Sex nach der Geburt?

BILD: RAISA DURANDI, ZÜRICH, 04.08.2016 / RESSORT: WIS / VERSION FÜR ONLINE / Sexkolumne / Sex-kolumne / Sex Kolumne / Sexologisch / Andrea Burri / Frage 9. Wie findet ein Paar nach der Geburt wieder zu einer erfüllenden Sexualität?

Plötzlich ist man eine Familie: Kinder können vieles verändern – auch die Paarsexualität. Bild: Raisa Durandi

Wie findet ein Paar nach der Geburt wieder zu einer erfüllenden Sexualität?

Im Durchschnitt empfehlen die Ärzte, zwischen vier bis sechs Wochen nach der Geburt mit dem Geschlechtsverkehr zu warten, bis der sogenannte Wochenfluss (entsteht während der Heilung der Gebärmutter) versiegt und die Geburtswunden infolge eines Damm- oder Kaiserschnitts abgeheilt sind. Danach steht der Wiederaufnahme sexueller Aktivitäten nichts mehr im Weg, insofern beide dafür bereit sind. Manche Paare lassen dementsprechend ihr Sexleben direkt im ersten Monat nach der Geburt wieder aufleben, bei anderen dauert es manchmal bis zu einem Jahr. Auch hier gilt, so was wie eine Norm, an die man sich halten muss, gibt es nicht.

Wann ein Paar wieder sexuell aktiv wird, hängt nicht nur vom Tempo des physischen Heilungsprozesses ab, sondern auch von anderen Umständen. Denn nach der Geburt kann sich vieles ändern, was in einigen Fällen dazu führt, dass das Sexualleben, wie es vor der Geburt stattfand, spürbare Veränderungen erfährt. So raubt der Schlafentzug oft Energie, die 24-Stunden-Säuglingspflege führt zu Erschöpfung, der Schutzinstinkt dem Baby gegenüber kann einen Shift der Aufmerksamkeit bewirken und der Partner und dessen Bedürfnisbefriedigung stehen plötzlich nicht mehr im Mittelpunkt. Zudem können die Brüste vom Stillen gereizt und schwer sein und die hormonellen Veränderungen können zu vaginaler Trockenheit und demzufolge zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs führen. Oft fühlt sich auch der Intimbereich weit und «ausgeleiert» an. Dass Sex das Letzte ist, woran man in einer solchen Situation denkt, ist vollkommen normal. Aus praktischer Sicht kann es sinnvoll sein, in der Zeit nach der Geburt ein Gleitmittel zu verwenden, damit die Friktion geringer wird. Probieren Sie neue Stellungen, welche ebenfalls den Druck auf die schmerzenden Stellen reduzieren.

Beckenbodentrainig oder Sportkurse für junge Mütter helfen zudem, die Muskulatur um die Vagina zu trainieren. Am wichtigsten ist es jedoch, über die Schmerzen und das körperliche Unwohlsein zu sprechen und dem Partner ganz klar zu kommunizieren, was sich gut anfühlt und was wehtut.

Oft kommen neben diesen Problemen noch eine Reihe von Ängsten hinzu, welche die Frau zusätzlich belasten. So etwa die Sorge, den Partner nicht mehr befriedigen zu können oder ihm aufgrund der körperlichen Veränderungen, welche im Rahmen einer Schwangerschaft und Geburt bei allen Frauen stattfinden, nicht mehr zu gefallen. Doch die Geburt belastet nicht nur die Frauen, sondern auch viele Männer sind anfänglich befangen und gehemmt aus Angst, der Frau wehtun zu können. Deswegen ist es wichtig, die Sexualität in dieser veränderten Situation neu kennen zu lernen und sich wieder anzunähern. Intimität aufrechterhalten kann nicht nur durch Sex geschehen, sondern auch indem man sich gezielt Zeit füreinander nimmt, auch wenn es nur ein paar Minuten pro Tag sind, viel kuschelt und Zärtlichkeiten austauscht, damit die körperliche Annäherung langsam wieder aufgenommen wird.

61 Kommentare zu «Sex nach der Geburt?»

  • Anh Toàn sagt:

    Unser Kind wird morgen drei Wochen alt, es gibt einige Anzeichen, dass der sexlose Zustand nur noch eine überschaubare Zeit andauern wird.

