Und wenn es plötzlich doch ein Kaiserschnitt wird?

Stolz sein auf die eigene Leistung – egal wie man geboren hat: Eine Frau und ihr Neugeborenes kurz nach einem Kaiserschnitt in Portugal. Foto: Paulo cunha (EPA, Keystone)

Stolz sein auf die eigene Leistung – egal wie man geboren hat: Eine Frau und ihr Neugeborenes kurz nach einem Kaiserschnitt in Portugal. Foto: Paulo Cunha (EPA, Keystone)

Mit kugelrundem Bauch spaziert meine Kollegin zurzeit durch die Gegend, die Geburt ihres ersten Kindes steht kurz bevor. Als ich vor wenigen Tagen «Das Geburtsbuch» in der Post hatte, musste ich es ihr deshalb gleich zeigen. Die ideale Lektüre für die werdende Mama, dachte ich. Sie winkte jedoch lachend ab: Sie denke lieber gar nicht erst zu intensiv darüber nach, was da noch auf sie zukomme.

Mir ging es damals ganz ähnlich. Ich war unglaublich gespannt auf die Geburt, hatte aber auch einen Heidenrespekt davor und wollte mir deshalb nicht zu detailliert ausmalen, wie das Ganze vonstattengehen würde. Gleichzeitig hatte ich aber ganz klare Vorstellungen davon, wie ich mein Kind zur Welt bringen wollte: möglichst natürlich nämlich, trotz Spitalumgebung.

Nach acht Stunden war dann der Moment da, in dem ich mir trotzdem eine PDA legen liess. Und noch mal sechs Stunden später blieb mir nichts anderes übrig, als zum plötzlich nötig gewordenen Kaiserschnitt einzuwilligen.

Das Gefühl, versagt zu haben, plagte mich zum Glück nie. Dennoch brauchte es seine Zeit, bis ich die Geburt, die so anders als gewünscht verlaufen war, verarbeitet hatte. Nora Imlau, die Autorin des «Geburtsbuchs», rät werdenden Müttern deshalb, ihre Geburt zwar zu visualisieren, aber dabei immer offen zu bleiben. «Bei der inneren Vorbereitung ist es zwar legitim, sich mit aller Kraft eine natürliche Geburt zu wünschen. Doch dabei passiert es schnell, dass der Kaiserschnitt zu einer Art Feindbild wird, zu dem, was unbedingt vermieden werden muss. Doch genau dieses Wegschieben lässt den Kaiserschnitt zu einem beängstigenden Tabu werden – und für viele Frauen zur Katastrophe, wenn er tatsächlich eintritt.»

Damit man sich als Schwangere über die diversen Gebärmöglichkeiten informieren und die zu einem passende Variante aussuchen kann, beschreibt Imlau in ihrem Buch «10 Wege, ein Kind zur Welt zu bringen». Sie listet die Vor- und Nachteile der Wassergeburt, der Hausgeburt, des Wunschkaiserschnitts auf, beschreibt den jeweiligen Geburtsablauf und gibt einem so einen guten Überblick, ohne zu moralisieren oder zu werten.

Das Buch endet aber nicht mit dem Moment, in dem das Kind das Licht der Welt erblickt: Im dritten Teil widmet sich die Autorin dem Verarbeiten der Geburt. «Jede Geburt ist eine Grenzerfahrung, die Spuren in der Seele hinterlässt», schreibt Imlau, «doch für die ambivalenten Gefühle, mit denen Frauen sich häufig an die Geburt zurückerinnern, ist in unserer Gesellschaft wenig Platz.» Wer ein Baby geboren hat, hat glücklich zu sein, so die landläufige Meinung. Oft fühlen sich neugeborene Mütter aber erst einmal überwältigt, dünnhäutig, womöglich auch traurig. Um das Erlebte zu verarbeiten, rät Imlau, die Erinnerungen aufzuschreiben. Ein Tipp, den mir meine Hebamme damals auch gegeben hat und der bei mir gut funktioniert hat. Während ich meine Geschichte damals aber nur für mich aufgeschrieben habe, veröffentlichen andere Frauen ihre Geburtsberichte für jeden einsehbar in Mütterforen. «Rückmeldungen anderer User zu erhalten, kann Frauen sehr bestärken», erklärt Imlau deren Motivation.

Neben der psychischen geht das Buch auch auf die körperliche Geburtsverarbeitung ein. Denn viele Frauen haben Mühe, ihren veränderten Körper zu akzeptieren. Darüber reden tut allerdings kaum eine, schliesslich will man nicht als oberflächlich gelten und die eigenen Makel lieber totschweigen, als sie ins Zentrum zu rücken. Da hilft es laut Imlau, bewusst die Perspektive zu wechseln und nicht mehr auf die neu entstandenen Problemzonen zu fokussieren, sondern auf die Gründe, die dazu geführt haben: «Mein Körper mag zwar nicht mehr so aussehen wie vor der Geburt, aber er hat mir gezeigt, was ich Unglaubliches schaffen kann – und die wenigen sichtbaren Spuren, die von dieser Erfahrung zurückbleiben, werden mich ein Leben lang daran erinnern.»

130 Kommentare zu «Und wenn es plötzlich doch ein Kaiserschnitt wird?»

  • Katharina sagt:

    Danke für diesen wunderbaren Blogbeitrag. Manchmal ist ein Kaiserschnitt eben leider unumgänglich. Schlimm hingegen finde ich, daß nach dem erstmaligen Kaiserschnitt oft keine natürliche Geburt mehr möglich ist. Aber nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern weil Aufklärung und Beratung so schlecht sind. So erging es auch mir. Dem ersten, folgte der zweite Schnitt. Dann fiel mir das Buch „Meine Wunschgeburt“ von Ute Taschner in die Hände. Mit Hilfe dieses wunderbaren und noch fast unbekannten Buchgeheimtipps konnte ich endlich die ersehnte natürliche Geburt erleben. Ich kann es nur allen Frauen empfehlen.

  • Angela Schwarm sagt:

    ich möchte jedem diesen wunderbaren Film zum Thema nahe legen:
    the face of birth

    The Face of Birth is an inspiring look at how wonderful birth can be when your right to choose how, where and with whom you give birth is respected and protected. The movie also looks at the consequences to you and your family if it is not.

  • yaris sagt:

    Liebe Frau Kuster
    „Das Geburtsbuch“ von Nora Imlau ist mir vor einigen Tage auch in die Hände gefallen. Meine Suche galt der „Stillen Geburt“.
    Was viele meiner Meinung nach vergessen – dass auch heute leider Ungeborene die Schwangerschaft nicht überleben und auch diese winzigen oder grösseren Kinder werden geboren.
    Imlau thematisiert auf einfühlsame Weise dieses Tabu-Thema auf mehreren Seiten, wohingegen andere Ratgeber diese Tatsache mit wenigen Sätzen abtun. Doch grundsätzlich überblättert man diese Seiten oft viel zu hastig, da man keinen Platz der erschreckenden Seite einer Schwangerschaft einräumen will oder kann.
    Schade artet hier die Diskussion in natürliche Geburt vs. Kaiserschnitt aus.
    Vielleicht wäre ein „und wenn es plötzlich anders kommt“ manchmal treffender..
    LG

    • Jeanette Kuster sagt:

      Liebe Yaris
      Ich habe mich auf die Themen natürliche Geburt vs KS fokussiert, weil Imlau auch diese mMn sehr gut und va neutral beleuchtet – sonst ist die Diskussion ja stets von fixen Meinungen geprägt. Ich nehme Ihren Input aber gerne entgegen, die stille Geburt bald einmal zu thematisieren.

      • yaris sagt:

        Liebe Frau Kuster
        Vielen Dank für Ihre nette Nachricht und die mögliche Aussicht auf einen diesbezüglichen Beitrag.
        Vielleicht geht die Gesellschaft mit diesen selten gestreuten Informationen eines Tages weniger ängstlich bzw. verhalten mit diesem Thema und vor allem den betroffenen Familien um.
        Übrigens musste ich inzwischen über mich selbst schmunzeln, denn auch bei der Geburt eines während der Schwangerschaft verstorbenen Kindes tauch die Frage auf – natürliche Geburt oder Kaiserschnitt..
        In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.

  • Runa sagt:

    Der Rattenschwanz beginnt doch bereits beim Beginn der Geburt… Immer mehr medizinische Eingriffe und Kontrollen – und hinterher auch die entsprechenden Massnahmen welche wieder „korrigiert“ werden müssen.

    Da wird, was nicht innert 9 Tagen nach Geburtstermin kommt, einfach routinemässig mit Medikamenten eingeleitet – um danach die heftigen Wehen die es ausgelöst hat, mit einer PDA wieder zu bewältigen – oder sogleich zu einem Kaiserschnitt zu greifen, da von der Frau nicht mehr kontrollierbar.

    Und das nennt sich dann „moderne“ Geburtsbegleitung…

    Ich bin froh, wurde ich von den Hebammen im Spital unterstützt, eine natürliche Geburt erleben zu dürfen. Und bin überzeugt, hätte ich mich dem Rat der Ärzte hingegeben, wäre der Geburtsverlauf deutlich anders gewesen.

    • Schrille sagt:

      Ja, nach 10 Tagen über Termin wurde versucht, die Geburt zu starten. Aber nicht mit Wehenmitteln. Von Wehen war eh keine Spur. Das Personal hat mir super beigestanden, damit ich mich in „Ruhe“ auf den Kaiserschnitt einlassen konnte, denn auch ich hätte gerne eine natürlich Geburt gehabt. Aber die Wehen kamen nicht. Sie hätten aber auch nichts gebracht.
      Im Nachhinein hätte ich mir in meinem Fall gewünscht, dass man mir klarer mitgeteilt hätte, dass sich das Baby gar nicht in einer Lage befand, aus der es geboren werden konnte, es war immer noch zu hoch. Dennoch, wenn mir das bewusst gewesen wäre, hätte ich mir wahrscheinlich einen Tag Schmerzen gespart und hätte bei der Geburt weniger mit der Situation gezaudert.
      Beim zweiten Kind übrigens genau gleich: keine Wehen.

