Männer, wollt ihr wirklich «neue Väter» sein?

Für den Satz «Ich bin für meine Kinder da» erhält keiner jene Anerkennung, die er verdient hätte. Foto: Pixabay, Pexels

Liebe Väter, liebe Männer

Wollt ihr wirklich «neue Väter» sein oder werden? Ist der Begriff nur Wunschdenken oder kommt der Wunsch tatsächlich von euch?

Wollt ihr – wenn es finanziell für die Familie drin liegt – mehr Zeit mit euren Kindern verbringen? Auch wenn das oft noch immer bedeutet, dass ihr beruflich zurückstecken müsst?

Falls die Antwort ein klares JA ist, so möchte ich wissen: Warum kämpft ihr nicht dafür? Warum setzt ihr euch nicht durch? Warum akzeptieren so viele von euch, dass «es in diesem Job halt einfach nicht geht»? Warum wehrt ihr euch nicht stärker gegen diesen lächerlichen Vaterschaftsurlaub von einem Tag? 

Ja, mir ist durchaus bewusst, dass hier den Männern noch ein steiniger Weg bevorsteht. Auch wir Mütter stehen erst am Anfang und kämpfen für Teilzeitstellen und bezahlbare Kinderbetreuung. Immerhin werden wir nicht mehr belächelt, wenn wir sie einfordern. Die unbezahlte Betreuungsarbeit, Carework, hat in der Männerwelt noch den kleineren Stellenwert. Für den Satz «Ich bin für meine Kinder da» erhalten wir alle nicht jene Anerkennung, die wir sollten.

Wir können nicht alles haben

Aber wenn ihr diese Zeit im Alltag mit euren Kindern wollt: Wie setzt ihr euch dafür ein? Für die meisten Frauen ist klar, dass sie mit dem Muttersein einen neuen Job übernehmen, einen, der sie fordern wird wie keiner zuvor. Der aber auch eine Herausforderung ist, vor der wir Mütter uns nicht scheuen. Wir setzen klare Prioritäten, oder versuchen es zumindest, für die ersten paar Jahre. Uns ist bewusst, dass in diese Zeit auch die unangenehmen Seiten des Elternseins gehören: Trotzanfälle aushalten, Nein sagen zum 715. Mal, aufräumen wie Sisyphos. Das Handy weglegen, auch wenn das manchmal langweilig ist.

Wir Frauen wissen, wir können nicht alles haben, oder zumindest nicht gleichzeitig. Allerdings wollen wir selbst bestimmen, worauf wir verzichten. Wir reduzieren unser Pensum oder machen uns selbstständig. Und hoffen, dass auch die CEOs von Unternehmen bald einsehen, dass Eltern die besten Multitasker sind und man auch Kaderfunktionen im Jobsharing bewältigen kann.

Der Präzedenzfall einer starken Frau

Dass dies geht, zeigt ein Beispiel einer Freundin, der beruflich erfolgreichsten Frau, die ich kenne. Als Spezialistin in einer Consultingfirma wurde sie angefragt, Partnerin zu werden. Sie sagte mit Pokerface: «Ja, ich will – ABER…» und verlangte eine Teilzeitlösung, würde sie Mutter werden. Sie schuf damit einen Präzedenzfall. Nie zuvor hatte sich jemand erlaubt, solche Konditionen zu diktieren.

P. blieb hart: Sie wollte die Herausforderung annehmen, aber nur unter dieser Bedingung. Sonst würde sie kündigen. Ein halbes Jahr später wurde sie Partnerin. Ein Jahr später Mutter.

Warum hört man solche Geschichten von Frauen, aber kaum von Männern? Was hält euch davon ab, euer Recht nach engagierter, präsenter Vaterschaft einzufordern? Glaubt ihr, dadurch nicht ernst genommen oder gar ersetzt zu werden? Oder fragt ihr deshalb nicht nach einer Reduktion des Pensums, weil es einfacher ist, zu sagen «Es geht nicht» statt «Ich möchte nicht»?

Das sind nur Fragen. Vielleicht habt ihr Antworten.

Dieser Text erschien in einer etwas anderen Form erstmals auf anyworkingmom.

270 Kommentare zu «Männer, wollt ihr wirklich «neue Väter» sein?»

  • Widerspenstige sagt:

    @Marcel Zufferey
    Ach ja? Maria Furtwängler macht nichts und profitiert von ihrem Ehemann?

    Hier aus Wikipedia (was ziemlich männerlastig dieses speist notabene):
    Besonderes Anliegen der Schauspielerin und Ärztin ist es Mädchen und Frauen zu stärken und zu unterstützen, die überall auf der Welt Verachtung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Mit der von ihr und ihrer Tochter Elisabeth gegründeten Stiftung MaLisa und dem MaLisa Home auf den Philippinen, das Mädchen und jungen Frauen einen Weg aus dem Menschenhandel ermöglicht, unterstützt sie ihr Anliegen aktiv. Sie ist Mitbegründerin der Digital Life Design-Konferenzreihe DLDwomen, Kuratoriumspräsidentin der Hilfsorganisation German Doctors sowie Mitglied im Stiftungsrat der Hubert-Burda-Stiftung

    • Widerspenstige sagt:

      Für die Kampagne ONE, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten vor allem in Afrika einsetzt, ist sie Botschafterin für Frauen, Mädchen und Kindergesundheit. Sie nimmt auch selbst an Hilfseinsätzen teil.[2]

      Maria Furtwängler unterschrieb im Herbst 2013 als eine der ersten Unterzeichnerinnen und Unterzeichner den von Alice Schwarzer in der von ihr herausgegebenen Zeitschrift Emma initiierten Appell gegen Prostitution.

      Das nennt man Rufmord, Marcel Z, und wäre eine Klage wert. Maria Furtwängler leistet mehr als Sie und Ihresgleichen zusammen. Bedenkliche Fakenews von einem, der sich mit Statistiken gerne dekoriert.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Lesen Sie doch meinen Kommentar noch einmal- UND ZWAR RICHTIG!

      • Widerspenstige sagt:

        Sie wissen, was Sie mit solchen vernichtenden, von Neid durchwässerten, Kommentaren über eine ‚begnadete Feministin‘ (Ihre Worte!) anrichten in so einem Forum, Marcel Z! Oder was sollen Lesende sonst über Frau Furtwängler daraus schliessen, wer nicht Wiki dafür bemüht, ausser dass sie nichts tut?! Dazu braucht es differenzierteres Texten als das hier:
        Die gute Frau ist mit Hubert Burda verheiratet, einem der grössten Medienunternehmer Deutschlands. Anstatt ständig herum zu nörgeln, könnte sie ja einen eigenen Sender, eine eigene Zeitung oder ein eigenes Internetportal mit ganz, ganz viel Traffic ins Leben rufen. Die Mittel dafür hält sie ja in den Händen: Netzwerk, Beratung, Personal, Risikokapital- alles in Hüllen und Fülle vorhanden!
        Statt dessen tut sie: Nichts!
        Warum?

      • Zufferey Marcel sagt:

        Können oder wollen Sie nicht anders?

      • Widerspenstige sagt:

        Sie hätte es wohl schon lange getan, wenn sie es für sinnvoll halten würde. Offensichtlich will sie genau solche Häme vermeiden und sich nicht vorwerfen lassen, sich in das gemachte warme Mediennest ihres Ehemannes zu setzen und mit vollen Händen sich zu bedienen. Frau Furtwängler macht genug und auch ihr Tag hat nur 24h! Unglaublich, was sich Frauen der Öffentlichkeit so alles gefallen lassen müssen, um anerkannt zu werden von Leuten wie Ihnen, Marcel Z!

        Lesen Sie dazu noch das Interview zw. Claus Kleber, TV-Nachrichtensprecher, und ihr über das Missverhältnis von Frau und Mann in Film und TV. Sein scharfer Angriff ist exemplarisch in Frauenanliegenkreisen:

        http://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_82531246/maria-furtwaengler-ich-wusste-nicht-wie-mir-geschieht-.html

      • Widerspenstige sagt:

        Das frage ich Sie.
        Furtwängler hätte es wohl schon lange getan, wenn sie es für sinnvoll halten würde. Offensichtlich will sie genau solche Häme vermeiden und sich nicht vorwerfen lassen, sich in das gemachte warme Mediennest ihres Ehemannes zu setzen und mit vollen Händen sich zu bedienen. Frau Furtwängler macht genug und auch ihr Tag hat nur 24h! Unglaublich, was sich Frauen der Öffentlichkeit so alles gefallen lassen müssen, um anerkannt zu werden von Leuten wie Ihnen, Marcel Z!

  • Tom Maier sagt:

    diese ewigen Pauschalisierungen werden ein bisschen mühsam. Ein jeder kann mit irgendwelchen Beispielen kommen um in eine bestimmte Richtung zu provozieren. Anstatt immer von „Männern“ und „Frauen“ zu sprechen und entsprechende Klischees zu füttern wäre es mal konstruktiv vom TA die Probleme effektiv zu bennenen, die gestellten Forderungen der Journalistin werden im Alltag einfach als lächerlich empfunden, wohl die Wenigsten haben die Möglichkeiten wie die (erfundene?) Freundin der Frau Jansen. Alle würden gerne mehr Zeit mit den Kids verbringen, hier die Schuld einfach den „Männern“ zu zu schieben ist doch sehr simpel.

  • HappyMom sagt:

    Mein Mann und ich verdienen 100 % etwa gleich viel. Er arbeitet 100 %, ich 70 %! Hätte er vorgeschlagen, dass ich 100 %, er 70 % arbeitet, hätte ich dies nicht gewollt, weil ich meine kleine Tochter zu fest vermissen würde! Ich glaube es geht vielen Frauen so!

  • Marcel Zufferey sagt:

    Sicher wird hier bald einmal ein Beitrag erscheinen, der von einem Schreiner geschrieben worden ist, dessen als Frau Verkäuferin arbeitet.

    Oder von einem Polizisten, dessen Frau als Reisezugsbegleiterin arbeitet.

    Auch ein VBZ-Tramchauffeur, der glücklich mit einer Malerin verheiratet ist, soll hier einmal zu Wort kommen dürfen!

    Wie wär‘s zur Abwechslung einmal mit einem Elektromonteur, der zwei Kinder mit einer Arztgehilfin hat?

    Ein Aussendienstmitarbeiter, der mit einer gelernten Gastro-Fachfrau liiert ist, hat sicher auch eine interessante Meinung zu diesem ganzen Themenkomplex!

    Denkbar sind ganz also verschiedene Kombinationen. Das sollte doch möglich sein oder nicht? Und sei‘s nur wegen der viel beschworenen Meinungsvielfalt!

    • tina sagt:

      das ist eigentlich der beste beitrag überhaupt hier 🙂
      ich hätte auch noch einen:
      krankenpflegerin und logistiker in schichtarbeit
      (<– quizfragen für zuffy: wer hat wohl hier das höhere salär? wer das höhere ansehen? folglich nach zuffylogik jedenfalls: wer heiratet wen warum? und nach einer scheidung: findet wohl der eine der ex-partner auch eine wohnung gleich um die ecke und wenn nicht, wie macht man das mit hort/schule/hobby/freunden beim residenzmodell?)

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ja, den Logistiker und die Pflegefachfrau, beide Schichtarbeit, könnte man auch einmal fragen.

        Was das Doppelresidenz-Modell anbelangt: Warten wir doch erst einmal ab, wie sich dieser Vorstoss in Deutschland entwickelt. Die FDP (oder vielmehr das BMFSFJ) verfügt über genug Juristen und sonstige Spezialisten, die Doppelresidenz auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen. Ich finde den Vorstoss auf jeden Fall vielversprechend.

    • Madeleine sagt:

      Sehr guter Kommentar. Es ist wichtig, dass alle Berufsgattungen vorkommen und dass eben auch Männer solche Artikel schreiben. Aber ausser Markus Theunert von Teilzeitväter schreibt keiner zu diesem Thema… leider…

      • Marcel Zufferey sagt:

        Also der gute Theunert, ja, was soll ich jetzt sagen? Er ist sicher eine wichtige Person. Und hat auch schon einiges bewirkt. Wie viel genau, und mit welcher Wirkung, nun, darüber gehen die Meinungen sicher auch zu Recht auseinander. Ich habe ich schon persönlich kennen gelernt. Und ihn im Zusammenhang mit der Teilzeitarbeit explizit darauf hingewiesen, dass ein Teilzeitpapi halt nicht für alle Familien infrage kommt. Er hat mich damals verständnislos angeschaut. Dann liess ich noch die Vokabel Klassengesellschaft ertönen.

        Im aktuellen SoBli spricht er im Zusammenhang mit der Weinstein-Affäre abfällig von „Männern mit beschränkten Möglichkeiten“ die Rechtspopulisten wählen und dem Antifeminismus zugänglich seien. Das sagt sehr viel über ihn selber aus, finde ich.

      • Sportpapi sagt:

        männer mit beschränkten Möglichkeiten? Das muss ich mir merken. Bei uns hiess das immer nur beschränkt…

  • Eusebio sagt:

    Wenn ich den einen oder andern Kommentar so lese,kann ich einmal mehr verstehen, weshalb meine Frau und ich immer wieder mit Bemerkungen konfrontiert werden,die unverhohlenen Neid ausdrücken.Die meisten erleben offenbar wirklich entsetzliche Zeiten,sei es wegen dem fehlenden Vaterschaftsurlaub,dem Babyblues der Frau Mutter,der vielen Arbeit, dem zu kleinen Gehalt,den wenigen und zu teuren Kitaplätzen etc. und ich frage mich ernsthaft,wieso die eigentlich neue Menschen produzieren in einer Welt die ja sowieso schon längst massiv überbevölkert ist,wobei man mir aber bitte den idiotischsten und mittlerweile abgegriffensten aller Sprüche erspare, nämlich den mit der AHV und den Renten, Ok? Also: Warum macht Ihr Kinder,bei all der zu erwartenden Unbill? Oder DENKT Ihr vorher – nicht(s)? Danke!

  • Linus sagt:

    Viele Männer hatten gar keinen echten Kinderwunsch und sind dann trotzdem Papi geworden.
    Logisch, dass sie danach trotzdem so weitermachen wie bisher.

    Männer, welche einen echten Kinderwunsch hatten, arbeiten Teilzeit, sobald die Kinder da sind.

    • Normalweg sagt:

      Das beide Eltern Teilzeit arbeiten können ist ein Luxus den es nur in der westlichen Welt gibt – und auch da gilt dies nur für eine Minderheit die sich im oberen Einkommenssegment bewegt. Es hilft immer wenn man die Sache nicht von unserer Wohlstandsinsel Schweiz aus zu betrachten versucht. Somit hat sich die Frage ob man mit einem „echten“ Kinderwunsch Vollzeit arbeiten darf glaube ich erledigt. Natürlich darf man.

      • tina sagt:

        wir sprechen aber eben schon von der schweiz. und hier braucht nur das untere einkommenssegment wirklich 200% zu arbeiten, jedenfalls wenn den luxus vielleicht ein bisschen zurückschraubt.
        oder wieviel geld braucht man denn für eine 4köpfige familie denn? klar kann das nicht ein fester betrag sein, aber für ein leben das nicht gerade von luxus strotzt aber trotzdem einmal im jahr ferien am meer in europa erlaubt oder sogar 2mal ferien, einen kleinwagen, eine 4zimmer wohnung die nicht extra teuer ist, volksschule aber mittagstisch usw, so der level, da sollten doch 7000 einnahmen reichen, denke ich. oder 8000? dafür müssen ein ungelernter maler und eine bioladen verkäuferin schon 200% arbeiten.

      • Normalweg sagt:

        Bitte nehmen Sie das nicht persönlich – es ist nämlich nicht so gemeint. Aber es kommt mir schon sehr als sozial-romantischen Träumerei vor zu behaupten, dass jeder Familienvater in der Schweiz Teilzeitarbeit arbeiten kann, es bloss eine Frage des Willens sei. Und allenfalls der Bereitschaft auf etwas Luxus zu verzichten. Das entspricht nicht meiner Wahrnehmung.
        Ich möchte auch die hier in dieser Blog-Szene sicher umstrittene These vertreten, dass zu wahrer Elternliebe auch gehört, dass man das wirtschaftliche Wohlergehen der Familie sicherstellt, für gute Ausbildungsmöglichkeiten etc sorgt. Man möge diese Aussagen bitte ohne ideologische Scheuklappen betrachten. Auch das sind für die Entwicklung der Kinder wichtige Dinge und nicht nur ob Papa 8 Stunden mehr in der Woche zu Hause ist.

    • Normalweg sagt:

      Zudem, wie kommt jemand zu der absolutistischen Aussage „Männer, welche einen echten Kinderwunsch hatten, arbeiten Teilzeit, sobald die Kinder da sind“?

      Mir kommen zwei Antworten in den Sinn: entweder ist der Betroffene seines eigenen Weges doch nicht so sicher, oder es spricht daraus der Neid über das besser wirtschaftliche Wohlergehen anderer Familien wo der Vater halt 100% arbeitet.
      Warum wohl sollte es jemanden sonst interessieren ob andere Väter 60, 80 oder 100 Prozent arbeiten?

  • cyan jaeger sagt:

    Liebe Frau Jansen,
    Wieso ich persönlich nicht stärker dafür kämpfe? Einerseits, weil ich es irgendwie hingebracht habe trotz 100% – 120% Arbeit genügend Zeit mit meiner Tochter zu verbringen (man muss halt anderswo verzichten), da Teilzeit finanziell einfach nicht drin liegt.
    Andererseits, weil ich glaube, dass wir grössere Probleme als fehlenden Vaterschaftsurlaub haben – und diese Probleme sind für Väter und Mütter die selben – Ein Schulsystem, immer noch davon aus geht, dass Mama zu hause ist (Ganztageskindergärten, – Schulen fehlen), Horte sind extrem teuer und Betreuung der Kinder oft knapp am Mindeststandard, Grossfirmen sprechen von Vereinbarkeit Work-Life aber effektiv tut sich da gar nichts, Gerichte sehen den Mann noch immer als Geldesel an (Scheidungen) etc…..

  • Sportpapi sagt:

    „P. blieb hart: Sie wollte die Herausforderung annehmen, aber nur unter dieser Bedingung. Sonst würde sie kündigen. Ein halbes Jahr später wurde sie Partnerin. Ein Jahr später Mutter.“
    So kann man natürlich pokern. Aber auch damit auf die Nase fallen. Weil es dem Arbeitgeber ja auch deutlich zeigt, welche Priorität der Job hat – und da warten viele andere, die das anders sehen.
    Ausserdem finde ich die Diskussionen um Karriere in Teilzeit und Reduktion des Vollzeitpensums von 42 Stunden zwar richtig, aber auch beschränkt. Geht es doch bei „Karriere“ um Jobs, in denen man in der Regel keine Überzeit mehr aufschreibt. Zudem ist in meinen Augen das Wichtigste, was verlangt wird: Flexibilität. Und da sind viele dann eben sehr eingeschränkt.

    • Alpöhi sagt:

      Was ist daran falsch, wenn der Job nicht die höchste Priorität hat? Wer besucht mich denn, wenn ich krank oder im Altersheim bin? Sagt mir etwa der Arbeitgeber „danke“, wenn ich mich zu tode rackere für ihn? –

      Prioritäten setzen heisst: Erkennen was wirklich wichtig ist, und den Dingen den Platz im Leben geben, der ihnen gebührt. Ich habe mit meinem Arbeitgeber einen Vertrag über 40 Stunden pro Woche. Während dieser Zeit gebe ich mein Bestes. Das muss genügen.