  • Margrit sagt:

    Nennt mich eine Rabenmutter -fuer mich kam zuerst derMann und dann die Kinder. Die Kinder gehen spaeter ihren eigenen Weg, Mann und Frau sind ein Leben lang aufeinander angewiesen . Und mit unserem Sohn haben wir eine tiefe, herzliche Beziehung. Dass Papa an erster Stelle kam , war fuer ihn kein Problem. Und mein Mann ist KEIN Pascha geworden. Und er hatte Geduld mit mir in der unvermeidlichen sexlosen Zeit. So konnten wir bald beides geniessen-das Baby und die Liebe

    • Heinz sagt:

      Guter Beitrag, aber das sollten Sie anders Formulieren. Beginnen Sie ihre Beiträge doch besser mit: Als moderne selbstbestimmte Frau habe ich…. oder so ähnlich. Ohne sich gleich aufs Treppchen der Evolution zu stellen werden Sie hier untergehen.

    • tststs sagt:

      Bin mal irgendwo über folgenden Satz gestoplert:
      Kinder müssen sich in das Leben der Eltern einfügen, nicht die Eltern in dasjenige der Kinder!

  • Lia sagt:

    irgendwie ist dieser Blog sehr „gefalle und unterwerfe dich dem Mann“-lastig. Der Partner und seine Bedürfnisse stehen nicht im Mittelpunkt (so what? Wir sind keine Prostituierten, die dem Herrn zu Diensten sein müssen), man hat Angst, dem Partner nicht zu genügen (dito – wer einen Mann hat, der seine Frau nach einer Geburt abstossend findet, sollte kein Kind mit ihm haben).. Wenn eine Frau wegen eines Babies keinen Sex will, hat der Partner das zu akzeptieren, ohne wenn und aber. Sie ist es, die eine extrem anstrengende und schmerzhafte körperliche Veränderung hinter sich hat, nicht er!

    • Sportpapi sagt:

      In einer funktionierenden Beziehung achtet man die Bedürfnisse gegenseitig. Ihre Einstellung ist da nicht gerade förderlich.

    • Alpöhi sagt:

      Lia, ich finde Ihren Kommentar, höflich gesagt, nicht hilfreich.

      Als wir bei der ersten Schwangerschaft im Geburtsvorbereitungskurs waren, ermahnte die Hebamme die teilnehmenden Paare, nach der Heilungszeit wieder zusammenzukommen. Und diese Hebamme war eine ziemliche Emanze, also unverdächtig in Bezug auf die zitierte Aussage.

      • KA sagt:

        1/2@sportpapi: ich interpretiere Lucrecias Aussage mal so: Wichtig ist, dass man sich wohl fühlt in seinem Körper, dann kann man auch Erotik ausstrahlen. Nichts törnt wohl mehr ab, als wenn man sich nur noch als Mama und Papa sieht, sich gar so anspricht.
        Zu Lia’s Betrag: das tönt doch sehr nach Selbstverteidigung und Rechtfertigung. Die Geburt verändert die Beziehung zum eigenen Körper schon grundlegend und dass da vorübergehend die Erotik auf der Strecke bleibt, ist verständlich. Nichts desto trotz empfand ich die Bedürfnisse meine Mannes auch als Aufmerksamkeit mir gegenüber, Zärtlichkeit und auch sein Orgasmus steht da nichts im weg.
        Schlimmer finde ich die Zeit nachher, wenn im Alltagstress mit Beruf und drei Kindern einfach keine Energie mehr bleibt, man kurz vor dem Einschlafen

    • Lucrecia sagt:

      @Sportpapi und Alphöhi
      Gut beantwortet.
      Ich finde es so oder so immer grenzwertig, wenn Schattenleser, die ihre Erfahrung nicht teilen und sich somit nicht exponieren, plötzlich aus dem Nichts auftreten, um andere zu kritisieren. Hier drücken sich leute ehrlich aus. Das soll man respektieren (und erstmals versuchen, richtig zu verstehen).

      Lia:
      Sagen Sie doch einfach, dass Sie im Moment nicht wollen und nicht tun. Dafür müssen Sie andere Frauen und Mütter nicht mit Prostituierten vergleichen.

