Sex nur zur Entspannung?
Ist es möglich, dass jemand (in meinem Fall die Frau) sehr oft Sex mit Orgasmus haben möchte, weil er/sie anders keine Entspannung finden kann? Dass es beim Sex also gar nicht um das Geniessen von diesem selbst geht, sondern für etwas anderes missbraucht wird? Kommt so etwas oft vor?
Zuerst einmal scheint es mir wichtig hervorzuheben, dass Sex eine Vielzahl von Funktionen erfüllt und mir dementsprechend die Begriffswahl «Missbrauch» suboptimal erscheint. Es gibt nicht «den» einen legitimen oder richtigen Grund, um Sex zu haben. So vielfältig wie die Aspekte, welche während des Sexualverkehrs genossen werden. sind auch die Gründe, weshalb jemand Sex haben möchte. Und die können natürlich von Mal zu Mal variieren, denn man frönt nicht immer aus demselben Grund dem Beischlaf.
In erster Linie dient Sex der Befriedigung sehr grundlegender Lebenszwecke wie der Fortpflanzung zur Gewährleistung der Arterhaltung. Aber anders als bei Tieren ist Sexualität beim Menschen kein reines Instinktverhalten, sondern massgeblich von bewussten Entscheidungsprozessen beeinflusst. So fungiert Sex auch als wichtige Form der sozialen Interaktion und dient als Instrument, um Gefühle der Zärtlichkeit, Verbundenheit und Liebe auszudrücken.
In einer gross angelegten Befragung in Texas haben Sexualforscher versucht, den Motiven, weshalb Menschen Sex haben, näher auf den Grund zu gehen. Zu den am häufigsten genannten Gründen gehörten laut den rund 2000 befragten Personen: «Ich fühlte mich zu der Person hingezogen» (bei Männern und Frauen gleichermassen), «Ich wollte meine Liebe zeigen» oder «Ich wollte körperliches Vergnügen». Aber auch Gründe wie «Ich wollte meine sexuellen Fertigkeiten verbessern» oder «Ich wollte einen Geburtstag oder besonderen Anlass feiern» wurden mehrfach genannt.
Am Ende unterteilten die Sexualforscher die Antriebe in vier Hauptkategorien: körperliche Anziehung, Zielorientierung (zum Beispiel berühmt werden), Emotionen kommunizieren sowie Unsicherheit (beispielsweise Angst, den Partner zu verlieren und ihn so an sich zu binden). Wenn wir uns von der psychoaffektiven Ebene lösen und uns anschauen, was während des Sex und des Orgasmus physiologisch abgeht, so erstaunt es nicht, dass viele Frauen und Männer ihn auch als Mittel zur Entspannung benutzen. Denn eine Vielzahl der Neurotransmitter, die beim Akt ausgeschüttet werden, haben eine stressreduzierende und schmerzlindernde Wirkung.
Sex als Mittel zur Entspannung einzusetzen, heisst aber nicht notwendigerweise, dass dies der sexuellen Erfüllung beider Partner abträglich ist. Im Gegenteil. Einer der häufigsten Streitpunkte sind unterschiedliche Vorstellungen, was die Häufigkeit betrifft. Aber auch die Routine und der Mangel an variierenden Sexualpraktiken führen oft zu Disharmonie innerhalb der Beziehung. Die Hauptsache ist doch, es macht beiden Spass und führt zu persönlicher Befriedigung und Zufriedenheit, aus welchem Grund der Akt auch immer vollzogen wird.
61 Kommentare zu «Sex nur zur Entspannung?»
Schön, gibt‘ noch Sam Fullers auf dieser Welt. Ich finde Sie spitze.
sam fuller scheint mir eher eine frau (lesbe? feministin?) zu sein.
Héloise
Danke 🙂
„Es werde Licht ist ein Dauerauftrag“….
Aber ich mag auch im Trüben fischen.
Und ich kenne die eigene Dunkelheit gut.
