Geboren, um zu eltern

«Papa, Mama, Maximilian-Jason und Mia-Josephine» steht unter den aufgeklebten Strichmännchen, daneben der Labrador «Cindy» mit einem Knochen im Maul. So ein schönes Familienidyll auf der foliengetönten Heckscheibe eines dunkelblauen Opel Zafira. Aber was will es uns sagen?

Facebook meldet, meine ehemalige Schulkollegin Patrizia habe Geburtstag. Ich werfe einen spontanen Blick auf ihr Profil und, aha, auch Patrizia gebar kürzlich einen «Sonnenschein». Es ist nicht zu übersehen: Luca trinkt, Luca isst, Luca erbricht. Eine mit mütterlicher Hingabe kommentierte Bilderserie auf rund 15 Scrollmetern. Aber für wen?

Ich suche Axel vom Rechtsdienst. In seinem Büro ist er nicht, dafür hängen und stehen dort Dutzende Bilder von seiner Frau, der Katze und den Kindern. Im Urlaub, im Europapark, im Regenmantel. Ein Bild ist sogar animiert … nein, halt, das ist Axel. Wie kann man so arbeiten?

Liebe und Stolz treiben uns Eltern zu solch schrecklichen Taten. Mit jedem Kind und jedem Tag wird die Liebe stärker. Und wenn sie so gross ist, dass du fast das Bewusstsein verlierst, kommt irgendwo ein kleines blond gelocktes Mädchen um die Ecke gestapft und brüllt mit ausgestreckten Armen «Appa smuusn». Da brennt gerne mal eine Sicherung durch. Kurz darauf finden dich die Nachbarn bewusstlos neben deinem Auto liegend. In der Hand ist das Trägerpapier des Aufklebers noch warm. Du kannst dich an nichts erinnern.

Stolz ist der gefährliche Brandbeschleuniger in diesem Gefühlsinferno. Nicht so sehr der Stolz auf das Kind an sich, das kann ja noch nicht einmal den Löffel waagerecht zum Mund führen. Wir sind – seien wir doch ehrlich – stolz auf uns selber. Die Zeugung war keine besondere Leistung, einverstanden. Aber dass wir so mutig waren, die Verpflichtungen der Elternschaft einzugehen, das macht uns zu Helden. Und dann meistern wir den Alltag auch noch so gut.

In den Nachrichten sehen wir ja täglich, wie alle anderen versagen. Wir sind schon unglaublich geile Siechen. Geboren, um zu eltern. Natürlich interessiert das auch unsere Facebook-Freunde. Wir haben da eine Informationspflicht.

«Interessiert doch keine Sau, wie unsere Kinder heissen.» Genau!

«Interessiert doch keine Sau, wie unsere Kinder heissen!» So ist es.

Kommt Ihnen das ansatzweise bekannt vor? Dann ist es Zeit, sich selbst zurück in die Vernunft zu ohrfeigen. Schliesslich wissen wir tief drin alle, dass sich ausserhalb des engsten Familienkreises niemand für unsere Kinder interessiert. Heckscheibenaufkleber und Kinderbilddiarrhö auf Facebook sind grober Unfug. Sollen unsere Mitmenschen etwa denken, dass es in unserem Leben nur noch die lieben Kinderlein gibt?

Bei mir klappt das Ohrfeigen einigermassen. Ich verwende ein Foto vom kleinen Brecht als Bildschirmhintergrund auf dem Handy. Das schaue ich mir unterwegs ab und zu an und vermisse mein Baby danach noch mehr als davor. Nicht zuletzt deshalb gibt es keine Kinderbilder an meinem Arbeitsplatz. Denn da muss ich mich auf meinen Job konzentrieren und die Familie gedanklich zur Seite schieben. Auf dem Wickeltisch steht schliesslich auch kein Bild von meinem Chef.

Auf Facebook, Twitter und Instagram rutschen mir ab und zu Bilder vom Brecht durch. Natürlich wohldosiert und nur mit Sonnenbrille sowie aufgeklebtem Schnauz. Ich bin nicht gefeit gegen die Emotionen der Elternschaft und dennoch: Das mit den Heckaufklebern verstehe ich trotz obigem Erklärungsversuch nicht. Aufs Auto kommen mir keine familiären Devotionalien. Es geht doch niemanden etwas an, dass mein Kind Heinz-Dustin heisst. Bei Google Street View das Haus verpixeln lassen, die Initiative gegen das Nachrichtendienstgesetz unterschreiben, aber dann eine Kopie des Familienbüchleins auf der A 1 spazieren fahren? Warum?

Deshalb an dieser Stelle ein Aufruf: Gibt es unter den Leserinnen und Lesern «Betroffene»? Bitte, bitte, bitte, nutzen Sie die Kommentarfunktion, und erklären Sie mir, weshalb Sie die Namen Ihrer Kinder aufs Auto kleben! Natürlich sind auch alle anderen Kommentare rund um das Thema Fruchtbarkeitsstolz herzlich willkommen.

217 Kommentare zu «Geboren, um zu eltern»

  • Agathe Bauer sagt:

    Danke für diese wie immer witzigen Blogpost 🙂

    Zugegebenermassen habe ich Bilder von meinem Liebsten am Arbeitsplatz 😉 Dafür habe ich den Mond als Handy-Hintergrundbild.

    Namensaufkleber finde ich eher peinlich. Die Eltern sind wohl einfach meeega stolz und haben einen gigantischen Mitteilungsdrang. „Hani imfau säuber gmacht“ (also das Kind) 🙂

    Alternative Aufkleber finde ich hingegen witzig. Habe mal einen gesehen mit Mann, Frau und einem Haufen Kohle (DINKS), gnihihi 😉

  • Michael sagt:

    Ich verstehe nicht, warum der Author das erfragt ! Er selber ist doch das beste Beispiel, wie einige Menschen anderen Menschen Informationen aufzwängt. Seis nun per Aufkleber auf dem Autorückfenster oder per Twitter oder per Facebook. Peinlich genug ist die Namensauswahl, die da der Welt gezeigt wird. Und wie das im Hause des Author zu geht – ich will es garnicht wissen noch will ich daran teilhaben. Warum auch ???? Das Internet könnte so schön sein, wenn es nicht von diesen Massen von seelischen Exihibitionisten übervölkert wäre.

  • Markus sagt:

    Der Ursprung kommt vom „Baby an Bord“-Kleber mit Achtung Signal, um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen. Früher wurden die Babys ja nicht mal angeschnallt. Die jetzigen Kleber sind eine Fortsetzung des Warngedankens kombiniert mit der in allen Bereichen zunehmenden Individualisierung. Das Auto eignet sich bekanntlich gut, um die eigene Individualität, nicht nur bei den Kindernamen, öffentlich zu präsentieren. Ob die ausgefalleneren Namen häufiger auf Autos landen als andere sei dahingestellt.
    In die gleiche Reihe fallen übrigens die sogenannten „Geburtsschilder“ auf Balkonen und Tannenbäumen im Garten, was ich so im benachbarten Ausland noch nicht gesehenen habe. Die Betrachtung dieses schweizerischen Phänomens wäre mal ein Artikel wert, Herr Tschannen.

  • Groli sagt:

    Sehr gut geschribener Text! Klasse. Ich jabe einen Babyaufkleber auf dem Auto. Aber ohne Namen. Mir geht es nur darum das der, der hinter mir fährt sieht das ich ein Kind dabei habe. Weil heutzutage alle so nah auffahren.

    Adieu

  • Mrs sagt:

    Erst kürzlich auf der Autobahn: mich überholt rechts ein Auto mit zwei Baby-Aufklebern; Neurona und Euron. Gerne hätte ich die Gesichter zu diesen Namen und die der Eltern gesehen…

  • Müller sagt:

    Brecht… was für ein Name…

  • mila sagt:

    Zu Leonardo, 28.10., um 15:43 (falls es mit der Antwort an Ort und Stelle nicht klappen sollte)

    „Ein Kind könnte der nächste ‚Messias’ werden (im übertragenen Sinn). Ein unbekannter Erwachsener mit grösserer Wahrscheinlichkeit nicht mehr.“

    Sie werden es nicht gerne hören, Leonardo, aber in meinen Augen bewegen Sie sich mit Ihrer Argumentation gefährlich nahe an der Indigo-Kinder-Fraktion (mit der Sie wohl lieber nicht in einen Topf geworfen werden wollen). Es ist zwar verständlich, und nur menschlich, dass wir Eltern uns wünschen, dass es unser Kind dereinst besser hat (respektive, besser macht) als wir selbst. Wir haben schliesslich alle schon unsere kleinen oder grossen persönlichen Niederlagen erlebt, haben erfahren (müssen), dass die Welt sich nicht nach unseren einstigen Jugendidealen richtet – und wir selbst uns, leider, nur zu oft auch nicht. Unsere Kinder sind hingegen noch ein unbeschriebenes Blatt, und was läge da näher, als zu hoffen, dass sie ihre Zeilen anders – schöner, grossmütiger (und mutiger), ja: ‚weltbewegender‘ – schreiben werden. Nur übersehen wir dabei, dass es letztlich wir sind, die zu Beginn das Fundament legen, auf dem sich ein neues, eigengeprägtes Leben entwickelt. Oder anders formuliert: wie können wir denn hoffen, dass sie zumindest eines hinkriegen werden (ohne deswegen gleich als neuer Messias verschrieen zu werden) – nämlich ein menschlich anständiges Leben, wenn wir es ihnen nicht selbst ein Stückweit vorleben?

    Mein Rat an Sie und Ähnlichdenkende wäre entsprechend: welchen ‚Anspruch‘ Sie auch immer an Ihre Kinder stellen, und welche Hoffnung Sie auch immer in sie setzen: setzen Sie den Massstab dafür erst einmal bei sich selber an, statt Ihre Kinder stellvertretend damit zu überfrachten. Diese sind nämlich weder auf die Welt gekommen, um unsere Fehler (und die aller anderen Menschen) auszubügeln, noch um den Staffettenstab unserer unverwirklichten Träume von uns zu übernehmen – das alles sollten wir selbst, in der Zeit unseres (verbleibenden) Lebens, egal wie kurz oder lang dieses noch dauern mag, in Angriff nehmen. Dann werden unsere Kinder zumindest eines von uns lernen: Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Und in meinen Augen ist (wäre) das schon viel, respektive mehr als genug. Geben wir ihnen also einen Anker mit, und lassen sie dann, wenn sie gross genug sind, frei segeln. Ein jedes seinem eigenen Lebensschicksal entgegen, unverschattet von unseren ungelebten Wünschen.

  • Papperlapapi sagt:

    Auf meinem Auto und auf Facebook präsentiere ich meine Kinder(namen) nicht. Da bin ich mit M. Tschannen ganz einig. Interessiert kein Schwein.
    Auf dem Natelschirm habe ich sie auch, wer nicht?
    Am Arbeitsplatz steht je 1 (ein!) Foto der Beiden. Hilft mir als Motivationsspritze. Ich weiss dann, für wen ich mir es antue, täglich im Büro zu sitzen ;-).

  • Vivienne Tran sagt:

    Ach Du meine Güte! Ich hab ja von dem Trend gar nichts mitgekriegt! Ich kannte nur die Baby on Board Kleber.
    Hab ich den Artikel richtig verstanden, wenn ich sofort so einen Kleber drucken lasse??? Diejenigen, die sich ab Klebern stören: zieht in die Stadt und fahrt mit dem Tram. Ich finds da ganz friedlich.

  • fabian sagt:

    Es gibt eine Unmenge doofer Menschen.
    Weshalb sollten sie mit Kinder weniger doof werden?