      • Carolina sagt:

        ‚Schattenleser‘? Ist ein Mitschreiben hier Pflicht?
        In der richtigen Welt da draussen gibt es die Meinung einer Lia und anderen zuhauf – neue Mütter werden sehr schnell als ‚Muttertier‘ bezeichnet, finden sich selber fett und unsexy und oft wird ihnen nur wenig Zeit und Geduld gelassen, um mit einer völlig neuen Situation zurechtzukommen. Nicht alle haben Partner, die mitfühlen und Geduld aufbringen. Und dann gibt es noch die Frauen, die ihren Geschlechtsgenossinnen einen Bärendienst erweisen, wenn ihr Hauptthema nach einer Geburt ihre Figur und der Bauch und ein paar Schwangerschaftsstreifen sind……..
        Gehört alles in diese Diskussion, meine ich!

      • KA sagt:

        @ lucrecia: ich bin schon seit Jahren eine „Schattenleserin“, ab und zu werfe ich etwas ein, meistens nicht. Das macht diesen Blog doch so interessant. Nicht alle müssen hier einen Seelenstriptease machen, man kann auch eine fiktive Person sein, wie ML uns so schön zeigt 😉
        Sie haben sich mit ihrem gut gemeinte Rat betreff Figur und Körperkontrolle etwas in die Nesseln gesetzt. Irgendwann ist der Zahn der Zeit stärker als alle Bemühungen. Ich für meinen Teil will auch dann noch spannenden Sex, da muss man dann sowieso über körperliche Mängel hinwegsehen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters!

      • Carolina sagt:

        Wieso ‚Hoppla‘? Sie fühlen sich angegriffen?

      • Lucrecia sagt:

        „Hauptthema nach der Geburt“

        Und schon wieder die Rabenmutter-Unterstellung.
        Von Ihnen hätte ich das nicht erwartet. Dann musste mein Kommentar wirklich verletzend wirken. War natürlich nicht die Absicht. Ich habe mich über meine Gefühle geäussert, meine Ängste. Sie zeigen mit Ihrem Kommentar, dass diese nicht unbegründet waren.

        Ich habe nach der Geburt alle Kilos in 3 Wochen abgenommen, ohne etwas Spezielles zu machen. Dazu Haut gepflegt und die normalen Übungen gemacht. Während mein wunderbares Baby schlief. Sonst hatte ich sie immer im Arm, habe ich sie überall getragen, liebevoll gestillt, sie an mich gehalten, bis sie einschlief. Meine Hauptangst nach der Geburt war jeden Abend, ob sie am Morgen noch lebt.

        Ich will nicht als Sündenbock für eure Komplexe herhalten.

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: „In der richtigen Welt da draussen gibt es die Meinung einer Lia und anderen zuhauf.“ Trotzdem zeugt es nicht gerade von Beziehungsfähigkeit. Und doch, auch L. hat ein Anrecht auf ihre Meinung und darf sie einbringen. Gehört alles zur Diskussion, meine ich!
        @KA: In die Nesseln gesetzt… Finde es ja schon erstaunlich, welche Aussage hier offenbar als stossend empfunden wird.
        Aber wichtiger wäre doch die Aussage L`s zum Thema, mit der sie die Diskussion eröffnet hat (und mit der ich sehr einverstanden bin). Denn darauf hat sich Lia ja letztlich bezogen.

      • Lucrecia sagt:

        Danke KA.
        Konstruktive Beiträge sind immer willkommen.

        Und jetzt muss ich mich wirklich verabschieden, sonst habe ich heute abend nichts erledigt.

    • KA sagt:

      2/ 2 zwar noch an Sex denkt, aber schon wegdöst. Da geht doch viel Nähe verloren, diese zu pflegen ist sehr anspruchsvoll.

    • 13 sagt:

      @ Lia

      „irgendwie ist dieser Blog sehr „gefalle und unterwerfe dich dem Mann“-lastig. Der Partner und seine Bedürfnisse stehen nicht im Mittelpunkt“

      „Wenn eine Frau wegen eines Babies keinen Sex will, hat der Partner das zu akzeptieren, ohne wenn und aber.“

      Dann muss sich gemäss Ihrer Meinung, der Mann der Frau unterwerfen und ihre Bedürfnisse im Vordergrund stellen, nur weil sie es ist, die ein Kind auf die Welt bringt? Da mag für eine gewisse Zeit nach einer Geburt auch völlig legitim sein, aber ich erwarte eigentlich von einer Beziehung schon, dass sie irgendwann auch wieder ausgeglichener ist.

