Kampfzone Esstisch

Mamablog

Kinder können beim Essen ganz schön schwierig tun. Foto: gpointstudio (iStock)

Meine Tochter schüttelt entschlossen den Kopf und wiederholt ihre Drohung: «Davon esse ich nichts!» Es ist ja nicht so, dass sie keinen Kartoffelstock mag – aber sie hat erkannt, dass sie uns Eltern mit der Weigerung zu essen ziemlich in die Bredouille bringt. Und so passt es ihr halt heute mal nicht, dass ich ein Saucenseeli mitten in ihrem Stock ausgehoben habe.

Was in solch misslichen Lagen hilft: Entspannt bleiben, möglichst das Thema wechseln oder wenigstens so tun, als wäre es uns Erziehungsberechtigten ziemlich egal, wenn der Kartoffelstock in der Mülltonne landet – auch wenn er zuvor liebevoll aus Kartoffeln, viel Butter, frischer Milch und mit kräftigen Oberarmen zubereitet worden ist. Ja, manchmal funktioniert das sogar, und die beste Tochter der Welt merkt gar nicht, dass sie plötzlich doch einen ersten Löffel zum Munde führt. Und den Teller bald darauf ratzfatz leermacht. Denn «mein» Stock ist, so wage ich mal zu behaupten, tatsächlich ziemlich gut.

Die Sorge darüber, dass ein Kind sich falsch ernährt, zu wenig essen könnte – sie ist schon da, kaum ist der Nachwuchs auf der Welt. Erst geht es um die Frage, ob man Muttermilch füttern will oder nicht, an der sich im Frühjahr der englische Fernsehkoch Jamie Oliver die Finger (oder sollte man sagen: die Lippen) verbrannte. Später reibt man sich an Überlegungen, wie dienlich Salamirädchen, Joujoux-Chips und Kinderschokolade für ein gesundes Heranwachsen sind.

Wie kinderfreundlich muss Essen sein?

Die Angst, Kinder könnten sich «falsch» ernähren, sie wird inzwischen auch kommerziell verwertet: Jüngstes Beispiel ist das Kochbuch «Essen wie die Tiere» von Tanja Kirschner. Darin wird unter anderem gezeigt, wie man aus roten und grünen Trauben eine «lustige Wurmkette» bastelt, damit die Kleinen auch mal Früchte essen. Oder wie man einen Quark derart mit Rosinen, Apfel- und Bananenstücken dekoriert, dass daraus ein Frosch entsteht. Äxgüsi?

Vielleicht kennen Sie ja die Geschichte von Franz Hohler, «Bedingungen für die Nahrungsaufnahme» heisst sie. Darin macht ein Elternpaar fast alles, damit das einjährige Baby seinen Brei aufisst. Erst trägt der Vater seinen Hut beim Füttern. Schon bald legt sich die Mutter auf den Schrank und schaut beim Morgenessen zu. Schliesslich wird das Kind von draussen mithilfe eines Löffels an einem Bambusstab bedient, und zwar vom Vater, der auf einer Bockleiter steht und einen Regenschirm trägt: «Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, und nur dann, dann isst das Kind», heisst es am Ende bei Hohler. Dies sollte eigentlich ausreichend erklären, weshalb ich keine Tiere aus Früchten mache.

Lassen Sie mich noch anmerken, dass das Buch von Kirschner wenigstens etwas richtig macht: Es rät den Eltern, mit den Kindern gemeinsam zu kochen, und das ist goldrichtig. Es muss ja nicht unbedingt mit den neuen Messern von Kuhn Rikon sein, die aussehen wie kleine bunte Hunde und sogar mit dem Schwanz wedeln können … Wenn Sie nämlich zusammen mit dem Nachwuchs am Herd stehen, bewahrt Sie das auch gleich vor dem nächsten Fauxpas, den man allzu schnell begeht, wenn man die Kids zum Reinschaufeln des Essens bewegen will: nämlich zu lügen, dass da in der Sauce des Seelis ganz bestimmt kein Weisswein drin ist.

125 Kommentare zu «Kampfzone Esstisch»

  • Linda sagt:

    Mit den Kindern gemeinsam zu kochen ist wirklich goldrichtig. Kinder sind neugierig. Sie möchte ihre eigene Gerichte probieren und genießen. Außerhalb kann man das Aussehen immer ändern, mal Hasenform, Mal drachen, mal Bären. Aber die Inhalte bleiben nicht geändert. So essen Kinder gesund und bleiben gerne mit Eltern bem Esstisch.
    Zumindestens meine eigene Erfahrung 🙂
    Linda von https://www.artesi.ch/designermoebel/designer-esstische.html

  • Sam Fuller sagt:

    Warum muss mein Kind zum Salami Brot essen? Verwöhne ich es? Ist es ungesünder? Weil man das schon immer so machte?

    Ich habe zwei Kinder im Alter von 2 und 5 Jahren und diese Frage lässt mich nicht los.

  • Hans sagt:

    meine Kinder haben immer und von allem wenigstens probiert. Was sie überhaupt nicht mochte, wurde nicht mehr gekocht. Aber wieso muss man Stock wegwerfen, wenn das Kind ihn nicht isst? Der lässt sich hervorragend am nächsten Tag aufwärmen.

  • Lichtblau sagt:

    Am Rande: „Pasta, Ketchup, Mayonnaise – Essen für’s Gemüt.“ Dieses exzentrische Mahl hat sich Fabian Cancellara, der gerade eine Olympia-Goldmedaille abgeholt hat, laut Tagi vor seiner Siegesfahrt selbst gekocht. Hm. Vielleicht sollten wir wirklich nicht alles so eng sehen ;-).

    • Sportpapi sagt:

      Hm. Vielleicht sollte man sich besser überlegen, weshalb er in der Nacht vor dem Rennen eine solche Energiebombe zu sich nimmt, erst noch selbst gekocht. Nachdem er sich zuvor über das Essen in der „Kantine“ beschwert hatte, und im Siegerinterview darüber berichtet hatte, dass er seit Wochen auf kohlenhydratarmer Diät war, um für das Zeitfahren etwas Gewicht zu reduzieren.
      In der Tour de France benötigt ein Fahrer ca 8000 Kalorien täglich und verliert bis zum Ende dennoch Gewicht.

      • dres sagt:

        Auch hm, für ein Zeitfahren braucht es nicht gerade die Kalorienmenge einen Tour de France Etappe. Aber jeder Rennfahrer weiss am besten, was vor einem Wettkampf für ihn passt. Ich hätte früher schlicht geko***t, hätte ich vor einem MBK-Rennen etwas mit Mayonnaise und Ketchup essen müssen… 😉

      • Sportpapi sagt:

        Klar ist einfach, dass einer wie Cancellara sehr bewusst isst, und nicht einfach nach Lust und Laune, fürs Gemüt.

      • dres sagt:

        @SP: Das ist definitiv so. Aber die Nahrung wird möglicherweise im Sport auch ein wenig überbewertet. Meine Güte, was da alles theoretisiert worden ist zu meinen Rennzeiten… Das beste Resultat bin ich nach einem ziemlich bierseligen Abend gefahren…

  • tina sagt:

    natürlich sind alle ganz entspannt, deren kinder nicht gewichtsmässig an der unteren grenze sind.

    • 13 sagt:

      Natürlich. Es wäre ja auch komisch bei einem normalgewichtigen Kind die gleichen Massnahmen einzuleiten, wie bei einem unter- oder auch übergewichtigen Kind. Dass es da manchmal mehr braucht, als einfach Entspannung erscheint mir logisch. Nur ist das für Leute mit normalgewichtigen Kinder nicht entscheidend.

      • tina sagt:

        am unteren ende von normal meinte ich. es gibt ja viele dünne kinder die gesund sind und wo es nicht mehr braucht. nur weiss man das im moment nicht so genau und macht sich sorgen

  • dres sagt:

    Bei Kutteln oder zentimeterdicken Fetträndern hört der Spass auf, das muss niemand probieren. Ebenso zwinge ich kein Kind, gleich scharf zu essen wie ich. Aber ansonsten diskutiere ich am Tisch eigentlich nicht lange mit dem Nachwuchs. Zumindest nicht übers Essen.

    • 13 sagt:

      Und was ist der Unterschied zwischen Kutteln und Fenchel?

      • dres sagt:

        Bei Kutteln ist das Risiko eines akuten K*-anfalls extrem hoch, Fenchel muss allerdings auch nicht zwingend sein. Da gibt es tatsächlich Gemüse, das besser schmeckt und vor allem interessanter zubereitet werden kann (Kartoffelgratin mit Blumenkohl und Poulet im Ofen mit Käse überbacken).

