Das Märchen von der sanften Geburt

Wehen begrüssen, Schmerzen veratmen: Bagatellisiert die Geburtshilfe den mitunter brutalen Vorgang einer sogenannt sanften Geburt?
Eine Warnung vorab: Diese Geschichte ist kein Spaziergang. Sie ist so abgründig wie die natürliche Geburt, von der sie erzählt. Und zur Linderung des Schreckens kann ich Ihnen bloss das Rezept meiner Hebamme verraten: einatmen, ausatmen und schön entspannen.
Vielleicht hilft es Ihnen ja mehr als mir damals, im August 1999, als ich meine Tochter spontan geboren habe, obwohl sie verkehrt herum in meinem Bauch lag. Was mich ungewollt zum Messias für die Natürlichkeitsreligion jeder Doula machte und zum lebendigen Beweis dafür, dass Frauen unter der Geburt ungeahnte Kräfte mobilisieren können, wenn man sie nur lässt. Selbst der eine oder andere Arzt fand es Klasse, dass ich es wagte, mich dem Trend zur Technisierung und Medikamentisierung in der Geburtsmedizin zu entziehen. Und es lief ja auch alles wie am Schnürchen. Auf die Wehen war Verlass. Das Herz des Kindes schlug so regelmässig wie das der Mutter. Weder Zange noch Saugglocke kamen zum Einsatz. Das Ganze dauerte nicht einmal besonders lange. Es war, hiess es von Seiten der Fachleute, eine Bilderbuch-Geburt. Einzig die frisch gebackene Mutter, also ich, fand das Urteil des Publikums beschönige das eben Erlebte doch beträchtlich. Aber diese Art von Sprachregelung hat im Kreissaal System.
Klar doch, das Erlebnis war unvergesslich. Schliesslich geht man nicht alle Tage durch eine Hölle, die nicht einmal ein Dante adäquat beschreiben könnte. Schliesslich muss nicht täglich ein Assistenzarzt aus dem Gebärzimmer getragen werden, weil das gebotene Drama sein zartes Gemüt überfordert. Es gehört auch nicht zum Courant normal, dass man Schreie ausstösst, die den Anästhesisten, der bei einer vaginalen Steissgeburt für den Notfall bereitsteht, dazu veranlassen, bei jeder Wehe seine Geräte fallen zu lassen und sich die Finger in die Ohren zu stopfen. Ausserdem liegt man nicht ständig nackt und mit gespreizten Beinen vor sechs Zuschauern. Den Ehemann nicht eingerechnet. Und zu guter Letzt wirft sich einem nicht alle Tage eine Hebamme mit dem Umfang und der Ferve der Masseurin aus dem Zweifel-Cractiv-Chips-Werbespot auf den dicken Bauch, um das Kind schneller durch den Geburtskanal zu bewegen.
Unvergesslich war das Erlebnis zweifellos. Nein, ich muss mich korrigieren: Es war gewaltig. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sorry, wenn ich Sie, geschätzte Leserschaft, enttäusche, aber ich kann nicht in das Hohelied des wahnsinnig befriedigenden Gebärens einstimmen: Vom Stolz, Grenzen überwunden zu haben, verspürte ich so wenig, wie von der viel zitierten archaischen weiblichen Kraft. Ich war danach einfach nur fix und fertig. Ist bestimmt meine Schuld. Wahrscheinlich habe ich falsch geatmet oder die Wehen nur halbherzig begrüsst. Jedenfalls kann ich mich heute nicht einmal mehr an der Courage laben, für die ich noch immer rege bewundert werde. Es war nämlich nicht mutig, dass ich mich damals auf eine sogenannt natürliche Geburt einliess. Es war feige. Ich habe mich einfach nicht getraut, einen Kaiserschnitt zu verlangen. Ich war nicht beherzt genug, um mich mit dem ganzen Gewicht meines schwangeren Ichs der Ideologie entgegenzustemmen, dass nur eine Frau, die sich dem Schmerz stellt, eine richtige Mutter wird. Eine Ideologie, die auch heute noch immer gültig ist.
Ich erklärte mich also bereit, nüchtern ein Kind mit dem Hintern voran auf die Welt zu pressen, weil ich betäubt war von der euphemistischen Sprachregelung, die in der Welt der Geburtshilfe regiert. Einer Welt, in der Schmerz mit den Adjektiven «konstruktiv» oder gar «gut» bagatellisiert wird. In der man der Naturgewalt einer Geburt mit Duftkerzen, freundlichen Vorhängen und vielen schönen Kissen begegnet. In der eine Betäubung auch im neuen Jahrtausend noch immer als fragwürdig gilt und den bitteren Beigeschmack einer Niederlage hat. Ungeachtet aller Studien, die beweisen, dass eine Periduralanästhesie unter der Geburt die Gefahr eines Kaiserschnitts nicht erhöht.
Ich habe keine Ahnung, wie sich ein guter Schmerz von einem destruktiven Schmerz unterscheidet. Aber ich weiss, dass ich während der letzten drei Stunden im Gebärzimmer die Entfernung meiner Weisheitszähne der nächsten Wehe vorgezogen hätte. Und ich spreche nicht von Zähnen ziehen, sondern von Hauern aus dem Kieferknochen schälen. Und von Einatmen und Ausatmen zur Schmerzbekämpfung. Ich habe das ständig wechselnde Kreissaalpersonal, das meiner mustergültigen natürlichen Geburt beiwohnte, um stärkere Drogen angebettelt wie ein armseliger Junkie. Vergebens. «Zu spät», hiess es. Natürlich lässt sich der Geburtsschmerz nicht objektivieren, aber darüber, dass er zu den schlimmsten überhaupt gehört, herrscht allgemeines Einverständnis. Warum also, fluchte ich in den Wehenpausen, reden im Vorfeld alle von Schmerzarbeit statt von Schmerzbekämpfung?
Von niemandem wird heute mehr verlangt, eine eiternde Fleischwunde mit Blättern und Wurzeln zu behandeln, nur weil das die Aborigines in Australien vor Hunderten von Jahren auch so gehandhabt haben. Doch Schwangere lässt man noch immer gebären wie im Mittelalter. Und ständig müssen sie sich Geschichten anhören von Stammesfrauen in Südostafrika, die während dem Beeren pflücken noch schnell ein Kind gebären. Kommt alles bloss auf die Einstellung an, oder?
Ich war wütend. Wütend, dass die Aufklärung den Kreissaal nicht erreicht hatte. Wütend, dass ich im achten Monat zwar im Detail über die Funktion von Majahocker und Pezzibällen aufgeklärt worden war, nicht aber über die Folter, die mich darauf erwartete. Wut übrigens war die einzige menschliche Gefühlsregung, zu der ich nach dieser Tortur fähig war, noch lange nachdem ich mein Kind in den Armen hielt. Und nein, ich habe den Schmerz nicht vergessen.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich will keine Frau Lügen strafen, die eine natürliche Geburt als emotionalen Höhenflug erlebt hat. Vielleicht bin ich ja tatsächlich bloss wehleidig. Aber mit Verlaub: sanft ist eine Geburt nie. Warum also können wir den mitunter brutalen Vorgang nicht ehrlich benennen? Warum gelten moderne medizinische Errungenschaften, sprich Schmerzbekämpfung, überall als human und selbstverständlich ausser im Kreissaal? Haben wir Frauen uns von der evolutionären Rolle als Gebärende emanzipiert, um uns ausgerechnet beim Gebären wieder der Natur zu unterwerfen? Und woher kommt das Gefühl zu versagen, wenn wir das Abenteuer Geburt nur noch schmerzfrei wagen wollen?
Gestern ging es in unserer Schwangerschaftsserie um Fluch und Segen der pränatalen Diagnostik. Morgen wird Michael Marti über die Rolle des modernen Mannes im Gebärsaal sinnieren.
Lesen Sie zum Thema auch: Die Faust des Kosmos.
258 Kommentare zu «Das Märchen von der sanften Geburt»
sanfte geburt, oder geburt ohne gewalt, bezieht sich hauptsächlich auf das baby, nicht auf die frau… die geburt ist für das baby, und nicht für die mutter. irgendwie ist die basis für den artikel total daneben.
Da kann ich nicht mitreden. Ich habe die erste Geburt in vollen Zügen genossen, die zweite ging etwas rasch für meinen Geschmack, aber trotzdem freue ich mich riesig auf die Geburt des dritten Kindleins. Ich hatte keine Hypnobirth und absolut kein Schmerzmittel, ausser eine Wanne voll Wasser. Vielleicht gibt es sie doch, die sanfte Geburt.
Mir geht es genauso wie dir.
Ich bin die stolzeste Mama auf der Wel, aber
ich habe die Schmerzen nicht vergessen,
die Geburt war nicht schön,
ich war total fertig und hätte mir gewünscht der Papa würde das Baby halten, ich hatte eigentlich gar nicht die Kraft dazu,
dass andere Menschen mich SO sehen konnten, war die Hölle!
Nur in einem kann ich nicht zustimmen. Ich habe nur ein sehr leichtes homäopatisches Schmerzmittel genommen, eigentlich wollte ich gar keins. Aber ich nehme auch sonst nie irgendwelche Medikamente zu mir, ausser es geht nicht mehr! Aber eich hast du schon recht!
das Kenne ich ;.) interessanter Artikel weiter so!
Bei dem Posting wird einem gaaanz anders. Sehr gut beschrieben, und die Warnung vorab war richtig. 😉
Wir haben es auf die wohl meistangewendete Weise beboren, es war einfach und unglaublich schön
Das nenne ich mal einen guten Aspekt der Geburtsvorbereitung. Auch ich hatte das grosse Aha-Erlebnis bei der Geburt meiner Tochter vor 24 Monaten.
Von der Natur ist nicht vorgesehen, dass Frauen in Schmerzen gebären müssen.
Die Geburt ist ein Prozess, auf den wir uns (insbesondere in unserer Kultur und mit unseren Prägungen) vorbereiten sollten.
Entspannung ist eine ganz wichtige Voraussetzung, dass die Geburtshormone so zum tragen kommen, dass die Kontraktionen für die Frau und nicht gegen die Frau arbeiten.
Eine wichtige Voraussetzung für Entspannung in einem solch besonderen Moment, in dem der Körper ganz neue Dinge tut, ist eine Vertrauensarbeit, eine Auseinandersetzung mit unseren Prägungen, die in unserem Kulturkreis alles andere als erfreulich sind.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für Entspannung ist ein Umfeld, in dem Frau sich gut entspannen kann. (Intimität, Geborgenheit, Ruhe, Menschen denen Frau vertraut……)
Es geht nicht um Leistung im herkömmlichen Sinne. Der Körper leistet zwar unglaublich viel, leistet eine grosse Arbeit. Die Frau muss dazu aber eben nichts tun, sondern die Arbeit dem Körper überlassen…… das ist ein weiterer wichtiger Punkt für Entspannung…..
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass eine gezielte Vorbereitung (z.B. mit Selbsthypnose) eine schöne, sanfte, angenehme Geburt ermöglichen kann. Dabei wird aber wahrlich die Festplatte im Hirn neu bespielt, Frau löst sich von vielen Vorstellungen und Bildern….)
Warum ein Spitalumfeld genau diese Entspannung oft erschwert, der hochtechnisierte Umgang mit ALLEN Geburten lässt sich leicht erklären.
Frauen brauchen einen neuen Zugang zum Thema Geburt, und den müssen wir uns wieder erarbeiten. Da reichts oft nicht aus, einfach locker an die Sache heranzugehen und etwas zu atmen, sondern wir müssen (wieder) einen neuen Zugang schaffen zu unserem Körper und dessen Fähigkeiten, an unseren Prägungen arbeiten und ein gutes Umfeld schaffen für die Geburt
ja, das ist eine gute Ergänzung zum Kommentar von Gaelle!
Unglücklicherweise habe ich diesen Blog und teilweise die Kommentare zwei Monate vor der Geburt meines ersten Kindes gelesen. Entgegen meiner bisherigen „alternativ-räucherstäbchen-sanfte-geburt“-Einstellung, womöglich in der freien Natur als höchstes spirituelles Erlebnis im Leben einer Frau zu erleben ect. ect. ect. hat mich dieser Blogbeitrag natürlich ein wenig verunsichert und ein völlig neues Licht auf das bevorstehende Erlebnis geworfen.
Wirklich alles nur ein Märchen mit dieser sanften Geburt, das mit den „körpereigenen Glückshormonen Endorphin und Oxytocin“, die bei einer ENTSPANNTEN und zuversichtlichen Geburt ausgeschüttet werden und 200mal stärker als Morphium wirken? Naja….nach diesen Schauerberichten wurde ich skeptisch und bereitete mich auch ein wenig auf höllische Schmerzen und ver-gewalt-same Phänomene vor. Ausserdem kannte ich ja selber eine Freundin, die keine Kinder mehr wollte, weil sie die Hölle des Geburtsschmerzes total traumatisiert hatte.