@Sabine
Männer 1845: Ich habe gerade einen Büffel erlegt.
Männer 1952: Ich habe gerade das Dach repariert.
Männer 2016: Ich habe gerade meine Beine rasiert.
Sam Fuller ist nur ein Mann. Tut mir leid andere Erwartungen geschürt zu haben…
Hilfe, ich fühle mich ausgenutzt. Meine Partnerin brauchte meinen Penis um sich zu entspannen…
Ist das die Aussage dieses Beitrages?
Falls ja, dann würde ich das total doof finden. Das ist nicht der „neue Mann“.
Das ist ein männliche Schreckschaube 🙂
Ich würde sagen, dieser Mann ist eine Lesbe.
Ich bin auch grad etwas irritiert ob der Fragestellung im Artikel und ja, ob es tatsächlich ein Mann ist, der so etwas fragt.
Dann fehlen mir wiederum präzisere Informationen über die fragestellende Person, wie lange die Beziehung bisher dauerte, das Alter der Beteiligten, mit/ohne Kinder etc. Ohne diese mE relevanten Angaben bleibt eine Diskussion leider ein Fischen im seichten Teich, wenn ich das so salopp sagen darf. Schade, deshalb bitte mehr Fisch am Haken sprich mehr Substanz in der Eingangsfrage, dann wird vielleicht auch die Antwort der Sexpertin differenzierter ausfallen (können)?
Hätte eine Frau dies gefragt, würde die Antwort lauten, sie müsse nur soviel wie es ihr Spass macht und wie sie Lust drauf hat. Fragt aber ein Mann, ist die Antwort der Schreibenden um Nuancen anders. Insofern schimmern da nicht überraschend Spuren politischer Korrektheit und Stereotypen durch…
@Fabian
hätte eine Frau gefragt, ob sie sich missbraucht fühlen solle, weil ihr Mann Sex mit ihr zur Entspannung nutze, dann hätte sie von mir eine ähnlich spöttische Antwort erhalten.
Der eigene Bauchnabel ist defintiv nicht der Nabel der Welt.
Sam, nur schreiben Sie hier nicht die Beiträge.
@fabian
zum Glück nicht. Ich bin nur ein Taugenichts (eher Taugewenig) mit spitzer Schnauze…
Der grosse Jean-Jacques Rousseau hatte sehr viel Sex nur zur Entspannung – nicht nur mit seinen Groupies, sondern vor allem mit sich selbst, wie er zugegeben hat. Weshalb man den Sex ideell überhöhen und für was anderes als zur Entspannung einsetzen sollte, kann ich nicht nachvollziehen. 😉
mit dem Fazit bin ich nicht einverstanden. Es würde wohl kaum jemand, egal ob Mann oder Frau, zum Objekt der Stressreduktion reduziert werden wollen, auch wenn der Akt an sich schön war. Die Motive sind immer wichtig. Für die Stressbewältigung gibt es Pornos.
Für Stressbewältigung braucht es keine Pornos. Es braucht Stressreduktion ( was ist wirklich wirklich wichtig in meinem Leben) und Entspannungstechniken (MBSR, Autogenes Training etc.)
Pornos sind dazu da, sich etwas besser, mächtiger, potenter zu fühlen, als man ist.
Liebe Frau Burri, Sie haben mich in ein Dilemma gestürzt, das sich gewaschen hat. Darf nun eine lesbische Frau nach dem Klimakterium überhaupt noch Sex haben, da ja die „Gewährleistung der Fortpflanzung“ im doppelten Sinn keine Rolle spielt? Und teilen Sie auch die Meinung, die unser lieber V. Huonder aus Chur vertritt, dass Frauen nur wegen ihrer Gebärfähigkeit geehrt werden sollen? Hat sich nicht seit der Erfindung der Geburtenkontrolle da etwas geändert? Eventuell? Zu meinem Seelenheil?