    • Andreas sagt:

      @dres: Wer kocht denn heute noch Kutteln, wo die rätowierten und mit kriegserprobten Kunstnägeln bewehrten „Mamis“ ja kaum noch imstande sind, Wasser zu kochen, ohne das es anbrennt, weil sie gerade dabei sind, ihr Smartphone zu kneten

      • tina sagt:

        früher konnten ja väter noch kochen andreas. wenigstens sonntags

      • Mina Harper sagt:

        Ich entspreche genau Ihrem Feindbild, Andreas, und stehe trotzdem jeden Tag in der Küche, um für meine Familie etwas Feines und Gesundes zu kochen. Ich hoffe, Sie sind jetzt nicht allzu schwer enttäuscht. Wünsche Ihnen einen schönen Tag!

  • Sportpapi sagt:

    „Es gibt inzwischen sogar Studien dazu, welche belegen, dass Zwangsessen ab Kleinkinderstufe am Familientisch zu Zwangsneurosen führen kann und vor allem Übergewicht begünstigt.“
    Ich habe solches auch schon gelesen. Allerdings wundere ich mich immer, wieso denn eigentlich das Übergewicht gerade dann zugenommen hat, als solche neuen Erkenntnisse sich langsam durchgesetzt hatten.. Und ich wundere mich, wie viel traditionelle Gerichte heute nicht mehr gegessen werden, obwohl sie bei unseren Eltern sehr beliebt waren. Ist das, weil man das als Kind nicht kennenlernen durfte/musste? Oder einfach eine Wohlstandserscheinung, dass wir nur noch edelste Zutaten essen (und Conveniance Food).

  • 13 sagt:

    Ich hätte noch eine Frage an die Anhänger des Probierens: Gilt das eigentlich nur bei „gesundem Essen“? Was ist mit einem Kind, das keinen Kuchen mag? Oder Schokolade? Muss es dies auch probieren oder ein kleines Stück essen? Das soll keine Provokation sein, sondern nimmt mich schon lange Wunder.

    • Sportpapi sagt:

      Lustigerweise hat unser Jüngste die Mode angefangen, jede Form von Dessert „nicht gern“ zu haben, ausser Schokolade. Und leider bekommt er dies von der Mutter dann auch häufig, was regelmässig zu elterlichen Diskussionen führt.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Lustigerweise – mag unser Kind keine Schokolade. Seit Geburt. Sehr zu seinem Leidwesen, denn überall bekommt er Schokolade geschenkt (auch in der Schule) und es ist für ein frustrierend.
        Komischerweise hat ihm das noch niemand als Trotz oder Machtanspruch angedichtet.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Und muss er dann trotzdem probieren?

        @ Roxy
        Ich hoffe, sie zwingen es, mind. zu probieren, denn er will ja ganz sicher nur seine Macht ausspielen und Grenzen testen. Ansonsten ziehen sie einen kleinen Tyrannen heran. Man kann ja nicht überall im Leben auf Schokolade verzichten, so wird er ja gar nicht gesellschaftstauglich 😉
        Nein, im Ernst: bei meinem Sohn ist es das Gleiche mit Gummibärli etc. Er mag dieses künstliche Gummizeug gar nicht und bekommt es auch immer wieder. Er hortet es dann, um seine Schwester damit zu bestechen, wenn er etwas von ihr will. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Selbstverständlich 13 Dass er sich weigert Schokolade zu essen, ist einfach ein Machtanspruch von ihm und unanständig!!!
        Echt jetzt – typisch, dass niemand auf mein Argument einging, wie es einem denn selbst als Kind ergangen ist: Ob man tatsächlich den Rosenkohl o.ä. verschmähte, weil man mit den Eltern Armdrücken machen wollte.
        Sie haben völlig recht: wenn, dann sind es Machtspiele der Eltern.
        Natürlich ermutigen wir die Kinder (zuweilen nachdrücklich) von allem zu probieren. Aber zwingen? Ich wurde ständig gezwungen. Aber nicht eine einzige Sache mochte ich deswegen. Später ass ich Dinge von mir aus freiwillig, die ich als Kind nicht mochte: sei es weil sich mein Geschmack verändert hatte, oder weil besser gekocht.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Unserer hat die Schokolade immer mitgenommen für seinen Bruder. Aber nicht um ihn zu bestechen, sondern einfach aus lauter Freundlichkeit.
        Das hat man davon, wenn man den Kindern ihren Willen lässt. Am Ende werden sie noch nett und respektieren den Willen anderer Menschen auch. Wohin soll das noch führen?

        Es geht doch nichts darüber den Kleinen zu zeigen, dass sie sich unterordnen sollen. Gehorsam! Dass ihre Empfindungen nicht relevant sind, dass sie wenn nötig auch innere Ekelgrenzen überschreiten sollen, wenn Erwachsene darauf bestehen. DAS hat bestimmt noch niemandem geschadet.
        Hm…. warum überzeugt mich das bloss nicht?

      • 13 sagt:

        „Hm…. warum überzeugt mich das bloss nicht?“

        Weil Ihnen so ein kleiner Zwerg namens „gesundes Menschenverstand“ im Weg steht 😉

      • Sportpapi sagt:

        Würde ich euch nicht schon länger kennen, wäre ich überzeugt, dass ihr gar keine Kinder habt. Und nie ein Trotzalter erlebt habt. Und nie Kinder, die um jeden Preis ihre Vorstellungen durchsetzen möchten (die am Vorabend noch ganz anders waren). Und nie Kinder erlebt haben, die sehr genau spüren, wie und bei wem sie sich mit welchen Methoden durchsetzen können.
        Wobei, stimmt: Jesper Juul sagt ja auch, es gäbe gar kein Trotzalter. Und was er sagt, das ist mittlerweile ja „gesunder Menschenverstand“.

    • Sportpapi sagt:

      Aber ich hätte auch noch eine Frage an die Anhänger des Laissez-Faires am Esstisch: Wenn das Kind unterwegs an einem Anlass eine Bratwurst bestellt und Brot dazu bekommt. Darf es dann das Brot auch weglassen? Und: bekommt es dann noch eine zweite Wurst oder sonst etwas aus dem Rucksack, weil es doch noch Hunger hat?

      • Reincarnation of XY sagt:

        SP – ich verstehe ihren Einwurf nicht. Ich sagte doch, dass wir manchmal auch mit Nachdruck den Kindern nahelegen, zu probieren, essen etc.
        Aber dass ich gegen Zwang bin.
        Ich habe auch begründet warum ich gegen Zwang bin. Dazu sagen sie nichts, sondern unterstellen mir, ich würde behaupten, meine Kinder würden von alleine alles richtig machen.
        13 fragte auch, was denn nun mit Kindern sei, die KEINE Schokolade mögen – sie bringen nur ihr Kind als Antwort das lieber Schokolade isst, als anderen „Dessert“. Das ist keine Antwort, sondern sie nehmen nicht ernst, was wir sagen.
        Mein Kind mag tatsächlich seit Geburt KEINE Schokolade. 13s Anfrage war nicht ein Witz, sondern ein reales Beispiel.

      • Sportpapi sagt:

        RoXY: Ich nehme an, Sie sind mit ihrer Antwort zu tief gelandet. Sie haben Recht, ich hätte 13s Frage auch erst umfassend beantworten können. Mit: Bei Dessert sind wir toleranter. Ausser wenn viel Arbeit dahinter steht und wir aus Erfahrung erwarten dürfen, dass die Kinder das eigentlich gerne haben, was sie beispielsweise wegen dem Aussehen ablehnen.
        Sie haben auch begründet, warum Sie gegen Zwang sind, ok. Meine Erfahrung ist allerdings, dass die Kinder durchaus auch mal ihre Meinung ändern können, nachdem sie mal probiert haben.
        Ansonsten bleibe ich natürlich dabei: Die Art, wie ihr das Thema Machtspiele beim Essen vom Tisch wischt, lächerlich macht, kommt bei mir ganz schlecht an und ist keine gute Diskussionskultur.

      • Widerspenstige sagt:

        Bei mir kommt Deine ‚Diskussionskultur‘ immer schlechter an, Sportpaps. Aber genau so wirst Du Dich in Deiner Familie und Deinem Umfeld verhalten. Mich wundert gar nichts mehr und gebe Dir den guten Rat, einer reifen Frau und dreifachen Mutter:
        Liebevolle Disziplin hat noch niemandem geschadet, aber Lieblosigkeit und Machtgehabe in der Familie ein ganzes Leben versaut. So.