    • Christoph Bögli sagt:

      Aber hallo, der Partner und seine Bedürfnisse hat meines Erachtens immer auch (!) im Mittelpunkt zu stehen – neben den eigenen und jenen allfälliger Kinder. Darum heisst es ja auch Partnerschaft. Dass diese Bedürfnisse nicht immer deckungsgleich sind und es darum auf allen Seiten gilt, abzuwägen und Kompromisse einzugehen ist natürlich so. Die Bedürfnisse und Interesse des Partners aber einfach vollständig vom Tisch zu wischen, ist nie förderlich. Auch für einem selber, denn agiert man in einer „Partner“schaft nach diesem Muster, dass jeder nur seine eigenen Interessen durchsetzen will, dann bekommt man eben auch nicht das Verständnis und die Unterstützung, die man in einer schwierigen Situation vielleicht bräuchte..

  • Jane Bissig sagt:

    An der Antwort finde ich komisch, dass Sex mit eindringendem Geschlechtsverkehr gleichgesetzt wird. Es gibt ja noch andere Sachen, die man machen kann. Bei uns ist, auch abseits der Geburten, der GV nur ein Teil der Sexualität. So war es kein grosser Schnitt, wenn der eine Weile ausfiel. Das heisst natürlich nicht, dass man MUSS.

    Für mich lag (und manschmal immer noch) das Problem nicht nur in der „ausgeleierten“ Vagina, sondern im allgemein ausgeleierten Körper, mit dem ich mich nur langsam wieder anfreunden kann. D.h. die „erfüllte Sexualität“, die im Titel angesprochen wird (wieder) zu finden ist (leider und zum Glück!) einiges vielschichtiger als in der Antwort beschrieben. Eigentlich ist die Reduktion auf die F…barkeit der Vagina schon fast sexistisch.

    • Lucrecia sagt:

      Ich hatte auch mega Angst, dass mein Körper nach der Schwangerschaft anders aussieht (Dehnungsstreifen, Hängebusen, Narben, dicker Bauch/Arsch, was man so alles hört). Ehrlich gesagt hatte ich deshalb jahrelang Angst vor der Schwangerschaft. Aber dann hab ich mich gut informiert, wie man das verhindert, und mir gesagt, dass wenn eine Bündchen oder eine Meis es schafft, dann schaffe ich das auch. In der Schwangerschaft und danach habe ich alles getan, was man so tun muss, um die Figur und insb. das Bindegewebe von innen und aussen zu schonen und zu pflegen. Das braucht Disziplin und Zeit, aber der Erfolg tritt auch ein.
      Das soll jetzt keine Kritik sein, sondern Frauen zeigen, dass man keine Angst haben muss und es selber in der Hand hat, dass man trotz Kind(er) sich selbst bleibt.

      • Lina Weber sagt:

        Schön zu hören, dass das geht, gerade auch in Hinblick auf meine eigene Zukunft ;- Ob mit oder ohne körperliche Veränderungen, mir scheint es wichtig, dass ich mich selber akzeptieren und lieben kann. Nur so kann ich mich voll auf meinen Partner einlassen und ihn lieben, ihn mich lieben lassen (körperlich und emotional).

      • Kathy sagt:

        Lucrecia, manchmal tönst du extrem selbstgerecht. Ich habe mich auch informiert und alles empfohlene getan, um Schwangerschaftsstreifen zu verhindern. Hat auch wunderbar funktioniert, so bis zur 38. SSW. Mein Bauch sieht nun aus wie eine Kraterlandschaft. Meine Frauenärztin hat mir dann gesagt, dass es ein reines Glücksspiel sei, ob man sie bekommt oder nicht. Beim Bindegewebe kann man etwas tun, es ist aber auch mindestens zu 50% in den Genen. Sei froh, dass du anscheinend Glück hattest und ein bisschen zurückhaltender, nicht jede Frau „hat es selbst in der Hand“.

      • Lucrecia sagt:

        Liebe Kathy,

        Den Ton und das Dutzen finde ich nicht gerade zurückhaltend.

        Ich wollte Frauen mit Kindeswunsch Mut machen, weil Leute wie Sie gerade das Gegenteil tun. Warum müssen Frauen immer so agressiv sein, wenn sie sich mit sich selber nicht gut fühlen? Gerade solche Hassgefühle will ich nicht haben.

