Die Frau als Pferd

Weitverbreitete Meinung: Mütter können schon arbeiten – aber bitte nicht mehr als 30 Prozent. Foto: Gaëtan Bally (Keystone)

Weitverbreitete Meinung: Mütter können schon arbeiten – aber bitte nicht mehr als 30 Prozent. Foto: Gaëtan Bally (Keystone)

«Wenn ich neue Leute kennen lerne, verschweige ich, dass ich Vollzeit arbeite.» Das sagte eine befreundete Mutter kürzlich zu mir. Ich dachte ich höre nicht richtig und fragte nach dem Grund. «Ich muss damit rechnen, mit den ewig gleichen Fragen eingedeckt zu werden.» Und sie zählte auf: Wie macht sie das mit den Kindern? Arbeitet ihr Mann auch 100 Prozent? Lohnt sich das bei den hohen Kosten für die Krippe? Sieht sie die Kinder nur am Wochenende? Hat sie kein schlechtes Gewissen?

Die besorgten Freundinnen

Wenn die Fragestunde um ist, folgt nahtlos die ewig gleiche Diskussion zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Diese münde dann häufig im Vorwurf, sie sei eine Rabenmutter. Und dieser komme längst nicht immer von konservativen Landeiern. Auch «aufgeschlossene Städterinnen mit Universtitätsabschluss» argumentierten so. Also beschloss sie, das Thema Arbeit bei Gesprächen zu umgehen.

Ich hörte ihr fassungslos zu. Und stellte später nach Gesprächen mit Vollzeit arbeitenden Mamis erstaunt fest: Die Kollegin ist mit ihrem Entschluss längst nicht alleine. Eine Nachbarin kennt die Reaktionen von besorgten Freundinnen, als sie beschloss 80 Prozent zu arbeiten. Arbeiten so bis 30 Prozent gehe ja noch, bekam sie zu hören. Aber Vollzeit? Die armen Kinder, hiess es. Je mehr ich mich mit dem Thema befasste, desto öfter musste ich mich versichern, dass wir tatsächlich im Jahr 2016 leben. Der Blick auf den Kalender wurde zur Gewohnheit. Ja, Beat, 6. Oktober 2016, sagte ich mir dann jeweils. Nein, Beat, nicht 1952. Und auch nicht 1529.

«Das Haus ist sauber zu halten»

Nein. Ok, 2016. Obwohl, es könnte auch 1529 sein. Zu dieser Zeit war in der Schweiz gerade die Reformation auf dem Vormarsch. Die Herren Zwingli, Calvin, Vadian oder Bullinger kämpften für ihre Ansichten. Letzterer schrieb sich darüber die Finger wund. Unter anderem hatte er klare Ansichten, wie eine christliche Ehe zu führen ist. Seine Frau Anna hatte zu Hause zu bleiben und sich um das Wohl der elf (!!) Kinder und die zahlreichen Gäste, die Heinrich Bullinger nach Hause einlud, zu sorgen. Bullinger hielt seine Ansichten im Bestseller «Der christliche Ehestand» fest. Das klingt in aller Kürze etwa so:

«Ein rechter Mann lädt seiner Frau nicht zu viel Arbeit auf. Ein Pferd soll man auch nicht zu stark beladen. Frauen müssen wissen: Der Mann ist das Oberhaupt in der Ehe. Die Frau darf das Haus ohne Erlaubnis ihres Manns nicht verlassen. Die Frau achtet in der Küche darauf, dass die Speisen nicht verderben. Im Haus soll es sauber sein. Dazu fegt, scheuert und wäscht sie. Sie hält den Hausrat in Ehren. Sie erzieht die Kinder und spannt sie bei der Hausarbeit ein, damit sie nicht faulenzen und ihr Brot umsonst essen. Zudem spinnt, webt, näht und wirkt die Frau. Sie hält sich nicht auf der Strasse auf, gafft nicht aus dem Fenster oder sitzt herum. Sie verlässt das Haus nur, wenn es unvermeidlich ist, etwa zum Einkaufen. Das erledigt sie ohne Umschweife, um eilends wieder heimzukehren. Wie eine Schildkröte, die ihren Kopf nur kurz aus ihrem Panzer hervorstreckt, wenn sie sich bewegt.»

Na, kommt ihnen das bekannt vor? Manchmal denke ich, einige unserer Mitbürgerinnen sind im 16. Jahrhundert stecken geblieben und wünschen sich diese Zeit zurück. Oder was halten Sie von diesen Nachfahren Bullingers?

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170 Kommentare zu «Die Frau als Pferd»

  • Sven Örensohn sagt:

    Gerade gestern gelesen, Frauen müssen mehr arbeiten als 1970, welch ein Vortschritt. Die Gleichberechtigung schadet den Frauen, nur wollen sie es nicht wahrhaben.

  • Melody sagt:

    Es ist ein bisschen mühsam geworden, über dieses Thema zu diskutieren. Haben Sie alle nicht gemerkt, dass jeder hierzu seine persönliche Meinung hat und haben darf? Wir sollten aufhören, Mütter für das eine oder andere zu verurteilen. Über Vollzeitmütter wird hergezogen, weil sie angeblich faul und unemanzipiert seien, über Vollzeitarbeitnehmerinnen, weil sie sich nicht um ihre Kinder kümmern. Ich sage: Jede Mutter muss das tun, womit sie glücklich ist und was notwendig ist. Ich arbeite zurzeit 60% mit 1 Kind und wenn das 2. bald kommt, möchte ich für meine Kinder da sein und sie grossziehen. Für etwas habe ich sie ja in die Welt geboren. Ich verurteile jedoch niemanden, ders anders sieht.Meine Mutter war immer 100% berufstätig. Ich habs überlebt. Jedoch habe ich sie immer sehr vermisst..

    • Stefanie sagt:

      viel Glück 🙂

      :*

    • Nina sagt:

      Stimme zu!
      Übrigens– Wenn Sie selbst Mutter sind oder junge Mütter kennen, machen Sie doch bei unserem Benutzertest eines Produkts für Mütter mit!
      Wir sind immer auf der Suche nach Menschen mit Meinung und Erfahrung.

  • ma carriere sagt:

    was ist daran denn so „mittelalterlich“, jemandem, der einen anderen lebensweg gewählt hat, fragen dazu zu stellen, wie es ihm/ ihr dabei geht….?
    sind es nicht die abwertungen, be- und verurteilungen des anderen lebensentwurfs, die manchmal etwas „mittelalterlich“ wirken….?
    wenn ich zufrieden bin mit meinem eigenen weg, habe ich es dann nötig, andere wege zu beurteilen…?

    …..den eigenen weg finden, darum geht es doch letztlich bei der entscheidung rund um „karriere“…? …..ob zu hause mit wievielen kindern auch immer, ohne kinder, oder mit kindern und erwerbstätigkeit, zu wievielen prozenten auch immer….

  • Katharina sagt:

    Die Frau als Pferd. Ich frage mich ja schon, nach welchen Kriterien Titel gesetzt werden. Da wiehert ja die feministische Platzhirschkuh.

    Item.

    Für diese 99. Episode der Fortsetzungsgeschichte ‚Mein Lebensmodell ist das besteste und sonst lebst Du im Mittelalter‘ fehlt noch etwas, um Qotengerecht zu sein:

    Nur in Skandinavien wird das allerbesteste Familienmodell gelebt. Das der Zukunft! Kein Hafechäs.

    • fabian sagt:

      Gestern hat im Tagi eine ehemaIige BIoggerin des MB Männer beschimpft mit dem Titel: „Hört auf zu fIennen, ihr Memmen“. Wenn ihr Feministinnen schon austeilen wollt, dann müsst ihr auch einstecken können. Also, hör auf zu Flennen.

  • Ewa Wirth sagt:

    Das Problem ist, dass man als Mutter häufig gar keine anständigen Teilzeitstellen findet (ausser man arbeitet bei Starbucks oder beim check-in am Flughafen…) und sich daher viele sagen: ok, dann arbeite ich halt 80% oder 100%.
    Ich arbeite mit zwei kleinen Kindern auch 80%, schlicht und einfach weil es bei meinem angestammten Beruf sehr schwierig ist, weniger als 80% zu arbeiten. Und auf eine Degradierung habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Immerhin arbeitet mein Mann auch 80% (ein Glücksfall :-D), so dass nicht alles an der Krippe hängt. Ich finde, die ewige Rechtfertigung nervt; Mütter (und Väter) sollen selber entscheiden, welches Modell am besten passt und andere einfach leben lassen. Ob Vollzeitmami oder Vollzeit arbeitendes Mami – man soll die Entscheidungen der andern akzeptieren

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Genau. Es ist eben nicht so, dass die meisten Eltern ihr Model selber wahlen können, sondern wie bei Ihnen, dass die Umstände vorgeben, welches Model man zu wählen hat.

      Klar, vielleicht wäre es bei Ihnen ja finanziell möglich, nur von einem Salär zu leben und dass da einige von Ihnen erwarten würden, einige Jahre zurück zu stehen, aber wenn Sie dann frustriert wären, bringt das ja auch den Kindern nichts und ob Sie dann in Ihrem Beruf nach mehreren Jahren Pause noch den Anschluss finden, weiss Frau dann ja auch nicht.

  • Philipp Rittermann sagt:

    finde ich ganz normal. entweder frau arbeitet 50…100% oder man verzichtet auf die kinder. weil irgend etwas/jemand leidet immer unter der familie-und-beruf-fünfer-weggli-und-sohn-vom beck-politik mancher frauen. eine mutter welche den anspruch hat, nebst kleinen kindern noch mehr als halbtags zu arbeiten, vernachlässigt die dito. da hilft auch der „zweck-feminismus“ unserer zeit nichts. höchstens die wahl des partners…

    • tststs sagt:

      „…vernachlässigt die dito.“ Läck, dann müssen wir aber ein trauriges Zeugnis für dieses Land ausstellen: geschätzte 95% aller Väter vernachlässigen ihr Kind.

