Was hilft gegen Horror und Porno?

Faszination iPad: Kinder dürfen beim Medienkonsum nicht allein gelassen werden. Foto: Jim Bauer (Flickr)
«Ich habe Angst vor Annabelle!» Seit rund drei Wochen höre ich diesen Satz jeden Abend. Dabei gibt es Annabelle gar nicht. Aber zurück zum Anfang der Geschichte:
Meine Tochter war wie so oft mit ihren Freundinnen bei den Nachbarn zum Spielen. Als sie später mit einem Gspänli nach Hause kam, taten die beiden ganz geheimnisvoll und rückten schliesslich damit heraus, dass sie gerade den Anfang eines Films gesehen hätten, in dem es um eine Puppe namens Annabelle gehe, die nachts lebendig werde und Menschen töte. Mein Blick sprach vermutlich Bände, deshalb beruhigte mich meine Tochter sogleich, dass sie selber nur gesehen hätten, wie die Frau die Puppe auspacke – danach sei die Mutter ins Zimmer gekommen und habe ihnen das iPad weggenommen. Aber ihre Freundin, die habe den Film einmal ganz gesehen, «sie hat sich getraut im Fall!». Und sie hat den anderen dann eben die ganze Geschichte erzählt.
Natürlich hat mein vierjähriger Sohn die Aufregung auch mitbekommen. Und so geistert die Mörderpuppe nun Abend für Abend durch die Köpfe der beiden. Was ich dagegen tue? Ich habe mir zuerst einmal das Film-Intro angeguckt, um zu wissen, was die Kinder da genau gesehen haben. Und danach auf meine Wunderwaffe zurückgegriffen, um die kindlichen Ängste zu bekämpfen: das Traumfresserchen. Ein wunderbares Buch, das schon mich durch die Kindheit begleitet hat. Das Traumfresserchen frisst zwar nur böse Träume. Aber, so habe ich den Kindern erklärt, Annabelle ist nichts als ein angsteinflössendes Hirngespinst eines Erwachsenen. Also durchaus vergleichbar mit einem bösen Traum.
Es wäre nun einfach, sich über den Vorfall aufzuregen und der anderen Mutter vorzuwerfen, dass sie den Medienkonsum ihrer Kinder nicht im Griff hat. Doch seien wir ehrlich: Es hätte mir genauso passieren können. Meine Kinder spielen auch ab und zu auf dem iPad oder hören damit Kindergeschichten. Und obwohl ich das Gefühl habe, sie dabei einigermassen im Auge zu behalten, starre ich nicht jede Sekunde auf den Screen. Ein, zwei Klicks, und sie landen auf Youtube, wo ihnen von Action über Porno bis eben Horror alles vor die Augen kommen könnte.
Die Geschichte hat mich deutlich daran erinnert, dass ich mich dringend um Kindersicherungen für Computer, Tablet und Smartphone kümmern sollte. Also habe ich mich schlau gemacht, welche Hilfsmittel etwas taugen. Das Deprimierende vorweg: Gerade für Smartphones und Tablets gibt es keine richtig gute, einfache Lösung.
Das Smartphone kindersicher machen
Android-User sind hier im Vorteil, weil sie für jeden User ein eigenes Benutzerkonto erstellen können. iPhone-Besitzern bleibt das verwehrt. Allerdings gelangen sie über «Einstellungen», «Allgemein» zur Rubrik «Einschränkungen». Hier können einzelne Funktionen oder Apps komplett deaktiviert werden, gesichert wird das Ganze durch einen Code. Besonders alltagstauglich ist das allerdings nicht. Wer hat schon Lust, sich da jedes Mal durchzuklicken, wenn die Kinder das Smartphone oder iPad benutzen wollen?
Einzelne Websites sperren
Immerhin, für gewisse Dinge taugt die Rubrik «Einschränkungen» durchwegs. So kann man einzelne Seiten, die nicht für Kinderaugen bestimmt sind, fix sperren. Und solange man sie selber auch nicht besuchen will, bleibt einem das ständige Ein- und Ausschalten erspart.
Kinder sicher surfen lassen
Soll das Kind erste Erfahrungen im Web sammeln, dabei aber stets in einem vorgesteckten Bereich bleiben, sind Apps eine gute Hilfe. Mit «Frag Finn» zum Beispiel können die Kleinen «nur innerhalb der von Medienpädagogen geprüften Webseiten der Frag-Finn-Whitelist surfen». Laut den Machern eignet sich die App für Sechs- bis Zwölfjährige. Alternativen sind die Apps «Kids Safe Browser», «Web Protect Me» oder «Chico Browser App».
