Ein Hoch auf die Väter

The Chairman of Pan American Silver Corporation Ross Beaty is hit in the face with a pie during fundraising for Sick Children's Hospital in Vancouver, British Columbia May 12, 2005. The pie throwing is part of the Mining for Charity Fair held annually in the city. REUTERS/Andy Clark AC - RTRAYUX

Er ist oftmals der Ernährer, und muss trotzdem unten durch: Der Vater in Gestalt eines Mannes, der sich mit Torten bewerfen lässt. Foto: Andy Clark (Reuters)

Die Welt ist ein komplexer Ort, dennoch oder gerade deshalb muss ich mich hier auf das Vereinfachen beschränken. Und vereinfachen heisst logischerweise auch, dass nie alles für alle zutrifft. Tut es aber ohnehin kaum je. Damit kann ich leben.

Und so will ich heute ein Loblied auf die Väter singen. In letzter Zeit wurde gerade etwas gar schwungvoll über sie hergezogen. Darum scheint es mir angebracht, dem etwas entgegenzustellen. Von einer Frau. Und von einer Mutter. Dazu muss ich generalisieren. Die, die es nicht verdient haben – das Lob oder das Generalisieren –, merken es ja hoffentlich von selbst.

Liebe Väter, die ich kenne oder im Tram, am See oder bei der täglichen Arbeit beobachte, das hier ist für euch und für alle, die sind wie ihr.

  • Danke dafür, dass ihr euch immer noch als Ernährer der Familie versteht. In den meisten Fällen seid ihr das ja auch. Und falls ihr es nicht alleine seid und eure Frau substanziell mitverdient und daheim helft, scheint doch in euch drin dieser Kern zu stecken, der sich verantwortlich fühlt. Das macht euch manchmal etwas besonnener — und, ja, auch langweiliger und weniger wagemutig —, als ihr gern wärt. Als wir euch gern hätten. Dennoch bleibt ihr bei diesem Selbstverständnis. Das hat Respekt verdient.
  • Danke dafür, dass ihr nach der Arbeit nicht mehr prinzipiell die Flossen auf den Couchtisch knallt und euch ein Bier bringen lasst. Dass ihr versucht, euren Kindern zuzuhören und auch eurer Frau.
  • Danke, dass ihr es aushaltet, dass eure Söhne selbst die friedfertigsten unter euch Vätern als Konkurrenten wahrnehmen und mit euch das ganze öde Ödipusspiel um die Gunst der Mutter spielen wollen (na ja, Gott sei Dank nicht das ganze). Und eure Söhne mit euch zanken und knuffen dürfen, obwohl ihr viel lieber mal entspannt den Tagi auf dem Tablet überfliegen würdet.
  • Danke dafür, dass ihr euren Frauen dabei zuschaut, wie sie euch Kinder gebären, oft von sehr, sehr Nahem. Und dabei, wie sie sich aller Mühe, Pilates, Magerpülverli zum Trotz dennoch verändern. Sie werden weicher, faltiger, behäbiger. Das ist völlig normal. Aber ihr liebt sie in der Regel trotzdem.
  • Danke, dass ihr euch anhört, wie traurig eure Frauen darüber sind, dass sie nicht ewig jung und knackig bleiben können. Denn schliesslich sollen sie das alles trotz Familie schaffen und dabei auch noch totaaaal erfolgreich sein, sie müssen sich nur genug Mühe geben. Steht in jedem hirnlosen Heftli. Und danke, dass ihr ihnen sagt, dass sie für euch trotzdem schön und wichtig und klug sind, und es auch so meint, obwohl sie euch nur für ganz kurz glauben, bevor alles wieder von vorn losgeht.
  • Danke, dass ihr es aushaltet, in Kinderfragen oft bloss als Zweitmeinung zu dienen, aber nicht wirklich als Experten. Wenn ihr in eurer Papizeit (was für ein beknackter Begriff, Mamizeit gibt es ja auch nicht), wenn ihr euch also in dieser Papizeit um die Kinder kümmert, bekommt ihr Ratschläge, Tipps und Ermahnungen aufs Auge gedrückt. Frau vertraut euch nicht hundertprozentig in dieser Sache. Danke, dass ihr trotzdem nicht das Handtuch werft.
  • Danke, dass ihr damit lebt, offenbar nie genug im Haushalt mitzuhelfen (damit meine ich nur euch, die ihr wirklich mit anpackt). Selbst wenn ihr mal sicher seid, alles vollständig und richtig erledigt zu haben, fällt euch ohne Vorwarnung von irgendwo ein Vorwurf an. Denn eure Frauen sind auch am Anschlag. Ebenso wie ihr müssen sie auch alles gleichzeitig tun und das perfekt. Erfolgreich, schön und so weiter, kennt man ja schon.
  • Ah ja, danke, dass ihr die Quadratur des Kreises versucht, im Alltag sanft und rücksichtsvoll, aber im Bett ein Macho zu sein, und zwar kein grober, mei mei.

Liebe Väter, ich danke euch für den Wahnsinnsjob, den ihr leistet. Er ist nicht schwerer als unserer. Das stimmt. Aber auch nicht einfacher. Und darum sollt ihr euch ebenso beschweren dürfen wie wir. Das ist sogar gut. Denn vielleicht geht uns so allen endlich mal ein Lichtlein auf: Die Frauen sind überfordert, die Männer auch? Allenfalls wäre weniger von allem auch genug.

Drum: Hören wir doch endlich auf, uns zu vergleichen und zu messen, wir Mütter und Väter. Benutzen wir unsere Münder lieber zum Küssen statt zum Jammern und Fordern. Bringt viel mehr.

113 Kommentare zu «Ein Hoch auf die Väter»

  • Marianne Kehl sagt:

    Liebe Birgit,
    Das Problem des Beitrags ist, dass der Titel impliziert, er sei ernst gemeint, und die ersten zwei, drei Sätze bestätigen diese Absicht. Allerdings kann man alles was dann folgt nicht ernst nehmen. Ist das, was da steht, wirklich alles? Eigentlich schreibt Frau Fischer ja nur: Danke, dass ihr uns Frauen aushaltet und euch um die Kinder kümmert. Mit dermassen dummen Argumenten, dass der Text nicht mal als Satire gelten kann, denn Satire setzt zumindest ein gewisses Mass an Wortwitz und Eleganz voraus, beides geht dem Text aber komplett ab. Schade. Wenn es wenigstens gute Satire wäre, könnte man über das verschrobene Rollenbild hinweg sehen.

