Darf man das Baby alleine lassen?

Wie verantwortungslos, das Kind alleine im Wagen zu lassen! Skulptur des amerikanischen Künstlers Duane Hanson. Foto: Reuters

Eltern geht es oft so wie Fussballtrainern: Alle anderen wissen besser, wie man es macht.

Kürzlich hatte ich etwas in einem Laden zu besorgen und liess mein schlafendes Kind im Wagen draussen stehen – es war kalt, das Kind warm eingepackt, drinnen wäre es sofort ins Schwitzen geraten und aufgewacht. Ich arretierte die Bremse, betrat das Geschäft und äugte immer wieder durch das Schaufenster zum Wägeli. Das Ganze dauerte etwa drei Minuten, ehrlich gesagt drei unentspannte Minuten, denn natürlich lasse ich mein Kind nicht gern draussen stehen, so wie ich es überhaupt nicht gern allein lasse. Trotzdem war ich verdattert, als mich eine ältere Frau anfuhr: «Das würde ich also nie machen, ein Kind alleine draussen stehen lassen!»

Wie immer, wenn Schlagfertigkeit gefragt wäre, fiel mir natürlich überhaupt nichts Schlaues ein. «Was könnte denn bitteschön passieren?», fragte ich nur unsouverän. «Heute werden ja schon Schulkinder entführt!», antwortete die Frau. Ich schwieg. Innerlich aber war ich völlig aufgewühlt. Da das schlechte Gewissen ohnehin ein konstanter Begleiter der meisten Mütter ist, hatte diese Frau auch bei mir den richtigen Knopf gedrückt. War ich tatsächlich eine Rabenmutter? Ist nicht die kleine Maddie McCann sogar aus einem Hotelzimmer gestohlen worden? Was hätte alles passieren können?

Bis zu diesem Vorfall hatte ich in dieser Sache eine ziemlich entspannte Haltung. Wir sprechen hier schliesslich von Bern, nicht Caracas. Zudem: Lieber ein schlafendes Kind draussen als ein schreiendes Kind drinnen. In Kopenhagen sieht man scheints reihenweise Kinderwagen, die vor Geschäften und Cafés parkiert sind, weil man im Norden nicht nur mehr Vertrauen in die eigene Gesellschaft hat, sondern offenbar auch überzeugt ist, dass die kalte Winterluft den Kindern guttut.

Aber jetzt war ich verunsichert. Ich führte eine Instant-Umfrage in meinem Umfeld durch. Die Antworten fielen unterschiedlich aus. Eine meiner Schwestern und meine Mutter reagierten mit einem blitzschnellen «Niemals!», als ich sie fragte, ob sie den Kinderwagen draussen stehen lassen würden. Die meisten waren weniger kategorisch. Aber fast alle hatten eine Geschichte zu erzählen, wie sie selber schon von wildfremden Menschen gemassregelt worden waren: Eine wäre von einer Frau fast auf den Polizeiposten geschleppt worden, weil sie ihren Kinderwagen kurz hatte stehen lassen, um ein Trambillett zu lösen. Sobald man bekindert ist, wird man zu einer Art öffentlichem Gut, zu dem jede und jeder eine Meinung abgeben darf. Die inoffizielle Kesb ist überall, und wenn es um polizisterlen und massregeln geht, sind die Schweizer sowieso ganz gross.

Ich hörte aber auch rührende Geschichten, etwa die, wie eine Dame ein weinendes Kind aus dem Wägeli nahm, um es zu trösten, als sich die Mutter in einem kinderwagenuntauglichen Geschäft gerade etwas zu essen holte (ja, eine Mutter muss essen!).

Ich habs mir lange überlegt und bleibe meiner Haltung treu. Ich will in einer Gesellschaft leben, in der man sein Kinderwägeli ohne Angst kurz stehen lassen kann. Und weil ich das will, werde ich es, sofern es mal unumgänglich ist, weiterhin tun. Ich will, dass mein Kind zu einem Menschen heranwächst, der Vertrauen in die Gesellschaft hat. Und deshalb habe ich es auch. Bei so vielen «Polizistinnen» und «Polizisten» überall kann ihm ja eigentlich nichts passieren.

221 Kommentare zu «Darf man das Baby alleine lassen?»

  • Ri Kauf sagt:

    Ich finde das jetzt auch nicht so schlimm. Die Mutter hatte ja Sichtkontakt. Aber ich schaue auch , wenn ein Kind irgendwo alleine ist, ob da wer in der Nähe ist, der dazugehört. Eltern sind ja keine Übermenschen. Die Öffentlichkeit kann da ruhig mal mithelfen.. Nicht jedes „Einmischen“ ist Kritik . Aber natürlich kommt es immer drauf an wie man sich äussert.

  • Rosa Grün sagt:

    Ob man den Kinderwagen in der Öffentlichkeit kurz alleine stehen lässt ist im Ermessen der Eltern. Aber die Eltern sollen sich auch nicht aufregen, wenn ihr Handeln Reaktionen auslöst. Schliesslich handeln sie in der Öffentlichkeit.
    Ich würde einen Kinderwagen mit Kind nicht alleine ausser Reichweite stehen lassen, auch nicht um ein Trambillet zu kaufen.
    Und ich finde es sehr gesund, dass ein Kinderwagen mit Kind ohne sichtbare Aufsichtsperson Reaktionen auslöst, denn das bedeutet nämlich, liebe Frau Pfäffli, dass es anderen Menschen nicht egal wäre, wenn sie ihr Kind z.B. im Bus vergessen hätten und dass sie damit rechnen könnten, dass jemand sich um ihr Kind kümmert, d.h. dass die Gesellschaft ihrer Verantwortung im weiteren Sinne für die Kinder, die in ihrer Mitte leben, gerecht wird.

  • alam sagt:

    In den meisten eurer Familien gab es möglicherweise keine toten Kinder durch Unachtsamkeit und keine Übergriffe durch Fremde, in meiner schon. Und Kinder mit bleibenden Behinderungen, nachdem sie auf dem Velo ober den Haufen gefahren wurden ebenfalls. Ich habe deshalb eine andere Sichtweise als viele von euch. Ob ihr naiv seid oder ich überbehütend kann wohl niemand abschliessend sagen.

  • Ruf sagt:

    In der heutigen „verrückten“ Zeit würde ich es niemals wagen, ein Kind vor einem Geschäft allein zu lassen. Der Einkauf ist das Risiko nicht wert.

    • Sportpapi sagt:

      Klar. Die Verbrechensquoten steigen unaufhaltsam. Jeden Tag lesen wir von entführten Kindern.

  • YoungMum.ch sagt:

    Das Problem ist, dass der Kinderwagen eben ein Wagen mit Rädern ist und man ihn somit gleich mit „wegfahren“ assoziiert. Praktisch sieht es anders aus, da ein Entführer bestimmt nicht die Last eines Kinderwagens mit sich nehmen würde. Mein Kind ist jedenfalls immer angegurtet im Kinderwagen zu seiner Sicherheit und ich bin überzeugt davon, dass es für die paar wenigen Minuten, die ich es vor einem kleinen Quartierladen, von dem aus ich es immer im Blickfeld haben würde, sicher wäre.

  • Hotel Papa sagt:

    „Ich will in einer Gesellschaft leben, in der man sein Kinderwägeli ohne Angst kurz stehen lassen kann. Und weil ich das will, werde ich es, sofern es mal unumgänglich ist, weiterhin tun. Ich will, dass mein Kind zu einem Menschen heranwächst, der Vertrauen in die Gesellschaft hat. Und deshalb habe ich es auch. “

    Damit haben Sie alles wichtige schon gesagt. Bravo!

    • Rosa Grün sagt:

      Und ich will in einer Gesellschaft leben, wo Erwachsene, die ein so kleines Kind ohne sichtbare Aufsichtsperson sehen, Verantwortung übernehmen und bei dem Kind bleiben, aufpassen, dass dem Kind nichts passiert, bis die Aufsichtsperson wieder auftaucht oder lokalisiert wurde.

      • Sportpapi sagt:

        Sie würden also im Laden neben dem Wägeli stehen, in dem das Kind friedlich wartet oder gar schläft? Und damit der Mutter/dem Vater zeigen, dass es etwas falsch gemacht hat?
        Ich würde auch da stehen. Wenn das Kind weint und/oder nach den Eltern sucht.

  • Rudy sagt:

    Lustigerweise sind es ja fast immer „Polizistinnen“, die es besser wissen. Männer würden es niemals wagen, einer Mutter die Leviten zu lesen.

  • Eisenbahner sagt:

    Ich habe meine beiden Kinder (2, 4) gestern im Eingangsbereich von der Migros 10 min alleine (kein Sichtkontakt!) mit dem Fahrradanhänger und dem Einkauf stehen lassen. Seltsamerweise war alles noch da als ich kam. Eigentlich hätte ja rein statistisch mindestens ein Kind weglaufen oder entführt werden sollen. Wurde leider auch nicht von irgendeiner älteren Dame belehrt. Vielleicht das nächste Mal.

    • Carolina sagt:

      Sie Rabenvater, Sie! Dabei hätte ja noch eine Naturgewalt die Migros heimsuchen können! 🙂

  • Peter Steiner sagt:

    Das machen Sie schon richtig, Frau Pfäffli, Sie machen es ja nicht fahrlässig.. Gesunder Menschenverstand nennt man das.

  • maja sagt:

    das waren noch Zeiten als vor den Läden immer ein paar Kinderwagen standen, natürlich mit Kinder. Heute würde ich es nicht mehr überall wagen.

  • Barbara sagt:

    Das muss jeder selber wissen, ich habe es nie gemacht und würde es nie machen. Ich habe Alternativen gesucht, solange das Kind im Kinderwagen war, im Snuggly war es eh kein Problem.
    Ich habe Vertrauen in die Gesellschaft: ich schliesse öfter das Auto oder die Wohnung nicht ab. Da geht es um Besitz. Beim Kind geht es um einen wehrlosen Menschen der mir vertraut.
    Ich habe lieber auf etwas verzichtet um mir keine Vorwürfe machen zu müssen. Natürlich passiert in 99’999 Fällen nichts. Ich wollte es nie riskieren der statistisch einzige Fall zu sein. Ich hätte mit den Gewissensbissen nicht leben können. So habe ich mich arrangiert. Meine Bedürfnisse während ca. 2 Jahren zurück gesteckt (in diesem Bereich) und wusste das Kind aber immer bei mir. Was den Verzicht für mich relativierte.

    • Barbara sagt:

      Ach ja: heute ist das Kind 23 Jahre alt und trotzdem ich es die ersten Jahre sehr behütet habe, hat es seinen Weg gemacht, hat Fahrradfahren gelernt, ist in den Ausgang und hat Reisen ins Ausland unternommen. Es ist eine Frage des Alters. Ich fand es in den ersten Jahren wichtig, dass das Kind weiss, dass ich mich darum kümmere, dass ihm nichts passiert. Nach und nach strampelt sich jedes Kind frei und ich war froh, dass ich das Kind in die Eigenverantwortung führen konnte. Von daher…

  • Marc-Andre Muller sagt:

    Drei Minuten und durchs schaufenster Blickkontakt; das zaehlt ja wirklich nicht als alleinelassen. Wo kaemen wir denn da hin wenn man die Kinder nicht auch ein bisschen sich selber ueberlassen kann. Irgend wann muessen sie es ja lernen, und eventuell ist das der kindlichen Entwicklung ja sogar hilfreich.
    In Kanada wo ich wohne waere das zwar von Gesetzes wegen auch verboten ein Kind unter 12 Jahren unbeaufsichtigt zu lassen (sogar in der eigenen Wohnung), aber das findet sogar mancher Kanadier dumm.

  • jaguarin sagt:

    Ich bin im Norden aufgewachsen. Damals ging doch keine Mutter mit dem Kind spatzieren. Im Winter lagen sie im Hof oder auf Balkon. Man prfüfte vom Fenster, ob der Wagen still war.
    Die Kinder wurden auch niemals geklaut, für was eigentlich. Heute werden sie auch nicht geklautm wer will schon sowas?
    Die Einstellung ist etwas hysterisch geworden,

  • dr house sagt:

    vielleicht einfach tragtuch nehmen anstelle von SUV buggy und mami kann überall hin, ohne stress zu haben!

    • tina sagt:

      …. also vorausgesetzt sie hat neben dem baby nicht noch ein kind, oder wenigstens eins, das läuft.

  • A. Horvath sagt:

    Ich denke es geht hier weniger um die Frage der Gefahr – bei einer Zeitspanne von 3 Min. , hält sich diese in Grenzen. ABER, passieren kann immer mal etwas! Ich denke es geht hier mehr um unser aller Empfinden, ein wehrloses Geschöpf nicht sich selbst zu überlassen, oder aber, der Entscheid der Mutter, „es draufankommen zu lassen“, was per se schon mal mit „Bequemlichkeit“ gleichzusetzen wäre, widerspricht uns doch einfach. Abgesehen davon dürfte man sich dann auch nicht über ein „Einmischen“ wundern, schliesslich wissen die Passanten ja nicht, wie lange das Kind schon vor der Türe steht.

