Was macht Mamas Diät mit der Tochter?

Ein positives Körperbild können wir bewusst weitergeben: Mutter-Tochter-Gespräch am Strand. Foto: Matt Deavenport (Flickr)
Ich hatte kürzlich das zweifelhafte Vergnügen, im Hallenbad ein privates Gespräch mitzuhören. Zwei Mütter mit Bodymassindizes im Normbereich trafen sich zufällig weitgehend nackt.
Frau Badekleid: Hey, hallooo! (Küsschen, Küsschen, Küsschen) Wie war Barcelona?
Frau Bikini: Mega! Leider habe ich ein unschönes Souvenir nach Hause gebracht. (fasst mit Daumen und Zeigefinger das Fleisch über dem Hüftknochen, schüttelt)
Frau Badekleid: Oh, erzähl mir nix. Ich habe in den Frühlingsferien ein Kilo zugenommen in Italien. Ein Kilo!
Frau Bikini: Von wegen gesunde Mittelmeerdiät, gäll. (lacht hysterisch)
Frau Badekleid: Die haben uns gemästet dort unten. Pasta, Gelati … und das Buffet im Hotel, weisch!
Frau Bikini: Ja, du! Jetzt wird gefastet für die Strandfigur. Ich esse keine Kohlenhydrate mehr bis Ende Juni.
Frau Badekleid: Wow! Das sollte ich auch tun. Sonst traue ich mich dann nicht mehr in die Badi, mit diesen Pfosten. (kneift sich in den Oberschenkel)
Tochter von Frau Bikini: Mami, was sind Kohlenhürate?
Liebe Frau Bikini, liebe Frau Badekleid: Es sind imfall nicht nur die bösen Medien und die gephotoshopten Models auf den H&M-Plakaten schuld, wenn eure Töchter dereinst das Gefühl haben werden, sie seien zu dick.
Als Eltern – und besonders als Mädchenmama – hat man auch hier eine Vorbildfunktion. Ob man will oder nicht. Die Töchter hören zu, schauen hin und machen den Quatsch früher oder später nach. Oder was denkt wohl ein Mädchen, dessen Mutter immer über ihr dickes Füdli jammert, später über ihren eigenen Hintern? Was lernt die Tochter, wenn Mama immer nur Salat ohne Sauce isst in der Pizzeria? Oder wenn sie nach jedem Stück Kuchen seufzend verkündet, sie habe wieder gesündigt? Man kann es sich ausmalen wie ein Ausmalbild von einer weinenden Zeitbombe.
Wir Mütter haben keinen Einfluss darauf, ob die Töchter unsere kräftige Postur erben, die breiten Hüften oder die drallen Waden. Was wir aber bewusst weitergeben können, ist ein positives Körperbild und die Zufriedenheit mit dem, womit die Natur uns ausgestattet hat. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter je eine Diät gemacht hätte. Und falls doch, dann hat sie es geschafft, dass ich davon nichts mitbekam. Auch habe ich nie gehört, dass sie irgendeinen Körperteil – weder von ihr noch von mir – negativ kommentierte oder für zu dick befand. Ich bin davon überzeugt, dass ich es in erster Linie meiner Mutter zu verdanken habe, dass ich heute ganz glücklich bin mit meiner Figur.
Also, liebe Mamas: Seid nachsichtig mit eurem wunderbaren Körper, der als Wohnung, Babywippe und vielleicht auch Milchbar unendlich wertvolle Dienste geleistet hat. Ja, vielleicht habt ihr tatsächlich einen grossen Hintern, wabbelige Oberschenkel oder postnatale Speckröllchen. So what? Ich sage euch jetzt mal was: Solange eure Hausärztin beim Blick auf die Praxiswaage keine Augenbraue hebt, solltet ihr nicht so ein Aufhebens machen um eure Figur. Hört auf, diese oder jene Stelle eures Körpers als Problemzone zu betrachten. Die wahre Problemzone von normalgewichtigen Diätmamis ist nämlich das eigene Gehirn. Und das ist – im Gegensatz zu manchen körperlichen Gegebenheiten – formbar. Also streicht die Worte «Diät» und «dick» aus eurem Kopf, entsorgt die Waage und geniesst jedes einzelne Kohlenhydrätli. Euch und euren Töchtern zuliebe.
Und wenn das Füdli trotzdem noch ab und zu nervt: Erzählt es der besten Freundin auf der Joggingrunde oder bei einem Glas Prosecco – wenn die Kinder ausser Hörweite sind.
Mitteilung der Redaktion: Wir freuen uns, Nadia Meier als fixe Mamablog-Autorin begrüssen zu dürfen. Sie wird in der Regel dienstags bloggen und das Team rund um Gabriela Braun (Leitung), Jeanette Kuster und Andrea Fischer Schulthess hervorragend ergänzen. Mit Andrea Burri hat Tagesanzeiger.ch/Newsnet zudem eine Sexualwissenschaftlerin an Bord geholt. Die Gastautorin beantwortet jeweils freitags Leserfragen zum Thema Lust und Liebe. «Sexologisch» heisst die neue Beratungskolumne, die Online im Mamablog und im Print im Ressort Wissen erscheint. Wir wünschen einen guten Start. (gb)
153 Kommentare zu «Was macht Mamas Diät mit der Tochter?»
So Kampfsport-Papi-Modell Putin? Das Gewaltmonopol haben wir im 20. Jahrhundert zurückgelassen, falls verpasst.
Für Englisch lesende https://www.romper.com/p/9-body-positive-terms-you-need-to-teach-your-daughter-5401 ein interessanter Blick über die Grenze
Frau Meier, toller Beitrag.
Rein medizinisch gesehen ist ein BMI mit „leichtem Übergewicht“ bis 29 eh kein Problem. Ausserdem gehören die Italiener zu den ältest werdenden Erdenbürgern, so schlimm sind Pizza, Pasta und Gelato bestimmt nicht zum Körper, für die Seele sind sie, wie wir alle wissen, sowieso gut.
Und mit ein paar „Extrapfunden“ kann man sich unangenehme Typen wie den Herrn W…LILILI vom Leib halten! Man kann also getrost allen Mädchen und Frauen raten, das Essen und damit das Leben zu geniessen. Den Männern natürlich auch, so Spargeltarzans sind weder optisch noch berührungstechnisch toll.
Wieso muss bei diesen Diskussionen immer wieder mit Seitenhieben an Dünne gearbeitet werden? Wenn auch seltener als die von Natur aus robust konzipierten Menschen, so sollte man hier genauso von „bashing“ absehen wie bei der dickeren Population. Ich bin selber definitiv zu schwer aber kerngesund, trotzdem schreibe ich niemandem vor, mich genau so ok zu finden und dieses unsinnige Schönheitsideal zu vergessen. Wem das wichtig ist, der soll das wichtig finden und meinetwegen bei einer Partnerin suchen, solange er mich in Ruhe lässt damit, stört mich das nullkommagarnicht. Wenn aber „normal / gesund“ nicht mehr reicht und der Perfektionswahn durch die Familie dringt (ob jetzt von Mama oder Papa), dann schadet das allen, insofern – guter Artikel.
Es sind übrigens nicht alle Mütter, die Diäten machen und mit ihrem Körper(gewicht) hadern, dekadente Tussis. Sondern sie waren selbst auch mal Kinder und haben dort ein Körperbild und Essgewohnheiten vermittelt bekomen. Meine Mutter macht Diäten seit ich mich erinnern kann. Sie war als Kind ziemlich pummelig (was meiner Meinung nach immer den Erwachsenen anzulasten ist, weil sie ja grosse Kontrolle über die Ernährung der Kinder haben), und Süssigkeiten waren Belohnung. Ausserdem kommentierte ihre Mutter wohl auch ihr Äusseres. Trotzdem hat sie es geschafft, drei Kinder zu bekommen, die jetzt im Erwachsenenalter alle schlank und sportlich sind.
Ich finde aber gleichzeitig dass hier einem Kind auch vorhelebt wird, dass man sein „Körperglück“ auch selber in die Hand nehmen kann und zum Beispiel die Kohlehydratzufuhr einschränke. Kinder müssen wissen was Zucker ist und was er ihrem Körper gutes tut. Aber auch waser mit ihm anstellen kann.
Darf ich präzisieren? Kinder sollen aber auf keinen Fall die Kohlenhydratzufuhr einschränken, sondern lernen, dass die „guten“, vollwertigen Kohlehydrate langanhaltend Energie liefern, während raffinierter Zucker, Weissbrot u.ä. nur kurz anhalten und dann ein Müdigkeitsloch kommt. Auch wir Erwachsenen sollten die KH-Einschränkung nicht übertreiben, der Stoffwechsel dankt es. Lieber mehr Bewegung.
Schön, dass Frau Meier in der Badi Zeit hat, sich auf fremde Frauengespräche, auf die jeweilige Körperstatur und die Badebekleidung zu konzentrieren. Ich für meinen Teil bin jeweils froh, wenn ich Kind, Kegel und meine Siebensachen unter Kontrolle habe und das erfordert oft schon meine ganze Aufmerksamkeit…
Jede Frau soll und darf sich um ihren Körper kümmern. Bewusst mit seinem Körper, dessen Grenzen und der eigenen Gesundheit umzugehen ist wichtig. Dazu gehört auch eine gesunde Ernährung und eine Körperwahrnehmung die einem meldet, dass die „zügellose“ Ferienwoche nicht nur gut getan hat. Klar ist es extrem wie sich die beiden Damen äussern und mag für aussenstehende unbegreiflich klingen.
Guter Artikel 🙂 Die Väter sind aber auch nicht immer unschuldig am Körperselbstwertgefühl der Töchter(&Söhne). Erinnere mich noch an Besuche bei einer Freundin im Kinder-&Jugendalter, beim TV schauen hat ihr Vater Moderatorinnen/Schauspielerinnen/Sängerinnen als fett & hässlich bezeichnet, was absolut nicht zutraf.