  • Birgit Gegier Steiner sagt:

    Ein herzig-herzlicher Beitrag! Merci – nur zu schade wie humorlos – gnadenlos zu viele andere Leser mit dem Blogbeitrag umgehen…. aber wie Sie schon eingangs bemerken: unsere Welt ist zu komplex, als dass man es allen Recht machen könnte.
    Für alle die dennoch das Herz auf dem rechten Fleck und Humor im Geiste haben, möchte ich gerne folgendes Buch empfehlen: Artgerechte Haltung – Es ist Zeit für eine jungengerechte Erziehung, Birgit Gegier Steiner, erschienen im Gütersloher Verlagshaus 2015 – darin werden nicht nur Jungs, sondern auch die dazugehörigen Väter verstanden.

    http://www.randomhouse.de/Paperback/Artgerechte-Haltung-Es-ist-Zeit-fuer-eine-jungengerechte-Erziehung/Birgit-Gegier-Steiner/e485237.rhd

  • Sabine sagt:

    Da scheint eine ganze Generation von Frauen Mühe zu haben, den Männern ganz ehrlich und ohne fiese Hintergedanken Komplimente zu machen. Gut, beginnen sich die Männer zu wehren und den zänkischen egoistischen Feminismus abzustrafen.
    ps. schon mal überlegt, weshalb der ‚Wutbürger‘ (womit üblicherweise unsere einheimischen Männer gemeint sind) in der Politik ein solch fulminantes Revival hat?

    • Susi sagt:

      Es geht um die Art der Komplimente, Sabine, nicht um Komplimente per se.
      (Wenn Sie sich bei ihrem Mann dafür bedanken, dass Sie ihm das Bier nicht bringen müssen, dann schön für Ihn…)

    • Zufferey Marcel sagt:

      Männer leisten auch sonst keinen Beitrag an das Gedeihen unserer Kultur- zumindest nach offizieller Leseart. Ein zweifellos reduktionistisches und ausgesprochen sexistisches Männerbild hat man da in unseren Köpfen verankert! Wem das nützen soll, bleibt im Dunkeln. Ein paar ganz besonders radikalen Feministinnen vielleicht. Und frustrierten Frauen, die sich auf einer politischen Ebene- oder dem, was sie darunter verstehen- an den Männern abreagieren können. Ja, die Leistung von Männern hat man in den letzten Jahrzehnten mehr oder minder erfolgreich abgewertet. Da lohnt sich doch wieder einmal ein Blick auf die Lebenswirklichkeit:

      https://www.freitag.de/autoren/thx1138/was-niemand-ueber-maenner-zu-sagen-wagt

      • tina sagt:

        im gegenteil herr zuffrey: das lob sagt doch aus, dass es eben in den letzten jahrzehnten geändert hat. ich weiss nicht wie alt Sie sind, aber mein vater und die väter meiner bekannten in meinem alter haben nicht mit uns gespielt als wir klein waren. und unsere mütter brachten ihnen bier, während sie sport im tv schauten. sie wechselten ihren babys keine windeln. unsere väter waren gute väter, aber das lief einfach vor 30, 40, 50 jahren anders als heute. andrea fischer wird kaum ihrem mann danke sagen, dass er mit den kindern spielt anstatt sich ein bier bringen zu lassen. das lob ging doch mehr an die entwicklung, die die vaterfigur machte. denke ich

      • fabian sagt:

        besten dank marcel für diese links.
        sie entlarven die feministische männerhassende ideologie bestens. männliche gesellschaft überwinden? eine steuer für männer?
        an die tina und susis: ihr könnte euch den hinweis sparen, dass die feministinnen ja nur die männer hassen würden, die nicht nach feministischen grundsätzen leben.
        sabine, ja, muss noch das abstimm-couvert ausfüllen. vielleicht stimme ich für einmal als wutbürger ab. wer öffentlich wie der tagi in seinen bIogs hier wiederholt die ächtung des männlichen geschlechts fordert, der verdient auch keinen rechtsstaat. punkt.

      • Susi sagt:

        @Fabian: „an die tina und susis: ihr könnte euch den hinweis sparen, dass die feministinnen ja nur die männer hassen würden, die nicht nach feministischen grundsätzen leben.“

        Ein solcher Hinweis lag mir nicht auf den Lippen. (Ich zähle mich auch nicht zu „den Feministinnen“, ich stehe nämlich durchaus auf Männer mit Machozügen.)

        Aber was ist denn Ihnen eigentlich passiert, dass Sie so verbitterte Kommentare schreiben müssen?

    • Sportpapi sagt:

      „schon mal überlegt, weshalb der ‚Wutbürger‘ (womit üblicherweise unsere einheimischen Männer gemeint sind) in der Politik ein solch fulminantes Revival hat?“
      Das würde mich ja mal Wunder nehmen.
      PS: Ich glaube, damit sind durchaus auch Frauen gemeint. Ich wundere mich sogar, wie viele da mitmischen. Die es ansonsten nicht so mit Politik haben.

  • Marianne Kehl sagt:

    Belanglos. Ein kläglicher Versuch, der in lächerliche abdriftet. Schade.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Gewisse Frauen tun sich ausgesprochen schwer damit, Männer zu loben und gewisse Männer tun sich ebenso schwer, Lob von gewissen Frauen überhaupt noch a) richtig interpretieren zu können und b) annehmen zu können. Klingt alles ziemlich neurotisch, knarzig und verbockt.

  • Gregor sagt:

    Und wieder so eine Zeilenschinderei. Ist der Autorin bei ihrem Ausflug nach Griechenland die Phantasie abhanden gekommen? Und übrigens: Den Tagesanzeiger kann man nicht nur auf dem „Tablet“ lesen, sondern auch auf Papier. Ist besonders in Gesellschaft sehr praktisch: Alle rundum sehen, dass man liest und gestört werden darf.

  • Marcos sagt:

    Also ich denke es gibt verschieden Interpretationen für diesen Text:
    a) ein wirkliches Lob an die Männer
    b) versteckte Kritik und Forderungen an die Männer
    c) eine Satire auf die Vorstellungen der Frauen
    d) ein ambivalenter Text der möglichst viele Kommentare generieren soll, so dass sogar Typen wie ich in die Tasten hauen 🙂

    ich glaube es ist d).

    • Diana sagt:

      Das Beste am Artikel ist sowieso das Titelbild: der Mann der mit Torte beworfen wird.
      Da sieht man den Mann von seiner „softer side“, finde ich toll. Ich musste gleicht an meinem Papa denken weil seine grösste Stärke diejenige war immer wieder auch seine Schwäche durchblicken zu lassen.
      Da ich glücklicherweise einen tollen Vater hatte war für mich der Fall klar:
      a) Lob an die Vätter.