      • Franz Vontobel sagt:

        Ach, hören sie doch auf, Lucrecia!
        Fällt mir auch bei fast jedem ihrer Posts auf, dieser unterschwellige, paternalistisch-aggressive Tonfall, der beim kleinsten Gegenwindchen (wie eben von Kathy) ins weinerlich-beleidigte umschlägt und sofort mit völlig überrissenen (und gerne auch zusammenhangslosen) Gegenvorwürfen zurückschlägt. Hat was Trump’sches…

        So, und jetzt dürfen sie auch mir Hass vorwerfen.

      • 13 sagt:

        „Hat auch wunderbar funktioniert, so bis zur 38. SSW. “

        Was genau der Grund ist, warum gerade viele Models und Stars das Baby im 8. Monat holen lassen, um das Risiko zu vermeiden. So gesehen „hat man es schon in der Hand“, ob es die richtige Prioritätensetzung ist, ist eine andere Frage. Wenn man dazu noch das Stillen sein lässt (damit meine ich natürlich nicht Bündchen!), dafür aber ab dem ersten Tag eine Vollzeitnanny beschäftigt, dann ist es einfach wieder zurück zum alten zu kommen, v.a. da das alte ja bereits von guten Genen gesegnet war.

      • Lucrecia sagt:

        @FV
        Ihre Beiträge hier sind tatsächlich so gut wie immer Kritiken an andere. Hass, würde ich nicht sagen. Eine Vermutung, wieso Sie so sind, interessiert hier nicht.

        Meine eigenen Macken kenne ich schon. Oder meinen Sie wirklich, ich würde dank Ihnen ein Aha-Erlebnis haben? Gute Beschreibung. Das weiss ich aber schon längst.

      • Franz Vontobel sagt:

        QED.

      • Lucrecia sagt:

        @13
        War bei mir aber nicht der Fall. Natürliche Geburt in der 40. SSW, 8 Monate Stillen (davon 6 Vollstillen).

        Die „Rabenmutter“-Unterstellung muss nicht sein.

      • sole sagt:

        Der Schlüssel liegt hier im Singular „die Schwangerschaft“. Bei Folgeschwangerschaften sieht’s dann schon ein bisschen anders aus… Und ob das Bindegewebe mitmacht, liegt tatsächlich vor allem an den Genen und nur wenig am cremen.

        Man übrigens auch sich selbst bleiben, wenn man sich körperlich verändert. Schliesslich passiert das ja so oder so, auch ohne Schwangerschaften. Sonst sähen kinderlose 40-Jährige ja gleich aus wie 20-Jährige…

      • 13 sagt:

        @ Lucrecia
        Nein, das war kein Vorwurf Ihnen gegenüber mehr gegenüber den angeblichen Vorbildern, wobei gerade G. Bündchen ja bekanntlich nicht in diese Kerbe schlägt, x andere aber schon und dann sind es „normale“ Frauen, die sich mit diesen Ansprüchen konfrontiert sehen. Sie haben ja selber zugegeben, dass es sicher auch ein Teil Glück war. Das Statement, dass man es selber in der Hand hätte, weil es Stars ja auch schaffen, bringt Frauen in Zugzwang bis hin zu Versagensgefühlen, wenn sie es eben nicht schaffen. Oder vielleicht auch gar nicht schaffen wollen, weil andere Dinge nun Vorrang haben.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich hatte schon einige Male mit Sportlerinnen zu tun, die nach Schwangerschaften wieder sportlich leistungsstark werden wollten. Da war klar zu sehen, wie viel das geht, wenn man möchte – also auch entsprechende Prioritäten hat. Aber natürlich gibt es Grenzen.
        Ebenso gibt es Profisportlerinnen mit Kindern (siehe z.B. Nicola Spirig), die ich am ehesten mit den aufgeführten Stars vergleichen würde. Wenn Aussehen und Leistungsfähigkeit Teil des Jobs und Basis des Einkommens sind, dann sind das natürlich andere Voraussetzungen als bei Normalpersonen. Insofern hinkt der Vergleich.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Und inwiefern widerspricht das meiner Aussage? Ich sage ja nur, dass es da gefährlich werden kann, wenn „normale Durchschnittsfrauen“ Profisportlerinnen/Models etc. als Vorbild anschauen und sich dann schlecht fühlen, weil es bei ihnen anders ist. Mit der Prioritätensetzung haben Sie auch recht, wobei ich es schlicht legitim finde, als „normale Durchschnittsfrau“ nach einer Geburt eine andere zu haben. Ich sehe es selber auch: Als voll berufstätige Mutter dreier Kinder mit einem Noch-Stillkind, das auch über jährig noch schlecht schläft, gibt es für mich zur Zeit wichtigeres als Sport oder eine Diät. Das kommt irgendwann wieder, zur Zeit ist das zweitrangig. Ich lasse mich davon aber auch nicht stressen, so manch andere schon, was dann eben auf die Beziehung einen Einfluss hat.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das widerspricht überhaupt nicht. Bzw. eigentlich wundere ich mich nur, dass offenbar überhaupt jemand auf die Idee kommen soll, sich Stars zum Vorbild zu nehmen, ohne die entsprechenden Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

