Das schlechte Gewissen bleibt

Ein Gastbeitrag von Gabriela Hodel*

Mamablog

Wo kleine Kinder sind, ist Ablenkung nicht weit. Foto: iStock

Heute ist ein guter Tag. Eineinhalb Stunden Zeit, um in Ruhe einen Kaffee zu trinken und die Präsentation für den Nachmittag fertigzustellen. Mein erster Termin startet erst um 9 Uhr. Mein Mann bringt die Kinder in die Kita.

Manchmal sind die Tage auch weniger gut. Die Kinder sind krank, und mein Mann und ich rennen zwischen Geschäft und daheim hin und her – fliegender Wechsel beim Teekochen. Oder ich habe eine dringende Telefonkonferenz an einem arbeitsfreien Tag und muss die Kinder während einer halben Stunde beschäftigen. Während ich über Budgets oder Konzepte spreche, werden Hände, Gesichter, Kleider und Möbel bemalt. Kurz bevor die weisse Wand drankommt, ist das Telefonat glücklicherweise vorbei.

Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind toll, sie geben mir den Freiraum, auch mit zwei kleinen Kindern weiterhin einen anspruchsvollen Job stemmen zu können. Dies bedingt aber, dass ich Beruf und Familie mit viel Einsatz und Organisationstalent aneinander vorbei jongliere.

Homeoffice ist aber immer noch Office. Das heisst: Skype-Termine mit den Kindern zu Hause sind die Ausnahme. Es kommt einfach nicht vor, dass die Kinder stundenlang brav im Sandkasten Burgen bauen, während ich in Excelsheets vertieft bin. Um Qualität abliefern zu können, muss ich mich konzentrieren. Mit Piratengeschrei im Hintergrund geht das einfach nicht.

Dennoch. Es ist heute möglich, auch als Teilzeit arbeitende Mutter so etwas wie Karriere zu machen. Dazu braucht es ein gerüttelt Mass an Stressresistenz und eine robuste Kondition. Zu unflexibel sind die Kitazeiten und zu eng werden teilweise Termine gesetzt oder kurzfristig geschoben. Und so muss man mit dem schlechten Gewissen halt leben. Die Bedürfnisse der Kinder und die Erwartungen des Arbeitgebers können nicht immer vollends befriedigt werden. Dadurch erkläre ich mir auch, dass selbst bei einer Netzabdeckung von 98 Prozent in diesem Land laut einer Studie der HSG nur gerade 7 Prozent all jener, die von zu Hause aus arbeiten könnten, diese Möglichkeit auch nutzen. Das sind überraschend tiefe Werte.

Erstaunlich eigentlich, denn die Möglichkeit, meine Mails zu checken, wann und wo ich will, mich online zu Telefonkonferenzen zu verabreden, hat einen entscheidenden Vorteil: Ich bin oft ein unmittelbar erreichbares Mitglied meiner Familie. Teile die Freuden und Nöte meiner Kinder und meines Partners – zeitnah und in persona. Ich kann die Kinder auch mal früher aus der Kita holen, wenn sie krank sind, und am Abend das Liegengebliebene aufarbeiten.

Sheryl Sandberg, die Geschäftsführerin von Facebook, hat in ihrem viel diskutierten Bestseller «Lean In» einen Appell an die Gesellschaft verfasst: Frauen sollten Karriere und Familie unter einen Hut bringen können, was jedoch das Umdenken aller Beteiligten verlange – vor allem von uns selbst. Denn das schlechte Gewissen höre erst dann auf, wenn dieses Arbeitsmodell zur gesellschaftlich akzeptierten Norm werde. Sie spricht mir aus der Seele.

119 Kommentare zu «Das schlechte Gewissen bleibt»

  • Barbara sagt:

    Bei uns wurde HomeOffice eingeführt, als meine Tochter ca. 10 Jahre alt war. Ich habe telefonischen Kundenkontakt (ich arbeite im Helpdesk der IT einer Grossfirma).
    Ich habe meine Tochter trotz HomeOffice immer zur Tagesmutter geschickt. Ich finde es unprofessionell, wenn mich ein User mit einem Problem anruft und im Hintergrund redet oder spielt ein Kind oder hört eine Hörkassette oder was auch immer. Der Vorteil war sicher, ohne Arbeitsweg, dass die fremdbetreuten Zeiten täglich 2 Stunden verkürzt waren. Als sie dann in die Oberstufe kam und mehr Lektionen und Hausaufgaben hatte, konnte ich am Morgen im Geschäft arbeiten und nachmittags zu Hause. So hatten wir keine Fremdbetreuung mehr und das Kind störte nicht, da sie eh nach der Schule die Ruhe brauchte um zu lernen.

  • Sabine sagt:

    In Zeiten, wos immer weniger Jobs für immer mehr Arbeitswillige gibt, ist klar, dass die Jobs an jene gehen werden, welche bereit sind, mehr als andere zu leisten.

  • Familienernährerin sagt:

    @sofie und bitte machen Sie sich stark dafür, dass wir Schweizer auch irgendwann eine bezahlte Elternzeit haben wie in Deutschland. dann müssen nicht beide 100% arbeiten um den Job auf sicher zu haben und dann noch das Kind outsourcen. Es muss sich was ändern in den Köpfen der Menschen hier. sonst haben unsere Kinder später denselben Stress mit Baby in Fremdbetreuung abgeben und Doppelbelastung. Keine Zeit/Kraft genügnd lang zu stillen dafür burnouts und noch höherer Gesundheitskosten. Bevor es die AHV und MSV gab, dachten auch die meisten man könne sich das nicht leisten.
    und noch ein Buchtip für Sie „Heim will“ . Alles Gute!

    • Sportpapi sagt:

      Es arbeiten aktuell nicht beide. Sondern die Familie lebt vom Lohn der Mutter, die nun kündigt, weil sie ihr Pensum nicht reduzieren darf.

  • Lea sagt:

    Ich habe das Glück, dass ich meine Zeit selber einteilen kann, da ich selbständig bin und weil ich mit wenig Arbeitsaufwand genug verdiene. Arbeiten bei denen ich gut unterbrochen werden kann (zB. Haushalt, Ideen sammeln…) mache ich dann, die Kinder mich vermutlich brauchen (spielen in der Wohnung…), arbeiten bei denen eine Unterbrechung meine Konzentration stört (Recherche, schreiben…) mache ich dann, wenn die Kinder mich vermutlich nicht benötigen (draussen spielen, schlafen…) und Arbeiten bei denen die Kinder stören (Kundenbesuche, Telefonate…) dann, wenn jemand für sie schaut (Nachbarn, Erzeuger, Kindergarten…).

    PS: Die HSG Studie ist Schwachsinn, da Abwesenheiten von 68,7% (Büro) bzw. 31,3% (Home Office) und eine Burnout Häufigkeit von 48% bzw. 5% absurd hoch ist.

  • Rösli sagt:

    Liebe Sonja, ihre Überlegung finde ich persönlich sehr reif und gerecht. Denn die meisten Eltern vergessen, Kinder haben kein Rückgabe recht. Ich bin 100 Prozent Mutter und Hausfrau. Klar können wir uns nicht alles leisten aber die gemeinsame Zeit mit der Familie kann uns niemand nehmen. Mein Mann ist ebenfalls sehr froh, daß er in einer bodenständiger und sehr strukturierten Partnerschaft, Familie und alleinverdiener sein darf.
    Hüt ab, wenn sie sich das so genau überlegen!!!

    • Peter Gamper sagt:

      meine worte… 🙂 danke rösli. es gibt zum glück noch leute die realistisch, bodenständig und verantwortlich sind. man kann einfach nicht beides seriös leben. entweder man ist kader in einer firma oder man ist hausfrau/mutter/hausmann/papi. aber wir leben ja in dieser „alles ist möglich“ gesellschaft wo jeder sein ego ausleben will und ums „verrecken“ karriere machen will. als wenn es kein morgen mehr gäbe wenn man halt mal 3-4 jahre schaut dass die kids einen guten lebensstart haben.

      • tststs sagt:

        Puh, ich bin weder Kader noch Mami… und jetzt…?! Soll ich mich auflösen?!? 🙂

      • Karla Meyerbach sagt:

        Das geht zwar etwas am Thema des Blogs vorbei, aber lieber Peter Gamper Sie behaupten, dass man nur einen guten Lebensstart haben kann, wenn man 3-4 Jahre bei Mama/Papa sein darf? Ich bin überzeugt vom kindlichen Bedürfnis nach sicherer und stabiler Bindung. Aber ich denke nicht, dass dies ausschliesslich im Elternhaus passieren kann/muss. Da ist er wieder, der Mythos der psychisch vernachlässigten und gestörten, ach-so-bedauernswerten Hortkinder. Die Realität sieht meiner Meinung nach ziemlich anders aus.
        Wohlgemerkt, diese Diskussion hat wenig mit dem heutigen Thema des Blogs zu tun.

