Machen nur Vollzeitstellen glücklich?

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Welches Arbeitspensum ist für eine Mutter das richtige? Foto: Getty Images

Sind Sie Mutter, arbeiten 40 Prozent, fühlen sich aber trotzdem 100 Prozent geschlaucht jeden Abend? Dann sollten Sie Ihr Pensum aufstocken. Sie würden dadurch automatisch «glücklicher und erfolgreicher» werden, verkündete die «SonntagsZeitung» vor einer Woche.

Ein Grossteil der Frauen in unserem Land reduziert sein Arbeitspensum nach der Geburt des ersten Kindes um mindestens die Hälfte. Ist das jüngste Kind weniger als 7 Jahre alt, arbeiten 29,5 Prozent der Mütter maximal 50 Prozent, während der Partner vollzeit berufstätig ist. 27 Prozent bleiben sogar gleich ganz zu Hause. Sind die Kinder etwas älter (7-14 Jahre), bleibt immer noch jede Fünfte Hausfrau, jede Dritte arbeitet in einem Kleinstpensum (maximal 50 Prozent).

Damit manövrierten sich diese Frauen selber ins berufliche Abseits, sagen diverse Expertinnen gegenüber der «SonntagsZeitung». Denn wer nur zwei, vielleicht zweieinhalb Tage pro Woche im Büro sei, werde schlicht zu wenig wahrgenommen und entsprechend auch nicht ge- und befördert. «Die Demarkationslinie für eine Karriere liegt bei 70 Prozent», wird etwa Managementberaterin Sonja Buholzer zitiert. Auch eine Studie der Universität St. Gallen bestätigt, dass das Arbeitspensum nachweislich «einen signifikanten Einfluss auf die berufliche Laufbahn» hat: Teilzeiter würden weniger Gewinnverantwortung bekommen und kleinere Teams führen. Umso schlimmer sei es deshalb, dass viele Frauen «in vorauseilendem Gehorsam» ihr eigenes Arbeitspensum reduzieren würden, ohne den Partner zu fragen, ob nicht vielleicht er an ihrer Stelle künftig Teilzeit arbeiten würde.

An den Aussagen ist viel Wahres dran. Wer die grosse Karriere machen und den höchsten Chefposten innehaben will, wird das in den seltensten Fällen mit einem 40- oder 50-Prozent-Pensum schaffen. Aber ist deshalb jede gut ausgebildete Frau, die der Kinder wegen ihr Pensum reduziert, automatisch ein Huscheli, das es nur dem Mann recht machen und gesellschaftliche Konventionen erfüllen will?

Sicher nicht. Die meisten Frauen reduzieren ihr Arbeitspensum nicht aus Gehorsam dem Mann gegenüber, sondern weil sie selber es so wollen. Auch für mich war damals klar, dass ich nur noch 60 Prozent arbeiten möchte nach der Geburt meiner Tochter. Weil ich beides haben wollte: Zeit mit meiner Tochter und meinen Job, der mir auch als Mutter immer noch unglaublich wichtig war.

Ich habe andere Mütter kennen gelernt, die nach der Geburt ganz zu Hause geblieben sind oder nur noch 20 Prozent gearbeitet haben. Und wieder andere, die schon vier Monate nach der Niederkunft mit einem 80- oder 100-Prozent-Pensum wieder eingestiegen sind. Jede dieser Mütter hat nach ihren persönlichen Wünschen und familiären Umständen entschieden und die für sie optimale Lösung gefunden. Der einen war die Karriere wichtiger, der anderen die Zeit mit den Kindern. Genauso, wie es auch Männer gibt, die alles für die Karriere tun, während anderen ein bisschen mehr Freizeit und Freiheit wichtiger sind als ein grosser Lohn und ein wichtiger Titel.

Deshalb finde ich es anmassend, den Müttern pauschal vorzuwerfen, sich «aus schlechtem Gewissen nicht überzeugt, sondern nur ein bisschen für den Beruf zu entscheiden». Ich für meinen Teil bin sehr überzeugt bei der Sache, wenn ich im Büro bin. Und kann so auch im Teilzeitpensum dank Jobsharing Verantwortung übernehmen, spannende Projekte betreuen und Weiterbildungen absolvieren.

Interessant und wichtig scheint mir hingegen der Hinweis im Artikel, dass eine Erhöhung des Pensums nicht zwingend mehr Stress bedeutet. Denn arbeitet Frau in einem tieferen Arbeitspensum, ist sie meist automatisch auch für den ganzen Haushalt und alles rund um die Kinder zuständig. So belegt eine deutsche Studie mit 7000 Familien, dass «Mütter mit höherem Pensum sogar gesünder sind – weil der Partner mehr mit anpackt».

Dies zum Thema zu machen und ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken, ist dringend nötig. Nötiger zumal, als den Müttern einmal mehr vorzuwerfen, dass sie ganz viel falsch machten.

242 Kommentare zu «Machen nur Vollzeitstellen glücklich?»

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Was, wenn diesem etwas zustösst (Kündigung, Krankheit, Unfall, gar Todesfall) oder es zur Trennung bzw. Scheidung kommt? Dann in einer totalen Ausnahme-, Stress-, Not- oder gar Trauersituation innert Kürze eine Teilzeitstelle inkl. Kinderbetreuung zu finden, ist schier unmöglich! Aufstocken geht daher viel einfacher als von null auf 40-80% wieder einsteigen zu müssen. Daher lege ich jeder (werdenden) Mutter dringendst ans Herz, weiterhin teilzeitig erwerbstätig zu bleiben – Karriere hin oder her! Zudem werden die Kinder nicht nur grösser und älter, sondern auch unabhängiger und selbständiger und „brauchen“ uns nicht mehr so intensiv wie die Jahre zuvor. Das Risiko, dass einer Mutter dann mit der Zeit „das Dach auf den Kopf fällt“ und sie in ein Loch fallen kann, ist recht gross…

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Ich bin nicht Teilzeit erwerbstätig, weil ich „Karriere machen“ will, sondern weil ich gerne arbeite und trotz Mutter zweier Kinder auch weiterhin beruflich am Ball und mit einem Bein in der Erwerbstätigkeit bleiben will. Die Teilzeitstelle ist für mich ein toller, abwechslungsreicher Ausgleich zum erfüllenden, schönen, aber auch anstrengenden Mütteralltag. Die Kontakte und Gespräche mit den Arbeitskollegen, die sich nicht ausschliesslich um Kinder & co. drehen, tun mir gut und sind eine zusätzliche Bereicherung. Als eigenständige Person bewahre ich mir so ein Minimum an finanzieller Unabhängigkeit, was mir sehr wichtig ist. Ich finde es sehr heikel und auch etwas naiv in der heutigen schnelllebigen Zeit, wenn das Einkommen zu 100% von einem einzigen Elternteil „reinkommt“.

  • Lia sagt:

    der Partner leistet mehr im Haushalt, wenn die Mutter mehr arbeitet? Träumt weiter. Sie kann sich dann einfach eine Putzfrau leisten, die alles übernimmt. Männer werden NIE freiwillig Kinder betreuen, waschen, putzen und kochen – sie spielen vielleicht gern ein wenig mit dem Nachwuchs, aber das ganze Drumherum geben sie noch so gerne ab.

    • Anna Lou sagt:

      Stimmt. Aber als wir letztes Wochenende nach dem Sonntagszeitungsartikel unsere relativen Anteile der Löhne am Gesamteinkommen ausgerechnet haben, wobei ich auf 38% kam, genügte eigentlich ein Blick. Versuchen Sie es mal, Männer sind offen für betriebswirtschaftliche Argumente 🙂 PS: Der Blick hiess „warum ich 100% Haushalt wenn ich 38% am Gesamteinkommen?“

      • Sportpapi sagt:

        Weil 100% Haushalt gleich viel (Zeit, Geld) kostet wie das Erzielen von 24% des Familieneinkommens? Wenn nicht, wäre es tatsächlich kein fairer Deal.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Sie haben den richtigen Blick, Anna Lou! Und ja, betriebswirtschaftlichen Argumenten gegenüber sind Männer tatsächlich offen- zumindest jene, die in einer Beziehung grossen Wert auf Fairness, Anstand und Respekt legen 😉

      • Sportpapi sagt:

        Ginge es nur um betriebswirtschaftliche Argumente, würde man a) keine Kinder haben und b) die Betreuung als gut Verdienender vollständig auslagern.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @sportpapi: Dann betrachten wir doch eine Familie einfach als Non-Profit-Unternehmen 😉

      • Anna Lou sagt:

        ha ha Sportpapi: Ich bin stolz auf mich….wenn die betriebswirtschaftliche Betrachtung nicht das bringt, was man höhren will, dann zückt man die emotion 🙂 das werfen wir doch sonst immer dem weiblichen geschlecht vor….

      • Sportpapi sagt:

        Hä? Ihr habt den Ball ins Spiel gebracht, ich habe ihn zwei Mal weitergespielt. Aber jetzt verstehe ich gar nichts mehr.

  • Anna Lou sagt:

    Man muss einen Unterschied bei der Art der Tätigkeit machen: Wenn die Tätigkeit linear zur Prozentstelle ist, dann ist es kein Problem, teilzeit zu arbeiten. Also alle Tätigkeiten, die sich teilen lassen (man kommt, macht den Job und geht) eignen sich dafür (z.B im Verkauf oder als Pilotin). Bei Tätigkeiten, die man nicht teilen kann, ist ein höheres Pensum sinvoll. Z.B als Projektleiterin oder Anwältin schiesst man sich ins eigene Knie, wenn man mit tiefem Pensum arbeitet. Kein Projekt, keine Führungsaufgabe und keine Abgabefrist wird gekürzt, nur wenn man weniger arbeitet. Es hängt also eher mit der Art der Arbeit zusammen, anstatt generelle Aussagen zu tätigen.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Und wer wissen will, wer was wann wie falsch machen kann in einem ganzen Beziehungs- bzw. Ehezyklus, vom ersten Kuss über den Scheidungsrichter bis zur letzten Alimentenzahlung und weit darüber hinaus, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt:

    http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/heiraten-sie-nicht/story/15729083?track

    Vollständiger geht’s nimmer- und zwar aus Sicht beider Geschlechter!

    • Sportpapi sagt:

      Schon wieder Bettina Weber. Bei ihr weiss ich nie, ob ich mich nun ärgern soll, oder ob sie mir einfach leid tut. Dieses Mal eher das zweite.

      • Franz Vontobel sagt:

        Da muss ich mich ihnen für einmal komplett anschliessen, SP.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Gut, stimmt, sportpapi. Aber in der Sache hat sie recht.

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Finde ich nicht. Mich ärgert schon die negative Art, wie sie die Ehe beschreibt und deren Erfolgsaussichten. „Heiraten Sie nicht“! Aber was ist denn ihre Alternative? Was, wenn man Kinder möchte? (da würde sie wohl auch sagen: Lassen Sie das!) Ansonsten mag sie in einigen Punkten recht haben, in anderen weniger.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @sportpapi: Natürlich, der ganze Artikel kommt auf der üblichen Schiene daher (alles ist besser, als heiraten, Liebe *bäh*, Männer und Frauen = kommt nie gut heraus, etc.). Aber das Dilemma, in dem sich viele Paare befinden, beschreibt sie ziemlich zutreffend).

      • Sportpapi sagt:

        Das Dilemma: „Wer riskiert kann verlieren wer nicht riskiert hat schon verloren.“

      • Marcel Zufferey sagt:

        Dann lieber riskieren- geht bei mir schon seit bald 20 Jahren gut 😉

  • Cybot sagt:

    Wieso muss eigentlich jeder, der 100% arbeitet gleich Karriere machen wollen? Das ist eine genau so antiquierte Vorstellung, wie dass Mütter sich um die Kinder kümmern müssen. Meine Frau will weder Führungsaufgaben noch Karriere, aber sie verdient auch so genug, dass die Fremdbetreuung der Kinder wesentlich günstiger ist, als auch nur auf ihr halbes Einkommen zu verzichten.

    • Blanche Wu sagt:

      Absolut korrekte Frage. Warum sollte man eine Karriere wollen und warum soll eine Tätigkeit ohne Karrierepotenzial unglücklich machen? Ich würde niemals Karriere machen wollen! Ich möchte arbeiten gehen und wenn ich den Arbeitsplatz verlasse, kann er von mir aus in die Luft fliegen. Ich möchte keine Telefonate nach Feierabend von Kunden, am Samstag noch kurz die Mails checken…ich möchte nach Feierabend meine Ruhe und das geht bei gewissen Karrierestufen eben nicht mehr. Nein, niemals mich für ein fremdes Geschäft opfern. Das macht doch unglücklicher als Fliessbandarbeiten.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Da haben Sie recht, Blanche: Auch ein Hamsterrad sieht von innen aus, wie eine Karriereleiter…

  • alam sagt:

    Die meisten von uns haben doch schlicht gar nicht die Wahl, weil schliesslich irgend jemand die Kinder betreuen MUSS. Es gibt ja noch bei weitem nicht überall genügend KiTas oder Tageseltern. Wo keine finanzierbaren Betreuungsmöglichkeiten und auch keine Grosseltern vorhanden sind, können nun mal nicht beide Elternteile 70% und mehr arbeiten. 50% lässt sich noch irgendwie gegenseitig jonglieren mit Bekannten und Nachbarn. Aber mal ehrlich, auch das ist ein ständiger Würg.

    • Anna B sagt:

      einverstanden, die KiTa Jahren sind ja noch die einfachen aber sobald der Kindergarten beginnt wird es schwierig, 14 Wochen Ferien, wie kommt das Kind vom Kindergarten in den Hort, Mittagstisch und Hort hat auch Betriebsferien, Stundenplan von 8:20 bis 11:30? Da macht man es wirklich den Eltern fast unmöglich.

      • Martha sagt:

        Anna, in der Schweiz wird einfach erwartet, dass Sie da ein bisschen „würgen“, wie Alam es beschreibt.
        Selbst ist der Mensch! Alles andere gilt als jammern auf hohem Niveau.

      • alam sagt:

        @ Anna B: …wenn es denn überhaupt einen Hort gibt! Wir sind ja schon froh, wenn es wenigstens an 2 oder 3 Tagen einen Mittagstisch gibt. Vom Hort träumen wir noch…

  • Sabine sagt:

    Was ganz vergessen wird, sind die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Frau und Mann machen ohne Lohn. Dies wird gar nicht eingerechnet.

    Ich habe jahrelang einen Ferienspass betreut. Es war nur die Freude der Kinder, durch die ich belohnt wurde.
    Wenn alle 80-100% arbeiten, wer macht dann dies?
    Das könnte eine Gesellschaft gar nicht tragen.