      • Sportpapi sagt:

        Du verwechselst Diskussonskultur mit Inhalt.
        Und wirfst ernsthaft deine Reife und Erfahrung in die Waagschale, wo du doch selber angegeben hast, kaum eine Erinnerung zu haben (da tagsüber abwesend) und es bei euch vor allem dank der Nanny wenig Streitigkeiten gab?

      • tina sagt:

        noch einen zur bratwurst: heute weiss man ja, dass es gesünder ist, keine kohlehydrate zu eiweiss zu essen (trennkost). wir machen das so: ich mag bratwürste nicht so, aber wenn es ein feines bürli ist, dann esse ich das lieber als eine wurst. und sonst lassen wir das bürli dort

      • tina sagt:

        widerspenstige, ich finds recht jämmerlich, wenn jemand bei jeder gelegenheit versucht anderen zu unterstellen, sie seien schlechte eltern. gilt auch für andere diskussionsteilnehmer mit dieser taktik

      • Franz Vontobel sagt:

        heute weiss man ja, dass es gesünder ist, keine kohlehydrate zu eiweiss zu essen (trennkost).

        Ach ja? Weiss man das..?

        Wikipedia:
        – Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät von Trennkost ab und hält die zugrundeliegende Theorie für „wissenschaftlich nicht haltbar“.
        – Das Deutsche Ernährungsberatungs- und -Informationsnetz schreibt: „Die Aussagen über die Verdauung und den Säure-Basen-Haushalt sind schlichtweg falsch.“
        – Die zeitliche Trennung von Eiweiss und Kohlenhydraten führt zu einer „missbräuchlichen“ Verwendung von Eiweiss als „Ersatz-Kohlenhydrate“ (Gluconeogenese).
        – Muttermilch, enthält sowohl Eiweiss als auch Kohlenhydrate. Wäre es für den Menschen problematisch, beides gemeinsam zu verdauen, wäre Muttermilch für Säuglinge ungeeignet.
        – …

      • Reincarnation of XY sagt:

        keine Ahnung auf was sie anspielen SP…
        ich habe von Anfang an begründet und erklärt, Ich wüsste nicht, was daran schlechte Diskussionskultur sein soll.

        Ich sehe aber, dass wir uns grundlegend in unserer Wahrnehmung bezüglich der Motive unserer Kinder unterscheiden.
        In unserer Familie stelle ich kaum Machtkämpfe fest. Es gibt unterschiedliche Interessen und Geschmäcker und wir müssen lernen damit umzugehen. Als Eltern müssen wir den Kindern auch helfen ihre Launen und ambivalente Gefühle in den Griff zu bekommen. Das ist immer eine Herausforderung. Zumal wir selbst ja auch nicht perfekt sind.
        Aber ich sehe diese Konflikte nicht unter dem Vorzeichen „streben nach Macht“. Ich kann mit diesem Konzept nichts anfangen.

      • Sportpapi sagt:

        RoXY, bezüglich Gesprächskultur ging es mir um den Austausch zwischen Ihnen und 13. Ich mag es nicht so, wenn man sich ironisch lustig macht über andere Ansichten.
        „Streben nach Macht“ und mal ein gelegentliches seine Macht erproben ist auch nicht ganz das Gleiche.

      • Reincarnation of XY sagt:

        ach so meinen sie das… sorry, für uns hörte es sich halt so an, weil sie (anfänglich) nicht auf das Beispiel eingegangen sind.
        Ich empfinde nach wie vor, dass sie auf der Gehorsamsschiene argumentieren. Deswegen auch der Rückschluss, dass es um ein „Erproben von Macht“ geht. Wenn es so ist, dann heisst das doch, es geht (auch beim Dessert) um die Frage: Wer hat das sagen?
        Diese Frage wird manchmal ein Thema sein, bei „Zimmer aufräumen“, oder „wie lang aufbleiben“, aber nicht beim Essen.
        Ich denke, wenn ein Kind tatsächlich aus diesen Gründen den Dessert verweigern würde, sozusagen als letztes Feld des möglichen (oder subtilen) Widerstands, dann ist grundsätzlich was schief gelaufen. Das wären für mich Alarmzeichen.

      • Sportpapi sagt:

        Mein Kind verweigert nicht den Dessert. Es hat offenbar einfach alles nicht gern ausser Schokolade. Und solange es dann jeweils die Schokolade bekommt, wird das vermutlich so bleiben. Einer der wenigen Punkte, in denen meine Frau und ich nicht gleicher Meinung sind – aber es geht nun mal nur um Dessert, und ist entsprechend nicht wirklich wichtig.

  • Bernhard Strässle sagt:

    Wenn meine Mutter das Essen auftrug, sagte sie entweder: 1) «Esst, das ist gut!» oder: 2) «Esst, das ist gesund!» – Argument 2) brachte sie logischerweise immer dann, wenn Argument 2) nicht zutraf. Daraus schloss ich früh, dass gesundes Essen nicht gut ist. Da Ernährungsexperten im Verlaufe meines 72-jährigen Lebens schon alles einmal als ungesund deklariert haben, stand mir eine breite Palette von (auch wirklich ungesunden) Nahrungsmitteln zur Verfügung. Überdies habe ich bis jetzt noch nie von hungertoten Kindern zwecks Nahrungsverweigerung gelesen. Hingegen soll kürzlich ein italienisches Kind veganer Eltern knapp dem Tod entronnen sein. Genug zu essen zu haben ist ein Privileg, ein Geschenk. Ein Geschenk soll man nicht aufzwingen. Lasst doch die Kinder hungern, solange dazu Lust haben!

  • Marc Meier sagt:

    Wie haben wohl bloss Generationen vor uns dieses Problem gelöst – wohl kaum mit soviel Pomp und Spiel; und trotzdem sind wir gross geworden.

  • Samichlous sagt:

    Früher hab ich das mit dem „probieren müssen sie“ auch noch geglaubt, weil man es in unserer Gesellschaft ständig hört. Heute finde ich das genauso schädlich fürs Kind, wie sonstiger Essenszwang.
    Ich musste mal Kutteln probieren, da war ich noch keine 5 Jahre alt. Ich musste aufs WC rennen und mich übergeben. Sehe denn Sinn nicht mehr dieses Probierenmüssens. Wenn man den Druck weg lässt, wollen die meisten Kinder früher oder später eh alles selbst probieren. Zum Glück wurde ich später dann nie zu Meeresfrüchten gezwungen. Die kleine Schwester liebte Muscheln, mich grauste es. Heute weiss ich warum-bin allergisch. Ev spüren Kinder, was ihnen gut tut.
    Und weshalb Kinder anfangs kein Grünzeug mägen, erklärt der Kinderarzt Herbert Renz Polster in seinem Buch „Kinder verstehen“.

    • Bethli sagt:

      Also vor bald 33 Jahren „musste“ mein Kind auch neues Essen probieren, ABER probieren hiess nur in den Mund nehmen und wenn der Geschmack wirklich unangenehm war (was das Kind entschied und nicht ich!), musste es nicht runtergewürgt werden, sondern wurde in die Toilette gespuckt….

  • Widerspenstige sagt:

    Bei den beiden Älteren kaum in Erinnerung, ich war ja 100% absorbiert beruflich tagsüber. Klar ist, dass direkt nach der Mamamilch es zuerst Schoppen gab und dann Gemüsebrei, selber gemacht aus Kartoffeln-Rüebli. Dann habe ich Biottagemüsesäfte 1-2 TL beigemischt und damit die Geschmacksnerven wohl angeregt. So war es versteckt im Brei und somit undefinierbar auf dem Teller sichtbar. Ein Zaubertrick? Vielleicht. Bei uns gibt es vorwiegend Thaiessen und da wird IMMER Gemüse, Wurzeln, Gewürze/Kräuter, Fleisch/Fisch zusammen im Wok gemischt mit neutralem Jasminreis. Könnte somit die Zubereitungsart nach gutbürgerlicher Manier der Grund sein, die wenig anmächelig ist? Wo alles immer gemischt auf den Teller kommt, gibt es weniger Grund zu meckern? Currygerichte sind einfach fein …mhhh

    • Christoph Bögli sagt:

      Die Zubereitungsweise macht natürlich einen enormen Unterschied. Weshalb es durchaus daran liegen kann, wenn ein Kind das Essen ablehnt und nicht am Nahrungsmittel per se. Ein leicht angedünstetes Stück Brokkoli etwa bringt wohl die meisten Kinder zum panischen Generalstreik, dezent in einer Gemüselasagne drin wärs aber wohl eine ganz andere Geschichte. Geht mir auch als Erwachsenen noch so, ich esse (fast) alles, aber es muss schon gut/interessant gemacht sein.

