Die 15 besten Ferienspiele

Zeit zum Spielen: Gesellschaftsspiele gehören ins Gepäck – möglichst kleiner als der Klassiker «Spiel des Lebens». (Flickr/Will Folsom)
Egal, ob Sie mit Flugzeug, Bus, Zug oder Auto reisen, siebzehn Stunden unterwegs sein werden oder nur zwei, in einer einsamen Hütte am See oder der voll ausgerüsteten Ferienanlage am Meer sitzen werden: Für Unterhaltung muss gesorgt sein. Und zwar sowohl unterwegs wie auch am Ferienziel.
Am einfachsten geht das immer noch mit Gesellschaftsspielen. Sie brauchen keinen Strom, sind nicht hitze- und kaum feuchtigkeitsempfindlich und somit überall spielbar. Ich habe mich im Zürcher Spielefachgeschäft Rien ne va plus schlaugemacht, welche Games sich für die Ferien besonders gut eignen. Sprich auf kleinstem Raum Platz finden und nicht zu viele Kleinteile beinhalten.
1. Qwixx
Ein einfaches Zockergame, das sogar auf dem kleinen Flugzeugtischchen gespielt werden kann. Jeder Spieler bekommt einen Zettel mit vier Zahlenreihen. Einer würfelt, alle kreuzen dieselbe Zahl an. Hat ein Spieler zwei Farbreihen fertig – wobei einzelne Zahlen auch ausgelassen werden können, was jedoch die Punktezahl minimiert –, endet das Spiel und derjenige mit den meisten Punkten gewinnt.
ab 8 Jahren, 2–5 Personen
2. Qwinto
Das Spiel basiert auf demselben Mechanismus wie Qwixx, ist aber noch etwas anspruchsvoller, weil man laut Spieltestern stärker vorausdenken muss.
ab 8 Jahren, 2–6 Spieler
3. The Game
Hundert Karten, relativ wenige Regeln – und trotzdem bleibt The Game immer spannend. Bei dem Kartenspiel geht es nicht ums Gegen-, sondern ums Miteinander: Die Spieler versuchen, gemeinsam möglichst alle Karten auf zwei Stapeln abzulegen. Kommuniziert werden darf dabei, konkrete Zahlen zu verraten, ist hingegen verboten. Das Spiel kann auf einer kleinen Fläche gespielt werden – ideal für Reisen.
ab 8 Jahren, 1–5 Spieler
4. Diamoniak
Bei dem Strategiespiel geht es darum, als Erster aus seinen Karten ein Schloss zu bauen. Feen- und Diamantenkarten helfen einem dabei, Hexenkarten sabotieren das Ganze. Ein Kartenspiel für kleine Kinder, das auch Erwachsenen Spass macht. Dasselbe Spiel gibts auch in einer Piratenversion: Piratatak.
ab 5 Jahren, 2–4 Spieler
5. Game over

Ein monsterhaft gutes Merkspiel, bei dem die Kleinen ganz nebenbei ihr Gedächtnis trainieren. Denn wer den Weg über die 25 Verlieskarten schaffen will, muss die passende Ausrüstung zur Hand haben für den Kampf gegen jedes aufgedeckte Monster. Wer gewappnet sein will, sollte sich also rechtzeitig daran erinnern, was sich unter der Karte verbirgt.
ab 5 Jahren, 2–4 Spieler
6. Vice Versa
Auch hier gilt es, sich die Karten zu merken. Alle Karten sind beidseitig mit fast identischen Motiven bedruckt – auf der Vorderseite hängt der Affe normal an der Liane, auf der Rückseite kopfüber. Ein Spieler wendet eine einzige Karte, während die anderen die Augen geschlossen halten. Wer die veränderte Karte danach als Erster entdeckt, darf eine seiner fünf persönlichen Karten in die Mitte legen. Es gewinnt, wer als Erster alle Karten losgeworden ist.
ab 6 Jahren, 2–6 Personen
7. Monster unterm Bett
Kein Kind wünscht sich Monster unterm Bett. Deshalb arbeiten hier alle Spieler zusammen, um diese zu verjagen. Die Monster haben Angst vor bestimmten Spielzeugen, die man via Memory-Mechanismus aufdecken muss. Das Spiel ist fertig, wenn die Spieler es geschafft haben, alle (übrigens sehr liebevoll gezeichneten) Monster zu verjagen.
ab 5 Jahren, 1–5 Spieler
8. Beaver Gang
Beim Biberbande-Kartenspiel hat jeder vier Karten vor sich, darf aber zu Beginn nur zwei davon anschauen. Nun zieht jeder der Reihe nach eine Karte und darf diese entweder verwerfen oder gegen eine eigene, verdeckte eintauschen. Mit Sonderkarten kann man zum Beispiel unter seine verdeckte Karte schielen. Wer glaubt, nur noch wenige Punkte zu haben, ruft die letzte Runde aus. Wer dann tatsächlich am wenigsten Punkte hat, gewinnt.