  • Siggi sagt:

    Bei der „wer-arbeitet-wieviel-Diskussion“ kommen zwei Aspekte immer zu kurz: 1) Die Betreuungskosten werden „nur“ mit dem Lohn der Frau verrechnet, statt als Teil eines Gesamtfamilienbudgets angesehen zu werden… 2) die kurzfristige Denkweise – die wirklich teuren KiTa Jahre sind nicht viele – aber ein mehrjähriger Ausstieg oder Reduktion auf ein Minipensum kann in vielen Berufen die Aussichten für den Rest des Erwerbsleben signifikant verschlechtern…
    Und ja, ich kenne viele Fälle in welchen der Teilzeit arbeitende Partner dann fast komplett für Haushalt / Kinderbetreuung verantwortlich ist, was dann zu einer höheren Gesamtbelastung bei tieferer (externer) Anerkennung und Unzufriedenheit führt… bei ähnlichem externen Arbeitspensum geht es da häufig „fairer“ zu und her…

  • 13 sagt:

    „Der einen war die Karriere wichtiger, der anderen die Zeit mit den Kindern.“
    Solche Sätze finde ich ja immer wieder super, um eine konstruktive Diskussion zu führen. Sind dann auch den meisten Männern die Karriere wichtiger als die Zeit mit den Kindern? Das gibt es bestimmt, aber im Normalfall sind es eher andere Gründe. Ich zum Beispiel arbeite in erster Linie Vollzeit, um den Kindern mehr Zeit mit den Eltern zu geben. Da ich mehr verdiene, müsste mein Mann ja viel mehr arbeiten, als meine Reduktion, um es aufzuholen.
    Ansonsten einverstanden. Es ist nicht zwangsläufig das „Huscheli“ in uns das viele Frauen reduzieren lässt, es ist auch oftmals der eigene Wunsch. Aber die Männer da völlig aus der Verantwortung zu lassen, ist auch falsch. Ganz ehrlich, ich kenne KEIN Paar, wo

    • 13 sagt:

      er gerne mehr reduzieren möchte, aber nicht kann, weil sie nicht bereit ist, mehr zu arbeiten. Wo der Mann auch ein Teilzeitpensum will, dort hat er es oder aber er hat es nicht, weil es organisatorische und strukturelle Gründe dagegen gibt (schwer zu finden, er verdient viel mehr, inadäquate Kinderbetreuung etc.). Es ist durchaus auch oftmals der Mann, der gar nicht will, dass sie mehr oder überhaupt arbeitet und umso glücklicher ist, wenn sie es von sich aus nicht tut bzw. reduziert. Dagegen ist auch nichts zu sagen, auch nicht gegen ein Kleinpensum. Man darf beides wollen. Was nicht geht, ist ALLES zu wollen. Wer in einem kleinen Pensum arbeitet, muss einfach damit leben, dass ein berufliches Fortkommen schwierig ist. Wem das nichts ausmacht, der kann so glücklich sein. Wem eine

    • 13 sagt:

      Position aber etwas bedeutet, wem es wichtig ist, eine spannende, herausfordernde Arbeit zu leisten, auch befördert zu werden oder seine (gute) Ausbildung voll einbringen zu können, der wird einen Weg finden müssen, eben mind. die 70-80% zu leisten. Wie ist situationsabhängig. Vielleicht durch eine Aussprache mit dem Partner. Sofern dieser dann auch dahinter steht…

    • maia sagt:

      Wenn Sie 13 keine kennen, dann heisst das ja nicht, dass es sie nicht gibt. Ich kenne einige, die das wollen, zum Teil auch gemacht haben und dann – meist nach einer Trennung – dann eben doch wieder Aufstocken mussten, weil die Mutter eben plötzlich weniger oder gar nicht mehr arbeiten wollte

  • Dreifachpapi sagt:

    „Die meisten Frauen reduzieren ihr Arbeitspensum nicht aus Gehorsam dem Mann gegenüber, sondern weil sie selber es so wollen.“ Das ist meiner Ansicht nach die Kernaussage des Artikels. Ob dann wirklich Alle Frauen dürfen oder müssen oder wollen sei dahingestellt. Frau Kuster räumt hier einfach mit dem verbreiteten Dogma auf, nur 100% berufstätige Frauen seien glücklich.
    Was mich bei diesen Artikeln generell stört, dass stets nur vom Glück der Frau gesprochen wird. Reden wir doch lieber über die Möglichkeiten, dass MANN und FRAU gemeinsam einen Weg finden, dass beide zusammen möglichst glücklich sein. Es gibt keinen Absolutheitsanspruch.

    • Zufferey Marcel sagt:

      1) Darauf sind die Grünen in Deutschland, sonst eigentlich eher eine Hochburg grossartiger Gesellschafts- und Familienentwürfe, neulich auch gekommen. Nicht alle, versteht sich. Aber zumindest der realitätsnahe Teil von Ihnen:

      http://www.welt.de/politik/deutschland/article132394434/Warum-feiern-wir-den-Hausmann-als-modern.html

      „Die 35-jährige Baden-Württembergerin ist vor einem Jahr aus dem Europäischen Parlament in den Bundestag gewechselt und will jetzt das Familienbild der Grünen umkrempeln. Sie rüttelt an der Leitlinie ihrer Partei, das Familienmodell mit zwei gleichermaßen berufstätigen Elternteilen durch staatliche Unterstützung zu fördern (…)

      • Zufferey Marcel sagt:

        2) „Warum feiern wir den Hausmann als modernen Mann? Wird er dadurch nicht auch in die Altersarmutsfalle laufen, was wir für Frauen als tragisch empfinden?“, kritisiert sie. „Warum versuchen wir ständig, die Familien durch neue Maßnahmen und mehr Geld arbeitsmarktfähig zu machen, statt endlich zu fragen: Wie wollen wir arbeiten im 21. Jahrhundert, um auf die Bedürfnisse der Familien des 21. Jahrhunderts einzugehen?“

  • HMH sagt:

    Interessant, dass der Artikel und viele Kommentare anzunehmen scheinen, dass man bei jeder Stelle frei heraus entscheiden könnte, wieviel man arbeiten möchte. In meiner Position/Branche kenne ich weder Männer noch Frauen, die weniger als 80% arbeiten (und die, die 80% bezahlt werden, arbeiten meist um die 100%).

    • Zufferey Marcel sagt:

      MHM, diese Menschen gibt es nicht, punkt..!

      • Sabine sagt:

        Tja, alles kann man im Leben nicht haben.
        Aber die Zufriedenheit und Gesundheit ist das Wichtigste.

        Uebrigens wo ein Wille ist, da ist ein Weg.
        Es gibt viele verschiedene Berufe und Stellen, wo das möglich ist. Als externer Mitarbeiter ist es am idealsten Teilzeitstellen abzudecken.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Sabine: Wenn der Wille einen Weg ebnet, den in ganz Europa kaum jemand beschreitet, selbst in Skandinavien nicht, dann sollte man sich vielleicht langsam fragen, ob nicht der falsche Wille vorliegt: Entweder sind die Opportunitätskosten für den richtigen Weg zu hoch- oder er liegt für die meisten Paare nur schon rein finanziell nicht drinnen. Irgend einen Grund wird es ja haben, dass europaweit nur die allerwenigsten Paare den offenbar einzig richtigen Weg beschreiten!

      • Marcel Zufferey sagt:

        Was ich sagen will: Man sollte politisch nichts herbei zu führen versuchen, was dann im Alltag ohnehin kaum jemand lebt.

  • Sina Müller sagt:

    Danke. Hab ich mir auch gedacht. Und wovon auch nicht gesprochen wurde, ist die physische Beeinträchtigung durch Geburten und Stillen, unter denen man locker ein paar Jahre lang leiden kann – hätte damit niemals mehr als ein berufliches Kleinstpensum hingekriegt… Und so konnte ich meine Krankheitsabsenzen aufs Minimum reduzieren, weil ich dank flexiblem Arbeitgeber einfach meine Arbeitstage umstellen konnte. Krank im Bett liegen und dann gesund nacharbeiten. Hat super funktioniert, ich wurde schnell befördert inklusive Lohnerhöhung. Mit 50%-Pensum.

    • Sina Müller sagt:

      Ach, p.s. was ich vergessen habe: ein schlechtes Gewissen hatte ich noch nie. Weder, weil ich nicht Vollzeit arbeite, noch, weil ich nicht ausschliesslich Hausfrau bin. Ich finde es schlicht doof, mir als Teilzeitangestellter zu unterstellen, dass ich grundsätzlich aufgrund meines schlechten Gewissens agiere… Im Gegenteil, es braucht ziemlich viel Selbstbewusstsein, sowohl konservative Vorwürfe à la Rabenmutter als auch neoliberale von wegen Potenzialverschwendung ohne schlechtes Gewissen die kalte Schulter zu zeigen und einfach das zu tun, was man für die Familie als richtig erachtet.

    • Sina Müller sagt:

      Und zu guter Letzt: ich hab mit den Pensen auch schon rumgespielt (es gibt tatsächlich wirklich gute, vertrauensvolle Arbeitgeber, die einem sowas ermöglichen!). Und ganz klar am Besten läuft es für mich, wenn ich meinen Alltag 50/50 zwischen meiner Rolle als Hausfrau und Arbeitnehmerin aufteilen kann, weil ich mir so beiderseits die nötige Flexibilität aufrecht erhalten kann, und ausserdem bei der einen Tätigkeit inneren Ausgleich finde für die andere. Das A und O ist aber am Schluss eine gute Symbiose von Arbeitgeber und Arbeitnehmerin, Flexibilität und Verantwortung von beiden Seiten. Leider trägt oft die eine Seite mehr davon als die andere, und dann funktioniert es rasch nicht mehr gut…

  • Sabine sagt:

    Also ich könnte Projektleiter oder Kader sein, habe mich für einen 50% Job und Hund entschieden. Meine Kinder sind jetzt schon über 16, aber ich will gar nicht mehr arbeiten. Ich geniesse es am Nachmittag im Garten zu arbeiten oder etwas zu unternehmen.

    Meine Work-Life-Balance stimmt, ich kann mir ein angenehmes Leben leisten.
    Warum soll ich der Wirtschaft soviel Zeit opfern? Mir genügt dies.

    Ich finde es anmassend, zu bestimmen wie viel man arbeiten soll. Jeder soll das für sich selbst entscheiden.

  • Carlita sagt:

    Möglicherweise ist es auch nicht das Ziel jeder Teilzeit arbeitenden Mutter, Karriere zu machen.

    • Carlita sagt:

      Auch arbeitet nicht jede Teilzeit arbeitende Mutter mit Deux Pieces Büro sondern auch in der Gaatronomie, Fliessband, Kasse, etc.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Was für ein verwegener Gedanke, Carlita..! Bringen Sie doch nicht das journalistische Selbstverständnis der Autorin durcheinander!

    • tststs sagt:

      Ich glaube, es setzt sich auch langsam bei uns durch, dass hier das engl. career gemeint ist (also einfach Arbeitslaufbahn, nicht zwangsläufig -steile- Karriere)

      • Reincarnation of XY sagt:

        Nur müssen sie uns jetzt noch verraten warum eine Fliessband-career von einer Hausfrau bevorzugt werden sollte.
        Und was der Vorzug für sie als Person und für die Familie im gesamten sein soll, wenn sie statt 2 Tagen, vier Tage am Fliessband oder hinter der Kasse steht.

      • Martha sagt:

        @ Reincarnation
        Oh, da gibt es durchaus Vorteile: Es ist befriedigend, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Es macht Freude, nett zu Kunden zu sein und ein paar Worte zu wechseln. (Ein Dankeschön an die meist fröhlichen Kassiererinnen in der Migros am Kreuzplatz!) Es kann Spass machen, im Team zu arbeiten. Man kommt raus aus den eigenen vier Wänden, nimmt teil am Leben draussen. Das ist doch schon was.

  • Stephan Frehner sagt:

    Besten Dank für Ihre Replik! Es scheint mir falsch und gefährlich zu sein, Frauen auf grössere Pensen und Karrieren zu pushen:
    1. Chefposten sind limitiert. Insofer würden die meisten der Frauen zwar einen höheren Karrieredruck haben, aber kaum Chancen ein befriedigendes Resultat zu erhalten.
    2. V.a. Haus-/Teilzeitfrauen mit akademischem Hintergrund würden Chefposten wahrscheinlich ergattern und zwar von Männern mit schlechterer Ausbildung. Da gemäss Gesellschaftstrend vermehrt Akademiker heiraten, würden gut bezahlte Jobs v.a. bei Akademikerpaaren landen und die soziale Ungleichheit erhöhen.
    PS auch bei den Männern führt der Karrieredruck notabene nicht zu einer angenehmeren Stimmung, noch mehr Konkurrenzkampf ist wohl für alle etwa gleich unlustig.

  • dr house sagt:

    hallo, wo lebt ihr? wir haben generell zu wenig arbeit für zu viele menschen (die arbeiten müssen). es sollte endlich der begriff „vollzeit-stelle“ überdacht + redimensioniert werden! es ist in jeder hinsicht (auch für männer!) lebensfeindlich, wenn man eine vollzeitstelle mit 5 x 8 resp. 9 stunden plus arbeitsweg rechnet. es reicht, wenn ein mensch z.b. nur an 3 tagen oder ein paar stunden am tag einer erwerbsarbeit nachgeht. doch dazu bräuchte es nicht nur das grundeinkommen, sondern ein umdenken in der gesellschaft. abgesehen davon kann die verteilung von arbeit nicht nach dem lustprinzip erfolgen (mami hat keine lust mami zu sein), sondern nach bedarf. es kann nicht sein, dass ein paar wenige die immer weniger werdende arbeit an sich reissen. darum gehören 100%-stellen abgeschafft.

    • Blanche Wu sagt:

      und wo kommt der Cash her? Eine Coiffeuse wird niemals durchkommen mit einem 60% Pensum. Ich verdiene ja mit 60% schon so viel wie eine Coiffeuse mit 100%. Es gibt Berufe, da kann man sich Teilzeit absolut NICHT leisten. Das können alle mit hohem Einkommen, aber nicht Verkäuferinnen (Detailhandel), Putzkräfte, Kosmetik-Branche, etc. Auch für ein Handwerker bsp. Maler wird es kritisch wenn er nur noch 60% arbeiten würde. Wie soll so jemand eine Familie ernähren können inkl. Miete, Krankenkasse, etc.? Es reicht schlichtweg nicht und einige arbeiten sogar mehr als 100%, da es sonst nicht hinreicht.
      Und zum Schluss gibt es Handwerksbetriebe da ist jeder Mitarbeiter unentbehrlich und man kann nicht einfach mal auf 50% verzichten, da die Auftragsbücher voll sind.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Pssst, Blanche: Ja nicht darauf hinweisen, dass es solche Paare auch gibt..! Dafür werden Sie hier drinnen gesteinigt und und mitunter sogar des Sozialneids bezichtigt! Passen Sie auf, was Sie sagen, denn hier geht es um Höheres, Übergeordnetes, um eine bessere Welt, den besseren Menschen, grossartige Visionen undso..!

  • Lisa Kuster sagt:

    Als Alleinerziehende eines Teenagers kann ich bestätigen: seit ich Vollzeit arbeite, bin ich viel weniger gestresst. Habe zwar keine Kaderposition, aber eine ganz interessante Tätigkeit. Und mit meinem Einkommen kann ich mir eine Haushaltshilfe leisten, die mir die verhasste Hausarbeit abnimmt.

