Wenn Eltern nicht mehr weiterwissen

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Scheinbar auswegslos: Das Bedürfnis nach Beratungsstellen ist gross. (iStock)

Wo finde ich eine gute Eheberatung? Einen Kinderpsychologen? Jemand, der uns – aber bitte kostenlos! – aus der Schuldenfalle hilft?

Fast wöchentlich erhalte ich Mails mit solchem Inhalt – und immer versuche ich so gut wie möglich weiterzuhelfen. Leserinnen und Leser, Freunde und Bekannte haben offenbar das Gefühl, durch meine Tätigkeit als Mamabloggerin kenne ich eine Vielzahl an Anlaufstellen, Therapeuten, Ärzten. Vielleicht stimmt das auch, ich bin wohl öfter mit Beratungsstellen in Kontakt als sie – doch meist muss auch ich nachfragen, recherchieren, googeln.

Weil das Bedürfnis nach hilfreichen Adressen gross ist und Menschen – gerade in schwierigen Zeiten – oft mehrere Anläufe benötigen, um sich an eine der vielen beratenden Stellen, Institutionen, Vereine oder Selbsthilfegruppen zu wenden: Hier eine kleine Auswahl empfehlenswerter Adressen.

  • Familienberatungsstellen. Sie gehören für mich zur ersten Anlaufstelle. Sie sind kantonal geregelt und mit regionalen Fachleuten besetzt und vernetzt. Diese helfen bei Erziehungs-, Paar- und Familienproblemen, Budgetfragen (Schulden, Kindergeld, Alimetenbevorschussung) und vielem mehr. Im Netz findet man die betreffende Familienberatungsstelle der Region; hier die Adressen von Basel, Zürich und Bern. Oft sind die ersten Beratungen gratis, danach richten sich die Kosten nach dem jeweiligen Einkommen.
  • Frauenzentralen gibt es in jedem grösseren Kanton. Beratung zu Budget, Arbeitsrecht, Mutterschaftsbeiträgen oder Alimenteninkasso. Je nach Ort sind sie gratis oder kostenpflichtig.
  • Mütterhilfe: Die Stelle unterstützt Eltern bei Entwicklungs- und Beziehungsproblemen während der ersten drei Lebensjahre des Kindes und hilft in akuten Krisensituationen.
  • Männerbüros beraten Männer in Konflikt- und Krisensituationen; zum Beispiel das Mannebüro in Zürich.
  • Selbsthilfegruppen: Auf Selbsthilfe Schweiz findet man unter dem Stichwort «Eltern» rund 100 Gesprächsgruppen. Nach Region und Themengebiet unterteilt.
  • Notfall-Kinderbetreuung: Die Rotkreuz-Kinderbetreuung springt ein, wenn Kinder krank sind oder Eltern eine schwierige Zeit durchmachen.
  • Anwaltssuche: Kantonale Rechtsauskunftsstellen (Liste ganze Schweiz).
  • Kinderanwaltschaft Schweiz. Unabhängige Rechtsvertretung von Kindern und Jugendlichen.
  • Der Verein Appella berät bei Fragen zu Verhütung, Schwangerschaft, Vorsorgeuntersuchungen und Geburt. Kostenlose Telefon- und Onlineberatung. Unabhängig und konfessionell neutral.
  • Beim Tod eines BabysFachstelle Fehlgeburt und perinataler Tod oder Engelskinder.

Sie dürfen diese Liste gerne ergänzen, indem Sie weitere Adressen in die Kommentarfunktion schreiben. Werbung schalten wir wie immer keine frei.