Ich denke, dass eine Geburt, in welche Richtung auch immer, ein unglaubliches konstrukives/destruktives Potenzial haben und vieles bewirken kann, aber nicht muss.
Insofern kann ich den Kommentaren nur zustimmen, dass das Thema Geburt nicht in einem 12-stündigen Vorbereitungskurs, ein bisschen Atem-Yoga und dem Lesen von zwei, drei Ratgebern abgehakt werden kann. So kann ich auch zustimmen, dass es zynisch ist, mal schnell auf die gechillten indigenen Völker zu verweisen, die ihr Baby „total locker, so nebenbei“ auf die Welt bringen. Wir leben wirklich in einer anderen Gesellschaft! – Und das ist der Punkt: Wenn man sich wie Nicole Althaus für eine „natürliche Geburt“ entscheidet, dann wäre es von Vorteil, schon während der Schwangerschaft seinen Lebensrhythmus zu „vernatürlichen“. Das ist heutzutage natürlich ein wenig aufwändig, denn man braucht dazu Zeit, die man vielleicht (auch aus finanziellen oder familiären Gründen) nicht hat oder nicht herzugeben bereit ist. Vielleicht ist der Lifestyle-Kaiserschnitt für Menschen, die nicht für eine dauerhafte Vernatürlichung ihres Lebensstils bereit sind, von Anfang an das Klügste (Wenn auch nicht für die Babies, aber das ist ein anderes Thema). Beim Trendthema „natürliche, sanfte Geburt“ kommen mir diese Diäten in den Sinn, die alle nicht funktionieren, weil wir nicht begreifen, dass wir primär unseren Lebensstil ändern müssen, und die schlanke Figur dann nur noch der Nebeneffekt ist. Bei einer Geburt bloss primär die Abstinenz von Schmerz zu wollen und dass das Ganze „so schnell wie möglich vorbei ist“, hat etwa den gleichen Charakter wie einzig eine geile Figur zu wollen bei einer bevorstehenden Diät.
Einen Geburtsvorbereitungskurs habe ich nicht besucht, dafür habe ich täglich 1 – 2 Stunden (also 1/12tel eines Tages, wenn das mal nicht extrem aufwändig ist! :-)) spezifisch für mein Kind und meine Geburt meditiert und (selber) Yoga gemacht, ging statt in den Ausgang in die Natur, besuchte Kraftorte statt WM-Spiel-Übertragungen. Dieses spirituelle Geplänkel ist natürlich nicht jederfraus Sache.
Die Geburt war dann genau so, wie ich es mir gewünscht hatte. Und die Schmerzen waren himmlisch, sie haben mich zur Ekstase und zu neuen Einsichten gebracht. Ohne jenes Gefühl, auf welches sich die Mehrheit der Menschen auf den Begriff „Schmerz“ geeinigt hat, wäre dies wohl nicht möglich gewesen. Ich selber nenne es nicht Schmerz, da ich mit der negativen Konnotation nicht stimmig bin. Aber natürlich ist es schlussendlich genau das, was andere als gewaltsam erlebten.
Insofern möchte ich allen werdenden Müttern Zuversicht aussprechen, aber auch jenen Müttern, die einen Kaiserschnitt verlangen: Fühlen Sie sich nicht schlecht, wenn Sie sich nicht für den Back-to-the-Roots-Trend der „natürlichen Geburt“ entscheiden. Möglicherweise ist eine Geburt unter Anästhesie für Ihren momentan Lebenstil oder Ihre Persönlichkeit das Ideale. Sie tun sich und Ihrem Kind keinen Gefallen, etwas beweisen zu müssen. Schlussendlich muss es doch beiden wohl sein!
Oder aber Sie entscheiden sich, Ihrem früheren SATC-Caipirinha-City-Beach-Zweitauto-Zara-Mango-Shoppingtour-Wellnessweekend-Nachdiplomstudiengang-Benissimo-Lifestyle eine neue Richtung zu geben, so wie ich es durch meine Schwangerschaft getan habe. 🙂 sorry, wollte nicht zynisch sein 🙂
Ommm!
Sorry, dass ist einfach ein bisschen zu abgehoben, wohl für die meisten Leser hier. Wenn die Frauen in diesen Entwicklungsländern die Wahl hätten, glauben Sie mir, mit der Natürlichkeit wäre es schnell vorbei. Seit der Erfindung des Kaiserschnitts ist die Geburtenstrblichkeit bei Mutter und Kind drastisch gesunken; selbstverständlch nur in jenen Ländern wo das möchlich ist. In den armen Ländern können sich nur die Reichen eine moderne Geburtsmedizin leisten, bei den armen Bevölkerungschichten verrecken die Frauen und die Kinder noch immer wie die Fliegen vor, während und nach der Geburt und es interressiert kein Schwein.
Und siehe da, die gleichschaltende Keule des Mittelmasses bezeichnet den Beitrag als abgehoben.
Ich finde der Einwurf betrachtet das Thema von einem interessanten und im letzten Abschnitt auch ironischen Aspekt.
es geht hier nicht um medizinisch indizierte Kaiserschnitte, die für egal wen und wo auf der Welt notwendig sind/wären, sondern um das Verarbeiten und Erleben von Schmerzen unter der Geburt.
Da spielt unter anderem auch die Vorbereitung und Einstellung eine Rolle.
@Gaëlle
Richtig mitreden als richtiger Mann kann ich da natürlich nicht.
Immerhin: Es gibt unter uns nur Menschen, die extremen körperlichen Schmerz alleine aushalten mussten.
Möglich, dass sich viele das falsche darunter vorstellen.
Ob das den Unterschied zwischen einem richtigen Mann und einem Bubi ausmacht, das habe ich noch nicht überdenken mögen. Meine eigenes Leben wäre jedenfalls anders verlaufen, wäre ich nicht fähig, auch unter Schmerzen mich zu entspannen und weiterzufunktionieren.
Wer mehr lesen will: auf meinen nick klicken.
Sorry, sollte heissen:
„Es gibt unter uns nur wenige Menschen, die extremen körperlichen Schmerz alleine aushalten mussten.“
mamablog, bitte Korrekturfunktion.
@Trulla, falls du das mal liest: Ich kann dir gut nachfühlen, ich hatte wegen zu engem Becken bereits 3 Kaiserschnitte. Mein 1.Kaiserschnitt war genauso, wie du das beschrieben hast. Das Baby nicht selber aus dem Bettchen nehmen können, furchtbare Schmerzen am Bauch, Blutschläuche in der Wunde etc.
Mein zweiter, vor 6 Jahren, war dann aber bereits um Einiges besser. Ich war bei einer Frauenärztin, die eine neue Technik anwandte, keine Fänden ziehen und Blutschläuche mehr etc.
Ausserdem bekam ich einen breiten Gurt um den Bauch, der hielt alles schön zusammen, da konnte ich schon am 2. Tag aufstehen.
Mein 3. Kaiserschnitt vor 5 Monaten war dann der Hit! Ich konnte schon nach 5 Stunden wieder aufstehen und mit Hilfe der Schwester aufs Klo! Am 2. Tag durfte ich selber duschen, auch die Schmerzen waren viel leichter. Nach 3 Tagen hatte ich das Reissen und wollte nach Hause zu meinen Mädels.
Deshalb – Kaiserschnitte gestern und heute sind nicht vergleichbar!
Es gab schon immer Ärzte, die es können und andere. Mein erster Kaiserschnitt war vor 26 Jahren, der zweite vor 21 Jahren, beide mit Periduralanästhesie, beides Spaziergänge verglichen mit normalen Geburten. Die einzigen Schmerzen, die ich hatte, waren die Schmerzen beim Stillen, wegen der Gebärmutterkontraktionen. Es waren insgesamt tolle Erlebnisse, meine Kinder hatten beide sehr gute Apgarwerte, alles in Butter, als Babys schrien sie wenig und entwickelten sich prächtig. Also Frauen, es muss nicht mehr erlitten werden, traut euch, eure Wunschgeburt zu fordern, sei es Kaiserschnitt oder nicht.
Wow, endlich mal eine, die die Wahrheit offen ausspricht. Mit Blümchen und Räucherstäbchen gegen derart elementare Schmerzen vorzugehen, ist einfach nur zynisch. Warum dieses Thema Geburt mit solchen Mythen zugekleistert wird, verstehe ich auch nicht. Es ist schmerzhaft, entwürdigend und einfach nur überflüssig. Mein Sohn ist nach einer 3 Tage dauernden Geburt (inklusive falsch gesetzter PDA) in letzter Minute mit einem Notkaiserschnitt zur Welt gekommen. Danach war das Thema Kind für mich absolut erledigt, aber ich hatte gottseidank einen verständigen und modernen (!!) Frauenarzt, der mir einen Kaiserschnitt versprochen hat für´s zweite Kind. So kam ich entspannt mit gepackter Tasche im Krankenhaus an, habe eine Teilanästhesie bekommen und innerhalb von 3 Minuten war meine Tochter da, lag mir auf dem Bauch und guckte mich gross und friedlich an, während unten genäht wurde. Nach 5 Tagen wurden wir entlassen und nach weiteren 4 Tagen ging ich wieder zum Sport….
Ob es was damit zu tun hat, dass meine Tochter ein unkomplizierter Sonnenschein ist, mein Sohn aber übersensibel und überhaupt nicht stressresistent?
Es wird wirklich Zeit, dass da mal der Staub der Jahrhunderte aus den Klamotten geblasen wird….
Das nenne ich mal einen guten Aspekt der Geburtsvorbereitung. Auch ich hatte das grosse Aha-Erlebnis bei der Geburt meiner Tochter vor 4 Monaten. „So ist das also!“, dachte ich mir, als es vorbei war – und mir schien plötzlich, als gebe es zwei Wahrheiten: hier der Mythos von der ach so schönen Geburtserfahrung – für all jene, die noch nicht geboren haben. Und da nun auf einmal eine ganz andere Wahrheit, zu der man erst Zugang hat, wenn man die erste Geburt hinter sich hat: Die nämlich, dass das alles gar nicht so toll ist wie immer erzählt wurde. Und auf einmal wird man als frischgebackenes Mami mit anderen schrecklichen Geburtsgeschichten konfrontiert, und plötzlich wimmelt es nur so vor Müttern, die eine Zangengeburt hinter sich haben oder zumindest einen heftigen Schranz zwischen den Beinen davon getragen haben. Während man vor der Geburt nur Geschichten hörte von Frauen, denen das Kind nach 3 Stunden einfach so rausrutschte. „Es hat schon weh getan, aber das vergisst Du sofort wieder!“. Warum diese Diskrepanz? Um die noch-nicht-Mamis zu schonen? Vermutlich. Auch ich habe nun Hemmungen, meinen kinderlosen Freundinnen zu erzählen, wie es wirklich war, ich will sie ja nicht abschrecken.
bin spät dran. versuche aber auch mein mann darauf einzustimmen, dass es möglich sein könnte, dass ich die geburt nicht als zückerchen erleben werde.
er sieht alles durch die rosarote brille.
ich beschäftige mich mit dem, was mit mir passieren wird. ob ich mich dem ganzen hingeben kann, wie die caroline vom 5. märz schreibt. ob ich es schaffen werde, in unvertrauter umgebung (spital, ärzte) mich so gehen zu lassen wie ich eigentlich NIE wirklich konnte.
und mein mann möchte, dass ich danach einfach besuch bekomme/empfange usw. als wär das alles peanuts. nah. wird wohl nicht so sein, obwohl ich noch hoffe, ich werde positiv überrascht.
mumble…
Die Männer manchmal….