      • Eusebio sagt:

        @Alphöhi: Ich will Ihnen ja die Illusion nicht rauben, aber womöglich sagen auch Ihre Kinder nicht danke wenn’s dann soweit ist, dass Sie den Löffel abgeben müssen, obwohl Sie sich vermutlich auch für sie abgerackert haben. Vielleicht, weil sie dann in Amerika, Australien, Kanada oder sonstwo weit weg sind, vielleicht aber auch deshalb, weil sie sich an Ihrem Totenbett bereits gegenseitig ums Erbe balgen, anstatt Ihnen Danke zu sagen.

      • Sportpapi sagt:

        @Alpöhi: Nichts ist daran falsch. Nur wird man so vermutlich nicht Karriere machen. Will man ja offensichtlich auch gar nicht.

  • Simon Schnid sagt:

    der Artikel beleuchtet eigentlich interessante Fragestellungen. Doch was soll dieses Gender-Bashing? Das bringt niemanden wirklich weiter. Man kann genau so gut fragen: Frauen, wollt ihr wirklich „neue“ Mütter sein? Weshalb können so wenig Frauen, Männer einfach mal so nehmen wie sie sind? Frauen und Männer sind nunmal anders, was soll diese Gleichmacherei? Die wichtigste Frage geht in diesem Wahn aber bislang unter: Was wollen eigentlich die Kinder?
    Genau solche Artikel ersticken jeden guten Ansatz im Keim.

    • von Walterskirchen sagt:

      Ja. Finde ich auch. Ich bin Mami geworden und stehe dazu, zum Mann, zu den Kindern, zur Aufgabe, organisiere keine Geburtstagpartys, keine spielnachmittage, lebe im Pyjama und freue mich an meinem Schiksahl. Und frage mich was das Ganze ich will alles und total frustriert Gejammer der „modernen Mutter“ soll. Ich finde es einfach nur peinlich. Werdet mal erwachsen.

  • tina sagt:

    und wieder ein text, der es schaffte, die geschlechter gegeinander aufzuhetzen. bravo. sehr hilfreich….

  • Eufemio Bernasconi sagt:

    Ich hab dafür gekämpft. 5 jahre. Und sie gestern erhalten. Die alternierende obhut. Es ist nicht dass wir nicht dafür kämpfer. Wir bekommen sie nicht weil mama nicht will und gerichte auf mama hören weil mama zwar immer von gleichberechtigzng spricht wo es ihr passt aber sie bekämpft wi sie fürchtet ihre monopolmacht zu verlieren. Nunja. 5 jahre. Viele tausend franken. Viele graue haare….gestern hat sichs ausbezahlt

    • tina sagt:

      ich bin gespannt auf einen ehrlich bericht, wie das ständige hin und her wechseln der wohnung für die kinder ist.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Hier findest du alles, was dein Herz begehrt:

        https://www.doppelresidenz.org

        Über 50% aller Trennungseltern in Belgien, Kanada, Australien und Teilen von Skandinavien leben das Doppelresodenzmodell.

      • tina sagt:

        danke! ich fand allerdings nicht was mein herz begehrt 🙂 es ist eine propagandaseite. ich sehe nun zwar einige vorteile, die ich vorher noch gar nicht so bedacht habe, aber kritik sah ich nicht. information ist anders.

        dass in den von dir erwähnten regionen so viele eltern nach trennungen das doppelresidenzmodell wählen fand ich auf der seite allerdings nicht, und anderswo fand ich auch überhaupt nichts dazu. das interessiert mich ehrlich, kannst du mir quellen nennen?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Tina: Bemerkenswert, wie schnell du dich in ein Portal einlesen kannst, dass vor allem aus Links und Informationen besteht…

        Propaganda? Wie sollte Information denn sonst strukturiert sein? Man betont die positiven Seiten, das ist gang und gäbe. Noch ein Interview mit der deutschen Spitzenpolitikerin Katja Suding (FDP):

        Das Wechselmodell hat viele Gegner. Viele sagen, es sei ein reines Unterhaltssparmodell für Väter.

        Ich finde es zynisch, einem liebenden Elternteil zu unterstellen, dass er die Kinder nur bei sich haben will, um keinen Unterhalt zahlen zu müssen. Ich unterstelle einer Mutter ja schließlich auch nicht, dass sie in Wahrheit nur auf das Geld aus ist und die Kinder deshalb bei sich haben will.“

        Quelle: https://goo.gl/YUZioi

      • tina sagt:

        ich halte informationen für informativer, wenn sie nicht nur eine seite darstellen, du nicht? wenn ich nur eine seite als super verkauft bekomme, dann gehe ich eben bei den gegnern nachlesen, was allenfalls kritikpunkte sind.

        nein, heute habe ich eben mal nicht so zeit tief zu graben und habe die seite nur überflogen, und dann dich nochmals gefragt

        aber du hast mir immer noch nicht angegeben, wo das mit den über 50% usw steht.

      • tina sagt:

        auf anderen seite, auf die ich stiess, als ich gerne etwas über die von dir erwähnten über 50% gelesen hätte, gab es sehr wohl andere kritikpunkte. für einen gewissen teil eltern kommt das eben nicht in frage. nicht wegen den eltern sondern wegen den kindern.
        beispielsweise muss man ja doch nahe beieinander wohnen, dass es klappt. rein gewisses wohlwollen im sinne von nicht einander steine in den weg legen muss gewährleistet sein. und die kinder müssen damit irgendwie klarkommen und das können nicht alle.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Tina: Katja Suding weist auf die 50%-Rate im oben verlinkten Interview hin.

        Was das Wechselmodell anbelangt: Das würde selbstverständlich auch auf eine Gleichverpflichtung „flüchtiger“ Väter hinaus laufen, also solchen, die eine Frau im Falle eines Kindes einfach stehen lassen.

        Das Doppelresidenzmodell ist sicher nicht perfekt. Aber das Einzelresidenzmodell ist es ganz sicher schon lange nicht mehr! Wir sollten langsam damit beginnen, gewisse Sachverhalte neu zu denken.

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Wechselmodell geht etwas weit, muss man sich zudem auch erst leisten können. Aber dass die Eltern möglichst im gleichen Ort wohnen (bleiben) – dazu das Umzugsverbot, das offenbar kaum umgesetzt wird – und dass die Kinder jederzeit zu beiden Elternteilen können und vielleicht gar sollen (wg. Betreuung) ist für mich eigentlich das Minimalziel.

      • tina sagt:

        also jemand hats in einem interview gesagt :). ok.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Tina: Hätte es eine SPD-Spitzenpolitikerin gesagt, wär‘s natürlich wahrer, das ist schon klar…

        Bewegen wir uns. Und zwar vorwärts, nicht rückwärts, wie es die Linken wollen. Denen passen die derzeitigen Verhältnisse natürlich prächtig ins Konzept. Wie hat das noch die ehemalige deutsche Familienministerin Christine Bergmann (SPD) einst so treffend formuliert? Ach ja: Verbale Aufgeschlossenheit bei bestehender Verhaltensstarre.. Damit muss Schluss sein.

        @Sportpapi: Kinder sind eine Verpflichtung, sowohl für Väter, als auch für Mütter! Kinder bedeuten eine beträchtliche Einschränkung in der sozialen Bewegungsfreiheit. Dem muss der Gesetzgeber in Zukunft angemessen Rechnung tragen! Die Trennung / Scheidung von den Eltern bedeutet nicht gleichzeitig das Ende der Elternschaft.

      • tina sagt:

        marcel zuffrey, glaubst du, wenn du jetzt geschrieben hättest, EIN linksgrüner aus hat etwas gesagt und das die einzige quelle ist, die du angeben kannst, dann hätte ich das eher gefressen? ernsthaft? das ist extrem frech

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Der Gesetzgeber hat die Schritte gemacht. Zumindest einige. Nun müsste es nur noch entsprechend umgesetzt werden.

    • Remo Wyss sagt:

      Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich für Sie!

  • Robert sagt:

    Man kann es drehen und wenden wie und so oft man will: Es ist auch diesbezüglich so, wie es ist. Man „soll“? Man tut es nicht.
    Die heutige Rollenverteilung entspricht meiner Meinung nach exakt dem Verhalten der grossen Mehrheit. Das ist nicht „traditionell“, denn es wäre garantiert anders, wenn eine genügend grosse Anzahl Menschen das wollte. Die Bestrebungen nach einer etwas egalitäreren Rollenaufteilung waren ganz im Gegenteil vor vielleicht 20 Jahren noch wahrnehmbar grösser. Aber es kam anders…
    Da gibt es keine böse Macht, die in unserer sehr hedonistischen „westlichen Welt“ Änderungen verhindert. Nein, wir tun eigentlich exakt, was wir wollen. Dazu gehört auch, dass wir lieber anders reden als handeln.

  • Karl von Bruck sagt:

    Bingo!

    Die meisten Maenner lassen der Mutter beim Austoben des natuerlichen Gluckentriebes gerne den Vortritt. Von den SMM privilegierte, laut-, schreib- und zensurstarke Ausnahmen bestaetigen nur die Regel. Bedauerlich ist nur, dass die Kinder von den Glucken nicht zur Selbstaendigkeit erzogen werden. Zuviele Maenner haben beim Einruecken in die RS noch nie selber ihren Koffer gepackt und muessen ihn das erste Mal selber auspacken….

  • Remo Wyss sagt:

    Also ich wäre ungefähr die Art von Mann, dessen Geschichten Sie offenbar nie zu hören bekommen. Ich habe jahrelang erfolgreich Teilzeit gearbeitet (und durchaus nicht immer hochprozentig) wegen der Kinder. Es hat Überwindung gekostet, das gegenüber meinen Arbeitgebern durchzusetzen, aber es ist gegangen. Es hat mich nur wenig Lebenslaufkapital gekostet, wohl aber Rentenansprüche. Ich habe aber auch Glück gehabt. Probleme hat es eher mit meiner Partnerin gegeben, wenn die Kinder zeitweise nur noch nach Papa geschrien haben. Solche Geschichten gibt es durchaus, aber entgegen der unter einigen Bloggerinnen verbeiteten Meinung brüsten sich nur wenige Väter damit, und allfälliger Beifall aus dem Umfeld beschränkt sich meist auf wenige schöne Worte.

    • Remo Wyss sagt:

      Ich finde es schade, dass Vätern nicht mehr Rechte zugestanden werden, und bin dankbar, dass sich so viele Frauen zur Zeit für den Vaterschaftsurlaub einsetzen, wenn meine Geschlechtsgenossen es schon nicht in angemessenen Zahlen tun. Noch schöner wäre es allerdings, wenn die Unterstützung nicht nur bei den Väterrechtsthemen käme, wo Frauen selbst Vorteile wittern, sondern auch bei Themen, wo Frauen etwas abgeben müssen – beispielsweise bei Sorgerecht, Obhut und Unterhalt. Denn dort bin auch ich als „neuer“ Vater weiterhin durch die Rechtsprechung erheblich benachteiligt. (Da darf sich auch gern die ein oder andere hier in der Kommentarspalte angesprochen fühlen, die vom Vaterschaftsurlaub schwärmt aber gegen die alternierende Obhut Sturm läuft.)

      • Hans Meier sagt:

        Sie sagen es ja: Der einzige Grund, warum sich Frauen so vehement für den Vaterschaftsurlaub einsetzen, ist, dass es für sie eine Entlastung ist, wenn der Mann kochend, putzend, aufräumend, wickelnd und Frau tröstend (wegen des Babyblues…) zu Hause bleiben kann. Um die Väter und deren Bedürfnisse geht es bei der Diskussion um den Vaterschaftsurlaub überhaupt nicht, es geht nur um die Bedürfnisse der Mütter. Deshalb ist auch klar, warum sich die Mütter so viel vehementer dafür einsetzen als die Männer.

      • 13 sagt:

        Herzlichen Dank, Herr Wyss. Je mehr Männer (und Frauen) sich wirklich dafür einsetzen, desto eher kommt es zu einer Änderung. In verschiedenen Bereichen.
        Darum eben ein Danke, von einer Frau, die sowohl für den Vaterschaftsurlaub, wie auch für die gerechte Rechtssprechung kämpft

  • Sportpapi sagt:

    Ich warte ja eher auf die neuen Mütter. Die nicht nur davon sprechen, Karriere machen zu wollen, sondern es auch tun. Die nicht nur davon sprechen, in jeder Hinsicht Verantwortung zu übernehmen, sondern die durch Jobwahl etc. auch in der Lage sind, das Geld für die Familie zu verdienen – wenigstens zur Hälfte. Und es dann selbstverständlich auch tun.
    Was ich sehe ist, dass Männer und Frauen es sich heute so eingerichtet haben, wie sie es möchten. Aber nicht dazu stehen können. Warum nicht?

    • tina sagt:

      ich denke, karriere ist nebensächlich. finanziell wenigstens die hälfte beitrage: da brauchst du nun wirklich nur die augen aufzumachen

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Ich habe die Augen offen. Und keine rosarote Brille auf.

      • tina sagt:

        sportpapi: gerade in denen familien, in denen die frauen nur 50-60% erwerbsarbeiten (müssen), würde das einkommen bestimmt reichen, wenn beide 70% arbeiten würden (vermutlich sogar weniger), und darauf könnte man sich bestimmt einigen. nicht? diese punkt ist doch gar keine diskussion wert

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Ja. Mit einer modernen Frau könnte man sich vermutlich meist darauf einigen, dass alle Aufgaben aufgeteilt werden, auch die Arbeit ausser Haus. Ist ja eine Frage der Fairness.
        Aber ob das viele Frauen glücklicher machen würde? Eher nicht.
        Ausserdem geht es ja meist leider nicht, weil die Frau ja weniger verdient. Was eben schon auch mit der Jobwahl zu tun hat.

      • tina sagt:

        so wahnsinnig unglücklich können einen 30 stunden arbeiten wöchentlich ja nicht machen 🙂 ist aber herzig, das argument, warum das nicht geht :). und wenn die frau achso wenig verdient, sagen 2800 weil soziales kollektiv wie biolädeli wegen ethikstudium, dann hat sie ja immer noch einen gut verdienenden partner, denn männer verdienen ja grundsätzlich gut und arbeiten gern 😉

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Tina: Aber auf eine Altersrente, die sich nach einem Vollzeitgehalt berechnet, wollen wir natürlich trotzdem Anspruch haben, nicht? Warum ist ganz einfach: Die Finanzierung der heutigen Altersvorsorge ist ja auf Generationen hinaus gesichert, so etwas wie eine demografische Alterung kennen wir nicht und Altersarmut ist auch kein Thema für uns- ich meine natürlich nur gesetzt den Fall, dass die Rente im sonnig-wonnigen Teilzeitparadies der Zukunft wider Erwarten doch nur anhand einer Teilzeitstelle berechnet wird…

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Ich würde ja gerne mitlachen. Aber das ist die Geschichte, die hier immer wieder erzählt wird. In vollem Ernst.

      • tina sagt:

        bleib beim thema

    • Marcel Zufferey sagt:

      Sie haben Recht: Auch ich warte auf diese neuen Mütter und Frauen, die endlich handeln und nicht immer nur vom Handeln reden. Frauen also, die den Fehler für eigene Versäumnisse und falsche Entscheidungen nicht ständig bei den Männern, dem Patriarchat, der Gesellschaft oder „den Strukturen“ suchen, sondern zur Abwechslung auch einmal bei sich selber.

      Frauen finden immer tausendundeinen Grund, etwas nicht zu tun. Männer finden meistens den einen entscheidenden Grund, es trotzdem zu tun. Die Nichtgründe interessieren sie nicht. Alles Leben ist Problemlösen, wie Karl Popper (oh Gott: ein rechter Intellektueller!) einst richtig bemerkt hat. Und Probleme muss man i.d.R. selber lösen.

      • tina sagt:

        na dann lös mal und hör auf quatsch zu erfinden

      • tina sagt:

        allen frauen alle negativen eigenschaften anhängen, unter geheule und gejammer, um dann gleichzeitig zu behaupten, männer seien ja achso stille helden – nicht labern aber handeln usw. merktst du denn nicht, wie offensichtlich das ist? darf ich an den drehmomentschlüssel und die rösslistumpen erinnern? wozu soll das urschreihafte gehabe dienen?

      • tina sagt:

        wissen eigentlich eure sicher sehr netten, emanzipierten, intelligenten und verantwortungsvollen frauen wie ihr über frauen im allgemeinen denkt?

      • Carolina sagt:

        MZ: Manchmal enttäuschen Sie mich. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie umsichtig und vernünftig Sie in einem Blog argumentieren können, dann aber plötzlich auf dieser Primitiv-Schiene DIE Frauen und DIE Männer fahren und Ihre (nehme ich jedenfalls an) eigenen Enttäuschungen und Wahrnehmungen zu Pseudo-Allgemeinwahrheiten machen wollen. Das nützt niemandem etwas – wir kommen wirklich nur weiter (und zwar alle!), wenn wir an einem Strang ziehen und einseitige Schuldzuweisungen vermeiden.

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Beginnt für mich bei diesem unsäglichen „bezahlbar“, wenn es um Kinderbetreuung geht. Obwohl frau kurz davor noch erklärt hat, wie gerne sie (mehr) arbeiten würde.

      • mila sagt:

        @SP: Wir können uns beide am ‚bezahlbar‘ stossen. Aber offensichtlich ist es ein breit ins Feld geführtes Kriterium, und insofern in der Diskussion nicht zu vernachlässigen. Im Sinne von: nichtig reden. Dass der monetäre (An-)Reiz für viele ein wesentliches Kriterium ist, ist einfach nur menschlich. Umgekehrt gilt: in Ländern, wo es gemeinschaftlich (staatlich) erwünscht ist, dass beide Elternteile hochprozentig arbeiten, zahlt die (Steuer-)Gemeinschaft für die Kindesbetreuung. Wir können uns also fragen, was wir uns wünschen: die bisherige Wahlfreiheit, oder eben günstigere Kitas, Tagesschulen etc. (mit mehr indirekt bis direkten Arbeitszwang…), und das wird von vielen ausgeblendet, die pro günstigere Kitas argumentieren. Die alte Füüferli-oder-Weggli-Frage im Grunde.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ich halte Frauen zu kritisieren für absolut legitim. Und nein, deshalb bin ich kein Frauenfeind! Ich bin auch nicht kleinwüchsig, impotent oder sonst etwas. Meine negativen Erfahrungen mit Frauen sind nahezu inexistent. Aber dieses ewige „Los, Männer, macht endlich!“ geht mir auf die Nerven. Macht endlich selber, gründet grosse Firmen mit tausenden von Angestellten, anstatt ständig darüber zu jammern, in den Führungsetagen derselben sässen nur Männer! Sucht Euch von Anfang einen Beruf oder ein Studium aus, mit dem man eine Familie (zur Not auch alleine) ernähren könnte! Schaut bei der Partnerwahl nicht ständig auch auf seinen Status, sucht euch denjenigen, den ihr wirklich liebt! Diese Liste liesse sich schon fast beliebig verlängern! Ist das wirklich zuviel verlangt?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ein gutes Beispiel für das von mir in Feld gebrachte „Los, Männer, macht endlich!“ ist die Schauspielerin Maria Furtwängler, eine begnadete Feministin. Auch sie stimmt gerne in den Chor der Quotenbefürworterinnen ein, kritisiert die „patriarchalen Strukturen“, die es Frauen offenbar verunmöglichen, in die Scheffetagen börsenkotierter Konzerne zu gelangen.

        Die gute Frau ist mit Hubert Burda verheiratet, einem der grössten Medienunternehmer Deutschlands. Anstatt ständig herum zu nörgeln, könnte sie ja einen eigenen Sender, eine eigene Zeitung oder ein eigenes Internetportal mit ganz, ganz viel Traffic ins Leben rufen. Die Mittel dafür hält sie ja in den Händen: Netzwerk, Beratung, Personal, Risikokapital- alles in Hüllen und Fülle vorhanden!