 

60 Kommentare zu «Wenn Eltern nicht mehr weiterwissen»

  • Franziska sagt:

    Ich teile die Meinung von Brunhild in Bezug auf die „gute, alte Zeit“ (sagen wir mal so ab 1900 bis 1950, auf dem Land auch länger) : Es war in den meisten Fällen nicht so, dass sich Vater und Mutter intensiv kümmerten, so „dass keine Fachstellen nötig waren“. Es kümmerte sich meist einfach niemand, wenn ein Kind „nicht gut tat“. Eher gab es Haue und Repression von allen Seiten (Eltern. ältere Geschwister und Schule, Pfarrer …). Mehr war bei x Kindern und viel Arbeit kaum drin. Das Ausdiskutieren und sich Hinwenden sind neuere Errungenschaften. Verklärt Eure bäuerliche Vergangenheit nicht! Das vielleicht Gute daran: 1. Die Kinder wurden früh selbständig. 2. Scheitern durfte ein Kind auch: Billige Mägde und Knechte brauchte es immer. Kein Zwang zum Erfolg im Leben wie heute.

  • Sabine sagt:

    Früher hatten Familien noch einen Vater und eine Mutter, die das Kind aufzogen. Heute werden hier Familien ohne Vater propagiert (siehe Beitrag ‚Warum Singlefrauen Familien gründen‘: Es ginge auch ohne die überflüssigen Väter), und im nächsten Beitrag dann ein Haufen staatlicher ‚Ersatzväter‘ genannt: Anlauf- und Betreuungsstellen noch und nöcher. Zum Glück hat die Politik kürzlich da und dort schon mal ein paar solcher Stellen weggestrichen…

    • francesca sagt:

      @Sabine: Wie recht Sie doch haben. Ich teile Ihre Meinung voll und ganz.
      Carolina von weiter oben allerdings (und mit ihr andere scheinheilige und (vermeintlich) allzeit tolerante und für alles Verständnis aufbringende Gutmensch/innen), die Zeitgenossinnen eben, mit den besonders intelligenten Argumenten, müssen sich nun gleich wieder selber damit trösten, indem sie zum Ausdruck bringen, dass hier Frustrierte ihr Häufchen hinterlassen. Mag sein, dass sie den Begriff „frustriert“ nicht richtig zu interpretieren weiss, denn ich kann nicht erkennen, was es mit Frustration zu tun haben soll, wenn man einfach seine Meinung sagt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @francesca
        @Sabine

        meine Frustration liegt eher darin dass so erfolgreich ausgeblendet wird was „früher“ nicht besser war, ziemlich egal mit/ohne Vater.

        Gewalt an Kindern war zuhause und in der Schule legitim.
        Mädchen wurde noch gar nicht so lange her je nach Landesgegend eine weiterführende Schulbildung verweigert.
        Grundsätzlich wurde nicht unbedingt darauf geachtet was die Kinder/Jugendlichen berufsmässig für Vorlieben haben, es ging darum zu funktionieren und das bestehende System am laufen zu halten. Und noch ganz viel nicht so Erfreuliches dazu.

        Eine echte Auseinandersetzung heisst, diesen Aspekten ins Gesicht zu blicken.

      • fabian sagt:

        brunhilde, wenn sie ernsthaft meinen, dass es einem kind nur mit mutter besser geht als mit mutter und vater, dann ist ihnen wohl nicht mehr zu helfen.
        ps. früher war alles besser, whatelse

      • Carolina sagt:

        fabian, Sie sind doch jetzt auch schon lange genug dabei, um eigentlich wissen zu müssen, dass Brunhild eine von denen ist, die immer für das Recht eines Kindes auf Mutter und Vater eintritt. Sie ist aber intelligent genug, um zu wissen, dass eine Verklärung der guten, alten Zeit (in der so manches schieflief) nicht in eine wirklich ernstzunehmende Diskussion gehört – wie übrigens eine launische, frustrierte F auch nicht. Die ‚Wahrheit‘ und eine Lösung liegen irgendwo in der Mitte – da, wo das Kindswohl Priorität hat. Und wenn dann Eltern in der Lage sind, um Hilfe nachzusuchen, kann das für meine Begriffe nur positiv bewertet werden, denn ein Problemchen, das unter der Decke gehalten wird, kann für ein Kind zu einem ausgewachsenen Problem werden, das dann wirklich aufwändig wird.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @fabian

        wenn Sie es hinkriegen mir zu vermitteln,

        dass Sie meine Beiträge inhaltlich zu erfassen bereit sind-

        dann antworte ich Ihnen gerne…,

        bis dahin verweise ich auf Carolina…

        (ja, die Abstände sind extra, damit Sie sicher nichts übersehen)

      • fabian sagt:

        carolina, kindswohl wird immer dann vorgeschützt, wenn sich ein egoistischer elternteil vorteile verschaffen will. ich erinnere mich grad an das aktuelle urteil in sachen madonna vs. ihren sohn, da urteilt eine feministische rechtssprechung gegen die interessen des sohns und des vaters, aber für die interessen ihrer mutter. ein superbeispiel für das vielgerühmte kindswohl.

