ADHS, Mobbing und Elternstress

Schreien, ohne gehört zu werden: Aaron Hitz als Francois. (Toni Suter/T+T Fotografie)

Schreien, aber nur ganz tief in sich hinein und ohne gehört zu werden: Aaron Hitz als François. (Toni Suter/T+T Fotografie)

Der Raum ist dunkel, die Luft trüb. Drei Strassenlaternen stehen vor der Andeutung einer Schule oder eines anderen unpersönlichen Baus, davor ein paar leere Getränkekästen. Dann, plötzlich wie der jähe Einbruch eines Sturms, donnert Damien (Fabian Müller) durch den Baugittertunnel, durch welchen auch die Zuschauer in diese düstere Welt eingedrungen sind. Das Raubtier betritt die Arena.

Fabian Müller als Damian. (Toni Suter/T+T Fotografie)

Fabian Müller als Damien. (Toni Suter/T+T Fotografie)

Ab da geht es Schlag auf Schlag. Damien hat ADHS, sagen die Ärzte. Und Asthma. Er soll sich drum nicht bewegen. Bloss wie soll das gehen? Alles an diesem Jungen pulsiert, zittert, schwitzt, schnaubt, stampft und flimmert vor Körperlichkeit, bis man am liebsten selbst aufstehen würde, um draussen wieder zu Atem zu kommen. «Shut up». Klappe. Hör auf. Sei ruhig. Mit Pillen geht das. Wird selbst Damian tragbar für die Mutter, die Lehrer, den Schulleiter und Frau Dr. Mann, die immer alles versteht. Mit den Pillen hat er bessere Noten — und ist er nicht mehr die Sportskanone, die Rakete, als die er sich sieht, die in ihm steckt.

Schier unerträglicher Strudel aus Energie

Müller spielt die Rolle des Damien nicht, er lebt sie, mit jeder Faser, zieht einen mit sich in seinen schier unerträglichen Strudel aus Energie, mal zu Tode betrübt mal himmelhochjauchzend, doch stets lebendig. Ausser wenn er die Pillen schluckt, was er selten tut.

In einem Schwall fast überphysisch gelebter Rede erfahren wir, was für ein verträumter, reicher Mensch Damien ist. Anstrengend und liebenswert. Doch wir verstehen auch, dass seine Mutter sich sorgt, mit ihm auf Medikamenten besser zu Recht kommt, selbst wenn wir, das Publikum, es kaum mitansehen können, wenn seine Lebendigkeit damit betäubt wird.

Wie die Eltern von Becky und François, den anderen beiden Kids im Stück, ist auch sie seltsam fern, eine Marionettenspielerin im Leben dieser drei Aussenseiter, die einsam gemeinsam und stark ihren Alltag aushalten, ihn manchmal sogar fast besiegen.

Alltag, das bedeutet ein Leben zwischen den Eltern, dem Rektor, regelmässigen Arztbesuchen und der Klasse 1 f, die sich brüstet, die Klasse mit den meisten gestörten Kids zu sein und sich für dieses Verdienst sogar ins «Guinnessbuch der Rekorde» eintragen lassen will.

Die laut Ärzten allenfalls minderbegabte Becky (Anna Blume, die im Lauf des Stücks eindrücklich an Tiefe gewinnt) ist Damiens «BFF für immer», seit er ihr ins Gesicht pinkeln musste. Auf ihren ausdrücklichen Befehl hin, weil sie bei einer nächtlichen Eskapade kopfvoran in ein Brennnesselbeet gefallen war.

Ausgeklügeltes Belohnungssystem

Ihr Vater erfindet Medikamente und, wenn nötig, gleich auch die Krankheiten dazu. Ihre Noten honoriert er mit einem ausgeklügelten System, das von TV-Verbot über Goldfische bis hin zu einem Besuch in Disneyworld rangiert, wobei aus Letzterem eh nie was wird.

Und nun kommt ein Dritter zu diesem Bund hinzu: François, der Neue (ein subtil berührender Aaron Hitz). Wieder einmal in eine andere Schule versetzt. Weil er mit einer Schere einem Mitschüler das Gesicht zerschnitten hat. Sonst ist er sanftmütig und verhalten. Asperger vermutlich, falls man auch ihm eine Etikette aufdrücken müsste. Sein Vater steht ihm nah, ganz besonders seit die Mutter weg ist. Wenn er spät nachts nach einer Doppelschicht endlich heimkommt, schreit sein Sohn vor Freude. Aber nur ganz, ganz tief in sich hinein. Damit keiner es hört.

Die Hilflosigkeit der Erwachsenen

Die drei gelten als Sonderlinge und sind in keine von der Gesellschaft vorgedachte Passform hineinzutherapieren. Selbst in ihrer Klasse aus Essgestörten, Stinkern, Fettleibigen und andern Kindern, mit massiven Problemen, werden sie gemobbt und geplagt. Und doch sind sie uns als Menschen so nah. Die Erwachsenen, im Stück nur erwähnt, jedoch nie gesehen, bemerken und bemängeln zwar alle Verfehlungen, nicht aber die Not der Kinder. Jan Sobrie und Raven Ruëll haben es in ihrem preisgekrönten Stück «Shut up» dennoch geschafft, nebst der Verbundenheit, die sich zwischen den Zuschauern und den Figuren entspinnt, auch ein Verstehen und Mitgefühl durchdrücken zu lassen für die Hilflosigkeit der Erwachsenen Anbetracht ihrer Unfähigkeit, ihre Kinder zu erreichen, sie zu verstehen und ihnen eben nahe zu sein. Zumindest bei den erwachsenen Zuschauern mit Teenagern zu Hause…

Sonderlinge oder Freunde? Aaron Hitz, Fabian Müller und Anna Blumer in «Shut up».

Sonderlinge oder Freunde? Aaron Hitz, Fabian Müller und Anna Blumer in «Shut up». (Toni Suter/T+T Fotografie)

In all dieser Düsternis schwingt übrigens auch viel Humor mit. Und etwas ganz Grosses: Die Kraft wahrer Freundschaft. Dass die Figuren oft laut und teilweise überzeichnet sind, tut der Wucht der Inszenierung keinen Abbruch. Denn die Materie ist nicht nur schauspielerisch grandios umgesetzt — man spürt, dass das Ensemble die Geschichte in sein Blut aufgesogen hat, sie lebt und liebt, nicht zuletzt dank vieler Monate intensiver Auseinandersetzung damit.

Trotz oder vielleicht wegen des künstlichen Settings mit karger Bühne, spärlichen Requisiten und relativ wenig eigentlicher Handlung gelingt es so, die Zuschauer immer tiefer in eine emotionale Trance hineinzuziehen. Sie mitzunehmen an einen Ort, an dem Eltern und Kids sich begegnen könnten und verbinden. Hier daher meine ganz warme Empfehlung, sich das Stück gemeinsam mit den eigenen jugendlichen Kindern anzusehen. Es wird etwas bewegen.

Shut up: deutschsprachige Erstaufführung des niederländischen Stücks von Jan Sobrie und Raven Ruëll. Regie: Enrico Beeler, Dramaturgie: Petra Fischer.

Wo: Im Jungen Schauspielhaus Zürich, Matchbox (Schiffbau). Derzeit sind die Vorstellungen zwar fast ausverkauft, ein Versuch an der Abendkasse lohnt aber auf jeden Fall. Zudem wird das Stück wegen der grossen Nachfrage ab dem 21. Oktober wieder aufgenommen.

206 Kommentare zu «ADHS, Mobbing und Elternstress»

  • nowhere sagt:

    Weshalb soll ei Asthmatiker keinen Sport machen?

  • tina sagt:

    ich glaube auch nicht, dass so viele leute depressiv sind. aber das ist nunmal eine grosse schublade mit vielen symptomen. tatsache ist, den leuten geht es schlecht. den einen hilft psychopharmaka. das heilt die leute nicht. aber wieviele leute leiden unter den nebenwirkungen von psychopharmaka massiv? das ist irgendwie ein tabuthema

  • tina sagt:

    ein teil wird nicht freigeschaltet, darum nur kurz:
    auf neurofeedback sprechen nur 50-75% an, quelle ist im beitrag angegeben, der nicht freigeschaltet wird.
    bei ritalin sind es 95%.
    den leuten, die nicht mehr schlafen könnten, wenn sie ihr kind durch ritalin (also im grunde durch annehmen von fachlicher hilfe) geschädigt haben: und das kind zu schädigen, indem man es eben nicht behandelt, damit kann man dann besser schlafen? glaube ich eben nicht

  • tina sagt:

    schon mal kinder gefragt, wie es ihnen geht damit?
    während therapie von leuten in meinem umfeld leider so beschrieben wurde, dass fragebogen ausgefüllt wurden mit fragen wie „hörst du stimmen“ oder ob man bettnässer sei (ernsthaft).
    man darf doch davon ausgehen, dass eltern zu 99% alles geben um ihr kind zu unterstützen.
    „man muss eben hilfe annehmen“ heisst es doch immer. das tun die leute, wenn sie zu fachpersonen gehen. fachpersonen klären ab, es wird ritalin verschrieben. und dann plötzlich soll man keine hilfe mehr annehmen?
    ich dachte, der sinn von ritalin sei, dass man damit in der lage ist, strategien zu entwickeln, um zu lernen, mit ad(h)s klarzukommen, sein leben zu leben.

    • tina sagt:

      es sind ja die selben leute, die der ansicht sind, man muss sich ja schon auf das fachwissen der fachleute verlassen und diese beiziehen und hilfe annehmen, aber gleichzeitig das resultat davon (ritalin wird ja immerhin durch ärzte verschrieben) als übles elternversagen hinstellen. wozu soll das gut sein? das ist moderne hexenjagd.

  • tina sagt:

    Mit MPH wurden, berichtet Kühle, bereits Millionen von Patienten über Jahrzehnte behandelt; es wurde, gerade weil es die Gemüter stark bewegt, immer wieder in Studien getestet.

    Mittlerweile liegen Langzeitstudien mit Laufzeiten von mehr als 30 Jahren vor, in denen die Sicherheit des Medikaments als unterstützende Therapie belegt wurde.

    Voraussetzung ist immer der bestimmungsgemäße Gebrauch unter ärztlicher Kontrolle. Man muss sich bewusst sein, dass man es mit einem Medikament zu tun hat, das durchaus Nebenwirkungen haben kann.

    Die richtige Dosierung ist daher ganz entscheidend, betont Kühle. Bei guter Einstellung lasse sich „die Kernsymptomatik so herunterfahren, dass der Patient ein Leben führen kann, welches seinen akademischen Fähigkeiten entspricht“.

  • Anh Toàn sagt:

    Was tut Cannabis mit ADHS?

    (Muss ja nicht geraucht werden)

    (Am besten ein bisschen für die gestressten Eltern und die Lehrer und das ADHS Kind)

  • Tina sagt:

    Ich möchte ergänzen, dass man sowieso nix pauschalisieren kann. Wenn das Kind ungeimpft ist, kann es ja kein Impfschaden sein. Also kommt die nächste Analyse: Wie geht’s ihm/ihr in der Schule? Wie ist das Zuhause? Sind wir Eltern präsent, nehmen wir unser Kind wahr? Wir haben als Eltern die Aufgabe/Verpflichtung unser Kind als Mensch wahrzunehmen und ihm beizustehen. Wenn wir nicht imstande sind, dies zu tun, dann müssen wir bei uns anfangen, uns helfen/heilen lassen. Wenn’s uns hingegen gutgeht, wir uns spüren, können wir auch unser Kind wahrnehmen. Ich kann nicht alle Möglichkeiten aufzählen. Möchte nur darauf aufmerksam machen, dass es verschiedene Gründe sein können für das Verhalten von ADS/ADHS, man sollte das Feingefühl haben um zu spüren, wer es nicht hat, holt externe Hilfe.

  • Tina sagt:

    @FV: Lesen ist eine Kunst! Wir sind alle einzigartig, wenn ein Kind nur Hyperaktiv ist, also weder Zuhause noch in der Schule ruhig sitzen kann, dann würde ich behaupten, es könnte ein Impfschaden sein. Wenn hingegen ein Kind Zuhause „normal“ ist und in der Schule Konzentrationsstörungen hat, keine Lust, gelangweilt ist, dann die These von Widerspenstige.
    http://www.impfschaden.info/impfungen-allgemein/geimpfte/ungeimpfte.html

    • Sisifee sagt:

      … Und wenn man dann herausfindet, dass die Hälfte aller Buben einer Klasse wegen Konzentrationsstörungen in die Therapie / ins Coaching / ins Wasauchimmer geht, dann ist steckt der Wurm vielleicht doch nicht nur bei den Kindern.

      • Katharina sagt:

        Marriott Hotels bietet neuerdings Zimmer mit Chemtrail deko an. Aluminiumbrille ist inbegriffen. Boykottieren, sofort!

    • Sportpapi sagt:

      Wenn ein Kind zu Hause normal, in der Schule aber hyperaktiv ist, könnte es an der Wahrnehmung der Betreuungsperson liegen. Oder an der Betreuungssituation (1:1 gegenüber 1:20). Oder dem allgemeinen Lärmpegel. Oder der Einstellung gegenüber Schule, usw.
      Hyperaktivität als möglichen Impfschaden zu bezeichnen halte ich für sehr weit hergeholt. Da würde mich dann die Wirkungsweise schon interessieren. Die aufgeführten „Belege“ helfen hier sicher nicht weiter.

