Familienkino in der Familienkritik
Farbige Reise durchs menschliche Gehirn: Der Trailer zum Film «Alles steht kopf». Video: Disney Deutschland/Youtube
Der Film «Alles steht kopf» (auf Englisch «Inside Out») porträtiert eine Familie quasi von innen heraus. Die Idee ist bestechend: Im Kopf jedes Familienmitglieds (und aller anderen Lebewesen) sitzen die fünf Instanzen Angst, Freude, Kummer, Wut und Ekel an einem Schaltpult und schmeissen von dort aus den Laden. Jegliche Erlebnisse werden sofort in Erinnerungskugeln gespeichert, welche je nach Farbe der Instanz am Drücker gefärbt sind – frohe Erinnerungen sind gelb wie die Figur «Freude», wütende rot wie der «Ärger» etc. Einige besonders prägende Erinnerungen werden in einem zentralen Gebilde als sogenannte Kernerinnerungen aufbewahrt. Sie bestimmen unser Weltbild.
Klingt simpel und ist es auch. Manchmal zu sehr. Lustig und immer wieder Gedanken anstossend ist es dennoch. Da im Film Mutter, Vater und ein Kind vorkommen, wollte ich wissen, was in den Köpfen meiner Familienmitglieder vorgeht, wenn sie in den Filmkopf ihrer Pendants schauen, und habe sie ins Kino geschleppt. (War nicht so schwierig.)
Hier ihre Meinungen:
Über den Vater: Im Kopf des Vaters laufen Fussballspiele, und er ist abwesend am Familientisch, ansonsten ist der Ärger der Boss. Als die Ehefrau ihn beim Abendessen anspricht, blafft der Vater daher in seiner Hilflosigkeit einfach mal ein Machtwort in Richtung Kind und tut so, als wäre er voll präsent. Grundsätzlich fand mein Mann die Szene zwar lustig und streckenweise entlarvend. Aber dass der Vater, seines Zeichens eine rechte Dumpfbacke, so lange braucht, um endlich zu kapieren, dass das nicht angebracht war, fand er unsinnig (ich übrigens auch). Sehr viel mehr Einblicke hat die Figur des Vaters eigentlich nicht zu bieten. Schade.
Über die Tochter: Da das Mädchen im Film keinen Bruder hat, habe ich Tochter und Sohn zu ihr befragt. Mein Sohn fand es reichlich unlogisch, dass die Steuerung eines Menschen durch fünf Gefühle ohne übergeordnete Instanz stattfinden solle. Und wenn Gefühle wirklich am Drücker wären, dann würden die wohl kaum im Hirn sitzen. Die Kommandozentrale gehörte dann ins Herz oder in den Bauch, beschloss er.

Wer hat das Sagen? Kummer, Angst, Wut, Freude und Ekel. Bild: PD
Zudem fand er es falsch, dass die Kernerinnerungen des Filmkindes alle gelb waren, also in der Farbe der Freude (einer hyperaktiven Fee, die in ständigem Aktivismus umherwuselt und mit Begeisterungsanfällen nervt). Es gebe schliesslich auch schlechte Erinnerungen, die mitbestimmten, wer wir seien.