  • So habe ich mir das noch nie überlegt. Ich dachte einfach, es sei noch sinnvoll, den Brecht anzuzeigen, über den ich ja doch ab und zu schreibe. Auf LinkedIn habe ich ihn zum Beispiel weggelassen.

  • Tina Balmer sagt:

    Die Begründung mit dem Sicherheitsabstand ist ja mehr als illusorisch. Leute, die zu gestresst/frustriert/dumm/selbstsüchtig/abgelenkt/in irgend einer anderen Weise grundsätzlich nicht fahrtauglich sind werden sich einen feuchten Dreck um solche Kleber kümmern und die anderen könnten eventuell sogar näher als sonst ranfahren um zu lesen, was denn da steht. Und dann noch näher, um sich zu vergewissern, dass tatsächlich jemand sein Kind mit Angelina-Beyoncé gestraft hat. Liebe Eltern, wie wärs, wenn ihr euren Kindern einen Namen gibt, der es ihnen erlaubt, selber den ersten Eindruck zu machen, statt „sight unseen“ in die „die einzige Drucksache in unserem Haus war jeweils das Fernsehprogramm“ Schublade entsorgt zu werden? Klar bedeutet Sunshine Star dasselbe wie Soledad Estrella, aber die Wirkung ist ganz anders. Besonders wenn die Eltern mit Nachnamen Inäbnit es „Sönnschainn Stahrr“ aussprechen…

    • alam sagt:

      Soledad ist zwar ein wunderschönder Name, hat aber überhaupt nichts mit Sonnenschein zu tun.

      • Tina Balmer sagt:

        Richtig, scharf gesehen – das war aber just die Erklärung der eben leider nicht fiktiven Eltern (nicht Inäbnit, sondern ein anderer Urschweizerischer Name, der etwas einsam und verlassen neben dem Angelsächsischen Pseudostrahlen steht)… Übersetzungen sind immer Glückssache und es erschliesst sich mir nicht, wieso man ein Mädchen unbedingt Bernstein nennen muss um es dann auszusprechen als wenn man nicht wüsste was sagen und darum kurz schaudert – Äähm-brr. An anderer Stelle wird das mit der exotischen Schreibweise angesprochen, seinen Namen immer und immer wieder buchstabieren müssen ist halt schon uh lässig, man bekommt damit ja auch mehr „Sendezeit“, passend für herangezüchteten Superstar.

  • Saskia sagt:

    Besonders gefallen mit die originell gemeinten Falschschreibungen der Vornamen, mit denen die Eltern vermutlich einen Hauch Individualität ausdrücken wollen.
    Ich persönlich finde Namensschreibungen wie „Emmelie“, „Meikel“ oder Ähnliches irgendwie mehr als merkwürdig.
    Noch merkwürdiger aber finde ich, wenn man den Namen dann eigentlich ganz anders aussprechen müsste.
    Beispiel aus unserem einstigen Kindergarten: Ein Namensschild mit dem Namen „Shayen“ hing dort. Ich – damals noch ganz arglos, was solche Falschschreibungen angeht: „Wer ist denn Schäjen?“ (so, wie man es eben aussprechen würde)
    Erzieherin halb erschrocken, weil die Mutter des Kindes auch anwesend war und halb amüsiert: „Das heißt Schai-jenn.“
    Ich: „Ach, verstehe. So wie bei Life of Brian, ne? Das soll heißen ‚Römer geht nach Hause‘ – heißt es aber nicht.“
    Sie lachte auf, die Mutter sah mich mit großen Augen an.

    Später erzählte mir eine Freundin von ihrem Job an einer Schule, dass es dort eine „Jackeliene“ gab. Genau so geschrieben und so ausgesprochen. Wir kamen nicht umhin, ein bisschen darüber zu schmunzeln.

    Im Deutschen spricht man im Übrigen ein „y“ ja auch wie ein „ü“ aus, was in der Aussprache aus einem Fynn eben einen Fünn machen würde.

    Selten sieht man auf Autos etwas wie „Katharina-Johanna“ fährt mit. Immer eher so „Schaijenne-Orleanda“ oder „Jayden-Jamie“. Dazu könnte man nun Soziologen befragen, wenn man will 😉

    • David Rovere sagt:

      Bisher noch nicht angetroffen, aber der ultimative Namenschreib-GAU wäre dann wohl:

      Schandtal

    • Nala Rubischon sagt:

      „y“ wie „ü“? Aber nicht in jedem Fall oder? Die Maya hab ich jedenfalls noch nie als Maüa erlebt. Wobei ich persönlich Maja sowieso schöner finde. Allerdings wird das in Frankreich zur „Mascha“.

      • Lichtblau sagt:

        @Nala: Na ja, auf deutschen Spielplätzen wurde schon der Ruf nach „Üffes“ vernommen. Angesprungen kam dann der kleine Yves.

      • Saskia sagt:

        Wenn das „y“ ein „j“ in der Aussprache ersetzt, also wie bei „Maya“, dann wird es als „j“ gesprochen.

        Eine Sylvia zum Beispiel müsste man eigentlich „Sülwia“ aussprechen und einen „Fynn“ eben „Fünn“.

        So eine französisch-weich ausgesprochene „Maja“ finde ich auch ganz niedlich 😀

        Und den „Üffes“-Klassiker kenne ich auch. Sowie die Geschichte vom kleinen Jungen, der sich im KiGa als „Pirschelbär“ vorstellte und der Pierre-Gilbert hieß 😀

        Und es gibt Menschen, die „Nathanael“ einfach „Nattanell“ aussprechen – auch bei ihren eigenen Kindern. Vielleicht, weil die Ähnlichkeit zu „Michael“ sich ihnen nicht erschließt …?

      • Rosa Grün sagt:

        „Nattanell“ mit Betonung auf der letzten Silbe ist die Aussprache des Namens in der Originalsprache, nämlich hebräisch… das ist völlig in Ordnung, wer sich darüber mokiert schiesst sich insofern ein Eigentor, als er damit seine eigenen Bildungslücken zur Schau stellt (Oh, welch Abgrund!)

  • Altheer Mark sagt:

    ehrlich gesagt verstehe ich diese kleber auch nicht. es ist leider ein auswuchs unserer dekadenten gesellschaft geworden alles was man hat der umwelt zu zeigen. offenbar ist das mitteilungsbedürfnis sehr gross. ich selber habe auch kids. mir würde es aber nie in den sinn kommen die namen aufs auto zu kleben. nebenbei… ich frage mich dann über die namen die heutzutage ausgesucht werden für die kids. da hab ich „devon jason“ oder „jill-theodora“. dachte zuerst an eine art fake oder joke-aufkleber. ich weiss, das ist geschmacksache. musste es einfach loswerden. 😉

  • dres sagt:

    Hihihi, @souslik, nicht schlecht, dieser Name.
    Tami bin ich stolz auf mich – und zwar nur auf mich – wegen meiner zwei Kinder.

  • Sandra Schmid sagt:

    Spannend ist, dass auf Herrn Tschannens Foto aber der kleine Brecht sehr wohl mit drauf sein muss (zumindest zur Hälfte). Dies auch auf dem vorigen Vollbart-Bild. Soviel „Fruchtbarkeitsstolz“ haben Frau Fischer, Kuster und Braun nicht. Oder sind sie sich einfach etwas ehrlicher bewusst, dass ihre Kinder „keine Sau“ interessieren?

    • So habe ich mir das noch nie überlegt. Ich dachte einfach, es sei noch sinnvoll, den Brecht anzuzeigen, über den ich ja doch ab und zu schreibe. Auf LinkedIn habe ich ihn zum Beispiel weggelassen.

  • tigercat sagt:

    Und ich habe bisher immer gedacht, diese Babykleber dienen dazu, schlechtes Fahren zu entschuldigen.

    • Fabian Scherer sagt:

      Wenn etwas unentschuldbar ist, dann ist es schlechtes fahren 😉
      Oder meinst du etwa schlechtes Fahren weil die Annastasialena-Joyce am Steuer sitzt?
      Shift down – take em all

  • Ana sagt:

    Immer, wenn wir einen oder mehrere Aufkleber mit Kindernamen an einem Auto sehen, kommentieren mein Mann und ich, dass die Eltern dies brauchen, um sich jeweils an die Namen Ihrer Kinder zu erinnern…

    • David Rovere sagt:

      Und den armen ÖV-Benutzer bleibt dann nur der Gang ins Tätowierstudio, um sich die Sprösslingsnamen mangels mobiler Klebefläche in die Haut zu stechen.
      Gibt’s die Kindernamen eigentlich auch auf Magnetfolie für Mobility-Kunden ?

      • Brunhild Steiner sagt:

        …also ich wär mir da bezüglich sicherheitsförderndem Aspekt genauso im Zweifel wie bei den Kleberlianhängern und ihrem Hintermannabstand; schätz mal das ÖV-Benutzerrudel wird Ihnen keinen mm mehr zugestehen als grad dringend notwendig um noch zu atmen 😉

  • Teeniemutter sagt:

    Herr Tschannen und Kommentatoren, you made my day! Köstlich!

  • Lea sagt:

    Die Schriftgrösse ist entscheidend!
    Der Aufkleber „Danke, dass Sie für Leonardo Iberikus Valentino Estephan und Carmelina Anastasia Magdalena genügend Anstand halten“ war für viele Autofahrer schlecht lesbar und sie fuhren zu dicht auf um ihn zu entiffern.
    Seit ich die Schrift massiv vergrössert habe und zu „LIVE CAM on Bord“ abkürzte, verhalten sich die anderen extra rücksichtsvoll.

  • Rubiii sagt:

    Danke für diesen Beitrag! Die Namen der Kinder auf der Heckscheibe und zum Geburtstag gratuliert man dem EIGENEN Nachwuchs auf Facebook, obschon dieser noch nicht lesen kann und noch gar keinen Account besitzt! Und natürlich beteuert man auch gleich wie gerne man diesen hat und wie stolz man auf seinen Sonnenschein ist.

  • nowhere sagt:

    Ich könnte mich grün und blau über die ärgern, die sich über alles was nicht in ihr Weltbild passt, so aufregen müssen.

    Könnte ich, muss ich aber nicht

  • Peter Rüegg sagt:

    Ich denke, die Kindernamen auf den Autos anzubringen hat ähnliche Gründe, weshalb man alles bloggen und zwitschern muss, was man gerade tut, was stört, was freut… interessiert doch keine Sau, steht da oben. Aber Markus Tschannen hat 9000 follower… kann ich auch nicht wirklich verstehen.
    Suchen wir etwa Menschen, die uns recht geben? Unterstützung? Oder wollen wir Mitgefühl? Was will ich denn mit diesem Kommentar? Oh, ich bin wieder da in der Schlaufe, wo ich auch nicht weiter komme. Ich mag das Kommentarzeugs wirklich nicht.
    Und nun, nachdem ich wieder mal einen Blog gelesen habe, werde ich eine Weile auf weitere verzichten. Macht aber ruhig weiter, ich schaue nicht hin. 🙂
    Die Kleber auf den Autos kann ich leider nicht weg klicken.

  • Dänu sagt:

    Also an unserem Bentley klebt „Eure Armut kotzt mich an“.
    Keine Ahnung, warum der Wagen ständig demoliert wird.
    Vielleicht mach ich demnächst einen „i love Labrador“ daneben, dann sollte der Vandalismus aufhören.
    Aber Baby-Kleber, das geht ja gar nicht. So was von Alpha-Kevinismus!

