Brust-OP als Zeichen von Unabhängigkeit?

(Breast Atelier)

Sie scheint zu wissen, was sie will: Werbeplakat am Bahnhof Zürich. (Bild: Breast Atelier)

Einen kurzen verwegenen Moment lang streifte mich der Gedanke an eine illegale Handlung. Ich sah mich des Nachts zu dem grossen Plakat schleichen und den Slogan «Ich mache es für mich» verschmieren. «Ich mache es für ihn» hätte ich daraus gemacht. Aber bereits der nächste Gedanke war leider vernünftig und eine vage Erinnerung an einen Politiker, der in Winterthur beim Plakatverschmieren erwischt worden war, machte es auch nicht besser. Die entsprechende Schlagzeile wollte ich mir dann doch lieber ersparen: «Kinder- und Jugendpsychiaterin der Universitätsklinik bei Vandalismus von Polizei aufgegriffen».

Aber wütend bin ich immer noch und sehe das Mädchen vor mir, jung, blühend, selbstbewusst lachend, einen Arm sexy nach oben gestreckt. Sie ist schön und sie weiss, was sie will: sich die Brust operieren lassen. Und sie macht es ganz für sich selbst. Kein Schönheitsideal, kein Wunsch nach männlichem Begehren, kein trüber Selbstzweifel treibt sie an. Nein, sie ist ganz alleine auf die Idee gekommen, ihren jungen unversehrten Körper mit Silikon aufpeppen zu lassen, weil sie sich damit einfach wohlfühlen wird.

Aber warum nur will sie das machen? Bei all ihrem Selbstbewusstsein, das ich ohne Zweifel auf dem Plakat erkennen kann? Und auch die andere schöne blonde und ebenfalls sehr junge Dame, die uns riesengross am Hauptbahnhof anlächelt und die ihren Körper voll und ganz bejahen kann: «Meine Dinger, mein Ding». So lautet ihr Wahlspruch, der sie zur Schlussfolgerung bringt, dass sie sich die Dinger verkleinern oder vergrössern lassen kann, wie es ihr passt, ohne dass ihr jemand dreinreden kann. Warum nur möchte auch sie sich die Brust operieren lassen?

Da kann es nur eine Antwort geben: Weil sie wahrscheinlich eine ebensolche Werbung bereits im Internet entdeckt hat und weil ihr obendrein in früheren Jahren mit Sendungen wie «Germanys next Topmodel» das Hirn verkleistert wurde.

Eingetrichtertes Einheitsmodell von Schönheit

Ich frage mich ernsthaft: Was tun wir unserer Jugend an? Kennt denn die Blödheit, die man ungestraft verbreiten darf, um damit Unmengen von Geld zu verdienen, gar keine Grenzen mehr? Zuerst wird den Jugendlichen als Teenager ein Einheitsmodell von Schönheit eingetrichtert. Sie hängen mit grossen Augen vor dem Bildschirm und verfolgen Woche für Woche, wie junge Mädchen für jeden körperlichen Makel systematisch erniedrigt werden. Sie blättern in Zeitschriften, in denen magersüchtigen bleichen Models die Kleider um den Leib schlottern. Kaum sind sie erwachsen und haben die Unvollkommenheit ihres Körpers verinnerlicht, kann man sie dann aufbieten zur Schönheitschirurgie. Soll es wirklich erlaubt sein, dass eine Firma Geld damit verdient, jungen Menschen unnötige Schönheitsoperationen aufzuschwatzen? Und dies auch noch bewerben darf?

Vor einigen Monaten flackerte die Diskussion über einen Minimal-BMI für Models wieder einmal auf, als Paris ernst machte wie zuvor Mailand. Die Amplitude der Empörungswellen über Magermodels sinkt jedoch stetig mit zunehmender Gewöhnung. Mit Schaum vor dem Mund wird aktuell in der Presse darüber diskutiert, wie insbesondere junge Mädchen sich in sozialen Netzwerken hochschaukeln mit perfekt inszenierten Selfies, wenn möglich sexy, aber ja nicht zu freizügig. Und darunter leiden. Aber: Haben sie sich das denn selbst ausgedacht? War es wirklich eine Fünfzehnjährige, die den Thigh Gap erfunden und systemisch im Cyberspace verbreitet hat?

Fakt ist, dass junge Menschen durch Medien und Werbung beeinflusst werden und auch, dass aktuell Selbstzweifel bis hin zu Essstörungen und Depression systematisch genährt werden. Studien, die das zeigen, gibt es zuhauf und sie werden konsequent ignoriert.

Brauchen wir Verbote auch in der Schweiz? Ja, liebe Freiheitsapostel, ja, ja und nochmals ja. Unseren Kindern zuliebe.

 

*****

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260 Kommentare zu «Brust-OP als Zeichen von Unabhängigkeit?»

  • Christoph, Hans und Paul müssens wissen sagt:

    Bravo meine Herren Kommentarschreiber, m, ü50 und weiss. Sie wissen ganz bestimmt wie sich junge Frauen fühlen, und dass die alte Emanze nur eifersüchtig über straffere Brüste sein muss.

    Einfühlsames Kommentarschreiben. Alle Achtung.

  • Thomas1 sagt:

    „Ich mache es für mich“ ist ziemlich treffend, liebe Mädchen bzw. Frauen. Denn für Männer könnt ihr es garantiert nicht machen. Meine kleine Umfrage im Freundeskreis zeigt, dass Männer es ziemlich unerotsich finden, mit einem Kunstbusen zu spielen. Die wenigen Männer, deren Frauen einen Kunstbusen haben, wünschen sich insgeheim, sie hätte es nicht getan und sehnen sich nach was Echtem.

  • Luke sagt:

    Ähm nein. Ich (m) achte nicht auf Plakate und wenn, dann denk ich mir nichts dabei. Weder hab ich ein Produkte jemals gekauft, was im Fernseher angepriesen wird, noch daran jemals gedacht. Man sieht auch überall – wenn ich denn mal hingucke und mir jetzt gerade überlege – Männern mit Muskeln oder Stil. Beides stresst mich überhaupt nicht. Ich glaub, ich bewerte wie ein Kind immer noch, ob mir das gefällt oder nicht und nehm das nicht auf mich bezogen.
    Schlussfolgerung: Ist das Eitelkeit, was einem diesen Stress macht? Auch wenn nirgends eine Werbung rumflattern würd: Frauen würden einfach einander vergleichen und noch ,hyppern‘. Und daneben bleiben die Probleme der Welt unbeachtet. Frage: Hat Frau ihre Bildungsgrenze erreicht? Kommt nur ihr zerstörerischer Egoismus zum Vorschein?

  • Hans Meier sagt:

    Die Kommentare quergelesen: Es wird über Grundsätze wie kosmetische Eingriffe bei psychischen Leiden, nach Unfällen etc. diskutiert. M.E. am Thema vorbei. Es geht hier um völlig gesunde, junge Frauen mit einer völlig „normalen“ Körbchengrösse, die sich unters Messer legen, weil sie sich „noch etwas mehr wünschen“, die perfekten Oberweiten, wie sie „alle“ anderen auf den tollen Bildern auch haben. Das ist tatsächlich ein relativ neues Phänomen. Und dafür sind mit Sicherheit die von der Autorin angeprangerten Umstände mitverantwortlich. Es ist – wie beim Rauchen – naiv, den Effekt der medialen Einflüsse und der Werbung zu unterschätzen. Der Mensch ist unter dem Strich ein simples Wesen, das sich unterbewusst problemlos beeinflussen und lenken lässt.

  • Enrico sagt:

    Warum werden solche Texte nicht unter Strafe gestellt ?
    Wenn ein Arier so die Juden für alles verantwortlich machen wüde.
    Ein Weißer so die Schwarzen für alles verantwortlich machen würde.
    Riesen Geschrei. Aber das ewige Zementieren der Opferrolle gehört wohl zum wichtigsten Machtinstrument des Feminismus. Nur leider ist es sehr kontraproduktiv, weil es die Eigenverantwortung nicht fördert. Oder auch anders gesagt, die Emanzipation untergräbt.

  • gion-duri mengold sagt:

    klar machen es die Frauen für sich: ein Schelm, der etwas anderes denkt.

  • Paul sagt:

    Versteht die Autorin, dass die Models auf den Plakaten nichts mit der Botschaft zu tun haben? Die standen mal vor der Kamera, unterschrieben einen Model-Release und wo ihr Gesicht verwendet wird, können sie nicht mehr entscheiden.

  • Robert Luscher sagt:

    Vielleich kann man mir erklären warum junge, hübsche Frauen mit wunderschöner weisser Haut sich mit hässlichen Tätowierungen verunstalten lassen. Besonders wenn man denkt dass nach einer späteren Entfernung hässliche Narben zurückbleiben.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Ja ich kann ihnen das erklären Herr Luscher:
      Geschmäcker sind verschieden und ihr Geschmack ist nicht der allein wahre.

      Können Sie mir erklären, warum Sie das nicht wussten?

      • Katharina sagt:

        Die Tattoo analogie hat aber etwas, Roxy. Morphologie usw. Ich wiederhole mich ungern. Nur nachlesen bitte.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ich dachte Sie seien für morphologische Freiheit?
        Naturvölker tätowierten sich schon lange bevor es Fernsehen gab.
        Der Mensch hat es so an sich, sich absonderlich zu verhalten und zu gestalten. Das ist halt Geschmacks- und Temperamentsache.

        Ich finde ja die meisten Tattoos auch doof (obwohl ich selbst tätowiert bin – in der Zeit allerdings, als das noch nicht in den Mainstream gefunden hatte), ich find aber auch die meisten Spruch-T-Shirts doof, genauso wie ich die meisten Schlager doof finde. Aber jeder soll sich so schmücken dürfen, wie es ihm beliebt.

  • Susi sagt:

    Mir ist grad noch eine interessante Studie zum Thema Medien, Schönheitsideale und deren Auswirkungen in den Sinn gekommen, ein befreundeter Psychiater erzählte mir damals davon:

    https://www.welt.de/print-welt/article544995/Fernsehen-erzeugt-Essstoerungen-bei-Maedchen-auf-Fidschi.html

    Es ist nicht falsch, auf sein Äusseres zu achten, aber der Punkt ist doch, dass falsche Ideale vermittelt werden. Und dazu gehört auch solche Werbung wie im Blogtext thematisiert.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Fernsehen ist des Teufels! Das wussten gewisse Leute schon immer.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Reincarnation of XY
        und weil es nicht des Teufels ist kann es selbstredend keinerlei negativen Auswirkungen haben, resp falls es welche hat liegt es bloss am wenig entwickelten Selbstbewusstsein seiner Zuschauer?
        Und deshalb soll jeder, was so der Methoden vorhanden sind- oder noch werden, zugreifen können, ungeachtet von möglichen langfristigen Folgeschäden?
        Sind Sie der Ansicht die Werbeindustrie kann nur deswegen Millionen erfolgreich umsetzen, weil sich immer noch genügend „sich-im-Mangel-erlebende“ finden lassen welche sich durch irgendwelchen Konsum das Selbstbild ein bisschen aufwerten möchten?
        Sogar falls ja, mir gefällt die Idee, dass diese alle ganz selber schuld sind und keinerlei Schutz bedürfen, nicht besonders.

      • Susi sagt:

        @RoXY: Es geht nicht ums Fernsehen, sondern um die Schönheitsideale, das Fernsehen ist hier lediglich das Medium.
        Ich bin die letzte, die Fernsehen verteufelt, würde so gar nicht passen dazu, dass ich Medienkunde unterrichte…

      • Reincarnation of XY sagt:

        @Brunhild – ich sagte doch nicht, dass es nicht negative Auswirkungen haben kann. Alles hat u.a. auch negative Auswirkungen.
        Als Captain Cook zu den Südseeinseln kam, hatte das für die Insulaner auch negative Auswirkungen. Das liess sich nicht vermeiden, nur schon weil die Europäer Keime eingeschleppt haben, auf welche die Insulaner nicht vorbereitet waren.
        Als die Beatles populär wurden, löste das Hysterien und Aggressionen aus. Heute lächeln wir über diese harmlose Musik.
        So etwas lässt sich nie vermeiden. Ich lasse nun für einmal das spirituelle Thema weg, denn auch dort könnte ich ihnen zu Hauf zeigen, dass auch das (u.a.) negative Auswirkungen auf Menschen hat. Zum Teil weit schlimmere als Essstörungen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        @Susi – ja eben, ausgerechnet Sie, das geht doch gar nicht. Sie leben ein Leben fernab der Zensur und anderen täte ihr Lebensstil nicht gut, aber soll man ihn deshalb verteufeln?
        Gibt es denn auch „richtige Schönheitsideale“? Ist Rubens das richtige Schönheitsideal? Es würde Übergewicht fördern und die Schlanken diskriminieren. In den 20/30er musste man Flach wie ein Brett sein, in den 50/60er waren massig Kurven gefragt. Für die Mehrheit passte es nie. Natürlich nicht. Man schaut ja nicht dem gewöhnlichen Hinterher. So sind die Menschen, so waren sie schon immer.
        Und wenn dieser absurde Hintern von Kim K. plötzlich für zigtausende zum Vorbild wird, dann ist das doch der Beweis, dass viele sich geradezu nach einer absurden Norm sehnen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Reincarnation of XY

        es geht mir um den Zusammenhang von geschicktem Marketing und Konsumverhalten, diesbezüglich liesse sich einiges an Schaden eindämmen wenn die entscheidenderen Stellen nur wollten. Und um das zusätzliche Bewusstseinschaffen, dass etwas mit dem eigenen Körper, der Selbstwahrnehmung per angepriesener (hier sehr invasiver) Methode aufzuwerten ist.
        Wenn ich Sie richtig gelesen habe, war Ihr Standpunkt mehr, „jede/r selber schuld wenn er nicht selbstbewusst genug ist um sich ohne massivere Eingriffe genug wertvoll zu fühlen“; ich denke nicht dass es so einfach ist, sondern die Gesellschaft als Ganzes eine Verantwortung trägt/tragen sollte, auch und gerade bezüglich Marketingmechanismen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Dass nun – wie in ihrem Beispiel – die Bewohner von Fidschi völlig überfordert sind, wenn sie mir unserer „Kultur“ übergossen werden, ist ja selbstredend. Das ist wie, wenn die Armen dieser Welt via TV unseren Wohlstand sehen, nicht real, sondern durch die überspitzten und verdichteten Serien/Filme. So etwas kann kaum gesund verdaut werden.
        Selbst wir müssen ja lernen damit umzugehen. Darum ist Reflektion ja ok. Fiktion und Realität müssen unterschieden werden.
        Aber selbst bei der Kunst ist es so, dass sie auf mancherlei Betrachter negative Auswirkungen hat und sie wollten ja auch keine Kunst-Zensur.
        Dass Werbung lügt, verführt und vorgaukelt ist ja nichts neues. Wir müssen einfach stetig neu darüber aufgeklärt werden.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        „so sind die Menschen, so waren sie schon immer“

        einerseits ja, andererseits stehen aber immer mehr Möglichkeiten zur Auswahl, und wie schon erwähnt, die bis ins letzte Detail durchdachte und orchestrierte Marketingkampagne sollte in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden. Wie auf anderen Gebieten stellt sich die Frage, soll alles was machbar ist (und es wird immer mehr machbar sein, resp für die über finanzielle Mittel Verfügende erschwinglich) im Namen von Freiheit und Liberalität durchgewunken werden?