Das kann aber auch bei Jungs ein Thema sein – wir sind eine sehr schlanke (magere) Familie und mein 7-Jähriger will auf gar keinen Fall mal dick sein… Und hat deswegen auch schon mal weniger gegessen. Ich versuche ab und zu ein, zwei Kilo zuzunehmen und sage das dann auch – kurz: danke für die Kernaussage, das Körpergewicht/Aussehen ist kein Thema für Kinder, man sollte sich als Eltern daran halten. Ausser es ist ein ungesundes Verhalten (in beide Richtungen).
Wenn man Nadia Meiers Gedanken weiterspinnt, kommt man zu dem Schluss, dass eine Mutter alle ihre Bedürfnisse und Werthaltungen der Mutterschaft (also dem Kind) unterordnen sollte.
Ist denn dann Berufstätigkeit nicht auch eine Verletzung der kindlichen Entwicklung (Ironie nach Bedarf)? Darf sich eine Mutter schminken, wenn das Kind sich doch das Verhalten der Mutter zum Vorbild nimmt?
Ich denke, man sollte der Mutter etwas Eitelkeit zugestehen, ohne dass die Vorbildfunktion infrage gestellt wird.
Das Leben und was wer daraus macht, ist nicht auf Vorbildfunktion zu reduzieren – auch wenn es schön einfach wäre und diese Sicht offenbar für vieles herhalten muss, da man für viel Unerklärbares so einen Grund zur Hand zu haben scheint. Mich überzeugt dieses Prinzip nicht. Essstörungen – egal in welche Richtung – sind ein weites und kompliziertes Feld und sollten meiner Meinung nach nicht derart vereinfacht und auf der Schuldebene kommuniziert werden.
Zu dünne Mädels in der Werbung, Mütter, die wegen einem Kilo eine Krise bekommen, und Väter mit Bierbäuchlein, welch jede zweite Frau “ wäh ist die fett“ nennen…. Alles schlecht..,.
Sich bewegen, dann essen, wenn man Hunger hat, nebst anderem sicher noch etwas Gesundes und nur auf den Körper hören. Es braucht keine Waage!
Den Kindern sagen, dass sich der Körper nur einmal im Leben aufbaut und er sich nur gesund aufbauen kann mit gesundem Essen. Süssigkeiten sind erlaubt, doch immer auch etwas Gesundes für den Körper zu sich nehmen.
So werden die Kinder weder über- noch untergewichtig und wollen sich auch nicht dauernd wägen.
Ich geniesse jede Zigarette und jeden Whiskey, Mann bin ich ein Vorbild!
… wenn man nun schreiben würde, rein hypothetiosch: Ich geniesse jedes Koks und die Damen des leichten Gewerbes, wäre es dann immernoch so aufmüpfig entspannt? Oder wär das dann schon zu rebellisch …
Meine Tochter lebte vier Monate in der DomRep, davor war sie zwei Monate in Brasilien und erst kürzlich in CostaRica. Sie kam zurück mit einem Koffer voll sexy Jeans mit richtigem Platz für richtige Füdli (!), für richtige Frauen mit Füdli und Taillen. Ebenso vielen Bikinis, wo die Oberteile mit der eigenen Brust zu füllen sind und nicht mit Schaumstoff etwas vortäuschen, was zuvor wegghungert worden ist. Sie stellte mir die Frage: “ Warum dürfen Frauen HIER eigentlich keinne Frauen sein? Frauen mit Möpsen, Taillen, Aerschen und richtigen Beinen?“!!!!
ja, warum? Warum kaufen wir den Hungerhakenramsch von HM & Co. und hungern bis wir reinpassen? Die gleichen Firmen schneidern für Südamerika und für die USA gaaaaaaanz anders…. schon in Deutschland ist ein „M“ grösser als bei uns…
Um ganz ehrlich zu sein? Richtige Füdli sind zurzeit hier nicht Mode, und wenn du also von den richtigen Hengsten versenkt werden möchtests, musst du dich dem Zeitgeist wohl oder übel anpassen. ODER mit den anderen Hafertanten über die bösen Hungerhaken lästern und dir einen einfacheren, pflegeleichteren Gaul im Stall halten. Your Choice
Nja, die Zuwanderer haben gerne „richtige Füdli“, die suchen eine Sohngebärmaschine, so ein kleiner knackiger Hintern ist nicht attraktiv in deren Augen.
Die Zeit ist auf der Seite divas.
Sorry, Herr Wehrli, aber da liegen Sie daneben. Seit bald 15 Jahren ist auch bei uns das Füdli ins Zentrum gerückt.
Und, Anh Toan, ich nehme an, mit „Zuwanderer“ meinen Sie: zugewanderte PopHipHop-Kulturisten 😉
Da machst Du es dir etwas zu einfach, lieber Anton. Das hat mit Zuwanderern nichts zu tun, sondern mit dem Lokalgeschmack. Die Zugewanderten wollen nach zwei-drei Jahren Kulturkonditionierung auch die Hungerhaken … also bitte keinen neuen „Uuslähnderblog“ anfangen, davon hats bereits genug Blogleichen im braunen Netz.
Nur wegen all der Idioten, die mich wie Sie nerven, lieber Adrian, darf ich doch noch sagen, was ich auch meinen ägyptischen Freund sagte, als ein Mädchen vorbei ging und er die toll fand, ich aber nur einen grossen Hintern sah: „Du suchst halt eine Sohngebärmaschine.“
Niemand verbietet Ihne was Sie sagen und denken, nur ist die Herleitung jeweils etwas fantasievoll: Da spricht man über das schmelzen der Polarkappen und die Antwort ist das Ausländerthema.
Moment mal! Diva hat von Süd- und Mittelamerika geredet, also „Ausländer“ ins Spiel gebracht. „Richtige Frauen“ hätten grosse Hintern und Dinger, sagt Diva. Sind also geeignet, Kinder zu gebären, richtige Frauen. Frauen die nicht so aussehen, als könnten sie Kinder gebären, sind keine richtigen Frauen: Sagt Diva, bzw.. lese ich böswillig in ihren Post, und trifft da eine Meinung, welche hier gerne gerade „denen“ zugeschrieben und vorgeworfen wird.
Wenn „die“ so denken, ist es verwerflich, wenn „wir“ so denken, unser Selbstbestimmungsrecht.
„Lokalgeschmack“
Wenn der lokale Geschmack sich darauf orientiert, dass die Pflicht der Frau sei, Kinder zu gebären, sind grosse Hintern und Dinger passend zum Lokalgeschmack.
P.s: War auch bei uns mal so
Ps.s. Warum muss ich schreiben, was die Feministinnen schreiben sollten?
Ach Anton, Sie sind ein Feminist und Gutmensch 😉
Also ich denke nicht, dass hier jemand etwas gegen die gerne zitierten „Kurven“ hätte, zumindest nicht die männliche Hälfte der Bevölkerung, im Gegenteil. Wenn schon haben nach meiner Erfahrung eher manche Frauen hier ein seltsames Körperbild und Schönheitsideal.
Das Problem ist aber auch: Die Körperform ist zu einem grossen Teil genetisch veranlagt, etwa dadurch, wo und wie genau Fett abgelagert wird. Wer nicht dafür „ausgelegt“ ist, „kurvig“ zu sein, der wird das darum auch nicht einfach, zumindest nicht in einer vorteilhaften Weise. Eine durchschnittliche Japanerin oder eben auch Schweizerin ist keine Lateinamerikanerin und wird es auch nie, ganz egal welche Ernährung, denn das Fett lagert sich typischerweise dann an den falschen Stellen ab..
Danke, Christoph Bögli.
Ist halt nicht jede eine „richtige“ Frau nach Ihren Massstäben. Ich habe Körbchengrösse A (in der Schwangerschaft bringe ich es auf ein B) und habe oft Mühe, gut sitzende Bikinis zu finden. Irgendwie zweifle ich, dass meine Brüste grösser werden würden, wenn ich über meinen Bedarf hinaus essen würde… Warum darf eine Frau eigentlich nicht schlank sein, ohne als Hungerhaken betitelt zu werden?
Gute Frage. Komischerweise sind es meist gerade all jene, die sich über (angebliche) Diskriminierung von „kurvigen“ bis „vollschlanken“ Frauen auslassen, die ihrerseits umso rücksichtsloser auf alle einschlagen, die einfach nur ganz normal schlank oder auch (von Natur aus) dünn sind..
hmm.. Pseudofemis gehen dann in die Karibik wegen BBC. Und nennen es wohl Horizonterweiterung. That shaft is an obstacle to the horizon beyond one’s own racism.
Ein wichtiges Thema. Was ist denn eigentlich dieses „positive Körpergefühl“? Meiner Meinung nach ist dieses viel zu abhängig vom Blick von aussen.
Ich habe, seit ich 17 bin, rechte Dellen an den Oberschenkeln, wie meine ewig jammernde Mutter und meine ewig kritisierende Tante auch. Und ich habe mir geschworen, dass, zumindest meinem Mann und meinen Kindern gegenüber, nie im Leben ein Wort der Klage diesbezüglich über meine Lippen geht. Der Mangel ist vererbt, ich meide deswegen weder Badi noch verhülle ich mich am Strand.
Ein positives Körpergefühl hat für mich viel zu tun mit Dankbarkeit. Meinem Körper gegenüber, der zwar ästhetisch einige Mängel hat, mich aber sonst gesund, ohne Allergien, mit robustem Immunsystem und sehr verlässlich durchs Leben trägt.
„rechte Dellen an den Oberschenkeln“, nennt man Cellulite. Und doch: Ein charmantes, gut gekleidetes Chassi mit Dellen ist tausendmal besser als ein hochglanz Meitli ohne Charakter.
@ Adrian Wehrli
Herzlichen Dank für die Belehrung. Ihr Post zeigt deutlich, worum es hier eben geht, oder, anders gesagt, was ich meinen Kindern mitgeben werde: Dass der allesbeherrschende Blick von aussen auf unsere Körper eben nicht die Leitplanke sein soll.
