Wandern mit Kleinkindern: Eine gute Idee?

Ein vertrautes Bild: Ein Kind mit akutem «Schwächeanfall» beim Waldspaziergang. Foto: Seth Stoll, flickr.com
Es ist der neue heisse Scheiss in Sachen Volkssport: Wandern. Reiht sich ganz natürlich ein in den grassierenden Natur-Pur-Bio-Öko-Vegan-Anti-Gluten-Wahn. Eine urolympische Disziplin zudem. Zumindest, was das Motto betrifft: Hauptsache man ist dabei. Hauptsache man hat alles dabei. Ich packe in meinen Rucksack: eine Wurst (der Gold-Standard sind gepökelte Cervelats mit Gluten), Wasser (aus San Pellegrino, mit dem Lastwagen durch den Gotthard gefahren), Brot (selbst gebackener Zopf), Appenzeller-Schmelzkäse (die einzeln verpackten Scheiben), ein Sackmesser, Minipic (Fleisch, egal woher), Studentenfutter (seit wann heisst das in der Migros eigentlich Professorenfutter?), eine Outdoor-Decke (die zum Aufrollen) und gefühlt tausend andere Dinge, die erschwerend hinzukommen, allen voran die Kinder.
Eine abgasfreie Abwechslung
Wir haben zwei davon. Beide unter sechs Jahren. Warum wir ihnen das antun, wir kommen gleich dazu. Lesen Sie einfach weiter. Immer weiter. Das ist wie Wandern. Schritt für Schritt. Satz für Satz. Ist doof, ist aber so. Als Kind fand ich die Wanderei so schlimm wie Kutteln: zum Kotzen. Ich litt unter Steinallergie. Unheilbar. Nach zehn Minuten sahen die Berge alle gleich aus. Auch wollte mir nie einleuchten, warum jemand freiwillig mit Esswaren beladen den Berg hinauf röchelt. Die haben den Lift und das Bergrestaurant doch nicht umsonst gebaut. Der Weg war nie mein Ziel. Und der Gipfel: noch zwei Stunden entfernt. Fuck.
Seit den 80er-Jahren hat sich einiges getan. Ich bin Vater geworden. Das Wandern ist zwar noch immer nicht meine Lust. Aber die meiner Frau. Und weil wir mitten in der Stadt wohnen, verspricht so ein Ausflug in die Voralpen halt eine willkommene, abgasfreie Abwechslung. Im Internet (gibt es überhaupt noch Wanderkarten?) fanden wir schnell zwei abenteuerliche Wanderwege: den Muggeweg in Amden und den Riesenwaldweg in Elm (wo Vreni Schneider im Winter einen Kafi am Pistenrand ausschenkt). Letzterer (der Riesenwaldweg, nicht der Kafi) fördert gemäss Schweiz Tourismus «die Motorik, schärft die Sinne und stärkt das Naturbewusstsein. Ein Riesenspass beim Martinsloch.»
Vorgesorgt mit 12 Trampolinfeldern
Wider Erwarten entpuppten sich die beiden Wandertage tatsächlich als schönes Familienerlebnis. Zusammen mit sehr vielen anderen Familien. Nein, es war nicht der schweisstreibende Aufstieg mit wohlverdientem einsamen Picknick vor fantastischem Schweizer Alpenpanorama samt füdlibluttem Sprung in den kristallklaren Bergsee. Es war mehr ein gemütlicher Spaziergang. 2–3 km lang, idyllisch angelegt, kinderwagentauglich. Ein Kieselsteinweg, der alle paar hundert Meter mit einer Minigeschichte und einem Spielplatz aufwartete. Das Restaurant bekämpft Steinallergien mit Pommes und Elmer Citro und installierte präventiv 12 (!) Trampolinfelder. Bei der Bergstation standen zudem Gokarts und Trottis bereit fürs Downhill-Racing.
Den Kindern hats gefallen. Gegen das Highlight kamen allerdings weder Spielplätze, Trampoline noch Gokarts an: Kühe. Dutzende. Irgendwie beruhigend. Muhh!
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55 Kommentare zu «Wandern mit Kleinkindern: Eine gute Idee?»
Ich denke, es kommt auf die Länge des Weges an. Und was am Ende wartet – der Mensch, sei er gross oder klein, benötigt Belohnungen. Und man sollte es akzeptieren, das Kinder, egal wie toll die Vorbereitung gewesen sind, Wandern doof finden.
Was in aller Welt soll diese Fäkalsprache?