      • Tina sagt:

        @Sportpapi: Es ist für mich absolut verständlich, dass Eltern, die ihr Kind geimpft haben, solche Aussagen nicht gerne hören und es auch nicht annehmen möchten, oder als Möglichkeit der Ursache betrachten könnten. Denn wenn sich die Eltern dann mit dem auseinandersetzen, bekommen sie ein schlechtes Gewissen, weil sie es vielleicht doch nicht hätten impfen sollen. Von dem her respektiere ich Eltern, die das Wort „Impfschaden“ nicht hören wollen. Am besten wie bereits mehrmals erwähnt, auf Mutterinstinkt hören, in sich starkes Vertrauen haben und den eigenen Weg gehen, ohne sich beeinflussen lassen von der Masse, in keiner Angelegenheit, so lebe ich und es ist zwar nicht immer einfach, aber auf jeden Fall lohnenswert.

      • Tina sagt:

        @Sportpapi: Ja, es ist weit hergeholt, das ist so. Ich sage nur, dass es „auch“ möglich wäre, man sollte alles in Betracht nehmen wenn ein Kind ADS/ADHS hat.

      • Sportpapi sagt:

        Tina, reicht auch Vaterinstinkt? Und warum soll ich mich mit Impfschäden auseinandersetzen, für die Sie keinerlei ursächlichen Zusammenhänge darlegen können? Während Impfgegner sogar die im Vordergrund stehende, vielfach belegte Wirkung von Impfungen noch verleugnen?
        Wie also soll der Zusammenhang sein zwischen einer beliebigen Impfung und der Hyperaktivität des Kindes? Was findet da im Körper statt, das dies erklären würde?

      • Tina sagt:

        @Sportpapi: Sie entscheiden, was Sie wollen, ganz klar. Ich lege meine Meinung dar, zu der ich stehe, ich werde immer versuchen, mein Kind zu unterstützen und alles in Betracht ziehen, wenn es ihr nicht gutgehen sollte. Seien Sie nicht so aggressiv, Sie dürfen ja entscheiden was für Sie wahr sein könnte und was nicht. Bzgl. Impfschaden gibt es genug Eltern die sagen, dass ihre Kinder einen Impfschaden haben, also würde ich mir als Eltern automatisch Gedanken machen. Ich bin KEINE Impfgegnerin, warum auch?! Aber ich entscheide, was ich meinem Kind antue und was nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @Tina: Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich aus „Vaterinstinkt“ wählen kann, was ich glauben möchte. Schon gar nicht wenn es um die Kinder geht. Eher ist es so, dass ich mich allenfalls strafbar mache, wenn ich meine Kinder wissentlich und willentlich einer (Lebens-) Gefahr aussetze. Offenbar ist man hier bezüglich Impfen noch tolerant.
        Aber grundsätzlich halte ich es nicht so mit dem Glauben, mit Instinkten. Nicht wenn es daneben wisssenschaftliche Erkenntnisse gibt.
        Und zu den Zusammenhängen zwischen Impfen und Hyperaktivität müsste es doch zumindest eine Therorie geben, die überprüft werden könnte.

      • Sportpapi sagt:

        Bezüglich Impfschaden: Wie erkennt eine Mutter, ein Vater, dass das Kind einen Impfschaden hat?

      • Martin Frey sagt:

        „Ich bin KEINE Impfgegnerin, warum auch?!“
        Ich kann Sie beruhigen, auch beim mehrmaligen Lesen des Threads würde man da nie drauf kommen, Tina. 😉

      • Tina sagt:

        @Sportpapi: Sie sind derjenige, der Eltern als „verantwortungslos“ bezeichnet, der ihr Kind nicht impft, also sind Sie derjenige, der verurteilt und die Entscheidung nicht respektiert oder toleriert. Ich könnte dasselbe sagen, dass Eltern die ihre Kinder impfen, „verantwortungslos“ sind. Aber das würde mir niemals einfallen, weil alle Eltern nur das Beste für ihr Kind möchten. Als Beispiel für einen Impfschaden habe ich jemand aus der Familie, die Schwester meiner Mutter, sie war gesund, nach der Impfung war sie behindert, ist sicher kein Zufall. Es gibt soviele Fälle. Wenn Sie wirklich ein offenes Ohr haben, dann recherchieren sie selber oder sprechen direkt mit Betroffenen. Aber so wie sie antworten, möchten Sie sich gar nicht mit diesem Thema auseinandersetzen. Ihre Entscheidung.

      • Tina sagt:

        @Martin Frey: Ein Impfgegner/in ist jemand, der diejenige nicht respektiert, die es impfen, was bei mir nicht der Fall ist. Ist ja ganz offensichtlich und logisch, dass jemand er impft, Befürworter ist und jemand der nicht impft, Gegner ist. Respekt ist das Zauberwort bei diesen Entscheidungen.

      • Sportpapi sagt:

        @Tina: Sie haben recht, ich finde es bei gewissen Impfungen verantwortunglos und stehe dazu. Genauso wie ich es verantwortungslos finde, wenn Kinder ohne Sonnenschutz in die pralle Sonne geschickt werden, etc. Aber wir leben in einer toleranten Gesellschaft, bis es strafbar wird, braucht es viel.
        Zurück zum ursprünglichen Thema: Das Problem mit diesen Indigo-Geschichten ist, ich zitiere: „Wenn Eltern sagen, ihr Indigo-Kind sei ebe nhyperaktiv, weil es besonders begabt sei, wird eine Zusammenarbeit schwer. Sie lehen sich zurück und geben der Lehrperson zu verstehen, sie sei unwissend und dielattantisch.“ und: „Eltern, die die Hyperaktivität ihrer Kinder mit übersinnlichen Argumenten rechtfertigen, lenken oft von familiären Problemen ab und verstecken sich dahinter.“

      • Martin Frey sagt:

        @Tina: Impfgegner sind Menschen, die Impfungen vereinzelt oder pauschal ablehnen und demzufolge beschliessen, sich selber oder ihre Kinder nicht impfen zu lassen, auch wenn der Nutzen der Impfung sehr gut dokumentiert ist.
        Zwar ist es oft naturgemäss der Fall, dass Impfgegner anders geartete Entscheidungen anderer Leute nicht respektieren, das ist aber letztendlich eine Frage des Anstandes. Respektive des Respekts, wie Sie richtig sagen. Ein Ausschlusskriterium ist es nicht.

      • Tina sagt:

        „Aber grundsätzlich halte ich es nicht so mit dem Glauben, mit Instinkten. Nicht wenn es daneben wisssenschaftliche Erkenntnisse gibt.
        Und zu den Zusammenhängen zwischen Impfen und Hyperaktivität müsste es doch zumindest eine Therorie geben, die überprüft werden könnte.“
        Wenn man sich nur auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt, hat man verloren und ist ausgeliefert, solche Menschen sind für Manipulation hervorragend (die Masse ist so). Ja, es müsste eine „offizielle“ Theorie für ALLE geben. Stellen Sie sich vor, wieviele Klagen die Pharma am Hals hätte, wenn es belegt werden könnte. Das wird sicher nicht demnächst stattfinden. Gibt immer mehr Leute, die nicht impfen, auch das ist fragwürdig, oder nicht?! Die Menschen beginnen endlich, selber zu überlegen.

      • Tina sagt:

        @Sportpapi: Wenn Eltern so argumentieren, dann finde ich es arrogant und schadet dem Kind, weil das Kind das Gefühl hat, es sei etwas besseres. Dieses Verhalten kann ich auch nicht teilen und verstehen, geht gar nicht. Aber es gibt sicher einen Weg, den man finden kann, der für alle einigermassen stimmt, ohne zu erwähnen, dass das Kind speziell begabt ist (Kopfschüttel). Und solche Kinder sind nicht besser als andere, sie sind wie die anderen und sie wollen auch so wie die anderen sein, die Eltern übertreiben es z.T. und schaden dem Kind mit dieser Art und Weise nur. Aber auch das ist meine persönliche Meinung.

      • Sportpapi sagt:

        „Wenn man sich nur auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt, hat man verloren und ist ausgeliefert, solche Menschen sind für Manipulation hervorragend.“ Ich räume ein, dass nicht alles wissenschaftlich belegt ist, sein kann. Aber vieles ist gut dokumentiert. Und das lässt sich einfach nicht mit dem Hinweis auf Pharmalobby oder Lügenpresse etc. auf die Seite schieben.
        Noch einmal: Ich schliesse keinerlei Zusammenhänge zwischen Impfung und Hyperaktivität aus. Nur würde ich dazu gerne eine Theorie lesen, wie das zusammenhängen könnte.

      • Martin Frey sagt:

        Ja, wenn ich natürlich sehe, dass irgendein Lehrer (sorry Sportpapi) aus der Schule plaudert und da seine Ansichten zum besten gibt, dann ist das natürlich Beweis genug, Tina.
        Aber nochmals Ihre eigene Frage an Sie, wenn ich mir Ihren Link so anschaue: „Ich bin KEINE Impfgegnerin, warum auch?!“ 😀

      • Tina sagt:

        „Impfungen sind immer hirnaktiv! Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Das bedeutet, dass Impfreaktionen bis hin zu schweren Impfschäden vor allem neurologischer Natur sind – also fast mit einem Hardwarefehler vergleichbar – und sich kaum durch Psychotherapie und dergleichen beeinflussen, geschweige denn heilen lassen. So gesehen erscheinen Syndrome wie Hyperaktivität, Legasthenie, Aggressivität, Sprachverzögerung, Autismus und vieles mehr in einem ganz anderen Licht. Es handelt sich demnach um neurologische Störungen im Gehirn mit unterschiedlichem Manifestationsgrad.“

      • Tina sagt:

        Impfstoffe, die Quecksilber, Aluminium, Formaldehyd und viele andere chemische Zusätze enthalten, könnten die Blut-Hirn-Schranke überwinden und im Gehirn neurologische Schäden hervorrufen. Das betreffende Kind könne dann sein Verhalten nicht mehr ausreichend kontrollieren.

      • Tina sagt:

        @Martin Frey: Sie haben Spass dabei, sollen Sie auch haben. Ich finde es ein sehr ernstzunehmendes Thema. Vermutlich erschrecken viele Eltern, die ihr Kind geimpft haben wenn sie sich damit auseinandersetzen. Denen Eltern möchte ich ans Herz legen, sich kein Gewissen zu machen, weil sie damals auch dachten und überzeugt waren, dass eine Impfung unschädlich ist. Können nur hoffen, dass nicht jedes Kind einen Schaden davon trägt. Gefährlich sind anscheinend die heutigen Impfungen, die kombinierten.

      • Sportpapi sagt:

        Danke für den Link, Tina. Zufällig hatte ich den heute auch schon gelesen, und ganz kräftig den Kopf geschüttelt. Sehen Sie den Widersprich zwischen Titel, und dem was dann als Beleg angeführt wird? Und dann noch Solches: „Es sind mir etwa 15 Familien bekannt, die Ihre Kinder bewusst nicht oder nur sehr wenig haben impfen lassen. Erziehungsstress sei ihnen unbekannt. Die Kinder bereiteten ihnen fast nur Freude. Trotzalter und Pubertätskrisen verliefen nahezu unbemerkt. Von den Lehrern würden sie wegen ihres vorbildlichen Lern- und Sozialverhaltens besonders gelobt. Diese Klientel unterscheidet sich somit wesentlich von einem Großteil der Kinder innerhalb und außerhalb der Schule.“

      • Martin Frey sagt:

        „Ich finde es ein sehr ernstzunehmendes Thema.“
        Das finde ich ja auch, Tina. Aber wie hat ML diese Woche mal sinngemäss gesagt: ‚es gibt zwei Themen, bei denen alle Menschen aus unerfindlichen Gründen der Ansicht sind, mitreden zu können, Medizin und Politik.‘
        Wahrscheinlich gibt es noch mehr solcher Themen, Schule z.b, oder auch Fussball. Aber die Medizin gehört garantiert dazu. 🙂

      • Tina sagt:

        Ich sehe absolut keinen Widerspruch Sportpapi. Der Artikel ist meines Erachtens ernstzunehmen. Sie erklären sogar den Ursprung. Für mich als Mama ist es absolut klar, dass ich mein Kind nicht impfe, bis auf Tetanus, diese Impfung würde ich im Notfall machen. Haben Sie den Schlusssatz gelesen: „Impfungen können eine maßgebliche, vielleicht sogar entscheidende Ursache von Verhaltensauffälligkeiten sein. Dieser Gedanke scheint aber den allermeisten Eltern, Lehrern und Fachleuten jeder Couleur völlig fremd zu sein.“ Zuviele Leute schauen weg, sie wollen es nicht hören, weil ihre Kinder bereits geimpft sind, ganz klare Sache.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Tina

        Sie haben geschrieben dass Ihre Tante aufgrund Impfschaden behindert ist.
        Ich weiss nicht in welcher Altersgruppe Sie sich befinden, für meine älteren Verwandten war Kinderlähmung noch ein grosses Thema, die meisten kannten jemanden der/die persönlich davon betroffen war.
        Und wie wir erst kürzlich hörten ist Polio wieder aktiv…, noch nicht bei uns… .
        Aufgrund unserer med Versorgung befinden wir uns einigermassen in Sicherheit falls die nicht-geimpfte Krankheit schwere Komplikationen macht, hier ist es einfach auf Impfungen zu verzichten, uns geht es meistens nichts ans „läbige“- ausser eine Schwangere wird dann blöderweise mit Röteln angesteckt wenn sie noch nichts von ihrer Schwangerschaft ahnt, oder mit sonstwas nettem.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        Oder ein immunsupprimierter Mensch, und davon gibts Einige- ich sehe hier durchaus auch eine Pflicht zu Solidarität.
        Oder sind die dann halt selber schuld, weil transplantieren und chemotherapieren sollte man sich eben auch nicht lassen?