  • Dieter Neth sagt:

    Ein Hauptproblem scheint mir zu sein, dass wir alle nicht mehr Meister unseres Lebens sind. Abhängig beschäftigt zu sein ist nichts anderes als ein mit ein paar Annehmlichkeiten gepolstertes Sklavendasein. Wenn jeder und jede auf eigene rechnung arbeiten würde und sich seine Zeit selber einteilt, wäre Vieles besser. Materiell nicht unbedingt, aber auf der menschlichen Ebene schon. Damit soll nicht gesagt sein, dass man keine externe Hilfe suchen soll, im Gegenteil. Aber vielleicht wäre es nicht mehr so schwierig, Kinder zu haben. Ich hab meine in den Neunzigern gehabt-allerdings nicht in der westlichen „Zivilisation“. Wir waren für 21 Jahre frei – und 17 davon waren gut.

  • Mara sagt:

    Ich finde schon auch, dass die erste Anlaufstelle die Familie sein sollte, bei uns klappt das meistens gut. Wenn bei den Jungen wieder einmal dicke Luft ist, kommen die Enkel, allen voran der Fünfzehnjährige, pubertierende Teenager zu uns. Aber es gibt auch viele Familien, wo es mit der Beziehungspflege sehr im Argen liegt. Wenn es gut läuft, dann werden diejenigen, von denen Hilfe in jedem Fall erwartet wird, einfach vergessen. ( Weihnachten, Geburtstage )Da haben halt die Großeltern, die Freunde, Gotte und Götti auch keine Lust mehr, helfend einzuspringen, und ich finde… recht haben sie…

  • Ioana1982 sagt:

    Beim Tod eines Partners ( resp. des Vaters oder der Mutter) Verein Aurora http://www.verein-aurora.ch

  • Ladybird sagt:

    Bei solchen Geschichten frage ich mich oft, warum das unmittelbare Umfeld (Familie, Freunde) nicht helfend und unterstützend eine solche Situation „mittragen“ kann. Wie z.B. Grosseltern, die die Kinder mal länger nehmen. Göttis und Gottis, die schauen. Sodass etwas Druck und Spannung weg ist, die Eltern wieder auf sich zugehen könnten. Ok, vielleicht ist das auch nur reines Wunschdenken, weil die Betroffenen viel zu lange nichts verlauten lassen, sich schämen oder sich die Krise nicht eingestehen möchten. Meine Beobachtung ist jedenfalls diejenige, dass es meist schon zu spät ist, wenn Hilfe von fremden Stellen dann doch noch in Anspruch genommen wird. Da zuviel Geschirr verbrochen, der Eine sich bereits zurückgezogen hat und daher die Beratungssitzungen nur noch „albimässig“ mitmacht.

    • Alpöhi sagt:

      Wegen der Individualisierung der Gesellschaft. Wir verstehen uns heute nicht mehr als Teil einer Gemeinschaft, die aufeinander angewiesen ist, sondern als Individuen, die niemandem sonst Rechenschaft geben müssen.

      Die Konsequenz daraus ist dann halt eben: Menschen in Not oder mit Problemen müssen selber schauen… Es ist die Kehrseite der Medaille.

      Man kann das nun gut finden oder schlecht.

    • Lea sagt:

      weil bei uns z.b. alle vier Grosseltern erwerbstätig sind sowie auch gotte/götti. sowie auch sämtliche Geschwister und Halbgeschwister. kaum vorzustellen gell, aber es gibt Familien da arbeitet jeder zu 100%!