  • Dani sagt:

    Ich weiss ja nicht. Der Artikel stinkt schon ein bissel nach einseitiger Researche und wird auch beliebig dargestellt. Nichts für Ungut. Ich bin der Überzeugung dass Mann und Frau für die Familie sehr viel leistet, aber reicht es dann nicht irgendwann mit der Selbstbeweihräucherung, die stehts auf Kosten des anderen Geschlechts stattfindet? Lustigerweise heulen nur wir Europäer rum. Schaut euch mal wie die Familien um Süden funktionieren, und da heult „gefühlt“ niemand rum. Die haben sich mit der Teamarbeit abgefunden, aber hier will man alles und möglichst viel Lob dafür. Vielleicht sollten sich hier viele Leute fragen, warum sie überhaupt Kinder haben. Ist für viele halt immer noch ein Diplom oder Doktortitel der mitwächst und von allen bewundert werden soll.

    • Sina Müller sagt:

      Haben Sie eine Ahnung!! Haben Sie Familie im Süden? Ich schon. Da wird geheult und gejammert was das Zeug hält… Na ja, Armut ist da halt auch weit verbreitet… Was hier anders ist bei uns: wir jammern auf sehr hohem Niveau… 😉

  • Martha sagt:

    Alles eigentlich bekannt.
    Klar, man regelt das Zusammenleben als Paar. Aber man ist in einer Gesellschaft eingebettet. Immer wieder wird hier von Karriere geschrieben; falls eine Position im Topkader gemeint ist, machen das die wenigsten. Berufliche Befriedigung ist auch als Nichtkader möglich. Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, ab Teilzeit (einige Jahre) von 50/60% auch. Solange die CH-Gesellschaft aber die hohen externen Betreuungskosten in Ordnung findet, wird die weibl. Teilzeit noch lange bleiben. Schliesslich ändern sich Geschlechterrollen nur langsam und die Schweiz ist hier sehr konservativ. Man sollte auch mal erwähnen, dass im Vergleich zum Ausland viele Mütter nach 16 Wochen wieder (teilzeit/vollzeit) einer Erwerbstätigkeit nachgehen.

    • Sportpapi sagt:

      Was meinen Sie mit „in Ordnung“ bezüglich der Betreuungskosten? Das kostet nun mal einfach so viel, ist bereits ein Niedriglohnbereich und wird zudem vielfach stark subventioniert. Insofern ja, in Ordnung.

      • Anna B sagt:

        @SP 140 bis 150 am Tag 5 mal die Woche 2 Kinder, ok 10% Geschwisterrabatt, aber trotzdem, +-6000 im Monat finden sie in Ordnung?

      • Sportpapi sagt:

        @Anna B.: Ich habe bisher erst einen Maximalbetrag von 120 Franken pro Tag gefunden (in meiner Gemeinde etwas weniger). Aber ja, wenn ich die Gegenleistungen rechne, und davon ausgehe, dass eine Fachkraft unsere Kinder betreuen soll, jemand Mittagesse kocht, usw, ja, dann wird das vermutlich stimmen.
        Aber wenn Sie es billiger hinbekommen, wäre das ja ein tolles Geschäft!
        Einzig bei den Vorschriften bin ich dafür, diese stark zu lockern. Ob das aber so einschenkt?

      • maia sagt:

        @Anna B: Wieviel verdienen Sie im Monat – bruto?
        Dann noch Miete und Unterhalt der Räume, Verpflegung usw. usf.
        Was wäre denn Ihrer Meinung nach ein „in Ordnung“ Lohn einer/s Kinderbetreuers/in?

      • Anna B sagt:

        Danke SP und maia, genau auf den Punkt. Deshalb Teilzeitfalle für Frauen (eigentliches Thema vom Artikel in der Sonntagszeiting). Für viele Frauen lohnt es sich gar nicht zu arbeiten, falls sie dann eben -+ 6000/ 5000 im Monat bezahlen müssen bei 2 Kindern. Deshalb arbeiten ausserhalb des Hauses in der Schweiz 30% der Frauen gar nicht und 30% nur sehr sehr wenig mit Kindern unter 6.

      • Sportpapi sagt:

        @Anna B: Aber für ihre Männer lohnt sich das Arbeiten natürlich, obwohl sie in der genau gleichen Situation stehen…
        Und wer beruflich vorwärts kommen will, hat immer wieder Zeiten, in denen er nichts verdient oder drauflegt. Das beginnt mit der Ausbildung. Ist letztlich eine Investition. Aber wer nicht will, lässt es eben.

      • Anna B sagt:

        @SP egal ob Mann oder Frau m.M.n lohnt es sich wenn beide arbeiten auch mit Kindern, es ist einfach umstaendlicher wenn die Kita eben so teuer ist aber langfristig gesehen ist es ein Gewinn.

      • Martha sagt:

        Es geht nicht um den gerechten Lohn einer Kinderbetreuerin. Da bin ich ganz Ihrer Meinung.
        Oh nein, die Betreuungskosten sind eben nicht vielfach subventioniert. Aber eben, wie hat es Güzin Kar so klar benannt: Rinder statt Kinder!

      • Sportpapi sagt:

        @Martha: Weshalb sollten ganz normale Familien, die genügend haben zum Leben, von der Öffentlichkeit subventioniert werden? Und warum nur, wenn sie ihre Kinder fremdbetreuen lassen?

    • maia sagt:

      @Anna B: Ich wundere mich immer wieder, was da für eine Rechnung gemacht wird. Warum beteiligen sich nicht BEIDE Eltern an den Kosten für die Betreuung der Kinder? Und wie Sportpapi erwähnt: Bei Vätern ist es offenbar kein Probleme – und von Müttern auch nicht der Rede Wert – dass sie praktisch ihr ganzes Einkommen für die Familie einsetzen. Was würde wohl passieren, wenn Vätern genau so kalkulieren würden wie die Mütter? „Ach nö Arbeiten lohnt sich nicht, geht ja das meiste für die Familie drauf, dann lass ich es doch lieber!“

      • Anna B sagt:

        @ maia ich habe die Statistik nicht erstellt, und glauben sie mir, sie verstehen mich falsch, ich arbeite auch 100% und wir teilen uns die Kitakosten. Aber wieder mit Bezug auf den Artikel Teilzeitfalle fur Frauen ist ein Grund dafur, dass es sich fur viele Familien nicht mehr lohnt dass beide arbeiten wenn sie so hohe Kita Kosten haben.

      • Sportpapi sagt:

        Man macht halt entweder den Job zu Hause, oder den auswärts. Es gibt keinen Grund, warum der auswärts zwingend einträglicher sein soll. Aber wer „Karriere“ machen will, verdient wohl früher oder später etwas mehr.
        Man sollte sich vielmehr mal fragen, warum die Putzfrau eigentlich nur Unterstützung bekommt, wenn Sie ihre Kind abgibt, statt es selber zu betreuen.

      • Martha sagt:

        @Sportpapi
        Weil Kinder für alle Zukunft bedeuten.
        Ich persönlich habe Probleme mit der „Herdprämie“ (vielleicht verbringe ich selbst zu viel Zeit damit).

      • Sportpapi sagt:

        @Martha: Das ist etwas widersprüchlich.

      • maia sagt:

        @Anna B: Ich wollte einfach festhalten – bei einer Familie ist es so, dass das Einkommen wohl zum grossen Teil eben für die Familie draufgeht. Bei Vätern ist das nicht einmal die Rede wert, bei Müttern ist das offenbar ein Problem.

      • maia sagt:

        eigentlich heisst das schlicht und einfach REALITÄT

      • Zufferey Marcel sagt:

        @maia: Aber die Realität- oder die soziale Wirklichkeit- ist für gewisse Kreise noch nie das Thema gewesen! Sie müssen verstehen: Hier geht es um ganz Grosses, um visionäre Gesellschaftsentwürfe, um den neuen Menschen schlechthin..!

  • Dreifachpapi sagt:

    Was heisst das konkret? Männern wird oft unterstellt, sie würden sich gar nicht um die Kinder kümmern, weil sie 100% arbeiten. Die Statistik über die gesamte Schweizer Bevölkerung zeigt nun aber ein ganz anderes Bild. Obwohl 95% aller CH-Väter nach wie vor Vollzeit arbeiten übernehmen Väter immer noch Kinderbetreuung im Verhältnis 2:3 gegenüber ihren Partnerinnen. Sie kompensieren am Abend und an den Wochenenden. Sachen Gender werden systematisch und unverfroren Unwahrheiten verbreitet, die keiner genaueren Betrachtung standhalten. Und niemand getraut sich einfach mal nachzurechnen. Selbst bei öffentlich zugänglichen Dokumenten nicht.

    • Zufferey Marcel sagt:

      Hm, bislang war ich aber der unbequeme Statistiker hier, Drifachpapi: Wollen Sie mir etwas meine angestammte Rolle streitig machen..?! 😉

      Vergessen Sie nicht, dass in ganz Europa durchschnittlich nur gerade >5% aller Familien das paritätische Rollenmodell leben- selbst im viel gelobten Skandinavien! Darüber hört man auch nie etwas aus gewissen Kreisen: Man könnte manchmal meinen, man werde ganz gezielt stumm geschaltet..!

      • Dreifachpapi sagt:

        Ich will Dir keine Rolle streitig machen 🙂
        Ich bin froh, wenn mehr Männer und Frauen sich engagieren, dasss die öffentlich geführten Diskussionen rund ums Genderthema vermehrt mit belegbaren Fakten geführt werden und weniger aus der einer gewissen ideologischen Ecke heraus.

    • tststs sagt:

      @DReifachpapi
      1. Mit Gender hat das überhaupt nichts zu tun.
      2. Jaja, diese Selbsteinschätzungen. Ich weiss noch bei der letzten grossen Volkszählung. Meine Eltern und meine Geschwister (dazumal alle noch zuhause lebend) haben uns nach dem Ausfüllen zusammengesetzt und verglichen. Und siehe da, zusammengezählt wurde sich bei uns sage und schreibe 65h pro Woche nur um den Haushalt gekümmert, exkl. Putzfrau!, obwohl wir alle eigentlich 100% ausser Haus beschäftigt waren (Arbeit, Lehre, Studium) 😉
      Also bei diesen Zahlen wäre ich etwas vorsichtig…

      • Dreifachpapi sagt:

        Ja liebe tsts. Wen die Statistik nicht auf der feministischen Linie liegt, zweifeln Sie die Statistik an. Blöd ist nur, wenn dieselbe Statistik von Feministinnen andauernd hereangezogen wird, um zu beweisen, wie wenig die Männer im Haushalt helfen.

      • tststs sagt:

        ähm ja, genau… wird gerade diese Statistik herangezogen um zu zeigen, wie viel die Männer eben helfen…
        Aber ja, gemäss selbstaufgefüllten Statistiken haben wir ja durchschnittelich 1.5h Sex; gemäss wissenschaftlichen Studien ist es aber dann doch eher 6 Minuten.
        Statistiken mit Selbstangaben sind immer heikel….

  • Dreifachpapi sagt:

    @ Lucretia: Es gibt eine CH-Studie: „Veränderungen beim Zeitaufwavon Haus- und Familienarbeit: 1997-2007“ von Jacqulien Schönbühl, Bundesamt für Statistik.
    Hier wird erstmals Hausarbeit und Kinderbetreuung separat ausgewiesen (Seite 9). Normalerweise wird Hausarbeit stets mit der Kinderbetreuung vermischt. Und siehe da:
    Männer betreuen in der Summe 20.6 Stunden ihre Kinder, Frauen 31.2 Stunden. Also ein Verhältnis von 2:3 !

  • Zufferey marcel sagt:

    Was würde eigentlich passieren, wenn alle Väter plötzlich von heute auf morgen den Job schmeissen- und die (Haupt)ernährerrolle an den Nagel hängen würden? In der berühmten Dinner Scene von „American Beauty“ (Sam Mendes, USA 1999) wurde das einmal sehr schön thematisiert:

    https://www.youtube.com/watch?v=ED7_y4jETo0

    • tststs sagt:

      Was wohl? Die Gesellschaft würde zusammenbrechen… So, wie wenn die Frauen nicht mehr bezahlt arbeiten gehen würden.

      Es ist traurig, aber man hat vergessen, dass die Emanzipation der Frau auch die Emanzipation des Mannes bedingt…

      • Zufferey Marcel sagt:

        Ob es je eine Emanzipation des Mannes im feministischen Sinne geben wird, hängt ganz entschieden von den ökonomischen Rahmenbedingungen ab: Emanzipation muss man sich schliesslich zuerst einmal leisten können! Bis dahin können wir uns ja darauf verständigen, dass auch Haupt- und Alleinernährer mehr Anerkennung verdienen- und nicht nur diese ewige Herumnörgelei..!

      • tststs sagt:

        „Emanzipation des Mannes im feministischen Sinne“ Wat denn dat?
        Einerseits bin ich bei Ihnen: Bestehende Rollen aufzubrechen gelingt besser mit Obdach und einem vollen Magen. Aaaaber, andererseits, haben es die Frauen hierzulande auch zu Stimmrecht etc. gebracht, ohne auf wahnsinnig grosse ökonomische Ressourcen zurückgreifen zu können.

      • Zufferey Marcel sagt:

        „Emanzipation des Mannes im feministischen Sinne“ Wat denn dat?“

        In Ihrem speziellen Falle handle ich das mal als rein rethorische Frage ab 😉

        „Aaaaber, andererseits, haben es die Frauen hierzulande auch zu Stimmrecht etc. gebracht, ohne auf wahnsinnig grosse ökonomische Ressourcen zurückgreifen zu können.“ Und hier erschliesst sich mir der Zusammenhang zu erwähnten, ökonomischen Rahmenbedingungen nicht (Arbeitsmarkt, Erwerbsbeteiligung je Geschlecht, Haushaltseinkommen, etc.). Aber vielleicht stehe ich ja gerade aufem Schlauch.

      • tststs sagt:

        Ich glaube, wir stehen uns gegenseitig auf dem Schlauch….

        Emanzipation ist eine geschlechtsneutrale Sache (also IMHO ist ein emanzipierter Mensch jemand, der für sich selber sorgt, selbstverantwortlich handelt, seine Probleme – wenn möglich – nicht auf andere abwälzt.
        Selbstverständlich mussten/müssen Männer und Frauen unterschiedliche Dinge hierfür tun. Männer müssen sich vom reinen Arbeitsplatz verabschieden (und Verantwortung für ihren Haushalt, ihre Kinder, ihren Beitrag an die Familie übernehmen). Frauen müssen sich vom reinen Herd und Heim verabschieden (und Verantwortung für ihr Einkommen, ihre Altersvorsorge, ihren Beitrag an die Gesellschaft übernehmen).
        Ich weiss jetzt nicht, ist das jetzt eine feministische Emanzipation oder nicht (keine rhetorische Frage)?

      • tststs sagt:

        Zur Ökonomie: Evtl. habe ich Sie auch falsch verstanden… Sie meinten doch, je „besser“ die Ökonomie, desto leichter lässt es sich emanzipieren. Das Gegenargument meinerseits war dann: z.B. die Emanzipation der 60er (die Emanzipation der Frauen) hat auch stattgefunden, ohne dass die Emanzipierenden (??) auf einem ökonomisch stabilen Fundament standen.