      • Susi sagt:

        @RoXY: Ideale sind dann schlecht, wenn sie mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Die Haltung „das ist jetzt einfach so“ finde ich befremdlich. Darf man denn nichts mehr kritisieren, weil es halt nun mal so ist?

      • Reincarnation of XY sagt:

        @Susi – nein, kritisieren ist immer ok. Unbedingt! Die Frage ist einfach, ob diese Kritik für eine Zensur verwendet werden will. (Das ist der Hintergrund dieser Diskussion.)
        Kritik soll auch zu einer Diskussion werden dürfen. Ihr Fidschi-Beispiel halte ich deswegen für problematisch, weil man mit solchen Argumenten prinzipiell alles verteufeln könnte. Darüber sollte man nachdenken, bevor man selbst in diese Kerbe schlägt.
        Ich hoffe Sie verstehen, was ich meine.

      • Reincarnation of XY sagt:

        und Susi – bezüglich Schönheitsideale wüsste ich nicht, ob man mehr Schaden als Nutzen anrichten überhaupt gelten lassen kann.
        Menschen haben Schönheitsideale, weil sie einen Sinn für Schönheit haben.
        Ein Ideal wäre, Schönheit in der Verschiedenheit zu entdecken. Aber selbst dann wären wir nicht vor Schaden gefeit. Obwohl die Mehrheit einen KK-Hintern absurd findet, wird es unzählige geben, die sich deswegen ein Implantat machen lassen. Obwohl die Mehrheit gepiercte Gesichter und tätowierte Hälse hässlich findet, machen das unzählige Menschen.
        Vor Hollywood und Kommerz machten die Menschen aus Schönheitsidealen Klumpfüsse, Riesenlippen, Giraffenhälse, und rituelle Tattoos, für die eine Art Folter nötig war.

      • Reincarnation of XY sagt:

        … aus diesem Grund weiss ich nicht, was nun ein gutes Schönheitsideal sein soll.
        Rubens – 20/30er – 50/60er – 00/10er – Aphrodite/Adonis David von Michelangelo ?

        Ein Ideal wird immer von den Mehrheit nicht erreicht werden können, sonst wäre es ja kein Ideal. Ich denke, wir müssen einfach lernen mit Idealen umzugehen und lernen mit unseren Unzulänglichkeiten glücklich zu sein.

      • Reincarnation of XY sagt:

        @Brunhild
        1. Ich bedaure auch, dass sehr viele Menschen psychisch leiden und in selbstzerstörerischem Suchtverhalten gefangen sind.
        2. ich leide darunter, dass offenbar sehr viele Menschen, allzu leicht gesteuert werden können (keiner von uns ist dagegen vollständig immun)
        3. im Gegensatz zu ihnen stehe ich Technik und Fortschritt viel positiver gegenüber. Ich finde eine Brust-OP nicht per se verwerflich. Ich würde mir sofort eine Haartransplantation machen, wenn das nicht so teuer und aufwändig wäre. Nicht weil ich unter meinem lichten Haupthaar besonders leide oder frustriert bin, sondern allein deshalb weil ich mir besser gefallen würde.
        ich würde mir auch die Augen Lasern, wenn es in CH nicht so teuer wäre.
        Aber das Leben ist für mich auch ganz ok, ohne.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Setzen Sie sich einmal näher mit dem Begriff der Konditionierung auseinander, RoXY.

      Als ich diese Werbung zum ersten Mal am HB gesehen habe, dachte ich mir, ‚meine Dinger‘- was soll das denn hier? Auf Brust-OP’s bin ich erst auf den zweiten Blick gekommen- und war total erstaunt! Ich meine, wer sich für dieses Werbemittel entscheidet, hat eine relativ weit gefasste Zielgruppe. Oder muss eine lausige Werbeagentur haben, die grosse und teure Streuverluste in Kauf nimmt. Wohlgemerkt: Hier handelt es sich um Produktewerbung- und nicht um eine Imagekampagne! Zudem scheint es sich um eine Markteinführung zu handeln. Das alles fand ich dann doch sehr erstaunlich- vor allem, weil ich mir partout nicht vorstellen kann, dass so viele Frauen von einer Brust-OP träumen!

    • Sportpapi sagt:

      Hm. Wenn ich das richtig gesehen habe, ist zwar auf den Fidschi-Inseln die Gefahr von Essstörungen gestiegen. Dennoch waren bei der untersuchten Gruppe vier von fünf Frauen weiterhin übergewichtig…

  • Diego V. sagt:

    Doppel-D für alle! Die Krankenkassen zahlen heute sogar diesen hokus-pokus-alternaiv-mist, da kann man auch was für die allgemeinheit tun. Ach währe das für ein Paradies! Ehrliche Männer stehen einfach drauf … ob ihr es glaubt oder nicht.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Nun, ich behandle meine Kühe oft mit Globuli und vielfach hilft es. Dann wird es beim Menschen auch nicht verkehrt sein.

      Alternativ Medizin würde die KK enorm entlasten, da viel kostengünstiger.

    • Thomas1 sagt:

      Falsch bzw. stimmt höchstens (manchma)l optisch. Wer schon mal das „Vergnügen“ hatte, einen Kunstbusen zu kneten, sehnt sich nach echten Dingern…

  • tamburini sagt:

    @Tamar – nein, es ist von mir nicht dumm geredet wenn ich der Meinung bin, dass ein neuer Busen die junge Frau nicht glücklicher macht. Was kommt danach? Dann denkt sie, sie werde mehr geliebt wenn die Beine schlanker sind, der Po am „richtigen“ Ort sitzt, die Nase schmaler, die Lippen voller etc. Ausser ihr Äusseres hat sich nichts geändert.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Ich wiederhole: Minderwertigkeitskomplexe haben NICHTS mit fehlender Intelligenz zu tun, sondern mit fehlender Anerkennung, Akzeptanz und Liebe.

      Wenn Sie ständig zu hören bekommen, dass Sie nicht gut genug sind, dann glauben Sie das früher oder später und tun ALLES um genug zu sein.

    • Sportpapi sagt:

      Hm. Wenn ich graue Haare bekomme, färbe ich sie vielleicht. Ich kämme und schneide sie. Stutze, rasiere, usw. Den Körper trainiere ich, die überflüssigen Pfunde hungere ich vielleicht noch weg.
      Doch, vielleicht macht mich das glücklicher, vielleicht auch nicht. Aber es ist nicht so, dass das Äussere gerade gar nichts zählt.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Natürlich zählt das Äussere, aber es gibt auch keine wirklich hässlichen Menschen. Gepflegt sein ist die halbe Miete.

      • Susi sagt:

        @SP: Ist halt immer ein Unterschied, ob man dem Körper / der Gesundheit etwas Gutes tut. Überflüssige Pfunde loswerden durch gesunde und vernünftige Ernährungsumstellung ist etwas anderes als Gewichtsverlust durch herbeigeführtes Erbrechen.
        Und genau so geht es doch weiter. Die Frage ist immer, wie man die Prioritäten setzt.

  • Helferfalle sagt:

    Also Kinder und Jugendliche! Habt ihr gehört? ihr dürft solche Dinge denken: Wir schnappen eine Dose und gehen ein wenig dorthin sprayen, wo wir Optimierung durch medizinische Eingriffe aufgeschwatzt bekommen. Genau, auch die psychiatrische Uniklinik gehört dazu, und ihr könnt dabei denken „Ich mache es nur für sie“ und schreit: Dose nicht Dosis! oder wir fordern ein Verbot der Abgabe von Psychopharmaka an Menschen unter 18 (Neuroleptika, Antidepressiva, Benzos, etc. )! Uns und unseren Eltern zuliebe!

  • SrdjanM sagt:

    Verbote, von was?
    Der Werbung? Der Privat-TV Sender? Des Internets? Der plastischen Chirurgie?

    Oder wäre es nicht einfacher, effektiver und gescheiter die Jugendlichen aufzuklären?

  • Remo M. sagt:

    Dieses Plakat ist mir letzte Woche auch aufgefallen. Ich musste nur den Kopf schütteln. Dabei habe ich mir gedacht, dass es nun scheinbar auch in der Schweiz einen genügend grossen Markt für Brust-OP’s gibt. Liebe Werbe-Verbots-Fetischisten/Innen: JEDE (junge) Frau kann sich heute sehr einfach Informationen über die Risiken solcher Operationen besorgen! Es sind wohl kaum unbedarfte «Huschelis», die einen solchen Eingriff machen wollen. Für mich persönlich passt eine solche OP bestens in die heutige Optimierungs- und Optionsgesellschaft, bei der das Äussere mehr denn je zählt. Jedem das Seine – aber mir «es bitzeli» mehr!

  • Marina sagt:

    Frau Dr. Pauli, regen Sie sich doch nicht auf. Obwohl ich verstehe, dass Sie sich aufregen. Das alles ist eben die Folge einer Inkongruenz: Auf der einen Seite redet man den Meitelis (in diesem Fall) ein, sie wüssten, was gut für sie sei und sie seien stark, sorry: tough, sie kämen überall hin usw. etc. usf, und auf der anderen Seite vergisst man, dass dummen, doofen, blöden Dingern damit nicht geholfen ist. Letzte rauchen dann und saufen und fahren Auto wie dumme Buben, und sie lassen sich die Brüste vergrössern. Mit einem Privatkredit. Denn der wird auch für „selbstständige Meitelis“ angeboten.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Ihrer Aussage wiederspricht die Tatsache, dass viele Studenten und Akademiker übermässig Alk konsumieren und rauchen. Ich glaube, zu wenig Anerkennung und Mobbing zu dieser Entwicklung beitragen.

    • Christoph Bögli sagt:

      Und was schlagen Sie jetzt als Lösung vor? Dass man den „Meitelis“ wieder einredet, dass sie dämliche, unselbstständige Tratschtaschen sind, die daheim am sicheren Herd am besten aufgehoben sind?

      Scheint mir nicht sehr sinnvoll. Dass mit Freiheit auch (Selbst-)Verantwortung kommt, ist eine Binsenweisheit, und wenn manche damit nicht gut umgehen, ist das wohl der Preis, den man für die Freiheit zahlt. Die meisten jungen Frauen (und Männer) sind durchaus schlau und selbstantwortlich genug, um sinnvoll mit ihrem Leben umzugehen. Der kleine Rest ist da nur ein Randphänomen..

  • Alpöhi sagt:

    Die Sache mit den Brust-OP sind ein Wohlstandsproblem, genau wie all die Zahnstellungskorrekturen: Wenn kein Geld da ist für unnötige Behandlungen, dann werden diese auch nicht gekauft.

    Ergo: Es geht uns zu gut, wir wissen nicht mehr wohin mit der Kohle.

    • Muttis Liebling sagt:

      Das ist zu einfach. Medizin funktioniert nur, wenn man die nicht verkaufen kann. Wenn man Medizin verkaufen kann, wird unnötig behandelt, wegen des Gewinns. Patienten könne das nicht übersehen, auch nicht mit Zweit- oder Drittmeinung.

      Man darf einfach nur nicht verkaufen.

  • A. Rüetschi sagt:

    Danke, Frau Pauli, für diesen Beitrag! Ich finde es wichtig und richtig, dass Fachleute diese Werbung («Meine Dinger. Mein Ding»), welche auch mich ziemlich irritiert hat, psychologisch einordnet.

    • Urs M. sagt:

      Meine Dinger gibts nicht. Die Dinger gehören zuallererstmal dem Feminismus. Man stelle sich vor, Frau möchte alleine über ihre Dinger verfügen und entscheiden. Wo kämen wir denn da hin.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Kinder brauchen von ihren Eltern Wohlwollen, Anerkennung und bedinungslose Liebe. Aber anstatt dessen, werden die Kinder lieber runtergemacht und kritisiert und klein gehalten, um das eigene Unvermögen und Versagen zu kaschieren. Kein Wunder, haben die Jugendlichen Komplexe. Ob Magersucht, Fressucht oder unnötige operative Eingriffe. Das sind alles Folgen von zumeist liebloser Eltern.

    • Susi sagt:

      @Tamar: Lieblose Eltern haben meist selbst einen problematischen Hintergrund und ziehen Kinder auf, die später selbst auch wieder schwierige Beziehungen zu ihren eigenen Kindern haben. Schuldzuweisungen sind da manchmal heikel.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun, mein Urgrossvater war Alkoholiker, mein Grossvater auch und mein Vater leider auch. Nun habe ich die Wahl, mich meinen vorhergegangenen Generationen von Leberkrebs anzuschliessen, oder nicht.

        Jeder hat in seinen Ahnen Alkis, Mörder, Vergewaltiger usw und jeder hat die Wahl, diese Verhaltensmuster zu durchbrechen. Alles andere sind faule Ausreden.

      • Susi sagt:

        @Tamar: Wenn Sie schon so argumentieren: Da haben die Ungeliebten ja genauso die Wahl, diese Muster zu durchbrechen, anstatt sich in „Magersucht, Fresssucht und unnötige operative Eingriffe“ zu stürzen, nicht?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nicht unbedingt; man verhält sich Anderen gegenüber oft anderst, als sich selber gegenüber.

      • Susi sagt:

        Dieser Schein trügt eben meist: Die Menschen, die andere entwerten, tun dies, weil sie eben kein gutes Selbstwertgefühl haben. Sind sie fast nur auf sich selbst bezogen, ist das so, weil sie nicht fähig sind, Empathie zu empfinden. Das hat nichts mit wollen zu tun, sondern mit können.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Susi

        Stimmt definitiv nicht. Ich habe null Selbstwergefühl und bin trotzdem empathisch und habe auch nie meine Kinder abgewertet.

      • Susi sagt:

        Doch, Tamar, es stimmt. Ich habe geschrieben: „Die Menschen, die andere entwerten, tun dies, weil sie eben kein gutes Selbstwertgefühl haben.“
        Und nicht: „Die Menschen mit schlechtem Selbstwertgefühl entwerten andere.“
        Das sind zwei verschiedene Dinge, der Fokus liegt anders und lässt keinen Umkehrschluss zu.

  • Danielle Heschtère sagt:

    Eine ziemlich eindimensionale Sichtweise. Offensichtlich ist es der Frau Psychologin suspekt, wenn eine Frau selber ihren Busen vergrössern will. Dieser Wunsch kann nicht dem eigenen Willen einer Frau entspringen. Böse Männer und Werber steuern den Willen der Frau. Das Unbewusste übermannt die Frau geradezu. Nähme mich wirklich Wunder, ob die Frau Psychologin umgekehrt auch die Frauen hinter dem Wunsch, sich den Penis vergrössern zu wollen, vermutet.

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Autorin ist Fachärztin für Psychiatrie.

    • Urs M. sagt:

      Das erinnert mich daran, wie Alice Schwarzer, die Feministin, in einer Talkshow über Prostitution eine Prostituierte mit den Worten runterputzte: „Halt die Klappe, du Nutte, was weisst du schon.“

      Das perfide ist, dass solche Chefärztinnen und sonstige einflussreiche Feministinnen in der Politik (etwa BR Sommaruga) viel manipulativer Einfluss auf das Leben vieler Frauen nehmen, als etwa die pösen Männer, wie uns hier auf diesem BIog immer wieder weisgemacht werden will.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun, es ist ja bekannt, dass vor allem Frauen den Frauen das Leben schwer machen. Gerade Schwartzer ist bekannt dafür, dass für sie nur ihre eigene Lebensweise akzeptabel ist.