        Statt dessen tut sie: Nichts!

        Warum?

      • Marcel Zufferey sagt:

        @sportpapi: Bezahlbar = höhere Steuern. Mit den bekannten Konsequenzen, v. a. für die unteren und mittleren Einkommensschichten.

        Trotz aller Kritik halte ich Tagesschulen wie in Zürich für den Königsweg. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die finanzielle Mehrbelastung für die mittleren und tiefen Einkommensschichten im Vergleich zu einem flächendeckenden Kita-Netz in vertretbaren Grenzen hält. Unser heutiges Schulmodell halte ich aus ökonomischer Sicht für überholt. Aber das ist natürlich Ansichtssache, zugegeben.

      • tina sagt:

        vielleicht kommt das doofe argument „bezahlbar“ daher: weil es eben in den kreisen, auf die du dich beziehst, sportpapi, gar nicht notwendig ist, dass man mehr als 100% pensum arbeitet in der familie, wird das einkommen der frau als zustupf an ferien und fun betrachtet und nur deswegen werden die betreuungskosten von ihrem lohn abgezogen, statt vom gemeinsamen. wenn aber anstatt einer 100 und der andere 50 beide 70 arbeiten würden, wäre auch weniger fremdbetreuung notwendig

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Ich halte das „bezahlbar“ entweder für eine Ausrede, oder zumindest für den Beleg, dass die Erwerbsarbeit doch nicht so sehr gewünscht wird, sondern gut honoriert werden soll. Beides weist nicht darauf hin, dass da jemand wirklich Karriere machen möchte.
        @tina: Die Betreuungskosten werden nicht vom Lohn der Frau abgezogen, sondern logischerweise von der Person, die weniger verdient. Und ja, es geht um die Familien, die aus eigener Kraft genug verdienen. Ich habe nie die Subvention schlecht verdienender kritisiert.
        @Zufferey: Tagesschulen sind gut, wenn sowieso Fremdbetreuung in Anspruch genommen wird. Unnötig bis nicht gut, wenn das nicht nötig ist. Ich glaube nicht, dass es für die kleineren Kinder die erste Wahl wäre. Und das zählt bei mir.

      • Carolina sagt:

        MZ: Wo genau sehen Sie denn diese ständigen Aufrufe danach, dass Männer endlich mal ‚etwas‘ machen sollen? Und wenn Sie nahezu keine negativen Erfahrungen mit Frauen gemacht haben, warum dann diese aufs Geschlecht und nicht auf den Menschen allgemein gehaltenen Täubeleien? Und dann kommen Sie noch mit einer Schauspielerin, die Ihre ‚Argumente‘ untermauern soll. Hä? Wenn das nicht eine sehr enge Wahrnehmung ist, dann weiss ich auch nicht…..
        Sie haben doch oben – völlig richtig – darauf hingewiesen, dass unser kleiner Blog hier auch eine geschützte Werkstatt ist, die meisten gehören einer doch nicht gerade ärmlichen Mittelschicht an. Bis zu einem gewissen Grade herrscht hier Jammern auf hohem Niveau – und die Polarisierungen, die gendermässig stattfinden, nutzen absolut niemandem.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @SP: Wie man kürzlich im Tagi lesen konnte, seien Ganztagesschulen der kindlichen Entwicklung nicht in dem Masse zuträglich, wie ursprünglich geplant. Aber auch nicht abträglich- was natürlich ganz speziell von der SVP nicht gebührend berücksichtigt wird. Lieber stellt man sich in diesen Kreisen nun gleich ganz quer- um insgeheim genau das zu befördern, was den meisten Menschen schon lange klar ist: Die reine Hausfrauenehe ist ein Luxus- genau so, wie paritätisch organisierte Familienmodelle es auch sind!

        Also hat sich die Bildungspolitik nach dem Regelfall auszurichten: Der eine Teil arbeitet Vollzeit, der andere Teilzeit.

        P.S. Bei diesen ganzen Diskussionen geht es ja weniger ums Kinder- als vielmehr um‘s Eltern-, bzw. Mutterwohl. So ehrlich sollte man sein dürfen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Carolina: Ich leiste mir nun einmal den Luxus, auch Frauen zu kritisieren. Daran werden Ihre subtilen Unterstellungen nichts ändern. Wir haben nun einmal zwei Gruppen, nämlich Frauen und Männer. Ihnen gewisse Eigenschaften polemisch zugespitzt zu unterstellen, ja, diese Freiheit nehme ich mir.

        P.S. Wenn Sie meine scharfe Reaktion auf ihren Kommentar richtig deuten wollen, dann empfehle ich Ihnen die Transaktionsanalyse. Ich bin sonst nicht so. Aber als geschulte Psychologin o. ä. sollten Sie sich vielleicht einmal fragen, wie ihre Botschaften bei mir als Empfänger ankommen. Kleiner Tip: Ich bin ein erwachsener Mann und kein Kind mehr 😉

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: „Bei diesen ganzen Diskussionen geht es ja weniger ums Kinder- als vielmehr um‘s Eltern-, bzw. Mutterwohl.“ Ja, so ehrlich sollte man sein. Und genau deshalb bin ich gegen flächendeckende obligatorische Tagesschulen.
        Wie ich grundsätzlich auch dagegen bin, dass „der Staat“ irgendein Familienmodell bevorzugt behandelt.
        Denn dann geht es plötzlich nicht einmal mehr ums Elternwohl, sondern nur noch darum, dass es dem Staat gut geht.

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: „Wo genau sehen Sie denn diese ständigen Aufrufe danach, dass Männer endlich mal ‚etwas‘ machen sollen?“
        Also ehrlich gesagt irritiert mich diese Frage, gerade unter dem heutigen Artikel schon etwas. Nach meinem Empfinden lese ich so etwas täglich.

      • tina sagt:

        warum ist es logisch, betreuungskosten ausgerechnet nur vom lohn des weniger gut verdienenden in einer partnerschaft abzuziehen? unlogischer gehts gar nicht, wenn du mich fragst

      • mila sagt:

        SP: Hört man das Argument nicht in der Regel von ’normalen‘ Angestellten? Im Grunde nie von jemandem, der sich schon den tatsächlichen Ansatz einer Karriere (oder mehr) erarbeitet hat? (Nur-Studium mit Anfängerunijob zB ist für mich noch kein Karriere-Ansatz per se.)

      • Marcel Zufferey sagt:

        @SP: Natürlich soll der Staat nicht ein Familienmodell bevorzugen, das wäre ja noch schöner! Da reicht mir Skandinavien als abschreckendes Beispiel vollauf. Aber solange Ganztagesschulen freiwillig sind, tut er das ja auch nicht. Jede Familie ganz so, wie es ihr beliebt- einfach auf einer fortschrittlicheren Basis, als die letzten 100 Jahre.

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Genau genommen werden Betreuungskosten ja einfach vom Familieneinkommen abgezogen. Aber wenn es darum geht, ob es sich lohnt, dann rechnet man eben. Und die Regeln sind gegeben.
        @mila: Ja, wird wohl so sein. Dennoch ist immer von „Karriere“ die Rede. Ich habe dann eher die mir bekannte Professorin mit ihren vier Kindern im Kopf, oder ähnliche Beispiele.
        @Zufferey: Wir haben eigentlich keine freie Schulwahl, und Kinder sollten in die nächste Schule gehen (zu fuss…). Insofern kann man Tagesschulen meist nicht halb haben, und die Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass zu Hause mittagessen praktisch unmöglich oder nicht sinnvoll wird.
        Der bei uns längst eingeführte Mittagstisch reicht eigentlich aus.

      • Carolina sagt:

        MZ:
        ‚Sie haben Recht: Auch ich warte auf diese neuen Mütter und Frauen, die endlich handeln und nicht immer nur vom Handeln reden. Frauen also, die den Fehler für eigene Versäumnisse und falsche Entscheidungen nicht ständig bei den Männern, dem Patriarchat, der Gesellschaft oder „den Strukturen“ suchen, sondern zur Abwechslung auch einmal bei sich selber.‘ (MZ 21.10. 12.05)
        Und das nennen Sie nicht auf die Frau gespielt? Ich brauche keine Transaktionsanalyse, um festzustellen, dass Sie höchst einseitig polemisieren.
        Und das enttäuscht mich, denn Sie können es besser….

      • Carolina sagt:

        MZ zum zweiten: Sie haben Recht, mein Ton war extrem gereizt – schreiben Sie es bitte meiner Enttäuschung zu!

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Carolina: „Wo genau sehen Sie denn diese ständigen Aufrufe danach, dass Männer endlich mal ‚etwas‘ machen sollen?

        Mich irritiert diese Aussage,wie SP, ehrlich gesagt auch. Dass Sie dies nicht sehen wollen und es sogar MZ anlasten, enttäuscht mich, gerade bei Ihnen. Leider wurde meine Zusammenstellung von MB Artikeln diesbezüglich gestern nicht freigeschalten.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Carolina: Ich habe ja nicht Sie persönlich gemeint, sondern mich eines Stilmittels bedient: Polemik. 600 Zeichen zwingen einen dazu, stark zu verkürzen.

        Zur Zeit reagiere ich etwas scharf auf Hinweise, die mit erhobenem Zeigefinger (Mutter – Kind) daher kommen. Das hat einen handfesten Grund, der mich zur Zeit sehr stark beschäftigt. Darum bitte auch kein „Du kannst es besser“ mehr. Solche Sätze versetzen mich augenblicklich eine Zeit zurück, die ich heute (leider) gezwungen bin, in einem völlig anderen Licht zu betrachten. Insofern bitte ich auch meine Raektion zu entschuldigen 😉

    • Normalweg sagt:

      Aus meiner Sicht unterliegen Sie einem Bias, möglicherweise begründet im gesellschaftlichen Umfeld in welchem Sie sich bewegen. Da können Sie auch nicht viel dafür – wenn man keine Mütter kennt die sich substantielle am Einkommen beteiligen kennt man keine. In meinem beruflichen und privaten Umfeld ist es gegenteilig: bis auf wenige Ausnahmen gibt es keine Mütter welche nicht auch berufstätig sind und wesentlich zum Haushaltseinkommen beitragen.

      • Sportpapi sagt:

        @Normalweg: In meinem Umfeld sind die meisten Mütter berufstätig und tragen zum Haushaltseinkommen bei. Aber praktisch keine arbeitet mehr als 50, maximal 60 Prozent. Und keine wäre lieber Hauptverdienerin.
        Wobei mich das nicht weiter stört. Ich bin überzeugt, dass die meisten Frauen ganz zufrieden sind mit dem Leben, das sie führen. Und mit ihren Männern – ich glaube nicht, dass „neue“ wirklich begehrter wären.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Mütter, die sich substanziell am Haushaltseinkommen beteiligen? Was verstehen Sie denn unter substanziell? Und unter welchen Bedingungen findet diese substanzielle Unterstützung statt? Ich schätze solche Frauen übrigens sehr. Kommen wir zu den Fakten:

        In der Schweiz tragen Frauen durchschnittl. 25% zum Haushaltseinkommen bei. In Deutschland sind es 22%. In Dänemark sind es deren 42, in Schweden etwas unter 40%.

      • tina sagt:

        hätte eine der frauen etwas dagegen, ein paar stunden mehr zu arbeiten und dafür der parner ein paar weniger? kaum, oder?

      • Carolina sagt:

        MZ: Und wieder: warum sehen denn diese Statistiken so aus? Weil alle diese Frauen mit niedriger Erwerbsquote die armen Männer dazu zwingen, dass sie die Haupterwerbenden sind? Oder ist es vielleicht – wie Sie es übrigens selber irgendwo sagen – einfach ein Ausdruck dessen, dass Familien ihre eigenen Entscheidungen treffen; dass vielleicht der Hardcore-Feminismus, der (das ist nur ein Beispiel) ein Hausfrauen- und Mutterdasein ablehnt, auf dem Holzweg ist? Dass vielleicht tatsächlich viele Paare (und die meisten machen ja keine Karriere, sondern haben einen Beruf!) froh sind, wenn sie ihre eigene Wahl treffen können?
        Aber, und da hat SP oben völlig recht, aus irgendeinem merkwürdigen Druck heraus nicht dazu stehen können?
        Ist doch sehr merkwürdig, dass sich diese Form der

      • Carolina sagt:

        /2 Familien- und Lebensgestaltung so hartnäckig hält, oder?
        Vielleicht sollten wir mal unsere Sichtweise auf diese Statistiken überprüfen – ich meine ja, dass man den allermeisten Familien sehr wohl zutrauen kann, ihr Leben verantwortlich zu führen. Es braucht diese ewigen Hinweise darauf, dass alles auch schiefgehen kann, überhaupt nicht. Das wissen wohl die allermeisten irgendwo, gehen aber das Risiko für einen Partner/eine Partnerin und Kinder trotzdem ein.

      • Normalweg sagt:

        Substantiell… sagen wir ca 50% (oder auch mehr) des Familien-Einkommens in dem sie eine eigene Praxis führen oder in Kaderpositionen arbeiten. Ich sage ja es kommt auf das gesellschaftliche Umfeld an in dem Sie sich bewegen. Nur weil Sie keine solchen Frauen kennen und somit nicht „sehen“ heisst es ja nicht dass es diese nicht gibt. Die Paare welche ich kenne die es anders eingerichtet haben, z.B. wo die Frau mehrheitlich oder ganz zu Hause ist stehen auch dazu – die haben kein Problem damit.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Carolina: Ja, die Rollenaufteilung in einer Familie wird i.d.R. von zwei absolut gleichwertigen Menschen gestaltet, heute mehr denn je!

        Was Ihren Einwand mit dem gesellschaftlichen- oder vielmehr dem Druck ganz bestimmter Kreise aus Publizistik, Wissenschaft und Politik anbetrifft: Ja, ich denke auch, dass dieser Druck mittlerweile dermassen gross geworden ist, dass sich viele Menschen gar nicht mehr getrauen, dazu zu stehen, dass sie eigentlich ganz zufrieden sind mit dem von ihnen gewählten Familienmodell- und sei‘s noch so traditionell oder zumindest traditionsnah. Dieses Verhalten dürfte auch andere Lebensbreiche betreffen. Nicht zuletzt deshalb kommt es zu immer mehr Erruptionen an den Wahlurnen, denke ich…

      • Carolina sagt:

        So ist es! Und die Gefahr, dass der Staat einen immer grösseren Mitbestimmunganteil daran erhält, welche Lebensmodelle ihm am genehmsten sind, erhöht sich durch diesen Druck auch ständig.
        Und natürlich – und ich sage das ganz bewusst als Frau – sind wir Frauen uns wirklich die schlimmsten Feinde: warum können wir nicht einfach akzeptieren, dass jede Familie schon in der Lage ist, das für sie richtige Lebensmodell zu wählen? Ich für meinen Teil möchte so wenig Einmischung vom Staat wie möglich, bin immer aktiv gewesen in Privatinitiativen (was einem durch immer neue staatliche Forderungen, die ja letztlich aus der Bevölkerung kommen oder zumindest stillschweigend hingenommen werden, immer schwerer gemacht wird) – mir ist es völlig egal, wie Menschen sich zusammenraufen, aber sie

      • Carolina sagt:

        /2 bringen es in der Regel zustande, wenn man das Vertrauen in sie setzt.
        Missstände wie Ungleichbehandlungen bei Scheidungen, im Familienrecht etc müssen benannt werden – aber sie haben eine viel bessere Chance auf Lösung, wenn Menschen zusammenarbeiten und nicht mit Schuldzuweisungen und gegeneinander.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Carolina: Ja, dieses „Hört auf zu denken- das übernehmen wir für euch“ von Teilen erwähnter Institutionen nimmt langsam wirklich bedenkliche Ausmasse an! Ich bin diese dauernden Bevormundungen langsam wirklich leid. Dieser Konformitätsdruck bewirkt bei immer grösser werdenden Teilen der Bevölkerung nur noch Abwehr- und Beissreflexe, die sich dann- wenig überraschend- an den Wahlurnen in ganz Europa entladen. Zum Schaden aller, selbst gemässigter Kreise.

      • Sportpapi sagt:

        @Marcel Zufferey: Das ist eine interessante Erklärung für den Rechtsrutsch in Europa. Habe ich so noch nicht gehört.
        Ich lese viel mehr: „Ich bin zwar nicht mit allem einverstanden, was die Partei sagt, und natürlich gibt es ein paar Extreme. Aber die „machen“ wenigstens etwas gegen die Ausländer…“

    • Madeleine sagt:

      Ich arbeite als Informatikleiterin und bin auch Mutter. Mein Mann macht zuhause gar nichts, also bin ich eigentlich alleinerziehend mit zwei Kindern: das erste Kind ist mein Sohn, das zweite Kind ist mein Mann. Frauen sollten sich zusammentun und die Männer nur als Erzeuger in Anspruch nehmen. Alles Unglück in der Ehe kommt nur davon, dass die Frau jegliche Ansprüche an den Mann hat, die über das Stadium „Am PC/Handy/Konsole-hängendes Beigemüse“ hinweg gehen. Zwei Mütter zusammen alternierend berufstätig wären viel effizienter in einer Familienkonstellation als erfolgreich berufstätige Mutter und unwilliger sowieso abwesender Vater.

      • Sportpapi sagt:

        @Madeleine: Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Paarsituation in den Griff bekommen.
        Ihre Verallgemeinerungen sind aber völlig daneben.

      • Carolina sagt:

        Madeleine, ich fürchte, Ihr Post ist Wasser auf die Mühlen derer, die immer wieder sagen, dass Frauen nicht nur ständig vom Handeln reden sollen und Verantwortung für die eigenen Lebensumstände übernehmen sollten.
        Wenn ich Sie recht verstehe, haben Sie ein Eheproblem – was genau hat das mit gesellschaftlichen Konstellationen zu tun?

  • Robert Wittib sagt:

    Ich bin Vater zweier Söhne und arbeite als Lehrer. Meine Frau ist Inhaberin einer kleinen Anwaltskanzlei in Zürich: http://www.anwalt-zuerich.attorney
    Wir arbeiten beide Teilzeit und haben noch viel Zeit für uns? Was ist unser Geheimnis? Wir teilen alles – unsere Freizeit, unsere Arbeit und das Zusammensein mit der Familie. Vaterschaftsurlaub wäre nur temporär, unser Zusammenleben jedoch ist der Schlüssel zur Lösung!

    • Jan Holler sagt:

      Kenne kaum einen Berufstand, der es einfacher hat, seine Pensen zu reduzieren oder aufzustocken als die Lehrer. Auch ist die Präsenzzeit mit um die 20 Stunden (Vollzeit, richtige Stunden, nicht Schulstunden von 40-45 Minuten) natürlich sehr praktisch und die lange Ferienzeit von 13-14 Wochen unschlagbar.
      Sie sind ein sehr schlechtes Beispiel für alle normal arbeitenden Männer. Und die Werbung, die sie so nebenbei ihn Ihrem Beitrag für die Anwaltskanzlei Ihrer Frau verpacken, ist nicht gerade sympathisch.

    • Hans Meier sagt:

      Was ist unser Geheimnis? Ihr Geheimnis ist vor allem, dass Sie beide gut ausgebildete Akademiker sind, die in Berufen arbeiten, bei denen man überdurchschnittlich viel verdient und überdurchschnittlich viel Freiheit hat, seine Zeit selber einzuteilen. Das sei Ihnen gegönnt, widerspiegelt aber nicht die Lebensrealität der meisten Schweizer.

    • Normalweg sagt:

      Auch Sie unterliegen meiner Meinung nach einem Bias. Sie sind in der privilegierten Situation, dass Sie über ein Einkommen verfügen welches Ihnen beiden ermöglicht Teilzeit zu arbeiten. Das ist meiner Meinung nach vor allem für Akademiker möglich – ansonsten muss zumindest ein Elternteil Vollzeit arbeiten. Der Bias ist, dass Sie Ihre Lebenssituation auf alle extrapolieren. Der Durchschnittslohn in der Schweiz ist ca. 6000 Franken.