ab 6 Jahren, 2–6 Spieler
9. Belzz
Das Geschicklichkeitsspiel ist ideal fürs Flugzeug, weil nur innerhalb der kleinen, runden Spielfläche gespielt wird. Mittels Magnetstift müssen möglichst viele gleichfarbige Glöckchen aus dem Rund geangelt werden. Wer zuerst zehn schafft, ohne andere Farben zu erwischen, gewinnt.
ab 6 Jahren, 2–4 Spieler
10. Dobble
Hier geht es vor allem um Geschwindigkeit: Wer zuerst entdeckt, welches Symbol sich sowohl auf seiner wie auch der neu aufgedeckten Karte befindet, darf die Karte auf seinen Stapel ziehen. Der Spieler mit den meisten Karten am Ende des Spiels gewinnt. Vom Platz her kann Dobble gut im Flugzeug oder Zug gespielt werden, allerdings wird es schnell hektisch und dadurch auch laut – die Sitznachbarn haben da vermutlich weniger Freude.
ab 6 Jahren, 2–8 Spieler
11. Piou Piou
Bei dem Strategiespiel muss man seine Hühnereier ausbrüten, bevor der Fuchs vorbeikommt und sie stiehlt. Das Spiel fördert das logische Denken: Soll man ein gegnerisches Ei klauen oder sich doch lieber erst um das Ausbrüten des eigenen kümmern? Einfach, aber unterhaltsam.
ab 5 Jahren, 2–5 Spieler
12. Drecksau / Drecksau sauschön
Zugegeben, es ist etwas gewöhnungsbedürftig, laut «Drecksau» durch die Gegend zu schreien – da kommt es gerade gelegen, dass einen in den Ferien im Ausland nicht jeder versteht. Das Spiel, bei dem es darum geht, die eigene, dreckige Sau in den sicheren Stall zu bringen und gleichzeitig die Schweine der Gegner sauber zu putzen, kann entgegen der aufgedruckten Empfehlung durchaus schon von 5-Jährigen gemeistert werden. Neu gibts die Ergänzungskarten «Drecksau sauschön» zu kaufen, die das Spiel spannender und anspruchsvoller machen – damit angereichert, wird die Drecksau vom Spielexperten ab etwa 8 Jahren empfohlen.
ab 7 Jahren, 2–4 Spieler
13. Story Cubes
Ein total simples Spiel, das immer wieder überraschende Resultate bringt und in der kleinsten Handtasche Platz findet. Man wirft alle neun Würfel gleichzeitig. Aus den oben liegenden Symbolen muss anschliessend eine Geschichte frei erfunden werden. Die Würfel gibts in diversen Ausführungen, und man kann die neun Stück für mehr Abwechslung auch mit neuen, separat erhältlichen Würfeltrios ergänzen. Und: Obwohl das Spiel ab sechs Jahren empfohlen wird, können auch jüngere Kinder gut mitmachen.
ab 6 Jahren, beliebig viele Mitspieler
14. Create a Story Cards
Die Idee ist dieselbe wie bei den Story Cubes, allerdings handelt es sich hier um Bilderkarten, die gerade für die Kleinsten einfacher zu deuten und zu kombinieren sind. Erhältlich in diversen Ausführungen.
ab 3 Jahren, beliebig viele Mitspieler
15. Mimiq
Das Kartenspiel kommt nur schon deshalb gut an bei Kindern, weil man Grimassen schneiden und sogar die Zunge rausstrecken darf – nein, sogar muss! Man fragt den Gegenspieler nämlich nicht nach einer bestimmten Karte, sondern imitiert den darauf abgebildeten Gesichtsausdruck. Ziel ist es, möglichst viele Grimassentrios zu ergattern.
ab 4 Jahren, 2–6 Spieler
20 Kommentare zu «Die 15 besten Ferienspiele»
Ergänzend:
Love Letter
Hive
Game of Trains
Kribbeln
Grausam, was hier für Grosis und Grosspapis unterwegs sind.
Ich bin ja Fan von solchen Spielen und bin von der Aufzählung durchaus positiv überrascht. Wenn man die Kommentare liest, frage ich mich aber, dass nicht noch „Eile mit Weile“, das Leiterlispiel oder Mühle als neuartige und kreative Spiele ausgezählt werden.
Und wie sinnvoll es ist, solche Spiele auf dem Tablet zu spielen, das wäre dann eine ganz andere Diskussion.
Und hier noch ein paar Geheimtipps für Familien, die gerne etwas Action und / oder Diskussionen bei den Spielen haben:
– Werwölfe, Vollmondnacht (inkl. App als Spielbegleitung ;o)
– Saboteur (am besten 1 + 2)
– Mogel-Motte
– Bohnanza (schon aufgezählt oben)
– Der wahre Walter (alternativ „Wie ich die Welt sehe“)
– Geistesblitz
Die meisten Spiele gibt es in ähnlicher Form auch als App für Tablets. Da geht nichts vergessen, geht nichts verloren und x-verschiedene Spiele fördern und fordern mehr als immer das Gleiche Spiel x-mal abzuspulen.