  • MMühlheim sagt:

    Bei vielen herrscht das Vorurteil, dass eine Geburt mittels Kaiserschnitt keine richtige Geburt sei. Dass die meisten Kaiserschnitte einen medizinisch notwendigen Hintergrund haben, wird meistens ausser Acht gelassen. Und ein Kaiserschnitt ist nun wirklich auch kein Spaziergang! Sicher, mehrere Stunden Geburtsschmerzen, die einem unter Umständen erspart bleiben – beim Kaiserschnitt hat man dafür nachher umso mehr Schmerzen, da es immerhin ein beachtlicher Eingriff ist. Daher darf man nach KS nicht weniger stolz sein auf sich selbst! Und liebe Frauen hört doch einfach auf euer eigenes Gefühl, statt immer den Idealen der Gesellschaft entsprechen zu wollen!

  • Caro sagt:

    Da meine Gebärmutter bei einer Eileiterschwangerschaft vor einigen Jahren riss und genäht werden musste, konnte ich nur noch mittels Kaiserschnitt gebären (die Gefahr, dass die genähte Wunde unter Wehen reisst, ist laut Aussage von zwei unabhängigen Gynäkologinnen zu gross, als dass eine natürliche Geburt in Betracht gezogen werden kann). Darüber war ich anfangs ein bisschen traurig, aber als Versagerin fühlte ich mich darob wirklich nicht eine Sekunde. Ich frag mich manchmal, wie wenig Selbstvertrauen viele Frauen haben.

  • AnnaB sagt:

    Ich hatte vor 4 Jahren ein Wunschkaiserschnitt, die Erfahrung war so wunderschön, dass wir uns auch beim zweiten Kind dafür entschieden haben. Würde jederzeit wieder genau gleich handeln.

  • Lia sagt:

    kann es wirklich sein, dass der Grossteil der Frauen, etwas salopp ausgedrückt, jammernde, selbstzweiflerische Muttis sind, die alles hinterfragen und verarbeiten müssen, anstatt (wie ich auch) ins Spital zu gehen, zu gebären (egal wie) und danach mit Kind rauszulaufen und einfach alles so zu sehen, dass es so kam, wie es eben kommen musste, und nicht weiter darüber nachzudenken? Ich hatte einen Not-KS, aber danach keinen Gedanken mehr an die Geburt verschwendet. Es gibt genug anderes, über das man sich Gedanken machen muss, wenn das Kind da ist.

    • tststs sagt:

      Ja, Lia, JA!
      Streichen Sie bitte noch das „jammernde“ und dann landen Sie bei Frauen (gibt es auch bei den Männern) die halt einfach ein wenig mit dem Schicksal hadern.

      (Gerne ein Beispiel aus meinem privaten Umfeld: Eine gute Freundin hat gerade eine letale Diagnose erhalten, sie wird 2017 nicht mehr erleben. Eine andere Freundin wurde gerade von einer Affäre verlassen. Erstere geht aufrecht durch die Welt, zweitere versteckt sich gerade unter der Bettdecke…)

  • Manuela sagt:

    Viele Schwangere beschäftigt das wirklich sehr! Erstgebärende stellen sich vielleicht sonstwas vor. Auch vaginale Geburten (natürlich ist nämlich nur komplett ohne Medikamente/Eingriffe) sind kein bisschen so romantisch, wie es mancher denken mag. Eine Geburt ist tatsächlich eine Grenzerfahrung, die einem alles abverlangt – egal wie und wo das Kind rauskommt. Hauptsache hinterher sind alle wohlauf und gesund. Das wird gern vergessen. Eine vaginale Geburt birgt ebenfalls nicht zu wenige Risiken. Dass sie als Ideal dargestellt werden ist eine echte Fehlinterpretation. Medizinische Intervention rettet unzählige Leben und sollte auch so gesehen werden. Geburten sind Teil des Muttermythos und das finde ich richtig richtig schlimm.

    • 13 sagt:

      „Medizinische Intervention rettet unzählige Leben und sollte auch so gesehen werden.“

      Ja, richtig. Wieviele Babys würden denn mit unseren Hygienestandard ganz ohne medizinische Intervention sterben? Ich kenne keine Zahl, aber ich denke, es wären immer noch einige. Aber wäre es nicht sinnvoll, einfach diese zu retten, die ansonsten sterben würden, anstatt auch bei denen zu intervenieren, die auch ohne Intervention ganz gesund zur Welt kommen könnten? Die grosse Frage sind ja nie die, wo eine medizinische Intervention notwendig ist. Ich kenne keinen Menschen, der Kaiserschnitte derart ablehnt, dass er/sie sagt, lieber das Baby sterben lassen. Die Frage, ist bei denen, die auch ohne nicht tot oder irgendwie beeinträchtigt wären.

      • Franka Ebi sagt:

        @13: das Problem ist, dass es dazwischen eine riesige Grauzone gibt. In vielen Fällen, wenn interveniert wird, gibt es durchaus gute Gründe dafür, die aber nicht 100% zwingend sind. Da „irrt“ man sich tatsächlich lieber auf der sicheren Seite, sozusagen.

        Ich selbst hatte einen primären Kaiserschnitt mit Zwillingen, da der obere Zwilling sehr klein war (Plazentainsuffizienz) und der Arzt meinte, dass der Wehenstress vermutlich für ihn zu viel wäre. Ich hätte es vaginal versuchen können, mit dem Risiko einer Notsectio. Es war somit ein abwägen. Eine andere Frau hätte vllt anders entschieden.

      • tststs sagt:

        „anstatt auch bei denen zu intervenieren, die auch ohne Intervention ganz gesund zur Welt kommen könnten“
        Wäre hier nicht das passende Wort: Prävention?
        Und wie FRanka schreibt: der Grauzonen sind gar viele…
        „Die Frage, ist bei denen, die auch ohne nicht tot oder irgendwie beeinträchtigt wären.“
        Nun ja, was heisst „irgendwie beeinträchtigt“? Schmerzempfinden ist nun mal sehr individuell. Was die eine noch locker wegsteckt, bringt eine andere an den Rand des Kollaps.

  • Maria Halder sagt:

    Schweizerinnen haben echt ein Luxusproblem. Braucht jetzt wirklich jede einen Psychiater nur zum Gebaeren?

  • Lisa sagt:

    Unsere Kinder und Enkel werden sich in einigen Jahrzehnten die Augen reiben, wie sehr unsere Gesellschaft an der Romantisierung der Spontangeburt (ohne PDA) festgehalten haben. Auch im Jahr 2016 soll es noch vereinzelte „harte Kerle“ (ältere Generation) geben, die bei einem grösseren Zahnloch oder einer Wurzelbehandlung explizit auf eine lokal Betäubung verzichten. Genauso unsinnig wie wir das heute finden, genauso werden unsere Kindeskinder einst über unsere Gebärvorstellung staunen.

  • Susanne sagt:

    Personen, die der Ansicht sind, dass Frauen nur „richtige“ Frauen sind, wenn sie bei der Geburt auf schmerzstillende Massnahmen verzichten, sollen inskünftig zahnärztliche Behandlungen und weitere medizinische Eingriffe jeweils ohne Betäubungsspritze über sich ergehen lassen.

    Dasselbe gilt hinsichtlich des „Verteufelns“ des Kaiserschnittes. Ein solcher kann als medizinische Massnahme zum Wohl des Kindes/der Mutter ebenso gerechtfertigt sein, wie als Wunschkaiserschnitt z.B. nach einer dramatischen natürlichen Geburt.

  • CoffeeToffee sagt:

    Ich wollte eine natürliche Geburt, ganz einfach, um eine Erfahrung reicher zu werden. Ich habe diese ‚tolle‘ Erfahrung gemacht und beim zweiten Kind war es mir dann völlig egal, wie das Kind zur Welt kommt. Hab auch laut nach einer PDA geschrien, die dann nicht mehr drin lag. Ich glaube etwas Selbstbewusstsein tut in einem solchen Moment gut- dann kann man zu seinem Entscheid stehen, egal was passiert.

  • Franz Vontobel sagt:

    …aber hey, Geld ist ja nicht alles, und ein Menschenleben kann man nicht mit Geld aufwiegen.

    Echt? Sagen sie das mal in der Flüchtlingsdebatte… oder in einer Diskussion um Schweizer Rüstungsexporte…

  • Dani sagt:

    Was? Echt? Ihr habt nicht normal euer Kind auf die Welt gebracht? Welch Schande, welch Verrat an der Natur, welch…………….

    Interessiert das heute echt jemand? Ok, Kaiserschnitt verursache 5 mal so viele Kosten, aber hey, Geld ist ja nicht alles, und ein Menschenleben kann man nicht mit Geld aufwiegen.

    Mir ist egal wie meine Süsse das Kind auf die Welt bringt, hauptsache es sind danach beide noch Gesund, bzw Leben noch. Wir verursachen euch höhere Prämienkosten? Egal, ich würd das auch aus eigener Tasche bezahlen wenn es das Leben meiner Frau und des Kindes rettet

    • Franz Vontobel sagt:

      … ich würd das auch aus eigener Tasche bezahlen wenn es das Leben meiner Frau und des Kindes rettet

      Das ist vermutlich unbestritten – es geht hier aber auch um die KS, die den Golftermin des Arztes retten.

      • Muttis Liebling sagt:

        Wie ich schon erwähnte, sind alle stationären Gebärformen finanziell defizitär und eine Sectio kostet auch nicht 5x, sondern nicht einmal das Doppelte einer normalen Geburt.