Jeises, Sisifee, die haben sich bei mir schon mit Beginn der Pubertät (ca. 11/12jährig) abgezeichnet 😉
Aber ich bin stolz auf mich: nach drei Generationen habe ich den Teufelskreis durchbrochen: Nach Uroma, Oma und Mama renne ich als erste nicht mehr den – in unser Familie berühmtberüchtigten – 1.5kg nach 🙂 🙂 🙂
Wobei rennen vielleicht gut tun würde 🙂
Ein Prost auf Sie, tststs! Die Weigerung meiner Mutter, mit in die Badi zu kommen (man könnte ihre „wüsten Oberschenkel sehen) und die kritischen Blicke meiner Tanten haben mir das Leben als Teenie nicht leichter gemacht, aber dazu geführt, dass ich als Twentie beschlossen habe, dass ich besseres zu tun habe, als mich ständig mit meinem Gewicht zu beschäftigen.
@ SP: Ja, Davonnrennen tut gut, in der Tat!:-)
Endlich ein guter Artikel zum Thema.
Guter Artikel? Auf englisch: „I’m sick of bitches bitching about other bitches being bitches“
Schade ist dieser Artikel so oberflächlich geschrieben, nur den Mütter die Schuld an einem gestörten Körperbild zu geben ist allzu einfach. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe die dazu führen können dass sich schon ein Kind nicht mehr wohl fühlt in seinem Körper.
Unsere Gesellschaft ist untolerant, was den menschlichen Körper betrifft und ja, der Ernährungswahn macht sogar vor den Haustieren nicht halt. Die Dicken müssen leiden auf Schritt und Tritt und die Schlanken-Dünnen erzählen gerne, wie sie ihre schlanke Silhouette den Genen verdanken oder dem Sport und dem Kalorienzählen. Es ist einfach absurd, zu fordern, dass man all dies den Kindern vorenthalten solte, denn Kids bekommen alles mit. ALLES. Es ist besser, sie wissen von Anfang an, dass viel essen dick macht und sich gesunde Ernährung bezahlt macht. Ich sage dies meinen Kindern, dass ein Apfel eben gesünder ist als ein Schoggibrötli. Man kann beides geniessen, aber die ungesunden Dinge eben gemässigt. Und es funktioniert. Eigenverantwortung will halt auch schon von früh an geübt sein.
“ Ich sage dies meinen Kindern, dass ein Apfel eben gesünder ist als ein Schoggibrötli. Man kann beides geniessen, aber die ungesunden Dinge eben gemässigt. Und es funktioniert.“
Stimme völlig zu.
Sie dürfen sich alles gönnen, denn Sie haben es verdient. Alles wird gut, bezahlen tun wir Morgen. Schaut Ihr eigentlich keine Werbung???
Das stimmt in dieser Absolutheit doch nicht. Mein Mann wie meine Kinder sind untergewichtig. Mein Mann verdrückt Schoggi tafelweise auf dem Sofa, wir sparen weder an Fett noch an Kohlehydraten. Zucker gibt’s bei uns in Massen, aber Rohkost eben auch, weil es bei dieser Disposition keinen Sinn macht.
Ich bringe meinen Kindern bei, sehr gut auf ihren Körper zu hören und das zu essen, was sie brauchen. Die Freude an der Bewegung zu geniessen. Und sich nicht beirren zu lassen von denen, die finden, sie seien zu dünn und sie sollen mal ein bisschen mehr essen.
Noch ein Kommentar aus dem Kapitel: „Bei uns ist alles Anders, aber ich mach es trotzdem richtig und lass mich nicht beirren, bin aber trotzdem gekränkt wenn die Anderen mich (dünn/dick/doof – bitte entsprechendes ankreuzen) finden.“ En guete!
Richtig ist, dass Gewichtsentwicklung ab einem bestimmten Niveau relativ unabhängig von Qualität und Quantität der Nahrungsaufnahme verläuft.
Gewicht und Nahrung sind nur dann stark korreliert, wenn die Nahrung limitiert ist. Dies ist in der westlichen Welt nicht der Fall. Bei uns spielen Konstitution und vor allem die Darmflora die Hauptrolle bezüglich Gewichtsentwicklung.
Die Hauptrolle bei der Gewichtsentwicklung spielt, wie viel von was wir essen. Geht mehr rein als raus, werden wir fett. Fette Leute entwickeln eine Sucht für essen, sie könnten auch rauchen oder spielen, sie essen nicht wegen eines körperlichen Bedürfnisses, sondern zur (letztlich erfolglosen Ersatz-)befriedigung eines psychischen oder vielleicht besser emotionalen Bedürfniss. Fresssucht und Magersucht haben die gleiche Ursache: Suchtverhalten.
So trivial sehe ich dies, nix Darmflora, schwere Knochen, schlechte Verdauer oder so. Sucht.
@ Adrian Wehrli: Es gibt in der Familie meines Mannes die starke Tendenz zum Untergewicht. Über Generationen hinweg. Alle haben ein normales Essverhalten, müssen und mussten sich aber immer anhören, dass sie doch endlich mal richtig essen sollten. Dabei tun sie das ja die ganze Zeit.
Auch meine Kinder sind ziemlich dünn. Und ja, sie sind gekränkt wenn man sie Spargeltarzan nennt oder ihnen eine Magersucht andichtet. Und ich finde es auch nicht so lustig, wenn ich mir an jedem Familienfest anhören muss, ich soll halt mal anständig kochen.
Mein Kommentar soll von der Sorte sein, dass man bitte weniger kritisch sein sollte mit sich und seinem Körper, dass man auf sein Sättigungs- und Lustgefühl hören darf und sich nicht nach der Meinung der anderen richten soll. En Guete.
@Anh Toàn
Mager- und Fettsucht gibt es an den Rändern und da stimmt die Korrelation zwischen Nahrung und Gewicht. Bei den 90% dazwischen stimmt die nicht mehr.
Unsere Erfahrungswerte stammen aus einer Zeit, deren Regeln nicht mehr gelten. Es gab mal ‚gesunde Ernährung‘, nun gibt es die nicht mehr. Es gab mal eine Trennung zwischen gesund und krank, aber auch die gibt es nicht mehr.
Unser Alltag wird von Inhalten, Themen und Konklusionen beherrscht, welche es zu und vor Grossmutters Zeiten nie gab. Deshalb taucht alle Erfahrung überhaupt nichts mehr.
Wir nennen das Badewannenfunktionen. An den Rändern herrschen Gesetze, welche es in der breiten Mitte nicht gibt. Neben Körpergewicht und Sucht betrifft dies vor allem den Suizid.
Allen gemeinsam ist, dass man mit Bordmitteln, diesen berühmten gesunden Menschverstand, damit nicht umgehen kann.
Ob es wohl beabsichtigt ist, dass die im Beitrag beschriebenen Mütter rüberkommen wie hirnlose Tussen?
Nichts passiert im Journalismus unbeabsichtigt, Hr. Gassner.
Das dürfte der Realität entsprechen. Allein die Thematisierung von Ernährung in einem Kontext, welcher durch Nahrungsüberschuss, durchgehend hoher Qualität dieser Nahrung und einem Überschuss an biologisch bestens konditionierter Menschen gekennzeichnet ist, ist grenzwertig.
Man könnte schon meinen, die kommunikative Häufigkeit und Bedeutung, welche gewissen Themen zugewiesen ist, verhält sich indirekt proportional zum schwindenden Inhalt. In der Schweiz von 2016 gibt es kaum noch einen Grund, sich zum Thema Ernährung auszutauschen.
dann stehen sie mal mittags in den hb einer grösseren stadt oder in die nähe verschiedener schulen und schauen sie mal, was jugendliche aber auch gestresste erwachsene, mittags so in sich hineindrücken. da finde ich schon, dass über ernährung gesprochen und gewisses basiswissen vermittelt werden sollte.
ich finde den Beitrag gut.
ich höre da nichts raus von sich-gehen-lassen.
für mich ist die hauptbotschaft, dass unser körper wunderbar ist, uns dient und den wir respektvoll und liebevoll behandeln dürfen. dazu gehört auch eine gesunde ernährung und andere dinge, die ihm
gut tun. diese haltung möchte ich meinen (teenager)töchten mitgeben.
und da muss ich auch meinen körper nicht runtermachen, vor mir und meinen kindern nicht, wenn ich mich grad entscheide, mal wieder weniger süsses dafür mehr grünes zu essen.
auch hier gilt: weniger reden, mehr handeln
und vorleben.
Perfekter könnte man das nicht schreiben! Vielen lieben Dank dafür!
„Also streicht die Worte «Diät» und «dick» aus eurem Kopf, entsorgt die Waage und geniesst jedes einzelne Kohlenhydrätli. Euch und euren Töchtern zuliebe.“
Diese Haltung finde ich schon etwas befremdlich; eigentlich ist das nicht anderes als ein Aufruf an die Mütter, sich gehen zu lassen und sich nicht mehr ums Aussehen zu kümmern. Dabei ist es so wichtig, auch als Mutter attraktiv zu bleiben (oder wieder zu werden) in einem gesunden, normalgewichtigen Körper! Und das ist in der Regel nur möglich mit einer vernünftigen Ernährung (keine Diät!), zu der eben auch gehört, die Kohlenhydrate im Griff zu haben. Und es ist m.E. sinnvoll, das Wissen über gesunde Ernährung auch den Kindern mitzugeben.
Ich habe es jetzt glücklicherweise geschafft, die 25 kg, die ich mir nach der zweiten Schwangerschaft im Frustessen angefuttert hatte, wieder loszuwerden. Aber sowas geht natürlich nicht, ohne dass meine Tochter das mitbekommen hat, wir haben immer mal wieder Diskussionen miteinander, was gesunde Ernährung ist und was nicht. Meine Tochter ist gewichtsmässig immer etwas an der oberen Grenze, darum finde ich es nicht schlecht, wenn sie ein wenig Bescheid weiss über Ernährung.
Ein Problem ist doch auch, dass heutzutage mit Kindern ständig und überall gegessen wird, immer wird das Programm wieder unterbrochen, um etwas zu futtern, sei das nun aus dem Tupperware oder vom Kiosk. Völlig unnötig und meines Erachtens einer der Gründe für das weitverbreitete Übergewicht bereits bei Kindern.