      • Kathy sagt:

        Liebe Lucrecia,

        im Internet duzt man sich üblicherweise, gerade wenn nur ein Vorname als Nick angegen ist. Warum sollte ich Frauen mit Kinderwunsch den Mut nehmen? Es ist ja nicht so, dass mein Bauch Gesprächsthema Nummer 1 ist, so wichtig ist er dann doch nicht. Auch die mir unterstellten Hassgefühle habe ich nicht, mein Bauch war schliesslich die „Wohung“ meiner Tochter und darf gerne schrumplig und gestreift sein. ABER (grosses aber), wenn ich es hätte verhindern können, dann hätte ich das getan.

      • Lucrecia sagt:

        @SP
        Ich habe die genannt, weil alle die kennen. Meine Bauchtanzkurskollegin und 3-fache Mutter mit Wespentaille wohl nicht 😉
        Stars sind aber auch „nur“ Frauen.

        @Kathy
        Danke.
        Alles gute und hoffentlich schreibst du wieder.

      • Lucrecia sagt:

        @13
        Diäten machen den Körper und die Psyche kaputt. Ich hätte auch keine Diät machen wollen.
        M.E. machen Sie alles richtig. Sie sind eine sehr schöne Person und bestimmt eine tolle Mutter.

    • Christoph Bögli sagt:

      Mir scheint auch, dass sich viele Frauen diesbezüglich zu sehr Gedanken machen, dabei können wohl die meisten Männer problemlos mit gewissen Veränderungen leben, zumal diese eher temporär sind. Paradoxerweise verursachen eher gerade diese Bedenken dann Probleme, wenn diese dazu führen, dass sich die Frau aus dem Sexualleben zurück zieht oder vor den körperlichen Veränderungen kapituliert. Mal salopp gesagt: Den meisten Männern sind Schwangerschaftsstreifen o.ä. wohl ziemlich egal, womit die meisten aber eher Mühe haben ist wenn die Partnerin plötzlich zur asexuellen, sich selbst gehen lassenden 100%-Mutter mutiert..

      • Alpöhi sagt:

        SP: Zustimm. Das Leben hinterlässt Spuren und manchmal halt auch Schwangerschaftsstreifen und/oder körperliche Narben.

        Ist doch gar nicht wichtig. Meine Frau hat drei Kinder unter ihrem Herzen getragen und schliesslich zur Welt gebracht, zum Teil mit chirurgischer Hilfe. Sie hat Viel auf sich genommen. Ich bin stolz auf sie.

      • Alpöhi sagt:

        Ich meinte CB, nicht SP.

      • Carolina sagt:

        Ihre Stimmen, Alpöhi und CB, sind wichtig – es ist auch meine Erfahrung, dass ‚wir Frauen‘ uns wegen unserer veränderten Körper mehr Stress machen als unsere Männer.
        Ich weiss heute noch genau, wie ich mich nach meiner ersten Geburt fühlte, über viele Monate. Fett, wie eine Milchkuh, fast schon schockiert angesichts der Veränderungen, die mit mir (und nach einem Notkaiserschnitt) geschehen waren.
        Dass ich eine Gruppe von gleichgesinnten Frauen gefunden habe, die ganz ähnlich empfanden und ebenso erleichtert wie ich waren, dass diese Gefühle wohl völlig natürlich sind, war das eine. Das andere war, dass mein Mann instinktiv wusste, als wie unglaublich verändernd ich die Situation empfand. Er fand genau die richtige Mischung aus Geduld, Gelassenheit und Unterstützung, um mich

      • Carolina sagt:

        /2 aus meiner Starre wieder herauszuholen. Er sagte mir damals und auch nach den anderen Kindern immer wieder, dass jeder Schwangerschaftsstreifen, jede Kaiserschnittnarbe wie ein Orden sei, der uns verbinde – ich denke, das nennt man Liebe.
        Umgekehrt findet man dann in einer langen Beziehung auch heraus, dass das alles keine Einbahnstrasse ist: als mein Mann schwer krank war, war es an mir, nicht die fordernde, nörgelnde Ehefrau zu sein, sondern mich in Geduld und Unterstützung für ihn zu üben.
        Ich meine, wir Frauen setzen uns selber unter einen riesigen Druck – heute weiss ich, dass es im Leben wesentlich wichtigeres gibt.