  • Stefan sagt:

    Dieser „Feminismus“ überlebt wohl nur noch dank den Clichés, die es selber produziert, um es dann bekämpfen zu können. Die Autorin lässt da eine selbstgerechte, überhebliche Sicht durchblicken, die selbst den Jihadi-Jon differenziert aussehen lässt. Ein bisschen Rhetorik (oder Propaganda), null Inhalt. Viel Spass beim Weiterkämpfen im Feministinnen-Staat.

  • Lia sagt:

    wie bitte? Die Männer machen nach wie vor nur einen Bruchteil der Arbeit einer Mutter – die meisten Frauen arbeiten Teilzeit, das ist mehr als eine Doppelbelastung, während der Mann nach wie vor meistens wie ein Pascha zu Hause hockt. Wieso wird jeder Mann, der ein kleines bisschen mehr macht als Kohle zu scheffeln, gleich in den Himmel gelobt?!

    • Freddy sagt:

      was für eine „perception „…
      ist dies aus der Vogelschau durch den Flaschenboden gekartoffel-stempelt ? 😉

    • Enrico sagt:

      Lia,Frauen sind doch schlicht zu grosse Prinzessinnen um Kohle zu scheffeln. Oder faul ? Beim Kohlenschaufeln wird Mann dreckig, schwitzt, macht den Rücken kaputt und der Lunge geht’s auch nicht mehr so gut.
      Dann doch lieber Jerry Hall nacheifern, schnell einen 85 jährigem heiraten , sich, wetten, in zwei Jahren wieder scheiden lassen, und mehr abkassieren als jeder Topmanager oder Sportstar.
      Danke an Frau Fischer!

    • Sportpapi sagt:

      Die Statistiken dazu sagen allerdings etwas anderes. Ausserdem sind Sie selber schuld, wenn Sie einen Pascha zu Hause akzeptieren – wie die Männer auch, die sich ein Prinzesschen halten.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Köstlich zu sehen wie ein und derselbe Text auf so verschiedene Ohren trifft.
    Ich verstehe den Text durchs Band positiv.

  • Martina sagt:

    Sind wir zurück in den 50er Jahren? DANKE dass ihr mit euren Söhnen spielt??????

  • Adelheid Bölzli sagt:

    Soll das witzig gemeint sein? Eine Art Satire? Frau Fischer, diesmal verstehe ich Sie wirklich nicht. Wollen Sie Frauen oder Männer mit diesen Klischees und nicht grad raffiniert versteckten Forderungen beleidigen? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, einen ernsthafteren Text zum Thema Väter zu schreiben? Für Väter aus den 10er Jahren, die sich mit Teilzeitforderungen im Geschäft unbeliebt machen und sich für Vaterschaftsurlaub stark machen? Und was soll das Friedensangebot am Schluss des Textes? Sind wir im Krieg? Hab ich etwas verpasst?

    • Sabine sagt:

      Es kommt das bekannte Doris Lessing Zitat einem in den Sinn:
      «Die dümmsten, ungebildetsten und scheusslichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun.»

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    jep. aber. frau fischer schulthess. (klingt wie müller lüdenscheidt). 🙂 sie haben – mit diesem artikel – den „mama-blog“ gleich selbst abgeschafft, bzw. deren legitimation vernichtet. als mann gratuliere ich ihnen hierzu.
    aber – wie/wann/und wo – darf sich die „mama-blog-frau“ nun weiterhin auslassen? -> beim realen kafichränzli der unausgelasteten damen?
    in erwartung weiterer zugeständnisse verbleibe ich – in höchster verzückung. ihr pr.

  • beatrice sagt:

    die schreiberlinge koennen einem echt leid tun… nie ist was recht… einen einen oder den anderen.

    es gibt schon menschen, die sind sowas von negative… pfui

  • Meike sagt:

    Dem Artikel kann ich mich nur anschliessen und habe auch einen anderen tollen Artikel zu diesem Thema gefunden: http://lieblingichbloggejetzt.com/danke-papa/
    Sehr schön geschrieben 😉 !

  • 13 sagt:

    Ich danke Ihnen, Frau Fischer. Diese Worte

    „ich danke euch für den Wahnsinnsjob, den ihr leistet. Er ist nicht schwerer als unserer. Das stimmt. Aber auch nicht einfacher. “

    sind die besten, die ich seit längerem zu dem Thema lesen durfte. Denn zur Zeit wird ja die Medienwelt geflutet, von denjenigen, die den Vätern auf die Schulter klopfen, weil sie mal eine Windel gewechselt haben, bis zu denjenigen, die den Lobgesang auf die sogenannten „offensiven Väter“ ins lächerliche ziehen. Beides ist falsch. Sie haben aber weder das eine noch andere gemacht, sondern einfach Anerkennung gezeigt. Und diese ist angebracht. Kinder zu erziehen, daneben Geld zu verdienen, eine Beziehung führen und Haushalt sind ein Knochenjob und darf gewürdigt werden. Bei Männern und Frauen.

  • Luise sagt:

    „Danke, dass du dich um so profane Dinge wie Geldverdienen kümmerst.“ Sich im Berufsleben zu bewähren, trauen sich viele Frauen noch heute nicht zu. Trotz guter Ausbildung bleiben sie lieber zu Hause, beglucken die Kinder und fordern vom Mann maximale Hilfe.

  • Andy Weiss sagt:

    Einen derart bissigen Dank habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Mich als Vater hat der Mamablog aber zum lachen gebracht. Ob von der Autorin gewollt oder nicht. Ja, ich arbeite 100% und bin der Hauptverdiener (meine Frau arbeitet 50%).
    Ja, ich mache weniger im Haushalt als meine Frau
    Ja, ich nehme an den Terminen der Kinder teil wann immer möglich
    Ja, ich liebe meine Frau und Kinder
    Ja, mir ist das wichtigste, dass alle glücklich sind
    Ja, ich spreche oft mit meiner Frau über die aktuelle Situation und natürlich gibt es jeweils Punkte für beide die verbessert werden können.
    Fakt ist, dass sich Väter immer rechtfertigen müssen und zwar egal ob sie Huusmaa oder 100% (extern) arbeitend sind. Ergo, Mann muss es nur seiner Familie uns sich selbst Recht machen.