@Susi: Ich frage mich im Ernst, was man anstellen muss, um in neun Monaten 21.5 Kilo zuzunehmen – das Neugeborene wiegt im Durchschnitt ca. 3.5 Kilo . Ich begreif’s einfach nicht! Und wieso eigentlich Frustessen? Ich dachte immer, Euer ganzes Sinnen und Trachten sei darauf ausgerichtet schwanger zu werden, schwanger zu sein und zu gebären – lieber drei- als nur einmal – und jetzt kommen Sie und schreiben von „Frustessen“ während der Schwangerschaft. Das sind ja plötzlich ganz neue Töne. Erstaunlich!
Im Vorteil ist, wer lesen kann… Susi hat sich die Kilos nach der Schwangerschaft angefuttert. Und würden Sie, mia, den Grund dafür kennen, wäre Ihnen Ihr Kommentar rückblickend wohl hochnotpeinlich. Insofern: oh selige Ignoranz…
Danke, Mila!
@mia: Ich habe während der Schwangerschaften selbst nie viel zugenommen, in der ersten verlor ich sogar Gewicht, in der zweiten nahm ich nur 5 Kg zu. Der Grund für das Frustessen war, dass mein zweites Baby an einer Nabelschnurkomplikation starb, was mich in ein tiefes Loch warf. Und ja, ich habe es geschafft, innerhalb etwa 7 Monaten rund 25 Kg zuzunehmen, weil ich meine Traurigkeit mit Essen kompensierte. Das mag krass anmuten und ist es auch. Und jetzt musste halt alles wieder runter.
Sind wir wirklich schon soweit gekommen, dass Sie oder ich oder wer auch immer vor einer giftspritzenden, unempathischen Mia rechtfertigen müssen? Weil sie nur anhand von Äusserlichkeiten und vorgefassten Meinungen urteilt?
Wenn Sie, Mia, wirklich so wenig Anstand und Intelligenz besitzen, dass Sie sich nicht vorstellen können, was alles so hinter Facaden geschieht und welches Leid manche Menschen durchleben müssen, sind Sie eine ganz, ganz arme Frau!
Ich dachte mir eben auch, Carolina: wer lieber mal ganz kräftig austeilt, anstatt vielleicht zunächst nach der konkreten Frustquelle zu fragen, hat eigentlich keine Erklärung, und schon gar nicht Rechtfertigung verdient… Aber womöglich hilft das eiskalt ins Messers-Schneide-Laufen für ein nächstes Mal? Dann nähme ich das mit der Ignoranz zurück – die selbstredend nicht nur eine semantische war.
@mila: „Und würden Sie, mia, den Grund dafür kennen, wäre Ihnen Ihr Kommentar rückblickend wohl hochnotpeinlich.“ Stimmt. Würden Sie den Grund allerdings nicht kennen, hätten Sie auch nicht so empfindlich reagiert.
Ich denke doch, SP. Falsch lesen plus Pauschal(vor-)urteil geht gar nicht. So etwas stimmt mich immer etwas kampf-lustig… 😉
Respektive, ich würde schon wissen wollen, weshalb eine Frau nach einer Schwangerschaft soviel zulegt, bevor ich mich in irgendeiner Weise dazu äussere. Könnte auch eine Wochenbettdepression sein, und das fiele dann wohl unter mias entschuldbare Kategorie ‚krankheitshalber‘. Oder vielleicht auch nicht. Mit zwischenmenschlicher Empathie und Rücksichtsnahme hat sie es ja in aller Regel nicht so…
Ich kenne niemand, der halbwegs akzeptable Kenntnisse der Ernährungslehre hat und ‚gesunde Ernährung‘, wie schon einmal hier geschrieben, ist ein fiktiver Begriff, für den es kein wissenschaftlichen Pendant gibt.
Nun frage ich mich, wie ernährungsbiologisch ungebildete Mütter ihr Nichtwissen an die Kinder weitergeben?
mila: Nein, es ist mir nicht hochnotpeinlich meine Verwunderung darüber zu äussern, wenn jemand 25 Kilo zugenommen hat, ob vor, während oder nach der Schwangerschaft. Es geschah ja offenbar nicht krankheitsbedingt. Und auch bei allem Frust ist dieses Riesengewicht schliesslich nicht von heute auf morgen auf die Rippen geflogen. Man hätte ja vielleicht auch schon nach fünf Kilo (ist ja auch schon heftig) die Reissleine ziehen und das Hirn einschalten können, anstatt sich hinterher die übriggebliebene Haut infolge enormen Gewichtsverlusts in die Hose stopfen zu müssen. Die selige Ignoranz ist ganz bei Ihnen, Madame.
@ Mia.
Liebe Mia. Ich habe selten einen Kommentar gelesen, der so von Selbstherrlichkeit und Mangel an emotionaler Empathie trieft.
Aber nein, sie haben ja eigentlich recht: ein schlanker, durchtrainierter Körper ist ja das wichtigste überhaupt, wie kann man so etwas nur durch Frustessen ruinieren! Wenn die Gewichtszunahme krankheitsbedingt gewesen wäre, dann okay, aber nur wegen dem Tod eines Kindes darf man sich nicht so lange gehen lassen! (Achtung: Sarkasmus)
Ich bin sprachlos. Aber gleichzeitig spreche ich Ihnen mein tiefstes Beileid aus, dass Ihnen anscheinend Ihr Äusseres so wichtig ist (5 Kilo finden Sie ja schon heftig zuviel), dass Sie darüber vielleicht die wirklich wichtigen Sachen im Leben vergessen.
@Susi: Das tut mir sehr leid, was Ihnen widerfahren ist. Dann geschah die enorme Gewichtszunahme also aufgrund Ihrer Trauer; in ihrem vorhergehenden Kommentar schrieben Sie es sei aus Frust geschehen, was für mich etwas völlig anderes ist. Ich wünsche Ihnen jedenfalls von Herzen, dass sie wieder hoffnungsvoll und ohne weitere Schicksalsschläge dieser Art durchs Leben gehen können.
@mia: Ja, aus Trauer, aber ein Teil der Trauer bestand irgendwie auch aus Frust, zumal ich eben nochmals versuchte, schwanger zu werden und es nicht mehr klappte.
Aber ja, ich verstehe, wenn mein Kommentar etwas befremdet, normal ist es ja nicht und Sie konnten ja nicht wissen, was der Grund dafür war.
Dennoch finde ich, dass eben gerade bei grossen Gewichtszunahmen „das Gehirn einschalten“ oft keine tragfähige Option ist, genau wie beispielsweise beim Rauchen. Das Gehirn „weiss“ schon lange, dass das Verhalten nicht gut ist, aber man tut es trotzdem. Passiert ja immer mal wieder in verschiedenen Bereichen…
Ich bewundere schon fast Ihre Chuzpe, Mia, Ihre hier ja schon öfter zur Schau getragene Arroganz, Selbstherrlichkeit und ganz klare unempathische Vorverurteilung Susis auch noch in ein semantisches Missverständnis zu verwandeln……
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Sie mir dadurch noch unsympathischer werden sollten.
@Susi
ganz grosses Kompliment mit was für Umsicht und Wortwahl Sie den hingeschmissenen Handschuh aufgenommen haben, bin wirklich beeindruckt!
Betreffend Verurteilen und Selbstherrlichkeit würde ich mal den Ball ganz tief halten, Carolina.
Der Verlauf kann auch anders gelesen und interpretiert werden. Nämlich ein Missverständnis, dass dann durch einen typischen ad hominem (Ignoranzvorwurf, annehmend das Ziel kenne eine gesamte Kommentarbiografie) den absehbaren Verlauf nimmt.
Da wäre ich ganz ganz vorsichtig mit Empathiemangel Vorwürfen.
Ist symphatisch sein ein relevantes Argument? Ich denke nicht. Ist es wichtig, Dir symphatisch sein zu müssen (was Du ja implizierst)?
Kat: Ignorant wäre so eine Aussage auch jemandem gegenüber, der kein Kind verloren hat. Aber vielleicht an einer Wochenbettdepression leidet. Ebenso ignorant ist, verbal reinzudreschen, aber vorab nicht genau zu lesen… Sorry, aber hier kann nicht viel weginterpretiert werden mit einem simplen Missverständnis. Nicht darin/dabei zumal, worum es mir in einem zwischenmenschlichen Austausch geht.
Dennoch, mias Entschuldigung zeigt eine gewisse Grösse. Leider nicht die Einsicht, die evt. grundsätzlich nötig wäre. Bezüglich Zwischenmenschlichem, siehe oben.
@Brunhild: Danke!
Mila, wegen reindreschen: Susis Sprache kam mir auch eher vulgo herüber. Ich verstand das erst, nachdem sie uns über ihren Verust aufklärte. Dies nach dem allerersten Kommentar von Mia. Wie ich sagte, eine Entschuldigung Mias gleich danach hätte es erledigt.
Aber: Du hast mit ‚Im Vorteil ist, wer lesen kann‘ und ‚Insofern: oh selige Ignoranz…‘ den Anfang betreffend ad hominem gemacht.
Mia umgekehrt hat einen Seitenhieb zur MB Community gemacht (Supermamis). trollig, sicher, aber ohne Kenntnis des Hintergrundes.
So wie ich mich kenne, hätte ich auch nicht immer die Grösse, dann doch sorry zu sagen.
Und sie hat bis zum Schluss nur ein sorry, but abgegeben. Pride is a funny thing. in view of moral highgrounders even more.
now. think about who abused this thread again. it is not susi.
Ist dieser Raum hier ‚zwischenmenschlicher Austausch‘, Judgementalism or mutual confirmation bias? I vote for the third, maybe the second.
Kat: „Und sie hat bis zum Schluss nur ein sorry, but abgegeben.“
Ich habe kein „but“ gelesen, sondern nur eine ehrliche Entschuldigung.
P.S. Das mit der „Haut in die Hose stopfen“ habe ich ja erst jetzt gelesen, haha, also, eigentlich sieht alles wieder ganz ok aus!