      • Emanuela sagt:

        Zu blöd, dass nach 3-4 Jahren der alte Job nicht mehr da ist! Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es verdammt schwierig ist nach einer 4-jährigen Babypause einen Job zu finden der einen auch etwas fordert und Spass macht! Eine Frau die einen Beruf gelernt, ein Studium abgeschlossen hat, will nicht einen Hotline Job annehmen wegen den flexiblen Arbeitszeiten und sich dann noch anschnauzen lassen! Deswegen kann Frau nicht einfach aufhören, leider…

  • Rosa Grün sagt:

    Man muss einfach wissen, dass man, um zu hause zu arbeiten, genauso eine Kinderbetreuung braucht, zumindest wenn die Kinder im Vorschul- oder Primarschulalter sind. Die Idee, dass man gleichzeitig Kinder betreuen und noch was anderes arbeiten kann ist nicht realistisch, das muss einem von vornherein klar sein.

  • B. Suter sagt:

    Es geht primär um die Kunden und Abnehmer, welche für Teilzeit Verständnis zeigen müssen. (Ansprechpartner nicht jederzeit erreichbar, Beantwortungszeit geht länger etc.) Machen die nicht mit, erübrigt sich die gesamte Diskussion.

    • tststs sagt:

      Ich sehe Ihren Punkt; nur mein Blick in die Realität sagt mir, dass die Bevölkerung (als Kunde und Abnehmer) kein Problem damit hat. Ich habe noch nie gelesen, dass jemand sich beschwert, weil er am Ärztesonntag im Notfall zu einem anderen Arzt muss. Oder dass er am Sonntag an keinen Bankschalter gehen kann. Oder dass seine Lieblingsbeiz am Montag geschlossen hat…
      Oder noch krasser: eine Woche hat 168 Stunden, selbst bei einem 100%-Pensum (45h Woche) ist man 2/3 der Zeit nicht am arbeiten/erreichbar! 😉

      • Sportpapi sagt:

        Ich habe mich durchaus schon beschwert über die Projektleiterin, mit der ich zusammengearbeitet hatte, die mir immer am Montag Mails schickte mit dringenden Aufträgen, die unbedingt bis Mittwoch erledigt sein mussten. Weil sie nur an diesen beiden Tagen arbeitete. Natürlich mussten auch alle Sitzungen an diesen beiden Tagen stattfinden.

      • Christoph Bögli sagt:

        Alles eine Frage des Masses. Die vielerorts zu restriktiven Öffnungszeiten von Behörden, Post, Banken, etc. sind durchaus ein Ärgernis, ebenso bei Teamarbeit wenn Leute die halbe Woche nicht verfügbar sind. Zumindest wenn es eine wichtige Stelle ist, deshalb beisst sich das ja meist ab einem gewissen Punkt mit der Verantwortung einer höheren Position. Wo genau die Grenze liegt – bei 80%, 60%, 40%? – ist natürlich job-spezifisch, aber eine Grenze gibt es durchaus..

      • 13 sagt:

        Ich finde halt auch, dass ein Unterschied zwischen flexibler und unflexibler Teilzeitarbeit besteht. Wenn ich an Sitzungen in einer sehr teureren Runde (einige Anwälte und Behörden, 99% vom Staat bezahlt) mitbekomme, dass man 30 Minuten Zeit hat, darüber zu diskutieren, wann der nächste Termin sein soll, weil es keinen Tag gibt, wo alle arbeiten. Oder wenn mir ein Richter pünktlich um 17.00 Uhr sagt, wir müssten jetzt abbrechen, weil die KITA schliesst, dann ist das sehr ärgerlich. Ob er aber daneben die Entscheide an drei oder fünf Tagen schreibt, ist mir egal. Ich arbeite auch 80%, mir käme aber nie in den Sinn, mich an meinem Freien Tag für wichtige Termine zu versperren. Ich kompensiere das dann einfach an einem anderen. Das bringen nun mal gewisse Positionen mit sich.

      • tststs sagt:

        Dass man sich mal darüber ärgert… ja eh… kenn ich doch auch… wieso hat die Migros auf dem Land am Samstag aber auch nur bis 17 Uhr geöffnet?!? Der verwöhnte Städter möchte auch in den Skiferien noch um 19.55 Uhr bedient werden 😉

        Aber eben, zwischen Ärger und Verunmöglichung der Arbeit liegt schon noch ein Unterschied. Jedes der genannten Beispiele ist ärgerlich, aber sie waren dann doch überlebbar 😉

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Versuchen Sie doch mal, mit ihrem Lädeli um 16 Uhr zu schliessen, wenn die anderen rundherum bis 20 Uhr offen haben.
        Vieles geht notfalls. Aber wieso sollte man, wenn man es einfacher haben kann?
        Ausserdem hat 13 auf einen wichtigen Punkt hingewiesen. Wer reduziert wegen der Kinder ist eben gleichzeitig vielfach auch unflexibel. Das ist nicht verleichtbaren mit der studentischen Teilzeitkraft, die auch mal in Ferienzeiten voll anwesend ist etc.

      • Hans Hintermeier sagt:

        Also ich erlebe es auch fast täglich, braucht man die verantwortliche Person, heisst es oft: die ist erst wieder nächste Woche erreichbar o.ä. und dann ist man wieder in einigen Dossiers mehr blockiert und kann selber mit den Fachberichten nicht fortfahren. Da geht oft viel wertvolle Zeit verloren. Mich nervt das langsam auch. Früher konnte man die Sachen schneller erledigen (heute geht es fast doppelt so lange, weil wichtige Fachperdonen ständig abwesend sind, die Zusammenarbeit funktionierte besser, gerade im interdisziplinären Bereich

      • Christoph Bögli sagt:

        @tststs: Klar, ein Weltuntergang ist nichts davon, man kann sich mit etwas (oder allenfalls viel) Aufwand auf alles einstellen. Allerdings kann und wird dieser Aufwand als Nachteil ausgelegt und ist darum ein Hauptgrund, wieso es Teilzeitler vielerorts schwer haben.
        Beim Dorfladen oder der Post funktioniert das Ganze ja nur deswegen, weil die ein Quasi-Monopol haben. Auf dem oft hart umkämpften Arbeitsmarkt ist das aber selten der Fall, erst recht nicht weiter oben, wo es noch enger wird. Wenn das Unternehmen dann die Wahl hat, ob der neue Manager jemand wird, der flexibel und ständig verfügbar ist, oder jemand, der ausschliesslich Montag bis Mittwoch während Kita-Öffnungszeiten Termine wahrnehmen kann, dann ist der Entscheid wohl oder übel klar..

  • Christoph Bögli sagt:

    1. Ein schlechtes Gewissen macht man sich immer noch selber und wenn man es offenbar darauf anlegt findet man auch immer einen Grund dafür.
    2. Wer „Homeoffice“ ins Spiel bringt beim Thema Beruf und Familie bzw. Kinderbetreuung, der unterliegt einem Irrglauben, was „Homeoffice“ eigentlich ist oder sein soll. „Homeoffice“ soll keineswegs dazu dienen, dass man während der Arbeit noch den Haushalt schmeissen oder die Kinder betreuen kann. Der einzige allgemeine Vorteil von „Homeoffice“ ist dass man sich den Arbeitsweg spart und damit etwas Zeit für anderes gewinnt, zudem die Arbeitszeiten flexibler nutzen kann, wenn dies der Arbeitgeber erlaubt.

    • Laurence sagt:

      Genau! Daher ist auch mit der Illustration Mami mit Kind vor PC genau das falsche Bild für Homeoffice. Schade. So schafft man sicher keine Akzeptanz dafür.

  • Christoph Bögli sagt:

    Man kanns drehen und wenden wie man will, aber wer einen zeitintensiven und fordernden Beruf mit einer zeitintensiven und fordernden privaten Aktivität (wozu Kinder definitiv gehören) kombinieren will, der hats nie einfach und definitiv wenig Zeit für etwas anderes. Dass das möglich sein soll und auch ist, wie das Beispiel zeigt, ist sicherlich korrekt, dass es aber einfach, angenehm oder gar lustig ist, ist schlicht unmöglich und lässt sich darum auch nicht einfordern. Was im übrigen auch das Scheinheilige an solchen „CEO-Mums“ wie Sandberg ist, denn die verschweigen gerne, dass ein solches Leben nur deswegen funktioniert, weil sie Workaholics ohne Privatleben sind. Und dafür meist noch mit eigener Nanny und Putzfrau. Wer dem nacheifert, der sollte sich hinterher nicht beklagen..