Gezielte Nutzung
Noch einen Schritt weiter geht der sogenannte «Geführte Zugriff». Er wird manchmal in Schulen verwendet, wenn die Kinder nur eine einzige Lern-App nutzen dürfen. Denn genau das stellt man mittels Code sicher: Dass das Kind nur diese eine App benutzt und dies auch nur für eine festgelegte Zeitdauer. Der Rest des Gerätes bleibt gesperrt. Perfekt, wenn der Kleine eine Geschichte hören oder die Grosse zwanzig Minuten mit der Mathe-App üben möchte. Beenden lässt sich der Modus auf dem iPhone übrigens ganz einfach, indem man dreimal den Home-Button drückt und den Code eingibt. Dieselbe Funktion bietet auch Android, hier im Bereich «Einstellungen», «Sicherheit».
Es ist also mit etwas Aufwand möglich, die Kinder vor unpassenden Inhalten zu schützen. Zumindest solange sie unsere eigenen Geräte benutzen. Was sie natürlich nicht immer tun werden. Deshalb wird irgendwann der Moment kommen, in dem meine Kinder erneut auf nicht kinderfreundliche Inhalte stossen werden. Wie so oft gilt also auch bei diesem Thema: Reden, reden, reden und unverkrampft Fragen beantworten. Damit der Nachwuchs mit irritierenden Bildern nicht alleine bleibt, sondern Annabelle und Co. gemeinsam mit Mama und Papa aus dem Kopf vertreiben kann.
*****
Die neusten Mamablog-Beiträge können Sie sich auch aufs Handy pushen lassen. So einfach gehts: Die App des «Tages-Anzeigers» aufs Smartphone laden, «Einstellungen/Allgemein» anwählen, danach «Push» und «Mamablog» – fertig. Die App finden Sie im App Store (Apple) oder im Play Store (Android).
57 Kommentare zu «Was hilft gegen Horror und Porno?»
Zu behaupten, es gäbe auf Youtube Pornos zeigt deutlich wie wenig Ahnung Sie von der Materie haben. Sollte man sich bei solch gravierenden Wissenslücken nicht auf die Themen beschränken, von welchen man eine Ahnung hat? Sehr peinlich Frau Kuster.
Da das noch niemand erwähnt hat: Vieles kann man auf dem WLAN Router konfigurieren (natürlich ein zusätzlicher nicht der von Cablecom/Swisscom). Kinderschutz, Zeitlimite von MAC addressen, Guest accounts auf den PCs usw. Plus viele Internet Protection SW haben zusätzlichen Kinderschutz….und doch man kann auch auf Youtube Pornos gucken, mit Alterbestätigung, halt einfach eher von der softigen Variante…z.B. die tollen Tinto Brass Filme! Die habe ich schon als Kind geschaut!
Auf youtube gibt’s keine Pornos!
Aber ja – es ist wie bei vielen Sachen, dass man oft zu spät merkt, dass die Kinder schon einen Schritt weiter sind. Sei es beim Gitterbett, wo das Absperrgitter von einem Tag auf den anderen nicht mehr hoch genug ist oder bei irgendwelchen zerbrechlichen Gegenständen, die an Stellen in der Wohnung stehen, wo ein Kind von einem Tag auf den anderen auf einmal dran kommt und etwas kaputt machen kann und so geht’s dann lange weiter.
Mit den Medien ist eine neue Herausforderung dazu gekommen, bei der man halt vorher ein bisschen vorsorgen sollte, auch wenn man nicht verhindern kann, dass andere Eltern das verschlafen und die eigenen Kinder dort dann „fündig“ werden.
Die Kinder werden’s aber verkraften, denke ich.
NEIN, es ist nicht Aufgabe der Access-Provider, den Zugang auf Internetinhalte „kindergerecht“ zu filtern. Erstens ist das ein Eingriff in die Kommunikation, zweitens ist es unzuverlässig (Entweder es wird zu wenig geblockt, oder zu viel, z.B. der Wikipediartikel über den _Sex_tant), und drittens wird es mit der Verschlüsselung und Diensten wie Videostreaming zusehends schwieriger den Inhalt zu filtern. Abgesehen davon möchte man vermutlich auch nicht, dass der Internetprovider automatisch sämtliche Inhalte die über die Leitung gehen ausfiltern.