Meine Tochter wiederum fand es gut, dass die Erinnerungen bis zum Ende der Kindheit nur eine einzelne Farbe haben, später aber gemischtfarbig und somit differenziert sind. Ansonsten gefielen ihr die Inseln im Kopf des Mädchens, die dafür stehen, was ihm wichtig ist: etwa Blödsinnmachen oder die Familie. Diese brechen im Verlauf des Films auseinander und neue, vielfältigere wachsen. Ebenfalls gefiel ihr, dass dem Kind irgendwann klar wird, dass den schönen Erinnerungen stets ein Unglück vorhergegangen war. Am allerbesten aber fand sie den roten Knopf, den man am Schluss sieht und auf dem «Pubertät» steht. Denn keine der Figuren beachtet ihn wirklich, und alle wähnen sich in Sicherheit…
Über die Mutter: Ich muss zugeben, dass mich vieles genervt hat. Erstens die grellen Farben des Films überhaupt. Zweitens die Tatsache, dass im Mutterhirn die dominante Figur der Kummer sein soll und im Kinderhirn die Freude. (Und im Hirn des Drehbuchautors offenbar die Einfältigkeit). Das ist Quatsch. Sicher macht sich mein Hirn oft Sorgen, aber die Freude hat auch gewaltig was zu melden. Zudem träume ich, oh Wunder, nicht von irgendeinem romantischen Piloten oder einer unerfüllten Liebe, wenn ich abdrifte, sondern von ganz anderem (vergessen Sie’s, darüber schreibe ich hier nicht). Das ist so dümmlich wie die Annahme, ein Kinderhirn sei voller butterblumengelber Erinnerungskugeln. Ein Baby, das seine Mutter vermisst, oder ein Kind, das sich schämt, empfindet Panik und Kummer, welche in diesem Moment genauso existenziell und heftig sind wie bei Erwachsenen. (Noch schlimmer: Im Gegensatz zu uns wissen sie noch nicht aus Erfahrung, dass alles vorübergeht.)
Fazit: Der Film ist etwas gar platt und grell und mir zu süss – wie eine zu gross geratene Cremeschnitte. Gute und streckenweise fantasievolle Familienunterhaltung bietet er dennoch. Und der Versuch, die Komplexität unseres Denkens darzustellen, ist eine mutiger. Etwas mehr Sorgfalt beim Entwickeln eines Plots statt oft gesehener Actionszenen hätten ihm allerdings nicht geschadet.
Darin sind wir uns übrigens alle einig: Die Schlussszenen, in denen man auch noch ins Hirn einer Katze und anderer Geschöpfe sieht, sind wirklich grosses Kino.
Die «Filmfabrik» fand «Alles steht kopf» deutlich besser als die Familie Fischer Schulthess: Die Filmkritik. Video: diefilmfabrik/Youtube
25 Kommentare zu «Familienkino in der Familienkritik»
Trotzdem ist der Film nicht nur lustig. Er ist sehr wertvoll und tiefgehend. Unsere Kinder (7 + 8) haben mit viel Freude die farbigen Männchen in sich selbst wieder erkannt. Sie haben gelernt, dass auch Kummer einen Platz hat und dass Entscheidungen, die in Wut getroffen werden falsch sind.
Mich persönlich haben die einstürzenden Welten sehr berührt und meine Kinder wohl auch, denn am Abend hatten sie plötzlich ein tiefes Bedürfnis, die Familienwelt innig zu geniessen.
Sehr interessant wird auch dargestellt, dass die Freude alleine Maschine Mensch nicht steuern kann und dass es auch traurige Erinnerungen braucht um psychisch gesund zu bleiben.
Fazit: ein Film für Menschen mit Herz. Wer sich zu schnell betupft fühlt, dem fehlt es an Humor.
Ich habe übrigens die Kritik erst gelesen, nachdem ich den Film gesehen habe. Das empfehle ich jedem. Ein Film sollte man sich unvoreingenommen anschauen.
So jetzt habe ich den Film auch gesehen mit der ganzen Familie. Der Film ist sehr gut, die Kritik von ihnen sehr, sehr kleinlich.
Das ist ein Kinderfilm, nicht eine wissenschaftlich psychologische Abhandlung. Die Erwachsenen sind nur Randfiguren, und Szenen wie die am Mittagstisch sind einigermassen realistisch und zudem soll es ja auch lustig sein, wer darüber betupft ist sollte etwas lockerer werden. (Lustig ist ja auch die Erinnerung an den brasilianischen Piloten, welche die Frau je nach Situation wieder hervorholt.)
Wir haben den Film vorgestern Abend gesehen und uns bestens unterhalten, oft laut gelacht, und ja, ich geb’s zu, ich hab auch ein paar Tränchen verdrückt, während mein Mann mich von der Seite wegen meiner Rührseligkeit angrinste. Von wegen Geschlechterstereotypen und so…;-) Wir haben uns Inside Out in Originalsprache angeschaut, was mir wichtig scheint, denn ein Teil des Humors basiert auf sprachlichen Ausdrücken, mit denen auf Englisch emotionale Vorgänge oder Denkprozesse beschrieben werden. Dem wird wohl die deutsche Übersetzung kaum gerecht.
