Haushalt – ich liebe dich!


In meinem letzten Papablog («Der Haushalt – Endstation für Verlierer?») habe ich mich über die Geringschätzung der Hausarbeit ausgelassen. Aber ich bin ja kein Wutbürger in ständiger Jammerlaune. Deshalb hier – als positiver Teil zwei – meine 5 Gründe, weshalb ich Hausarbeit liebe.

1. Abwechslung

Das klassische Vorurteil lautet: Hausarbeit ist langweilig.

Ich sage: Der Haushalt – unendliche Weiten. Kochen, Waschen und Putzen sind nur die Spitze des Hausberges. Aber statt noch mehr Redewendungen zu verschandeln, zähle ich Ihnen lieber auf, was der Haushalt nach meiner Definition umfasst:

  • Die Klassiker: kochen, waschen, putzen, aufräumen und ihhh … Siphons leeren
  • Logistik: beschaffen, lagern und entsorgen, von Abfallsäcken bis Zahnseide
  • Kinder: Betreuung, Fütterung, Unterhaltung und Erziehung (s. Haustiere)
  • Haustiere: Betreuung, Fütterung, Unterhaltung und Erziehung (s. Kinder)
  • Gartenarbeit und Umgebungspflege: Je nach Umschwung irgendwo zwischen Parkranger und Salzteigschildli basteln für die Haustür
  • Auto: Servicetermin, Radwechsel und alle zwei Tage Brotkrümel saugen
  • Handwerk: Reparaturen und Umbauten im und ums Haus – der Baumarkt ist das zweite Zuhause der fleissigen Hausfrau und des fleissigen Hausmanns
  • Finanzen: Zahlungsverkehr und Anlage des Familienvermögens inklusive Verwaltung des Fluchkässelis
  • Ferien: Planung und Logistik – Pässe beschaffen, Koffer packen, Katze zum Nachbarn bringen, getöpferten Aschenbecher mit den Umrissen Kretas als Dankeschön für den Nachbarn kaufen

Die vollständige Liste ist lang, aber Sie verstehen das Prinzip, ja? Ansonsten fasse ich kurz zusammen: Der Haushalt bietet mehr Abwechslung als manche Erwerbsarbeit.

2. Freiheit

Vorurteil: Hausarbeit ist von Zwängen geprägt, oder «ich muss unbedingt noch Wäsche waschen!».

Natürlich wird das Kind gelegentlich seinen Hunger zur Sprache bringen. Mit den meisten Hausarbeiten kommt aber eine grosse Freiheit: Hausfrauen und Hausmänner haben keinen Chef und keine fordernden Kunden. Wohl gibt es noch andere Familienmitglieder, aber nach Artikel 1 des ungeschriebenen Haushaltgesetzes gilt: Wer etwas dringend erledigt haben möchte, macht es gefälligst selber. Ausnahmen wie blutende Kinder bestätigen die Regel.

Nicht nur in der Tagesplanung, auch in der Ausführung geniesst der Hausmensch viele Freiheiten. Er kann sich mitunter kreativ austoben, denn wer macht, der entscheidet. Das Prinzip wird in der Berufswelt regelmässig mit Füssen getreten, doch nicht so zu Hause: Wer abstaubt, der dekoriert. Wer kocht, der würzt. Wer gärtnert, bestimmt die Blumen.

3. Herausforderung

Vorurteil: Im Haushalt bin ich intellektuell unterfordert.

Wer sich für Hausarbeit zu hochbegabt fühlt, geht die Aufgabe falsch an. Man kann im Haushalt nie genug wissen: Physik, Chemie, Mechanik, Handwerk, Botanik, Betriebswirtschaft, Recht, Psychologie und Kenntnisse in vielen weiteren Disziplinen sind gefragt. Wer Essig und Chlorreiniger mischt, sollte sich vielleicht besser einen Job im Büro suchen. Oder sich weiterbilden, was der ehrgeizige Hausmann und die ehrgeizige Hausfrau sowieso ständig tun. In jüngeren Generationen gerne mit Video-Tutorials. Wer sich nebenbei ein lukratives Standbein konstruieren möchte, wird gleich selber zum Haushalts-Youtuber.