    • hausmannus sagt:

      Ich freue mich immer über Passanten, die sich einmischen und mir Hilfe anbieten: „Wem gehört das Kind da draussen? Darf ich auf es aufpassen, bis Sie wieder draussen sind? Mach ich gerne!“

      Wissen Sie, von welcher Sorte Menschen meiner Partnerin oder mir ab und an spontan Hilfe dieser Art angeboten wurde? Ausländer. Ausnahmslos.

  • tamburini sagt:

    Mag kommen was will: meinen nun 2-ein-halb-jährigen Enkel lasse ich ausser bei uns zu Hause im Häuschen nicht aus den Augen. Wir 2 Grosseltern betreuen ihn 2 Tag pro Woche seit er 6 Mt. als war. Ich sehe auch keinen Grund, den Kinderwagen samt Kind, oder im Buggy draussen vor einem Geschäft stehen zu lassen. Schon unsere eigenen 3 Kinder liessen wir nie alleine im Buggy stehen und wenns noch so umständlich war. Der kleine Enkel ist nun so flink, haha! Logisch wärs gemütlicher ihn oft schlafend bei der Bahnfahrt im Feierabendverkehr im Buggy sitzend stehen zu lassen und mich hinzusetzen, aber das tue ich nicht. Wenn ich ihn raus nehme, ist er bald wieder superfit und macht den ganzen Wagen unsicher. Ich bin danach zwar fix-und-foxi und böse, Ruhe suchende Blicke stören mich nicht mehr!

  • tamburini sagt:

    Mag kommen was will: meinen nun 2-ein-halb-jährigen Enkel lasse ich ausser bei uns zu Hause im Häuschen nicht aus den Augen. Wir 2 Grosseltern betreuen ihn 2 Tag pro Woche seit er 6 Mt. als war. Ich sehe auch keinen Grund, den Kinderwagen samt Kind, oder im Buggy draussen vor einem Geschäft stehen zu lassen. Schon unsere eigenen 3 Kinder liessen wir nie alleine im Buggy stehen und wenns noch so umständlich war. Der kleine Enkel ist nun so flink und, haha! Logisch wärs gemütlicher ihn oft schlafend bei der Bahnfahrt im Feierabendverkehr im Buggy sitzend stehen zu lassen und mich hinzusetzen, aber das tue ich nicht. Wenn ich ihn raus nehme, ist er bald wieder superfit und macht den ganzen Wagen unsicher. Ich bin danach zwar fix-und-foxi und böse, Ruhe suchende Blicke stören mich nicht mehr!

  • alam sagt:

    Nichts, was ich in einem kinderwagenuntauglichen Geschäft zu erledigen hätte ist so dringend, dass ich darob mein Kind vernachlässigen würde. Gerade in der Stadt gibt es fast für alles einen kinderwagentauglichen Laden. Sonst muss die Besorgung halt warten, bis mein Kind wieder wach ist oder ich allein unterwegs bin.

    • Carolina sagt:

      Jetzt sind wir also schon bei dem Wort ‚Vernachlässigung‘. Dann bin ich wirklich die totale Rabenmutter: ich habe alle meine Kinder im Kinderwagen draussen schlafen lassen, wenn ich in einem Laden war, wo ich sie beobachten konnte; ich habe sie sogar manchmal im Auto gelassen, wenn ich zum Bankautomaten gedüst bin; sie sind mit 5 oder 6 Jahren stolz wie Oskar in unserem Dorf-Beck zum Brötchenholen gegangen. Hätte, könnte, wäre…… Wie kann man so leben?
      Wenn ich sehe, wie sich die Pfadi verändert hat, die mein 9-jähriger besucht, verglichen mit meinen älteren Kindern vor 10+ Jahren, wird mir schlecht. Helikopter-Eltern, die ständige Ueberwachung fordern; die mit Klagen drohen, wenn ein Kind sich das Knie aufschlägt; die kein Wochenende ohne Handykontakt überstehen.
      Und überall die

      • Carolina sagt:

        /2 Mütter (ja, es sind vor allem Mütter!), die in moralischer Erhabenheit den Zeigefinger schwenken und ihre Lebensangst zur Staatsräson machen wollen.

    • alam sagt:

      Bei mir musste glücklicherweise nie ein Kind alleine im Auto weiterschlafen, weil das ja nur geht, wenn man ein Auto HAT. Zum Bancomaten kann ich auch gemütlich zu Fuss gehen, ganz ohne zu düsen. Der steht ja sowieso draussen, also gerne auch mit Kind. Bäckereien, Metzgereien, Post, Bank etc. gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Das meiste kann ich ganz bequem von daheim aus erledigen, und das Kind kann dabei sogar in seinem eigenen Bett schlafen. Mich nerven eher die vielen Eltern, die ihre Kinder überallhin kutschieren und so unsere Kinder gefährden, die mit dem Velo in die Pfadi, den FC, etc. gehen.

      • Sportpapi sagt:

        Meine Kinder haben auch im Veloanhänger weitergeschlafen…

      • alam sagt:

        …den man einfach abkoppelte und als Kinderwagen überhallhin mitnehmen konnte.

      • Carolina sagt:

        Weil’s so schön ist, alam, praktizieren Sie Ihre moralische Ueberlegenheit gleich noch ein wenig weiter?
        Ganz ehrlich: ich habe viel mehr ‚Angst‘ vor solchen Moral-Taliban als vor Lebensrisiken.

      • alam sagt:

        Ach Carolina, ich habe nur von mir gesprochen, wie ich es mache, wie ich es empfinde. In Ihrer Familie gab es möglicherweise keine toten Kinder und keine Übergriffe durch Fremde, in meiner schon. Und Kinder mit bleibenden Behinderungen, nachdem sie auf dem Velo ober den Haufen gefahren wurden ebenfalls. Ich habe deshalb eine andere Sichtweise. Sie dürfen es ja gerne machen, wie Sie wollen. Ihre Schlötterli dürfen Sie gerne auch für sich behalten, ich habe keine Verwendung dafür.

      • Carolina sagt:

        Alam: Sie verbreiten seit Jahren hier Negativismus – Sie sind es doch, die ewig darüber geklagt hat, wie schwierig Sie es hätten, einen Job zu bekommen, oder? Sie schreiben nur belehrend, negativ, sich-beschwerend und haben dann auch noch die Frechheit, so zu tun, als würde ich mir Ihre moralischen Ueberlegenheitsbekundungen aus den Fingern saugen (obwohl sie schwarz auf weiss da stehen!).
        Und das ist die absolute Höhe: Sie gehören anscheinend zu den Leuten, die sich nicht vorstellen können, dass Menschen Schlimmes erlebt haben und trotzdem eine andere – positive – Lebenseinstellung als Sie haben! Also dann: doch, eines meiner Kinder ist gestorben! Ich weiss genau, wie es ist, wenn man mit (völlig irrationalen, deshalb umso schwieriger zu bewältigenden) Schuldgefühlen leben muss; wenn

      • Carolina sagt:

        /2 man die Welt plötzlich nur noch als eine einzige Gefahrensituation ansieht; nur noch von Angst dirigiert wird! Und das Letzte, was ein Mensch in dieser Situation braucht, ist eine alam (von denen es übrigens doch mehr gibt, als man gemeinhin denkt), die genau zu wissen meint, wie ein Leben, eine Lebensführung auszusehen hat, damit man von dieser ‚Schuld‘ freigesprochen wird.
        Denken Sie doch ein wenig nach – oder finden Sie ein wenig Empathie bzw Vorstellungskraft in sich – bevor Sie solche Sätze schreiben und Worte gebrauchen wie ‚verantwortungslos‘!

      • Sportpapi sagt:

        @Alam: Und nun dürfen Ihre Kinder nicht mehr radfahren?
        Der Punkt ist doch, dass viele Menschen von Ängsten geplagt sind. Manche auch aus Erfahrung. Dann braucht es umso mehr, sich zu überwinden, sich freizumachen, um den Kindern die notwendigen Freiräume zu gewähren. Den Kinderwaren lässt man dann natürlich nicht unbewacht stehen, das ist ja eher irrelevant.

      • alam sagt:

        @Sportpapi: Glücklicherweise bin ich nicht von Ängsten geplagt, aber auch nicht so locker wie andere Eltern. Meine Kinder dürfen (bzw. müssen mangels Auto) selbstverständlich velofahren, aber ich fühle mich mitverantwortlich, dass der Verkehr für sie sicherer wird, z.B. indem wir Eltern uns für einen Velostreifen einsetzen (welcher übrigens in den nächsten Monaten realisiert wird).
        @Carolina: Warum haben Sie Angst vor mir? Niemand ausser uns selbst, kann uns von unserer Schuld freisprechen. Sie scheinen sich durch meine Sicht der Dinge angegriffen zu fühlen, das kann ich nicht ändern. Noch einmal, ich schreibe nur über mich. Sie dürfen mich gerne zitieren, aber ich mag es nicht besonders, wenn Sie mir Worte in den Mund legen, die hier nicht von mir sind, z.B. „verantwortungslos“.

  • extraterrestre sagt:

    PS: Ich gehöre auch nicht zu der Sorte Eltern, die denken, sie müssen ihr Kind permanent überwachen, bis es erwachsen ist. Nur – ich denke, ich darf mein kind nicht alleine lassen, solange es sich nicht selber in irgendeiner weise wehren kann (schreien, wenn der falsche mensch mit ihm davospazieren will zum beispiel), oder wenn man es z.b. mit einem freund/einer freundin (gleichaltrig) unterwegs schicken kann. mein punkt ist der, dass ich das teuerste was ich habe nicht einem potentiellen+unnötigen! risiko aussetzen will da ich mit den konsequenzen für das kind und für mich schlicht nicht umgehen könnte,sollte doch etwas passieren (entführung o.ä.).nach meiner obengenannten zum glück „harmlosen“ erfahrung ist mir dies klarer denn je.

    • Franz Vontobel sagt:

      „Ich gehöre auch nicht zu der Sorte Eltern, die denken, sie müssen ihr Kind permanent überwachen, bis es erwachsen ist. Nur – ich denke, ich darf mein kind nicht alleine lassen, solange es sich nicht selber in irgendeiner weise wehren kann.“

      Mhh, lassen sie mich raten: der Zeitpunkt kommt, wenn das Kind 21 ist, oder?

    • Brunhild Steiner sagt:

      @extraterreste

      also ich weiss ja nicht, aber weshalb lassen Sie sich nicht x mal die schlimmsten Szenarien bezüglich Auto und was damit alles passieren kann durch den Kopf gehen?

      Der Verkehr entreisst viel mehr Kinder dem Leben oder der Gesundheit als „Fremde“!!!

      Und Sie glauben es vielleicht nicht, aber das Elternherz (oder auch nicht loslassen-könnendes-Innere, unsere Ängste) wird Ihnen IMMER Gründe liefern können, warum es fürs Kind (egal wie alt…) noch nicht wirklich sicher ist…

      • Franz Vontobel sagt:

        „Der Verkehr entreisst viel mehr Kinder dem Leben oder der Gesundheit als „Fremde“!!!“

        Und vergessen Sie nicht all die durchbrennenden Pferde, die unsere Dörfer und Innenstädte unsicher machen!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Franz Vontobel

        naja, auf dem Dorf oder dörflicher Kleinstadtlandschaft wärs vielleicht doch ganz klug diese Option irgendwo im Hinterkopf zu haben- in der Innenstadt möcht ich tatsächlich weder damit rechnen müssen, noch es als Option theoretisch einkalkulieren; da knallt mir schätzungsweise eher eines dieser supermodernen Glasfenster vor die Füsse…

      • Sportpapi sagt:

        Oder eine Drohne auf den Kopf…

      • Franz Vontobel sagt:

        Nicht zu vergessen, auch wenn statistisch unerwähnt, und gerade darum noch gefährlicher: Rinder- und Schaf-Stampeden!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Sportpapi

        Sie haben Recht, wie konnte ich bloss die nun auch nicht mehr so neuen Errungenschaften der modernen Jäger unterschlagen!
        Die fliegen einem ja einem je nach Gegend tatsächlich um die Ohren, und da versuch ich auch das Objekt im Augenwinkel zu behalten, falls sein Pilot plötzlich einen irren Anfall bekäme…

        @Franz Vontobel
        Schaf-Stampeden? Also wenn man die nun (in der Innenstadt) dazu bringen könnte die richtigen Leute über den Haufen zu rennen, fast schon verlockend…

      • Martin Frey sagt:

        Sie haben die marodierenden, blutrünstigen Wolfsrudel vergessen zu erwähnen, Herr Vontobel, die momentan ganze Kinderscharen vor sich her hetzen. Diesen Sachverhalt sollten wir ob all der tierischen Gefahren nicht ganz ausblenden. Immerhin hat sich bereits das Parlament damit befassen müssen….