😀
Um die Fortpflanzung zu gewährleisten, schwimmen nach einer Ejakulation ca. 200 Mio. Spermien in Richtung eines möglicherweise befruchtungsfähigen Eies. Es gibt wohl kein Beispiel in der Natur, welches einen noch grösseren Überaufwand belegt. Trotzdem ist die Trefferrate eine recht bescheidene. Das war in früheren Evolutionsstufen deutlich besser.
Angesichts diesen generischen Ungleichgewichtes kann man jede Form der Sexualität tolerieren. Hauptsache es gibt diese treibende Kraft, aus der Kinder entstehen. 200Mio. mal/ Kontakt verpufft die sowieso, da kommt es auf die paar primär unfruchtbaren Kontakte nun wirklich nicht an.
Wozu Sex, wenn nicht zur Entspannung? Die Kinderlein macht in unserer Zeit ja der Doggter.
Zwei Punkte: 1. „In erster Linie dient Sex der Befriedigung sehr grundlegender Lebenszwecke wie der Fortpflanzung zur Gewährleistung der Arterhaltung.“ Meint das Frau Burri ernst? Unten wird die Fortpflanzung jedenfalls nicht als häufige Erklärung genannt. 2. Gegen Sex zur Entspannung habe ich überhaupt nichts einzuwenden. Wenn er dann allerdings immer total zielgerichtet, effizient und selbstbezogen ist, damit man bald entspannt ist, könnte ich verstehen, wenn sich der Partner oder die Partnerin missbraucht vorkommt. Mein Tipp dazu: Wenns schnell gehen muss, etwa auch als Schmerzmittel bei Periode oder Rückenweh o.ä., kann man es sich ja auch einfach rasch selber machen. Ist zwar vielleicht etwas weniger intensiv, aber schnell, fair und immer erlaubt.
PS: zu Punkt 2: Betonung auf „immer“. Denn natürlich darf der Sex auch mal effizient und selbstbezogen sein, wenns für beide stimmt und ein gewisses Gleichgewicht herrscht zwischen beiden.
Ich finde, Sie sprechen einen sehr wichtigen Punkt an. Sex als Entspannungsmethode ist etwas überspitzt gesagt egoistisches. Man braucht den anderen, um seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Und oftmals widerstrebt das der Erwartungshaltung, dass man jemand doch mit einem Sex haben soll, weil dieser ihn antörnt, dass es bei der Lust des Partners in erster Linie um einen selber geht. Diese Erwartung ist aber etwas hoch gesteckt. Und überhaupt ist Sex, bei dem einer oder beide nur auf die Bedürfnisse des anderen schaut, nicht wirklich das Wahre. Man darf auch mal egoistisch sein und an sich denken. Wie Sie richtig schreiben, solange das Gleichgewicht stimmt.
es geht hier um das immer. Wenn es immer so ist, dann ist es echt mühsam.
Aber ich denke, es ist falsch 13, wenn in der Kategorie entweder „egoistisch“ oder „nur für den anderen“ denkt, da beides suboptimal ist.
Viel besser ist doch, wenn beide für sich UND für den anderen schauen. Dann macht es doppelt Spass. Alles andere ist doch eine fade Angelegenheit.
Altruistische Menschen haben mehr Sex, mehr Partner und mehr Chancen auf eine langfristige Beziehung.
„participants who scored higher on a self-report altruism measure reported they were more desirable to the opposite sex, as well as reported having more sex partners, more casual sex partners, and having sex more often within relationships. Sex moderated some of these relationships, such that altruism mattered more for men’s number of lifetime and casual sex partners. In Study 2, participants who were willing to donate potential monetary winnings (in a modified dictator dilemma) reported having more lifetime sex partners, more casual sex partners, and more sex partners over the past year. Men who were willing to donate also reported having more lifetime dating partners.
Grosszügige Männer („Gebertypen“) haben mehr Sex. Und nein, hat nichts mit Sex „erkaufen“ zu tun.