Auch wenn wir damals eher „coole“ Stadtkinder waren und auch die Ausrüstung unserer Eltern nicht wirklich zünftig: die Wanderungen mit Übernachten im Heu (Stroh?) sind bis heute unvergessen. Die russgeschwärzte Alphütte, die Tiere, der Sternenhimmel, das gemütliche Beisammensein mit dem Hüttenwart und seinem Gehilfen (der wohl heute ein Dasein in einem „Heim“ fristen müsste): Abenteuer total. Das haben wir dann auch als junge Familie gemacht – und das Kind war begeistert. Es gibt noch Regionen in der Schweiz, da hat sich relativ wenig verändert.
Bei unserer kleinen Wandergruppe überwiegen die positiven Überraschungen, wenn Kinder dabei sind. Nicht nur, dass Kinder immer wieder Sachen sehen, an denen wir achtlos vorübergehen würden. Nach einer Wanderung, bei der alles schief ging: Abzweigung verpasst, Weg verloren, verlaufen, 2 Stunden Umweg, über ein Schneefeld gehen müssen, einen Bach auf einem Tannenstamm überqueren müssen, einen anderen Bach überspringen müssen, usw., waren wir „Alten“ nudelfertig und die Kinder hell begeistert. Ein 8-jähriger hat sogar gemeint: „Das war die schönste Abenteuerwanderung meines Lebens. Sowas machen wir das nächste Mal wieder.“
Nicht nur, dass Kinder immer wieder Sachen sehen, an denen wir achtlos vorübergehen – ja kenn ich; ich habs dann am Abend auch gesehen – dä Hosäsack voll mit Schnäggli, mit und ohni Hüsli!!
Wandern mit Kindern? Eigentlich dabei noch nie ein Problem entdeckt. Beim Kindergeburtstag mit lauter 5-jährigen sind wir auf den Gurten gelaufen und wieder hinunter. Lustig die Reaktion einiger Eltern am Abend: Was? Bis auf den Gurten? Wir sind noch nicht einmal von oben herab gelaufen. Das hätten wir nie gewagt mit unseren Kindern. Wussten gar nicht, dass die das schaffen.
Was Kinder alles schaffen: Letzte Weihnachten: Von Brig über den Schallberg auf den Rosswald (es lag so wenig Schnee). Das waren 1200 Höhenmeter und ca. 15-20km Strecke (geschätzt). Haben dazu zwischen 4 bis 5 Stunden gebraucht mit kleiner Pause. Die Strecke ist übrigens sehr abenteuerlich, führt mit Holzgeländer an einer tiefen Schlucht (dem Grindji) vorbei. (Stockalperweg).
Was, bitte schön, hat das mit wandern zu tun?
Das war höchstens ein Spazier-Ausflug in ein weiteres «pseudo Disneyland».
Und der Autor wäre, wie er es notabene selber zugiebt, wohl besser mit seinen Gofen ins Alpamare gefahren. Sorry, aber unter Wandern hab ich als Kind was anderes erlebt und dies praktiziere ich auch heute noch sehr gerne.
Ich finde es gut, dass sowohl im Artikel als auch in den Kommentaren „kindgerechte“ Wanderungen angepriesen werden. In meiner Kindheit war das anders – da ging es nur ums reine Wandern (fast jeden Sonntag) – Lagerfeuer oder im Waldrestaurant einkehren gab es nicht, und irgendwelche Attraktionen (Trampolin, Geocaching usw.) sowieso nicht. Wobei es mir am Wichtigsten erscheint, dass die reine Wanderzeit nicht zu hoch angesetzt wird, sondern eben dem Kindesalter entsprechend. Früher wurde da kaum darauf geachtet. Mir hat es das Wandern verleidet, bis heute.
Also, mit meinen Kindern brauchte es auf Wanderungen keine Pommes Frites, sondern bräteln. Down hill Ride mit Trotti waren unbezahlbar, genauso wie die Entdeckungen, welche ich mit meinen Kindern zusammen gemacht habe. Finde es schade, dass hier suggeriert wird, dass nur gut verdienende Eltern Spass mit ihren Kindern haben können, zumal wandern eh schon kostet, wenn man nicht immer nur vor der Haustüre startet.
Ich habs wandern gehasst, bis ich das marschieren entdeckte. Seither mag ich das wandern wieder.
Ich habe Camping gehasst, bis ich Biwak entdeckte. Seither mag ich Camping wieder.
Wandern macht Kindern Spass, wenn es Co Kart und Trampoline und was weiss ich hat: Da empfehle ich eine Wanderung durch den Europapark oder Disneyland.