      • Brunhild Steiner sagt:

        nun, den Wölfen liesse sich zugute halten, dass sie mit den vor sich hin-stampedenden Schafen effizient aufräumen würden, was wiederum für Kinderwagen und sonstigen nicht-so-wehrhaft-Robusten ein Vorteil wäre …

    • Habig Regula sagt:

      @Franz Vontobel: Ich bin in der Stadt aufgewachsen, und als ich vorübergehend aufs Land zog, war ich regelrecht entgeistert, was dort in der heutigen Zeit so alles auf den Strassen unterwegs ist: tatsächlich Pferde, Kutschen, Kuhherden, über den Schulhof der Primarschule liefen Hühner!!! Holztransporter, endlos mühsam zum Ueberholen auf den engen Strassen und und und. Passen Sie also bloss auf, wenn Sie sich mal in so ein lebensgefährliches DORF verirren! 🙂

  • extraterrestre sagt:

    2/moment aus diversen gründen überfodert und hatte die situation nicht durchgedacht,dachte sogar,ich tue meinem kind etwas gutes,da es spielen kann und nicht mit mir in der schlange stehen muss.im nachhinein habe ich mir x-mal das schlimmste szenario durch den kopf gehen lassen und kriege noch heute ein schlechtes gewissen,wenn ich daran zurückdenke. seither denke ich auch genauer nach,bevor ich in einer stress-situation handle.es wäre schön,wir könnten „der gesellschaft“ vertrauen,doch gibt es leider ausnahmen,und diese können einem in einem falschen zeitpunkt über den weg laufen und das ganze leben wird zum alptraum.daher-ein kind alleine im wagen stehen lassen?niemals.der kurz gewonnene stressfreiere moment ist das potentielle risiko nicht wert.dies meine meinung.

  • extraterrestre sagt:

    1/“Ich will, dass mein Kind zu einem Menschen heranwächst, der Vertrauen in die Gesellschaft hat.“ das kann man mMn mit anderen Mitteln erreichen, als ein Kleinkind im Kinderwagen draussen stehen zu lassen.Ich selber habe einmal meinen Sohn,damals ca. 4j.,in einem grossen Einkaufszentrum in der Kinderecke spielen lassen,während ich zum zahlen anstand.Ein Verwandter von mir war dabei und meinte sofort,das würde er nie machen – das kind kann weglaufen oder von jemandem weggeführt werden.ich holte mein kind sofort wieder und stand dann mit ihm schlange–nichts angenehmes, aber immer noch das kleinere übel, als wenn das kind plötzlich verschwunden wäre.ich hätte es mir niemals verzeihen könnte,das wertvollste plötzlich weg,weil man kurz mal etwas stress verhindern wollte.ich war in dem

  • hausmannus sagt:

    Wohl alle versuchen, ihren Kindern grösstmögliche Sicherheit zu bieten. Aber ich muss es hier wieder einmal erwähnen: Der Einstieg ins Auto ist so ziemlich das gefährlichste, was man tun kann. Und dennoch tun es praktisch alle ohne auch nur das geringste Zögern. Autounfälle nimmt man zur Kenntnis, sie scheinen zum allgemeinen Lebensrisiko zu gehören. Bei anderen, extrem viel selteneren Ereignissen entwickelt man aber eine panische Angst: Entführungen, Terroranschläge, Flugunfälle etc.
    Kinder lernen auch von unseren Ängsten, meine Panik überträgt sich und steckt an. Mir ist es aber wichtig, dass sie Risiken realistisch einzuschätzen lernen und angstfrei und selbstbewusst durchs Leben gehen können. Sie sind mit einer solchen Haltung dann generell auch weniger gefährdet.

    • extraterrestre sagt:

      der vergleich mit dem auto hinkt gewaltig. die autorin beschreibt einen moment, in dem sie das kind einem unnötigen und unkalulierbaren (sie war ja nicht in reichweite und hätte nicht eingreifen können) risiko ausgesetzt hat,um schneller und bequemer einkaufen zu können.autofahren ist meistens notwendig im alltag und man hat es selber im griff, wie und wo man ein-und aussteigt. das risiko eines unfalls besteht ganz klar, aber das besteht im ganzen alltag.hier aber geht es um das vermeiden eines potentiellen szenarios, welches als das schrecklichste überhaupt angesehen werden kann:die entführung des eigenen kindes.das risiko ist klar sehr sehr klein, was aber, wenn es trotzdem eintrifft?

      • Sportpapi sagt:

        Ah ja, Autofahren ist notwendig im Alltag. Auch wenn man dabei sich selbst, die Mitfahrer und vor allem die Kinder auf der Strasse einem unnötigen und genau kalkulierbaren Risiko aussetzt! Das, und das meine ich nun völlig im Ernst, um ein Mehrfaches höher ist als das Risiko einer Kindsentführung vor dem Supermarkt.

      • Carolina sagt:

        Unsinn, extraterrestre! Wer immer Ihnen eingeredet hat, dass man alle potentiellen Risiken ausschalten kann, redet völlig wirklichkeitsfremd daher.
        Alle Einschränkungen unseres täglichen Lebens können mit Ihrem letzten Satz gerechtfertigt werden, sind nur von Lebensangst geprägt und haben mit einer souveränen Einschätzung von Risiken nichts, aber auch gar nichts zu tun. Hausmannus hat es richtig beschrieben: Wir Erwachsenen und unsere Kinder müssen täglich realistische Risikoabwägungen machen, sonst müssen wir in einem Bunker leben. Und das Risiko einer Entführung vor dem örtlichen Beck dürfte in etwa der eines Meteoriteneinschlags in Ihrem Garten entsprechen. Angst fressen Seele auf!

      • hausmannus sagt:

        extraterrestre, Sie unterliegen genau diesem Irrtum: Die Autorin beschreibt kein unkalkulierbares Ereignis, schon gar nicht im Vergleich zur Autofahrt. Das Risiko einer Entführung lässt sich nämlich kalkulieren wie auch jenes eines Autounfalles. Gleich nochmal unterliegen Sie einem Irrtum, wenn Sie Autofahren als nötig erachten. Wir haben selber kein Auto und kennen zahlreiche Familien, die ebenso mit ÖV und Mobility völlig entspannt über die Runden kommen.

        Ihre diesbezüglichen Einschätzungen sind „Kopfsache“ und habe mit der (statistischen) Realität nichts zu tun.

        Als Anekdote noch: Ich habe mehrfach auf einem Bänkli im Grünen an der Sonne neben dem Kind im Wagen mein Mittagsschläfchen abgehalten. Einmal nur bin ich vorzeitig erwacht: Passanten haben im Vorbeigang laut gelacht 🙂

  • Dario Kloss sagt:

    Es ist durchaus ein Muss, sich einzumischen wo ein Kind sich selber nicht wehren kann. Für die ältere Frau war es zurecht eine Pflicht und sie hat den Vorwurf sogar mit Anstand und lernend gemacht. Es wäre schlimm wenn alle nur wegschauen würden, was eben oft vorkommt. Fehlerfrei ist niemand, nur müssen sich die Eltern einfach bewusst sein, dass wenn etwas passiert, was alles auf sie zukommt und nicht nur moralisch sondern auch rechtlich gesehen und das schlimmste dazu, ein Verlust des Kindes. Zum Tanken dürfen sie nicht mal einen Schlüssel stecken lassen, man hört immer wieder von Dieben die während sie Tanken, ins Auto einsteigen und davon fahren. Obwohl die Versicherung in einem solchen Fall nicht alles oder gar nichts zahlt, immerhin ist es kein Mensch und verkraftbar.

    • Sportpapi sagt:

      Was kommt denn rechtlich auf die Eltern zu, denen das Kind entführt wurde?

      • Gerhard Engler sagt:

        Meistens nicht viel, im StGB gibt es den Art, 54: Keine Strafverfolgung, wenn der Täter durch die Folgen seiner (fahrlässigen) Tat schwer betroffen ist.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Wobei Tat hier in erster Linie Unterlassung wäre, und die Fahrlässigkeit äusserst fragwürdig…

      • Gerhard Engler sagt:

        Zwischen Tat und Unterlassung wird im Strafmass nicht unterschieden, allerdings gibt es die Unterlassung nur bei Garantenstellung (was hier eindeutig der Fall ist). Ebenso klar ist es, dass es sich um Fahrlässigkeit handelt, je nach Einschätzung um grobe Fahrlässigkeit. Aber es wird wohl niemand den Eltern vorwerfen, dass sie wollten oder zumindest willentlich in Kauf nahmen, dass das Kind verschwindet.

      • Anh Toàn sagt:

        @Gerhard Engler

        Ein Delikt kann durch Tat oder Unterlassung begannen werden, dann braucht es aber Vorsatz.

        Dann gibt es, das ist die Ausnahme, Delikte die Fahrlässig begangen werden können.

        Fahrlässige Entführung gibt es nicht, zu sagen, das entführte Kind sei von der nicht genügend Beaufsichtigenden durch Unterlassung entführt worden, geht auch nicht, da die darauf ja kein Vorsatz gerichtet war, Sie sagen ja selber Fahrlässigkeit.

        In Frage käme grundsätzlich manches, aber was Sie hier schreiben ist Mumpitz.

        Entweder Unterlassungsdelikt = Vorsatz + Garantenstellung oder eben ein Fahrlässigkeitsdelikt, aber bitte keine Ratatouille.

      • Anh Toàn sagt:

        @Gerhard Engler

        Jetzt habe ich Ihren Post nochmals gelesen, eigentlich sagen Sie nichts anderes als ich, verwirrend ist einfach, wenn Sie schreiben:

        „Ebenso klar ist es, dass es sich um Fahrlässigkeit handelt…“

        weil da ja gerade das Delikt fehlt. Es gibt nun mal keine Fahrlässigkeit an sich, sondern nur Fahrlässigkeit bezogen auf die Verletzung eines Rechtsgutes:

        (Vorsätzliche) ungenügende Beaufsichtigung kann, wenn es in einer schweren Körperverletzung endet, fahrlässige schwere Körperverletzung sein.

  • Jürg Oberli sagt:

    Ein Name: James Bulger.
    Lassen Sie ihr Kind besser nie draussen stehen!

    • Gerhard Engler sagt:

      … und fahren Sie NIE, NIE im Auto mit Ihrem Kind. Tausende Namen von Kindern, die im Autoverkehr gestorben sind.

  • Widerspenstige sagt:

    Das war für mich etwas vom Schwierigsten beim ersten Kind – das Einkaufen mit Kinderwagen und welche Geschäfte umgehe ich und besorge es mir beim Alleingang. Ich bekam Schwitzanfälle nur beim Gedanken daran, was alles passieren könnte, wenn…. und das war zu einer Zeit ohne Internetshopping. Dann musste es sein und ich ging in kleine Läden im Dorf mit Sichtkontakt zum Kinderwagen, um schnell ein Brot zu holen oder feiner Käse von der Molkerei. Wenn der Laden grösser war und der Sichtkontakt nicht möglich, bat ich eine Verkäuferin um Betreuung oder sie holte mir die Sachen im Korb und ich konnte nur noch bezahlen und das Konsumgut fertig verpackt mitnehmen. Das war ein Service, den ich sehr schätzte. Sonst liess ich einkaufen von meinem Umfeld… 😀

    • Franz Vontobel sagt:

      „…und besorge es mir beim Alleingang.“

      Too much information, thank you very much…

    • Sportpapi sagt:

      Schräg. Muss ja ewig her sein, denn zu meiner Kindheit konnte man bereits mit Kinderwagen in die Migros…

      • Franz Vontobel sagt:

        Ist natürlich ewig her, SP, denn WS hat ja dazumals im Abstimmungskampf für das Frauenstimmrecht an vorderster Front mitgekämpft… ich schätze sie auf zwischen scheintot und Verwesung… 😀

    • Widerspenstige sagt:

      Huch! Sie wieder, mit Ihrer unverhohlenen Impertinenz, Franz Vontobel! Spüren Sie den Frühling oder wie kommt man auf sowas? Ich weiss immerhin, wovon die Rede ist im Gegensatz zu Ihnen, wie mir scheint. o_o

      Das war vor ca. 30 Jahren so auf dem Land und im Dörfliladen kann man das auch heute noch so handhaben, denke ich. Die erleben gerade wieder ihre Retrophase und sind über solche Kundinnen bestimmt hoch erfreut. Man kennt sich halt noch und darf deshalb auf Hilfe einer Verkäuferin hoffen. Schliesslich ist man Kunde und bringt Geld in den Laden.

      • Franz Vontobel sagt:

        Was, ich soll impertinent sein?

        Wer beschreibt denn hier, wie sie „es sich beim Alleingang besorgt“?

      • Carolina sagt:

        Auch auf die Gefahr hin, dass mich WS auch von Ihnen emotional abhängig macht (Stockholm-Syndrom-by-proxy): diese Steilvorlage ist einfach zu verlockend…
        🙂

  • Mika sagt:

    Erst gestern wurde in USA ein Kind aus der Garageneinfahrt gestohlen… man muss sich dies mal vorstellen! Kind im Auto, Auto ist an damit es sich aufwärmt und Papa musste nochmals kurz zurück ins Haus. Als er wiederkam war Kind und Auto weg!
    Trotzdem lasse ich, wenn ich bei der Bäckerei Brot kaufe die Tochter draussen im Wagen, aber dort habe ich sie auch immer im Blick… ich denke es kommt immer auf die Situation an. Im Kaffee mit Sitz am Fenster und Blickkontakt sicher kein Problem, an der Party nur mit regelmässigen Check-ups sicher nicht…
    Ich will kein Hasenfuss sein und meine Tochter auch nicht so erziehen, würde aber etwas passieren, wäre mein Leben vorbei!

