Karriere für Mama? – Heute ist die Nacht dazu!

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Hier könnte die Karriere beginnen: Hauptgebäude der Uni Zürich. Foto: Universität Zürich

Eigentlich ist dies ja ein Blog und kein Veranstaltungskalender. Aber aus aktuellem Anlass soll es ausnahmsweise mal beides sein: Heute Abend veranstalten nämlich 15 Hochschulen in der ganzen Schweiz gemeinsam die «lange Nacht der Karriere». Wer jetzt grad abwinkt und denkt, «nichts für mich, ich will ja gar nicht Karriere machen», soll erst recht weiterlesen: Der Begriff ist hier nämlich im englischen Sinn gemeint und bedeutet nichts anderes als berufliche Laufbahn. Geht also auch all jene etwas an, die sich keine steile Karriere zutrauen (wollen?).

Ob vertikale oder horizontale Karriere – die Veranstaltung ist auf beiden Achsen hochkarätig und das Timing könnte nicht besser sein. Schliesslich brennt sie kurz vor Ende des Jahres wieder unter Hunderttausenden von Nägeln: Wo soll es denn eigentlich hingehen im kommenden Jahr?

Die lange Nacht der Kariere ist zwar nicht explizit für Frauen und Mütter konzipiert, richtet sich aber sehr ausdrücklich auch an sie. Daher gibt es in Zürich sogar einen kostenlosen Kinderhütedienst im Kihz Wolfbach (17.30 bis 22.30  Uhr).

Eingeladen sind alle Studierenden, Doktorierenden und Studierten und solche, die eine Hochschulausbildung ins Auge fassen. Also unter anderem just jene Frauen, die zwar glänzende Aussichten hätten, ihr Potenzial aber noch immer viel zu oft der Familienplanung unterordnen. Zum einen liegt das daran, dass noch immer viele Hürden bestehen, zum andern fehlt es aber auch oft an Selbstvertrauen und den richtigen Infos zu Strategien und Möglichkeiten. Beides will die lange Nacht der Karriere bieten.

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Hier wird etwas geboten: Lange Nacht der Karriere an der Uni St. Gallen 2014. Foto: Universität St.Gallen

Dabei geht es unter anderem um Fragen rund um die berufliche Zukunft, um das Sammeln von Ideen, darum, potenzielle Arbeitgeber von einer anderen Seite kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen, und in Sachen Bewerbung fit zu werden – in einem ungezwungen Rahmen.

Hier eine kleine Auswahl der Zürcher Workshops und Angebote für alle, die sich vor dem Rutsch einen Ruck geben wollen. Die Veranstaltungsorte, weitere Angebote in Zürich (über 30!) und der restlichen Schweiz finden Sie hier.

18.00 bis 22.30 Style check
Clifford Lilley erklärt die stilistischen Dos und Dont’s für die professionelle Bewerbung.

20.15 bis 21.00 Sei dein Boss
Der Weg in die berufliche Selbstständigkeit als Alternative zur Anstellung. Unter anderem mit Michèle Roten.

20.15 bis 20.45 For a better networking life
Networking ist vor allem für Mütter ein schwieriges Thema, da sie meist schon zu Hause sind, während andere noch Vitamin B aufbauen. Umso wichtiger ist für sie das richtige Know-how zu professionellem Networking.

21.15 bis 22.15 Power-Point-Karaoke
Ein Angebot für die Mutigeren, die endlich mal zeigen wollen, was sie auf dem Kasten haben: Bewerberinnen und Bewerber präsentieren vor einer Jury eine vorgegebene Power-Point-Präsentation – quasi eine Business-Battle.

18.00 bis 22.30 Mini-Coaching des BIZ Oerlikon
Hier kann man sich im Einzelgespräch individuell beraten lassen und erarbeiten, welche sinnvollen und machbaren Schritte die nächsten sein sollen.

18.00 bis 22.30 Job-Lounge / Kaffee-Bar
Im Lichthof der Uni gibt es konkrete Infos über Stellen und Praktika, aber auch ein Rhetoriktraining, einen Arbeitszeugnis-Check u.v.m.

Vielleicht ist ja heute der Tag, um sich mal den eigenen Wünschen und Möglichkeiten zu stellen. Viel Erfolg!