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Ladybird

      wieviele Familien mit gesunden (körperlich und auch sonst…), nicht berufstätigen, und einigermassen erreichbar wohnenden Grosseltern kennen Sie denn?

      Freunde, Gottis und Göttis bewegen sich vermutlich im selben Altersfeld und sind ebenfalls eingespannt; je nach Arbeitssituation kommen lange Arbeitswege hinzu-
      ich finde nicht dass man dies einfach einer „Individualisierung“ anlasten kann.

      Als ob es „früher“ in Zeiten höherer sozialer Kontrolle, nicht genauso vor-sich-hinleidende gegeben hätte. Im Gegenteil, jene hatten damals einen Bruchteil an Anlaufstellen wie wir heute….

    • Carolina sagt:

      Es hilft oft, wenn man sich mal selber befragt: suchen wir uns Hilfe (das kann ja oft nur ein Gespräch sein), wenn die ersten Knackse in unserer Beziehung auftauchen? Oder steht uns allen nicht auch ein gewisser Stolz, eine gewisse Scham oder, schlimmer, einfach Nicht-sehen-wollen im Weg? Sehr oft können ’neutrale‘ Stellen besser helfen oder beraten als emotional verbundene Personen – da bräuchte es den Mut, Menschen, die ganz offensichtlich Hilfe brauchen, anzusprechen, ob man ihnen wenigstens beim ersten Schritt helfen könnte (oder als Familienmitglied eine neutrale Person/Stelle zu vermitteln).
      Aber auch hier: wir sollten alle erst mal bei uns selber anfangen und uns fragen, ob wir uns denn helfen lassen würden…..

      • Ladybird sagt:

        @A: Dieser Gedanke der Individualisierung leuchtet noch ein. Und je weiter (emotional, örtl) entfernt von der Herkunftsfamilie, wohl umso schwieriger. Ob diese Individ. erstrebenswert ist? Die Betroffenen bilden ja wiederum ein neues Wir…
        @BS: Ich kenne in meinem Umfeld ein paar solche Grosseltern. Wird wohl aber immer seltener, da haben Sie leider recht. Denn wer will sich schon so einbinden lassen?
        @C: Ob man sich helfen lässt? Das habe ich oben auch beschrieben mit Scham/ Nichteingestehen. Ich mache es wie Sie es vorschlagen: Zuhören, Mitfühlen und Hilfe beim ersten Schritt geben. Meistens halt berufswegen juristischer Art. Bin aber in den letzten Jahren etwas deillusioniert worden. Vielfach war es zu spät bzw. eine nicht mehr zu stoppende Lawine wurde ausgelöst….

      • tina sagt:

        was ein bisschen schwierig ist, ist ja die fülle der angebote. hat man ein kind das (zitat aus kommentaren) „vom schulpsychologen abgeklärt wurde, weil es aus dem rahmen fällt“, obwohl fast jedes kind im laufe des aufwachsens aus dem rahmen fällt, dann gibt es eine million hilfsaktionen, die man anwenden kann. jede einzelne davon kann einem zu vorwurf gemacht werden, sowohl angewende als auch nicht. woher nimmt man nur schon die zeit, das alles abzuwägen?
        das gilt auch für andere familienmitglieder als die kinder und für andere probleme als psychische.

      • Susi sagt:

        @Carolina: „Sehr oft können ’neutrale‘ Stellen besser helfen oder beraten als emotional verbundene Personen“

        Genau. Ich würde das „sehr oft“ sogar durch „meistens“ ersetzen. Da hab ich selbst immer Mühe, wenn man jemandem, der/die in einer Lebenskrise steckt, zu einer Therapie rät und die Person dann meint, dazu habe sie ja ihre Freunde und Familie. Freunde sind keine Therapeuten und haben i.d.R. auch keine Ausbildung diesbezüglich. Jede/r, der/die mal eine Therapie gemacht hat, kennt den riesigen Unterschied. Nichts gegen Gespräche mit Freunden, aber wenn man wirklich an etwas arbeiten will, dann bringt professionelle Hilfe so unendlich viel mehr. Profis, halt. 😉

      • Carolina sagt:

        Susi, freut mich wirklich, dass Sie wieder da sind;-))
        Ich würde sogar noch ein wenig weiter gehen: oft sind Therapien gar nicht notwendig (auch wenn ich mir hier in den eigenen A… beisse); wenn Menschen zeitnah Hilfe suchen, manchmal einfach eine Anlaufstelle suchen oder ein Gespräch mit einer wohlwollenden Seele, dann muss eine Therapie oft gar nicht sein. Ein Beispiel: wir haben in unserem Gebiet vor Jahren mehrmals festgestellt, dass man ausländischen Familien sehr helfen kann, wenn man sie nur ab und zu mal fragt, ob es irgendetwas gibt, was sie bräuchten. Wir alle kannten jemanden, der nicht allzu gut Deutsch sprach, aber froh war, Kontakt zu bekommen. In mehreren Fällen konnten einfach durch Gespräche und Einbeziehung der Schule aus dem Ruder laufende pubertierende Jungs

      • Carolina sagt:

        /2 ‚aufgefangen‘ werden bzw Probleme gleich am Anfang thematisiert werden. Therapie völlig unnötig.
        Oder dieses: ich sehe heutzutage zunehmend junge Paare, die wegen gar nicht gravierender Probleme zu uns kommen, weil ich so eine Art jährlichen Service für Paare anbiete. Das sind z.T. wirklich kleine Dinge, die da besprochen werden, aber das Paar bleibt im Gespräch und kann Probleme wegen neuer Situationen besser auffangen (z.B. wenn ein Kind kommt).
        Viel mehr Menschen als man denkt haben Angst davor, eine Institution einzuschalten: sie sind dann aktenkundig, haben das Gefühl, sie stünden dann für immer unter Beobachtung oder verlieren womöglich ihre Kinder – da kursieren riesige Aengste. Denen kann man mit niederschwelligen Angeboten zumindest am Anfang besser helfen.

    • francesca sagt:

      …. weil die oft an ihrem eigenen Elend genug zu kauen haben: Wie finanziere ich die nächste Leasingrate für den OOOO (Sorry, Logo stimmt nicht ganz), wie kriege ich das Geld für die nächste Shoppingtour in New York zusammen und um Gottes Willen die Woche Skiferien mit Kind und Kegel, natürlich im Hotel, damit Mutti auch mal ausspannen kann, wo sie doch schon mithelfen muss, all den Müll anzuschaffen, der kurze Zeit später ebendort verschwindet, ach ja, und dann noch die Ausbildungskosten für Dean-Céderic und Maximiliane-Lara, oh herrjehmine! ect. ect. Kein Wunder, ist ständig ein Druck vorhanden, der in den Familien immer öfter zu Konflikten führt. Ach Leute, vergesst es, unsere Gesellschaft ist chronisch krank und diejenigen, die das nicht wahrhaben wollen, sind es am allermeisten.

  • Alpöhi sagt:

    Wenn die Lehrkräfte finden, das Kind falle aus dem Rahmen, werden sie eine Abklärung durch den schulpsychologischen Dienst vorschlagen. Das kann durchaus eine Chance sein für das Kind.

    • T. Rollhunter sagt:

      Exakt. Ich dinde, die Schulen machen das heutzutage sehr gut. Unsere Erfahrungen (Landgemeinde mit 4-5 Schüler pro Klasse. Unterricht erfolgt dann in Doppelklassen 1.+2., 2.+3., etc.) sind sehr gut. Die Schule kümmert sich und kommuniziert kinstruktiv. Eine Schulpsych. Abklärung oder ein gite Lehrer-Eltern-Gespräch kann ein Stein ins Rollen bringen, was für alle dann positive Ergebnisse bringen kann.

  • mira bell sagt:

    Schöne moderne Zeit, wenn es Hunderte solcher Anlaufstellen braucht, nur weil die, die ihre Sprösslinge in die Welt gesetzt haben, mit ihnen und durch sie überfordert sind un ihnen offenbar schon bald nicht mehr „meister mögen“.