      • Lucrecia sagt:

        Hoppla!
        Mir ging es nicht in erster Linie darum, was mein Mann findet, sondern, wie ICH mich finde. Eine Frau darf auch ihre eigene Meinung haben, oder? 😉
        Und klar, wenn ich das Problem hätte, würde ich mich damit abfinden. Muss man deswegen nicht vorbeugen? Jede soll es selber für sich entscheiden. Ich wollte nur sagen, dass es nicht zwingend so kommen muss.
        Danke für die wertvollen Ansichten. Falls die nächste Schwangerschaft weniger gut läuft, werde ich mich daran erinnern.

      • Carolina sagt:

        ‚Hoppla‘? Sie fühlen sich angegriffen? Warum?

      • Lucrecia sagt:

        @Caro
        Richtete sich nicht auf Sie sondern auf die obigen und auch Lia unten. Schönen Nachmittag und schönes Wochenende.

    • 13 sagt:

      @ CB
      Schön gesagt.

      @ Lucrecia
      Ich bin skeptisch, ob man wirklich alles einfach so in der Hand hat. Meistens ist es schon so, dass die Schwangerschaften, Geburten und auch die Zeit ihren Tribut fordern. Aber es gibt auch die andere Seite: Das Ganze kann eine Grenzerfahrung sein, es wird einer Frau bewusst, was ihr Körper alles schaffen kann. Einen Menschen erschaffen, ihn auf die Welt bringen, ihn ernähren. Das ist eigentlich Wahnsinn. Wenn man sich von gängigen Schönheitsidealen löst, aber dieses neue Körpergefühl in die Sexualität mitnimmt, dann können beide davon profitieren.

      • Lucrecia sagt:

        @13
        Wow, sehr schön und kräftig beschrieben.
        Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich nichts gegen ungängige Schönheiten habe (im Gegenteil und es gilt auch bei Männern).
        Um fair zu sein, vielleicht habe ich auch nur gute Genen.

      • Lucrecia sagt:

        Das habe ich übrigens geschrieben, bevor ich die obige Kritik von Kathy gelesen habe.

  • Ruth Mosner sagt:

    Ich verstehe nicht, warum Sex immer 1 zu 1 mit Penetration verknüpft wird. Es gibt tausend andere Möglichkeiten sich gegenseitig zu befriedigen, welche mindestens genau so schön sind. Damit sollten ein paar Monate problemlos überbrückbar sein und vieleicht hilft es sogar ein bischen Vielfalt ins Sexleben zu bringen.

  • Ulrich Gassner sagt:

    Was ist ein ‚Shift‘? Habe ich in keinem Wörterbuch der deutschen Sprache gefunden.

    • Hugo Bosshard sagt:

      Duden Online: „Shift“ findet den Eintag zu Shifttaste, dort wird unter Herkunft auch erklärt, was Shift bedeutet. Oder ist der Duden für Sie kein Wörterbuch der deutschen Sprache?

  • Lucrecia sagt:

    Lustig: Wenn der Mann nicht „kann“, wird konsequent auf die „anderen Formen“ der Sexualität hingewiesen, damit Frau nicht frustriert ist.
    Wenn die Vagina „in Heilung“ ist, dann heisst es, Intimität braucht eigentlich keinen Sex.
    Als hätten Frauen keine andere Erogenzonen, sowie Möglichkeiten, den Mann zu befriedigen!
    Sieht so aus, dass nur die Frau „Anspruch auf Befriedigung ohne entsprechende Gegenleistung“ hat. 😉

    Wir hatten keine Sex-Pause, nur eine Koitus-Pause. Und nein, Sex war gar nicht das Letzte, woran ich dachte. Im Gegenteil war es wichtig und schön, dass wir ein Liebespaar bleiben und kein Papa-Mama-Paar. Ich genoss die Zeiten als „Frau“. Und während der Heilungspause hatte ich Angst, ob alles wieder so wird wie früher (wieder eng und schön für beide).

