So gelingt der Alltag mit Drillingen

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Drei Kinder aufs Mal verändern das Leben stärker als eines: Elian Zürcher mit ihren Töchtern. Foto: zvg

Nach der Geburt meiner Tochter war ich häufig am Anschlag. Durch den geringen Altersabstand der Kinder (22 Monate) hatte ich nämlich eine Art Zwillinge: zwei windeltragende Minimenschen mit unruhigem Nachtschlaf und geringer Frustrationstoleranz. Wie anstrengend! Ob meine Energie für ein drittes Kind reichen würde? Ich bin mir bis heute nicht ganz sicher. Eine Frau, die sich diese Frage gar nie stellen musste, ist Elian Zürcher. Die Psychologin wurde vor fast zwei Jahren Mutter von Drillingen. Heute bietet sie gemeinsam mit einer Hebamme Vorbereitungskurse für werdende Mehrlingseltern an. Ich traf Elian auf ein Gespräch.

Elian, wie überlebt man das erste Jahr mit Drillingen?
Mit Hilfe! Ich würde niemandem empfehlen, das ohne Hilfe durchziehen zu wollen. Meine grösste Stütze ist natürlich mein Mann, und wir hatten zudem Unterstützung von unseren Müttern und einer Nanny. Gefüttert wurde immer zu zweit, solange die Mädchen noch Milch tranken. Ich habe drei Kinder, aber nur zwei Hände – es ging also gar nicht anders.

Wie hast du reagiert, als du erfahren hast, dass du mit Drillingen schwanger bist?
Ich konnte es zuerst gar nicht fassen. Mein Mann und ich hatten noch gewitzelt, dass wir Zwillinge eigentlich ganz toll fänden. Und dann waren es Drillinge. Es dauerte ein paar Tage, bis ich diese Information verarbeiten konnte. Bis ich realisierte: Ich bekomme kein Baby, ich bekomme drei Babys! Dann wurde mir übel.

Vor Schreck?
(lacht) Nein, es war die Schwangerschaftsübelkeit! Bei Mehrlingsmüttern kommt sie häufiger vor und ist auch noch stärker. Sobald ich wusste, dass ich Drillinge erwarte, habe ich angefangen zu planen. Kann mein Mann freinehmen? Wer kann uns wann helfen? Was brauchen wir alles?

Und was braucht eine Mehrlingsmutter?

Einerseits viel Struktur. Die Kinder hatten von Anfang an einen festen Rhythmus. Alle vier Stunden haben wir sie gefüttert. Wir haben viel geplant und protokolliert, um die Übersicht nicht zu verlieren. Wer hat wann wie viel Muttermilch bekommen und wie viel Pulvermilch? Welches Mädchen hatte wann was in der Windel? Wann kommt wer vorbei, um zu helfen? Wir haben am Anfang mehrere Excel-Listen geführt. Es gibt Sicherheit, wenn man einen Plan hat.

Aber Kinder halten sich ja selten an Pläne.
(lacht) Das stimmt. Deshalb braucht es neben Struktur vor allem Kreativität und Einfallsreichtum. Denn es kommt sowieso immer anders als geplant! Ich konnte mir zum Beispiel vor der Geburt nie vorstellen, wie lange das Füttern tatsächlich dauert. Die Realität sieht eben oft anders aus. In meinen Kursen mache ich deshalb auf Themen aufmerksam, die vielen werdenden Eltern nicht bewusst sind. Wichtig ist, dass man irgendwo einen roten Faden hat, an dem man sich festhalten kann.

Als du schwanger warst, gab es deinen Kurs noch nicht. Wie hast du dich selbst vorbereitet?
Der Zufall wollte es, dass ich vier Jahre vor der Geburt meiner Kinder quasi einen Privatkurs als Mehrlingsmanagerin machen durfte. Eine Studienfreundin hatte Drillinge bekommen und ich half ihr anfangs fast wöchentlich bei der Betreuung. Dadurch hatte ich eine gute Vorstellung, was auf mich zukommen würde. Zudem half mir mein Beruf als Psychologin schon viel bezüglich Familien-, Zeit- und Aufgabenmanagement.

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Alles muss dreifach vorhanden sein, sonst gibt es Streit. Foto: zvg


Was unterscheidet denn Geburtsvorbereitungskurse für Mehrlingseltern von gewöhnlichen Geburtsvorbereitungskursen?