  • Karla Meyerbach sagt:

    Um es nochmals anders auszudrücken : meiner Meinung nach muss man die Themenkomplexe „Elternschaft&Berufstätigkeit“ und „Home office“ völlig voneinander losgelöst betrachten. Die Vermischung dient keiner Lösungsfindung, weder hier noch dort. Die beiden Themen berühren sich nur marginal, ansonsten kommt nur Stress auf, auf Seiten der Eltern sowie – verständlicherweise – auf Seiten der Arbeitgeber. Wer ein kleines Kind zuhause betreut ohne weitere Unterstützung, leistet meiner Meinung nach keinen ganzen Arbeitstag im Sinne des Arbeitgebers.

    • Martin sagt:

      Das Problem ist, dass nur die Anwesenheit zählt.
      Wenn ich die Arbeit in 80% der Zeit erledige und dafür nur 80% anwesend bin und 80% Lohn bekomme ist dies eigentlich ein guter Deal für den Arbeitgeber.
      Ich behaupte mal in der allermeisten Firmen ist man besser dran wenn man 100% anwesend ist 100% Lohn bekommt und halt jeden Tag ein paar Stunden verbrät. z.B. mit Kommentaren hier.

  • Tom Seinige sagt:

    Sehr schön bringt das Michèle Roten in ihrer Kolumne auf den Punkt.
    http://ausschalten-auftanken.ch/homeoffice/

  • Sonja sagt:

    Wir stehen aktuell vor der Kinder-Frage. Mein Mann möchte welche, ich eher nicht, denn ich bin nicht bereit, meinen Job aufzugeben und ich habe keine Lust auf den Stress Job und Kinder unter einem Hut zu bringen. Habe jetzt schon genug zu tun. Mein Mann ist auch nicht bereit, sein Pensum zu reduzieren, weil er meint, er könne seinen Job dann nicht mehr ausführen. Somit hat sich meiner Meinung nach die Frage erübrigt…
    Hut ab an alle Frauen, die das machen und dabei sich selber hinten dran stellen!

    • Loulu sagt:

      Es ist nicht immer ein hinten anstellen. Ich kümmere mich tausendmal lieber um mein Kindchen und fröhne meinen tollen hobbies nach als in einem Grossraumbüro mich zu langweilen. Aber toll für sie wenn ihr Job sie anscheinend total ausfüllt.

      • tststs sagt:

        Es gäbe auch die eine oder andere Sache, die ich noch lieber machen würde als meinen Job… aber leider bezahlt keines davon meine Rechnungen…

      • Anna sagt:

        Lieber einen langweiligen Job zu haben, der bezahlt wird, als finanziell abhängig vom Partner! 50 % Scheidungsrate -daran sollte man öfters denken!

  • Loulu sagt:

    homeoffice ist toll, ich konnte es ca. 3 Jahre machen, bis mein Job nach Polen ging. Und nun habe ich das Glück dass das Einkommen von meinem Mann reicht. Ja das ist ein grosses Glück welches in der Schweiz der Mittelstand immer noch hat. Schaut euch mal um in Europa, das können sich vielleicht gerade mal die Süddeutschen noch leisten. Auch uns nicht arbeitenden Müttern möchte man Schuldgefühle einjagen. Waaas du arbeitest nicht und hast nur 1 Kind? Man sollte das machen wie es für einen am besten ist. Als ich homeoffice gemacht hatte arbeitete mein Mann nicht, und wenn es ihm stinkt werde ich wieder gehen, aber solange das Geld von 100% Arbeit reicht, sehe ich nicht ein warum wir mehr arbeiten sollten. Ich sehe es als ein Privileg, welches fast nur hier noch besteht.

  • Karla Meyerbach sagt:

    Es gibt auch Arbeitgeber, die Familiengründung unterstützen – auch an Orten, wo man sie gar nicht erwartet, z.B. in einem patriarchal organisierten kMU. Wahrscheinlich auch deshalb, weil hier noch verstanden wird, dass eine Gesellschaft nur weitergeht, wenn Kinder geboren werden. Ich treffe auf viel Entgegenkommen und Verständnis mit meinem 80% Pensum, führe weiterhin ein internationales Team von 25. Das geht dank Kita, einer gleichberechtigten Partnerschaft u gegenseitigem Vertrauen mit meinem Arbeitgeber.
    Zu diesem Vertauensverhältnis gehört es aber, dass ein Tag Zuhause mit meinem Kind kein bezahlter home office Tag ist. Mit einem Kleinkind kann ich nur sehr begrenzt arbeiten: Mails lesen und beantworten, kurze Telefonate führen etc.
    Das ist nicht Home Office, sondern Flexibilität!

  • mamma sagt:

    Schlechtes Gewissen bekomme ich beim sogenannten Homeoffice. Mails in Ruhe beantworten und dazwischen die Kinder anfauchen, weil sie ständig dazwischen funken/streiten/Füdli geputzt haben möchten, ist für mich nicht ok. Persönlich finde ich, dass „Homeoffice“ eine Mitarbeiter einlullende Augenwischerei ist. Ich bin für flexible Bürozeiten undflexiblere Kita/Hort-Zeiten. Für mich ist Home mein Heim, und Office mein Büro. Ohne gegenseitige Unterstützung zwischen meinem Partner (arbeitet 80%) und mir (60%) funktioniert die „Doppel“-Erwerbstätigkeit nicht. Und wo bleibt die Diskussion, wenn es um Pflegefachkräfte, Bauarbeitende, Lehrpersonen usw. geht? Immer diese Bürolisten…;-)

  • Sofie sagt:

    Danke @Familienerährerin für den Support! Wir werden jetzt auch schauen, dass das für uns irgendwie geht. Zum Glück waren wir vorausschauend und haben einiges angespart und uns zB. kein Auto gekauft, so können wir nun die Kosten senken.

    • Widerspenstige sagt:

      Sofie, machen Sie bitte nicht den Fehler und bleiben zu 100% zu Hause. Der Anschluss nach einem Jahr Pause ist schwieriger als gedacht und es wird auch dann nicht einfacher sein. Im ersten Jahr schläft das Kleinkind oft und in dieser Zeit können Sie sich auf die neue Situation einstellen. Vielleicht wäre ein Mütterhilfeverein im Einsatz (Spitex?), welche in Ihrer Nähe so etwas anbietet?

      • Familienernährerin sagt:

        Sofie, machen Sie bitte nicht den Fehler und gehen 100% arbeiten. Es wird Ihnen das Herz zerreissen. Ihr Kind wird sich verändern (nachts öfters zu Ihnen wollen oder nur noch mit Körperkontakt schlafen können, weil es Nähe aufholen muss, die es tags nicht hatte. In der Kita wird nicht stundenlang geschmust und geherzt, und der Papa macht das je nachdem auch nicht so innig wie Sie- er ist auch super wichtig, aber in den ersten 24 Monaten sind Sie die Nummer 1 fürs Kind, selbst wenn Sie Superkarrierefrau und er Tophausmann sind, wie das bei uns der Fall war. Ich hatte die rechnung ohne die Biologie gemacht). Andere top ausgebildete Leute finden auch nach 1-2 Jahren wieder eine gute Stelle. Kenne mehrere solche! Lückenloser CV wird vom typischen Schweizerüberbewertet! Sage ich mit HR-Einblick

    • Widerspenstige sagt:

      Wie oben u.a. @13 erwähnt, ist der von Ihnen genannte Job ja durchaus für Sie gut und Sie möchten eigentlich bleiben. Aber Ihr Mann macht eine Weiterbildung etc. Vielleicht finden Sie mit ihm einen Kompromiss, was diese Weiterbildung anbelangt und Sie stecken nicht deswegen zurück? Ihr Arbeitgeber muss Ihnen entgegen kommen, aber Ihr Mann nicht? Ich weiss nicht…

      • Hans Hintermeier sagt:

        Dass ihr Mann ihr nicht entgegenkommen kann ist für mich so auch nicht nachvollziehbar. Steckt evtl. mehr dahinter? Könnte es sein, dass sie vor allem Kinder wollte und er nur einwilligte, wenn er seine Weiterbildung machen kann? Selbstverständlich sind immer beide Eltern, aber ich sehe es oft in meinem Umfeld, dass ab einem gewissen Alter die Frauen unbedingt Kinder wollen und die Männer sich auch ein Leben ohne Kinder vorstellen könnten.