    • Sportpapi sagt:

      Aber Sie sind offensichtlich ein Hasenfuss und werden Ihre Tochter vermutlich auch so erziehen. Oder meinen Sie, wenn das Kind dann den hohen Kletterturm oder den Baum hinaufklettert, werden Sie nicht mehr so (über-) ängstlich reagieren?

  • Amerigo sagt:

    Niemals. Es gibt auch ungewollte Zufälle, Missgeschicke, Naturgewalt und schlicht kranke Menschen, die sich nicht im Griff haben. Es ist unverantwortlich, ein Baby solchen Gefahren auszusetzen.

    • Franz Vontobel sagt:

      „Es gibt auch ungewollte Zufälle, Missgeschicke, Naturgewalt und schlicht kranke Menschen, die sich nicht im Griff haben.“

      Genau! Vor allem die Kategorie „Naturgewalt“ sollte nicht unterschätzt werden! Gerade vor Ladengeschäften treten oft lokal begrenzte Erdbeben, Felsstürze und Tsunamis auf! Nur weil die in keiner Statistik auftauchen, heisst das noch lange nicht, dass es sie nicht gibt!

      Und sowieso: Gesunden Menschenversand benutzen, um die kleinen Super-Mäuse von A nach B zu bringen!

      • Hans Hanselmann sagt:

        Ihr Versuch, sich hier als coole, nicht beirrbare Person aufspielen zu wollen, ist soeben gescheitert. In diesem Thema geht es um die Sicherheit der Kinder. Nicht um Bruce Willis, Steven Seagal. Auch nicht um Asteroiden, Kometen und ähnlichen Kinderkram

      • Franz Vontobel sagt:

        Doch, doch, Herr Hanselmann, genau um „Asteroiden, Kometen und ähnlichen Kinderkram“ scheint es zu gehen, wenn „Naturgewalt“ (siehe Hr. Amerigos Post) als real existierende Gefahr für ein im Kinderwagen vor dem Ladengeschäft parkiertes Kind aufgelistet wird…

      • Habig Regula sagt:

        Ich wollte mich nach der gestrigen „Schlacht“ zwar zurückhalten :), aber hier muss ich Ihnen antworten: in dem Dorf, in dem ich früher wohnte, hat sich einmal ein Reitpferd vor einem Stall losgerissen und ist im Feierabendverkehr die Hauptstrasse entlanggaloppiert. Was denken Sie, was es vor der Metzgerei umgeworfen hat? Einen Kinderwagen, genau, zum Glück leer. Sie sehen, was alles überall jederzeit passieren kann …Dabei wäre ich eigentlich grundsätzlich auch der Meinung, dass man für einen so kurzen Einkauf das Kind draussen lassen könnte.

      • Sportpapi sagt:

        Ha, Regula Habig, jetzt haben Sie mich überzeugt! Ja, mit dieser Gefahr muss man immer und jederzeit rechnen. Wobei – sind wir nicht alle gefährdet, wenn wir in Dörfern den Strassen entlang laufen?

      • Flo sagt:

        ja das mit dem gesunden Menschenversand ist so ein Problem – die Portokosten sind viel zu hoch und „Fragile“ (was man ja mit dien kleinen Paketen machen müsste)kann man auch keine Pakete mehr aufgeben!

    • Habig Regula sagt:

      Nun, Sportpapi, wenn unglücklicherweise ein Kind in dem Wagen gelegen hätte, wäre Ihr saloppes Sprüchlein den betroffenen Eltern sicher ein Riesentrost gewesen, nicht wahr. Ich wollte damit antworten auf die Aussage, dass Naturkatastrophen gemeinhin nicht vor Dorfläden aufzutreten pflegen, und genau dieser Meinung bin ich ja grundsätzlich auch. Nur leider, je länger man lebt, sieht man eben dann plötzlich Gefahren dort, wo man sie zuvor nie vermutet hätte. Und noch einmal: wenn so etwas dann passiert, ist es ja dann kein Trost, dass man sich so etwas doch nicht hätte vorstellen können.

      • Sportpapi sagt:

        Ja, mit schwarzen Schwänen ist jederzeit zu rechnen.
        Sehen Sie, statt dem Kinderwagen hätte auch die Mutter mit Kind dort stehen können. Und wäre genauso hilflos gewesen. Sie kann sogar die Kinder bestens schützen und beschützen, und ist doch nie sicher, dass nicht plötzlich ein Auto aufs Trottoir gerät.

      • Franz Vontobel sagt:

        Dazu kommt noch die Frage, ob ein durchgegangenes Pferd als Naturkatastrophe bezeichnet werden kann… 😀

        „Sie sehen, was alles überall jederzeit passieren kann …“ – was zu folgender Logik führt:

        Es gibt Hai-Attacken: meine Kinder dürfen nicht ins Meer
        Menschen werden vom Blitz getroffen: wenn’s regnet, dürfen meine Kinder nicht nach draussen
        Menschen sterben im Strassenverkehr: Meine Kinder dürfen keine Strassen überqueren und niemals in Autos steigen
        Menschen sterben beim Ausüben von Sport: meine Kinder dürfen keinen Sport machen
        usw. usf.

    • Habig Regula sagt:

      @Sportpapi: Ich bin mir sehr bewusst, dass die Mutter vielleicht, oder wahrscheinlich, auch machtlos gewesen wäre und ein Unglück nicht hätte verhindern können, wenn sie dort neben dem Kinderwagen gestanden hätte, klar. Aber zusätzlich zum unendlichen Leid, ein Kind durch einen Unfall getötet oder schwer verletzt zu sehen, möchte ich mir nicht auch noch die Hölle vorstellen müssen, die sich wohl einstellt, wenn man sich noch mit einer persönlichen Schuldfrage herumzuquälen beginnt. Ich finde das Thema zu ernst für Blödeleien. Es muss wohl jeder für sich selber herausfinden, wieviel Ueberwachung oder Vertrauen für ihn selber drinliegt. Ich schäme mich nicht dafür, sehr vorsichtig gewesen zu sein (was die Kleine nicht daran gehindert hat, sich vor meinen Augen den Arm zu brechen).

      • Sportpapi sagt:

        @Regula Habig: Es geht nicht um Blödeleien. Sondern darum, wie viel Irrationales heute hier berichtet wird, um die Situation als viel gefährlicher hinzustellen, als sie gemäss Statistik tatsächlich ist. Und daneben tolerieren wir ganz viel, was tatsächlich viel gefährlicher ist (siehe Beitrag Autofahren…).
        Vor allem aber geht es darum, was diese Ängste aus uns und unseren Kindern machen. Denn beim stetigen Beaufsichtigen im Kinderwagen bleibt es ja dann nicht, das geht im Kindesalter so weiter. Und widerspricht dem, was ein Kind für seine Entwicklung braucht.

      • Franz Vontobel sagt:

        Frau Habig, sie werfen anderen „Blödeleien“ vor und bringen als Beispiel für die Gefahren, die im 21. Jahrhundert auf unüberwachte Kinderwägen lauern, allen Ernstes ein durchgebranntes Pferd…

        Sie erkennen die Ironie?

    • Habig Regula sagt:

      @Franz Vontobel: was ist daran ironisch? Ob Sie es nun glauben oder nicht, an der Dorfstrasse lag, etwas zurückversetzt, ein Reitstall (so selten ist das auch nicht), und ja, Pferde gehen manchmal durch, was für Reiter und Umstehende auch 2016 ein unangenehmes Ereignis sein kann!

  • Maja sagt:

    Habe zwar keine eigenen Erfahrungen, aber rein gefühlsmässig würde ich sagen, in einem Dorf kein Problem, aber in der Stadt würde ich mich das nicht getrauen. So gern ich es auch anders hätte, aber ich habe schlicht kein so grosses Vertrauen mehr in die „Gesellschaft“, es gibt zu viele seltsame Menschen da draussen…

    • Realxena sagt:

      Da gebe ich Ihnen recht. Zum Glück wohne ich in einem Dorf, dass zeigt, das es auch anders geht. Hier kennt jeder jeden. Und vor allem die Eltern untereinander passen auf die Kinder auf. Hier hat jeder immer einen Blick auf die anderen.

  • Astrid Meier sagt:

    Ich kenne jemanden, der als Erstklässlerin abends um sechs auf einem belebten Platz in der Zürcher Innenstadt entführt wurde, als sie für die Mutter einkaufen ging. Der Täter, der sich als Polizist ausgab, war übrigens Schweizer. Ich selber wurde im selben Alter von einem Autofahrer auf dem Schulweg verfolgt und beharrlich ins Auto eingeladen, weil „mein Pappi auf mich warte“. War auch ein Schweizer, und zum Glück hatte man mich vor solchen Typen gewarnt. Trotzdem würde ich ein Kind in dem Alter alleine auf die Strasse lassen, aber im Kinderwagen draussen? Nein. Würde wirklich etwas geschehen könnte ich mir das nie verzeihen. Es gibt einfach zuviele Spinner hier, und zuwenig sozialen Zusammenhalt. Sonst könnte man ja jemanden bitten, drei Minuten auf das Kind zu schauen.

  • Susi sagt:

    Ich habe den Kinderwagen immer draussen stehen gelassen, wenn mein Kind schlief. Einmal bekam ich auch Schimpfe von zwei alten Frauen, als ich meine etwa 10 Monate alte Tochter, im Daunensack eingepackt schlafend, vor dem Fenster eines Kaffee parkierte, sie dann irgendwann aufwachte und lachend reinwinkte, während ich drinnen vor dem Latte Macchiato sass und zurückwinkte. Ein anderes Mal ging ich an ein Fest und liess sie am frühen Abend vor dem Lokal stehen, weil sie noch schlief. Ich schaute alle zehn Minuten nach ihr, aber sie erwachte zwischen zwei Checks und beginn zu weinen. Ich wurde dann von zwei Hipstern, die mich alarmierten, als Rabenmutter bezeichnet.

    • Susi sagt:

      Heute schäme ich mich dafür, ich würde das nicht mehr machen, zumindest nicht mit so langen Pausen zwischen den Kontrollen. Wenn tatsächlich etwas passiert, kann man sich das sicher nie verzeihen.
      Und ich bin durch die Tragödie mit der zweiten Tochter auch etwas paranoid geworden.

      • Martin Frey sagt:

        Willkommen im Club der Paranoiden, Susi. Denn offenbar sollte man beginnen, den Fehler bei sich selber zu suchen wenn das Gros der Diskutanten geeint anderer Meinung ist… 🙂

      • Susi sagt:

        @Martin:
        „Finger weg von meiner Paranoia“ (Element of Crime) 😉

        Eigentlich ist es eher umgekehrt so! Meine Erfahrung war, dass man als Mutter immer den Fehler zuerst bei sich sucht, auch wenn man gar nichts damit zu tun hat und einem alle das vehement zu verstehen geben. Das war zumindest meine Reaktion beim Tod des zweiten Kindes und mir wurde gesagt, das sei die übliche Reaktion. WENN man dann aber tatsächlich auch nur ein Körnchen Verantwortung für ein Unglück trägt, da möchte ich mir nicht ausmalen, wie man mit sowas umgehen kann.

      • Martin Frey sagt:

        „Meine Erfahrung war, dass man als Mutter immer den Fehler zuerst bei sich sucht, auch wenn man gar nichts damit zu tun hat und einem alle das vehement zu verstehen geben.“
        Gerade weil das so ist, wird kein vernünftiger Mensch mit Herz jemals Vorwürfe oder Schuldzuweisungen äussern, wenn mal so ein Fall eintreten sollte. Das ist ein Akt von Menschlichkeit. Die Betroffenen suchen den Fehler sowieso genug bei sich selbst.
        Auch wenn sich halt „nur“ der Kinderwagen mal unbemerkt in Bewegung setzt und auf einem Perron oder in einem Bachbett landet. Ich möchte nie, nie in deren Haut stecken.

      • Koller sagt:

        Danke für das ehrliche Statement Susi. Ich denke ebenfalls es gibt nichts schlimmeres für Eltern als das Verschwinden eines Kindes.

      • Susi sagt:

        @Martin Frey: Ja, vor sieben Jahren gab es doch einen solchen Fall, da bemerkte die Mutter nicht, dass sich die Bremsen des Kinderwagen lösten und der Wagen in einen Fluss fuhr, während sie sich mit einer Freundin unterhielt. Das Kind konnte geborgen werden, starb dann aber im Spital an Unterkühlung. Unvorstellbar, so etwas!

      • Susi sagt:

        @Koller: Ja, das Verschwinden eines Kindes ist eine absolute Katastrophe, auch wenn es meines Wissens sehr selten passiert.
        Bei meiner zweiten Tochter war es ein anderer Fall, sie starb zwei Tage vor dem Geburtstermin. Aber ich habe daraus die Erfahrung gemacht, wie furchtbar das einen trifft und wie sehr man den Fehler bei sich sucht. Ich habe andere Mütter mit ähnlichen Geschichten kennen gelernt, und alle dachten, sie tragen Schuld am Tod ihres Kindes. Sogar die Mutter, die ein Kind gebar mit Trisomie 13.
        Rational gesehen sich solche Schuldzuweisungen absurd. Aber emotional kann man sie doch nie so richtig beiseite schieben.