  • Marie-Anne sagt:

    Ich hatte vor 32 und 27 Jahren einen Wunschkaiserschnitt. Die besten Entscheidungen ever! Den Kindern ging es wunderbar, beste Apgar-Werte, ich hatte nie Stress und Schmerzen. Ich kann WKS nur wärmstens empfehlen! Vor allem darf man WKS nicht mit Notkaiserschnitten vergleichen!
    Hier die Webseite einer Ärztin und Medizinjournalistin, die sich bestens mit dem Thema auskennt:

    http://www.mein-wunsch-kaiserschnitt.de/?mobile=1

  • Stefan Moser sagt:

    Das Wichtigste bleibt, dass man gut betreut wird. Privatspitäler haben eine massiv höhere Rate an KS – da hier viele Belegärzte arbeiten, die es sich nicht leisten wollen, einen Tag lang im Hintergrund präsent zu sein, da ja noch die Termin der Privatpraxis rufen. Auch öffentliche Spitäler neigen je nach Chefarzt dazu, die KS-Rate zu erhöhen – gibt mehr Geld, lässt Assistenzärzte zu genügend Praxis kommen. Gut gibt es die heutigen Möglichkeiten, auch die des KS – aber bitte medizinisch und nicht organisatorisch indiziert. Und noch besser, man wird umfassend von jemandem betreut, der Zeit für die Begleitung der Frau während der Geburt hat.

    • Muttis Liebling sagt:

      In Entbindungskliniken wird die Sectio aus arbeitsorganisatorischen Gründen bevorzugt. So kann die Arbeitslast möglichst gleich verteilt werden.

      Finanziell sind beide stationären Entbindungsarten defizitär. Der Kaiserschnitt bringt keine monetären Vorteile. Wenn es sich, wie bei den meisten Spitälern, um eine Ausbildungsklinik handelt, müssen aber eine bestimmte Anzahl Sectios des Lernen der Assistenten willens durchgeführt werden.

      Der Trend in allen Gesundheitswesen, welche nach Fallpauschalen vergüten, geht deshalb dahin, Entbindungskliniken zu schliessen und in Form von durch Hebammen betriebene Geburtshäuser auszulagern.

      Das halte ich für optimal, denn die Majorität der normalen Entbindungen sind keine med. Leistungen und erfordern keinen Arzt und kein Spital.

  • soswald sagt:

    Versagen? Nein, aber bei einem Kaiserschnitt fehlt die Gefühlserfahrung, dass ein Kind wirklich auf natürlichem Weg meinen Körper verlassen kann. Jede werdende Erstmutter weiss nicht, was auf sie zukommt. Sie weiss nicht, wie es sich anfühlt Wehen zu haben und ein Kind zur Welt zu bringen. Da läuft in den 9 Monaten Vorbereitung psychologisch und physiologisch einiges ab. Es geht für mich bei einem Kaiserschnitt oder einer PDA nicht um das Versagen, sondern einfach darum, dass ein Puzzleteil der unvorstellbaren Empfindungen und Gefühle fehlt …

    • tststs sagt:

      Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass es genau solche Gspürschmi-Fühlschmi-Kommentare sind, die zu Gefühlen des Versagens bei anderen führen…?!?

      • Tweety sagt:

        Sehr treffend geschrieben , tststs! Ich hatte aus medizinischen Gründen (Myom-Operation) einen KS und bin dankbar, einen gesunden Sohn zu haben und selber auch alles gut überstanden zu haben. Inzwischen ist mein Sohn 5 Jahre alt, entwickelt sich völlig normal und wie er damals auf die Welt kam,spielt doch absolut keine Rolle mehr.

      • Carolina sagt:

        Ts: Weil Ihr Gefühl Sie nicht trügt….. 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Also sollen soswald und andere Frauen, die das gleiche erlebt haben, schweigen, damit andere sich besser fühlen?

      • tststs sagt:

        @sp: soswald formuliert aber nicht aus ihrer/seiner Sicht, sondern schreibt in allgemeinen Worten, die dann noch einen sehr wertenden Charakter haben: „aber bei einem Kaiserschnitt fehlt die Gefühlserfahrung“, „dass ein Puzzleteil der unvorstellbaren Empfindungen und Gefühle fehlt…“ und ich glaube (und mit mir offensichtlich andere), dass Mütter von KS-Babies vllt am Anfang mit dem Verlauf zufrieden waren; dann kommt jemand daher, lässt solche Sätze vom Stapel, und plötzlich fühlt man sich als Versagerin, weil man dem Baby (und sich selber) eine ach so wichtige Erfahrung vorenthält.
        Selbstverständlich „dürfte“ soswald schreiben: „Ich hatte ein KS und für mich war es eine unbefriedigende Erfahrung, es fehlte etwas.“

      • Anne sagt:

        @Sportpapi: Ja, sie sollen schweigen, wenn sie andern fehlende Erfahrungen an Empfindungen und Gefühlen vorhalten. Sie können gern darüber berichten, wie toll es war. Den Rest können sie sich sparen. Weil was jede Mutter wissen sollte: jede Geburtserfahrung ist einzigartig und niemand soll sich darüber erheben und andern sagen, was sie in einer solchen Grenzerfahrung anders oder sogar besser gemacht haben sollte.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Klar formuliert sie es auch ihrer Sicht. Und natürlich wertet sie ihre Erfahrung. Und sie würde genauso kritisiert, wenn sie noch „aus meiner Sicht“, „nach meiner Erfahrung“ etc. beigefügt hätte.
        Aber wenn schon, dann war ihr „Gschpürschmi-Fühlschmi“ die einzige richtige (Ab) Wertung hier.
        @Anna: Aber Sie dürfen dann erklären, dass Ihre KS-Geburt die angenehmste aller war, trotz (oder wegen) fehlender tiefer Gefühlserfahrungen. Und auch sonst dürfen Sie anderen absprechen, was für sie wichtig ist. Denn Sie sind in dieser Frage schliesslich auf der richtigen Seite.

      • Katharina sagt:

        ‚dass Ihre KS-Geburt die angenehmste aller war, trotz (oder wegen) fehlender tiefer Gefühlserfahrungen

        Und wo bitte schön ist die Evidenz solcher Behauptungen?

      • tststs sagt:

        Natürlich war mein „Gspürschmi….“ abwertend, eben gerade weil es „gefühltes Wissen“ ist. Es ist nämlich überhaupt keine wissenschaftliche Aussage!
        Genau das prangere ich an: Wenn jemand seine Erfahrung als allgemeines Wissen formuliert. (Und dann noch zwischen den Zeilen den „Unwissenden“/resp. Nicht-danach-Handelnden ein schlechtes Gewissen einjagen.
        Und Nein, ich würde sie nicht kritisieren, wenn Sie schreibt: Ich hatte natürlich und KS, und beim KS fehlt für mich ein wichtiger Teil. (okeeeee, ich würde evtl nachhaken, was sie denn genau so vermisse…)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Wissenschaftliche Aussagen, oder Evidenz, wie unten gefordert, gibt es in diesem Bereich ja wohl kaum. Schon gar nicht wenn es um das persönliche Empfinden geht.

    • Anne sagt:

      Ach herrje – eines meiner Kinder war eine Sturzgeburt, da blieb keine Zeit für Gefühlserfahrungen der tieferen Art. Und ich muss sagen, es war die angenehmste meiner vier Geburten. Müttern zu sagen, es fehle da ein Puzzlesteinchen , verkennt, dass das erst der Anfangspunkt eines neuen Lebens ist, das noch genug an unvorstellbaren Empfindungen bietet. Und auch genug an schlechtem Gewissen, da braucht man sich nicht noch mehr aufzuladen.

      • soswald sagt:

        Ok, ich persönlich empfinde es so, dass mir ein Puzzleteil fehlt. Ohne Kaiserschnitt hätten ich und die Kinder bei beiden Geburten nicht überlebt. Ich bin dankbar, dass wir heute diese medizinische Option haben. Und trotzdem bleibt dieses Gefühl, dass etwas fehlt. Und ich habe es bewusst, etwas allgemein formuliert, da ich einige Frauen kennen, die gleich empfinden. Vor allem auch jene, die auch keine Wehenerfahrungen gemacht haben. Das hat nichts mit „Gspürschmi….“ zu tun, das ist einfach ein Gefühl ohne jegliche Wertung oder schlechtem Gewissen.

    • Schrille sagt:

      Auf diese Erfahrung hatte ich es auch mal abgesehen. Aber meine Gebärmutter ist nun mal ein wunderbarer Inkubator aber keine Wehenmaschine. (Nein, sie produzierte wirklich nie Wehen. Ich habe es versucht.)
      Die Erfahrung habe ich mir also abgeschminkt. Auch nicht weiter schlimm, wenn man es dann weiss.
      Aber ein kleiner Wermutstropfen ist dennoch geblieben. Es ist eine Erfahrung, die ich nie machen kann. Allerdings war ich bei der zweiten Geburt nicht wirklich traurig darüber.

  • tststs sagt:

    Ich habe (aus der Ferne beobachtet) eher das Gefühl, dass Notkaiserschnitte und PDAs viel zu spät ergriffen werden.
    Eine meiner besten Freundinnen lag 30h (!!!) in den Wehen, bevor entschieden wurde, dass jetzt da nichts mehr gehe und man zum KS greife! 30h!!!

    • ANMATIPE sagt:

      … bei mir waren es alles in allem etwas über 50 h. Und weil aber zuwenig ging, kamen die Wehentropfen ins Spiel, die mit mir durchgebrannt sind. Weil ich nicht mehr konnte, wurde Wehenhemmer eingesetzt und ich trat für etwa 2 Stunden weg. Mein Mann musste entscheiden, was nun geschehen soll. Wir haben keine im Vorfeld keine Sekunde andere Optionen besprochen, auch in der Geburtsvorbereitung war nie von möglichen Komplikationen die Rede, nur immer davon, wie toll und schön die Geburt sein wird. Es gab dann eine PDA und einen KS, was eine Erlösung war. Die Geburt war für uns ein einziges traumatisches Erlebnis. Die anschliessende Depression war auch nicht so lustig. Aber der Rest ist seither super!

      • tststs sagt:

        50h???? Jeises Gott, Sie Ärmste…
        Ehrlich, kein Bauer wartet heutzutage noch 50h bevor er den Tierarzt zu Hilfe ruft, resp. selber nachhilft!