    • Brunhild Steiner sagt:

      … klar, früher, als die Gewalt sogar noch gesetzlich legitimiert war- nicht nur zuhause, selbst in der Schule…- war alles so viel besser…

      • marusca sagt:

        @BS: Alles nicht, Verehrteste, aber vieles schon.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @marusca

        das würde ich gerne genauer wissen, was fällt für Sie unter „vieles schon“,
        und auch hier, welchen Zeitabschnitt haben Sie dabei im Fokus?

    • Susi sagt:

      Was heute anders ist: Offenbar sind die Menschen reflektierter. Man macht sich Gedanken über die Erziehung, über Partnerschaft, über psychische Probleme und sucht eben – im Gegensatz zu „früher“ – vermehrt Hilfe. Daran ist ganz sicher nichts schlecht.

      • Carolina sagt:

        Absolut, Susi (übrigens: Sie sind doch DIE Susi, oder? Wenn ja, freut mich, dass Sie zurück sind!)….
        Die Mira Bells dieser Welt sind es nämlich auch, die Eltern, bei denen staatliche Interventionen nötig werden, die viel aufwändiger sind als niederschwellige Hilfen, vorwerfen, sie hätten nicht rechtzeitig um Hilfe gefragt. Lieber jemand, der um Hilfe anfragt als jemand, der auf dem hohen Ross sitzt und so vor sich hinurteilt.

      • Susi sagt:

        @Carolina: Ja, „DIE Susi“, 😉

        Ich hab eine Pause gemacht, vor allem auch, weil es mir gestunken hat, dass meine Beiträge immer im Orkus verschwanden nach den Umstrukturierungen. Da hab ich nur noch mitgelesen.
        Jetzt hab ich’s mal wieder mit Kommentieren versucht, und siehe da, klappt wieder! 😀

        Stimme Ihnen zum anderen natürlich völlig zu. Nur weil man heutzutage anspruchsvoller wird, auch z.B. in der Partnerschaft, heisst das doch nicht, dass die Welt jetzt schlechter ist, im Gegenteil.

      • francesca sagt:

        „Was heute anders ist….“…..“Man macht sich Gedanken über die Erziehung, über die Partnerschaft“.

        Das ist ja wieder einmal d e r Brüller schlechthin!

        Was heute in Wirklichkeit anders ist, ist, dass die Alten sich von ihren Sprösslingen von Anfang an auf der Nase rumtanzen lassen und bald jede zweite Ehe geschieden wird, das ist heute anders.

      • Carolina sagt:

        Ja, genau! Und was heute auch anders ist: jeder Frustrierte kann sein Häufchen in Blogs hinterlassen, Argumente und Diskussion braucht man dazu nicht.

  • auch mal in der Situation gewesen sagt:

    Ich stand vor einer grossen Operation, die mit sich brachte, dass ich 6 Wochen lang nur weniger als 1kg heben durfte Mit einem 4 Monate alten Baby und zwei weiteren Kleinkindern der Horror! Ich habe verschiedne Stellen durchtelefoniert und keine Lösung gefunden. Beim Sozialamt meines Wohnortes konnte man mir (nachdem ich von einer Stelle zur nächsten Verwiesen wurde) folgendes Angebot machen: Eine Mitarbeiterin kann 2 Stunden pro Woche mit ihren Kindern spielen kommen. Kostenpunkt: 60.- pro Stunde. Toll! Schlussendlich haben mich die Züricher Landfrauen gerettet. Eine von ihren Mitarbeiterinnen war 10 Stunden am Tag bei mir, hat sich um Kinder, Haushalt, Einkaufen, etc. gekümmert. Super liebevoll, fleissig und kompetent und sogar noch bezahlbar. Unbedingt empfehlenswert!

    • auch mal in der Situation gewesen sagt:

      sorry Tippfehler…
      Zürcher Landfrauen, Ländliche Familienhilfe:
      http://www.familienhilfe-zh.ch/

    • Anton Keller sagt:

      Die einzelnen Stellen wollen nur die Anschrift haben, damit sie die Statistik füttern können. Subventionen gibts nur, wenn sie nachweisen können, dass ihre Hilfe „gebraucht“ wird. Dann bekommt man eine schöne Broschüre in die Hand, welche auf weitere Stellen verweist. Dann geht das Spiel wieder von vorne los.