Aber nicht nur unterhaltsam war’s, sondern durchaus gesprächsanregend: Welche Erlebnisse im Leben unserer noch sehr kleinen Kinder sind wohl ihre „core memories“? Was für „Inseln“ machen die Persönlichkeiten unserer Familienmitglieder aus? Welche Gefühlsinstanzen sind bei uns in welchen Situationen hauptsächlich am Drücker? Und wie funktioniert das wohl wirklich mit der Traumproduktion?
Ich finde den Film klasse, intelligent, vielschichtig und extrem lustig. Zum Beispiel, wenn ganz nebenbei erklärt wird, warum schulisch gelernte Zahlen und Fakten so schnell verloren gehen, resp. sich vermischen oder warum einem immer wieder der im Grunde total nervige Werbespot in den Sinn kommt.
Eine für Kinder wichtige Aussage find ich: „Alle deine Gefühle gehören zu dir, sind ein Teil von dir, auch diejenigen, die du vielleicht als negativ empfindest. Und alle deine Gefühle wollen eigentlich stets nur dein Bestes.“
Das Mädchen im Film war aufgrund einer Bemerkung der Mutter zu Beginn der Geschichte unter ständigem Druck, immer fröhlich zu sein, konnte diesem Anspruch aber nicht gerecht werden. Zum disney-obligaten Happyend war nicht nur die Familie wieder vereint, sondern das Mädchen auch mit ihren unterschiedlichen Gefühlen versöhnt und ihre emotionale Innenwelt differenzierter und gereift. Fazit: trotz grellen Farben, riesigen Kugelaugen der Figuren, und dem einen oder anderen milden geschlechterspezifischen Klischée absolut sehenswert.
Ich habe den Film ebenfalls gesehen und kann Frau Fischer nur teilweise zustimmen.
1. Weder sind der Vater noch die Mutter stereotypisch gezeichnet, ganz im Gegenteil; die angesprochene Szene ist wirklich nicht so tragisch, weder empfand ich den Vater als Dumpfbacke – nur weil er einmal in Gedanken war – noch die Mutter als überängstlich – nur weil Angst mal am Steuer sass.
Der viel interessantere Gedanke hierbei ist IMHO: bei Vater und Mutter entsprechen die Gefühle nur noch dem eigenen Geschlecht, während sie beim Kind noch männlich und weiblich sind… DAS ist mal ein Gedankenanstoss, so von wegen Prägung/Gender/und so
2. Auch empfand den Film etwas platt (resp. evtl hatte ich zu grosse Erwartungen), da er IMHO wirklich ein reiner Kinderfilm ist. Die Witze/Anspielungen für die Erwachsenen waren eigentlich nicht vorhanden (also mindestens eine Figur namens Sigi hätte ich erwartet).
3. ABER darin liegt die unheimliche Stärke dieses Films: Er gibt Kindern ein wirklich gutes Instrument zur Hand um über sich selber zu reden. Ohne einen Input meinerseits bezog mein Göttikind den Film auf sich und stellte Vergleiche an. So erzählte es z.B. „Weisch Gotti, ich han halt zwei Familieinsle“ (Patchworkfamilie). Auch konnte wir eine Situation vom Vortag analysieren (mutig genug sein, vom 1/3/5m Brett zu springen).
Die Stärke dieses Films ist bestimmt nicht in der Tiefenschärfe der einzelnen Figuren zu finden. Es ihandelt sich hier tatsächlich um ein Showdown der Stereotypen. Aber was für ein grossartiger Showdown! Ich habe mich extrem gut unterhalten. Und ich empfehle jedem, der Filmgeschichten vom eigenen familiären Alltag zu unterscheiden vermag, den Genuss dieses intelligenten und einfach saumässig gut gemachten Films. Pixar did it again!