Ein Kind verändert alles. Das kennen auch Einlingseltern. Bei Zwillingen oder Drillingen verändert sich aber alles noch viel stärker. Ich versuche, die werdenden Eltern darauf vorzubereiten. Bei gewöhnlichen Kursen geht es vorwiegend um die Geburt. Danach wird man das Kind schon irgendwie schaukeln. Bei Kursen für Mehrlingseltern ist die Geburt auch ein Thema. Viele Fragen gibt es aber vor allem für die Zeit danach, die ersten Monate mit den Mehrlingen. Wie können wir den Alltag organisieren? Wie können wir diese riesige Aufgabe als Familie bewältigen? Wie bleiben wir ein Paar? Gerade Mehrlingseltern sollten sich während der Schwangerschaft gut vorbereiten und sich Strategien zurechtlegen, damit es später nicht zur totalen Erschöpfung kommt und sich die Partner nicht verlieren.

Deine Kinder werden bald zwei Jahre alt. Welche Phase war bisher am anstrengendsten?
Neben der Zeit nach der Geburt war die Phase zwischen 10 und 14 Monaten sehr intensiv. Die Kinder machten grosse Fortschritte in der motorischen Entwicklung und schliefen plötzlich ganz schlecht. Irgendwie war immer mindestens ein Mädchen wach. Wir kamen kaum zum Schlafen und mussten oft nachts mit dem Kinderwagen raus. Zum Glück wurden wir auch in dieser Phase von unseren Müttern unterstützt. Wir sind dafür sehr dankbar.

Und wie geht es dir heute?
Ich bin recht ausgeschlafen! Die Kinder werden grösser und wir sind auf weniger Hilfe angewiesen. Seit einem Jahr bin ich auch ziemlich mobil mit dem Dreierwagen, wenn ich mit den Kindern alleine bin. Und seit Neustem packe ich auch mal alle drei ins Auto für einen Ausflug, zum Beispiel in den Tierpark. Wenn ich arbeite, werden die Kinder immer von einem Grosi plus Nanny betreut. Für eine einzelne Person ist es einfach sehr anspruchsvoll und kräfteraubend, auf drei kleine Entdeckerinnen aufzupassen.

Nehmen wir an, du gehst mit einer Familie auf eine einsame Insel. Welche drei Dinge nimmst du mit?
Ich würde die Lego-Duplos, Lieblingsbücher der Kinder und natürlich Sändeli-Sachen mitnehmen. Natürlich braucht es drei Bücher, drei Eimer und drei Schaufeln, wenn möglich in der gleichen Farbe. Ich tue mir damit einen grossen Gefallen und vermeide unnötiges Gezanke. Auf einer einsamen Insel möchte man ja auch ein wenig entspannen.

Über Mehrlinge und Konkurrenz ging es gestern auch imOutdoorblog.

55 Kommentare zu «So gelingt der Alltag mit Drillingen»

  • Georg sagt:

    Und ich vermisse im Bericht und den Kommentaren die Hilfe des Grossvaters. Wieso werden bei Babys meist nur die Mutter der Mutter erwähnt?

    • 13 sagt:

      Es wird ja von beiden Müttern geschrieben. Zudem ist es eine persönliche Beschreibung ihrer Situation und da waren es vielleicht wirklich nur die Mütter. Es sind vielleicht Vorurteile, aber ich gehe davon aus, dass die Grossväter noch Vollzeit arbeiten und damit weniger helfen können, während die Grossmütter auch nach Grosswerden ihrer keine Vollzeitstelle angenommen haben.

  • Lady T sagt:

    Schön wenn man diese Hilfen hat. Ansonsten endet es wie bei uns. Jahre um Hilfe bitten, keine bekommen. Daher immer krank. Finanzen sehen von Jahr zu Jahr schlimmer aus. Aber man will..soll…darf ja nicht jammern……
    Ich freue mich für jeden der Unterstützung bekommt. Ehrlich! Leider ist es kein Menschenrecht. Die ohne Hilfe gehen unter!