    • Marcel Zufferey sagt:

      Ich mag es Ihnen beiden von Herzen gönnen, Herr Witzib! Aber ich muss meinen Vorrednern recht geben: Sie beide befinden sich in einer absolut privilegierten Situation: Sie sind sehr gut gebildet, beide im Hochlohnbereich tätig und sozial sehr mobil. Was meinen Sie, wie es bei einem Schreiner und einer Verkäuferin aussieht?

      Das durchschnittlich verfügbare Haushalteinkommen liegt derzeit bei 7‘176.—. Paare mit Kindern wiesen über die Jahre 2012 bis 2014 im Mittel ein verfügbares Haushaltseinkommen von 9’736 Franken pro Monat aus, wie das BfS schreibt. Ich persönlich kenne zwar keinen einzigen Familienhaushalt, dem ein so hoher Betrag zur Verfügung steht, aber das ist sicher auch meinem Umfeld geschuldet. Die genauen Zahlen findet man hier:

      https://goo.gl/CkaFgQ

  • Hans Minder sagt:

    Der Mann hatte traditionell die Aufgabe, für die Sicherheit und das leibliche Wohl der Familie zu sorgen. Armeen der Industriestaaten bestehen heute maximal aus ca. 10% der Frauen, wobei nur ein Bruchteil dieser Frauen für den Kampf an der Front ausgebildet sind. Der Arbeitsmarkt ist lediglich eine Verschiebung der „Anbauschlacht“ an den Arbeitsplatz. Viele Männer sehen sich nach wie vor als Ernährer. Wer 50% arbeitet, der hat in Krisenzeiten weniger Fusshalt in seinem Job und kann infolge Erfahrungs-/Weiterbildungsmangel diesen schlechter halten. Deshalb arbeiten viele Männer 100% und übernehmen die Kinder morgends, abends, und ganztags an Wochenenden, wie ich dies z.B. getan habe.

    • mcpinkpoet sagt:

      Lieber HM, sie sagen es: „traditionell“! – Neue Lösungen sind gefragt. Geteilte Lasten bieten auch geteilte Risiken – als ich aus gesundheitlichen Gründen längere Zeit nicht arbeiten konnte, so hat uns das nicht bedroht materiell, da meine Lebensgefährtin ja auch zum Lebensunterhalt beitrug. Und ein grossteil der bisherigen „Benachteiligungen“ müssen nach und nach aus dem Weg geräumt werden, weil sie „traditionell“ und somit überkommen sind. Vor 20 Jahren gab’s keine vernünftige BVG-Lösung für Paare, die nicht verheiratet waren – und solche Beispiele gibt’s noch einige. Bedeutet aber nicht, dass die Zukunft nicht kommt…oder? – Die Ängste dürfen nicht bestimmen, wohin es gehen soll mit uns Menschen und unseren Beziehungen!

      • Hans Minder sagt:

        Sie haben in vielen Aspekten recht. Allerdings hier eine Feststellung: Oftmals ist einer der Hauptverdiener, der andere ist der Zuverdiener. Der Hauptverdiener hat mehr Fusshalt im Job, der Zuverdiener ist mehr in die Familie involviert. Eine Aufteilung von 50:50 ist in guten Zeiten eine hervorragende Lösung. In Krisenzeiten könnte es jedoch geschehen, dass beide Zuverdiener ihren Job verlieren, da sie infolge ihres 50% Engagements am einfachsten zu entlassen sind. Vollzeit-Angestellte mit langer Berufserfahrung werden erfahrungsgemäss als letzte entlassen, da sie einen erheblichen Verlust für einen Betrieb darstellen. Der Teilzeitangestellte ist der gebeultete, und wer lange aus dem Arbeitsmarkt draussen ist, der kommt auch nur schwer wieder rein, sollte die Krise abflachen.

  • Paul K. sagt:

    Ich hatte grosses Vater-Glück – als selbständig Erwerbender, der meist zu Hause arbeitet, war ich mit meinen Kindern ein fast ständig anwesender Vater und meiner Frau ein Partner, der genauso Haushaltarbeit von Montag bis Sonntag verrichtet hat. Wenn tagsüber mal was von der Arbeit liegen bliebt, konnte ich es am Abend erledigen. Und auch die Mutter konnte in diesem Setting ihrer Berufsarbeit weiter ausüben. Ja, ich weiss, ein Privileg.

  • Ignazius B. sagt:

    Ich bin so ein moderner „neuer Vater“. Ich mache Karriere und arbeite >100%, nehme mir aber dafür jeden Tag 30 min. Qualitytime für meine Kinder.

    • teamc sagt:

      Sie sind eben nicht ein moderner Vater… 30 min Quality Time ist nichts versus zu. B. fix ein Tag die Woche die ganze Verantwortung annehmen mit all seinen Freuden, Dramen und alltäglichen Nichtigkeit während die Frau ihrer Arbeit nachgeht.

    • Random Guy sagt:

      Nein, Ignazius, einfach nein. Du hast das Konzept nicht verstanden. Neue Väter mögen Teilzeitarbeit und QUANTITY Time. Und ihre Kinder sowieso.

    • Ignazius B. sagt:

      Bei Frauen, die Karriere machen, ist Qualitytime doch auch ok. Warum bei Männern nicht?

  • Marc sagt:

    Nein, ich möchte kein Neuer Vater sein. Der Eine wird gerne Bäcker, der andere Gärtner. So ist das, den ganzen Tag mit einem kleinen Kind mag ich einfach nicht. Nicht, weil ich es nicht schätze was dahinter steckt, sondern weil es einfach nicht mein Ding ist.
    Und es gibt auch keinen Grund für Sie, Frau Autorin, einen öffentlichen Aufruf zu starten, dass Männer sich so oder so zu verhalten hätten. Was denken Sie wer sie sind?

    • Madeleine sagt:

      Na, den meisten Frauen liegt es eben auch nicht, sie werden einfach dazu gedrängt Kinder zu haben. Bei mir war deshalb klar, nach dem ersten Kind ist schluss, da wird unterbunden. Das würde ich auch allen Frauen empfehlen. Mit 30 unterbinden lassen, dann können die Männer schauen, wer sich freiwillig mit den Bälgern auseinander setzen will. Die Wahrheit ist doch, dass Babies einfach nur mühsam ist und keiner das freiwillig macht. Deshalb das Rumgeschiebe der Kinder.

  • Meyer G. sagt:

    Wer weiss, in Zukunft wird der Mann Schwanger, gebärt das Kind welches mal so 9 Monate in der Tiefe mit „Ihm“ verbunden ist.., Dann, liebe Frau, „lehnt“ er sich zurück und lässt die Frau arbeiten und für alle Lebenskosten aufkommen.
    Veilleicht etwas zurück zur Natur.
    Kinder haben wollen, fremdbetreuen (warum dann ein Kinderwunsch?) und finaziell vom Mann unabhängig sein, nur darum geht es heutzutage bei den „Neuen Frauen“.
    Danke.

  • Mir wurde leider nicht angeboten, Partner zu werden. Ansonsten habe ich das ähnlich gehandhabt wie die Freundin im Text. Ich habe meinem Arbeitgeber vor der Geburt des Kindes die Ausgangslage und meine Wünsche für die künftige Zusammenarbeit geschildert: Teilzeit, flexible Arbeitstage und in der ersten Phase sehr viel Homeoffice. Ich habe nie gedroht aber deutlich gemacht, dass ich sonst nicht mehr für das Unternehmen arbeiten kann. Als ich früher ähnliche Wünsche in bescheidenerem Umfang äusserte, wäre das undenkbar gewesen, aber offenbar wollten sie mich jetzt behalten und wir konnten uns schnell einigen. Die Flexibilität, die ich seither von meinem Arbeitgeber erhalte, gebe ich ihm zurück, indem ich mich ebenfalls immer flexibel und engagiert zeige.

    • mcpinkpoet sagt:

      Das klingt doch so, wie wir uns dies wünschen täten. a) Mann muss die Vaterschaft wollen b) Mann muss sich einsetzen für „relative persönliche Freiheiten“ bei der Arbeit. Mir ist klar, dass nicht jeder Mann dies so will. Dann wäre zumindest der Mut zu Ehrlichkeit gegenüber einer Partnerin angesagt, die dann die Wahl hätte, sich einen geeigneten Partner für Ihre Kinderwünsche zu suchen.
      Dann würde es noch ein paar Männer in Führungsposition benötigen, welche die Offenheit und Bereitschaft hätten, werdende Väter zu respektieren und ihnen bei der weiteren Laufbahngestaltung behilflich zu sein.
      Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer heutigen Arbeitswelt das nötige Umfeld hätten, vielen Vätern eine flexible Tätigkeit ermöglichen zu können.

    • Jan Holler sagt:

      He did it again. Eine solche Vorbildfunktion wünscht man sich in jeder Firma. Finde ich lobenswert. Danke für das Mitteilen. Vielleicht könnten Sie sich erfahrungsmässig mit Frau Jansens Freundin einmal austauschen und das in einem ihrer Papablog-Beiträge etwas vertiefen? Mit einer Prise Ihres Humors wäre das sicher sehr lesenswert.

  • Dreifachpapi sagt:

    Wollen Sie wirklich die Meinung von Männern hören, oder nur solche, welche Ihr Weltbild bestätigen à la „es geht ja doch“ oder „Mann will einfach nicht?“.

    Dann bitte lassen Sie auch Beiträge zu, welche das Verhalten von Frauen in die Pflicht nehmen. Meinen Beitrag über Null Chancen von Hausmännern in Partnervermittlungsplattformen haben Sie gestrichen. Warum?

    PS: Ich arbeite Teilzeit und beteilige mich intensiv an Hausarbeit und Kinderbetreuung.

  • Julien Sorel sagt:

    Als ich noch kein Kind hatte, mussten ich und der andere Kinderlose jeweils am Wochenende oder bis spät in der Nacht Arbeit aufholen, um Projekte pünktlich abzuschliessen. Die anderen waren der Kinder wegen nicht so «flexibel». Ich war jung, habe einen kreativen Beruf und mir machte das nichts aus. Eine ungleiche Arbeitsverteilung kann zu sehr erbitterten Diskussionen führen, wenn die Deadline naht, sich alle fröhlich ins Wochenende verabschieden und die Arbeit an wenigen kleben bleibt.
    Heute bin ich selbständig und glücklich über die Zeit mit meinem Kind. Unzufrieden ist die Mutter, die es gerne sähe, wenn ich mehr verdienen würde.

    • Alice sagt:

      Super, wie sie das handhaben. Auch Väter sollten etwas vom Kind haben und nicht nur Mütter! Wenn gemäss ihrer Partnerin das Geld nicht reicht, kann ja sie noch Geld dazu verdienen. Wir Frauen wollen ja immer Gleichberechtigung!

  • Samuel Müller sagt:

    Liebe Frau Jansen, schon einmal dran gedacht, dass es viele Männer und Frauen gibt, die sich Teilzeitarbeit und eine entsprechende Lohneinbusse gar nicht leisten können? Die auf einen 100%-Lohn schlichtweg angewiesen sind? Sagen Sie denen auch: „Du willst gar nicht?“

  • DontJustStandThereAndNodTamely sagt:

    Ich kann nur für mich sprechen: habe meinen CEO Job an den Nagel gehängt, um meine Frau noch mehr zu entlasten. Bis dahin, chores: Sie 70, ich 30 (+140% CEO Job). Der finanzielle Einbruch war zu Beginn kein Thema. Später aber schon – v.a. für meine Frau. Dass Erziehung, Hausarbeit etc. ich anders, aber nicht schlechter erledigte, kam noch hinzu. „der Mann im Revier der Frau“. Ich habe mich gewehrt: es war Zeit, dass sie auch finanzielle Verantwortung übernehmen muss und mich machen lässt! Also: liebe Mütter, Familie heisst Verantwortung übernehmen, nicht nur für die Kinder, sondern sich auch für den Partner einzusetzen. Überlegen Sie sich, wie Sie Ihren Partner unterstützen können und nutzen die „legendäre“ weibl. Empathie im Sinne der Partnerschaft.

    • tina sagt:

      was heisst da „liebe mütter“? 😀 man kann doch nicht einfach ohne gemeinsame absprache auf 30% erwerbspensum reduzieren, wenn der partner auch nur 70% arbeitet!

  • U. Knecht sagt:

    Was vielen jüngeren, arbeitenden Vätern (oder Müttern) vielleicht noch nicht ganz bewusst ist: Ab Alter 45 kehrt der Arbeitsmarkt brutal und dann sollte man eine möglichst stabile Stellung haben, unentbehrliches Wissen, etwas, das das weitere Einkommen garantiert. Kann dann immer noch sein, dass der Arbeitgeber auslagert, übernommen wird, keinen Nachfolger findet, von chinesischen Investoren übernommen wird, … und weitere Bologna-Papierchen nützen in diesem Fall auch nicht immer etwas. Jedenfalls stehen da plötzlich ein paar Mitbewerber neben einem, die dem Arbeitgeber besser ins Schema passen.

    • Andreas sagt:

      Mit 45 sollte man auch keine Kinder mehr in die Welt setzen – den Kindern zuliebe. Ich will kein sabbernder alter Opa auf dem Sofa sein, wenn meine Kinder die Welt erobern und vielleicht noch den ein oder anderen Rat ihres vaters brauchen.

  • Enrico sagt:

    Mal die Sache umgedreht.
    Gibts hier im Forum ein Mann, der eine Frau kennt, die einen Hausmann suchte, damit Sie die Familie ernähren kann ?

    • mira sagt:

      Ja, bei mir war das damals so. Schlimm?

      • Enrico sagt:

        Warum ? Keinesfalls.
        Ist ja super. Würden Sie sich dann also auch als diejenige Betrachten, die sich verwirklichen konnte und ihr Mann sich aufopferte. Darf ich Fragen, durfte ihr Mann dann auch die Kinder nehmen, Opfer spielen und Alimente bekommen und Sie Ihre Kinder nur noch all 2 Wochen sehen ?

    • Tom sagt:

      In meinem Maturajahrgang haben ca. 80% aller Frauen gleich nach dem Studium ihr Pensum reduziert – noch bevor Familie ein Thema war. Dies, um mehr Zeit für Yoga, Reiten, Garten oder sich selber zu haben.
      Chacun à sa façon – aber so übernimmt man höchstens für sich selber Verantwortung.

      • tina sagt:

        man fragt sich einfach, warum die 42stundenwoche für die schweiz irgendwie eine unänderbare grösse sein muss. anderswo ist es die 30 stundenwoche. bei einer 30stunden-normwoche könnte jeder volles pensum arbeiten. es hätte auch mehr vollzeit jobs und die nachteile von teilzeit würden wegfallen.
        wieviel muss man denn einnehmen um nicht nur für sich selber sorgen zu können, tom?

    • Cybot sagt:

      Ja, ich kenne tatsächlich so einen Fall. Der Mann ist mit ihr sogar mehrere Jahre ins Ausland gezogen, wo sie eine leitende Position übernahm, er aber keinen Job fand. Sonst geht es ja meist Frauen so.

    • Carolina sagt:

      Ich habe meinen Mann nicht gesucht, aber wir haben in den vielen Jahren unserer Beziehung immer wieder wechselnde Konstellationen gehabt, von ‚Nur-Hausfrau‘ und 100 % Verdiener über beide gearbeitet und dann weiter zu fast 12 Jahren, in denen ich eine Praxis aufbaute und unser Familieneinkommen damit finanzierte und er zuhause für unsere Kinder da war.
      Aufgrund meiner Ausbildung war es für uns immer klar, dass, wenn Kinder kommen, unser Leben ein Geben und Nehmen wird – jede/r steckt(e) mal zurück, der/die andere steht hinter ihm/ihn und jede/r sorgt dafür, dass alle beiden sich mit ihren jeweiligen Fähigkeiten einbringen. Nie das geringste Problem – bis ich Hausfrau wurde, weil mein Mann ein Jahr lang in einem arabischen Land arbeitete. Daraus habe ich das beste gemacht und,

      • Carolina sagt:

        /2 nach anfänglicher Barmerei meinerseits, habe ich es genossen und angefangen, in der Gemeinde und als Freiwillige mitzuarbeiten. Es ist einfach ein Geben und Nehmen, aber hier in diesem Blog lese ich oft, dass die Partner ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche gar nicht richtig äussern, sich oft in eine Art innerer Resignation zurückziehen. Aber sich dann beklagen, dass der andere die Dinge nicht so macht, wie man das gerne hätte.
        Der/die andere ist aber kein Prophet, sondern muss informiert sein und konsultiert werden, wenn es um die Lebensgestaltung mit Kindern geht.

    • tina sagt:

      haha nein, aber halbehalbe war der plan. heraus kam haushalt, kinder und erwerbsarbeit ich. er wurde krank.

    • tina sagt:

      übrigens halte ich es für nicht sinnvoll, wenn männer sich eine hausfrau suchen – gibt es das überhaupt? und darum halte ich es natürlich für genausowenig sinnvoll, wenn frauen sich männer suchen, die hausmann sein möchten.

  • Marcel Elsener sagt:

    Da in der Anrede Männer angesprochen werden, und ich ein Mann bin, fühle auch ich mich aufgefordert, die Frage aus meiner Sicht zu beantworten.

    Ich will weder ein neuer Vater (was soll das sein?) noch ein traditioneller Vater sein; ich will überhaupt kein Vater sein. Und diesen Wunsch habe ich mir als selbstbestimmter, emanzipierter Mann auch erfüllt.

    So wie’s aussieht, wächst die Zahl der Männer, die kinderlos bleiben wollen, seit Jahren stetig an – insbesondere in den USA. Und die Modewellen schwappen ja früher oder später nach Europa.

    Aber es gibt noch immer genug Männer, die Kinder haben wollen. Die mögen in politischen Diskursen darüber reflektieren, ob sie gerne ein neuer Vater sein wollen oder nicht, um sich diesen Diskursen dann zu unterwerfen. Ohne mich!

    • teamc sagt:

      We like you! Weil du dir als hardcore „emanzipierter“, dedzidiert kinderloser Mann die Zeit nimmst im Mamablog einen Kommentar zu schreiben…

    • Madeleine sagt:

      Seien wir doch ehrlich, die meisten Männer kriegen nur der Frau zuliebe Kinder. Deshalb klappt es auch nicht mit der Gleichberechtigung am Arbeitsplatz. Das Problem fängt ja schon da an, dass die traditionellen Männer die Hausarbeit und den Status der Mütter absolut geringgeschätzt haben. Wer bettelt schon bei Männern, denen das Auto oder Hobby wichtiger ist, als das eigene Kind? Also bin ich froh, dass ich finanziell unabhängig bin und die Familie auch locker ohne männliches Anhängsel finanzieren könnte. Viele Alleinerziehende sind ehrlich gesagt glücklicher als Mütter in Paarbeziehungen.

  • Vierauge sagt:

    noch ein Punkt, den wir umgesetzt haben, der hier aber – glaube ich – noch kaum vorkam: der Weg zur Arbeit.
    Als unsere Nr.2 unterwegs war, hatte ich gerade die Arbeitsstelle gewechselt, und wir haben uns eine Wohnung 5 min von meiner Arbeit entfernt gesucht. Ab da war ich zuständig, wenn irgendetwas spontan daheim gemacht werden musste (meine Frau hatte dann bald eine Stelle mit 2x 1h Fahrweg), und das hat immer gut funktioniert.
    Es hält einen eben nicht nur die Arbeit von den Kids fern, sondern auch der Weg dahin.