    • tina sagt:

      „Mann muss es nur seiner Familie uns sich selbst Recht machen.“
      als ob das so einfach wäre 🙂 nur schon mir selbst recht machen scheitert nicht selten an den beschränkten möglichkeiten

  • Luise sagt:

    Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich die Rollen umkehren. Der Mann soll, muss, darf sich verbiegen, so wie das vor Jahrzehnten die Frau musste. Eine Beziehung ist heute offenbar nur noch das Ringen um die „richtige“ Rolle. Wie anstrengend.

  • Katharina sagt:

    Ob soviel Communication Steering fallen die jungen Damen reihenweise in Ohnmacht….. wie es sich gehört…

    • Muttis Liebling sagt:

      Der Text ist offensichtlich zu hoch für weite Teile der geneigten Leserschaft. Da muss wohl doch ein Ironie- Seminar her.

      • Carolina sagt:

        ML, wenn Sie mir beweisen können, dass Frau F diesen Text als Ironie verstanden wissen will, buche ich freiwillig Ihr Ironieseminar……

      • Muttis Liebling sagt:

        Carolina, dass wäre gegen die guten Sitten. Die Autorin interpretiert sich niemals selbst und ich als Kommentator interpretiere niemals für andere Kommentatoren.

        Nur Schülern und Studenten bringt man verstehendes Lesen bei.

      • Sportpapi sagt:

        Den Studierenden bringt man bei, klar und unmissverständlich zu formulieren. Und nicht jede/r kann den Tex t verstehen, wie er/sie will.

      • Susi sagt:

        Ich komme auch! In den Leseverständniskurs bei ML!

      • Muttis Liebling sagt:

        SP, wenn man klar und verständlich formulieren könnte, dann heisst es immer noch ‚Studenten‘, nicht ‚Studierende‘. Sei es noch so politisch korrekt oder gar vorgeschrieben, korrektes Deutsch ist es nicht.

        2. In der Literatur und dazu zähle ich Blogs eher als zu Publizistik, kommt es manchmal darauf an, zwischen den Zeilen mit Mitteln wie inverser Ironie zu arbeiten. Wenn es dann mehr als die Hälfte der Leser verstehen, war der Text nicht gut.

      • Franz Vontobel sagt:

        Und ich dachte, der Duden sei erste und einzige Instanz für korrektes Deutsch – kann aber offenbar doch nicht sein, denn der führt ja das Wort „Studierende“…

        Mhh…

      • Franz Vontobel sagt:

        Und was bitte soll „inverse Ironie“ sein? Ironie, die keine ist?

      • Diana sagt:

        @FV: „Und was bitte soll „inverse Ironie“ sein? Ironie, die keine ist?“
        Selbstironie die man selbst nicht so ganz versteht, vielleicht?? Wie ein Mann der klagt, er müsse unten durch, gleichzeitg aber weiss dass es ihm sehr amüsieren würde wenn er mal wieder unter durch müsste… so etwas in der Richtung… seien Sie doch kreativ, FV.

  • Andrea sagt:

    Nein Danke!
    Dafür dass Ihr Euch mit einer 10 Jahre Jüngeren aus dem Staub macht, wenn es ernst wird und „in guten wie in schlechten Zeiten“ mehr als nur ein Satz ist.

    • Dreifachpapi sagt:

      @Andrea. „Dass ihr Euch mit einer 10 Jahre Jüngeren aus dem Staub macht“. Schliessend Sie da von Ihrem persönlichen Schicksal auf die Allgemeinheit der „bösen Männer“? Gucken Sie sich doch mal um, wieviele Frauen ihre Männer verlassen. Die sind dann aber alle liebe Opfer!

  • Kurtz Oertli sagt:

    Selten genug liest man im Mamablog positive Meinungen über Männer. Umso erfreulicher dieser Beitrag von Frau Fischer. Jetzt bitte nicht das Haar in der Suppe suchen.

    • Brunhild Steiner sagt:

      … naja, dummerweise springt da einem grad eine ganze Perücke entgegen, den Aufwand des Haare-suchens muss nicht auf sich genommen werden…

      • Susi sagt:

        Brunhild: 🙂

      • tina sagt:

        kann man sich nicht einfach mal freuen über ein kompliment, anstatt sich zu beschweren was hätte anders ausgedrückt werden sollen, was fehlt und überhaupt.
        wenn euch jemand sagt, wow ihr seht heute aber super aus. dann sagt ihr: ja und gestern? sah ich etwas scheisse aus? nur super? willst du mich auf mein aussehen reduzieren? was ist mit meinen anderen qualitäten?

      • Franz Vontobel sagt:

        Nö, ein äquivalentes Kompliment an eine Frau wäre eher:

        „Es ist super, dass Du nur noch wenig Übergewicht auf den Rippen hast und nicht mehr ganz so viel rumnörgelst! Ehrlich toll!“

      • Susi sagt:

        @tina: Ich finde, es geht um die Kritik an Komplimenten für Dinge, die selbstverständlich sein sollten. Wie das mit dem Bier, welches wir den Männern nicht mehr bringen müssen. (Juchee!)

        Oh, toll!
        Und danke, dass du nicht stinkst! Und danke, dass du deine schmutzige Wäsche in den Wäschekorb wirfst!

        Da kann man doch grad einpacken.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tina

        es ist eben kein Kompliment wenn ganz sachte zwischen den Zeilen angedeutet wird, dass „Er“ ja auch ganz anders könnte, frau es ihm ohne Weiteres zutrauen würde, und er offenbar mit viel Willenskraft sich für die gute Seite der Macht entschieden hat.
        Und das würde mich mich im Gegenzug ganz genau gleich enorm stören und ich würd nach einer Lupe fragen, damit ich das Kompliment suchen gehen kann…

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Eine Frage: Wenn Ihnen ihr Kind sagt, dass Sie heute ein feines Essen gekocht haben, freuen Sie sich dann oder antworten sie mit „Es ist doch selbstverständlich, dass ich für mein Kind koche.“ Klar, ist es das. Ein Danke oder Kompliment ist doch trotzdem schön.

        Ich habe heute ernsthaft das Gefühl den Text völlig anders verstanden zu haben, als die meisten und bin zu 100% auf Tinas Seite. Ja, es ist wünschenswert, dass sich ein Vater (wie auch eine Mutter) um die Kinder bzw. ein Mann um seine Frau (ebenfalls umgekehrt) kümmert, aber darf man deshalb nicht mal danke sagen. Traurig.