        Verzichten die Menschen, welche auf Impfungen verzichten, auch konsequenterweise auf Reisen in Gebiete wo für die Einheimischen keine gute Gesundheitsversorgung zur Verfügung steht?

      • Sportpapi sagt:

        Tina, ernsthaft jetzt: Sie nehmen wirklich ein Sammelsurium von Erlebnisberichten, Glaubenssätzen, Meinungen von Grosseltern, pensionierten Lehrern, Medizinhistorikern usw. als Beleg dafür, dass Impfungen schädlich sind? Ja Sie verzichten deswegen bei Ihren Kindern sogar auf wichtige Impfungen, wie etwa, BS hat es angeführt, die Kinderlähmung? Ich kann Martin Frey nur beipflichten: Schuster bleib bei deinen Leisten! Und für Ihre Kinder hoffe ich das beste!

      • Sportpapi sagt:

        Noch eine letzte Frage hätte ich allerdings: Glauben Sie denn, der Ausbruch der Krankheiten, die mit der Impfung verhindert werden sollte, sei dann irgendwie nicht gehirnaktiv? Obwohl teilweise die gleichen Abläufe passieren, nur noch etwas intensiver?

  • Widerspenstige sagt:

    Ich habe den leisen Verdacht, dass man das Kind einfach nicht beim Namen nennen will, so benenne ich es halt: es sind Menschen, die auf einem höheren Level geboren wurden und sich mit dem jetzigen Level ganz schwer tun. Sie werden auch Indigokinder genannt und nein, das ist nicht eine esoterische Weisheit, sondern feingeistige Menschen spüren, dass es sich so verhält. Sie haben die Aufgabe, sinnentleerte Routinetätigkeiten zu hinterfragen und unsere Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Deshalb reagieren sie so heftig auf verkrustete Abläufe, die ihrem feinen Sensor so zuwiderlaufen. Dass sie speziell auf Neurofeedback wie auch Musik-/Maltherapie gut ansprechen, deutet darauf hin. Ritalin würde ich deshalb weniger empfehlen, wer es irgendwie umgehen kann.

    • KA sagt:

      „auf einem höheren Level geboren“, grrrr!!! Wieso immer dieses Wertung? ob höher oder tiefer, besser oder schlechter, gescheiter oder blöder, weshalb können wir die Menschen nicht einfach so akzeptieren wie sie sind, ohne sie in eine Schublade zu stecken? Das käme uns Menschen in unserer Vielfalt viel mehr entgegen und würde das Verhältnis untereinander echt entspannen.

    • Sisifee sagt:

      WS: Ihr Beitrag berührt mich, auch wenn ich mich mit dem Begriff „Indigokinder“ etwas schwer tue – weil mir scheint, da hier ein sehr schwer fassbares Phänomen einfach mit einem neuen Label versehen werden soll.
      Ich finde es interessant, dass das Thema Hochsensibilität immer mehr aufkommt und denke auch, dass das in eine bessere Richtung weisen könnte. Und ja: Ich nehme einige der ADHS-Kinder, die ich kenne, als sehr sehr sensibel wahr. Sie spüren sofort, wenn Erwachsene nicht authentisch sind und Regeln keinen Sinn machen und reagieren massiv darauf. Wie oben beschrieben haben wir bei unserem (nicht ADHS) Kind mit Neurofeedback sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich kann es nur empfehlen.

    • Franz Vontobel sagt:

      Der ganze nicht-feingeistige Rest der Menschheit sieht es eher wie auf Wikipedia beschrieben:
      Als Indigo-Kinder bezeichnen Anhänger esoterischer Ideen eine Gruppe von Kindern, denen sie ganz besondere psychische und spirituelle Eigenschaften und Fähigkeiten zuschreiben. Der Begriff der Indigo-Kinder gelangte in esoterischen Kreisen zu internationaler Bekanntheit und zu zahlreichen Adaptionen in einschlägigen Veröffentlichungen sowie im World Wide Web. Der Begriff wird nicht durch Erkenntnisse der Psychologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie oder Pädagogik gestützt und fand im wissenschaftlichen Diskurs so gut wie keine Resonanz.

    • Tina sagt:

      @Widerspenstige: ich habe mich ebenfalls mit dem Thema Indigo/Kristall/Regenbogenkinder befasst und ja, ich glaube auch daran, dass es einen Zusammenhang hat. Aber die Mehrheit glaubt nicht an so etwas, die nennen es Esoterik, obwohl es nix mit Esoterik zu tun hat. Aber wissen Sie, bis die Mehrheit der Menschen dieses Bewusstsein erreicht, geht es noch eine Weile/Generationen denke ich. Finde es aber toll von Ihnen, dass sie dieses Thema ansprechen und die Leute so sensibilisieren. Traurig ist aber, dass wenn die Eltern an sowas nicht glauben, das Kind sich nicht wahrgenommen fühlt und dann eben rebelliert. Das System unterstützt diese These „noch“ nicht und das wird noch eine Weile dauern….

      • Tina sagt:

        Auch habe ich gelesen, dass die Hyperaktivität ein Folgeschaden von Impfungen sein könnte. Aber auch da schneide ich ein These an, die fragwürdig und heikel ist, es existieren keine Beweise und kein Arzt würde so etwas zugeben, die Pharmaindustrie hat eine zugrosse Macht.

      • Franz Vontobel sagt:

        Ja was jetzt? Evolutionärer Sprung oder Opfer der Impf-Verschwörung?

        Du musst dich entscheiden, 2 Felder sind frei!
        https://www.youtube.com/watch?v=6KgY4hZg0pE
        Plopp! Plopp, das heisst Stopp!

      • Alpöhi sagt:

        Flopp?

      • Sisifee sagt:

        Ui TINA!!! Das Impfthema…. !!! Sie sind mutig heute :-))).

        Nein, im Ernst: Wie Sie früher erwähnt haben, muss man als Eltern zum Teil selbst nach Alternativen suchen, recherchieren, sich informieren. Das gilt beim Impfen ebenso wie bei schwierigen Kindern. Ein guter Kinderarzt, der sich mit Alternativen auskennt (und auch weiss, was nichts nützt) ist viel Wert.
        Oft muss man als Eltern sich selbst stark vertrauen. Macht man die Augen auf, nimmt man auch die Sensibilität seiner Kinder wahr. Unser Ältester hat ein erstaunliches Sensorium für Details und kritisiert an Erwachsenen / Lehrern Dinge, die ich eigentlich sehr ähnlich wahrnehme, aber weniger beachte. Ich mag es nicht etikettieren und versuche ihn einfach so sein zu lassen….

      • Katharina sagt:

        Tina macht auf Zoltan. Nanochips in der Impfung und Chemtrails oder *schlimmer* Strahlung vom Handy zum Aktivieren.

        https://www.youtube.com/watch?v=_Kl5RRW42Jg

      • Sportpapi sagt:

        @Tina: Löblich, dass Sie das Thema Indigo-Kinder als These, und nicht als Fakt darstellen, auch wenn die weiteren Ausführungen in eine andere Richtung gehen. Behauptet wird ja da offensichlich, dass fast alle Kinder heute eigentlich Indigo-Kinder sind, also eine neue Generation mit ganz neuen Fähigkeiten.
        Wie kommen Sie darauf, dass dies nichts mit Esoterik zu tun hat? Womit denn sonst?

      • Sportpapi sagt:

        „Es komme mit einem hohen Selbstwertgefühl und dem Wissen um seine Erhabenheit auf die Welt, akzeptiere keine (künstlichen) Autoritäten und reagiere nicht auf Disziplinierungsversuche, verweigere ihm unverständlich oder sinnlos erscheinende Handlungen, zeige Frustrationen gegenüber ritualisierten Systemen, gelte als Querdenker, habe Schulschwierigkeiten, werde von anderen als dissozial wahrgenommen und habe einen hohen Intelligenzquotienten.“
        Wie würden wir wohl sonst Menschen bezeichnen, die so charakterisiert werden? Mit erscheint es eher, als ob man eine schöne Erklärung gesucht hat für Kinder, die aus dem Rahmen fallen, teilweise vermutlich auch, weil sie zu Hause nicht sozialisiert wurden, sondern als kleine Prinzen und Prinzessinen auf Händen getragen wurden.

    • Widerspenstige sagt:

      Ka, das ist nicht wertend im herkömmlichen Sinn gemeint, sondern auf einer anderen Bewusstseinsstufe als uns bekannt ist. Deshalb funktionieren die herkömmlichen Massnahmen so schlecht, da nicht adaptierbar auf diese neue oder besser anders entwickelte Bewusstseinsstufe dieser Menschen. Ich weiss, das ist ein Minenfeld, wenn nur schon das Wort ‚Indigokind‘ oder ‚esoterische Weisheit‘ fällt. Aber ich erwähne es in diesem Zusammenhang, weil es ruhig wieder einmal in Erinnerung gerufen werden darf zum heutigen Thema.

      • Tina sagt:

        @Sisifee: Wie wahr was Sie schreiben, wir müssen uns selber stark vertrauen und den Mut haben, unseren Weg zu gehen, auch wenn das System/Mehrheit Mühe mit Aussenseiter hat. Es ist schön zu lesen, wie Ihr Aeltester reagiert, wir Eltern können nämlich auch soviel von unseren Kindern lernen.

      • Katharina sagt:

        WS: Im Transhumanistischen Spektrum oder meinetwegen Indigo Children(pun intended) sind viele aus dem ADHS/Asperger Spektrum. Das sind dann diejenigen, die von Augmentation (sie selber) träumen und die anderen (also wir common folks die kein Biohacking machen wollen) als Sub-Humane betitteln (punintended).

        Aber: Die Science hinter ADHS/Asperger war immer umstritten. Siehe ML zur causa Katalogaufnahme (DSM).

        Die Frage ist, wie eine Gesellschaft mit Menschen umgeht, deren kognitive Verarbeitung anders ist als bei der Mehrheit. Da wird mMn politisch missbrauch betrieben (e.g. der Druck seitens Schulen, ‚auffällige‘ unter Rezept zu zwingen, ansosnten sie nicht mehr in die Schule dürfen -> normativer Zwang).

      • Katharina sagt:

        Umgekehrt aber auch: Wenn die betroffenen und ihr direktes Umfeld leiden, dann ist es Pflicht der Wissenschaft und der Arztkunst, dieses Leiden zu vermindern.

        Ich jedenfalls halte mich da fern von Ferndiagnosen und Urteilen,ohne die konkrete Situation zu kennen.

        Diese ist sicher auch für praktizierende Aerzte nicht einfach , da die Wissenschaft zum Thema unsicher ist und sich schnell wandelt (Neurobiologie et. al.)

      • Alpöhi sagt:

        …womit mir wieder der Satz in den Sinn kommt, dass nach der Schulzeit alle gleich dumm sind. Denn normativer Zwang führt zur Nivellierung nach unten. (Anders geht ja gar nicht)

        Opfer des normativen Zwangs sind also nicht nur die ADHS, sondern auch die Hochbegabten und Hochsensiblen. Die kommen bei einem nivellierenden System zwangsläufig unter die Räder.

        Ich geh jetzt einen saufen 🙁

      • Sportpapi sagt:

        WS, eigentlich ist es mir egal, welcher Ideologie die Leute anhängen, zu welcher Sekte sie sich bekennen. Aber Kinder mit ADHS haben ein Anrecht auf adäquate Behandlung. Ihnen hilft es nichts, wenn ihre Eltern sie auf einen Sockel stellen, ihre Problem wegwischen, indem sie erklären, die Kinder seien halt besonders und die Schule darauf schlecht eingestellt. Tatsache ist, dass die Schule macht, was sie kann, und die Eltern sind in der Pflicht, auch ihren Kindern gegenüber, ebenfalls ihren Beitrag zu leisten.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Widerspenstige

      @Tina

      und sonstige IndigokinderSymphatisanten

      erstens, wenn ganz plakativ gesagt, das Hirn nicht neurotypisch funktioniert, dann sind die Wahrnehmungsfähigkeiten eben auch nicht typisch. Und so wie es Menschen gibt deren Geruchsempfindung plötzlich viel ausgeprägter ist als vorher (normal) so gibts dasselbe auf den anderen Bereichen.

      Und vor allem zweitens, wo bitte sehr sind dann die Autisten, welche diese „starren Zwänge“ oft brauchen und gerade nicht hinterfragen wollen, versorgt? Sind das dann die Gegensätze zu Indigo/Regenbogen/Kristallkindern?

  • Sofie sagt:

    Früher als es noch kein medikament gegen behandlung von krebs gab, und als es erfunden wurde stieg der verbrauch auch! Oder sind sie etwa dagegen das man krebs behandelt? Nur weil man behandelt
    wird mit medis!

    • Sisifee sagt:

      Natürlich nicht. Allerdings: Meine Mutter erkrankte in den 70ern an Krebs. Die Chemo war derart heftig, dass sie an den Nebenwirkungen beinahe gestorben wäre und knappe 40 Jahre später erneut Krebs bekam, der als Spätfolge der ersten Chemo eingeordnet wurde.
      Die Therapien von Krebs sind zum Glück enorm weiterentwickelt worden, und es wäre wünschenswert, dasselbe geschieht bei der Therapie von ADHS. Ich glaube, Ritalin kann helfen, aber Alternativen wären begrüssenswert.