  • Martin Urrigshardt sagt:

    „Warum hört man solche Geschichten von Frauen, aber kaum von Männern?“

    Dazu müssten Frauen zuerst einmal den Männern die Möglichkeit bieten.
    Ein Vater mit zwei Kindern wird plötzlich Witwer. Männer zicken da nicht viel mit Teilzeit oder sonstigen Eitelkeiten. Die organisieren und gut ist. Warum hört man solche Geschichten von Männern, aber kaum von Frauen?

    • Enrico sagt:

      Alleinerziehende Männer haben viel höhere Stellenprozente als alleinerziehende Frauen.
      Warum wohl ?
      Tipp: wäre ja auch mal ein Thema wert im Mamablog.

    • Carolina sagt:

      Weil Sie vielleicht eine eingeschränkte Wahrnehmung haben? Ich höre oft genug – im Privaten wie auch im Geschäftlichen – von alleinerziehenden Frauen, die Unglaubliches leisten in punkto Organisation und die Familie zusammenhalten. Ich glaube nicht, dass ich das könnte.
      Was meiner Ansicht nach das Allerschlimmste an diesen Diskussionen ist, sind diese Polarisierungen, die niemandem etwas nützen. Die meisten Beziehungen müssen sich zusammenraufen, sie leben auch vom Goodwill des jeweils anderen – man muss halt dann mal von dieser Wolke herunterkommen.
      Wir haben in der Schweiz, bei allem, was noch zu machen und zu kritisieren ist, den grossen Luxus, unsere Leben so einzurichten, wie uns das gefällt – was soll dann dieses mit-dem-Finger-auf-andere-zeigen?

      • Martin Urrigshardt sagt:

        Ich zeige eigentlich mit meinem Zitat: „Warum hört man solche Geschichten von Frauen, aber kaum von Männern?“ auf die Autorin. Dem habe ich als alleinerziehender Vater was entgegen setzen wollen. Ich lebe in Deutschland und da haben Väter nicht viel zu melden. Wir müssen uns aber permanent mit launisch und zänkischen Müttern herumschlagen. Glauben sie mir ich weis wo von ich rede.

      • Carolina sagt:

        Ja, das glaube ich Ihnen ganz sicher – Deutschland, das Land der zänkischen Mütter!!!!! Wenn Ihre eingeschränkte Wahrnehmung nicht so traurig wäre, würde ich Ihnen ein Smiley schenken……

  • Helen sagt:

    Mein Mann wollte damals auf 80% reduzieren, hat er auch getan. Aber nach wenigen Monaten fiel der Papi-Tag dann immer mal wieder aus; halt ganz wichtige Sitzungen, die man nicht verschieben kann! Irgendwann hat er dann wieder auf 100% erhöht, man verdient schon mehr und so, obwohl das Geld für mich nie ein Thema war (ich arbeite 60%). Er hat es zwar nie so gesagt, aber ich vermute mal, einen ganzen Tag mit Baby war ihm zu anstrengend, und er ging lieber arbeiten. Denn egal wie stressig der Job ist, alleine zuhause mit Baby/Kleinkind ist viel stressiger, das hat mein Mann dann auch bemerkt. Also, ob sich Männer WIRKLICH um die Kinder & Haushalt kümmern wollen, ist schon eine berechtigte Frage. Oder ob die Prioritäten dann doch an anderen Orten liegen.

    • Lichtblau sagt:

      Ein Tag zu Hause mit dem Baby/Kleinkind ist viel stressiger als ein Tag in einem wirklich fordernden Job? Zumindest das Baby ist ja anfangs oft am Schlafen. Und so ein Tag in der eigenen Wohnung mit Kind und Balkon oder Garten ist im Vergleich zu einem Tag im Grossraumbüro mit nervenden Kollegen für viele Väter eine willkommene Abwechslung. Mein Mann hat sich immer darauf gefreut. Allerdings auch darauf, dass ich abends nach Hause kam.

      • Sina sagt:

        hängt halt vom Baby ab… Wer ein Schreikind hatte, sieht die Sache anders wie wer ein pflegeleichtes Baby hat, das viel schläft und fähig ist, alleine zu schlafen. Ich habe zwei Kinder und eines war so und eines anders….

  • Fritzq sagt:

    Fragen Sie doch mal einen Handwerker, Frau Jansen. Jemanden, der nicht einen Bürojob hat, sondern „draussen“ arbeitet. Meinen Sie tatsächlich, dass einer auf der Baustelle einfach fehlen kann und so das Bauprogramm in fünf Wochen um eine Woche verzögert? Oder dass die Baustelle anhält, wenn er nicht da ist? Oder dass man immer jemanden anderes schicken kann, der sich dann wieder einarbeitet?
    Vom Finanziellen haben wir noch gar nicht gesprochen. Es gibt da draussen verdammt viele Leute, die ein 100% plus ein 40% Pensum brauchen um überhaupt ihre Krankenkassenprämie zu bezahlen.
    Sie leben in einem Aquarim, wenn Sie mich fragen…

    • Marcel Zufferey sagt:

      Dieses Phänomen nennt sich neudeutsch „Filterblase“. Wobei „Echokammer“ leichter verständlich ist: Man hört immer nur sich selbst und Gleichgesinnte reden…

    • Cybot sagt:

      Im Büro hält die Arbeit auch nicht einfach an, wenn jemand fehlt. Sondern man braucht halt zwei 50%-Leute, die sich den Job teilen. Das ist bei vielen Büro-Jobs sogar wesentlich schwerer zu organisieren als es auf einer Baustelle wäre, ob da nun heute der eine und morgen der andere mauert, macht ja keinen grossen Unterschied. Das Problem dürfte tatsächlich eher das Geld und die Einstellung sein.

    • Sina sagt:

      Ob die 140% aber auf 100% und 40% oder auf 60/80 oder 70/70 aufgeteilt sind, sollte bei ähnlich hohen Löhnen wohl nicht so eine Rolle spielen, oder?

  • Simon Affentranger sagt:

    Ihr Vorwurf ist nicht unberechtigt. Ich finde auch, der Anspruch „ich würde schon gern Teilzeit arbeiten“ und das damit verbundene Handeln stehen in keinem Verhältnis. Und es ist tatsächlich so: Präzedenzfälle in einem Unternehmen sind entscheidend, damit sich daraus eine Art Unternehmenskultur entwickelt. Wir müssen mit diesem Aufruf daher an diejenigen gelangen, die eine gute Verhandlungsposition haben. Diese werden eben die notwendigen Präzedenzfälle schaffen, auf die sich die nächsten Teilzeitler stützen können. Und mit Verlaub, der Prozess ist im Gange. Zumindest in den Städten. Die Erhöhung der Teilzeitpensen der Männer soll parallel zu einem höheren Berufsengagement der Mütter einhergehen. Die Mütter sollen aber auch die Erfüllung der Versprechen ihrer Männer einfordern.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Guter Kommentar. Interessant: seit ich nach der ersten Mutterschaftspause zu 80% wieder eingestiegen bin, sind mehrere Männer auf Teilzeit gegangen. Vorher hatten wir 0% teilzeitarbeitende Männer. Inzwischen immerhin 1-2 pro Geschäftsbereich.

  • Niklas Meier sagt:

    Ganz einfach: Diese tolle Freundin hat den Bonus eine Frau zu sein. Würde ein Mann diese Forderung stellen, würde man einen Anderen nehmen. Oder eine Frau, die diese Forderung (noch) nicht stellt.

    Männer werden vor Gericht noch immer schlechter gestellt. Es wird auch bei einer Trennung erwartet und verlangt, dass Mann so viel arbeitet wie irgendwie möglich und so viel Geld erwirtschaftet wie er kann.
    Warum setzt „Mann“ sich nicht mehr dafür ein? Weil es einfach Berufe gibt, in denen ergibt Teilzeit keinen, oder nur bedingt, Sinn. Sie haben recht. Man kann nicht alles haben. Man(n) kann Karriere machen (was immer man darunter verstehen will) und im Job erfolgreich werden. Oder er kann Zeit bei seinen Kindern verbringen und eben keine Superkarriere machen. Das können Frauen auch nicht!

    • Klärli Benz sagt:

      „Den Bonus eine Frau zu sein?“ Das ist ja wohl lächerlich! Eine Frau zu sein, war in Verhandlungen noch nie von Vorteil.
      Diese Forderung war ein Risiko. Ein Risiko, welches viele Männer nicht eingehen wollen und einfach davon ausgehen, dass Teilzeit in dieser Position nicht Möglich sei.
      Im obigen Beispiel ist es für die Frau gut ausgegangen. Sie hat wohl ausgezeichnete Qualifikationen. Den meisten Frauen ergeht es anders: sie werden zurückgestuft. Frauen nehmen das oft aus Liebe zu ihrer Familie in kauf. Männer tun das nicht. Weil sie ihre Familie weniger lieben, vielleicht?

      • Niklas Meier sagt:

        Natürlich existiert der „Frauenbonus“. Kaum ein Arbeitgeber kann es sich leisten, eine Frau nach dem Babyurlaub nicht reduziert wieder einsteigen zu lassen. Versuchen Sie das als Mann.
        Zwei sind gleich gut qualifiziert, 1 Mann, 1 Frau. Da nimmt man doch lieber die Frau, vor allem wenn es um eine Kaderposition geht. Man ist ja modern.
        Wenn die Frau dann reduzieren will weil Nachwuchs ansteht, wird das zähneknirschend irgendwie arrangiert. Will ein Mann auch nur 20% für die Kinder reduzieren, wird er ausgelacht, oder vertröstet bis sie trinken dürfen.

    • Vierauge sagt:

      es gibt sicher Berufe, in denen Teilzeit keinen Sinn ergibt oder die wenig flexibel sind, wie z.B. in der Produktion mit Schichtplänen etc.

      Wie das Beispiel der Beratungs-Partnerin im Artikel zeigt, geht es in vielen Berufen aber auch anders. Und da ich das als Mann ebenfalls so ähnlich erlebt habe, weiss ich, dass es bei solchen Forderungen weniger auf das Geschlecht der AN ankommt als darauf, wie sehr die Firma die Person halten will. Und das wiederum hängt halt bei Männern und Frauen davon ab, wie gut man vorher war.

    • Jane Doe sagt:

      Ich finde es hapert auch häufig daran, dass in der Schweiz die Frauen zwar immer das Gefühl haben, die Männer müssen sich mehr in Haushalt und Kinderbetreuung einbringen, sie selber jedoch dann nicht bereit sind, mehr finanzielle Verantwortung für die Familie zu übernehmen.

      • Adam Riese sagt:

        @Jane Doe

        Danke für Ihr Votum.

        Im Prinzip wäre es ja ganz einfach: Wer einen Kinderwunsch hat und die Betreuung gerne aufteilen möchte, der kann sich mit seinem Partner bzw. seiner Partnerin absprechen und dann die Weichen entsprechend stellen. Und zwar BEVOR die Frau schwanger ist.

        Denn wer sich erst nach der Geburt mit dieser Problematik auseinandersetzt, der wird oftmals erkennen, dass es vielleicht gar nicht so einfach ist, wie man sich das vorgestellt hat. Und prompt bleibt es beim Klassiker: Ein Teil reduziert oder hört ganz auf. Der andere Teil arbeitet weiter hochprozentig.

        Bei uns war es so: Das erste Kind wurde erst gezeugt, als beide ihre gewünschte Teilzeitstelle hatten. Damit erübrigte sich der ganze Stress, wie es nach dem M-Urlaub weitergehen soll!

      • Jane Doe sagt:

        @ Adam Riese: mein Kommentar war zwar unten als Antwort zu C. Böglis Kommentar gedacht, aber egal.
        Ich denke, das Problem ist dass die Weichen schon viel früher gestellt werden, nämlich bei der Berufswahl. Viele Frauen überlegen wohl nicht: „in welchem Beruf kann ich es 40 Jahre aushalten und eine Familie ernähren“ sondern „ich mach jetzt einfach mal was, mit 30 habe ich dann eh Kinder und steige aus“. Und dann hat der zukünftige Gemahl schon mal schlechte Karten, nicht der Haupternährer zu werden.

  • Christoph Bögli sagt:

    „Wir Frauen“, „ihr Männer“ – solch schwarzweissen Geschlechterkategorien scheinen mir arg platt. Kein Wunder, dass sich da nichts verändert, wenn selbst scheinbar progressive Beiträge mit solch gestrigen Denkweisen hantieren. Dabei ist die Erkenntnis, dass die Unterschiede bezüglich dem, was die Menschen wollen, können und machen, innerhalb der Geschlechter wesentlich grösser ist als zwischen den Geschlechtern.

    Ausserdem wird wie oft die Frage übergangen, wieso es so häufig zu der Rollenverteilung „Mutter reduziert, Vater nicht“ kommt. Denn das basiert doch fast immer auf Absprachen zwischen den Partnern. Sind denn Frauen bereit, da auch zu „verzichten“ und z.B. mehr weniger Arbeitszeit und dafür mehr Kinderbetreuung abzugeben? An dem haperts in der Praxis doch oft auch.

    • Adam Riese sagt:

      Herr Bögli, Sie sprechen einen wichtigen Punkt an.

      Die aktuell häufige Rollenverteilung und die Akzeptanz dieser in der Arbeitswelt ist ja nicht entstanden, weil die Männer das für sich so entschieden haben. Sondern weil die Frau mehrheitlich bereits vor der Schwangerschaft klarstellt: „Wenn ich ein Kind habe, dann will ich für dieses dasein und entsprechend mein Pensum reduzieren. Und wenn das nicht klappt, dann bleibe ich halt ganz daheim.“ Darf man nun dem Mann einen Vorwurf machen, dass er diese Entscheidung akzeptiert und entsprechend dafür sorgt, dass das Einkommrn in jedem Fall ausreicht?

      Oder wäre es tatsächlich besser, wenn der Mann entgegnen würde: „Tolle Idee. Das mache ich ebenfalls so. Und wenns nicht klappt, so bleibe ich halt ganz daheim.“

      • Adam Riese sagt:

        Im Endeffekt ist es einfach eine Sache von Glück oder Pech: Habe ich Glück und meine Frau ist bereit, durch ein erhöhtes Pensum den Verdienstausfall zu kompensieren, so kann ich es wagen und meine Forderung nach einer Reduktion vorbringen. Habe ich Pech, kommt es auf di Höhe meines Lohnes an, ob wir unsere Familie trotz Reduktion noch ernähren können. Dabei darf man einfach nie vergessen, dass Jobs nicht einfach so auf der Strasse liegen. Will ich es also riskieren, meinen existenzsichernden Job durch eine solche Forderung zu verlieren, um dadurch dem angeblichen Bild eines „neuen Mannes“ zu entsprechen? Oder ist mir das finanzielle Wohl meiner Familie wichtiger und ich belasse es beim Status Quo? Ich empfinde es als unfair, in dieser Frage dem Mann eine Schuld zuzusprechen.

    • Markus sagt:

      Absolut meine Meinung!

    • Jan Holler sagt:

      @CB: Sie haben ja recht, Kategorien sind zu pauschal. Doch wechseln wir einmal den Standpunkt: Wer ist es denn, der mit platten Kategorien jede Entwicklung im Ansatz erstickt? Wer argumentiert denn, die Frau gehört nach Hause zum Kind und der Mann in den Job? Plattere Kategorien gibt es nicht. – Wir Männer sind entweder nicht am anstrengenden Familienleben interessiert oder wir weichen all den Fragen immer wieder aus. Eine ganz kleine Minderheit der Männer nur versucht den Spagat und trifft dann auf genau die Probleme, die sonst immer die Frauen haben. Frauen und Männer sollten endlich breit erkennen, dass sie am gleichen Strick ziehen, was Familie und Beruf angeht. Arbeitnehmer gegen sture Arbeitgeber, nicht Frauen gegen Männer sollte es sein, heute gegen gestern.

      • Christoph Bögli sagt:

        Also ich habe schon länger niemanden so argumentieren hören, sowas hört man doch maximal noch von irgendwelchen SVP-Dinosauriern und das auch nur hinter vorgehaltener Hand. Ansonsten sagt so ziemlich jeder das Gegenteil, selbst wenn das in vielen Fällen (Wirtschaft, Bundesrat) oft nur Lippenbekenntnisse sein mögen.

        So oder so erkenne ich nicht ganz, worauf der Einwand abzielt. Wenn ich mich gegen platte Kategorien und Stereotypen ausspreche, dann natürlich erst recht gegen irgendwelche ewiggestrigen Frau-an-den-Herd-Parolen. Das steht ja hoffentlich nicht ernsthaft zur Diskussion. Aber m.E. überwindet man solche Denkweisen eben nicht, wenn man sich den gleichen Pauschalisierungen bedient. Stattdessen unabhängig vom Geschlecht an einem Strang ziehen, da haben Sie unbedingt recht.

      • Carolina sagt:

        Herr Holler, Respekt! Normalerweise haben wir das Heu ja gar nicht auf derselben Bühne, aber diesen Post unterschreibe ich hundertprozentig. Ich würde noch ergänzen, dass sowohl Männer als auch Frauen dazu neigen, wichtigen Fragen und Problemen aus dem Weg zu gehen bzw sie totzuschweigen. Also ob der/die andere ahnen kann, welche Bedürfnisse und Wünsche der/die andere hat. Da muss man tatsächlich manchmal einfach sagen: Ihr habt die verd……te Pflicht und Schuldigkeit als Eltern, bei der Fürsorge um Kinder und Ehe am gleichen Strang zu ziehen und nicht Groll und Unausgesprochenes regieren zu lassen. Ständiges Jammern und Grollen sind einfach völlig sinnlos – wir haben alle in Massen die Freiheit und Pflicht, unsere Lebensgestaltung selber und gemeinsam zu übernehmen.

      • Jan Holler sagt:

        @CB: Die Politik wird im Parlement gemacht, schauen Sie mal, was da für Voten und vom wem zu hören waren. Es geht mir nicht um die Bilder, sondern die Rollenverteilung. Frau Jansen hat ganz recht, eine solche Frage pauschal an uns Männer zu stellen.
        @Carolina: Auf dieser Bühne ist das gleiche Heu. Mich ärgert halt sonst die selbstgerechte Haltung, mit der man seine eigenen Erfahrungen und Einschätzungen als Massstab für alle anderen hin stellt und sich so nebenbei selber hervor hebt, wie bereits hier wieder geschehen. Wir scheitern doch allesamt stets an den Ansprüchen, die heute die Gesellschaft und wir selber an uns stellen. Wir sind nicht so verschieden, Mann und Frau. Sie haben genau recht: Wir machen es uns bequem in unserem kleinen Kreis und verdrängen die wahren Umstände.

      • Carolina sagt:

        JH: Stimmt, aber mich beschäftigt immer, warum dann die Polarisierungen hier und in anderen Blogs Urstände feiern! Ich finde es immer wieder erstaunlich, wieviele Menschen meinen, ihre Wahrnehmungen hätten Allgemeingültigkeit – dabei ist es doch eben genau das Gegenteil: wir sind nur ein kleines Puzzleteilchen im Ganzen, aber wir haben (sicherlich in mehr oder weniger begrenzten Massen) die Freiheit, unsere Lebensführung so zu gestalten, wie wir es wollen. Die Verantwortung liegt allein bei uns. Was uns daran hindert (und ich nehme mich da wie immer nicht aus, denn auch bei uns war es eine manchmal sehr schwierige Lernkurve), ist mangelnde Kommunikation, sich blind stellen, mangelnde Empathie und Einfühlungsvermögen.

  • rene sagt:

    Weshalb muss ich eine Kariere machen um ein toller Vater zu sein? Weshalb soll meine Frau gleichzeitig auch noch Kariere machen? Weshalb denken die sozialen Linken so kapitalistisch?