  • tamburini sagt:

    Wenn eine Frau wegen ihrer ungenügend vorhandenen Brust leidet, oder sie nach einer Krebstherapie einen Aufbau wünscht, soll sie zum Chirurgen gehen können. Ich bezweifle jedoch, dass solche Werbeplakate junge, kluge Frauen beeinflussen können, und sie einfach so mal für evtl. besseres Aussehen (wer entscheidet, was besser aussieht?) ihre Gesundheit und bereits vorhandene Schöhnheit aufs Spiel setzen. Die Brust verändert sich sowieso durch Gewichtsabnahme, Zunahme, Schwangerschaft, Stillzeit und Alter und das sollten auch junge Frauen wissen. Wen sollen die künstlichen Barbie-Kugeln glücklicher machen? Demnächst sehen wir wohl Plakate für die Männer-Schnäbi-Vergrösserung inkl. Apero.

    • Marina sagt:

      Sie geben sich selbst eine Antwort: Sie bezweifeln, dass „kluge Frauen“ beeinflusst werden könnten. Natürlich nicht. Aber diese Plakate richten sich ja nicht an Krebspatientinnen oder Frauen, die nur eine entwickelte Brust haben, sondern an (körperlich) gesunde, sehr junge Frauen und in dieser Gruppe nicht an die Klugen, sondern an die Doofen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Marina u tamburini

        Sich minderwertig zu fühlen hat wenig mit Intelligenz zu tun.

        Gerade von klugen Frauen würde ich Besseres erwarten, als solche dummen Sprüche.

  • Katarina sagt:

    Unsere Gesellschaft ist leider intoelrant gegenüber Frauen, die einem von der Mehrheit anerkannten Schönheitsideal nacheifern.
    Und leider sind es auch Frauen die einander die freie Entscheidungsfindung und Selbstverantwortung nicht zutrauen oder zugestehen wollen.
    Und leider hacken die Frauen wieder aufeinander rum und diskriminieren sich gegenseitig.
    So sind Frauen eben sozialisiert: Sich in die Gruppe einfügen und nicht aufmucken. Aber heute bestimmt eben nicht mehr die Mehrheit sondern eine kleine Elite mit Zugang zu den Sozialen Medien und Blogs.
    Ende Freiheit, Willkommen linker Zwang und Gängelei, Unterdrückung und Intoleranz.

  • Kurt Seiler sagt:

    Komische Diskussion.
    Nach politisch korrektem Äussern, Handeln und Denken wird jetzt der politisch korrekte Körper verlangt.
    …seltsam seltsam.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Zum Glück habe ich keine Mädchen.

    • Anh Toàn sagt:

      Ihre Jungs machen dann mal eine Penisvergrösserung, spätestens wenn die gross sind, kann dies die Medizin bestimmt auch.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Sie müssen ja einen Narren an mir gefressen hsben, dass Sie mich ständig provozieren müssen. Ist Ihnen langweilig?

      • Honeybee sagt:

        @A.T. – Troll?

      • Anh Toàn sagt:

        TvS = Troll?

      • Anh Toàn sagt:

        Ich weise darauf hin, dass Schönheitschirurgie, die Verschönerung oder Gestaltung des eigenen Abbildes, nicht exklusiv weiblich ist, wie TvS sagt, falls sie irgend etwas relevantes zum Thema sagt.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Aber hauptsächlich weiblich.

        Männer versuchen ihr Körper eher mit Sport positiv zu verändern.

      • Katharina sagt:

        ‚Männer versuchen ihr Körper eher mit Sport positiv zu verändern‘ stimmt nicht. Verkaufszahlen der Assoziation amerikansicher kosmetischer Chirurgen nennen einen Anteil 40/60 zwischen m/f Klienten.

        Bei Männern ist es oft nicht offensichtlich, da es nicht (oder selten) um den oberen Vorbau geht.

        Uebrigens ist es so, dass die beste kosmetische Chirurgie diejenige ist, die nicht augenfällig offensichtlich ist. In den Tabloids werden die offensichtlichen super sized fails breitgetreten, quasi als Antiwerbung PLUS eine Form des bodyshaming. Ich denke, TvS, dass Dir der bodyshaming Mechanismus klar ist.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Ja ok, aber 40:60? Eher 80:20, aber denke hier, dass die Zahlen eher regional betrachtet werden müssen.

  • tststs sagt:

    1. Aaaaalso „unseren Kindern zuliebe“ schon mal gar nicht, Minderjährige werden nur in absoluten Ausnahmefällen ästhetisch-chirurgisch operiert.
    2. Der Jugend zuliebe ist wohl auch nicht nötig, meist ist das Geld für eine solche OP nicht vorhanden. (Gesetze verbieten Kredite bei Überschuldung)
    3. Selbstbewusstsein stärkt man, indem man der Verführung widersteht und nicht indem man nicht mit ihr konfrontiert wird…

    Ausserdem möchte ich darauf hinweisen, dass das Plakat auch durchaus etwas Befreiendes hat: „Mein Ding“ könnte ja auch für einen gewünschten Penis stehen… 😉

  • Zufferey Marcel sagt:

    Alles Banale ist politisch.

  • Anh Toàn sagt:

    Sollten wir nicht auch gleich jede Form von Make Up verbieten? Haare färben? Zähne bleichen?

    Ach so, es geht nicht um das Ziel zu gefallen, es geht nur um das Mittel, anmalen ist ok, Chirurgie ist nicht ok.

    • Kathy sagt:

      Wenn du den Unterschied zwischen einer Operation und Bemalen & Färben nicht erkennst, dann ist das schon ein bisschen seltsam. Zudem fordert sie nicht ein Verbot von Operationen, sondern von der Werbung dafür.

      • Anh Toàn sagt:

        Aber Operation einer Hasenscharte ist OK?

        Warum?

      • Anh Toàn sagt:

        Sag ich doch: „Anmalen ist ok,“.. (auch Werbung dafür)… „Chirurgie ist nicht ok.“

        Bei Tattoos und Piercings und Ohrenstechen kommt dann der Grenzbereich?

        Gerade wenn es nur um Werbung geht, transponiert eine Lippenstiftwerbung doch das gleiche Frauenimage, wie Werbung für eine Brust-OP: Selbsterfüllung der Frau ist, den Männern zu gefallen, das geht mit Werbung für Strumpfhosen genauso.

      • Anh Toàn sagt:

        „Weil ich es mir wert bin“ von L’Oreal ist doch genau das Gleiche.

      • Susi sagt:

        A.T. Nein, ist nicht das Gleiche, Anmalen oder Operation (Eingriff unter Vollnarkose, verbunden mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen!)
        Zum Vergleich mit der Hasenscharte: Das ist eine Entstellung, teilweise verbunden mit grossen physischen Beschwerden. Der Eingriff ist medizinisch gerechtfertigt, im Gegensatz zur Brust-OP, durch welche nicht selten das Stillen verunmöglicht wied.

        Wahrscheinlich provozieren Sie nur, aber Ihre Haltung kommt irgendwie doch sehr unbedarft daher.

      • Anh Toàn sagt:

        Um nicht vorgeworfen zu bekommen, extreme Meinungen zu vertreten, sage ich zuerst, das ist nicht meine Meinung, sondern meine konsequente Umsetzung dessen, was hier kritisiert wird:

        Wenn Frauen auf Äusserlichkeiten reduziert werden, wäre doch das Beste zu verlangen, Frauen zu verschleiern.

      • Anh Toàn sagt:

        Wenn sich jemand als Frau fühlt, gefangen in einem Männerkörper, darf sie sich Brüste machen lassen. Wenn sich eine Frau mit kleinen Brüsten zu wenig als Frau fühlt, (@Susi: „entstellt fühlt“) darf sie nicht.

      • Anh Toàn sagt:

        Meine Frau will sich die Brüste vergrössern lassen, ich bin dagegen…..

      • Cybot sagt:

        Eine Hasenscharte zu korrigieren ist kein kosmetischer Eingriff, sondern ein überlegenswichtiger. Noch vor 100 Jahren sind die allermeisten Kinder gestorben, die damit auf die Welt gekommen sind. Such mal lieber ein besseres Beispiel, wenn du schon solchen Unsinn rechtfertigen willst.

      • Anh Toàn sagt:

        @Cybot: Wegen Krebs muss die Brust amputiert werden, einer Frau nach der Menopause: Ist dann eine rein kosmetische Korrektur verwerflich?

      • Susi sagt:

        @AT: Das ist eben der Unterschied zwischen sich entstellt fühlen und tatsächlich entstellt sein. (Eine Magersüchtige fühlt sich auch entstellt, wenn sie von 29 kg zulegt auf 45 kg). Und genau darum werden gewissen Eingriffe auch von der KK übernommen. Z.B. Brustwiederherstellungen bei Krebspatientinnen, Brustamputationen bei Transmännern, Brustaufbau bei Transfrauen, solange der Fall eben ausreichend abgeklärt wurde, und zwar von Instanzen, die tatsächlich etwas taugen.
        Solche hanebüchene Vergleiche zeigen halt einfach, dass Sie sich offensichtlich gar nie richtig mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben, sondern vielleicht mal 3 Minuten über eine „konsequente Umsetzung“ nachgedacht haben, um dann irgendwas von Schminke und Hasenscharten zu schreiben.

      • Sportpapi sagt:

        Was das wohl für Instanzen sind, die „tatsächlich etwas taugen“?
        Nach meinem Wissen ist es in Ausnahmefällen sowohl möglich, eine Brustverkleinerung finanziert zu bekommen wie eine Vergrösserung.
        Aber eigentlich ist das ja gar nicht so das Thema, wer bezahlt. Und eigentlich ist es auch etwas seltsam, wenn Aussenstehende beurteilen, ob jetzt diese Brust-OP notwendig ist oder nicht. Überlebenswichtig ist sie vermutlich bei niemandem.

      • Anh Toàn sagt:

        „Der Philosoph Konrad Liessmann hat festgestellt, meine Damen und Herren, dass mit der leichteren und grösseren Verfügbarkeit von Körpermodifikationen neuerdings immer mehr Massnahmen zur Schönheitssteigerung einigermassen irreversibel daherkommen: Man lässt sich die Nase richten – statt sie, wie früher, einfach nur zu pudern.“

        Doggter Philipp Tingler im Blog Mag

        Den Vergleich zwischen chirurgischen Schönheitsoperationen und „anmalen“ machen auch andere. Nun ist ein Brustvergrösserung auch reversibel, sie hält nicht mal ein Leben lang, sie hält nur länger als anmalen.

      • Anh Toàn sagt:

        „Und sie macht es ganz für sich selbst. Kein Schönheitsideal, kein Wunsch nach männlichem Begehren, kein trüber Selbstzweifel treibt sie an. Nein, sie ist ganz alleine auf die Idee gekommen, ihren jungen unversehrten Körper mit Silikon aufpeppen zu lassen, weil sie sich damit einfach wohlfühlen wird.“

        Den ganzen Text könnte man auch zu

        „weil ich es mir wert bin“

        schreiben. Oder wer erklärt mir den Unterschied?

      • tststs sagt:

        Ich weiss, was Sie prinzipiell meinen. Muss aber sagen, all die Chemikalen, die wir uns an den Körper schmieren, verursachen -höchst wahrscheinlich- mehr Leid und höhere Gesundheitskosten (Allergien etc) als ein paar verpfuschte Brust-OPs…

      • Susi sagt:

        @SP: Brustverkleinerungen werden bezahlt, wenn eine medizinische Indikation besteht, z.B. ständige Rückenschmerzen trotz Rückentraining. Bei Amputationen/Aufbau in den anderen Bereichen sind das Fachärzte (Gynäkologen/innen/Psychiater/innen, auf dem jeweiligen Gebiet spezialisiert), welche beurteilen, ob/inwiefern ein solcher Eingriff gerechtfertigt/notwendig ist. Für die Patienten ist eine solche Abklärung ein langer (möglicherweise jahrelanger) Prozess, da wird sehr gründlich vorgegangen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Die ästhetische Medizin ist nicht kommerziell entstanden. Nach Kieferkrebs rekonstruiert man Gesichter und macht mit einer Prothese nicht nur den Kauapperat funktionsfähig, sondern schafft auch eine ansehnliches Gesicht. Nur kommen dann auch ‚Kunden‘, die das auch ohne Krebs haben wollen.

        Grosse Brüste können ein statisches Problem werden usw..

        Man kann die kommerzielle Schönheitschirurgie als Versuchslabor betrachten, wie auch Doping ein Versuchslabor der Pharmaindustrie ist. Wenn am Ende auch etwas für die richtige Medizin bei rauskommt, dann danke.

        Aber hier ging es darum, dass man medizinisch Unsinniges bewirbt und das gehört eigentlich ins Strafrecht. Jedes Durchdringen der Epidermis ohne medizinische Indikation ist Körperverletzung.

      • Anh Toàn sagt:

        @ML: Ich bin sogar geneigt, für einen medizinischen Eingriff eine medizinische Indikation zu verlangen, z.B. eben auch bei der Fortpflanzungsmedizin, wo bei homosexuellen Paaren oder nicht mehr so jungen Frauen genauso wie bei der Schönheitschirurgie die medizinische Indikation fehlt. Aber erkenne andererseits, dass Ärzte immer zumindest eine psychische Indikation erkennen können: „Die kleinen Brüste oder kein Kind zu bekommen führen zu Minderwertigkeitskomplexen, welche sogar in Selbstmord enden können.“ Medizinische Indikation erscheint eben nur auf den ersten Blick eine eindeutige Grenze zu liefern.

        P.s.: Auch für Ohrenringe wird die Epidermis „durchstochen“.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Anh Toàn psychische ist auch medizinische Indikation. Wir operieren ja auch abstehende Ohren, obwohl manche Prominente damit gut leben können, sogar Publikum daraus generieren können. Aber manche eben nicht. Die leiden darunter und Leiden ist eine Indikation.

        Das hat aber nichts mit Verkaufen von med. Leistungen zu tun, für deren Verkauf das Bedürfnis erst geweckt werden muss.

        Ohrlöcherstechen ist formal auch eine Körperverletzung. Aber da gibt es einen jahrtausendealten Konsens, den man neumodisch nicht überschreiben kann und medizinisch ist das bedeutungslos. Man kann den Ohrlappen auch abschneiden, wie man den Blinddarm entfernen kann. Hat keine Konsequenz.

      • Sportpapi sagt:

        ML, wo ist der Unterschied zwischen abstehenden Ohren und zu kleinen oder hängenden Brüsten und den entsprechenden Korrekturmassnahmen?

      • Muttis Liebling sagt:

        @SP, abstehende Ohren kann man ohne technische Implantate operieren, man schneidet nur Knorpel weg.

        Aber es geht nur darum, dass Leiden daran nicht durch Werbung erzeugt wird. Darüber schrieb die Kollegin, nicht über die OP an sich.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Sie glauben ernsthaft, das „Leiden“ werde durch eine Werbung für Brustvergrösserungen künstlich erzeugt?

      • Muttis Liebling sagt:

        Ja, Sportpapi. Werbung hat nur den Zweck, Bedürfnisse zu erzeugen, welche es ohne Werbung nicht gäbe.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Das stimmt definitiv nicht. Es kann auch nur um die Etablierung, um Marktanteile gehen.

    • Alpöhi sagt:

      AT, Sie haben recht. Mir fällt übrigens auf, dass heute kaum mehr eine Frau ungeschminkt das Haus verlässt; bei den Mädchen sind nahezu 100% sorgfältigst geschminkt, wenn sie am Morgen mit dem ÖV ins Gymi fahren. Da frage ich mich tatsächlich: Was soll das?