      • Habig Regula sagt:

        tststs: heute habe ich meine liebe Mühe mit Ihnen. Einerseits schreiben Sie doch recht tolerant, dass jeder selber wissen müsse, was für ihn stimmt und Sie nichts verbieten wollen. Und dann heisst es jetzt doch wieder: Männer MUESSEN, Frauen MUESSEN … (sich vom reinen Heim und Herd verabschieden) – warum müssen sie denn? Emanzipation bedeutet für mich, dass jedes Paar selbst entscheidet, was es WILL, und ja, dazu stehe ich, bei Heirat und Kinderkriegen denke ich eben nicht schon wieder an eine mögliche Scheidung. Und selbst wenn – das Leben geht immer weiter und die Leute rappeln sich wieder auf die Füsse. Sie können nicht immer alles absichern im Leben.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Das verstehe ich nun nicht. Ich halte diesen ständigen Kampf, um jeden Preis auf eigenen Füssen zu stehen, unabhängig zu sein, niemandem etwas schuldig zu bleiben als schlechte Voraussetzung für eine Partnerschaft. Das ist grundsätzlich von Angst und Misstrauen geprägt. Aber ich nehme mal an, ganz so haben Sie es auch nicht gemeint. Aber nur schon die Abkehr von Arbeitsteilung ist doch kein Fortschritt, sondern stresst vielfach nur alle Beteiligten, gerade weil es letztlich mehr zu tun gibt.
        Und „Männer, die sich vom „reinen“ Arbeitsplatz“ verabschieden müssen? Gibt es das noch? Der normale Arbeiter ist morgens, abends und am Wochenende da und bringt sich in der Familie durchaus ein. Verantwortung hat er schon immer übernommen.

      • Sportpapi sagt:

        „Warte nur bis Papa kommt“ hiess es dazu früher…

      • tststs sagt:

        Also Frau Habig, ich gestehe gerne ein, dass sich meine Meinung öfters mal ändert und Sie sicherlich widersprüchliche Aussagen von mir in den letzten paar Jahren Mama-Blog finden. Dieses Beispiel aber steht IMHO nicht dafür.
        Wer emanzipiert sein will, der MUSS gewisse „Dinge tun“ (sorry, mir fällt gerade keine bessere Wortwahl ein). Aber es besteht keine Pflicht, emanzipiert sein zu MÜSSEN.
        Und selbstverständlich kann man über den Inhalt von „emanzipiert“ diskutieren. So gehört IMHO zu einer emanzipierten Person, dass sie ein eigenes Einkommen/AHV/PK hat (btw finde ich auch eine Individualbesteuerung die einzige Lösung, die einem emanzipierten Individuum gerecht wird). Und mir ist klar, dass es hier auch andere Auslegungen gibt.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Diese Auffassung von Emanzipation ist vermutlich kaum mehrheitsfähig. Denn sie beinhaltet wie an anderer Stelle aufgeführt, dass keine gegenseitige Abhängigkeit möglich ist, dass man sich nicht ausliefert, nicht vertrauensvoll eine Partnerschaft eingeht. Sondern immer zuerst selber für sich schaut, auf der sicheren Seite bleibt. Auf dieser Basis würde ich nie mit jemandem eine verbindliche Partnerschaft eingehen oder gar ein Kind haben wollen.
        Individualbesteuerung würde praktisch automatisch dazu führen, dass es den hier diskutierten (und verworfenen) Hausfrauenlohn geben müsse, um nicht neue Ungerechtigkeiten zu schaffen. Das ist natürlich Unsinn!

      • tststs sagt:

        „Aber nur schon die Abkehr von Arbeitsteilung ist doch kein Fortschritt“ Im Gegenteil, wäre eher ein Rückschritt.
        Noch einmal: Ich habe überhaupts nichts gegen die Arbeitsteilung: Ernährer ausser Haus + Kümmerer im Haus (Sorry, bin dankbar für eine bessere Bezeichnung.). Aber jeder Kümmerer (egal ob Frau oder Mann), der dies ohne Arbeitsvertrag (inkl. Entlöhnung, AHV, PK) macht, macht in meinen Augen einen grossen Fehler.
        Dann gibt es eben das grosse Geschrei bei einer Scheidung: Wenn der Ernährer auch weiterhin Ernährer bleiben muss, resp. wenn der Kümmerer dann plötzlich zum Sozialfall wird…

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Sportpapi (16:04 + 16:32): Absolut auf den Punkt gebracht, brillant argumentiert!

        @tststs: Stringenz war ja noch nie eine wirkliche Stärke der Feministinnen, item: Sportpapis erw. zwei Antworten auf ihre Einwände entsprechen auch meinen. Er hat recht, mehr gibt es dazu nicht zu sagen, höchstens dies: Die heutige Rollenteilung- Herrgott, wie ich dieses Wort doch langsam hasse: Sind wir eigentlich auf einer Theaterbühne..?!- ist, historisch betrachtet, ein absolutes Novum und bestenfalls 150 Jahre alt. Doch das Rad der Geschichte dreht sich bekanntermassen weiter- ergo ergeben sich vielleicht in Zukunft wieder andere Paarkonstellationen. Nicht unbedingt neue, wie ein Blick auf die letzten 200 Jahre zeigt- aber immerhin..!

      • tststs sagt:

        Jup, SP, mehrheitsfähig ist sie sicher nicht. Weil es eben manchmal doch bequemer ist, in Abhängigkeit zu leben 😉
        Und eine Beziehung definiert sich doch wohl eher über die gefühlsmässige Abhängigkeit, und weniger über die monätere…also zumindest, wenn man die Ehe als romantische Verbindung und nicht in erster Linie als Wirtschaftsgemeinschaft sieht.

      • Widerspenstige sagt:

        Das muss man so sehen: wenn ein Mann zu 100% sich finanziell abhängig macht von einer Frau, dann ist das eine unmögliche Emanzipationssache und hat damit wenig zu tun – in den Augen von Sportpaps. Wenn eine Frau sich zu 100% abhängig macht von einem Mann, dann ist das der Normalfall und völlig legitim. Er darf dann so Sprüche plazieren wie es Sportpaps macht.

      • tststs sagt:

        Ach Sie sollten es langsam wissen, Hr. Zufferey, das für mich passende Schimpfwort lautet: Emanze!

      • tststs sagt:

        @MZ: Puppet on the Stringenz… jup Sie sind im Theater… anscheinend auf den ganz billigen Plätzen, wenn Sie so undeutlich hören, was hier Thema ist… Wir unterhalten uns hier über Arbeitsteilung (ein Erfolgsfaktor der menschlichen Evolution) und nicht über Rollenteilung…

      • Marcel Zufferey sagt:

        Oops tststs: Bin ich Ihnen etwa auf den Schwanz getreten..?! Und dass Männer per se schwer von Begriff- und nur auf den aller-, allerbilligsten Plätzen zu finden sind, nun, das ‚Argument‘ kennen wir ja langsam 😉

        Tüpisch Emanze eben :o)

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Arbeitsteilung mit Vertrag etc, also Hausfrauenlohn, wurde hier doch kürzlich erschöpfend diskutiert. Und verworfen. Und jetzt kommen Sie wieder damit.
        Noch einmal. Das würde heissen, dass meine Frau und ich die Haushaltspflichten hälftig aufteilen würden. Ich würde sie dann zu marktüblichem Lohn für eine „Kümmererin“ anstellen, wenn sie sich um meine Hälfte kümmert. Dieser Lohn wird vermutlich näher bei 2000 als bei 3000 Franken im Monat liegen. Dann bezahlt jede/r die Hälfte der Familienausgaben. Wobei – dann würde sie mir vermutlich eher einen monatlichen Schuldschein überreichen, als sich noch um die Altersvorsorge zu kümmern. Und was, wenn ich dann mit den Leistungen nicht zufrieden bin? Kann ich künden und jemand anderen einstellen?

      • Sportpapi sagt:

        WS: Wieder mal nichts verstanden. Erstens kann meine Frau, zumindest solange die Kinder klein sind, von 0-100 Prozent arbeiten, so wie sie möchte. Meine Rückendeckung und Unterstützung hat sie. Und ich habe ihre angeboten, zu Hause zu bleiben, wenn sie Haupternährerin sein möchte. All das geht, weil wir einen Vertrag auf Lebzeiten abgeschlossen haben, und nicht daran denken, diesen wieder zu kündigen.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Eine Ehe basiert auf einer romantischen Verbindung. Aber spätestens dann, wenn Kinder da sind, wenn Eigentum gekauft wird, etc., dann braucht es Verträge. Oder eben eine Ehe, die man auch als Wirtschaftsmeinschaft sieht.

  • Brunhild Steiner sagt:

    „Jede dieser Mütter hat nach ihren persönlichen Wünschen und familiären Umständen entschieden und die für sie optimale Lösung gefunden.“

    Im Idealfall hat jedes Elternpaar nach den Wünschen/Umständen entschieden und für sich eine optimale- oder optimalnahe, Lösung gefunden.

    Dass wir überhaupt die Möglichkeit zu diesen verschiedenen Lösungsansätzen haben betrachte ich als grosse Freiheit welche es zu erhalten, wertzuschätzen und nicht zu torpedieren, gilt!!!

  • Lucrecia sagt:

    Hier geht es einzig darum, was die Frauen glücklicher macht. Mich würde eine Studie interessieren, die Aussagen macht zur Beziehung zw. der Anzahl Stunden, welche die Mutter mit jedem Kind verbringt oder zumindest potentiell dazu Zeit hat und das Wohlbefinden des Kindes, seine Entwicklung, sein emotionales Gleichgewicht mit 5, 10, 15, 20 Jahren.

    Im Beitrag und in den Kommentaren geht es nur um das Wohl der Mutter. Gleichzeitig behaupten alle, ihre Kinder hätten Priorität. Die werden aber mit keinem Wort erwähnt. Es geht nur um mich, mich, mich.

    • Lucrecia sagt:

      Dabeu haben Eltern auch nach dem Kita-Alter eine Rolle zu spielen.

      Ich jedenfalls fand es nicht so toll, als ich mit 9, 11, 13 meine Karriere-Mutter — wenn überhaupt — nur gestresst und müde sah.

      Klar lernt man dann ohne Mutter auszukommen.

      Ich habe aber darunter gelitten, dass ich nie ein Problem haben durfte, weil es eine Störung in der super straffen Zeitplanung bedeutet hätte.

      Ausserdem wollte sie auch zu hause Chefin spielen. Sie konnte nie ein „Mami“ sein: verfügbar, zuhörend, sich Zeit nehmend. Ich sollte quasi einen Termin abmachen.

      Aber wie gesagt, das ist nur meine Erfahrung. Gut möglich haben das andere anders erlebt. Deshalb wäre eine Studie interessant.

      • Susi sagt:

        @Lucretia: „Ich jedenfalls fand es nicht so toll, als ich mit 9, 11, 13 meine Karriere-Mutter — wenn überhaupt — nur gestresst und müde sah.“

        Vielen Kindern geht es genau so mit ihren Kadervätern. Hinterfragt werden aber meist nur die Mütter.

    • Sportpapi sagt:

      Ach. Glückliche Mutter, glückliche Familie, glückliche Kinder. Die Gleichung ist doch bekannt!

      • Reincarnation of XY sagt:

        Die Studie wär ja mal ganz interessant. Mit zwischenmenschlichen Tönen, über Jahrzehnte hinweg. Inklusive genauen Daten zu Langzeit und -kurzzeit Scheidungsrate, verglichen mit den Arbeitspensen und (!) genauer Erfassung der Berufe, Arbeitsplatzbedingungen, Entlöhnung…, dann noch sexuelle Zufriedenheits-Rate (auch im Zusammenhang desselben). Und und und…

        Nur Narren richten ihr Leben nach „Studien“ ein. Alle Klugen richten sich nach ihrer eigenen Erfahrung, beobachten ihr Umfeld, ziehen daraus ihre eigenen Schlüsse, die für sie selbst stimmig sind. – Am ehesten wird man so glücklich.

      • Lucrecia sagt:

        Hoffentich stimmt sie auch.

      • Lucrecia sagt:

        Ich interessiere mich nicht nur für mein eigenes Leben, dazu brauche ich keine Studie, sondern schaue auch gerne über dem eigenen Tellerrand hinaus. Was Sie machen bleibt Ihnen überlassen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        sagte ich doch Lucrecia, sagte ich doch

        Eben das hörte ich aus ihrem Kommentar
        und das halte ich für richtig. Selbst beobachten und für sich entscheiden, was man will und was man nicht will.
        (Und dann noch einsehen, dass bei anderen Menschen evt. auch das Gegenteil „wahr“ sein kann. Das wäre dann noch das Tüpfelchen auf dem i.)

        Anstatt stets „Studien“ zu zitieren, täte es uns allen besser, im eigenen Freundeskreis, eigene Beobachtungen und Meinungen zu reflektieren.

      • tststs sagt:

        Oje, RoXY und Lucrecia, ich glaube zu wissen, was Sie meinen, aber jetzt mal ernsthaft: Es gibt schon einen Grund, weshalb man die Dinge objektiv betrachten sollten; weshalb sich die Wissenschaftler schon lange von der blossen, subjektiven Beobachtung verabschiedet haben…

        Und Lucrecia, so drachenhaft, wie Sie Ihre Mutter beschreiben, hätten Sie diese wirklich noch mehr um sich haben wollen?

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Lucrecia befürwortet ja eine solche Studie, weil sie klare Erwartungen hat. Die Ihnen vermutlich nicht so gefallen.
        Mal abgesehen davon, dass eine solche Studie nicht so einfach umsetzbar ist, weil es zahlreiche methodische Probleme gibt: Was würden wir denn mit den Resultaten anfangen?

      • Reincarnation of XY sagt:

        tsts – sind sie tatsächlich so naiv, dass sie glauben solcherart Studien seien objektiv?

        Wenn nur schon die Parameter fehlen (siehe meine Ergänzungen) um einigermassen, ein objektives Bild zu gewinnen. Wir müssten das über einen sehr langen Zeitraum, inklusive allen Folgeerscheinungen beobachten können.

        Warum fehlt es ihnen dermassen an Selbstsicherheit, dass sie sich an eine solche gefakte Objektivität klammern müssen? Am ehesten Objektiv ist, wenn ich weiss, dass meine Wahrnehmung (selbst wie ich eine Studie lese) subjektiv ist.
        Sie können sich für alles und jedes, eine passende Studie im Netz suchen. „Gesünder und glücklicher – dank abstinentem oder ausschweifendem Sexleben…“ – man kann alles beweisen. Aber am Ende muss man selbst wissen, was man will.

      • Lucrecia sagt:

        @tsts
        Gute Frage. Als ich älter war wollte sie dann mal was unternehmen, „Freundinnen sein“ und ich wollte nicht.
        Eigentlich war sie kurze Zeit arbeitslos, als ich ca. 20 war. Dann freute ich mich, dachte „Endlich hat sie mal etwas Zeit!“. Mitnichten. Manche leute nehmen halt ihr Selbstwertgefühl daraus, dass sie topbeschäftigt sind.
        Sie war aber selber unglücklich.
        Am Wochenende hat sie schon Dinge mit uns gemacht und sie hat bei Bedarf mit den Hausaufgaben geholfen.

        @Reincarnation
        Gleich nach Versand meiner Antwort habe ich Sie im Nachhinein verstanden. Sorry für die übereilte, defensive Antwort.