Tablet-Spiele sind mehrheitlich für Unterbemittelte und nicht für mehr zu gebrauchen, als um mal an der Bushaltestelle ein paar Minuten zu überbrücken.
Logisch braucht man da ganz viele verschiedene Spiele und kann sich nicht mit einem Spiel oder von mir aus mit einem einzigen Chaschperli-Kassettli über längere Zeit beschäftigen, wie das früher noch möglich war.
in der Aufzählung von Frau Kuster und der Foristen fehlt dann noch „Phase 10“ – ebenfalls nur Karten und Zettel/Stift, super für alle ab ca. 8.
Sätze bilden mit demselben Anfangsbuchstaben, z.B. Anna Ammann angelt Aale am Aareufer. Dann einen mit B, C, etc.
Wir kamen weitgehend ohne solche Spiele aus. Bei Autofahrten war beliebt „ich gse öpis wo Du nöd gsesch“. Dann natürlich ganz wichtig damals, als es noch nicht an jeder Ecke einen McDonalds gab, die Suche nach dem gelben M 😉 Für Autofahrten auch stets dabei, der mp3 Plärrer, damit wir nicht sämtliche Chaschperli mithören mussten.
Am Urlaubsort waren zwar Spiele wie Uno dabei, aber meist war soviel los, dass wir nur selten spielten. Und als sie etwas grösser waren, wars dann auch eher mal ein Schieber den wir spielten. Nicht gut aber mit viel Spass 🙂
Und für alle, die gerne jede Ferienzeit was Neues ausprobieren möchten, sucht die Ludothek in eurer Region auf. Dort gibt es viele Spiele zu günstigen Ausleihpreisen.
Also hier noch meine Ergänzung: Bohnanza. Evtl. auch als Würfelspiel. Oder Kuhhandel. Carcassonne – braucht ohne Schachtel auch wenig Platz, auf Reisen wird es elektronisch gespielt…
Yatzee: da brauchts nur paar Würfel und was zum Schreiben 🙂
Jassen
Ich hatte mir tatsächlich überlegt, Uno reinzunehmen, dachte dann aber, dass das sowieso jeder kennt. Neuer Titel: „Die 15 besten neben Uno“ 🙂
„Uno“ hiess, bevor es „Uno“ gab, mit gewöhlichen Spielkarten (CH Jasskarten) hiess es bei uns „Tschau Sepp.“
Bei einer 7 zwei Aufnehmen oder kontern mit anderer 7, dann muss der nächste 4 aufnehmen, 8 den nächsten auslassen, Bauer kann Farbe wählen.
Die lustigste Version davon, die ich kenne, gab es als MAD Kartenspiel.
Ein paar Würfel und Spielkarten, viel mehr braucht kein Mensch, und schon gar nicht ein Kind, zum spielen.
Ich will hier nicht als reaktionärer Asket auftreten, aber gerade auf Reisen, und sei es für einen Nachmittag in die Badi, schleppt man schon so viel mit, dass man bringender braucht, als ein Spielinfrastruktur.
Wie heisst es bei Mani Matter:
„Dr Hansjakobli u ds Babettli
hei mit em Chuchitaburettli
es Spieli zäme gschpilt zum göisse
„he he Frou Meier“ het das gheisse…..“
Eine Liste der 15 „besten“ Ferienspiele und das gute alte „Uno“ ist nicht dabei?
Das geht gar nicht. In dieses Geschäft würde ich niemals gehen.
Oder man müsste die Liste umändern:
„15 neue/überraschene/tolle/unbekannte Ferienspiele“ oder was auch immer
15 Spiele, die aktuell abverkauft werden sollten
Wir hören Hörspiele und Hörbücher rauf und runter, von Jim Knopf über Rössli Hü bis zu Kindermusicals. Für Grössere gerne auch „Helvetiastrasse 17“ (3-stündiger Radio DRS-Krimi mit Ruedi Walter, Margrit Rainer usw.)
Auf der Fahrt oder im Stau, meine ich.
Im Ferienhaus, wo wir zu Gast sein dürfen, hat es dann eine Komplettausgabe „Chasperlitheater“ von Jörg Schneider – ist ja klar, was dann da läuft 🙂
Triitratrallala Triitratrallala de Chaschperli isch wider da, de Chaschperli isch daaa. Sinder alli daa? Jaa? Wunderbar! 😀
Zum Glück sind meine Kinder aus dem Alter raus. Wir machen inzwischen alle getrennt Ferien. Aber damals war das auch Chaschperli. Und Kliby und Caroline. Wobei die armer Caroline bei meinen Kindern immer zur Kalorin wurde.
Alle diese Spiele sind toll. Aber sie haben einen grossen Nachteil! Man darf sie nicht zuhause vergessen.
Wir spielen als Familie wenn wir anstehen oder warten müssen häufig Stadt Land Fluss. Allerdings nicht immer auf Deutsch und auch mit wechselnden Anforderungen je nach Alter und Fähigkeiten/Kenntnisse der Mitspieler.
Das kostet nichts und ist echt lustig.