    • Doris Streit-Pelser sagt:

      Herrlich dieser witzige, ironische Kommentar und so treffend. Man sollte nicht Wochen/Monatelang über Namen brüten. Je länger umso abstrakter umso lächerlicher das Ergebnis. Arme Kinder lächerliche Eltern, Was wenn in einigen Jahren wieder Agathe, Dorothea und Margarete wieder up to Date sind?

      • Stranger sagt:

        Dann müssen wir unsere Schantalle umbenennen, und die Schackeline eh.

      • tina sagt:

        ich wollte in der primarschule ja unbedingt schagglin heissen :D. davon gabs ja in meinem jahrgang in jeder klasse eine. ebenso wie denise und bei den jungs marcel. oder eveline, fand ich auch sooo herzig als kleines mädchen 😀
        meine güte, das ist einfach zeitgeist. das ist immer lächerlich 2 jahrzehnte später und wird immer wieder trendig noch ein paar jahrzehnte später. und ihr, die ihr alle so sicher seid, dass ihr super kindernamen habt: wartets ab. ueli war auch mal cool. und fritz. oder vielleicht ist fritz ja bereits wieder cool, so wie emma. so hiess meine grossmutter, und dazwischen war emma nie cool.

      • aurea sagt:

        Meine Mutter heisst Agathe und ihre Schwestern Margaritha und Dorothea. Woher haben Sie das gewusst? 🙂

  • Bada sagt:

    Herr Tschannen, sie könnten sicher gut Mücken zu Elefanten ausbilden

    • Sie werden es nicht glauben, aber in dem Bereich herrscht kaum Fachkräftemangel und auch die Aufstiegschancen sind schlecht. Ansonsten gilt: Blogthemen, die mich intellektuell nicht überfordern, sind jederzeit willkommen.

      • Bada sagt:

        Mit ansprechenden Blogthemen kann ich leider nicht dienen. Dazu bräuchte es eine gute Portion Selbstironie.

      • Franz Vontobel sagt:

        Naja, es ist relativ offensichtlich, dass sie die nicht haben, aber weshalb genau braucht es Selbstironie, um mit „ansprechenden Blogthemen“ zu dienen“?

      • Bada sagt:

        Hoppla FV, da will ich mal den Blogger etwas hochnehmen weil er sich so enerviert über ein bisschen Vinyl, und sie fahren mir gleich so an die (übrigens kleberfreie) Karre? Kennen wir uns?

  • Leonardo sagt:

    Als Antwort auf mehrere Beiträge:

    1. Sind Erwachsenenleben weniger wert, als Kinderleben? Ja – ich finde das stimmt grundsätzlich.

    2. Die Kleber sind sinnlos, weil man ja ohnehin vorsichtig fahren sollte? Sie leben wohl in einer Traumwelt. Es gibt Schilder und Hinweise für viele Regeln, die man grundsätzlich kennen oder einhalten sollte. Warum dann spezielle Plakate/Schilder, die auf Schulkinder oder Schulwege hinweisen? Sollte nicht jeder Fahrer jederzeit „bereit“ sein?

    3. Ein Kleber bittet um besondere Vorsicht/Zurückhaltung. Darüber kann man lachen oder sich entsprechend verhalten. Kinder geniessen für mich jedenfalls einen besonderen Stellenwert und Schutz. Egal wessen Kind.

    4. Wir haben keinen Kleber – sieht einfach nicht schön aus. Und auch ich halte die Wirkung für bescheiden. Mir gefällt aber hier schlicht die Argumentation nicht.

    • Ulrich Gassner sagt:

      Ich kann nur dringend davor warnen, solche Kleber anzubringen. Es geht mir dabei nur um die Sicherheit, ehrlich. Ich zum Beispiel fahre nämlich immer besonders aggressiv, wenn ich solche Kleber sehe, da für mich Kinderleben bedeutend weniger wert sind als Erwachsenenleben.

    • Christoph Bögli sagt:

      Eine solche Gewichtung von Menschenleben scheint mir überaus fragwürdig. Grundsätzlich ist jedes Menschenleben gleich viel (oder wenig) wert, alles andere führt bloss auf gefährlich dünnes Eis.

      Wobei solche Ansichten auch interessant sind hinsichtlich der gesellschaftlichen Werte im Wandel, zeigt es doch, wie Kinder immer mehr ins Zentrum des Lebensinhalts rücken. Über die Jahrhunderte quasi von der überproduzierten Ausschussware und billigen Arbeitskraft hin zum goldenen Sonnenschein, dessen Wohlergehen zum einzig wahren Sinn des Lebens wird. Und wehe dem stellt sich jemand in den Weg, und sei es auch nur ein Lehrer mit einer angemessen schlechten Note..

    • tigercat sagt:

      Weshalb sollten Kinderleben mehr wert sein als Erwachsenenleben? Bitte erklären Sie sich. Danke

      • Leonardo sagt:

        Es ist sogar sehr dünnes Eis. Es gibt aber genug Gedankenexperimente und Schriften (Ethik), die sich genau mit dieser Bewertung beschäftigen.

        Jeder von uns nimmt solche Bewertungen vor. Und die Kriterien sind nicht immer die gleichen.

        Wenn zwei Menschen sterben müssen: wen würden SIE wählen? Jeder hat eine Antwort. Das mag sehr unangenehm sein.

        @tigercat: Der „Schaden“ bei einem Erwachsenen beträgt in Lebensjahren weniger, als bei einem Kind. Einem 50-jährigen werden vielleicht 35 Jahre genommen. Einem 5-jährigen 80 Jahre. Zudem dürfte ein Kind noch weniger „Schuld“ auf sich geladen haben. Retten Sie den Erwachsenen, retten Sie evtl. einen Mörder/Vergewaltiger.

        Ein Kind könnte der nächste „Messias“ werden (im übertragenen Sinn). Ein unbekannter Erwachsener mit grösserer Wahrscheinlichkeit nicht mehr.

      • Franz Vontobel sagt:

        „Ein Kind könnte der nächste „Messias“ werden (im übertragenen Sinn).“

        …oder aber der nächste Hilter. Wer weiss das schon?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Leonardo

        meine Güte, jetzt ist das Eis aber eingebrochen, was ist denn das für eine verquere, um nicht zu sagen verachtende Logik?!

        Er/Sie könnte ein hingebungsvoller Elternteil/Verwandter/Bekannter/Freund sein mit grossem Einfluss auf Viele.

        Er/Sie könnte für ein Kind in desolaten Verhältnissen die einzige Vertrauensperson gewesen sein, eine unverzichtbare Bezugsperson ziemlich wurscht ob er ohne Unfalleinwirkung noch 30, 20 oder nur 10 Jahre zu leben hätte.

        Er/Sie könnte in der Forschung, oder x einem Gebiet tätig sein, welche bahnbrechende Veränderungen zum Besseren bezüglich Gesundheit von Kindern (wahlweise Veränderungen auf anderen Gebieten) entscheidend vorwärtsbringt.

        Kommen diese Szenarien in Ihren Gedankenexperimenten auch vor?…

      • Brunhild Steiner sagt:

        „Ein Kind könnte der nächste „Messias“ werden (im übertragenen Sinn). Ein unbekannter Erwachsener mit grösserer Wahrscheinlichkeit nicht mehr.“

        das hab ich ja grad noch übersehen, gehört für mich in diese „Eltern überhöhen ihre Kinder total“-Kategorie.
        Wie kommen Sie dazu Erwachsenen dermassen ein Veränderungspotential (zum Guten) abzusprechen? Und was heisst schon „Messias“, ich glaub dem Planeten würde es schon mit einigermassen freundlich agierenden Menschen besser gehen, also bloss weils ein Messias werden könnte ist von daher eher schwaches Argument.

      • tigercat sagt:

        @Leonardo: Imho bin ich überzeugt, dass allein die Anzahl der hypothetisch noch verbleibenden Lebensjahre zur Bemessung der Wertigkeit eines Lebens zu kurz gegriffen ist. Da müsste man schon differenzierter vorgehen. Ich würde – müsste ich mich denn entscheiden – jederzeit ein Kind dem Besitzer der SVP vorziehen (der wird, extrapoliert man sein bisheriges Leben in die Zukunft, noch viel Verheerendes anrichten und die Wahrscheinlichkeit, dass er sich noch läutern wird, ist doch eher als gering einzuschätzen) jedoch eine Mutter Theresa (wenn sie denn noch leben würde) jederzeit einem Kind. Ebenfalls ist davon auszugehen, dass z.B. das restliche Leben eines Barack Obama einen versicherungstechnischen höheren Wert hat, als das 5 jährige Kind einer Sozialhilfebezügerin, wohingegen das 5 Jährige Kind von Barack Obama (wenn er denn eines hätte), mehr wert wäre, als die Sozialhilfebezügerin. Sie sehen, Lebensjahre eines Kindes einfach so als höherwertig als die Lebensjahre eines Erwachsenen einzustufen, führt ins Nirgendwo.
        Um auf Ihren Messias zurückzukommen: Jesus war auch schon ein gestandener Mann, als er zu predigen begann und so plötzlich von einem unbekannten Handwerker zu einer V.I.P. mutierte. Also auch in diesem Falle kommen wir einfach nicht weiter. Einigen wir uns also einfach darauf, dass der Verlust eines Menschenlebens in jedem Falle beklagenswert ist.

      • mila sagt:

        Bin ganz bei Brunhild (und FV – hallo Franz, wo haben Sie denn bloss gesteckt?). Sie werden es nicht gerne hören, Leonardo, aber in meinen Augen bewegen Sie sich mit Ihrer Argumentation gefährlich nahe an der Indigo-Kinder-Fraktion (mit der Sie wohl lieber nicht in einen Topf geworfen werden wollen). Es ist zwar verständlich, und nur menschlich, dass wir Eltern uns wünschen, dass es unser Kind dereinst besser hat (respektive, besser macht) als wir selbst. Wir haben schliesslich alle schon unsere kleinen oder grossen persönlichen Niederlagen erlebt, haben erfahren (müssen), dass die Welt sich nicht nach unseren einstigen Jugendidealen richtet – und wir selbst uns, leider, nur zu oft auch nicht. Unsere Kinder sind hingegen noch ein unbeschriebenes Blatt, und was läge da näher, als zu hoffen, dass sie ihre Zeilen anders – schöner, grossmütiger (und mutiger), ja: ‚weltbewegender‘ – schreiben werden. Nur übersehen wir dabei, dass es letztlich wir sind, die zu Beginn das Fundament legen, auf dem sich ein neues, eigengeprägtes Leben entwickelt. Oder anders formuliert: wie können wir denn hoffen, dass sie zumindest eines hinkriegen werden (ohne deswegen gleich als neuer Messias verschrieen zu werden) – nämlich ein menschlich anständiges Leben, wenn wir es ihnen nicht selbst ein Stückweit vorleben?

        Mein Rat an Sie und Ähnlichdenkende wäre entsprechend: welchen ‚Anspruch‘ Sie auch immer an Ihre Kinder stellen, und welche Hoffnung Sie auch immer in sie setzen: setzen Sie den Massstab dafür erst einmal bei sich selber an, statt ihre Kinder stellvertretend damit zu überfrachten. Diese sind nämlich weder auf die Welt gekommen, um unsere Fehler (und die aller anderen Menschen) auszubügeln, noch um den Staffettenstab unserer unverwirklichten Träume von uns zu übernehmen – das alles sollten wir selbst, in der Zeit unseres (verbleibenden) Lebens, egal wie kurz oder lang dieses noch dauern mag, in Angriff nehmen. Dann werden unsere Kinder zumindest eines von uns lernen: Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Und in meinen Augen ist (wäre) das schon viel, respektive mehr als genug. Geben wir ihnen also einen Anker mit, und lassen sie dann, wenn sie gross genug sind, frei segeln. Ein jedes seinem eigenen Lebensschicksal entgegen, unverschattet von unseren ungelebten Wünschen.