      • Martin Frey sagt:

        Danke sagen ist nie falsch, 13, im Ggt. Wir sagen das wohl alle zuwenig Aber man kann mit etwas scheinheiliger Miene mit einem Pseudokompliment auch eine ganz andere Message rüberbringen. Und das haben heute das Gros der Frauen und Männer offenbar weitgehend gleich empfunden.
        Umgekehrte, äquivalente Beispiele gäbe es dafür genügend:
        „Wow, heute hast Du noch gar nicht genörgelt. Danke dafür, weiss es zu schätzen!“
        „Du hast es geschafft, selber einzuparken? Bravo, Schatz!“
        „Danke, dass ich wieder einmal Champions League schauen kann, ohne von Dir gestört zu werden.“
        Ich denke tatsächlich, dass das alles keine Absicht und unter dem Strich auch nicht schlimm ist. Eine etwas herablassende Konnotation kann man aber nicht wegdiskutieren, meine ich.

      • 13 sagt:

        @ mf
        Eben, das meinte ich. Ich habe weder das Gefühl, es sei scheinheilig, noch pseudo.

      • Martin Frey sagt:

        Ich würde da weder Scheinheiligkeit noch sonstwas unterstellen wollen. Tatsächlich denke ich dass es Frau Fischer wirklich gut meinte. Nach meinem Empfinden ist ihr das Überbringen dessen, was sie wohl ausdrücken wollte, heute ausnahmsweise einfach nicht so gelungen.

      • Susi sagt:

        @13: Sie haben mich falsch verstanden. Oder bedanken Sie sich bei ihrem Partner, dass er sich sein Bier selbst holt?

      • Susi sagt:

        Und schliesse mich M.F.s Erklärung an.

      • tina sagt:

        das lob geht ja an „die väter“ und nicht an einen bestimmten. und da gab es ja schon eine sehr positive entwicklung seit den 60ern (oder früher?), so im allgemeinen

      • Susi sagt:

        @Tina: Ja, aber gopf, es kann doch nicht sein, dass man jemanden dafür lobt (und als emanzipiert wahrnimmt!), weil er seinen Teller nach dem Essen rausstellt! Ja, seit den 60ern hat es eine Entwicklung gegeben. Und ich beklage mich ja überhaupt nicht, im Gegenteil, ich fühle mich gar nicht schlecht behandelt von „den Männern“. Aber genau so ein Kompliment gehört eben in eine andere Zeit, nicht in die heutige, da dürfte man doch davon ausgehen, dass ein Mann sein Bier selber holt.

        Ansonsten bin ich sehr für Komplimente und geize damit auch nicht, im Gegenteil.
        Und ich nehme auch gerne welche entgegen. Aber richtige. „Danke, dass du dir die Tür beim Eintreten selbst öffnest“, würde von mir mit sehr viel Befremden entgegengenommen.

  • Widerspenstige sagt:

    Aber, aber….da ist ein Lapsus passiert bei diesem Satz:’Ah ja, danke, dass ihr die Quadratur des Kreises versucht, im Alltag sanft und rücksichtsvoll, aber im Bett ein Macho zu sein, und zwar kein grober, mei mei…‘ Eher nein, genau zwischen den Laken darf er die ganze Palette durchspielen mit mir, aber bitte kaum machomässig. Genau solche Sätze können das falsche Bild vermitteln, dass es Frau halt doch gerne fast erzwungen im Bett will. Ich nehme doch an, das war nicht mit ‚aber im Bett ein Macho‘ gemeint? Sonst können wir uns die Empörung bei sexuellen Übergriffen innerhalb der vier Wände in Beziehungen ersparen und machen einfach so weiter, wie es bisher im Vertuschen oder Akzeptanz mit dem Ausdruck ‚er ist halt ein so wilder im Bett‘ gehandhabt wurde.

    • Franz Vontobel sagt:

      Da haben sie natürlich sehr recht, WS – das kommt so daher, als würde es Frauen geben, die auf Vergewaltiger stehen und, wenn sie könnten, denen wohl sogar zur Flucht aus dem Knast verhelfen würden!

      Als wäre sowas möglich!

    • 13 sagt:

      @ Widerspenstige
      Jetzt müssen Sie mich aufklären: Wie kommen Sie darauf Macho mit übergriffig gleichzusetzen und Wunsch der Frau, er solle ein Macho sein, mit Zwang? Ja, was denn nun, will sie es oder wird sie gezwungen? Diese „weibliche Logik“ verwirrt ja sogar mich als Frau und da sollen die Männer nun folgen können?
      Ich nehme an, unter Macho war eher ein Mann mit Selbstbewusstsein gemeint, der auch mal gerne und ohne Furcht die Führung übernimmt. Was soll daran so schlimm sein?

    • Carolina sagt:

      WS: Ihre Gedankensprünge bzw Ihre Wahrnehmung ist schon erstaunlich, d.h. ich denke regelmässig, ich bin im falschen Film……
      Macho = Vergewaltiger in der Ehe? Wow, da setzen Sie aber heute nochmal einen drauf!
      Sagen Sie doch mal was dazu, dass gerade jüngere Männer (für die eine gleichberechtigte Frau selbstverständlich ist), sehr verunsichert sind dadurch, dass viele Frauen tatsächlich sehr verwirrende Signale senden: Lieb und nett und möglichst ohne Widerspruch am Tag, aber in der Nacht soll wieder der Hengst rauskommen? Ist jetzt ein bisschen clichiert, aber ich könnte Ihnen doch so einige hierzu passende Beispiele nennen.
      Da ist überhaupt kein Lapsus passiert, Frau F hat mit dieser Danksagung völlig Recht! Das ist tatsächlich ein kleines Wunder, wenn ein Mann das schafft.

      • Susi sagt:

        „Lieb und nett und möglichst ohne Widerspruch am Tag, aber in der Nacht soll wieder der Hengst rauskommen“

        Tönt schlicht perfekt.

      • tina sagt:

        pferde sind aber fluchttiere und gewisse körperteile sind unmöglich riesig. nix perfekt.

      • Susi sagt:

        Fluchttier???
        Hmmm, Tina. Du vermiest mir grad mein Idealbild vom F***hengst, gopferdeckel.

      • tina sagt:

        sorry 😉

      • Franz Vontobel sagt:

        3 dl Samenflüssigkeit kommen bei einem Hengst pro Ejakulation, Susi – das gibt in jedem Fall eine ziemliche Sauerei.

      • Susi sagt:

        Ihr seid echt das Letzte. Jetzt werde ich keinen Mann mehr so nennen können, ohne an „Fluchttier“ und „3 dl“ zu denken!

      • Sportpapi sagt:

        Du hast die Männer bisher so genannt? Wie qualifiziert man sich denn für eine solche Bezeichnung?

      • Susi sagt:

        SP: Ja, natürlich, mit „du geiler“ vorne dran!!