  • Camponovo sagt:

    Hut ab, ich betreue gerade eine Zwillingsmama, alleinerziehend mit 2 etwas grösseren Kindern und eine Drillingsmama, alleinerziehend. Sie meistern das toll, beide vollstillend und ohne Hilfe. Grossartige Leistung, wobei ich anmerken muss, es gibt auch Einzelkinder, die sehr intensiv sein können.
    Trotzdem super gemacht, allen Mamis.

  • Zwillingsmami sagt:

    So einen Vorbereitungskurs für Mehrlingseltern hätte ich gerne besucht! Ich habe Kontakt zu allen anderen Zwillingsmamis, die ich kenne, aufgenommen und wir tauschen uns aus. Hut ab vor allen Drillingseltern, ich bin schon mit zwei oft völlig am Anschlag!

  • Alexander Avidan sagt:

    Wir sind auch Eltern von Drillingen, die jetzt schon bald 21 Jahre alt sind. Ohne straffe Organisation (und ohne grosses Nachgeben…) und ohne zusätzliche Hilfe geht das nicht. Wir spüren das jetzt umso mehr bei unserem 8 jährigen Nachzügler. Wir haben oft das Gefühl, dass es einfacher war, die Drillinge als den (sehr verwöhnten) Nachzüger zu erziehen.

    • Lucrecia sagt:

      Interessant! Wenn ich sehe, welches Service-Level unsere Tochter als (noch) Einzelkind geniesst, kann ich mir das gut vorstellen.

  • Matthias sagt:

    Was für ein Auto fährt die Familie? Nimmt mich echt Wunder.
    Mit all den neuen Vorschriften für Kindersitze haben in normalen Autos gar keine 3 Kindersitze mit Isofix Platz. (Auch keine Vans wie Alhambra) Wenn man in die Ferien fährt braucht es ja fast einen Anhänger. 🙂

    • Frank Lauer sagt:

      Ich tippe auf einen 7-Sitzer. Da bietet sich durchaus ein Alhambra an, oder auch ein VW Touran. Alternativen gibt es noch bei Ford (S-Max) und Renault (Espace).
      .
      Auf die Rücksitze von Alhambra / Scharan und Touran sollten aber eigentlich schon drei Kindersitze nebeneinander passen, da es sich um drei einzelne Sitze handelt und nicht um eine Rückbank mit zwei Sitzen und Notsitz dazwischen.

    • 13 sagt:

      Ich habe keine Drillinge, aber drei Kinder. Wir fahren den citroen c4 grand picasso, der ist einiges klei er als der Alhambra, drei Kindersitze mit Isofix haben problemlos Platz, sogar noch 1-2 weitere Kinder hinten und für die Ferien reicht der Kofferraum (so geladen, dass man gut raussueht inkl. einer kleinen Hundebox) und eine Dachbox. Es gibt x Autos, in denen drei Kindersitze Platz haben, auch kombis, wer keinen Van will.

    • Widerspenstige sagt:

      Eine 5-köpfige Familie braucht ein Van und wenn man geschickt ist mit Verhandeln beim Autohändler, dann erhält man diesen fast gratis ….

      • Lucrecia sagt:

        Es gibt auch Autos, wo 3 Kindersitze auf der Hinterbank Platz haben, aber die kosten fast wie 2 Autos 😉 BMW X5, Audi Q7, Volvo XC60, sowie weitere aus Asien/USA.

      • Sportpapi sagt:

        Eine fünfköpfige Familie braucht gar kein Auto. Und wenn, dann schafft man in die meisten Autos drei Kinder auf die Rückbank, zumindest wenn sie bereits etwas älter sind.
        Ich finde es persönlich aus umwelt- und Sicherheitsgründen (für die Kinder auf der Strasse) ziemlich bedenklich, wie die Autos immer grösser werden. Zumal auch Familienkutschen vielfach nur von einer Person belegt sind.

      • 13 sagt:

        @ Lucrecia
        Es gibt durchaus auch bezahlbare…

        @ SP
        Ob eine Familie ein Auto braucht oder nicht, hängt von x Faktoren ab. Ich finde nicht, dass Sie das beurteilen können, was andere brauchen, nur weil sie es selber vielleicht anders handhaben. Wir brauchen sogar zwei. Ich bin nicht glücklich damit, hätte lieber nur eines oder auch keins, hatten wir lange nicht, aber die Vorteile überwiegen einfach enorm. Zum Platzbedarf denke ich, gerade bei gleichalterigen Kindern, ist die Zeit von 1-4 Jahren die happigste. Da sind die Kindersitze am Grössten. Die Babyschale und dann die grossen Sitze brauchen weniger Platz bzw. gerade in der Breite gibt es sehr unterschiedliche Sitze. Und doch bin ich froh, muss ich bei der Auswahl dieses Kriterium nicht berücksichtigen.