Einerseits ja, andererseits versucht er gerade Stereotypen aufzubrechen
Mutter: Ja, sie ist besorgt, aber ist das nicht jedes Mami (resp. jeder Papi)? Bei dieser Figur hat mir die natürliche Zeichnung (z.B. keine Modelfigur) besonders gefallen.
Vater: Ja, er schaut gerne Fussball. Findet es aber auch cool, wenn sein Mädchen Eishockey spielt. Und auch die im Blog aufgeführte Szene, resp. deren Kritik (er brauchte lange zur Einsicht) finde ich total übertrieben. Erstens dauert es im Film genau 2 Minuten und es wird doch hier eher Rechnung getragen, dass das Kind Zeit für sich braucht. Viel stereotypenbrechender ist doch, dass er sich überhaupt entschuldigt und nicht als quasi Familienoberhauptshäuptling auf seiner Position beharrt.
Riley: Der Name sagt es schon. Die Macher waren extrem darum bemüht, dass sie Identifikationsfläche für Buben und Mädchen bietet. So sind auch ihre Hobbies und ihre Ankleide sehr stereotypenaufbrechend.
Ich hab den Film gesehen.
Die Rollenbilder von Vater und Mutter kommen nur für eine Szene vor, der Rest handelt von der Gefühlswelt der Tochter.
Etwas naiv ist es schon, dass alle Cores nur Freude darstellen, doch zeigt diesg wohl auch den über-freudigen Charakter dieses Mädchens.
Und tatsächlich sieht man doch meist alte Erinnerungen in besserem Licht, nicht?
Der Film selbst ist teilweise etwas langatmig, doch die Ideen dazwischen sind sehr gut erarbeitet und vieles lässt an die eigene Kindheit erinnern. Wir haben stellenweise sehr gelacht 🙂
Fazit: kein Kinderfilm, aber warum muss das bei Pixar auch immer so sein? Bin gespannt auf Teil 2 ^^
Film war wirklich lustig, hat auch meine Tochter gesagt. Aber wurde darin nicht berücksichtigt dass es viele Familien gibt, die nicht so harmonisch Miteinander leben… Eben wenn z.B. die Eltern geschieden sind oder so…ich denke das könnte ein Kind wirklich traurig machen wenn es so ein Film sieht…aber sonst war der Film gut.
Ich kenne den Film nicht, aber sind nach der Logik Filme mit Kindern nicht eh unfair? Es gibt ja viele ungewollt Kinderlose auf der Welt. Oder Leute, die laufen können, was solche im Rollstuhl traurig machen könnte. Und dann gibt es noch Filme, wo niemand Krebs hat. Etc. etc.
Man kann doch schlecht alle Eventualitäten in einem Film zeigen…
ruth, fühlst du dich jedesmal diskriminiert, wenn du ein buch liest über leute denen es in irgendeiner form anders geht als dir?
wir machen jeweils witze „oh, ist das etwa gar kein dokumentarfilm? ist das etwa nicht wirklich die wirklich echte wahre wahrheit?“. dann kugeln wir uns vor lachen.
Ja, wie enttäuscht war ich doch, dass es Jarjar Binks gar nicht gibt.
du hast mein volles mitgefühl, das ist wirklich ein brutal harter schlag. ich würde george lucas verklagen
Mich hat auch vieles traurig gemacht in diesem Film. Aber, das lernen wir ja gerade aus dem Film, dass Kummer auch heilsam sein kann.
Was nützt es uns, wenn uns nicht bewusst ist, dass uns etwas fehlt, wenn es uns dennoch fehlt?
Der Absturz von Riley kam ja gerade, weil sie glaubte immer fröhlich sein zu müssen. Und die Eltern haben sie (wohlmeinend) darin noch unterstützt. „Nur keinen Kummer aufkommen lassen, Kummer ist gefährlich.“ Dabei ist es eben manchmal notwendig sich mit dem berechtigten Kummer auseinanderzusetzen.
So deutlich gezeigt – aber wieder habens mal viele nicht verstanden.