🙂
Kat, danke für Deine sachlichen Ausführungen. Ich möchte zu Verständniszwecken mit einer Analogie antworten: ist es mutual confirmation bias (oder jugdmentalism), wenn sich eine Gruppe gegen einen (regelmässigen) Pausenplatzrowdy zur Wehr setzt, indem sie sein Verhalten für einmal klar ahndet? Nicht, oder.
Klar war mein Kommentar (gezielt) ad hominem, basierend auf der Vorgeschichte, die mia uns hier seit längerem bietet. Gedankenlos einfach mal den verbalen Zweihänder auspacken, um der (trolligen) Pointe willen, kann in meinen Augen nicht anders als ignorant (respektive, rowdyhaft) bezeichnet werden. Einsicht (eine Entschuldigung ohne but) wäre: oh, da war ich vorschnell, und habe vielleicht wirklich – gedankenlos – jemanden verletzen können.
Die Folge der Einsicht wäre dann, dass man womöglich ein anderes Mal nicht mehr ganz so vorschnell reagiert. Und ja, dafür muss man sich durchaus mal bis auf die Knochen blamieren. Wie auch der Pausenplatzrowdy lernen muss, dass er nicht nach Belieben auf andere einprügeln kann. Lernt er das ohne entsprechende, teils drastische ‚Rückmeldung‘ einer community? Ich würde meinen nein.
mia empfinde ich trotz trolligen Allüren übrigens nicht als Troll. Ich sehe sie vielmehr als eine von vielen, die eigenen Frust in Foren wie diesen ’spitzzüngig‘ abarbeiten (natürlich darf sie dem gerne widersprechen). Mich nervt solches Verhalten – evt. gerade deshalb, weil ich selber früher oft genug dazu neigte, um der ‚guten‘ Pointe willen loszuschlagen, ohne nachzufragen.
But I did my homework, I think. Manchmal muss man dafür über seinen Stolz springen, und ich denke, Du weisst, dass ich mich auch mit diesem Thema bestens (oder sollte ich schreiben: leidig) auskenne.
So, und nun nutze ich die verbleibenden Morgenstunden, während meine Kleine noch schläft, für Produktiveres. Nägelfeilen zum Beispiel.
Für mich war das weder gedankenlos noch ignorant, sondern einfach etwas im Ton vergriffen. Die harsche Reaktion darauf der „Gemeinschaft“ allerdings war ebenso überzogen.
Auch der Pausenplatzrowdy wird nur gestellt, und nicht gleich geohrfeigt, üblicherweise.
Sehen Sie, SP: so unterschiedlich wird empfunden. Für mich ist ‚etwas im Ton vergriffen‘ doch noch ein etwas anderes Kaliber. Im Übrigen denke ich, dass man mit Menschen bisweilen die (deutliche) Sprache sprechen muss, die sie auch verstehen (respektive, selbst praktizieren). Vielleicht nicht sofort, aber womöglich in Retrospektive. Und zum Pausenplatzrowdy: haben Sie nie zurückgerempelt, wenn sie angerempelt wurden? Ich schon, und das Thema war dann in aller Regel gegessen. Für ’stellende Friedensgespräche oder -aktionen‘ hat es manchmal Platz. Und manchmal sind solche Bemühungen fruchtlos, und es muss zu anderen, verständlicheren Mitteln gegriffen werden.
Oder anders formuliert: wer mit Verve gut, oft und gerne austeilt, wie es unsere mia hier tut, sollte umgekehrt auch zwischendurch vergleichbar Saftiges wegstecken können. Und ohne Rückschluss auf sie (mia) persönlich: ist es nicht auffällig, wie oft solche Rowdy-Charaktere sich beim Gegen-Rempler plötzlich als zartbesaitete, (ewig) missverstandene (und laut-plärrende) Mimöschen erweisen?
Alles in allem halte ich jedenfalls nichts davon, verbale Übergriffe zu ‚verniedlichen‘, nur weil es keine körperlichen Tätlichkeiten sind. Aber diese Art von verbalaggressiver Un-Kultur feiert, wie Sie vermutlich selbst schon oft genug bemerkt haben, in zahlreichen ‚online communities‘ oder Foren frisch-fröhlichen Urständ. Und ja, nochmals: mich nervt das, mal mehr, mal weniger. Deshalb halte ich, bei punktuell sich bietender Gelegenheit, bisweilen mit ‚Gusto‘ dagegen. Wenn es mir ab und an wirklich, nach einer Weile, zu notorisch/dumm/bunt wird.
mila, wenn ich angerempelt werde, gebe ich allenfalls zurück. Oder auch nicht.
Als unbeteiligter Zuschauer reicht es allerdings, das Geschehen zu benennen. Oder Position zu beziehen, ohne mich auf das gleiche Niveau zu begeben.
Ausserdem sprechen wir hier über eine Remplerin, die eigentlich nicht mimosenhaft reagiert hat. Sondern zu ihren Aussagen steht.
…und noch eine persönliche Randnotiz an Sie, bevor ich hier wieder für den Rest-Tag entschwinde: ich lese Ihre Kommentare zwischenzeitlich wieder sehr gerne. Auch (gerade) die gestrigen/heutigen – an differierenden Meinungen liegt es also nicht, wenn ich mich an Ihnen ‚reibe‘. Insofern ist dieses uns betreffende Thema für mich erst mal ‚gegessen‘. Und ja, es mag gut sein, dass ich Ihnen gegenüber in einigen jüngeren Kontroversen übers Ziel geschossen/zu nahe getreten bin. Dafür würde ich mich entschuldigen. Respektive, entschuldige ich mich.
Hihi, ja, ich habe ja gesagt, diese Aussage sei nicht auf mia bezogen. Und ja, zumal mir macht es gelegentlich Spass, Steine auf Glashäuser zurück zu werfen (selbstredend selbst im Glashaus sitzend). Als ‚unbeteiligt‘ sehe ich mich allerdings nicht in so einer Gemeinschaft: das sozial Vorgehende betrifft mich ebenso wie etwaige persönliche Kritik. Es ist sogar eher so, denke ich, dass ich auf ersteres mehr, bzw. stärker re-agiere (‚anspringe‘), als auf letzteres. Darüber sollte ich vielleicht durchaus (mal wieder) nachdenken…
Im Glashaus sitzend auf Glashäuser werfen – ich stelle mir das gerade bildlich vor 🙂
@Susi: Ich denke, es ging der Autorin v.a. darum, dass Mütter sich wieder mehr ihrer Projektionen, Uebertragungen und Rollenmodellfunktionen bewusst werden. Selbstredend gibt es zuviele übergewichtige Kinder, aber es gibt auch das Gegenteil. Die Gründe dafür sind fast durchwegs bei den Müttern zu suchen. Notabene ist es enorm heikel, angebliches „Wissen über gesunde Ernährung“ zu vermitteln, das es diesbezüglich wohl soviel Theorien wie Menschen gibt und nicht mal wissenschaftlich die Akten geschlossen sind.
Unter dem Strich kann wohl nur jemand attraktiv sein der mit sich und seinem Körper im Reinen ist. Zufriedenheit mit sich selbst wirkt per se schon attraktiv, und das ist halt eben nicht an ein paar Polster da und dort gebunden. Selbstkasteiung wiederum wirkt iaR hochgradig unsexy.
Danke, Martin! Wenn ich ein durchgängiges Problem bei Frauen benennen sollte, eines, dass wir fast alle in kleinerem oder grösseren Ausmass haben, dann ist es dieses: wir genûgen uns und anderen nur sehr selten, wir sind sozusagen immer defizitär. Auf der physischen Ebene geben wir diese Haltung selbstverständlich an unsere Töchter weiter, ungewollt und unbewusst.
Das einzige, was wir tun können, ist unseren Kindern beizubringen, dass alles in Massen völlig in Ordnung ist. Ein Kind, das ‚gewichtsmässig an der oberen Grenze ist‘ muss vor allem das Gefühl haben, dass es recht ist, so wie es ist.
Susi, ‚Gespräche ûber Ernährung‘ vermitteln eine Botschaft, immer! NM hat da Recht: die Kinder beobachten ganz genau und wenn wir Ihnen nicht die Munition mitgeben, sich selbst so zu
MF: „Unter dem Strich kann wohl nur jemand attraktiv sein der mit sich und seinem Körper im Reinen ist.“
Natürlich stimmt das, aber es ist ein zweischneidiges Schwert: Wer einen attraktiven Körper hat, der ist in aller Regel auch zufriedener damit als jemand, der/die dick ist. Hand auf’s Herz, wenn mir jemand sagt, sie sei mit ihren 90 Kg im Reinen, dann konnte ich das noch nie glauben, auch wenn man dann sieht, dass die überflüssigen Pfunde eben doch verhüllt und versteckt werden müssen, so gut es geht.
Und ich rede doch nirgendwo von Selbstkasteiung, sondern von einer vernünftigen Ernährung: Genug Gemüse/Früchte/Proteine, keine regelmässigen Überbordungen mit Kohlenhydraten, Snacks einschränken. Den Insulinspiegel im Gleichgewicht halten. Das kann sicher nicht verkehrt sein!
@Carolina: „Susi, ‚Gespräche ûber Ernährung‘ vermitteln eine Botschaft, immer!“
Natürlich tun sie das und es ist immer eine Gratwanderung, weil ich ja sicher nicht eine Essstörung pflanzen möchte bei meiner Tochter. Aber ihr beizubringen, dass man, wenn man satt ist, nicht mehr weiteressen soll, finde ich in unserer Situation schon nötig, denn – wie oben gesagt – sie ist mit dem Gewicht an der Grenze. Also was tun, wenn das Kind ständig Süsses essen will und eine dritte und vierte Runde verlangt? Übergewicht bei Kindern ist schon ein Problem, das war auch Diskussionspunkt beim Kinderarzt. Sie sei an der Grenze, aber man müsse schon schauen, denn man wolle auch nicht, dass sie zu früh in die Pubertät komme etc., das ist nicht nur ein körperliches, sondern auch ein soziales Problem
Danke, MF! Zum einen für den Hinweis bzgl. der Vermittlungsrolle von (angeblich) gesundem Essen, die sicher nicht gegeben ist, wenn Kohlenhydrate undifferenziert ‚problematisiert‘ werden. (Dies nicht an Susi, notabene.) Auch brauchen gewisse Kinder aufgrund Konstitution/Aktivitätsgrad durchaus mehr Zwischenmahlzeiten als andere.