      • tststs sagt:

        Nur weil ich meine (subjektive) Beobachtungen nicht zu einem Prinzip erheben, soll ich selbstunsicher sein?!
        Ja, ich bin unsicher, unsicher was meine Beobachtungen betrifft! Und seine eigenen Beobachtungen kritisch zu hinterfragen ist kein Zeichen von Unsicherheit, sondern… ui nei jetzt muss ich aufhören…sonst beginnts vor lauter Eigenlob zu stinken 😉

      • tststs sagt:

        @Lucrecia: Vielen Dank für Ihre Offenheit (war eigentlich als rhetorische Frage gemeint). Meine Gedanke dahinter: Manche Mütter/Väter sind einfach sch**** (egal ob sie den ganzen Tag zu Hause sind oder nicht) und kein Kind hat solche Eltern verdient.

      • Reincarnation of XY sagt:

        tsts – bitte genau zuhören: Ich sagte das mit dem „Reflektieren“.
        Es geht um „solcherart Studien“ die ganz nach Belieben fast alles beweisen können.

        Der Mensch ist wirklich besser beraten über seine eigenen Erfahrungen und die seines Umfelds zu reflektieren, als sich nach solchen 20-min-Füller-Studien zu richten.
        Dann würde er auch nicht an solche Pauschal-Unsinn-Behauptungen glauben wie „alle Frauen haben kein grösseres Pensum“ wegen gesellschaftlichem Druck.
        Da würde es reichen mit 3-4 Frauen zu reden und diese auch ernst zu nehmen, um zu wissen, dass das in sehr vielen Fällen NICHT der Grund ist.

  • Katharina sagt:

    Die mühsame und Technik verliebte Longform auf die Kürze gebracht:

    beim Artikel der SZ geht es im Wesentlichen nur um eines: SCHULDGEFUEHLE. Und wie die induziert werden.

    Item:

    Dies ist meine sehr, sehr lange Replik, in mindestens 8 Kommentarteilen.

    Nicht.

  • Habig Regula sagt:

    Mütter mit einem höheren Pensum sind also „gesünder“, weil der Partner automatisch mehr mit anpackt. Falls der Partner Vollzeit arbeitet, unterstützt er eine (immer noch teilzeitarbeitende) Mutter mehr bei der Hausarbeit: fragt eigentlich niemand nach seiner „Gesundheit“? Sein Pensum erhöht sich dadurch ja auch, aber irgendwie dreht sich die ganze Diskussion einmal mehr nur um das Mami und seine Befindlichkeiten. Ich schreibe extra „das Mami“, weil eine gleichgestellte und gleichberechtigte Frau doch nicht ununterbrochen über sich und die Welt nachdenkt und immer neue Forderungen und Ideen anmeldet, wie sie es denn gerne hätte.

    • Sportpapi sagt:

      Es ist doch ganz simpel: „Frauen, die mehr arbeiten wollen und das auch können, sind glücklicher. Und wenn die Mütter zufriedener sind, geht es der ganzen Familie besser.“
      Und: „Die Frauen tragen nach wie vor signifikant weniger zum Haushaltseinkommen bei. Gesellschaftliche Konventionen halten sie von einem höheren beruflichen Engagement ab.
      Der Mythos, wonach eine Mutter nur dann eine gute Mutter ist, wenn sie daheim bleibt und zu den Kindern schaut, hält sich hartnäckig – und schreckt die Frauen davon ab, sich beruflich entschlossener zu engagieren.“
      Und das wären dann die Frauen, denen man eine berufliche Karriere unbedingt zutrauen müsste…

  • Zufferey Marcel sagt:

    Zu diesem Themenkreis ein sehr guter Blogbeitrag von Don Alphonso’s weiblichem Alter Ego, absolut lesenswert:

    http://blogs.faz.net/stuetzen/2016/04/28/wie-man-frauenaugen-leuchten-laesst-6243/

    Da geht’s um Dumme (und solchen, die für dumm gehalten werden, dauerdumm, sozusagen) und um Intelligente, die den Dauerdummen ständig die Welt erklären müssen, etc. Viel Vergnügen beim Lesen!

    • Katharina sagt:

      Wir reden hier von der Stadt Zürich. Frau ist erst zertifiziert glücklich, wenn sie als Vollzeitprostiuierte im städtischen Bordell anschafft.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Hm, aber einzelne Zitate daraus- wahre Prachtstücke:

        „Ganz normale Frauen haben heute in den Medien eigentlich nichts zu sagen. Wir haben nur das Recht, uns Einschätzungen über unser Leben von 30-jährigen Jungautorinnen anzuhören, die genau wissen, was gut für uns ist. Denn wissen Sie, mit uns Frauen ist es so: Wir wissen wirklich nicht, was gut für uns ist. Wir sind ein bisschen, nun, sagen wir mal, dumm.

        (…) dass wir wie ein Haufen orientierungsloser Hühner sind, die weiterhin eine fürsorglich leitende Hand benötigen, ist selbst der superschlauen Elite von uns aufgefallen.

        Wir dürfen jetzt … als Mütter gemeinsam mit den Vätern Teilzeit arbeiten. Dies ist nun mit vereinter Hilfe von Politik, Feminismus und vielen klugen Männern und superklugen Frauen geschehen.“

      • Katharina sagt:

        Ohh, ich wollte nicht den Faz Blog kritisieren. Der ist echt witzig. War eher eine Anspielung auf das städtisch zürcherische Geistesklima.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Habe ich auch nicht so verstanden, Katharina 😉

  • Sportpapi sagt:

    Wenn Bettina Weber statt über Livestyle wieder mal über Frauenpolitik schreibt, ist das Resultat meist bereits vorprogrammiert. Hier, wieder einmal: Jede private Entscheidung wird als Folge von gesellschaftlichem Druck, der die Frauen auf die Loser-Schiene drängt, verstanden. Jeder Unterschied zwischen Männern und Frauen ist eine Benachteiligung.
    Dass bei vielen Frauen die Prioritäten anders liegen könnten, und längst nicht alle ihre Kinder in Betreuung geben möchten (auch nicht beim eigenen Mann), um in der Zeit an der Karriere zu basteln, wird praktisch ausgeblendet. Die meisten Frauen, die es sich leisten können, leben genau das Leben, das sie sich wünschen.

    • Susi sagt:

      Stimme da voll zu.

      • Reincarnation of XY sagt:

        da haben sie völlig recht.
        Es gibt halt ideologische Theoretikerinnen, die sich beim besten Willen nicht vorstellen können, dass nicht alle Menschen die Welt mit ihrer Brille sehen und nicht im Geringsten so empfinden und denken oder so leben wollen wie sie selbst.
        Genau solche Leute plädieren auch gerne für neue Gesetze, die möglichst alle Menschen zwingen so zu leben, wie sie es für richtig halten.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Es sollte heissen Theoretikerinnen (Es gibt ja auch solche Männer)

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ha – es liegt an einer automischen Schreibkorrektur. (Da wollte ich politisch korrekt sein, und machte alles nur noch schlimmer…)

        Also dann einfach „Theoretiker“

      • Zufferey Marcel sagt:

        Ich würde es mal so ausdrücken: Es gibt eine kleine, aber einflussreiche Gruppe von bestens vernetzten, privilegierten Frauen aus der oberen Mittelschicht (gut bis sehr gut gebildet- und auch entsprechend verdienend, das sage ich ohne jeden Sozialneid), die es in den vergangenen Jahren geradezu blendend verstanden haben, ihre eigene Familien- und Karrieresituation (bzw. die Idealvorstellung davon) zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem hoch zu stilisieren.

      • Franz Vontobel sagt:

        … das sage ich ohne jeden Sozialneid.

        The lady doth protest too much, methinks!

      • Marcel Zufferey sagt:

        Zieh‘ den Schwanz ein, lästiger Wadenbeisser!

      • Franz Vontobel sagt:

        QED…

      • Franz Vontobel sagt:

        Es gibt eine kleine, aber einflussreiche Gruppe von bestens vernetzten, privilegierten Frauen aus der oberen Mittelschicht (gut bis sehr gut gebildet- und auch entsprechend verdienend

        Ok, das stimmt natürlich. Es handelt sich um die berüchtigten „Lustigen Weiber von Zion“ – bekanntlicherweise auch verantwortlich für das Fälschen der Mondlandung sowie die wirklichen DrahtzieherInnen hinter Seven Up, 7/11 und 9/11!

    • tststs sagt:

      „Jeder Unterschied zwischen Männern und Frauen ist eine Benachteiligung.“ Securo, wir sind in Zeiten, in denen Jammern fast schon zum Grundtenor gehört.

      Was mich aber interessieren würde: Wenn nicht der gesellschaftliche Druck, was wäre Ihre Erklärung, weshalb Frauen die Prioritäten anders setzen?

      • Sportpapi sagt:

        Biologie? Weil sie es können (und hier kommen wieder gesellschaftliche Rollen ins Spiel…)? Dumm ist es ja nicht…

      • Reincarnation of XY sagt:

        tsts – erinnere ich mich richtig, dass sie einst sagten sie seien nicht Mutter? Falls Nein, korrigieren Sie mich.
        Ich sage das auch jedem Mann: wer nicht selbst Vater ist – dazu noch biologischer Vater – der wird einen solchen eben nie ganz verstehen können, egal ob es um Erziehung oder andere Fragen geht.
        Wer meint Mütter würden nur wegen gesellschaftlichem Druck „weniger arbeiten“, lebt total ignorant an seinen Mitmenschen vorbei. Falls man selbst kinderlos ist, erst recht. Weil bei allem, das ich aus eigener Erfahrung nicht kenne, muss ich doppelt vorsichtig sein, mir ein Urteil zu bilden.

      • tststs sagt:

        @SP: Biologie? Sie meinen die Hormone? Die wann genau wieder abklingen? Hormone mögen Nestbau und Säuglingspflege erklären, aber nicht, weshalb eine Mutter für ihre 10jährigen zuhause bleiben will. Ausserdem würde dies auch heissen, dass wir vor 100 Jahren ziemlich widernatürlich gelebt hätten. Sie wissen schon, Feldarbeit für die Mama; Kinderbetreuung für die Grosseltern und Geschwister.
        @RoXY: Sie liegen richtig. Und wenn ich es richtig interpretiere, geht es um folgenden Punkt: Da ich Leibliche-Kinder-Liebe nicht kenne, kann ich diesen Grund nicht nachvollziehen. Sie haben recht, ich kann ihn nicht MITFÜHLEN. Aber ich kann ihn hinterfragen. Was machen denn all diese Mütter, wenn die Kinder schulpflichtig werden. Wohin dann mit der ganzen Liebe?

      • tststs sagt:

        PS: Meine Liebe zu Kinder und Jugendlichen drückt sich dadurch aus, dass ich beruflich um sie kümmere. Ich würde FAST (!!!) eine Wette eingehen, dass eine PrimarlehrerIn mindestens so engen Kontakt zu einem Kind hat wie ein Elternteil.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Die Primarlehrerin hat zwar engen Kontakt zu den Schülern, sollte aber gleichzeitig auch professionelle Distanz wahren. Das ist eine andere Rolle.
        Zum anderen: Sie haben noch keine gute Alternative zu meinen Vorschlägen gefunden. Es ist, wie es ist – erklären Sie doch mal. Und natürlich haben Sie recht, dass „wir“ (also ich nicht= vor 100 Jahren nicht so gelebt haben, wie wir uns das eigentlich erträumen.
        Und was machen diese Mütter wirklich? Entweder mehr Erwerbsarbeit, oder eine andere, sinnvolle (wortwörtlich!) Beschäftigung (wortwörtlich), z.B. in der Freiwilligenarbeit.

      • tststs sagt:

        @SP: Ist mir gerade beim Zmittag in den Sinn gekommen: Haben Sie per Zufall diese Woche Einstein gesehen…so von wegen weibliche Biologie und so 🙂
        Aber zurück zum Thema: Grund ist entweder Natur oder Kultur (Evtl auch ein Wechselspiel dazwischen). Ich glaube, dass unsere Natur (Biologie) uns stark beeinflusst. Ich glaube aber auch, dass die Prioritätensetzung von Männer und Frauen (also jetzt mal alle in einen Topf geworfen) stark von der Kultur (z.B. Gesellschaftsdruck) abhängig ist. Und vieles, was eigentlich Kultur ist, wird als Natur/Biologie missdeutet(vgl. Einstein –> welches Geschlecht ist biologisch eher zum Fremdgehen angelegt?).

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Natur oder Kultur, das alte Thema. Aber da wir ja entschieden haben, nicht zu pauschalisieren, geht es letztlich doch immer um die eine Frau/den einen Mann/das eine Paar, das sich nach ihren eigenen Bedürfnissen organisiert. Wie es zu diesen Bedürfnissen kommt, ist zunächst sekundundär. Und die Kultur ändern ist schwierig. Gerade wenn so viele ganz glücklich sind damit.
        Einstein habe ich kurz nachgeschaut. Und fand es etwas platt.

      • tststs sagt:

        Ich gebe Ihnen gleich 2x recht:
        1. Einstein schon etwas platt, weil eben, alle werden in einen Topf geworfen. Aber hey, eine SRF-Sendung ist für den Durchschnitssbürger, nicht für den Studierten.
        2. „das sich nach ihren eigenen Bedürfnissen organisiert“ Absolut, nur kann man jedes Modell „besser“ oder „schlechter“ machen. Wenn z.B. jemand sich für das 1Ernährer/1Kinder-Haushaltkümmmerer-Modell entscheidet, so finde ich, sollte dies doch bis zu einem gewissen Grad professionalisiert geschehen, sodass z.B. in der Altersvorsorge des Kümmerers keine Lücken entstehen.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Eine Wissenschaftssendung sollte etwas weniger klischeehaft daherkommen und keine Schlüsse ziehen, die aufgrund der Daten nicht zulässig sind. Die Darstellung finde ich eigentlich schon ok.
        Zum anderen: Zuerst braucht der Haushalt Überschüsse, bevor man die freiwillige Vorsorge anpacken kann. Aber richtig, hier sollten viele etwas mehr tun, wenn möglich. Und es liegt auch an den Frauen, sich dafür zu engagieren. Leider interessieren sie sich häufig zu wenig für all das Finanzielle.

      • tststs sagt:

        „Und es liegt auch an den Frauen, sich dafür zu engagieren“ Gott, ja! Ja, ja, ja!
        Ich kann mich nur wiederholen: Jede Frau (oder Mann), die/der sich gerne um Kinder und Haushalt kümmert, verdient meinen Respekt (gerade Kinderaufzucht ist etwas vom kräfteraubendsten). Aber jemand, der dies gratis und franko (nur für Kost und Logis), ohne Vertrag, ohne Altersvorsorge macht, hat das Ganz IMHO nicht durchdacht.
        Und übrigens: Wieso mich die meisten hier dahingehend lesen, dass dies ein Angriff auf die Männer sein soll, (und ich nicht in erster Linie die Frauen – also diejenigen, die machen- in die Pflicht nehme) bleibt mir ein Rätsel…?!? *schmoll* 🙂

      • Sportpapi sagt:

        Ändert aber nichts daran, dass es nichts zu verteilen gibt, wenn keine Überschüsse da sind. Und für mich als Laie sind 2x 50% bezüglich Pension nicht anders als 1* 100%?