Und man hat dann wieder das gleiche Problem wie beim Handy: Der Internetanschluss kann auch nicht zwischen den Usern unterscheiden. Also entweder wird der Zugriff für alle gefiltert (Auch die Eltern) oder man muss wieder regelmässig umstellen.
Annabelle ist rated R.
Sicher nichts für Kinder. Jugendliche vielleicht.
Beim Kinderschutz sind in erster Linie die Netzprovider in der Schuld. Denn alles andere kann rel. einfach ausgehebelt werden. Vor allem bei anscheinend so neuesten Technologien wie iOS und Android, die nicht Multiuserfähig (!) sind.
Aber eben: Der Escort Service wird hier (einem jugendfreien Portal) als Publireportage geschaltet…..
Und echter Horror wie zertifizierte Faschisten wie Herr Drumph werden hier non-stop aufgeschaltet, obwohl was da gesagt wird, kaum mehr von öffentlichem Interesse sein kann.
Was hilft? Wohl kaum Verbote und irgendwelche Sperren.
Angst – das hatten unsere Kinder in erster Linie wegen Altersgerechten Filmen. Ab 0 oder ab 6 Jahren. Obwohl sie (schon bevor sie lesen und schreiben konnten) selbständig googeln bei Netflix ihr Programm aussuchen, haben sie sich dort noch nie etwas angeschaut, das ihnen Angst macht. Sie wollen partout nichts schauen und hören, was nicht für ihre Augen und Ohren bestimmt ist, obwohl sie das könnten, oder vielleicht genau deshalb? Als wir Kinder waren, war uns alles verboten und wir haben uns heimlich alles angeschaut.
Wir schirmen sie grundsätzlich nicht ab vor der Welt da draussen. Und das Interessante ist, dass sie gar nicht gross Interesse an der nicht kindgerechten Erwachsenen-Welt haben.
„Was hilft gegen Horror und Porno?“
Na ja, der ganz normale Wahnsinn, der täglich in der Tagesschau läuft, ist ja auch nicht besser: Allerorten Tote, Bomben, Terror. Und das ist dann kein Spielfilm, sondern Realität. Wie gehen Kinder eigentlich damit um, dass in den Nachrichten täglich die Welt untergeht?
Ich habe auch reingeschaut, ich finde „Annabelle“ von der Atmosphäre her ziemlich verstörend, da läuft nebst dem unmittelbaren „Horror“ ziemlich viel auf einer unangenehmen Meta-Ebene ab. Beispiel: Eine Hochschwangere näht auf einer Nähmaschine Babykleider und schaut dabei TV, die Bilder wechseln zwischen dem TV-Bildschirm, einer Nahaufnahme ihrer Finger eng an der ratternden Nadel, ihrem abgelenkten Blick, und in einer Parallelmontage sieht/hört man den sich bewegenden Schaukelstuhl im Nebenzimmer, auf dem die Puppe „Annabelle“ liegt. (Und natürlich näht sich die Schwangere dann in den Finger.)
Würde ich erfahren, dass meine Tochter nur schon den Anfang des Streifens gesehen hat, wäre ich definitiv „not amused“.
Andererseits erinnere ich mich, dass ich mir im Alter von 12 mit einer etwas älteren Freundin heimlich „Freitag, der 13.“ reingezogen habe, und zwar Teile 1-3 an einem einzigen Nachmittag, an welchem die Freundin sturmfrei hatte. Hätte meine Mutter das gewusst, wäre sie an die Decke.
Und, naja, ich bin ja trotzdem ziemlich „normal“ rausgekommen. 😉
Bei uns (ca. 9 und 11) war’s damals der im Rahmen einer Retrospektive gezeigte s/w-Film „Der Würgeengel“ von Bunuel. Diese nur halb verstandene Meta-Ebene … Horror pur. Der Streifen ist bis heute Gesprächsstoff unter uns Geschwistern. Es bleibt eben doch so einiges hängen.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass „Annabelle“ auf Netflix gesehen wurde… Habe auch mal kurz reingeschaut und auch für einen Erwachsenen ist es der reinste Horror (37/100 auf Metacritic spricht eine klare Sprache….) Den Schund kauft sich wohl niemand freiwillig….
Was ich eigentlich sagen wollte: Netflix hat standardmässig einen Kinderaccount installiert, ich musste den extra löschen. Auch wird gefragt, ob man die Erwachsenenkonti mit einem PIN schützen will.