      • Katharina sagt:

        Eigentlich spricht er eine grundlegende Frage der Ethik an, mit sehr aktuellem Bezug:

        http://arxiv.org/pdf/1510.03346v1.pdf

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Katharina

        Zeit für einen neuen Kleber also, nämlich auf welches Szenario das selbstfahrende Ding dann programmiert wäre, oder auf welche durchgerechnete-höchstwahrscheinlichen-Schlussfolgerung, und dementsprechender Zielerfassung…, die Umgebung gefasst sein müsste….

      • Katharina sagt:

        Das Trolley Problem geht auch ohne Roboter:

        https://www.youtube.com/watch?v=bOpf6KcWYyw

      • Katharina sagt:

        und zu den klebern: in der stadt des dauerstaus sind sie eine quelle des sich amüsierens. natürlich sind alle autos mit kleber nicht einheimische.

      • mila sagt:

        @Katharina: Spannender Input, auch wenn die Frage, ob ein Leben – im Zweifels- respektive Notfall – im ‚Tausch‘ für mehrere andere geopfert werden soll, doch noch eine etwas anders gelagerte ist als die, ob ein bestimmtes (Kinder-)Leben grundsätzlich mehr wert sein soll als ein anderes (Erwachsenen-)Leben. Wobei sich bezüglich AVs diese Frage vermutlich irgendwann erweitert stellen würde, ebenso im Hinblick auf die Frage, ob man bei so called ‚very important persons‘ von einer generellen Selbstvernichtungsregelung ‚for the greater good‘ absehen würde.

        Meine ethische Antwort darauf ist klar: wo immer eine derartige Entscheidung an eine Maschine ausgelagert werden sollte, hört die Ethik als solche auf zu existieren. Denn Ethik – respektive, ethisches Verhalten als deren Praxis und Ziel – ist, wenigstens in meinen Augen, die Kapazität eines Individuums, angesichts eines moralischen Dilemmas eine eigene Entscheidung zu treffen. Persönlich bin ich nicht bereit, für (vermeintlich) mehr Sicherheit immer mehr persönlichen Entscheidungsfreiraum abzutreten. Und ja, ich hoffe, dass viele meiner Mitmenschen im Zweifelsfall ebenfalls lieber mit einem verbleibenden menschlichen Makel individuell getroffener Entscheidungen leben wollen, als mit einer letztlich un-menschlichen, automatisierten Scheinperfektion, verkauft unter der trügerisch ‚humanen‘ Illusion eines Möglichst-Null-Risikos.

      • Katharina sagt:

        Dir ist hoffentlich klar, dass Du ein Strohmannargument bringst: Individuum vs Maschine. Aber nehmen wir einmal an, die drei Grundgesetze der Robotik wären heutzutage abbildbar auf deep learning: angesichts eines moralischen Dilemmas eine eigene Entscheidung zu treffen macht dann das künstliche Substrat (Maschine) zum Individuum mit Bewusstsein. Ausser dem Substrat kein Unterschied.

        Zur Sicherheit: Wir alle benutzen täglich ein autonomes Transportmittel: Den Aufzug.

        Zum Nullten Grundgesetz der Robotik ‚The greater Good‘ empfehle ich Asimovs Foundation Trilogie, die sich eingehend damit befasst. Übrigens auch empfehlenswert für eine Historikerin wegen Psychohystorie. Eine Voraussagens Methodik (Zeitlinien) die ansatzweise existiert und erstaunlich treffsicher ist, wenn auch mit sehr engen Aufgabenstellungen.

        Wie sehr und wie schnell AVs sich verbreiten werden? Ich denke, es wird immer Autos im heutigen Sinn geben, dies weil Fahren Spass macht. In der Logistik aber wird der Wandel sehr schnell kommen. Aus einem einfachen Grund: AVs fahren heute schon besser und unfallfreier als von Menschen gefahrene Fahrzeuge. Die Haftpflichtversicherung beträgt nach heutigen Berechnungen 10% für AVs. Das rechnet sich bei Flotten (Migros, Coop, Post usw.) von alleine.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Katharina, Antwort an mila

        „Dir ist hoffentlich klar, dass Du ein Strohmannargument bringst: Individuum vs Maschine. … angesichts eines moralischen Dilemmas eine eigene Entscheidung zu treffen macht dann das künstliche Substrat (Maschine) zum Individuum mit Bewusstsein. Ausser dem Substrat kein Unterschied.“
        Mir fehlt der akademische Hintergrund für die korrekten Bezeichnungen, aber weshalb soll das dermassen wasserdicht sein, dass der einzige Unterschied „Mensch/Maschine/AI“, angesichts eines Dilemmas Entscheidungen zu treffen, sei?

        Das empfinde ich ein bisschen anmassend, als ob wir bis ins letzte Detail fähig seien „Mensch“ aus anderen Materialen als Erbgut und entsprechendem Umfeld, zu erschaffen.

        „Zur Sicherheit: Wir alle benutzen täglich ein autonomes Transportmittel: Den Aufzug.“
        Und der geht meistens ziemlich engbegrenzt in einem vertikalen Tunnel durch, üblicherweise ohne dass ihm irgendwas in die Quere kommen könnte.

        Ich verstehe schon den Hinweis, dass wir bereits in vielen Bereichen quasi Entscheidungsmacht an externe Systeme abdelegiert haben; und ich persönlich möchte sicher nicht darauf verzichten müssen.
        Aber bloss weil wir schon Vieles abdelegiert haben bedeutet nicht dass es grenzenlos wünschbar sein sollte, oder dafür gesorgt dass umgesetzt was machbar. Was ja überall das Dilemma ist.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Katharina

        das muss aber auch gesagt sein, danke vielmals für den Hinweis zu BBC Radio 4, kannte ich nicht, aber bin begeistert! Merci 🙂

      • mila sagt:

        @Kat: Sofern meine Antwort hier nicht erscheinen sollte, findet sie sich in der Lounge.

      • mila sagt:

        – 1 –

        „Ausser dem Substrat kein Unterschied“. Für mich liegt exakt hierin der Unterschied. Ich möchte dies aus einer geisteswissenschaftlich begründeten (Laien-)Sicht darlegen.

        Das menschliche Bewusstsein entsteht auf einem biologischen (neurologischen) Substrat. Es folgt damit – notwendig – anderen Gesetzmässigkeiten als ein künstlich geschaffenes. Plakativ gesagt: das Bewusstsein ‚aus der Dose’, oder der Geist ‚aus der Maschine‘, ist deshalb – bei aller zu erreichenden Kapazität – dem Geist aus einem Körper nicht gleichzusetzen (die Seelenproblematik lasse ich an dieser Stelle zunächst aussen vor). Einen Menschen muss man nicht zu einem Individuum machen, er ist es allein schon aufgrund deswegen, weil sich in einem menschlichen Körper Myriaden von Selektionsprozessen abspielen, wenn (respektive) bevor ein Gedanke ins Bewusstsein tritt. Diese Selektionsprozesse sind individuell, und bei keinem Menschen je deckungsgleich oder berechenbar. Zum einen filtern die Zellen wahrgenommene Reize, zum anderen treffen diese Reize auf ein bestehendes Bewusstsein, dass sich aufgrund von Herkunft, Erziehung, Geschlecht, Bildung, Kultur (um nur die groben Rahmenfaktoren zu nennen) als Wahrnehmungshorizont gebildet hat. Niemand kann genau voraussagen – auch keine Maschine der Welt -, welcher Reiz (gesendete Botschaft) zu welchem Gedanken (empfangene Botschaft) führen wird. Und in weiterer Konsequenz, zu welchem Handeln. Es gibt schlicht keinen Determinismus (obschon es einzelne wissenschaftliche Strömungen gibt, die uns genau das weismachen wollen).

        Ein künstliches Substrat muss, um ein Bewusstsein erzeugen, zunächst mit statistischen Daten und Algorithmen gefüttert werden. Natürlich könnte man jede Maschine individuell füttern, nur widerspricht das erklärtermassen dem Grundziel der Berechenbarkeit, respektive Zuverlässigkeit. Ein so ‚bestücktes‘ System mag irgendwann sogar in der Lage sein, sich auf Basis von ‚deep learning‘ autopoeitisch weiterzuentwickeln. Aber Individualität, im oben verstandenen Sinne, wird aus einer systematischen (oder systematischen) Operationalisierung heraus nicht entstehen. Wir – die (Erst-)Erzeuger – würden uns darauf einigen müssen, einem solchen Bewusstsein den Status eines Individuums zu verleihen. Es wird nicht von sich aus, per se, ein Individuum sein.

      • mila sagt:

        – 2 –

        Daraus folgt in meinen Augen, dass eine Maschine nie dem entsprechen wird, was Ljudmila Ulitzkaja in ‚Die Kehrseite des Himmels‘ als die Essenz der conditio humana beziffert hat: „“Aus dem ungeschriebenen Gesetz der Verflechtung von allem mit allem folgt auch dies: Der Reichtum eines einzelnen Menschenlebens hängt davon ab, wie viele Fäden dieser Mensch festhalten kann. Die gesamte menschliche Kultur ist nichts anderes als ein gigantisches Geflecht aus Myriaden von Fäden, in dem genau so viele bewahrt werden, wie du selbst festhalten kannst.“ Eine Maschine wird vielleicht alles beliebige – programmierte wie selbstentwickelte – speichern können. Vielleicht wird sie sogar eines Tages damit verbundene Empfindungen simulieren können. Aber es wird immer bei einer Simulation bleiben (dazu folgt noch eine Ergänzung weiter unten). Und weswegen sollten wir etwas schaffen wollen, dass das Beste des, respektive: am, Menschen – seine Fähigkeit zur Empfindung – simulieren, aber nicht generieren kann? Falls wir das denn überhaupt werden wollen, denn wie oben angemerkt, sehen die Fortschrittspropheten des Maschinenzeitalters den Vorteil der künstlich geschaffenen Intelligenz darin, dass sie unbestechlich und in diesem Sinne gefühlsunbeirrt ist – selbst bei einer ‚ethischen‘ Entscheidung. Dies ist der ‚menschliche Makel‘, dessen ‚Risiko‘ es zu minimieren und weitestmöglich auszuschalten gilt. Dies ist das erklärte Ziel. Auf Seite des menschlichen Substrats gilt die Bestrebung wiederum der weitestmöglichen Abschaffung des körperlichen ‚Risikopotentials‘. Das Altern und Sterben soll – wenn nicht gleich ganz verunmöglicht – so dann doch zumindest solange wie möglich hinausgezögert werden. Ungeachtet dessen, dass Altern wie Sterben den haltenden Rahmen der genuin menschlichen Erfahrung bilden, im Sinne von Eck-Punkten. Und ich kann mir vorstellen, dass so mancher sogar, gut und gerne, mit der Vorstellung liebäugeln würde, Bewusstseinsunsterblichkeit auf einem nicht abschaltbaren Server zu erlangen, sofern die Technik dies eines Tages erlaubt.