    • Papperlapapi sagt:

      Kinder hat man zu zweit. Zu zweit (und vielleicht, mit Glück mit Unterstützung von Grosseltern…) muss man besprechen, wie das Geld heran geschafft und wie die Kinder betreut werden sollen.
      Hat also mit „Politik mancher Frauen“ nichts zu tun. Es ist die „Politik des Paares“. Bei uns arbeite ich 80, meine Frau 60%, 2 Tage decken seit einigen Jahren die Grosseltern ab, gelegentlich der Mittagstisch der Schule. Vor der Pensionierung der Grosseltern und der Einschulung der Kinder wars die Kita, solange wir erst ein Kind hatten 3 Tage die Woche. Immer schön in Absprache miteinander….
      Und „vernachlässigt“ waren unsere Kinder nie. Weder bei meiner Frau, noch bei mir, noch in der Kita, noch bei den Grosseltern, noch am Mittagstisch.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Heute ist wieder einmal Karierreleute Tag. Schon mal daran gedacht, dass die wenigsten Leute Karierre machen und ob der Finanzlage gar keine Möglichkeiten haben, ihr Familienmodell zu wählen. Da arbeitet der Vater als Handwerker 100% und die Mutter soviel wie es nötig ist um jeden Tsg Essen auf dem Tisch zu haben. Pensum von 50-100%, je nachdem, in welchem Wohnkanton.

    • Philipp Rittermann sagt:

      nicht ganz einverstanden. was sie beschreiben, gibts zwar auch. aber. es sind heute meist die gut betuchten eltern, welche ihre kinder fremdbetreut „aufziehen“, weil man schlichtweg hier zu egoistisch ist und die karrieren über das wohl des kindes stellt. und in ihrem beschriebenen fall bin ich ein wenig brutal -> wenn man sich keine kinder „leisten“ kann, sollte man darauf verzichten.

      • lara sagt:

        nein, zum Wohl meiner Kinder gehe ich arbeiten! als ich ganz zu Hause war, war ich immer genervt von den Kindern / Mann / Nachbarn / Schwiegereltern und machte allen das Leben schwer. Ich konnte mich nicht wirklich sinnvoll beschäftigen also habe ich alle und alles bevormundet. Jetzt wo ich wieder arbeite, kann ich meine Energie auf Kunden und Projekte (nein, ich mache keine Karriere – ich arbeite einfach) lenken und alle sind happy. Kids, Mann und Grosseltern kann ich geniessen und sie mich.

  • Sven Örensohn sagt:

    @Reincarnation of XY aha hatten damals die Leute Geld für Dienstmädchen?? Achja Sexueller Missbrauch gibt es bei uns nicht mehr und Häussliche Gewalt haben wir überwunden, zum Glück gibt es keine KESB mehr, wir haben ein hohes Gesellschaftliches Niveau erreicht. Nein im ernst so dumme Besserwisser und Moralapostal gab es schon damals. Der Mensch hat sich nicht weiter entwickelt nur die Technik um ihn, sie haben doch die selben primitiven Träume wie ein Steinzeitmensch oder haben sie nicht schon mal geträumt sie wären Millionär. Der Steinzeitmensch träumte halt nicht vom Leben in Hotels wo er alles hat sondern von einem Tal wo Honig und Milch fliessen. Damals 1529 war es wie heute, kommt halt darauf an in welcher Familie sie aufwuchsen, wie sozial sich die Familie intern verhält.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Also ich muss ihnen jetzt mal was sagen: die Menschen haben sich weiterentwickelt.

      Nur ein Wohlstandsbubi weiss das nicht.
      Selbst wenn nicht unzählige male reinkarniert wäre, und nicht aus Erfahrung sprechen würde… es reicht, wenn ich die Geschichten meiner Grosseltern und Eltern höre, und in Gesellschaften eintauche, die einige Entwicklungsschritte verpasst haben, um zu wissen, dass wir uns – Vernunft sei Dank! – weiterentwickelt haben.

      Lesen (und mitdenken) können sie offenbar nicht. Damals „gab es keine häusliche Gewalt“, weil diese anerkanntes und gutes RECHT war. Ich sagte nicht, dass es heute keinen Missbrauch gibt, sondern dass er damals Standard und Recht war. Da ist es undiskutabel, dass die heutige Situation eine positive Entwicklung ist.

      • Sven Örensohn sagt:

        „Lesen (und mitdenken) können sie offenbar nicht. Damals „gab es keine häusliche Gewalt“, weil diese anerkanntes und gutes RECHT war. Ich sagte nicht, dass es heute keinen Missbrauch gibt, sondern dass er damals Standard und Recht war. Da ist es undiskutabel, dass die heutige Situation eine positive Entwicklung ist.“

        Denken und lesen fällt ihnen schwer häussliche Gewalt gab es doch immer wie Missbrauch und es wird auch nicht alles gemeldet und auch früher wurde nicht jeder Frau halb Todgeprügelt, ist halt nur eine Frage wie sozial sich die Familie verhält, damals wie heute. Der Mensch hat sich nicht weiter entwickelt. Auch damals konnten sie nicht einfach Kinder missbrauchen, als ob die ganze Familie zuschaute, zudem gab es Inzestverbote. Heiratsalter war deutlich tiefer.

      • Reincarnation of XY sagt:

        sie könnens tatsächlich nicht…

        Sie haben schlicht keine Ahnung in einer Gesellschaft zu leben, in der Missbrauch RECHT ist.
        Aber da sie nicht einmal einen Funken über das nachdenken, was ich bereits gesagt habe, bringt es wohl nichts, mit ihnen weiter darüber zu diskutieren.

      • Sven Örensohn sagt:

        @Reincarnation of XY das Problem sehe ich eher das sie keine Ahnung von Geschite haben.

  • Michelle sagt:

    Und die ganzen Scheidungsmänner, welche sich über Unterhaltszahlungen beklagen… pff…. wahrscheinlich war es euch während der Ehe ganz recht, dass die Frau mehrheitlich zuhause blieb und sich um alles kümmerte, oder? Also, dann ist ja auch klar, dass sich dies noch der Scheidung nicht ändern wird. Schliesslich muss sie sich weiterhin um die Kinder kümmern….

  • Michelle sagt:

    Langsam gehen mir diese ewigen Kolumnen und Diskussionen auf den Wecker… leben und leben lassen und jeder soll selber entscheiden welches Familienmodell passt. Ich mag keine Berufstätigen mehr hören welche sich abschätzig über Vollzeitmütter unterhalten, wie ich auch keine Vollzeitmütter brauche, welche schlecht über arbeitende Mütter sprechen. Stimmen muss es für die Personen selber sowie die ganze Familie. In meinem Freundeskreis ist alles vertreten und das ist auch gut so. Und die berufstätigen Mütter welche sich beklagen, müssen halt etwas ändern (Männer mehr einbeziehen, Haushaltshilfe engagieren, auch mal eine 5 gerade sein lassen).

    • tina sagt:

      zeig mir leute, die immer 100% rundum happy sind mit ihrem leben :). auch wenn du deinen traumjob ausübst, stehst du vielleicht nicht gerne früh auf dafür, es gibt langweilige tage, es ist mies bezahlt oder man sorgt sich regelmässig um seine existenz (wenn selbständig).
      zu jammern gibts immer etwas, und zwar zurecht. ja, dann versucht man es zu ändern, geht aber eben nicht immer

  • Sven Örensohn sagt:

    1529 war das leben sich besser für die Familie, man verbrachte die Zeit zusammen gemeinsam bei der Arbeit. Die Kinder war bei Mama oder Papa oder eben beiden. Man hatte Zeit und kein Chef der dich Zusammscheisst weil du heute nichts kommst und dich ums kranke Kind kümmerst.

    • Reincarnation of XY sagt:

      „1529 war das Leben besser“
      Ich bin ja auch schon öfter reinkarniert – aber an das Leben von 1529 kann ich mich nicht mehr so genau erinnern.
      Waren sie damals dabei, Sven?

      • tststs sagt:

        Wissen Sie nicht mehr RoXY, dieser supertolle Donnerstagnachmittag im Oktober 1529, als kein Zusammenschiss des Chefs auf die Grippe des Sohnes folgte, sondern eben dessen Beerdigung…

    • Marco sagt:

      Ja und zudem gab es noch keine Personenfreizügigkeit, keine EU und keine bösen Ausländer.
      Alles war super und toll… 🙂

      • Reincarnation of XY sagt:

        ich kann mich eben nicht mehr erinnern tsts… (bin wohl schon zu oft reinkarniert und deshalb etwas durcheinander). Aber ich hab mich bei einem Bekannten erkundigt, der damals gelebt hat. Also er meinte, sei eine ziemlich versch…. Zeit gewesen, von medizinischer Versorgung ganz abgesehen.
        Häusliche Gewalt: sie wissen schon Kinder verprügeln, galt als gutes Recht. Sexueller Missbrauch „gab es nicht“, da bei Kindern konsequent weggeschaut wurde und bei Ehefrauen und Dienstmägden war es das gute Recht des Besitzers. Und so ein Knecht wäre heilfroh gewesen, wenn es bei einem simplen Zusammenschiss geblieben wäre.

  • Claudi sagt:

    Hört auf zu flennen, ihr Memmen!

  • fabian sagt:

    Die meisten Väter und Mütter müssen eh 100% arbeiten, um über die Runden zu kommen. CüpIi-Feministinnen-Diskussion.
    ps. Männer ohne Kinder schaffen prozentual mehr Teilzeit als Väter mit Kinder.

    • tststs sagt:

      „Über die Runden kommen“ ist etwas gar hoch, aber um dem Schweizer Standard zu genügen, ja, da braucht es meist zwei Einkommen!

  • Stefan sagt:

    Was waren das noch für Zeiten! Damals, 1529.
    Was bin ich froh über unser gewähltes „Familienmodell“. Meine Frau arbeitet 60% (mann stelle sich das mal vor!) und ich kann deshalb ebenfalls reduziert arbeiten (80%). Meinen freien Tag mit unserem Sohn möchte ich nicht mehr missen! Gemeinsam sind wir eine tolle kleine Familie und jederzeit füreinander da. Und? Es funktioniert!

    • Stefan sagt:

      übrigens kenne ich den wahren Traumjob eines jeden Mannes:
      http://www.szwebblog.com/traumjob-teilzeithausmann/

    • Sabine sagt:

      klassischer fehler, den männer machen, indem sie ein paar prozente mehr arbeiten als frau. im falle wenn sie sich bei einer trennung nicht ums sorgerecht einigen können, dann wird frau dieses zu 100% erhalten, das ist ihnen bewusst? und sie können nebst kind auch noch der frau den lebensunterhalt bezahlen.