      • KA sagt:

        @sportpapi: gebe dir ja recht, es braucht nicht unbedingt ein Auto. wenn man es aber doch nicht lassen kann, halt ev. auch nicht so gut erschlossen betr. ÖV wohnt, ist die Wahl des Autos halt doch davon abhängig wie gut man die Kids anschnallen kann. und nicht in jedes Auto lassen sich drei Kindersitze so platzieren, dass man sich nicht jedes Mal die Finger einklemmt beim anschnallen!! (bei uns ist die Lösung ein Renault espace)

      • Sportpapi sagt:

        @13: Mein „braucht nicht“ war die Antwort auf das absolute „braucht“ der WS.
        Ansonsten müssten wir nun darüber diskutieren, wie das Wort brauchen zu verstehen ist. Reicht es, wenn die Vorteile überwiegen? Und sind da die Kosten und die Möglichkeiten, die sich aus den Einsparungen ergeben, einberechnet?
        Aber eigentlich eine unnütze Diskussion. Wir haben kein Auto, und fahren gut damit (wortwörtlich). Das geht aber natürlich nur, weil wir den Wohnort entsprechend ausgewählt haben (was auch kostet). Sie haben zwei, und sind damit offenbar auch gut bedient. Jedem das seine.

      • Widerspenstige sagt:

        Meine Antwort war nur ein Einwurf auf die professionelle Automarkenaufzählung eines Frank Lauer (in Lauerstellung als Autohändler mit entsprechender Provision? Es scheint so, denn noch nie diesen Nick hier gelesen …). Also Automarkenvorlieben hier mit keinem Wort erwähnen oder instrumentalisierte Werbeträgerin für Autohändler sein OHNE selber Provision dafür einzustreichen? Ich denke, es wird langsam Zeit, sich geschäftstüchtiger zu verhalten in einem kapitalistischen Land o_o
        Doch, Sportpaps, es braucht gerade für eine grössere Familie ein Auto, denn diese leisten einen enorm wichtigen Beitrag für die Zukunft des Landes. Wer darauf verzichten kann, ist der Arbeitnehmer, der morgens alleine zur Arbeit fährt, dort ganztags parkiert, um abends alleine nach Hause zu fahren!

      • Sportpapi sagt:

        „denn diese leisten einen enorm wichtigen Beitrag für die Zukunft des Landes.“
        Diese? Die Autos? Die Grossfamilien? Verstehe deine Argumentation nicht.

      • Widerspenstige sagt:

        Im nächsten Satz steht es doch, wie es gemeint ist oder stehst Du auf Deinem Verständnisschlauch, Sportpaps? Die Familie ist natürlich damit gemeint, sicher nicht ein Auto, das langsam in den Fokus der Unmut geraten dürfte in naher Zukunft. Wir hatten auch zwei Autos neben einer Nanny in der härtesten Familie-und-Beruf-Phase und sie durfte es benützen, um Einzukaufen, Taxidienste für u.a. Musik- und Sportunterricht der drei Kinder etc. Auf dem Land ist ein Auto unabdingbar, wenn man Termine einzuhalten hat vor allem aus beruflichen Gründen.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Mit der Wertschätzung für die Grossfamilie kann ich ja noch mitgehen. Den Zusammenhang zum Auto sehe ich aber nach wie vor nicht.

      • Widerspenstige sagt:

        Den Zusammenhang siehst Du nicht? Du bist also einverstanden damit, dass für Strassenunterhalt/-bau mehr Staatsgelder locker gemacht werden jährlich als für Familienunterhalt bzw. Erhalt? Eine NEAT ist doppelt so teuer gekommen als ursprünglich geplant, was ‚ganz normal sei‘ gemäss Politiker. Ich bin mit solcher Staatsgelderverschleuderung nicht länger einverstanden und beharre darauf, dass der Fokus auf Familien fällt mit entsprechenden Vergünstigungen auch zB für Mobilität wie ein Autokauf, Autositze, Helmpflicht für Velos etc. Das kostet eine Familie enorm, wenn sie mehr als ein Kind hat und Kinder-/Ausbildungszulagen decken diese Kosten in keiner Weise. DAS ist zu ändern!