  • Sofie sagt:

    Die Schweiz ist immer noch im Niemandsland, wenn es darum geht, dass auch Mütter arbeiten können. Habe vorgestern nach dem Mutterschaftsurlaub meinen Job verloren. Der Arbeitgeber (Tochterfirma der Swisscom) meint ich könne nur 100% oder gar nicht arbeiten, auch nicht 80%. Für mich grenzt das an Erpressung. Ich bin super qualifiziert und habe ein top Zwischenzeugnis wo ausdrücklich steht, dass ich „immer termingerecht geliefert“ habe. Da geht es nur um die Einstellung der Manager. Ich verdiene bis im Herbst noch alleine unser Familieneinkommen, da mein Mann eine Weiterbildung macht, also haben wir jetzt ein grosses Problem. Aber so etwas wie soziale Verantwortung kennen ja heute die meisten Unternehmen nicht mehr.

    • Martin sagt:

      Das ist leider gängige Praxis und völlig legal. Trifft übrigens auch Männer die Teilzeit arbeiten wollen. Durch die täglichen Meldungen aus dem Wirtschaftsteil können die Arbeitgeber den Druck noch erhöhen.
      Was bleibt ist eine Stelle beim Staat oder die Selbständigkeit. Noch viel Glück.

      • Sofie sagt:

        Ja stimmt Martin, es trifft auch Männer. Familie findet einfach so keine Anerkennung in der Schweiz, es ist unglaublich. Ich habe auch im Ausland gelebt und da ganz anderes erlebt. Da blickt man voller Anerkennung auf eine Frau, die 3 Kinder hat und auch noch 60% arbeitet und man is froh um ihre Arbeitskraft.

    • 13 sagt:

      @ Sofie
      Es tut mir leid, dass Sie nun ohne Job dastehen. Aber wenn ich Sie richtig verstehe, haben Ihren Job nicht verloren, sondern Sie waren nicht bereit ihn weiterhin so auszuüben, wie Sie es zuvor getan haben, nämlich in Vollzeit. Mit 100% hätten Sie doch bleiben können. Wenn wir wollen, dass die Frauen in der Geschäftswelt gleichberechtigt angeschaut werden, dann sollten sie auch so agieren. Ein Mann hätte hier eher gesagt: „Ich kann nicht reduzieren.“ als „Ich konnte nicht bleiben.“ und sich dann neben den 100% eine andere Stelle gesucht.

      • Familienernährerin sagt:

        @Sofie Einer Freundin ist das Selbe passiert. Topausbildung, grosse Firma, Mann gerade Anfans Selbständigkeit-kaum Einkommen. Zu ihrem Trost. Sie sagte kürzlich wieder, das sei das Beste gewesen, was ihr und ihrem Sohn damals hatte passieren können! Sie musste sich arbeitslos melden und suchte sich eine neue Stelle, die sie dann auch fand. War dann aber nicht nur ein paar Monate sondern ein Jahr zu Hause beim Baby, was sie enorm genossen hat. Sie werden so schnell gross. Man verpasst im ersten Jahr so viel wenn man ausser Haus arbeitet und den ganzen Tag weg ist. Auf dem Sterbebett bereut man nicht, dass man zu wenig Zeit für die Karriere hatte, sondern zu wenig Zeit für die Familie.

      • Martin sagt:

        @13 Ich keine einen Fall von zwei Teilzeitstellen, eine wurde „überredet“ 100% zu arbeiten die andere entlassen.

        Das Problem ist, dass man auf vielen Stellen nur Vollzeit einsteigen kann. Mit Glück kann man dann reduzieren. Verliert man die Stelle hat man dann definitiv ein Problem. Kita und Hort kann man meistens nicht kurzfristig aufstocken.

      • Sofie sagt:

        13, ich finde es eine Sauerei, dass wir unser Leben scheinbar nur nach der Geschäftswelt richten müssen/dürfen. Es ist absolut nicht ok, wenn ich mein 4 Monate altes Kind 5 Tage die Woche 12 Stunden in fremde Obhut geben muss, weil beide Eltern, Volllzeit arbeiten müssen, um ihre Jobs nicht zu verlieren. Der Job muss immer wichtiger sein als alles andere, man „kann IMMER reduzieren“. Ich habe 3 erfolgreiche Unternehmen mItaufgebaut, für meine Projekte x Preise gewonnen und das teilweise gleichzeitig mit Teilzeit-Pensen. Es ist medizinisch nachgewiesen, dass ein Kind minimum im ersten Jahr die Eltern wirklich braucht. Es geht in anderen Ländern auch und deren Wirtschaft geht es auch gut, plus sie haben ganz andere Wertehaltungen entwickelt, was das Thema Karriere betrifft.

      • Sportpapi sagt:

        Sofie, das Problem ist doch, dass Sie trotz Mutterschaft Haupternährerin sind. Wir sprechen ja offensichtlich nicht von Working Poors. Sondern davon, dass Ihr Mann genau jetzt eine Weiterbildung macht, weswegen er offenbar nicht zum Kind schauen kann (oder kann er? Warum tut er es nicht?) und nichts verdient. Also total ausfällt.
        Ist das wirklich das Problem Ihres Arbeitgebers?

      • tststs sagt:

        Ein Problem, das hier sicherlich auch mitspielt, ist doch, dass wir in der Schweiz immer noch von einem Zeitlohn, und nicht von einem Leistungslohn ausgehen. Ich stelle lieber den Kinderlosen ein, der 100%anwesend ist (sprich seine Zeit absitzt), als ein Elternteil, der die gleiche Leistung in 80% erbringt!
        So verstehe ich es auch bei Sofie, die geforderte Leistung wurde erbracht, nur hat Sofie dummerweise zu wenig Zeit dafür aufgewendet! Bitter, aber wahr…

      • Sportpapi sagt:

        Ich verstehe Sofie eher so, dass sie bisher 100+ gearbeite hat und eine tolle Mitarbeiterin war. Und jetzt nur noch 80% will. Und das einfordert, weil sie das als ihr Recht sieht.

      • Werner Be sagt:

        Ich verstehe das Gejammer nicht…?
        Hat Sie jemand gezwungen ein Kind zu bekommen? Und, konnten Sie vor der Schwangerschaft nicht rechnen um zu sehen das Sie sich das nicht leisten können?
        Diese Generation „mirstehtder fünferunds’wegglizu“ nervt immer mehr!

      • 13 sagt:

        @ Martin
        Ok, aber mit Sophies Fall hat das nichts zu tun. Sie hätte 100% bleiben können, wollte sie nicht und gibt nun der Firma die Schuld. Mich nervt das jeweils, denn genau solche Einstellungen bringen die anderen berufstätigen Mütter, die bereit sind nach den bestehenden Spielregeln zu spielen, in Verruf. Ich persönlich will keine Sonderbehandlung, nur weil ich Mutter bin. Ich wünsche mir aber Akzeptanz, d.h. einen Arbeitgeber, der mich trotz 3 Kinder anstellt, der mir daraus, dass ich meine Rechte wahrnehme (Mutterschaftsurlaub, Stillen, seltenes Fernbleiben bei Krankheit) keinen Strick dreht und der bei Beförderungen/Projekten meine Leistung und nicht meine persönliche Situation oder mein Pensum bewertet.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13

        die „Spielregeln“ sind aber nicht für alle gleich spielbar (und das sage ich nun als 100%zuhause-seiende), das Problem ausschliesslich bei den Frauen zu verorten finde ich daher auch nicht ganz fair.
        Offenbar herrscht doch noch zuwenig kreatives Denken um mit Teilzeitpensen eine Firma ebenfalls erfolgreich über die Runden zu bekommen; und „sich was anderes suchen“ ist ja sehr leicht gesagt wenn man unabhängig ist, aber mit einer Familie ist das dann schon nicht mehr so einfach; jedenfalls wenn man ein Arbeitsnomandendasein nicht als Ziel hat…

      • 13 sagt:

        @ BS
        Da haben Sie recht, nur ist das dann nicht ein privates Problem? Ich bin durchaus der Meinung, dass Karriere auch in (hochprozentiger) Teilzeit möglich ist. Nur wird man es nicht so einfach schaffen, alle Arbeitsgeber davon zu überzeugen. Und da ist in erster Linie ein Geben und ein Nehmen gefragt, absichtlich in der Reihenfolge. Es ist die Anspruchshaltung, die mich stört. Ich will jetzt diesen guten Job behalten, aber auch beim Kind bleiben, und wenn mein Arbeitgeber das nicht akzeptiert, ist er ein herzloses A… und man selber das Opfer. Man könnte es eben auch privat anpacken, heimgehen und dem Mann sagen, ich habe es versucht, ich kann nicht reduzieren, was machen wir? Kannst Du evtl. etwas runter? Ich habe oftmals das Gefühl eine Frau erwartet vom AG mehr als von ihrem Mann…

    • Sportpapi sagt:

      @Sofie: Und warum arbeiten Sie nicht 100 Prozent, wenn Sie doch Hauptverdienerin sind? Sie können sich ja dann immer noch nach einem neuen Job umsehen.
      Mit dem Arbeitgeber hat das relativ wenig zu tun. Abgesehen davon, dass auch Sie ihn offenbar erpressten. Bzw. es hat halt ein Kräftemessen stattgefunden, und Sie haben verloren.