      • tststs sagt:

        1. Das Sorgerecht wird neu idR geteilt; Sie meinen wohl eher die Obhutspflicht; ja, diese wird wohl eher dem „Heimarbeiter“ (meist die Mutter) zugesprochen.
        2. Unterhaltspflicht für „Heimarbeiter“; gerade hier hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden; es wird den – meist – Müttern meistens zugemutet, eine Arbeit zu finden (auch wenn sie vorher 15 Jahre vom Mann fianziert wurde).

      • Sabine sagt:

        tsts, die rechtssprechung ist klar.
        der mann muss der frau während 10 jahren 100% des lebensunterhalts bezahlen, d.h. frau muss nicht arbeiten gehen. bis das kind volljährig ist, mutet der staat der frau max. eine 50% stelle zu.
        das sind die fakten. nix paradigmenwechsel.

      • Sabine sagt:

        und was das sorgerecht betrifft. ebenfalls gemäss bundesgerichtsurteil erhält die frau das sorgerecht, wenn sie sich nicht mit dem mann einigen will.

      • tststs sagt:

        Also was jetzt, Sabine?
        „frau muss nicht arbeiten gehen“ oder „mutet der staat der frau max. eine 50% stelle zu.“

      • sabine sagt:

        @tsts, bis das kind 10 jahre ist: keine arbeit zugemutet.
        von 11-18 jahren des kindes 50%.
        alles klar?
        wenn die frau übrigens dann bereits 54 jahre alt sein sollte, dann muss der kindsvater ihren unterhalt bis zur pensionierung bezahlen, weil ihr nicht mehr zugemutet werden kann, einen job zu finden.

      • Stefan sagt:

        Äh … also bei unserer Überlegung bezüglich Aufteilung von Arbeit und Betreuung standen mehr die praktischen Möglichkeiten von Beruf im Vordergrund. An das Sorgerecht im Trennungsfalle haben dabei doch prompt gar nicht gedacht…

      • Papperlapapi sagt:

        Wir haben dieselbe Aufteilung. Wir werden uns nicht scheiden lassen.

      • tststs sagt:

        Ähm, Sabine, jetzt weiss ich nur nicht, wo meine Aussage der Ihrigen widerspricht „es wird den – meist – Müttern meistens zugemutet, eine Arbeit zu finden (auch wenn sie vorher 15 Jahre vom Mann fianziert wurde)“ –> Die 15 Jahre bezogen sich auf den Mittelwert zwischen 11-18 Jahre
        Und eben, früher hiess Unterhalt für die Frau bis an das „Lebensende“, heute heissts, Teilunterhalt bis die Kinder volljährig sind und dann ist Ende Feuer… Ich finde schon, dass da ein Wechsel stattgefunden hat. (Ich hatte hier drin übrigens schon einige heftige Diskussionen darüber)

      • tina sagt:

        tsts, es nennt sich nicht geteilte sondern gemeinsame sorge. man teilt sie ja eben nicht auf, sondern man sorgt gemeinsam 🙂
        obhut ist weder recht noch pflicht, obhut ist einfach obhut

      • 13 sagt:

        @ sabine
        Sie liegen gleich mehrfach falsch:
        1. Es sind 50% ab 16 Jahren, nicht 18.
        2. Diese sogenannte 10/16-Regel gilt nur in Fällen, wo die Frau während der Ehe nicht gearbeitet hat. Hat sie schon 60% gearbeitet, kann sie nicht reduzieren. Daher lohnt sich diese Aufteilung durchaus.
        3. Dieser Bundesgerichtsentscheid blieb trotz grossem Aufschrei und Medienrummel eine gut begründete Ausnahme. Nur etwas Streit provozieren reicht nach dem neuen Recht nicht! für die Aufhebung der gemeinsamen Sorge. Zumindest theoretisch, in der Ausübung sieht es oft anders aus. ABER statistisch betrachtet ist die Chance auf gemeinsame Obhut bei einer solchen Aufteilung als bei einer klassischen. Die Eltern bleiben da auch eher in gutem Kontakt.

  • Jolina sagt:

    Mir käme es nicht einmal im Traum in den Sinn 100% arbeiten zu wollen – wenn man kleine Kinder hat. Da schiesst man sich ja als Frau selber ins Bein. Der Haushalt will ja auch noch erledigt werden und meistens macht die Frau ja mehr als der Mann. Ich kann mir nicht vorstellen, nach einer anstrengenden Nacht mit krankem Kind, morgens frisch-fröhlich ins Büro zu stampfen um dann dort bis 18.00 Uhr zu arbeiten. Und am Ende des Jahres bezahlt man dann auch noch Steuern ohne Ende, nö nö. Meine Gesundheit ist mir wichtiger als jeglicher Lohn oder Job.

    • tststs sagt:

      „Und am Ende des Jahres bezahlt man dann auch noch Steuern ohne Ende…“
      Puh…. ich weiss gar nicht, was ich da sagen soll… schön, zu wissen, für wen ich heute arbeite…

      • Jolina sagt:

        Hab ich was verpasst? Sie arbeiten für mich? Ich denke wohl kaum. Oder glauben Sie diese kapitalistischen Märchen etwa die einem täglich eingetrichtert werden? Wenn der Bund Mia für Strassenbau und Armee ausgeben kann, dann kann er auch Geld für seine Bevölkerung ausgeben.

      • tststs sagt:

        „dann kann er auch Geld für seine Bevölkerung ausgeben.“
        Da bin ich absolut einverstanden.
        Und solange wir im Bundeshaus den goldsch**** Esel haben, kann es mir ja egal sein, woher das Geld kommt. Gälled Sie?

    • Sabine sagt:

      ich mag gar nicht daran denken, wie sie jolina bei einer scheidung fahren. anwalt, und maximum knete. weil sonst müssen sie ja noch mehr arbeiten als notwendig.

    • Sven Örensohn sagt:

      @Jolina geniesse das Leben, ich kann mir nicht vorstellen das arbeiten gehen cooler ist als sich um seine eigenen Kinder zu kümmern.

    • tina sagt:

      tsts: wenn schon arbeitest du doch eher den reichsten in die tasche. ausser es sind erben. aber egal woher das geld kommt, das sie besitzen: würden sie einen winzigen anteil davon abgeben, hätten wir alle mehr als genug. oder wie siehst du das?

      • tststs sagt:

        Natürlich sehe auch ich immer wieder mal Verbesserungspotential (z.B. Stichwort: USTR III). Persönlich finde ich aber, unser System ist schon ziemlich gut.

        Für was ich gar kein Verständnis habe: Sich damit zu brüsten, keine Steuern zu zahlen (egal ob es sich um Jolina oder D.Trump handelt)

    • tina sagt:

      was mich aber noch interessieren würde: wie erklärt jolina ihren kindern das system mit den steuern?
      wenn ich viel steuern zahle, habe ich auch viele einnahmen. das einzige was mich am system nervt, ist, dass die allerreichsten nicht einfach einen gewissen, für sie nicht spürbaren anteil abgeben müssen. damit könnte man so viel finanzieren

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Das stimmt: es ist stossend, dass ein Milliardär 125’000.-, während Andere, die nicht einmal einen Tausendstel davon haben, 10% von dem steuert, was ein Milliardär muss. Dazu muss aber noch gesagt werden, dass die Mehrheit der Schweizer gegen eine neue Besteuerung von Erbschaften gestimmt haben. Manchmal scheint mir, die Unterschicht lässt sich gerne von den Geldsäcken versklaven, anderst kann ich mir solche Abstimmungsergebnisse nicht erklären.

      • tina sagt:

        ich kanns mir auch nicht erklären. ebensowenig wie ich verstehen kann, dass man bei den paar hundert fränkli noch sparen will, die sozialhilfeempfänger oder iv rentner bekommen, wo doch das reichste 1% in CH 40% des vermögens aller schweizer steuerpflichtigen besitzen. die 300 reichsten schweizer haben zusammen 500 milliarden vermögen! davon sind über 50% geerbt. die reichsten 10% zahlen zwar 90% der steuereinnahmen, aber wenn man bedenkt, dass 50% der steuerpflichtigen zusammen nur 26 milliarden besitzen (verglichen mit den 500 milliarden des reichsten 1%)….

      • tina sagt:

        im grunde bin ich ja der ansicht, dass die leute im allgemeinen nicht dumm sind, aber wie erklären sich denn dann solche abstimmungsergebnisse

      • Ka sagt:

        vielleicht weil die meisten denken, dass sie entweder mal viel erben werden und da bestimmt nichts davon abgeben wollen, oder dass sie die Illusion haben, selber mal reich zu werden und dann auch nicht teilen wollen??Muss irgendwie eine solche Verblendung sein.

      • tina sagt:

        KA: das ist ernsthaft genau der schluss, zu dem ich auch komme. aber hey…. 😀

    • Alps sagt:

      Arbeit macht krank, das ist ja eine ganz tolle These 😉

  • Mascha sagt:

    Ein Plädoyer für Vollzeitarbeitende-Arbeit für Mütter: Kein Karriereknick, mit etwas Glück 5 Mittage „frei“ (=Zeit für mich), Haushaltshilfe und unter dem Strich die Zeit mit Kind tatsächlich Quality-Time. Ich würde mich immer wieder für dieses Modell entscheiden, aber angefeindet werde ich oft (das beste: Warum hast Du überhaupt Kinder?).
    Diese leistungsfeindliche Anspruchshaltung vieler Mütter (und Väter?) finde ich bedenklich: Man will bitzeli Karriere, aber bitte in Teilzeit, bitte bei vergleichbarem Lohn und dann noch die Kita im Betrieb, aber maximal für zwei Tage pro Woche.

    • Alps sagt:

      Gut gesagt, für uns ebenfalls das beste Modell überhaupt! Und in der heutigen Zeit kann es als Frau auch sicher nie schaden, finanziell solide auf eigenen Beinen zu stehen. Vielleicht ist es die Missgunst gewisser Leute, welche dieses Modell immer so verurteilen? Ich persönlich habe dieses Modell nie als besonders „anstrengend“ empfunden.

      • Mascha sagt:

        Gäll, ich seh das genau so! Einfach schade, dass das viele Leute von Anfang an für sich ausschliessen….

    • Sabine sagt:

      und dann ist frau, siehe unten, sich auch noch zu schade, steuern zu bezahlen. bei den männern haben wir nie geschimpft, als diese steuern und alimente bezahlt haben. seit 1529, geändert hat sich scheinbar nichts.