    Wir arbeiten zusammen 100%, haben die Ausgaben den Einnahmen angepasst und sind glücklich dabei.

    • Vierauge sagt:

      wer sagt, dass Sie oder Ihre Frau Karriere machen müssen? was hat das mit der Qualität des Vater- oder Mutter-Seins zu tun? und was mit der politischen Überzeugung der Autorin oder von wem auch immer?

      Ich finde das super, dass die 100% bei Ihnen zusammen funktionieren, damit sind Sie von Frau Jansen ja auch gar nicht angesprochen.

  • dres sagt:

    Neue Väter… Der gesellschaftliche Wandel hat längst eingesetzt, auch wenn ein paar Tage Vaterschaftsurlaub tatsächlich zu finanzieren sein müssten. Und die Fragen der Autorin in Ehren: Sehr viele Frauen sind sehr zufrieden mit der neuen alten klassischen Rolle. Die Männer dagegen engagieren sich deutlich mehr zu Hause als dies früher der Fall war.

  • Heinz sagt:

    Wenn das im Alltag so einfach wäre. Der Artikel wurde von sicherer Warte aus und einseitig nach Wunschdenken geschrieben. Für mich so nicht lesenswert.
    Ich weiss wovon ich rede. War selber 10 Jahre Hausmann und arbeitete auch in einem Nebenjob.
    An die Autorin des Artikels: Bitte breit und fair recherchieren und dann schreiben!
    Heinz

  • U. Knecht sagt:

    Tja, das mit Teilzeit und Multitasking funktioniert eben nicht so problemlos in der realen Welt, liebe Frau Jansen.

    Teilzeit erlebe ich als Vollzeiter hauptsächlich so, dass mich andere Fragen: Du, morgen habe ich frei, könntest nicht Du… Und Multitasking erlebe ich so, dass vieles gemacht ist, aber eben nicht richtig.

    Bei Consultants mag das funktionieren, die liefern eh nicht Arbeit ab, die man gebrauchen kann. Und auch das lässt sich sogar problemloser auf Teilzeiter verteilen.

  • Stadtmutti sagt:

    Der Grundtenor des Artikels gefällt mir. Aber: Ich finde es nicht gut, dass man „den neuen Vater“ (was auch immer das dann genau ist) davon abhängig macht, ob er weniger als 100% arbeitet. Die Ausgangslage ist je nach Familie sehr unterschiedlich und so bietet es sich in manchen Fällen vielleicht an, dass beide 100 arbeiten oder jemand 100 und jemand nur 80 etc. Man kann auch ein „neuer Vater“ sein (und natürlich auch eine gute Mutter), wenn man Vollzeit arbeitet, wenn man seine Freizeitgestaltung entsprechend anpasst und sich seiner Verantwortung bewusst ist. Das ist vielleicht etwas schwieriger in einer 100/60 Position, aber nicht unmöglich.

  • Anh Toàn sagt:

    Immer dieses Väter/Mütter oder Mann/Frau Schema:

    Wann erkennen wir endlich, dass Kinder eine gesellschaftliche Aufgabe sind und nicht nur Aufgabe der Eltern? Die Lasten der anderen schwachen in der Gesellschaft, der Kranken und Alten, werden verteilt mit Renten und Krankenkassen, die Kinder sollen zu Lasten der Eltern gehen. In der Schweiz ist an Kindern die Betreuung teuer, entweder extern mit Geld bezahlt, oder „intern“ mit Erwerbsausfall. Gäbe es Kita, ausreichend und gratis und genügend flexibel, wären Kinder keine Armutsfalle mehr. Als Arbeitnehmer wäre man/frau dennoch flexibel genug, wichtige Termine ausserhalb der reduzierten Arbeitszeit wahrnehmen zu können.

    Es geht weder um Väter noch Mütter, es geht darum, wie wir unsere Gesellschaft gestalten wollen.

    • Anh Toàn sagt:

      Ein Anwalt kann problemlos reduziert arbeiten, übernimmt halt ein paar Fälle weniger, aber:

      Er kann keine Gerichtstermine verschieben, weil gerade sein Kindertag ist. Ein Buchhalter kann reduziert arbeiten, aber kaum, sagen wir mal vier Wochen, um das Quartals- oder eher acht um das Jahresende, da muss er voll ran können an die Arbeit.

    • Widerspenstige sagt:

      Danke, Anh Toàn! Wenn Sie es nicht geschrieben hätten, wäre es von mir gekommen. Aber von mir wäre es ein Affront gewesen in den Augen gewisser Leute. Auch muss endlich eine Debatte darüber geführt werden, wieso Care-Arbeit nicht im BIP erscheint. Es handelt sich immerhin um ca. 400 Milliarden Franken unbezahlte Care-Arbeit pro Jahr!

      • Madeleine sagt:

        Genau das ist es. Wieso wird die Care Arbeit nicht endlich wertgeschätzt? Wieso kann eine Frau ein Leben lang im Beruf arbeiten (Teilzeit), mehrere Kinder grossziehen, ihre alten Eltern und Schwiegereltern betreuen und ist dann trotzdem bettelarm, wenn es um die Rente geht? Wieso unterstützen wir Alte und Kranke mit AHV und IV, aber Kinder nicht? Kinder sind eine Behinderung, wie beidseitig gebrochene Beine. Man weiss, dass es heilen wird. Es wird jedoch nie wieder so werden wie zuvor.

    • U. Knecht sagt:

      Nur bedingt: Kranksein oder Altsein ist keine Willensentscheidung, Kinder haben aber schon. Ich fühle mich da als „Gesellschaft“ nicht unbedingt in der Pflicht.

      • Anh Toàn sagt:

        Keine Kinder haben ist auch eine Willensentscheidung. Sie müssen sich dann halt von Migranten den Hintern waschen lassen im Pflegeheim, auf der Welt gibt es (noch) genügend Kinder.

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Schweiz befindet sich sozial noch im 19. Jahrhundert und da sind Kinder eben Privatsache. Wenn man wegen Kinder seine Biographie massgeblich verändern muss, ist etwas faul im Staate.

      Teilzeitarbeit ist so ziemlich die dämlichste biographische Entscheidung. So ist dieser und ähnliche Blogs einzig ein Zeugnis schwerster sozialer Entwicklungsstörung. Da wird sich auch in den nächsten 40 Jahren nichts dran ändern. Gemessen an der Geschwindigkeit der Einführung des Frauenwahlrechts eher sogar 60 Jahre.

    • 13 sagt:

      @ Anh
      Gerichtstermine werden zu 99% mit dem Anwalt vereinbart, d.h. diese auf einen Nicht-Kindertag zu legen, ist der einfachste Part. Bei den Fristen sieht es etwas anders aus, diese bleiben bestehen, sind aber mit etwas Organisation in den Griff zu kriegen. Das wirkliche Problem sind die Klienten. Diese fordern eine Anwesenheit, die man dann einfach bei Notfällen auch dann bieten muss, wenn man gerade Kindertag hat. Was aber mit den heutigen Möglichkeiten machbar ist. Weniger Fälle anzunehmen ist eher das Schwerste des Ganzen, denn lehnt man welche ab, spricht sich das rum und man riskiert, plötzlich zu wenig zu haben. Auch der Umfang des einzelnen Falles ist schwer abzuschätzen. Aber das gilt auch für 100%. D.h. es ist machbar in Teilzeit, aber nicht immer einfach.

      • Anh Toàn sagt:

        Hat der Klient ein Interesse, dass möglicht rasch entschieden wird, was im allgemeinen der Fall ist, muss sich der Anwalt für den frühest möglichen Termin frei machen. Ob es jetzt um eine gerichtliche Vorladung, um eine Schlichtungsverhandlung mit dem Richter oder eine aussergerichtliche, jedesmal, wenn der Anwalt sagt, da könne er nicht, schadet er seinem Klienten. Und gerade wenn die Gegenpartei von der nicht entschiedenen Streitsache profitiert, (z.B. Unterhaltspflicht während der nicht geschiedenen Ehe) wird sie versuchen, möglichst Termine vorzuschlagen, welche für die andere Seite unpassend sind.

      • 13 sagt:

        @ Anh
        Das ist schlicht Unsinn. Erstens hängt es vom Verfahren ab, ob man daran interessiert ist, dass es schnell entschieden wird oder nicht. Zweitens schlagen Richter Termine vor, nicht Anwälte und damit auch nicht die Gegenseite. Und drittens wird seitens des Gerichts im Normalfall entschieden, wann in etwa die Verhandlung sein sollte und dann kommen ein paar Vorschläge, meistens im Zeitraum von wenigen Wochen. D.h. wenn der Anwalt am Montag seinen Papitag hat, wird die Verhandlung halt am Mittwoch drauf sein, was keinen grossen Einfluss auf den Klienten haben dürfte. Wenn ein Anwalt hingegen im Interesse seines Klienten nie verfügbar ist, ist das eine Taktik, die leider ohnehin geschützt wird, das hat aber mit Teilzeitarbeit nichts zu tun.

      • 13 sagt:

        PS: Was bedeutet überhaupt „frühest möglich“?
        Der erste angebotene? Das geht oftmals ohnehin nicht, da Anwälte ja mehr als einen Fall haben und oftmals dann an eine andere Verhandlung müssen. Den ersten, an dem der Anwalt keine berufliche Verpflichtung, wie eine andere Verhandlung, hat? Nun, dann kommt einmal mehr die Frage, warum berufliche Verpflichtungen privaten vorgehen? Für den Klienten macht es ja im Ergebnis keinen Unterschied, warum die Verhandlung später ist. Und gerade, wenn Sie empfehlen, teilzeitarbeitende Anwälte müssten halt weniger Fälle annehmen, ist doch die Konsequenz davon, dass sie eher weniger berufliche Verpflichtungen haben und daher von dieser Seite flexibler sind.

      • Anh Toàn sagt:

        Juristen die Teilzeit arbeiten, arbeiten beim Staat. Da verjähren dann die Fälle bei der Staatsanwaltschaft, macht ja nichts.

        Hat ein Profi, wenig Zeit, weil viele seine Dienste als Profi kaufen wollen, ist dies förderlich. Hat er wenig zeit, weil er Kinder hüten muss, ist er eigentlich Halbamateur und gar kein richtiger Profi, und den will niemand.

  • Philipp sagt:

    In meiner Chefetage ist der Wille, den Mitarbeitern ein Teilzeitpensum zu ermöglichen, leider nicht vorhanden (und das bei einem staatsnahen Betrieb). Mein Vorgesetzter vertritt heute noch die Meinung: «In dieser Position arbeitet man entweder 100% oder gar nicht.» Ich habe mich dann fürs «Gar nicht» entschieden und mich selbständig gemacht. Heute arbeite ich zwar nicht unbedingt weniger als vorher, aber dafür häufig auch von zuhause aus und ich kann mir selbst einteilen, wann ich arbeite. So kann ich mir auch mehr Zeit für unsere beiden Buben nehmen. Zwei Fliegen mit einer Klappe…

    • Vierauge sagt:

      super, herzlichen Glückwunsch (ganz unironisch!). Ihr Ex-Chef ist selber schuld, dass er einen solchen Mitarbeiter verloren hat.
      Only those get you who deserve you.

    • Fritz sagt:

      Vermutlich hat der Chef darauf spekuliert, dass er kündet, da ihm sonst plötzlich von Philipp der Rang abgelaufen worden wäre. Läuft des Öfteren so in Staats- oder staatsnahen Betrieben, dass die Fähigen unten abgesäbelt werden, damit die Gefahr rechts überholt zu werden gebannt ist.

  • Mascha sagt:

    Warum kommt im Mamablog nicht mal die kleine Minderheit der Mamas zu Wort, wo beide Partner eine tolle Karriere verfolgen (dürfen) und Eltern glücklicher Kinder sind? Ein Familienmodell übrigens, das in ganz vielen anderen Ländern wunderbar funktioniert und womit all die Diskussionen hinfällig werden?

    Die Debatte muss m.E. aus einem komplett anderen Blickwinkel geführt werden. Viele Unternehmen können es sich schlicht nicht leisten, allen „Komfortansprüchen“ der Mitarbeiter gerecht zu werden. Die Aufgabe der Privatwirtschaft ist nicht Familienpolitik.

    • Christoph Mathis sagt:

      Vielleicht gibt es zuwenige Beispiele von tollen Karrieren?

    • mira sagt:

      100% bedeutet nicht in allen Ländern das gleiche. Bei mir z.B. 39 Stunden, bei einer Kollegin 32, damals in der Schweiz waren es 42.

      • Christoph Bögli sagt:

        Wichtiger Punkt. Die ganze Teilzeit-Thematik erledigt sich weitgehend, wenn die Arbeitszeit von 100% ausreichend niedrig liegen. Bereits etwas unter 40h macht einen grossen Unterschied. In der Schweiz verhindert die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit v.a. diese gängigen 42h (die in der Praxis oft eher 50+) sind. Denn gut 9h Präsenzzeit passen mit Kita/Kindergarten/Schule schlecht zusammen, bei 7h sieht das meist schon ganz anders aus.

        Das ist auch der Grund, wieso z.B. in Skandinavien das Betteln um Teilzeitstellen gar kein Thema ist.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Nein, die Aufgabe der Privatwirtschaft ist nicht Familienpolitik, da stimme ich zu. Dies ist die Aufgabe des Staates / der Regierung. Und der Gesellschaft. Beide scheinen aber immer wieder zu vergessen, dass zum Kinderkriegen 2 Protagonisten gehören. Leider sind die Erwartungen und Pflichten völlig unfair verteilt. Erst erwartet man von der Frau schön zuhause oder im Minipensum zu arbeiten, und vom Vater erwartet man, dass er gefälligst ordentlich Stutz nach Hause bringt. Dann geht in 50% der Fälle die Beziehung schief (kein Wunder!), und der Vater soll gefälligst schön weiterzahlen, darf sein Kind alle 2 Wochen mal sehen, die Frau steht ohne berufliche Perspektive da etc. etc. Warum nur wehren wir uns so gegen moderne Ansätze, wie sie ja in anderen Ländern durchaus funktionieren??

      • Röschu sagt:

        Zur Gesellschaft gehören nicht nur Arbeit nehmende Elternteile, weshalb bei politischen Entscheiden halt auch andere Interessengruppen mitreden…

  • Lala sagt:

    In meinem Umfeld haben eigentlich alle auf 80% reduziert und nisten sich jetzt halt im mittleren Kader ein.
    Weiter nach unten ist für Leute mit Führungsposition in vielen Branchen schlicht nicht möglich, schon gar nicht wenn man Teamleitung/Personalverantwortung hat.
    Was nützt denn bitte ein Chef der nicht da ist? Funktioniert es ohne ihn, brauchte es ihn gar nicht. Brauchte es ihn und er ist nicht da, nützt er auch nicht.

    Karriere machen und Teilzeit beissen sich halt einfach. Als Consultant/Anwalt/Journalist mag das noch am ehesten gehen weil man da sehr selbstständig arbeitet, für andere Jobs mit Führungsaufgaben wird’s aber sehr schwierig.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Auch ein 100% Chef ist nicht IMMER da. Ich reise z.B. viel für meinen Job, d.h. für mein Team am Standort bin ich nicht immer physisch präsent. Per E-Mail und Telefon jedoch schon. Das funktioniert genauso an meinem „Mamatag“, den ich zuhause mit den Kindern verbringe. Da „arbeite“ ich nicht offiziell, und versuche e-Mail und Telefonzeit auch wirklich auf ein Minimum zu reduzieren -aber wenn es brennt kann man mich erreichen. Ausserdem haben auch 100%-Angestellte Ferien, sind krank oder auf Weiterbildung – da fällt ja auch nicht der Betrieb auseinander. Man muss auch abgeben und seinen Mitarbeitern vertrauen können. Also warum 80% in einer Kaderstelle nicht möglich sein sollen, erschliesst sich mir einfach nicht. Ich kriege das gut hin, und bekomme auch viel positives Feedback.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Ich bin sogar der Meinung, dass es ab einem gewissen Verantwortungsgrad immer wie einfacher wird, da man nicht mehr zu 100% im Tagesgeschäft steht, sondern sich mehr auf der strategischen Ebene bewegt. Da kommt es dann oft nicht darauf an, dass innert Minuten reagiert wird. Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen von Arbeits- und Nicht-Arbeits-Zeit ohnehin immer mehr. Man kann gut auch mal noch am Abend ein paar Stunden arbeiten.
        Und klar, wir reden hier über den Elfenbeinturm. Mir ist wohl bewusst, dass die Situation in anderen Berufen völlig anders aussieht, und wenn dann noch unregelmässige Arbeitszeiten dazukommen, wird es wirklich schwierig, das will ich nicht bestreiten. Ich versuche hier nur eine Lanze zu brechen für „80%-oberes-Kader-Stellen“.

    • Christoph Bögli sagt:

      Also das kann man auch gut umdrehen: Wenn der Chef permanent präsent sein muss, damit der Laden läuft, dann braucht es die Untergebenen wohl gar nicht. Denn wenn ständig der Chef hinten dran stehen und alle bei der Hand nehmen muss, dann wollen oder können die Leute offenbar ihren Job nicht erledigen.

      Wenn man mal von irgendwelchen kleinen Klitschen und Familienbetrieben absieht, wo bis zur höchsten Führungskraft/dem Besitzer ständig alle mitanpacken müssen, dann wird die tägliche Präsenz desto unwichtiger, je stärker man im reinen Management involviert ist. Zumal heute ja ein Grossteil der Kommunikation eh digital abgewickelt wird.

  • Jan Holler sagt:

    Warum fragen Männer nicht nach einer Reduktion des Pensums? Mögliche Antworten:
    – Sie wissen, dass schon die Frage für sie einen Nachteil darstellt. Zack, klebt schon mit der Frage eine Etikette an einem: Der macht lieber einen auf Familie, statt einen auf Karriere.
    – Sie wissen, dass die Frage vergeblich gestellt wird: Wer das vorher wollte, der landete karrieremässig auf dem Abstellgleis.
    – Sie sind zuhause jetzt schon überfordert. Auch noch um ein Baby kümmern? Das fehlte gerade noch.
    – 1 Tag weniger arbeiten heisst 20% mehr Lohn aber kaum weniger Arbeit. 80%ler sind sehr willkommen. Sie bringen fast 100% Leistung, verdienen aber nur 80%.
    – 1 Tag weniger arbeiten: Der Verdienst ist zu klein, um in der teuren Schweiz leben zu können.

  • Biit sagt:

    Die Stimmbürger haben Rechts gewählt, da sie lieber die Schuld ihre Lebenslage bei den anderen Fremden suchen, satt bei sich selbst und überzeugt sind, dass sich der Staat das nicht leisten kann.
    Lieder ist in den nächsten 3 Jahren somit nichts zu machen. Wäre nur Verschwendung von Energie. Wir „neuen Männer“ der Mittelschicht warten bis der Aufwand sich lohnt. Aber Sie reden ja so oder so nicht von uns.
    Ist ja ein Appel an CEO’s für Leute in Kaderpositionen? Die sich die Krippe leisten können. UBS hat sogar eigene Krippen und ne gratis Hypothek gibt es oben drauf . Somit kein Jobsharing nötig!
    Aber nette Geschichte..

  • Sam Fuller sagt:

    Ich verdiene heute nur noch halb so viel wie vorher als ich im oberen Kader tätig war. Dafür bin zwei bis drei Tage nur für meine Kinder da und mache im Haushalt fast die Hälfte aller Aufgaben. Ich bin über 50 Jahre alt, opferte meine Karriere und ein Teil meiner Altersvorsorge. Meine Kinder sind noch im Vorschulalter und das ist ein so schöne und wichtige Zeit. Ich bereue gar nichts ausser: Die Schweiz ist derart familienunfreundlich, dass wir als Familie den Preis dafür zahlen. Es gibt Länder da muss man keine solche „Opfer“ erbringen. Und das finde ich eine Zumutung. Aber deswegen leide ich nicht, weil es für mich, meine Partnerin und die Kinder einfach schön und richtig ist.