  • Lucrecia sagt:

    Vor der Geburt war es mir sehr wichtig, wie ich gebäre. Habe meine Hausgeburt durchgezogen, erlebte das Natürliche, wie meine Vorfahrerinnen vor mir. Fühlte mich wie eine Kämpferin, eine Wildfrau, spürte das Tierische in mir… bis am Schluss, wo ich nur noch weinte, erschöpft war und Angst hatte. Stolz darauf bin ich nicht.
    Für die nächsten Geburte (hoffentlich kommt es soweit) werde ich ganz normal im Spital gebären. Ich habe mir „nichts mehr zu beweisen“. Natürlich ist das mit dem Beweisen Quatsch. Ich will tendenziell immer Herausforderungen, höhere Hürden als nötig überwinden. Wozu eigentlich?
    Jetzt, wo ich ein Kind habe, ändert sich die Perspektive. Was ist schon Ehrgeiz verglichen mit Mutterliebe?
    Die Geburt ist schliesslich kein Selbstzweck. Erst was nachher kommt, zählt.

    • Stevens sagt:

      „Die Geburt ist schliesslich kein Selbstzweck. Erst was nachher kommt, zählt.“

      Danke schön. Tut gut, dies immer mal wieder in Erinnerung zu rufen. Ob Kaiserschnitt, PDA, natürlich etc… ist alles wurscht. Wichtig ist, dass das Kind da ist.

      Leider beobachte ich oft genau das Gegenteil. Was für ein Drama um Schwangerschaft und Geburt. Diskussionen, Baby Shower Party undsoweiter.
      Dann ists noch eine Zeit lang soooo süüüsss und klein und irgendwann sind die Kinder halt einfach da…

  • Barbara Grohé sagt:

    Ich weiss nicht, warum um die „natürliche Geburt“ immer so ein Theater gemacht wird. Schön, wenn es gelingt. Auch gut, wenn es anders kommt. Ich hatte vor der ersten Geburt ein „gestieltes Myom“ im vierten Schwangerschaftsmonat und musste operiert werden. Sohn kam per Kaiserschnitt. 3 Jahre später hatte ich Placenta previa während der Schwangerschaft, also gab es wieder Kaiserschnitt. Beide Male war ich sehr froh drum und froh, dass die Kinder wohlauf waren. Ich hatte niemals das Gefühl versagt zu haben.

  • 13 sagt:

    Und wie überall, gibt es zu dem Thema nicht einfach eine einzige Wahrheit, sondern mehrere. Natürlich sind verschiedene Geburtsmethoden gut und richtig, nur eben nicht für jede Frau. Es gibt Frauen, die stehen zu den Errungenschaften der Medizin und haben auch kein Problem mit PDA oder auch Wunschkaiserschnitt, es ist für sie völlig ok und da hat auch niemand von aussen zu urteilen, sondern es ist ihnen die Möglichkeit zu geben, so zu entbinden. Andere hingegen wünschen sich von Herzen eine natürliche, eingriffsarme Geburt und sind auch durchaus bereit grössere Schmerzen, auch auf längere Dauer auf sich zu nehmen. Diese sollten nicht zu einer PDA oder Kaiserschnitt (wo nicht dringend erforderlich, weil das Leben in Gefahr ist) gedrängt werden. Individuelle Geburtshilfe muss sein.

    • 13 sagt:

      Aber das Problem ist eben, dass wenn das Pendel auf eine Seite ausschlägt, da gibt es auf der anderen eine Gegenbewegung, die genauso gefährlich sein kann.
      Wenn Ärzte beginnen, die Frauen zu einem Kaiserschnitt zu überreden, obwohl man eine natürliche Geburt versuchen könnte, wenn die Frau davon überzeugt ist (Fälle wie Steissgeburt, Zwillingsschwangerschaft, schweres Baby etc.) und damit die Rate auf über 1/3 wächst, kommt eben die Gegenbewegung pro natürliche Geburt, was erneut Frauen, die trotzdem einen Kaiserschnitt vornehmen lassen müssen der auch wollen, unter Druck setzt. Offenbar scheint es schwer anzuerkennen, dass beides in Ordnung sein kann, wenn es für die momentane Situation stimmt.

      • tststs sagt:

        Da haben Sie sicher recht, 13, aber ich möchte dann doch einmal betonen, dass keine werdende Mutter gezwungen ist, Ihre Geburtsvorstellungen und -erlebnisse in die Öffentlichkeit zu tragen! Wenn sie nicht will, dass über sie und ihre Methode diskutiert wird, sollte frau einfach nix darüber erzählen!
        Und wenn der eigene Arzt/Hebamme abweichende Vorstellungen hat: Wechseln! Ernsthaft! Nicht diskutieren! Wechseln!

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Logisch, das ist richtig. Wobei die politische Diskussion eben öffentlich stattfindet, nicht unbedingt die private Entscheidung. Und diese beinhaltet auch die Frage: Wann soll ein Kaiserschnitt empfohlen werden, die Entscheidung liegt ja immer bei der Mutter, und wann soll die Frau eher bestärkt werden, es ohne zu versuchen. Beide Seiten dürfen m.M.n. nicht ins Extreme ausschlagen.
        Beim Wechseln gebe ich Ihnen auch zu 100% recht. Ich habe es getan und nie bereut.

      • monalisa sagt:

        @13: „… man eine natürliche Geburt VERSUCHEN könnte…“
        und was ist wenn der Versuch fehlschlägt? Irgendwas schiefläuft? Kind behindert oder tot ist?
        Dieses Risiko war mir viel zu hoch, daher wusste ich dass meine Steisslage im Kaiserschnitt enden würde und das war gut so. Man hätte ja auch noch äusserliche Wendung etc. PROBIEREN können, neine danke!
        Ist doch völlig wurst wie die Kinder geboren werden, sind wir doch froh gibts bei uns die modernen Möglichkeiten und fast keine Todesfälle mehr wegen einer Geburt!

      • tststs sagt:

        Aber seien wir mal ehrlich, 13, wann hat die Politik zuletzt über den gewünschten Kaiserschnitt diskutiert?! (Bis auf ein paar wenige, die diesen Punkt jeweils bei den KK-Kosten aufwerfen.)
        Ansonsten findet diese Diskussion IMHO im gesellschaftlichen Bereich statt. Und im Umfeld von Müttern. (Habe zumindest noch nichts von einem GQ-Artikel „Sollte ihre Partnerin natürlich gebären oder nicht“ gelesen 😉 )

      • 13 sagt:

        @ monalisa
        Mit Versuchen meinte ich selbstverständlich nicht, dass Leben des Kindes (oder das eigene) zu riskieren, sondern mit Fachpersonen der Geburt mal ihren Lauf zu lassen und sollte tatsächlich eine Notsituation eintreten, eben reagieren und den Versuch abbrechen. Wieviele Fälle kennen Sie, wo das Kind in einem Spital gestorben ist oder behindert war, weil man keinen Kaiserschnitt gemacht hat? Ich habe da Vertrauen in die Ärzte, dass sie früh genug abbrechen, wenn es prekär wird.
        Aber Ihr Beitrag bestätigt doch genau das, was ich oben geschrieben habe. Sie haben sich nicht falsch entschieden. Wenn sich eine Frau aber anders entscheidet, ist das aber auch nicht zwangsläufig falsch. Nur anders.

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Ich habe nicht geschrieben, dass die Politiker diskutieren, sondern dass es letztlich eine politische Diskussion ist. Diese wird selbstverständlich in der Gesellschaft, da gehört sie auch hin, und logischerweise v.a. von den Betroffenen und den Fachpersonen geführt wird. Ich definiere dabei das Wort „politische Diskussion“ sehr weit. 😉

      • tststs sagt:

        @13 Damit ich auch heute ein wenig tüpfligeschi**** habe: auch ich schreibe nicht, „die Politiker diskutieren“; sondern dass es sich IMHO eben gerade um eine gesellschaftliche Diskussion handelt, und nicht um eine politische (wird nicht auf politischer Ebene/von Politiker/von Bürger als Stimmbürger geführt).
        Aber eben: Wortklauberei, Sie schreiben zurecht, dass Politik auch als Teil der Gesellschaft verstanden werden kann…

      • monalisa sagt:

        @13: genau das meine ich, es muss doch für die Frau stimmen, egal was andere denken oder machen würden in derselben Situation. Ich kenne persönlich eine Frau, die einen Tag vor mit ihr Steisslagen-Baby natürlich geboren hat (weil ihr das so wichtig war). Kenne aber auch eine Schulkollegin, die an der Geburt gestorben ist, eben weil etwas schiefgelaufen ist…. und meine beiden Schwestern waren beide mit je 30h Wehen im Spital, haben die Geburten aber ohne Hilfsmittel durchgezogen… weils für sie so gestimmt hat…

      • 13 sagt:

        @ monalisa
        Eben, dann sind wir uns einig. Das Selbstbestimmungsrecht sollte zu oberst stehen.

  • P. Zoller sagt:

    Je gebildeter und vermögender, desto mehr Kaiserschnitte, umso weniger Inkontinenz durch Harnröhren-Verletzung. Problematisch, wenn dann die gutsituierte Expat-Gattin ihre Wahl-cesarien-section locker über die Krankenkasse laufen lassen kann und man, bei vergleichbarer medizinsicher Sachlage, der Putzfrau mit Migrationshintergrund den gewünschten Kaiserschnitt verweigert.

  • OLT sagt:

    @stevens: Ja, ich fühlte mich als Versagerin. Gleichzeitig war ich auch sauer auf mich, weil ich mich so fühlte. So sollte es ja nicht sein. Die Medien (denen gebe ich grosse Schuld) und ein grosses Korps an Hebammen und Frauen geben einem das Bild vor, das frau nur dann perfekt und den Preis als Super-Mutter verdient hat, wenn man PDA-frei eine ‚wunderschöne Geburt‘ hatte. Dann ist man auch 24 h wieder fit.

    • francesca sagt:

      OLT: Leider haben (zu) viele Muttis – pardon – definitiv nicht alle Tassen im Schrank oder zumindest nicht der Reihe nach einsortiert, sonst würden sie nämlich nicht solch hirnrissige Kommentare verfassen wie den oben abgesonderten, ohne sich dafür tüchtig zu schämen. Kann es denn sein, dass sie noch nie davon gehört haben, dass es auf diesem Erdball weit schwerwiegendere Probleme gibt, als jene, dass einer Kaiserschnittgebärenden von andern Muttis (und Vattis) mit ähnlichem IQ der Super-Mutter“-Status aberkannt wird nur weil sie nicht „natürlich“ geboren haben?