Altruism predicts mating success in humans
British Journal of Psychology (Arnocky et al., 2016). First published: 18 July 2016
Schade wird hier nichts zur Qualität gesagt.
@ RoXY
Sie haben offensichtlich meinen Einschub „überspitzt gesagt“ überlesen. Natürlich gibt es nicht nur dieses schwarz-weiss, sondern noch Tausende Grauzonen dazwischen. Es ging mir mehr um das Gefühl, dass einer denkt, er werde „missbraucht“, wenn der andere darum Sex will, um sein eigenes Bedürfnis nach Entspannung zu befriedigen. Ich halte das Schauen auf eigene Bedürfnisse beim Sex für sehr wichtig. Wie auch die Bedürfnisse des anderen. Mein Mann darf mich grundsätzlich auch verführen, weil ER gerade nicht schlafen darf, es muss nicht immer ICH der Auslöser seiner Lust sein. Darum ging es mir.
13 – das habe ich von ihnen auch nicht anders erwartet. Es wird mir einfach viel zu oft, allzu pauschal, allzu schwarz-weiss geredet. So auch hier, es scheint den Mann das „immer“ zu stören und sofort melden sich 10 Naseweise, die ihm erklären das Sex doch zu Entspannung diene.
Deshalb nahm ich ihre Aussage als Steilpass um auf das sowohl, als auch hinzuweisen. Denn wenn das langfristig fehlt, fehlt tatsächlich was.
RoXY: Die Kommentare zur Entspannung (zumindest meine) bezogen sich nicht auf das Problem des Briefschreibers, sondern waren eine Reaktion auf die Sportpapi vs. Gundel-Polemik.
Warum liegt Ihnen das Thema so am Herzen? Etwas Persönliches?
Lucrecia sie sind ja nicht die einzige die hier schreibt….
Mein Anliegen? Sie haben bemerkt, dass ich bei vielen Themen schreibe. Das zum Zeitvertreib und weil ich gerne diskutiere und analysiere und aus der Reflektion persönlich profitiere.
Mir liegt immer am Herzen, dass Worte einen Sinn ergeben. So eben auch Diskussionen. Deshalb störe ich mich auch, wenn Themen nicht wirklich auf den Grund gegangen wird. Egal, bei welchem Thema: ich möchte einer Sache auf den Grund gehen.
Punkto Sex und Beziehungen ist es so, dass viele Leute weit mehr Probleme haben, als sie zugeben. Deshalb überzeugen mich platte Statements nicht und ich versuche manchmal, die Leute etwas aus der Reserve zu locken. Erst dann wird eine Diskussion spannend und nützlich.
Frau B.s Ausführungen sind technisch fehlerfrei. Aber mir scheint, sie hat den Fragesteller nicht ganz verstanden. Mir scheint, er leidet darunter, dass seine Frau nicht bei der Sache, bzw. nicht bei ihm ist. Ihm wäre beim Sex die persönliche Begegnung wichtig, aber er empfindet, dass seine Frau das Zusammenkommen nur als simples Entspannungsmittel gebraucht. Deshalb wählt er das Wort „missbraucht“. Er fühlt sich benutzt.
Nun würde mancher Mann froh sein, auf diese Weise benutzt zu werden. Aber der Fragesteller ist vielleicht sensibel und leidet darunter. In diesem Sinne halte ich die technische Antwort für deplatziert.
Ja, es hiess auch explizit „Sex mit Orgasmus“. Da hab ich mir auch beim Lesen gedacht, Selbstbedienung würde es auch tun. Sinnlichkeit und Intimität klingeln anders.
Es ist wie, wenn jemand sich nur für seine „Durchschnitt“ auf Sex einlassen würde.