      • Martin Frey sagt:

        @Susi: Ich habe mich auf ein Ereignis vor 4 Jahren bezogen. Wobei derartiges zwar selten, aber doch immer wieder passiert. Ziemlich genau vor einem Jahr war der letzte mir bekannte Fall mit einem Perron.
        Schöner Tag allerseits, verabschiede mich nun.

      • Sportpapi sagt:

        Nie ein Kind im Kinderwagen transportieren! Nie!

      • Flo sagt:

        Und ich bin durch die Tragödie mit der zweiten Tochter auch etwas paranoid geworden. Ich denke nicht dass das Paranoia ist. Ich kann verstehen das man da übervorsichtig wird. Ich denke es gibt nichts schlimmeres als ein Kind zu verlieren. Ganz egal ob man daran schuld hat oder ob man sich die von anderen einreden lässt/lassen muss

      • Susi sagt:

        @Flo: Ich war anfangs schon paranoid. Ständig dachte ich, dass meiner älteren Tochter auch etwas passiert. Wenn sie nicht bei mir war, dann habe ich alle 15 Minuten auf mein Handy geschaut und wenn keine Nachricht da war, dachte ich: „Ok, die würden mich sicher anrufen, wenn etwas passiert wäre. Aber wer weiss.“
        Ich glaube kaum, dass solchen Müttern Schuldgefühle eingeredet werden, aber man hat die eben leider automatisch. Das hat sogar meine ältere Tochter gemerkt. Die war damals vier und frage mich: „Mami, bist du denn wütend auf dich selbst? Aber du kannst doch nichts dafür, dass sie gestorben ist, das ist doch nicht deine Schuld, da hat doch niemand Schuld daran!“ Ich fand es krass, dass sie das – im Gegensatz zu mir – so klar sehen konnte.

      • Anh Toàn sagt:

        @Susi

        Ich könnte jetzt aus Ihrer Schilderung schliessen, dass ich mein Kind ja nie allein lassen soll, damit ich mir keine Vorwürfe mache. Genauso kann ich daraus schliessen, dass ich mein Kind auch alleine lassen kann, da ich mir ohnehin Vorwürfe machen werde.

        Ich kann mein Kind gar nicht nach draussen mitnehmen, man könnte mir ja den Kinderwagen auch aus der Hand reissen, also fahre ich am besten im Panzer mit meinem Kind durch die Stadt. Oder die Bank, in die ich den Kinderwagen geschoben habe, wird überfallen und die Bankräuber nehmen mein Kind als Geisel, hätte ich es doch nur vor der Bank gelassen.

        Schuldgefühle benötigen kein vorwerfbares Verhalten.

      • Susi sagt:

        A.T.: „Genauso kann ich daraus schliessen, dass ich mein Kind auch alleine lassen kann, da ich mir ohnehin Vorwürfe machen werde.“

        Da haben Sie etwas falsch interpretiert. Ich sage ja ersten, dass die Schuldgefühle immens sind, wenn einem Kind etwas passiert, sogar, wenn die gar nicht berechtigt sind. Und zweitens, dass ich mir gar nicht überlegen möchte, wie man sich führen würde, trüge man tatsächlich Schuld. Ich selbst habe mich in den letzten drei Jahren einigermassen von den Schuldgefühlen lösen können. Ich weiss aber nicht, wie ich weiterleben könnte, wenn meinem Kind wirklich durch meine Schuld etwas passieren würde. DAS ist meine Aussage!

      • Anh Toàn sagt:

        @Susi

        Ich denke, Schuldgefühle haben wenig bis nichts damit zu tun, ob ein Verhalten vorwerfbar ist. Ich bin überzeugt, dass ich als Vater Fehler machen werde, nachlässig sein oder übervorsichtig, manchmal meine eigenen Interessen über diejenigen meines Kindes stellen werde. Ich hoffe auf die Gelassenheit, mich mit meiner Fehlerhaftigkeit zu akzeptieren.

  • Verena Schurter sagt:

    Ich würde bei noch so viel Vertrauen nie ein Kleinkind im Kinderwagen stehen lassen. Es gibt streunende Hunde und Menschen, denen gegenüber sich ein Kleinkind nicht wehren kann. Bis die Mutter aus dem Laden Hilfe bieten kann, vergeht zuviel Zeit. Möchte nicht schuldig gewesen sein, nur weil ich das Kind nicht in meiner Nähe hatte.

    • Danielle sagt:

      ‚Streunende Hunde und Menschen’… haha, auf welchem Planeten leben Sie denn? – Ich würd mein Kind auch nicht unbeaufsichtigt irgendwo stehen lassen, aber nicht wegen streunender Menschen… oder Hunden…

    • Sabine Mutzenbacher sagt:

      Naja einen streunenden Hund habe ich seit vielen Jahren nicht gesehen. Aber das mit der Schuld finde ich gut. Man muss soch hier wirklich so verhalten, dass man sich nichts vorwerfen muss, sollte dem Kind etwas zustossen. Dumme Sachen passieren laufend.

      • Flo sagt:

        Naja einen streunenden Hund habe ich seit vielen Jahren nicht gesehen. – und schon gar keinen der sich an schlafende Kinder i m Kinderwagen hermacht. Wohl zu viel Gruselfilme mit Werwölfen gesehen!

  • Realxena sagt:

    Als Mutter verstehe ich beide Seiten: Es gibt Pro und Kontras. Wir sind keine Helikopter und müssen auch mal darauf vertrauen, dass nichts passiert. Wir können unsere Kinder ja nicht chipen wie Hund und Katze, um auf Nummer sicher zu gehen. Wenn wir so denken würden, können wir unsere Kinder ja gar nicht mehr alleine lassen. Anstatt die Mütter zu verurteilen, können die Möchtegern-Polizisten, doch still aufpassen. Wir leben in einer Welt, wo schreckliche Dinge geschehen, aber wenn wir immer nur die schlechten Dinge sehen, ist das kein Leben. Wir können nun mal nicht alles kontrollieren und müssen ab und an auf das Gute vertrauen. Oder denkt Ihr wirklich keiner würde einschreiten, wenn jemand versucht ein Kind zu entführen?

    • Koller sagt:

      Kindchen schläft im Kinderwagen, in 5 Sekunden kommt jemand und schiebt den Wagen einfach weg. Ich glaube die meisten würden denken, oh da kommt ja nun die Mami oder Papi.

    • Astrid Meier sagt:

      Siehe mein Beitrag weiter unten. Der durchschnittliche Zürcher im Stress scheitet eben nicht ein, wenn ein Kind sich etwas windet und nein sagt. Könnte ja eine normale Auseinandersetzung sein. Ganz sicher schreitet niemand ein, wenn jemand einen Kinderwagen wegschiebt.

    • Realxena sagt:

      Wir können unseren Kindern nur ein gesundes Selbstvertrauen auf den Weg mitgeben und dass sie lernen, sich im Ernstfall richtig zu verteidigen. Wenn wir unseren Kindern diese Angst mitgeben, werden sie nie starke Persönlichkeiten. Ich würde mein Kind auch nicht unbeaufsichtig irgendwo stehen lassen, ich hätte auf jeden Fall immer ein Auge darauf und es kommt auch noch ein wenig darauf an, ob man in einem 1000 Einwohner Dorf lebt oder in einer Stadt. Um ein Kind gross zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Wir passen aufeinander auf. Schön, dass es auch solche Beispiele gibt.

      • Flo sagt:

        Wir können unseren Kindern nur ein gesundes Selbstvertrauen auf den Weg mitgeben und dass sie lernen, sich im Ernstfall richtig zu verteidigen.

        Ha, ha, ha Kind im Kinderwagen das sich mit gesundem Selbstbewusstsein auch verteidigen kann – selten so gelacht!!!!
        Was ich verstehen und nachvollziehen kann; ich geht schnell zum Bäcker, hol mein Brot und lass das schlafende Kind draussen im Kinderwagen = JA.
        Was ich nicht nachvollziehen kann; ich geht in ein Café und lass mein schlafendes Kind draussen im Kinderwagen = ganz klar NEIN.
        Wenn ich den Wagen nicht mit hineinnehmen kann, dann lass ich das Käfälä halt bleiben!

      • Realxena sagt:

        Liebe Flo
        Meine Antwort bezieht sich auf grundsätzliches. Aber ich stelle fest, Sie gehören wahrscheinlich auch zu denen, die jedes Wort auf die Goldwaage legen.

  • Lucrecia sagt:

    Kinderwagen verursachen mehr Ärger als sie helfen. Nimmt viel Platz (zu hause, im Auto), das Kind muss super warm angezogen werden statt von der Körperwärme zu profitieren, das Kind wird passiv hin und her geschoben (Rückenmuskulatur wird nicht trainiert) und bekommt nur das mit, was zufällig sichtbar ist, ohne seine Aufmerksamkeit fixieren zu können (wenn der KW nicht ganz zugedeckt ist). Das Kind bleibt für andere leute versteckt, anstatt dass sie mit ihm spontan das „Gespräch“ suchen können. Auch die Eltern können mit ihm nicht gut reden, erzählen, was man gerade macht, sieht usw. Es wird kein Oxytocin ausgeschüttet, viele Kinder sind nervös und brauchen deshalb ein Nuggi. Und all das zu horrenden Preisen. Ohne KW und mit Babytrage erspart man sich viele Probleme.

    • Sportpapi sagt:

      Oh ja, mit der Babytrage ist das Kind natürlich sehr viel freier.

      • Paul sagt:

        Nein, Sportpapi, aber die Babytrage ist sooo viel näher an den Gepflogenheiten der Naturvölker und deshalb das einzig Wahrhe. Genau wie Cosleeping 😉

      • Susi sagt:

        Ich hatte das Kind als Baby auch viel mehr im Tuch als im Kinderwagen. Aber wenn man einen Tag unterwegs ist und noch einen Rucksack etc. dabei hat, ist das wohl nicht so realistisch.

      • Susi sagt:

        Und: Meine Tochter war immer ein riesiges Kind. Kam mit 4,1 kg auf die Welt und mit 12 Monaten wog sie 11 kg und war knapp 80 cm gross. Gehen konnte sie da aber noch nicht. Ein Kinderwagen für längere Ausflüge war unumgänglich, auch bei meinem gut trainierten Rücken.

      • Torsten May sagt:

        Gepflogenheiten der Naturvölker? Na und, nur weil es Naturvölker sind, machen die das nicht automatisch besser.
        Bei uns gibt es z.B. fast keine Kindersterblichkeit mehr, ganz im Unterschied zu den Naturvölkern…. so verkehrt machen wir es also doch nicht….

      • Patrick Leonardi sagt:

        Naturvölker sind das einzig Wahrhe (sic!)? Bitte. Jedem das Seine. Ich für meinen Teil mag mein Internet und so.

    • Hans sagt:

      Es soll doch auch tatsächlich Kinder geben welche lieber im Wagen als im Tuch/Trage sind.
      Aber das sind wohl Gerüchte…

    • Margrith sagt:

      Ich bin auch Fan vom Tragtuch aber mein Kleiner war mit etwa 6-7 Monaten schon so ein riesen Zwaschpli, dass er sich ständig aus dem Tuch gewunden hat, egal wie gut es gebunden war. Heute, mit 11 Monaten ginge mit dem Tuch gar nichts mehr. Das wäre ihm viel zu langweilig und er mag es überhaupt nicht so eingeengt zu sein. Das ist für uns beide kein Vergnügen mehr. Leider.

  • Ulrich Gassner sagt:

    „Sobald man bekindert ist, wird man zu einer Art öffentlichem Gut, zu dem jede und jeder eine Meinung abgeben darf. Die inoffizielle Kesb ist überall, und wenn es um polizisterlen und massregeln geht, sind die Schweizer sowieso ganz gross.“

    Solches und ähnliches ist in diesem Blog immer wieder zu lesen, nur deckt sich das keineswegs mit persönlichen Beobachtungen. Weit häufiger erlebe ich, dass man von selbstgefälligen Supermamis gleich angefaucht wird, wenn man sie zum Beispiel aufzufordern wagt, den (regelmässig lächerlich überdimensionierten) Kinderwagen so zu positionieren, dass man sich noch daran vorbeizwängen kann.

  • Stefan Zemp sagt:

    Ja, auch ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der man den Kinderwagen mal ohne Angst vor dem Geschäft stehen lassen kann. Ich muss jedoch gestehen, dass mein Vertrauen auch nicht immer reicht. Aber es stimmt ja auch, dass man die Kinder nicht bis zur Volljährigkeit dauernd „bewachen“ kann. Und ein 4-jähriges Kind auf dem Spielplatz kann sich ja genauso wenig wehren wie ein Kleinkind im Kinderwagen.

    Was ich jedoch noch viel schlimmer finde, sind all die Besserwissenden. All die heutigen Omas, die es heute besser wissen aber es früher sicher auch nicht besser machten. Solches erlebe ich immer mal wieder, wenn ich mit meinem Sohn alleine unterwegs bin. Vater alleine mit Kinder unterwegs? Das ist für viele manchmal genau so schilmm, wie das Kind im Wagen vor dem Geschäft zu lassen.