Wenn also ein Mami/Papi all diese Dinge ignoriert, sind wohl entweder Technische Gadgets oder Kinder nicht das Richtige für sie/ihn….
man findet alles mögliche als stream oder vielleicht wars auch nur der trailer.
als meine söhne im primarschulalter waren hatten sie auch eine weile mega angst vor einem film, es war glaube ich sogar chucky die mörderpuppe (passenderweise). es war wie in der story hier auch ein schulfreund, der behauptete, den film gesehen zu haben, und davon erzählte. das reichte um angst zu haben. ich war auch so als kind, mir reichten schon stimmen aus sekunden von filmen (startrek! ernsthaft) für zig albträume.
Die gute alte 3-6-9-12 Regel beachten: kein unbeaufsichtigtes Internet unter 12 Jahren. Wer das Tablet, Youtube etc. als Babysitter braucht sollte sich sowieso mal ernsthaft Gedanken machen zu seinen/ihren Erziehungs- und Betreuungsgrundsätzen und Prioritäten.
Hm. Habe mir gerade ernsthaft Gedanken gemacht. Und überlege gerade, was Sie mit unbeaufsichtigt meinen. Natürlich bekomme ich mit, was meine Kinder sich angeschaut haben. Aber immer daneben sitzen, das geht dann doch nicht.
@Sportpapi: Die 3-6-9-12 Regel ist nicht von mir, die Definitionen dazu kenn ich nicht im Detail. Internet heisst für mich: sich selber im Internet bewegen, selber Inhalte abrufen und konsumieren, allenfalls auch interagieren mit andern Nutzern (ob ein Trickfilm von der DVD oder dem Internet kommt spielt ja keine Rolle). Und ja, ich finde da kann man schon dabei sein als Eltern bis 12 Jahre. Persönlich versuchte ich auch, Filme und Youtube Videos grundsätzlich zusammen anzuschauen bis etwa in diesem Alter (dazwischen mal in die Waschküche gehen oder so finde ich aber nicht problematisch, auch nicht dass sie bei Kollegen mal unbeaufsichtigt surfen und Filme schauen – obwohl es da schon Alpträume und Verwirrung gab). Wenn man keine Zeit hat können die Kinder ja auch spielen oder zeichnen.
Wenn meine Kinder nur dann einen Film schauen dürften, wenn ich dabei sässe, dann wären diese Zeiten auf unsere Urlaube beschränkt… Im normalen Alltags-Wahnsinn könnte ich nicht die Zeit (und Geduld!) aufbringen, mir unter der Woche noch Kinderfilme anzuschauen. Lieber nutze ich die bleibende Zeit für gemeinsame Spiele und Diskussionen. Ich finde es ok, Kinder auch alleine einen Film anschauen zu lassen – solange man weiss, was für ein Film das ist.
@mira: Kinder in welchem Alter? Der Punkt der 3-6-9-12 Regel ist ja gerade die Abstufung je nach Entwicklungsstand.
@Malena: Die Regeln kommen von einem französischen Medienpädagogen. Und der spricht heute nicht mehr von Regeln, sondern eher von Leitlinien (frei übersetzt).
Für mich sind das gute Hinweise. Aber letztlich müssen die Eltern selber entscheiden, was sie ihren Kindern zutrauen können. Und immer daneben schicken, wenn meine Jungs sich irgendwelche Lego-Videos etc. anschauen, das muss ich dann doch nicht. Aber es ist immer jemand in der Nähe.
Bei dieser Regel geht es nach meinem Verständnis um die Benutzung von Internet bzw. Spielkonsolen, nicht um begleitetes Schauen von Kinderfilmen.
Unsere Tochter (7.5 Jahre alt) darf nicht „gamen“, Filme schauen aber schon. Das tut sie meistens ohne einen Erwachsenen, mir ist meine Zeit zu schade, immer die gleichen Kinderfilme zu schauen, auch wenn ich ein Fan von „Rapunzel“ bin. Sie schaut von sich aus nichts, was nicht für Kinder bestimmt ist; sie hat mal versehentlich auf der Aufnahmeliste auf einen Krimi geklickt und hat sich ab einem dort gezeigten Einbruch erschreckt, seither fragt sie uns einfach, wenn sie bezüglich des Programms unsicher ist.