      Vielen Eltern dürfte allerdings auch der Wille oder die Fähigkeit fehlen, abwechslungsreich und kreativ zu kochen. Oder schon nur gut..

    • Sportpapi sagt:

      „Könnte somit die Zubereitungsart nach gutbürgerlicher Manier der Grund sein, die wenig anmächelig ist? Wo alles immer gemischt auf den Teller kommt, gibt es weniger Grund zu meckern?“ Das würden meine Kinder anders sehen, die von Fleisch in Sauce eher weniger begeistert sind.

  • Samichlous sagt:

    Als wir aufgehört hatten, unser Kind zum Essen verführen/motivieren/oder gar drängen zu wollen, stattdessen auf den Hunger des Kindes vertraut haben, und uns einfach freudig locker an den Tisch gesetzt und unsere eigene Essenslust vorgelebt haben, erwachte auch langsam sein Interesse am Essen. Und wir haben gelernt: es gibt Tage mit grossem und Tage mit kleinem Appetit- so what!? Dem Kind gehts gut. Und angesichts der Eltern, die selbst auch schon schlanke Kinder waren, ist es wohl zu 80% Genetik, dass auch unser Kind schlank ist.

  • Samichlous sagt:

    Bei uns geholfen hat der Tip: KIND SELBER SCHÖPFEN LASSEN. Vorher fragen, ob es heute ein Seeli will. Den Gast fragen wir schliesslich auch, wovon er wieviel möchte. Mangelnder Respekt dem Kind gegenüber kann zu Trotzreaktionen führen. Auch wenn besorgte Eltern sich nicht bewusst sind, dass sie unhöflich sind, und es nicht böse meinen, so kommt es doch unhöflich an.

    Wie viele andere Eltern mit „nicht“ essen wollendem Baby wurden wir vom Buch des Kinderarztes Carlos Gonzalez gerettet 🙂 Bin froh, haben wir es gelesen, sonst wär ich wohl in die gleiche nutzlose Zwängerei wie meine Mutter geraten.

  • tststs sagt:

    Stimme mit Blog und Kommentatoren überein:
    1) Ignorieren ist besser als diskutieren (oder gar drohen).
    2) Probieren muss sein.
    3) Mangelernährung mit Folgeschäden droht sicher nicht (da brauchts ein bisschen mehr als eine dreimontagie Nüdeli-mit-Mayo-Phase)

    Mit dem Mitkochen sehe ich es ein wenig lockerer: bei Interesse des Kindes selbstverständlich, ansonsten nicht nötig. (Hängt wohl damit zusammen, dass die dauerende Beschäftigung mit Ernährung – nicht Essen! Ernährung! – in Schule und Zuhause IMHO kontraproduktiv ist).

    Gerne möchte ich noch darauf hinweisen, dass Kinder Geschmäcker stärker wahrnehmen und dementsprechend eine gewisse Schnäderfrässigkeit durchaus normal ist. Auch zu viele verschiedene Geschmäcker sind für ein Kind nicht unbedingt schmackhaft.

  • Colisa sagt:

    @13
    OJE… ein richtiges Wunschkonzert für die Kids also… na dann vill Spass weiterhin….

    • 13 sagt:

      Danke, das werde ich haben bzw. habe ich schon. Ist ja auch viel spassiger so ein fröhlicher Familientisch, wo alle von ihrem Tag erzählen, anstatt sich über das Essen zu streiten. 😉

      PS. Das Wunschkonzert gilt für alle, es wird eben nicht speziell für die Kinder gekocht.

    • 13 sagt:

      Sehen Sie, ich bin Pescatarier (esse kein Fleisch, aber Fisch). Ich mag keine Polenta, keine sichtbaren Zwiebeln und bei Rosenkohl wird mir übel. Darüber hinaus esse ich alles, aber ich nehme mich durchaus das Recht, diese Dinge stehen zu lassen, wenn es sie gibt. Da andere in der Familie diese gerne essen, werden sie auch mal gekocht, ist ja logisch. Wie könnte ich dann meine Tochter zwingen, zum 100. die Tomatensauce, die sie nicht mag, zu probieren, wenn ich daneben nicht bereit bin, das mit der Pouletbrust gleich zu tun? Oder meinen Sohn, der gleich wie ich das meiste Fleisch verschmäht? Müsste ich dann mich zwingen, obwohl ich schon weiss, dass ich es nicht mag und mich nicht überwinden kann?

      • Sportpapi sagt:

        Probieren macht natürlich nur dann Sinn, wenn man es noch nicht kennt oder schon lange nicht mehr versucht hat. Die Vorlieben von Kindern wechseln ja teilweise von Woche zu Woche. Ausserdem ist es ein Unterschied, ob man eine bestimmte überschaubare Anzahl Speisen nicht isst, oder bei jedem Essen etwas auszusetzen hat.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Das widerspricht aber der immer wieder zitierten Ansicht der Ernährungswissenschaftler, dass Kinder Sachen mind. 10 Mal probieren sollten, bis sie es zu schätzen wissen. Ich wollte aber insbesondere darauf hinaus, dass ich mich in diesem Punkt nicht hinter eine Regel stellen kann, die ich selber nicht befolge. Ich habe seit über 20 Jahren kein Fleisch probiert und habe auch nicht die Absicht, dies zu ändern.
        Bei jedem Essen etwas auszusetzen, kennen wir nicht. Ob es wegen des Einbezugs in die Planung und Zubereitung ist oder wir einfach gleich dreimal Glück hatten, weiss ich natürlich nicht. Ich tippe aber auch das Erste.

      • Sportpapi sagt:

        Ach, 13, einmal mehr: Wir hätten auch keine Diskussionen, wenn sich unsere Kinder immer so verhalten würden, wie man es sich von ihnen wünscht. Nur ist das nun mal nicht so, in unserem Fall, obwohl wir im Gesamtpaket sehr zufrieden sind.
        Doch, ich glaube, Sie haben im Wesentlichen Glück. Oder aber sind einfach äusserst tolerant. Noch einmal: zu gerne würde ich Ihre Kinder einmal live erleben!

  • pesche meier sagt:

    Hr. Böniger, bitte ganz schnell wieder aufhören mit diesem doofen Trend (Franz Fischlin von der Tagesschau ist hier leider ein gaaanz schlechtes Vorbild), im gleichen Satzelement (Hauptsatz) sowohl Nomen wie auch gleich noch das Personalpronomen zu nennen. ZB. „Die Sorge darüber, dass ein Kind sich falsch ernährt, zu wenig essen könnte – SIE ist schon da, kaum ist der Nachwuchs auf der Welt.“ Oder: „Die Angst, Kinder könnten sich «falsch» ernähren, SIE wird inzwischen auch kommerziell verwertet“
    Die Leserschaft ist echt intelligent genug, dass sie einen angefangenen Hauptsatz auch ohne Wiederholung mit Pronomen versteht. Wir sind ja nicht alle schwer von Begriff. Bitte richten Sie das auch gleich noch Franz Fischlin aus, der diese Unart seit Jahr und Tag pflegt.

    • Widerspenstige sagt:

      Hören Sie besser auf damit im MB rumzunölen, ok pesche meier?! Es geht um Essen mit Kindern und weder um Satzelemente noch um einen beliebten Tagesschaumoderator. Sache git’s o_o

  • 13 sagt:

    Ich bin nicht der Meinung, dass es seitens des Kindes wirklich ein Machtkampf ist. Kinder sind von Natur aus Skeptiker beim Essen, was in der freien Wildbahn auch sinnvoll war, damit sie nicht einfach irgendetwas in den Mund stopfen, das schlimmstenfalls auch giftig sein könnte. Und dass man etwas mehrmals probieren muss, bis man es kennt, ist auch natürlich. Wieviele Erwachsene zögern bei fremden Essen im Ausland? Und manchmal ist es auch schlicht kein Hunger oder keine Lust auf den Kartoffelstock. Das ist auch legitim. Den Machtkampf machen die Erwachsenen, die das Kind zwingen (wollen), was meistens gerade kontraproduktiv ist. Bei uns muss niemand etwas essen, dass er/sie nicht mag. Probieren ist wünschenswert, nicht Pflicht. Essen soll Freude bereiten und positiv gewertet werden.