      • Tina sagt:

        Und vergessen wir nicht, wir reden von Kinder während der Entwicklung, im Wachstum. Ja, Alternativen wären begrüssenswert, aber wenn uns keine Alternativen von der Mehrheit der Denker angeboten werden, müssen wir als Eltern selber recherchieren, informieren, was man Alternativ machen könnte. In der Naturheilung, Energiearbeit gibt es soviele Möglichkeiten.

      • Sportpapi sagt:

        In der Regel wird ja viel probiert, bis zu starken Medikamenten gegriffen wird.
        Und wenn Energiearbeit, Handauflegen, Astrologie oder Geisterbeschwörung helfen, wird jeder Lehrer, jede Schule dankbar sein. Mein Weg wäe intensiver Sport, aber vermutlich würde auch das nur begrenzt nutzen.
        Ritalin gibt es, wenn anderes nicht funktioniert hat, und die Situation für die/alle Beteiligten nicht mehr tragbar ist. Vor allem für das Kind.

    • Muttis Liebling sagt:

      In 2 Themen fühlt sich jeder kompetent, Medizin und Politik. Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall und auch aus mehreren Beobachtungen im Umfeld lernt man nichts über Krankheiten.

      Deswegen noch mal knapp. Es herrscht keine Einigkeit, ob AD(H)S eine eigenständige Krankheit ist, oder vielleicht mehr dem bipolaren Formenkreis zuzuordnen ist, oder es sich um eine lokale, temporäre Fehladaptation handelt. Auf jeden Fall ist es eine Diagnose, für welche die Kasse zahlt.

      Bei Ritalin sind die Pharmakologen und Psychiater genau so uneinig. Das gilt aber für fast alle Psychopharmaka. Generell muss man sagen, das bis jetzt nicht genügend Erfahrungen vorliegen. Die haben wir erst, wenn die erste Anwendungskohorte tot ist. Also in ca. 50 Jahren.

      • Franz Vontobel sagt:

        Sie haben nicht aufgepasst, NL: ADHS ist entweder
        a) der nächste evolutionäre Sprung (in der Schüssel) oder
        b) einer Verschwörung der Impf-Illuminati entsprungen oder
        c) beides, keines oder alle drei von den vieren!

      • Muttis Liebling sagt:

        2/ Allerdings gehen wir davon aus, dass fast alles, was mit Psychopharmaka zu erreichen ist, auch nichtmedikamentös zu erreichen ist, in dem Fall mit dem schon erwähnten Neuro-/ Biofeedback.

        Die Kassen präferieren im Regelfall die wesentlich preiswertere Pharmakotherapie, insbesondere beim sehr billigen Ritalin. Auch stellt sich der Erfolg medikamentös sehr viel schneller ein.

      • Katharina sagt:

        Neuro/Biofeedback ist ha ehemm.. bleading edge science….

        Item: die science hinter adhs/asperger ist in der Tat umstritten.

        Was ein pee si kiatrist mit neurobiologie zu tun haben soll, entgeht mir wiederum völlig.

      • Sisifee sagt:

        ML: Das Problem ist, das der Erfolg nicht nachhaltig ist bei Ritalin. Wird es abgesetzt, steht man am selben Punkt wie vorher. Neurofeedback hingegen hilft, sich ein anderes Verhalten anzueignen. Das Training muss gegebenenfalls bei Entwicklungsschüben wieder aufgenommen werden, grundsätzlich gilt aber, dass die neu erworbenen Verhaltensmuster bleiben. Wie schon oben gesagt: Null Verständnis, dass die KK hier nicht bezahlen.

  • Sofie sagt:

    Das mit dem zu schnell ritalin geben pasiert vielleicht in einzelfällen, bei uns ging die abklärung 2 1/2 jahre! U d von den psychiatern wurde nicht einmal ritalin erwähnt in dieser zeit! Sondern alternativen gesucht

  • Marcel sagt:

    Ich schlage vor das alle die kein Kind haben mit diagnostizierten ADHS oder ADS sich sofort verziehen mit ihre negative Bemerkungen. Betreue selber mal eine Woche so ein Kind. Ihr landet nach eine Woche in einem Sanatorium. Ihr wisst doch kaum was solche Eltern durchmachen.

    • Philipp Rittermann sagt:

      sehen sie, marcel. ihr kommentar versprüht die aggression überforderter eltern. und nochmals. ritalin ist heute zu deren „life-style-kompensation“ geworden. ob ihnen das gefällt, oder nicht. vielleicht hätten sich viele betroffene eltern im vorfeld fragen sollen, ob man die verantwortung für ein kind auch wirklich und vollumfänglich übernehmen wolle – oder ob das kind einfach zu den 3 autos, den 2 karrieren und den übrigen status-symbolen dazu gehöre…?

      • Carolina sagt:

        Nochmal Rittermann: was genau wissen Sie von ‚betroffenen Eltern‘ oder ‚betroffenen Kindern‘? Oder spielen Sie hier einfach den Troll und lassen Ihre schlechte Laune hier aus?
        Gemäss Ihren Worten oben muss man diese Trollerei dann wohl als Charakterschwäche ansehen….. unabänderlich anscheinend.
        Hören Sie sich doch einfach mal an, was Betroffene zu sagen haben – für sich selber können Sie dann immer noch ein Urteil treffen und mit Ihren Täubeleien am Sandsack weitermachen.
        Mich interessiert es, was diese Eltern zu berichten haben und ich möchte nicht jede Erfahrung von einer Ihrer kindischen Verurteilungen kommentiert sehen.

      • Philipp Rittermann sagt:

        ich weiss, carolina, dass ritalin heute in hohem masse missbraucht wird.

      • Tina sagt:

        Ja, die Zahl des Missbrauchs von Ritalin ist ERSCHRECKEND, da gehe ich mit Herr Rittermann absolut einig. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass es keine anderen/besseren Methoden gibt um dem Kind zu helfen/unterstützen. Ein Erwachsener kann selber entscheiden und Ritalin nehmen. Aber ein Kind kann nicht selber entscheiden, wir Eltern entscheiden für Es. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren und ich würde es mir nie verzeihen können, wenn mein Kind dann im Erwachsenenalter Schäden tragen würde dank der Einnahme von Ritalin im Kindesalter. Anhand der Kommentare lese ich heraus, dass die Kinder hauptsächlich in der Schule Probleme haben. Dann ist fast klar oder offensichtlich, dass im Schulsystem etwas nicht stimmt?!?! Hm….

      • Sisifee sagt:

        @ Tina: Am Schulsystem ist sicherlich nicht alles so toll. Nun ja, es ist die Volksschule, und mit ihrem Integrationsauftrag, dem nicht die entsprechenden Mittel folgten, nicht in einer einfachen Situation.
        Ich erlebe es jedoch auch, dass es wirklich Kinder gibt mit ADHS-Diagnose, deren Verhalten den Rahmen der Schule sprengt, und dem wäre auch in den 70ern, als vieles noch einfacher war an der Schule, so gewesen. Diesen Kindern hilft nicht einfach etwas mehr Bewegung oder bessere Lehrer oder bessere Eltern…
        Ich hätte auch sehr grosse Mühe, Ritalin einzusetzen, eben weil die Langzeitwirkung nicht genügen erforscht ist. Ich finde deshalb, es braucht ganz dringend Alternativen.

      • Marcel sagt:

        @ Rittersmann: „vielleicht hätten sich viele betroffene eltern im vorfeld fragen sollen, ob man die verantwortung für ein kind auch wirklich und vollumfänglich übernehmen wolle“.
        So was dämliches habe ich selten gehört. Man nimmt ja ganz bewusst ein Kind mit ADHS, ads, weil man dies ja vor der Geburt so bestimmen kann und wünschen kann, und deswegen bestellt man schon vor der Geburt eine jahrespackung ritalin. Mal ein packungszettel mit den Nebenwirkungen gelesen. Das tut keine Eltern seine Kindern freiwillig an. Nein der Herr ist kein troll, sondern hat nur eine pathologische Abwesenheit von Empathie.

      • gugus sagt:

        @tina: Doch, mein 11 jähriger konnte selber entscheiden, ob er Methylphenidat nehmen will oder nicht. Er hat es eine Zeit lang (ca. 6 Monate) genommen, wir haben parallel eine Neurofeedbacktherapie gemacht. Das alles hat die Situation und ihn insgesamt so entlastet und beruhigt, dass er das Medikament nicht mehr nehmen wollte weil er fand, es sei nicht nötig und er sich nun eher ZU beruhigt fühlte. Für uns Eltern war das okay. Das heisst nicht, dass er es nie wieder nehmen wird. Er weiss, wie es ihm damit geht. Sollte er es wieder mal wünschen, werden wir das mit ihm angehen.

      • Sisifee sagt:

        @ gugus: Danke für diesen Hinweis! Ich finde es sehr schön, wenn es eine gemeinsame Entscheidung ist und es beeindruckt mich zu lesen, wie gut Ihr Kind spürt, was es wann braucht. Chapeau!

    • Sisifee sagt:

      @ Marcel: Verziehen muss sich hier niemand, nein. Aber ich gebe ihnen Recht, dass einem ein Kind mit ADHS extrem fordern kann. Ein Freund meines Sohnes hat ADHS, es gab Phasen, da war ich nach 2 Stunden wirklich erledigt. Ich habe es weiter oben schon angebracht: Eltern sind nicht zu verurteilen, gar nicht. Die Eltern gehören für mich zu den Mit-Betroffenen.
      Hingegen muss schon über den ständig steigenden Einsatz von Ritalin und über allfälligen Missbrauch gesprochen werden. Da sollte man die Augen nicht verschliessen.

      • Tina sagt:

        Wohlverstanden: Ich möchte niemand, wirklich niemand verurteilen, der seinem Kind Ritalin gibt. In allem im Leben müssen wir aber die Eigenverantwortung für unsere Taten/Entscheidungen tragen, das ist manchmal nicht allen Menschen bewusst. Viele Menschen nehmen den einfachen Weg und schieben die Verantwortung ab, indem sie Dritte beschuldigen…das Bewusstsein fehlt, das System weiss das ganz genau und manipuliert hervorragend. Wir haben aber immernoch einen Kopf, um selber zu denken und sich ein Bild der Realität zu machen.

    • Sofie sagt:

      Danke marcel sie sprechen aus meinem herzen

    • Alpöhi sagt:

      Ich war vor einigen Jahren Hilfsleiter in einem Kindersommerferienlager. Da war ein 12-jähriger, dem musste ich morgens, mittags und abends vor dem Schlafen gehen seine Pillen geben. Er war versöhnt damit und es war kein Problem.

      Der Bub war (trotz der Pillen) ein quirliges Energiebündel, aber so ein lieber Schnüggel, ich mochte den wirklich gut.

      • Tina sagt:

        Das Ritalin hilft, bezweifle ich nicht, das ist nich das Argument. Es geht um die Langzeitschaden die es verursachen könnte, vor allem beim Wachstum, bei der Entwicklung eines Kindes. Im Alter kann es Depressionen auslösen, aber leuchtet mir ehrlich gesagt auch ein, denn mit der Einnahme von R wird es ruhiggestellt und ist nicht mehr sich selber, die Emotionen/Impulse werden unterdrückt. Aber der Körper rebelliert irgendwann, ist ja klar. Wie bereits weiter oben erwähnt, ich möchte diese Verantwortung als Eltern nicht tragen, dass mein Kind dann im Erwachsenenalter Schaden vom Ritalin hat, ich könnte nicht mehr ruhig schlafen, mein schlechtes Gewissen würde mich auffressen. Es gibt andere Methoden, bin ich überzeugt. Das System unterstützt aber leider zuwenig die betroffenen Kinder/Eltern.

      • gugus sagt:

        @Tina: Die Depressionen kommen eher bei unbehandeltem ADHS. Viele unbehandelte ADHSler entwickeln ein Drogenproblem – Selbstmedikation halt. Da ist mir die kontrollierte Behandlung mit Methylphenidat lieber. Im übrigen kommt es wohl auch immer wieder vor, dass Erwachsene nach jahrelangen, erfolglos behandelten Depressionen feststellen, dass sie eigentlich ADHS haben und erst die Behandlung mit ADHS-Medis hilft.

      • Sisifee sagt:

        Dasselbe bei Erwachsenen mit Burn-out. Es kann sich lohnen, nach einem nicht diagnostizierten ad(h)s zu suchen.

    • Alpöhi sagt:

      Übrigens, ich selber war in meiner Primarschulzeit sowas von zapplig und auffällig. Heute wäre ich wohl auch „ritalingefährdet“. Aber ADHS? Eher nicht. Höchstens AD, auch Geltungsdrang genannt 😉

  • Sisifee sagt:

    Sofie: Sie wettern selbst ganz tüchtig, gemerkt? Jedes Kind, jeder Mensch ist einzigartig. Die welche besser mitschwimmen im Mainstream und die, die damit knorzen. Wir alle müssen schlussendlich unseren eigenen Weg finden, als Kinder, als Eltern, als Erwachsene ohne Kinder. Es geht nun mal nicht darum, es allen Recht zu machen, weder im Leben grundsätzlich, schon gar nicht als Eltern. Hier ist der Anspruch falsch, nicht die Realität.