„Ach Schatzi, soviele vor dir haben es geschafft, dann wirst du das doch auch noch schaffen, gell!“
Und dann sind es die Männer, denen es ganz anders wird wenn sie ihre Geliebte so leiden sehen:
„Aber Frau Hebamme, sehen sie denn nicht wie sehr meine Frau leidet? Helfen Sie ihr doch endlich und stehen sie nicht so blöd daneben!“
hihi…
Meine 1. Tochter kam als Spontangeburt zur Welt: in nur 2 Stunden (alles in allem!) war sie da und die Schmerzen waren gewaltig – keine Frage, gebären ist kein Zuckerschlecken, aber das erwartet ja wohl auch niemand ernsthaft, oder?! Meine 2. Tochter kam per Kaiserschnitt auf die Welt, weil sie in Steisslage in meinem Bauch lag und die Ärzte mir auf jede nur erdenkliche Weise Angst machten, um mich dazu zu bringen, keinesfalls eine Steisslagen-Geburt ohne Kaiserschnitt zu wagen. Ihnen war ein geplanter Kaiserschnitt natürlich viel lieber und mir erzählten sie unter anderem, es sei verantwortungslos, das Risiko einer Steissgeburt auf mich zu nehmen usw. (kurz nach der Geburt traf ich übrigens eine Ärztin, welche 3 Kinder in Steisslage und ohne Kaiserschnitt zur Welt brachte – OHNE jegliche Komplikationen…). Für mich war der Kaiserschnitt mit Spinal-Anästhesie (dadurch ist der gesamte Unterkörper zeitweilig gelähmt – dieses Gefühl werde ich niemals wieder vergessen!) einfach nur schrecklich, ich war danach traumatisiert und habe heute noch mit diesem Erlebnis zu kämpfen. Die Ärzte, Schwestern und die Hebamme waren zwar alle sehr nett, aber ein Kaiserschnitt in einem sterilen, kalten, unpersönlichen OP ist kein Vergleich zu einer spontanen Geburt in einem Geburtszimmer, von den Schmerzen nach der Geburt mal ganz zu schweigen. In den ersten 3 Tagen konnte ich so gut wie gar nicht laufen und war auch nicht fähig, meine Tochter allein aus ihrem Bettchen zu heben, musste immer nach der Schwester klingeln, damit sie mir hilft, das fand ich furchtbar und so holte ich mein Mäuschen kurzerhand zu mir ins Bett. Als ich nach Hause durfte, dauerte es ca. 10 Tage, bis ich endlich wieder richtig gehen konnte, die schmerzende Bauchwunde spürte ich um vieles länger und das Fädenziehen war ebenfalls sehr schmerzhaft. Wenn ich das alles mit dem Geburtsschmerz der spontanen Geburt (nach der ich nach nur einem Tag wieder komplett fit und munter war) vergleiche, bleibt mir nur ein Fazit: niemals würde ich mich freiwillig für einen Kaiserschnitt entscheiden (es sei denn, mir bliebe aus medizinischer Sicht keine andere Wahl), nur um damit den Schmerzen einer spontanen Geburt zu entgehen. Meine Freundin gebar ihre Tochter mit einer PDA, welche ihr ermöglichte, eine wirklich sanfte und nahezu schmerzfreie Geburt zu erleben. Die Presswehen musste sie aber dennoch ohne PDA hinter sich bringen und dies sind ja bekanntlichen die heftigsten Wehen von allen – aber siehe da: auch sie hat es unbeschadet überlebt…
Vor drei Wochen habe ich mein erstes Kind zur Welt gebracht. Es war sehr schmerzhaft, brauchte aber nur 5 Stunden, obwohl es eine Sterngucker-Geburt war. Ich kann heute manchmal noch nicht einschlafen, weil mich die Geburt so beschäftigt. Ich denke auch wie in diesem Artikel, dass man die Frauen mehr darauf vorbereiten sollte, wie schmerzhaft eine Geburt sein kann (man kann sich das einfach nicht vorstellen wenn man es noch nie erlebt hat). Mir wäre ein Psychiater nach der Geburt oder eine Aufzeichnung der Geburt zum verarbeiten sehr entgegen gekommen. Jetzt durchlöchere ich meinen Freund mit Fragen zur Geburt (ich war zwar immer anwesend, habe aber vieles vergessen vor allem gegen den Schluss).
Auch wenn ich mehr über die Schmerzen und die unangenehmeren Sachen gewusst hätte, ich hätte mich trotzdem vor der Geburt für eine normale Geburt (ohne PDA) entschieden. Weil ich mir diese Schmerzen eben nicht vorstellen kann, auch jetzt habe ich sie schon wieder vergessen. 🙂
Liebe Nicole,
danke für diesen Artikel! Du sprichst mir aus dem Herzen!
Habe die Geburten meiner Töchter (jeweils schmerzmittelfrei) als sehr gewaltig. Da die Eröffnungsphase beide Male sehr rasch und erstaunlich schmerzfrei war, kam mein Betteln nach Schmerzmittel jeweils zu spät. Tja, das nächste mal muss ich wohl oder übel früh genug danach fragen.
für jedes kleine zahnwehwehchen gibt es eine spritze und für den mini-piks in den finger wird man extra vorgewarnt „achtung, es pikst gleicht!“, die schmerzen einer geburt aber sollen als anzustrebende erfüllung jeder mutter gelten? ich bin der meinung, jede frau nach ihrem gusto, aber bitte ohne gegenseitige beurteilung. natürlich sind schmerzen schnell vergessen, alles andere wäre ja der pure horror. aber muss frau wirklich mit geburtsschmerzen beweisen, dass sie sich darauf freut das baby in den armen zu halten und eine gute mutter zu sein. der beweis, dass man die kraft hat ein gutes mami zu sein, beginnt erst nach der geburt. mein grosser respekt in dieser frage gilt den babys, sie haben den krampf so der so. ich hatte eine pda und würde es genau so wieder machen. mit oder ohne schmerzen ist der erste kontakt mit dem baby ein unvergessliches, eindrückliches und überwältigendes gefühl!
„der beweis, dass man die kraft hat ein gutes mami zu sein, beginnt erst nach der geburt“
bin ich anderer Meinung. Man ist schon vor der Geburt „Mami“ und muss sich da und dort rumschlagen und beweisen müssen, kommt halt auf die jeweilige Situation an. Manche haben mehr zu kämpfen, andere weniger.
die geburt selber bietet die einmalige möglichkeit, die eigenen Leistungsgrenzen zu erfahren und mental noch einen Schritt weiterzugehen. So wie beim Marathonlaufen: Der Körper sagt nein, der Geist sagt nein, ich kann nicht mehr, aber dann ist es der pure Wille und die mentale Einstellung + die Unterstützung der anwesenden Personen, die uns über uns selber hinauswachsen lässt. Diese Erfahrung hilft ungemein: man fühlt sich zum ersten Mal im Leben so richtig, richtig stolz und hat ein Selbst- Vertrauen, dass man nach diesem Hardcoreerlebnis jede Lebensituation meistern kann. Das gibt Willenskraft, Geduld und Durchhaltevermögen für die bevorstehenden Jahre.
Nichtsdestotrotz finde ich, dass man auch nach der Geburt (auch wenn sie PDA-mässig-„easy“ verlief) immer noch viele Male die Möglichkeit hat, zu „beweisen, dass man die kraft hat ein gutes Mami zu sein“. Also verstehen sie mich nicht falsch: Ein gutes, liebes Mami hat doch gar nichts damit zu tun, ob man sich bei der Geburt jetzt durchgeszecht hat oder sich hat nachhelfen lassen.
ich fand die erste geburt, genau wie du es sagst, gewaltig. fast ver-gewaltig, ich hab mich dagegengestemmt innerlich, die ganze zeit. und du hast recht, warum bereitet keiner einen darauf vor, was das für eine mentale reise ist? um die angst zu vermeiden. trugschluss, die kommt dann eben mit den wehen, wenn es zu spät ist. die zweite geburt war auch gewaltig. aber ich hab mich WEGEN der ersten erfahrung bewußt auf sie eingelassen. und den verstand hab ich fast wieder verloren. aber sie war der wahnsinn. und ich stimme zu, weg vom krankenhaus und plötzlich ist mein sein eigener regisseur. und siehe da, auf einmal setzen sich ungeahnte kräfte frei. möchte die erfahrung, beide erfahrungen, nie nie mehr missen.
Nur eine Klärung zum Begriff der sanften Geburt: So wie er von Frédérick Leboyer begründet wurde, bezieht sich die „sanfte“ Geburt nicht darauf, wie die Frau die Geburt erlebt, sondern darauf, wie das Kind empfangen wird.
Die Geburt eines Kindes ist kein zuckerschlecken und ich finde den Artikel in dem Sinne gut das er dieses knallhart auf den Punkt bringt. Ich fande es auch im ersten moment schrecklich und die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Als das Kind dann jedoch auf der Welt war, ist man einfach nur noch erleichtert und freut sich über das Neugeborene und man vergisst die Schmerzen. Ich hatte jedoch zwei Jahre lang kein Bedürfniss dies noch einmal zu erleben, was sich jetzt aber auch wieder geändert hat.
Es kann also auch im Krankenhaus ein schönes Erlebniss sein, bei mir waren auch nur Ärzte in der letzten Stunde da, da neben an eine Zwillingsgeburt war und am 21.12 das Krankenhaus nicht voll besetzt war.
@ Maike
Ich wüsste nicht, was an Anitas Kommentar pauschalisierend sein soll! Sie hat ganz nüchtern ihre eigenen Erfahrungen geschildert wozu sie auch das Recht hat!
Pauschalisieren sie doch bitte nicht ihre persönliche Einstellung, Anita.
ich habe 5 Kinder geboren. Das erste per Kaiserschnitt, zweites im Spital, drittes ambulant, viertes und fünftes zu hause. Ich würde von allen die Hausgeburt vorziehen. Es war ein schönes Erlebnis vor allem beim letzten das ich ohne Hebamme geboren habe (sie kam zu spät) und es daher mit meinen Händen empfangen konnte. Ja es sind Schmerzen aber in der häuslichen Atmosphäre viel besser erträglich als im Spital. Zu Hause abseits der sterilen Gebärsäle, verschiedenen Ärzten, Hebammen nette und resolute die einem sagen was man tun darf und was nicht und was mit dem Kind nach der Geburt routinemässig geschehen muss. Ich hab es genossen mit meiner Hebamme die ich seid dem 3 Kind kannte in vertrauter Umgebung zu Hause die letzten zwei Kinder zu gebären und nach der Geburt im eigenen Bett zu schlafen so lange und wann ich wollte (oder das Baby zuliess).
Fazit: Mütter und Ärzte, gebären ist keine Krankheit die in ein Spital gehört (voraussetzung keine Komplikationen während der Schwangerschaft) sondern eine schöne Erfahrung wenn sie zu hause stattfinden kann.
Bei uns war das erste im Geburtshaus, das zweite zuhause. Zuhause war super, der ältere war dabei, hat meist mit der zweit Hebamme gespielt, kam manchmal gucken und ging dann wieder basteln.
Im Geburtshaus hat es mir nicht so gefallen, es hatte für meinen Geschmak zu viele Esos, es hatte auch eher zu viel Trubel.
Zu hause konnte ich kochen, manchmal kam Besuch zum kochen wir hatten die ganze Infrastruktur und unsere bequemmeren Betten.
Wir hatten dann noch ne Fehlgeburt zu Hause, war ein sehr trauriges Erlebnis, aber wir waren wenigstens in unserem Revier und eine Eileiter Schwangerschaft im Spital. Im Spital waren sie sehr freundlich, aber es ist halt schon nicht dasselbe, zweier Zimmer mit einer mit Magenkrebs, die immer am Auslaufen war (der gings so schlecht, dass die eigenen Probleme schon fast beschämend klein waren), ewiges warten und alles drum herum.
Für mich ist sehr wichtig, dass die Frau entscheiden kann, wie es abläuft, war aber sehr glücklich mit der Entscheidung, da macht es mir nichts aus, wenn ich die Kotze und die Scheisse aus der Wanne fischen muss, nach der Geburt das aufblabare Unding von ner Wanne putzen muss und auch sonst mehr machen muss.
Für mich ist das Spital mit Notfällen verbunden
@R.Gerber O.: weil die moderne Westgeburtsmedizin den sogenannten „Entwicklungsländern“ in dieser Frage vorwirft, den Pfad der Natürlichkeit verlassen zu haben, und mit gerunzelter Stirn auf die steigenden Sectiozahlen in genau diesen Ländern verweist… .
Wobei mir das andere Extrem, wie es in den Posts von z.Bsp. Flora zum Ausdruck kommt, nicht unbedingt lieber ist… .
Gerade habe ich den Kommentar von Nicole Althaus vom 22. Oktober gelesen. Meine Anmerkung dazu: 1999 brachte ich meine Tochter in Venezuela zur Welt – mit Epidural Anästhäsie und zwei sehr mitfühlenden Ärzten. 2002 gabar ich unseren Sohn in Bern – ohne Schmerzmittel, obwohl ich darum gebeten hatte (es war „zu spät“). Fazit: Ich bin froh, dass ich die „sanfte Geburt“ zuerst hatte. Ob ich mir sonst so ohne Vorbehalt ein zweites Kind gewünscht hätte – ich weiss es nicht. (Kommentar der Schweizer Ärztin: „Sie sind nicht die Erste, die ein Kind zur Welt bringt.“) Warum die moderne Medizin in Schweizer Geburtsabteilungen noch nicht Einzug gehalten hat, wissen die Götter.