4. Lebensqualität

Vorurteil: Als Hausfrau/Hausmann verpasse ich etwas.

Im Gegenteil. Hausfrauen und Hausmänner verbringen täglich viel Zeit mit den Dingen, die sie lieben: den Kindern, dem Hund, der Wohnung und dem Auto. Sie müssen sich nicht vorwerfen, sie hätten eine wichtige Lebensphase verpasst, wenn der Hund mit 18 Jahren plötzlich von zu Hause auszieht. Und wenn Sie denken, dass Hausarbeit keine Qualitätszeit sei, dann misten Sie mal gemeinsam mit Ihrem Partner den Keller aus. Sie werden nie mehr in ein Wellnesshotel einchecken.

5. Befriedigung

Vorurteil: Die Hausarbeit ist keine wertvolle Arbeit.

Dabei ist gerade der Zweck der Hausarbeit das Befriedigendste überhaupt. Wer sich um den Haushalt kümmert, hält das Ökosystem Familie aufrecht. Der Hausmann und die Hausfrau sorgen dafür, dass sich alle bestmöglich entfalten können. Dass nichts fehlt, alles funktioniert und sauber ist. Kurz gesagt: Mit der Hausarbeit machen Sie Ihre Familie und damit sich selbst glücklich.

Jobs in Ehren, in denen man Leben rettet oder anderweitig höhere Ziele verfolgt. Aber viele von uns arbeiten dann doch eher für die Kapitalvermehrung eines Eigentümers. Das ist nicht weiter verwerflich, aber intrinsisch definitiv weniger befriedigend, als mit ehrlicher Arbeit direkt der eigenen Familie zu dienen.

Ja, man kann sich die Hausarbeit schönreden oder schlechtreden. Beides funktioniert, und deshalb empfehle ich Ersteres. Früher, zu WG-Zeiten, empfand ich den Haushalt auch als notwendiges Übel, vor allem weil der Mitbewohner dermassen die Polster vollhaarte. Doch mit der Familie hat sich alles gewandelt. Seit Brechti Geburt empfinde ich Hausarbeit als erfüllende, abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der ich mich entfalten kann. Nicht zuletzt, weil ich die Aufgabe bewusst lustvoll angehe. Ja, ich liebe den Haushalt. Wirklich!

PS: Können wir bitte bessere Begriffe für «Hausfrau» und «Hausmann» finden? Wenns geht, auch etwas hübschere als «Heimchen» und «Familienmanagerin». Ich freue mich über Vorschläge in den Kommentaren.

56 Kommentare zu «Haushalt – ich liebe dich!»

  • Dominique Raphael Kläy sagt:

    Vorschlag für eine weitere Bezeichnung: Wie wäre es mit „MenagerIn“?

  • Alpöhi sagt:

    Meine Frau ist, in schönem Neudeutsch, Supply Chain Managerin. 🙂

  • Enrico sagt:

    Ich staune: Positiver Blog zu einem Thema das jede Blogschreiberin wie Frau Fischer etc. als totale Unterdrückungsarbeit empfinden. Sind Männer einfach positivere Menschen, sehen eher den Wein im halbvollen Weinglas als das fehlende…….
    Ich jedenfalls liebe es bei Musik, ungestört in MEINEM ZUHAUSE die “ arbeiten “ zu erledigen.
    Aber so ist es ja mit jeder Arbeit, Tätigkeit im Leben. Das meiste ist Einstellung.

    Bitte mehr Tschannen im Mamablog

  • Bea Strasser sagt:

    Als Alternative Bezeichung wär vielleicht „Mikro-Oekotrophologe/Oekotrophologin“ was? Das klingt doch sehr professional und anspruchsvoll ;-). Die Tätigkeiten eines Oekotrophologen decken nämlich sich ziemlich mit dem Verständnis von Haushaltsarbeit siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kotrophologie.