  • Martin sagt:

    Ich hätte sie nicht als Partnerin eingestellt. Zickiges Getue kommt nicht in Frage. Entweder so wie die Männer oder sie soll wo anders hin. Mir reicht’s allmählich mit den Extrawürsten der Frauen. Teilzeit ist oftmals möglich und auch nicht schlecht. Aber wenn jetzt jeder mit seinen individuellen Vorstellungen kommt, kommt man nicht voran. Und weshalb Männer dies nicht tun? Weil sie meistens die Familienernährer sind und die Frauen nicht arbeiten und somit ist die Familie auf das Geld angewiesen und es ist jemand da, der sich um die Kinder kümmert.

    • Matthias Müller sagt:

      „Aber wenn jetzt jeder mit seinen individuellen Vorstellungen kommt, kommt man nicht voran.“

      Diesen Satz verstehe ich nicht wirklich. Jeder kommt immer mit seinen individuellen Vorstellungen. IMMER!

      Was möchten Sie für eine Position in unserem Unternehmen einnehmen? Ach ich habe keine Vorstellungen, das werden Sie schon zum Besten für das Unternehmen entscheiden.

      Was haben Sie für Lohnvorstellungen?
      Ich habe keine Vorstellungen, Sie werden das sicherlich so entscheiden, dass wir alle vorankommen.

    • Mina Peter sagt:

      das hatten wir schon, Martin. Aber das wollen wir nicht mehr. Mir reicht’s allmählich mit der Haltung vieler Männer wie Ihnen, die meinen die Kinder-, Familien- und Haushaltsmanagement sei nicht ihre Aufgabe. Die Autorin trifft nämlich ins Schwarze: Die Männer wollen nicht, sobald es mühsam wird. Ebenso erlebt. Beim kleinsten Widerstand arbeiten sie ganz gerne nach dem alten traditionellen Rollenbild. und dann bleibt es wieder an der Frau, sie muss Druck machen, auf alle Seiten, auf ihren Mann, auf den Arbeitgeber, strampelt von der Arbeit nach Hause und umgekehrt. Das reicht mir, Martin!

      • Martin sagt:

        @Mina Peter: Was heisst da „wir“? Sprechen Sie für alle Frauen? Ich durfte Individualismus kennen lernen. Es war ein klar vorgegebener Rahmen, der eigentlich für alle galt, aber gewisse Leute mussten wieder aus der Reihe tanzen und alles kompliziert machen. Vielleicht sollte ich auch mal hingehen und sagen: „Ich möchte von 8-10 Uhr arbeiten und Nachmittags von 11-15 Uhr.“ Ist doch super, wenn dann Kunden anrufen, ist einfach niemand da.

    • Athena sagt:

      Bei den Frauen heisst’s „zickeiges Getue“ – würde ein Mann die gleiche Forderung stellen, wäre er wohl „einer mit Selbstvertrauen, der sich durchsetzen kann“. Martin, Ihre Meinung ist ziemlich antiquiert. Es kommt doch nicht darauf an, ob Mann oder Frau, wichtig ist doch, dass die Arbeit gut gemacht wird, nicht??

      • Martin sagt:

        @Athena: Meine Meinung ist nicht antiquiert und es ist nicht bei Männer als Durchsetzungsvermögen bekannt, sondern wie hier beschrieben, bei Frauen. Bei Männern würde dies als Extrawurst angesehen werden. Ein Unternehmer stellt Leute ein, damit diese dem Unternehmen etwas bringen und nicht, damit diese ihre individuellen Arbeitspensen erstellen. Glauben Sie mir, ich habe das schon erlebt und es ist obermühsam!

    • 13 sagt:

      @ Martin
      „Entweder so wie die Männer….“
      „Mir reicht’s allmählich mit den Extrawürsten der Frauen.“
      Zusammengefasst: die Männer machen die Regeln, die Frauen hätten sich daran zu halten! Tun sie das nicht, sind es Extrawünsche.

      „die Frauen nicht arbeiten und somit ist die Familie auf das Geld angewiesen und es ist jemand da, der sich um die Kinder kümmert.“
      Der Anteil der Haushalte, in denen nur einer arbeitet, liegt m.W. bei unter 20%, aber was sind schon Zahlen…..

      @ Mina
      „Die Autorin trifft nämlich ins Schwarze: Die Männer wollen nicht, sobald es mühsam wird. “
      Sehr häufig zutreffend.

  • Hans Gerber sagt:

    Mittlerweilen wissen es wohl alle, dass man sich auf einer Weide nicht zwischen Kuh und Kalb stellen sollte. Trotz aller kultureller Errungenschaften, soviel Natur schlägt auch beim Mensch noch durch. Das bekommen auch Väter zu spühren.

  • Röschu sagt:

    Ja, ich habe eine Antwort. Das Beispiel der Freundin ist zwar lobenswert und ich ziehe den Hut, sowohl vor der Forderung als auch vor dem Arbeitgeber, der darauf einging.
    ABER: Ich bin überzeugt, dass diese Situation in der heute gelebten Arbeitskultur die absolute Ausnahme bildet. In den allermeisten Fällen hätte der Arbeitgeber, dann halt einfach jemand anderen zum Partner ernannt, der diese Forderungen nicht stellt. Und übrigens: Ob die Forderung von einem Mann oder einer Frau vorgebracht wird, ist in dieser Frage nicht relevant.
    .
    PS. Wäre noch interessant zu wissen, wie zufrieden nun die Freundin, aber auch der Arbeitgeber und dessen Kunden mit dieser Lösung wirklich sind.

    • Mina Peter sagt:

      Und genau das ist das Problem. Wenn die Väter nicht auch Druck machen in der Arbeitswelt, dann wird sich nichts verändern und die familienunfreundlichen Strukturen (Flexibilität ja, aber nur zugunsten des Arbeitgebers) bleiben. es gibt Länder, in denen passen sich die Arbeitszeiten den Kita- und Schulzeiten an. Ab 16.00 Uhr gibt es keine Sitzungen, folglich muss eine Chefin oder ein Chef auch nicht mehr anwesend sein. Und am Schluss bleibt mehr Freizeit (für die Kinderlosen) und Familienzeit für alle. Und wisst ihr was? Sie sind in diesen Ländern deswegen nicht ärmer. Klingt wie ein Wunder. Ist es aber nicht. Es ist allein der gesellschaftspolitische Wille.

      • Fritz Bünzli sagt:

        Ist wohl eine urschweizerische Eigenschaft: neutral bleiben, nicht anecken, a… .ecken (im Tausch für etwas Cash und der Illusion auf eine erfüllende Karriere die – wenn man sich die Gesichter und Lebensfreude der Leute auf der Strasse anschaut – auch nicht sehr befriedigend zu sein scheint). Widerstand unerwünscht. Der Tell war wohl kein Schweizer, eher ein eingewanderter Anarchist. Unglaublich wie schwer es sich der schweizerische Mittelstand tut, aus dem Gewohnten auszubrechen. Mann und Frau (wobei ich (als südländischer möchtegern-Rebell) mit Freude feststelle, dass bei den Frauen etwas Bewegung aufkommt) Kein Wunder hält sich das Bild des „Bünzli“ hartnäckig.

  • Adam Riese sagt:

    Nur, weil man sich für den ersten Weg entschieden hat, heisst das nicht, dass Mann kein „neuer Vater“ sein kann oder möchte. Wofür sollen also alle Väter dieses Landes kämpfen, wenn die erkämpfte Errungenschaft im Endeffekt gar nicht gelebt werden kann? Was bringt es uns Väter, wenn wir eine Garantie auf eine 50%-Anstellung haben, diese aber gar nicht annehmen können, weil wir weitsichtig denken und wissen, dass eine Familie mit einem 100%-Einkommen aus zwei Teilzeitpensen nur sehr schwierig zu ernähren ist? Dass z.B. Vorsorge aber auch Sparen für die Zeit nach den Kindern mit einer solchen Variante nicht oder kaum realisierbar sind?

    In der Regel entscheidet sich Mann, wenn es denn drinliegt, für einen Kompromiss und behält sich einen Tag frei. Was ist so falsch daran?

  • Jan Holler sagt:

    Ich bin ein neuer Vater! Warum setzen wir uns nicht durch? Weil sich in der Schweiz die Menschen vor allem nur für ihre kleine Welt interessieren. Und schaut doch einmal in den Mamablog, was Väter hier für Artikel schreiben! Die Mütter greifen meist ernsthaft Themen auf, während die Väter hier einen auf witzig machen.
    Wir reagieren nicht, wir nehmen alles hin. Es gibt keine Kritikfähigkeit hier. Der Schweizer kann sich nicht von sich selber distanzieren, sich selber kritisch betrachten. Er findet immer eine Rechtfertigung für sein Verhalten.
    Es gibt keinen Aufschrei, wenn 4 alte Herren 1 Milliarde (es werden dann 2) für ein zwei Wochen Wintersport sprechen, aber nicht willens sind für 1/2 Milliarde einen kleinen Vaterschaftsurlaub zu finanzieren.

    • Mina Peter sagt:

      Ganz genau, ich bin so froh, dass es Männer und Väter gibt, wie Sie, Herr Holler, die vorausschauend denken können. Diese vier alten Bundesratsherren sind genau das, was unser Land rückständig hält. Hauptsache ein paar Unternehmer bleiben reich. Das ist alles, was für sie zählt.

    • Röschu sagt:

      @Jan Holler
      „Es gibt keinen Aufschrei, wenn 4 alte Herren 1 Milliarde (es werden dann 2) für ein zwei Wochen Wintersport sprechen, aber nicht willens sind für 1/2 Milliarde einen kleinen Vaterschaftsurlaub zu finanzieren.“
      Uiuiui, der Vergleich hinkt aber ganz gewaltig. Die Kosten für den Vaterschaftsurlaub fallen jährlich an, diejenigen für das Olympia-Projekt einmalig.

  • Adam Riese sagt:

    Frau Jansen, das sind jetzt ein bisschen gar viele vorwurfsvolle Fragen an uns Männer. Da muss ich gleich nochmals einen Schluck starken Kaffee nehmen, bevor ich meinen zweiten Arbeitstag in der Woche in Angriff nehme.

    Das von Ihnen genannte Beispiel der Karrierefreundin ist wohl ein Ausnahmefall und ganz bestimmt nicht die Regel. Daraus zu schliessen, dies könnten alle so handhaben, wenn sie nur genügend fest wollten und hart blieben, ist etwas gar realitätsfremd.

    Sie dürfen nicht vergessen: In einer gleichberechtigten Partnerschaft wird gemeinsam entschieden, welchen Weg man geht. Hat man den Luxus einer Wahl, so steht ein Abwägen auf dem Plan: Finanzielle Sicherheit oder so viel Zeit wie möglich mit den Kindern. Nicht selten entscheidet sich ein Paar für den ersten Weg.

    • Jan Holler sagt:

      Mir geht das „Ihr gegen Wir“ ansonsten auch auf den Wecker. Doch Frau Jansen hat doch recht! Nicht bei Ihnen oder anderen, aber in der Masse. Lesen Sie einmal die Reaktionen auf die Ablehnung des Vaterschaftsurlaub. Da verlieren sich gleich alle Illusionen.
      Mann kann heute in einer Kaderposition nicht Teilzeit arbeiten. Frau merkt vielleicht nun, dass es nicht am Geschlecht liegt, sondern am Anstellungsgrad.
      Wir Männer haben in vielen Belangen die grosse Klappe, doch wenn es um solche Themen geht, dann schweigen wir betreten.

    • Christoph Mathis sagt:

      Meiner Erfahrung nach ist auch nicht die Leistung allein ausschlaggebend für eine Beförderung, sondern die Bereitschaft, die Werte des Unternehmens/der höheren Chefs zu übernehmen. In der Art von: „Du könntest einer von uns werden, wenn du unsere Regeln akzeptierst und so wirst wie wir“.

  • Hansli sagt:

    Ich kann natürlich nur für mein nicht repräsentatives Umfeld sprechen. Da reduzieren eigentliche alle Männer ebenfalls. Der springende Punkt dabei ist, dass man dies auch bei der Auswahl des Arbeitgebers berücksichtigen muss. Mir sind selbst mehrere Fälle bekannt, wo die Frau nicht reduzieren konnte, dafür der Mann. Natürlich unterstützt mein Umfeld einen Vaterschaftsurlaub. Aber das ist politisch kaum Mehrheitsfähig.
    Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass dies eine sehr akademische Diskussion ist, da nur Akademikerpärchen und ganz wenige andere sich finanzielle eine Pensumsreduktion seitens Mann leisten können. Denn nur da verdienen meist beide in etwa gleich viel. Daher ist der gesellschaftliche Druck auch nicht sehr gross.

    • Marcel Zufferey sagt:

      Progressive Familienformen sind zu einem Statussymbol für eine vergleichsweise dünne, akademische Schicht geworden. Diese Pärchen sind i.d.R. sozial hoch mobil, in jeder Beziehung flexibel und vor allen Dingen einkommensstark. Was der Mercedes früher war, ist heute das Familienmodell. Dagegen ist nichts einzuwenden, ich mag es ihnen von Herzen gönnen!

      Man sollte aus den Problemen dieser Schicht nicht ständig versuchen, ein gesamtgesellschaftliches Problem zu schaffen. Die Mehrkosten für eine flächendeckende Fremdbetreuung würden vor allem bei den mittleren und tiefen Einkommen empfindliche Einkommenseinbussen zur Folge haben, konkret: Die Profiteure würden die Kosten der Fremdbetreuung externalisieren und genau jenen in die Schuhe schieben, die ohnehin schon knapp bei Kasse sind!

  • Tom sagt:

    Ich bin zweifacher Vater und in einer Kaderfunktion tätig.
    Zu den Fragen:
    – Kaderfunktion im Jobsharing: das funktioniert nur in einem sehr spezifischen Setting – ich möchte das weder als Angestellter noch als Führungsperson.
    – Weniger als 80% will ich nicht, aus betrieblicher Sicht wäre das auch nicht sinnvoll.
    Warum ich mein Recht nicht mehr einfordere? Weil es kein „Recht auf präsente Vaterschat“ gibt. Ich suche Lösungen in meinem Umfeld, mit meiner Partnerin und meinem Arbeitgeber, wenn dies nicht möglich ist, suche ich eine neue Stelle. Weder der Staat noch die Gesellschaft sind dafür verantwortlich, mir eine Lösung anzubieten.

  • Andreas Wallner sagt:

    Eine interessante Frage, hab ich bis jetzt doch auch noch nicht mein Recht eingefordert.
    Wohl mache ich jede 2. Woche einen Papi-Tag, doch offiziell ist das nicht. Stillschweigend wird Überzeit kompensiert.
    Das belastet genauso wie es auch schön ist einen Tag mit meinem Sohn zu verbringen.
    Ich denke was uns Männern am meisten im Weg ist, ist unser Stolz. Wir trauen uns noch nicht richtig über jene, die über uns lachen hinweg zu sehen. Jene zu Ignorieren, die finden man sei ein Weichei, und anderes.
    So stark und mutig wir uns geben, so weich sind wir auch. Fürchten uns vor Leuten die nicht unseren Wunsch verstehen. Manchmal liegt es aber auch einfach finanziell nicht drin. Denn die Gleichberechtigung ist noch nicht vollzogen.

  • Lina Peeterbach sagt:

    2/
    Natürlich macht hier nicht jeder Arbeitgeber mit, das ist mir klar. Aber es hat in unserem Fall sicher geholfen, dass wir mit Lösungsvorschlägen und einem konkreten Plan gekommen sind, und zwar beide. Das ist weder ein Mütter- noch ein Väterthema, sondern geht uns alle an. Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Aber wer sich im klassischen Rollenmodell zurücklehnt (Papa 100%, Mama maximal ca. 40%, „anders geht es halt nicht“), der kann natürlich auch gemütlich jammern. So klassisch ist das übrigens gar nicht. Diese „Tradition“ der zuhausebleibenden Mütter ist gar keine Tradition, das funktionierte bislang kaum 2-3 Generationen lang. Vorher war die Welt ohnehin anders strukturiert, das lässt sich mit der heutigen 1 bis 2-Kinder-Kleinfamilie kaum vergleichen. Neue Zeiten, neue Lösungen!

    • Sportpapi sagt:

      @Lina Peeterbach: Grundsätzlich sehr einverstanden. Allerdings verstehe ich das „Zurücklehnen“ im „klassischen Rollenmodell“ nicht. Ist das denn irgendwie bequemer?
      Aber richtig. Wenn man es sich so einrichtet, muss man auch nicht jammern.
      Den geschichtlichen Rückblick verstehe ich nicht wirklich. Dass die Mütter eher in und um das Haus tätig waren als die Väter war doch schon so, oder?

  • Hans Hintermeier sagt:

    Für meine Frau und mich stimmte es damals, als sie 40% Erwerbsarbeit nachging und ich 70-80% (als die Kinder noch klein waren). Sie war sehr froh, dass ich ihr ermöglichte, während dieser Zeit mehr zu Hause sein zu können und ich erlebte den Alltag mit den Kindern an mind. 1 Wochentag und war am Feierabend und in der Freizeit für die Familie da. Zudem habe ich auch ein wesentlich höheres Einkommen als meine Frau- noch weniger Arbeiten ist dann jedoch doch nicht dringelegen. Uns beiden ist Karriere aber ziemlich egal, was uns auch erhebliche Freiheiten gab.

  • Lina Peeterbach sagt:

    Wir müssen wegkommen von den ewig unterscheidenden Formulierungen, und damit die unterschwellige (oft auch positive) Diskriminierung beenden. Wir sind Eltern, und für die Rechte der Eltern müssen wir gemeinsam kämpfen. Die Grundlage hierfür ist aber bereits in der kinderlosen, sich Kinder wünschenden Paarbeziehung zu suchen: Man sollte sich vorher Gedanken machen, und sich einig werden, wie die Aufgaben aufgeteilt werden. Man glaubt es kaum, aber sehr viele Paare beschäftigen sich erst damit, wenn es soweit (oder zu spät) ist. Für uns, beide in (eher konservativen) KMU’s in leitender Funktion tätig, war es keine Frage: beide 80% Erwerbstätigkeit, gleich viel zuhause. Völlig selbstverständlich. Im Büro wurde das zur Kenntnis genommen und umgesetzt. End of Story.

  • Martin sagt:

    „Ihr Männer, wir Frauen“

    Genau dieses strikte Trennen und der restliche sexistische Blabla des Artikels ist aus meiner Sicht verantwortlich für die ungleiche Arbeitsteilung innerhalb einer hetero Beziehung.

    Würde man sich nicht so stark als „Frau“ verstehen, würde man wohl auch nicht kommentarlos viel mehr carework machen. Würde man von der Gesellschaft nicht zum „Mann“ herangezogen werden, wäre es vielleicht auch leichter, unmännliches zu machen.

    Schlussendlich gehts mich nichts an, macht doch was „ihr“ wollt 😉

    • Martin sagt:

      @Martin: Das ist ja das Mühsame! Frauen sehen sich als „Frauen“, dürfen ihre Vorstellungen präsentieren, wie „ihre“ Welt auszusehen hat, aber Männer dürfen das nicht. Wenn Männer dies tun, ist es arrogant, überheblich, macho-mässig usw. Die Frauen dürfen von mir aus ohne mich „Frauen“ sein. Ich habe dieses Lesben-Emanzengetue allmählich satt! Wenn ich mich als Mann so aufführen würde, würden alle sagen „tu doch nicht so“. Ich hatte das Vergnügen, mit Frauen „zusammen zuarbeiten“. Viele reden den ganzen Tag, non stopp! Ihr könnt diese ganzen „super Frauen“ gerne behalten. Ich kann unterdessen auch selber kochen und besser putzen und Wäsche machen, als die.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Ich denke, dies muss von allen Paaren individuell verhandelt werden, die Bedürfnisse (von Frauen- & Männerseite variieren hier von Paar zu Paar erheblich). Ich denke nicht, dass man dies irgendwie staatlich/ über Gesetzte lösen kann. Wenn man flexibel ist, ist heute bereits vieles möglich, sofern Mann und Frsu wirklich wollen.