Tipp: In der aktuellen «Annabelle» (Printausgabe) gibt es einen ausgezeichneten Artikel zum Thema Gleichstellung und dazu, dass diese in keinster Weise nur Frauensache ist…eine sehr passende Lektüre von Helene Aecherli für alle, die sich mit den entsprechenden Mechanismen in der Berufswelt auseinandersetzen wollen.

12 Kommentare zu «Karriere für Mama? – Heute ist die Nacht dazu!»

  • Stevens sagt:

    Also als ich die Veranstaltungen gelesen habe, musste ich schon stutzen.
    Was steht da als erstes „style check“
    Na bravo. Also ich hab gedacht, das wichtigste wäre mal eine gute Ausbildung zu haben und sich in der täglichen Arbeit im Job die Sporen abzuverdienen.
    Ingenieure und Ingenieurinnen brauchen keinen „style check“…

    • Hans sagt:

      Im Büro nicht, bei Besprechungen mit (potentiellen) Auftraggebern sollte man aber schon anständig angezogen sein. Gilt übrigens auch für Männer. Wer einen ungepflegten Eindruck macht, hinterlässt oft das Gefühl, dass auch die Arbeit nicht „gepflegt“ wird…

      • Stranger sagt:

        Ja, aber saubere Kleidung reicht. Ein Ingenieur, der Ernst genommen werden will, sollte keine Schale tragen, sonst frische, wenn möglich neue, Kleider reichen.

  • Rotor sagt:

    Super Sache!

  • tststs sagt:

    An die Herren ML und Rittermann:
    Haben Sie den Text überhaupt gelesen?!?
    1. Wird am Anfang des Textes auf die engl. Verwendung des Begriffs Karriere hingewiesen und
    2. Richtet sich diese Veranstaltung an alle (Männlein und Weiblein), PP-Karaoke soll nicht explizit Frauen anziehen.

    • Muttis Liebling sagt:

      Richtig, dazu merke ich an, dass weder englische Begriffe noch angloamerikanisches Denken irgendetwas in unserem Teil der Welt verloren haben. So wie auch Disneyland …

      Kultur, auch die des Denkens und Handels erwartet Mindeststandards, welche dieser Text nicht erfüllt, was bezogen aufs Thema doppelt traurig ist.

      • tststs sagt:

        Ah ja, ich vergass, „Karriere“ ist ein englischer Begriff… sorry, das ist nicht einmal ein Anglizismus! Für Sie wäre es einfach besser gewesen, wenn die Autorin darauf hingewiesen hätte, dass sie auf den ursprünglichen Sinn des Wortes (eben so wie das englische Pendant „career“ benutzt wird) referiert…

      • tststs sagt:

        Und Denken jedwelcher Art ist nur in einem Land verboten: im Deppenland!

  • Widerspenstige sagt:

    ‚….ob vertikale oder horizontale Karriere…‘. Diese Ausdrücke dürften ins Lächerliche gezogen werden von vielen Kommentatoren heute. Wetten? Zu solchen Veranstaltungen gehen wohl nur Studierende hin, denn die Hemmschwelle dürfte gross sein aller anderen Nicht-Studierenden. DAS ist die erste Hürde, die es zu überspringen gilt. Wäre noch interessant zu lesen im Nachhinein, wer alles teilgenommen hat und aus welcher Motivation heraus. Ist ein Radio/TV-Team auch dabei?

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    „…..power-point-karaoke….“ hier liegt das problem. um frauen anzuheuern brauchts scheinbar immer den „lustig-faktor“. will sich frau ernsthaft mit karriere befassen, brauchts wille und und kein jupiduu. eine solche veranstaltung ist von vornherein zum scheitern verurteilt.

  • Muttis Liebling sagt:

    Texte voller Anglizismen sind wohl eher eine Karriere- Bremse in der schreibenden Zunft. Man will ja genussvoll lesen und nicht ein Ekel- Distanz zum Pamphlet aufbauen.

    Sonst schon oft gefragt: Wie viele Frauen haben seit 1848 in CH Karriere gemacht, 2 oder gar 3? ‚Karriere‘ ist einer der Begriffe, welcher im anglo- amerikanischen und im deutschen Sprachraum sehr viel anders interpretiert werden. Wir hier haben einfach nur einen Beruf, mit mehr oder weniger Erfolg. Karriere ist so selten wie der 6- er im Lotto.

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