      • tststs sagt:

        IMHO ist da schon ein Unterschied:
        1×100% auf XY lautend
        1×50% auf XY lautend + 50% auf ZZ lautend

      • Sportpapi sagt:

        Ach ja. In wiefern ändert das etwas am Familieneinkommen?

  • Mascha sagt:

    Ich als Vollzeit-arbeitendes Mami kann mich der Studie zu 100% anschliessen: Gleiche Karriereschancen wie vorher (oder sogar besser, da die Wahrnehmung im Unternehmen sich verändert), komplett paritätisches Lebensmodell mit meinem Mann, 5 Mittage „Zeit für mich“ und in der Freizeit viel Freude mit meiner Tochter (2). Ich bin überzeugt davon, dass das 100% Arbeits-Modell unter dem Strich entspannender ist als (hohe) Teilzeitpensen (obwohl es zeitweise unglaublich anstrengend sein kann).

    Danke für diesen Artikel an die SZ!

    • Werner Meile sagt:

      Ja, da kann ich mich Ihnen anschliessen. Habe seit der Geburt unserer Kinder von 100% auf 75% reduziert. Resultat: Die Veratnwortung im Unternehmen bleibt die gleiche, die Erreichbarkeit wird auch an den Freitagen per Handy als selbstverständlich wahrgenommen und der Lohn sinkt natürlich… Trotzdem: So kann ich an drei Halbtagen zu Hause sein und den Kleinen (und dem Haushalt) schauen.

  • Andreas sagt:

    Klar gibt es auch diese Sorte Menschen, welche die Kleider in die Wäscherei bringen und die Putzfrau die ganzen Räumlichkeiten macht aber das können sich leider nicht alle leisten. Wieso geht es in gewissen Ländern nicht, dass eine Teilzeit nicht möglich ist? Die Finanziellen Möglichkeiten sind dementsprechend limitiert, damit eine Person nur zwischen 20% und 60% arbeiten kann und das ist aus Sicht eines Normalbetrachters die Problematik.

  • Andreas sagt:

    Es ist eine Einstellung der Lebensphlosoph die Familiengründung sagt es ja bereits man Gündet eine Familie um auch dementsprechend eine zu sein und leben.
    Wenn beide Parteien Vollzeit arbeiten gehen, wird eindeutig die eigene Erziehung der Kinder auf der Strecke bleiben. Ok, manchmal ist es auch besser, wenn es andere vornehmen.
    Es ist doch eine Steigerung der Freizeit, wenn alle den Feierabend geniessen können und das geht halt nur so, wenn eine Partei zuhause bleibt und die Arbeiten zuhause regelt (eine Reduktion von beiden Parteien kann ja möglich sein). Ebenso haben die Kinder ja auch bereits einen Terminplan, welcher nicht ausser Acht zu lassen ist.

  • Susi sagt:

    Zum Thema Teilzeitarbeit: Ich habe während des Studiums 40% im Büro (Öllbranche) gearbeitet und dann auf 20% reduziert, weil ich parallel im Lehrerberuf einstieg. Mit 40% (oder weniger) ist man einfach nicht dabei, man weiss nicht, was während der Abwesenheit passiert ist und muss sich jedes Mal wieder neu einarbeiten. Zudem wird es sehr viel schwieriger, grössere Verantwortung zu übernehmen. Dies ist auch ein Nachteil für die Kollegen, die zwar die gleiche Arbeit durchführen, aber ein grösseres Pensum haben; sie müssen dann die Hauptverantwortung tragen und dafür sorgen, dass die Teilzeitkolleginnen auf dem Laufenden bleiben. Mühsam.

    • tststs sagt:

      Interpretiere ich das richtig: Sie waren jeweils an einem fixen Tag im Büro. D.h. 1 (resp. 2 Tage, bei 40%) im Büro und dann 6 Tage nicht?
      Es gibt auch die Möglichkeit jeden Tag im Büro zu erscheinen, einfach weniger Arbeitszeit pro Tag…
      Viele von den von Ihnen beschriebenen Problemen werden dann obsolet.

      • Sportpapi sagt:

        Klar. Jeden Tag ein bis zwei Stunden ins Büro. Das idealerweise gerade im Nachbarhaus liegt.
        Die Lehrerinnen unterrichten dann täglich 1-2 Lektionen?

      • Susi sagt:

        @tststs: Nein, diese Möglichkeit gibt es in der Regel nicht, weil der Arbeisplatz dann von einer anderen Teilzeitarbeiterin belegt ist. Zudem wären 2 Stunden noch dümmer, da man in dieser Zeit nichts Veranwortungsvolles erledigen kann und die Pendenzen des Tages ständig delegieren müsste.
        (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Sie noch nie in einem administrativen Beruf / im Büro gearbeitet haben…)

      • tststs sagt:

        Naja, also bei einem 10 oder 20%Pensum fände ich so eine Aufteilung auf kontraproduktiv.
        Ich selber kenne mehrere Leute, die dies so handhaben (60-80% Jobs).
        Susi, ich glaube, Sie wären entsetzt, wenn Sie wüssten, wie ich mein Geld verdiene…

        Okeee, ich entsetze Sie jetzt: Ich habe auch mit KV-Auszubildenden zu tun. Habe während meinem Studium jahrelang in der Adminstartion gearbeitet. Teilzeit. Manchmal auch nur für 3h am Tag.
        (Aber ja SP, war halt im gleichen Dorf)

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Die Lehrerin, die täglich von 9-.11 unterrichtet, habt vermutlich tatsächlich ein ideales Pensum. Ausbaden werden das aber die anderen. Dass administrative Mitarbeiter/innen allenfalls gerne täglich eingesetzt werden, je nach Arbeitsanfall, mag sogar sein. Allerdings dann eben flexibel, und nicht so, wie sich die meisten Mütter Teilzeitarbeit vorstellen. Und das mit dem Arbeitsweg kommt noch dazu.

      • tststs sagt:

        Ja, Sie haben mich erwischt… ich habe all die Fälle, wo Menschen halbtags arbeiten nur erfunden, um hier einen Punkt zu machen… all die Umstände verhindern total, dass es überhaupt denkbar wäre, dass einige Menschen so arbeiten, wie von mir beschrieben…was nicht sein darf, darf nicht sein…

      • Susi sagt:

        @tststs: Ich dachte Sie seien Lehrerin! (Also Zweitausbildung?)

        Bei uns wäre das auf jeden Fall nie gegangen. Ich hatte zwar einen kurzen Arbeitsweg, für 3 Stunden vorbeigehen wäre jedoch ein Witz gewesen, weil ich da gewisse Prozesse über den Tag hinweg begleiten musste. Aber das hängt wohl auch von der genauen Tätigkeit ab.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ich habe doch gerade gesagt, dass es so sein mag. Ebenso wie ich oben Ihren Ball mit den 1-2 Stunden aufgenommen habe (20-40%), Sie jetzt aber schon bei halbtags arbeiten sind. Ja, klar, das gibts.
        Ich möchte doch bitten, präzise zu lesen.

      • tststs sagt:

        @Susi: Jup, stimmt schon; aber eben nicht klassische Primar/Sekundarlehrerin; Berufsschule (Ausbildung via Uni), vieleviele Nebenjobs (auch irgendwie eine Bildung).
        Volle Zustimmung zum Punkt „hängt von genauer Tätigkeit ab“.
        @SP: Ja, Sorry, kleine Überreaktion von mir. Ist halt so ein Reflex von mir auf diese „Aber“-Kommentare… nüt für Uguet 😉

  • Angie sagt:

    Wir haben 2 Gründe, weshalb es bei uns nicht klappt: a) der AG des Mannes ermöglicht keine Teilzeitarbeit, ist aber ansonsten so gut, dass Mann nichts Neues suchen möchte. b) die KiTa-Öffnungszeiten sind zu kurz, so dass wir unseren Sohn weder bringen noch abholen könnten.

  • Muttis Liebling sagt:

    Das Thema Teil-, Vollzeit ist inzwischen etwas überstrapaziert. Es gibt Berufe, in welchen Teilzeit eine sinnvolle Variante sein kann und andere, wo das gar nicht geht. Je anspruchsvoller der Beruf, je aufwendiger die Ausbildung, je mehr man sich berufen fühlt, umso weniger kommt eine Teilzeittätigkeit in Frage.

    Zudem verwirrt mich der Titel. Was hat Teil-, Vollzeit mit Glücklichsein, -werden zu tun. Es gibt viele Gründe für Berufstätigkeit, häufig ist es schlicht das Einkommen, wenn man es einrichten konnte, ist es vor allem Berufung. Aber Glück ist doch keine Kategorie für den öffentlichen Teil meines Lebens.

    • Ulrich Gassner sagt:

      „Das Thema Teil-, Vollzeit ist inzwischen etwas überstrapaziert.“

      Ach kommen Sie, es wurde in diesem Blog schon seit einigen Tagen nicht mehr durchgekaut!

  • Carla sagt:

    Dass ein höheres Pensum nicht automatisch mehr Sress bedeutet, davon bin ich überzeugt. Ich träume ja von einem Arbeitgeber, der eine eigene Krippe unterhält und der auch in der Nähe von Wohnort und Schulen ist.

    Kann jemand Erfahrungen zur Suche / Beschäftigung von einer Nanny teilen?

    Ich denke, dass durchaus eine hohe Anzahl Mütter das Pensum freiwillig erhöhen würden, gäbe es adäquate Betreuungslösungen. (Alter Käse, ich weiss….)

    • Sportpapi sagt:

      Dsa glaube ich nicht. In vielen Fällen ist das Klagen über fehlende (oder vor allem „bezahlbare“) Betreuungslösungen eher ein Ausweg, um nicht zu seinen persönlichen, gesellschaftlich nicht mehr so anerkannten Präferenzen stehen zu müssen.
      Die Mutter, die unbedingt voll arbeiten möchte, die wird auch einen Weg finden, das zu tun.

      • tststs sagt:

        Ganz bei Ihnen, SP, dies beweisen uns tagtäglich auch die zahlreichen Mütter (und Väter) die Arbeiten MÜSSEN.

      • Carla sagt:

        ich kenne keine Mutter, die UNBEDINGT wieder voll arbeiten möchte. Die Bedingung ist eine gute Betreuung, nicht irgendeine. Die Qualität hängt dabei nicht nur von der Kompetenz der Betreuungsperson ab, auch Standort, Preis und Verfügbarkeit sind wesentlich.

        Falls dies bei SP und tststs der Fall ist: Sie gehören zu den Glücklichen. Seien sie froh und schätzen sie es.

  • fabian sagt:

    Wer sein Pensum längere Zeit (freiwillig) reduziert, macht weniger Karriere und erhält weniger Lohn. Endlich kommt diese simple Weisheit mal in den Köpfen gewisser Ideologinnen an.

  • Heidi Merz sagt:

    Treffend geschrieben, Frau Kuster. Allerdings würde ich 50% nicht mehr als Kleinstpensum bezeichnen. Es gibt einfach Mütter und Väter, die zwar Geld verdienen wollen, um zu leben, denen aber im Endeffekt Freiheit, Freizeit und Zeit für die Kinder viel wichtiger sind als Karriere. Und zwar trotz ausgezeichneter Ausbildung.

  • maia sagt:

    „Auch für mich war damals klar, dass ich nur noch 60 Prozent arbeiten möchte nach der Geburt meiner Tochter. “ – Aber schon mit dem Vater der Kinder abgesprochen – oder?

    • Jeanette Kuster sagt:

      Selbstverständlich. Aber erst muss man sich ja klar werden, was man selber will, bevor man darüber diskutiert. Bei mir war das zum Glück dann auch so umsetzbar.

      • maia sagt:

        Es gibt ja immer wieder Diskussionen über die Anerkennung von Hausarbeit – auch hier – aber eigentlich nie eine, über die Anerkennung, dass es meist die Väter/Männer sind, die es den Frauen/Müttern erst ermöglich Teilzeit zu arbeiten.

      • Susi sagt:

        „dass es meist die Väter/Männer sind, die es den Frauen/Müttern erst ermöglich Teilzeit zu arbeiten.“

        Danke, maia! Die meisten Väter, die ich kenne, tun dies nämlich nolens volens, die Idee kommt aber hauptsächlich von der Mutter. „Ich will dann nach der Geburt mindestens ein Jahr zuhause bleiben, lieber zwei. Und dann 20% arbeiten.“ Nach der Verhandlung sind sie dann bei 40%, aber er muss nach wie vor das Haupteinkommen reinbringen.

      • Jeanette Kuster sagt:

        Hm, @Susi, ich kann das nicht bestätigen, ich kenne mehr Familien, in denen der Mann gar nicht reduzieren will. Auch andere, ja, aber die sind ganz klar in der Minderheit. In meinem Umfeld zumindest.

      • Sportpapi sagt:

        @JK: Er möchte nicht reduzieren, sondern die traditionelle Rolle als Ernährer ausfüllen. Sie möchte bei den Kindern zu Hause blieben und zur Abwechslung noch ein bisschen im Job bleiben, ohne grössere Ambitionen. Voila, dann sind ja alle glücklich.
        Ich weiss nur nicht, was passieren würde, wenn ein Mann in der Diskussion auch sagen würde, er möchte möglichst viel zu Hause bleiben, höchstens die Hälfte des Familieneinkommen erzielen. Ich gehe mal davon aus, dann gibt es in 90% der Fälle keine Kinder. Während die Männer vermutlich ihre Frauen meist unterstützen, wenn diese hochprozentig im Job bleiben und die Kinder fremdbetreuuen lassen möchten. Insofern ist die Wahlmöglichkeit einer Frau faktisch schon deutlich grösser.

      • Susi sagt:

        Ich schliesse mich SP an. Welcher Mann kommt überhaupt auf die Idee, zu sagen: „Ich möchte zuerst zwei Jahre zuhause bleiben und dann 20% arbeiten.“ Kaum einer, oder? Weil wohl kaum eine Frau bereit für ein solches Modell wäre. Unsere Gesellschaft tickt da einfach anders.

      • Sina Müller sagt:

        Sportpapi, so war das bei uns. Mein Mann wäre sehr gern Hausmann geworden, ich hätte kein Problem damit gehabt, die Ernährerrolle zu 100% zu übernehmen. Nur, der Markt und die Gesundheit haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht: manche Branchen finden auch heute noch, dass man Männer besser bezahlen sollte für die gleiche Arbeit. Und was wir total unterschätzt hatten, war, wie einem die Schwangerschaften, Geburten und Stillen physisch zusetzen können. Da war ein Vollzeitpensum vorübergehend schlicht und einfach unmöglich. So hat halt mal wieder das Schicksal entschieden.

      • 13 sagt:

        Die Wahrheit ist doch, dass von ihren 90% (ich nehme an, das bezieht sich auf die 90% der Paare, wo der Mann Vollzeit arbeitet), in sicher 80% ihm das genauso passt wie ihr. Und der grösste Teil von denen, denen es nicht passt, sind aufgrund der Umstände gezwungen. Und dann gibt es noch einen Teil, bei denen ist das so, dass einer einseitig und egoistisch einfach seine Wünsche vor denjenigen des anderen stellt. Ja, ich kenne einige Frauen, die mehr arbeiten würden, wäre der Mann bereit zu reduzieren. Umgekehrt nicht, ich streite jedoch nicht ab, dass es das gibt, aber das sind beides Ausnahmen. Im Normalfall stimmt es für BEIDE, nicht nur für die Frau, die es nach ihrer Meinung einseitig wählr. Wie gesagt, es braucht ihre Unterschrift nicht, wenn er künden/reduzieren will.