Und das mit der Selbstkasteiung: die (innerlich wie äusserlich) verknöcherte Salatblatt-Fraktion nervt auch mich. Dünn mag es ja sein, attraktiv (und wohl auch gesund) ist ander(e)s. Schön, das auch immer wieder mal von ein Mann zu lesen – kommt gar nicht so selten unter…
/2 sein zu dürfen und dazu stehen zu können, woher sonst sollen sie es lernen?
Nebenbei: sich und den Kinder einen genussvollen, entspannten Umgang mit unseren Körpern zu gönnen, heisst doch nicht, sich gehen zu lassen!!! Das sind genau die Mythen, die uns die einschlägigen ‚Ratgeber‘ vermitteln wollen!
@Susi: Wirklich gesunde Ernährung hat auch mit Körperbewusstsein zu tun. Es ist individuell gegeben, ob jemand mehr Kohlenhydrate verträgt (und braucht) als ein anderer. Rigide Verhältnisformeln (bzgl. Kohlenhydrate/Protein/Fett) schaffen nicht Abhilfe, sondern stiften im Zweifelsfall mehr schaden als nutzen. ‚Verteufelungen‘ (auch von Süssem) sowieso.
Läck Bobby, Mila. Ich verteufle nichts, ich schreibe von Tendenzen. Meine Tochter bekommt zu jeder Mahlzeit Kohlenhydrate und auch täglich etwas Süsses. Aber eben nur in Ausnahmefällen mehr als einmal täglich. Und nein, ich kasteie weder mich selbst noch meine Tochter.
@Carolina: Das mit dem Sich-Gehen-Lassen ist doch kein Mythos. Das haben Sie sicher auch schon von Ihren Paaren gehört, wie viele Männer sich beklagen darüber, dass die Frauen, nachdem sie Mütter geworden sind, nur noch für die Kinder da sind und der Mann völlig untergeht. Dass ihr Äusseres dann einfach egal ist.
Vielleicht habe ich den Satz von N.M. falsch interpretiert. Für mich ist „Waage entsorgen, rein mit den Kohlenhydraten“ aber einfach ein Aufruf zum vorbehaltlosen Schlemmen.
@Susi:
„Wer einen attraktiven Körper hat, der ist in aller Regel auch zufriedener damit als jemand, der/die dick ist.“
Da bin ich z.b. gar nicht einverstanden, das ist eine Annahme von Ihnen. Es gibt sogar Studien dazu, dass weit >90% der Frauen unzufrieden mit sich und ihrem Aeusseren sind, und zwar gänzlich unabhängig davon, wo sie auf der „Beautyskala“ stehen. Bei Männern ist das lustigerweise viel weniger der Fall, obwohl sie oft mehr Grund dazu hätten… 😉
Natürlich geht es bei Kindern um eine Balance, wir achten bei unserem Nachwuchs soweit möglich auch auf einigermassen gesunde Ernährung, respektive das was wir dafür halten. Wir thematisieren das aber nicht, v.a. nicht damit, über uns und unsere Problemzonen zu lamentieren. Wir versuchen nur vorzuleben, das ist alles.
„Das mit dem Sich-Gehen-Lassen ist doch kein Mythos. Das haben Sie sicher auch schon von Ihren Paaren gehört, wie viele Männer sich beklagen darüber, dass die Frauen, nachdem sie Mütter geworden sind, nur noch für die Kinder da sind und der Mann völlig untergeht. Dass ihr Äusseres dann einfach egal ist.“
Da bin ich natürlich absolut einverstanden. Nur bezieht sich das nicht nur auf Essverhalten und Figur, im Gegenteil. Manchmal kommt das einem wie ein richtiger Paradigmenwechsel vor, wenn da einfach diverse Schalter umgelegt werden, worauf Mann sich die Augen reibt und trotzdem nicht ganz versteht was da passiert.. 🙂
MF: „Bei Männern ist das lustigerweise viel weniger der Fall, obwohl sie oft mehr Grund dazu hätten…“
Liegt vielleicht daran, dass Männer tendenziell mehr auf das Optische fixiert sind als Frauen und Frauen sich dadurch mehr unter Druck fühlen, gut aussehen zu müssen?
Susi, das Schlimme ist, dass wir ‚zu dick‘ und ‚zu dünn‘ pathologisieren – dabei ist Vielfalt und das, was noch völlig im Bereich des Normalen (und übrigens in die Privatsphäre gehörenden) ist, durchaus erwünscht meiner Ansicht nach. Mittlerweile setzt sich ja langsam durch, dass der BMI (nach dem immer noch sehr viele Aerzte arbeiten, was ich für unsäglich halte) vielleicht doch etwas differenzierter zu betrachten wäre.
Ich sehe bei meinem Praxisnachbarn, einem Psychologen, die Kinder (fast immer Mädchen) sich die Klinke in die Hand geben – und bei den Konferenzen die Psychologen, die sich mit Essstörungen befassen, unisono sagen: schaut Euch die Mütter an! (Das ist übrigens in keiner Weise gegen Sie gerichtet, Susi! Ich selber musste vieles lernen, ich kenne die Achterbahn
/2 bezüglich Gewicht bei mir und meinen Töchtern).
Und dann sehen wir die Mütter, die ihre Töchter begleiten (da ich auf dem Land lebe, habe ich vielleicht sowieso einen etwas entspannteren Blick auf Gewicht und Lifestyle, aber die Praxis ist in ZH): dieselben Jeans wie ihre Töchter, Knabenfigur, gebotoxed, der Eindruck: es geht nur, nur, nur um Aeusserlichkeiten.
Martin hat mMn völlig recht: das tun wir uns selber an, in dem wir uns einreden, Superschlanke sind die schöneren Menschen, wir müssen unbedingt nach einer Geburt wieder aussehen wie vorher (warum eigentlich? Ist das nicht eine Sache zwischen Frau und Mann?).
Das Entscheidende ist, dass wir zu uns stehen, dass wir nicht die Erwartungen anderer zu erfüllen haben im Leben, sondern lernen, uns darauf zu verlassen, dass wir
@Susi:“Liegt vielleicht daran, dass Männer tendenziell mehr auf das Optische fixiert sind als Frauen und Frauen sich dadurch mehr unter Druck fühlen, gut aussehen zu müssen?“
Das gibt es selbstredend schon, persönlich bin ich aber der Ansicht dass der Druck innerhalb der Frauenwelt bedeutend grösser ist. Bzw. der Druck der sich Frau selber auferlegt. Die Männer sind da wohl eher eine „Randnotiz der Geschichte“.
ps. ich habe auch ein Sport-Abo. 😀
@Carolina: Nur zur Präzisierung: Perzentilen verwendet man ausserhalb der Pädiatrie kaum.
Sorry, MF: Wie nennt man das dann? Punkte?
Hat nicht neulich hier jemand geschrieben (ein Mann, glaube ich): Wenn Frauen sich im Spiegel anschauen, sehen sie immer nur die (angeblichen) Makel. Wenn ein Mann sich im Spiegel anschaut, denkt er sich in der Regel nur: so en geile Siech! Spielt keine Rolle, was für einen Ranzen er hat……
Davon sollten wir uns wahrscheinlich etwas abschauen…..
@Carolina: Man kann schon von Percentilen reden, es ist einfach ausserhalb der Pädiatrie etwas unüblich da eine einigermassen verlässliche Aussage daraus nur im Kindesalter gezogen werden kann. Eine eigentliche Einheit hat der BMI nicht, ist er ja bemessen als kg/m².
Persönlich wäre ich dafür, den BMI zu spülen. Nur wird er leider immer wieder herangezogen als Kassenpflichtkriterium, so für Eingriffe, Therapien usw.
🙂
@Carolina
wie wärs denn wenn diese Fachleute mal nicht nur unter sich „schaut Euch die Mütter an!“ sagten- sondern diese mal damit konfrontierten, den Vater mit an Bord holen, das ganze Ideal vor vereinter Familie auseinanderrupften?
Bräuchten diese Mädchen nicht auch mal kräftige Schützenhilfe von aussen?
@C. : Es bleibt Ihnen unbenommen, mich für das zu halten, was Sie wollen; es ist mir nämlich so vollkommen und von ganzem Herzen egal, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.
… und deswegen, weil es Sie so gänzlich unberührt lässt wie wenn in China ein Reissack kippen würd, mussten Sie zumindest dies, nämlich dass es Sie gänzlich unberührt lässt, deklariert haben…
Hm. Gerade dieser Eiertanz zeigt doch, wie schwierig das Thema ist. Auf keinen Fall sollen wir also den Kindern etwas falsches vorleben, jedes falsche Wort könnte unmittelbar Essstörungen nach sich ziehen. Gewicht ist gar kein Thema, wenn man nur mit sich selber im Reinen und glücklich ist (was aber durchaus wieder mit dem Gewicht zusammenhängen könnte…).
Was aber, wenn man sich in seinem Körper wirklich nicht (mehr) wohl fühlt? Wenn das Kind sich wirklich ständig überfuttert, und wenn gar das Gewicht zu sozialen oder medizinischen Problemen führt?
Und weshalb darf man Übergewicht nicht benennen und bekämpfen, aber beispielsweise schlechte Schulleistungen schon?
hmm. also mir war der Hintergrund zu Susi’s Post auch nicht bewusst. Da fragte ich mich schon, was mila mit ihrem Schlangenpost (Ignoranz) bewirken will. Anscheinend gibt es hier Leute, die minutiös Protokoll zu biografischen Informationen führen. Und dazu noch Zeit haben…
item: mia hätte sich nach dem klärenden Post von Susi einfach für ihr Missverständnis und ihre falsche Tonart entschuldigen können.