@susi: Ihr seid voll im Rahmen der 3-6-9-12 Regel/Leitlinie. Wenn ich die Regel richtig verstehe sind Filme ab 3 schon ok, ab 6 wäre sogar eine Spielkonsole drin. Deine Tochter ist also überbehütet… 😉 Ab 12 gibt es unbeaufsichtigtes Internet – verstehe ich als frei Inhalte auswählen können (und dann ev. bei Horror/Porno landen).
Wie SP sagt, Augenmass und Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes ist gefragt. Ich habe schon Kinder gesehen, die beelendend vom Bildschirm gehütet wurden. Hab mal gelesen das Problem sei dabei weniger was sie auf dem Bildschirm sehen, sondern die anderen für ihre Entwicklung wichtigen Beschäftigungen, die sie in dieser Zeit verpassen.
„Hab mal gelesen das Problem sei dabei weniger was sie auf dem Bildschirm sehen, sondern die anderen für ihre Entwicklung wichtigen Beschäftigungen, die sie in dieser Zeit verpassen.“
Nach den Studien, die ich kenne, verbringen gerade sehr kluge Köpfe viel Zeit am Computer. Es geht also um die Art der Nutzung und das, was daneben noch getan wird. Drum wird heute zunehmend Fernsehen (passiv) und Computer (aktiv) unterschieden, was mit den Tablets wieder in Frage gestellt wird…
Aber sicher gibt es einen Umfang, der nicht mehr gesund ist – bei unseren Kindern ist das noch ca eine halbe Stunde am Tag, und damit sehr überschaubar.
Noch zum Inhalt: Wenn meine Kinder auf etwas stossen, was ihnen Angst macht, stellen sie umgehend ab oder gehen. Aber die Schwellen ändern sich…
Malena, meine Kinder sind 4 und 7. Sie dürfen 2 x die Woche so 30-40 Minuten auf Youtube Filme anschauen. Gewählt wird Bibi&Tina, Jake und die Nimmerland Piraten, Conny etc. Ich glaube nicht, dass sich meine Tochter etwas anschauen würde, das ihr Angst macht. So hat sie auch schon mehrfach einen Kinofilm, der für ihr Alter ausgeschrieben war, nicht angucken wollen, da ihr der Trailer zu Aktion-reich war. Daher habe ich eigentlich keine Bedenken, sie alleine schauen zu lassen. Und der Kleine schaut nur Fussball wenn er alleine guckt :)))
@Malena, danke für den Hinweis.
Auch wenn das nicht für alle Leute umsetzbar scheint, geben Sie vielleicht einen Anstoss zum überdenken der Mediengewohnheiten… Meine sind noch eher klein (7 und 4) und ich sitze dabei wenn was geguckt werden darf.
Ein 7-Jähriger findet sich nämlich auf Youtube erstaunlich gut zurecht und nebst shaun the sheep gäbe es noch viele Angebote…
Schlimm ist eben auch, dass wir mittlerweile auch nur noch über diesen Kanal Zeugs gucken – nämlich seit mein Laptop kein CD-Laufwerk mehr hat…
Das klappt nicht. Was soll ich auch als Vater neben meinen Töchtern sitzen, wenn sie mit dem Laptop etwas machen? Kinder sollten so früh wie möglich erfahren, in welcher Welt wir leben. Man scheitert, wenn man Themen fern hält. Kinder sollen lernen, zu entscheiden, was sie kennen lernen wollen und wann. Auch als Erwachsener stösst man im Internet auf Dinge, die man einfach nicht sehen will, weil sie einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Es ist für unsere Generation gar nicht einfach, solche Eigenverantwortung Kindern beizubringen. Ratschläge, bis zu einem gewissen Alter zuzuwarten, machen keinen Sinn, das Problem wird hinaus geschoben.
Böse-Träume-Fresser funktionieren nicht wirklich und sowieso nur bis zu einem jungen Alter, wenn Erklärungen vom Kind nicht verstanden werden.
Warum sollte man Kinder Porno schützen? Sexualkunde beginnt teilweise im Kindergarten, wir haben Sexkoffer und es gibt empfehlungen das Kinder öffentlich in der Kita oder der Schule sex/doktorspiele machen sollen. (http://www.20min.ch/schweiz/news/story/12112964)
Sind hier wiedermal die prüden Schweizer am Werk? Doppelmoral ist nicht eine Erfindung der Amerikaner, ihr Schweizer solltet zuerst vor der eigenen Türe kehren.