      • Ka sagt:

        es ist eben diese Anspruchshaltung die ich 9:10 Uhr kritisiert habe. Wieso soll ich mich abrackern, wenn der liebe Mann doch alles bezahlt? Schön, für Sie, wenn sie einen solchen Partner haben, hoffentlich bleibt er bei ihnen und verdient immer genügend. Bei einer Scheidung bezahlt er Sie dann grosszügigerweise auch weiterhin.

      • Ka sagt:

        diese Antwort sollte eigentlich zu Jolina, sorry

    • Sven Örensohn sagt:

      @Mascha ach ist doch scheisse, ich als Mann wäre sofort zuhause wenn es ginge. Arbeiten für was? Am Abend Kind in Kita holen und es dann gleich essen und ins Bett bringen, da kann sich kein Kind entwickeln und das ist Leistungsfeindlich gegenüber der Gesellschaft. Unser Kind wird von der Mutter betreut ist jetzt mit 2,5 zweisprachig und kann bis 15zählen, kennt Kantonswappen und weiss wo die Kantone sind auf der Karte. das geht aber nur wenn man die Kinder betreut. Vorallem willst du wirklich sagen ist cooler als sich um die eigenen Kinder zu kümmern? Scheiss auf die Arbeit Verstecken und spielen mit ihnen ist doch cooler. Scheiss Arbeit. Sowas musst du einem Vater nicht erzählen, das arbeit besser ist.

      • lara sagt:

        Sven, wie lange haben sie sich ausschliesslich um Kinder gekümmert und waren 100% zu Hause? Ich habe das gemacht und kann ihnen sagen, es ist nicht so toll. Kann es sein, dass sie schlicht ihren Job hassen und das Daheim-sein beschönigen? Machen sie doch versuchen und sehen selbst was für sie und ihre Familie das Beste ist.

      • Sven Örensohn sagt:

        @lara nein den Job hasse ich nicht, Zeit mit den Kinder zu verbringen ist doch einfach cooler.

      • Seraina sagt:

        @Sven: Also sind Kinder die betreut werden dumm? Unsere Kinder gehen 3 Tage die Woche in die Krippe, sind 1,5 und 3. Beide sind 2-sprachig. Und stellen Sie sich vor, der Grosse zählt sogar bis 40 und kann das ABC. Mein Gott, dummer Vergleich.
        Was ich allerdings beobachte ist die Sozialkompetenz der Kinder, welche dann nur zuhause betreut werden. Aber egal: es muss für jeden selber stimmen, wenn man sich denn den Luxus leisten kann (natürlich auch in Anbetracht was in der Zukunft kommt), daheim zu bleiben.
        Und Verstecken spielen und all die andern Sachen kommen bei uns nicht zu kurz.

    • vaterunser sagt:

      jaja, feiern sie sich selber und ihr modell nur schön ab. mir wird es übel, wenn ich von quality time mit kindern höre. der befriff dich auf beziehungen zw erwachsenen.

      sie schildern nur die ihre voreteile, also die sichtweise der vollzeit-arbeitenden eltern. wie es die kinder sehen, derart wenig elternzeit zu haben, ist eine andere frage. das kann man sich auch schönreden. ich verstehe es ja, wenn man arbeiten muss.

      sorry, aber ihr grossangelegtes plädoyer macht mich grad biz wütend…

      • Alps sagt:

        @Sven Örensohn und vaterunser: Ich habe diese Stereotypen nie ganz begriffen – 100% berufstätige Eltern = vernachlässigtes Kind; Elternteil zuhause = automatisch beste Lösung für Kind? Tatsache ist doch, dass für jede Familie ein anderes Modell passend ist und nicht ständig über die anderen gelästert werden soll. Man sieht z.B. immer wieder Mütter, die ständig auf ihrem Telefon herumtippen, da fragt man sich doch auch, ob diese nicht besser einer Arbeit nachgehen sollten, dafür dann aber mit dem Kind „Quality time“ verbringen… Und dass ein Kind mit 2.5 mehrsprachig ist, ist ja auch nicht so eine Seltenheit und hat wohl kaum etwas damit zu tun, wo das Kind betreut wird.

    • Böser Wolf sagt:

      Anspruchshaltung? WTF?
      Firmen sind dazu da, ihren Mitarbeitern ein möglichst schönes Leben zu ermöglichen und für nichts anderes.
      Wer das nicht kapiert, lebt wahrscheinlich auch noch im 16. Jahrhundert.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun, solange es einige Vollzeit Kaffitanten den ganzen Tag nicht aus der Trainerhose schaffen und deren Haushalt wie ein S….stall aussieht, bin ich mir nicht ganz sicher, ob es besser für die Kinder ist, wenn Mami nur Zuhause sitzt. Um mit den Kindern rauszugehen ist Mami dann meistens auch noch zu gestresst.

  • Reincarnation of XY sagt:

    1. Wirklich toll wenn man geschichtlich gebildet wird und Bullinger zitiert bekommt. Leider aber nur „in etwa so“. Ich bitte Sie Herr Camenzind die Originalzitate nachzuliefern. Fände das höchst interessant.

    2. Die Empörung ist völlig übertrieben. Eine Empörung um der Empörung willen. Es ist doch so: es gibt gute Gründe 2×100% arbeiten kritisch zu sehen und es gibt gute Gründe 100% Hausfrau kritisch zu sehen. Diese beiden Modelle sind der grössten Kritik ausgeliefert. Natürlich ist das sowohl für die 100% erwerbstätige, sowie die 100% Hausfrau mühsam, lästig, ärgerlich.
    Aber das eine sind ehrliche Rückfragen und das andere sind intolerante Kommentare. Wenn das Thema heikel und persönlich ist, kann man nicht immer das eine vom anderen unterscheiden.

    • Emx sagt:

      RoXY: Sie haben das bei Punkt 2 gut beschrieben, sind Sachen, die mir auch durch den Kopf gingen, weil ich wohl auch schon gefragt habe, wie man das denn macht mit den Kindern. War aber wirklich eine echt gemeinte Frage. Wir haben das 100%/Teilzeit-Modell und ich finde, ich komme oft an meine Grenzen, so zwischen Wasch- und zu korrigierenden Prüfungsbergen. Interne Probleme am Arbeitsplatz kann ich dann an den Kindertagen nicht immer wegstecken (v.a. wenn die Kleinen grad nicht so gut drauf sind), so wie ich Schwierigkeiten mit den Kindern am Arbeitsplatz nicht einfach hinter mir lassen kann. Und ich frage mich dann ganz ehrlich, ob es nicht weniger belastend wäre, entweder die Zeit ganz den Kindern und dem Haushalt zu widmen oder sich intensiver auf den Beruf konzentrieren zu können.

      • Emx sagt:

        wobei ich glaube, dass es mit kleinen Kindern so oder so oft sehr streng sein kann. Eine Freundin von mir ist mit ihrer Familie umgezogen und hat dann für ein Jahr nicht gearbeitet. In der Zwischenzeit habe ich Kinder bekommen und meinte zu ihr: „Jetzt weiss ich, was du damals gemeint hast, als du sagtest, das klassische Familienmodell wäre wohl das energieschonendste, weil man sich dabei gegenseitig den Rücken freihält.“ Sie, die in dem Moment ja neu dieses Modell lebte: „Waaas? Das habe ich gesagt?“ Streng ist es doch für alle, was keiner gebrauchen kann, sind andere, die einen dann noch dafür kritisieren, dass man jeden Tag versucht sein bestes zu geben. Und ich mach mich an die Arbeit, hab ja meine Kinder nicht in die Krippe gebracht, um den ganzen Tag Kommentare zu schreiben

      • tststs sagt:

        Ist es nicht oft einfach eine Frage der persönlichen Einstellung, resp. der tagesaktuellen Laune?
        Manchmal erträgt man mehr, manchmal weniger.

        Und noch viel mehr hängt es doch mit den eigenen Erwartungen zusammen. Eigentlich würde es reichen, wenn die Kinder gesund und einigermassen gebildet das 18. Lebensjahr erreichen und das Heim nicht gerade ein Seuchenherd ist. Aber wer gibt sich schon mit so niederen Standards zufrieden?!?

      • Carolina sagt:

        Ts, genau so sehe ich das auch! Es gibt Menschen, die meinen, Fremde mit Vorwürfen und Vorurteilen eindecken zu dürfen; Fragen wie ‚warum haben Sie denn nur ein Kind?‘, ‚Jetzt ist das Trauerjahr aber rum, jetzt kannst Du wieder normal werden‘ oder, neulich von einer Freundin gehört, die Brustkrebs hatte: ,Mit dieser Narbe würde ich aber keinen solchen Badeanzug tragen‘ (Verkäuferin)….. Es gibt einfach Menschen, die soziale Codes nicht lesen können oder wollen. Es bleibt nur, für Frauen und Männer, zu Zeiten, in denen man solche Aussagen als übergriffig empfindet, sich eine dicke Haut zuzulegen bzw ein Selbstbewusstsein, dass auf diese Menschen pfeift (ich weiss, schwierig!).
        Diesen Ewiggestrigen, Ewignörgelnden, Ewigbesserwissenden aber immer wieder ein Forum zu geben, ihr

      • Carolina sagt:

        /2 ihr unsoziales Verhalten auch noch zu ‚Trends‘ machen zu wollen, muss einfach benannt werden. Viele Menschen können aus ihrem Schwarz-/Weissdenken nicht heraus, aus Angst, Unsicherheit, was auch immer. Und das führt natürlich dazu, dass sie sich durch Menschen, die erfolgreich einen für sie stimmigen Mittelweg praktizieren, bedroht fühlen. Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach: wenn ich gemeinsam mit meiner Familie unser Leben so gestalten kann, wie es für uns stimmt, damit zufrieden bin, habe ich doch keinen Grund, andere, die es anders machen, herunterzumachen, oder?

      • Emx sagt:

        Tststs, da haben Sie absolut recht (wobei der Anblick einer so richtig schön aufgeräumten Wohnung schon auch mal wieder gut tun würde…)

      • tststs sagt:

        @EMX: Got u… wünsche ich mir manchmal auch (und ich kann nicht einmal Kiddies für die Unordnung vorschieben… hihi)

      • Reincarnation of XY sagt:

        Echt schade, dass sie die Original Zitate von Bullinger nicht nachgeschoben haben Herr Camenzind. Die hätten mich wirklich interessiert.