  • Annika sagt:

    Sehr schön geschrieben, vielen Dank!
    Wenn ich meine Tochter sehe, wie sie sich freut, wenn sie sich im Spiegel sieht, oder wie glücklich sie bei den Mahlzeiten ist, hoffe ich nur, dass wir sie als Eltern ausreichend stärken und schützen können, damit es so bleibt…

  • Christoph Bögli sagt:

    1. Werbung für Medizinisches sollte sowieso nicht oder nur sehr eingeschränkt erlaubt sein, was explizit auch für Schönheitschirurgie o.ä. gelten sollte. Allerdings könnte das publizierende Medium, dabei mit gutem Beispiel voran gehen und auf entsprechende Werbung/“sponsered content“ verzichten. Da musste ich leider auch hier schon bedenkliche Werbeartikel entdecken, wohlgemerkt auch an Männer gerichtet.
    2. Schade Frau Pauli einmal mehr suggeriert, dass das für „ihn“ geschähe, hinter sowas also männliche Manipulation steckt. Das negiert letztlich die Intelligenz, Selbstverantwortung und Selbstständigkeit der Frauen, ebenso ist es eine pauschalisierende Verunglimpfung von Männer (ich denke nur eine Minderheit steht auf künstliche Brüste..), was sexistisch in beide Richtungen ist.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wie ich schon weiter oben schrieb, ist in den allermeisten zivilisierten Staaten jede Werbung für medizinische Massnahmen verboten. Nur in den bisher noch wenigen Staaten nicht, welche die Medizin vollständig in die Wirtschaft eingegliedert haben. Da gelten dann auch nur die Gesetze der Wirtschaft.

    • Hans Hintermeier sagt:

      „Schade Frau Pauli einmal mehr suggeriert, dass das für „ihn“ geschähe, hinter sowas also männliche Manipulation steckt.“
      Ja,das ist die eine Sache,die andere: ich hatte auch das Gefühl,dass hier das Bild der „lieben“ Frau und des „bösen“ Mannes perpetuiert wird. Der Frau werden irgendwie „gute/unschuldige“ Motive unterstellt (sie möchte dem Mann gefallen),die nur anecken, insofern sie nicht emanzipiert sind (der Mann ist der pöse Manipulator!). Könnte es auch sein,dass die Frau sich die Brust vergrössern lässt, um ihr erotisches Kapital zu erhöhen,das dann indirekt der Mann wieder „zurückbezahlt“ (wie viele Prominente Bsp. belegen). Anyway,mir kann das ja egal sein,diese Art von Frauen zieht auch nur eine ganz bestimmte Art von Männern an, für die stimmt das ja anscheinend

    • 13 sagt:

      Vielleicht könnte es aber auch sein, dass es so gelesen wird, weil es so gelesen werden will. Wenn eine Frau, um den Männern zu gefallen, an sich herumschnippeln lässt, sofern das ihr Motiv. Dann sehe ich daraus weder einen Fehler noch eine Machtausübung oder Manipulation des Mannes dahinter, sondern ein fehlendes Selbstbewusstsein der Frau, die anscheinend nicht verstanden hat, sie gut so ist, wie sie ist. Das Versagen ist auf ihrer Seite und sie ist dabei weder das Opfer von Manipulation noch sonst etwas, sondern müsste an sich selber etwas ändern. Dies ändert sich ja leider meistens auch nicht durch die OP, weil dann das eigentlich Problem an etwas anderem aufgehängt wird. Aber Tatsache bleibt: SIE redet sich ein, dass die Männer nur ein D-Körbchen wollen, nicht die Männer.

    • Katharina sagt:

      ‚Dann sehe ich daraus weder einen Fehler noch eine Machtausübung oder Manipulation des Mannes dahinter, sondern ein fehlendes Selbstbewusstsein der Frau, die anscheinend nicht verstanden hat, sie gut so ist, wie sie ist. Das Versagen ist auf ihrer Seite‘

      Ist die gleiche Aburteilung morphologischer Freiheit wie alle anderen, inklusive des Impulstextes. Kosmetische Operationen sind in eine Form von Selbstausdruck (Self Expression). Die Motive dazu spielen in einer gesellschaftspolitischen Diskussion keine Rolle. Dies, weil morphologische Freiheit eine Extension der Menschenrechte bezüglich des eigenen Körpers sind (Right to seek happiness -> Right to life -> Right to Freedom -> Right to Property -> Right to one’s body -> morphological freedom. Nordin 92, Machan 87, More 93)

  • Heidi K. sagt:

    Unsere Gesellschaft ist leider untolerant gegenüber Menschen, die nicht in das gängige Schönheitsideal passen. Die Erwachsenen könnten ja mit gutem Beispiel vorangehen und Toleranz gegenüber anderen Menschen walten lassen, die nicht dem vermeintlichen Standard entsprechen (weil kleiner oder dicker etc.). Aber da wird genau so geschaut und getuschelt wie bei den Teenagern. Also ist es auch kein Wunder, wenn die Jungen auch so sind und sich sogar unter das Messer legen, damit die Optik stimmt. Schon bedenklich, ehrlich, aber entspricht total unserem Zeitgeist.

    • Danny sagt:

      Bei Erwachsenen wird nicht mehr getuschelt, sondern oft offen angegriffen. Auch hier bei diversen Diskussionsbeiträgen. Dass man z.B. adi(b)öse Menschen z.B. nicht gleich in die Euthanasie schicken oder zumindest auf dem Scheiterhaufen verbrennen möchte grenzt an ein Wunder. Höhere Flugpreise, höhere KK Prämien und Selbstbehalte, Rayonverbote für gewisse Restaurants. Aber keine Angst, die Richtung wurde ja schon mal mit den freiwilligen Schrittzählern von einer Krankenkasse eingeschlagen. Noch sind Schönheitsoperationen und Schrittzähler freiwillig aber die „Gesellschaft“ wird es schon richten, dafür sorgen schon die einschlägigen News aus Medizin und Forschung.
      Die meist einer genaueren Überprüfung nicht mal standhalten.

  • Katharina sagt:

    Die Selfie App ist eine Verschwörung des Patriarchates? Unter dem Text oben wird auf eine App hingewiesen, die Propaganda pusht. Die Meldungen können dann zusammen mit einem Push-Up Bra Selfie auf Instagram geteilt werden. Der share Knopf wird aber nicht von einem Sugar Daddy geclickt. Nur von einem Menschen (homo sapiens zombi smartphoney). Also von einem fortschrittlich denkenden Menschen, denn ohne Smartphoney wir ja Neanderthaler seien. Unurban!

    Was genau soll verboten werden?

    Die morphologische Freiheit, die anscheinend nur dann verpönt ist, wenn es sich nicht um ein Hipster Tattoo handelt?

    • Muttis Liebling sagt:

      Im Prinzip gibt es keinen Unterschied zwischen einem Tattoo, einem Piercing oder einer Brustvergrösserung. Alles was die Epidermis ohne medizinische Indikation durchdringt ist Eitelkeit auf der einen und Geschäftssinn auf der anderen Seite geschuldet. Vernunft wurde vorher abgestellt.

      Aber wer das eine will, muss das andere akzeptieren.

    • Katharina sagt:

      ML: zu medizinische Indikation und morphologische Freiheit dies:

      ‚It might be argued that what is needed here is merely the protection of those whose bodily state are the result of accidents and illness, rather than the full morphological freedom I have discussed. But as the lines blur between curative and augmentative treatments, self-expression moves further into the realm of self-transformation and treatments that might be desirable by some people but not others (such as cochelar hearing implants or genetic therapy) become more available, it becomes increasingly hard to define what constitutes a natural body and what is a body modified in a volitional way. ‚

      http://www.aleph.se/Nada/Texts/MorphologicalFreedom.htm

      • Katharina sagt:

        ‚Attempting to set up regulations based on any such distinction will lead to a situation where the dividing line is constantly challenged due to new technological advances, experienced as arbitrary and not protecting people in need of protection. Taking the step to full morphological freedom creates a far simpler ethical guideline, which both protects those who do not wish to change, those who are differently bodied and those wanting to change their bodies.

        The health official example points at a relevant issue regarding health care in the future. As new and often initially expensive biomedicine becomes available it is not obvious what to make available in national health care. The blurring of the lines between curative and augmentative medicine compounds the issue. ‚

      • Katharina sagt:

        ‚As an example, at the time of writing the earlier subsidies of Viagra and Xenical treatments in Sweden have been withdrawn as they are regarded as „lifestyle medication“ rather than normal medication. However, it is possible to be granted exception for this, but the Cabinet will handle the case! This not only makes the details of the case public according to Swedish law, but also puts politicians rather than medical professionals in the position to judge the medical needs of a person. This odd situation will unfortunately likely become more and more common as traditional health care must deal with ever more advanced options for morphological change. ,

      • Katharina sagt:

        ‚Morphological freedom implies that health care systems must be able to deal with not just wishes for health but different kinds of health. Since the purpose of health care is to be life enhancing but the amount of resources is always finite, the allocation issue is a dilemma.

        Morphological freedom implies the need to redefine concepts of health and illness. ‚

  • Lorena sagt:

    Ich sehe das Problem nicht so ganz. Es schadet niemandem, es tut niemandem weh, es wir niemand benachteiligt oder diskriminiert. Wir sind zum Glueck eine freie Gesellschaft. Wenn es jemanden gluecklich macht, warum nicht. Wir reden hier von erwachsenen Menschen und nicht von Kindern, an denen von gewissen Kreisen an den Geschlechtsteilen rumgeschnippelt wird. Das geht dann aber wohl unter „Toleranz“ .

    • Papperlapapi sagt:

      Irrtum. Es geht um eine Operation, diese hat Risiken und Nebenwirkungen, die die völlig gesunde junge Frau zum Aufpimpen der Brüste völlig unnötigerweise auf sich nimmt (und die die Gesellschaft bezahlt).
      Für einmal bin ich mit ML einig. Werbung für medizinische Behandlung ist zu verbieten. Gesunde Menschen sollten sich von Ärzten fernhalten (Augen lasern, Fältchen spritzen, ….).

      • Marlene sagt:

        Es gibt noch viele Risiken, die sich manche „voellig unnoetigerweise“ auf sich nehmen. Geniesst das Leben und lasst die Leute machen.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Worum es im Artikel auch geht, und zwar relativ zentral:

    Brauchen wir Verbote auch in der Schweiz? Ja, liebe Freiheitsapostel, ja, ja und nochmals ja. Unseren Kindern zuliebe.

    Heiko Maas, seines Zeichens Deutscher Justizminister, will das ja auch:

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-04/heiko-maas-geschlechterdiskriminierende-werbung-verbot-vorschlag

    Dirty Harry aka Harald Martenstein hat ein ähnliches Vorhaben in Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg) wie immer humorvoll kommentiert:

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/friedrichshain-kreuzberg/multi-und-kultur/verbot-von-sexistischer-werbung-wie-bei-den-taliban/9419772.html

    Meine Meinung? Nein, liebe Opferapologeten, nein, nein und nochmals nein. Unserer Meinungsfreiheit zuliebe.

    • Sportpapi sagt:

      Bei uns gibt es dann dafür ein Burkaverbot…

      • Zufferey Marcel sagt:

        1) Ha, klar: Burkaferbot. Wir werden in Zukunft noch mit Verboten überhäuft werden, wenn es nach dem Willen von ‚Küstenbarbie‘ geht (zur Info: das ist die Deutsche Familienministerin):

        http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/sexismus-auch-schwesig-fuehlt-sich-sexuell-diskriminiert-14461984.html

        Es ist fünf vor Zwölf! „Als Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend meldet sich Manuela Schwesig mal wieder zu Wort und mahnt nicht etwa an, dass es für Kinder, deren Eltern Geringverdiener sind, zunehmend schwerer wird, an der Gesellschaft teilzuhaben. Sie weist auch nicht darauf hin, dass Senioren teilweise einen traurigen Lebensabend in Altenheimen fristen (…)“, wie einem nicht verlinkbaren Blog zu entnehmen ist,

      • Zufferey Marcel sagt:

        2) „(…) Nein, all das ist nicht erwähnenswert. Nachdem sich unsere Küstenbarbie im Sommer öffentlich in ein laufendes Gerichtsverfahren einklinkte, um Partei für Gina Lisa zu nehmen, hat sie nun das nächste Projekt gefunden, welches ganz, ganz wichtig für Deutschland ist- und zwar den Altherrenwitz.“

        Politklamauk vom allefeinsten! Ich sag nur: Anschwellender Schafsgesang…

  • Honeybee sagt:

    Als ich das Plakat zum ersten Mal gesehen habe, hat es mir die Sprache verschlagen. Ich kaufe mir neue Schuhe, ein neues Handy – neue Brüste. Ein Konsumgut. Ganz abgesehen von verqueren Schönheitsidealen, die damit propagiert werden, störe ich mich sehr daran, dass eine OP, die auch mit Risiken behaftet ist, einfach so beworben werden kann. Ich hoffe inständig, dass unsere kleine Tochter den Dschungel von teils unerreichbaren oder sogar ungesunden Schönheitsidealen unbeschadet überstehen kann.

    • Marlene sagt:

      Andere kaufen schnelle Autos, so what.

    • tststs sagt:

      Hat es mir auch, vor lauter Lachen konnte ich nicht mehr sprechen… ehrlich, bin ich die einzige, die dabei ständig an Brustvergrösserung UND Penisimplantat denken muss….?!?
      Selten sooo grottenschlechte Werbung gesehen…

  • Waldi Noellmer sagt:

    Sie schreiben ja selber von „Blödheit“.
    Blödheit von Menschen lässt sich nicht mit Werbeverbot heilen.
    Blödheit durch immer mehr Bevormundung zu unterdrücken ist sicher auch keine Lösung.
    Die zunehmende Forderungen von immer mehr Bevormundung der Menschen in allen möglichen Lebensbereichen ist eine schlimme Entwicklung unserer Zeit.

    Immer mehr Leute haben eine bessere Schulausbildung und dann tut man so, als seien heute fast alle Leute doof: Beispiele: So liest man z.B. im Winter in den Medien, wie sie die Leute richtig bekleiden sollen, damit es ihnen nicht kalt wird. Oder in den Nachrichten heisst es, dass bei Schneefall mit Straßenglätte zu rechnen ist. Zu Ferienbeginn liest man große Headlines, dass die Autofahrer mit Staus zu rechnen haben usw.

  • Adina sagt:

    Verbote halte ich persönlich für kontraproduktiv.
    Zumal in solchen Fälle der soziale Druck von Gleichaltrige womöglich grösser ist als das, was auf einer Werbeplakate steht.
    Und wenn eine Frau sich einer Schönheits-OP unterziehen möchte, dann bestimmt nicht nur wegen „ihn“. Ich denke Frau Pauli als psychiatrische Chefärztin weiss schon wie vielfältig die Gründe dafür sein können.
    Eine Werbeplakate allein reicht da nicht.

    Nach dieser Logik könnte man auch Werbeplakate mit süssen Babys oder glückliche Familien verbieten, weil es Menschen gibt die sich dadurch schlimm unter Druck gesetzt fühlen. Oder Vollbärte könnte man auch verbieten, weil man das Gesicht dahinter nicht gut sieht…

  • Mina Peter sagt:

    Ein sehr wichtiger Kommentar von Dagmar Pauli. Solche Werbung sollte wie Tabakwerbung verboten werden. Schliesslich ist ein chirurgischer Eingriff immer mit einem Gesundheitsrisiko verbunden. Und auch mit einem psychischen, denn es gibt leider nicht wenige Pfuscher unter den Schönheitschirurgen. Meyer-Fürst lässt grüssen.
    Und nicht zuletzt ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, jungen Mädchen und Frauen zu einem gesunden Selbstbild zu verhelfen. Deshalb: Weg mit solcher Werbung.