  • Kristina sagt:

    Ich plädiere für den Ausdruck Hauswirtschaft und würde das Wort HausHALT endlich streichen.
    Meines Erachtens gehört die Erziehung von Kindern oder Tierhaltung ganz bestimmt nicht dazu. Das ist Sache des Besitzers. Aber vielleicht meinten Sie auch nur das Aufstellen und Kommunizieren von Hausregeln.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Und ich las zuerst… iiiieh, Sisyphos (!) leeren

    Ja, man muss sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

  • Nathalie sagt:

    Danke Herr Tschannen,
    Ich werd mir Ihren Artikel ausdrucken. Denn von dieser Seite habe ich die Hausarbeit nie angeschaut…Ich bin mit dem Gefühl aufgewachsen, dass Hausarbeit ein nicht zu vermeidbares Übel sei, so in dem Stil: wer Ordnung will muss halt putzen. Also, ab morgen hängt Ihr Artikel am Kühlschrank!

  • Heinz Nater sagt:

    Ich finde den Artikel herrlich, das schlechte Bild und damit die schlechte Wert-
    schätzung wird bekämpft. Der Artikel entspricht meiner neuer Denkweise obwohl ich auch zuerst pensioniert werden musste.
    Meinen Kollegen erkläre ich dass am Montag mein Tanzunterricht stattfindet.
    Zuerst der Staubsaugertango dann der Harra-Foxtrott gefolgt vom Fensterscheibentwist. Der Abstaubensamba kommt vor dem Aufräumen der
    Bühne,d.h. Altpapier und Abfall. Krankheits und Altersbedingt sind wir direkt miteinander und füreinander da. Eine neue Lebensqualität. Frage: muss man für diese Erkenntnis 65 werden ?

  • Elisabeth sagt:

    Mich erinnert das eher an Dr. Strangelove: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb. Abgesehen davon: Wenn es den Hausmann und die Hausfrau gibt, ist der Plural dann Hausleute?

  • Sisifee sagt:

    Hausarbeit ist grossartig weil: Man danach ein veritables Resultat vor Augen hat. Man ist nicht nur ein Rädchen, sondern verantwortlich für den Gesamteffekt. Und die paartherapeutische Wirkung des Kellerausmistens oder Wändestreiches ist wirklich unbestritten (kleiner Wermutstropfen: Abends im Bett ist man zu müde für alles ausser schlafen, dieser Punkt geht an den Wellnessurlaub).
    Das Putzen habe ich ausgelagert, da es nebst Job und kinderreicher Familie zu viel wurde. Für das Familienklima hat das den riesigen Vorteil, dass ich es nicht persönlich nehme, wenn 3 Stunden nach der Reinigung eine Horde schlammiger Stiefel den Glanz zunichte macht.
    Als Begriff gefällt mir „Housekeeper“ ja bestens, es erinnert an einen Goalie. Nur gibt’s keine gute deutsche Übersetzung dafür.

  • Samichlous sagt:

    So lernt das Kind auch grad noch soziales Verhalten (dem verunfallten Freund geht man helfen, bringt ihm Essen und vor Ort hilft man grad noch den Müll die Treppe runter zu tragen).

    Eine weitere Freiheit und Luxus ist ( je nach Kindesalter/Schlafverhalten/Schulbeginn) auch der Schlaf.

    Meine Mutter musste selten früh aufstehen. In den Schulferien schliefen wir alle morgens sehr lange und so kam sie immer zu ihrem Schönheitsschlaf im Gegensatz zum ausser Haus berufstätigen Papa, der früh auf und raus musste.

  • Samichlous sagt:

    „Freieheit“ Genau! Als Hausmann/-Frau ist man ein recht freier Mensch. in welchem Job sonst kann man spontan einen Tag frei nehmen. „Die Wäsche kann ich noch abends machen, heut scheint endlich die Sonne, komm wir fahren aufs Land und gehen Oma besuchen. Bringen einen tollen Blumenstrauss und geniessen ihren Garten. Oder wir bringen dem guten Freund, der beim Skifahren das Bein gebrochen Lunch vom LieblingsRestaurant mit, oder besuchen gute Freunde, die kürzlich Eltern geworden sind, und froh sind, wenn nicht alle am Wochenende zu Besuch kommen wollen.