      • 13 sagt:

        @ SP
        Danke für die Klärung, wobei das absolute mich beidseitig stört.
        „Reicht es, wenn die Vorteile überwiegen?
        Und sind da die Kosten und die Möglichkeiten, die sich aus den Einsparungen ergeben, einberechnet?“
        Zur zweiten Frage: ja. Zur ersten: Das kommt m. M. n. darauf an, was denn die Vorteile sind. Einfach nur grösserer Komfort beim Einkaufen etc. oder halt gewichtige Vorteile. In meinem Fall sind es immerhin eine Stunde anstatt 2,5, die ich pro Tag für den Arbeitsweg benötige. Mein Mann müsste ohne Auto ganz kündigen. Ein Wohnortwechsel ist keine Lösung, da das, was einer spart, der andere mehr hätte. Neben den Nachteilen für die Kinder und viel höheren Betreuungskosten. Klar, ginge auch ohne alles, aber doch das verstehe ich unter „brauchen“.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Mehr Unterstützung für Familien kann man diskutieren. Obwohl ich den Bedarf so pauschal nicht sehe.
        Aber immer noch sehe ich nicht, weshalb daraus quasi ein Recht auf ein Auto bzw. der Bedarf abgeleitet wird. Oder müssten wir dann eins kaufen? Einkauf, Musik- und Sportunterricht haben wir ja auch abzudecken…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich wollte nur sagen, das „brauchen“ ist mehr oder weniger relativ. Und die Alternativen mehr oder weniger gut. Wir brauchen kein Auto, weil wir den Wohnort und die Arbeitsplätze entsprechend gewählt haben. Und, klar: auch zum Glück so wählen konnten.

      • Widerspenstige sagt:

        Ja klar kann man das auch zerreden, bis es müssig ist, gell Sportpaps. Du darfst Dir und Deiner Familie ja dann ein Velo mit Anhänger leisten, vergünstigt versteht sich bei besserem Familienunterhalt. Es geht mir um eine gerechtere Verteilung der Mobilitätskosten in diesem Zusammenhang, aber lassen wir das.

        Wie steht es mit dem Schweizer Olympiateam für Goldmedaillen? Darüber weisst Du bestimmt bestens Bescheid.

      • Sportpapi sagt:

        „Wie steht es mit dem Schweizer Olympiateam für Goldmedaillen? Darüber weisst Du bestimmt bestens Bescheid.“
        Nette Ablenkung. Aber ja, da weiss ich bestens Bescheid. Ebenso wie über die Familienpolitik in der Schweiz. Deshalb äussere ich mich dazu auch pragmatisch, und nicht utopisch.
        Was gerechte Verteilung von Mobilitätskosten in Zusammenhang mit Familienpolitik sein soll, entgeht mir einmal mehr. Nein, es gibt kein Menschenrecht, die Kinder mit dem Auto zum Sport fahren zu können!

      • Frank Lauer sagt:

        Widerspenstige, da musste ich ja jetzt grad losprusten. Bloss weil ich eine Meinung zu geeigeten Autotypen habe, soll ich ein verkappter Autoverkäufer in Lauerstellung sein? Absurd.
        .
        Wir haben letztes Jahr Zwillinge bekommen und uns mit genau dieser Thematik auseinandersetzen müssen. Auch mit der Frage ob es noch ein Drittes geben wird und ob wir dann nochmal ein neues Auto kaufen wollen. Nun haben wir unseren Mazda3 mit einem VW Touran ersetzt. Noch Fragen?