    • Caro sagt:

      @Sofie: Ich kenne Frauen in den Ländern Norwegen, Schweden und Frankreich, wo die Situation so viel frauenfreundlicher organisiert ist. Aber genau in diesen Ländern ist Teilzeitarbeit fast nicht vorhanden. Alle arbeiten 100%.
      Es gibt wenige Länder, wo Teilzeitarbeit so verbreitet ist wie in der Schweiz.
      Sie können also nicht von anderen Ländern träumen, und selber 100% Anstellung kategorisch ablehnen.

      • 13 sagt:

        @ Caro
        Das ist zwar richtig, aber unter 100%-Arbeit versteht man nicht überall das Gleiche. Es gibt Länder mit Bürozeiten von 7-15, da arbeitet man ausnahmsweise bis 17.00 Uhr und das wird dann als Überzeit bezahlt.

      • Widerspenstige sagt:

        Genau das ist der springende Punkt bei den erwähnten Ländern: die Arbeits-/Freizeiten sind vor allem in N und S im Drei-Phasen-System dh von 08.00 – 16.00h Arbeit, dann Freizeit und das fast durchgehend in allen Branchen. Das geht gut mit einer 100% Anstellung, wenn man die ersten 48 Monate das Kind selber versorgen kann und vom Staat abgesichert finanziert wird. Deshalb sind die Steuern entsprechend hoch, aber man bekommt entsprechend viel davon retour. Bei uns ist das viel zu wenig transparent, wohin die Steuerfranken genau fliessen. Wir verlochen lieber in Tunnels Milliardenbeträge, als endlich Milliarden in eine vernünftige Familienpolitik zu investieren. Kühe und Beton ist wertvoller wie nicht nur mir scheint!

    • Stevens sagt:

      @Sofie: Machen sie sich keine Sorgen.
      Sie haben einen sehr gut bezahlten Job, wenn sie mit dem sie mit 80% Pensum eine Familie alleine ernähren können.
      So einen Job findet nicht jedermann. Da sie auch noch super qualifiziert sind und ihr Zwischenzeugnis auch top ist, dürfte es ein leichtes sein für sie, einen neuen Job zu finden.

      Kündigen sie, arbeiten so lange sie müssen 100% und suchen sie sich einen Arbeitgeber, der ihnen und ihren Wünschen passt.

      Verstecken sie sich nicht. Sie haben die defensive Jammerhaltung wirklich nicht nötig.

    • Laurence sagt:

      Sie haben Ihren Job verloren, weil sie nicht bereit waren zum gleichen Pensum wieder arbeiten zu kommen. Das ist korrekt. Für eine Pensenänderung braucht es zwei. Suchen Sie sofort – auch schon während der Kündigungsfrist!

  • 13 sagt:

    Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten können für berufstätige Eltern (nicht nur Mütter!) ein Segen sein. Und ich kenne auch so einige, wo das gut funktioniert. Ich gehöre nicht dazu, ich bringe mit Homeoffice kaum etwas zustande, nicht einmal, wenn die Kinder betreut sind. Das war schon immer so, selbst an der Uni konnte ich nur in der Bibliothek effizient lernen. Ich bin froh, hätte ich die Möglichkeit, genau um nicht ganz auszufallen, wenn das Kind mal krank ist oder die KITA früher schliesst. Aber man muss auch ehrlich zu sich selber sein und sagen, ob man es schafft oder nicht. Es arbeiten nicht alle gleich und das anzuerkennen, wäre auch seitens Arbeitgeber richtig. Am Schluss sollte es einfach ausprobiert werden. Wenn es klappt gut, wenn nicht, dann nicht.

    • Sportpapi sagt:

      Homeoffice klappt beispielsweise gut, wenn die Kinder grundsätzlich in der Schule sind, zum Mittagessen aber nach Hause kommen.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Eben, wenn Sie der Typ dafür sind. Mir kommt zu Hause jeweils die Küche, der Kleiderschrank, den ich schon lange mal ausmisten wollte oder ein gutes Buch in die Quere. Ich schaffe es nicht, habe es aber auch vor den Kindern nie geschafft. Eine sehr gute Freundin von mir arbeitet hingegen 60-80%, davon bloss 20% im Büro, den Rest zu Hause neben drei Kindern, eines im Vorschulalter, ohne Betreuung und sie kriegt das hin.

  • tststs sagt:

    Das Problem wäre soooo einfach zu lösen: Ab 25 Kinder im Alter von 0-12 wird ein Unternehmen verpflichtet, einen Hort zu führen (also sobald alle Angestellten zusammen auf 25 Kinder kommen).

    • Andy Wiis sagt:

      Könnte das das KMU ihrer Eltern finanziell verkraften?
      Sie machen Sich es etwas gar einfach.

    • 13 sagt:

      Oder diese Lösung würde dazu führen, dass ein Unternehmen keine jungen Eltern anstellt. Und was passiert mit den anderen Kinder, wenn nun von diesen 25 Kinder zwei das 12. Lebensjahr überschreiten und der Betrieb den Hort schliesst? Und was ist mit den Mitarbeiter, die den Hort gar nicht brauchen, weil sie eine familieninterne Lösung haben? Betriebsinterne Lösungen sind gut, aber Verpflichtungen müssen von der Zahl der Mitarbeiter abhängen, nicht von der Kinderzahl.

    • Martin sagt:

      Tja dann wird man einfach ab dem zweiten Kind entlassen. Natürlich mit einer anderen Begründung, das ist ganz legal in der Schweiz. Zudem pendeln die meisten zur Arbeit, die Schule ist auch meist am Wohnort.
      Und wer will seien Kinder in den Firmeineigenen Hort bringen wenn man weis dass dort nur das billigste auf sie erwarte?

      • Samichlous sagt:

        Nicht jeder will sein Kind in einen Hort bringen. Es gibt tolle Kitas aber auch viele mässige. Und nicht jedes Kind ist gleich. Vielen ist es schlicht zu bunt zu laut und sie sind dann abends total aufgekratzt, oder sie ziehen sich immer mehr in sich zurück, so dass die Eltern merken, das ist nichts für mein Kind. Man darf nicht vergessen, dass so frühe Trennungen von den Eltern für Babys/Kleinkinder auch ein grosser Stress bedeuten können. Dann doch lieber eine bezahlte Elternzeit von 1-3 Jahren, die sich die Eltern aufteilen können. Meistens machen ja nicht gerade beide Karriere. Es lebt ja nicht jeder nur grad für die Karriere.

    • tststs sagt:

      @Hr. Wiis: Wie gesagt, Betonung auf „K“, das Problem würde sich nicht stellen
      @ alle anderen: ist doch typisch, wird schon als undurchführbar betrachtet, bevor man es ausprobiert.
      Mal ein paar Gedanken dazu:
      1. Kein grösseres Unternehmen kann auf den Personalpool bestehend aus Menschen, die Eltern von 0-12-jährigen sind, verzichten.
      2. „grösseres Unternehmen“ deshalb, weil für dieses Modell mindestens 25 Leute angestellt werden müssen; wahrscheinlich aber eher so 40-75.
      3. Jedes Unternehmen hat so oder so mehrere Personen angestellt, die sich nicht um das Kerngeschäft kümmern, sondern mit (personal)administrativen Aufgaben beschäftigt sind. Wieso also nicht auch eine solche Stelle.
      4. Natürlich besteht keine Pflicht, das Kind dann in diesen Hort zu geben.

      • tststs sagt:

        also bei Punkt 3. meines ich jedes Unternehmen dieser Grösse…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Jetzt haben Sie die angeführten Bedenken aber einfach alle ausgeblendet.
        1) doch, offenbar schon. Zumindest auf die, die keine private oder kommunale Lösung finden. Sonst würden die Firmen das ja längst tun (bzw. tun es schon)
        2) Das müssen Sie dann wieder durch zwei Teilen, weil die Kinder ja zwei Eltern haben, die in unterschiedlichen Firmen arbeiten.
        3) Angestellte kosten. Sobald es ein Kostenfaktor ist, versucht man, ihn zu verhindern (eben, keine Eltern mehr anstellen).
        4) Eine bestimmte Gruppengrösse braucht es aber schon, damit es sich rechnet.