RGO, M’buchsee BE
@Redaktion: an was liegts eigentlich dass der letzte Kommentar um 21.25 beim „schenken“ noch durchkam, die rote Socke nämlich, und danach im wahrsten Sinn des Wortes rote Ampel überall bis jetzt 23.44 alles in der Warteschlaufe auf Freischaltung hoffend…, das ist doch sonst auch nicht so???? Dabei ist heut nicht mal Feiertag, an denen wars teilweise obermühsam…
@Flora: es klang aber sehr nach pauschalisiertem Urteil, und wenn ich Ihre letzten Posts so ansehe, dann kommt mir das immer noch stark entgegen. Sie benutzen folgende Worte: „Hier gibt es nichts abzuwägen oder offen zu halten. Wie für viele moderne Frauen, birgt dieses Thema kein Diskussionpotential für uns. Wir WOLLEN das einfach NICHT! Eine „vaginale Geburt“ ist für uns nicht vereinbar mit der Wertschätzung unser eigenen Person, besonders in Hinblick unserer Weiblichkeit…“,
Ich finde das ein sehr seltsames Konzept, Ihre Wertschätzung und Weiblichkeit so abhängig von der Geburtsart machen.
„…und da können die Mütter noch so viele Ammenmärchen erzählen und selbst dran glauben – , dass eine vaginale Geburt irreparable Schäden im Intimbereich hinterlässt.“ Entschuldigung, aber das ist einfach QUATSCH!
„Da muss man nur mal die Männer, anonym und getrennt von ihren Frauen befragen!“
Aha, und mit wievielen Männern nach einigermassen komplikationslos verlaufenen Geburten ihrer Partnerinnen hatten Sie derart tiefschürfende und aufschlussreiche Gespräche?
„Darüber hinaus, ist der Vorgang abstoßend und erniedrigend, ich werde mich sicher nicht wie ein Hähnchen aufschneiden lassen und dann auch noch stolz darauf sein. Wenn das etwas mit Weiblichkeit zu tun haben soll, dann ist den Frauen wohl nicht mehr zu helfen“
Dass der Vorgang abstossend und erniedrigen ist kann man sich auch einreden, und ich habe schon sehr das Gefühl, dass Sie das mit Erfolg gemacht haben! Ich habe nichts gegen ein gesundes Abwägen, aber wenn die Argumentation vorallem auf Worten wie „abstossend“ „erniedrigend“ „meine Wertschätzung und Weiblichkeit retten wollen“ fusst,
Entschuldigung Flora, dann finde ich das nicht sachlich, sondern eigentlich fast schon polemisch. Und auch ziemlich verzerrt als Selbstbild/wahrnehmung ehrlich gesagt. Sie nehmen für sich in Anspruch die Angelegenheit realistisch zu sehen, stützen sich auf die Aussagen Ihrer Tante und der paar Frauen mit denen Sie gesprochen haben (und haben Sie da eigentlich zur Verifizierung auch ebensoviele Statements von Kaiserschnittfrauen, die danach nur noch das Paradies haben?) und wischen alle anderen Aussagen/Erfahrungen von genau gleichwertigen und ernstzunehmenden Frauen mit einem „save your lovechannel“ zur Seite, sind Sie auch so radikal und werden nicht stillen weils die Brüste ruiniert? Und wenn Sie jetzt entsetzt die Hände verwerfen und finden ich unterstelle Ihnen Ungeheuerliches, diese Frauen gibts, mit genauderselben Argumentationsgrundlage, bloss heissts dort dann wohl „safe your lovenipples“ oder so ähnlich.
@Mara
ich habe keine eigene Vorstellung sondern sehe die Dinge realistisch. Ich habe nicht gesagt, dass niemand nach einer vaginalen Entbindung ein Sexleben haben kann, das ihn persönlich zufrieden stellt. Aber wie bei vielen Dingen auch, kommt es hier auf die persönlichen Qualitätsansprüche einer befriedigenden Sexualtität an. Für mich ist eine befriedigende Sexualtität nicht, auf (bitte nicht beleidigend auffassen) Größenkompatibles Sexspielzeug oder „ausgleichende Stellungen“ (Elefantenkuh und Hengst / Kamasutra) zurückgreifen zu müssen. Ich kenne auch Frauen die vaginal entbunden haben. Manche sind todunglücklich, andere haben sich mit der Beeinträchtigung ihres Sexlebens abgefunden, aber alle haben eins gemeinsam – im stillen Kreis geben alle zu, dass es sich rein mechanisch nicht mehr so gut anfühlt wie vorher. Ich weiß nicht warum Mütter das öffentlich immer abstreiten müssen.
Kinder habe ich noch keine, aber wir arbeiten gerade dran 🙂 und wie ich entbinde ist jetzt schon klar.
@Flora
Ich muss mich da auch mal einmischen, du scheinst eine recht eigene Vorstellung vom Geburtsvorgang und vor allem von der Sexualität danach zu haben. Ich nehme mal an, dass du selber noch keine Kinder hast und es dir deshalb nicht vorstellen kannst, wie das ist, wenn man ein Kind auf die Welt bringt und wie es ist, wenn man als Mutter Sex hat. Denk nicht zu viel darüber nach, es kommt bestimmt anders als erwartet. Ich möchte dir nur auf den Weg geben, dass für mich der beste Sex 40 stattgefunden hat, als mein Mann und ich die Familienplanung ein für allemal geregelt hatten und wir uns nur noch auf uns selber konzentrieren konnten. Das war sowohl für mich als Frau als auch für ihn als Mann das beste, das wir je erlebt haben, trotz der zwei Kinder, die ich Jahre vorher geboren hatte.
@Laura
Ich sehe mich nicht als Inbegriff der modernen Frau und habe dies auch nicht ansatzweise behauptet. Dass ein Wandel in der Geburtsmedizin, ausgelöst durch starke Frauen, stattfindet sollte jedem aufgefallen sein. Immer mehr Frauen entscheiden sich für einen Kaiserschnitt (und es werden immer mehr) und haben gute Gründe dafür! Nicht alles was die Natur eingerichtet hat, ist schön oder toll nur weil es ja so natürlich ist. Dazu gehört für mich auch der Geburtsvorgang, der nun einfach erniedrigend ist. Es geht auch nicht darum, dass ein Mann kein Verständnis für den zerstörten Intimbereich seiner Frau aufbringen könnte ( doch ich bin eine Frau und ich möchte begehrt werden und Sex nicht auf Verständnis reduzieren), sondern in erster Linie um mich selbst. Ich möchte auch noch Sex haben, auch wenn ich Mutter bin und ich bin nicht bereit Abstriche bezüglich einer erfüllenden Sexualität in Kauf zu nehmen und mein Leben lang mit einer ausgeleierten Vagina herum zu laufen. Ein Mann der sich an einer Vagina erfreut nur WEIL da ein Kind mit Gewalt durchgepresst wurde sollte schnell einen Psychologen aufsuchen, das ist doch pervers. In diesem Sinne save your lovechannel und deine Selbstachtung!
@Julia
nein, ich habe kein allgemein gültiges Urteil abgegeben, wenn du dir die Mühe gemacht hättest meine Posts zu lesen, wäre dir aufgefallen, dass ich des öftern gesagt habe, zum Glück hat die Frau heute die Wahl, ich hatte bei meinem ersten Kind auch Schmerzmittel und fühlte mich deswegen kein bisschen geringer als bei meinen anderen beiden Geburten. Das einzige, was ich ankreide ist, dass man aus Angst oder aus Profitgier Panik verbreiten will ( siehe auch H1N1, hat da auch gut funktioniert). Es gibt auch problemlose Geburten, es gibt auch Geburten ohne Schmerzen, habe ich auch nicht geglaubt, aber dann selber erlebt. Frauen sollten Mut haben zu sagen, was sie brauchen, in jeder Lebenslage auch während einer Geburt, sie sollen sagen können, wenn es ihnen zu viel wird und sie sollen sagen können, wenn sie noch genügend Reserven haben um allein und ohne Schmerz- und Hilfsmittel zu gebären.
@Flora
Bitte sieh die nicht als Inbegriff der modernen Frau, es gibt moderne emanzipierte und starke Frauen, die durchaus über natürliche Geburten diskutieren, die mit verständnisvollen Männern liiert sind, die eine Frau weder als Gebärmaschine degradiert sehen, wenn sie ein Kind natürlich auf die Welt gebracht haben und die sich durchaus oder gerade deshalb an der ausgeleierten und zerfetzen Vagina erfreuen. Ich erlaube mir auch zu sagen, dass ich mich mit Augenringen vom wenig schlafen und vollgekotzem Haar, weil das Bäuerchen zu heftig war, abstossender gefunden habe, als während meinen Geburten, vir allem habe ich abstossender gerochen. Kinder kriegen ist nun mal ein Vorgang, der so allerhand mit sich bringt, was so genannt moderne Frauen durchaus aus dem Konpept bringen kann.
@Brunhild
meine Freundinnen und ich, ereifern uns nicht pauschal und ständig über den Vorgang einer so genannten „natürlichen Geburt“. Hier gibt es nichts abzuwägen oder offen zu halten. Wie für viele moderne Frauen, birgt dieses Thema kein Diskussionpotential für uns. Wir WOLLEN das einfach NICHT! Eine „vaginale Geburt“ ist für uns nicht vereinbar mit der Wertschätzung unser eigenen Person, besonders in Hinblick unserer Weiblichkeit, die wir nicht im Kreißsaal abgeben wollen, bzw. dort von einer Frau (mit einer sexuell brauchbaren Vagina) zum reinen Muttertier mit zerfetzter ausgeleierter Vagina mutieren wollen. Ich weiß, jetzt wird es wieder kommen, wie einige Antworten zuvor. Doch es wissen doch alle – und da können die Mütter noch so viele Ammenmärchen erzählen und selbst dran glauben – , dass eine vaginale Geburt irreparable Schäden im Intimbereich hinterlässt. Da muss man nur mal die Männer, anonym und getrennt von ihren Frauen befragen! Darüber hinaus, ist der Vorgang abstoßend und erniedrigend, ich werde mich sicher nicht wie ein Hähnchen aufschneiden lassen und dann auch noch stolz darauf sein. Wenn das etwas mit Weiblichkeit zu tun haben soll, dann ist den Frauen wohl nicht mehr zu helfen.
@Laura:
Fällst du nicht auch Pauschalurteile und machst anderen ihre Ansichten madig,wenn du sagst,andere würden „das viel lockerer sehen“ als Flora?
Oder wenn du die Art wie ihre Tante das Thema dienstlich handhabt,gleich mit „finanziellen Interessen“ abtust,nur weil du diese Ansicht nicht teilst?
Allgemein zum Thema: Bin selber (noch) kinderlos und kann daher,was mich selbst betrifft auch nur sagen,was ich im gegebenen Fall tun w ü r d e. Als Jugendliche (bin jetzt 25) hab ich unter anderem wegen genau solcher Diskussionen immer behauptet,später keine Kinder haben zu wollen. Das habe ich mittlerweile auch revidiert,weil ich mir zu diesem Thema ein paar Gedanken gemacht habe.
1)Für mich gilt: Selbst wenn ich schwanger wäre,könnte ich wohl kaum von Anfang an sagen,so und nicht anders. Jedenfalls denke ich,daß das Alles-einkalkulieren-Müssen auch in diesem Bereich des Lebens gilt.
2)Auch wenn ein Kaiserschnitt nichts ist,was man einfach so vornehmen läßt wie einen Fußpflegetermin: Bei dieser Verallgemeinerung und Verteufelung,die manchmal an den Tag gelegt wird,bekomm ich wirklich Flöhe. DEN Kaiserschnitt gibt es eben nicht (genausowenig wie DIE Vaginalentbindung). Was ist mit Frauen,die nicht vaginal entbinden können,weil es ihnen körperlich nicht möglich ist? Oder wenn mitten im Vorgang Komplikationen auftreten,die eine Not-OP erfordern? Sollen sich diese Frauen,egal ob medizinisch geplant oder Notfall-OP,einreden,“ich darf mein Kind nicht lieben“?
3)Schmerzmittel bei Entbindungen: Ich denke,bevor diese auch noch verteufelt werden (was mir inzwischen auch immer mal wieder begegnet ist),täte ein Blick auf die Menschheitsgeschichte ganz gut. Die Hebammen früherer Jahrhunderte werden auch ihre Pflanzen gekannt und zum Einsatz gebracht haben. Und: Wenn Schmerzmittel die Geburt so unnatürlich machen,was ist dann natürlich? Sich allein,ohne jeglichen Beistand (nicht mal die Hebamme) im Wald an einen Baum klammern?