    • Adina sagt:

      Sie gehen also davon aus, dass die jungen Menschen sich sehr leicht von Werbung manipulieren lassen.

      Ja, dann ist es wohl unsere Aufgabe, als Eltern, diesen jungen Menschen zu einem soliden Selbstwertgefühl zu helfen. Damit sie wissen, was sie wollen, und nicht so leicht zu manipulieren werden. Oder so. Nicht wahr?

    • Mina Peter sagt:

      Denken Sie im Ernst, die Eltern hätten bis in die Teenagerzeit als einzige die Möglichkeit, ihre Kinder zu beeinflussen in Sachen Selbstbild und Schönheitsideal? Natürlich können die Eltern sich besser oder schlechter verhalten, unterstützen, beraten und führen und Vorbild sein. Oder eben auch nicht. Aber das allein genügt oft nicht!
      Befassen Sie sich doch mal mit der Kindesentwicklung..

  • 13 sagt:

    Sie haben das schön geschrieben.
    Ich hatte erst vor Kurzem eine Diskussion mit einer Frau mit ähnlicher Einstellung, die mir zuerst weit und breit erklärt hat, dass sie sich eine Brust-OP überlege, aber nur für sich und sie genug davon hat, dass ihr jeder vorwirft, sie mache es nur für die Männer, denn das stimme nicht, schliesslich sei es ja ihre Brust etc. Ironischerweise hat sie sich nur wenige Minuten später darüber ausgelassen, dass ich doch nun endlich abstillen soll, da das bestimmt Einfluss auf unser Sexualleben hat und meine Brust irgendwann doch wieder meinem Mann gehören sollte. 😉

    • Sportpapi sagt:

      Andererseits ist es schon irritierend, dass sich die Frau offenbar nach allen Seiten rechtfertigen muss. Etwas, das Sie sich doch z.B. bezüglich Langzeitstillen auch verbitten.
      Irgendwie scheint mir eine Brust-op heute viel verwerflicher als z.B. eine Abtreibung.

      • Reincarnation of XY sagt:

        13 – Frauen sind schon eine komische Spezies.
        Diese seltsamen Diskussionen gibt es unter Männern eigentlich nicht. Ob jetzt einer sein fettes Auto oder die teuren Schuhe „nur für die Frauen kauft“ – oder sich mit eiserner Disziplin einen Captain America-Body „nur für die Frauen“ antrainiert.
        Wir Männer mögen das cool oder doof finden, aber diese kleinlichen Diskussionen… wir ihr sie offenbar nonstop habt, haben wir definitiv nicht.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Da gebe ich Ihnen 1:1 recht. Ich wüsste auch nicht, was ich gesagt hätte, um eine derartige Rechtfertigung zu provozieren. Auf jeden Fall nicht, dass sie das nur für den Mann (oder die Männer) tun will. Ich habe eigentlich nur gefragt, warum sie das plant. Das war dann die Antwort.
        Denn ich bin tatsächlich der Meinung, meine Brust gehört mir. Weder dem Mann, noch dem Baby (was ich auch trotz Langzeitstillen gerne den Stillpolizisten um die Ohren haue, nämlich dass das eine persönliche Entscheidung ist und keine Frau stillen muss), noch der Gesellschaft.

        @ Roxy
        Ich glaube, dass Männer diese seltsamen Diskussionen eher subtiler handhaben. Dass es sie nicht gibt, würde ich aber so nicht unterschreiben.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Ich muss RoXY zustimmen, wenn auch nicht ganz uneingeschränkt. Die Frage ist, ob uns solche Diskussionen als Gesellschaft weiterbringen. Und ob der Zivilisationsprozess von Faktoren wie Schönheits-OP’s, abhängt.

        Ich behaupte: Nein, nicht im Geringsten! Aus einer übergeordneten Perspektive heraus betrachtet, nervt mich ‚der anschwellende Schafsgesang‘ allmählich- auch wenn er mittlerweile sogar auf aller höchster, politischer Ebene angekommen zu sein scheint. Uns fliegt buchstäblich langsam die ganze Welt um die Ohren- und wir machen uns Sorgen wegen Schönheits-OP’s. Spätrömische Dekadenz würde ich dem sagen. Oder einfacher:

        Alles Banale ist politisch.

      • Reincarnation of XY sagt:

        13/zuffy – nichts gilt uneingeschränkt, es gibt nichts, was es nicht gibt

        Ich hatte nie solche Diskussionen. Und ich bin sicher, dass viele, viele, viele Frauen und Männer in erster Linie sich selbst gefallen möchten. Es mag auch andere geben, aber wer pauschal behauptet „nur wegen der Männer“ der hat wenig kapiert und unterstellt der Frau einiges.

        Zu diskutieren, wie sehr jetzt das „sich selbst gefallen“ von aussen projektiert ist, ist müssig. Unser Sinn für Schönheit richtete sich stets nach dem Zeitgeist. Das ist völlig normal und menschlich. Der gegenwärtige Körperkult ist auch nicht neu, sondern eine Wiederbelebung des griechisch-römischen Schönheitsideals.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Ich würd’s mal so ausdrücken, RoXY: Die Frau ist das schöne Geschlecht, Ihre Schönheit, ihr Wesen hat in der Geschichte nicht selten sogar zu Kriegen geführt. Schönheitsideale hat es schon immer gegeben, da muss man gar nicht so weit zurück gehen: Rubensfrauen galten zum Beispiel im Barock als das Schönheitsideal schlechthin.

        Aber.

        Aber die mediale Omnipräsenz der (heutigen) Schönheitsideale dürfte schwierige- und z. T. geradezu pathologische Reaktionen bei labilen Menschen hervor rufen. Was ich sagen will: Die Schönheitsideale selber sind eigentlich nicht das Problem, ganz im Gegenteil. Aber die Omnipräsenz derselben macht sie dazu.

      • 13 sagt:

        Die Trennung zwischen „sich selber gefallen“ und „Für Männer/Frauen“ ist ja ohnehin sehr schwer, da man sich ja im Normalfall daraus, dass man dem anderen Geschlecht gefällt, einen persönlichen Vorteil ausrechnet. Vereinfacht: Es gefällt der Frau, wenn sie den Männern gefällt. Und umgekehrt.
        Aber trotzdem, wie oft haben Sie, Roxy, den Satz gehört: „Er tut dies nur um Frauen aufzureissen.“ Vielleicht weniger im Aussehen, eher in der Tätigkeit. Was zu einer anderen Diskussion führt, warum bei den Klischees bei Frauen das Passive (Aussehen, gefallen) und beim Mann das Aktive (er tut dies, aufzureissen) im Vordergrund steht. Aber die Vorurteile, wenn man sie so nennen will, unterscheiden sich nicht gross.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Zuffy – ja, das kann natürlich sein. Neben der Omnipräsenz kommt nun aber noch die Machbarkeit dazu. Wir haben heute fast unbegrenzte Möglichkeiten uns dem Ideal anzugleichen. – Allerdings ist es gut möglich, dass nach dem Exzess es wieder zu einer Gegenbewegung kommt.
        13 – da haben Sie recht, aber es ist eher das Benehmen (Schauspielerei) als eine bestimmte Tätigkeit, würde ich meinen.
        Natürlich ist die junge Generation auch immer mehr gefordert. Wir werden täglich mit Männerbodys konfrontiert, die professionelles Training mit perfekt abgestimmter Diät erfordern. Vorbei sind die guten alten Zeiten, als nur die Frauen schön sein mussten. Aber wir kämen doch nicht auf die Idee, das hätten uns die Frauen eingebrockt.

      • 13 sagt:

        „Aber wir kämen doch nicht auf die Idee, das hätten uns die Frauen eingebrockt.“

        Genau dazu habe ich hinten etwas geschrieben. Wenn die Frau sich operieren lässt, um den Männern zu gefallen, ist das natürlich keine Schuld der Männern. So auch hier. Wobei ich gerade im Mamablog schon öfters lesen musste, dass Männer unbedingt einen guten Job haben müssen oder bei der Kinderbetreuung mithelfen oder verständnisvoll etc. sein müssen, weil sie sonst keine Chance bei der heutigen Damenwelt hätten. Das geht alles in die gleiche Richtung. Wer sich wegen des anderen Geschlechts verbiegt, der sollte mal ernsthaft darüber nachdenken, ob es das wert ist. Das hat aber nicht das andere Geschlecht verbrochen.

      • Katharina sagt:

        Auch hier: Motive sind nicht relevant. Die Machbarkeit, da sind wir an den Anfängen. Und gemacht wird viel mehr als ein angebliches Schönheitsideal.

        Die Antipropagande, so wie sie hier gemacht wird, ist reaktionär. Dies, weil hinter den Motiven des Morphens mehr steht als der C-Cup oder was auch immer bei Männern.

        Es geht um expandierende persönliche Extropie, wozu Technologie immer mehr Methoden liefert, es geht dann darum, dass reaktionäre Ludditen das verteufeln wollen, indem sie attribute wie fehlgeleitetes Selbstbewusstsein anheften. Obwohl Extropie das genaue gegenteil dessen ist.

      • Reincarnation of XY sagt:

        13 – da bin ich ja ganz auf ihrer Seite.
        ich wollte mich nie verbiegen – denn mit verbiegen würde ich ja nur die Art Frauen anziehen, die mich gar nicht wirklich mögen, bzw. die ich gar nicht wirklich mag.

        Aber wenn sich nun Leute verbiegen wollen, so liegt das Problem in ihnen selbst und dann werden sie das tun, auf welche Art auch immer.

  • Toni Müller sagt:

    Frage an Dagmar Pauli ist Chefärztin der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich: „Würden Sie ein Gratisangebot bei einem Coiffure annehmen?“

  • Mascha sagt:

    Das besten, was ich zu dem Thema seit langem gelesen habe. Ich bin Mami einer kleinen Tochter und wenn ich dran denke, womit ich mich werde auseinandersetzen müssen (idiotische Schönheitsideale sind dabei nur ein Aspekt), wird mir mulmig.

    • tststs sagt:

      Kein Problem, insofern Sie nicht täglich 5h im HB vor dem Plakat verbringen, wird das, was Sie Ihrem Kind vorleben, bedeutend prägender sein!

  • Claudi sagt:

    „den Slogan «Ich mache es für mich» verschmieren. «Ich mache es für ihn» hätte ich daraus gemacht.“
    Ob wir Frauen es je schaffen, aus unserer selbstgewählten Opferrolle rauszukommen und für unsere Handlungen emanzipiert und ohne reflexartige Schuldzuweisungen an die bösen Männer eigene Verantwortung zu übernehmen?

    • Sportpapi sagt:

      Hm. Und dass Sie mit Schmierereien Frauen vor ihrem Unglück bewahren möchten, dass ist dann Selbstverantwortung? Sie merken schon, wie Sie Ihre eigenen Aussagen ins Gegenteil verkehren?

      • Reincarnation of XY sagt:

        ich finds vor allem super – dass sie wissen, aus welchen Motiven alle anderen Menschen handeln

        ich finde ihre Haltung gegenüber Frauen strotzt zutiefst von chauvinistischen Vorurteilen, Claudi

    • Hans Hintermeier sagt:

      „Ob wir Frauen es je schaffen, aus unserer selbstgewählten Opferrolle rauszukommen und für unsere Handlungen emanzipiert und ohne reflexartige Schuldzuweisungen an die bösen Männer eigene Verantwortung zu übernehmen?“

      Ja, das hoffe ich auch, dass ihr das bald schafft. Sie gehen mit gutem Vorbild voraus. Danke.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    bez. „schönheits-chirurgie“ generell. wir scheinen alle amerikanischen wohlstands-degenerationen unkritisch zu übernehmen. und natürlich – es geht auch hier um geld – um viel geld. findige chirurgen und die marketing-maschinerie haben erkannt, dass sich mit „verunsicherungen“ – und den daraus propagierten umkehrschlüssen, ne menge kohle scheffeln lässt.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    kurz gesagt bez. unserer heutigen konsumgesellschaft: je oberflächlicher, desto manipulierbarer, desto labiler.
    in den 70er und 80ern haben sich einschlägig beruflich ausgerichtete damen die oberweite vergrössern lassen um mal bei russ meyer mitspielen zu dürfen. in den 90ern wollte man den männern gefallen. und heute – und das ist irgendwie auf perverse art witzig – überwiegt der persönliche körperkult bei den jungen dermassen, dass es keine rolle mehr zu spielen scheint, warum und weshalb.. generell. die männchen trainieren wie blöd und da bleibt keine zeit für eine beziehung – und die weibchen konzentrieren sich auf die eigenen vermeintlichen makel. verblödungen à la kardashians machens vor. brave new world… der konsum kompensiert inhalts-losigkeit. mit allen konsequenzen.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Irgendwann einmal wird man sagen, nur gepimpte Menschen hätten auch eine gut funktionierende Beziehung- wenn wir schon bei den Äusserlichkeiten sind. Hauptsache, es stimmt von aussen!

      • Philipp M. Rittermann sagt:

        die geistige verarmung geht in der tat hand in hand mit der übersteigerten kompensation fehlender konversation. und je einsamer man in der konsequenz wird, desto mehr scheinen die äusserlichkeiten auszuarten. und beginnt man mal „die schale der eitelkeiten“ zu entblättern, ist die ernüchternung gross, da man feststellt, dass sich unter der haut meist zwei gaanz zerbrechliche und unsichere geschlechter verbergen.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Das ist definitiv so, Philipp. Eine materielle Sättigung zieht auch eine geistige Sättigung nach sich.

  • Malena sagt:

    An alle, die jetzt dann schreiben, dass sie sich wirklich nur für sich selbst und nicht für die (männliche) Aufmerksamkeit sexy anziehen oder die Brüste machen lassen: Findet Ihr es nicht auffällig, dass die Dinge, die ihr nur für euch selbst besonders betont (eben Brüste/Ausschnitt, Po und Beine in engen Hosen, rote Lippen…) von Männern als besonders attraktiv und aufmerksamkeitsfesselnd empfunden werden. Reiner Zufall?

    • Philipp M. Rittermann sagt:

      nun. dann frage ich mich – ihrer theorie zu folge – ist es doch nicht so weit her, mit der emanzipation der frau? weil andernfalls müsste frau ja nicht bis an (und über…) die schmerzgrenze gehen um dem anderen geschlecht zu gefallen?

    • Martin Frey sagt:

      Das mag schon sein, Malena. Trotzdem bezweifle ich sehr, dass das Gros der Frauen, die sich solchen Operationen unterziehen, dies wegen irgendwelchen Männern tut. Ohne da ein Spezialist sein zu wollen, aber ich habe nie eine Frau getroffen für die das zutraf. Meist hatte der Mann (falls es überhaupt einen sochen gab) dazu wenig bis nichts zu sagen, oft waren sie sogar gegen den Eingriff.
      Meines Erachtens machen die meisten Frauen das nur wegen sich selber, wegen eigenen Komplexen, Idealen, auch mal Konkurrenzdenken vielleicht. Schliesslich sind nicht nur bei GNTM die grössten und gnadenlosesten Kritiker der Frauen die anderen Frauen.
      Vielleicht sollten wir eher darüber reden, als über die kommerzielle Bewirtschaftung dieser Komplexe.