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Ich weiss nun nicht, ob ich unter „alle anderen“ falle 😉 , aber als nicht durchführbar würde ich das nicht bezeichnen. Es gibt viele Mittel und Wege und ich fände es alles andere als falsch. Es gibt z. Bsp. auch Firmen, die sich in bestehende Krippen „einmieten“, also einen Anteil entrichten, damit einige Plätze für ihre Mitarbeiter reserviert sind. Es muss nicht immer eine interne Krippe/Hort sein. Aber es an der Anzahl Kinder aufzuhängen, führt m.W. gerade nicht zum Ziel, weil man versuchen wird, so um die Verpflichtung zu kommen.

      • tststs sagt:

        @SP: Wie meinen Sie „ausgeblendet“? Dem Einwand „keiner Stellt mehr solche Eltern an“ halte ich eben z.B. entgegen, dass unsere Wirtschaft zusammenbrechen würde, wenn wir solche Leute nicht mehr einstellen.
        Auf das Argument „Entlassung ab dem zweiten Kind“ bin ich tatsächlich nicht eingegangen. Aber auch hier: so funktioniert die Realität nicht immer; manch ein Manager wird diese Taktik fahren und macht lieber den Verlust über die hohe Fluktuation als über die Investition in einen Hort… und auch das Argument der Qualität habe ich ausgelassen, es vesteht sich ja wohl von selbst, dass auch dort Qualitätsstandards eingehalten werden müssen.

      • tststs sagt:

        @13: Wenn es um eine konkrete Umsetzung ginge, finde ich Ihren Ansatz natürlich eine genauso gute Umsetzung.
        Es geht mir im Kerngedanken einfach darum, dass die Wirtschaft es sich z.T. schon sehr bequem macht. Sie kann nur auf so viele 100%-Kräfte zurückgreifen, weil Kinder reine Privatsache sind! Oder noch krasser gesagt: Sie kann nur darauf zurückgreifen, weil andere (Mütter) auf Lohn verzichten!

        Und ganz allgemein zu der Zahl „25 Kinder“. Provokativ habe ich hier natürlich die IMHO tiefst mögliche Zahl genommen. Man könnte auch sagen, ab 100 Kinder in diesem Alter.

  • Manuela sagt:

    Ich hab mir das schlechte Gewissen abgewöhnt, da war die Große 4 Monate und ich gerade wieder eingestiegen. Als ich nämlich merkte, damit komm ich nicht weiter, hab ich einfach aufgehört darüber nachzudenken, ob ich irgendwas irgendwem mehr recht machen könnte. Kann ich nicht, also ignorieren. Vielleicht ist es eifach auch Charakterfrage oder z.T. Einstellungssache wie man mit Vereinbarkeit umgeht. Man kann ja weder die Rahmenbedingungen, noch die Strukturen ändern, aber seine Sichtweise, an der kann man was verändern. Jedenfalls leb ich seither sehr gut und beruhigt und spar mir die ‚Gewissenszeit‘ für wirklich sinnvolle Dinge auf.

  • Mae sagt:

    Man kann doch nicht immer alles haben. Eine Kaderposition geht nun mal in den meisten Jobs nur mit 100% Pensum. Wenn man eine Führungsperson ist muss man auch für seine Mitarbeiter da sein und zur Stelle sein wenn es Probleme gibt. Ansonsten finde ich es auch nicht gut wenn man daheim arbeitet und anstatt sich mit den Kindern zu beschäftigen andauernd am Handy oder Compi hängt.

    • tststs sagt:

      Ach ja, diese Mär vom unersetzbaren Kader…
      Da würde ich es doch eher wie meine Eltern handhaben (selbstständig, KMU, mit Betonung auf „K“), die habe die Angestellten so ausgewählt und eingearbeitet, dass sie pro Jahr mehrere Wochen abwesend sind (sprich, sie machen Ferien und lassen für sich arbeiten). Resp. sie können bei Unfall oder Krankheit entspannt regenerieren, da sie wissen, dass das Geschäft in guten Händen ist!

  • Andy Weiss sagt:

    Tut mir leid, aber ich kann das Thema einfach nicht mehr hören. Und zwar egal ob Mann oder Frau (oder beide) Teilzeit arbeitet. Wer Kinder kriegt, muss sich bewusst sein, dass das Leben sich drastisch verändert. Der Wohlstand wird sinken. Wenn man sich darauf einstellt Teilzeit zu arbeiten, muss man auch damit rechnen nicht Karriere machen zu können. Denn Karriere macht, wer mehr leistet als die Anderen. Die Entscheidung Karriere oder Kinder ist für mindestens eine Person in der Beziehung ein Fakt. Selbst wenn man das Kind 100% in die Kita schickt (villeicht wäre ein Hund dann die bessere Lösung gewesen), ist man an die Zeiten der Kita gebunden und im Büro werde ja immer die flexiblen beforzugt. Eine Familie zu haben ist wunder schön, doch geht das nicht ohne Einschränkungen.

    • alam sagt:

      Hat jemand etwas von Karriere gesagt? Hat irgend jemand gesagt, dass man sich nicht einschränken möchte? Haben Sie gelesen, worum es geht?

  • Mascha sagt:

    …und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen mehr :-):

    Anfänglich war das anders, da ich regelmässig mit Sprüchen à la „warum hast Du überhaupt Kinder“ konfrontiert wurde. Meine Tochter ist ein fröhliches unbeschwertes Maiteli, das sich, auch dank Kita & Grosselterneinsatz, toll entwickelt, und ich mit meiner beruflichen Situation zufrieden.

    Das einfach zur Ermutigung für alle anderen 100%-Arbeits-Mamis 🙂

    • Laurence sagt:

      Sie brauchen auch kein schlechtes Gewissen haben. Aber ist ja trotzdem interssant, dass Sie dann von Qualitytime sprechen und sich so wieder selber indirekt mit den Quantity-Mamis vergleichen…

  • Martin sagt:

    Die Realität sieht anders aus. Die Arbeitgeber wollen Arbeitnehmer, die immer verfügbar sind. Also 100% Stellen plus Gratispikett auf Abruf. Unsere Firma hat Leute aus wirtschaftlichen Gründen entlassen ob Mann oder Frau alle Entlassenen waren Teilzeitangestellte alle länger als 7 Jahre in der Firma mit entsprechender Erfahrung. Arbeitgeber sehen es gar nicht gerne wenn man eigene Interessen über die der Firma stellt. Das Schweizer Arbeitnehmerrecht ist das schwächste ein Europa. Nur schon wenn man die Einhaltung der bestehende Rechte ermahnt bringt es einem einen Spitzenplatz bei der nächsten Restrukturierung.

    • Werner Be sagt:

      Wieso sollte der Lebensentwurf des Arbeitnehmers das Geschäft / die Firma interessieren?
      Für mich hat diese Firma alles richtig gemacht! Weg mit den Egoisten die Ihre Arbeit den 100%er liegen lassen.

      • Martin sagt:

        Als ob da Arbeiten liegenbleiben würden. Es ist schlicht günstiger die Wochenarbeitszeit von 40 auf 45 zu erhöhen und dann ein paar Leute zu entlassen.

  • Mascha sagt:

    Ich bin eine der 9.6% Vollzeit berufstätigen Mamis und ich glaube, dieses Modell ist, in der Summe, deutlich entspannter als der CH-Goldstandard des Teilzeitkompromisses für Frauen (insbesondere für hohe Teilzeitpensen ab 70%): Keine Einbussen in der Karriereentwicklung, wunderbar egaliäter Beziehung zu meinem Mann, genug Geld für Haushaltshilfe und in der Summe ganz viel Qualitytime mit meiner Tochter. Dazu habe ich 5 Mittage pro Woche „für mich“, für Sport, Erledigungen etc – ganz zu schweigen von der Wahrnehmung im Unternehmen.
    Klar, manchmal ist es sehr anstrengend (und teuer!) aber ich glaube, je nach Umfeld ist der 70-80%-Standard nicht unbedingt das einfachere Modell als Vollzeit.

    • Familienernährerin sagt:

      Der Werbeslogang „Qualitytime“ ist eine Erfindung der Childcare-Industrie in den USA….
      Besonders im Baby- und Kleinkindalter haben die Kinder eine ganz andere Wahrnehmung der Zeit als wir. Ich hatte gelitten wie ein Schwein, als ich so viel arbeitete, während das Kind noch so klein war und offensichtlich unter der Trennung litt.
      Da wären wir echt froh gewesen um homeoffice oder noch lieber gleich eine bezahlte Elternzeit von bis zu 3 Jahren wie in Deutschland. Ab 2 hatte unser Kind dann die Objektpermanenz und wusste „Mama Büro“ und „Mama kommt wieder“. In den meisten Branchen wäre eine 2jährige Pause auch kein Problem. Dann könnten sich Eltern und Kinder den ganzen Doppelbealstungsstress schenken. Und so hätten wir auch mehr Kraft für noch mehr als nur 1.5 Kinder.