    • 13 sagt:

      Und dabei machen wir es ähnlich wie der Autor. Die Kinder zum Einkaufen mitnehmen, sie das Gemüse und die Esswaren anschauen, anfassen, riechen lassen, bevor es von ihnen verlangt wird, es sich in den Mund zu stopfen. Und beim kochen helfen lassen. Ich hätte noch nie erlebt, dass ein Gericht, das selbst gekocht wird, nicht gegessen wird. Ab dem Zeitpunkt, wo sie stehen können, können sie schon mal etwas rühren oder die geschnittenen Tomaten in den Salat werfen oder so. Und ansonsten entspannen. Kinder verweigern ja selten alles. Ein Kind, das Broccoli mag, aber bei Fenchel dicht macht, bleibt auch gesund. Was wir nicht machen, ist verzichten, weil die Kinder etwas nicht mögen. Meistens gibt es irgendetwas auf dem Tisch, dass ihnen schmeckt und ansonsten Früchte, Brot, Joghurt.

    • 13 sagt:

      Das können sie selber nehmen. Eine Alternative kochen tun wir nicht. Dafür dürfen sie bei der Menueplanung mitreden und Wünsche anbringen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        ich bin da im Grossen Ganzen auf 13s Seite

        ich weiss noch genau, wie das für mich als Kind war. Ich mochte ganz viele Sachen einfach nicht. Hatte rein gar nichts mit einem Machtkampf zu tun. Ich wollte einfach das essen, was mir schmeckt. So wie das heute auch der Fall ist.
        Manchmal war es auch nur Einbildung, dass einem etwas nicht schmeckt, weil man dazu ein Vorurteil hatte. Viele Leute mögen z.B. Crevetten selbst als Erwachsene nicht, weil sie ihnen unsympathisch aussehen.
        Ich mag z.B. bis heute Innereien nicht, selbst wenn ich sie noch nie probiert habe. Vielleicht könnte ich das mit Hypnose auskurieren. Aber ich will sie gar nicht mögen. Es widerstrebt mir.
        Ich würde hier generell nicht von einem Machtkampf sprechen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Reincarnation of XY

        „Ich mag z.B. bis heute Innereien nicht, selbst wenn ich sie noch nie probiert habe. Vielleicht könnte ich das mit Hypnose auskurieren. Aber ich will sie gar nicht mögen.“

        Also wenn Sie dieses Geschlabber nicht mögen wollen, hilft auch keine Hypnose, zumal sich überwinden und einfach mal in so ein leckeres Leberli reinbeissen auch viel günstiger käme 😉

      • Franz Vontobel sagt:

        „einfach mal in so ein leckeres Leberli reinbeissen“

        Wobei aber gerade Leberli mit den Kochkünsten des/der Kochenden stehen und fallen…
        Gut zubereitet gibt’s allerdings wenig Besseres – z.B. Kalbsleber mit Zwiebeln und Äpfeln… ich krieg Hunger!

      • Widerspenstige sagt:

        Innereien sind in der asiatischen Küche sehr beliebt … Franz, nicht vergessen, Salbeiblättchen in Butter mitbraten mit den Kalbsleberli und zu Apelmus auch Salzkartoffeln dazu …. mhhhh!
        Leberli gab’s übrigens gestern Abend, aber Hühnerleberli mit Ingwerstreifen und Peperoncinis, scharf angebraten mit Zwiebeln …. hot sage ich nur!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Franz Vontobel

        wie Widerspenstige ganz zu Recht anmerkt: das Salbeiblatt gehört natürlich unbedingt dazu, selbstverständlich mit entsprechender Kochkunstfertigkeit verbunden…,
        die Leberli meiner Grossmutter waren da einfach unschlagbar- also die von ihr zubereiteten!
        🙂

      • Reincarnation of XY sagt:

        Danke Brunhild – Ich habe mich kulinarisch in all den Jahren stets weiterentwickelt und in sehr viel Neues und Ungewohntes reingebissen. Aber stets nur dann, wenn ich etwas Neues probieren wollte. Solange ich eine Abneigung verspüre, wird auch reinbeissen nichts nützen. Es schmeckt mir dann nicht.
        Ich glaube das kann eigentlich auch ein Innereien-Liebhaber verstehen, denn wahrscheinlich gibt es Speisen, die auch ihnen widerstehen und die sie weder probieren, noch mögen wollen. Oder liege ich falsch?
        Deshalb halte ich nichts von Zwang und ich glaube auch nicht an einen sogenannten Machtkampf (das war ja das Thema).
        Natürlich kann es in allen Dingen Machtkämpfe geben. Aber ich glaube punkto Essen, ist es etwa so wie 13 oder tsts es sagen.

      • Bernhard Strässle sagt:

        Ich teile die Meinung von Reinkarnation of XY. Wenn mich eine Speise schon beim Anblick anwidert, kann ich sie auch nicht vorurteilslos probieren. Ich habe als Kind Gemüse wohl darum nicht gemocht, weil ich nur ein klein wenig in den Mund schob. Gewisse Speisen entwickeln ihren Geschmack erst, wenn man einen kräftigen Bissen nimmt. Das kostet mir einfach zuviel Selbstüberwindung, solange ich auf Nahrung zugreifen kann, bei dem mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Der Eifer, etwas mögen zu wollen, ist angesichts des Welthungers schon fast ein perverser Luxus.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Reincarnation of XY, 14:57h

        haben Sie möglicherweise den Zwinkersmiley übersehen, dass Sie sich so engagiert auf den Esstisch werfen? Oder kam es Ihnen entgegen als verorte ich Sie irgendwo in der „mir kommen nur Kartoffeln mit Sauce auf den Teller-Ecke“?

      • Reincarnation of XY sagt:

        Brunhild ich habe ihr Augenzwinkern gesehen und auch verstanden. Mein Wohlwollen ihnen gegenüber habe ich meinerseits in dem Wort „Danke“ ausgedrückt. (hier nun mein Augenzwinkern (- sorry ich kenne die Smileyfunktion nicht))
        Jedoch wollte ich mit meiner Antwort noch einmal auf mein Gegenargument hinweisen, das von der Zwing- und Machspiel-Fraktion gänzlich unterschlagen wurde. Ich diskutiere gerne eine Sache aus. Wenn man schon einmal angefangen hat davon zu reden…
        Also:
        – wer hat als Kind wirklich aus rein machtpolitischen Gründen und fehlendem „Anstand“ den Rosenkohl nicht gemocht? Wie er das nun seinen Kleinen unterstellt?
        – wer kennt nicht selbst Speisen, die er definitiv nicht mag bzw. es ihm widerstrebt?

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Als Kind hatte ich drei Essen, die ich wirklich nicht gern hatte, und die ich auch nicht essen musste: Rosenkohl, Kutteln und Lebern. Also liess ich einmal im Monat etwas aus.
        Das ist nicht das gleiche, wie bei jedem Essen an mindestens drei Zutaten herumzumäckeln und eigentlich am liebsten jeden Tag das gleiche essen zu wollen.
        Und natürlich probiere ich heute alles aus, was mir meine Frau vorsetzt. Nur schon aus Anstand. Und diesen Anstand erwarte ich auch von meinen Kindern, bzw. möchte ich ihnen beibringen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Reincarnation of XY

        ich hab Ihr wohwollendes „danke“ in der sarkastisch-angehauchten Schublade platziert, sorry!
        Zum Machtzeug- ich hab Rosenkohl, Milchreis und Rüeblikuchen nicht gemocht, dummerweise die Lieblingsspeisen meines (jüngeren) Bruders. Würde mal sagen zuerst ist das „aus geschmacklichen Gründen nicht wollen“, und wenn Kind sich standhaft weigert davon zu essen (vor allem Bestandteile der normalen Mahlzeiten) kann es zum Machtkampf werden. Ich versuche/strebe an auch bspw Gemüse in der Speisekarte zu haben, das mir nicht besonders schmeckt, einfach um einigermassen eine Vielfalt (die immer noch bescheiden ist) zu gewährleisten. Bei den Früchten sind tatsächlich Orangen nie anwesend, Clementinen und so sehr selten.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        ich denke dass beide Strategien zu Erfolg/Misserfolg führen können, jedenfalls kenne ich Erwachsene welche als Kind nach Lust&Laune essen/verweigern konnten und heute sehr heikel sind, sich also keine kulinarische Erweiterung des Gesichtsfeldes aufgrund der gewährten Freiheiten entwickelt hat.
        Zu Süssigkeiten zwinge ich nicht, davon probieren um festzustellen ob mans wirklich nicht mag hingegen schon. Wenn mans dann nicht mag (bspw vom Keks abgebissen oä) muss nicht fertiggegessen werden.