      • OLT sagt:

        Das verstehe ich nun nicht. Warum ist das so hirnrissig? Waren sie schon mal in solch einer Lage? Als werdende Mutter ist man für das Kind verantwortlich, man trägt es aus. Somit macht es schon einen Eindruck, wenn jemand sagt, eine PDA, ein KS sei schädlich für das Kind. Man wirft sich selbst u.a. Selbstsucht vor. Ist das hirnrissig? Dass man Angst hat, dem Kind etwas Schlechtes mitgegeben zu haben?
        Und ja, ich bin mir der diversen Probleme auf diesem Erdball durchaus bewusst. Stellen Sie sich vor, ich denke bisweilen sogar an solche Probleme und bin nicht nur in meiner hirnrissigen Maliwelt gefangen.

      • Barbara_V sagt:

        wow francesca: voll mitten auf die Zwölf! Es darf doch jeder einen Kommentar verfassen und erst recht seine Meinung sagen. Natürlich gibt es wichtigere Probleme auf der Welt, wer aber grad mitten drin steckt in der Situation des Schwangerseins und Kindbekommens, bei dem dreht sich die Welt genau um dieses Baby und um die Verantwortung die man als austragende und gebärende Mutter hat. Ich war in der Zeit enorm verletzlich, hatte Angst um das Kind. Eben weil auch heute noch Komplikationen passieren (im November haben Freunde von mir Zwillinge in der 22. Woche verloren). Es geht weder um IQ noch um Super-Mutter sondern um Prioritäten, Wünsche und Aengste. Und eben auch Frustrationen wenn es nicht kommt wie gewünscht. Etwas mehr Feingefühl in der Wortwahl wäre angebracht.

    • 13 sagt:

      Wobei man fairerweise (das ist nun nicht gegen Sie, ich kenne Sie ja nicht) zugeben muss, dass sich viele bereits dadurch, dass sich andere anders entschieden haben, angegriffen fühlen, dies ohne Grund. Wenn meine Freundin erzählt, wie sehr sie darum kämpfen musste, dass sie ihr Baby trotz Steisslage natürlich gebären durfte und glücklich und ja auch stolz ist, dass es geklappt hat, findet sich jeweils schnell eine Frau, die einwirft, dass eine Kaiserschnittmutter auch eine gute Mutter ist, was sie ja nie bestritten hat. Sie wollte nur IHR Baby gerne natürlich gebären oder es wenigstens versuchen. Ich erlebe gerade ähnliches beim Stillen. Die blosse Tatsache, dass ich ein Jahr stille, scheint für viele ein Affront zu sein, obwohl es mir völlig egal ist, ob und wie lange es andere tun.

      • francesca sagt:

        OLT: Haben Sie eine Ahnung, in welcher Lage ich schon war! Seien Sie einfach nur froh, dass man hier in der Lage ist, dem Nachwuchs ohne grosse Fisimatenten bei brenzligen Geburten mittels Kaiserschnitt in die Welt zu helfen, anstatt hier ein grosses Lamento nach Art der Prinzessin auf der Erbse zu vollführen. Punkt.

      • francesca sagt:

        OLT. Haben Sie eine Ahnung, in welcher Lage ich schon war! Seien Sie einfach froh, dass man hier imstande ist, bei brenzligen Situationen dem Nachwuchs ohne grosse Fisimatenten mittels Kaiserschnitt auf die Welt zu helfen, anstatt hier ein Lamento nach Prinzessin-auf-der-Erbse-Art zu vollführen. Punkt.

      • Samichlous sagt:

        @13 sehe ich auch so. Kaum erzählt man von sich selber- nehmen es viele als Vorwurf. Ganz egal, ob man erzählt, man möchte gerade mehr oder weniger oder kein Fleisch essen, mehr abstimmen gehen, mehr oder weniger Sport machen, Abstillen oder Weiterstillen… Dabei redet man nur von sich.

        Schon etwas seltsam, dass es für manche bereits ein Affront ist, wenn eine Frau ihr Baby 1 Jahr lang stillt. Aber eigentlich sollte sich da doch gar keiner einmischen. Gebären, Stillen, Ernährung – ist doch irgendwie an jedem selbst zu entscheiden. Etwas mehr Toleranz wäre schön.

        http://www.still-lexikon.de/die-weibliche-brust-nahrungsquelle-trostspender-oder-lustobjekt/

      • Carolina sagt:

        Tja, 13, woran liegt das alles? Woran liegt es, dass Frauen, eigentlich bei allen Themen hier, untereinander so wertend sind, sich ständig betupft fühlen, ständig meinen, nicht zu genügen, es einerseits nicht ‚gut genug‘ zu machen, andererseits aber andere darüber belehren zu dürfen, was ‚das Richtige‘ ist?
        Meiner Ansicht nach hat es etwas damit zu tun, dass viele von uns eine Art Perfektionismus vor uns hertragen, hohe und höchste Erwartungen an uns selbst und andere und dabei gern vergessen, dass das Leben (und eben auch Geburten) nicht in allen Aspekten planbar ist; dass es sein könnte, dass wir nicht die Ideal-Geburt haben werden, dass wir eine richtig doofe Hebamme erwischen oder einen unsympathischen Arzt; dass eine Notsituation eintreten könnte; dass unser sorgfältig und oft

      • Carolina sagt:

        /2 bis ins kleinste Detail festgelegter Geburtsplan daran scheitert, dass die verdammten Schmerzen nicht auszuhalten sind – und wir uns als Memmen vorkommen?
        Ein völlig natürlicher Vorgang, der immer noch einzigartig ist, an dessen Ende eigentlich Dankbarkeit und Freude stehen sollte, egal wie die Details der Geburt nun mal waren, wird romantisiert, esoterisiert (sorry, Neuschöpfung) oder auch verharmlost und heruntergespielt. Wie wäre es denn mit einem Reality-Check vor der Geburt? Man muss ja nicht gleich das Schlimmste annehmen, aber man könnte mal in Gedanken durchspielen, dass die Geburt, wie alles im Leben, nicht ganz so perfekt und minutiös durchgeplant erlebt werden wird……..

      • 13 sagt:

        @ Carolina
        Das ist möglich, Sie sind die Fachfrau. Ich denke da etwas simpler und behaupte, dass eine Schwangerschaft, eine Geburt, die erste Zeit danach und das Stillen halt einfach extrem emotionale Sachen sind und diese Tatsache, zusammen mit dem Hormonflash, den man bzw. frau durchmacht, so manche zu Überreaktionen verführt, die ansonsten völlig nüchtern darüber schauen würden. Aber das ist eine der Besonderheiten an der Mutterschaft und damit auch ganz gut so.

      • Muttis Liebling sagt:

        Carolina, die Damen sind eben vom ökonomischen Matra infiziert. Man muss alles nur minutiös planen: Die Hochzeit, die Schwangerschaft, die Geburt, die Erziehung, dann wird alles gut.

        Gleichzeitig muss ich feststellen, dass fundierte Kenntnisse zur Schwangerschaftsbiologie oder Geburtsheilkunde eher nicht vorhanden sind. Da dominiert recht punktuelles, bis ins esoterisch reichendes Pseudowissen, welches ich unter dem Begriff ‚Syndrom der gelangweilten Hausfrau‘ abbuchen würde.

      • Muttis Liebling sagt:

        PS: Es gab auf verschiedenen Sendern vor kurzem einen Monumentalfilm ‚Die Hebamme‘. Der war wirklich sehr aufschlussreich, was das Gebären ohne Medizin bedeuten kann und wie das geht.

      • Poppy sagt:

        @13: Achten Sie mal auf Ihre Wortwahl: „Kaiserschnittmutter“ – das sagt mehr über Sie aus, als ihre Beteuerungen, wie tolerant Sie doch gegenüber anderen Arten der Geburt sind.

      • Carolina sagt:

        ML: Wie fast immer, sind Ihre herablassenden Bemerkungen nicht zielführend.

      • Carolina sagt:

        Poppy/13: Ich glaube schon, Poppy, dass 13 da durchaus Recht hat. Eine Geburt ist tatsächlich eines, wenn nicht sogar das, emotionalste Erlebnis. Allerdings möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass mir viele ‚Befindlichkeiten‘ doch manchmal ein wenig wie ein Luxusproblem vorkommen. Nur: so ist das mit hochemotionalen Erlebnissen, man kann Menschen, Frauen nicht mit ‚reiss Dich mal zusammen‘ zu einer anderen Sicht der Dinge zwingen.
        Könnten wir nicht einfach alle akzeptieren, dass die meisten Frauen anscheinend das Bedürfnis haben, sich über dieses Erleben auszutauschen? Dass wir untereinander die Belehrungen (auch versteckte), den mahnenden Zeigefinger und einen völlig sinnlosen Perfektionismus sein lassen?

      • Carolina sagt:

        Poppy: warum reagieren Sie betupft auf das Wort ‚Kaiserschnittmutter‘? Ich bin eine (4-fache), aber es ist mir so etwas von total egal, wie 13 oder Sie oder irgendjemand hier ihre Geburten ‚organisiert‘. Sie implizieren ja, dass es bessere und schlechtere Arten des Gebärens gibt – völlig unnötigerweise, wie ich finde.

      • Poppy sagt:

        @Carolina: Wortschöpfungen wie „Kaiserschnittmutter“ verraten eben vieles…Ich finds lustig, wie verkrampft Diskussionen um dieses Thema vor allem in germanophonen Gebieten ablaufen: „Oh, Sie sind eine Kaiserschnittmutter? Sie Arme, da ist Ihnen was entgangen und das Baby hat vielleicht nicht Immunkompetenz eines natürlich Geborenen.. Ich selbst hatte drei Hausgeburten ohne Schmerzmittel und stille mein Jüngstes jetzt schon drei Jahre!“

      • Katharina sagt:

        Das schlimme ist, dass mit pseudowissenschaftlichen ‚Einflüssen‘ bzw dem Fehlen derer (bei KS) argumentiert wird.

        Tabu wird etwas, weil Leute Texte wie hier im MB lesen, die solches perpetuieren.