    • Laurence sagt:

      Das mit Qualitytime ist jetzt aber doch durch?

  • Susi sagt:

    „Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind toll, sie geben mir den Freiraum, auch mit zwei kleinen Kindern weiterhin einen anspruchsvollen Job stemmen zu können. Dies bedingt aber, dass ich Beruf und Familie mit viel Einsatz und Organisationstalent aneinander vorbei jongliere.“

    Familie und Arbeit müssen IMMER mit viel Einsatz und Organisationstalent aneinander vorbeijongliert werden.

    Worum geht es in diesem Artikel eigentlich? Um Home Office? Um arbeitende Mütter? Um Karriere?

    • Susi sagt:

      Ich selbst arbeite auch einen Teil meines 70-80%-Pensums zuhause. Nach Möglichkeit ist dann mein Kind aber nicht dabei, sondern (früher) in der Krippe oder bei den Grosseltern, heute in der Schule oder im Hort. Da hat sie gute Gesellschaft und kommt sich nicht als Störenfried vor. Hätte ich sie bei der Arbeit zuhause, würde ich ständig unterbrochen/abgelenkt. Was ist denn der Grund, ein Kind während Home Office-Zeiten zuhause zu haben? Will man das das schlechte Gewissen vermeiden, das kommt, wenn man das Kind in die Krippe „abschiebt“?

      • Diana sagt:

        Vielleicht geht es hier um das aneinander Vorbeijonglieren des schlechten Gewissens gegenüber Kinder und des schlechten Gewissens gegenüber Arbeitgeber?!
        Eine Kinderpsychologin hat mir mal angedeutet dass arbeitende Mütter womoglich alle ein (grösseres oder kleineres) schlechtes Gewissen Problem haben, je nach Pensum und Betreuungsart der Kinder (Homeoffice inbegriffen) mehr gegenüber Arbeitgeber oder mehr gegenüber Kind… Stimmt das?
        Und wenn Frau arbeiten muss? Was dann?

      • Susi sagt:

        @Diana: Die wenigsten Frauen können sich ja heutzutage leisten, nicht zu arbeiten. Das mit dem schlechten Gewissen hat sicher etwas, aber das wird doch vor allem von der Gesellschaft suggeriert. Bei einer Frau sagt man nach wie vor: „Was? Du arbeitest 80%??? Da hätte ich aber ein schlechtes Gewissen!!“ und bei einem Mann: „Oh! Du arbeitest nur 80%? Schön, wenn man sich das leisten kann!“ Tatsache. (Mein Mann gehört zu denen, die 80% arbeiten.)

      • Susi sagt:

        Und die Generation unserer Eltern sieht die „Hortkinder“ noch immer als verwahrloste, verlorene Geschöpfe. Um mit diesen Vorurteilen aufzuräumen, schickte ich meine Schwiegermutter (sie wollte unsere Tochter unbedingt selbst betreuten anstelle des Horts, auf den ich aber bestehe) mal in den Hort zum Mittagessen. Seither weiss sie, wie toll die Kinder es dort haben.

      • 13 sagt:

        „Nicht arbeiten müssen“ trifft nur auf Leute zu, die ein genug hohes Vermögen haben, um davon zu leben. Alle anderen müssen arbeiten, ist man ein Paar, und damit auch eine Wirtschaftsgemeinschaft, kann sich höchstens die Frage stellen, wie man diesen Gelderwerb verteilt. Ich denke, genau da wäre schon viel gewonnen, wenn der Frauenlohn nicht einfach als (nötiger oder unnötiger) Zuverdienst betrachtet wird, sondern genau gleich als existenzsichernd wie derjenige des Mannes. Dann wäre auch das schlechte Gewissen kleiner.

      • Diana sagt:

        @Susi: „Die wenigsten Frauen können sich ja heutzutage leisten, nicht zu arbeiten.“ Ist das nicht auch eine Frage der, sagen wir, Genügsamkeit?

        @13: „„Nicht arbeiten müssen“ trifft nur auf Leute zu, die ein genug hohes Vermögen haben, um davon zu leben.“ Und wer entscheidet ab welcher Höhe des Vermögens ein Zuverdienst nicht mehr nötig ist? Die betroffene Familie (Wirtschaftsgemeinschaft)? Die Gesellschaft in dem man lebt?…

        Ich zB muss keine viele/teure Kleider haben, auch Sprüngli Schoggi muss nicht mehr sein. Frey Schoggi schmeckt auch super.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wenn es finanziell drin liegt, setzen viele Frauen gerne nach der Geburt für einige Zeit aus bzw. arbeiten stark reduziert. Wenn dann das Einkommen reicht, wird ein allfälliger grösserer Lohn halt tatsächlich als Zusatzverdienst gesehen. Aus meiner Sicht allerdings trotzdem einer, der der Familie zu Gute kommen sollte (ganz schlimm finde ich es, wenn das dann zum Taschengeld der Frau wird)

      • 13 sagt:

        @ Diana
        Da haben Sie recht, das wäre noch zu präzisieren. Mir ging es mehr um die „klassische“ Interpretation, dass eine Frau dann nicht arbeiten muss, wenn der Manneslohn ausreicht, um die Familie zu ernähren, auch hier lässt sich über den Standard sprechen. Als sei ihr Verdienst weniger wert. Dabei könnte man immer, wenn eine Familie mehr hat, als sie wirklich braucht, sagen, er arbeite ein zu hohes Pensum, wenn man sich dazu äussern will. Oder sie zusammen. Das „wir sind auf ihren Lohn nicht angewiesen“ stört mich jeweils massiv. Ehrlicher wäre „Wir brauchen CHF 6’000.00 pro Monat (oder was auch immer).“ und wie diese reinkommen, ist eine andere Frage.

      • Susi sagt:

        @Diana: „Ist das nicht auch eine Frage der, sagen wir, Genügsamkeit?“
        Wir wohnen in der Stadt Zürich, der 80%-Lohn meines Mannes (er arbeitet für eine Stiftung) deckt kaum unsere Grundkosten. Ich arbeite nicht für einen „Zuverdienst“, sondern für den Hauptverdienst. Und nein, ich trage keine teuren Kleider sondern immer die gleichen alten Lappen. Schoggi esse ich keine. Ferien machen wir 1 Woche im Jahr. Ich glaube, wir sind genügsam genug.

        @13: Stimme da voll zu.

      • Diana sagt:

        @ Susi: Respekt für Sie!

        @ 13: Ich verstehe darunter, was Sie sagen, einfach nur eines: dass es an Respekt für die Leistungen der Frauen fehlt. Wie Schade.
        Ich bin schon lange in der Schweiz und es tut mir einfach weh festzustellen, wie wenig Wert manchmal die Frauen hier auf sich selbst legen.
        Muss ich mich als Frau immer so beweisen? Wissen denn die anderen echt nicht, was sie an mich haben? Hallo?!!
        Bitte, mehr Selbstwertbewusstsein! Egal was wir tun. Wir tun ja meistens auch nur unser Bestes.

      • Widerspenstige sagt:

        ‚…Und nein, ich trage keine teuren Kleider sondern immer die gleichen alten Lappen. Schoggi esse ich keine. Ferien machen wir 1 Woche im Jahr. Ich glaube, wir sind genügsam genug….‘
        Hammer, echt Susi! Nicht mal Schoggi isst sie, Diana! 😆

      • 13 sagt:

        @ SP
        Es ist nichts dagegen zu sagen, dass ein grösserer Lohn als Zuverdienst angeschaut wird, sondern dass es in 90% der Fälle der Frauenlohn ist, welcher so angeschaut wird. Ich erinnere mich an einen ehemaligen Arbeitgeber meiner Mutter, der meinte: „Ich werde Ihnen nicht mehr bezahlen, ich weiss, was Ihr Mann verdient und Sie brauchen Ihren Lohn gar nicht.“
        Nehmen wir an, eine Familie kann mit 6’000 leben, der Mann verdient 6’000, die Frau 1’500. Und wenn sie alles bezahlt haben, haben sie 1’500 für Ferien, Ausgang etc (=Luxus). Wer sagt, dass es sich dabei um die 1’500 der Frau handelt? Anstatt zu sagen, sie muss nicht arbeiten, könnte man auch sagen, er arbeitet 25% zuviel. Nicht immer muss die Frauenseite kritisch beäugt werden, was noch häufig der Fall ist.

      • Susi sagt:

        @WS: Ja, und die Kinderkleider kaufe ich an der Börse und eines unserer Haustiere habe ich geklaut. Die Scheiss-Hasen sind aber auch verdammt teuer.
        🙂

      • Widerspenstige sagt:

        Und Väter plagt kein schlechtes Gewissen?