Haha, musste so lachen über den letzten Absatz. Kühe als Attraktion- aber auch nur bei Stadtkindern!
Leider Realität
Umgekehrt haben Dorfkinder in der Stadt auch so ihre „Aha“-Erlebnisse.
k.miller
Aber nicht so einschneidend: ein Auto hat wohl schon jedes Dorfkind gesehen, aber so ein Kuheuter ist doch schon Alienmässig und wenn dann noch ein Muni die Kuh bespringt…….. „Mami, Papi, die Chueh macht de andere Chueh weh“, gang go hälfe!!!!!!
Auf dem Land kommt der Tierarzt mit der Spritze.
Die Kinder fragen dann, ist die Kuh krank?
So modärn sinn die, kai Angscht
Die Stadt bietet noch einiges mehr ausser Autos .(ach, gibt’s die auf dem Land auch schon?) 😉
Aber ich muss zugeben – das „gang go hälfe“ hat mir grad den Rest gegeben 😀 😀 😀
Jep, Auto gibts bei uns schon, wir haben gestern den Pferdewagen eingetauscht
Eigentlich muss man mit Kindern nur aufpassen, dass man sich nicht zu viel vornimmt. Aus 2 offiziellen Stunden werden mit Kindern schnell mal 5-6, weil es überall noch etwas zu erkunden, erklettern, entdecken, Bächli stauen, etc. gibt. Schade, wenn vor lauter laufen keine Zeit dafür bleibt. Was auch immer gut kommt, ist eine Übernachtung, z.B. in einem Berggasthaus. So teuer ist das nicht, oft hat es noch Matratzenlager, und viele Alpen bieten im Sommer auch Übernachtungsmöglichkeiten an. Dann ist man so richtig in den Bergen angekommen. Zum Proviant: Landjäger und Äpfel gehören uuunbedingt auch in den Rucksack.
Eine befreundete Familie mit gleichaltrigen Kindern und dem selben Ziel macht aus schwächeanfälligen Langweileren speedige Trailrunner.
Gestern wurde Propaganda gegen den bösen Mann gemacht.
Heute der Waldspaziergang. Gehen Sie mal, Herr Dieziger, alleine mit ihrem Kind in den Wald spazieren, und sie können sich die Blicke auf sicher sein. Ev wird sogar die Polizei alarmiert, wenn Sie gesehen werden.
So ein Blödsinn!
Dem kann ich nur beipflichten. Selbst mit auffälligen Cowboymessern ausgestattet haben wir uns unbehelligt im Wald vergnügen können.
sie scheinen ein ernsthaftes Problem zu haben…
Kann ich mir nicht vorstellen. Und falls doch, ist dann Action vorprogrammiert…..ein LUCHS Einsatz im Wald, Papi in Handschellen, Rechte vorlesen… juhu, welches Kind kann wohl am Montag die beste Story erzählen ?
Also, neben Landjäger und Sackmesser neu auch das Familienbüchlein mitnehmen….vakuumiert 🙂
Wenn Sie, Frank, dabei unter dem langen Ledermantel nackt sind, ja dann kann das schon passieren. 😉
@ Martin Frey
Schmunzel, kicher, lach
Martin: 🙂
ahh, das ist des Rätsels Lösung
phuuu, wie schauen sie denn aus/drein?
Die Kleinen werden es einem dann später mal erklären, so mit 20 oder 25,wie lässig sie es tatsächlich fanden. Man kann dann beim Wandern – wieder zu zweit – schmunzeln über die übernächste, nach wie vor äusserst zweckoptimistische und immer noch bis zur Vergasung „Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielende Generation. Vermutlich gehört das einfach zum Ablöse- und Abstossungsprozess.
Der Riesenwaldweg (und das Ampächli) ist toll, aber nun nicht wirklich eine Wanderung.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Kinder viel lieber runter laufen, dass die Wege schmal, steil, „gefährlich“ sein sollten, also auf keinen Fall kinderwagentauglich. Am besten so, dass man auch mal links und rechts etwas Umwege gehen kann oder klettern. Badesee ist auch nicht schlecht. Mittlerweile darf es aber auch mal ein paar Hundert Meter nach oben gehen und angegebene Wanderzeiten von 4-5 Stunden sind machbar.
Aber vermutlich kann man nicht einfach loswandern, wenn man im Alltag kaum mal eine Strecke mit eigener Muskelkraft bewältigt. Insofern braucht es vielleicht auch etwas Vorlaufzeit.
lustig, bei uns hat es sich bewährt, hinauf zu laufen und mit der Bahn runter zu fahren. Das war irgendwie immer spannender für die Kids. Für uns Eltern auch etwas entspannter, ich fand es doch oft recht gefährlich, wenn sie auf steilem Weg hinunterrannten.