4)Wie vorher gesagt,ich kann,da bislang (noch) kinderlos,nur sagen,was ich tun würde. Und das einzige,was für mich bereits feststeht ist,daß ich nichts ausschließen kann.Vorstellen,wies ablaufen soll,kann ich mir viel.
@Flora: „es stört mich nur, wenn dies pauschal als das wichtigste und tollste Erlebnis im Leben einer Frau hingestellt wird“
Das stört mich auch und bekämpfe ich entschieden. Aber es kann auch auf die andere Seite in die Pauschalisierung kippen, dass frauen (also wie Sie beschrieben haben mit Ihren Bekannten) sich dermassen pauschalisierend über die sogenannt natürliche Geburt ereifern, dass Sie zu guter Letzt nur noch mit Widerwillen an so eine Vorstellung denken,
und effektiv auch Widerwillen/Ekel EMPFINDEN,
welcher es Ihnen dann erfolgreich verunmöglicht sich der Sache auf einer neutraleren Basis zu nähern.
Das finde ich nicht weniger bedenklich und schade. Dies sage ich als Frau mit 2 Spontangeburten und 1 „Wunschsectio“ zum Abschluss. Lassen Sie sich und Ihren Bekannten alle Optionen offen und verbetonieren Sie die eine Möglichkeit nicht zu früh mit „Pauschalisierungen“, es wäre schade.
@ Flora
Danke 🙂
@Rahel
danke! Dir und deinen Lieben auch…
@ Flora
Okay, dann Sorry für das Missverständnis! Schöne Weihnachten!
@Rahel
habe ich mit einem Wort angedeutet, dass du deinen Kommentar nicht abgeben sollst? Ich habe lediglich deine Frage beantwortet und erklärt warum die Ästhetik ins Spiel kam, so dass du den ganzen Sachverhalt verstehen kannst. Ich finde das eher diskussionsfördernd als…
@ Flora
Meinen Kommentar darf ich ja wohl trotzdem abgeben! Würde jede/r nur antworten auf Kommentare die auch nur für ihn/sie bestimmt sind führten wir hier Zwiegespräche und keine Diskussionen!
ich beziehe mich hinsichtlich der Ästhetik auf eine Antwort von Laura.
@ Flora
Wer schert sich denn bei der Geburt um Ästhetik? Tststs…….
@Laura
Wenn mans ( oder eben Frau ) so anschaut ist schon lustig, da hast Du auch wieder Recht 🙂
wie kann ich denn den Frauen das tollste Erlebnis in ihrem Leben madig machen? Es ist mir eigentlich vollkommen schnuppe, ob jemand für sein Seelenheil pressen will. Es stört mich nur, wenn dies pauschal als das wichtigste und tollste Erlebnis im Leben einer Frau hingestellt wird.
Eine gute Figur bei einer vaginalen Entbindung? Unästhetisch und ekelhaft würde es wohl eher treffen.
@Rahel
also ich habe nicht mit gespreizten Beinen meine Kinder aus der Vagina gepresst, deshalb finde ich es lustig, eine Geburt so darzustellen.
@ Luara
Lustig finde ich diese Vorstellungen einer Geburt eigentlch nicht! Eher beleidigend!
@ Flora
Sorry, habe damit eigentlich nicht Deine Tante gemeint! Aber es gibt genug die sich da die Hände reiben………
@Flora
du hast aber lustige Vorstellungen von einer spontanen Geburt 🙂
Ich denke, du hast deine Meinung dazu und das ist auch dein gutes Recht, aber bitte mach es all den Frauen, die das viel viel lockerer sehen als du, die keine finanziellen Interessen verfolgen, wie deine Tante und die auch ohne Lippenstift und Make-up eine gute Figur bei einer Geburt machen, mach es denen nicht madig.
so ein Blödsinn! Meine Tante hat eine Praxis und ist weder bei spontanen Entbindungen noch bei einem Kaiserschnitt finanziell involviert. Schaut euch doch mal Statistiken an (Stuhl und Harninkontinenz, sexuelle Disfunktionen etc.). Viele Frauenärztinnen weltweit entbinden selber mit einem Wunschkaiserschnitt und die werden alle ihre Gründe haben.
@ Flora
Finanzielle Gründe werden da in der vordersten Reihe stehen, da mache ich jede Wette!!!!
Mit gezpreizten Beinen ein Kind aus seiner Vagina zu pressen, kann meines Erachtens nichts anderes als erniedrigend sein. Frauen die das nicht so empfinden, kann ich nicht nachvollziehen. Die Frauen in meinem Bekanntenkreis sind sich da alle einig. Und immer wieder diese Lügen, dass sich im Genitalbereich nichts verändert. Meine Tante ist Frauenärztin und unterstützt auch aus diesem Grund, jede Frau die sich „ohne medizinische Indikation“ zur Wahrung ihrer weiblichen Sexualität für einen Kaiserschnitt entscheidet. Sie selber hat und hätte auch niemals vaginal entbunden und sie wird wohl wissen aus welchen Gründen.
@Laura
ich bin 36 Jahre alt
@Flora
das mag für manche stimmen, aber nicht für alle. Aus eigenen Ängsten gleich pauschale Urteile fällen finde ich sehr bedenklich. Zudem was hat gebären mit dem Sexleben zu tun? Rein gar nichts, man funktioniert danach genauso wie vorher, es ist der Kopf, der da offensichtlich bei vielen Männern und Frauen nicht mitmacht. Mein Mann hat mich kurz nach der ersten Geburt auch gefragt, ob es sich denn immer noch so anfühle wie bevor da ein ganzen Kind durchgekommen ist, ich habe ihm gesagt, dass es eher noch besser ist.
Aber du scheinst noch jung zu sein, lass dir einfach dein Leben nicht durch deine Ängste diktieren, sonst läufst du nämlich in Gefahr ganz viel vom Leben zu verpassen.
In dem Sinne schöne Festtage.
@ Flora
Du solltest Dir das Kinderkriegen generell nochmals durch den Kopf gehen lassen!
@ Flora
Deine Ansichten sind reichlich arrogant! Wer sagt denn dass eine natürliche Geburt entwürdigend ist? Meine Genitalien sind alles andere als ausgeleiert, im Gegenteil, die greifen jetzt noch besser als vorher! Und Pampers benutzte ich für meine Kinder, selber habe ich sie hoffentlich niemals in meinem Leben nötig!
@ Laura
Schön, dass Du zwei so schöne Geburten erleben durftest, mag ich Dir von Herzen gönnen! Lass sie Dir bloss nicht madig machen!
Ich werfe es nicht vor, sondern spreche harte Fakten aus. Eine Geburt ist ein gewalttätiger Vorgang, darüber braucht man wohl nicht zu diskutieren.
@Flora
ich finde es bedenklich, dass du allen Frauen, die spontan geboren haben quasi vorwirfst, sie hätte ihren Körper geschändet.
Ich weiss auch, was ich kann, kenne meinen eigenen Grenzen und habe trotzdem zwei super-harmonische Geburten erleben dürfen, ohne Schmerzen, weil ich schlicht keine Schmerzen dabei hatte und ohne Stress, mit Kerzenlicht, schöner Musik, guten Gesprächen und ganz viel Zeit, nur mein Mann, mein Arzt und ich. Keiner der mit Sklpell und Mundschutz rumrennt, keiner, der meinen Puls überprüft, der mich an irgendwelche Schläuche und Drähte anhängt und sich die behandschuhten Finger reibt um das „Bündel“ in Empfang zu nehmen. Kein grelle OP-Licht, keine grünen Tücher, die mir die Sicht versperren, nur Ruhe , Harmonie und unendlich viel Liebe.
Ich habe nie behauptet, dass ein Kaiserschnitt ein Spaziergang ist. Trotzdem würde ich mich niemals für eine vaginale Geburt entscheiden, da ich etwas derartiges nicht über mich ergehen lassen würde. Meine Würde ist mir wichtig und die möchte ich nicht mit Füßen treten. Außerdem ist mir mein Sexleben wichtig (verschont mich bitte mit „alles wie vorher“ oder „besser wie vorher“, jeder weiß, dass das nicht stimmt!) und ich möchte auch nicht als junge Frau mit zerfetzten ausgeleierten Genitalien und einer Pampers den Rest meines Lebens fristen.
@ Flora
Ich kann sehr wohl viele Dinge im Leben und weiss auch haargenau wer ich bin, wie jede andere normale Frau, obwohl ich mich freue über die spontane Geburt die ich erleben durfte und auch, zu Recht denke ich, stolz sein darf darüber. Keine Spur von idiotischer Leistung! Der Kaiserschnitt den ich leider erdulden musste war hingegen absolute Scheisse! ( Lies dazu mal meine früheren Beiträge dann muss ich nicht alles nochmals schreiben und da siehst Du auch dass ein Kaiserschnitt keinesfalls immer nur die schönste Art von Geburt ist! )
Daniel sind sie eine Frau oder ein Mann? Im Fall, dass sie ein Mann sein sollten, wie ihr Nickname vermuten lässt, frage ich mich ernsthaft wie sie das letzte „Abenteuer“ der Frau verinnerlicht haben wollen. Ihr Post ist so einseitig wie schwachsinnig, anders kann ich es leider nicht ausdrücken, auch wenn ich ihnen nicht zu nahe treten möchte. Das letzte Abenteuer einer Frau? Wie kommen sie dazu, Frauen derart pauschal bewerten und festlegen zu wollen, was Frauen als großartiges Abenteuer zu empfinden haben. Frauen sind ganz sicher nicht so einseitig, wie sie das gerne sehen wollen, sondern Individuen. Mit Kontrollfreak hat das wohl kaum zu tun, wenn eine Frau das selbstverständliche Recht wahrnimmt zu entscheiden, was und wie etwas mit ihrem Körper geschieht. Warum sollen Frauen, sich weiterhin im Kreißsaal mit gespreizten Beinen einer erniedrigenden gewalttätigen Prozedur aussetzen, wenn es auch andere Möglichkeiten gibt? Wer nichts anderes kann im Leben, wird sich sicher über ihre Huldigung einer idiotischen Leistung freuen und die Natur inklusive des abstoßenden „natürlichen“ Gebärvorgangs hochloben und die mysteriöse weibliche Kraft nach diesem Gewaltakt in seinen Adern verspüren. Eine Frau die weiß was sie kann, die weiß was sie ist, wird ihren eigenen Körper sicher nicht derart schänden und das auch noch für echte Weiblichkeit halten.
Mir hat mal eine kluge Hebamme gesagt, sie verstehe nicht, das sich Frauen „das letzte, grosse Abenteuer“ ihres Frauseins mit Schmerzmitteln oder operativ abnehmen lassen. Geburt heisst, aus eigener Erfahrung bei der Geburt meines Sohnes, Kontrolle abgeben und es, was auch immer, geschehen lassen. Das viele Frauen mit dieser Grundvoraussetzung einer Geburt Probleme haben ist offensichtlich, wenn man sich die meisten Frauen so anschaut. Frauen sind Kontrollfreaks, die immer perfekt aussehen wollen und ihr Leben und ihre Umgebung im Griff haben. Die Angst vor den Schmerzen sind den auch meist grösser als die Schmerzen selbst. Bei grossen und länger anhaltenden Schmerzen schüttet der Körper so viel eigenes Schmerzmittel aus, das viele Gebärende sich wie im Delirium verhalten. Die Zeit steht still, und jeder Augenblick ist voller überwältigender Eindrücke. Wagt das Abenteuer, liebe Frauen, lasst euch gehn und staunt!
@Claudia
ich sehe das auch so, das wäre irgendwie armselig, wenn eine Frau sich nicht anders definieren könnte. Zum Glück hat heute jede Frau die Wahl. Ich persönlich hatte nur bei der ersten Geburt Schmerzmittel, die anderen beiden verliefen so harmonisch, leicht, schmerzfrei, dass ich nicht mal auf die Idee gekommen wäre, dass ich etwas in der Art brauche. Wichtig ist, dass man auf seinen Körper hören kann und dann frei entscheidet.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es nötig ist, dass eine Frau freiwillig diese Schmerzen erträgt, nur um sich zu definieren oder zu reifen.
Viel eher glaube ich, dass eine schwere Geburt, vielleicht sogar noch mit Dammschnitt, der Frau schadet!!!!
Ich will auch einen Kaiserschnitt…..
das mag sein, dass, manche Frau das so sehen. Aber sorry, finde ich persönlich einfach nur armselig, wenn Frau sich über nichts anderes im Leben definiert, als Wehen ohne Schmerzmittel veratmet zu haben . Das muss eine jämmerliche Existenz sein. Ich will einen Kaiserschnitt!