        Im Netz fand ich nur diesen Artikel bezüglich Reformation und Frauen.
        http://www.nzz.ch/schweiz/heimchen-am-herd-statt-hure-oder-heilige-1.18404404

        Etwas fundierteres Geschichtsverständnis würde wohl auch helfen, heutige Fragen etwas weniger populistisch zu begegnen.

      • Sportpapi sagt:

        Unsoziales Verhalten ist es aber auch, sich nicht für die Mitmenschen zu interessieren, ihnen keine privaten Fragen zu stellen.
        Ja, manchmal braucht es eine dicke Haut. Mir scheint aber, die Leute werden immer empfindlicher. Aus jedem kleinen Übergriff scheint ein ausgewachsenes Trauma zu entstehen. Und: man könnte mit etwas Goodwill sich auch überlegen, ob es wohl wirklich so gemeint war, wie es angekommen ist. Und warum man es so empfunden hat.

  • Alps sagt:

    «Wenn ich neue Leute kennen lerne, verschweige ich, dass ich Vollzeit arbeite.» Mache ich seit einiger Zeit genau so. Scheint übrigens nur in der Schweiz ungewöhnlich zu sein, wenn beide Elternteile 100% arbeiten. Bei uns funktioniert es jedenfalls bestens, alle sind happy und ausgeglichen.

  • Sven Örensohn sagt:

    Vor 100 und mehrJahren mussten die Frauen noch auf den Feldern arbeiten und hinter dem Herd stehen mit 3 und mehr Kindern. Und heute bereits ein Kind ist zuviel, die Feldarbeit entfällt und man ist trotzdem überlastet als Hausfrau. Das was der Autor nennt das Frauen arbeiten gehen ist nicht ein Vortschritt sondern ein Rückschritt ins Mittelalter als die Frauen noch arbeiten mussten. Was will Frau -> Karriere und ihr Leben hinter dem Bildschirm verbringen oder die Zeit mit ihren Kindern verbringen? Frauen sind die Verlierer der Emanzipation/Gleichberechtigung und sie verlieren und geben alle Privilegien ab. Bei meiner Definition

    • tststs sagt:

      Nope; Frauen haben viele Rechte gewonnen (notabene auch die meisten Männer), aber mit diesen Rechten gehen auch gewisse Pflichten einher!

      PS: Verstehe ich Ihre Definition richtig, es gab ein Zeitalter, da die Frauen nicht arbeiten mussten (bezahlt oder unbezahlt)?

      • Sven Örensohn sagt:

        Leider verlieren die Frauen zunehmend ihre Positionen Witwenrenten etc. aus ihren angestammten Berufen werden sie vertrieben und landen auf dem Bau. OK Berufswunsch 🙂

        Ein weiterer Meilenstein ist das Männer die Kinder hüten und Frau arbeiten geht. 🙂

        Ja richtig das Zeitalter wo Frauen nicht arbeiten müssen ist vor 50 Jahren eingeleitet worden, zur selben Zeit als der Feiminismus aufkam, Frauen gehören nicht hinter den Herd (Haushalt) sondern an den Arbeitsplatz. 🙂

        Wenn ein Schiff sinkt warum sollen Frauen und Kinder zuerst ins Rettungsboot?

        Achja bald dürfen die guten Frauen noch Militärdienst machen oder Zivildienst und natürlich Militärersatzpflicht zahlen.

        Egal wie sie es drehen, Frauen sind die grossen Verlierer, aber nur die wenigsten merken es.

      • tststs sagt:

        „angestammte Berufe“? Was meinen Sie damit?

        „ja richtig das Zeitalter wo Frauen nicht arbeiten müssen ist vor 50 Jahren eingeleitet worden, [….] Frauen gehören […] an den Arbeitsplatz.“ ????

        „Wenn ein Schiff sinkt warum sollen Frauen und Kinder zuerst ins Rettungsboot?“ Biologie/Arterhaltung (für Frauen) und Biologie/Beschützerinstinkt (für Kinder).

        Und sorry, ich empfinde beides, neu gewonnene Rechte, aber auch die damit einhergehenden Pflichten als grossen Gewinn!

      • Sven Örensohn sagt:

        „„angestammte Berufe“? Was meinen Sie damit?“

        Schade haben sie keine Kinder und sie gehen mit geschlossenen Augen durch die Welt. Besuchen sie mal eine Kita, vielleicht macht es dann gling. Oder besuchen sie andere Beruf, Verkauf, es soll ja vorkommen das junge Männer Frauenberufe vorziehen weil sie weniger hart sind und dann fehlen sie auf dem Bau. Aber was machen jene Frauen die nun verdrängt werden von den Männern? Ich persönlich glaube der Beruf als Maurer passt eher zu einer Frau als Kita-Betreuerin, Frauen legen ja auch Wert aufs äussere so können sie beides verbinden mit dem Beruf Maurer. Die Handwerklich begabten Frauen haben auch dieses süsse Lächeln im Gesicht wenn ich sie sehe beim Einkaufen. *Ironie aus*

      • tststs sagt:

        Jaja, ich weiss, mit jedem verlorenen unbefruchteten Ei gehen halt auch ein paar IQ-Punkte (oder ist es nur die Sehstärke) verloren…

        Bitte verzeihen Sie, dass ich beim Begriff „angestammt“ nicht sofort auf die Idee kam, dass es sich nur auf die letzten paar Jahrzehnte bezog. Mein Hirn, ääähhh pardon, mein Uterus versteht den Begriff eher als ein längerfristiger…

  • Supernanny sagt:

    Denkt daran: Kinder schlafen auch mal schlecht u halten einem nachts auf Trab. Kranke Kinder werden in der Krippe nicht geduldet.
    Unausgeschlafene, gestresste oder gar nicht anwesende Väter und Mütter am Arbeitsplatz! Andere müssen die anfallende Arbeit für die überforderten Elternteile übernehmen! Vielen Dank!

    • tststs sagt:

      Puh, gottseidank arbeite ich an einem Ort, wo man auf angeschlagene Mitarbeiter Rücksicht nimmt und sich auch mal für sie einsetzt… (egal ob wegen kranker Kinder, Trauerfall oder Spitalaufenthalt)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Auch in der Schule baden es andere aus. Und man ärgert sich, wenn immer die gleichen ausfallen.

    • Ka sagt:

      bitte keine unausgeschlafene Jugendliche ausbilden, keine unausgeschlafene Partygänger anstellen, keine gestresste, verletzungsgefährdete Sportler beschäftigen, keine unausgeschlafene, durch die Wechseljahre geplagte Frauen, keine ältere Menschen, die ihre Eltern pflegen, einfache keine anstellen, die noch ein Privatleben haben.

      • Carolina sagt:

        🙂

      • maia sagt:

        Meine Erfahrung ist: Bei Mitarbeiterinnen mit Kinder darf man nichts sagen und auch keinen Dank erwarten. Gegen Kinder hat man keine Chance. Bei allen anderen die Sie erwähnen, darf man schon mal was sagen, murren und in der Regel erhält man auch einmal ein Dankeschön.

  • cé-emm-bé sagt:

    Warum (be)kümmert es die Bekannte des Autors eigentlich, was „andere Leute“ von ihren familiären und beruflichen Arrangements halten, solange es für sie selber und für ihre Familie stimmt? Das ist doch vollkommen egal, was „andere Leute“ darüber denken.
    Beste Grüsse von einem zu 100% berufstätigen Elternteil.

    • tststs sagt:

      Ich weiss, was Sie meinen. Aber die menschliche Psyche funktioniert nun mal so, dass wir auf Feedback von aussen „angewiesen“ sind.
      Aber ja, mein Vorschlag wäre auch: Andere Freunde suchen!

  • Dreifachpapi sagt:

    Es ist völlig daneben, eine Frau als eine Rabenmutter zu disqualifizieren, wenn sie 100% arbeitet. Denn viele Vollzeitbeschäftigte kompensieren ihre Betreuungsarbeit abends und an Wochenenden. Es ist privatsache, ob die Kinder unter tags Zeit durch den Partner, die Grosseltern oder eine andere Person betreut wird. Interessant wirds aber, wenn es zu einer Scheidung kommt. Dann wird – gerade von Feministinnen – gerne gegen 100% arbeitende Männer vorgebracht, sie „hätten sich nicht um die Kinder gekümmer“, ergo sei ein Besuchsrecht alle 2 Wochen ausreichend. Der Widerspruch könnte nicht deutlicher sein!

    • Sportpapi sagt:

      Das ist tatsächlich ein lustiger Aspekt. Moderne Frauen sollen Karriere machen, und keineswegs wegen Kindern beruflich zurückstecken. Moderne Männer hingegen sich endlich auch mal um Kinder und Haushalt kümmern…

  • Michael sagt:

    Ich überlasse die Erziehung meiner Kinder doch nicht fremden Menschen – so nett sie denn auch sein mögen ! Da bin ich voll altmodisch. Wenn ich Kinder in die Welt setze bin ich für sie verantwortlich und schraube meine eigenen Ansprüche runter.
    Haben die Mütter wenn sie nach einem Jahr wieder voll arbeiten keine Lust mehr auf ihre Kinder und finden es bei ihrer Arbeit toller ? Warum haben sie dann überhaupt Kinder ? Um sich im Kreis ihrer Freundinnen damit zu brüsten, das sie Arbeit, Kinder und ihre Selbstverwirklichung perfekt unter einen Hut bringen können.

    • 13 sagt:

      Wenn SIE (ich nehme an, Sie sind ein Mann) die Erziehung zu 100% selber leisten und die MUTTER zu Hause bleiben soll, leben Sie vom Vermögen oder der Sozialhilfe oder Rente. Das können/wollen nicht alle.

      Haben Sie je einen Mann gefragt, warum er Kinder hat, wenn er Vollzeit arbeitet?

  • Lia sagt:

    nicht die Mütter sind da stecken geblieben, sondern die ganze Gesellschaft. Die meisten Frauen, die ich kenne, haben kein Problem damit, ihre Prozente anzugeben, und das ist bei keiner unter 60%. Dazu darf man aber halt kein Duckmäuschen sein, das Angst vor der Reaktion seines Umfelds hat. Frauen, die mir vorwürfen, zu wenig zu Hause zu sein, weil ich 3.5 Tage arbeite, würden rasch aus meinem Freundeskreis entfernt. Ich denke zudem (und bekomme das auch von Kindergärtnerinnen bestätigt), dass Kinder ohne Hort/Krippe viel schlechter sozialisiert sind als Kinder, die beim Mami zu Hause sind. Von daher haben wir eine win/win-Situation.