        Meine Befürchtung ist, dass wir mit dem potentiellen ‚Fluch‘ dieser Technologie(n) nicht werden umgehen können. Aufgrund der alt(bekannt)en Hybris, mit der wir uns seit Menschengedenken selbst das Bein stellen, wobei die Frage nicht zuletzt auch die ist, ob wir uns diesmal allenfalls auch das Genick brechen könnten – aber eigentlich will ich gar nicht in dystopische Hysterien verfallen. Mag man sich auch eines Tages darauf einigen, einer Maschine den Status eines Individuums zu verleihen, wird mich das insofern nicht berühren, als ich in diesem künstlich erzeugten Bewusstsein nie eine Art- oder Geistesverwandtschaft erkennen werde. Somit auch keinen Bruder, keine Mutter, kein Kind. Was ich gegebenenfalls erkennen (und anerkennen) könnte, wäre die darin steckende, meine eigene (bei weitem) überragende Intelligenz. Aber darin wird keine ethische Überlegenheit gründen, denn der Sitz unseres Gerechtigkeitsempfindens – das Gewissen – liegt meiner Überzeugung nach nicht im Kopf, sondern in der Seele (auch wenn sie uns in den letzten zwei, drei Jahrhunderten mit dem Materialismus den Glauben an deren Existenz mehr oder weniger gründlich ausgetrieben haben). Und nein: ich denke nicht, dass es je eine Seele aus der Konsole geben wird. In unserer Ganzheitlichkeit an körperlicher, geistiger und seelischer Substanz und Erfahrung wird uns eine Maschine niemals gleichkommen. Entsprechend wird sie auch nie die Poetik generieren können, die Ljudmila Ulitzkajas Worten innewohnt. Respektive: man zeige mir dereinst die Maschine, die in der Lage ist, echte, tiefe, wahre Kunst zu schaffen (wir sagen auch nicht umsonst: zu ‚gebären‘). Einen Roman wie – um ein aktuelles Beispiel zu nennen – ‚So fängt das Schlimme an‘ von Javier Marías. Dann werde ich vielleicht meine Worte überdenken, vorher nicht.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @mila -1- und -2-

        so hätte ich das wohl formulieren sollen ;-), schliesse mich an,; auch für mich ist „das Phänomen Mensch“ sehr viel umfassender und mit noch viel zu vielen Unbekannten verknüpft, als das „die Maschine“ gleichwertig gemacht werden könnte oder sollte.

      • mila sagt:

        @Brunhild: Leider wurde eine Replik an Sie ‚geschluckt‘, aber bezüglich der potentiellen (oder vielmehr absehbaren) Diskrepanz zwischen Mach- und Wünschbarkeit sind wir uns augenfällig einig. Mir kommt unsere ‚Spezies‘ bisweilen vor wie ein Haufen Kinder, die mit Buchstaben spielen und meinen, nur weil sie ein paar erste Worte aneinanderreihen können, wären sie schon zur Syntax der Sprache vorgedrungen…

        Item. Das mithin Spannendste finde ich ja, dass das, was uns zum Höchsten befähigt, dasselbe ist, das uns zum Niedersten verleiten kann – nämlich die Spezifik unserer Fähigkeit, zu empfinden. Was ich nicht recht verstehen mag ist, dass wir uns womöglich lieber entmündigen lassen – durch zunehmend abgenommene ‚Entscheidungen‘ von vermeintlich ‚perfekteren‘ Wesen – als dass wir diesem Gefälle (endlich) mündig, mittig begegnen. Notabene: Eingedenk dessen, dass in unserem gelegentlich unvermeidbaren ‚Makel‘ auch die Wurzel unsere Würde, und ja: möglicher Grösse, liegt. In dem Sinne, wie es Pico della Mirandola zeitlos gültig in der ‚Rede von der Würde des Menschen‘ formuliert hat. Bleibt also abzusehen, ob wir in der Lage sein werden, den tatsächlichen Segen, den künstliche Intelligenz uns bieten kann, zu fördern, ohne – wie so oft – den Fluch mit zu ernten… Respektive: über zu ernten.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @mila

        „… ohne – wie so oft – den Fluch mit zu ernten… Respektive: über zu ernten.“

        Ich schätz mal das „überernten“,
        fragt sich jetzt bloss ob die anderen, durch Hightech/Labor/geniale Rechnerleistungen ua erworbenen Fl üche, uns nicht vor flächendeckendem Einsatz des neusten Segens, erfolgreich von der Erdoberfläche eliminiert haben werden… .

  • Albert Baer sagt:

    Die Reproduktion ist die letzte (bzw. die erste) Religion.

  • seme sagt:

    DANKE!!! es hat so gut getan das zu lesen. heute trinke ich ein bier auf sie und ihren brecht!

  • Seeländer sagt:

    Traurig ist, dass die Menscheit aus „Kevin“ nichts gelernt hat, und jetzt aktuell mit „Levin“ noch einen drauf setzt. In den 20er Jahren nehmen wir dann einfach den nächsten im Alphabet und machen weiter mit „Mevin“

    • Leonardo sagt:

      Ich gebe zu: Ich bin direkt betroffen und daher leicht aufgebracht.

      1. Traurig ist, dass Sie sich offenbar nicht mit dem Namen beschäftigt haben. Stattdessen schreiben Sie lieber einen sinnlosen Beitrag.

      2. Wir sind über das Duden Vornamenlexikon auf Levin gestossen. Ich hatte den Namen zuvor nie gehört. Bedeutung: althochdeutsch – lieber Freund. Positiv, selten, aber nicht abgedreht. Ideal.

      3. Hätten wir den Namen gewählt, wenn wir die Top-Listen der folgenden Jahre gekannt hätten? Offen.

    • susiliu sagt:

      Beides schöne Namen was soll man daraus lernen?

      • stella3 sagt:

        Mir gefällt Levin auch, wenn der Klang und die Bedeutung stimmt, dann finde ich es einen schönen Namen, Devin hört ja man manchmal auch aber das erinnert mich zu sehr an Devil. @Jürg haben Sie so ein Problem mit ihrem Namen/ Kindheit etc. dass Sie so respektlos sein müssen?

  • Monah sagt:

    Wir haben Starwars Figuren an der Heckscheibe, wieso? Keine Ahnung, weil wir dachten dass es sowas wie eine Vigniette für Eltern ist die mit Sondergenehmigungen immer und überall parkieren dürfen… #oderso

    • Stranger sagt:

      Hab grad gefragt. In Zürich kostet die CHF 1200 bis 2400. Also nicht grad ein Schnäppchen. Aber damit kannst Du im Parkverbot parkieren. Oder Deine Frau beim Shopping mit dem Range Rover oder dem Cayenne.

  • Seeländer sagt:

    Beim ersten mal Stöbern fanden wir in einem Namensbuch unter den weiblichen Vornamen „Siff“, wenige Minuten später dann noch „Ganja“.
    Nun sind wir sicher, unser erstes Mädchen Ganja-Siff nennen zu wollen.
    (Kein Scherz, schauen Sie mal in ihrem Buch unter dementsprechenden Buchstaben nach!!)

  • Fabian Scherer sagt:

    Also bisher haben von den vielen Kleberzurschaufahrenden (welche sicher auch diesen Mamablog lesen), sich nur genau zwei über das grosse „Weshalb?“ geäussert, und das Fazit lautet:
    Aus Sicherheitsgedanken.
    Leider wurde von den restlichen Kommentatoren glaubhaft dargelegt, dass ein Kleber am Auto mit einem Namen dran, überhaupt nichts mit erhöhter Sicherheit zu tun hat.
    Also: Betreffende bitte zu Ihrem Auto treten und umgehend Kleber entfernen!

  • Bela Summermatten sagt:

    Ach schau her, der Hipster-Bart ist weg, der Pornobalken blieb. Tschannen selber tut übrigens seinen Kindersegen mit einem im Garten gepflanzten Maibaum kund.

  • Das mit den Strichzeichnungen und den Kindernamen auf dem Auto habe ich erst hier im Emmental kennengelernt. Die Leute sind wirklich stolz auf den Nachwuchs, auf Manneskraft und Fruchtbarkeit!

    Dann ist da noch das zweite: Die Kinder solcher Leute heissen nicht Vroni, Sepp, Gertrud oder Hansjakob. Nein, sie heissen wie auf dem Bild wirklich „Dana Larissa“ und „Cedric Dean“… Mit den exotischen Namen wollen die Emmentaler vermutlich zeigen, dass sie den Anschluss an die moderne Welt gefunden haben, ich weiss auch nicht.

    • Etwas anderes sind dann noch die unaussprechlichen, sehr viele Silben langen Namen von Kindern in der Stadt.

      Das sind regelmässig Kinder von Müttern, die von den Vätern schon während der Schwangerschaft im Stich gelassen wurden.

      Diese Mütter bestrafen ihre Kinder mit absurden Namen für die eigene Verzweiflung und Einsamkeit. Solche Frauen haben kein Geld für ein Auto, sonst müssten sie die ganze Breite der Heckscheibe ausnützen, um den überlangen Kindernamen hinzuschreiben.

      • tina sagt:

        wieviele mütter kennen sie denn, die während ihrer schwangerschaft sitzengelassen wurden? und wie viele mütter von kinder mit unsäglich langen namen? und wie stehts denn so mit dem eigenen namen? super, oder? gefällt jedem. tönt unglaublich gut. was lief da eigentlich falsch?

      • tina sagt:

        aber immerhin: er passt total zum nachnamen

      • Stranger sagt:

        Ja, tina, wer möchte nicht „Würg Brechbühl“ heissen.

      • ABCDEFG sagt:

        @ Tina: Im Schulbetrieb der letzten Jahre lässt sich das vermehrt beobachten, und zwar in der Variante: drei (mehrsilbige) Vornamen, dann noch einen Familiennamen. Boshaft muss ich dabei feststellen: Nicht immer wurde darauf geachtet, dass sich das Ganze auch flüssig oder klangvoll aussprechen lässt.
        Ich bin sicher, irgendwann schwingt das Pendel wieder in die entgegengesetzte Richtung.

  • Sabine sagt:

    Wir hatten die Aufkleber mit den Kindernamen um demagressiv, aufhockendem Autofahrer hintermir zu signalisieren das es in diesem Auto nicht nur eine Frau am Steuer hat sondern auch drei Kinder die bei einer Kolision zu schaden kommen könnte.

    • Ulrich Gassner sagt:

      Lesen Sie den Kommentar von Noldi Schwarz. Dies Leute versuchen alle, Ihre doofen Kleber zu lesen!

    • Max Schnell sagt:

      Die Strassenmitbenützer wollen ja nur an eurer Freude teilhaben. Wir hatten das auch, bis wir gemerkt haben wir fahren viel zu schnell, obwohl wir deswegen noch nie eine Busse erhalten haben. Jetzt fahren wir langsamer, damit die Andern überhaupt nahe genug aufschliessen und lesen können. Vor Freuden gibt`s meistens ein Juhui-Musik und Licht Konzert. Noch ein Tip, Bildchen unbedingt hinten rechts ankleben, so sieht es zuerst der Beifahrer und beim rechts Überholen auch der Fahrer. Macht er dann nochmals zur Freude Musik und zeigt nur 1 Kind (sind aber 3) an, fahren sie immer noch viel zu schnell.

  • Roger sagt:

    Ich selbst habe einen Baby-Kleber am Auto… rein aus einem Sicherheitsgedanken… nützt jedoch nichts… oder zumindest bei vielen Autofahrern nicht. Jedoch genügt es mir, wenn es nur bei einer geringen Anzahl von Verkehrsteilnehmern was bringt. Und darum bleibt der Kleber drauf. Und das hat nicht mit „geboren, um zu eltern“ zu tun.