      • Susi sagt:

        @Diana: Im Gegensatz zu den Männern müssen sich die Frauen die gesellschaftliche Anerkennung mehr verdienen. Dieser Blogtext von einem Mann geschrieben käme ganz anders an als von einer Frau. Und das stört mich eben.

      • Susi sagt:

        @WS: Ich habe noch nie von einem Vatee gehört, er habe ein schlechtes Gewissen, weil er trotz Kinder 80% arbeite.

      • Diana sagt:

        @ Susi:
        Susi, Sie sind eine kluge Frau (IQ 151, stimmt’s?)
        Warum argumentieren Sie dann so: “ Im Gegensatz zu den Männern müssen sich die Frauen die gesellschaftliche Anerkennung mehr verdienen. Dieser Blogtext von einem Mann geschrieben käme ganz anders an als von einer Frau.“ ?
        Also, ich glaub, Sie können besser.

        @WS: „Und Väter plagt kein schlechtes Gewissen?“
        Mein Mann hat mir schon einige Male gesagt, er würde gerne mit mir tauschen (gut, er überschätzt sich selbst ein bisschen). Wird sich die Möglichkeit irgendwann ergeben, würden wir das auch tun. Ich Hauptverdienerin, er Papa-in-Chief.

      • Susi sagt:

        @Diana: Ja, ich bin eine kluge Frau, (Sie wohl auch, oder? It takes one to know one…) und mein Argumentationwille war etwas eingeschränkt aufgrund der Handy-Tipperei noch schnell vor dem Fitnesscenter. Dennoch bin ich der Meinung, dass dies wieder mal so ein typischer Frauentext ist, der auch nur aus gesellschaftlich geprägter Perspektive so verstanden werden soll, wie er gemeint ist. Da kann man lange sagen, Frauen, bitte mehr Selbstwertgefühl, wenn man von klein auf etwas anderes einverleibt bekommt, nur schon via Prägung durch das eigene Familienbild. Meine Mutter arbeitete übrigens auch zuhause, „Home Office“ also bereits vor rund 40 Jahren; ich erinnere mich an die omnipräsente Schreibmaschine.
        Aber sie arbeitete ebenfalls nur für einen „Zuverdienst“.

      • Diana sagt:

        @ Susi: „Prägung durch das eigene Familienbild“ – da ist definitiv was dran, geb ich zu.
        Kann sein ich habe mein altes Job so leichtfertig aufgegeben weil ich wusste dass meine Mama nach 7 Jahre Pause mit ihrem neuen obwohl weniger anspruchvolles Job deutlich zufriedener war als mit ihrem alten Ingenieurin-Job.
        Kurz nach der Wende wollte sie sich dann gerne mit irgendetwas anderes selbstständig machen. Für sie hat’s nicht mehr gereicht. Für mich reicht das vielleicht noch.
        Ach, und nennen wir das bitte Lohn. Lohn, nicht Zuverdienst.

  • C. Roth sagt:

    Ich arbeite seit sage und schreibe 13 Jahren via Home-Office (ich bin Software-Entwicklering für eine Biotech Firma), seit der Geburt der Kinder. Meine Lösung war es, eine Nanny Teilzeit anzustellen. Es ging dabei zwar ein riesen Teil des Einkommens drauf, aber dafür, konnte immer bei den Kindern sein und trotzdem excellente Arbeit leisten, und musste mich nie wegen Kitas stressen lassen, und alle meine Chefs fanden bisher meine Arbeit super. Auch heute, wo die Kinder in der Schule sind, finde ich es super so zu arbeiten (ohne Nanny :-). Ich behaupte sogar, dass ich effizienter arbeite als die meisten Leute im Büro. Ich lasse mich von keinen Mitarbeitern ablenken, mache keine langen Kaffeepausen etc. Dafür ist es natürlich ab und zu einsam, aber das ist für mich ein kleiner Preis.

  • Stevens sagt:

    Toller Artikel, der einen guten Einblick in den Alltag gibt. Herzlichen Dank und Gratulation, dass sie diesen bestimmt nicht immer einfachen Weg gehen, Frau Hodel.

    Mir gefällt speziell, dass kein einziges Mal der unsägliche Ausdruck „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ verwendet wird. Begriffe wie “ […] aneinander vorbei jongliere“ Denn Erwerbsarbeit und Familie/Kinder sind zwei Welten, die sich niemals vereinbaren lassen. Die nie eins werden.
    Die immer nebeneinander laufen werden.

    Das wird sich auch mit flexibleren Kita-Zeiten oder günstigeren Krippeplätzen ändern; und auch nicht, wenn dieses Modell besser gesellschaftlich akzeptiert ist oder das schlechte Gewissen nicht mehr vorhanden ist.

  • Manuel sagt:

    Dieser Artikel und erst das Bild leisten einen Bärendienst für das home Office, weil es Vorurteile bestätigt, die viele Vorgesetzte davon abhalten, dies zuzulassen. Das ist schade, denn Home Office kenne ich ganz anders: in Ruhe in einem separaten Zimmer weitgehend ohne Störung und ohne Kaffeepause wie im Geschäft. Da braucht es kein schlechtes Gewissen nur gute Organisation.

    • Caro sagt:

      Das empfinde ich auch so. Homeoffice mit dem Kind auf den Knien ist falsch. Das Betreuungsmodell muss das gleiche sein wie bei der Tätigkeit ausserhalb des eigenen Heims.
      Ich selber seh für mich keine Vorteile in dieser richtig organisierten Form von Homeoffice. Ausser dass der Arbeitsweg wegfällt. Aber ein krankes Kind früher vom Hort abholen kann ich auch wenn ich im Büro arbeite. Da sind die Regeln für alle gleich.

      • Papperlapapi sagt:

        So sehe ich das auch. Home office muss „office“ sein. Werden gleichzeitig die Kinder betreut, so ist ein vernünftiges Arbeiten ausgeschlossen. Home office kann sinnvoll sein, um eine Arbeit in Ruhe und ohne ständige Unterbrechungen am Arbeitsplatz erledigen zu können. Sicher nicht, um parallel arbeitstätig und Hausfrau sein zu können!

    • hans müller sagt:

      Da stimme ich Ihnen zu 100% zu.

      • Barbara sagt:

        Das sehe ich auch so. Meine Tochter war immer fremdbetreut wenn ich homeoffice machte. Und wenn es mal eine kurze Ueberschneidung gab (Tagesmutter musste am späten Nachmittag weg/Schule war eine Stunde früher aus), dann musste die Tochter lernen, dass ich arbeite. Dass dies unser Einkommen sichert und unseren Lebensunterhalt und dass dies erste Priorität hat und jeder Anruf der rein kam in dem Moment wichtiger war als sie. Weil ich den Job für sie und mich brauche. Dies zeigte ihr auch was Arbeitsmoral ist. Was für ein Vorbild bin ich, wenn ich meine bezahlte Arbeitszeit für anderes nutze? Ich habe fixe Arbeitszeiten, arbeite in der IT im telefonischen User-Support. Von daher kann ich nicht noch Arbeiten erledigen wenn das Kind im Bett ist.

  • Walter sagt:

    Meine Frau und ich arbeiten bezahlt je 70 %. Wir versuchen auch zuhause die Arbeit möglichst gleichmässig aufzuteilen. Ob eine Karriere für meine Frau möglich sein wird, weiss ich nicht. Bei mir ists vorerst vorbei – 70 % sind definitv zu wenig, um auf Arbeit ein Ernst zu nehmender Player zu sein. Mich störts , dass dieses Thema meist nur aus Frauensicht beschrieben wird. Das ist simpel. Die Frauen sind damit in ihrer (Lieb gewonnen?) Opferhaltung. Und auf die „Gesellschaft“ eindreschen ist naiv. Frau und Mann müssen einsehen, dass Kompromisse gemacht werden müssen. Aber, das hier jetzt für all diejenige, die ihr Heil nur in der Karriere sehen: es gibt eine Zeit, wenn die Kinder grösser sind, und die Karriere kann fortgesetzt werden. Mit 90 h / Woche, wems beliebt. Schönes Leben noch.

    • Manuel sagt:

      @Walter: Das tönt fast, wie wenn sie sich nicht ernst genommen fühlen. Karriere und ernst genommen werden sind meiner Meinung nach 2 verschiedene Paar Schuhe. Letzteres sollte immer möglich sein, sonst hat man die falschen Kollegen.

  • Malena sagt:

    „Die Bedürfnisse der Kinder […] können nicht immer vollends befriedigt werden.“ Was ist hier gemeint: geht es um Grundbedürfnisse, oder um 100%ige Aufmerksamkeit für das Kind? Letzteres schafft ja auch keine Hausfrau, diese ist ja auch manchmal am Kochen oder am Telefon / auf Facebook. Ist zudem gar nicht nötig…

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