      • Malena sagt:

        Auch einverstanden, MF. Schlussendlich macht man es nicht für einen bestimmten Mann. Und ja, das Bedürfnis, im Vergleich zu andern gut aussehen zu müssen kann zu einem Komplex anwachsen. Und wie gross der Leidensdruck bei Brustoperationen ist masse ich mir nicht an zu wissen. Dass Frauen besonders harte Kritikerinnen sind bestreite ich auch nicht. Ich sage nur, dass es kein Zufall ist, dass besonders in den Bereichen optimiert wird, die bei Männern optische Reize und Interesse auslösen. Ich glaube sogar, dass eine junge Frau in den Ausgang geht und tatsächlich glaubt, dass sie sich nur für sich selbst aufgebrezelt hat – ich denke aber sie macht sich dabei etwas vor.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Wenn ich am morgen dusche, um etwas besser zu riechen, mache ich das dann für mich, meine Umgebung oder sogar für die Frauen in meinem Umfeld? Und wenn Frauen sich täglich schminken und sich (mehr oder weniger) schön anziehen. Macht man das für den kurzen Blick in den Spiegel am Morgen oder doch eher für die Blicke anderer?

      • Martin Frey sagt:

        „Ich sage nur, dass es kein Zufall ist, dass besonders in den Bereichen optimiert wird, die bei Männern optische Reize und Interesse auslösen.“
        Klar geht es immer nur um Sexyness, Malena. Oder um das was Frauen darunter verstehen. Denn ob das ganze Gedöns von Thigh Gap u.ä irgendetwas mit männlichen Schönheitsidealen zu tun hat wage ich zu bezweifeln.
        Aber wir leben in einer oversexed Gesellschaft, in der whs. mehr jungen Frauen den Namen Kardashian als den Namen Obama geläufig sein dürfte. Die Schönheitsindustrie vermarktet das Ganze. Ob das aber allein der Fehler der Schönheitsindustrie ist, ich weiss nicht.
        Nochmals, ich denke eher wir sollten uns Gedanken machen, weshalb soviele Frauen ein angeknackstes Selbstwertgefühl haben, und zwar unabhängig vom eigenen Aussehen.

      • Sportpapi sagt:

        Wir sollten uns aber auch Gedanken darüber machen, warum wir uns reflexartig darüber empören, wenn Leute ihren Körper „verschönern“. Warum ist es ok, sich monatlich die Haare zu färben, nicht aber eine nicht existierende Brust aufbauen zu lassen? Warum zieht man über Leute her, die auf ihr Äusseres achten, obwohl wir das alle doch mehr oder weniger auch tun?
        Und warum ist eigentlich immer gerade abwertend von Minderheitskomplexen die Rede, wenn jemand sich „verschönern“ lassen will? Habe ich auch Minderwertigkeitskomplexe, wenn ich wieder mal in eine Weiterbildung gehe? Oder nur, wenn ich ein Training besuche, um wieder mal etwas fitter zu sein, oder – bewahre! – nur schon etwas fitter auszusehen?

      • Malena sagt:

        Ich bin nicht empört, wenn sich jemand verschönern will. Ich tue das ja auch, und will dass Mass, das ich bei mir anlege, nicht als Standard für alle andern proklamieren. Finde es aber nicht hilfreich, wenn wir uns selbst einreden, dass wir dies nur für uns selbst tun. Wir spielen halt das Aufmerksamkeitsspiel, ob wir es zugeben oder nicht. Strategisch oder unbewusst, für Männer oder andere Frauen. Das ’nur für mich‘ Mantra ist eine Selbsttäuschung. Ausser man rechnet die erreichte Aufmerksamkeit, den Dating-Erfolg, und die Vorteile bei der Arbeit auch dazu, dann ist es ehrlicher.

      • Vierauge sagt:

        @SP – weil eine Brust-OP ein medizinischer Eingriff mit entsprechenden Risiken und Nebenwirkungen ist, und Duschen nicht. Haarefärben mit oxidativen Haarfarben liegt für mich, wegen der Allergenen Haarfarb-Kuppler und der Haarschäden, dazwischen.

      • Sportpapi sagt:

        @Vierauge: Dann ziehe ich gleich mit den massiven Zahnkorrektureingriffen nach.

    • Sportpapi sagt:

      Vielleicht haben Frauen bezüglich weiblicher Schonheitsideale schlicht die gleichen Vorstellungen wie die Männer? Scheint mir sogar sehr wahrscheinlich…

    • Frank sagt:

      Malena, wenn eine Frau sich aufbrezelt, ist das nicht nur eine romantische Strategie zur Verbesserung der Heiratschancen. Man weiss seit längerem, dass attraktive Frauen wirtschaftlich gesehen besser fahren als unattraktive Frauen. Ist bei Männer genauso. Ihr Frauen fühlt euch im knüppelharten Kapitalismus, den ihr alle täglich selbst wählt, als Opfer. Dass Männer genauso unter Optimierungsdruck stehen, zeigt jedoch, dass das kein Genderthema ist. Nur sind Frauen gewohnt zu jammern (speziell die gutgebildete akademische privilegierte Frau) und sich zu empören, jammernde Männer jedoch nimmt niemand ernst.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Nur sind Frauen gewohnt zu jammern (speziell die gutgebildete akademische privilegierte Frau) und sich zu empören, jammernde Männer jedoch nimmt niemand ernst.

        Da ist zweifellos so: Die aller grössten Jammeri sind zur Zeit gut ausgebildete- und verdienende, stark privilegierte, weisse Frauen aus der oberen Mittelschicht. Als Mann würde ich einen weiten Bogen um solche Frauen machen, aber einen ganz weiten!

      • Zufferey marcel sagt:

        Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und hier von ‚anschwellendem Schafsgesang‘ sprechen…

        Mann, bin ick belesen, ey!

    • Reincarnation of XY sagt:

      Malena – es sind nicht alle Menschen gleich.
      Es geht mir überhaupt nicht um Brust-OPs. Aber wenn sich jemand „schön“ macht, ganz egal was er jetzt unter Schönheit versteht, denn die Geschmäcker sind verschieden, dann macht er das in erster Linie für die eigene Eitelkeit und für sein ästhetisches Empfinden. Ich finde das legitim und menschlich.
      Ich bin ein Mann und ich möchte auch gut aussehen, obwohl ich zu diesen wenigen Männern gehöre, die nicht heuchlerisch um Frauen rumschwänzeln. Nennen sie es Narzissmus, Eitelkeit, ästhetisches Empfinden – what ever.
      Wir sollten dieses Recht jedem Menschen zugestehen, auch wenn wir einen anderen Geschmack haben. Wenn uns Selbstwertgefühl fehlt, sollten wir daran arbeiten und nicht versuchen andere einzuschränken.

      • Malena sagt:

        Ich bin nicht anti-Verschönerung, nur anti-Selbsttäuschung. Bei Ihnen mache ich mir keine Sorgen diesbezüglich… 😉

      • Reincarnation of XY sagt:

        hmm sie wissen also genau, wo die Grenze zwischen sich schöner machen und Selbsttäuschung verläuft?
        Puh…. ich habe schon ungeschminkte, ungeschönte, unmodische Menschen getroffen, die strotzten nur so von Selbsttäuschung.

        Wer es sich heute leisten kann, kann 10-20 Jahre länger jünger aussehen. Warum nicht? das muss jeder selbst wissen. Gefühlt 80%-90% der 50 jährigen Frauen lassen ihr Haupthaar nicht grau werden. Das ist heute Standard, ich finde das nicht schlecht. Kenne aber auch solche, die stehen zu ihrem grau, auch gut.

      • Malena sagt:

        nee missverständnis. ich meine nicht, dass schönermachen selbsttäuschung ist, sondern spreche von der selbsttäuschung bezüglich der motive des sich schöner machens (weil ich mir so gefalle vs. für die aufmerksamkeit im umfeld, medial verbreitete schönheitsideale, peer pressure etc.). und ja, es gibt ein grosses spektrum bez. ausmass der selbsttäuschung.

    • anonyma sagt:

      eine freundin hat mich gerade auf diese diskussion verwiesen und ich staune, was hier für schwarz-weiss denken herrscht. ich habe mir die brüste machen lassen und zwar wirklich für mich, als eine etwas unkonventionelle form der therapie. mit ungefähr 11 bekam ich brüste und diese erregten die aufmerksamkeit eines erwachsenen, welcher sich dann über mehrere jahre sexuell an mir vergriff. sie hörten mit 14 dann auf zu wachsen und behielten eine etwas spezielle form, die immer wieder kommentiert wurde. ich entzog mich irgendwann der situation und machte auch mehrere therapien, jedoch hörte ich jedesmal seine stimme, wenn ich meine brüste sah oder jemand sie berührte. also habe ich sie operiert und die stimme ist weg, ich konnte für mich so einen schnitt ziehen, zumindest teilweise.

      • Malena sagt:

        @anonyma: Freut mich hat es geholfen! Ich glaube Sie werden hier von fast 100% der KommentatorInnen Verständnis bekommen. Das ist eine ganz andere Kategorie als die Clique von 25-jährigen, die sich alle Brust und Po auspolstern lassen.

      • anonyma sagt:

        vielleicht ist der promi-look auch bei diesen nur ein vorwand? wieso ist ein motiv „edler“ als ein anderes? glauben sie ich erkläre irgendwem in der realität den wahren grund für den eingriff, falls ich darauf angesprochen werde? dann bin ich zwar keine oberflächliche plastiktussi mehr, dafür ein „opfer“, was ich noch weniger sein möchte. um aber zum thema zurückzukommen, mich stört die werbung auch, und zwar weil sie einen heftigen, risikoreichen und unglaublich schmerzvollen eingriff völlig bagatellisiert. so mancher mann in meinem umfeld findet schnell mal bei einer filigranen frau mit passendem busen, dass „man da etwas machen könnte/sollte“ und finden gefallen an kunstbrüsten; dass es ein vermögen kostet, wehtut (auch lange danach) und schiefgehen kann, das ist egal. befremdend.

      • Adina sagt:

        Liebe anonyma, wenn etwas auf dieser Erde wirklich verboten gehört, dann ist das das sexuelle Missbrauch an Kindern.
        Doch leider reicht ein gesetzliches Verbot nicht dafür, dass es so was nicht mehr gibt. Schön wär’s wenn sich so was schlimmes einfach so verbieten liesse.
        Was Männer über Ihre Brüste denken sollte Ihnen hoffentlich, auch durch diesen Eingriff, mittlerweile egal sein, das wünsche ich Ihnen.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Doch, sie machen es vor allem für sich. Es geht nämlich auch um erotisches Kapital, das kann man dann z.B. auch wieder in andere Kapitalien umwandeln (siehe die vielen Bsp. von prominenten Frauen). Männer sind oft nur Mittel, nicht Zweck an sich. (frei nach Kant).

      Ausgenommen sind natürlich Fälle von Krebs, Misshandlung usw.

    • Alpöhi sagt:

      Der Wunsch der Frau ist es, schön zu sein und dafür vom Mann bewundert zu werden. Daran ändert auch die Emanzipation nichts 😉

      Der Wunsch des Mannes ist es, die Welt zu retten und/oder zu bauen (oder doch wenigstens einen Drachen zu töten) und dafür von der Frau bewundert zu werden. Auch daran ändert sich nichts 😉

  • Heidi sagt:

    Vielen Dank, Frau Pauli, Sie haben die richtigen Worte für meine stumme Wut gefunden!

  • Zufferey Marcel sagt:

    Endlich gibt es ein weibliches Äquivalent zum Bodybuilder! Sowohl der Muskelprotz als auch das Implantatmädel optimieren sich an den Bedürfnissen auf dem Beziehungsmarkt vollkommen vorbei!

    • Sportpapi sagt:

      Obwohl ich das mit dem Muskelprotz – in einem gewissen Rahmen – keineswegs glaube.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Stimmt, sportpapi: Aber ich rede nur von den Testosteron- und Stereoid-getriebenen Muskelprotzen, Sie wissen schon, das sind die mit den, äh, Erdnüssli…

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Also reden wir auch nur von den ganz wenigen gemachten Riesenbrüsten, und nicht von den zahlreichen ganz normalen, keineswegs auffälligen Brustvergrösserungen?

      • Zufferey marcel sagt:

        Hm, sportpapi: Das fass ich mal als rhetorische Frage auf. Obwohl…

      • Sportpapi sagt:

        Zufferey: Warum?
        Ich gehe davon aus, dass man den meisten Frauen eine Brust-Op nicht ansieht, wenn man sie nicht vorher kannte. Und die meisten, die trainieren, sind nicht Bodybouilder.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Zur Werbung: Soll weiter erlaubt sein.

        Zum Bedürfnis: Jede selber schuld.

        Zur Motivation: Schon Freud wusste nicht, was Frauen wollen.

        Zur Autorin (Näheres s. weiter oben oder unten): Das ist ‚anschwellender Schafsgesang‘.

        Fazit: Alles Banale ist politisch.

      • Susi sagt:

        @SP und MZ: Der Übergang ist doch fliessend; wo genau beginnt denn die gestörte Selbstwahrnehmung? Bei Implantaten „Normalgrösse“, bei einer Anhäufung von kosmetisch-chirurgischen Eingriffen, beim Übertrainieren, beim Nachhelfen mit etwas Testosteron, beim täglichen Testosteronspritzen?

        Ich kannte mal einen Bodybuilder, damals CH-Meister im Schwergewicht. Er wog 136 kg bei 180cm, mit 115kg fand er sich „dünn“. Ziemlich grenzwertig, ja.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ja, nicht nur ziemlich grenzwertig. Aber mir ging es ja darum, nicht alles in Bausch und Bogen zu verdammen, nur weil es Auswüchse gibt.
        Ehrlich gesagt vermute ich einmal, wenn diese Brust-Ops nicht so teuer wären, gäbe es das vermutlich deutlich häufiger. Und keineswegs zu Extremformen, sondern einfach nur zum Körper passend.

      • Zufferey Marcel sagt:

        @Susi: Die Frage ist, ob überhaupt eine gestörte Selbstwahrnehmung vorhanden ist, wenn man sich zu dick, zu dünn, zu hässlich, etc. vorkommt. Oder wenn frau glaubt, dass sie zu kleine, zu schlaffe oder whatever Brüste hat. Dito Bodybuilder. Vor allem Letztere haben dann wiederum mit ihren immer kleiner werdenden Nüssen überhaupt keine Probleme- was aus Perspektive der Reproduktion und der sexuellen Attraktivität schon ausgesprochen bemerkenswert ist!

        Ich halte den Trend zur kosmetischen Selbstoptimierung für grundsätzlich schwierig. Ob der nun von aussen, d. h. von der Werbung, den Medien, der Unterhaltungsindustrie- oder von innen, aus einer meinetwegen gestörten Selbstwahrnehmung heraus- herbei geführt wird, ist dabei eher nebensächlich.

      • Susi sagt:

        @MZ: Das Schrumpfen der Eier und der gestörte Sexualtrieb werden schon nicht auf die leichte Schulter genommen, aber halt unter unzähligen anderen Nebenwirkungen (z.B. Vergrösserung des Herzmuskels, verstärkte Körperbehaarung, Unfähigkeit, sich das Handy mit dem rechten Arm ans rechte Ohr zu halten, weil der Bizeps zu gross ist) akzeptiert. Schlimmschlimm.

        Der Trend ist besorgniserregend, ja. Und die Frau Pauli hat schon recht, so ein Plakat suggeriert dass ein solcher Eingriff halt etwas Normales ist in der heutigen Zeit. Ich kauf mir mal schnell ein neues Handy und neue Brüste.