Zwischen Sexualkunde und Pornografie gibt es einen Riesenunterschied. Oder inwiefern profitieren Kindergärtner davon, einer Frau zuzusehen, wie sie doppelt anal penetriert wird?
Sexualkunde soll auf jeden Fall früh starten, ich habe mit meinen damals 4- und 6-jährigen Kindern die Frage „wie ist Mama eigentlich schwanger geworden“ entsprechend explizit erklärt. Aber das ist dann einen Kontext eingebunden, und wird den Kindern nicht unerklärt und ungefragt an den Kopf geworfen.
Ich habe gerade eine Nachricht gelesen, der Bericht einer Mutter von 4 Buben die sich vor kurzem aus Aleppo retten und samt Kinder fluchten konnte.
Die Männer von ISIS hätten mal ihre Buben und andere Kinder mitgenommen um denen eine Hinrichtung (Enthauptung) zu zeigen. Live, nicht am Fernseher.
Da haben unsere Kinder hier im Vergleich doch Glück.
@ Flo: Manchmal fürchte ich dass unsere Welt nicht übersexualisiert sonder ehen übergenderisiert sein könnte…
„sondern eher übergenderisiert“ hätte heissen sollen. Sorry.
Im Sinne von: Gender scheint ein zu hohes Gewicht zu haben.
Meine Mama hat mir gesagt ich soll die Menschen so annehmen, wie sie sind. Und zwar genau so, wie sie sind. Das hilft.
Man soll Menschen nehmen wie sind, aber alles hat grenzen. Wer würde bei einem Versicherungsmarkler einen Vertrag abschliessen der im Eselskostüm vor einem sitzt? Warum soll ich einen Mann ernst nehmen der sich als Frau verkleidet?? 1/2 macht selbstmord und 1/2 lebt von der IV nach einer Geschlechtsumwandlung, da muss man nichts mehr dazu sagen. Gender hat auch nichts mit Sex zu tun, sondern mit einer Krankheit -> Persönlichkeitstörung.
@Sven Örensohn:
„Wer würde bei einem Versicherungsmarkler einen Vertrag abschliessen der im Eselskostüm vor einem sitzt? “ Wenn das was im Vertrag steht stimmt, warum nicht? Aber online, das ist kein Problem, oder? Da bekommt man das Eselkostüm gar nicht zu sehen.
„Warum soll ich einen Mann ernst nehmen der sich als Frau verkleidet??“ Wegen dem, was er sagt und macht. Wegen der Person die er sonst, also abgesehen vom Gender, ist.
Zu Ihrem letzten Satz, da fehlen mir einfach die Worte.
@Adina ist ihre Ansicht, ich lasse mich nicht verarschen und darum ist Gender-Kostümierung nichts für mich und meine Familie, ebenso wenig ihre Moral „Faschismus“ der anderen vorschreibt was sie gut und schlecht zufinden haben. Ein wenig mehr Demokratie würde ihnen gut tun.
Entschuldigung, Herr Örensohn, ich hab das jetzt wirklich nicht verstanden: „ihre Moral „Faschismus“ der anderen vorschreibt was sie gut und schlecht zufinden haben. Ein wenig mehr Demokratie würde ihnen gut tun.“
Wie meinen Sie das nochmal? Danke!
@Adina wie ich das meine? Sie sind eine klassische Ideologien der 68er Generation, nur ihre Meinung zählt und ist richtig, sonst ist man gleich sprachlos, beleidigt und man versucht die andersdenkenden zu diffamieren. Mehr toleranz und offenheit und Demokratie würde ihnen gut tun, sich mit anderen Ansichten befassen und wie es in einer Demokratie üblich ist andere Meinungen aktzeptieren. Wie gesagt bei einem Mann einen Vertrag zu unterschreiben der sich kostümiert, ist nicht nur dumm sondern auch naiv. Es steht ja auch der Vertrag im Vordergrund und nicht seine Kostümierung. Wirkt halt auch nicht seriös, Fsanacht ist nur während einem Monat im Jahr. Selber würden sie bei so einer Person nie einen Vertrag abschliessen aber von anderen verlangen sie das. Die Pfaffen vom 21. Jahrhundert.