Okay, ist nur ein Film/Trailer, aber trotzdem, was für Bilder/Stereotype werden darin transportiert/reproduziert?
1. Der Mann ist ein Pantoffelheld, hat Angst vor der Frau (orientiert sich deshalb daran, was sie hören möchte). Männer sind ignorante Egoisten (nur an Fussball interessiert). Männer sind ständig aggressiv, haben keine Gefühlskompetenzen, kennen nur Aggressivität (Achtung „häusliche Gewalt“ jederzeit möglich)
2. Frauen (sehe ich genauso wie Andrea Fischer)
Was macht es mit unseren Kindern, wenn sie solche Filme sehen, speziell in Haushalten, wo z.B. der Vater/Mann abwesend ist? Was für ein Männer- Frauenbild wird wohl so ein Mädchen entwickeln? Dieser Disneyfilm ist längst nicht der einzige Film, welcher diese Stereotype transportiert. Man/Frau kann es einfach lustig finden, wenn diese Steroetype so dargestellt werden, für mich hinterlässt es eine fahlen Nachgeschmack.
Meinetwegen dürften die Charaktere und das Familienbild auch weniger holzschnittartig-traditionell sein. Andererseits ist es ja wohl oder übel so, dass es durchaus solche Leute gibt und zwar vermutlich mehr als man denkt. Stereotype sind zwar problematisch, aber entstehen leider meist auch nicht völlig grundlos.
Wichtiger noch: Es wurde ja nirgends ein Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhoben. Insofern scheint mir die Kritik überzogen wie auch auch der Versuch, alles auf sich selbst zu beziehen. Oder schreit jemand etwa einen Saal weiter bei „The Martian“ auf weil der clever-sympathische Held dort ein völlig überhöhtes Männerbild zeichnet? Oder was ist mit dem Männerbild, das in „Black Mass“ entsteht, einem Panoptikum von erbärmlich korrupten und gewalttätigen Typen? Natürlich beschwert sich da niemand, das sind ja alles einzelne Personen in einer überzeichneten (teil-)fiktiven Story. Aber wieso dann solche Massstäbe an „Inside Out“ anlegen? Es geht dabei ja letztlich um ein nettes kleines Märchen über das Erwachsenwerden, nicht eine umfassende, differenzierte Analyse der Familie und Geschlechter mitsamt all ihrer Ausprägungsformen im 21. Jahrhundert. Und wer glaubt, dass so etwas das Weltbild von Kindern nachhaltig prägt, der denkt wohl auch, dass man vom einmaligen Egoshooter-Spielen zwangsweise zum Amokläufer wird..
Kann leider nicht mehr Antworten, meine Beiträge verschwinden im Nirvana, obwohl sie nichts anstössiges enthalten.
„Anstössiges“ schreibt man natürlich gross. Bin gespannt, ob das jetzt durchkommt.
Ja, geht mir genauso, HH! Und vielleicht erklärt das auch wenigstens zum Teil die geringe Teilnahme heute….. Nach zwei verschwundenen Beiträgen vergeht einem jede Lust zum Mitmachen.
R: könnten Sie bitte, bitte, bitte irgendetwas tun, damit dieses Posts-verschwinden-im-Nirgendwo endlich aufhört? Vielleicht würde es helfen, wenn Sie die zur gleichen Zeit, als dies anfing, verschwundenen ‚letzten Kommentare‘ wieder hereinbringen würden…..
carolina, ich glaube eher, es hat halt niemand etwas zum thema zu sagen, nicht zuletzt, weil wenige den film überhaupt schon gesehen haben.
Tina, probiere es noch ein letztes Mal:
Darum geht es auch nicht so sehr. War ja auch nur eine Vermutung bzw ein Aufhänger dafür, dass seit dem ‚Wechsel‘ hier mMn so einiges schief läuft und die unbedingte Weigerung der Beteiligten, mit uns darüber in einen Dialog zu treten. Habe z.B. gestern gesehen, dass in einem Blog, der zwei Wochen zurückliegt, noch interessante Beiträge eingegangen sind – ist doch schade, dass man zum Auffinden späterer Posts erst mal alle durchsuchen muss…..