  • Rüdiger sagt:

    Ich würde mir lieber in die Hose machen oder eine leere Flasche nehmen, als das ich meine 19 monatige kleine Super-Maus alleinelassen würde. Aber das muss jeder selber wissen…

    • Franz Vontobel sagt:

      Ich würde mir lieber in die Hose machen als meine Tochter „kleine Super-Maus“ zu nennen…

      Aber das muss jeder selber wissen…

  • Heidi K. sagt:

    Das mit der inoffiziellen KESB, den fand ich jetzt echt gut und trifft so ziemlich ins Schwarze. Aber ein Kind alleine draussen stehen lassen? Das würde ich niemals tun. Hab ich auch nicht. Weder hier noch in NYC (5 Jahre haben wir dort gelebt), ich habe meine Kids nie unbeaufsichtigt gelassen, nicht 1 Sekunde lang. Jetzt sind sie schon gross (der Jüngste 10) und sie können selbst Verantwortung übernehmen. Geschäfte durch die kein Stroller passte, hab ich gemieden. Es gibt immer eine Lösung. Vertrauen in die Umwelt und in die Mitmenschen haben? Das ist fahrlässig und blauäugig. Dann braucht man sich nicht wundern, wenn dann mal was passiert… Aber das muss halt jeder selber wissen.

    • Sportpapi sagt:

      „Vertrauen in die Umwelt und in die Mitmenschen haben? Das ist fahrlässig und blauäugig.“ Was für ein Leben führt man wohl mit dieser Einstellung?
      Aber ja, das muss halt jeder selber wissen. Wenn er denn überhaupt aus seiner Haut kann.

  • Weiss sagt:

    Vielleicht müsste man ein wenig differenzieren…: Vor der grossen Migros (oder Coop) oder gar vor dem grossen Einkaufszenter hätte ich meine schlafenden Kinder nie im Wagen stehen lassen. Vor der kleinen Bäckerei, durch deren Schaufenster ich nach draussen schauen und das schlafende Kind im Kinderwagen sehen konnte, habe ich das aber auch getan. Und auch ich wurde dafür „angefeilt“. Willkommen im Club, Sarah Pfäffli 🙂
    Ich möchte, dass unsere Kinder grundsätzlich Vertrauen in sich und ihre Umwelt haben. Das gelingt nur, wenn ich ihnen dies auch vorlebe und zutraue und sie ihre Wege gehen lasse, soweit dies zu verantworten ist.

  • gugus sagt:

    Viel Spass beim Pinkeln mit dem schlafenden 2einhalb-Jährigen im Bondolino … 🙂

  • Marianne Fluri sagt:

    Was mich an der Geschichte am meisten wundert…..die Mutter ging nur 3 Minuten in den Laden und in diesen 3 Minuten wäre das Kind aufgewacht, weil es drin zu warm gehabt hätte, lol!

    • Sportpapi sagt:

      Das mit den drei Minuten (vielleicht auch fünf) entspricht im Winter auch meinen Erfahrungen.

  • Koller sagt:

    Niemals, mein Kind ist ja nicht mein Hund. Bei meinem Hund hatte ich schon immer Angst sie wird geklaut. Und Läden wo Kinderwagen nicht reinpassen oder unerwünscht sind, würde ich sowieso meiden. Und ausserdem sind wir hier nicht in Skandinavien. Ihr wollt ja auch nicht das skandinavische Sozialsystem wie wir kürzlich lesen konnten…

    • Brunhild Steiner sagt:

      Ich bin auch kein nordischer-Sozialsystem-super-Fan, aber warum nicht bei anderen die positiven Aspekte würdigen?
      Wenn das tatsächlich so ist, finde ich das ziemlich entspannt und gemeinschaftsfördernd, und ich würd auch sehr gerne in Gegenden leben wo man bedenkenlos die Türen nicht abschliessen muss, weil der gegenseitige Respekt, in Kombination von einem Bewusstsein, dass wir alle aufeinander angewiesen sind und uns deshalb entsprechend verhalten, gegeben ist.

      • Koller sagt:

        Im Gegenteil, ich würde ein nordisches Sozialsystem super finden. Es ist nun hier aber mal nicht so. Und je mehr südlich wir gehen um so weniger ist das der Fall. Im Süden werden die Kinder noch bis ins hohe Alter in die Schule gebracht und wieder abgeholt. Es ist sogar verboten die Kinder alleine nach Hause zu lassen. Und die 10’000 Flüchtlingskinder die verschwunden sind, tauchen leider in keiner Statistik auf.

  • Ulrich Gassner sagt:

    Ich würde das absolut befürworten. Wenn man Glück hat, ist man den Balg nachher los.

  • Zwillingsmami sagt:

    Wie viele Kinder wurden in der Schweiz in den letzten Jahren entführt (von Fremden, nicht von Familienangehörigen)?
    Eben!
    Ich habe meine Zwillinge auch ab und zu allein vor/in Geschäften stehen gelassen, Zwillingswagen kommen nicht sehr gut an. Dafür habe ich auch oft unverhofft Hilfe bekommen, meistens in Form von älteren Damen.

    • Brunhild Steiner sagt:

      Zwillingswagen kommen nicht gut an…-
      ich fürchte die kommen nicht mal unbedingt überall gut rein, wenn ich da an kleinere Geschäfte mit Stufen rauf und innen verwinkelt denke, und das kann durchaus auch eine Bäckerei, ein Käslädeli sein und nicht zwangsläufig eine Luxusboutique in die „Mami jetzt wirklich nicht mit Kinderwagen rein muss um nicht zu verhungern 😉 “ …

  • Chris Fogg sagt:

    Ich würde ganz klar meine Kinder nie im Kinderwagen vor einem Geschäft stehen lassen. Als wir Kind waren, war dies noch der Normalzustand. Aber in der heutigen Gesellschaft, nein! Und wenn es andere machen, dann sind das deren Kinder und ihre Sache. Ich mische mich da sicherlich nicht ein.

  • Irena Bürge-Puderka sagt:

    „Und weil ich das will“, genau das ich heute bei Generation Ich, der springende Punkt. Egal um was es geht. Das Kind wird nicht so schnell wach vom Lärm.
    Und der Lärm ist zum Teil grösser draussen ,vor dem Laden, als drinnen.
    Aber wenn Sie das so wollen. Allerdings wäre noch folgendes zu erwähnen; ein Kind gehört nicht einem Alleine. Wie meint Ihr Partner über die Einstellung?

  • Robert sagt:

    Wenn man schon ganz richtig festgestellt hat, dass die Welt wimmelt von Menschen, die „es“ besser wissen, dann macht es doch keinen Sinn, hier danach zu fragen. Es gehört zum Reifeprozess jedes Menschen herauszufinden, wann er Dinge selber entscheiden muss – spätestens nachdem er sich Argumente angehört hat, die keine stichhaltige Grundlage hergeben, ist es soweit. Nur sehr selten gibt es richtige oder falsche Entscheidungen.

  • Papperlapapi sagt:

    Ich hätte es nicht getan. Meine Frau schon. Meine Mutter hat mir erzählt, sie habe uns früher im Migros im Eingangsbereich (im Ladeninnern, aber trotzdem….) stehen lassen (also wohl eher 30 als 3 Minuten….).
    Was überhaupt gar nicht geht und völlig indiskutabel ist, ist ein fremdes Kind aus dem Wagen zu nehmen. Der hätte ich schön die Leviten gelesen. Die Autorin findets „rührend“.
    Objektiv ist die Gefahr wohl vernachlässigbar und es gibt für das Kind sicher viel grössere Risiken. Subjektiv hätte ich zu grosse Angst gehabt, es könnte doch etwas passieren.

    • tina sagt:

      und was meint ihre frau und ihre mutter zu fremden, die weinende babies trösten, die vor den läden parkiert wurden?
      mag sein, dass das für sie indiskutabel ist, für mich aber nicht. ich finds nett, wenn die leute sich kümmern

      • Roli sagt:

        Meine Meinung, Tina.
        Es würde uns gut tun einander mehr zu helfen. Ich denke sogar dass gerade weil es mittlerweile einige gibt die so reagieren würden wie Papperlapapi, nicht mehr geholfen wird. Heutzutage getraut sich doch keiner mehr zu helfen, weil man es sowieso „falsch“ macht und dann auch noch „bestraft“ wird.

      • Carolina sagt:

        Das sehe ich genauso! Es hat mMn dazu geführt, dass man schon misstrauisch beäugt wird, wenn man mit einem Baby herumschäkert oder es anlacht! Ich würde Anfassen auf keinen Fall empfehlen – allerdings fand ich das jeweils auch nicht gut. Aber ein Baby trösten sollte doch erlaubt, vielleicht erwünscht sein. Aber dann müssten wir alle mal daran arbeiten, nicht ein alle umfassendes Misstrauen vor uns herzutragen, sondern uns klar zu machen, dass die Welt – zumindest unsere – heute eigentlich ein sicherer Ort ist als früher, wo angeblich alles besser war.

      • Martin Frey sagt:

        Die Realität ist doch die, dass viele Leute sich für besserwissende ungefragte Ratschläge nie zu schade sind. Aber geholfen wird dafür manchmal sogar nicht, wenn Leute auf dem Boden liegen und nicht mehr aufstehen können.

      • Papperlapapi sagt:

        Da müssten Sie meine Frau und meine Mutter fragen, Tina. Ich habe auch nichts dagegen wenn man das Kind tröstet, herumschäkert, anlacht, Carolina. Aber aus dem Wagen nehmen ist für mich jenseits. Aber eben: die Meinungen zum heutigen Thema offensichtlich sehr unterschiedlich.
        Und Herrn Frey kann ich beruhigen: ich helfe, wenn jemand am Boden liegt…..

      • Carolina sagt:

        Kleine Korrektur: die Fälle, in denen nicht geholfen wird, machen Schlagzeilen, die (mehrheitlich) positiven eben nicht!
        Medienwissenschaft 1. Semester: die Öffentlichkeit ist davon überzeugt, dass es heute von Verbrechen gegenûber Kindern nur so wimmelt – das stimmt nicht! Jede Statistik zeigt, dass es weniger Morde, Verkehrstote, Entfûhrungen (vor allem von Aussenstehenden) und Kindersterblichkeit gibt. Dass wir uns subjektiv aber weniger ’sicher‘ fühlen als frühere Generationen, hat vor allem mit einer medialen Dauerberichtetstattung zu tun: unser Gehirn nimmt jeden einzelnen Bericht auf jedem Sender und allen Medien als separat wahr und ‚manipuliert‘ damit sozusagen unsere Gefahren- und Angstwahrnehmungen. Aber das wissen Sie sicher genauso gut wie ich!

      • tina sagt:

        warum ist es für Sie jenseits, ein Kind aus dem Wagen zu nehmen? Also blöd geschaut hätte ich bestimmt auch, und wäre wohl auch zuerst erschrocken. Aber dann muss man sich doch sagen: wo ist das Problem? Ich sehe keins

    • Shanelll sagt:

      Meine Mutter war mal wahnsinng hässig, weil sie uns drei Kinder (6, 4 und 2) kurz im Eingangsbereich von ABM stehen liess. Daraufhin hat uns eine Verkäuferin einfach mit ins Büro genommen, obwohl wir ganz ruhig dort warteten. Sie hat nicht mal einen Ausruf gemacht. Per Zufall hat meine Mutter uns dann gefunden. Das war echt daneben quasi eine Entführung von einer selbsternannten KESB. 😉
      Selber habe ich auch schon ein Kind an die Hand genommen, welches am Spielplatz in meiner Buchhandlung angefangen hat zu weinen und habe es zu der Mutter gebracht. Die war dann sehr froh.

  • Dani sagt:

    Da hat eindeutig eine abschliessbare Eisenkette gefehlt, dann hätte auch niemand das Kind stehen können. Problem gelöst :o)

  • Sportpapi sagt:

    Ja, man darf. Bei uns in der Schweiz.

    • Martin Frey sagt:

      Natürlich darf man, auch anderswo. Ist letztendlich ein persönlicher Entscheid. Man muss nur die Verantwortung auch zu tragen wissen.

      • Sportpapi sagt:

        Jaja, ich weiss schon. Aber eigentlich ist man ja bei jedem Unglücksfall/Verbrechen selber schuld, denn immer hätte man sich noch ein bisschen besser schützen können.

      • Martin Frey sagt:

        „Aber eigentlich ist man ja bei jedem Unglücksfall/Verbrechen selber schuld, denn immer hätte man sich noch ein bisschen besser schützen können.“
        Das sehe ich wiederum nicht so, SP. Es geht bei der Diskussion nach meinem Verständnis auch nicht um Schuld, sondern mehr um gesunden Menschenverstand, sowie Selbstverantwortung.

      • Franz Vontobel sagt:

        „Wir trauen fast niemandem gesunden Menschenverstand zu als dem, der unserer Meinung ist.“

        — François VI. Herzog de La Rochefoucauld

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Uns was sagt uns denn der „gesunde Menschenverstand“ in dem Fall? Wenn wir nicht paranoid sind?

      • Martin Frey sagt:

        Ich drehe mich ungern immer wieder im Kreise, SP. Wie gesagt, das mit dem gesunden Menschenverstand und Selbstverantwortung muss jede/r für sich selbst beantworten. Was ja eigentlich argumentativ auf Ihrer Linie liegen müsste.
        Für mich persönlich ist die Antwort klar.