Was sie meinte war, egal warum, Hauptsache sie streiten nicht wegen zu wenig. Noch vor ein paar Wochen behauptete sie aber „lieber weniger als lustlos“…
Nein, sie ist auch heute ausgewogen und spricht von fader Routine und schliesst mit „Hauptsache beiden macht es Spass“, was ja immer richtig ist.
Nur dem Fragesteller scheint es ja eben gerade keinen Spass zu machen, sonst würde er ja nicht fragen. Und darauf hätte man eingehen sollen. Nun müssen wir uns langweilige Beiträge darüber anhören, dass Sex entspannend wirkt (wer wüsste das nicht, der schon mal einen Orgasmus erlebt hat!). Anstatt eine spannende Diskussion darüber, dass man auch beim Sex aneinander vorbei leben kann. Ich denke nämlich, dass das häufiger vorkommt, wie immer die Konstellation auch geartet sein mag.
@ROXY: Ichglaube Sie sollten den Sex-Blog schreiben. Das wäre viel spannender, als diese 0815 Antworten von Frau Burri.
Heute sind Sie Mitforisten gegenüber unüblich kritisch.
Für mich klang es so, als wäre es eher kompulsives (zwanghaftes) Verhalten als Lust. „Sehr oft Orgasmus zum Entspannen braucht“ Wie oft, weiss man nicht. Ob die Frau es auch wirklich geniesst, weiss man ebenfalls nicht. Ob er mithalten kann, auch nicht.
Wie Sie sagen: Wenn es dem Mann gut gehen würde, hätte er andere Wörter gewählt. Es geht ihm also nicht gut und sie blendet das aus. Gut möglich.
Nur, das war nicht seine Frage. Er hat (vordergründig) keine Ratschläge gewollt. Sie hat auf die Frage beantwortet. Auch i.O.
Wenn eine Frau gesagt hätte, dass der Mann täglich eine Fellatio (oder zwei) braucht, um sich zu entspannen, und gefragt, ob das normal sei, weiss ich nicht, wie die Antwort gewesen wäre.
@lucrecia: ja das ist ja das Problem dieses Beitrags, die Fragestellung ist nur der Aufhänger für eine theoretische Abhandlung, mit ein wenig Statistik und dem banalen Schluss, dass es doch egal ist, Hauptsache es macht beiden Spass. Der Aufhänger, also die Fragestellung ist nebensächlich. Das stört und bringt dann auch in den Kommentaren keine wirklich tiefen Beiträge. Dass Sex entspannt ist doch eine zu banale Erkenntnis. Für die reine Entspannung genügt die Selbstbefriedigung, wie schon einige erwähnt haben. Sex mit einem Partner ist vielschichtiger, aber immer ein Geben und nehmen, ein sich einlassen auf den Partner, sich öffnen für den anderen.
meinen sie das ironisch?
ich finde Frau B. ganz in Ordnung. Aber heute scheint mir die Frage zu oberflächlich behandelt.
nein, ich meine das nicht ironisch. Frau B. ist bestimmt ganz in Ordnung, ich kenne sie ja nicht persönlich ;). Aber ihre Beträge empfinde ich als zu schematisch und sie bedient mir zu viele Allgemeinplätze. Ist hier im Mamablog doch ein bisschen ein reiferes Publikum anzutreffen, dem mehr Tiefe zugetraut werden könnte.
vielen Dank KA (kennen sie übrigens das KA von dem „dunklen Turm“ daran muss ich immer denken, wenn ich ihren Namen lese)
ich denke diese Art Tiefe, wird nur der einstreuen, bzw. vermissen – der sie auch durchlebt hat.
Tiefe erlangt man nur durch scheitern, versagen, anstossen, lernen, weitermachen, dennoch finden. Sie hat wenig mit Bildung oder Intelligenz zu tun, wohl aber etwas mit Idealismus. Das heisst, der, der MEHR möchte und bereit ist an diese MEHR zu glauben und danach zu streben, obwohl das auch mit Frustration und scheitern zu tun hat, wird erst die Erfahrungen machen, die ihm eine grössere Tiefe geben.