Und das regelmässige Verschwinden finde ich amateurhaft.
ja ich weiss dänk schon carolina 😉
es ist auch purer zufall, nein ok es ist meine übermässige neugier, dass ich diesen eintrag von dir überhaupt noch fand.
ich denke, es ist einfach nicht im sinn der redaktion, dass frühere blogs noch kommentiert werden. entspricht ja auch nicht so dem zeitgeist, an etwas dran bleiben, es vertiefen.
Hr. Hintermeier, Gott sei Dank haben Sie geschrieben, dass Sie den Film nicht gesehen haben. Ich unterstelle Ihnen einmal, Sie zweckentfremden den Film total um uns Ihre Sicht der Dinge wieder einmal um die Ohren zu schlagen.
„Der Mann ist ein Pantoffelheld,“ äh nö, wird nirgends im Film angesprochen; die Eltern machen stets einen gleichberechtigten Eindruck (es wird nicht einmal klar, wer jetzt genau wieviel und wo arbeitet etc.)
„hat Angst vor der Frau (orientiert sich deshalb daran, was sie hören möchte).“ Äh nö, er sagt ja nicht das, was die Frau ihm befiehlt, sondern was seine Gehirngefühle im diktieren…
„Männer sind ignorante Egoisten (nur an Fussball interessiert).“ Deshalb wird ungefähr zweihunderttausendmal gezeigt, wie er sich mit Riley beschäftigt (und nur 2s Fussball in seinem Kopf)
„Männer sind ständig aggressiv,“ äh nö, Rileys Wut-Mannsgöggel ist also einiges mehr und härter am austeilen (Hey er hat jetzt schliesslich eine erweiterte Fluchwörtertastatur 😉
„haben keine Gefühlskompetenzen,“ äh nö, der liebe/entschuldigende Elternteil darf er sein
„kennen nur Aggressivität“ äh nö, kommt nicht einmal vor; resp. besagte Szene zeigt nur auf, wie sich sowas hochschaukelt; allerhöchstens lernen Kinder, sich in andere hineinzuversetzen
@tststs: Ja, habe den Film nicht gesehen, meine Aussagen beziehen sich auf den Trailer und den Text von Andrea Fischer Schulthess
1. Pantoffelheld: Bezieht sich auf die erste Szene im Trailer, wo er sich panikartig verhält, was seine Frau denn von ihm wohl will, was er sagt. Finden Sie das gleichberechtigt/erwachsen?
2. Fussballspiel/Ignoranz/Gefühlskompetenz: bezieht sich ebenfalls auf Trailer, er hört ja der Tochter/Frau nicht mal richtig zu, checkt gar nicht, wie es der Tochter geht
3. Männer sind ständig aggressiv: Andrea Fischer Schulthess schreibt im Text davon, dass er vor allem nur diese eine Gefühlsregung kennt
Der Film ist wirklich grosses Kino, in welchem Pixar zu seinen erfolgreichen Wurzeln zurückfindet: eine originelle Idee, erzählerisch und technisch perfekt inszeniert. Die Kritik Andrea Fischers kommt mir ein bisschen unbeholfen daher. Dass sie die Figur der Mutter auf sich selbst appliziert und dann beleidigt ist, ist reichlich naiv. Da scheinen mir sogar die Meinungen ihrer Kinder differenzierter. Über die Meinung, wo im Körper die Gefühle zu verorten wären, lässt sich jedenfalls ein wesentlich interessanteres Gespräch führen, als darüber, ob Andrea Fischer selbst einer unerfüllten Liebe nachträumt. Dass die Drehbuchautoren einen Experten im Bereich der Emotionsforschung beizogen, sieht man dem Film jedenfalls durchaus an. Auch wenn in der Umsetzung viel überzeichnet wurde (es ist ja schliesslich ein Pixar-Film), scheint das Fundament doch überzeugend zu sein.
Ich glaube, es lohnt sich, den Film mal anzuschauen. Der Trailer sieht schon mal lustig aus 🙂