  • Ulrich Gassner sagt:

    Nein, nein, nein und nochmals nein. Hausarbeit ist Mi.st! Das war schon immer so, ist nach wie vor so und wird immer so bleiben. Es müssen Roboter her, die einem die gesamte Haushaltarbeit eigenständig abnehmen, und zwar so bald wie möglich. Die freigewordene Zeit kann dann in die Bekämpfung der unweigerlich auftretenden Roboteraufstände investiert werden.

    • Muttis Liebling sagt:

      Es gibt ja bereits selbstreinigende Toiletten auch in Hotels und für zu Hause den Staubsaugroboter.

      Der vollautomatisierte Haushalt kommt sicher in den nächsten Jahren, dann bleiben den Bewohnern nur noch die Dinge über, welche tatsächlich Spass machen und Kreativität fordern.

      Wenn ein Algorithmus den Go- Weltmeister schlägt, wird die Domäne des Kochens auch bald fallen.

      Bis das so weit ist, führt eine Dame balkanischer Herkunft gegen überschaubare Zahlung meinen Haushalt und meine Mama meinte beim letzten Besuch, ich solle es dabei belassen. So sauber bekommt und bekam auch sie das nie hin, weil es u.a. fundierte Kenntnisse der angewandten organischen und anorganischen Chemie erfordert.

  • Samichlous sagt:

    Herr Tschannen, ich liiiiiebe Sie!
    Sie werden immer besser. Weiter so!

    Begriffe: Ich überlege mir noch welche. Spontan in den Sinn kämen mir da:
    Familienfrau und Familienmann… Aber vielleicht kommt es eben gar nicht auf den Begriff an, sondern darum dass wir dank Ihren Artikeln die alten Begriffe Hausmann und Hausfrau einfach wieder als positiv empfinden…?

    • 13 sagt:

      Ich gebe Ihnen recht. Beim Wort Familienfrau/-mann kommt doch auch unweigerlich die Frage, ob ein Elternteil, das einer Erwerbstätigkeit nachgeht, denn kein Familienmann bzw. keine Familienfrau ist…schwierig, schwierig…und darum halte ich den Begriff Hausfrau/-mann/-mensch eigentlich für perfekt, denn es ist jemand, der eben zu Hause arbeitet. Das sollte eigentlich nicht wertend sein, sondern eben so wie es ist. Eine schöne Aufgabe.

    • Herzlichen Dank, ich fühle mich geadelt und erröte in Demut.

  • Mosimann rudolf sagt:

    Haushalt ich liebe dich.
    Ich möchte dieser Person welche die Hausarbeit so positiv umschrieben hat
    herzlich gratulieren . Ich möchte Sie aufmuntern diese Einstellung weiter zu verbreiten.
    So könnten wir viele zufriedene Arbeitsplätze schaffen ohne es in der
    Steuerklärung zudeklarieren. nochmals Besten dank an den Verfasser

  • Teeniemutter sagt:

    Haushaltende Männer – ich liebe Euch. Hier spricht ein Kenner, wie die Erwähnund des getöpferten Aschenbechers und der Salzteigdeko beweist. Herr Tschannen, wie steht es mit Ihrer Osterdekoration?

  • 13 sagt:

    Wie immer einfach herrlich und erfrischend, Herr Tschannen!

    Geniessen Sie die zeitliche Selbstbestimmung bis Brecht in den Kindergarten kommt, dann nimmt dieser Vorteil leider erheblich ab. In der Schule und den Hausaufgaben nochmal mehr.

    Nur um eines möchte ich bitten: wenn wirklich eine neue Bezeichnung gesucht werden muss, wobei ich Hausmensch ziemlich treffend finde, dann bitte geschlechterneutral und mehr in Richtung Allrounder als Manager 😉

  • Karl-Heinz Failenschmid sagt:

    Ich kann nur raten, sich immer wieder auch mal um die Arbeiten des Partners zu kümmern. Wenn Mami oder Papi plötzlich ausfällt, wegen Krankheit oder was auch immer, ist die Tätigkeit und Struktur geläufig. Zu wissen, wie die Spülmaschine oder Waschmaschine zu bedienen ist, kann wertvoll sein.