Sowas ist aber leider in einem Raum, wo der Blogtext selber schon belehrend herüberkommt, schwierig. Besonders, wenn the usual suspects sowas benutzen, um ihr Pharisäertum des moral highground zu beweihräuchern.
Brunhild: Sie haben absolut Recht! Diese Psychologen, die ich persönlich kenne und mit denen ich bis zu einem gewissen Grad zusammenarbeite, werden von uns Frauen auch immer wieder darauf hingewiesen, dass dieser Satz ein gewisses Stammtischpotential hat: ein Körnchen Wahrheit (und ich gebe offen zu, ich bin nicht immun gegen diese vermeintliche Wahrheit, wenn ich die Mütter – und es sind meistens die Mütter, die mitkommen – sehe und beobachte) vermengt mit Vorurteilen, Vorverurteilungen etc. Ein Vater oder ein männliches Mitglied der Familie kann Wunder wirken! Unser eigener Vater hat uns eigentlich immer gegen die wilderen Ideen unserer Mutter zu schützen versucht – das haben wir ihm hoch angerechnet und es hat uns gut getan. Ich sollte es also besser wissen…..
Mia: das glaube ich Ihnen sofort!
Katharina, es sei Dir unbenommen, dem Sticheln gegenüber mir, das Dich seit Längerem beschäftigt hält, frischmunter weiter zu fröhnen. Aber mit Verlaub: Du wagst Dich dabei auf Äste, die nicht halten. Semantisch, inhaltlich, menschlich.
Susi hat diesen Aspekt ihrer persönlichen Geschichte hier mehrfach thematisiert. Deshalb kenne ich ihn, auch ohne minuziöse Mitleserschaft.
Wollte schreiben: Du wagst Dich hier (in diesem Fall) auf Äste, die nicht halten.
Was Mila sagt, stimmt, ich habe das schon oft thematisiert, weil es mich und dadurch auch meine Haltung in vielen Themen sehr geprägt hat. Wenn man nur sporadisch mitliest, weiss man das halt nicht. Mias Post kommt aber so oder so etwas harsch daher, egal, was der Grund ist. (Ich hatte im Übrigen auch nach der ersten Schwangerschaft vorübergehend zugenommen, auch wegen der grossen Lebensumstellung, dem Stress etc. Es gab also auch einen Grund, trotzdem hätte ich diesen Kommentar als Holzhammer empfunden. Kann ja mal vorkommen, Gewichtszunahme 😉 )
Aber sie hat sich ja entschuldigt!
Oh mein Gott, was habe ich in meinem Frust bloss wieder angerichtet! Ich stelle fest, dass einige von Euch einen derart schweren Schock erlitten haben, dass sie als Reaktion darauf sogar die deutsche Sprache verlernt haben.
Also, nochmals: Ich verstehe nicht ganz, warum jetzt mehrfach auf meinen Kommentar mit dem Wort „Selbstkasteiung“ reagiert wird. Davon war nie die Rede, ich stelle ja oben ausdrücklich gegen eine Diät, sondern schreibe von vernünftiger Ernährung, von einer Ernährungsumstellung. Wenn das als Selbstkasteiung interpretiert wird, dann ist das irgendeine Projektion, denn dazu bin/war ich nie der Typ.
Eben wie Heidi K. unten schreibt, weniger Schoggibrötli (nicht keine), mehr Äpfel (aber nicht nur). Balance ist das Zauberwort.
Da bin ich bei Ihnen, Susi. Aber vielleicht bot ja Ihr Erst-Kommentar ungewollte Projektionsfläche, bezogen auf den Ausgangstext…? Bin insofern bei Carolina, auch aufgrund persönlicher Vorgeschichte: verbittert gesund (und ja, das kommt häufig vor) ist kein gesundes Vorbild. Ich halte es daher mit ausgewogen genussvoll, und hatte seitdem nie mehr eine Diätphase nötig… Auch nicht nach der Schwangerschaft. Und ich neigte als Teenager sehr wohl zu Übergewicht, wenigstens eine Zeitlang.
„Und ich neigte als Teenager sehr wohl zu Übergewicht, wenigstens eine Zeitlang.“
Ging mir auch so (wie vielen anderen). Ich bin kein Hungerhaken, ich bin 168cm gross und mein für mich für mich und mein Essverhalten gut haltbares Gewicht, mit dem ich auch gut aussehe, ist irgendwo zwischen 62 und 66 kg. Ich fühle mich damit am wohlsten und bin auf diesem Gewicht auch sportlich super dabei, d.h. mein Körper funktioniert in diesem Bereich am besten. Da kommt mir das Wort „Selbstkasteiung“ natürlich absurd vor.
Konkret: Ich für meinen Teil habe im heutigen Beitrag keinen Aufruf gelesen, sich ungeniert/ungehindert gehen zu lassen. Sie schon. Das eröffnet nun mal unterschiedlichen Projektionsraum…
„Das eröffnet nun mal unterschiedlichen Projektionsraum…“
Ja, das stimmt natürlich 😉
…aber ja: nach Hungerhaken tönt das nicht. 😉 Ich musste mir diesen Vorwurf umgekehrt schon öfters anhören, obwohl ich sicherlich mehr vertilge (v.a. auch täglich etwas kleines Süsses…) als andere mit meiner Statur. Bewegung ist sicherlich ein mitentscheidender Faktor, obschon bei mir moderat praktiziert. Insbesondere ohne Sportstudio-Abo.
Ich hab schon ein Sportstudio-Abo. Dort kasteie ich mich an den Kraftmaschinen und auf dem Crosstrainer.
😀
Ich hab das unverschämte Glück, muskelmässig (noch) von früheren Kraftübungsphasen auf der heimischen Yogamatte zu zehren… So Mitte zwanzig habe ich damit aufgehört. Der Bizeps hat sich nun allerdings wieder gesteigert. Baby-Tragen sei dank. Und die Waden sind vom Outdoor Kinderwagenschieben gestählt… Meine eigenen Projektionen kommen wohl daher, dass ich Anfang Zwanzig als dicke Erwachsene hätte enden können – oder als Essgestörte. An beidem bin ich, mit vielleicht mehr Glück als Verstand, vorbeigeschrammt, indem ich irgendwie gelernt habe, auf meinen ganz eigenen, individuellen Körper zu hören. Die Schoggitorte gehört(e) unbedingt dazu, sowie der damalige Verzicht auf die zuvor vielfrequentierte Waage.
Susi, ich höre jetzt mit der Predigt auf: Sie sowieso machen auf mich den Eindruck einer durch und durch auf dem Boden stehenden Frau, lebensfreudig, intelligent und charmant. Sie machen das schon richtig!
Ich habe schon alles erlebt, Unter- und Uebergewicht – und meine Töchter sind beide total unterschiedlich: die eine sehr zart, isst wie ein Spatz (irgendwann haben wir akzeptiert, dass sie ein Snacktyp ist, von allem ein wenig, das funktioniert wunderbar); die andere ein wenig ‚chunky‘, aber sehr energiegeladen, sportlich und fit. An ihnen habe ich gelernt, dass (natürlich rede ich hier nicht von starkem Uebergewicht bzw Untergewicht) Menschen unterschiedlich sind, auch in der Physiognomie und das auch einen Sinn hat. Wir neigen viel zu sehr dazu, Menschen in Schubladen
/2 und Kategorien zu stecken. Ein Arzt, der heute meinen BMI wegen einer Percentile (heisst das so?) bemängelt, ist nicht länger mein Arzt – das ist einfach dumm. Und ich finde, das ist es: wir sollten vielleicht nicht so sehr auf (die oft selbst ernannten) sogenannten Experten hören (vor allem wenn es nicht um etwas Krankhaftes geht), sondern auf unsere Erfahrung, auf das, was wir eigentlich selber für gut und richtig halten.
Ende Predigt! 🙂
@Carolina: „Sie sowieso machen auf mich den Eindruck einer durch und durch auf dem Boden stehenden Frau, lebensfreudig, intelligent und charmant.“
Danke, gleichfalls!
Im Übrigen stimme ich Ihnen eigentlich bei allem, was Sie schreiben, zu.
Oder allgemein, es gibt keine Relation zwischen Körpergrösse und -gewicht, welche Aussagen zu Unter-, oder Übergewicht zulässt. Von Extremen abgesehen, die aber bevölkerungsmedizinisch keine Rolle spielen.
Der relative Fehler beim BMI liegt in der Grössenordnung der Zahl selbst, ist im Vergleich mit anderen Masszahlen ausserordentlich gross. Es ist durchaus möglich, dass ein Mann mit 1.80m und 76 kg, BMI = 23, fettsüchtig ist (Körperfett > 25%), während einer mit gleicher Grösse, aber 86 kg nur 15% Körperfett hat und damit in der Norm liegt.
Das betrifft ebenso die visuelle Einschätzung. Man wird den mit 76 kg als normal- und den mit 86 kg leicht übergewichtig einschätzen, obwohl es genau umgekehrt ist. Aber das kann man nicht sehen, nicht wiegen, sondern nur sehr aufwendig und für die Routine zu teuer messen.
@ML: Über- oder Untergewicht hat einzig mit Gewicht zu tun, nicht mit Körperzusammensetzung. Und dafür ist der BMI durchaus ein Indikator.
@SP, Unter- oder Übergewicht kann man nur in Bezug zu einem Normgewicht definieren. Um dieses festzulegen, sind verschiedene Methoden vorgeschlagen worden, welche alle auf einer Relation von Körpergrösse und -gewicht beruhen.
Alle diese, BMI inklusive haben sich als grob fehlerhaft erwiesen, da der angenommen Zusammenhang zwischen Länge und Gewicht zu schwach ist. Folglich sind alle Studien, welche auf den BMI beruhen, auch grob fehlerhaft.
Aber es ist politisch gewollt, möglichst viele Studien zu erzeugen, welche einen (viel zu) hohen Anteil an Krankheitlichkeit in den Bevölkerungen zu beweisen meinen. Man braucht das, um die ökonomisch bedingten Kostensteigerungen der Krankenversorgung fälschlich und manipulativ auf med. Gründe zurück zu führen.