      • Carolina sagt:

        Brunhild, da stimme ich Ihnen mal wieder völlig zu! Studien gibt es ja wie Sand am Meer und ich bin da eher skeptisch, aber geisterte nicht am Wochenende gerade eine durch die Presse, die besagte, dass weniger das Elternhaus das Essverhalten massgeblich präge als vielmehr das Umfeld später? Ich sehe eigentlich (nicht nur bei mir, sondern auch meinen Geschwistern und meinen Kindern und Freunden) hauptsächlich Menschen, die vieles anders machen als im Elternhaus vorgelebt und zwar in alle Richtungen.
        Ich würde unbedingt Entspannung empfehlen! Ich komme aus einem Haushalt, in dem unsere Mutter nicht das geringste Interesse an Kochen, Essen etc hatte – wir kannten schon in zartem Alter indische und chinesische Take-aways, wurden nie gestillt und, nach heutiger Lesart würde man von

      • Carolina sagt:

        /2 Vernachlässigung sprechen. Wir alle legen heutzutage grössten Wert auf Familienzeit am Esstisch, sind Fast-Food-Gegner und sehr bewusste Esser. Bei unseren Kindern zeichnet sich ab, dass sie zwar die gemeinsamen Essen richtig und gut finden, aber nicht unbedingt dogmatisch sind, was Essen angeht.
        Wichtig ist mMn Essen als Ritual für gemeinsam verbrachte Zeit – mit einer entsprechenden Auswahl und gelegentlichen Experimenten kann man das aufpeppen. Wird das gemeinsame Essen zu elterlichen Machtdemonstrationen, kann man es grad vergessen.
        Trotzdem gebe ich SP in einigem Recht: man steht nicht einfach vom Tisch auf, es gibt keine Wäks und es wird mitgeholfen, wenn möglich.
        Gewisse Verweigerungshaltungen und Launen muss man ab und zu einfach ignorieren – kein Kind ist meines

      • Carolina sagt:

        /3 Wissens jemals verhungert in unseren Breitengraden. Aber die Gefahr ist gross, dass diese Machtkämpfe (und da gebe ich SP absolut recht, natürlich probieren Kinder ihre Grenzen aus) das gemeinsame Essen zu einer ungeliebten Pflichtübung machen – daher ist Gelassenheit der bessere Berater. Mein Mann – er ist der Hauptkoch bei uns – hat sich früh Diskussionen darüber verbeten, was angeblich gutes oder schlechtes Essen sei; Essen wurde respektiert, wenn man etwas nicht mochte, hat man es liegengelassen. Das Beisammensein war immer wichtiger.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Carolina Zustimmung: das elterliche (Anti-)Vorbild ist eines, aber ich glaube der Mensch entwickelt seine eigenen Vorlieben. Deshalb sollte man einfach nicht zu verkrampft sein. Ob ein Mensch heikel ist oder nicht, liegt mMn nicht an der Erziehung. Da habe ich schon zu viel gesehen.
        Ich finde es auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass man geniessen kann und ein gutes Körpergefühl entwickelt. Was tut mir gut, was tut mir nicht gut.

    • Sportpapi sagt:

      Es ist vermutlich einer erzieherische Grundhaltung, ob man grundsätzlich nie glaubt, dass Kinder einen Machtkampf anstreben, ob man diesen Machtkampf als solchen erkennt und vermeidet, oder ob man genau dann seiner Rolle entsprechend dagegen hält.
      Ich glaube sehr wohl, dass es Kinder manchmal um einen Machtkampf geht (zum Beispiel auch, wenn einer einen bestimmten Platz, eine bestimmte Schale haben möchte, und der andere dann umgehend auch), genauso wie sie ständig Grenzen suchen. Und bei diesem Spiel machen wir dann halt manchmal mit, manchmal nicht, situationsgerecht. Und beim Thema: Mit Respekt vor dem Koch/der Köchin, die kein „Wäh“ ohne probieren verdient hat. Unter anderem auch bei einem Essen, das letzte Woche noch das Lieblingsessen war…

      • Franz Vontobel sagt:

        Wie immer an dieser Stelle: http://i.imgur.com/I8XoXuw.png

      • 13 sagt:

        @ SP
        Dass sie nie einen Machtkampf versuchen oder Grenzen suchen, habe ich nie behauptet. Ich mag nur nicht, dass diese Erklärung „Machtkampf“ inflationär gebraucht wird und damit, zusammen mit dem STÄNDIGEN Grenzen suchen, für jegliches Verhalten der Kinder hinhalten muss. Sie nennen es „Machtkampf nicht anerkennen“, ich nenne es „nicht richtig hinhören, worum es dem Kind wirklich geht.“ Wem geht es bei Streit wirklich gut? Mir nicht. Meinen Kindern auch nicht. Und warum sollten Kinder immer einen Zustand aufrecht erhalten wollen, in dem es ihnen nicht gut geht? Übrigens gehört ein „Wäh“ sowieso nicht an den Tisch, auch bei uns nicht. Eine anständige Sprache ist wichtiger als probieren. Aber doch nimmt es mich Wunder: Was tun Sie konkret, wenn ein Kind das probieren verweigert?

      • Sportpapi sagt:

        „Was tun Sie konkret, wenn ein Kind das probieren verweigert?“
        Ich lasse es auf dem Teller liegen und das Kind am Tisch sitzen.
        Allerdings nicht, wenn ich schon weiss, dass das Kind das nicht gerne hat. Aber wenn das inflationär wird, und das Kind grundsätzlich alles verweigert (verweigern will), das nicht gerade seine Leibspeise ist, dann kann ich schon streng werden.

      • Widerspenstige sagt:

        Du meine Güte, ich habe Mitleid mit Deinen drei Buben und mir läuft es kalt den Rücken runter, wenn ich so eine Esszwangmethode aus meiner Kindheit hier lesen muss! Zeig ein wenig Empathie und lass doch das Machtgehabe eines Sportcoaches! Willst Du denn, dass Deine Buben Dich als Erwachsene spiegeln?

        Ich lese gerade im Buch ‚Die kompetente Familie‘ von Jesper Juul und da steht:
        Bleiben Sie gelassen, liebe Eltern! Geniessen Sie das Essen, geniessen Sie einander und die Kinder. Eine bessere Erziehung gibt es nicht…(…).
        Je mehr wir zu Hause an ihnen kritisieren, desto unsicherer werden sie und desto unangemessener werden sie sich unter anderen Leuten benehmen.
        Deutlicher kann man es nicht sagen und bestätigt somit unsere Methode im Nachhinein.

      • Sportpapi sagt:

        Ach, WS, meine Jungs führen sich ganz gut auf – auswärts. Ich führe das auch auf unsere Erziehung zurück – und ja, immer nur zuschauen wäre natürlich viel einfacher. Und sie essen gern und viel und viel Verschiedenes. Insbesondere, und deshalb ist alles andere auch ziemlich egal, viel Salat und Rohkost. Aber würden wir sie frei zum Kühlschrank lassen, gäbe es wohl täglich Schokoyoghurt und süsse Müesli, würden wir nur nach ihren Wünschen kochen gäbe es täglich Spaghetti Carbonara oder Fleischkäse/Bratwurst in Ketchup ertränkt.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Am Tisch sitzen bleiben? Echt jetzt?
        Sehen Sie, das hier gilt 1:1 auch für meine Kinder:
        „meine Jungs (ok, bei mir Töchter und ein Junge) führen sich ganz gut auf – auswärts. ……Und sie essen gern und viel und viel Verschiedenes. Insbesondere, und deshalb ist alles andere auch ziemlich egal, viel Salat und Rohkost. “ Und das obwohl wir ganz anders erziehen, viel einfach zuschauen und sie teilweise, nicht grundsätzlich, einen freien Zugang zum Kühlschrank haben. Und doch werden genauso oft die Tomaten wie das süsse Joghurt geplündert. Was denken Sie, warum das so ist? Ich bin mir nicht sicher, ob das Wunschkonzert mir galt, wenn ja, wurde ich missverstanden. Sie dürfen sich mal ein Menu wünschen, nicht täglich die Menuplanung bestimmen.

      • 13 sagt:

        Übrigens als ich das letzte Mal einfach nur sehr knapp dran war, keine Menuidee hatte und eigentlich auch kaum Zeit zum kochen, mit den Kindern 10 Min vor Ladenschluss reinstürmte und erklärte, sie könnten sich etwas schnelles aussuchen und dabei davon ausging, dass es Pizza, Fertig-Lasagne oder Tortellini werden würden, stand ein Kind innert Sekunden mit Spätzli und das andere mit Broccoli, Rüebli und grünen Bohnen bewaffnet da und sie erklärten mir, dass es heute Spätzli-Gemüse-Pfanne gäbe. Ich finde, es gibt Schlimmeres.