        Die Qualifikation ist natürlich nicht einfach.
        😉

      • Martin Frey sagt:

        Gibt es dafür auch einen Workshop, Susi? So ähnlich wie der ML’sche für Ironie? 😉

      • Susi sagt:

        Gute Idee, Workshop (mit Diplom für erfolgreiche Abgänger).
        😀

      • Martin Frey sagt:

        ….Nach Erreichen des eidgenössisch anderkannten Diploms können sich die Absolventen für folgende anspruchsvolle Tätigkeit bewerben:
        http://www.deflorateur.biz/
        😉

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Susi: Wie tönt das für Sie als Frau: „Lieb und nett und möglichst ohne Widerspruch (!!!) am Tag, so soll die die perfekte Frau sein und in der Nacht soll dann die allzeit willige/verfügbare Stute rauskommen“

        Tönt das schlicht perfekt für Sie? Bieten Sie ihrem Mann gleichberechtigt das Gleiche, wie Sie es sich von ihm wünschen, oder ist es dann etwas Anderes? Finden Sie das wirklich gleichberechtigt/perfekt, dass jemand den ganzen Tag lang keinen Widerspruch äussert, sondern sich Ihnen 100% anpasst? Darf ich als Mann auch so (sexistische) Zoten von mir geben, ist ja schliesslich (hoffentlich) nur ein Witz? Oder?

      • Susi sagt:

        @HH: Das mit „allzeit verfügbar“ haben Sie jetzt dazu gedichtet, das ist eigentlich nicht das weibliche Äquivalent zur obigen Beschreibung eines Mannes.

        Grundsätzlich ist es vielleicht ein wenig ironisch eingefärbt, aber eigentlich kein Witz, neinnein. Ich halte sehr viel von Harmonie in einer Partnerschaft. Glaube, wenn man eine weise Wahl trifft, dass dann Widerspruch nicht oft nötig ist. Weil man bei den meisten Angelegenheiten die gleiche Haltung hat und wenn das mal nicht der Fall ist, darauf vertraut, dass der andere schon seine Gründe hat für sein Handeln, ohne dass man reinschwatzt, nörgelt, streitet. Da gibt’s vielleicht noch jede zweite, dritte Woche einen Widerspruch, das ist für mich vernachlässigbar. Ergo: Widersprüche kommen nicht oft vor, wenn man gut zusammenpasst.

      • Susi sagt:

        Zum anderen: Ich bin für Gleichberechtigung, glaube aber nicht an eine Gleichheit von Mann und Frau. Darum das „Harmonie am Tag, Hengst/Stute in der Nacht“-Idealbild. Ich verstehe Testosteronsteuerung bei Männern als etwas Selbstverständliches; ein Mann darf/soll im Bett der Frau auch mal sagen, wo es langgeht, die Führung übernehmen, Muskelkraft walten lassen.

        Einfach gestrickt und sexistisch? Sei’s drum.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Susi, Danke für Ihre Präzisierungen: Das mit dem „Widerspruch“ habe ich tatsächlich (wie oben beschrieben) anders verstanden (wie es halt oft vorkommt: einer passt sich einseitig dem anderen an). Was Sie beschreiben, ist natürlich die Idealvorstellung von Liebe, die nur selten verwirklicht wird und eine alte Sehnsucht der Menschen darstellt: „This heart of yours, May it be mine. This heart of mine, May it be yours“. Die Realität sieht oft anders aus (es treten „Widersprüche“ auf) und dann braucht es eben eine reife Gesprächskultur und Gegenseitiges Verständnis/Humor, Z.B. Meine Frau und ich, wir ergänzen uns ziemlich (sind recht verschieden) und deshalb finden wir uns auch immer noch sehr anziehend und faszinierend.

      • Hans Hintermeier sagt:

        / Dieses „Verschiedensein“ birgt eben auch viele „Widersprüche“ in sich, die man jedoch, wie Sie schön schreiben auch gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen kann (man kann sie besprechen, muss sie aber nicht auflösen), nicht einer muss sich dem anderen anpassen (und wird dann mMn uninteressant, langweilig).

        „…Das mit „allzeit verfügbar“ haben Sie jetzt dazu gedichtet, das ist eigentlich nicht das weibliche Äquivalent zur obigen Beschreibung eines Mannes….“. Dachte, so ein richtiger Hengst könne/wolle eigentlich immer und deshalb ist es mMn das weibliche Äquivalent. Wenn es nicht das weibliche Äquivalent wäre, bräuchte dieser Hengst ja ein ganzes Harem an Stuten!?! Zum Anderssein: Sicher habe wir Männer andere Hormone (oder zumindest in anderer Konzentration), ich hoffe

      • Hans Hintermeier sagt:

        /ich hoffe jedoch, dass sie den Männern auch zutrauen, frei entscheiden zu können, wann sie ihren Hormonen freien Lauf lassen (dies zur von Ihnen angesprochenen Steuerung, Hengste können dies nämlich nicht). Finde es auch schön, dass Sie „die klassische“ männliche Sexualität nicht abwerten, was ja in jüngster Vergangenheit oft getan wurde. Heute wird nämlich selbstverständlich erwartet, dass sich der Mann auch in der Sexualität ständig der Frau anpasst. Ironischerweise schliesst sich der Kreis wieder und viele heutige Frauen wollen wieder „klassische“ Männer. Interessant ist nur, dass anscheinend nicht wichtig ist, was „die“ Männer wollen, sie müssen sich einfach selbstverständlich dem momentanen Trend anpassen.

      • Hans Hintermeier sagt:

        /Wie es Fabian (8:32) treffend formulierte: „Müssen wir Männer uns tatsächlich verstellen, im Alltag oder im Bett, damit wir in ein ideales Rollenbild einer Frau passen? (Versuchen wir die Gegenthese zum Macho: Die Frau die immer willig hinhält..)“

      • Susi sagt:

        @HH: Danke für die lange Antwort! Ich muss nochmals präzisieren: Ich bin überhaupt nicht der symbiotische Typ, auch wenn ich Harmonie und Ähnlichkeit in der Beziehung mag. Was dazukommt: Wenn ich den anderen liebe, sollte ich ihm einfach auch zutrauen, dass es seine Richtigkeit hat, wenn er etwas anders macht als ich. Grosszügigkeit und Toleranz walten lassen. Manchmal vielleicht sogar Gleichgültigkeit. Man misst vielen Dingen zu viel Wichtigkeit an und dann entstehen daraus Konflikte. Wo es natürlich tatsächlich brenzlig werden kann, ist bei er Erziehung des Nachwuchses. Und da ist es wirklich sehr praktisch, wenn man gleich tickt wie der Partner. Mein Mann und ich tun das in den meisten Fällen. Findet er, ich sei zu streng, dann sagt er, dass ihm diese Tendenz auffalle. So etwas zu sagen

      • Susi sagt:

        So etwas zu sagen bzw. einfach zu erwähnen, reicht doch schon, um beim anderen eine Reflektion auszulösen.