@ML: Was Über- und Untergewicht ist wussten wir bereits in der Primarschule. Wenn man das mal noch statistisch festlegen möchte, bitte. Was daran fehlerhaft sein kann, ist mir schleierhaft, da es bis hier hin nur um Statistik geht. Grösse messen für die Grösse ist ja nun mal auch nicht falsch, und wer über 2m gross ist, ist sehr gross.
Wenn allerdings Zusammenhänge mit Krankheiten behauptet werden, muss man das belegen. Und da ist klar, dass der BMI nur ein erster, schlechter Indikator sein kann, für den Einzelfall. Aber geeignet, um gesellschaftliche Entwicklungen aufzuzeigen.
Interessant wie bei diesem Thema speziell die Frauen aufeinander losgehen. Der Grundneid, dass eine andere besser aussehen könnte scheint bis heute nicht überwunden zu sein, resp. das Konzept, andere schlecht zu machen um sich selber mit den eigenen Problemzönchen etwas besser zu fühlen…. Um sich einen Nachmittag lang köstlich zu amüsieren reicht es offenbar einen ketzerischen Artikel über „nicht jedes Kohlenhydrat zählen“ ins Netz zu posten und die Mamas drehen am Rad…. Ich liebe das 🙂
Viele Töchter jeden Alters haben nicht nur das im Beitrag erwähnte „Gefühl“, zu dick zu sein. Sie SIND wirklich zu fett. Nicht, weil sie der liebe Gott oder die Genetik so gemacht haben, sondern weil ihre so genannten „Mamis“ (Mütter) sie jeden Dreck in sich reinstopfen lassen und zu wenig Disziplin und Geist und Anstand haben, ihr Kind ordentlich zu füttern und ihm beizubringen, wie man sich gescheit ernährt. Dieser Aspekt fehlt im Beitrag..
Der Aspekt fehlt zu Recht. Grobvisuell sieht man in der Schweiz deutliche mehr Mager-, als Fettsüchtige, so das man gut daran tut, das Thema Übergewicht klein zu halten. Wer etwas anderes sieht, hat ein korrekturbedürftiges visuelles Ideal, d.h. hält Magersucht für schlank.
Die sog. ‚Studien‘, welche grosse Anteile von Übergewicht ausmachen, sind methodisch grob fehlerhaft. Übergewicht kann man nur durch Messung des Körperfettanteils bestimmen, nicht durch den BMI. In dem Bereich, in welchen sich 90% aller Mitteleuropäer befinden, 22 – 32, kann der BMI nicht differenzieren.
Aus konstitutionsbiologischen Gründen verschiebt sich seit Jahrzehnten die BMI- Verteilung nach rechts, zu hohen Werten und das wird anhalten. Es gibt aber nicht mehr Übergewichtige als 1960, eher weniger.
Ich frage mich ja, wo sie sich bewegen, um solche Aussagen zu treffen:
Prävalenz Magersucht: 0.7%
Prävalenz Übergewicht in der Schweiz: 41%.
(http://www.bag.admin.ch/themen/ernaehrung_bewegung/05207/05218/?lang=de)
…. konstitutionsbiologischer Kuhmist. Übergewicht ist eine der realen Gefahren des 21. Jahrhunderts. Im 18. war es das Bajonett des marodierenden Soldaten, und heute halt der trashfood und die junklimo. Also macht die Kinder fit fürs Leben, sonst enden Sie halt eben als Jubbymonk auf dem Abstellgleis Sofa.
Diese Zahlen sind aus der hohlen Hand geschüttelt, also statistisch, ohne klinische Untersuchung, aus der BMI- Verteilung abgeleitet.
Wenn man eine Quote von 40% Übergewicht haben will, setzt man einfach den Grenzwert an den Punkt, welcher das garantiert. Beim Diabetes wurde und wird das auch so gemacht. Ein grosser Teil der ‚Diabetiker‘ ist nur normativ, aber nicht real krank.
Tatsächlich aber kann man Über-, Untergewicht nur durch ein MRI, oder Unterwasser- Densitometrie diagnostizieren und das ist zu teuer, um es auch nur einmal in der Fläche zu untersuchen.
Muttis Liebling bewegt sich wie immer in der Rabulistik, hauptsache dagegen. Heute nennt man das „Köppelsyndrom“
@Annina Bürge: Ich sehe zwar Übergewicht auch als grösseres bzw. weiter verbreitetes Problem, aber gewisse Statistiken sind in dem Kontext trotzdem mit Vorsicht zu geniessen. Beim Link ist die Methodik nicht ersichtlich, der Anstieg mit höherem Alter lässt aber vermuten, dass da einfach ein Standard-BMI verwendet wurde, der ganz normale altersbedingte Gewichtsveränderungen nicht berücksichtigt.
Im übrigen, ein kürzlich veröffentlichter Ländervergleich ergab, dass Schweizer Frauen den niedrigsten BMI weltweit hätten. Auch da weiss ich nicht, wie belastbar das ist, aber zumindest auf weiblicher Seite dürfte Alarmismus eher deplatziert sein in der Schweiz..
Tatsächlich hat, wer einen BMI von 25 bis 30 hat, statistisch die höhere Lebenserwartung, als wer einenm „normalen“ BMI von 20-25 hat! Etwas Speck auf den Rippen ist also gesund! Die Definition von 18-25 als „normal“ müsste hingegen unbedingt korrigiert werden. Normal ist von 20-30. Dann sinds plötzlich viel weniger „Übergewichtige“.
Hm. Entweder haben die BMI-Werte einen Zusammenhang mit Gesundheit. Dann kann man sie nicht dem altersverlauf entsprechend bewerten. Oder sie sind einfach nur statistische Kennzahlen ohne Wert. Was vermutlich nicht stimmt.
ML hat insofern recht, als beispielsweise die Jugendlichen heute nicht nur schwerer, sondern auch grösser werden. Evtl. unter anderem durch eine verfrühte Reifung. Das würde heissen, dass man die altersentsprechenden Werte etwas anpassen müsste.
Wenn auch BMI-Werte für den Einzelfall mit Vorsicht zu geniessen sind, für die Beschreibung von gesellschaftlichen Entwicklungen sind sie sicherlich geeignet.
SP: der BMI wurde als einfache Messgrösse zur Rekrutierung im Amerikanischen Militär erfunden. Fokussiert auf militärische Anforderungen und eine sehr enge Bevölkerungsgruppe (Junge Männer im Rekrutierungsalter).
Aus unerfindlichen Gründen landete das dann bei der WHO als ‚wissenschaftliche Kennzahl‘. Wissenschaftlich ist dabei nur, dass sie für junge Männer im Rekrutierungsalter eine zuverlässige schnelle Methode war, die für den Job unfitten auszusortieren.
Das ganze als Kenzahl für die allgemeinere Bevölkerung zu benutzen, ist Humbug. Die WHO ändert dann intransparent, willkürlich und ohne Evidenz die Schwellwerte.
Aber einem Lifestyleportal etwas Wissenschaftlichkeit einzuhauchen gelingt mit der Nennung von BMI immer noch.
@Katharina. Die Geschichte eines Indikators hat nichts mit seiner Aussagekraft zu tun. Wenn du wissenschaftlich argumentieren möchtest, dann mach das doch bitte. Auf dieser Ebene ist deine Kritik ohne jede Aussage.
Dass viele wissenschaftliche Studien mit dem BMI-Wert arbeiten, ist nun mal Tatsache. Dass die Aussagekraft, wie bei vielen anderen Indikatoren auch, begrenzt ist, ebenso.
Dass die WHO ständig Grenzwerte ändert, ist mir neu. Hingegen stimmt es, dass es verschiedene, auch so deklarierte Normwerte gibt. In der Schweiz gibt es jedenfalls keine Verschiebungen von Grenzwerten. Oder weisst du da mehr als ich?
SP: Du selber sagst: ‚Entweder haben die BMI-Werte einen Zusammenhang mit Gesundheit. Dann kann man sie nicht dem altersverlauf entsprechend bewerten. Oder sie sind einfach nur statistische Kennzahlen ohne Wert.‘
Weiter hast Du anscheinend keine Ahnung davon, wie KPIs auch politisch identifiziert werden.
Also nochmals: erkläre mir die WISSENSCHAFT hinter der Kennzahl BMI für Bevölkerungsschichten jenseits dem urprünglichen Fokus der Bemessung.
Wenn ich etwa auf nih.gov zu bmi nachlese, gibt es seitenweise treffer zum thema (challenges).
Die WHO hatte den Schwellwert zu Obesity verringert, Und plötzlich zeigen die Zeitlinien einen schnellen Zuwachs von Obesity.
Ohne jede Aussage. Sicher. absolut.
Klar, ich habe keine Ahnung. Aber für mich ist ganz simpel: Was in wissenschaftlichen Studien vielfach verwendet wird, ist wissenschaftlich. Und Zeitverläufe mit wechselnden Normwerten sind nicht korrekt.
#Georg: Ha, da traut sich endlich jemand klar und deutlich die Wahrheit zu zu sagen. Genau so ist es – nicht immer – aber (zu) oft.
ich hatte selbst eine mutter, die ständig auf diät war. sie ist der grund, dass ich heute übergewichtig bin. ich versuchte schon als 8-jährige, so wenig wie möglich zu essen, um noch schlanker zu werden, als ich sowieso schon war, und bekam deswegen Essattacken und rutschte in eine Essstörung, die meinen Metabolismus kaputtmachte und meine Psyche erst recht. Hätte meine Mutter ein normales Verhältnis zu ihrem Körper gehabt, wäre es nie soweit gekommen. Ich bin überzeugt, dass viele Übergewichtige erst durch Diäten übergewichtig wurden. Gerade als Kind versteht man den Unterschied zwischen gesunder Ernährung und Diäten eben nicht, sondern will einfach nur schlank sein, wie es die Gesellschaft von einem fordert. Aussagen wie die Ihre fördern daher Übergewicht, anstatt es zu verhindern.