      • Sportpapi sagt:

        Das ist sehr auf meiner Linie, Martin Frey. Ich ärgere mich nur darüber, wie Sie hier Ängste schüren – selbstverständlich ohne uns beeinflussen zu wollen. Die Verantwortung muss jeder selber tragen – aber nein, ich würde nie jemand als selber schuld bezeichnen…

  • bcn sagt:

    als ich noch baby war, stellte meine mutter mich vor der migros ab. alle babies warteten draussen im wägelipark. heute leider undenkbar.
    ich lasse meine kinder auch nicht alleine. schade, dass wir so mit negativschlagzeilen belastet sind.

  • Malena sagt:

    Es gibt sowohl ein Spektrum von völlig harmlosen bis sehr kritischen Situationen aus Sicht des Kindswohls (hohes Risiko, grosse potentielle Schädigung), wie auch von sehr egoistischen bis sehr selbstlosen Eltern. Pauschale Aussagen darüber, was richtig oder falsch, bzw. verantwortungsvoll und verantwortungslos ist, sind kaum möglich. Umso besser eignet sich das Thema dazu, sich ideologisch angefärbte Meinungen an den Kopf zu werfen. Viel Spass! 😉

    • Carolina sagt:

      Sehr richtig, Malena! Hier wird mal wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen! Ich habe in meinem Leben ein einziges Mal davon gehört, dass einer Frau ein vor dem Beck angeleinter Mops geklaut wurde – das war’s. Der Kontext ist ja wohl wichtig, wird aber von manchen hier völlig ignoriert: natürlich lässt wohl niemand sein Kind vor dem Globus auf der Bahnhofstrasse stehen, aber dem örtlichen Beck?
      Meine Güte, wenn wir uns so von Paranoia anstecken lassen, dürfen wir eigentlich das Haus gar nicht mehr verlassen…..

  • Stefan W. sagt:

    Ich denke, die meisten Menschen wollen in einer Gesellschaft leben, in der man einen Kinderwagen alleine stehen lassen kann. Auch und gerade Menschen in Gegenden, in denen man das nicht kann…
    Natürlich „kann“ etwas passieren. Es kann auch etwas passieren, wenn die Mutter neben dem Kinderwagen steht. Ein betrunkener Autofahrer kann aufs Trottoir rasen, oder sonst etwas. Das Leben ist lebensgefährlich.
    Trotzdem: Ich hätte kein gutes Gefühl dabei gehabt, einen Kinderwagen allein stehen zu lassen. Aber ich betrachte diese Ängste durchaus als irrational 🙂

  • Daniela sagt:

    Ich bat mal eine mir fremde Frau, kurz auf mein Baby im Kinderwagen zu schauen, da ich den Wagen nicht ins öffentliche WC (im botanischen Garten in Zürich) mitnehmen konnte, da der Raum zu klein war. Sie hat nein gesagt, sie hätte Angst, ich würde abhauen…!

  • Ylene sagt:

    In Dänemark sieht man ganze Reihen von Kinderwagen (mit Kinder drin) vor Geschäften. Kulturfrage halt. Aber äbe, ich wurde mal in Sri Lanka von 2 Marktfrauen angebrüllt und beschimpft (vermutlich), weil ich meine damals 2 jährige Tochter im 35 Grad warmen Regen herum laufen liess. Übrigens werden Kinder vor allem (zu weit über 90%!) von Familienmitgliedern/ Verwandten/ Bekannten entführt, vergewaltigt und/oder getötet – trauriger und viel erschreckender als der unbekannte ‚böse Mann‘, aber wahr. Maddie ist (wahrscheinlich) die grosse Ausnahme.

    • Fabian Scherer sagt:

      Es ist immer noch nicht erwiesen ob die nächsten Verwandten der achsogern genannten Maddie in der Sache auch ihren Dreck am Stecken hat…

  • Martin Frey sagt:

    Wenn Sie soviel Vertrauen in die Gesellschaft haben, dann lassen Sie sicher auch die Wohnungstür offen nachts, oder wenn Sie zur Nachbarin rübergehen. Auch Portemonnaie und Natel kann man doch getrost im Laden irgendwo auf den Tresen deponieren wenn Sie kurz aufs Klo müssen. Tun Sie nicht? Ach nein, Rupperswil liegt doch nicht im Kanton Bern, und überhaupt sollten wir doch alle etwas mehr Vertrauen haben. Zudem passiert das doch sooo selten, wir leben ja noch nicht in Caracas. So, beim Natel ist das etwas anderes? Dies nur, weil Sie selber vielleicht keine Verrückten kennen, von Pädokriminellen ganz zu schweigen?
    Ich höre es schon, wenn jemand dem Kinderwagen die Bremsen löst, etwas über das Kind schüttet, oder es halt dann doch plötzlich weg ist. Dann ist es eine Tragödie, nicht wahr?

    • Ylene sagt:

      Herrgott, natürlich ist das mit dem Handy was völlig anderes, oder meinen Sie ernsthaft, Diebe machen keinen Unterschied zwischen Smartphones und Babyorganen? Babys bleiben in Dänemark (auch Kopenhagen!) häufig vor der Türe bei kleineren Geschäften und mit Ihrem neusten iPhone können Sie in einem Tokioter Strassen-Café Ihren Tisch reservieren, während Sie drinnen anstehen (das wiederum würde ich in Bern nicht so empfehlen…)

    • Roli sagt:

      @ Frey: Mein Gott, sind sie paranoid? Zum Glück gehen die meisten Menschen mit mehr Vertrauen durch die Welt … Immer gleich vom allerschlimmsten auszugehen muss sehr belastend sein.

    • Stefan sagt:

      Martin Frey, versuchen sie uns etwas sinnvolles mitzuteilen? Wenn ja sollten sie auf den Punkt kommen.

    • Felix Stern sagt:

      Ich sperre die Haustüre nicht immer zu, wenn ich kurz irgendwo hin gehe. Ich lasse auch ab und zu mein Handy irgendwo liegen. Es wurde bei mir noch nie eingebrochen und mein Handy wurde auch noch nie geklaut. Ich glaube auch nicht, dass einem Kind in einem Kinderwagen etwas schlimmes widerfährt, wenn man nicht andauernd Wache schiebt. Man wird aber sicher gleich von den allzeit bereiten Hilfspolizisten angesprochen, wenn man nur kurz wegschaut.

    • Sportpapi sagt:

      Also das Kind im Kinderwagen ist unglaublich gefährdet, entführt zu werden. Aber das 3-/4 jährige Kind, das allein auf dem Spielplatz spielt, dann nicht mehr? Oder schlagen Sie vor, dass wir unsere Kinder nie aus den Augen lassen, bis sie sich selber wehren können (also erwachsen sind)?
      Auch sonst gibt es Unterschiede zwischen einem Kind und einem Smartphone oder gar dem gut gefüllten Portemonnaie. Und ja, die Wohnungstüre bleibt bei uns öfters mal nicht abgesperrt. Was vermutlich eher hilft, dass nicht eingebrochen wird.

    • Martin Frey sagt:

      Ich weiss, es war etwas früh am Morgen, aber ich denke (@Stefan) man kann schon herauslesen worauf ich hinaus will. Selbstverständlich ist das Smartphone auf den Tresen gefährdeter als das Baby im Kinderwagen, und zwar allein schon darum, weil die Gruppierungen die an Smartphones interessiert sind, in aller Regel nicht an Kindern interessiert sind. Das sind andere Gruppierungen, die sie nicht unbedingt auf der Strasse erkennen.
      Persönlich passe ich einfach auf mein Smartphone nicht besser auf als mein Kind. Und das hat nichts mit Paranoidie (@Roli) zu tun, sondern einfach mit dem Umstand, dass ich whs. im Gegensatz zu vielen Schönrednern berufsbedingt mit sehr viel „verrückten“ Menschen zu tun habe, und mir über die Menschen ungern etwas vormache. Realitätssinn nennt man das wohl.

      • Martin Frey sagt:

        Ein „normaler“ Mensch wird nicht einfach so einem Kind in einem Kinderwagen etwas antun wollen, es gibt da eine innere Barriere die primär auf Empathie und Nächstenliebe beruht. Dies gilt jedoch z.b. nicht für echt dissoziale, wie auch psychotische Personen. Und noch etwas zur Häufigkeit: Alle reden von Maddie, wie wenn es keine anderen Fälle geben würde. Versuchte Entführungen erscheinen jedoch oft nicht in den Statistiken, und vieles erscheint halt auch nicht in der Zeitung. Wer zb. denkt, die fünstellige Zahl von Flüchtlingskinder die in den letzten Monaten in Europa einfach „verschwunden“ sind, würden irgendwo alle bei Verwandten mit der Barbie spielen, kann sich gerne weiter etwas vormachen. Von einer Ylenia oder einem Mohamed zb weiss man halt einfach wie es ausgegangen ist.

      • Sportpapi sagt:

        „Realitätssinn nennt man das wohl.“ Ja. Etwa wie die Polizisten, die überall nur noch Verbrecher sehen.
        Nebenbei: Zum Realitätssinn würde es gehören, sich mal mit Wahrscheinlichkeiten zu befassen. Wie oft werden in der Schweiz Kleinkinder entführt? Von Fremden?

      • Martin Frey sagt:

        Also mir sind persönlich in den letzten Monaten zwei Fälle bekannt geworden, SP. Und Ihnen?

      • Sportpapi sagt:

        Keiner.

      • Martin Frey sagt:

        Eben. Was man selber nicht kennt, das kann es nicht geben. Ist immer dasselbe bei diesen Diskussionen.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Es wäre wohl zu viel verlangt, wenn Sie Ihre Aussagen etwas belegen würden?
        Wobei: Eigentlich sind das ja noch gar keine Aussagen. Denn niemand bezweifelt grundsätzlich, dass eine Kindsentführung möglich ist. Nur scheint den meisten die Gefahr nicht so, dass man ständig Angst haben müsste.

      • Martin Frey sagt:

        Sie verstehen mich falsch, SP. Ich laufe nicht mit einer permanenten Angst durch die Gegend, im Gegenteil. Aber ich mache mir im Bezug auf unsere Mitmenschen nichts vor. Nochmals, vieles erscheint nicht in den Statistiken. Und der Mensch neigt dazu, von sich selber und seinen (oft fehlenden) Erfahrungen auszugehen, gerade auch bei Risikoeinschätzungen.
        Und nein, Sie werden verstehen dass ich nicht aus der Schule plaudern kann.

      • Anh Toàn sagt:

        @MF

        Der Substantiv zu paranoid ist übrigens Paranoia, Welche „Gruppierung“ sagt Paranoidie?

      • Martin Frey sagt:

        @AT: Ich weiss, habe den Lapsus soeben auch bemerkt. War auch für mich wohl etwas früh.

      • Anh Toàn sagt:

        @MF: Sie gehören wohl zur „Gruppierung“ welche andere Menschen vorzugsweise „Gruppierungen“ zuordnet: Gruppierungen die Smartphones klauen und Gruppierungen die Kinder entführen, Sie sind wohl ein Groupie (kommt bestimmt von Gruppierung) von Herrn Gobbi, der im 10vor10 aus Versehen von der „Südfront“ spricht.

        Schön wenn man alles so einordnen kann. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit.

      • Martin Frey sagt:

        Jetzt kommt der verbale Schubladisierungszweihänder, nicht wahr AT? Ist enorm hilfreich, wenn man selber nichts substantielles beizutragen hat. Damit gehören Sie formal auch zu einer Gruppierung, nur damit Sie Bescheid wissen… 😉

      • Anh Toàn sagt:

        Ja, ich gehören zur Gruppierung der Linken und Netten Gutmenschen

      • Anh Toàn sagt:

        @MF apropos verbaler Zweihänder:

        „…wir leben ja noch nicht in Caracas. “

        Mir fällt halt da das „noch“ auf: Wenn noch mehr von diesen „Gruppierungen“ zu uns Guten kommen, die nie Kindern etwas antun würden, ist es bei uns auch bald wie in Caracas.

      • Martin Frey sagt:

        Das mit Caracas war das m. E. völlig deplatzierte Argument der Autorin, AT. Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten, meine sarkastische Bemerkungen bezogen sich auf sie.
        Meinerseits nur soviel dazu: Es gibt zwar bekanntermassen diverse Unterschiede zwischen Schweizern und Ausländern je nach Herkunft und Deliktkategorien, was aber hier gar nicht das Thema ist (auch wenn Sie das vielleicht gerne dazu machen würden). Bezüglich Kindsmissbrauch bzw. Pädokriminalität jedoch sind die Eidgenossen auf jeden Fall durchwegs an vorderster Front, sowohl was Delikte in der Schweiz wie auch in SE-Asien anbelangt.

      • Franz Vontobel sagt:

        „Jetzt kommt der verbale Schubladisierungszweihänder, nicht wahr AT?“

        Ähm, sie haben schon gemerkt, dass v.a. sie Schublädchen aufgemacht haben und den Terminus „Gruppierungen“ in die Diskussion einbrachten?