        Weiter ist es schlimm, dass postuliert wird, nur ein Arzt habe das Recht, eine Indikation (e.g. ob ein KS opportun sei) zu verordnen.

        Wenn ich nach Abwägen vieler Faktoren zum Schluss komme, dass ich via geplanten KS gebären will, ist das letztlich meine Entscheidung, nicht die eines ideologischen Arztes oder einer esotherischen Hebamme.

        Politiker sollen sich endlich gefälligst aus dem Uterus heraushalten. Ditto all die den Finger ausgestreckt wedelnden Berniebros.

      • Muttis Liebling sagt:

        Wenn man die Sectio als eine medizinische = heilkundliche Massnahme auffasst, bedarf diese zweifelsfrei der ärztlichen Indikationsstellung.

        Aber, der Wunschkaiserschnitt ist wie die Assistenz der normalen Geburt keine med. Massnahme, da dem keine Krankheit, welche zu heilen beabsichtig ist, unterstellt werden kann.

      • 13 sagt:

        @ poppy
        Eine Kaiserschnittmutter ist in meinen Augen eine Mutter, die mit Kaiserschnitt entbunden hat. Nicht mehr und nicht weniger. Es spart einzig Zeichen.

      • Carolina sagt:

        13: Stimme Ihnen da absolut zu.
        Poppy: Sie halten dieses Perpetuieren von Vorurteilen und Vorverurteilungen am Leben, in dem Sie sich semantisch aufhalten. Und noch etwas: ich habe alle meine Geburten in ’nicht-germanophonem (sic)-Umfeld‘ absolviert – die Diskussionen verlaufen dort überhaupt nicht anders.
        Es beelendet mich, dass wir Frauen hier nicht längst weiter sind und jeder ihre ureigensten Geburtsarten und -erlebnisse zugestehen, ohne (ab-)wertend zu werden – und zwar, wie Sie so schön demonstrieren und ironisch verbrämt, auch zur anderen Seite hin. Sie erweisen Frauen, auch KS-Müttern (uiuiui, noch kürzer), keinen Dienst.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Richtig. Das ist wie bei der Teilzeitmutter…

    • Stevens sagt:

      @olt:
      Nochmals: Sie fühlen sich nicht als Versagerin wegen der Entscheidung, eine PDA zu machen.
      Sondern weil andere ihnen das Gefühl gaben, sie machten es nicht richtig.

      Ich finde es einfach unglaublich. Wir haben alle medizinischen Mittel, aber wir schaffen es nicht, diese vernünftig (vernünftig würde ich etwa die von Frau Kuster beschriebene Einstellung bezeichnen) einzusetzen.

      Machen sie sich keinen Kopf. Sie haben gut entschieden.

      • OLT sagt:

        @stevens: Genau! Und das ist dies, was mich so wütend gemacht hat.
        Heute weiss ich, dass ich gut entschieden habe.
        @Francesca: Ich glaube, Sie verstehen mich völlig falsch. Ich war stets offen für jegliche Art von Geburt. Als ich eine bestimmte Form wollte, hat man mir dies aus ideologischen Gründen verweigert. Das hat mich aufgeregt. Warum ist dies so verwerflich? Jede Frau hat das Recht, selbst zu entscheiden. Ihre Geburt soll nicht von einem gängigen Bild abhängig sein. Das soll hirnrissig sein?

      • Stevens sagt:

        @OLT: Was ich einfach nicht verstehen kann, ist folgendes:
        Wir leben tagtäglich in Kunstwelten. In geheizten Häusern, fliegen um die Welt, sitzen vor dem PC und verfassen Kommentare (etwas, was uns eigentlich völlig nicht entspricht).
        Sind wir oder unsere Kinder krank, so gönnen wir ihnen jede erdenkliche Behandlung, obwohl Mutter Natur es eigentlich anders will.

        Aber einzig beim Thema „Geburt“ soll einzig die Steinzeitmethode richtig…

  • bcn sagt:

    mein frauenarzt sagte nach dem notkaiserschnitt zu mir, dass ich und mein baby vor 100 jahren nicht überlebt hätten. damit war das thema für mich ad acta und bin froh, dass wir in der heutigen zeit leben (und auch nicht in einem 3. welt land)…

  • Stevens sagt:

    Natürlich versuchen, aber offen für andere Geburtsarten sein – das ist der richtige Weg.
    Denn es ist so was von egal, wie ein Kind auf die Welt gekommen ist.

    Aber mal eine Frage:
    Gibt es wirklich Frauen, die sich als Versagerinnen fühlen weil sie eine PDA machten? Oder gibt es wirklich Leute, die finden, wer eine PDA machte, sei eine Versagerin?
    Das ist doch ein Märchen der Medien mit dem Ziel, eine unsinnige Diskussion am Laufen zu halten für Auflage/Klicks…

    • Brunhild Steiner sagt:

      @naja, mal sehen wie lange es hier gehen wird bis die ersten Vorwürfe an Frauen mit „Wunschkaiserschnitt“ plus allen (in falschen Zusammenhang gesetzte, da aus der Sammelstatistik) destruktiven Spätfolgen für das arme Kind, erscheinen… .

    • Carolina sagt:

      Stevens: Ja, gibt es! Und alle anderen Varianten des sich-irgendwie-minderwertig/überlegen-Fühlens, wie wir im Laufe des Tages herausfinden werden…..
      Es ist wie mit allem: niemand kann in die Zukunft schauen, wir können nicht alles vorausplanen, auch wenn wir gerne wollen – und bis zu einem gewissen Grad ist eine Schwangerschaft auch heute noch ein ungewisses Unterfangen: sie weckt Aengste. Und wenn wir meinen, die Geburt genau so kontrollieren zu können, wie es für uns (vermeintlich) stimmt, können wir diese Aengste (vermeintlich) ein wenig mildern.
      Ich würde meinen, die allermeisten Frauen kommen später dahin, dass das Resultat wichtig ist, nicht wie es zustande gekommen ist. Aber medial sind diejenigen im Vordergrund, die meinen, den absolut richtigen Weg für alle gefunden zu haben.

    • OLT sagt:

      Natürlich gibt es die. Bizarr nicht? Ich fühlte mich minderwertig und schlecht, weil ich nach 28 h Geburt ohne sichtbares Licht am Ende des Tunnels, nach einer PDA und einem Kaiserschnitt verlangte. O-Ton Hebamme „Das ist die Geburt“ – quasi ’suck it up‘- mein Mann verlangt die FA, diese kam, schmiss die Hebamme raus, ich kriegte eine PDA, welche mich schliesslich vor dem KS bewahrte. Alles soweit gut, aber diese Hebamme, die gab mir lange das Gefühl, dass ich eine Memme sei. Nur eine intensive Geburtsverarbeitung konnte da weiterhelfen.

      • Martin Frey sagt:

        @OLT: Ein Teil der Hebammen befeuert leider Gottes diese Debatte immer wieder sehr aktiv. Und da diese Hebammen quasi kraft ihres Amtes von den Frauen, die das ähnlich sehen, als alleinseligmachende wahrheits- und sinnstiftende Autorität wahrgenommen werden, sterben solche teils gehässigen Diskussionen auch nicht so schnell aus.
        Notabene, Sie und Ihr Mann haben das einzig richtige getan.

      • Stevens sagt:

        @olt: Ich weiss, dass es leider immer noch viele Hebammen, Bekannte, Ärzte, Angehörige etc gibt, die eine m dies weismachen wollen.

        Aber meine Frage war, ob es Frauen gibt, die sich nachträglich als Versagerin fühlen.
        Fühlst du dich jetzt als Versagerin, weil du PDA hättest? ich denke nicht.
        Ihr hattet das richtige gemacht.

        DAS sollte betont werden.

      • maja sagt:

        WAS gibt es solche Drachen immer noch!?

    • 13 sagt:

      @ Stevens
      Versagerin ist ein hartes Wort. Aber ja, ich hatte zwei natürliche Geburten ohne PDA und eine mit. Diese Geburt war nicht irgendwie schwerer als die beiden anderen, leider bekam ich da einfach nicht die Unterstützung, die ich gebraucht hätte, weshalb sie schliesslich notwendig wurde. Auch nach Jahren bereue ich es etwas und frage mich, ob ich mich nicht noch ein kleines bisschen hätte überwinden und meinem Kind die Möglichkeit geben, ohne das Mittel auf die Welt zu kommen.
      Damit verurteile ich keine einzige andere Frau, die eine PDA will/bekam, ich stecke ja nicht in ihrer Haut, aber mich selber schon ein bisschen, auch wenn es inzwischen Jahre her ist und ich damit abschliessen konnte. Die Wehmut bleibt.

      • Martin Frey sagt:

        Ich hätte eine Frage an Sie, 13: Woher kommt dieses Gefühl, nur dann eine echte Frau und gute Gebärende zu sein, wenn man alles à la nature durchsteht und auf jegliche Hilfsmittel (gemeint sind ja typischerweise nur die pharmazeutischen) verzichtet? Und dass womöglich ihr Kind etwas davon mitgekriegt haben soll?
        In anderen Bereichen verzichten ja weder Sie noch Ihre Kinder auf moderne Techniken, Hilfsmittel und damit verbundene Erleichterungen. Nehme ich zumindest mal an.

      • 13 sagt:

        @ M.F.
        Ich fühle mich nicht nur als echte Frau oder gute Gebärende, wenn ich es ohne PDA durchstehe, sondern ich glaube, dass das Kind auch einen Einfluss vom Mittel hat und man ihm damit den Start ins Leben nicht gerade erleichtert. Sehr stark ist dieser Einfluss nicht, aber er ist trotzdem da und wäre eben in meinem Fall durchaus vermeidbar gewesen. Dazu kam noch, dass ich mich, im Zeitpunkt, wo ich die Kraft gebraucht hätte, eingeschränkt fühlte.
        Und das ist auch sonst meine grundsätzliche Haltung zu medizinischen Eingriffen (inkl. Medikamente). Ich bin froh um die Möglichkeit, zweifle auch nicht an den Ärzten, wo es eine Intervention notwendig ist, aber wo nicht, verzichte ich darauf. Hilfsmittel wie Waschmaschine etc. sind da nicht mit Eingriffen in den Körper vergleichbar.