  • Diana sagt:

    Also Hausmensch (unter Punkt 2 zu lesen) finde ich ziemlich gut. Da kann man sich das ganze Hausmann bzw. -frau sparen. Familienmanger/-in ist genau so eine Verklärung wie Facility Manager für Klofrau/-mann oder netter Reinigungspersonal.

    Ich hasse es zu kochen und kann es leider nicht schön reden. Nichts ist mir mehr zu wieder als ewig am Topf zu stehen, darauf zu achten das nichts über- bzw. verkocht oder anbrennt. Zum Glück gibt es den Ofen. Rein mit der Lasagne, Ofengemüse usw., Zeit einstellen und los zum Sockenmemorie.
    Daher geniesse ich die Wochenenden wenn mein Partner, der leidenschaftliche Hobbykoch, das übernimmt.
    Dafür ist mein Lieblingsaufräumort der Keller. Es wird aus-, um- und einsortiert und dazu die Tetris-Melodie gesummt.

    • Kann ich absolut nachvollziehen. Ich bin auch der Auf- und Umräumer, weniger der Kocher. Es trägt dem Spass im Haushalt natürlich zu, wenn man die Disziplinen nach Interesse aufteilt.

    • Flo sagt:

      Dafür ist mein Lieblingsaufräumort der Keller. Es wird aus-, um- und einsortiert und dazu die Tetris-Melodie gesummt
      Oh das passt ja wunderbar – zufällig habe ich einen Keller welcher schon lange verzweifelt nach einem Ordnungsliebenden Menschen ruft – danke für den Besuch – Kaffee/Tee o.ä. und selbstgebackene Gutzis inbegriffen

  • Sarah sagt:

    Ich gebe Ihnen Recht, man ist frei!!! Doch nicht ganz, denn der innere Zwang alles perfekt zu machen, macht viele Hausfrauen zur herrschsüchtigen Herrin, bei der alles perfekt sein muss. (Ich kenne wirklich solche Hausfrauen) Welche dann von Nachnarinnen beneidet werden, ob dem grossen Haus, das immer perfekt glänzt. Nur so macht man niemandem glücklich. Die Kinder schon gar nicht. Ich persönlich handhabe es mittlerweile so: An Hausfrauentagen ( arbeite 60%) mach ich den Haushalt so schnell ich kann, damit noch etwas Freizeit bleibt, jedoch nehme ich mir die Freiheit heraus, nichts zu tun und alles liegenzulassen, wenn ich mal keine Lust habe! Ja, ein neuer Name muss her! Heimchen??? Gibts diesen Ausdruck noch.. der bezieht sich aber zusätzlich auf das Verhalten der Hausfrau;)

    • Flo sagt:

      .. eine liebe Bekannte von uns;
      Kaum den Kaffee ausgetrunken, nachgefragt ob noch eine Tasse gefällig ist – Verneinung und dann schnappt sie sich die Tasse und ab damit in die Spülmaschine. Zigarettenasche in den Aschenbecher abgestreift (Raucherfamilie), sie schnappt sich den Aschenbecher, leert ihn aus und bringt ihn wieder an den tisch zurück – kaum der nächste Aschekringel drin, beginnt das ungemütliche Spiel von vorne.
      Da bin ich dann schon lieber bei meiner Freundin wo um 11.00 Uhr am Vormittag noch das Frühstücksgeschirr herum steht!
      Man kann alles übertreiben, und das tun viele gute Hausfrauen ganz freiwillig selbst.

      • 13 sagt:

        @ Flo
        Ach, Sie kennen meine Schwester? 😀

      • Flo sagt:

        13

        23. März 2016 um 11:26

        @ Flo
        Ach, Sie kennen meine Schwester?
        welche meinen sie jetzt – die erste oder die zweite der erwähnten Damen??
        so wie ich sie einschätze doch eher die zweite!

  • linus sagt:

    Eine wirklich gute Balance, so scheint mir, haben wir gefunden. Montag-Mittwoch Haushalt. Donnerstag und Freitag auswärtige Arbeit mit Lohn, Versicherungsleistungen, Apèros und sozialem Umfeld. (Lebenspartnerin konträre Tage)
    Übrigens kann man sich das gemütliche Haushaltsleben auch vermiesen, indem man z.B. jeden 2ten Tag das Auto saugen muss.