      • Zufferey Marcel sagt:

        @Susi: Uii, sich das Natel mit dem rechten Arm nicht mehr ans rechte Ohr halten können wegen dem Bizeps ..?! Wie furchtbar! Ich arbeitete mal mit einem ganzen Trupp Bodybuilder zusammen, u. a. mit dem Europa-Meister in dieser Disziplin. Ganz unter uns gesagt: Das mit dem Testosteron soll aber auch positive Nebenwirkungen haben. Haben die mir damals gesagt. Gut, darauf kann ich jetzt leider nicht näher eingehen. Wegen dem BtMG undso. Aber!

        Am anderen Ende der Skala haben wir es noch mit einem ganz anderen Problem zu tun: Die zunehmende Psychopathologisierung von abweichendem Verhalten. Und dann kommt mir- in letzter Zeit übrigens immer häufiger und auch in anderen Zusammenhängen- ein ganz anderer Begriff in den Sinn: Anomie. Was halten Sie von davon? Als Erklärungsgrundlage, meine ich.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Das ist also ein Besorgnis erregender Trend? (und nicht etwa der tatsächlich vorhandene Trend zu teilweise massivem Übergewicht und insbesondere dramatischem Bewegungsmangel?)
        Und sobald man den Preis für die neuen Brüste hört, merkt man wohl, dass man das nicht so auf die Schnelle bekommt.
        Aber weiterhin: Ich verstehe die Aufregung nicht. Bei Abtreibungen darf über Motivation und Situation gar nicht erst diskutiert werden, die gleichen Leute stören sich dann aber über Schönheits-Ops? Und unterstellen, dass diese völlig unnötig sind (warum eigentlich? – als ob es hier keine Nöte gäbe)

      • Susi sagt:

        @SP: Was sind den das jetzt für seltsame Vergleiche? Wenn man beispielsweise Magersucht kritisiert, spricht man sich nicht automatisch für Adipositas aus, was ist denn das für ein Fehlschluss?

        @MZ: Positive Nebenwirkungen? Nun, das ist wohl Ansichtssache. Die einen stufen drei-Stunden-lang-können als „positiv“ ein, andere finden es nicht toll, am nächsten Tag zu humpeln.

        Bei er Anatomie-Frage komme ich nicht draus!

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ich habe mich mit den Begriffen Trend – also etwas, was wirklich Verbreitung erfährt – und Besorgnis erregend – also etwas, das so häufig oder so gefährlich ist, dass man es wirklich mit der Angst zu tun hat – auseinander gesetzt und ein Beispiel gemacht, was für mich wirklich unter diesen Titel passen würde. Aber Muskeltraining?

      • Zufferey Marcel sagt:

        @susi: Vom Humpeln haben sie mir damals nix gesagt. Ich habe sie aber auch nie Humpeln sehen = Testosteron-Legende..?

        Anomie, meinte ich, nicht Anatomie. Durkheim.

      • Susi sagt:

        @SP: Nein, ich meinte damit nicht Muskeltraining generell, sondern dieser Trend zum Perfektionismus des Äusseren in unserer narzisstischen Gesellschaft. Irgendwann reicht nichts mehr und man muss nachhelfen, mit Operationen, Medikamenten, Essen-rauskotzen etc. Ist ja ziemlich verbreitet.

        @MZ: Nicht der Bodybuilder humpelt am nächsten Tag, sondern die Frau.
        Ich habe tatsächlich „Anatomie“ gelesen, den Ausdruck „Anomie“ musste ich googlen und verstehe die Frage noch immer nicht 😀

      • Zufferey Marcel sagt:

        @susi: Aha, die Frau muss also hernach humpeln! Klar, weil der Mann ja wie ein rasender Bulle… Dass er selber danach vielleicht ein ärtztlich verordnetes Penisbad nehmen muss, drei Mal täglich, natürlich… Gut, andererseits: Wir Männer ertragen unser Leid ja mit stoischem Gleichmut, wie allseits bekannt 😉

        Der Begriff Anomie, etwas erweitert, verstanden als totale Entgrenzung auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Das kann zu Problemen mit der Eingrenzung der eigenen Möglichkeiten bei gewissen Frauen führen: In unserer Zeit des scheinbaren anything goes, der Multioptionalität, werden die Grenzen zwischen Ideal und Realität langsam fliessend und verschwimmen zusehends. Man könnte in diesem Zusammenhang auch von einem zunehmendem Realitätsverlust sprechen.

      • Susi sagt:

        Das tönt jetzt wirklich interessant, das muss ich mir morgen nochmals durch den Kopf gehen lassen.

        Ja, die Frau muss humpeln, und das alles nur wegen der „bucket list“. 😉

      • Zufferey Marcel sagt:

        Hm, Susi: bucket list… ? Was ist das? Ich kenne nur bucket seats.

        Humpeln, ha! Sie tragen ganz schön dick auf 😉

      • Susi sagt:

        Sie kennen die „bucket list“ nicht? Das ist eine Liste, auf der Dinge stehen, die man tun will, bevor man stirbt. („Schnorcheln auf den Malediven“: check!)

  • Muttis Liebling sagt:

    Der Trend geht von der kurativen Medizin weg zur Krankheits- und in diesem Fall zur Körperbewirtschaftung. Das ist keine Fehlentwicklung, sondern ein politisch gewollter Prozess. Man liest allenthalben, welchen Jobmotor man von der ‚Gesundheitsindustrie‘ erwartet.

    Andererseits gilt in den meisten OECD- Ländern für Ärzte und Spitäler ein Werbeverbot. Nur nicht in CH und den USA. Hier darf man sogar mit subjektiven Patientenberichten werben, was in der BRD streng verboten ist. Die Schweiz ist europaweit führend in der Kommerzialisierung der Medizin. Es gibt, auch das einmalig im zivilisierten Teil der Welt, kein Gesetz zum Patientendatenschutz. Der Begriff ‚Arztgeheimnis‘ ist ein nur gefühlter, kommt aber im keinem Gesetz vor. Freie Bahn für Medizinbewirtschaftung!

    • Martin Frey sagt:

      In der Schweiz dürfen Sie nur kommerziell bewerben wo es nicht um kassenpflichtige Medizin geht, so auch in diesem Fall. Dies ist ähnlich wie in anderen Ländern, aber ein entscheidender Unterschied zu den USA.

      • Muttis Liebling sagt:

        Wo darf man das nachlesen? Mir liegt ein gegenteiliges Gutachten einer auf Medizin und Patientenrechte spezialisierten Anwaltskanzlei vor.

      • Martin Frey sagt:

        Soweit ich weiss sind die Grundsätze über die Zulässigkeit der Werbung für Medizinprodukte in HMG und MepV festgehalten.
        Ein Grundsatz ist dabei, dass Publikumswerbung verboten ist für Medizinprodukte, die nur auf ärztliche Verschreibung abgegeben werden dürfen, oder ausschliesslich für die Anwendung durch Fachpersonen in Verkehr gebracht werden.
        Dann gibt es noch den Branchen-Kodex FASMED Code of business conduct der auch Anforderungen aus dem KVG berücktsichtigt.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Martin Frey kommt noch die Satzung der FMH hinzu, welche aber nur für Ärzte, aber nicht für Spitäler gilt.

        Alles zusammen stellt kein gesetzliches Verbot für die Werbung auch für Kassenleistungen dar und ich kennen auch kein Spital, welches nicht für solche wirbt.

      • Katharina sagt:

        MF: ‚aber ein entscheidender Unterschied zu den USA.‘

        Es ist so, dass ich hier in LA (Land of the silicon Himalayas?…) nie eine Werbung in der Form wie hier rapportiert im Züricher HB gesehen habe. Natürlich gibt es die üblichen professional Ads (Dr. of cosmetic surgery mit einer Littanei von Zertifikaten), aber nicht diese blatante Referenz zu einem ‚Atelier‘ im Format des Marlboro Man Billboards am Sunset Blvd Ecke Crescent Heights, einer Ikone auf vielen LA Postcards. Das ist schon eine andere Dimnesion.

    • Sportpapi sagt:

      Ich sehe ja nur weissgekittelte „Ärzte“? in der Werbung, die für irgendwelche Produkte – Zahnpaste? – werben.
      Aber ich wüsste auch nicht, warum die Werbung für Brust-Op oder Zahnkorrektur verboten sein sollte. Solange sie nicht unlauter ist.

      • Muttis Liebling sagt:

        Aus medizinethischen Gründen. Das generelle Werbeverbot für medizinische Leistungen wurde vor 2500 Jahren in den hippokratischen Kommentaren formuliert und bis vor 20 Jahren haben sich in Europa alle daran gehalten. Es gibt keinen Grund, ausser dem mit Medizin Geld zu scheffeln, dies plötzlich aufzugeben.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Standesregeln sind gut, aber natürlich eher freiwillig. Hat mit Sinn und Zweck unserer Gesetze nichts zu tun.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Standesregeln sind üblicherweise nicht nur freiwillig. Bei Ärzten kenne ich mich, zugegeben nicht so gut aus, aber die Verletzung der Standesregeln der Anwälte kann zu einem Disziplinarverfahren und schlimmstenfalls, bei grober und wiederholter Verletzung, zur Löschung aus dem Anwaltsregister, sprich faktischem Berufsverbot, führen. Und auch in dieser Branche sind klare Werberestriktionen enthalten, die man einhalten muss.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das sind dann wohl die Auswüchse unserer Verbands-/Lobby-Gesellschaft. Finde ich nicht so klug.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Dazu gibt es verschiedene Meinungen. Ich persönlich finde es erstens sinnvoll, wenn gewisse Regeln und Gesetze, die für eine spezielle Bevölkerungsgruppe gelten auch von denen gemacht werden und nicht von irgendwelchen Schreibtischtäter ohne Praxisbezug. Und auch dass man sich in diesem Berufen auf die eigentliche Berufsausübung konzentrieren kann, weil man davon ausgehen kann, dass der Andere (die Gegenseite oder ein anderer Arzt) sich an gewisse Regeln halten wird. Das erleichtert die Zusammenarbeit sehr.
        Aber „Auswüchse“ der Lobby sind es eher nicht. Im Gegenteil, es sind Regeln, die zu einem gewissen Konservatismus dieser Berufsstände führen und quasi schon immer da waren, um sich von anderen abzugrenzen. Die Tendenz geht eher Richtung Lockerung der Regeln.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich sehe da Kartelle und ganz viel Lobby-Arbeit, nicht immer zum Vorteil der Allgemeinheit. Ausserdem gehe ich nicht davon aus, dass die verantwortlichen Behörden alle nur Schreibtischtäter ohne Praxisbezug sind. Juristen beispielsweise gibt es da genug. Leider.

      • 13 sagt:

        „Ausserdem gehe ich nicht davon aus, dass die verantwortlichen Behörden alle nur Schreibtischtäter ohne Praxisbezug sind. Juristen beispielsweise gibt es da genug. Leider.“

        Bestätigt Ihr „leider“ nicht gerade meine Aussage. Nicht alle Juristen sind praktizierenden Anwälte, daher sehen Sie auch nicht alle praxisrelevanten Probleme. Gleich wie beim BAG ja kaum praktizierende Ärzte arbeiten. Ansonsten denke ich schon, dass Dinge wie Kollegschaft und Sorgfaltspflichten zu Gunsten der Kunden ist. Haben Sie sich die Regeln denn angeschaut, bevor Sie dieses Urteil sprechen?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich sehe schon, wir unterscheiden uns, was die Auslegung des Begriffs Praxisbezug anbelangt. Für mich ist logisch, dass man in der Regel nicht gleichzeitig zwei Hüte anhaben kann.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Wie definieren Sie denn Praxisbezug? Der Rechtssetzungsprozess, so wie wir ihn haben, ist schon ok. V.a. da Gesetze eben die ganze Bevölkerung betreffen und darum auch universell sein müssen. Aber hier geht es um einen Verhaltenskodex einer kleinen Gruppe (die ja neben diesem Kodex durchaus an Gesetz gebunden ist). Warum sollte man ihn dann nicht dieser Gruppe überlassen?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Man kann den Verhaltenskodex einer Gruppe überlassen. Jeder Verein darf seine Regeln selbst bestimmen. Grenzwertig wird es, wenn beispielsweise ein Ausschluss nach Verstoss (ohne Gesetzwidrigkeit) zu einem Berufsverbot führt. Im Sport wird die Diskussion ja auch intensiv geführt, ob die Sportgerichtsbarkeit wirklich über der weltlichen (und wenn nein, welcher) steht.

      • 13 sagt:

        Das Berufsverbot kommt durch die Monopolstellung bei der Klientenvertretung. Andere Tätigkeiten sind ja davon nicht betroffen und die Hürde ist sehr hoch. Um ehrlich zu sein, wäre mir kein Fall bekannt. Disziplinarverfahren hingegen kommen vor. Ich bin nicht sicher, ob im Sport die gleichen Regeln gelten, da gibt es ja keine Monopolstellung. Ich verstehe schon, was Sie meinen, aber wenn ich die Regeln (ich habe mich jetzt gerade kurz durch die Standesregeln für Ärzte durchgelesen) anschaue, sehe ich kein Problem. Diese Regeln sind nicht irgendwie einschränkend, wenn man seinen Beruf mit der nötigen Sorgfalt und guten Gewissens ausüben will. Und eine Werberestriktion für medizinische Leistungen scheint mir im Sinne des Konsumentenschutzes und der Gesundheit wichtig.

    • Gerhard Engler sagt:

      Der Begriff „Arztgeheimnis“ (=Berufsgeheimnis) steht im Strafgesetzbuch (Art. 312). Und dieser Artikel wird in der Schweiz konsequent durchgezogen. Patientenbericht sind nur vollständig anonymisiert oder mit Zustimmung des Patienten zulässig. Ich vermute aber, dass die meisten Patientenberichte schlicht erfunden sind.

      • Muttis Liebling sagt:

        Richtig, in Art. 321 (Zahlendreher bei Ihnen) ist ein allgemeines Berufsgeheimnis genannt, welches gegenüber Ärzten aber nicht weiter spezifiziert ist. Wesentliche medizinspezifische Aspekte (gestaffelte Informationsweitergabe an Teilnehmer der Therapie) fehlen.

        Ausserdem, und das ist das k.o.- Kriterium gibt es Punkt 3.

        ‚3.  Vorbehalten bleiben die eidgenössischen und kantonalen Bestimmungen über die Zeugnispflicht und über die Auskunftspflicht gegenüber einer Behörde.‘

        Das hebelt alles aus. So müssen seit 2014 alle Spitäler im Kontext SwissDRG alle Diagnosen und alle Proceduren an die nicht medizinische, privatwirtschatliche Einrichtung Krankenkasse melden. Da kann man die Daten gleich auf Facebook posten. Es gibt also kein Arztgeheimnis.

      • Gerhard Engler sagt:

        @ML: Mit der Zahlenkorrektur haben Sie recht. Aber das Arztgeheimnis ist nur darum nicht spezifiziert, weil es für ALLES gilt, was ein Arzt vom Patienten erfährt. Und die Veröffentlichung eines Namens ohne Einwilligung in der Werbung ist zu 100% verboten. Bringen Sie doch ein einziges Beispiel, wo die Öffentlichkeit unter Verletzung des Arztgeheimnis etwas erfahren hat.

      • Muttis Liebling sagt:

        @Gerhard Engler

        Auch im TA werden regelmässig Klarnamen und dazugehörige Diagnosen veröffentlicht. Es handelt sich meist um Personen, welche nach Ansicht irgendwelcher Kritiker ‚unberechtigt‘ IV- Leistungen beziehen. Meine diesbezüglichen Meldungen an den Ombudsmann Tamedia und den Rechtsdienst der FMH sind alle abgewiesen worden. Der Artikel 321 Absatz 3 lässt solche Indiskretionen explizit zu.