      • Martin Frey sagt:

        „Ich fühle mich nicht nur als echte Frau oder gute Gebärende, wenn ich es ohne PDA durchstehe, sondern ich glaube, dass das Kind auch einen Einfluss vom Mittel hat und man ihm damit den Start ins Leben nicht gerade erleichtert.“
        Aber woher kommt das, 13? Und woran wollen Sie das messen? Gerade auch den (angeblichen) Einfluss auf das Kind?

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Die Wirkung von Medikamenten auf die Menschen, die sie verabreicht bekommen, sollte eigentlich ausreichend untersucht sein. Können Sie als Fachmann also versichern, dass hier keinerlei Beeinträchtigung des Kindes stattfindet?

      • 13 sagt:

        @ MF
        Teilweise gesunder Menschenverstand, teilweise Aussagen meiner Ärztin. Der Körper der Mutter ist bis zur Abnabelung mit demjenigen des Kindes verbunden, d.h. logischerweise auch, dass Medikamente, die zu mir gelangen auch einen Einfluss auf das Baby haben. Manche schädigen es und sind darum in der Schwangerschaft nicht zugelassen, bei anderen kann kein Schaden nachgewiesen werden, aber das heisst noch lange nicht, dass das Kind nichts davon abbekommt. Dazu hat die PDA einen Einfluss auf den Geburtsverlauf, was erneut wieder Einfluss auf das Baby hat. Und wieder: ich halte eine PDA deshalb nicht für irgendwie fahrlässig oder furchtbar schlimm. Sie ist ok, WENN Bedarf besteht, was bei mir wegen den äusserlichen Faktoren und nicht wegen mir oder der Geburt der Fall war.

      • 13 sagt:

        Und eben: Sie fragen: „Was ist so schlimm daran?“. Ich denke eher, dass die erste logische Frage sein sollte: „Warum braucht es eine?“ Ist die Antwort: „Gar nicht“, muss auch keine gesetzt werden. Gibt es einen Grund für die PDA, dann sind wir denke ich alle froh um die Möglichkeit.

      • tststs sagt:

        @13
        Ob sich PDA auf das Baby auswirkt oder nicht, scheint umstritten. Was sich ganz sicher auf das Baby auswirkt sind Stresshormone.
        „Gibt es einen Grund für die PDA“ Was meinen Sie damit? Grund für eine PDA ist doch der Schmerz, oder? Und eine Geburt ist immer mit Schmerzen verbunden. Oder?

      • Martin Frey sagt:

        Alles unter der Geburt hat einen Einfluss auf das Kind, SP, nicht zuletzt auch die massiven Schmerzzustände unter den Wehen. Der systemische Einfluss einer PDA dürfte jedoch schon aufgrund des Applikationsmechanismus (eben peridural) vernachlässigbar sein, etwaige Auswirkungen (wie gelegentlicher BD-Abfall bei der Mutter) sind in aller Regel indirekter Natur weil die PDA ja eben nicht direkt über die Blutbahn ihre Wirkung entfaltet.
        Von Komplikationen mal abgesehen.
        @13: Sie reden von Medikamente mit systemischer Aufnahme und entsprechender Bioverfügbarkeit, das ist was anderes.
        Sie sind ja ansonsten eine sehr rationale Frau mit scharfem, kritischem Verstand. Nochmals, ich verstehe nicht wie Sie darauf kommen, Ihr Kind würde irgendeinen Nachteil von einer PDA mit ins Leben davontragen.

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Der Grund für die PDA ist einerseits Schmerz und andererseits Angst. Bei beidem gäbe es auch, bis zu einem gewissen Grad, andere Möglichkeiten dem entgegenzukommen, was gerade die Aufgabe einer guten Hebamme wäre. Das eben wie beschrieben abhängig von der Einstellung und den Kraftreserven der Frau sowie dem Geburtsverlauf. Wenn aber keine Alternative geboten wird, wie eben in meinem Fall, dann bleibt auch kein anderer Ausweg, was ich schade finde. Gerade weil ich persönlich zweimal die Erfahrung gemacht, dass es durch eine gute Begleitung, auch anders geht. Wenn aber die Einstellung der Ärzte (nicht der Frau) ist, es ist doch völlig egal, wenn eine gesetzt wird, dann wird man auch nicht offen sein, eine Alternative anzubieten.

      • 13 sagt:

        @ MF
        „Nochmals, ich verstehe nicht wie Sie darauf kommen, Ihr Kind würde irgendeinen Nachteil von einer PDA mit ins Leben davontragen.“

        Wo bitte schön habe ich denn das geschrieben? Ich schrieb vom Start ins Leben, sprich Geburt und die kurze Zeit danach, nicht dass es mit 20 irgendwelche Nachwirkungen davon trägt. Und dass sie schlimm ist, habe ich erst recht nirgends geschrieben. Sie selber schreiben von einem vernachlässigbaren Einfluss, was aber umgekehrt bedeutet, dass einer da ist. Was ist z. Bsp. mit dem Abfall der Endrophine bei der Mutter? Hat das auch keinen Einfluss auf das Kind?
        Aber ich frage gerne nochmals zurück: Warum eine PDA? Oder sollte die Frage nicht lauten: Geht es ohne und wenn nein, dann mit?

      • Martin Frey sagt:

        @13: „…ich glaube, dass das Kind auch einen Einfluss vom Mittel hat und man ihm damit den Start ins Leben nicht gerade erleichtert.“
        Wenn Sie vom Start ins Leben und ‚Einfluss‘ reden, dann kann man das durchaus so interpretieren wie ich das getan habe, meine ich. Ich wollte einfach wissen worauf sich Ihre Befürchtungen stützen, „Glauben“ ist mir persönlich da immer etwas zuwenig.
        Sie machen dafür aber einen Umkehrschluss bei mir. 😉 Als Juristin wissen Sie sicher, dass es in der Medizin kaum je 100% gesicherte Aussagen gibt, weil der Mensch wie auch die Medizin keine 100% Wissenschaft darstellt. Ausgedeutscht heisst vernachlässigbar: das können Sie vergessen, es gibt keine harten Daten dafür. Alles andere ist indirekter Einfluss, wie gesagt.

      • Stevens sagt:

        @13: Was sie hier (09:19 Uhr) schreiben, zeigt einfach, dass wir eins einfach nicht können:
        Und einfach mal freuen. Zufrieden sein.

        Tausende Frauen wünschten sich tagtäglich, unsere medizinischen Möglichkeiten zu haben. Tausende Frauen erleben wirklich das „Erlebnis Geburt“. Mit allem hässlichen, schmerzhaften, traumatischem, was das haben kann.

        Lernen sie doch zu schätzen, was sie haben. Sie haben wahnsinnig viel. Drei Kinder. Zwei ohne PDA, eins mit. Sie haben diesem nix geschaden, nix vorenthalten. 0.0% Unterschied.

        Aber eben. was man hat, zählt nicht. Nur was man nicht hat.

      • Martin Frey sagt:

        @13: „Aber ich frage gerne nochmals zurück: Warum eine PDA? Oder sollte die Frage nicht lauten: Geht es ohne und wenn nein, dann mit?“
        Ich halte PDAs, die wie andere Errungeschaften aus der modernen Geburtshilfe nicht mehr wegzudenken sind, in den Händen einer geübten Person für unproblematisch. Selbstverständlich geht es ohne. Jede Frau soll aber doch für sich selber entscheiden können, ob sie darauf zurückgreifen will oder nicht. Sie wollen à tout prix ohne PDA gebären? Gut so. Jemand anders will eine PDA? Ist doch auch ok, oder meinen Sie nicht? Aus medizinischer Sicht spricht auf jeden Fall nichts dagegen.
        Was m. E. nicht geht: dass irgendeine Esoterikerin aus eigenen weltanschaulichen Gründen ihr das auszureden versucht, oder noch schlimmer, mit Räuberpistolen Angst macht.

      • Muttis Liebling sagt:

        Martin Frey, allein die Tatsache, dass medizinische Massnahmen in einem nicht- medizinischen Laienkontext diskutiert und bewertet werden, zeigt, dass da etwas aus dem Ruder ist.

        Klassisch setzt jede med. Massnahme ein med. Indikation voraus, welche nur ein Arzt treffen darf und ohne die keine Kasse bezahlt.

        Wobei eine nur assistierte Entbindung mit PDA keinen Rappen mehr bringt, als eine ohne. Aus der Sicht eines Medizincontrollers sind EDA, PDA nie indiziert, weil kostentreibend..

      • 13 sagt:

        @ MF
        Natürlich weiss ich, dass die Medizin, wie auch die Jurisprudenz, keine exakte Wissenschaft ist. Eben, es gibt keinen Beweis für etwas, kann bedeuten, das gibt es nicht oder es konnte einfach nicht bewiesen werden. Gilt in beiden Disziplinen und beide würden vom ersten ausgehen, ob es der wirklichen Wahrheit entspricht oder nicht. Und auch ein indirekter Einfluss ist ein Einfluss. Ich dramatisiere die PDA bestimmt nicht. Ich hätte es mir anders gewünscht, es ist aber so wie es ist, uns geht es beiden gut, wovon ich auch bei der Legung ausgegangen bin, und alles ist in Ordnung. Das was bleibt ist, die Überzeugung, dass sie etwas gutes ist, wenn sie notwendig ist. Wenn nicht, dann eben nicht.

      • Martin Frey sagt:

        Dann müssten Sie konsequenterweise auch andere Schmerzmitteleinsätze abstellen, ML, nicht zuletzt auch EMLA bei Kindern usw. Ist ja im Prinzip alles nicht unbedingt indiziert, es vereinfacht ja nur resp. lindert Schmerzen. 😉 Und die ganzen Schmerztherapien darüber hinaus…
        Sie sind ja selber derjenige der ansonsten die Oekonomisierung der Medizin krisiert, daher sollten die Kosten für eine PDA nicht unbedingt ein Argument sein. Notabene da die PDA auf der Kostenseite ja nicht matchentscheidend ist.