  • Rosanna sagt:

    Guter Artikel und dazu eine gute Idee solche Kurse anzubieten! Eigene Erfahrungen gekoppelt mit proffessionellem Wissen weiter geben, sind immer am besten und wirkungsvollsten. Doch die eine Frage , wie eine Familie mit schmalem Budget und keiner Familie im Hintergrund zu zusätzlichen helfenden Hände kommt wäre wichtig. Aus eigener beruflichen Erfahrung weiss ich, dass solche Familien sehr alleine gelassen sind. Denn praktisch alle Hilfe kostet, und der Tag hat 24 Stunden…

    • 13 sagt:

      Das finde ich schön geschrieben. Es muss kein „wer hat es schwerer und schafft es besser“-Wettbewerb sein, wie oben angesprochen. Aber Tatsache ist, dass hier eine Frau porträtiert wird, die a) es sich offenbar leisten kann, nur tiefprozentig zu arbeiten, b) grossen familiären Rückhalt hat, c) sich dazu eine Hilfskraft leisten kann und auch d) offenbar finanziell genug gut dasteht, um alles dreimal kaufen zu können. Je nach Budget kann aber der Umstand, dass anstatt ein Kind gleich drei und zwar auf einmal kommen, zusätzliche grosse existentielle Probleme mit sich bringen. Ich finde es schade, wurde das gar nicht angesprochen.

      • Martin Frey sagt:

        Und wieder mal legen Sie den Finger auf den Punkt 13.
        Wobei man sagen muss dass die porträtierte Familie halt doch weitgehend repräsentativ ist für die durchschnittliche Schweizer Mehrkopffamilie.
        Punkt a) ist ja eher die Norm als die Ausnahme, Punkt b) ist wünschenswert wenn auch nicht immer die Regel, Punkt c) lohnt sich spätestens ab 3 Kindern auch finanziell, Punkt d) tönt finanziell belastender als es ist.
        Aber selbstredend, Kinder kosten. Idealerweise hat man halt etwas Reserven, zudem muss man mit mehreren Kindern die Prioritäten sowieso anders setzen.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Nun ja, über den Durchschnitt lässt sich streiten. a) Das sehe ich aus meinem beruflichen Umfeld etwas anders. Natürlich gibt es noch Leute, die mit einem Lohn und einem Sackgeld auskommen, aber die Regel. Im Normalfall muss der zweite ca. 50% arbeiten.
        b) auch hier jein. Es geschieht oft, dass Grosseltern noch arbeiten (gerade beim „ersten“ Kind) oder weit weg wohnen. Dass beide Mütter aushelfen können, ist sicher nicht der Durchschnittsfall.
        c) Das hängt oftmals von den Subventionen ab, aber die wenigsten können sich eine Nanny leisten, v.a. dann nicht, wenn sie da sind.
        d) Drei Kinder zusammen sind durchaus eine grössere Belastung als auseinander. Man kann ja nichts nachtragen etc. Und wenn man es dann neu kaufen kann, ist man neben a) und c) klar über dem Medianlohn.

      • 13 sagt:

        Sagen wir es so: Heute können wir uns 3 Kinder leisten. Als wir das erste Kind bekamen, hatten mein Mann und ich zusammen bei 150% Arbeit ein Einkommen von CHF 5’500.00 und keine Reserven. Mit einem Kind reichte das gut und wir wussten, dass es steigen wird. Wenn wir aber damit plötzlich drei bekommen hätten, die Ausgaben mal drei hätten (Erstaustattung, Kleider, Windeln, Krankenkasse etc.), einer das Pensum noch hätte reduzieren müssen, wir für die zwei Tage Krippe das dreifache und noch zusätzliche Kinderbetreuung hätten bezahlen müssen, dann wäre das ein Problem geworden. Hätten wir heute immer noch dieses Einkommen, hätten wir nicht drei Kinder. Bei Drillingen kann man es sich nicht aussuchen. Das ist doch eine Erwähnung wert, oder?

      • Martin Frey sagt:

        Erwähnenswert finde ich das allemal, die porträtierte Dame ist sicher privilegiert.
        Trotzdem gehe ich mal davon aus, dass bei 150% Arbeit ein Einkommen von CHF 5’500.00 gemeinsam auch bei Ihnen nur vorübergehend der Fall war, wie bei uns auch. Das Schweizer Durchschnittseinkommen liegt bereits höher. Und ich bleibe dabei, ab 3 Kindern rechnet sich eine Nanny allemal. Persönlich verstehe ich nicht ganz, weshalb nicht mehr Familien dazu übergehen.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Ja, natürlich war es vorübergehend. Bis ich meinen Abschluss hatte, den ich jedoch neben drei Babys kaum geschafft hätte 😉
        Apropos Nanny: Wir hatten bis vor Kurzem eine Krippenbetreuung für zwei Kinder an zwei Tagen plus eine Tagesmutter für unser Schulkind. Hätten wir für alle drei eine Nanny angestellt, hätte uns das monatlich mind. 800.- mehr gekostet. Ob es sich rentiert, hängt in erster Linie davon ab, ob man Anrecht auf Subventionen hat. Erhält man diese, rechnet sich die Nanny oftmals nicht.