    • Das mit dem Staubsaugen im Auto ist einem sehr brotliebenden aber ungeschickten Kind geschuldet.

      • linus sagt:

        Oder einem Vater, welcher nicht aushalten kann, dass Brotkrümel den Hochfloorteppich im Auto optisch verunstalten.

      • Papperlapapi sagt:

        Unser Auto geht zweimal im Jahr durch die Waschanlage und wird zweimal im Jahr gesaugt. Einmal im Jahr machts der Garagist, als Teil des jährlichen Service. Im Frühjahr mach ich es.
        Unter den Kindersitzen auf den hinteren Plätzen liegt ein altes Leintuch, dass sich entfernen lässt, wenn Gäste mitfahren. Ein wenig schämen muss ich mich manchmal trotzdem….

      • Hochfloor? Gibt es in der Schöner Wohnen Kollektion jetzt auch Autos?

  • Carla sagt:

    Ich schätze vor allem die beschriebene Selbstbestimmung, welche manchmal Freud und manchmal Last ist, aber in jedem Fall ein zentrales Standbein der Hausarbeit. Ich verwalte den Haushalt mit der Umsicht und Intensität, wie sie sich aus meiner Wertschätzung der Familie gegenüber von sich aus ergibt. Es ist meine Aufgabe für das Wohlergehen geliebter Menschen zu sorgen, was sehr erfüllend ist.

    • Vierauge sagt:

      und um der geistigen Unterforderung entgegenzuwirken, höre ich beim Geschirrspülen oder Aufräumen gerne SRF2.

      • Muttis Liebling sagt:

        Leider hat auch das Niveau von SRF 2 Kultur nachgelassen, aber im grossen und ganzen adelt das Hören jede daneben ausgeführte Hausarbeit.

    • Teeniemutter sagt:

      Bei uns gilt: haushalten immer mit (Kopfhörer). SRF Nachtwach oder Tagesgespräch haben schon bei der Bewältigung so manchen Wäschebergs geholfen.

  • claudia sagt:

    hahaha made my day – das was eigentlich schade ist, ist, dass man nach vierstündiger putzarbeit zwei tage später das ganze schon wiederholen muss… es könnte etwas länger anhalten. aber vielleicht bekommt man das in den griff, wenn die kinder älter sind oder der partner auch etwas mithilft.

    • 13 sagt:

      @ Claudia
      Vor Kurzem auf FB gelesen:
      Putzen, wenn Kinder im Haus sind ist wie Zähneputzen während man ein Nutellabrötchen isst!

      Ich finde, das trifft es ziemlich gut!

  • Lucrecia sagt:

    Dort, wo ich vaterlicherseits herkomme, wird jeder bedient, der es sich leisten kann. Wer zu hause alles selber macht, ist „zu arm“. Ergebnis: Unmöglich, den öffentlichen Raum, geschweige denn einen Park, sauber zu halten. Reiche lassen selbstverständlich ihren Müll liegen und Arme auch, weil sie es sich gerne „gönnen“, dass mal jemand für sie sauber macht. Mancher Park muss daher der Öffentlichkeit unzugänglich bleiben, weil dieses unzivile Verhalten mangels ausreichender Ressourcen schier untragbar ist. Wer zu hause selber aufräumt/putzt und auch die Eltern dabei beobachtet, ist sich nicht zu schade, ein sauberes und wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein.

    • Lucrecia sagt:

      Trotzdem geniessen wir jetzt, dass wir nicht mehr selber putzen und Hemde bügeln. Wir wollen die gemeinsame Freizeit anders geniessen. Das ist uns mehr wert als die paar Fränkli.
      Wenn die Kinder gross genug sind, muss ich überlegen, wie wir es handhaben, damit sie die Hausarbeit nicht geringschätzen und auch etwas zupacken.