        Zum Thema Verfügbarkeit, das stimmt, wenn die Stute zu wenig verfügbar ist, dann muss der Hengst sich vielleicht noch andere Stuten suchen. Oder anders ausgedrückt: Will man einen Tiger, dann soll man ihn nicht zur Hauskatze machen.

        Summa summarum: Ich appelliere auf allen Ebenen für Grosszügigkeit; man soll den Partner nicht zu ändern versuchen und jeder soll seinen Bedürfnissen möglichst folgen dürfen. Kann man diese Haltung wirklich mit echter Überzeugung einnehmen, kommt man sehr gut durchs Leben.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Susi: Sehr schönes Plädoyer für die Grosszügigkeit, schliesse mich dem gerne an. Sehe es oft bei Paaren: der Alltag hinterlässt seine Spuren, man beisst sich an Kleinigkeiten fest, sieht das Schöne/ Gute am Anderen nicht mehr. Grosszügigkeit/Humor und Vertrauen wirken hingegen Wunder (sich und den anderen nicht immer ganz ernst zu nehmen kann auch ab und zu wichtig sein). Den Anderen hingegen erziehen zu wollen, tötet früher oder später jede Liebe ab.

      • Susi sagt:

        „Den Anderen hingegen erziehen zu wollen, tötet früher oder später jede Liebe ab.“

        Den Partner erziehen geht gar nicht!!
        Ich finde, man sollte nichts verbieten oder vorschreiben. Höchstens Wünsche äussern (und sich freuen, wenn sie in Erfüllung gehen).
        🙂

  • Martin Frey sagt:

    „Ich glaube an dieser Stelle mal Frau Fischer, dass sie es als ehrliches Lob gemeint hat.“
    Das denke ich auch. Andererseits hat sie sich auch nicht wahnsinnig Mühe gegeben. Oder wie es Malena so treffend formulierte:
    „Zeigt vielleicht: Männer kritisieren ist tatsächlich einfacher als Männer loben.“
    Loben ist gemeinhin schwieriger als kritisieren, das kennen wir ja alle auch aus der Berufswelt. Insbesondere wenn die dazu gehörige Rolle ungewohnt ist. Fälschlicherweise wird es daher auch weniger gemacht.
    Und das gilt offenbar auch für Fr. Fischer.

  • Dreifachpapi sagt:

    Seid nicht so negativ. Ich glaube an dieser Stelle mal Frau Fischer, dass sie es als ehrliches Lob gemeint hat. Dass sie sich redlich bemüht hat, die positiven Anstrengungen der Väter zu würdigen. Sie sagt: „Danke euch für den Wahnsinnsjob, den ihr leistet. Er ist nicht schwerer als unserer. Das stimmt. Aber auch nicht einfacher.“ Damit bringt sie die Gleichwertigkeit von Frau und Mann wohltuend auf den Punkt.

  • Ed sagt:

    Kann das sein, dass einige KommentatorInnen hier ernsthaft vertreten, nicht getadelt sein Lob genug?
    Ich fürchte, das sind am Ende wieder genau die, die dann wieder drei Wochen schmollen, weil er mal wieder den Hochzeitstag vergessen hat.
    Macht Euch alle mal etwas lockerer – ein kleines Kompliment hat noch niemandem geschadet, weder dem Geber noch dem Nehmer. Und denkt immer daran: es ist Euer Leben und Eure Entscheidung, ob Ihr diese Zeit schmallippig und kratzbürstig oder entspannt und fröhlich verbringen wollt.

  • Markus Letho sagt:

    Liebe Frau Fischer
    Ich war noch nie einer der Männer, die sich in irgendeiner Weise zu kurz gekommen fühlen oder nicht gar ernst genommen oder nicht ganz männlich oder irgendetwas in dieser Weise, wie man das in letzter Zeit viel zu lesen oder hören bekommen hat. Nach ihrem „Dank“ bin ich aber das erste Mal versucht, so richtig Mitleid mit mir zu haben und in Elend zu versinken. Was haben Sie für ein Männerbild!

  • Diana sagt:

    Liebe Frau Fischer, Väter sind enorm wichtig und haben sich allein schon deshalb Lob verdient, wenn sie für ihre Kinder und Familie da sind. Deshalb danke für ihren heutigen guten Vorsatz!
    Nur eines möchte ich dazu sagen: „in Kinderfragen oft bloss als Zweitmeinung zu dienen, aber nicht wirklich als Experten“ – das sehe ich definitiv nicht so! Auch wenn Papa wenig Zeit mit den Kindern zusammen verbringt, heisst das überhaupt nicht dass er diese nicht gut kennt oder versteht. Manchmal tut er das sogar besser als zB die Mama.

  • Susi sagt:

    – Danke, dass wir allein mit der Freundin käfelen gehen dürfen, vielleicht sogar ohne zu fragen.

    – Danke, dass ihr nach dem Essen den Teller rausstellt.

    – Danke, dass ihr uns ein Sackgeld gebt, mit dem wir unsere bunten Heftli und manchmal sogar eine Maniküre bezahlen können.

    – Danke, dass ihr uns nicht züchtigt.

    Wie haben WIR es doch gut!!!

    – Danke, Andrea Fischer, für Ihre guten Texte. (Den heutigen nehme ich davon aus.)

  • fabian sagt:

    Das klingt mir durchwegs eher nach Forderungen stellen (‚dass ihr eure Flossen nicht auf den Tisch knallt‘ etc) als nach Akzeptieren wie der Mann ist und Danke für das sagen, was Mann leistet. Etwas perfide in meinen Augen, die angebliche Lobhudelei.

  • Malena sagt:

    1. Danke für euer Geld.
    2. Danke dass ihr nicht so schlimm seid wie ihr sein könntet. Danke dass ihr „versucht“, euren Kindern zuzuhören.
    7.&8. Danke dafür, dass ihr euch ohne Aufbegehren unseren Regimes unterstellt (Körper, Haushalt, Launen, Vorwürfe) ohne selbst Ansprüche zu entwickeln.
    4.&5.&9. Danke dass ihr trotz und mit unseren Schwächen liebt, während wir unerfüllbare Wünsche hegen und pflegen (der sanfte harte Versteher-Macho).