      • Sportpapi sagt:

        Klar am Tisch sitzen bleiben. Was sonst?
        Ansonsten müssen Sie wirklich sehr spezielle Kinder haben. Die verstehen die Aufforderung „etwas Schnelles kochen“ und bringen in perfekter Arbeitsteilung umgehend ein ganzes Menu zusammen. Wunderbar.

    • Widerspenstige sagt:

      Das haben wir auch so gehandhabt wie bei Ihnen 13 und was ist passiert? Die beiden Ältesten kochen gerne selber als Erwachsene u inzwischen um Welten besser als die Mama, denn es wurde ihnen NIE vermiest durch Zwang am Tisch zu essen. Es gibt inzwischen sogar Studien dazu, welche belegen, dass Zwangsessen ab Kleinkinderstufe am Familientisch zu Zwangsneurosen führen kann und vor allem Übergewicht begünstigt. Der Jüngste mäkelt noch ein wenig herum, aber Studenten sind halt sowas von verwöhnt heutzutage o_O

      • Sportpapi sagt:

        Bei uns wurde alles probiert. Und was ist passiert? Noch heute esse ich praktisch alles – die wenigen Ausnahmen waren damals schon ok. Und: kochen kann ich mittlerweile wohl auch deutlich besser als die Mama…

      • Widerspenstige sagt:

        ‚Und natürlich probiere ich heute alles aus, was mir meine Frau vorsetzt. Nur schon aus Anstand. Und diesen Anstand erwarte ich auch von meinen Kindern, bzw. möchte ich ihnen beibringen.‘
        Du vergleichst Dein Verhalten gegenüber Deiner Partnerin mit dem Verhalten Deiner Kinder Euch gegenüber? Dann verhalte Dich anständig gegenüber Deinen Kindern. Jetzt lese ich Respektlosigkeit und massive Grenzüberschreitungen in die kindliche Persönlichkeitsentwicklung.
        Je weniger die Erwachsenen sich einmischen, desto schneller lernen die Kinder, das Richtige zu tun. Wenn sich die Erwachsenen bei Tisch anständig benehmen, sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren (…) die Gemeinschaft der Familie geniessen, dann werden sich die Kinder diesem Verhalten anschliessen. (Jesper Juul)

      • Sportpapi sagt:

        Ach ja, Juul: „Heisst es einfach: «Wir essen, setz dich sofort hin!», kommt das sehr viel schlechter an als das Angebot: «Wir essen jetzt, kommst du auch mit uns zum Tisch?» Wenn das Kind zuerst fertigspielen muss, ist das auch okay. Meist folgt es einer freundlichen Einladung nach wenigen Minuten freiwillig, ohne Machtkampf.“
        Oder auch nicht. Aber er sagt ja auch: Kinder brauchen keine Erziehung.
        Auf der einen Seite soll man Kinder und ihre Wünsche respektieren und ernst nehmen wie Erwachsene. Auf der anderen Seite aber selbstverständlich kindliche Verhaltensweisen tolerieren, die man bei Erwachsenen nie dulden würde. Ziemlich widersprüchlich!
        Ich für meinen Teil übertrage meinen Kindern sehr viel Verantwortung, aber immer dem entsprechend, was sie auch übernehmen (können)

      • Sportpapi sagt:

        Und ja, WS, du hast recht: Es sind wirklich massive Eingriffe in die kindliche Persönlichkeitsentwicklung, wenn wir die Einhaltung von Regeln, Anstand und eine angemessene Gesprächskultur einfordern (und noch viel mehr!).
        Ich würde dem ja Erziehung sagen. Und ja, ich würde auch gerne darauf verzichten, weil bei unseren Kindern alles von selber läuft. Das ist allerdings leider nicht so! (und ich lasse auch nicht andere Betreuer und Erzieher die Suppe auslöffeln!)

      • Widerspenstige sagt:

        Bei Dir würde eine Nanny wohl den richtigen Ton finden für Deine drei Buben und vielleicht könnte auch Deine gestresste Partnerin sich etwas entspannen. Dann könnten wir weiter darüber diskutieren und vielleicht wäre auch die Anspruchshaltung von Dir gegenüber Deiner Partnerin in sehr intimen Dingen weniger überspannt? Das ist nur so ein Gedankenanstoss zu Deinen bisherigen Einwürfen hier, wenn es um Intimsphäre geht und wie man ein lustvolles Sexualleben haben könnte in längeren Beziehungen. Das entspannte Ambiente ist massgebend auch dafür, Sportler.

      • Sportpapi sagt:

        WS, Esskultur und Anstand gegenüber dem Koch/der Köchin ist meiner – aktuell keineswegs gestressten – Frau noch mehr ein Anliegen als mir. Und weil sie als Primarlehrerin viel mit Kindern zu tun hat, die zu Hause wenig Anstand und Regeln mitbekommen haben, ist sie mit mir bezüglich Erziehungszielen ziemlich einer Meinung.
        Zum anderen: So viel Klasse habe ich, dass ich mich nicht in der Öffentlichkeit über mein Sexualleben äussere. Aber an allgemeinen Diskussionen zum Thema beteiligte ich mich gerne.

  • Maria sagt:

    Am Tisch wird es einfacher, wenn man auf die Bedürfnisse der Kinder eingeht. Wenn sie nicht gerne Tomatensalat haben, dann gibt’s halt Ketchup. Ist ja nichts anderes, einfach nur vermatscht – aber unsere Kinder haben es viel lieber und essen dann auch gut.
    Und was schlecht sein soll, wenn man das Essen kindgerecht anrichtet (z.B. Wurstmännchen, Gemüsegesichter), hat mir noch niemand erklären können. Das kommt nur von faulen Eltern die alles lustlos auf den Teller hauen wollen. Kein Wunder, gibt’s Streit.

    • Sportpapi sagt:

      Tomatensalat und Ketchup ist das gleiche, was die Rohstoffe angeht?

      • Franz Vontobel sagt:

        Behauptet mein Sohn auch, Ketchup sei Gemüse… ein sehr kindliches Argument (btw: Ketchup besteht aus über 20% Zucker…).

      • Röschu sagt:

        Kuriosität am Rande: Die US-Regierung unter Ronald Reagan wollte einst festlegen, dass Ketchup an öffentlichen Schulen als Gemüsebeilage bei den Gerichten in der Kantine gilt. Ein wichtiges Argument war dabei, dass den Kindern nur das vorgesetzt werde, was sie auch tatsächlich essen mögen und somit verhindert wird, dass viele ungegessene Nahrungsmittel im Abfall landen. Die Richtlinie wurde aber meines Wissens nie umgesetzt.

      • tina sagt:

        wobei diese gewächshaustomaten aus nährlösung wohl kaum noch zucker haben. zucker haben die tomaten, die tüchtig sonne abbekommen haben, was garantiert nicht weniger gesund ist

      • Franz Vontobel sagt:

        Zugefügter Industriezucker im Ketchup, nicht Fruchtzucker der Tomaten…

      • tina sagt:

        im bio ketchup hat es vielleicht rohzucker? keine ahnung. süssigkeiten haben jedenfalls mehr zucker drin als 20% von 2 EL. ich esse kein ketchup, aber ich finde einfach das argument ketchup sei eine zuckerbombe nicht wichtig, weil man nicht so viel ketchup ist

      • tina sagt:

        haha tatsächlich hat bio ketchup rohrzucker drin, und offenbar auch nur 7% (jedenfalls das, was die suchmaschine als erstes fand). aber mal ehrlich: wenn bei 1-2 esslöffeln ein viertel zucker drin ist, dann ist das noch ein teelöffel. und wegen einem teelöffel zucker ein geschrei von wegen zuckerbombe halte ich für ähm unverhältnismässig. hingegen würde ich mir ernsthaft überlegen, wie die qualitätsunterschiede bei tomaten sind.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Ui, ui Maria.
      Ketchup hat mit Tomaten etwa soviel zu tun, wie Orangina mit einer Orange. Das ist eine Zuckerbombe, mehr nicht.

      PS Manchmal liegt das Problem auch an unseren Kochkünsten, dass Kinder etwas nicht mögen. Wir hassten alle Salat, weil unsere Mutter immer viel zu viel Essig in die Sauce tat. Und Gemüse fanden wir so eklig, weil sie es immer weichkochte.
      Mir schmeckte viele Speisen erst, als ich sie auf ganz andere Weise zubereitet kostete.