  • Roger sagt:

    Wow… da werden ja Probleme beschrieben, die die ganze Welt interessieren…

  • Jeanne sagt:

    Ich muss zugeben, ich verstehe keinen Aufkleber am Auto. Egal ob da steht, dass man Hunde, Katzen, Pferde züchtet, Joggingzirkel besucht, Kampfsport oder Ballett betreibt, ein Häuschen im Tessin besitzt, man eigentlich Bündner ist (Trotz Züchter Nummernschild ), ob J oder ein Fisch dich liebt, man in einer geheimen schlagenden Verbindung ist oder eben, was man da so an Nachkommenschaft produziert hat. Tut mir leid, keine Ahnung. Wann hat das eigentlich angefangen?

    • Michael Studer sagt:

      Da ja Züzis eigentlich in der ganzen Schweiz unbeliebt sind, hilft so ein „sympathisches“ Kantons- oder Fussballclub-Wappen ungemein gegen Vandalismus und andere Aggressionen.
      Zudem sehen ja alle Autos heutzutage sehr ähnlich aus, da hilft so ein „harmloses“ Erkennungszeichen ungemein, um sein Auto schnell zu finden.
      Kann ich allen nur empfehlen – damit meine ich aber explizit keine hirnamputierten Zeichen wie „J loves u“ (ausser man ist Afrikaner), „I love metallica“ (ausser man hat noch Haare) oder „Kind an Bord“ (da gibts keine Entschuldigung)

  • Pat sagt:

    Lustig sind auch Profilbilder auf WhatsApp. Viele Mütter haben, na raten Sie mal, genau ein Foto der Tochter, des Sohnes ausgewählt. Bei Vätern trifft das komischerweise sehr, sehr selten zu.

  • kim kim sagt:

    Man kann sagen, dass ich über reagiere oder sonst ein Problem habe. ABER ich habe Angst davor einen Kleber mit den Namen meiner Kinder aufs Auto zu kleben. Wieso um Himmels Willen soll jeder Pädophile, psychisch kranke oder unsympathische (reicht mir schon) Mensch meine Kinder beim Namen ansprechen können? Da erkläre ich ihnen jeden Tag, dass sie nicht mit Fremden mitgehen dürfen. Und dann kommt so ein Typ und spricht sie mit Namen an… aber eben, das ist meine verdrehte Logik… Noch eine andere Frage: wieso sind die Namen der Kinder auf den Aufklebern meist entweder falsch geschrieben oder Englisch? Dèsire?!? Kevin, Shayyyeeeen usw….

    • mila sagt:

      Haha, ich muss (leider) zugeben, dass ich Ihre ‚verdrehten‘ Ängste irgendwie nur zu gut nachvollziehen kann… 😉 Oder anders gesagt: auch mir ist es lieber, mein Kind bleibt grossmehrheitlich, respektive: -öffentlich, ‚anonym‘.

    • Sportpapi sagt:

      Pff. Mir ist es lieber, der erste „Aufriss“-Satz „wie heisst du denn“ fällt weg… (bleibt ja noch: „wie alt bist du denn“ etc.)

  • Mara sagt:

    Warum muss man denn diese idiotischen Aufkleber überhaupt lesen, kein Mensch wird dazu gezwungen. Die sind doch eigentlich recht praktisch, die allerbesten Parkplätze, manchmal sogar zwei miteinander werden von den großen Autos belegt, schließlich müssen der Jason-Fritz und die Pepsi-Carola sicher und bequem aussteigen können… Aber keine Bange, spätestens, wenn die pupertierende Teenager sind sieht alles g a n z anders aus…

  • Franz Vontobel sagt:

    Herr Tsch annen! Der Bart! Er ist wirklich ab!? Und jetzt also Por no-Balken? Oder arbeiten sie auch noch als freischaffender Polizist

  • Jeffrey sagt:

    Selbst Vater von zwei Buben, nerve ich mich ebenfalls mit allem, was die zur Schaustellung des Nachwuchses in der Öffentlichkeit zu tun hat. Jedoch vielmehr aus der Perspektive der armen kleinen Kinder, die schon kurz nach Ihrer Geburt zum ersten Mal ohne Ihr Wissen und Willen für Werbung Ihrer Erzeuger missbraucht werden. Auch die Achtung Baby an Bord oder eben diese unsäglichen Kindernamen auf der Heckscheibe sind sinnentleert. Es gibt, wenn denn wirklich Sicherheitüberlegungen im Spiel sein sollten, die Kleber vom BFU mit der roten Karte oder die Slow-Down-Kleber.

  • Tomas sagt:

    Ich kann dem Artikel zustimmen, jedoch wollte ich dem Autor eine Frage stellen: es steht unten, dass sie ein Twitterkonto betreiben. Was genau ist ihre Motivation dafür? Oder anders gefragt: glauben sie wirklich, dass es jemanden interessiert, was sie (oder jede beliebige twitternde Person) da so schreiben?

    • Billy sagt:

      Ich folge dem werten Herrn Tschannen seit Jahren auf Twitter und kann bestätigen: Das lese ich schon mächtig gern, was er da von sich gibt.

      • Stranger sagt:

        Ich folge nur sehr wenigen Leuten, nur schon weil die meisten ausser langweiligem Durchfall nichts Gscheits von sich geben. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ausserdem ist es lustig: Wenn etwa Sibylle Berg einen Artikel schreibt, kommt der immer in tadelloser Rechtschreibung daher. Wenn sie twittert, sind zuweilen residuale Orthografieschnitzer drin. Was mir durchaus passt.

    • Wenn ich so genau wüsste, was meine Motivation fürs Twitterkonto ist. Selbsttherapie? Unterhaltung? Oder halt doch Selbstdarstellung. Ich bin bestimmt nicht besser als andere Menschen. Ich glaube nicht, dass viele Menschen interessiert, was ich schreibe. Aber es gibt ein paar, die es lesen und damit bin ich eigentlich schon ganz glücklich.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Ach ja, worin ich hingegen keinen Sinn sehe, Kinderfotos mit Sonnenbrille „zu verpixeln“. Wenn sie Bilder von sich posten, wird es normal und natürlich sein, wenn da auch mal ihr Kind drauf ist. Echt jetzt, einfach entspannt und locker bleiben und nicht aus Anti-Reflex eine Riesengeschichte drumrum machen.

    • Der Grat zwischen „Selbstdarstellung“ und Persönlichkeitsschutz des Kindes ist eher schmal, was man gut an den Kommentaren und natürlich auch an der eigenen Inkonsequenz ablesen kann. Aber Herausforderungen gehören zum Leben. (Mein Kind will übrigens keine Sonnenbrillen tragen, und aufgeklebte Schnäuze würde es wohl auch nicht tolerieren.)

      • Reincarnation of XY sagt:

        Nun, das habe ich mir gedacht. Aber da sie es erwähnten…
        Natürlich, finde ich es gut, wenn Promis ihre Kinder verpixeln und sie nicht in ihre Selfie-Kampagne miteinbeziehen.
        Aber wir kleinen grauen Mäuse spielen da auf einem anderen Niveau. Alles halb so wild. (Natürlich, Sie sind schon etwas bekannter, als wir. Und falls Sie mal ne ganz grosse Nummer werden, ist es sicher ratsam, jetzt schon die Bilder ihres Nachwuchses rar zu machen.) Fazit: alles i.O. von meiner Seite aus. Sie sind für mich immer noch die Nr.1 des MB.

      • „Persönlichkeitsschutz des Kindes“ als müsste man dem angeklagten Mörder die Unschuldsvermutung vor der wutrasenden Öffentlichkeit garantieren!

        Come on!

      • „Persönlichkeitsrecht“ wäre vielleicht passender gewesen.

      • Klar, der 20-jährige Brecht von dereinst wird seinen Vater vor Gericht zerren, weil dieser der Welt preisgegeben hat, dass er früher einmal wie ein Kleinkind aussah….

      • Herr Brechbühl, versuchen Sie mich etwa heimlich in einen Streit reinzuziehen? Also da kann ich Sie nur enttäuschen, ich gehöre nicht zu den Persönlichkeitsschutz-Hardlinern. Sie finden von meinem Kind durchaus einzelne Bilder im Netz.

      • Nein, ich ziehe Sie nicht in den Streit. Eher provoziere ich den Wortklamauk, für den Sie glaube ich zu haben sind.

        Den Streit habe ich mit anderen, die von Persönlichkeitsrechten schwafeln und keine Ahnung haben, worum es geht. Was ich da alles schon gehört habe!

        Eine der Folgen des sozialen Netzwerkens ist, dass die Leute keine realen Grenzen mehr erfahren und vermutlich nicht einmal wissen, was sie mit „Persönlichkeit“ eigentlich meinen.

  • Reincarnation of XY sagt:

    lieber T. – im Gegensatz zu ihnen twittere und bloge ich nicht einmal und habe auch keine FB Aktivität. Ich bin also dem Selbstdarstellungstrieb der heutigen Tage eher auf Distanz. Dennoch rege ich mich nicht über diese Kleber auf.
    Ist es sinnvoller einen Kleber von seinem Fussballvereien auf dem Auto zu haben? Oder quer über die Heckscheibe „Metallica“ stehen? Oder „Erst wenn der letzte Baum…“ oder „J loves you“. (Ist etwas aus der Mode geraten.)
    Viele Menschen wollen sich öffentlich zu dem bekennen, was ihnen sehr viel bedeutet. Der Drang kann sogar so gross sein, dass man es sich eintätowiert. Andere halten sich lieber bedeckt, wiederum andere sind von gar nichts dermassen begeistert.

    • Franz Vontobel sagt:

      „J loves you“? Wirklich? J (Jot) loves (mit s) you..?

      • Franz Vontobel sagt:

        Ahhh, now me does getting it!

        J steht für Jehova… Jambalaya… Jim Knopf…. ach wie hiess er doch gleich wieder…

        Alles klar!

      • Ylene sagt:

        Ich nehme an, er meint ‚Jesus loves you’…. alles andere macht ja nicht wirklich Sinn – ausser natürlich, man ist ein total anhänglicher Menschenfreund und sass im Englisch immer am Fenster.

      • Ulrich Gassner sagt:

        @FV: Ab mit Ihnen zur Steinigung.

      • English for runaways sagt:

        Jambalaya.. selten so gelacht! Ich bin aber sicher, es soll heissen ‚Joe Ackermann loves you‘.

        Herrlich, Herr Vontobel, grosses Kino, made my day wie man so neudeutsch sagt. Leider gibt es hier ja keinen einfachen ‚like‘ button um seine Zustimmung und seinen Gefallen auszudrücken 😉

      • Jeanne sagt:

        My english is under all pig, but I come to right….

      • Stranger sagt:

        Das heisst einfach: I come right. Das to ist too much, braucht’s im Englishen nicht.

      • Jeanne sagt:

        Doch, braucht’s. Ich weiss: There stand you the hairs to Mountains.

    • Ulrich Gassner sagt:

      Nun, es gibt da schon Unterschiede:
      1. Ein Fussballclub-Kleber zeigt, dass man begriffen hat, was im Leben wichtig ist.
      2. Ein Metallica-Kleber zeigt, dass man eine krasse S.au ist.
      3. Ein ‚Jesus liebt Dich‘-Kleber zeigt, dass man unter Wahnvorstellungen leidet.
      4. Ein ‚Ashanti Cheyenne an Bord‘-Kleber zeigt, dass man … nun, schlicht nicht mehr zu retten ist.

    • Heulsuse sagt:

      Aha, Sie bloggen nicht? Und was ist das hier gerade?