    • Carolina sagt:

      Ja, Sie aber auch, Sisifee. Dieses ansonsten wirklich sehr interessante Thema wird abgewürgt, wenn Sie meinen (siehe oben), für alle oder die meisten Eltern sprechen zu können und das, was ML gesagt hat, nicht erwägen können. Gleichermassen nutzt es der Debatte gar nichts, wenn Sofie das, was sie bei anderen kritisiert, selber macht……
      Lesen Sie doch, was RoXY oben geschrieben hat: es muss sich notwendigerweise bei dem Thema um eine Ansammlung von Einzelfällen handeln – Menschen empfinden und handeln unterschiedlich und gehen mit von aussen gleich aussehenden Problemen auch unterschiedlich um. Das kann man mit einbeziehen in die Diskussion: mich interessiert es wirklich, wie Eltern/Kinder mit ADHS/ADS umgehen, auch Ihre Berichte. Zusammen mit vielen anderen ergeben sie

      • Carolina sagt:

        /2 ein (notwendigerweise unvollkommen bleibendes) Puzzle, das vielleicht dem einen oder anderen Betroffenen neue Möglichkeiten aufzeigt.
        Also bitte berichten Sie, Sie stossen ja sogar bei den Mitmachenden hier, die sonst eher für ihre, äh, Humoreinlagen bekannt sind, auf Interesse.

      • Sisifee sagt:

        Liebe Carolina, ich bin mir nicht bewusst, dass ich für alle Eltern gesprochen habe (falls, dann war das nicht meine Absicht), etwas abgewürgt oder ML kommentiert zu haben.
        Kann es sein, dass Sie Sofie meinen?

      • Carolina sagt:

        Nein, ich meinte Sie, als Sie Lucrezia oben ‚allgemeines Eltern-Bashing‘ für deren Einwand vorwerfen – den dann ML und MF verifizieren. Ist aber auch egal!
        Ich finde es einfach enttäuschend, dass ein für mich sehr interessantes Thema leidet durch die Annahme, man könne andere Haltungen und Meinungen einfach abschmettern, in dem man dem anderen keine Ahnung, Nicht-Betroffenheit und/oder mangelnde Elternkompetenz unterstellt.
        Ich interessiere mich wirklich sehr für das, was Sie als Betroffene zu sagen haben, es sollte aber auch klar sein, dass keine einzelne Sicht- und Handlungsweise allgemeingültig ist.

      • Sisifee sagt:

        @Carolina: Mein Post hat Lukrezias Aussage bezogen, dass es Eltern gäbe, welche von Arzt zu Arzt rennen, bis einer was findet, und dass sie dann erst glücklich sind. Das empfinde ich als Elternbashing und der Diskussion nicht zuträglich.
        Ich wusste auch nicht, das sich hier für meine „äh, Humoreinlagen“ bekannt bin.
        Ebenso weiss ich jetzt auch nicht, ob ich mich zu den Betroffenen zählen soll, da wir ja die Diagnose „Nicht ADHS“ und später „wenn man es abklären würde ev. ADS“ haben, dies aber bewusst nicht weiterverfolgt haben. Wir sind mit unserem Sohn auch an Grenzen gestossen, ja, aber wohl in viel weniger grossem Masse, als andere Eltern, die ich kenne (und das nicht, weil wir so grossartig sind, sondern weil unser Kind weder aggressiv noch hyperaktiv war).

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Sisifee

        mit den für Humoreinlagen-bekannten hat Carolina vermutlich eher den Herrn Rittermann als Sie gemeint 🙂 Und wenn der sich schon ernstlich fürs wirkliche Thema interessiert, dann wär höchste Zeit „zu liefern“ 😉

      • Sisifee sagt:

        Danke BS, ich hab’s gemerkt…. :-). Geliefert hab ich trotzdem.

    • Philipp Rittermann sagt:

      yeah baby! 🙂

  • Sofie sagt:

    Mache aus diesem grund mit meinem kind homeschooling! Aber gegen das wird ja auch immer gewettert, wegen asozial usw! Man kann es einfach nicht allen recht machen!!! Dewegen alle die dies lesen und selbst betroffen sind! Es ist genial so gemacht zu sein( adhs/ ads) man ist anders im heutigen mainstream

  • Sofie sagt:

    Personen die ritalin mit ruhigstellen verbinden haben meiner meinung keine ahnung von adhs/ads

    • Sofie sagt:

      Oder vom medikament ritalin

      • Vera sagt:

        Ritalin wird heutzutage missbraucht. Oder finden sie es normal dass dieses Medikament heute bereits 4 Jährigen verschrieben wird? Ich kenne so einen Fall.

      • Philipp Rittermann sagt:

        seien wir ehrlich. ritalin hilft eltern, welche sich nicht wirklich mit ihren kindern befassen wollen, diese ruhig zu stellen. und dieser offensichtliche und belegte missbrauch kann schlichtweg niemand schön reden.

      • Carolina sagt:

        Was genau sind denn Ihre sachlichen Erfahrungen mit dieser Behauptungen, Rittermann? Haben Sie ein Kind mit ADHS, waren Sie eins oder vertrauen Sie da ganz den diversen Berichterstattungen mit bereits vorgezogenem Urteil? Sie wechseln hier hin und her mit einigermassen ehrlichen klingendem Interesse an wirklichen Erfahrungsberichten, um dann wieder so einen relativ blöden Satz – auch noch eingeleitet mit ’seien wir ehrlich‘ – loszulassen……
        Was ist denn Ihr Interesse daran, eine einigermassen konstruktive Diskussion zu führen?

      • Sisifee sagt:

        @ Rittermann: Ich bin alles andere als ein Fan von Ritalin, und ja, es wird meiner Meinung nach ADHS-zu isoliert angewendet.. Und ich kenne Kinder aus meinem näheren Umfeld. Bei keinem einzigen Elternteil ging es darum, sich nicht mit dem Kind befassen zu wollen! Was ich jedoch gesehen habe sind Eltern, die wirklich an den Rand der Erschöpfung gekommen sind mit einem ADHS-Kind. Und die auch noch andere Kinder hatten, denen sie gerecht werden mussten. Zu verurteilen sind nicht die Eltern – allenfalls die Ärzte, welche zu wenig Alternativen aufzeigen.
        Und, last but not least: Die ADHS-Kinder, die ich kenne, haben selbst sehr gelitten.

    • extraterrestre sagt:

      ich gehöre dazu,ich meine, ritalin wird eingesetzt,um den patienten zu beruhigen,ihm seine überspannung zu nehmen (auch wenn es nur für einen limitierte zeit ist),und ihm so zu helfen,im alltag, schule,etc. besser zurecht zu kommen.falsch ist das nicht,und so gar keine ahnung hab ich nicht.was aber meiner meinung falsch ist,und was hier wohl allgemein unter „ruhigstellen“ gemeint ist,ist die tatsache,dass ritalin oft vorschnell und ohne gründlichste abklärung verschrieben wird,wenn ein kind einfach (erhöhten) bewegungsdrang hat,diesen nicht ausleben kann/darf und dann zu konzentrationsstörungen und verhältensauffälligkeiten neigt.einem 4-jährigen ein solches medi zu verschreiben ist mMn fahrlässig und eine genauere abklärung des kindes und der eltern wäre hier angebrachter.

    • Adrian Wehrli sagt:

      Ritalin „beruight“ / fokussiert das Kind, das nennt man ruhigstellen. Dürfen Sie auch gerne mal im Duden nachschauen, falls Sie wissen was ein Duden ist.

      • extraterrestre sagt:

        ich weiss was ein duden ist, vielen dank. und was genau soll ich dort nun nachlesen,was ich Ihrer meinung nach nicht verstanden hätte?

  • Sofie sagt:

    Schade das soviele über dieses thema diskutieren und warscheinlich niemand selbst oder mot einem kind betroffen ist! Anders kann ich mir diese aussagen nicht erklären!!!!!

    • Alpöhi sagt:

      Was wollen Sie denn. In so einem Blog wie diesem tummelt sich ein Haufen unterbeschäftigter Besserwisser mit übersteigertem Mitteilungsbedürfnis, von denen ich auch einer bin 😉

      • Sofie sagt:

        Wen sie keine ahnung haben lesen sie einfach und diskutieren sie nicht mit bitte! Alles andere ist einfach peinlich

      • Philipp Rittermann sagt:

        sofie. ich finde, der öhi bringt jeweils durchaus etwas leben – auch in ein ernst zu nehmendes blog-thema ein.
        was mich aber wundert. bisher noch niemand hier, stellt die sicht des betroffenen kindes dar – ALLE, auch besserwisser rittermann, gehen von sich selber aus. also. wer werfe den ersten stein?
        ps: peinlichkeit ist heut zu tage ein grundpfeiler der kommunikation in blogs und über soziale plattformen. wir wollten das so und müssen damit leben.

      • Sisifee sagt:

        Ich dachte immer, ein Blog ist zum Diskutieren UND Lesen da? Auch wenn man eine peinliche oder unausgegorene Meinung hat? Dass es hier gerade um Meinungsbildung geht?
        Wir haben ja nicht die gedruckte Zeitung vor uns.

      • Sisifee sagt:

        @ Rittermann: Ich versuche aus der Sicht meines ältesten Sohnes zu berichten. Ein ruhiger, verträumter Junge. Gemäss Schulpsychologen kein ADHS, gemäss Lehrerinnen oft sehr abwesend. Mit dem Stoff keine Probleme, aber sonst verpasste er einiges, konnte Impulse schlecht steuern und sich schwer abgrenzen. Ein Teufelskreis, er hat gelitten.
        Wir haben mit Neurofeedback einen Turnaround geschafft. Er kann heute unterscheiden zwischen Träumen und Konzentration und dies besser steuern. Er leidet weniger unter dem sozialen Stress, er wird auch mal gelobt in der Schule, es hat sich alles sehr entspannt. Es kann durchaus sein, dass wir jemanden gefunden hätten, der ADS diagnostiziert hätte, aber was will das Kind mit der Diagnose? Wichtig war einfach die Hilfe zur Verhaltensänderung.

      • Philipp Rittermann sagt:

        vielen dank für ihr einleuchtendes beispiel aus sicht des kindes, sisifee. und ihr letzter satz trifft hier genau auch mein verständis zur sache.

      • Sisifee sagt:

        @ Ritterman: Ja, mein Sohn ist aber ein eher ruhiges Kind.
        Ich kenne ADHS-Kinder, die bringen mit ihrer Aggressivität, ihren Grenzüberschreitungen, etc. wirklich das ganze Umfeld, nicht nur Eltern, sondern auch Lehrkräfte und Mitschüler an ihre Grenzen. In solchen Fällen kann Ritalin einfach eine nicht zuletzt für das Kind selbst wichtige Verschnaufpause geben – die Voraussetzung, um überhaupt eine Verhaltensänderung anzugehen.

      • Philipp Rittermann sagt:

        das bestreite ich nicht sisifee. ich denke, ritalin kann helfen. trotzdem. was beunruhigt ist der stetige und überproportionale bezug. siehe bitte https://praxis-suchtmedizin.ch/fosumos/images/stories/pdf/SAEZ-01368.pdf
        ich denke für viele ist es schlicht und ergreifend das einfachste gleich von beginn weg mal zum medikament zu greifen.

      • Sisifee sagt:

        @Rittermann: Ich finde die Entwicklung auch sehr beunruhigend. Mein Mann und ich hatten durchaus auch Angst, unter Druck zu geraten und wir sind froh, konnten wir unserem Sohn anders helfen.
        Bei den Familien, welche ich persönlich kenne, ging der Verschreibung von Ritalin ein mehrjähriger Leidensweg voraus. Erschöpfte Eltern sagen vielleicht irgendwann ja zum Medikament, was dann wie „der Griff zum einfachsten Mittel“ erscheint.
        Persönlich kennen tue ich niemand, der den Entscheid leichtfertig gefällt hat.
        Ich finde, Ärzte müssten unbedingt besser über Begleitmassnahmen und Alternativen informieren.

    • Adrian Wehrli sagt:

      Liebe Sofie: Über Gentech, Atomkraft und Hormone diskutieren Sie ja auch gerne, und haben auch keinen Blassen.

  • Ylene sagt:

    Wer hier nicht selber ein Kind mit ADHS hat oder zumindest täglich um ein Kind herum ist, das ADHS hat, soll einfach mal die Klappe halten. Ich kann euch sehr gut verstehen, weil ich mal genau so besserwisserisch wie Ihr war, aber dann kam mein älterer Sohn – und der hat nun mal ADHS. Zu Hause geht’s gut ohne Medis, da können wir uns um ihn kümmern und schauen, dass er sich bspw. viel bewegt und draussen ist, aber in der Schule gehts ohne Ritalin wirklich nicht. Ohne fühlt er sich selber nicht wohl, unter Dauerspannung und er stört den Unterricht wirklich massiv und lernt nichts. ‚Altmodischer‘ Frontalunterricht käme ihm wahrscheinlich sehr entgegen, aber heute macht man halt viele Gruppenarbeiten und selbständiges Arbeiten im Schulzimmer, was Kindern wie ihm überhaupt nicht hilft.

    • Philipp Rittermann sagt:

      an dieser stelle würde mich die meinung eines mediziners interessieren – tummelt sich da wer, im forum?