Ich denke, da muss man unterscheiden! Gewisse Frauen reifen in dem sie die Schmerzen ertragen und dadurch gestärkt werden ( nach dem Motto: ich habe es alleine geschafft ), andere Frauen reifen indem sie sich getrauen, zu ihrer „Schwäche“ zu stehen ( eben die Schmerzen nicht mehr ohne Medis ertragen zu können ) und sind stolz darauf, sich für sich selber gewehrt zu haben indem sie eben Schmerzmittel oder anderer Massnahmen zur Schmerzlinderung verlangen! Jede Frau wird selber merken, was für sie stimmt!
Karin, ich glaube nicht, dass beim unsinnigen Ertragen von Schmerzen, von einer Reifung der Frau gesprochen werden kann und sollte. Dagegen erwehre ich mich ganz entschieden! Eine Frau die weiß, was sie kann, wird keine Schmerzen dieser Welt brauchen um in Erfahrung zu bringen wer sie ist.
Ich wundere mich darüber, wie gut heutzutage alle über Schmerzverhütung aufgeklärt sind und wie wenig darüber, wie sehr wir Frauen innerlich reifen, wenn wir uns schwierigen Situationen stellen – zum Beispiel eben der Geburt. Mich haben alle 3 Geburten ein wenig auf das Muttersein vorbereitet, wo ich bei Schwierigkeiten auch nicht einfach davonlaufen kann. Es waren harte Erfahrungen, die ich auch „verarbeiten“ musste, aber ich möchte sie nicht missen. Sie geben mir jetzt noch etwas! Ein Bergsteiger, der mit dem Helikopter auf den Gipfel kommt, kann nicht noch Jahre von dem Erlebnis zerren, wie einer, der selbst geklettert ist. Wir laufen heute so schnell vor Anstrengungen davon und merken gar nicht, wie „klein“ wir dadurch innerlich bleiben – und ich rede nicht nur von Geburten…
Ich bin dankbar, dass die moderne Medizin Kaiserschnitte und PDAs möglich macht und damit viele Menschenleben rettet. In meiner Familie währen ohne diese Möglichkeit mehrere Mamis und Babys gestorben. (Manchmal brauchen Bergsteiger eben auch Helis). Und trotzdem habe ich meine 2. und 3. Tochter zu Hause geboren. Die Schmerzen waren dadurch nicht „leichter“, aber meiner Meinung nach besser zu ertragen. Zu Hause hört man eher auf seinen Körper und man kann so laut und so merkwürdig sein, wie es einem gerade passt (sogar in einer Mietwohnung!). Meine wunderbare Hebamme war die ganze Zeit im Hintergrund und ich fühlte mich trotz unsagbarer Schmerzen und Stöhnen und „Tönen“ irgendwie wohl. Es gab keine Furcht, nur Anstrengung – sehr wertvolle Momente in meinem Leben.
Liebe Frau Althaus
Es gibt sie, die sanfte Geburt, sogar ohne Presswehen! Ich weiss, wovon ich spreche, habe ich doch zwei Horror-Trips hinter mir. Zum Glück ist Nr. 3 so sanft herausgeflutscht, wie ich es mir nie erträumt hatte…
Aus meiner Sicht: Eine grosse Frage der Einstellung, der richtigen Umgebung, der Nähe wichtiger, vertrauensvoller Menschen und wahrscheinlich eine grosse Portion Glück.
Ja, das stimmt schon irgendwie. Früher haben Geburtshelfer noch nach Mitteln und Wegen gesucht um es der Frau leichter zu machen. Heute sind diese Möglichkeiten vorhanden, doch anstatt diese auch zu nutzen, leiden Frauen noch genau wie früher. (Unter ALLEN anderen Umständen würde man das unterlassene Hilfeleistung nennen) und die Ärzte und Hebammen stehen tatenlos erhaben daneben und begrüßen den positiven Schmerz. Und da es ja sowieso schon weh tut macht es auch nichts mehr aus wie rabiat Ärzte und Hebammen schon mal vorarbeiten und instrumental mitarbeiten. Wer heute in der Geburtsmedzin arbeitet und Kaiserschnitte ablehnt bzw. verurteilt muss schon abartig veranlagt sein. Ich zumindest, kann mir nicht vorstellen, dass ein normaler Mensch es als schön empfindet jeden Tag Menschen zu sehen die furchtbare Schmerzen haben und Verletzungen am intimsten Körperteil davontragen, deren Verhinderung, im medizinischen Kontext gesehen, seine eigentliche Aufgabe gewesen wäre. Frauen sollten ganz selbstverständlich die freie Wahl haben wie sie entbinden wollen, ohne dies medizinisch begründen zu müssen. Und ich bin davon überzeugt, dass der Kaiserschnitt kein Trend ist, sondern die normale Geburt von morgen und die vaginale Geburt in absehbarer Zeit nur noch von Naturromantikern praktiziert wird.
Deirdre, ich stimme ihnen voll und ganz zu! Es ist schier unglaublich was in der „modernen“ Geburtsmedizin als normal angesehen wird. Die Geburt ist gut und glücklich verlaufen, wenn das Muttertier noch lebt und direkt stillen kann (zur Not wird auch der halb besinnungslosen Frau das T-Shirt von der Brust gerissen und das Kind angelegt. Der Körper einer Frau ist Allgemeingut, da können Hebammen, Frauenärzte etc. schalten und walten wie sie wollen) Schmerzen, Demütigung und Erniedrigung die Frau über sich ergehen zu lassen musste, werden als vollkommen „natürliche“ Prozesse mit dem „Los lassen, Frau sein“ als willkommen begründet. Selbstaufgabe als Inbegriff der Weiblichkeit. Die Frau, das niedere biologische Wesen, eigentlich nichts anderes als eine Zuchtkuh die mir gespreizten Beinen auf dem Gynäkologiestuhl platz zu nehmen hat. Schmerzen und Frau sein gehören schließlich zusammen. In spätestens 100 Jahren wird man derartige Geburtsszenen nur noch mit Kopschüttelen als Inbegriff der Rückständigkeit unserer heutigen „modernen“ Zeit zur Kenntnis nehmen. Unsere heutigen „Geburtshelfer“ werden als Perverse, Sadisten und Gestörte in die Geschichte eingehen. Ich finde das einfach alles nur unglaublich krank!
ich finde es super, dass in diesem Artikel die natürliche Geburt endlich als das dargestellt wird, was sie wirklich ist: nämlich Horror. ich verstehe einfach nicht, weshalb man von den Frauen auch weiterhin verlangt, dass sie diese Tortur mitmachen müssen, obwohl es heutzutage Mittel und Wege gibt, sie zu Umgehen. aber wenn man als Frau sagt, man würde den Kaiserschnitt einer natürlichen Geburt vorziehen, dann kriegt man zu hören, man sei keine richtige Frau und dass der Kaiserschnitt schlecht für das Kind sei. so ein Quatsch!!! alle anderen technischen Errungeschaften werden ja auch vorbehaltlos genutzt. warum sollte ausgerechnet der Kaiserschnitt jetzt plötzlich etwas Schlechtes sein? meines Erachtens ist die Skepsis gegenüber Kaiserschnitten nur wieder ein Mittel, den Frauen vorschreiben zu wollen, was sie zu tun und zu lassen haben. auch in der modernen Welt wird der Frau nämlich nicht zugestanden, für sich selber entscheiden zu können. das ärgert mich masslos.
@ Magda
Ich denke ich habe mich da etwas missverständlich ausgedrückt! Mit „verdienen“ meinte ich lediglich dass ich zu wenig für eine spontane Geburt gekämpft habe und mich deswegen gelegentlich Schuldgefühle plagen 🙂 Aber ansonsten bin ich durchaus ganz normal……..:-)
@ Brunhild
Ja es war nicht das Gelbe vom Ei 🙂 ! Aber ich will keiner Frau Angst vor diesem Eingriff machen, das was ich erlebt habe ist sicher einer von wenigen Fällen wenn nicht sogar der Einzige ( kann ja kaum überboten werden im Negativen ). Es war in der Stadt 🙂 Ob Vollnarkose oder nicht stand gar nicht zur Diskussion, wir wurden schlicht und einfach gar nicht danach gefragt 🙂
Ja, ja, sicher gibt es genug Gelegenheiten für mich, dem Leben die Stirn zu bieten, zudem machen die negativen Erfahrungen einen ja bekanntlich stärker 🙂 und ganz sicher weiss man um einiges besser, was man will und was nicht 🙂
@Rahel: tja, da haben Sie also wirklich nicht grad die optimalste Variante erlebt…, und KS unter Vollnarkose ist nochmal was ganz anderes. Offenbar hatten Sie keine Zeit um den Vorschlag zu diskutieren, und die Bemerkung während OP…,- leider sind die Götter in Weiss eben ziemlich menschlich, bestärkt das negative Gefühl bloss noch. Und wenn man dann zuletzt noch um die Schmerzmittel betteln muss, also spätestens dann hat sich die Professionalität verabschiedet! War das auf dem Land? Mein ältestes Kind ist 11, den KS hatte ich beim 7j. aber so eine Atmosphäre hab ich nie erlebt. Wobei ich selber auch aus der Pflege komme und wusste was ich will oder nicht will.
Also Sie werden noch ganz viel Gelegenheit haben die Stirne zu zeigen, in Nachbarschaft, Verwandtschaft, Schule (ab und zu auch den eigenen Kindern gegenüber…), vielleicht kompensiert das dann ein bisschen 😉
Liebe Brunhild!
Sie haben Recht, habe nach nochmaligem Lesen auch gemerkt das andere gemeint sind 🙂 kleines Missverständnis!
Ganz so schlimm wie Sie denken ist es nicht, ich vergöttere die Spontangeburt nicht und bin deswegen auch nicht in den Abgrund gefallen…….Aber ich mache mir halt schon noch häufig Gedanken, was alles anders hätte laufen können ( der KS ist etwas mehr als sechs Jahre her und spontan erfolgt, zuvor wurde mittels Einleitung versucht die Geburt in Gang zu bringen. Deshalb fühlte ich mich auch so überrumpelt und überfordert ) und die Gedanken vom Ausgeliefert-Sein, über sich verfügen lassen, zu wenig Stirn geboten etc. sind allgegenwärtig ( andererseits war ich auch gar nicht in der Lage mich zu wehren und meinem Mann ging es ähnlich, er fühlte sich schlicht und einfach überfahren ). Dazu kommen halt die üblichen Gedanken wie “ die Götter in Weiss “ und “ die werden schon wissen was sie tun „. Zusätzlich macht mich die Äusserung des Arztes ( die mein Mann mitbekam und mir später erzählte ) zu Kollegen im OP wütend. Es ging darum, wieviel Kaiserschnitte er in einer Nacht schon „geschafft“ hat. Da liegen Gedanken wie “ es ging nur um den finanziellen Aspekt “ ( klar ist so ein KS lukrativer wenn man’s so anschaut ) und eben „Metzgete“ nicht fern. Aber ich will auf keinen Fall den Kaiserschnitt an sich verteufeln, es gibt sicher viele Frauen die ihn positiv erleben, ich gehöre einfach nicht dazu. ( Sie fragen noch nach dem Grund für den KS: lediglich die Herztöne des Kindes waren nicht optimal, was auch immer das heisst!!!! Klar setzt man die Gesundheit des Kindes nicht bewusst aufs Spiel aber ich glaube dennoch nicht, dass bei mir deswegen ein KS angebracht gewesen wäre! Sonst gäbe es ja massenhaft KS! ) Dazu kommt noch, das der Arzt, ohne mich zu informieren, noch ausschabte, was den Vorgang in die länge zog und die Narkose am Ende nicht mehr wirkte! Das war die Hölle ( klar bin ich da selber schuld, ich hätte ja was sagen können, war dazu aber einfach nicht in der Lage und das macht mich grad nochmals wütend !) Aus dem OP draussen musste ich der zuständigen Schwester mehrmals sagen ob sie mir was gegen die Schmerzen geben kann. Als sie dann endlich den A……hochbekam rüstete sie das Erforderliche im Zeitlupen-Tempo ( mir erschien es so, wie zur Strafe dass mein Mann und ich damals noch nicht verheiratet waren, war halt eine vom alten Schlag so nach dem Motto „Leiden sollst Du“ ). Aber Schwamm drüber!
Was das Fit-sein danach angeht: Mir ging es grad umgekehrt: Nach der Spontan-Geburt hätte ich Bäume ausreissen können, habe in der gleichen Nacht noch sämtliche Geburtsanzeigen erledigt. Nach dem KS ging es mir viel schlechter, Schmerzen (logisch), Baby-Blues. Medikamenten-bedingter Ausschlag etc…….Tja, so erlebt das halt jede Frau anders! Ich für mich sage: Nie mehr so eine Tortur ( bei aller Freude am Kind!!!)