      • Reincarnation of XY sagt:

        ein anonymes Kundtun meiner Meinung

        Aber – wie gesagt – ich habe kein Problem damit, das andere sich im Netz als Persönlichkeit präsentieren. Das was mich interessiert, schaue ich mir an. Das andere ignoriere ich.
        Autokleber sind nicht mein Ding. Aber die Welt wäre ja fad, wenn alle so wären wie ich.

    • Ich fahre ein 78-jähriges Cabriolet, einen Renault Primaquatre mit einer Worblaufen-Carrosserie. Da wir meine Individualität selbstgedarstellt, ohne dass ich Aufkleber darauf tue.

      Das kann selbstverständlich auch mit einem Mercedes AMG GT machen, aber mein Renault ist da wesentlich attraktiver und auch einmaliger.

      Was also passt besser zu jungen Müttern und Vätern? Ein Abziehbildli für 25 Franken auf der Familienkutsche oder ein Sportbolide zu 250’000?

  • Serge sagt:

    Also ich weis ja nicht. So ein Aufkleber soll echt die Wirkung haben Drängler, notorische Verkehrsrowdies, Ungeduldige und Kurzssichtige dazu animieren den korrekten Abstand einzuhalten? Das scheint mir persönlich ein wenig nach dem Storch zu tönen. Sie könnten ja auch ihre eigenen Namen aufs Auto kleben, weis ja niemand wie die Kinder heissen, wenns nur darum geht.

  • Walter Boshalter sagt:

    Kinder sind nunmal in gewissen Kreisen Statussymbole („Der Zyklus Zeugung, Zittern, Schwangerschaft, Geburt, Jööö-Verwandte bzw. -Fremde, schlaflose Nächte, KITA organisieren war hart genug. Jetzt wird gezeigt was wir haben!“). Daher klebt an meiner Heckscheibe ein simples „Kein Kevinismusopfer an Bord“.

  • nino caprez sagt:

    … Damit die Menschenhändler auf der ungemütlichen Autobahnraststätte auch gleich wissen, mit welchen Namen sie die blonden Mädchen ansprechen können …

  • Peterhans sagt:

    Wie wär’s, wenn man aus Liebe zum Kind (mehrheitlich) aufs Autofahren verzichten würde? Die Zukunft des Kindes lässt grüssen.
    Ich wundere mich immer über Leute, die ihrem Kind sagen, wie lieb sie es haben und dann täglich daran arbeiten, deren Zukunft zu zerstören……ist irgendwie paradox.

  • Noldi Schwarz sagt:

    Und wenn ich unbedingt die Namen lesen will, die da auf der Heckscheibe stehen, bin ich schon zu nahe dran, falls sie vorne bremsen. Ihr Argument überzeugt mich nicht.

  • Muttis Liebling sagt:

    1. Ausuferndes Mitteilungsbedürfnis ist Leitsymptom der akuten Psychose. Offensichtlich wird das Allerweltsereignis Kinderkriegen derzeit als so emotional erregend empfunden (weil zu selten und zu spät in der Biographie), dass es eine exogene manische Reaktion auszulösen vermag.

    Aber keine Sorge, das heilt auch ohne Therapie aus.

    • Muttis Liebling sagt:

      2. Das Grundgesetz der Metrik von Erlebnisräumen besagt, dass jeder Mensch bemüht ist, nach aussen einen vollständigen Raum zu simulieren. Je weniger tatsächlich passiert, umso mehr heisse Luft wird eingeblasen.

    • Muttis Liebling sagt:

      3. Wir beobachten seit langem die Tendenz, Privates in den öffentlichen Raum zu verlagern. Die sog. sozialen Medien haben diese Tendenz nur aufgegriffen und verstärkt.

    • Stranger sagt:

      ML, ich halte das für eine krass etstellende Darstellungsweise. Meine Manie ist endogen. Watch your mouth.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Confessio: Ich habe auch so einen Kleber am Auto, aber unterhalb der Heckscheibe und nicht übergross. Kindernamen auf der Heckscheibe verstehe ich auch als eindringliche Bitte, unbedingt den Sicherheitsabstand einzuhalten. Bei einer Auffahrkollision sind Kinder stärker gefährdet, weil sie ihren (proportional) schweren Kopf noch nicht so gut selber halten können. Der Name soll es u.a. noch mehr personalisieren, d.h. noch eindringlicher an die anderen Verkehrsteilnehmer appellieren. (Okay Stolz/Narzismus gehört auch dazu: ich habe meine Gene weitergegeben, dafür habe ich zuerst die Liebe einer Frau erkämpft (Nebenbuhler ausgeschaltet, Drachen getötet…). Ja ich bin ein krasser Typ, habe alle Phasen (Urvertrauen, Autonomie, Initiative, Leistung, Identität, Intimität) gemeistert und bin nun bei der Generativität angekommen mit allen Risiken und stürze mich mutig ins grosse Abenteuer. Soviel Heldenmut darf man auch auf dem Auto stolz deklarieren!)

    • Brunhild Steiner sagt:

      Das Argument mit der Auffahrkollision, siehe auch die Baby-an-Bord-Kleber, finde ich sowas von daneben, und eigentlich im Endeffekt sehr verachtend. Bei mir spielts dann also weniger eine Rolle wenn hinten reingefahren wird?!
      (Falls ich mal in einem Auto sitzen würde?)

      Erwachsene sind vor Schleudertrauma gefeit oder was?!

      Kinderliebe in Ehren, aber das finde ich allmählich echt zu viel des Guten, wir sind alle gleich viel wert und schützenswert!!!

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/ die wunderbarsten dieser Kleber-Anbringer-Exemplare sind dann diese, welche zwar offenbar erwarten dass man sich ihnen gegenüber vorbildlichst an die Verkehrsregeln hält

        (welche, ich kann es nicht genug betonen, ungeachtet der Person allen gegenüber gleich anzuwenden sind!),
        sie sich aber weder um Kindersitz noch Gurten bemühen… .

      • Hans Hintermeier sagt:

        Nein, selbstverständlich spielt es bei Ihnen/Erwachsenen weniger eine Rolle, war also nicht verachtend gemeint. Wie bereits geschrieben, können Babys ihren Kopf noch nicht so gut halten, wie Erwachsene. Ich weiss auch, dass es auch bei Erwachsenen zu krassen Schleudertraumas kommen kann. Warum gleich so agg ress iv? Mit dem falschen Bein aufgestanden?

      • Hans Hintermeier sagt:

        Sollte natürlich heissen „NICHT weniger“

      • Brunhild Steiner sagt:

        test

      • Brunhild Steiner sagt:

        mal sehen, ich weiss ja nicht wie es Ihnen geht, aber ich erwarte dass ich egal ob mit Kind oder ohne, auf den Umständen entsprechend und vorausschauender Fahrweise vertrauen kann was die Leute hinter mir betrifft, oder stellen Sie diesen Anspruch nicht? Längere Antwort kommt noch wenn das System lässt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        und was genau ändern Sie wenn der vorne einen solche Etikette hat? Und sollten Sie dieses Verhalten nicht ohnehin an Tag legen?!

      • Brunhild Steiner sagt:

        es ist diese Doppelmoral die mich nervt, nicht ein eingeredetes falsches Bein…

      • Brunhild Steiner sagt:

        und bezüglich weniger eine Rolle, was wissen Sie denn wer vorne alles sitzt? Ob da jemand nicht genauso fatale Folgeerscheinungen trägt wenn der hintere „weniger sorgfältig fährt weils halt kein Kleberli hatte“?

      • Brunhild Steiner sagt:

        so, das System lässt immer noch nicht, letzte Frage, stellen Sie dann auch sicher ob sich das Verhalten wirklich ändern muss oder vielleicht nur der Kleber klebt, aber keine kostbare Fracht drin sitzt?

      • Brunhild Steiner sagt:

        und zum Abschluss, mein Ärger bezieht sich lediglich auf das Argument der Sicherheitsgewinnung durch Passagierbekanntgabe- wenn man die Anbringung so begründet, da würd ich wirklich gerne wissen was die Unterschiede in der Fahrweise sind, und ob man auch unterschiedlich behandelt werden möchte.

      • KA sagt:

        @Brunhilde: oh ich bin ganz bei ihnen!! dieses Argument ist wirklich doooooof. Alle Autofahren sollten doch versuchen, so sicher wie möglich zu fahren, egal wer drin sitzt. So im Stil von: da vorne sitz nur ein alter Opa, der hat schon genug gelebt, macht nichts wenn der einen Herzinfarkt bekommt weil ich zu nah aufgefahren bin. ???

      • Brunhild Steiner sagt:

        @KA

        😉
        exakt, und wer weiss, der alte Opa ist vielleicht grad auf dem Weg seinen Enkel zu besuchen/abzuholen oder anderweitige kinderfördernde/unterstützende/wertschätzende Leistungen zu erbringen?

      • Es gibt – so habe ich kürzlich gelesen – ein weiteres Argument für die „Baby an Bord“ Aufkleber: Bei einem Unfall sollen sie den Rettungskräften anzeigen, dass sich in dem Auto eventuell ein Baby oder Kind befindet. Irgendwie leuchtet mir das noch ein, weil Kinder bei Unfällen bestimmt rasch Hilfe benötigen und eventuell auch schneller übersehen werden. Ob es wirklich was bringt, bzw. ob die Rettungskräfte die Aufkleber überhaupt berücksichtigen, sei dahingestellt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Mar kus Ts channen

        das mit den Rettungskräften hab ich mir auch noch überlegt, aber gehen die dann wirklich gründlicher beim schauen vor? Respektive checken erst mal die Hinterseite auf allfällige Kleber ab? Was, wenn es schon ziemlich dunkel ist? Oder hinten alles zerschrammt? Oder sie auf der Suche nach dem vermeintlichen (aber gar nicht anwesenden) Kind Zeit verlieren welche beim erwachsenen Verletzten ausmacht ob er gut durchkommt oder nur halb gut?

    • mila sagt:

      Ich denke grundsätzlich, dass der ‚prophylaktische‘ Schutzgehalt solcher Kleber massiv überbewertet wird – siehe dazu auch den Kommentar von Noldi Schwarz. Wer sich rücksichtslos im Verkehr verhält, wird sich davon käumlichst beeindrucken lassen. Generell können wir, denke ich, dankbar dafür sein, dass die ‚Fahrkultur‘ hierzulande – gutschweizerisch halt – eine vergleichsweise sehr zivilisierte ist; länderübergreifende Unfallstatistiken untermauern diesen Befund, auch sind die Opferzahlen seit Jahren rückläufig. Der mahnende Kleber-Zeigefinger erübrigt sich also für eine grosse Mehrheit – wenn er nicht darüber hinaus (nur) noch nervt.

      Bleibt also der Stolzfaktor. Darüber kann (und darf) man geteilter Ansicht sein, aber an unserer ‚Familienkutsche‘, der Eingangstür, dem Balkon etc. werden demnächst keine Namens- und Geburtsdatenverkündungen hängen. Das eine ist (in meinen Augen), seine Freude mit dem direkten Umfeld zu teilen – die Nachbarn kann man, wenn man mit ihnen gut gestellt ist, beispielsweise gelegentlich zu einem Baby-Apéro einladen; zumindest mir scheint das viel persönlicher – , ein anderes, sie mehr oder weniger penetrant in eine erweiterte (Um-)Welt hinauszuverkünden, die sich im Allgemeinen nicht wirklich dafür interessiert (und ehrlicherweise auch keinen Grund dazu hat).