  • Muttis Liebling sagt:

    Bei Problemen mit den Krankenkassen

    https://www.om-kv.ch/.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Toll dass Menschen Hilfe suchen, damit ist ein erster wichtiger Schritt getan!
    Und dass es offenbar Einige sind welche sich an Sie wenden, freut micht- nicht wegen dem „nicht mehr durchblicken“, aber dem Vertrauen, und dem „etwas ändern wollen“.

    Zur Arbeitsvereinfachung eignet sich vielleicht ein Standartanwortmail wo all diese Adressen, li nks schon drauf sind.
    Ich denke die Mütter/Väterberatungsstellen (oder heisst das nun Elternberatung?), die Pro Juventute und andere, verfügen ebenfalls über weiterführende Adressen, dazu gibst in einigen Familienzeitschriften ein Adressverzeichnis der verschiedensten Angebote.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Wenn die Eltern die Kinder nur noch kurz am Abend sehen, ist es schwierig tragfähige Beziehungen aufzubauen, die dann in Krisen tragen und einen Zugang zum Kind ermöglichen. Da sich die Eltern in solchen Fällen auch nur/primär um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern, lernt das Kind/Jugendlicher das auch schnell und kümmert sich dann auch primär um seine eigenen Bedürfnisse (dann ist ihnen egal, was die Eltern dazu denken und sie machen konsequent ihr Ding, genau wie die Eltern auch). Natürlich sollen es dann die Fachleute gratis richten d.h. mit Steuergeldern (aber mit 2 Einkommen 3x pro Jahr in die Ferien fahren, um das schlechte Gewissen den Kindern gegenüber zu beruhigen).

    • Brunhild Steiner sagt:

      ???

      • Hans Hintermeier sagt:

        Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, dass es solche Fachstellen gibt und es erfreulich ist, wenn sich überforderte Eltern an die Fachstellen wenden (und diese auch leicht zugänglich sind, auch vom finanziellen Aspekt her). Nichtsdestotrotz kann man schon kritisch nachfragen, weshalb wohl der Ansturm auf diese Erziehungsberatungsstellen von überforderten Eltern mit ihren Kindern in den letzten Jahren so stark zugenommen hat. Oben Gesagte muss sicherlich auch nicht auf alle Hilfesuchenden zutreffen.
        Wichtig ist sicherlich auch der Elternnotruf: http://www.elternnotruf.ch/ (bei Säuglingen, kommen sie sogar ins Haus, damit die Eltern eine Auszeit machen können)

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Hans Hintermeier

        klingt mir ein bisschen nach „früher war das alles einfacher“- und dazu gibts wohl die verschiedensten Erklärungsansätze.

        – haben veränderte Bedingungen dazu geführt, dass es heute nicht mehr „einfacher“ ist? Bspw zunehmender Mobilitätsdruck auf Arbeitsnehmende mit zerbrechen von sozialen Netzwerken?

        – war es gar nicht einfacher, jedoch die Massnahmen „damit es wieder läuft“ rigoroser?

        – und wie sollen Grossgewordene des letztgenannten Erklärungsversuches, dann in der Lage sein, aus sich selbst heraus konstruktive Lösungsansätze zu finden?

        Zu guter Letzt, am meisten fürchte ich mich vor denjenigen welche meinen, sie hätten alles super im Griff und niemand und nichts müssten sie um Rat anfragen.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Brunhild: sehen Sie, das finde ich eine spannende Diskussion. Selbstverständlich kann man nicht nur einen Faktor dafür verantwortlich machen, wich Sie richtig feststellen. Man könnte nun über die unterschiedliche Gewichtung diskutieren. Ich hau halt gerne mal eine provokative These raus: und bleibe dabei, dass oben Genanntes wahrscheinlich ein Hauptfaktor ist. Und ja: „am meisten fürchte ich mich vor denjenigen welche meinen, sie hätten alles super im Griff und niemand und nichts müssten sie um Rat anfragen.“

      • Carolina sagt:

        GB, das ist eine wirklich gute Sache! Vielen ist nicht bewusst, dass das frühzeitige Hilfesuchen allen Beteiligten viel Kummer und Aerger ersparen kann. Manchmal reichen zwei Sitzungen bei einer Elternberatungsstelle, um mit einem schwierigen Jugendlichen Minimalregeln auszuhandeln, die auch funktionieren – da braucht es dann später keinen Psychologen.
        Wie Brunhild sagte: es ist ein erster, sehr wichtiger Schritt, sich Hilfe zu suchen – niederschwellige Hilfe zuerst. Und es ist gar nicht so einfach, die richtige Stelle zu finden!
        HH: Finden Sie tatsächlich die Tendenz von früher besser, dass Menschen vor sich hinwurschteln, sich mit ihren Problemen an niemanden wenden können, aus Angst, Scham und Hilflosigkeit?
        Brunhild: Sehr verspätet ein frohes Neues!

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Carolina: Das ist eben die Frage, ob man früher einfach gewurstelt hat oder ob man früher noch einen besseren emotionalen Zugang zu den Kindern gehabt hat, der dann auch in Krisen Brücken schlagen konnte. Falls Sie aber Recht haben und man früher einfach wurstelte, finde ich das natürlich (wie oben bereits erwähnt) nicht besser.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @HH

        in welche Zeit datieren Sie Ihr „früher“?

        Und aufgrund welcher Kriterien/Feststellbarkeiten/Schlussfolgerungen leiten Sie den vermuteten „besseren emotionalen Zugang zu ihren Kindern“ ab?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Carolina

        und herzlich zurück 🙂
        mit vielen Sternmomenten, in der virtuellen und der realen Welt 😉

      • tina sagt:

        meines wissens nach ist „früher“ das, wo man sich einfach nicht so gekümmert hat. dem bengel gabs eis ad’ohre. als ob „früher“ die leute mehr zeit gehabt hätten für ihre kinder! meine grossmutter musste 3 von 4 kindern weggeben und das 4. war sich selber überlassen und baute mist.

      • tina sagt:

        und meine grossmutter selber war in 2 kriegen auf der flucht. ja, da hatte man bestimmt besseren emotionalen zugang zu seinen kindern. echt hintermeier….

      • Hans Hintermeier sagt:

        Es gibt/gab wohl zu jeder Zeit Kinder, die diese Erfahrungen machen mussten. Psychische Störungen/Entwicklungsstörungen/ Erziehungsschwierigkeiten gibt es ja nicht erst seit gestern (und müssen auch nicht zwingend diesen Hintergrund haben). Heisst das nun, dass nur weil es z.T. früher auch schlecht war, wir es heute auch schlecht (nicht besser) machen müssen? Ein Kind spürt, wenn man ihm latent das Gefühl gibt, dass es eigentlich im Weg ist oder ständig stört (Karriere ist wichtiger). Dies ist nicht förderlich für das Selbstvertrauen des Kindes…. Ich als Kind würde da auch mit Reaktanz reagieren.

      • tina sagt:

        ich bin so eine, die „nur am abend kurz zeit haben“. nicht wegen karriere, sondern weil ich eben unseren lebensunterhalt verdiene. wie ganz viele andere auch. und nicht um 2 autos und skiferien zu finanzieren. und weisst du was? das wirst du gar nicht glauben, aber meine bald schon erwachsenen kinder fühlen sich aufgehoben und verstanden und finden, sie können sagen was sie denken und werden gestützt.
        obwohl in meiner generation viele mütter haben, die hausfrauen waren und noch sind, fühlten wir uns oft nicht verstanden und getragen.
        der 1. und 2. weltkrieg hat halt schon nicht nur ein paar wenige arme kinder betroffen, nicht?

      • Hans Hintermeier sagt:

        @tina: ich glaube nicht, dass Sie Ihren Kindern ständig das Gefühl gegeben haben, dass sie stören.

      • tina sagt:

        na also. und nun musst du nur noch diese haltung allen gegenüber an den tag legen

    • Muttis Liebling sagt:

      Haben Sie heute Morgen die Tabletten verwechselt?

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