    Auch kann man die neue Väterlichkeit nicht nur am Arbeitspensum festmachen. Ist man auch ein präsenter Vater am Feierabend und an den Wochenenden oder ist man ständig abwesend z.B. weil man ein intensives Hobby pflegt?

  • Malena sagt:

    Es gibt Männer die das wollen, und Männer die das nicht wollen. Wir können Männern nicht vorschreiben, was sie zu wollen haben. Aber wir können entscheiden, mit wem wir Kinder zeugen.

  • Pumuckl sagt:

    Nun ja. Als Vorgesetzter erlebe ich häufig folgende Situation. Mann hat den besser bezahlten Job, daher reduziert Frau bei Mutterschaft oder hört ganz auf. Hat Frau hingegen den besser bezahlten Job, nimmt sie ihren Mutterschaftsurlaub und Mann reduziert bzw. hört auf. Schwierig ist es in den Beziehungen, wo Mann zwar den aktuell schlechter bezahlten Job hat, aber die künftig bessere Lohnentwicklung zu erwarten hat -sprich Karriere machen kann / wird. Da gibt es häufig weit reichende innerfamiliäre Konflikte, bei denen die Frau dann meist zurücksteckt. Letztlich ist es doch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten und Wünsche eines Paares und nichts, was gesellschaftspolitisch hochstilisiert werden müsste.

  • The American sagt:

    Vielleicht, liebe Frau Jansen, liegt es daran, dass Vaterschaftsurlaub mit dem Säugling nicht das ist, was die Männer wollen. Vielleicht daran, dass Männer einsehen, dass Vaterschaftsurlaub von irgendjemandem bezahlt werden muss, und dass die Rechnung irgendwann einfach nicht mehr aufgeht. Vielleicht daran, dass nicht jeder Mann so erfolgreich ist wie Ihre „erfolgreichste Frau, die sie kennen“ und deshalb nicht alle Männer ein bestimmtes „Ja, ABER“ auf den Verhandlungstisch werfen können. Vielleicht aber auch daran, dass Frauen im Moment einen Vorteil bei solchen Forderungen haben. Vor allem dann, wenn es um Beförderungen in Kaderpositionen geht. In einigen Branchen ist Quotendruck nämlich längst Realität, und die Männer haben das Nachsehen.

    • Mina Peter sagt:

      Genau, daran liegt es. Männer wollen keine Verantwortung für die Familienarbeit übernehmen – zumindest viele Männer. Und solange dies so ist, wird sich auch nichts ändern. Liebe Mütter und Väter, erzieht eure Söhne bitte zu besseren Väter.

      • The American sagt:

        Nur weil einige Männer nicht viel mit einem Säugling anfangen können heisst das noch lange nicht, dass sie keine Verantwortung übernehmen. Sie sehen es einfach als nicht sinnvoll, einen Monat zu hause zu Sitzen und der Frau Tee zu kochen während das Kind 16 Stunden pro Tag schläft und wenn es dann mal wach ist, sowieso vom Mami gestillt werden muss. Ausserdem gibt es unterdessen viele „moderne“ Männer, welche von der Arbeit nach Hause kommen und sich gleich an die Haushaltsarbeit oder Kinderbetreuung machen.

      • Carolina sagt:

        Ja, ich stimme Ihnen zu, TA. Ich halte daher einen Vaterschaftsurlaub von 2 Wochen gleich anschliessend an die Geburt gar nicht für so wichtig. Wichtiger wäre es mir, wenn Eltern einen Elternurlaub (von mir aus sogar unbezahlt) von, sagen wir, einem Jahr haben könnten. Aber angesichts der für mich haarsträubenden Gegenargumente und der Betonhaltung des Bundesrates ist das natürlich illusorisch. Aber ich beharre darauf: diese Lösung würde Eltern wirklich entlasten und ihnen mehr Freiheit bei der Planung geben. Arbeitgeber könnten auch besser planen, weil ein Vaterschaftsurlaub nicht von einem ungewissen Geburtsdatum abhängen würde.

    • Madeleine sagt:

      Mein Mann hat auf 80% reduziert als mein Sohn 1 Jahr alt war (ich habe durchgehend zwischen 60-70% gearbeitet, als mein Sohn ein Baby war). Dies hat er für ein Jahr durchgehalten und danach machte es keinen Sinn mehr. Nun ist mein Sohn im Kindergarten und wir überlegen uns, dass er wieder reduziert, weil es vom Alter des Sohnes sinnvoll wäre und ich beruflich neben meinem Job noch ein eigenes Unternehmen aufbaue und dann mehr Zeit hätte.

  • Peter Huber sagt:

    Zitat: „Warum hört man solche Geschichten von Frauen, aber kaum von Männern?“
    Vermutlich weil Sie mit den falschen Männern reden oder ihr Umfeld nur solche Männer als Partner hat, die dazu nicht bereit sind.

    • Pumuckl sagt:

      Vielleicht liegt es aber auch daran, dass frau es nicht gewohnt ist, dem Mann zuzuhören, wenn er sich dazu äussert, oder ihn zwar hört, aber nicht ernst nimmt.

  • Marcel Zufferey sagt:

    6) Wir Männer, zumindest der Teil von uns, der sich diesbezüglich Gedanken macht, werden für die Vaterschaftsurlaubs-Initiative stimmen.

    7) Obwohl wir ganz genau wissen, dass nur ein vergleichsweise geringer Teil der heutigen Mütter ihr Erwerbspensum erhöhen würden, wenn die Betreuungsfrage gelöst wäre, wie zahlreiche Studien zeigen.

    8) Natürlich ist uns ebenfalls bewusst, dass nur ein kleiner Teil aller Väter den Vaterschaftsurlaub in ganzer Länge beziehen, wie Deutschland und Schweden zeigen.

    9) Ferner ist uns natürlich klar, dass die Medien einen Teufel tun werden, diesen Umstand in ihrer Berichterstattung auch gebührend zu berücksichtigen.

    10) Damit sind wir wieder bei den Punkten 1 + 2 angelangt.

    • Pumuckl sagt:

      Ich überlege gerade. War es nicht so, dass in Deutschland nach dem gesetzlichen Mutterschutz das Elternpaar selber entscheiden kann, wer genau den „Mutterschaftsurlaub“ beziehen kann? Würde doch das Problem elegant lösen und massenhaft hochqualifizierte Arbeitnehmerinnen in Kaderpositionen spülen, die ansonsten höchstens Stundenweise bei Aldi an der Kasse arbeiten könnten.

    • 13 sagt:

      Zu 7: Auf den Punkt stosse ich immer wieder und auch wenn er plausibel tönt, ist er falsch. Es ist für den Grossteil der Frauen NICHT egal, wie ein Kind betreut wird und insbesondere ist es ihnen nicht egal, ob es zu Hause beim Vater ist oder ob es eine Drittbetreuung in Anspruch nimmt. Drittbetreuung ist mit mehr Kosten, oftmals mehr Stress für die Eltern verbunden (Haushalt bleibt bestehen, Zeiten sind einzuhalten, potentielle Gefahr, dass man angerufen wird) und letztlich besteht die vermutlich nicht ganz falsche Überzeugung, dass 5 Tage Kita pro Woche nicht ideal für das Kind ist. D.h. auch Frauen, die nicht aufstocken, nur weil es jetzt eine Kita gibt, würden dies eher tun, wenn es der Vater wäre, der betreuen würde. Und dazu die Wäsche waschen!

      • Marcel Zufferey sagt:

        „wenn es der Vater wäre, der betreuen würde. Und dazu die Wäsche waschen!“

        Das können Sie entweder stichhaltig belegen oder aber es handelt sich hierbei um eine reine Wunschvorstellung, die mit der Lebenswirklichkeit nicht kompatibel ist. Nein, so einfach kommen Sie mir nicht davon, 13 😉 Belegt ist lediglich, dass Frauen gar nicht wollen würden. Alles andere ist reine Interpretationssache. Zudem: Warum haben die (befragten) Frauen diesen Wunsch denn nicht laut und deutlich geäussert? Als nächstes führen Sie wahrscheinlich noch ins Feld, dass sie von den verantwortlichen Soziologen und Statistikern gar nicht danach gefragt worden sind…

      • 13 sagt:

        Aber, aber, trauen Sie mir etwas mehr zu. Ich gehe nämlich weiter und behaupte, dass sie von klein auf, dazu erzogen wurden, diese Rolle zu leben und zu wollen. Nein, ich kenne keine Statistik dazu (ausser eben die, dass die Berufstätigkeit mit Einführung der Drittbetreuungsangeboten nicht im gleichen Massen steigt, wie die Kosten dieser, wobei ich das für eine sehr kurzfristige Rechnung halte). Ich erlebe das so. Ich höre, wie Frauen sagen, sie wollen nicht aufstocken, da der Stress mit Haushalt etc. zu gross wäre, woraus beim Nachfragen hervorgeht, dass dieser weiterhin an ihnen bleiben würde. Wie sie sich genau diese Sorgen machen: Können wir Betreuung bezahlen? Wer holt ab? Was ist mit Ferien? Was mit Kranksein?

      • 13 sagt:

        /2 Wir alle kennen die Untersuchungen, dass sich die Arbeit zu Hause mit einer Aufnahme oder Erwerbstätigkeit der Frauen nicht unbedingt angleicht, sondern die Doppelbelastung immer noch gleich bleibt. Mental Load ist da ein wichtiges Stichwort. Da ist die Frage einer Frau, warum sie sich das antun sollte, naheliegend. Und letztlich ist es meine eigene Erfahrung: Ich arbeite 5 Tage, davon betreut der Vater 3, 2 Tage gibt es eine Drittbetreuung und mein Stresslevel in diesen beiden Tagen ist einiges höher. Würde er aufstocken wollen, würde ich ein Veto einlegen und reduzieren. Einen dritten Tag würde ich mir das nicht antun und auch für meine Kinder nicht wollen. Solange er das so macht, stimmt es für mich hingegen.

      • 13 sagt:

        Guter Artikel und ich bin grundsätzlich einverstanden, dass auch Frauen zu Hause loslassen müssen. ABER: Auch die Frau, die an dem Tag arbeitet, lebt in diesem Haushalt und es sind auch ihre Kinder. D.h. dass Loslassen und den anderen machen lassen nicht absolut geht. Ob die Kinder grüne oder blaue Hosen tragen, ist tatsächlich unerheblich. Aber wenn man heimkommt und ein Chaos vorfindet, weil er es auf seine Weise macht und er es halt für unnötig hält, das Bad öfters als 1x pro Monat zu putzen, und sie sich dann nicht wohl fühlt, dann kann man nicht die Achsel zucken und sagen: „Das ist halt seine Art“. Und v.a. wenn bei einer gleichberechtigten Aufteilung die Folge dessen, dass er am Mo „alles auf seine Art“ macht, die ist, dass sie am Di Mehrarbeit hat, reicht loslassen nicht.

      • 13 sagt:

        Das ist natürlich auch auf die Erwerbsarbeit zu übertragen: Wenn die Vereinbarung ist, dass sie die Hälfte des Haushaltseinkommens einbringt und sie kündet, weil sie sich lieber als Strassenmusikerin betätigen will, was zu Konsequenz hat, dass 3’000 in der Haushaltskasse fehlen, reicht es auch nicht, dem Mann zu sagen: „Ach lass Sie, Du musst die Verantwortung abgeben und ihr nicht reinreden. Sie macht das auf ihre Art“
        Das Ganze natürlich auch mit umgekehrten Geschlechterrollen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Also haben wir einen klassischen Zielkonflikt: Über das Ziel ist man sich plus ou moin einig, scheitert aber an den Ansprüchen a) sich selber und b) dem oder der PartnerIn gegenüber.

        Einen wichtigen Aspekt vergessen wir: Wie hoch ist eigentlich der Anteil am gemeinsamen Haushaltseinkommen je Geschlecht? Selbst die Schweden halten sich hier bedeckt. Und für die Schweiz habe ich nur uralte Zahlen parat, auf die ich aber keinen Zugriff mehr habe, weil das BfS seinen Internetauftritt überarbeitet hat. Aber es sind durchschnittlich zwischen 10 und 30 Prozent, über alle Familienformen betrachtet. Und das liegt nicht (alleine) an der unterschiedlichen Bezahlung von Frauen und Männern, ganz im Gegenteil..!

    • Madeleine sagt:

      Mein Mann hatte – als unser Sohn 1 Jahr alt war – auf 80% reduziert (ich arbeite 70% im Kader). Und das fand ich vor: die Wohnung war in einem totalen Chaos, er hatte regelmässig vergessen, dass ein 2 Jahre altes Kind ein Mittagessen braucht und gewickelt werden muss und sass den ganzen Tag vor dem PC bei der Arbeit oder auf Twitter, während der Sohn die Wände anmalte. Und somit wurde das Experiment dann nach einem Jahr und -zig Versuchen von mir mit Listen, SMS Remindern etc. von mir wegen totalem Versagen seinerseits beendet. Für jeden Papitag mussten ich und die Putzfrau 8 Stunden in Reinigung und Wiederherstellung investieren. Wer keinerlei Kompetenzen in Organisation hat, taugt auch als Zuhausepapi nicht viel. Also ist er nun Spass-Papi, der – wenn er Bock hat – mit Junior spielt.

  • Marcel Zufferey sagt:

    1) Männern hört im feministischen Diskurs ohnehin niemand zu.

    2) Und wenn ihnen wider Erwarten doch einmal jemand zuhört, dann nur, wenn sie sich ganz, ganz genau an den feministischen Diskursrahmen halten. Abweichlern drohen hohe Strafen.

    3) Wir Männer, zumindest der Teil von uns, der sich diesbezügl. Gedanken macht, wissen, dass sowohl die Sozial- als auch die Gesundheitsausgaben exponentiell steigen und das Portemonnaie eines durchschnittl. Haushaltes immer stärker belasten.

    4) Daraus folgt, dass jeder weitere Ausbau des sozialen Sicherungsnetzes zu einer Mehrbelastung der mittleren und unteren Einkommen führt. Dieses Problem wird sich angesichts der demografischen Alterung noch akzentuieren.

    5) Wir Männer wissen, dass nicht alle Wünsche immer in Erfüllung gehen können.

    • 13 sagt:

      Ich bin sicher, dass vor einigen Jahrzehnten x Frauen ganz ähnliche Argumente gegen die Frauenbewegung genannt haben…

      PS.: 3 & 4 treffen eher nicht zu, wenn mehr Frauen anstatt Männer die Pensen übernehmen. Vorausgesetzt natürlich, es werden die gleichen Löhne bezahlt.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Und voraus gesetzt, die Frauen selber wollen das auch, 13. Wir hätten da noch die Unterbeschäftigtenquote. Und bei den Frauen liegt diese ausgesprochen tief. Ergo ist der grösste Teil der Frauen ganz zufrieden mit ihrem Arbeitspensum. Ihnen muss ich zugute halten, dass Sie auch tatsächlich leben, was sie schreiben, bzw. erwarten. Geschlechterrollen werden immer von zwei mündigen, gleichwertigen Partnern definiert. Heute mehr denn je.

      • 13 sagt:

        Ich verweise mal auf oben. Man kann die Pensenfrage nicht völlig losgelöst von allen anderen Faktoren diskutieren…

  • Max Demian sagt:

    Meine Sicht und diejenige meiner Frau, welche ebenfalls 100% arbeitet (wir sind Eltern):

    Teilzeit ist ein Karrierekiller. Selbst in modernsten Firmen (in welchen wir beide arbeiten) sind die Beispiele zu hunderten zu beobachten.

    Hoffentlich geht es Ihrer Bekannten anders.

    • Lina Peeterbach sagt:

      Das würde ich nicht unterschreiben. Ich arbeite 80% im oberen Kader eines inhabergeführten, recht konservativen KMU’s. War ehrlich gesagt sehr überrascht, dass mir so viel Unterstützung entgegengebracht wurde. Meiner Meinung nach braucht es 2 Faktoren: Der Wille des Arbeitgebers muss vorhanden sein, klar. Aber es gehört auch Organisation und Motivation des Arbeitnehmers dazu. Ich habe mich nie zurückgelehnt und „auf meine Rechte gepocht“, sondern immer proaktiv Lösungen und Vorschläge eingebracht, wie ich mich organisieren kann. Vertretung während Mutterschaftsabwesenheiten habe ich weit im Voraus geplant etc. Es läuft nicht alles so problemlos wie vor den Kindern, aber mit ehrlicher Motivation von beiden Seiten kann es durchaus möglich sein.

    • Anna sagt:

      Same here – in den allermeisten Positionen ist es schlicht nicht möglich „zu reduzieren“ und dann wieder aufzustocken, „irgendwann, wenn die Kinder grösser sind“. Ich arbeite im Banking und bei mir ist die einzige Frage: Vollzeit arbeiten oder meine Karriere vergessen

      • Lina Peeterbach sagt:

        Ich möchte die Problematik sicherlich nicht kleinreden, und viele Arbeitgeber scheinen wirklich eine panische Angst vor Pensumsreduktionen zu haben. Und auch ich bin der Meinung, dass es unter 80% wirklich schwierig ist, eine Kaderfunktion auszuüben. Trotzdem, ein Beispiel zur Illustration: Mein Arbeitskollege hat gerade einen MBA angefangen. 2.5 Jahre lang wird er nur an 4 von 5 Tagen im Büro sein. Das wird gar nicht hinterfragt, ist ja toll, dass er das macht. Das ist ein Karriereschritt nach vorne, nicht rückwärts. Fakt ist: er ist nur zu 80% (oder sogar weniger) im Büro. Ein anderer unterrichtet an einer Hochschule, 1/2 Tag pro Woche, plus 2 oder 3x im Jahr 1 ganze Woche Seminare. Auch hier hinterfragt niemand, ob die Pensumsreduktion ein Problem für seinen Leistungsausweis ist.

    • 13 sagt:

      Es stellt sich einmal mehr die Frage, was genau „Karriere“ bedeutet, aber ansonsten kann ich mich Lina nur anschliessen: Ich kenne mehrere KadermitarbeiterInnen, die Teilzeit arbeiten. Ich habe es auch lange gemacht. 50% wird natürlich eher schwierig. 70-80% hingegen geht das gut.

  • Carl sagt:

    Blöder Artikel. Männer kämpfen sehr wohl für ihre Rechte und stecken für die Familie zurück. Gibt immer mehr Männer mit Teilzeitpensen – zb ich, mein Chef, Kollegen . Gerade um den Spagat zwischen Job und Familie hinzukriegen.
    Na ja, eine freischaffende Journalistin kennt halt die heutige Realität wohl nur vom Hörensagen

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    „Wer Kinder will, kämpft für seine Rechte. Frauen können das besser als Männer. Warum?“ – weil:
    – die frau mehr zeit hat,
    – das gesetz immer auf ihrer seite ist,
    – der mann meist eh zum „los tuggos“ verkommt und irgendwann resigniert. (im scheidungsfall),
    – weil ein fulltime-job, halt leider ein fulltime-job ist.
    wobei ich durchaus sehe, bei den jungen, dass die aufgabenteilung-, bzw. gegenseitige entlastung besser funktioniert als noch bei meiner generation.

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