      • Adrian Wehrli sagt:

        Ja. Bin Selber ein ADHS und mein ältester hat es, in milder Form. Bei Ihm geht es ohne Ritalin, hatte nie welches gehabt. Bei starken ADHS gilt es halt abzuwägen gesellschaftsfähig oder drogenfrei. Meiner Meineung nach: Ritalin nur mit unterstützender Therapie dazu, bei uns half Neurofeedback, und Meditation, viel Bewegung. Bei Kindern mit schwerem ADHS muss man unter umständen warten bis es sich ein bisschen ausgewachsen hat, daher habe ich Verstädniss für Frau Yelene, und wenig Verständnis für die Hipp-Pippi-Wolle-Bast-Fraktion.

      • Ylene sagt:

        Bezüglich Neurofeedback: Falls Sie dies noch lesen, könnten Sie mir sagen, in welchem Alter Ihr Sohn da ungefähr war? Wo haben Sie die Behandlung durchführen lassen? Vielen Dank!

      • Sisifee sagt:

        Ylene: Checken Sie mal Lernwerk Stäfa / Winterthur. Die Beratung ist dort sehr umfassend. Ev. geht es von da aus dann weiter, wenn Sie nicht im Grossraum Zürich sind.

      • gugus sagt:

        @Ylene: Bei meinem 11jährigen hat Neurofeedback auch super geholfen von barc-zuerich.ch. Ich weiss von einem 24-jährigen, der auf meine Empfehlung da hin ist, und ihm bringt’s wohl auch viel

    • extraterrestre sagt:

      ich finde,es ist ein grosser unterschied,ob man ritalin verschreibt,damit dem kind geholfen wird,sich zu konzentrieren,sich aber in der freizeit um das kind kümmert und ihm ermöglicht,sich „auszupowern“.da sehe ich ein „gesamtpaket“ an hilfe und die medis sind ein teil davon.aber medis zum ruhigstellen ganz allgemein finde ich schon daneben.ich bin nicht medizinerin und habe auch kein adhs kind.ein sehr lebendiges bewegungsfreudiges kind jedoch schon.würde ich ihn täglich vor tv/computer setzen um meine ruhe zu haben würde das garantiert zum verderben führen.er braucht austoben,spielen,in seine kämpfer-ritter-etc. fantasiewelt eintauchen,rumrennen,schreien,etc.es ist nicht immer angenehm,aber hier fängt es mMn eben an und macht letztendlich wohl den unterschied.

      • Ylene sagt:

        Auch hier: Ritalin wirkt wie ein Aufputschmittel. Bei Personen mit ADHS hat es aber eine beruhigende Wirkung, welche ca. 4 Stunden anhält. Danach kommt der Rebound (eine Phase, in der der Patient unruhiger als gewöhnlich wird) oder der Patient nimmt spätestens am Mittag nochmals Ritalin. Ritalin LA wirkt ca. 8 h und der Rebound ist weniger heftig. Man kann niemanden mit Ritalin den ganzen Tag lang ruhig stellen, das geht gar nicht und würde zudem für massive (Ein-)Schlafstörungen sorgen. Und nur weil die Eltern ihr Kind ev. nervig finden, kriegen die noch lange kein Ritalin (zum Glück :-)). Der Arzt unseres Sohnes hat erst nach eigenen Abklärungen mit dem Sohn sowie Gespräch mit der Schulleitung, Lehrerin und Psychologin von der Elternberatungsstelle Ritalin verschrieben.

      • extraterrestre sagt:

        ja,dass der arzt sich hier gut informiert hat von verschiedenen seiten ist sehr lobenswert und wie gesagt,in einem gesamtpaket von hilfestellungen macht das medikament sinn.leider sind nicht alle ärtzte so gewissenhaft.ich kenne fälle von kindern,die gewiss nicht adhs hatten,und trotzdem ritalin verschrieben erhielten — in einem fall hat sich die mutter dagegen gewehrt,zum glück muss man sagen,denn das kind war bestimmt nicht krank,sondern hatte einfach einen sehr ausgeprägten bewegungsdrang,und wenn er den nicht ausleben konnte,wurde er zappelig und unkonzentriert.warum soll man ein solches kind medikamentös behandeln,wenn es auch anders geht.sowas finde ich traurig.

      • Adrian Wehrli sagt:

        Ach komme, Ritalin kriegst du um jede Ecke. Hilft auch an der UNI um die Lernphase besser durchzukriegen. Kann auch mal auf einer Party ganz lustig sein, funktioniert bei mir leider nicht, da ich ADH-Spassti bin. Muss also auf Zahnwehtropfen aus den 20ern umsteigen für den selben Blascht.

  • Tina sagt:

    Ritalin stoppt die Entwicklung des Charakters, das sind sich viele gar nicht bewusst und kein Arzt sagt sowas, zudem ist es mit Kokain zu vergleichen (einfach dass Ritalin das Gegenteil bewirkt, es stellt die Menschen ruhig). Die Pharmaindustrie verdient sich auch mit diesem Medikament in die Unendlichkeit. Es ist erschreckend, wieviel Manipulation auf unserer Welt herrscht. Wie die Menschen einfach funktionieren müssen, wie es das System will, wer „anders“ ist, muss ruhiggestellt werden. Ich finde das wortwörtlich krank. Es gibt meiner Meinung nach genügend andere Heilmethoden auf Naturbasis, um einem Hyperaktiven-Menschen zu helfen oder unterstützen, ohne Einnahme von Ritalin oder sonstige Medikamente. Diese Menschen sind nicht krank, unser System ist krank.

    • Philipp Rittermann sagt:

      wo ich mit ihnen einig gehe – unsere gesellschaft ist zunehmend degeneriert. und ja. das macht krank.

      • Alpöhi sagt:

        Kann nicht sein. Gemäss Evolutiuonstheorie werden wir immer besser

        *duckundweg*

      • Franz Vontobel sagt:

        Ach, Almöhi – jeder Satz von ihnen zu dem Thema offenbart, wie wenig sie davon verstanden haben…
        😀

      • Alpöhi sagt:

        Wissen Sie, VT, es ist so gut zu wissen, dass Sei so gescheit sind. Dann macht es nichts, wenn ich dumm bin.

        Nur glaube ich nicht, dass ich der Einzige bin, der die EvT so verstanden hat wie ich.

        Aber lassen wir das…

      • Franz Vontobel sagt:

        Ich sag‘ nicht, dass sie dumm sind Alpöhi, ich sag dass sie verblendet und absolut voreingenommen sind, und die EV gar nicht verstehen wollen, denn das Anerkennen ihrer Validität brächte offenbar ihren ganz persönlichen Glauben ins Wanken.

        Wo wird in der ET behauptet, dass „wir immer besser“ werden?

      • Alpöhi sagt:

        „Das ist doch klar, Dummkopf!“ 😉

        …ich schiebe die Antwort nun doch noch nach: Mutation und Selektion führt zur Höherentwicklung der Arten. Aus einer Amöbe wird eine Mücke wird ein Elefant wird ein Homo Aufgeklärtensis.

      • Franz Vontobel sagt:

        Sehen sie, Alpöhi: deshalb ist für mich diese Diskussion so mühsam – ich muss jedes mal zuerst falsch verstandene Konzepte erklären…

        a) „Höher entwickelt“ ist in der Biologie kein Werturteil und heisst ganz sicher nicht besser. Es bedeutet bloss, dass sich eine Art auf einem stammesgeschichtlich höher gelegenen Ast befindet. Weiter weg vom Ursprung des Stammbaumes.
        b) Insofern führen Mutation u. Selektion tatsächlich zu höher entwickelten Arten – aber aus rein logischen Gründen.
        c) Ich hoffe sie glauben nicht tatsächlich, dass die ET behauptet, aus einer Amöbe könne eine Mücke – ein Elefant – der Mensch werden….

      • Alpöhi sagt:

        VT, aber dieser populärwissenschaftliche Unsinn ist das, was nach der Volksschule übrigbleibt. Und wie schon gesagt: Ich bin damit bestimmt nicht allein (so unbescheiden bin ich nun mal 😉 )

        Was aber wirklich erstaunlich ist: Die Wissenschaft tut nichts, um diesen populärwissenschaftlichen Unsinn auszuräumen.

        Warum ist das so?

        Man könnte ja direkt vermuten, die Wissenschaft ziehe Nutzen aus dem populärwissenschaftlichen Unsinn.

      • Franz Vontobel sagt:

        Was? Kommen sie, jetzt wirds absurd!

        Sie haben doch behauptet, sie hätten sich mit der ET auseinandergesetzt – Begriffsklärung wäre doch etwas vom Ersten gewesen, das ihnen dabei hätte begegnen müssen!

        Man könnte ja direkt vermuten, die Wissenschaft ziehe Nutzen aus dem populärwissenschaftlichen Unsinn.
        Und was wollen sie mit diesem, sorry, Verschwörungsunsinn sagen? Das „die Wissenschaft“ (so wie „die Illuminati“ oder „die CIA“?) irgendwie einen Vorteil davon hat, wenn sie falsch verstanden wird?
        Wirklich?

      • Katharina sagt:

        VT: Das Problem ist dies: Kann die Simulationshypothese widerlegt werden?

      • Katharina sagt:

        und siehe da: sie hören auf sich gegenseitig zu betrollen. Simulationshypothese wirkt immer. haha.

    • Tina sagt:

      Sich Zeit nehmen für Kinder/Jugendliche, versuchen sie zu verstehen so gut es geht. Viel in die Natur gehen und sie austoben lassen, damit die Energie, die sie haben, ausgelebt werden kann.

    • Sisifee sagt:

      Das sehe ich auch so. Das Problem an Ritalin ist, dass es keinen Lernprozess vom Kind erfordert. Meiner Meinung nach dürfte es nicht erlaubt sein, Ritalin ohne Verhaltenstherapie zu verschreiben. Wenn man das Medikament absetzt, sind die Kinder oft wieder am selben Ort wie zuvor.
      Ritalin fände ich einzig dann legitim, wenn die Umgebung wirklich nicht mehr kann und alle eine Verschnaufpause brauchen.
      Kein Verständnis, wirklich gar keines, habe ich dafür, dass sehr wertvolle, auf das Verhalten abzielende und effiziente Therapieformen wie Neurofeedback wieder aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen geschmissen wurden, während Ritalin schon beinhae inflationär verschrieben wird.

    • Ylene sagt:

      Ein paar Facts hier: Ja, Ritalin wirkt wie ein Aufputschmittel bei Personen, welche kein ADHS haben. Bei Personen mit ADHS hat es eine beruhigende Wirkung, welche ca. 4 Stunden anhält. Danach kommt der Rebound (eine Phase, in der der Patient unruhiger als gewöhnlich wird) oder der Patient nimmt spätestens am Mittag nochmals Ritalin. Ritalin LA wirkt ca. 8 h und der Rebound ist weniger heftig. Man kann aber niemanden mit Ritalin den ganzen Tag lang ruhig stellen, das ist Blödsinn und würde zudem für massive Schlafstörungen sorgen. Ritalin wird zudem von den allermeisten Krankenkassen NICHT bezahlt, ausser es wird verschrieben gegen Narkolepsie. Und einfach nur in die Natur rausschicken wollen reicht auch nicht, ab und zu müssen Kinder halt einfach in der Schule hocken.

      • Sisifee sagt:

        Die ADHS-Kinder, welche ich kenne, leiden auch vor allem in der Schule. Und alleine wenn es dort besser geht, beruhigt sich in der Regel auch die ganze (familiäre) Situation. Bei keinem einzigen Elternteil in meinem näheren Umfeld hatte ich den Eindruck, dass es darum geht, die Kinder einfach ruhigzustellen. Ein Kind, welches sich in der Schule beim besten Willen nicht konzentrieren kann, zu viel stört, kriegt sehr bald einen enormen Leidensdruck und mit ihm die ganze Familie. Im übrigen sind in unserem Quartier die Kinder 1-2 Stunden mindestens draussen, der Wald ist ein paar Minuten entfernt.
        Trotzdem bin ich der Meinung, dass es nebst Ritalin auch flankierende Massnahmen braucht.

    • Adrian Wehrli sagt:

      Nun mal Halblang. 1. Kokain und Ritalin sind zwei völlig verschiedenen Drogen. Am ehesten noch Speed und Ritalin in chemischer und wirkungsklasse. 2. Die Pharama verdient einen feuchten daran, das Medi ist ein Generika und relativ billig (ja, ja, pöse, pöse Pharma, lieber den eigenen Pipi saufen) 3. Es gibt kein System, niemand der im Hintergrund heimlich lenkt. Nur viele, viele, dumme Menschen, zusammen dann ein dummes System. 4. Hyperaktiv und ADHS ist nicht dasselbe. Bei ADHS ist die Verarbeitung, die Filter sind anders gestellt. 5. Ritalin kann helfen in Notsituationen, aber nicht als Therapie. 6. Ich war und bin ein ADHS und Neurobiologe. Und ich habe Ritalin, Koks, Speed ausprobiert, nur damit auch mal etwas fundiertes hier geschrieben wird.

      • Sisifee sagt:

        Adrian Wehrli: Danke für Ihren Beitrag! Eine Frage: Was hilft Ihrer Meinung nach?

      • Reincarnation of XY sagt:

        Adrian Wehrli – auch von mir ein Dankeschön.
        Auch wenn es wahrscheinlich wenig nützt (leider).

  • Philipp Rittermann sagt:

    ich habe den eindruck, dass das thema „adhs“ dramatisiert wird. vor langer zeit, als ich jung war, haben wir so lange draussen gespielt, bis wir hundemüde waren. die nervo-kids zollen dem zeitgeist tribut. überehrgeizige eltern, gruppen-druck, händy und it-wahn(sinn), führen dazu, dass das gleichgewicht zwischen physis und psyche verschoben wird. „bewegung“ heisst das zauberwort. akademische stückli über das thema sind sicher nett. bringen – ausser vielleicht ein gewisses „verständnis“ der überforderten eltern, nicht wirklich was.