    • Zufferey Marcel sagt:

      „(…)dass es meist die Väter/Männer sind, die es den Frauen/Müttern erst ermöglich Teilzeit zu arbeiten.“

      Nur erntet man dafür als Mann weder Dankbarkeit noch Anerkennung, sondern nur noch Kritik und Häme. Dass in den meisten Haushalten der Ernährerlohn gleich ganz drauf geht- nun, c’est la vie. Aber ich habe noch nie einen Mann und Vater darüber klagen gehört, ganz im Gegenteil.

      • tststs sagt:

        Wer Dankbarkeit erwartet, kann vieles hierfür tun; was aber sicherlich der falsche Weg ist: Eltern zu werden.
        Sie muss ihm für den Samen danken; er ihr für die Brutstätte.
        Sie muss ihm die Füsse küssen, dafür dass sie Teilzeit arbeiten darf; er ihr für den Foifer und sWeggli: 100%+Kinder.
        Sie huldigt ihm, weil er auf 80% reduziert; er ihr, weil sie auch noch was zum Familieneinkommen beiträgt.
        Ehrlich, wer so rechnet, sollte die Beziehung überdenken, bevor Kinder in die Welt gesetzt werden. 😉

      • Susi sagt:

        „Wer Dankbarkeit erwartet, kann vieles hierfür tun; was aber sicherlich der falsche Weg ist: Eltern zu werden.“

        Es geht hier nicht mal um Kinder. Wie oft höre ich, dass Frauen auch ohne Kinder nur Teilzeit arbeiten und er ihr z.B. das Studium finanziert. Nach der Scheidung muss er dann noch ein paar Jahre Unterhalt bezahlen, weil sie nicht 100% arbeiten will. Das Umgekehrte, dass die Frau dem Mann Unterhalt bezahlen muss, hört man praktisch nie.

      • Romea Studer sagt:

        Ähhhh, Moment mal! Wie bitte ermöglicht mir mein Mann, dass ich wieder teilzeit arbeiten kann?? Arroganter gehts ja wohl kaum noch! Ich hab mir die Stelle selber gesucht, verdiene genug, um die Kinderbetreuung an diesen Tagen zu bezahlen und mache meinen Job ganz ohne Hilfe meines Mannes gut genug, dass ich nach wie vor dort arbeiten darf. Mein Mann ermöglicht mir viel, wie ich ihm auch. Ganz ohne dieses jämmerliche Geklage!!

      • tststs sagt:

        @Susi: Und jetzt? Es ist doch jedem Paar selber überlassen, wie es was regelt… Nur mit einem habe ich auch Mühe: Wenn in schlechten Zeiten über die Entscheidungen, die in guten Zeiten gefällt wurden, gejammert wird 😉
        @Romea: Gut gesagt!

      • Susi sagt:

        @tststs: Ja, man müsste ihm jetzt sagen: „Du warst halt voll blöd, dass du ihr das Studium bezahlt hast. Hättest dich in deiner Verliebtheit halt anders entscheiden müssen. Und ja, das Gesetzt ist voll fies für die Männer. Aber jetzt musst du halt monatlich 2500.- abdrücken, obwohl sie gar nicht für Kinder zuständig sein muss.“

        Meine Haltung zum Thema Teilzeitarbeit und der Art, wie rücksichtslos Frauen sich teilweise bei ihren Männern durchsetzen.

      • tststs sagt:

        Tja, Susi, was soll ich da sagen?! Jeder Mensch muss für seine Fehler gradestehen. Und wenn sich ein Mann (oder auch eine Frau) ein Huscheli anlacht und ihm offeriert, dass es ab sofort zu Hause bleiben kann (ohne Kinder, mit bezahlten Studium), und diese Offerte vertraglich besiegelt wird…
        Natürlich tun mir die Betroffenen leid, aber ich wehre mich dagegen, sie als reine Opfer zu sehen.

      • dres sagt:

        @Romea Studer: „verdiene genug, um die Kinderbetreuung an diesen Tagen zu bezahlen“
        Ganz bestimmt, mit einer Teilzeitstelle… Diese finanziell völlig unsinnige Übung haben wir beim ersten Kind noch gemacht, spätestens mit dem zweiten geht die Rechnung definitiv nicht mehr auf. Ausser Sie würden mit einer Teilzeitstelle überdurchschnittlich sehr sehr gut verdienen.

      • Sportpapi sagt:

        @Romea: Es ging eigentlich darum, dass die Väter es mit ihrem (Vollzeit-) Einkommen ermöglichen, dass die Mütter „nur“ teilzeit arbeiten, also reduzieren. Sie beschreiben ja eigentlich auch nur, dass Ihr Einkommen reicht, um die dafür notwenige Fremdbetreuung zu finanzieren. Aber könnten Sie auch die Familie damit ernähren, wenn der Partner vielleicht auch gerne etwas mehr bei den Kindern sein wollte?

      • Susi sagt:

        @tststs: Eigentlich tun mir die weniger leid, als dass ich mich darüber nerve. Denn es sind genau diese (doch recht häufigen!) Modelle, durch welche die Tatsache immer wieder zementiert wird, dass die Frau beruflich weniger gut da steht. Kleinerer Lohn, schlechtere Chancen, aufzusteigen. Aber eben, solange sich viele Frauen so verhalten und sich einen gutverdienenden Kadertyp krallen, der ihnen ermöglicht, zuhause zu bleiben, ev. ein bitzeli schäffele, Selbstverwirklichung („Ich habe jetzt eine Galerie, wo ich meine Bilder verkaufe!“), wundert es niemand, dass für verantwortungsvolle Stellen lieber Männer eingestellt werden.

      • Romea Studer sagt:

        @dres: 1. ich verdiene tatsächlich ziemlich gut (dank Studium, dass ich mir mit Unterstützung meines Mannes ermöglicht habe) und 2. hüten MEINE Eltern an einem Tag die Kinder. Ganz ohne Unterstützung meines Mannes 😉

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Das nolens volens oben drückt es am besten aus, wie es üblicherweise läuft. Die Frau gibt bekannt, was sie sich vorstellt (und das ist meist eine Teilzeitarbeit unter 50%, daneben „Zeit mit den Kindern“). Die Väter sind mehr oder weniger glücklich damit. Sind sie nicht einverstanden, gibt es im besten Fall ein paritätisches Betreuungsmodell, das allerdings meist dann an den Finanzen scheitert bzw. als nicht lohnend oder zu aufwändig gesehen wird.
        Und was, wenn die Mutter nach Mutterschaftsurlaub entgegen den Ansichten davor keine Lust auf auswärtige Arbeit mehr hat? Und die Stelle aufgibt? Richtig ist, es ist eine Paarentscheidung. Aber die Geschichte immer so hinstellen, dass die Väter sich zu wenig engagieren und die Mütter zu Hause anbinden ist Unsinn!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ich finde auch, das ist letztlich eine private Entscheidung. Aber es ist auch eine Entscheidung in einer funktionierenden Beziehung. Und mit einer Idee, wie sich das entwickeln sollte.
        Die Bezeichnung „Huscheli“ in diesem Zusammenhang ist völlig unpassend. Was soll das?

      • Jeanette Kuster sagt:

        @Sportpapi, wenn der Mann z.B. auf 80% reduziert, die Kinder dafür einen Tag weniger Fremdbetreuung benötigen, kann das durchaus funktionieren.
        @dres, weshalb muss Teilzeit automatisch Tiefstlohn bedeuten? Wenn man sich z.B. im Jobsharing eine gute Position teilt, sollte man auch mit 50% einen guten Lohn einfordern. Auch als Frau.

      • maia sagt:

        @Romea Stunder: „Wie bitte ermöglicht mir mein Mann, dass ich wieder teilzeit arbeiten kann??“ und
        „dank Studium, dass ich mir mit Unterstützung meines Mannes ermöglicht habe“. Ihr Mann doch sehr wohl etwas dazu beigetragen und wenn ihr Einkommen offenbar auch für die Kinderbetreuung reicht: Reicht es auch für: Miete, Krankenkasse, Kleider, Essen für die ganze Familie usw. usf. Oder trägt da doch der Vater mehr dazu bei?

      • dres sagt:

        Teilzeitstelle bedeutet überhaupt nicht zwingend Tiefstlohn. Aber wenn mehr als ein Kind extern (Kita, nicht Grosseltern) fremdbetreut werden muss, dann ist die Rechnung im besten Fall noch ein Nullsummenspiel (bei uns schon bei einem Kind).

      • Zufferey Marcel sagt:

        @Sportpapi: „Und was, wenn die Mutter nach Mutterschaftsurlaub entgegen den Ansichten davor keine Lust auf auswärtige Arbeit mehr hat?“

        Das kommt öfter vor, als man denkt. Fragen Sie mal einen HR-Verantwortlichen. Leider gibt es dazu kein verlässliches Zahlenmaterial.

      • Sportpapi sagt:

        @JK: Wir machen das so. Und verlieren dabei etwas Geld. Frembedbetreuung an diesem Tag wäre finanziell die günstigste Lösung.
        Aber: Haben Sie Ihrem Partner schon einmal angeboten, dass er vorwiegend zu Hause bleiben könnte, während Sie mit Ihrem Job die Familie versorgen?
        Wir haben das mal diskutiert. Meine Frau hätte darauf überhaupt keine Lust.

      • Sportpapi sagt:

        @Zufferey: Ich weiss. Auch meine Frau hat ihr Zweitstudium schliesslich geschmissen, weil sich die Prioritäten schlicht verschoben haben.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ich kenne einen Fall, wie Susi beschrieben hat. Paar ohne Kinder.
        Sie war bei der Scheidung fair und verzichtete auf jegliche Ansprüche.
        Ich baue in meiner Beziehung nur auf solche Charakterstärke. Es wäre mir zu jämmerlich eine Beziehung führen zu müssen, in der alles vertraglich festgehalten wird.
        Aber klar ist, dass das Gesetz unfair ist, wenn ein Mann in einer solchen Konstellation der Ex „Unterhalt“ zahlen muss.

        Charakterstärke sehe ich auch darin, dass eine Frau sich an auch an Ungerechtigkeiten gegen Männer stört und ein Mann sich auch an Ungerechtigkeiten gegen Frauen stört.
        Wer nur immer die „eigenen“ Leute unrechtmässig behandelt sieht, ist entweder d..f oder ein Charakterlump.

      • tststs sagt:

        @SP: Das „Huscheli“ ist dem rhetorischen Mittel der Überspitzung geschuldet 😉
        @Susi: Jup, nerven ist auch ein guter Ausdruck. Wo ich aber nicht einverstanden bin: „…dass für verantwortungsvolle Stellen lieber Männer eingestellt werden.“ Sippenhaftung?!?
        Hier muss IMHO ein Umdenken stattfinden: Nicht alle Frauen sind Männerfresser, nicht alle Männer sind Schläger, nicht alle Ein-Ernährer-Familien sind rückständig, nicht alle Patchwork-Familien sind zum scheitern verurteilt 😉

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Das „Huscheli“ ist nicht eine Überspitzung, sondern Ausdruck einer Geisteshaltung, die ich keineswegs teile. Zumal diese Frauen ihre Interessen ja durchsetzen, was dem Begriff auch widerspricht.
        Und ja, Sie können das Sippenhaftung nennen. Vermutlich ist es aber einfach Lernen aus Erfahrung und kluges Risikomanagement, wie das von jemandem verlangt wird, der Leute einstellt. „Umdenken“ ist da wohl eher nicht zu erwarten. Und auch immer neue Regelungen zum Thema sind vermutlich eher kontraproduktiv. Wenn ich z.B. eine Frau beim Einstellungsgespräch nicht fragen darf, wie sie es mit Kindern etc hat, und sie mir das entsprechend auch nicht erklären kann, dann muss ich halt einfach mit dem worst case rechnen.

      • tststs sagt:

        Toll, SP, wirklich toll, wenn weder Umdenken (mit oder ohne regulatorischen Zwang) noch die Einsicht, dass die eigene Beobachtung evtl. nicht repräsentativ ist, stattfindet… ja dann… ich weiss auch nicht…
        Ehrlich, beisst sich doch die Katze in den Schwanz. Wie sollen Frauen (und Männer!!!) vollwertige Mitglieder der Gesellschaft werden, wenn gegen dieses Denken nicht angegangen wird?!
        Und ja, Sie kennen hier wohl meine Meinung: jedes Paar, das sich auf das Modell „Er auswärts, Sie ohne Vertrag zuhause“ einlässt, ist IMHO nicht ganz gescheit (um es mal nett auszudrücken)

      • Susi sagt:

        @ts: „Nicht alle Frauen sind Männerfresser“

        Das Problem ist doch, dass Frauen, die ihre Wünsche durchsetzen, (m.M.n. die Mehrheit!), nicht mal als Männerfresser gesehen werden, weil das einfach NORMAL ist!

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Wem sprechen Sie ab, vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft zu sein? Mit welchem Recht?
        Und wie kommen Sie darauf, Ihren eigenen subjektiven Masstab („nicht ganz gscheit“) als allgemeingültig zu erklären? (nur so von wegen nicht ganz repräsentativ…).
        Mit welcher Legitimation möchten Sie die Spielregeln ändern, und weshalb dürfen Sie diesbezüglich so locker über objektive Fakten (wie eben Risiken, die schlicht da sind) hinweggehen, bzw. verlangen, dass man sie einfach ausblendet?

      • tststs sagt:

        @SP: Mit vollwertigem Mitglied meine ich eben, dass man als Frau oder Mann (oder was immer dazwischen) als Mensch/Individuum wahrgenommen wird und eben nicht für die Verfehlungen (aber auch Vorteile) anderer Geschlechtsgenossen in Sippenhaft genommen wird.
        Und vllt habe ich es zu undeutlich geschrieben: Es geht mir hier nicht darum, was Regel werden soll, sondern was ich (ich allein) dazu denken. Dies ist wirklich nur meine Meinung, und ich verstehe sogar, wenn man diese nicht teilt!

      • Sina Müller sagt:

        Dres, ich kann Romeas Kommentar voll unterstützen: ich verdiene genug, um die Kinderbetreuung plus den Steueraufschlag aufgrund meines zusätzlichen Einkommens voll zu finanzieren und hab dabei noch ein kleines bisschen übrig Ende Monat. Bei 50%. D.h. es lohnt sich auch für meinen Mann, dass ich ebenfalls arbeite. Abgesehen davon, dass ich mir so meine Arbeitsmarktfähigkeit aufrecht erhalte, falls meinem Mann mal was zustösst…

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich persönlich finde das Wort „Huscheli“ für das, was Sie hier (wieder einmal) als allgemein gültig darstellen, mehr als treffend. Scheinbar sind die Männer heutzutage wirklich alles Huschelis, die so parieren müssen, die es sich die Frau vorstellt. Will sie nicht arbeiten, bleibt sie zu Hause und der arme, arme Mann, der ja keine andere Wahl hat, muss dann Vollzeit arbeiten gehen, was er natürlich gar nicht will, aber eben, er gehorcht ja brav. Auch der Mann könnte nämlich ohne ihre Unterschrift künden, oder? Entschuldigung, aber Ihre Aussagen, die Sie hier verallgemeinern, ist ein direkter Schlag ins Gesicht aller Frauen (und Männer!), die ihre Verantwortung für die Kinder und die Familienfinanzen übernehmen und das wirklich partnerschaftlich absprechen.