        Aber ich schrieb auch nur, dass der Begriff ‚Arztgeheimnis‘ in der schweizerischen Rechtsprechung nicht existiert und kein Patient vor der Offenlegung aller seiner Behandlungsdaten geschützt ist. Das ist international einmalig.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Krankenkasse und absolutes Arztgeheimnis passen nun mal nicht zusammen.

      • 13 sagt:

        Herr Engler,
        ML hat hier aus rechtlicher Sicht ohne Zweifel recht, auch wenn diese Offenlegung natürlich an gewisse Richtlinien gebunden ist.
        Als Beispiel können wir einen Strafprozess nehmen: Weder das Opfer noch der Täter müssen die Einwilligung in den Gebrauch der medizinischen Unterlagen für den Prozess geben. Eine Verfügung des Richters genügt. Und obwohl die Akten natürlich nicht einfach so für alle einsehbar sind, ist zumindest die Verhandlung öffentlich. Da darf jeder kommen und damit erfährt auch jeder Auszüge aus den medizinischen Unterlagen, inkl. der Namen.

      • Muttis Liebling sagt:

        @SP, Du bringst es auf den Punkt. So argumentiert auch das Bundesgericht.

        @13 Staatsanwälte können in jedem mir bekannten Staat das Arztgeheimnis aufheben. Aus Ermittlungsgründen und für den davon involvierten Personenkreis. Aber subalterne Mitarbeiter von Gesundheitsdirektionen können das woanders eher nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Meiner Meinung nach zu recht. Ich würde mir wünschen, die Krankenkassen hätten hier noch etwas mehr Befugnisse und würden bezüglich Notwendigkeit von Behandlungen noch etwas intensiver nachfragen.

      • 13 sagt:

        @ ML
        Die Frage war ja: Wo kommen solche Daten an die breite Öffentlichkeit? Und es ist kaum die Gesundheitsdirektion, die es auf Ihrer Homepage teilt.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Also was wir vor allem bräuchten,
    ein bisschen mehr Augenmass bei dieser unsäglichen „Vandalismus-Strafnorm“, wenn es ums schwärzen destruktiver Konsum-manipulationsplakate geht-

    die Zerstörung welche jene anrichten, übersteigt die tatsächliche Zerstörung des übersprayten Papiers um Welten und ist mit nichts zu entschuldigen!

    • Martin Frey sagt:

      Vandalismus ist illegal, Vandalenakte sind Straftaten, egal ob es sich Privateigentum, Plakatwände, religiöse Stätten oder Naturdenkmäler handelt. Es gibt keinen guten/berechtigten Vandalismus, genauso wenig wie berechtigte Körperverletzung oder ein bisschen Vergewaltigung existieren.
      Kann jetzt nicht ganz glauben dass Sie Frau Steiner dem das Wort reden wollen.

    • Sportpapi sagt:

      Wusste ich doch, dass Brunhild Steiner hier umgehend aufsteigen würde.
      Aber eigentlich haben wir doch dieses Augenmass. Was gegen Gesetze verstösst, wird entfernt (oder gar nicht zugelassen). Aber wenn Sie meinen, es könnte jede/r mit seinem Augenmass entscheiden, was denn nun zu schwärzen sei (Politiker-Plakate beispielsweise sind ja sehr beliebt), dann öffnen Sie eine ziemlich grosse Tür.
      Denn dann sind dann irgendwann nicht mehr nur Schmierereien, sondern auch Steinwürfe am 1. Mai und Vanalismus von Fussball-Rowdies zulässig?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Martin Frey
        @Sportpapi

        ja, hier nehme ich tatsächlich, ungeachtet der juristischen Ausgangslage, eine Unterscheidung zwischen Vandalismus und Zivilcourage vor.

        So einfach ist es nicht, auf demokratische „Einsprachemöglichkeiten“ hinzuweisen, respektive diese durchzubringen.

        Es erscheint mir müssig mich deswegen in selben Topf wie 1.Mai-Krawallanten uä zu werfen.

      • Martin Frey sagt:

        Wollen Sie damit andeuten Sie stehen über dem Gesetz, Frau Steiner? Oder dass ein (vermeintlich guter) Zweck die Mittel heiligt?
        Schlimm genug dass es den einen oder anderen Jungpolitiker gibt der derselben Ansicht ist, mit derselben Argumentation. Aber wenn Sie dieses Recht für sich beanspruchen wollen, ja dann sind Sie nicht besser als die 1. Mai Krawallanten, so leid es mir tut.
        Sie öffnen mit einer solchen Haltung die Büchse der Pandora, Fr. Steiner. Da gebe ich auch SP vollumfänglich recht.

      • Sportpapi sagt:

        @BS: Die Fälle, die Sie jeweils zum Kochen bringen, finde ich etwas zwischen gar nicht störend bis harmlos. Hingegen würde ich auch gerne mal das eine oder andere SVP-Plakat übermalen, die ganz sicher wenn schon mehr Schaden anrichten. So sind die Geschmäcker (und etwas anderes ist es doch nicht) verschieden. Und deshalb geht diese Selbstjustiz gar nicht.
        Und doch, Frau Stauffacher ist auch ganz sicher, dass es sich in ihrem Fall um berechtige Abwehrmassnahmen und um Zivilcourage handelt. Zumal sie tatsächlich etwas mehr riskiert als diese Schmierfinken, die Plakate „verzieren“.

      • Sportpapi sagt:

        Und noch dazu: „So einfach ist es nicht, auf demokratische „Einsprachemöglichkeiten“ hinzuweisen, respektive diese durchzubringen.“
        Was nichts anderes heisst, als Ihr Haltung ist vermutlich bei weitem nicht mehrheitsfähig. Und nebenbei auch nicht vereinbar mit einer liberalen Gesellschaft – aber die schafft sich momentan ja sowieso gerade selber ab.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Brunhild – das geht gar nicht. Sie sollten froh sein, leben wir in einer freiheitlichen Gesellschaft, denn nur das garantiert ihnen, dass Sie ihre Überzeugungen frei ausleben dürfen.
        Würde ihre Art „Zivilcourage“ Schule machen, sähen Sie sich und ihre Familie vielleicht schneller als ihnen lieb ist mit Problemen konfrontiert.
        Es geht nicht nur um 1. Mai – andere finden Fleisch essen ein „Verbrechen“, andere Banken, andere Pro Life-Christen. Und all diese Gegner denken genau wie Sie, wenn es gilt, diese aus ihrer Sicht unliebigen Manifestationen von Menschen mit anderen Wertvorstellungen, zu sabotieren.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Natürlich kann man jetzt versuchen solche Plakate per Gesetz verbieten, GB macht es vor, dass das geht.
        Aber ich fürchte mich vor diesem Trend, dass alles verboten wird, was der Mehrheit nicht passt.
        Denn so sinnvoll das eine oder andere Verbot im ersten Moment auch scheinen mag… es ist gefährlich, dass sich mehr und mehr die Gesinnung breit macht, dass das was mir nicht gefällt, verboten gehört. Mehrheit rottet sich gegen Minderheit zusammen. Das ist das Ende einer freiheitlichen Gesellschaft. Und das kann niemand wirklich wollen.

      • Martin Frey sagt:

        „Mehrheit rottet sich gegen Minderheit zusammen. Das ist das Ende einer freiheitlichen Gesellschaft. Und das kann niemand wirklich wollen.“
        Das verlockende daran ist, dass die Leute, die glauben, sich solche Rechte herausnehmen zu können, darauf spekulieren, zu ebendiesen irgendwie besseren Mehrheiten zu gehören, die den Takt angeben, die Deutungshoheit haben usw. Und die darauf spekulieren, dass sich dieses Selbstjustizsystem wohl schon nie gegen einen selber als selbsternannte Tugendhüter richten wird.
        Insgesamt sehr schön formuliert, Roxy.

      • Katharina sagt:

        Solange ‚Vanalismus von Fussball-Rowdies‘ faktisch geduldet ist, bzw die Fanclubs nicht für ihre Verantwortung haften müssen , wird hier mit Scheinargumenten hantiert.

        Der Zürcher Sprayer ist inzwischen im Museum. Spayereien und Besetzungen im bernischen Kindergarten etwa werden geduldet und es wird verhandelt.

        Und Ihr bemüht die Verfassung wegen eines dummen Plakates?

      • Sportpapi sagt:

        @Katharina: Du möchtest Fanclubs für den Vandalismus von „Fans“ haftbar machen? Und die „Emma“ dann für jedes übermalte Plakat?

      • Martin Frey sagt:

        @Katharina: Nur weile viele etwas aus der anonymen Masse heraus tun und damit davonkommen, macht es das noch lange nicht legal. Dafür bedienen diese sich ja eben der anonymen Masse. Und wir haben im Rechtsstaat nun mal das „Problem“ wenn man so will, dass man jedem einzelnen Individuum eine Straftat nachweisen muss.
        Wenn das aber gelingt, dann kommt es auch zu Verurteilungen. Ueber das Strafmass kann man dann wieder diskutieren, aber das iwäre dann definitiv offtopic.

      • Katharina sagt:

        Ich sagte nur, dass hier Scheinargumente benutzt werden. Und gerade bei Fussballspielen vieles gedudlet wird und die Kosten der allgemeinheit überlassen werden. Sei dies für Aufwände der Polizeiorgane, sei dies für demolierte Sonderzüge (welche ja Videoüberwachung haben. Da wird sofort Polizeistaat gesagt.

        Ein Graffiti auf einem vergänglichen Plakat ist nun aber etwas anderes. Auch wenn es juristisch wohl Sachbeschädigung ist.

      • Martin Frey sagt:

        Wir haben hier nun mal keine Zero Tolerance-Kultur, Kat. Es wird unter der Prämisse „laufen lassen“ sehr vieles immer wieder auf die Allgemeinheit abgewälzt, nicht nur bei Fussballspielen und Sprayereien, auch in der Hausbesetzerszene usw. Das kann man richtig finden oder auch nicht.
        Juristisch ist der Fall in aller Regel klar. Der Begriff Polizeistaat wird dann eben gerne verwendet wenn es um die Grenzüberschreitungen des eigenen Klientels geht. Das sind eigentlich die Scheinargumente in der Diskussion, zumindest nach meinem Verständnis.

      • Sportpapi sagt:

        @Katharina: Es geht um die vielbeschworene Verhältnissmässigkeit. Aber wenn man einen Schaden klar einem Verursacher zuordnen kann, wird dieser schon zur Rechenschaft gezogen. Nur geht das meistens nichts.

      • Reincarnation of XY sagt:

        MF – danke, Sie haben meine Aussage noch sehr gut ergänzt. Die „Verbieter“ vergessen nicht nur, dass es auch sie treffen könnte, sondern dass das Pendel bis jetzt früher oder später stets zurückgeschlagen hat, und zwar mit aller Wucht.
        Deshalb ist es einfach blind, eine vorübergehende Stärke auszunutzen.

        Katharina – „was du nicht willst, das man dir tut…“
        Wenn Sie Geld für ein Plakat ausgeben, dann möchten sie auch, dass dieses nicht verunstaltet wird. So einfach ist das. „Dann sagen sie auch nicht: ja solange bei Fussballvandalen nicht mehr durchgegriffen wird, kann man ruhig auch meine Sachen beschädigen.“ Das ist keine Logik.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Martin Frey
        @Sportpapi
        @Reincarnation of XY

        es ist nicht so dass ich mit unsrem Rechtsstaat sehr unzufrieden wäre, mMn gehört er zu den Besten.

        Und dennoch ist auch hier in zu vielen Fällen Recht nicht gleich Gerechtigkeit, trotz aller in Anspruch genommener, und vom Staat her ermöglichten, Rechtsmittel.
        Und um Welten schwerwiegender als die Diskussion um Plakate-übermalen-ja-oder-nein.

        Es ist nicht möglich alles Wünschenswerte per Gesetz zu betonieren, jeder Einzelne sollte seinen Handlungsspielraum nicht bloss wirtschaftlichen Überlegungen unterwerfen.
        Und ja, da sehe ich in der Tat Spielraum, und nicht ein Pandorabüchse-öffnen, die ist übrigens auf anderen Gebieten schon längst offen, aber dort kräht kein Hahn danach solange die eigene Rechnung stimmt.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Brunhild auch ihnen sage ich, die Schlüsselworte ihres Meisters: „alles was du willst, das man dir tut, tue du dem andern“
        Sie können diese Werbung nicht ausstehen und finden sie hochgradig schädlich – ok.
        Genau dasselbe finden ganz viele Menschen zu den Satzungen ihres Glaubens.
        Wenn sie für sich finden, dass ein bisschen Randale erlaubt sein sollte (und was genau ist ein bisschen? wo ist die Grenze?) – dann müssen sie es dann auch ok finden, wenn ihre Kirche immer wieder versprayt ist.
        Also Balken rausziehen!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Reincarnation of XY

        ich kann Ihren Punkt verstehen,
        dennoch, erstens mal ist das wohl noch kein „bisschen randaliert“,
        zweitens- all unsere Gesetze basieren im Prinzip ja einfach auf einer (aktuellen) Mehrheit- sind sie deswegen alle „menschengerecht“?

        Diesbezüglich liesse sich noch anderes vom „Meister“ zitieren, und übrigens, mit Sprayereien müssen gewisse ja schon heute leben. Wo ist denn da der Aufstand all der Gesetzesliebenden welche es ganz unerhört illegal finden wenn ein Plakat dran glauben muss?

      • Reincarnation of XY sagt:

        wieso Aufstand?
        Es ist doch nur eine Entgegnung auf ihr Votum, dass Sie für aktiven illegalen Widerstand plädieren.
        Und wir sind ja bei allen gleich dagegen. Es ist der falsche Weg. Wenn heute schon jemand mit solchen (harmlosen?) Farbanschlägen leben muss, dann ist das falsch. Wäre es aber nicht mehr, wenn man selbst zu diesen Mitteln greift. Dann sagt man: „ok – wie kämpfen auf diesem Niveau, möge der Stärkere gewinnen.“ Wollen Sie das?
        Das Zitat ihres Meisters einfach noch beigefügt, so speziell für sie. Ich habe es ja schon Katharina gesagt, in der allgemein bekannten Version. Ich denke, dass wenn wir uns an diese Richtschnur halten, wir sehr weit kommen und mancherlei „Logik“ entlarvt wird.

      • Sportpapi sagt:

        @BS: Ich kann je länger je weniger folgen. Also nun sind auch demokratische Regeln nicht mehr zu befolgen, weil ja vielleicht auch die Minderheiten recht haben könnten, und es gibt ein Kriterium „menschengerecht“, über dessen Auslegung vermutlich Sie allein verfügen?
        Der Hinweis auf andere, die ebenfalls Illegales tun, und vielleicht nicht erwischt oder zu wenig hart bestraft werden, dient meiner Meinung nach nur der Ablenkung. Ist aber nicht wirklich gelungen. Fakt ist: Es kann nicht jeder einfach übermalen, was er/sie nicht schön oder sogar stossend findet. Sonst würde ich schon längst die Hecke des Nachbarn stutzen und seine Hauswand umfärben…

    • Alpöhi sagt:

      Ich kann nicht die gestörte Welt, in der wir leben, weniger gestört machen. Das Beste was ich tun kann, ist: Meine Kinder so aufzuziehen, ihnen Werte zu vermitteln und Liebe und Aufmerksamkeit zu geben, dass sie „weniger gestört“ als der Durchschnitt werden. Das macht einen Unterschied, wenn auch nur im Kleinen.

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