      • Martin Frey sagt:

        „Hätten wir für alle drei eine Nanny angestellt, hätte uns das monatlich mind. 800.- mehr gekostet. Ob es sich rentiert, hängt in erster Linie davon ab, ob man Anrecht auf Subventionen hat. Erhält man diese, rechnet sich die Nanny oftmals nicht.“
        Das stimmt natürlich. Ich ging bei meiner Aussage von nicht subventionierten Krippenplätzen aus.
        Wobei eine gute Nanny auch so einen Mehrwert bedeutet, da es sich mehr oder weniger um eine 1:1 Betreuung handelt durch eine Person, die Sie auswählen, kennen und auch vertrauen. Bei Kitas gibt es hingegen grosse Diskrepanzen was die Qualität der Betreuung angeht. Zumindest nach meiner Auffassung.

      • 13 sagt:

        @ mf
        Bei uns bräuchte es bei drei Kindern ein Einkommen von über CHF 190’000 um keine zu erhalten, daher wird eine Subvention zumindest in dieser Gegend eher die Regel als die Ausnahme sein. Natürlich kann die Nanny einen Mehrwert bieten, wie eine gute Kita auch. Wir waren auf jeden Fall während insgesamt 6 Jahren immer sehr zufrieden.

    • Feli sagt:

      Ich war ein Jahr in der französischsprachigen Schweiz Au-Pair (nach der Schule mit 16 Jahren) ich habe 35h in der Woche gearbeitet und CHF 550 verdient (Kost und Logis wurden übernommen) man konnte aber auch ein Au-Pair mit weniger Stunden anstellen ich denke dann ist es sicher zu schaffen.

  • Laura sagt:

    Jaaaaa.. Und wie macht man das als „Normalo“, der sich keine Nanny leisten kann? Und bei denen die Grosis auch noch arbeiten müssen (bis 64 ist’s ja doch noch eine Zeit hin..)? Und wie macht man es, wenn der Arbeitgeber einen läppischen Tag oder vielleicht auch grosszügigerweise eine mickgrige Woche dem Vater freigibt?
    Wie macht man es, wenn noch grössere Kids da sind?

    • Sportpapi sagt:

      Ha! Und wie macht man es, wenn es Vierlinge sind. Und keine Familie vorhanden ist, die helfen kann. Und keine Nachbarn,weil man ja auf einer abgelegenen Alp lebt? Und der Mann im Ausland arbeitet, um die Familie zu ernähren. Und…

    • Widerspenstige sagt:

      Das wird ausgeblendet, immer hier in der Schweiz. Das sind ja nur Einzelfälle und deshalb marginale Bedürfnisse, Laura. Vielleicht sind meine Denkanstösse beim Blog wegen dem Hausfrauenlohn nicht ganz so aus der Luft gegriffen und man lese sich bitte ein in meinen Link über Care-Arbeit und dass diese als Wirtschaftsfaktor ins BIP einbezogen gehört, dann sähen die Staatsbilanzen etwas anders aus, wenn die ca. 400 Milliarden Franken pro Jahr in Care-Arbeit fliessen würden! Ansonsten gerne nochmals hier: http://www.antidotincl.ch/images/Ausgabe_12/Antidot_24.pdf

      • Asoka sagt:

        Sabine, es gibt hier keinen Preis für “ es ist maximal anstrengend und ich mache es mit links „!
        Man muss doch schauen, dass man Kinder ( egal wie viele), eigenes Wohlbefinden und eventuell Arbeit gut unter einen Hut bringt. Das nennt sich Lebensqualität und ist kein Wettbewerb. Dass bei drei Kindern ( egal ob gleich alt oder nicht) eine nanny eine gute Idee ist, glaube ich sofort. Bei meinen zwei war die Krippe auch eine gute Hilfe

      • Susi sagt:

        Asoka: „Bei meinen zwei war die Krippe auch eine gute Hilfe“
        Die ist sogar bei einem eine gute Hilfe! 😀

  • Sabine sagt:

    Mit Nanny ist das doch kein Problem.
    Anstrengend wärs ohne Nanny.