    • Flo sagt:

      1.) Reiche lassen selbstverständlich ihren Müll liegen und Arme auch, weil sie es sich gerne „gönnen“, dass mal jemand für sie sauber macht.
      Noch Clichehafter geht wohl nicht mehr.
      mir erschliesst sich ihr Kommentar nicht ganz – was hat/haben „Reich“ und „Arm“ mit den angesprochenen Themen zu tun?
      2.) Wenn die Kinder gross genug sind, muss ich überlegen, wie wir es handhaben, damit sie die Hausarbeit nicht geringschätzen und auch etwas zupacken
      Muss ich mir überlegen, wie wir es handhaben?

      • Lucrecia sagt:

        Liebe Flo,
        Zu 1): Gutverdienende machen dort, wie in den meisten nicht-westlichen Ländern, den Haushalt nicht selbst. Schlechtverdienende aber schon, bzw. ihre Frauen und Mütter.
        2) Bevor ich etwas mit jemandem bespreche, denke ich erstmals darüber nach. Sie nicht?

  • Flo sagt:

    Ausserdem gibt es doch nichts schöneres als nach getaner Arbeit, was auch immer das gewesen ist (z.B. Badputzen) sich hinzusetzen, die Beine hoch zu lagern, den langersehnten Kaffee zu trinken und sich selbst zu loben!

  • Flo sagt:

    2. Freiheit
    Vorurteil: Hausarbeit ist von Zwängen geprägt, oder «ich muss unbedingt noch Wäsche waschen!».
    Ja genau; seit ich im Pensionsalter bin geniesse ich diese Freiheit. all die täglichen Hausarbeiten, ausgenommen das stausaugen, kann ich tun und lassen ob und wann ich will! Nichts hindert mich daran die Schränke, den Kühlschrank in der Nacht wenn ich nicht schlafen kann, auszuräumen und zu reinigen. Fensterputzen darf und kann ich auch Nachts, bügeln ebenfalls und vor dem Fernseher in der Nacht gar nicht so langweilig (gute Filme).
    Als berufstätige Mutter hatte ich diese Freiheiten leider nicht. Arbeit, Kind und Haushalt mussten aneinander vorbei erledigt werden und das war oft mühsam und langweilig. Da half auch das schönreden nicht.

    • Einverstanden, Freiheit ist relativ. Die Freiheit wie ich sie empfinde kommt jedoch nicht aus der vielen Verfügbaren Zeit und der wenigen anstehenden Arbeit. Vielmehr erlaubt die Freiheit im Haushalt, bei grosser Arbeitslast auch mal von den selber auferlegten Standards abzuweichen und das Staubsagen gleich ganz sein zu lassen.

  • Muttis Liebling sagt:

    Da vereint der Autor zwei der beliebtesten Stilmittel der Vulgärpublizistik:

    Das Schönreden einer gewöhnlich als misslich empfundenen Wirklichkeit und die nummerierte Liste. Neben 13, 10 und nun 5 fehlt nach meinem Geschmack noch die 6. Bibelkenner wissen, was ich meine.

    • Die Kritik kann ich nachvollziehen, ich bin auch kein grosser Fan entsprechender Texte. Und doch komme ich ja nicht umhin, mich jetzt zu rechtfertigen. Also: Ersteres, das Schönreden, ist hier keine journalistische Abkürzung sondern Hauptthema des Textes. Bei Zweiterem müssen Sie mir über mein Œu­v­re zugute halten, dass ich selten die Form des Listicles wähle. Oft bietet es sich aber einfach an, um das Thema gut lesbar zu verpacken. Für Texte im Internet gelten da aus gutem Grund auch etwas andere Kriterien. Aber zugegeben, nummerieren hätte ich die Punkte nun wirklich nicht müssen.

      • Vierauge sagt:

        also ich als Vollzeiterwerbstätiger und Gelegenheits-Hausmann finde den Artikel nicht schöngeredet, sondern im Gegenteil sehr inspirierend! Und die Liste hat den Vorteil, dass man die Arbeit wie im Gschäft übersichtlich einteilen kann.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Nun, in Anklang zu Listenpunkt 1,
    Raumschiffkapitän/Raumschiffkapitänin-
    man fühlt sich gleich ein bisschen schwerelos föderiert 😉

    wobei, ich bezweifle dass sich diese Bezeichnung durchsetzen würde, allen einen erfüllten Tag, ob in den weiten, tiefen oder engen Räumen des Universums…

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