    Also für mich tönt dieses Loblieb halb herablassend, halb utilitaristisch. Über ein so formuliertes Arbeitszeugnis wäre ich jedenfalls nicht besonders glücklich. Zeigt vielleicht: Männer kritisieren ist tatsächlich einfacher als Männer loben.

    • Martin Frey sagt:

      Danke an Sie malena, dass Sie diese in der Tat ambivalente und wenig vollständige Würdigung kritisch beleuchten, als das benennen was es ist und wo möglich zu verbessern versuchen.
      In vollem Wissen dass die Autorin das selbstredend besser könnte, sehen wir Männer ihr das trotz eines schalen Beigeschmacks nach. Weil wir sie mögen und daher nicht so sein wollen, und auch nicht so wahnsinnig nachtragend sind. Ein weiterer unerwähnt gebliebener männlicher Zug. 🙂

    • mila sagt:

      Sehe ich genauso, Malena. Und ja, mich ärgert in diesem Fall auch explizit das kollektivierte (Frauen-)Wir, in dessen Namen die Autorin ihr fragwürdiges Loblied hervorbringt. Versuch von Selbstironie hin oder her: weder finde ich mich in dieser Art von Frauen’bild‘ wieder, noch in so einer Art von Beziehungs’vorstellung‘. Dabei habe ich zur Zeit mein Partner wirklich wirklich von Herzen zu danken. Aber nicht mit einem Pantoffelheldkränzchen (zumindest kommt mir der Text so rein).

      • Nadja sagt:

        Wie wärs mit weiterem oder treffenderem Lob, anstatt nur „motzen“?

      • mila sagt:

        Sorry, dies ist reine Privatsache. 😉 Zumal mein Partner den MB nicht liest (mit heutiger Ausnahme, begleitet von einigem Kopfschütteln – wie so oft bei den jüngeren Medienberichten über die sog. ‚modernen‘ Väter, bzw. was/wie sie angeblich sind oder richtigerweise sein sollten).

      • Luise sagt:

        Haha. Pantoffelheldkränzchen – treffender Ausdruck.

    • Muttis Liebling sagt:

      Dieses ‚Loblied‘ ist ironisch invers formuliert. Sie müssen die Sätze schon so lesen, wie sie gemeint sind, nicht wie sie geschrieben zu seien scheinen.

    • Hotel Papa sagt:

      1. Hat mich überhaupt nicht gestört. Schon eher stört mich, dass das einfach als Selbstverständlichkeit genommen wird, dass ein Mann 95% seiner Erwerbskraft kommentarlos abgibt, und dann beliebige Forderungen obendrauf gehäuft werden, weil, er hat ja bisher noch gar nichts für die Familie getan.

      • 13 sagt:

        @ Hotel Papa
        95% seiner Erwerbskraft kommentarlos abgibt?

        Wem gibt er sie denn ab? Wohnt nur die Frau in der Wohnung, die damit bezahlt wird? Isst nur die Frau das Essen, das damit gekauft wird? Sind es nur ihre Kinder, die neue Schuhe etc. brauchen?

      • tina sagt:

        aber herr papa, frau gibt doch auch ihre ganze arbeitsleistung ab im gegenzug, zusätzlich 100% fürsorglichkeit., mindestens 50% ihres soziallebens. 100% gebärmutter!

      • Hotel Papa sagt:

        Die Entscheidung darüber /wie/ dieses Geld ausgegeben wird, gibt er i.d.R. ab. Natürlich wird er aus dem Topf auch versorgt.

        Trotzdem ist es so, dass er für diesen seinen Anteil am gemeinsamen Familienaufwand häufig null Anerkennung erntet. Das ist einfach gegeben. Punkt. Und er hat damit noch NICHTS für die Famile getan.

      • 13 sagt:

        Also, wer die Entscheidgewalt hat und ob er dafür Aberkennung und Dankbarkeit erhält, ist doch in erster Linie von der Beziehung zwischen den Partner abhängig. So pauschalisieren würde ich das nicht.

  • Mark Wanner sagt:

    Herzlichen Dank! Mit solchen gegenseitigen wohlwollenden Worten unterstützen wir uns gegenseitig in unserem Ringen für unsere Frauen / Männer und Kinder und uns selbst.

  • Hans Hintermeier sagt:

    „Drum: Hören wir doch endlich auf, uns zu vergleichen und zu messen, wir Mütter und Väter. Benutzen wir unsere Münder lieber zum Küssen statt zum Jammern und Fordern. Bringt viel mehr.“ schön gesagt. Gegenseitige Wertschätzung ist viel konstruktiver und ermutigt auch stärker noch mehr sich gegenseitig zu unterstützen und anzupacken! So, jetzt geh ich den Geschirrspüler aus- und einräumen, bevor ich in den Stollen muss. Allen jetzt bereits ein schönes Wochenende.

    • fabian sagt:

      „Ah ja, danke, dass ihr die Quadratur des Kreises versucht, im Alltag sanft und rücksichtsvoll, aber im Bett ein Macho zu sein, und zwar kein grober, mei mei“

      Hans, bist du wirklich der Meinung, wir Männer müssen im Alltag sanft sein, und im Bett Machos werden? Müssen wir Männer uns tatsächlich verstellen, im Alltag oder im Bett, damit wir in ein ideales Rollenbild einer Frau passen? (Versuchen wir die Gegenthese zum Macho: Die Frau die immer willig hinhält.. oh, danke). Ich denke klar: nein.

      • Hans Hintermeier sagt:

        Natürlich haben Sie Recht. Ich habe aus dem Text vor allem das Positive/Konstruktive herausgenommen/ gesehen.

      • Hans Hintermeier sagt:

        – scheint doch in euch drin dieser Kern zu stecken, der sich verantwortlich fühlt.
        – Dass ihr versucht, euren Kindern zuzuhören und auch eurer Frau –> wir versuchen es nicht nur, wir machen es!
        – Und eure Söhne mit euch zanken und knuffen dürfen –> ist zwar selbstverständlich, aber trotzdem Merci
        – Und dabei, wie sie sich aller Mühe, Pilates, Magerpülverli zum Trotz dennoch verändern. Sie werden weicher, faltiger, behäbiger. Das ist völlig normal. Aber ihr liebt sie in der Regel trotzdem (es zählen ja bei Männern nicht nur die äusseren Werte)
        – Frau vertraut euch nicht hundertprozentig in dieser Sache. Danke, dass ihr trotzdem nicht das Handtuch werft.
        – Er ist nicht schwerer als unserer. Das stimmt. Aber auch nicht einfacher.
        – Hören wir doch endlich auf, uns zu vergleichen

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