  • Stevens sagt:

    „Wenn ich neue Leute kennen lerne, verschweige ich, dass ich Vollzeit arbeite.“

    Ich finde, diese Frau macht es genau richtig. Einfach das so machen, wie es einem passt. Es geht andere Leuten „einen Feuchten“ an, wie man sein Leben regelt. Manchmal ist es einfach besser, über etwas nicht zu reden.
    Gerade wenn man weiss, worin es enden wird – nämlich darin, dass man endlos erläutert, wieso man es macht so macht, null Verständnis erhält und sich immer die gleichen Vorwürfe anhören muss.

    Ich meine, wie oft wurde dieses Thema im Mamablog schon durchgekaut…
    Ergebnis: Viele Diskussionen, viel heisse Luft, viel Verunsicherung. Und wieder von vorn.

    • Sportpapi sagt:

      Ehrlich gesagt hatte ich es noch nie nötig, irgendwelche Aspekte unseres Privat- oder Familienlebens zu verheimlichen – auf Nachfrage gab es eine Antwort.
      Allerdings würde ich mich wohl auch nicht so schnell angegriffen fühlen, und wenn, wäre es mir egal.
      Das wundert mich nämlich am meisten. Wie Menschen, die von ihrem Weg (angeblich) überzeugt sind, die sich als taff und Führunspersönlichkeiten beschreiben, auf der anderen Seite sich von ein paar Bemerkungen aus dem Konzept bringen lassen. Was soll das?

  • Roland sagt:

    Ab 180% Pensum sinds Rabeneltern. Niemand muss soviel Geld haben. Entweder hat man Kinder und verzichtet auf anderen Luxus oder man scheffelt Kohle um bei der Suche nach dem Sinn des Lebens ohne Kinder nachzuhelfen.

  • Jürg. sagt:

    Für den Vater ist ja die Gesellschaft (Gericht) folgender Meinung:

    „Es fühle sich beim Vater wohl, was zeige, dass eine Vater-Tochter-Beziehung auch mit wenigen Stunden Besuchszeit möglich ist. “
    *Tagesanzeiger „Wie teilt man ein Kind?“

  • Soli Gracia sagt:

    Nun es ist ja schön für die Eltern, wenn beide 100% arbeiten, aber wie ist das für die Kinder? Irgendjemand wird ein Opfer bringen müssen und mit seinen Wünschen und Bedürfnissen zurückstehen, ob Mama, Papa oder das/die Kinder.
    Klar muss das nicht unbedingt immer die Frau sein, das kann ja jedes Paar lösen wie es will. Aber wenn keiner verzichten will und alles an den Kindern hängen bleibt (jeden Tag Krippe / Hort auch um den Schulferien) dann habe ich da schon meine Fragezeichen. Meine Kinder werden irgendwann merken: Die Arbeit von Mami und Papi ist wichtiger als ich.

    • Jänu sagt:

      Opfer? Es ist diese Sichtweise, die unser Leben durchpathologisiert. Und es sind auch diese Schuldkomplexe, die uns das Leben schwer machen und die dann auch noch der nachfolgenden Generation eingeredet werden. – Nein, wer sich davon nicht lösen kann, der bleibt wirklich im 16. JH stecken.

    • 13 sagt:

      Auch bei 2x 100% gibt es x verschiedene Modelle. Wir arbeiten zusammen 140% und benötigen nur einen Nachmittag pro Woche eine zusätzliche Betreuung. Ich kenne ein Paar, das 200% arbeitet, die Kinder sind aber jeden Tag zu Hause und haben nur an einem Nachmittag ein Hüetimeitschi, den Rest erbringen die Eltern mit Schichtarbeit (Frau) und Homeofficemöglichkeit (Mann) selber. Eine andere Mutter beginnt um 5.00 Uhr mit der Arbeit und ist immer um 14.00 Uhr fertig. Die Kinder gehen nur zum Mittagstisch und dann heim. Etc etc.

      • Ka sagt:

        ich stelle hier aber auch die Frage: weshalb sollen Kinder leiden, wenn sie im Hort sind???? Es ist doch genau diese Ansicht, die uns Müttern das schlechte Gewissen macht. Wer sagt denn, dass sie von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr ausser Haus sind? Vielleicht ist es ja von 8.00 bis 16.00 Uhr, da bleibt noch viel Zeit übrig um sie mit den Kindern zu verbringen. Es kann nämlich davon ausgegangen werden, dass dann nicht noch der Haushalt gemacht werden muss etc..

      • tststs sagt:

        Genau KA, ich würde sogar behaupten, Mütter, die ihre Kinder fast schon an sich binden (jetzt bin ich schon zuhause, also soll es auch Zeit mit mir verbringen) richten wahrscheinlich mehr Schaden an, als 5 Tage pro Woche Kinderhort…

      • 13 sagt:

        Richtig, Ka. So habe ich das auch nicht gemeint, nur dass 200% arbeiten nicht 5 Tage Kita/Hort bedeuten muss, was aber auch nicht schlimm ist.

      • Sportpapi sagt:

        @ka: Wann wird denn der Haushalt gemacht, wenn nicht nach der Arbeit? Ist ja nicht so, dass man alles auswärts geben kann.
        @13: Dass die Eltern aneinander vorbeileben, scheint mir nun aber auch nicht wahnsinnig glücklich. Aber ja, es gibt verschiedene Konstellationen. In allen scheint es mir allerdings wichtig, dass die Kinder spüren, dass die Eltern Zeit für sie haben, sich kümmern und interessieren. Und da sehe ich halt schon Einschränkungen, wenn beide Elternteile in hohem Umfang arbeitstätig sind.

      • 13 sagt:

        @ sp
        Wenn ich höre, wieviele Paare auseinandergehen, weil man sich auseinanderlebt, wenn beide völlig verschiedene Alltage leben, bin ich nicht sicher, ob es nicht sogar besser ist, weniger Familienzeit, aber beide beide Aufgaben zu haben.
        Aber alles ist alles individuell. Ich kann nur sagen: mein Vater war Manager mit entsprechender Arbeitsbelastung, meine Mutter arbeitete 80% Kader und ich hatte als Kind nie das Gefühl, sie wären nicht da für uns!

      • Sportpapi sagt:

        „Wenn ich höre, wieviele Paare auseinandergehen, weil man sich auseinanderlebt, wenn beide völlig verschiedene Alltage leben, bin ich nicht sicher, ob es nicht sogar besser ist, weniger Familienzeit, aber beide beide Aufgaben zu haben.“
        Das verstehe ich jetzt nicht. Beide Fälle drehen doch um das gleiche. Und die Lösung wäre etwas mehr gemeinsame Familienzeit, nicht weniger.

      • Adina sagt:

        @ 13: „mein Vater war Manager mit entsprechender Arbeitsbelastung, meine Mutter arbeitete 80% Kader und ich hatte als Kind nie das Gefühl, sie wären nicht da für uns!“
        Empfindungen sind ja subiektiv.
        Ich meine, Sie wissen ja nicht einmal wie es sich für ein Kind anfühlt, wenn die Eltern noch öfter anwesend sind als Ihre für Sie damals waren.
        Meine grosse Tochter, mit ihren knapp 6 Jahren, würde Ihnen da wiedersprechen (sie will nämlich dass ich für sie da bin, sie hat mir das explizit so gesagt).

      • Adina sagt:

        @ 13: Was ich meine ist: Kinder passen sich einfach an und hinterfragen nicht. Dann wird ihr jeweiliger Zustand für sie zur Normalität, sie kennen das ja gar nicht anders. Vor allem wenn sie sehr klein sind.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich meinte damit: wenn beide ihrem Beruf nachgehen und daneben die Kinder auch mal alleine betreuen, leben beide das ähnliche Leben. Man versteht den anderen, seine Schwierigkeiten etc. Bei einer 100:0 Lösung ist der Alltag der Partner sehr verschieden, was zu Missverständnissen kommen kann. Natürlich alles nicht absolut geltend…

      • 13 sagt:

        @ Adina
        Sogar meine Schwester würde mir wiedersprechen. Darum schrieb ich individuell!

        Ob Kinder, das wirklich einschätzen können, bin ich nicht sicher. Im Nachhinein ja, als Kind nicht. Meine würde wohl auch sagen, ich soll mehr da sein. Und Papi nicht weniger. Und trotzdem ein eigenes Zimmer und das Velo zu Weihnachten. Und und und. Zusammenhänge sehen und Abwägen kommt erst mit der Zeit. Ich sehe zur Zeit nur: für meinen Mann und mich stimmt es. Den Kindern geht es gut. Und es geht betreuungstechnisch und finanziell auf. Das reicht mir!

      • Adina sagt:

        @ 13: „Ich sehe zur Zeit nur: für meinen Mann und mich stimmt es. Den Kindern geht es gut. Und es geht betreuungstechnisch und finanziell auf. “

        Ja, das ist doch super!

  • Adina sagt:

    „When they go low, we go high“ sagt meine Lieblings-Mom-in-Chief. Einfach tolle Frau, bin gespannt was sie als nächstes machen wird jetzt wo ihr Mann nicht mehr rund um die Uhr bei der Arbeit wird sein müssen.

    PS: Ich urteile nicht über die Lebensentwürfe anderer.

  • Huusmüetti :-) sagt:

    Wer wann und wieviel wieder arbeiten geht, muss wirklich jeder für sich selber entscheiden. Wenn ich dann aber höre, dass die Mutter nur arbeiten geht, damit sie Pause von ihren Kindern hat und/oder nach anderer Bestätigung in ihrem Leben lechzt, dann habe ich meine Mühe damit. Die elterliche Fürsorge und Liebe bekommt kein Kind in der Krippe mit und gerade in den ersten Jahren, sind diese Wurzeln doch das wichtigste was man seinem Kind für die Zukunft wünschen kann. Wird unsere Gesellschaft nicht immer mehr gefühlskalt, egoistisch und abgestumpfter?

    • tststs sagt:

      Schade, ich finde diese Ehrlichkeit („Auszeit von den Kindern“, „Arbeiten ist spannender/erfüllender“) gut.