    • Tina sagt:

      Wie wahr Herr Rittermann, ich sehe es genauso…

    • Muttis Liebling sagt:

      Das bio- psycho- soziale Substrat hinter dem Begriff ADHS findet man rückblickend bis in die ersten Aufzeichnungen der griechischen Antike. Nur war die Wertung in einer von Gewalt und Körperlichkeit geprägten Gesellschaft natürlich eine ganz andere, als heute. Diese Eigenschaften waren positiv besetzt, die Jungen wurden gute Krieger, die schlimmsten gar Heerführer.

      Heute werden Kinder auf den Büroalltag hin erzogen, da ändert sich die Wertung. An der Sache selbst hat sich nichts geändert. Wenn man den Knaben vielleicht erlauben würde, sich auf dem Schulhof zu prügeln, ginge es vielleicht ohne Ritalin. Aber Gewalt ist böse, also gibt es Pillen.

      • Philipp Rittermann sagt:

        hat was. die „gewalt“ per se ist in einer sog. modernen gesellschaft verpönt-, obwohl sie latent vorhanden ist. das haben wir der psychologie zu verdanken. es ist meines erachtens aber eher ein rück-, als ein fort-schritt. eine „gesunde aggression“ als ventil hilft ungemein. es gibt nichts einzuwenden gegen eine gelegentliche schulhof-balgerei unter gleich starken.

      • Franz Vontobel sagt:

        es gibt nichts einzuwenden gegen eine gelegentliche schulhof-balgerei unter gleich starken.

        Nein, gibt es nicht… ausser, dass die „Balgerei unter gleich Starken“ eine rosa gefärbte Wunschvorstellung ist – normalerweise geht eine „Schulhofbalgerei“ von den üblichen Verdächtigen (aka Bullies) aus, und die sind eigentlich nie daran interessiert, sich mit gleich Starken zu messen, sondern suchen sich möglichst schwache und im besten Falle bereits isolierte Opfer aus…
        Und das ist noch nicht mal eine neue Erscheinung.

      • Philipp Rittermann sagt:

        ou nei, jetzt chunnt dä vontobel au no… 🙂
        aber ja. diesmal haben sie nicht ganz so unrecht wie sonst. 🙂 auf schwächere los zu gehen, alleine oder noch schlimmer in der gruppe, ist ein no go. absolut einverstanden. kids mit selbstwertgefühl messen sich an ebenbürtigen gegnern. ich hatte in der primarschule mal eine geile und gepflegte prügelei mit meinem dauerwidersacher. (er grüner gurt judo, ich gelber im karate). der ganze pausenhof kam gucken, feuerte die kontrahenten an und zum schluss gabs ein nettes schulterklopfen. so muss das gehen.

      • Carolina sagt:

        Rittermann, aber, um so zu handeln, müssen diese Jungs erst mal ein ‚Ehrgerüst‘ haben – woher soll das kommen? Und wenn kleine, frühe Egomanen auf die anderen kleinen, frühen Egomanen treffen, bezweifle ich, dass dabei ein ‚fairer‘ Kampf herausschaut.
        Ist es nicht eher so, dass wir die Grautöne vergessen haben? Zwischen Gewalt als männlich verklären und zum totalen Tabu erklären ist nämlich noch viel Platz – der wurde auch im ach-so-tollen-Früher nicht ausgenutzt. Dass heute das Pendel eher in die zweite Richtung ausschlägt, ist nur die andere Seite der Medaille.

      • Franz Vontobel sagt:

        Ja, sicher… Morpheus is fighting Rittermann… 😀

      • Franz Vontobel sagt:

        Sie, Ritterknabe, sollten schauen, dass die Inspirationen für ihre Fantasien nicht gar so offensichtlich daher kommen… 😉

      • Philipp Rittermann sagt:

        carolina. natürlich haben sie recht. gewalt neutral bewertet, ist nichts anderes als ein ventil. es gilt somit, den durchsatz zu kontrollieren. charakter hat man, oder nicht. wenn man ihn hat, so bin ich der meinung, dass es u.a. erziehungssache ist, die „schattierungen und nuancen der gewalt“ so zu vermitteln, dass sie – bildlich gesprochen – so durchs ventil kanalisiert werden kann, ohne dass der reifen platzt.
        wenn man keinen charakter hat, dann wird man im extremfall einfach nur ein frustrierter schläger.

      • Martin Frey sagt:

        Und wieder mal hat FV völlig recht, Hr. Rittermann. Es ist nachgerade eine Kerneigenschaft von Bullies, dass sie nie auf andere, gleich starke oder stärkere Bullies losgehen. Das war noch nie so. Nicht einmal im alten Hafen von Marseille war das so.
        Bullies verschaffen sich immer insgeheim Vorteile um dafür zu sorgen, dass die Auseinandersetzung eine einseitige wird. Ansonsten gehen sie in aller Regel die Auseinandersetzung nicht ein.
        Alles andere ist in meinen Augen Sozialromantik.

      • Philipp Rittermann sagt:

        sie herr frey. sie können mir wirklich alles sagen – auch das a-wort. ehrlich. aber die unterstellung des „sozial-romantikers….“. das ist wirklich gemein, unfair und trifft bei mir schon gaaaar nicht zu.

      • Martin Frey sagt:

        Das weiss ich doch, Hr. Rittermann. Sie mögen mir verzeihen. 🙂 Das A-Wort würde ich zwar nie über die Lippen bringen. Sozialromantik gibt es aber über das ganze Spektrum verteilt, es manifestiert sich rechts der Mitte nur anders als links der Mitte. 😉
        Wissen Sie, früher war ich derselben Ansicht wie Sie, und zwar ein Stück weit, weil ich das (als Betroffener) auch so sehen wollte. Heute sehe ich das ein bisschen differenzierter.

      • Carolina sagt:

        Hä, Rittermann? Wollen Sie wirklich sagen, dass es nur Charakter ist, der das Sozialverhalten bestimmt? Keinerlei Einflüsse von aussen? Sind nicht Sie es, die der guten alten Zeit mit ihren ‚harten‘ Erziehungsmethoden hinterhertrauern und der Meinung sind, heutzutage seien alles Weicheier?
        Und jetzt wollen Sie uns ernsthaft erzählen, Jungs mit angeborenem ‚guten‘ Charakter haben diese Kämpferehre sowieso?

      • Philipp Rittermann sagt:

        ja carolina. genau das will ich sagen. somit haben sie es ja auch verstanden.

      • Sportpapi sagt:

        Auf unserem Schulhausplatz mag ich mich an manche Kämpfe erinnern, aber eigentlich nicht an Bullies. Und wenn es die gab, wurden die von der kindlichen Gemeinschaft schnell wieder zurechtgestutzt.
        Heute sehe ich plötzlich, dass Unterstüfler sich mit deutlich älteren schlagen, und die sich kaum getrauen, sich zu wehren.

      • Franz Vontobel sagt:

        Auf unserem Schulhausplatz mag ich mich an manche Kämpfe erinnern, aber eigentlich nicht an Bullies.

        Sie wissen schon, SP, dass das die klassische Sichtweise (ehemaliger) Bullies ist..? Da waren die Kämpfe in der nostalgieumflorten Rückschau immer „ehrenhaft“ und Missetäter wurden „von der kindlichen Gemeinschaft schnell wieder zurechtgestutzt“ (wie das „kindliche Gemeinschaften“ halt so machen, wie wir spätestens seit Goldings „Lord of the Flies“ wissen…).

      • Sportpapi sagt:

        Nein, das weiss ich nicht, Vontobel. Aber für Sie tut es mir leid, wenn Sie anderes erlebt haben.

      • Franz Vontobel sagt:

        Ja, ich machte meine Erfahrung mit einem Bully. Und ich erkenne auch süffisante, dünn verkleidete „Selber schuld, du Opfer!“-Sprüche…

        Aber sie bestätigen damit doch eher das, was ich schrieb, als dass sie es widerlegen.

      • Sportpapi sagt:

        Klar, Vontobel. Wobei es auch völlig egal ist, was ich schreibe, ihr Urteil ist ja längst gemacht.
        Allerdings ist es auch nicht nötig, jetzt zu kompensieren und nach allen Seiten fleissig auszuteilen.

      • Franz Vontobel sagt:

        Klar, Vontobel. Wobei es auch völlig egal ist, was ich schreibe, ihr Urteil ist ja längst gemacht.
        Unterdessen schon, ja – allerdings können sie ja, wenn sie ehrlich sind, kaum behaupten, dass es aus der Luft gegriffen ist, nicht wahr?

        Allerdings ist es auch nicht nötig, jetzt zu kompensieren und nach allen Seiten fleissig auszuteilen.
        Ja genau, mit solchen Statements bringen sie mich über meine Einschätzung ihnen gegenüber ins Grübeln…

      • Sportpapi sagt:

        Vontobel, erstens ist Ihre Enschätzung meiner Bully-Laufbahn völlig aus der Luft gegriffen, um nicht zu sagen eine Frechheit. Zweitens ist Ihre Einschätzung meiner Person nun nicht gerade meine grösste Sorge.

      • Franz Vontobel sagt:

        SP, erstens sehen sich Bullies selber nie als Bullies. Das ist jetzt nicht ein wirklich neues Phänomen.

        Und zu ihrem „Zweitens“ hoffe ich, dass dem so ist. Allerdings ist steht bereits ihr „erstens“ im Widerspruch dazu. Und darum lasse ich sie jetzt in Ruhe.

      • Adrian Wehrli sagt:

        Muttis Liebling im Element. Zu Muttis Zeiten gabs die RU 486 wohl noch nicht, sonst wär der Blog etwas enspannter.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Adrian Wehrli

        „Muttis Liebling im Element. Zu Muttis Zeiten gabs die RU 486 wohl noch nicht, sonst wär der Blog etwas enspannter.“

        Echt jetzt? Ist der Blog aufs Niveau „hätt Maria abgetrieben, wär uns viel erspart geblieben“ gesunken? Oder liegts an der Hitze?

    • Adrian Wehrli sagt:

      Aber Orthographie wurde damals schon gelehrt, oder?

  • Alpöhi sagt:

    Beim Lesen der Theaterrezension fragte ich mich: Ist das hier wohl wie immer, nämlich so, dass die politische Linke dieses Theater gucken geht? D.h. unabhängig von der Qualität des Stücks vermag es nur eine bestimmte Klientel anzusprechen?

    • Muttis Liebling sagt:

      Wo ist da ein Hinweis auf ‚links‘?

      • Alpöhi sagt:

        Kein Hinweis. Aber die Linke hat traditionell eine grössere Affinität zu solchen „Problemthemen“ als die Rechte.

      • Alpöhi sagt:

        Oder vielleicht sind links/rechts tatsächlich nicht die idealen Kategorien.

        Neuer Versuch: Dieses Theaterstück gehen nur die schauen, die eh schon für das Thema sensibilisiert sind. Genau so wie Konfliktlösungskurse usw. auch immer nur von denen besucht werden, die sie eigentlich nicht mehr brauchen… Bzw. die, die sie brauchen, gehen nicht hin.

  • Alpöhi sagt:

    Bei uns im Dorf hat der alte Dorflehrer, der kurz vor der Pensionierung stand und also viel Erfahrung hatte (und trotzdem noch lustvoll Schule gab), einen auffälligen Jungen „therapiert“, indem er ihn ehrlich mochte aber sein Danebenbenehmen nicht tolerierte.

    Eine Junglehrerin hätte den Buben wahrscheinlich zum Schulpsycho geschickt. Ich könntte es ihr nicht verargen, aber der Unterschied in der Herangehensweise (alte Garde vs. PH-Absolventen) ist trotzdem frappant.

    • Philipp Rittermann sagt:

      das ist so. es liegt am zeitgeist unserer „modernen“ gesellschaft, dass wir probleme nicht mehr lösen, sondern daraus eine „industrie“ zur symptombekämpfung aufbauen. die ph-absolventen und soziologie-studis müssen ja was zum betreuen haben. man sucht heute lieber erst in den weit entferntesten ecken nach möglichst komplexen lösungen-, welche vielfach halt, in einfacherer form auf der hand lägen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        ja, aber
        Es ist halt heute nicht mehr so wie früher.
        Wir können unsere Kinder leider auch nicht mehr einfach raus schicken, weil (fast) keine anderen Kinder draussen sind.
        Und die Digitalisierung ist eine unumkehrbare Tatsache, wie einst die Dampfmaschine.
        Da nützt es nichts, zu sagen „früher gab es das nicht…“, denn wir leben nicht im „früher“.
        Übrigens kam früher längst nicht alles gut raus. Viele Kinder schafften den Sprung nicht: Alkoholismus war viel verbreiteter, später Drogenhölle Platzspitz, andere waren in Schläger-Gangs (heute: Loser-Existenzen).

      • Reincarnation of XY sagt:


        Ich kann nur von der Primarschule reden und auch nur von unserem Schulhaus, aber da muss ich sagen: unsere Kinder haben es viel besser als ich und meine Frau in der Schule. Und viiieeeel besser als meine Eltern noch hatten.