    • Franz Vontobel sagt:

      Und um den doofen Kleber lesen zu können, muss man natürlich zuerst auf 2 m aufschliessen…

      • Brunhild Steiner sagt:

        🙂

      • Martin Frey sagt:

        Würde mich mal wundernehmen wie viele Auffahrunfälle es wohl schon gegeben hat, nur weil der nachfolgende Autolenker, nachdem er zuerst seinen Augen nicht traute, angesichts der ihm dargebotenen phantasievollen Namenskonstrukten ganz nahe ran fuhr…

      • Rahel sagt:

        Also ich bin ganz bei Hans Hintermeier.
        Ihr scheint nicht zu verstehen worum es geht; Eltern dürfen sich wohl um ihre Kinder sorgen und versuchen mit so einem Aufkleber etwas Abstand zu erwirken. Was ist so falsch daran?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @M artin F rey

        oder er durch Anpirschen rausfinden wollte ob er nun wirklich den höheren Standart anwerfen muss, oder bloss der Kleber dran, aber nicht wirklich schützenswertes drin???

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Rahel

        falsch daran ist die Inkonsequenz, denn was genau ganz konkret ändern Sie an Ihrem Fahrverhalten wenn beim vorderen Fahrzeug so ein Kleberli drauf ist?

        Und müssten Sie dieses Verhalten nicht ohnehin an Tag legen?
        Und an Ihren Hintermann stellen Sie in der Folge auch unterschiedliche Erwartungen was sein Verkehrsverhalten betrifft, je nach dem ob Sie mit oder ohne Kinder unterwegs sind?

    • Heiniger Daniela sagt:

      Genau diese Aufkleber empfinde ich als Affront sondergleichen. Erstens sollte Abstand halten sowieso grundsätzlich beachtet werden , nicht nur bei Kindern im Auto, und zweitens, sind Erwachsenenleben weniger Wert?
      Eine zeitlang hatte ich auch einen Aufkleber am Auto: „KEIN Baby an Bord, lasst mich bitte trotzdem noch etwas am Leben“.

      • Rahel sagt:

        @Brunhild Steiner

        Es erinnert mich, Abstand zu halten. Genau wie mich ein Blitzkasten daran erinnert, nicht zu schnell zu fahren oder ein Plakat der Suva zur Vorsicht mahnt.
        Wenn es nach Ihnen geht, könnten wir all diese Präventionen abschaffen, denn man müsste ja eigentlich sowieso korrekt fahren. Ich sehe wirklich nichts verwerfliches daran, andere mittels solchen Aufkleber das bewusste Fahren in Erinnerung zu rufen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Rahel

        nun, die Klebenden wird es ja sehr freuen dermassen geadelt in die „das ist Prävention-Abteilung“ platziert zu sein, aber wie ist denn das wenn Sie unterwegs sind- ohne Erinnerungskleberli halten Sie nicht genügend Abstand? Wirklich?
        Gibts nicht Grundregeln die laufen sollten ohne dass man auf privater Basis daran erinnert werden muss?
        Und falls dem nicht so ist, was sollte die kinderlosen oder grad-ohne-Kinder-fahrenden dran hindern ebenfalls für Klebererinnerung zu sorgen?

      • Rahel sagt:

        @Brunhild Steiner

        Ich habe bloss die Aussage von Hans Hintermeier unterstützt und mich auf Grund Ihrer Echauffierung dazu veranlasst gesehen, etwas dagegen zu steuern. Da ich keinen Sinn in dieser Diskussion sehe, möchte ich nicht weiter darauf eingehen. Kleben Sie sich doch auch etwas ans Auto, dann fühlen Sie sich vielleicht weniger diskriminiert.

      • Fabian Scherer sagt:

        Also so ein Kleber hat mich noch nie an irgend eine Verkehrsregel erinnert, ausser vielleicht an G-Verkehrsregeln.
        Auf jeden Fall erinnern sie mich immer wieder daran, dass ich den Namen meiner Kinder ganz bedacht auswählen werde. (unter Berücksichtigung dem vor kurzem hier im M-Blog erwähnten Auswahlverfahren, insbesondere das 3x laut ausrufen der Namen im Wald)
        Vielleicht hätten aber die Eltern von Sheyenne-Chanthal oder Maxymilien-Justyn ihre Namen nicht im diskreten Wald, sondern auf dem öffentlichen Bundesplatz laut ausrufen sollen…

      • Tom Walther sagt:

        Das mit dem Abstand funktioniert in der Praxis leider nicht – diese Kleber-Autos fahren immer nur wenige Meter vor mir her….

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Rahel

        tja, da wir kein Auto unser eigen nennen kann ich leider nirgendwo kleben gehen, und ja, ich erlaub mir ab und zu „mich zu echauffieren“, da werden Sie nicht drumherumkommen- dann bis zum nächsten Gegensteuereinsatz, aber trotzdem gemütlichen Abend ohne Kleberlidebatten 😉

    • Lilja sagt:

      Die Argumentation von wegen Sicherheit, Nacken des Kindes ist noch nicht stabil usw. Wenn man das schon weiss, warum hat man denn keinen Reboarder? Zu Teuer? Die Sicherheit der Kinder sollte niemandem zu teuer sein, da erübrigt sich auch so ein idiotischer Aufkleber wenns nur wegen der ,,Auffahrunfallverminderung,, dienen soll.
      Wieso hat man denn keinen Aufkleber an der Front? Da könnte der Geisterfahrer dann doch auch bremsen…

      • Nala Rubischon sagt:

        Vonwegen Kleber am Auto. Ich überleg mir ja immer, ob der Hintermann dann Gas geben sollte, wenn vorne „Schwiegermutter an Bord“ steht. Ich mein, je nach Schwiegermutter, wär der Vorfahrer ja vielleicht froh, wenns so richtig kracht. Blöd, wenn dann grad Schakelin-Schantalle im Auto sass und die böse Schwiegermutter zuhause….

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Nala

        so böse Gedanken? 😉
        Also da würd ich, als imaginäre Autobesitzerin, eher zu einem giftigen Schokopudding greifen, verursacht weniger Sachschaden und Zielperson wird wirkungsvoller erfasst…

        (und nein, das soll kein Aufruf zu Lebensmittelzweckentfremdung darstellen, schon gar nicht in Kombination mit böswilligen Absichten!)

    • Nachdenker sagt:

      jeder pädophile bedankt sich …

    • Marie sagt:

      Ich finde das Argument mit dem Drachentöten einleuchtend. Nicht zu vergessen, dass Sie sicherlich auch ihre Kinder mehrmals des Nachts vom Säbelzahntiger retten mussten. Deshalb – vollstes Verständnis!

  • Claudia Egger sagt:

    Super! Es heisst immer, dass das Auto das erweiterte Zuhause ist. Hier wird die selbstproduzierte Ahnengalerie – das konservierte kleinbürgerliche Idyll – mit überaus scheusslichen Karikaturen von Kindern öffentlich zelebriert. Wahrscheinlich gibt es da einen Druck, dass man seinem Partnern (den Kindern ist eh egal, was auf dem Auto steht) zeigt, dass man auch öffentlich zu ihm bzw. zur Liebe zu ihm steht. Früher gehörte auch das Bild vom Mann/der Frau im Portemonnaie dazu – Smartphones sei Dank, dass man sich an der Kasse nicht mehr die hässlichen Ferienfotos von fetten Kerlen und verführerisch dreinblickenden Dumpfbacken ansehen muss.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Ja, dieses Kleinbürgerliche Idyll ist wirklich unerträglich, dabei ist das Wichtigste im Leben doch wirtschaftliches Wachstum und die Karriere. Wahrscheinlich gibt es da bei der Karriere auch einen Druck, dass man seinen beruflichen Status auch in exklusiven und teuren Autos zum Ausdruck bringen muss. Da gehört dann auch das Bild von der Yacht und dem Ferienhaus im Portemonnaie dazu, damit man sich gegenseitig beweisen kann, dass man ganz oben angekommen ist.

  • Stefan sagt:

    Auch penetrant und mehr als nur Doof: das Aufstellen und Aufhängen dieser unsäglichen Geburtstafeln. An jedem Gartenzaun, Balkongeländer und auf Maibaumähnlichen Masten hängen Laubsägearbeiten mit Namen und Geburtsdatum. Und das Jahrelang. Völlig bescheuert. Es interessiert keine Sau. Und dann noch diese Namen! Die armen Kinder!

    • Lucrecia sagt:

      Das ist eine Tradition, die schon ihren Sinn hat. Damals, als die Leute in Dörfer wohnten, wo jeder jeden zumindest von Sehen kennt, signalisierte man damit, dass die Gemeinde ein neues Kind zählte und gab diesem so bereits einen Platz in der Gesellschaft. Auch wussten dann alle andere Frauen von der Geburt und die kamen zu Besuch, um der neuen Mutter zu helfen, etwas zum essen zu bringen, usw. Damals hat man sich in der Gemeinschaft gegenseitig geholfen. Dann sind die Dörfler in die Stadt gezogen, haben die Bräuche teilweise mitgebracht. Und ja, heute ist der Sinn nicht mehr der gleiche.

      • mila sagt:

        @Lucrecia: Ein interessanter (und schöner) Hintergrund, der mir so nicht bekannt war. Und ja, in einer Dorfgemeinschaft mag dies einen genuinen Sinn ergeben, denn die Dorfgemeinschaft ist (oder war einmal; wie viel von dieser Nachbarschafts-‚Idylle‘ übrig ist, vermag ich nicht zu beurteilen) tatsächlich ein ‚direktes Umfeld‘. Nur: In meiner Kindheit/Jugend gab es diese ‚Sittenübernahme‘ in der Stadt noch nicht, sie scheint mir erst in den letzten zehn Jahren rasant aufgekommen zu sein. Und zudem weniger mit einer enormst beschleunigten ‚Landflucht‘ im Kontext zu stehen, als vielmehr in einer bezeichnenden Parallelität zu anderen sozialen (Selbstdarstellungs-)’Instrumentarien‘ wie Facebook und ähnlichem.

        Daher setze ich, bei allem Verständnis für junges Elternglück, zumindest ein Fragezeichen hinter diese Entwicklung. Auch wenn selbstredend jede/r tun oder lassen soll, wie er/sie es für stimmig empfindet. Mich selbst stört die Elterneuphorie eigentlich nur dann, wenn ein gewisses Mass dezidiert überschritten wird – was das ungefragte Aufdrängen von Nachwuchsbildern angeht, oder das Versteifen auf nur ein Diskussionsthema (inklusive Dauervergleich) zum Beispiel.

      • In meinem kleinen Kuhdorf hat das aber auch erst in den letzten 5 bis 10 Jahren angefangen.

      • maia sagt:

        @Lucrecia: Das würde mich mal interessieren, in welchem Dorf das Tradition war. Selber in einem Dorf aufgewachsen und in verschiedenen Dörfern die Ferien verbracht, habe ich das früher nie gesehen. Da jeder jeden mindestens vom sehen her kannte, hat man ganz ohne Tafel – man hat ja direkt miteinander kommuniziert – gemerkt, wenn ein Kind auf die Welt kam, oder wenn jemand krank war, oder starb oder……. oft auch Dinge, von denen man froh gewesen wäre, wenn sie niemand bemerkt hätte 😉

    • Mike sagt:

      ja ist echt schlimm diese tafeln. grad auf der höhe mit krieg elend und hunger sind diese geburtstafeln. 🙁

    • Nadia sagt:

      Ich wollte nie so eine Tafel, habe das auch meinem Umfeld gesagt, die antwort von gewissen war, du willst nur kein Bäumchenfest machen!
      mein mann und ich haben jedem ganz klar gesagt das wir das wirklich nicht wollen, einige haben sich murrend dem gebäugt, trotzdem hatten wir dann doch sowas ähnliches wie ein Bäumchen….

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