Wunderbar diese Geschichte!.
Ich erinnere mich das es dabei hauptsächlich die Gelegenheit gab sich mit dem Kind ausführlich und ohne allzu grosse Ablenkung ganz direkt zu beschäftigen – und das ergab dann jeweils ein gutes Gefühl und zwar für beide Seiten.
Wenn mein Sohn dann aber genug hatte und eigentlich nur noch „Hei wollte“, erzählte ich ihm Streiche und Erlebnisse aus meiner eigenen Kindheit und seine Füsse liefen ganz ohne Probleme weiter und weiter.
Was mich nach einem solchen ausgiebigen Wandertag immer in’s Staunen versetzte: er lief em Ende wircklich auf den „Stümpen“ und war in Zug/Postauto völlig KO-aber kaum zu Hause und ich völlig kniebel, da blühte er auf und war munter wie zu Beginn des Tages -erstaunliche Aufladung seiner Batterien-im Gegensatz zu den Meinigen
‚… erzählte ich ihm Streiche und Erlebnisse aus meiner eigenen Kindheit und seine Füsse liefen ganz ohne Probleme weiter und weiter….‘ Ja, gäll, ist unglaublich, wie schnell Kinder plötzlich werden können, wenn Eltern ihnen lustige Dinge aus ihrer Vergangenheit erzählen 🙂
Hast Du schon erzählt, Papi. Nicht das wieder, Papi…Ja, ja, damals in Klondike…
Papperlapapi
21. September 2016 um 19:53
vieleicht liegt es auch daran das ich derart viele Streiche gespielt habe das ich heute noch neue erzählen könnte!
Gehen seit 15 Jahren eine Woche in die Wanderferien, mit eins, zwei, drei Kindern. Alle finden es toll, mittlerweile keuche ich zu hinterst
Muss dem Schreibenden zustimmen, fand als Kind das Wandern auch grässlich! Als Eltern haben wir auch schon Wanderungen unternommen dabei aber immer darauf geachtet, dass wir entweder einen dem Alter der Kinder angepassten „Erlebnisweg“ genommen haben oder eine Route die möglichst wenige von den „Autobahn“-Wanderwegen entlang führte. Schmale Weglein, steile Abgründe, Schluchten und allgemein „gefährliches“ tragen jeweils sehr zum Erfolg eines Wandertages bei. Abgesehen vom (wenn möglich) bräteln. Am Anfang hatten wir ein „Gschtältli“ mit Seil zur Kindersicherung dabei.
Geocaching hat auch zur Attraktivität des Wanderns beigetragen. Weil das „ah wie schön ist das hier“ den Kinder einfach „noch“ nicht viel sagt.
„Bräteln“ und Geocaching sind auch eher so Eltern- oder vor allem Papa-Dinger. Die Kinder haben die Geduld und die Ausdauer dafür nicht. Die Wurst essen sie entweder kalt oder verkohlt, und mit dem Handy würden sie viel lieber andere Dinge tun als Geocaching.
Also unsere Kinder hätten sich gleich geweigert, überhaupt mitzukommen, wenn nicht Bräteln als Mümpfeli auf dem Plan gestanden hätte……
Und die Hunde mussten mitkommen – was oft sehr unpraktisch war…..
Und es sollte möglichst ein Bergsee oder wenigstens -bach auf der Route liegen……
Und als sie älter waren, sind wir mit befreundeten Familien gewandert – das war dann ok.
Geocoaching bestand bei uns darin, dass ich ihnen die Kräutlein und Botanik auf Feld und Wiese erklären wollte, aber niemand zuhörte (dachte ich jedenfalls bis vor kurzem, als eine der Aelteren sagte, sie würde heute ihrem Freund die Kräutlein benennen!).
@ Carolina
Hat ja nichts mir dem Theema zu tun, aber warum ist es unpraktisch, auf Wanderungen die Hunde mitzunehmen? Ich würde es eher unpraktisch finden, nach einer mehrstündigen Wanderung noch zusätzlich 1 oder mehr Std mit dem Hund nach draussen zu gehen. Ausgenommen natürlich sind alte oder kranke Hunde, die man mehrheitlich tragen müsste, was bei einem Bernhardiner zB tatsächlich unpraktisch wäre.