„Es ist also mit etwas Aufwand möglich, die Kinder vor unpassenden Inhalten zu schützen.“ Nei aber au… Kinder, Erziehung mit Aufwand verbunden? Wer hätte das gedacht… 😉
„Wer hat schon Lust, sich da jedes Mal durchzuklicken, wenn die Kinder das Smartphone oder iPad benutzen wollen?“ Tja…
Bitte, nicht falsch verstehen, ich möchte mich über niemanden lustig machen und es ist eines der ganz grossen Spannungsfelder in der Erziehung, aber es ist heutzutage sicherlich eine Frage des Wollens und nicht des Könnens.
Super Einwand, genau so ist es, aber was kann erwartet werden von Eltern, für welche Kindergeburtstage, Elternabende und Räbeliechtli schnitzen eine Belastung ist?
kinder haben aber auch nachbarskinder und die haben vielleicht ein handy ohne schutz.
es ist sehr einfach, mal wieder alles so hinzustellen, als ob die faulen eltern selbstschuld wären.
ob tamar von siebenthal weiss, wie man den kinderschutz aktiviert?
Ich selber weiss es tatsächlich nicht, aber man kann ja jemanden fragen,der sich damit auskennt.
Und: mein Handy, mein Tablet, meine Handtasche, mein Portemonnaie, mein Schreibtisch und mein Nachttisch ist privat, da hat niemand dran zu gehen.
aber kinder benutzen ja schon erstmal die geräte der eltern, nicht? meine waren jahrelang nur an meinem pc, eigene geräte haben sie erst seit sie 14 sind und ich finde nichtmal das selbstverständlich
Wir haben nur einen PC und alle haben ihren eigenen Acount und der vom Kleinen hat Jugendschutz drin, ebenso sein Tablet und Handy. Handy hat er erst seit der 1. Oberstufe, damit er telefonieren kann, falls das Schultaxi ihn vergisst.
Ich habe das mit Frag-Finn bei meiner Tochter auch ausprobiert. Allerdings mussten wir in 50% der Fälle dann trotzdem auf Google ausweichen, da nicht das Gesuchte angezeigt wurde. Und natürlich hat meine Tochter schnell rausgekriegt, dass es viel einfacher ist, direkt über Google zu surfen…
Ich finde das Thema auch sehr schwierig. Gegen irrationale Ängste hat bei uns bis jetzt Rationalität recht gut funktioniert (sich Zeit nehmen, das Phänomen besprechen, erkennen dass es Geister/Tiger/ect im Kinderzimmer/Haus nicht gibt, signalisieren dass man als Elter immer da ist usw). Allerdings sind wir zum Gluck zum Grössten Teil davon verschont geblieben.
In Google kann man auch „Safe Search“ aktivieren. Damit werden sexuell explizite Videos und Bilder sowie Ergebnisse, die möglicherweise Links zu solchen Inhalten enthalten, aus den Google-Suchergebnissen gefiltert.
ich bin als kind jedes mal normal in den keller gegangen, aber raus immer gerannt ;-). und ich hätte nie mit meinen eltern darüber gesprochen, weil die gelächelt hätten und gesagt, „ach da unten ist doch nichts“. natürlich ist da unten nichts. die angst packt einen trotzdem
Ich hatte eine Zeitlang Flugangst und kenne daher das Gefühl der irrationalen Angst… In den Griff habe ich es mit Rationalität bekommen. Und scheinbar ticken meine Kinder ganz ähnlich 🙂
Lächeln und die Angst kleinreden ist sicherlich keine gute Methode. Hier braucht es Einfühlungsvermögen seitens der Eltern und ein Ernstnehmen des Problems.
Ein niedliches liebes Traumfresserchen frisst jetzt die Träume von den bösen Monstern, die es gar nicht gibt, weil die wurden ja alle von den niedlichen unersättlichen Traumfresserchen gefressen. Ja diese Logik hinterfragt kein einziges Kind, Hauptsache die bösen Monster werden gefressen und das niedliche kleine Traumfresserchen ist rechtzeitig zur Stelle, wie die Kavallerie im wilden Westen.
🙂
jetzt hast du den schutzmechanismus vieler vieler eltern kaputt gemacht
Das Konzept eines iPad sieht auch nicht vor dass die Kinder es mit den Eltern teilen müssen.
Die Einschränkung genannten Optionen erlauben es zusammen mit dem Schutz vor App Käufen einen guten Schutz für Kinder aufzubauen.
Ausserdem ist die Erstellung mehrer Benutzerkonten bei Android nur bei speziellen Geräte möglich und längst nicht bei allen.