@klara, ich weiß nicht woher sie ihre Informationen bezogen haben wollen, aber eine PDA ist für ein Kind nicht mit Schmerzen verbunden und ein Kaiserschnitt ebenfalls nicht. Ganz im Gegenteil, eine Spontangeburt birgt viel größeres Schmerzpotential und Verletzungrisiko für das Kind.
@Rahel, das sie vaginal entbinden wollten akzeptiere ich natürlich, aber in diesem Sachverhalt von „verdienen“ zu sprechen finde ich nicht normal!
@Klara: und denken Sie auch mal an die Mütter und Väter?! In den Naturländern ist es nämlich nicht unüblich dass eine Gebärende dabei, entschuldigung, jämmerlich verreckt. Ihre Natur macht in echter Natur nämlich nicht einfach nur viel Sinn, sondern ab und zu auch Tote… . Und übrigens, mir ist noch keine Hebamme begegnet die Kaiserschnitt toll findet. Und PDA hat ebenfalls nicht den wahnsinns grossen Beifall. Also verschonen Sie wenigstens die Hebammen von dieser Unterstellung… .
@Rahel: ich glaube nicht, dass Klara Sie gemeint hat, sondern alle PDA/KS Befürworterinnen, diesen Vorwurf dürfen Sie also abstreifen! Aber was mich schon ziemlich nachdenklich macht, warum machen Sie Ihren Wert so vom Geburtserlebnis abhängig, dass dies noch Jahre danach schwer wiegt? Ich nimm mal einige Jahre an, da es offenbar noch keine Geburtshäuser gab. Ärger darüber, dass man über sich verfügen hat lassen kann ich noch nachvollziehen, aber die Spontangeburtserfahrung dermassen hochzustilisieren, sodass nur noch der Abgrund droht wenn sie einem verwehrt blieb…, wird da die Spontangeburt nicht fast vergöttert von Ihnen? Und seien Sie versichert, normal geplante KS sind heute keineswegs eine Metzgerei oder würdelos!
Was waren denn die Gründe für den KS-Entscheid bei Ihnen? Dazumals wurde sowas nicht einfach nur zum Lustighaben gemacht. Ob man ein Kind verdient hat (schon nur dieses Wort empfinde ich ganz falsch, es ist wenn schon ein Geschenk, niemals ein Verdienst) hängt nie, aber auch gar nie von der Geburtsart ab! Lesen Sie doch mal die anderen Beiträge nochmals durch, ich hatte 2 Spontangeburten und 1 KS. Nach den SG bin ich kollabiert und hatte nichts von meinen Kindern! Nach dem KS war ich so fit wie nie- es gibt da also unterschiedlichste Erfahrungen… .
Liebe Klara!
Du hast natürlich absolut Recht! Ich wollte auch nicht egoistisch klingen, ( sorry wenn es von meiner Seite evtl. so rüberkam! ) ! Im Gegenteil, ich hätte meinem Kind auch eine liebevollere, sanftere Geburt gewünscht. Schliesslich hat sie noch einige Zeit Blut erbrochen ( von dem, das halt bei einem Kaiserschnitt fliesst ) und war überhaupt in der ersten Zeit ( Wochen und Monate ) ein sehr unruhiges, unzufriedenes Kind. Ob das viele Weinen mit dem Kaiserschnitt zusammenhing: keine Ahnung, ich für mich denke aber schon! Aber vielleicht war ich auch nur von unserer Erstgeborenen “ verwöhnt “ gewesen, die ein sehr zufriedenes und ruhiges Kind war.
Was meine Aussage betr. das „Kind verdienen“ angeht: Das soll auf keinen Fall bedeuten dass ich oder wir als Eltern eines unserer beiden Girls lieber haben als das andere! Beide können ja nichts dafür für die Art und Weise, wie sie auf die Welt kamen! Ich wollte damit lediglich ausdrücken dass ich mich heute noch ais Versagerin in dieser Sache sehe, so quasi Mitschuldig! Und meine diesbezügliche Unfähigkeit mich zu wehren macht mir halt immer noch zu schaffen.
Denkt eigentlich auch mal jemand an die Kinder? Ob die vielleicht mehr Schmerzen haben, weil das entsprechende Hormon aus dem Blut der Mutter fehlt. Meistens hat alles in der Natur einen Sinn. Ganz schön egoistisch nicht an das Kind zu denken. Also das will ich nicht den Müttern unterstellen – eher den Ärzten, Hebammen und Ehemännern. Für die ist vielleicht die PDA oder der Kaiserschnitt eine sanftere Variante vor allem für die Ohren…
Habe selber einen Kaiserschnitt erlebt. Unser zweites Kind wurde so „geholt“. Wenn ich im Nachhinein bei unserem ersten Kind wählen könnte ob spontan oder Kaiserschnitt, ich würde hundert Mal die spontane Geburt vorziehen! Ich habe den Kaiserschnitt als sehr brutal, gefühllos und erniedrigend erlebt, eben eine richtige „Metzgete“. Noch viel wütender macht mich aber der Gedanke, dass er verhindert worden wäre wenn wir uns ( mein Mann und ich ) vehement dagegen gewehrt hätten, ich in einem Geburtshaus ( was es leider zu diesem Zeitpunkt bei uns noch nicht gab) oder noch besser zu Hause entbunden hätte. Ich habe auch heute noch das Gefühl, unser zweites Kind nicht richtig „verdient“ zu haben!
Der Berg kreiste und gebar ein Mäuschen? Heisst der „Kreissaal“ so, weil er kreisförmig ist? Oder weil dort gekreischt („gekreißt“) wird?
Manchmal frage ich mich schon ,wo wir eigentlich leben.Jede Frau weiss doch was ihr guttut, ob PDA,Sectio oder Spontan.Das hat auch der Arzt /die Hebamme zu akzeptieren.Und vor allem:Eine SS dauert in der Regel 9 Monate, Also Zeit um für eine gute Geburt zu Beten, denn es ist auch heute nicht selbstverständlich, dass Mutter und Kind nach der Geburt wohlauf sind. Ich bin unserem Herrgott dankbar ,dass ich nach einer Autogeburt wieder so schnell auf den Beinen war.
@sanne: wunderschön beschrieben 🙂
Die gewordene Mutter die sich auf keinen Fall als Patientin empfinden, noch so betitelt werden darf. Nach der 1.Geburt hab ich Spitex für hauswirtschaftliche Leistungen beantragt- und das wurde von meiner Ärztin problemlos verordnet, bloss, ich musste das fordern, und hätte ich nicht gewusst dass da ein Anspruch besteht, wär ich auch nicht auf die Idee gekommen dies zu verlangen. Bei den nächsten beiden Geburten wurde ich von unseren temporären Putzmännern, die mir schon während der SS halfen, ein paar Wochen unterstützt. Alleine wär ich da ziemlich aufgeschmissen gewesen.
Sehr schön – endlich wagt eine Frau das ganz offen zu sagen.
Kinder auf die Welt bringen unter den naturgegebenen Umständen, ist in einer Zeit, wo Schmerz so vielfältig erforscht und Schmerztherapie in allen anderen Disziplinen gang und gäbe ist, ist für mich ganz und gar unverständlich.
Das darf ich sagen, denn mein erster Sohn kam vor 40 Jahren während einer heftigen gleichzeitigen Gallenblasenkolik zur Welt. ein wunderbarer gesunder Junge. Die nachfolgenden Wochen haben mich fast das Leben gekostet, so dass ich mehr als drei Jahre keine Kinder mehr bekommen durfte. Erst nach 10 Jahren kam der zweite Sohn zur Welt – nach einer stundenlangen Tortur mit letztendlichem Not-Kaiserschnitt, welchen mein Mann und ich mit dem zuständigen Arzt in einer Atempause so entschieden.
Ich habe noch nie empfunden, dass mir etwas fehlen würde, weil ich schlief, als er das Kind seinen ersten Atemzug tat und in die Arme seine Vaters gelegt wurde. Was braucht es denn mehr?
Wichtig ist, dass das Kind gesund und ich als Mutter ebenfalls, alles andere ist einfach Vortäuschung der Tatsachen und es hilft keiner jungen schwangeren Frau.
Genau so ist es mit der nachfolgenenden Zeit, wenn schon nach ein paar Tagen Mutter und Kind heimgeschickt werden. Wo sie dann mit allem allein fertig werden muss, samt Haushalt und Mann, der wieder zur Arbeit geht. Sind schon erste Kinder da, ist alles noch viel schlimmer. Bei jedem anderen Eingriff, wird besser zu den Patienten geschaut in der Nachbehandlung – nur Mütter kriegen Kinder, die sind eben keine Patienten.
@Marianne: daraus könnte geschlossen werden, dass jede Frau die PDA in Anspruch nimmt/nehmen will, passiv durch die Geburt läuft (oder vielmehr liegt), von den Sectiofrauen ganz zu schweigen?
Und „passiv“ ist schlecht, aktives dem Schmerz die Stirn zeigen gut? Denn es geht ja primär um die Schmerzbehandlung, respektive Nichtbehandlung während einer Geburt. Da zeigt Mareile in ihrem post (3. oder 4. rückwärts gezählt) einige gewagte provokante Thesen auf, die mir fast besser schmecken als Reduktion auf „aktiv“ oder „passiv“ geboren zu haben.
liebe NIcole,
auch ich gratuliere dir zu dieser Geburt, wenn nicht so ,dann hätte mann dich entbunden!….
Zu deinem Bericht habe ich eine Frage: wie ging es deinem Kind nach der Geburt?
Nach einer normalen Erstgeburt habe ich mein zweites Kind per Sectio 10 Tage vor dem errechneten Termin ENTBINDEN lassen, weil das halt „die Norm ist“,ich bereue es noch heute!
Sei glücklich das du aktiv und nicht passiv warst, zusammen mit deinem Kind hast du eine enorme Leistung vollbracht.
Geschätzte Autorinnen und geschätzte Leserschaft.
Wisst Ihr, was ich beim Mamablog am geilsten finde? Alle Frauen und Männer die hier ihren Genderflamewar (vorsicht: triple anglizismus) führen. Die Beiträge interessieren mich schon lange nicht mehr (ist ja eh immer das gleiche), aber die kommentare sind sehr unterhaltsam. Gute Nacht.
Super, endlich mal jemand der Klartext redet und die brachialen, archaischen medizinischen Aspekte der „modernen“ „Spontan- Geburt thematisiert. Es ist schier unglaublich, dass die moderne Medizin so viele Errungenschaften hervorbrachte, die selbstverständlich in Anspruch genommen werden. Der Kater der Herren nach einer langen Kneipennacht wird ebenso mit Schmerzmitteln bekämpft, wie Periodenschmerzen, Zahnschmerzen oder anderer lästiger Wehwechen, die sicher auch ohne solche hätten überstanden werden können, ohne psychische oder physische Folgen befürchten zu müssen.
Nur im Kreißsaal herrscht da eine andere Theorie. Hier wird der positive Schmerz von dem negativen unterschieden ohne diesen am natürlichen Ausmaß dessen, was allgemein unter behandlungsbedürftigen Schmerzen verstanden wird, Beachtung zu schenken. Es wäre der natürlichste Vorgang der Welt, die wichtigste Erfahrung im Leben einer Frau wird von TeilzeitNaturpraktikern und Hebammen die um ihre Existenz fürchten parolisiert. Diese Naturverbundenheit und willkommen heißen der biologischen Schöpfung, findet sicher ein jähes Ende sobald sich nächste Zipperlein ankündigt, dass man sicher lieber medikamentös bekämpft, anstatt den Schmerz als Teil des Heilungsprozesse freudig zu begrüßen.
Diese Befürworter, der natürlichen Entbindung, berufen sich auch immer wieder auf früher. Früher war das alles ganz natürlich. Wenn die Wehen einetzten, waren Mutter und Tanten schon zur Seite und die Gebärende gebar weiblich und kraftvoll im heimischen Schlafzimmer. Mit rosig glühenden Wangen legte sie dann den Säugling an die Brust und wurde der ureigenen Weiblichkeit gewahr. Die reine Glükseligkeit, die den modernen Frauen heute nicht mehr gelingen mag.