      • KA sagt:

        Ich mag mich noch gut an unseren hyperaktiven Jungen in der 1. Klasse erinnern (war ein bisschen verliebt in ihn ;)). Er konnte nie ruhig sitzen, wenn er die Antwort wusste musste er vom Stuhl aufspringen und rumzappeln. Er kam nach der 1. Klasse in die Hilfsschule und ich habe mich immer gefragt wieso, er war ja gar nicht dumm. Ist jetzt 40 Jahre her, früher war es also gar nicht besser! In einer Klasse mit 35 Kinder war er einfach nicht zu tragen.

      • Alpöhi sagt:

        RoXY, es geht nicht um „heute vs. früher“. Es geht um Berufs- und Lebenserfahrung vs. Therapieindustrie.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Danke KA. Früher nahm die Gesellschaft null Rücksicht auf die „Besonderen“. Die wurden einfach aussortiert bzw. vom Lehrer mit dem Bambusstock bearbeitet, mit Applaus von der Öffentlichkeit , verhöhnt etc. – Heute versucht man alles (evt. manchmal zu viel, oder das falsche) um allen eine Chance zu geben.
        Und wie es ML richtig sagt. Die heutige Gesellschaft ist halt auch wieder eine andere, als die von früher. Ob man das jetzt gut oder schlecht findet… es ist eine Tatsache. Und wir müssen unser bestes Versuchen, die Kinder auf die Gesellschaft vorzubereiten, in der sie leben müssen/dürfen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ja, ja Alpöhi der gute Lehrer von damals, gegen die Dilletanten von heute.
        Noch in meiner Kindheit wurde ein Junge aus einer Aussenseiter Familie, die mit meiner älteren Schwester zur Schule ging mit Bambusstock vor allen gezüchtigt und verspottet vom Lehrer. – Heute ist der Mann Heroinabhängig. Ganz zu schweigen von der Generation meiner Eltern. Die Pädagogik von damals… da kommt mir das Grauen.
        Das heute nicht alles perfekt ist, versteht sich von selbst. Wir sind alle nur Menschen. Und dass man sich Gedanken macht, was schief läuft, was besser gemacht werden könnte: super.
        Aber die rückwärtsgewandte Verklärung ist komplett verkehrt.

      • Alpöhi sagt:

        RoXY, es ist ein Lehrer von heute. Er wurde erst vor wenigen Jahren pensioniert.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wir haben gar nichts gemacht, Herr Rittermann. Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat sich Zuge der Verhandlungen zum Freihandel mit der WTO vertraglich verpflichtet, soviel med. und psychotherapeutische Leistungen als möglich in abrechnungsfähige Happen zu verpacken und an private Dienstleister auszulagern, um damit Umsatz, Rendite, BIP und Steuereinnahmen zu erzielen.

      Dem haben Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen Rechnung zu tragen, resp. die dafür notwendigen Strukturen wurden seit 1996 schrittweise implementiert.

      Ein Wir, welche Eltern, Schüler oder Patienten einschliesst, sehe ich da nicht.

      • Philipp Rittermann sagt:

        es ist nicht abzustreiten, was sie an fakten richtigerweise ins feld führen. wahrscheinlich – wie so oft – liegt auch hier die wahrheit „in der mitte“. in der etablierten konsumgesellschaft werden schon die kinder in die wirtschaftlich passende ecke gedrängt. und ja. der druck gegenüber meiner schulzeit ist erheblich gestiegen-, das habe ich schon am beispiel meiner tochter erlebt. trotzdem. mens sana in corpore sano. und wann die medizin fallweise hilft – ist das sicher auch nicht gänzlich verfehlt.

      • Sportpapi sagt:

        „Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat sich Zuge der Verhandlungen zum Freihandel mit der WTO vertraglich verpflichtet, soviel med. und psychotherapeutische Leistungen als möglich in abrechnungsfähige Happen zu verpacken und an private Dienstleister auszulagern“
        Das habe ich jetzt nicht verstanden. Was wurde da geregelt? Im Bereich der Psycho- und Physiotherapie ging es doch in erster Linie mal darum, wer das kassenpflichtig anbieten darf, und wie man die dort gewohnte manchmal endlose Therapie begrenzen kann.

      • Muttis Liebling sagt:

        @SP, das ist ein grösserer Zusammenhang, infolge dessen es auch vor 20 Jahren zum KVG kam.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Und ich dachte, dafür sei eine einzige, schlimme SP-Bundesrätin ganz allein verantwortlich gewesen…

      • Muttis Liebling sagt:

        Natürlich nicht, SP. Dreifuss hat das Problem nur geerbt und selber keine Freiräume, gestaltend einzugreifen.

    • Sportpapi sagt:

      Ich kannte auch ein paar dieser altehrwürdigen Lehrer, die manchmal auch die Schwierigsten noch auf die richtige Bahn zurückbrachten. Allerdings waren die vielfach auch gefürchtet, und wandten Methoden an, die bereits damals nicht zulässig waren, und für die sie heute sofort gefeuert würden.

    • Adrian Wehrli sagt:

      Ich muss hier eine Lanze brechen für die Junglehrerinnen. Die können nämlich auch ganz though sein, und die Kindern nehmen wie Sie sind. Der alte Lehrer hätte wohl einfach mal wieder „zugelangt“ damit ruhe herrscht im Stall um dann mit Didaktischen Methoden aus den 50ern die Stunde zu versauern. Sehen Sie? Polemik geht auch in die andere Richtung. Ballenberg aho! Damals, als alles besser war, die Gummistiefel noch aus Holz und Dreck, den machten die Verdingkinder. Die Frau hatte auch nichts zu melden, ja, das waren wahrlich „HErr“liche Zeiten.

  • Lucrecia sagt:

    Von der BBC-Sendung Witness gibt es ein interessantes Podcast zur Geschichte von Ritalin und der ADHS.

    Eine Erleichterung für die Eltern ist nicht nur, dass das Kind ruhiger wird, sondern auch, dass der Arzt Ihnen sagt, sie seien keine schlechte Eltern, ihr Kind sei halt krank. Mit ein Grund für die Überdiagnostizierung.

    • Lucrecia sagt:

      Es gibt Eltern, die von Arzt zu Arzt gehen, bis endlich einer „was findet“. Erst dann sind sie glücklich.

      • Sisifee sagt:

        Die mag es geben. Meiner Meinung nach eine verschwindende Minderheit. Dann gibt es aber auch all die Eltern, welche für ihr Kind nichts als das beste wollen. Die sich kümmern, die ihr Kind durch schwierige Phasen tragen, bis an die eigenen Grenzen.
        Und ja, eine Diagnose kann eine Erleichterung sein, und, wenn sie denn wirklich zutrifft und richtig ist, kann dem Kind, das zuvor einfach für sein Verhalten verurteilt wurde, geholfen werden.
        Hören Sie doch auf mit diesem pauschalisierenden Elternbashing! Das bringt jetzt einfach niemandem was – ausser vielleicht Ihnen das Gefühl, sich besser zu fühlen als andere.

    • Martin Frey sagt:

      Dabei handelt es sich sogar um eine win-win-win-Situation, Lucrecia. Die Eltern sind sozusagen fein raus, denn ihr Kind hat ja eine Pathologie, ergo können sie nichts dafür…. Das Kind selber ist ebenfalls entschuldigt, denn hey, ich bin krank, nur darum verhalte ich mich so…. Und für die Schule ist eine solche Behandlung in jedem Fall ein Gewinn, haben sie ein Kind weniger welches den Unterricht stört, zudem ist unter Ritalin (und Verwandte) die Leistung in aller Regel besser. Auch da, kein Hinterfragen mehr notwendig. Wer will da noch in die Tiefe gehen und unangenehme Punkte berühren?

      • Reincarnation of XY sagt:

        Kritik ist sicher berechtigt, aber ich halte es für gefährlich, unterschwellig Eltern zu verurteilen, wenn man selbst nicht betroffen ist.

        Das ist in etwa so, wie wenn Kinderlose darüber fabulieren, wie man Kinder erziehen sollte. Es ist immer einfach, es besser zu wissen, wenn man nicht selbst betroffen ist.
        Unbestritten ist: schwierige Kinder brauchen mehr Zeit. Geht aber schlecht, wenn man alleinerziehend, oder beide berufstätig sind.
        Dann brauchen sie vor allem aber auch mehr pädagogische Kompetenz. Aber die kann man nicht einfach bei allen Eltern voraussetzen.

      • Muttis Liebling sagt:

        MF meint keine unterschwellige Verurteilung der Eltern. Wir sprechen in der Psychiatrie ganz bewusst vom Schutz, den eine Diagnose gibt. Wenn es sein muss, ist man auch bereit, eine solche etwas schärfer, als notwendig zu formulieren, um den Patient von Teilen seiner Umgebung abzuschirmen.

        Insgesamt mag ich diesen laienhaften Umgang mit med. Grenzphänomenen nicht. Das Asperger Syndrom ist inzwischen als Diagnose gestrichen und generell ist eine Diagnose etwas anderes als eine Krankheit.

        Ob das mit dem Ritalin eine gute oder schlechte Idee war, wissen wir vielleicht in 30-50 Jahren. Aber im Stück geht es ja wohl um mehr als nur grenzpathologische Beschreibungen.

      • Lucrecia sagt:

        Und immer wieder die angebliche Gewissheit, der Schreibende sei nicht betroffen und wisse daher gar nichts, wovon er redet (siehe mila).
        Ich habe zwar keine Teenies/jugendliche Kinder, war aber auch schon mal eines. Auch mir ging es schlecht, meine Eltern wollten aber partout kein Schimmer Verantwortung bei sich sehen, ausser finanziell, indem sie Arztrechnungen zahlten. Gehör für mein (grossenteils wegen ihnen entstandenes) Leiden hatte niemand.
        Auch mir wurden einige Wochen lang Pillen verschrieben. Schlimm! Ich erkannte mich nicht wieder, ging wie betaubt, lust- und emotionslos durchs Leben, auch meine sonst eher stark ausgeprägte Sexualität war weg. Horror.
        Ich find es aber schon krass, dass ich hier mein Recht auf eine Aussage verteidigen muss.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Lucrecia danke.
        Das ist ihre persönliche Geschichte. Ich habe meine, eine andere, aber auch eine.
        Aber hier wird pauschal über ein breites Thema gesprochen und geurteilt. Es gibt Tendenzen und viele Einzelfälle.
        Ich habe in der Nähe meiner Kinder auch Fälle, die ich beobachten kann. Bei einigen denk ich mir, könnte es allenfalls in die Richtung gehen, wie sie beschrieben haben, in anderen hingegen halte ich solche Assoziationen für völlig ungerechtfertigt.
        Deshalb meinte ich, wir müssen vorsichtig sein. Selbst wenn ich ein Kind habe, dass solche Symptome hat und gut damit umgehen kann, muss ich auch einsehen, dass andere Eltern dazu nicht in der Lage sind.
        Menschen sind auch limitiert. Das ist leider die Realität.

      • Martin Frey sagt:

        Wie ML richtig sagt, ging es mir nicht um Verurteilung der Eltern, Roxy. Ich wollte (als Reaktion auf die Aussagen von Lucrecia) darauf hinweisen, dass hinter der „Modediagnose“ ADHS oft ganz viel Dynamik und Sachzwänge stehen die nicht immer mit Medizin etwas zu tun haben. Und die auch schwer zu beeinflussen sind.
        Persönlich sehe ich diese Entwicklung zwar kritisch, aber durchaus sachlich. Ein echtes ADHS ist m. E. relevant und braucht fraglos eine Therapie. Wenn aber in gewissen Klassenzügen teils nur noch 1-2 Kinder kein Ritalin o.ä. beziehen, dann entspricht das sicher nicht der Prävalenz.
        Und nein, ich denke nicht dass man selber betroffen sein muss, um sich ein Urteil dazu zu erlauben. Das ist immer ein etwas billiges Argument, welches ich so von Ihnen nicht kenne.

      • Lucrecia sagt:

        Tja, diese Antwort habe ich erwartet.
        Bist du nicht betroffen, hast du nichts zu melden, weil du das Problem nicht nachvollziehen kannst.
        Bist du betroffen, hast du auch nichts zu melden, weil du ja nicht objektiv sein kannst und nur dich selber siehst.
        Ich weiss nicht mal, warum ich oben geantwortet habe. Bereue es, ehrlich gesagt.
        Irgendwie darf ich nur dann etwas sagen, wenn es niemanden stört. Oder, wenn ich mit Ihnen einverstanden bin. Dann bin ich kreditwürdig.
        Hmmm…

      • Lucrecia sagt:

        (NB ich bin heute vielleicht etwas dünnhäutig, weil ich kaum geschlafen habe. Möglicherweise habe ich überreagiert.)

    • Samira sagt:

      Und dann gibt es die gar nicht so seltenen Fälle, in denen der Arzt ADHS diagnostiziert, obwohl er einen leisen Verdacht hat, das es sich um ein fetales Alkoholsyndrom handeln könnte. Aber diese Erkrankung ist ein absolutes Tabu und darf bei leiblichen Kindern aus gutem Haus nicht gestellt werden: Es ist eine der wenigen Krankheiten ist, bei denen man mit Fug und Recht behaupten kann, die Mutter trägt die alleinige Schuld – das darf nicht diagnostiziert werden.
      Zum Leidwesen der Kinder: FAS hat teilweise ähnliche Symptome, muss aber komplett anders, als ADHS behandelt werden.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Samira

        betrifft das fetale Alkoholsyndrom nicht Säuglinge, Kleinkinder?

        Es wäre mir neu dass schon vor Kiga-Eintritt „grossflächig“ eine ADHS-Diagnose gestellt wird, meist gehen die Betroffenen doch einen längeren Weg?

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