    • Sportpapi sagt:

      „Sieht so aus, dass nur die Frau „Anspruch auf Befriedigung ohne entsprechende Gegenleistung“ hat.“ Da ist etwas Wahres dran. Der Mann soll sich um die Frau kümmern, damit es ihr gut geht. Und Verständnis haben, wenn sie andere Prioritäten als seine Bedürfnisse hat. Die Frau soll – nun ja, sie ist modern, und Unabhängigkeit ist ihre wichtigste Erungenschaft.

    • 13 sagt:

      Mir ist der Unterschied auch aufgefallen, aber wir sollten Äpfel und Birnen nicht vermischen. Wie lange dauert die „Pause“? Und kann man aktiv etwas tun, um sie zu verkürzen? Das halte ich für zwei sehr wichtige Faktoren bei der Lösungsfindung.

      • Lucrecia sagt:

        @13
        Und was ist Ihre Meinung/Erfahrung?

      • Sportpapi sagt:

        Wie lange dauert die Pause aus körperlichen Gründen? Und wie lange aus anderen?
        Die „Lösung“ basiert doch daruf, dass man sich nicht nur als Eltern, sondern auch als Liebespaar sieht und dem Gewicht gibt. Und körperliche Bedürfnisse des andern akzeptiert und als wichtig erachtet, wie man auf der anderen Seite auch Verständnis für die eigenen Bedürfnisse erwartet, erwarten darf.

      • 13 sagt:

        @ Lucrecia
        Wenn ich aufgrund einer Krankheit etc. weiss, dass ich keine „normale“ Sexualität mehr bieten kann, langfristig oder sogar nie mehr, dann würde ich dies ausführlich mit meinem Partner besprechen und schauen, wie er sonst auf seine Kosten kommen kann, auch notfalls mit Freifahrschein für aussereheliche Betätigungen (das jetzt völlig theoretisch als Nicht-Betroffene), wenn es um eine Überbrückung einiger Wochen nach einer Geburt geht, dann erwarte ich einfach Verständnis und Geduld. Dies natürlich auch umgekehrt, wenn der Grund bei ihm liegt. Auch ist es nicht das Gleiche, ob eine Frau einfach keine Lust mehr hat und sich darum verweigert oder einfach nur wegen wacher Nächte todmüde ist. Im zweiten Fall würde ich zuerst mal Hilfe erwarten, dann kommt die Lust auch wieder.

      • 13 sagt:

        Ansonsten kurzes persönliches Statement nach drei Kindern: die völlige Abstinenz dauerte jeweils während den letzten 2-3 Schwangerschaftsmonaten (vom Mann aus) und nach der Geburt noch einige Wochen (wegen mir). Bis das Sexleben das vorgeburtliche Niveau wieder hatte, ging es jeweils ca 1-2 Jahre, aber es kommt.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Völlig richtig und doch sind die „anderen Gründe“, die körperlichen sind ja meistens nach einigen Wochen kein grosses Thema mehr, es sei denn es fand eine gröbere Verletzung statt, genauer anzuschauen. Ist es einfach, weil (meistens) die Frau andere Interessen hat und keine Lust verspürt, bin ich durchaus der Meinung, dass sie die Bedürfnisse des Partners nicht einfach ignorieren darf. Sind es äussere Faktoren, wie ein Schreibaby etc., dann wäre der erste Schritt von beiden! zu schauen, dass sie Unterstützung erfährt und aus der Überforderung rauskommt, bevor sie mit zusätzlichen Forderungen konfrontiert wird.

    • Christoph Bögli sagt:

      Sehr schön gesagt, darüber wundere ich mich manchmal auch. Generell scheint es mir seltsam, dass trotz der vermeintlich aufgeklärten und freizügigen Sexualität diese letztendlich dann doch immer nur auf Geschlechtsverkehr reduziert wird und höchstens dann man(n) noch Hand anlegen muss weil ja frau durch Koitus alleine unmöglich auf ihre Kosten kommen können soll. Dabei ist Sex ja effektiv wesentlich mehr und funktioniert durchaus auf unterschiedliche Weise sowie eben auch, wenn der eine Partner auf die herkömmliche Weise gerade nicht kann oder will. Deshalb finde ich es auch richtig und wichtig, dass man da möglichst weiterhin partnerschaftlichen Spass hat, in welcher Weise auch immer.

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