      • 13 sagt:

        @ MF (zum Zweiten)
        Völlig einverstanden. Ich sage ja hier wie auch unten, dass jeder anders ist. Aber zum Folgenden

        „Was m. E. nicht geht: dass irgendeine Esoterikerin aus eigenen weltanschaulichen Gründen ihr das auszureden versucht, oder noch schlimmer, mit Räuberpistolen Angst macht.“

        muss ich trotzdem sagen, dass das auch umgekehrt gilt. Einer Freundin von mir, hat der Arzt nach 5 Stunden gesagt, sie soll nun endlich vernünftig werden und die PDA annehmen, obwohl sie sich noch gut fühlte. Und genau darum geht es: die Selbstbestimmung, eine neutrale Aufklärung und eine gute Begleitung, die nicht in die Selbstbestimmung eingreift, wäre m.M.n. das, was die Geburtshilfe braucht.

      • 13 sagt:

        @Stevens
        Oh, ich freue mich und ich bin glücklich und v.a. unendlich dankbar für drei gesunde Kinder, wie auch für das Wissen, dass ich bei Krankheit eines der Kinder jederzeit auf die weltbeste medizinische Versorgung zurückgreifen kann. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht in meinem Leben die eine oder andere Kleinigkeit gibt, die ich gerne anders gehabt hätte. Ich finde auch das gehört dazu. Aber ja, es gibt schlimmeres. Das gibt es fast immer.

      • Martin Frey sagt:

        @13: „Und auch ein indirekter Einfluss ist ein Einfluss.“ Richtig, das kann aber auch ein positiver sein. Weniger Schmerzen bedeutet auch weniger Stresshormone usw.
        Natürlich haben Sie recht, Manipulationen gibt es sicher auf allen Seiten. Selber aber höre ich sehr viel mehr davon von einer Seite. Was das andere nicht besser macht. Aber eine neutrale Aufklärung und gute Begleitung sieht anders aus, keine Frage.

      • Stevens sagt:

        @13:
        Wenn ich ihre Kommentare lese, habe ich eben nicht das Gefühl, dass es eine „Kleinigkeit“ ist. Dass sie „damit abschliessen“ konnten.

        Wenn sie wirklich abgeschlossen hätten, dann würden sie hier die Frauen und Männer bestärken, ihren Weg zu gehen und aus der Auswahl die Beste Möglichkeit zu wählen.

        Das tun sie aber nicht. Denn ihre Aussagen wie „Ich verurteile niemanden, ABER…“ sind nämlich zimlich fies.

        Wirkt erstmal verständnisvoll – macht aber den Betroffenen halt doch Vorwürfe.
        Und genau deshalb schaffen wir es nicht, vernünftig mit unserer luxuriösen Situation, in der wir uns befinden, umzugehen

      • Sportpapi sagt:

        @MF: „Selber aber höre ich sehr viel mehr davon von einer Seite.“ Woran das wohl liegt. Ich wiederum höre immer nur von Leuten, die von Ärzten zu etwas gedrängt werden, was sie eigentlich lieber nicht wollten. Aber sobald es dann heisst, „das müssen Sie selber wissen. Und mit der Verantwortung leben können…“ kippt es dann. Aber auch ihr habe sicherlich meine Filter, die mich nicht ausgewogen aufnehmen lassen. Letztlich frage ich mich nur, wer denn die Verantwortung übernimmt, wenn z.B. bei einer empfohlenen Operation – ohne Fehler – etwas schief läuft…

      • Muttis Liebling sagt:

        Martin Frey, mein Einwand richtete sich gegen jede Diskussion über medizinische Massnahmen ausserhalb medizinischer Indikation. Das ist der Fall, wenn die Damen sich ideologisch bekriegen, was die perfekte Geburt sei.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Finden Sie es nicht auch seltsam, dass man für die passende medizinische Indikation bei gewissen Themen vor allem den passenden Arzt auswählen muss?

      • 13 sagt:

        @ Stevens
        Haben Sie auch meinen eigenen Beitrag unten gelesen? Genau da schreibe ich doch von der Wahlfreiheit. Wo haben ich denn „Ich verurteile niemanden, aber..“ geschrieben? Hier ging es um meine eigene Geschichte, nicht um eine andere Frau.

      • Stevens sagt:

        @13: In ihrem Kommentar von 9:19 Uhr ist genau Die Botschaft ist etwa folgende: „Ich verurteile nicht, aber du solltest unbedingt auf PDA verzichten. Du kannst etwas verpassen, was du immer bereuen wirst.“

        Und genau solche „Warnungen“ sind so richtig fies. Die führen zur totalen Verunsicherung. Die Erwartungshaltung an sich selbst wird in die Höhe getrieben und können kaum erfüllt werden , das „Erlebnis Geburt“ eine total überhöhte Bedeutung.

        Wieso können sie nicht eine positive Botschaft aussenden. Etwa so: Geh zur Geburt, dir stehen Hilfsmittel zur Verfügung, die zu benutzen niemandem schaden. Die Geburt ist ein Erlebnis, was du niemals vergessen wirst.“

      • 13 sagt:

        @ Stevens
        Das stimmt nicht. Das ist IHRE Interpretation meiner Worte. Ich habe VON MIR geschrieben und zwar deutlich. Unten habe ich folgendes zu OTL geschrieben…
        „Wobei man fairerweise (das ist nun nicht gegen Sie, ich kenne Sie ja nicht) zugeben muss, dass sich viele bereits dadurch, dass sich andere anders entschieden haben, angegriffen fühlen, dies ohne Grund. Wenn meine Freundin erzählt, wie sehr sie darum kämpfen musste, dass sie ihr Baby trotz Steisslage natürlich gebären durfte und glücklich und ja auch stolz ist, dass es geklappt hat, findet sich jeweils schnell eine Frau, die einwirft, dass eine Kaiserschnittmutter auch eine gute Mutter ist, was sie ja nie bestritten hat….

      • 13 sagt:

        „….Sie wollte nur IHR Baby gerne natürlich gebären oder es wenigstens versuchen. Ich erlebe gerade ähnliches beim Stillen. Die blosse Tatsache, dass ich ein Jahr stille, scheint für viele ein Affront zu sein, obwohl es mir völlig egal ist, ob und wie lange es andere tun.“

        Und das sage ich auch zu Ihnen. Weil ICH es anders wollte und auch anders anstrengen würde, macht es nicht eine ANDERE Frau falsch, nur weil sie eine andere Wahl trifft.

      • Katharina sagt:

        13: Nein, Stevens hat recht. Warum: ‚Ich verurteile nicht, aber du solltest unbedingt auf PDA verzichten. Du kannst etwas verpassen, was du immer bereuen wirst.‘ ist die gleiche Argumentationsstruktur wie ‚Ich bin ja kein Rassist, aber (insert your claim here).‘ Um es etwas mit Kontrastmittel zu sagen.

      • Katharina sagt:

        Weiter: Einleitungen wie ‚Wenn meine Freundin erzählt, wie sehr sie darum kämpfen musste, dass sie ihr Baby trotz Steisslage natürlich gebären durfte und glücklich und ja auch stolz ist, dass es geklappt hat,..‘ sind klassische Strohmann Argumente, weil von der rationalen Faktenlage her (Indikation Steisslage) gar nichts mehr versucht werden sollte. Der ‚Kampf‘ ist einer der Irrationalität gegen rationale Evidenz von lebensgefährlichen Risiken. So zu argumentieren ist unverantwortlich.

      • Stevens sagt:

        @13: Natürlich haben sie von sich geschrieben. Und das ist ja das perfide.
        Sie sprechen von sich und beziehen doch sehr deutlich Stellung, dass sie PDA eben etwas ist, was, wann immer es geht vermieden werden sollte.
        Und darauf angesprochen schleicht man sich mit der Ausrede „ich hab nur von mir gesprochen“ davon…

        Uns geht es so gut. Seien wir doch froh, haben wir diese Möglichkeiten.
        Aber genau wegen solcher perfieden, versteckten Aussagen und Vorwürfen wie der ihrigen haben wir all diese Diskussionen und können wir nicht vernünftig mit dem Thema umgehen.

        Und ich bin froh über Katharinas Beitrag. Ich bin nicht der einzige, der es auch so versteht.

      • Sportpapi sagt:

        Noch einmal: Hier beziehen einige sehr deutlich Stellung, indem sie Ihre Erfahrungen und Wertungen darlegen. Aber auf eine Seite ist das offensichtlich ok, auf die andere Seite nicht.
        Aber eigentlich sollten erwachsene Menschen mit unterschiedlichen Meinungen umgehen und sie einordnen können.

      • Katharina sagt:

        SP: you are not my umphire and this is not a soccer field.

      • Sportpapi sagt:

        Mach was du willst, Katharina.

    • Chris Fogg sagt:

      Als Vater von 3 Kinder meine Antwort auf Ihre Frage: Ganz klar ja!!!!
      Die Frauen unter sich machen solch ein Geschrei und Druck was eine normale Geburt ist und wo die Grenze zur schwachen nicht richtig gebährenden Mutter anfängt.
      Es ist leider so. Dabei kann jede Frau stolz sein die ein Kind ausgetragen hat. Egal wie es auf die Welt kommt.

    • Barbara_V sagt:

      Ja, es gab einen Moment (resp. wiederkehrende Momente) in denen ich mich als Versagerin fühlte, weil ich einen Kaiserschnitt hatte. Später wurde ich eingeladen bei einer Studie teilzunehmen: Mütter mit Kaiserschnitt deren Babies in einem bestimmten Stand im Becken waren wurden untersucht. Es stellte sich heraus, dass mein Beckenknochen eine Verwachsung hatte, die es dem Kind unmöglich machte durch zu kommen. Erst ab diesem Moment konnte ich es akzeptieren all den Wehenmitteln und Wehenhemmer und zuletzt dem KS zugestimmt zu haben. Vorher sagte ich mir oft: ich wäre nicht mal fähig gewesen normal zu gebären. (da spielte dann auch die postnatale Depression mit rein) Es war schon ein Anspruch den ich an mich hatte und ich hatte das Gefühl, das wird von mir erwartet.

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