Das Problem ist doch, dass früher auch die Medien irgendwie versucht haben, etwas zum Kinderschutz beizutragen. Dies ging aber im Verlaufe der Jahre komplett verloren. Früher war an Erotik (und wenn es billiges Tutti Frutti war) erst ab 23 Uhr zu denken, da war ich schon lange am schlafen. Heute würde man das auch ab 15 Uhr im Fernseh zeigen, wenn sich damit höhere Einschaltquoten erreichen lassen würden. Viel mehr Angst habe ich aber über die Gewalt, die man fast schon zu jeder Zeit ungeniert konsumieren kann. Viele Youtube Trailer von Horrorfilmen haben nicht mal eine Alterseinstufung und können auch beliebig geguckt werden. Finde ich nicht ok. So bleibt nur eine kontrollierte Nutzung der Medien, indem man beim Kind ist, wenn es sich eben im WEB bewegt.
Wir leben in einer übersexualisierten Welt: Sex hat nicht’s mehr oder nicht mehr viel mit Gefühlen zu tun, er wird immer mehr zum Leistungssport und einem 2Accessoir“ degradiert. So nach dem Motto; hast du Sex, vor allem hast du viel Sex, bist du cool und In.
Ehrlich gesagt würde es mich weniger belasten, wenn meine Kinder versehentlich Sex auf dem Schirm sehen würden als Verbrechen und Gewalt. Und die Bilder kommen bereits mit den Nachrichten und bei allen möglichen Serien und Krimis – Pornos habe ich hingegen noch nie am Fernsehen gesehen.
Und doch ist es doch meist auch keine Katastrophe, wenn Kinder kurz etwas sehen, was sie nicht sollten. Kinder verstehen manchmal nicht, was die da sehen, oder sie sind alt genug, dass man darüber mit ihnen sprechen kann.
Ich gebe ihnen Recht, Horror und Gewalt und Gewaltverherrlichung sind noch schlimmer als Sex und Sexualität – ich habe mich nur mit den einen Teil des Themas auseiunander zu setzen versucht weil ich erst kürzlich damit konfrontiert worden bin.
Aber auch das Thema Gewalt/Horror wird immer mehr zur „ganz normalen Kost“ unseres Alttag. Ich bin halt immer noch der Ansicht, altmodisch vielleicht, das man Kinder, gerade kleinere Kinder vor der Realität beschützen muss.
@Flo: „Kinder vor der Realität schützen“: Wann sind die denn gross genug, um nicht mehr Lügen erzählt zu bekommen, wie die vom „Traumfresserchen“?
„Und doch ist es doch meist auch keine Katastrophe, wenn Kinder kurz etwas sehen, was sie nicht sollten.“ Thumbs up!
Ausserdem sind es nicht immer unbedingt die „Klassiker“, die Angst machen. Ich fand Marjorie – die sprechende Müllhalde bei den Fraggles – sehr furchteinflössend…
Das Kinder, schon sehr kleine Kinder, extrem früh mit dem Thema Sex konfrontiert werden, das fängt doch schon im eigenen Zuhause an. Kleinste Mädchen die wie Damen gestylt durch die _Strassen flanieren oder im Chindsgi auftauchen; das kleinste Mädchen und Buben mit sexuellen Themen konfrontiert werden fängt doch schon bei der Werbung an. Der Werbung in allen Medien und zu allen Zeiten.
Ich meine mich zu erinnern das früher für gewissen Werbung erst nach gewissen Uhrzeiten erlaubt waren. Was hat. z.B. die Werbung für ein Tabuloses Datingportal schon am Nachmittag im Fernseh zu suchen? Für aufgeweckte Kindr doch genau so ein Anlass sich damit zu beschäftigen/Fragen zu stellen wie die Werbung für Kinderiegel oder Schokobons.
1. Die meisten Mädchen (und auch Jungs) möchten sich einfach wie Erwachsene kleiden (Nachahmung) und nicht eine aufreizende Wirkung erzielen.
2. Das Kind sieht am Nachmittag tabulose Werbung? Anstatt über die Werbung Gedanken zu machen, würde ich mich eher fragen, was ein Kind mitten am Nachmittag vor dem TV macht…
@ tststs: das kann ich jetzt auch nicht verstehen, ein Kind am Nachmittags fernseh und Werbung schaut. Im 2016 sollte jedes normal begabte Kind in der Lage sein Werbung zu skippen. Es sei den es hat Pech und darf nur basteln oder Waldspaziergänge machen.