Danke, ihre Worte nehme ich mit ins Wochenende! (den Stephen King lese ich vielleicht mal, mein KA hat nichts damit zu tun, ist nur ne Abkürzung, kein Tiefgang ;))
Ihnen ein schönes Wochenende!
Danke für ihre Rückmeldung
Alles ist KA (oder vielleicht auch nicht…)
Klar, zur Entspannung. Zum Einschlafen und morgens zum Wachwerden. Man muss dabei aber nicht immer kommen, denn der Orgasmus schlaucht eher. Aber jeden Abend und morgens gemeinsame Zärtlichkeit fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und entspannt ungemein. Meist schläft man viel besser.
Hat nichts mit Leistungsdruck zu tun, je mehr Sex man hat umso mehr Lust hat man.
So ist es 🙂
So verschieden sind nun mal die Menschen. Für mich wäre täglicher Sex der absolute Abtörner. Und Sex ohne Orgasmus erst recht.
Das soll nun nicht als Kritik verstanden werden. Ist ja schön, wenn für Sie Sex auf diese Weise toll ist. Für mich wäre es das überhaupt nicht.
Das gilt auch für die Hausfrauen-Rezepte weiter oben. Allesamt gut, für diejenigen wo das passt. Aber ich denke, und das ist ja das interessante am Sex, dass es nicht für alle gleich ist. Sex ist Persönlichkeit und Individualität. Allgemeinrezepte sind niemals Universalrezepte.
Ich hätte auch weniger Lust, wenn wir ständig liegend (und fernsehend) kuscheln würden. Seine Sexiness hat auch mit seiner teilweise Unerreichbarkeit zu tun. Jeder Körperkontakt ist so intensiver. Aber zum Glück gibt es für jeden Geschmack etwas.
Eigentlich ist es völlig irrelevant, was nun genau nach unserem Gusto ist, solange wir begreifen, dass unsere Form nicht das Mass aller Dinge ist.
80% der Kommentare hier zeigen aber ein Selbstverständnis, als wäre ihre Art wie sie Sex verstehen, die einzig richtige. Sie brüsten sich geradezu mit ihrer Verständnislosigkeit gegenüber Bedürfnissen, die anders gelagert sind oder meinen tatsächlich, dass die eigenen 0815 Rezepte für jedermann gangbare Allheilmittel sind.
Das ist wohl ein Grund warum nirgendwo soviel gelogen wird, wie beim Sex. Man dümpelt in seiner kleinen Welt, die man für die einzig gangbare hält und macht sich nicht einmal die Mühe zu verstehen, dass das längst nicht für alle so ist.
Logisch, entspannt Sex…. die Muskeln werden angespannt,danach entspannt. Macht man bei vielen Entspannungstechniken bewusst so. Wenn keine Lust auf Sex da ist, Frau in Entspannungskurs schicken 🙂
Sich wundern? Sie würden besser verstehen, dass sich viele erst mal entspannen müssen um in Stimmung zu kommen. Wer nicht versteht, dass Menschen verschieden sind, ist ein unbeholfener Liebhaber.
@Gondel: wie bei so vielen Dingen gilt auch hier, dass man einfach anfangen muss, selbst wenn man eigentlich keine Lust hat. Dann kommt auch die Entspannung, wenn man sie denn will.
@Gundel: sorry, wieder mal die automatische Korrektur.
@ Flori Muss ich das, anfangen wenn ich keine Lust habe? Und warum sollte ich das müssen?
@Annalena
Weil du aus Erfahrung weisst, dass es schön wird und du am Ende froh bist, es getan zu haben? Oder ist es nicht der Fall?
Vielleicht ist auch der ein schlechter Liebhaber, der seinen Partner abwimmelt, weil er immer einen Grund findet, warum er nicht will und kann … oder eben sie eine schlechte Liebhaberin, die ihren … usw.
Foul.