        Und ganz allgemein: wenn einem plötzlich geeinter Widerstand von Diskutanten erwächst, die sich normalerweise lieber gegenseitig aufs Dach geben, so ist das meist ein ziemlich deutlicher Wink, die eigene Position nochmals genauer zu überdenken…

      • Franz Vontobel sagt:

        „Das mit Caracas war das m. E. völlig deplatzierte Argument der Autorin, AT.“

        Naja, wenn sie schon von Risiken (echten und scheinbaren) reden: Caracas gilt immerhin als eine der (wenn nicht sogar die) gefährlichsten Städte der Welt.
        Warum ist der Vergleich also deplatziert?

      • Anh Toàn sagt:

        @MF:

        Das „noch“ haben Sie, bzw. wohl besser Ihr Unterbewusstsein, in den Text eingefügt.

        Genau wie Gobbis Unterbewusstsein in „Südfront“ sagen liess.

      • Martin Frey sagt:

        Weil Caracas zwar für vieles berüchtigt ist, aber nicht unbedingt für Pädokriminalität, Hr. Vontobel. Zudem sind gefährlichere Orte auf dem Planeten einfach kein Argument wenn es um die Beurteilung der Lage in Bern-Bümpliz geht.
        Wobei ich eigentlich der Ansicht bin dass es bei dem Thema nicht nur um Pädokriminalität geht, wie ich auch ausgeführt habe. Aber eben, dass soll jede/r für sich selber entscheiden. Was m. E. nicht geht, den anderen in deren Entscheidungen reinschwatzen oder gar Hand anlegen, wie es offenbar teils passiert.

      • Anh Toàn sagt:

        @MF: „Bezüglich Kindsmissbrauch bzw. Pädokriminalität jedoch sind die Eidgenossen auf jeden Fall durchwegs an vorderster Front, sowohl was Delikte in der Schweiz wie auch in SE-Asien anbelangt.“

        Also ich glaube nicht, dass die Eidgenossen eine besondere Veranlagung zu Pädokriminalität haben. Und in Schwellenländer benehmen sich, wenn schon, die „Gruppierungen“ daneben, die es sich leisten können. Wenn man Geld hat, und das haben die Schweizer, sie können ihr ganzes Geld versaufen und verhuren irgendwo, dann zurück in die Schweiz und erhalten immer noch Wohnung, Kühlschrank, Telefon und Gesundheitsvorsorge, wenn sie zurück in die Schweiz kommen, irgend jemand bezahlt es.

      • Franz Vontobel sagt:

        „Weil Caracas zwar für vieles berüchtigt ist, aber nicht unbedingt für Pädokriminalität, Hr. Vontobel.“

        Nun ja, das mit der Pädokriminalität weiss ich jetzt nicht. Aber was ich weiss ist, dass unter dem vielen, für das Caracas berüchtigt ist, Kiddnapping sehr weit oben steht…

        „Zudem sind gefährlichere Orte auf dem Planeten einfach kein Argument wenn es um die Beurteilung der Lage in Bern-Bümpliz geht.“

        Hä? Wieso nicht? Sie halten es also nicht für legitim z.B. zu sagen: „Ich bade gerne im Meer, ins Haifisch-Aquarium würde ich mich aber nicht unbedingt getrauen.“?

      • Franz Vontobel sagt:

        „Und nein, Sie werden verstehen dass ich nicht aus der Schule plaudern kann.“

        Klar. Genauso wie sie verstehen werden, dass sich damit ihre Aussage auf den Stellenwert einer unbelegten Behauptung reduziert und als „Argument“ nicht wirklich etwas hergibt.

      • Sportpapi sagt:

        „Der Mensch neigt dazu, von sich selber und seinen (oft fehlenden) Erfahrungen auszugehen, gerade auch bei Risikoeinschätzungen.“ Eben. Besser wäre es, man würde sich mit Statistiken und Risikoberechnungen auseinandersetzen. Aber im konkreten Fall muss es ja eine riesige Dunkelziffer geben, die nicht in der Statistik auftaucht, und nur eingeweihten bekannt ist.
        Und nein, ich verstehe nicht, weshalb Sie hier „nicht aus der Schule plaudern“ können, wenn sie schon damit angefangen haben.

      • Martin Frey sagt:

        „Und nein, ich verstehe nicht, weshalb Sie hier „nicht aus der Schule plaudern“ können, wenn sie schon damit angefangen haben.“
        Was haben Sie davon, wenn ich zb. ein Kind erwähne, welches man in ein Auto zu zerren versucht hat, und nur knapp mit viel Glück und fremder Hilfe dem entrinnen konnte? Mehr ins Detail kann und will ich nicht gehen, das wissen Sie. Sie können mir das nun glauben, oder auch nicht, beides ist für mich ok. Aber überprüfen können Sie es sowieso nicht weil es nicht in den Medien kam.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Davon habe ich gar nichts. Denn ob es stimmt oder nicht, es ändert doch nichts daran, dass Entführungen in der Schweiz äusserst selten sind, zumal im Kinderwagen (ihr Beispiel betrifft ja eine andere Altersgruppe – heisst das nun, nie ohne Aufsicht spielen?).

      • Marie sagt:

        @ MF: Kinder, die von FREMDEN entführt wurden? Oder von dem eigenen Vater bzw. der eigenen Mutter (oder im Auftrag von diesen)?

        Die meisten Kindsentführungen werden von einem Elternteil begangen.

      • Martin Frey sagt:

        Ich sprach von Vorfällen mit Fremden, Marie. Das andere ist selbstredend häufiger wie Sie richtig anmerken.

      • Marie sagt:

        @ MF: ich kann Sie beruhigen – da gehören Sie zu den absoluten Ausnahmen. Ich, beispielsweise, kenne aus meinem privaten Umfeld keinen einzigen Fall. Und das geht wohl den meisten Kommentarschreibern hier so.

      • Martin Frey sagt:

        Das ist genau der Punkt, Marie. Weil die meisten Kommentierenden keine solchen Fälle kennen und ihnen bei dem Thema bestenfalls nur grad der Name Maddie in den Sinn kommt, gehen sie davon aus, dass das gar kein Thema ist. Wenn Sie aber alle Beiträge durchgehen, dann erkennen Sie, dass dem eben nicht so ist. Es gibt darum Leute, die haben naturgemäss einen etwas anderen Blickwinkel, deren Einwände (wie übrigens auch der Hinweis auf über 10’000 verschwundenen Flüchtlingskinder, was niemanden zu interessieren scheint) werden aber bestenfalls mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen.
        Natürlich sind Zahlen, Fakten wie auch Wahrscheinlichkeiten wichtig, und die sind bei dem Thema rational gesehen ohne Frage minim. Aber es gibt eben doch noch eine andere, unser Inneres berührende Seite.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Wenn Sie hier – wie Susi beispielsweise – erklären würden, dass Sie aus persönlicher Betroffenheit bei diesem Thema emotional reagieren und irrational handeln, würde kaum jemand negativ darauf reagieren. Aber so treten Sie halt nicht auf.

      • Flo sagt:

        Realitätssinn nennt man das wohl.“ Ja. Etwa wie die Polizisten, die überall nur noch Verbrecher sehen -leider sportpapi sieht man immer öfters, immer mehr Unrecht das sich vor unseren augen abspielt – nur vielleicht hat sich auch unsere Wahrnehmung etwas verändert und wir sehen Unrecht, was auch immer das sein mag, nicht mehr als Unrecht an. ist ja nicht sooo schlimm wenn Ladendiebstähle begangen werden – zahlt ja eh die Versicherung; oder das geklaute Velo, was soll’s bin ja versichert; das Portemonnaie der alten Frau ist weg; selber schuld, muss halt besser aufpassen.
        Ich glaube wir Wahrnehmung von Recht und Unrecht ist schon etwas „grosszügiger“ geworden und ich denke das wird sich noch mehr verändern. Was Dein ist, ist auch Mein!

    • Christian Moser sagt:

      Kein gut überlegter Kommentar. Gar nicht. Sie tun ja so, als hätte die Fau das Kind vor dem Shoppyland stehen lassen und einen Tag dort verbracht. Mit Sichtkontakt zum Wagen ist das doch für die kurze Dauer unproblematsch und die Vorteile überwiegen die Nachteile, t das Kind zu wecken. Das macht man übrigens durchaus auch mit Wertsachen, mindestens mit solchen von mit rinem Kind vergleichbarer Grösse -um auf diesen unpassenden Vergleich zu kommen. Ein Kind steckt man sich ja nicht mit rinem Taschenspielertrick in den Ärmel. Selbsternannte Hobby-KESBs sind grundsätzlich das Letzte.

    • Samira sagt:

      Sie werfen Diebe und Kidnapper oder gar Mörder in dieselbe Schublade. Ein Portemonnaie zu stehlen erfordert kaum kriminelle Energie, in eine Wohnung einzubrechen eigentlich auch nicht viel mehr. Einen Menschen zu entführen oder gar zu töten ist eine komplett andere Kategorie.
      Nach ihrer Logik sollten auch alle sonstigen eher schutzbedürftigen Menschen (nicht nur Kinder, auch zierliche Frauen, Blinde oder Senioren) lieber niemals allein vor die Türe gehen: Tragödien sind so vorprogrammiert.
      Ich verstehe ganz und gar nicht, warum Eltern ihren Kinderwagen mit dem schlafenden Kind immer durch die engsten Gassen im Coop schieben müssen, anstatt ihn an den breiten Stellen kurz stehen zu lassen.
      PS: Ich wohne im Kleinbasel und ja, ich schliesse die Wohnungstür nicht immer hinter mir zu.

      • Franz Vontobel sagt:

        „Ich wohne im Kleinbasel und ja, ich schliesse die Wohnungstür nicht immer hinter mir zu.“

        *GASP* – und bestimmt gehen sie auch nach 21.00 noch auf die Strasse! Vermutlich sogar ohne Begleitung. Und nicht in eine Burka eingehüllt!
        Total verantwortungslos!

        Jammern sie dann bloss nicht, wenn etwas passiert!

    • Widerspenstige sagt:

      Und wieder fallen Sie mir unangenehm auf mit solch gefährlichen Aussagen, die ich nicht mit der Arbeit eines praktizierenden Arztes unter einen Hut bringen kann. Hören Sie doch einfach auf damit, Ängste zu schüren, wo es eher eine Frage der Verhältnismässigkeit ist, Martin Frey!

      Müttern wird von Natur aus ein Mutterinstinkt mitgegeben und dieser sagt ihr ziemlich genau, was verantwortungslos ist und was eher nicht. Ein Kinderwagen in Blickkontakt vor einem Laden ein paar Minuten(!) zu parkieren um etwas zu kaufen gehört zum Alltag einer Betreuungsperson. So ist gelebter Alltag, alles andere ist paranoid.

      • Carolina sagt:

        WS: Ich bin heute ganz und gar nicht auf einer Linie mit MF – trotzdem kein Grund, Ihre Immer wieder hier geäusserten Zeeifel an MF’s Qualifikationen als Argument anzubringen.
        Es könnte ja sein, dass ein persönliches Erleben hinter seiner Einstellung steht – auch Ärzte haben Emotionen!

      • Martin Frey sagt:

        Besten Dank, Carolina! 🙂
        Und ja, ich bin bei dem Thema zugegebenermassen emotionaler als bei anderen. Habe meine Gründe dafür.

      • Widerspenstige sagt:

        Carolina, auf diesem Auge sind Sie blind und sehen mit dem anderen einfach unklar. Sorry, aber mein Instinkt täuscht mich selten und bei MF schlägt mein Sensor heftigst aus. Vielleicht lesen Sie mal in anderen Foren, was er von sich gibt und ob dies vereinbar ist mit einem Beruf im Krankenwesen. Es mutet übrigens etwas sonderbar an, dass Sie sich jedes Mal bemüssigt fühlen, ihn gegen mich zu verteidigen. Ist schon fast ähnlich einem Stockholmsyndrom. Er ist doch schon mündig und braucht keinen Beistand, denke ich mir mal… 😉

      • Carolina sagt:

        Tja, WS, wo Sie recht haben, haben Sie recht! Ich bin nämlich in Wirklichkeit von MF gekidnapped worden und er zwingt mich, ihn immer wieder gegen Ihre Unterstellungen (denn Substanz haben sie ja nie, oder habe ich da etwas verpasst?) zu verteidigen. Voll durchschaut!
        Im Gegensatz zu Ihnen nehme ich MF als jemanden wahr, der intelligent, informiert und hormonell relativ ausgeglichen hier mitschreibt – das schätze ich. Sie nicht?

      • Franz Vontobel sagt:

        „Im Gegensatz zu Ihnen nehme ich MF als jemanden wahr, der intelligent, informiert und hormonell relativ ausgeglichen hier mitschreibt“

        Haha – it’s funny, because it’s true… 😀

      • Flo sagt:

        Müttern wird von Natur aus ein Mutterinstinkt mitgegeben und dieser sagt ihr ziemlich genau, was verantwortungslos ist und was eher nicht.
        Also dieser aussage möchte/muss ich vehement widersprechen – das gilt für viele Eltern, aber sicherlich nicht für alle! sonst wäre es nicht eine Tatsache das soviel Unglück/Unfälle von Kindern im Spital enden. Unfälle die durch den von ihnen erwähnten Mutterinstinkt nicht passiert wären.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.