      • Lichtblau sagt:

        Genau. Wirklich gut gekochtes Essen wird seltener abgelehnt. Unsere Tochter stand früh auf Gerichte „für Grosse“ – inkl. Meeresfrüchte, Artischokken und Kalbsnierchen. Und sonst halt mal ein Gemüse als Lieblingsessen der Einhörner (karamellisierte Karotten), Prinzessinenperlen (frische Erbsen) oder Geschenk vom Waldgeist (Pilze) verkaufen. Wenig Aufwand, grosse Wirkung: Bei uns hat’s funktioniert.

      • mia sagt:

        @R: Und ich – kein Kind mehr – hasse Gemüse, wenn es nicht gar ist, wenn man geradezu glaubt, ein Karnickel zu sein und rohes Zeug zu fressen. Diese grausame Sitte grassiert übrigens schon seit Jahrzehnten ungestraft und niemand gebietet diesem Treiben Einhalt. Und die Salatsauce? Na ja, die könnte oft auch etwas „gschmackiger“ sein, als es diese fade Tunke ist, mit der man gelegentlich bis oft gefoltert wird.

      • Reincarnation of XY sagt:

        mia – so sind die Geschmäcker eben verschieden
        Im Gegensatz zu ihnen finde ich nicht, dass man dem Geschmack anderer Leute „Einhalt gebieten“ soll. Ich mache nur darauf aufmerksam, dass eben auch die Kinder ein Recht auf ihren eigenen Geschmack haben.
        Bevor ich weichgekochtes „stinkendes“ Gemüse oder essigschwangere Salate esse, esse ich keines. Auch noch als Erwachsener. Das ist mein Geschmack, so wie ihr Geschmack nun mal halt genau das superlecker findet. Niemand von uns kann sagen, das sei nun objektiv „besser“.
        Wenn wir das als Erwachsene so klar sehen, dann sollten wir uns schämen, wenn wir den Kindern unseren Geschmack aufzwingen wollen. Oftmals fügen sich Kinder in den „Familiengeschmack“ ein. Aber manche sind halt einfach anders.

    • tina sagt:

      man isst ja auch nicht 100gramm ketchup sondern 2 EL vielleicht. das sind glaube ich 60gramm. davon wären dann 12gramm zucker. also keine panik.
      in einer unverarbeiteten tomate hat es ja erstmal 95% wasser, aber eben auch 2,5 gramm zucker. wenn man den grossen schluck wasser also subtrahiert hat man von 100gramm tomate noch 5 gramm, wovon die hälfte zucker ist. uah! 😀

      • Rut sagt:

        Also bitte, Zucker in einem Gemüse ist ja wohl nicht gleich raffinierter Zucker…. In einer Tomate hat es ja eben auch noch anderes als Wasser und Zucker, zum Beispiel Vitamine? schon davon gehört? Ich hab ja nichts gegen Ketchup, aber frische Tomaten gleichstellen mit Ketchup geht ja wohl gar nicht…

      • tina sagt:

        ich wette, auch in ketchup hat es vitamine und in einer hors sol tomate aus den treibhäusern hollands oder meinetwegen auch spaniens praktisch keine

      • tina sagt:

        aber ich habe ja nicht gleichgestellt, keine panik :). ich habe versucht etwas zu relativieren. mir geht das zuckerbombenargument auf den nerv, weil … siehe oben

      • tina sagt:

        und was, wenn das kind das frische, wirklich gesunde gemüse dank ketchup isst, aber ohne nicht? böööses ketchup….

      • Sportpapi sagt:

        tina, ich glaube, die Wette würdest du verlieren.

      • tina sagt:

        oh, wettest du mit mir? 😀

      • Sportpapi sagt:

        Klar. Google mal Hors sol Tomaten und Vitamine.

      • tina sagt:

        ich habe. und du? ich habe gewonnen 🙂 weil ketchup natürlich ein konzentrat ist

      • tina sagt:

        im grunde bin ich ja auch gar kein gegner von pflanzenzucht ohne erde –> aquaponik. gute sache

      • tina sagt:

        habe vorhin alle vergleichwerte tomate/ketchup hier eingetöggelt und dann ist mir irgendwie die seite abgeschmiert.

  • George sagt:

    Wir machen ein viel zu grosses Theater wegen dem Essen der Kinder.

    Ich habe noch nie gelesen, dass ein Kind freiwillig verhungerst ist. Dass gewisse Esswaren nicht geschätzt werden, ist verständlich. Da sind wir Erwachsene ja nicht anders.

    Wenn Essen aber vom Kind zur Terror-Waffe wird, dann ist es nur weil wir es erlauben. Einfach ignorieren, und das Essen wieder wegstellen. Irgendwann ist das Kind dann eventuell doch noch. Und wenn nicht; ein neuer Tag folgt.

  • Georg sagt:

    Ist doch ganz einfach: Es gibt von klein auf am Familientisch nichts Anderes als das, was es gibt. Das macht die Kleinen lebenstauglich und erspart den Grossen Arbeit.

  • peter sagt:

    Den kleinen nur ja nicht erklären, wo das Fleisch herkommt, gell. Sonst würden sie’s womöglich nicht mehr essen wollen…

  • Jane Bissig sagt:

    Wir haben ein eher zartes und nicht sehr essfreudiges Kind. Haben irgendwann aufgehört, es regelmässig zu wägen, was viel Entspannung mit sich gebracht hat. Und seit wir uns weniger Sorgen machen, schliesslich ist doch hie und da ein (kleines) Speckpölsterchen zu finden, isst es eher besser. Das selektive Verweigern allerdings haben wir erst noch vor uns. (Wird im Herbst zwei). Probierenmüssen finde ich einen guten Ansatz.

  • Flo sagt:

    Gefährlich wird es erst wenn es Krankhaft wird – dann ist wirklich Gefahr im Verzug – Essstörungen bei Mädchen und Knaben sind wirklich gefährlich und nur mit ärztlicher/psychologischen Hilfe zu bewältigen und gut zu überstehen.
    Aber so wie ich es aus dem Beitrag erkenne, geht es hier um „partielle Nahrungsverweigerung“ bei eher kleineren Kindern die ihre Machtgrenzen auszuprobieren und austesten wie weit sie es treiben können.
    Als Mami und Papi läuft man hie und da Gefahr sich selbst lächerlich zu machen – ich sag nur Schrank und Bockleiter!

  • Flo sagt:

    ich stell mir jetzt grad das Mami auf dem Schrank und den Papi auf der Bockleiter vor!
    Na ja, ich denke in unsern Regionen kann es käumlich sein das ein Kind verhungern muss – in der regel! Auch wenn es mal einen oder gar zwei Tage die Nahrung verweigert.
    Ich habe mit meinem Sohn ausgemacht; von allem was auf den Tisch kommt einfach eine Gabel/Löffel voll probieren – das musste sein! Der Rest war seine Entscheidung – da hat er halt mal nur Pasta und keinen Salat, manchmal nur Salat und n i e wieder Pasta gegessen. Nach ein par Tagen wurde ihm das spiel zu langweilig weil keine Reaktion von mir kam!
    Auf Machtspiele mit Kindern darf man sich als Eltern nicht einlassen – ich weiss es ist oft sehr schwer und hie und da passiert es einem halt doch!

  • Sportpapi sagt:

    Sie wissen ja erst, dass Weisswein in der Sauce ist (und dass sie den nicht gerne haben), wenn sie probiert haben. Und wenn sie probiert haben, dürfen Sie auch sagen, was sie nicht so gerne haben.
    Bei uns landet das Essen sicher nicht in der Tonne, sondern allenfalls auf dem Teller im Kühlschrank, um dann beim nächsten Essen noch einmal serviert zu werden. Zumindest probieren ist Pflicht, da Anstand.

    • Christoph Bögli sagt:

      Nur so am Rande: Selbst wenn es bloss eine rhetorische Floskel sein sollte, aber wieso muss der Kartoffelstock denn unbedingt in der Mülltonne landen? Das in dem Kontext immer wieder suggeriert wird, dass alles, was nicht bei drei aufgegessen ist, umgehend zum Sondermüll mutiert, den man so schnell wie möglich entsorgen muss, finde ich ziemlich bedenklich. So punkto „food waste“ und Ressourcenverbrauch. Insbesondere da es nach meiner Erfahrung durchaus viele Familien gibt, die das absurderweise so handhaben, quasi Karikaturen der Wegwerfgesellschaft. Dabei kann man doch das meiste problemlos wegstellen und halt später essen bzw. weiterverarbeiten.

      • Christoph Bögli sagt:

        PS: Das sollte eigentlich ein separater Beitrag werden, aber in dem Fall halt volle Zustimmung in der Frage @SP. Und auch was das Probieren angeht.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.