      • Carolina sagt:

        Ich auch! Nein, unsere Gesellschaft wird ganz sicher nicht immer gefühlskälter etc. Wie war es denn in den ach-so-tollen 60er, 70er, 80er Jahren? Wieviele Kinder haben denn damals wirklich Herzenswärme verspürt? Soweit ich das beurteilen kann, sind der Willen und die Freude daran, Zeit mit den Kindern zu verbringen, Kinder wirklich am eigenen Alltag zu beteiligen, heute eher grösser als früher. Dazu gehört eben auch, dass eine viel grössere Freiheit besteht, sein eigenes Lebensmodell auszusuchen – ich empfinde das als die grösste Errungenschaft!

      • tststs sagt:

        Oder anders gesagt, wenn Kindererziehung und Haushaltsführung ach so erfüllende Arbeiten sind, dann wären die Lehrgänge Kleinkinderziehung und Raumpflege die begehrtesten und nicht KV… 😉

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: „Etwas mit Kindern“ bzw. „Etwas mit Menschen“ scheint mir gerade bei Frauen durchaus ein wichtiges Berufsziel zu sein. Und wenn das nur annähernd gleich bezahlt würde wie das KV – ich nehme Lehrer mal aus – wäre das sicher auch in der Realität mindestens so beliebt.
        Aber zum Thema zurück: Ich wundere mich manchmal schon auch, wie einige Frauen sich rechtfertigen, ihre Arbeitstätigkeit sei quasi zum Wohle der Familie/Kinder, weil sie zu Hause unausstehlich waren.
        Es reicht doch, eigene Wünsche und Vorstellungen zu nennen.

  • Dani sagt:

    Seltsame Meinungen werden vertreten. Ich finde, dass eine Frau genauso arbeiten soll (Arbeitspensum), wie sie sich in der Lage fühlt. Denke, dass kann jede Frau für sich selber entscheiden und braucht hier nicht auf irgendwelche Ratschläge zu hören, wenn die für sie nicht stimmen. Nur leider tun sich ja auch viele Frauen gleich selber ins Abseits stellen, und zwar ab dem Zeitpunkt wo sie im dritten Monat schwanger sind und sich dann schon gleich 100% krankschreiben lassen, aber wenn man sie dann privat trifft, hüpft sie förmlich in der Wohnung rum. Egal was ihr tut, macht das was ihr euch zutraut und wonach es euch gesundheitlich steht. Alles andere ist irrelevant

    • Ka sagt:

      „Egal was ihr tut, macht das was ihr euch zutraut und wonach es euch gesundheitlich steht.“ das ist ja schön, dass sie den Frauen soviel Freiheit gönnen, aber: es ist doch immer ein Paarentscheid. ich finde es nicht ok, dass wir die ganze finanzielle Verantwortung einfach so an den Mann delegieren. Das hört man auch nur von Frauen: „ich will jetzt noch etwas Zeit für mich haben“. Nur die wenigsten Männer würden sich das getrauen, sie sind im finanziellen Hamsterrad gefangen.

      • tststs sagt:

        „dass wir die ganze finanzielle Verantwortung einfach so an den Mann delegieren.“
        1. stimme ich Ihnen zu;
        2. möchte ich den Gedanken erweitern um „die ganze finanzielle Verantwortung an die Gesellschaft delegieren.“ Denn was, wenn die – nicht ganz so unwahrscheinliche – Scheidung folgt?
        Die Unterhaltspflicht für die (Haus)Frau wird immer weiter zusammengestrichen; und wer kommt dann dafür auf…?

      • 13 sagt:

        Danke Ka

  • Malena sagt:

    Zur Frage, ob eine Reduktion des Arbeitspensums wenn man denn Kinder hat – und es sich finanziell leisten kann! – eine lohnenswerte Investition ist (in Bezug auf das Kindswohl, die Beziehung Eltern-Kind, und die eigene Entwicklung und Zufriedenheit –> was sich Menschen am Ende des Lebens wünschen mehr getan zu haben), kann man unterschiedlicher Meinung sein. Dass Familienarbeit ausschliesslich oder hauptsächlich Sache der Frau sein muss, ist hingegen zum Glück eine aussterbende Haltung hierzulande, die kein Politiker mehr vertreten kann ohne als ewiggestrig wahrgenommen zu werden.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Es geht heute eben in beide Richtungen: diejenigen, welche ihre Kinder gerne selber betreuen, werden z.B. als „konservativen Landeier“/ „Huschelis“ usw. bezeichnet und gerade die Medien unterstützen dieses Bild/respektive propagieren diese Ansicht.

    Ich denke heute ist es wichtig, dass jede Familie schaut, was für sie möglich ist und das Private sollte demnach wieder privat sein. Pluralität anerkennen und z.B. nicht ein Modell als gelebt von „konservative Landeiern/Huschelis“ abtun, das ist nämlich genau das Gleiche, was der Autor ironischerweise beklagt.

  • Alfred Kellerhals sagt:

    Mittlerweile ist ja auch ein Mann ein Rabenvater, wenn er mehr als 80% arbeitet. Diese Vorstellungen gedeihen nur, dank unserem jetzigen Wohlstand. Seien wir doch froh Arbeit, so wie funktionierende und sozialisierende Krippen zu haben.

    • Muttis Liebling sagt:

      Sozialisierende Krippen gibt es nur dort, wo diese als hoheitliche Leistung gebührenfrei betrieben werden. Eine privatwirtschaftlich betriebene Krippe ist immer asozial.

  • 13 sagt:

    Meine Erfahrung als vollzeitarbeitende Mutter:
    – Die schlimmste Frage ist: „wofür hast du denn Kinder?“ (Wird das je ein Mann gefragt??)
    – „Arbeitet dein Mann auch 100%?“ wird nie gefragt, sondern vorausgesetzt.
    – Wer über Vereinbarkeit und Krippenkosten spricht, ist im 21. JH, schlimmer sind die „ich könnte das nie, will etwas von den Kindern haben, sie sollen zu Hause Mittag essen etc.“ Platitüden.
    – Die Frage, die mich aber wirklich mal sprachlos machte: „Wie bist du mit deinem Chef verblieben? Kannst du einfach reduzieren, wenn dein Mann einen anständigen Job findet?“

    • Subito sagt:

      Und dann merken Sie wenn die Kinder mit 20ig aus dem Nest fliegen, dass die Zeit viel zu schnell um war und man eben doch mehr Zeit mit den Kindern hätte verbringen sollen.
      Nach der Geburt unseres ersten Kindes habe ich (Mann) mein Pensum reduziert, weil ich eben nicht Vollzeit arbeiten wollte: Genau, weil ich sonst mein Kind nicht beim Aufwachsen sehe und es mich dann irgendwann mal reut!

      • Emx sagt:

        Ich verstehe trotzdem nicht, subito, wieso Sie denn jemanden mit einem anderen Lebensmodell angreifen müssen. Ist doch wunderbar, wenn Sie mit Ihrer Familie einen Weg gefunden haben, der für alle passt und auch finanzierbar ist. Wenn man so zufrieden ist, muss man anderen doch nicht zurufen „du wirst dann schon noch sehen/bereuen/auf die Welt kommen …“ (abgesehen davon glaube ich, dass fast alle irgendwann etwas bereuen)

      • tststs sagt:

        Also Vollzeit heisst in der Schweiz immer noch 42-45h/Woche, d.h. es bleiben immer noch rund 70h/Woche (bei 8h Schlaf pro Tag), die man mit den Kindern verbringen kann…
        Uuuund meine Erfahrung mag hier nicht repräsentativ sein, aber ab einem gewissen Alter (so 5j ?!?) verbringen die Kids diese Stunden eh lieber mit Gleichaltrigen…
        Also aufpassen Subito, vllt merkt man, wenn die Kids mit 20ig aus dem Nest fliegen, dass man das eigene Leben und den Kindern eine Neurose verpasst hat 😉

      • 13 sagt:

        @ subito
        Jeder Fall ist anders. Ich habe 80% gearbeitet und erhöht, weil wir zum Schluss kamen, dass die Vorteile für die ganze Familie dem Nachteil dieses einen Tages überwiegen (keine Kita/Hort nötig, Reduktion des Vaters um 40% und mehr Geld in der Kasse).

    • Stevens sagt:

      @13:
      Was ich immer noch nicht begreife: Wieso muss man darüber reden?
      Wieso lassen sie sich darauf ein, Monologe, rsp. Fragen dazu anzuhören?
      Diskussion / Gespräch kann man das ja nicht nennen, da ihr Gegenüber gar nicht an ihrer Antwort und Erläuterung intressiert ist.

      Machen sie ihr Ding, darüber reden bringt doch nichts.

      • 13 sagt:

        @ stevens
        Ich laufe nicht in einem T-Shirt mit dem Aufdruck „ich bin eine vollzeitarbeitende Mutter, sprich mich darauf an“ durch die Gegend. Aber der Mensch ist ein kommunikatives Wesen und wenn man mit jemanden ins Gespräch kommt, kommt das Thema, wo ich immer 9 Stunden pro Tag bin, schnell mal.

      • Stevens sagt:

        Natürlich soll man über Familie, Beruf etc… sprechen. Das war ja nicht so gemeint.

        Aber man kann ein Gespräch ja auch abblocken, wenn es in eine ungewünschte Richtung läuft.
        Ich sehe nicht ein, weshalb man auf so eine Frage, wie sie oben schreiben, antworten muss.

        Ich sehe nicht ein, weshalb gerade Frauen, finden, sie müssten sich immer rechtfertigen.
        Ich sehe nicht ein, weshalb man es zulässt, dass einem irgendwelche Gesprächsparter immer ihre Ansicht dazu kundtun.

        Das ist es, was ich meine.
        Sie haben ihr Lebens- und Arbeitsmodell gefunden. Gratuliere. Leben sie es doch. Da muss doch nicht Kreti und Pleti seinen Senf dazu geben.

      • 13 sagt:

        Ach so. Da sind wir uns einig. Ich wechsle auch gerne das Thema oder blocke ab, wenn es wieder ins Gleiche geht. Aber verschweigen, wie wir es machen, tue ich nicht (wie die Frau im Text). Auch auf das Wieso antworte ich wahrheitsgemäss. Warum auch nicht? Nur so wird es „normal“. Rechtfertigen? Nein.

      • Stevens sagt:

        @13:
        Das Problem scheint mir folgendes zu sein:
        Hat jemand eine andere Einstellung dazu als sie, dann findet gar kein Gespräch statt. Dann können sie gar nicht erklären, sie sind von Anfang an am Rechtfertigen und kommen nie davon weg.