      • Widerspenstige sagt:

        tststs und 13, bin völlig Ihrer Meinung und kann nur den Kopf schütteln, wer sich in völlige Abhängigkeit begibt. Das hat wenig mit Emanzipation zu tun, sondern mit mutlosem Parieren vor gesellschaftlichen Zwängen. Genau das wollte die Emanzipation aufweichen und es ermöglichen, sich seiner Ausbildung entsprechend zu entfalten. Aber nur Geduld. Der Abstimmungssonntag 5. Juni wird es richten.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Mit dem Huscheli war eigentlich die Frau gemeint, die als Hausfrau zu Hause bleibt. Oder in Ihrem Fall vielleicht der Mann. Lesen Sie doch erst mal richtig, atmen Sie durch, bevor Sie dreinschiessen.
        Und auch sonst zielen Sie etwas übers Ziel hinaus. Ständig wird hier von gesellschaftlichem Druck gesprochen, dem die armen Frauen sich zu unterwerfen haben. Aber wenn man dann vorsichtig antönt (und dabei nur Susis Ball aufnimmt), dass Frauen zumindest gleich viel Wahlfreiheit haben, wenn nicht mehr, als die Männer, dann wird schon wieder die grosse Keule ausgepackt.
        Meine 90 Prozent stehen. Wenn Sie Hinweise haben, dass dies nicht stimmt, dann nur zu. Aber bitte nicht nur auf ihre drei Freundinnen verweisen!

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Vollständige Abhängigkeit ist dumm. Aber immer vollständige Selbstständigkeit bewahren ebenso. Manchmal muss man im Leben auch etwas riskieren, um etwas zu bekommen. Zum Beispiel heiraten.
        Und hör mir doch endlich auf mit diesen gesellschaftlichen Zwängen, was nichts anderes heisst, als dass die Gesellschaft noch nicht die Rundumversorgung übernommen hat – diese gibt es übrigens auch nicht gratis!

      • 13 sagt:

        @ SP
        Den Rat zuerst zu lesen, kann ich nur zurückgeben. Ich kenne das Wort Huscheli, vielen Dank. Kommt von huschen vor dem Partner und genau darum geht es doch hier und ist normalerweise für die Frau gedacht. Aber wie Sie darstellen, sollte man es jedoch überdenken, ob es nicht doch für den Mann passender wäre. Um die Arbeitsteilung gehts mir hier gar nicht. Es geht um die völlig haltlose Aussage, die auch mit Wiederholung nicht wahrer wird, dass es die Frau ist, die ihr Pensum ganz alleine wählt, nach ihrem eigenen Wohlbefinden, während der Mann das nicht kann, weil er ja arbeiten muss, wenn sie nicht will. Wenn das auf 90% der Paare zutrifft, muss ich ketzerisch fragen, wo denn heutzutage die „echten Männer“, die sich gegen eine Frau behaupten können, geblieben sind?

      • 13 sagt:

        Entschuldigung, der Teil 2 ist unfreiwillig oben gelandet…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Noch einmal: tststs hat pauschal die Frauen (und Männer), die kein oder zu wenig eigenes Geld verdienen (dafür den Haushalt schmeissen), als Huschelis bezeichnet. Dagegen wehre ich mich. Und sie meint damit eigentlich die Leute, die sich durchsetzen, nicht die andere Seite, die das zulässt.
        Warum Sie nun mich angreifen nach diesem Diskussionverlauf ist mir völlig schleierhaft. Doch, Sie lesen ungenau! Bzw. lassen sich von Vorurteilen und Ärger leiten!

      • Sportpapi sagt:

        Zum zweiten: Wenn ein Mann in der Beziehung sagt, wenn es Kinder gibt möchte er gerne „die ersten Jahre“ zu Hause bleiben, und höchstens minimal erwerbstätig sein, dann wird er nach meiner Schätzung mit hoher Wahrscheinlichkeit (= 90%) mit seiner Partnerin kein Kind haben, weil die nicht einverstanden ist. Oder aber man trifft sich bei 50:50. Damit ist keine Aussage verbunden, wie häufig ein Mann so einen Wunsch hat.

      • Sportpapi sagt:

        Zum dritten: Man kann grundsätzlich schon davon ausgehen, dass gesellschaftlicher Druck keinerlei Bedeutung hat. Dass jede/r, jedes Paar, völlig unbelastet nach eigenen Präferenzen entscheiden kann. Da bin ich sehr bei Ihnen.
        Fakt ist aber, dass hier einmal mehr davon gesprochen wurde, dass Frauen wegen gesellschaftlichem Druck und gegen ihren Willen zu Hause bleiben. Erst darauf habe ich reagiert mit der Aussage, dass Frauen – wenn schon! – eher mehr, aber ganz sicher nicht weniger Wahlmöglichkeiten haben, wenn es um gesellschaftliche Akzeptanz geht. Und die daraus abgeleiteten Diskussionen, die zwischen Paaren durchaus ablaufen. Sie können hier natürlich anderer Meinung sein.

      • Sportpapi sagt:

        Zuletzt: Es ist immer wieder erstaunlich, wie Männer, die darüber klagen, dass sie ihre Interessen nicht wunschgemäss durchgesetzt haben, lächerlich gemacht werden.
        Es ist üblich, dass für eine unbefriedigende Situation von Frauen ihre Männer verantwortlich gemacht werden. Als ob die irgendeine Weisungsbefugnis hätten. Auf der anderen Seite schreiben Sie dann wieder, „wo sind die „echten Männer“ geblieben, die sich gegen eine Frau behaupten können.“ Ja was denn nun? Aber ich bin ja einverstanden. Die Entscheidungen werden zwischen mündigen Partnern getroffen, und gelten dann.
        Warum Frauen ihr beruflichers Engagement davon abhängig machen, dass der Mann „reduziert“, ist mir schleierhaft. Zumindest, wenn sie wirklich gerne mehr arbeiten würden.

      • Sportpapi sagt:

        Und ja, Sie haben recht. Ein Mann kann jederzeit seine Stelle kündigen, ohne Unterschrift der Frau (zumindest solange sie verheiratet sind, oder?). Und dann?

    • Habig Regula sagt:

      @tststs: Sie massen sich also ein Urteil an, wer hier nicht ganz gescheit ist. Aus Ihren Voten (nicht nur heute) könnte ich mit Fug und Recht auch mein persönliches Urteil über Sie bilden: dass Sie es halt nicht geschafft haben, sich einen Kadertypen zu angeln und daraus ein gewisser bitterer säuerlicher Neid entstanden ist. Das wäre so unfair, nicht wahr? Mir scheint, Sie haben nicht verstanden, dass Familiengründung mit Liebe zusammenhängt und zwei Menschen kompatibel sein können: ja, er will aufsteigen im Beruf und wünscht sich eine Partnerin, die ihm den Rücken freihält, und ja, sie will gerne ihren Beruf aufgeben und für ihre Familie leben. So einfach kann es sein. PS. Weil ich vollkommen zufrieden bin mit unserer Wahl, habe ich es nicht nötig, andere als nicht gescheit zu taxieren.

      • tststs sagt:

        Noch einmal: Das ist doch kein Urteil, sondern meine Meinung. Niemand ist gezwungen, sein Leben zu ändern. Wenn Ihnen dieser Blog hier als Datengrundlange genügt, um ein Urteil über mich zu fällen, temps pis….
        Und falls irgendjemand interessiert, weshalb ich zu dieser Meinung komme: Fast alle fliegen mit diesem Modell auf die Schnauze, aber volles Karacho…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Fast alle? Wirklich?

      • Sportpapi sagt:

        Das Problem ist doch, dass die Alternative – Verzicht auf für beide Seiten optimale Arbeitsteilung, widerwillige Tätigkeiten, die man nicht unbedingt will – nur weil man immer Angst hat vor einer späteren Trennung, nun auch nicht wirklich eine gute Option ist. Und vermutlich kommt die Trennung dann auch eher.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tststs

        „Fast alle fliegen mit diesem Modell auf die Schnauze, aber volles Karacho…“

        meiner Meinung nach kann man bei allen Modellen karachomässig auf die Schnauze fliegen, und so ungeschützt sind wir „konservativ-verheirateten aber zusatz-vertragslos-altes-Modell-Lebenden“ nun auch wieder nicht.

      • tststs sagt:

        Oh, Sorry, wieder zu ungenau: Mit „Schnauze fallen“ meine ich natürlich nicht zwangsläufig Trennung und/oder Scheidung. Aber ja, dort wird es ja (wenn ich so manchem Kommentator hier glauben darf) ganz wüst: Männer werden bis auf die Unterhosen ausgezogen, Frauen werden nach 20 Jahren Abstinenz an den Arbeitsmarkt zurückgezwungen.
        Nein, ich dachte jetzt eher an Lücken in der PK; freiwillige Rückkehr in den Arbeitsmarkt, die nicht ganz so einfach ist.

      • tststs sagt:

        „kann man bei allen Modellen karachomässig auf die Schnauze fliegen“ Treffer, versenkt!
        Da haben Sie natürlich völlig recht; aber die Kollateralschäden sind evtl. nicht ganz so verheerend 😉

    • Habig Regula sagt:

      @tststs: es heisst tant pis, nicht temps pis. Und so, wie Sie Ihre Meinung kundtun, fällen Sie eben doch ein Urteil und sprechen es aus. Ich weiss natürlich nicht, was für Leute Sie kennen oder was Sie unter „auf die Schnauze fallen“ verstehen, aber ich widerspreche Ihnen gerne: ich kenne viele, viele Paare, bei denen es keinen schriftlichen Vertrag gibt und/oder sie entweder gar nicht oder wenig arbeitet und es überhaupt nicht nach grossen Problemen aussieht. (der Name tststs ruft bei mir eben die Assoziation von saurer alter Jungfer aus, eine Gattung, die mich seit Kindheit zu Heiterkeit und Widerspruch reizt, sorry).

      • tststs sagt:

        @R. Habig: Hihi, ist das schon ein freud’scher.
        Und zu Ihrer Beobachtung von Paaren: Vllt. stehen alle unter einem goldenen Stern. Vllt aber lassen sich auch dort 50% scheiden; und ja, da werden noch gewaltige Probleme auf uns zukommen! Stichwort: Altersarmut (wem gehört z.B. die PK? Dem Einzahler und? Seiner 1. Frau? Oder seiner 2.Frau?)

      • tststs sagt:

        Zu meinem Namen: Sie liegen absolut richtig. Das tststs steht für Kopfschütteln! Mein erster Kommentar drehte sich darum, dass hier gegenseitig vorgeschrieben wird, was die richtige Lebensart sei.
        Und hier fühle ich mich missverstanden: Ich tue nur meine Meinung kund, ich verlange nicht, dass irgendjemand seinen Lebensstil ändert. Genauso wie ich es dumm finde mit den Schlittschuhen die Bobbahn herunterzurasen; aber verbieten würde ich es nicht wollen!

  • Malena sagt:

    „Denn arbeitet Frau in einem tieferen Arbeitspensum, ist sie meist automatisch auch für den ganzen Haushalt und alles rund um die Kinder zuständig.“ Meist, automatisch, ganz, alles – wirklich? Ist das journalistisch sauber recherchiert?

    • Jeanette Kuster sagt:

      @Malena, klicken Sie auf den Link zum SoZ-Artikel. Im Kurz-Interview am Schluss gehts um dieses Thema (basierend auf einer Studie).

      • Hans sagt:

        Zitat Tagesanzeiger: „Im vergangenen Jahr leisteten Frauen in Paarhaushalten mit Kindern unter 15 Jahren durchschnittlich 67 Stunden pro Woche unbezahlte und bezahlte Arbeit. Bei den Vätern waren es 68 Stunden. Sie machten also ihre geringere Hausarbeit durch eine höhere Berufsarbeit wett. Alleinerziehende Mütter kamen ebenfalls auf 68 Stunden.“
        Wie man da auf „automatisch für den ganzen Haushalt zuständig“ kommt, ist mir ein Rätsel, weil Männer durchschnittlich 42 Stunden arbeiten, also neben der Arbeit noch zusätzlich 16 Stunden für den Haushalt o.Ä. aufwenden.
        Stark tendenziös geschriebener Artikel.
        -> Hab langsam die Schnauze voll davon, dass die Männer immer als die bösen, ausbeuterischen Egomanen dargestellt werden.

      • Sportpapi sagt:

        Danke Hans. Das ist die offizielle Schweizer Statistik. Dass Frauen grundsätzlich sehr viel mehr arbeiten als die Männer, weil sie „doppelt und dreifachbelastet“ sind, ist eine Geschichte, die nicht wahrer wird, wenn man sie häufiger erzählt.
        Dass Männer aber natürlich mehr mithelfen müssen, wenn auch die Frau hochprozentig arbeitet, ist ja logisch, weil dann der Haushalt und auch teilweise die Kinderbetreuung (z.B. Hausaufgabenhilfe) abends noch erledigt werden muss.

      • Malena sagt:

        Ich habe den Link geklickt, und habe nirgens gelesen dass „Frau meist automatisch auch für den ganzen Haushalt und alles rund um die Kinder zuständig, wenn sie in einem tieferen Arbeitspensum arbeitet.“ Mehr als der Mann, ja, wenn dieser mehr extern arbeitet, und mehr als bei einem hohen Pensum (ist ja beides einleuchtend), aber nicht „automatisch“, „den ganzen Haushalt“ und „alles“ rund um die Kinder. Solche falschen und tendenziösen Aussagen stehen einem Gefäss schlecht an, welches seinen Erfinderinnen die Auszeichnung „Journalisten des Jahres“ eingebracht hat. Ist aber leider im Mamablog kein Einzelfall.

      • Sportpapi sagt:

        „Automatisch“ bedeute halt immer, dass man dagegen eigentlich machtlos ist, dass es einfach passiert. Lustige Welt.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Malena: Das Vertrauen in die Medien sinkt weiter, wie die ZEIT heute berichtet. Nur gut ein Drittel der Deutschen hält die Nachrichtenmedien für unabhängig. Zwei Drittel sind der Überzeugung, sie vereinfachten Sachverhalte und würden so Vorurteile befördern. Und, wenig erstaunlich: Die Mehrheit (60%) geht davon aus, dass die Medien „berechtigte Meinungen ausblendeten, die sie für unerwünscht hielten.“ Mehr hier:

        http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-05/studie-medien-deutsche-sinkendes-vertrauen-luegen

    • fabian sagt:

      Ich schätze, es ist bloss eine reflexartige Behauptung, um die Frau wieder gäbig in die Rolle des unterdrückten Opfers zu positioneren.

      • Werner Meile sagt:

        Wenn Mütter in einer Partnerschaft Teilzeit arbeiten und dazu den ganzen Haushalt erledigen, sind sie meines Errachtens selbst schuld. Zumindest den Pascha zu Hause freuts…

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