    • Anneliese Meyer sagt:

      Ich glaube, es ist auch mit Nanny anstregend. 🙂

    • Cybot sagt:

      Damit es „kein Problem“ ist, müsstest du schon eine 24-Stunden-Nanny haben. Auch die beste Nanny der Welt lässt dich noch über 120 Stunden pro Woche allein mit den Kindern. Glücklich, wer da noch Schwiegermütter ohne geregelte Arbeitszeiten hat.

    • Lucrecia sagt:

      Typische Haltung.
      Was die Dame so besonders macht ist m.M.n. eben, dass sie diese typisch Schweizer „ich habe mehrere Kinder, schaffe alles alleine und mein Leben ist so anstengend und stressvoll, dafür verdiene ich eine Medaille oder mindestens ein Denkmal“-Einstellung nicht hat. Sie sucht keine Anerkennung als Heldin, sondern, durch die Zusammenarbeit, ein glückliches und ausgewogenes Leben. Und das finde ich vorbildlich.

    • Widerspenstige sagt:

      Sabine hat wohl keine Kinder und hat einen gut bezahlten Job oder irre ich mich?

      • Susi sagt:

        Vielleicht hat Sabine selber Drillinge und meistert es mit Links? Solche Kommentare ihrerseits sind einfach nur herabblassend und der Situation nicht würdig.

      • Susi sagt:

        Oh, und dieser Kommentar stammt von einer anderen Susi, nicht von mir… (Ich finde Sabines Kommentar nicht herablassend, sondern es ist eine berechtigte Überlegung, vgl. meinen Kommentar grad unten.)

      • Sportpapi sagt:

        Auch die andere Susi hat sich nicht zu Sabine geäussert…

      • Barbara sagt:

        Ich habe einen normalen Job (nicht auf dem Existenz-Minimum aber auch nicht so, dass ich mehrmals im Jahr in die Ferien kann) und habe ein Kind. Und mir ging das gleiche durch den Kopf wie Sabine: schön wenn man sich eine Nanny leisten kann. Ich könnte es mir nicht leisten, wäre auch auf Grosseltern und andere Freiwillige angewiesen. Ich gönne es denen die es sich leisten können. Aber all die angehenden Eltern die sich das nicht leisten können? Wie fühlen die sich wohl im Kurs wenn sie diesen Erfahrungsbericht hören/lesen?

    • Susi sagt:

      Es ist schon sehr viel einfacher mit Nanny, ich war ja selbst mal eine: 24/7 verfügbar für die drei Kinder, geputzt, eingekauft, gekocht, Wäsche gewaschen, die Haustiere (4 Katzen, 2 Meerschweine, einen Papageien) versorgt und den Garten gemacht.
      Das ist eine enorme Hilfe für die Eltern.

      • Susi sagt:

        Hallo Susi
        Zu schreiben es sei nicht anstrengend nur wenn man eine Nanny hat – doch, dies zu schreiben ist herabblasend. Zumal diese Frau evtl. keine Drillinge hat, nehme ich mal an.
        Nanny sein von drei verschieden alten Kindern ist eine ganz andere Geschichte als von Drillinge-Babies. Und überhaupt ist das hier kein Wettbewerb wer hat mehr Kinder mit noch wie viel zusätzlichen Dingen gemeistert.

      • Susi sagt:

        @Susi: Ich habe nur (aus eigener Erfahrung) geschrieben, dass eine Nanny eine enorme Hilfe sei für die Eltern und dass ich Sabines Überlegung nachvollziehbar fände. Von Wettbewerb ist nirgendwo die Rede.
        Welche Kommentare finden Sie denn nun „herabblasend“ (Sex-Blog ist übrigens am Freitag), den von Sabine und/oder den von WS? Wird alles etwas verwirrend…

  • Lucrecia sagt:

    Hut ab!
    Eine sehr sympathisch und süss wirkende Mutter.

    (Darf man überhaupt eine erwachsene Frau „süss“ i.S.v. lieb, sanft, weiblich nennen? Wenn nicht, bitte im Kopf durch passendes Synonym ersetzen.)

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