        Manchmal scheint es mir wirklich, es wäre besser man würde dieses Thema einfach todschweigen.
        Sie können einen Mamablog von vor x Jahren ansehen. Die Argumente sind die haar genau gleichen.
        Man kommt nicht vorwärts. Die Diskussionen bringen rein gar nichts. Es führt doch nur zu Verunsicherung und Missgunst.

        Oder liege ich da falsch?

      • 13 sagt:

        Nein, sehen sie nicht. Es ist eher meine naive Hoffnung, dass steter Tropfen den Stein höhlt. Aber die Welt braucht ein paar Träumer, sonst würde sich nie etwas ändern.

      • Katharina sagt:

        Stevens: ‚Sie können einen Mamablog von vor x Jahren ansehen. Die Argumente sind die haar genau gleichen.‘

        Genau. Und darum sind wir alten Ziegen und Böcke zwischen satirisch, ironisch und zynisch.

      • Katharina sagt:

        13: ‚dass steter Tropfen den Stein höhlt‘ bzw eben NICHT, hat mit der Perpetuierung der Scheinargumente an der Oberfläche durch die Macher hier zu tun. Denn DA geschieht nichts betreffend die Argumente diesseits und jenseits mal auch aus dem Forum aufzunehmen und auszubreiten. Es ist die ewig gleiche Seifenoper mit der immer gleichen flachen Rhetorik. Im besten fall wird, was wir hier schreiben in dümmlichen Twittergrafiken in die Kategorie Wutbürger und Haters eingeordnet und getweetet.

        Dann kommt die Haltung dazu, dass selbstverständlich alles ausserhalb der Schweiz auf diese nicht anwendbar ist.

    • Sportpapi sagt:

      @13: Was wird denn nun Ihr Mann gefragt?
      „Ich könnte das nie“ finde ich übrigens nicht weiter schlimm, sondern eine ehrliche Rückmeldung. Vielleicht sogar bewundernd?
      Wie auch immer, es ist nun mal kein verbreitetes Familienmodell. Vermutlich wüssten die Gerichte nicht einmal damit umzugehen, wenn es zu einer Trennung käme – oder sind Sie sicher, dass die Obhut dem Vater zugesprochen würde?

      • 13 sagt:

        @ Sp
        In erster Linie:
        „Findest du denn keinen Job?“
        „Kannst du das?“
        „Wie machst du das so alleine mit den Kindern?“
        „Hast du auch mal Hilfe von der Schwiegermutter?“
        „Wie gehts du damit um, dass deine Frau unbedingt Karriere machen will?“
        (Und nein, es war nicht einfach meine Entscheidung oder Vorliebe)
        „Ich könnte das nicht“ ist nicht böse, höchstens langweilig. Ich finde es nachwievor schade, dass es nicht einfach normal ist. Ich könnte auch nie zu Hause sein, aber das ist nicht meine erste Reaktion, wenn ich eine Hausfrau treffe.

        Zu ihrer Frage: ich bin sogar überzeugt, dass ich gute Chancen auf die Obhut hätte…oder zumindest alternierend. Auf jeden Fall wären seine Chancen auf Unterhalt sehr gering.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Doppelt schlimm. Allerdings ist ihr langweilig vielleicht auch einfach ehrlich.

      • 13 sagt:

        @ sp
        Ich streite ja nicht ab, dass es ehrlich gemeint ist. Wobei, wer darauf angewiesen ist, würde es auch tun. Daher könnte man es schon, man will nicht, was völlig legitim ist. Meine Aussage ging in die gleiche Richtung wie Stevens. Ob ehrlich gemeint oder nicht, die 10’000ste gleiche Diskussion bringt nichts….ich finde halt Diskussionen mit Menschen, die verschiedene Modelle diskutiert und überlegt haben, spannender als bei denen, wo ich das Gefühl bekomme, man macht es so, weil man es so macht. Die bringen mir etwas. Das heisst nicht, dass das Modell falsch wäre oder so, ich habe einfach nichts von diesem Gespräch und halte es kurz.

      • Adina sagt:

        @ 13: „ich habe einfach nichts von diesem Gespräch und halte es kurz.“
        Sie mögen Gespräche mit Vollzeitmuttis kurz halten weil diese Huschelis für Sie uninteressant sind?
        Wenn das Huscheli sagt: „Ich merke mein Kind hat eine narzisstische Veranlagung (braucht übermässig viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, schon von der erste Sekunde an) und finde es sinvoll bei diesem Kind zu bleiben bis es ein einigermassen solides Selbst aufbaut und einen guten Start ins Leben hinlegt (und somit eine spätere NPS vermieden wird)“, dann sagen Sie dazu „Küchenpsychologie, interessiert mich nicht, langweilig, unbegründet“?
        Ich schätze Sie ehrlich gesagt anders ein.

        „man macht es so, weil man es so macht“: Das Thema Orgasmus wird drüber diskutiert, nicht hier.

      • 13 sagt:

        @ adina
        Siehst du, solche Gespräche blocke ich ab, weil sie keinen Sinn machen. Ich sage etwas, Sie verstehen das, was Sie wollen und fühlen sich angegriffen. Ich habe NIE gesagt, ich diskutiere nicht mit vollzeit-Hausfrauen (Vollzeitmütter sind wir alle!) und erste recht nichts von Huscheli! Es ging mir einzig und ausschliesslich um Gegenüber, die mit Platitüden (ich könnte das nicht, wofür hast du Kinder etc). Diese Diskussionen bringen mir nichts. Ich hatte aber auch schon andere und sehr gute mit Vollzeit-Hausfrauen! Wie eben mit solchen Sätzen,die Sie genannt haben.

      • Adina sagt:

        13, ich wüsste auch nicht dass Sie von Huschelis geredet haben, hab ich ja gesagt ich schätze Sie eben anders ein.
        Aber in diesem Blog hier wird viel von Hausfrauen als Huschelis, Pferde oder Tartarugas geredet, und auch hat sich hier mal eine arbeitende Mutter (Jane Bissig glaub ich, bin nicht sicher) abschätzend über Gespräche mit Hausfrauen geäussert.
        Nehmen Sie das bitte nicht persönlich, wie schon gesagt ich schätze Sie als eher klug und open-minded ein.

      • 13 sagt:

        Danke. Ich entschuldige mich auch für meinen harschen Ton. Ich finde es manchmal schade, wenn angeregte Diskussionen persönlich genommen oder als Angriff verstanden werden. Manchmal sind es einfach nur angeregte Diskussionen und wertfrei auch wenn man anderer Meinung ist. Ich vergesse da aber manchmal, dass ich es mir halt beruflich gewohnt bin zu „streiten“ ohne sich emotional zu involvieren, aber es nicht allen so geht 😉

      • Adina sagt:

        Liebe 13, we’re cool 😉
        Sehen Sie, in so einem Blog merke ich mir eher die Meinung als die Person die eine Meinung äussert, und ich äussere mich deshalb eher zur Meinungen als zu einer bestimmten Person.
        Wir wissen doch alle wie wir im Laufe unseres Lebens dazu lernen und deshalb immer wieder die eine oder andere Meinung etwas anpassen müssen, so gesehen: we’re cool 🙂

        PS: Ich finde es sehr schön dass Sie die Hauptverdienende in Ihrer Familie sind und Ihr Mann das auch OK findet, kenne mindestens 2 weitere Paare (nicht in der Schweiz) bei denen es auch so ist.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Es steckt nun mal eine Grundhaltung dahinter. Ich weiss nicht, wie man das differenzierter mitteilen könnte als: „Wenn ich nicht aus finanziellen Gründen gezwungen bin, bleibe ich lieber die ersten Kinderjahre zu Hause bei den Kindern und erlebe mit, wie sie aufwachsen. / ich finde es wichtig, dass sie in den Babyjahren vorwiegend von den eigenen Eltern betreut werden.“ Was wollen Sie da noch diskutieren? Und warum soll das weniger differenziert sein als die Alternative: „Ich arbeite weiter. Wofür habe ich die aufwändige Ausbildung denn gemacht?“
        @Adina: „Ich finde es sehr schön dass Sie die Hauptverdienende in Ihrer Familie sind und Ihr Mann das auch OK findet.“ Findet er es ok? Ist es sein Traum? Die Fälle, die ich kenne, waren meist binational und er schlechter ausgebildet.

      • Adina sagt:

        Sportpapi, aber aber, was heisst schon schlechter ausgebildet? Sie meinen vielleicht anders ausgebildet, und zwar so, dass es für einen tieferen Einkommen als der seiner Frau reicht.
        Aber vielleicht ist nicht der Traum dieses Mannes, das grosse Geld zu verdienen und sich gross bei der Arbeit zu profilieren, sondern nur eine Arbeit gut und gerne zu machen, die eben viel mehr Spass macht als es Geld einbringt. Warum soll es keine Männer geben die so ticken? Ich kenne doch selber einige.
        Zumal es, je nach Lebensabschnitt, eine solche Phase rein theoretisch bei jeden Mann eintretten könnte.

      • Sportpapi sagt:

        @Adina: Sie haben recht. Deshalb arbeiten wohl vielfach selbst dann die Männer mehr, wenn sie eigentlich schlechter verdienen als die Männer.
        Aber wenn es schon mal so ist, dass die Frau Hauptverdienerin ist, dann vermutlich meist, weil sie auch bessere Arbeitsmarktchancen hat. Und man letztlich vernünftig ist.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Der grösste Feind der Frauen sind die Frauen selbst. Dazu kann und will ich als Mann langsam nichts mehr sagen. Das sollen die doch untereinander regeln! Ausserdem scheinen solche Erfahrungberichte immer aus dem gleichen Milieu zu stammen. Aber es ist natürlich immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer wieder auserordentlich spannend, andere- und vor allem fremde Lebenswelten kennen lernen zu dürfen!

    • Muttis Liebling sagt:

      So sehe ich das inzwischen auch: Ein sozialer Mikro- Kosmos, in permanenter Nabelschau befindlich, beschreibt sich selbst. Aus der Sicht eines Grossdorfes wie Zürich mag der Mikrozirkel noch umfassend wirken, nimmt man eine europäische Sicht ein, zeigt sich die extreme Aussenseiterposition der Berufsmutter und -hausfrau.

      Der Hinweis auf Zwingli passt, allerdings findet man die Rolle der Vollzeit- Glucke auch gern im katholischen Süddeutschland, aber praktisch nicht im protestantischen Preussen. Da schein der Spruch ‚Geld verdirbt den Charakter‘ den Hintergrund auszuleuchten.

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