Ein Schlag unter die Gürtellinie.
Ich denke, eine Lady sagt keinem Mann „du machst alles falsch und bist ein Idiot“. Hat es Ihnen schon etwas gebracht? Konstruktiv wäre gewesen, wenn Sie ihm z.B. gesagt hätten, was Sie so für Entspannung brauchen. Dann könnten alle etwas lernen. Mich würde es auch interessieren. Kerzenlicht-Dinner, Massage, Rotwein?
Bei mir kommt die Entspannung sehr schnell durch Streicheln der richtigen Stellen. Manchmal wird das sogar ausgenutzt, wenn ich etwas agressiv bin, um mich wieder fügsam-verliebt zu machen… 😉 Aber ich bin da bestimmt nicht die Einzige.
Das vorhergehende Entspannen bzw. in Stimmung kommen lässt sich ja gut miteinbauen und nennt sich gemeinhin „Vorspiel“. Entscheidend ist und bleibt aber, dass man will, also die bewusste Entscheidung dafür trifft – und nicht dagegen. Wenn man also immer Gründe sucht, wieso Sex gerade unpassend ist und man stattdessen darauf wartet, dass die richtige Stimmung oder die „Lust“ einfach so aus dem Himmel fällt, dann ist das meist eine bequeme Ausrede dafür, dass man eigentlich nicht will oder zu faul dafür ist
Puh, soll schon nicht die Regel sein, aber Versöhnungssex (sprich: totale Anspannung vor dem Akt) hat schon auch was für sich… 😉
Zur Entspannung ist ein guter Grund. Deshalb wundere ich mich, weshalb einige keine Lust haben, wenn sie gestresst sind.
Manchmal bedeutet „gestresst“ einfach „andere Prioritäten“. Ich kenne das von Männern, wenn ein Problem sie sehr beschäftigt und sie an die Lösung denken. Dann wollen sie ggf. keine Ablenkung.
Man spricht immer von der Lustlosigkeit der Frau, aber Männer sind auch (und mit zunehmendem Alter umso mehr) keine Maschinen. Das ist noch teilweise ein Tabu. Ein richtiger Mann will immer und ist auch nie zu müde, heisst es. Egal, wieviel er arbeitet und pendelt.
Frau und Mann ticken nicht gleich. Männer geniessen Sex, um sich zu entspannen. Frauen müssen entspannt sein, um Sex zu geniessen. Heisst: ein gestresster Mann sucht Sex, eine gestresste Frau hat keinen Bock drauf.
Mit wievielen Frauen haben Sie denn geschlafen? Die Frau in der Leserfrage tickt offenbar anders und ich auch. Die Entspannung kommt auch durch das geschickte Können des Liebhabers. Wenn man ihm eine Chance gibt. Und auch durch mentales Abschalten etwas hilft.
Und Annalena, Lucrecia und 13 ticken offenbar auch nicht gleich, obwohl wohl alle Frauen sind. Ich halte Sex durchaus für eine gute Entspannungsmethode. V.a. hilft es oft, die Dinge ins richtige Licht zu rücken. Wenn man das Gefühl hat, dass die Alltagsdinge einem über den Kopf wachsen, dann realisiert man in der entspannten Stimmung nach dem Sex, dass das nicht-geputzte Bad oder die nicht-ausgefüllte Steuererklärung nicht so wichtig sind, solange man die Menschen um sich hat, die man liebt.
In fast allen Diskussionen hier wird angeführt, dass es „die Männer“ und „die Frauen“ nicht gibt, und es für jede Aussage auch ein paar Gegenbeispiele gibt.
Für mich ändert das an der Grundtendenz nichts, und ich bin mit Annalena sehr einverstanden. Und auch wenn Männer keine Maschinen sind: über Männer, die wegen Stress gar keine Lust mehr haben, wundere ich mich doch. Wirklich ein Tabu, oder halt doch statistisch eher selten?