TvS: Wir hatten ein Platzproblem im Auto, wenn die Hunde dabei waren (meistens sind sie ja doch mitgekommen und lagen auf der Rückreise müffelnd und tropfend (Bergbach!) über den Kindern auf dem Rücksitz – ja, ja, ich weiss, sehr böse!)…
Oder wir planten eine Tour mit Bergbahn/Gondel/Sessellift – einer der Hunde hatte immer einen Heidenschiss.
Aah, dieses Problem hatte ich nie, mein Hund ist winzig und wsr mangels Auto immer mit ÖV oder Velo unterwegs, auch mit Hund. Bei der Wahl meines jetztigen Hundes war ein wichtiger finanzieller Aspekt, dass er max 30 cm gross ust, da ab 31 cm in der ÖV für den Hund ein Kinderbillet gelöst werden muss
Tja, Tamar, ich bin weit und breit für mein Helfersyndrom bekannt – man weiss, wer immer noch eine arme geprügelte Kreatur aufnimmt. Und die sind sehr selten klein, eher im Gegenteil und sehr oft – ‚dank‘ ihres Schicksals – haben sie Aengste und Bedürfnisse, die manchmal sehr schwer mit ganz normalen Familienausflügen unter einen Hut zu bringen sind. Wenn ich mal alt bin und den Mut habe, nein zu sagen zu wieder einem Hund mit grässlicher Vergangenheit, hätte ich gern einen, der auf meinen Schoss passt, problemlos und günstig im OEV mitzunehmen ist und für dessen Sozialisierung ich selber verantwortlich bin.
Tamar von Siebenthal
21. September 2016 um 11:31
wir sind einmal wegen einem Golden Retriver (32 kg) der schiss hatte, zugegeben, eine etwas wacklige Brücke zu überwueren wieder die ganze Strecke zurück zum Ausgangspunkt gelaufen. Den Hund konnte leider niemand von uns tragen!!!
Zur Freude des Hundes musste er niemehr mit auf Wanderungen und mein Sohn beneidete ihn hie und da!
Ein Goldie, der nicht wandern will? Sache gits
Flo ist ein toller Nickname, wir hatten eine Kuh, die so hiess. Wer ne ganz liebe ☺
Tamar von Siebenthal
21. September 2016 um 16:48
Ich habe aber nur zwei Beine und Muhen kann ich auch nicht recht – aber Hörner hab ich hie und da!! Und lieb bin ich auch – hie und da!!
Kann mir gar nivht vorstellen, dass Sie nur hie und da lieb sind; bei diesem Namen
Unser Flolein war immer lieb, aber vielleicht liegts ja an den Hörnern?
Wir sind diese Sommerferien mit unseren Kindern (knapp 3 und 5 Jahre) vom Maschgenkamm in die Spitzmeilenhütte gewandert, haben dort übernachtet und am nächsten Tag zurück. Es war wirklich streng, da nicht kinderwagen tauglich und die Märchen mussten laufend von Mami neu erfunden werden. Oben angekommen waren wir aber alle sehr stolz. Die Kinder sind ausnahmslos alles alleine gelaufen, natürlich mit eigenem Ruckseckli. Nein, es muss mit Kleinkindern nicht die Karibik sein. Traumhaftes Panorama, schöne Blumen und eine geheimnisvolle Seeli- und Hügellandschaft hinterlassen, wenn in ein Abenteuer verpackt und selber durchschritten, ein wunderbares Gefühl der Stärke. Nicht nur bei den Kindern.
Hinterlassen ein wunderbares Gefühl der Stärke und ungestörter Gemeinsamkeit Nicht nur bei den Kindern.
Möchte ich noch hinzufügen! Gerade in der heutigen zeit wo Ablenkung uns beinahe 24 Stunden, Tag täglich umgibt.
Das schönste aber ist für mich, das mein Sohn der jetzt nicht gerade der „geborene Wandervogel“ war- Wanderungen mit seiner Familie unternimmt!
Respekt. Aber ja, wenn die Kinder sich das laufen gewohnt sind, ist das möglich.
Wandern mit Kindern ist super. Alle Stimmungslagen in einer Box. Zuerst Langeweile, dann Trotz, dann Euphorie und Spass und die letzten Kilometer dann Drohungen gegen uns Eltern. „Wer hatte denn diese Scheiss Idee“…“nächstes Mal könnt Ihr alleine gehen“…..Das Lustigste ist der Schluss beim Dessert im Restaurant wenn der Stolz dann überwiegt, das 5 jährige Gegenüber aber Mühe hat, das zuzugeben und beiläufig meint „war cool“…… 🙂