Wie auch Sissyfilme nicht die „romantischen“ Zustände der damaligen Zeit widerspiegeln, gehört auch dieses Bild einem Mythos an, der sich erst in letzter Zeit entwickelte. Todesangst statt freudiger Erwartung bestimmte damals die Schwangerschaften, so hatte doch jede Frau Tanten Cousinen etc. die während einer Geburt oder im Kindbett qualvoll verstarben. Schon immer waren Frauen auf der Suche nach Mitteln die ihnen die Geburt erleichtern. Keiner Frau wäre es damals im Traum eingefallen eine solche Erleichterung abzuweisen sofern sie ihr gewahr werden konnte, so klein diese auch gewesen sein mag. Keine schrie, ich möchte ganz ganz natürlich gebären, auf gar keinen Fall werde ich diese schmerzlindernen Arzneien einnehmen sondern als Heldin Leben schenken oder sterben. Selbst Urvölker die gerne als Beweis der spiritullen Einbindung der Geburt als Teil des Lebens verstehen sollen, kannten solche Kräuter und benutzen sie auch. Unter anderem kamen auch stark halluzigene Drogen etc. zum Einsatz. Auch wenn man nur 100 Jahre zurückschaut, eine Zeit in der Frauen angeblich noch um ihre eigenen Kräfte wussten und Schwangerschaft und Geburt noch selbstverständlich Teil des Lebens einer Frau gewesen sein sollen, wird man erkennen, dass dies soziologisch einer ganz anderen Wertung zuzuordnen war. Das Leben einer Frau war vorbestimmt. Mutter zu werden war keine eigene Entscheidung sondern das Lebensmodell dem Frauen sich zu fügen hatten. Die Geburt an sich, war für die Frauen kein spiritueller Akt, auf den man sich freute, sondern ein Vorgang den es zu überleben galt. Und darauf bezog sich auch das Selbstverständnis der Frau. Nicht darauf Schmerzen heroisch überstanden zu haben sondern eine Geburt LEBEND überstanden zu haben. Dass viele Frauen im Kindbett starben gehörte der Normalität an. Eine Frau die also geboren hatte ohne dabei zu sterben, hatte ihren Teil zur Gesellschaft beigetragen und definierte sich auch über diesen Erfolg und nicht über die Glorifizierung des Geburtsvorganges. Im Mittelpunkt stand ein gesundes Kind und nicht die Qualen der die Mutter ausgesetzt war, um zu diesem Kind zu kommen, denn diese wurden nicht im positiven Sinne als Urgewalt verherrlicht wie das heute der Fall ist. Vielmehr wurde der Geburtsvorgang, als Bestrafung der Frau für ihren Frevel im Paradies gewertet und begründet. Unter Schmerzen sollst du gebären.
Mit der Pille und einer „sicheren“ Familienplanung hat sich der moderne Mythos des Gebärens eingeschlichen. Sicher wird auch hier die Emanzipation ihren Teil dazu beigetragen haben, dass eine solche Glorifizierung eines Aktes, der sicher nichts schönes im eigentlichen Vorgang erkennen lässt, plötzlich als das ultimative Erlebnis im Leben einer jeden Frau hochstilisiert werden konnte. Das bisher Unausweichliche um ein Kind in Armen halten zu können wurde kurzerhand zu einem gewünschten wunderschönen Erlebnis umformuliert und mystifiziert. War eine Geburt früher etwas, was fast jeder Frau irgendwann bevorstand, steht nun die Bereitwilligkeit einer Frau diese zu „bewältigen“ im Vordergrund. Die Frau die zur Leben schenkenden Märtyrerin und Heldin avanciert, wenn sie sich für ein Kind entscheidet und „die Schlacht ihres Lebens“ mutig im Kreißsaal schlagen darf.
Nur langsam eroberten Frauen das Berufsleben und setzten sich für Gleichberechtigung unabhängig vom Geschlecht ein. Arbeit und Familie wurden vereinbar. Viele Frauen begrüßten diese Entwicklung, doch nicht jeder kam diese entgegen, bzw. konnte und wollte diese auch die neue Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Dies hatte zur Folge, dass immer mehr Frauen plötzlich ihren Wunsch nach Mütterlichkeit wieder neu und in einer bisher nicht da gewesenen Absolution entdeckten. Den Urkern der Weiblichkeit. Frauen müssen nicht mehr gebären, jetzt wollen Frauen gebären. Und sie machen dies mit einem TamTam, das es bis dahin nie gegeben hat.
Gebären geht nur unter Schmerzen, so steht es doch auch schon in der Bibel. Die Heldin von heute legt sich freiwillig und voller Mut in den Kreißsaal und erwartet Applaus für jede Sekunde die sie die Wehen tapfer ertrug. Schmerzlindernde Medikamente werden verpönt, zeugen sie doch von einer Frau die nicht den Mut hat sich dieser Urkraft der Weiblichkeit zu stellen und demnach auch keine gute Mutter sein kann. Die Geburt wird somit in den zentralen Mittelpunkt dessen gestellt, worüber sich Frau zu definieren hat. Ohne Schmerzen zu gebären, nimmt vielen Frauen, denen es an Alternativen fehlt, um eine persönliche Wertschätzung zu erfahren, diesen Akt der Heldenhaftigkeit. Einfach nur ein gesundes Kind in den Armen zu halten, reicht vielen Frauen nicht aus. Diese neue Form der mütterlichen Selbstwahrnehmung wird deutlich gesellschaftlich forciert. Erfahren Frauen doch zunehmend die Anerkennung der Gesellschaft, die sie sich wünschen, durch blutige schmerzhaft ausgefochtene Schlachten im Kreißsaal.
Wie kann eine schmerzhafte Geburt noch gerechtfertigt werden, wenn Schmerzen billigend in Kauf genommen werden, obwohl es Möglichkeiten gegeben hätte diese nicht ertragen zu müssen? Hier kommt das beliebte Schlagwort „weibliche Natur“ ins Spiel. Frauen die per Kaiserschnitt entbunden haben, werden schief angeschaut. Ganz besonders wenn es sich um einen Wunschkaiserschnitt handelte. Nun kann man sich fragen, warum es Frauen überhaupt interessiert wie andere ihre Kinder zur Welt brachten, wenn sie doch selber so natürlich gebären können wie sie nur wollen. Das ganze Gezeter gegen PDA, Kaiserschnitte etc. Die Antwort liegt klar auf der Hand und liegt in der Rechtfertigung der Schmerzen, die aber eigentlich nicht mehr gerechtfertigt werden können. Schmerzen die freiwillig ertragen werden rufen eigentlich eher ein Kopfschütteln und Unverständnis hervor. Keiner Frau würde es heute noch imponieren wenn ein Mann, sich nur mit einer Flasche Whiskey und einem Lederknebel einen Finger amputieren lassen würde und für diese Tat auch noch Anerkennung fordert. Sicher würde eine solche Person auch keinen Arzt finden, der ihm diesen Wunsch nach zweifelhaftem Heldentum erfüllen würde. Eher würde er sich, ohne Finger nach einer Notoperation, in der Geschlossenen wiederfinden.
Warum dann diese Rückständigkeit in der Geburts“medizin“? Ganz einfach, Anerkennung kann nur für eine Tat gefordert werden die Mut erfordert. Wenn Kinder kriegen zu einer schmerzfreien einfachen Angelegenheit wird, entfällt für viele Frauen die Anerkennung die sie für Schwangerschaft und Geburt einfordern, zu der sie aber anders nicht gelangen können oder wollen. Es handelt sich also um ein Identitätsproblem der Frau, das über den gesellschaftlichen Status des Mutterwerdens und Seins umgangen werden kann. Diese Entwicklung finde ich gelinde gesagt dramatisch. Moderne Frauen, die Berufe haben, selbstständig sind, liegen hechelnd im Kreißsaal und müssen nicht, sondern WOLLEN leiden. Vor 100 Jahren als es noch nicht planbar war, dass Frauen Kinder bekommen und die Tatsache wie dies stattfand nicht beeinflusst werden konnte, hätte es einen kollektiven Aufschrei gegeben wenn Erleichterungen wie eine PDA verfügbar gewesen wären.
Es ist dramatisch anzusehen, dass Frauen sich dermaßen reduzieren und Weiblichkeit und ihre eigene Person über Schmerzen und die Bereitschaft zum „reinen“ Leiden definieren. Auffallend ist auch, dass sich erfolgreiche Frauen immer öfter für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden. Nicht aus „Feigheit“ (ganz im Gegenteil) diese Frauen wissen was sie können und brauchen dieses Erlebnis nicht um sich als vollwertige Frau zu fühlen, die in ihrem Leben etwas erreicht hat. Ganz im Gegenteil, der Mythos der kollektiv eingeiimpften Weiblichkeit, unter Rückbesinnung auf die „Natur der Frau“ beginnt zu bröckeln und macht der Frau als individuellem eigenständigen Mensch, losgelöst von einer pauschalisierten biologischen Identität platz.
Ein Geburtsvorgang ist nie schön. Ganz im Gegenteil. Hier sollte man differenzieren zwischen dem Vorgang an sich und dem Ergebnis – dem Kind. Eine Geburt ist immer ein brutaler Vorgang und stellt für viele moderne Frauen auch einen Akt der Demütigung dar. Frauen stehen heute zu ihrer Sexualität, genießen diese und wollen sich auch wenn sie Mütter sind auch noch als Frau wahrnehmen. Viele Frauen fällt dies durch die Degradierung, ihrer sexuell wahrgenommen Vagina als Zentrum der Weiblichkeit, zum archaischen Geburtskanal schwer. Es wird geschnitten, gezerrt, mit Zangen und Saugglocken viel zu große Kinder ohne Rücksicht heraus gerissen. Die „moderne“ Gynäkologe oder eine glorifizierte Geburts – Metzgerei, in der sich bekittelte Ärzte wie auf einem mittelalterlichen Schlachtfeld aufführen?
Doch der Zweck heiligt hier die Mittel. Hat auch das Kind diese Strapazen gesund überstanden, hat die Frau glücklich zu sein, egal wie große Verletzungen das sensibelste Organ der Frau davon getragen hat. Die Geburt hat sie als schön zu empfinden, schließlich ist doch alles gut gegangen. Viele Frauen haben nach einer solchen „Spontangeburt“ Probleme, die ihnen ein Leben lang erhalten bleiben. Diese werden leider immer tot geschwiegen, als Ammenmärchen oder seltenste Einzelfälle abgetan. In der Praxis sieht das leider anders aus. Es gibt mittlerweile Gynäkologen, deren Hauptarbeit darin besteht, zu retten was es noch zu retten gibt. Harninkontinenz, Analinkontinenz, Schmerzen beim Sex, ausgeleeirte Vagina (nicht umsonst steigt die Zahl der Frauen die Vaginalplastiken vornehmen lassen, rasant an, und diese Frauen haben fast alle eines gemeinsam – Spontangeburten) und psychische Beschwerden.
All dies wird totgeschwiegen da es nicht in das glückliche Bild der jungen Mutter passt. Beklagt sich eine junge Mutter z. Bsp. über mangelndes Gefühl beim Sex nach einer Geburt hat sie eher Zurechtweisung als Verständnis zu erwarten. Schließlich ist sie jetzt Mutter und hat wichtigeres zu tun als sich „egoistisch“ über ihr Sexleben zu beklagen. Auch darf der Vorgang der Geburt nicht als belastend empfunden werden. Nein, mittlerweile wird erwartet, dass Frau diese als das wunderschönste Erlebnis ihres Lebens bezeichnet. Tut sie das nicht, kann mit ihr etwas nicht stimmen. Rabenmutter, die hat doch kein Kind verdient und ähnliches darf sie sich dann vorwerfen lassen.
Frauen haben ein Anrecht auf eine umfassende Aufklärung und darauf eine eigene Entscheidung zu treffen, die nicht kommentiert wird. Ich würde weder eine Spontangeburt über mich ergehen lassen, noch zolle ich einer Frau Respekt die eine solche ohne Schmerzmittel etc. hinter sich gebracht hat. Ich persönlich finde es einfach nur dämlich und unsinnig statt mutig. Und ich möchte auch nicht Teil einer derart plumpen weiblichen Identität sein, die sich noch immer nicht vom „Eva-Fluch“ emanzipieren kann.
Als regelmässige Mamablog Leserin frage mich: Verdienen wir Frauen nicht einfach den Platz den wir haben? Immer noch Sieben-Meilen-Stiefel weg von der Gleichstellung, immer noch werden wir von Männern nicht ernst genommen etc.
Frauen scheint es, sind absolut unfähig sich einen Lebensentwurf zu stricken. Man nimmt den erst besten Partner, der eigentlich keine Kinder will, zwingt ihn zu seinem Glück und wundert sich, warum die Chance so hoch ist, dass man als Alleinerziehende endet. Oder nimmt einfach den erst besten Partner ,der auch Kinder will und wundert sich danach, dass nur Kinderwunsch kein Fundament für eine lange Beziehung ist.
Frauen werden schwanger ohne sich auch nur eine Sekunde zu überlegen, ob es jetzt gerade in den Lebensplan passt. Man hat die Ausbildung noch nicht beendet, steht direkt vor der Weiterbildung, der Mann möchte eigentlich warten, weil er noch in der Ausbildung steckt, das Geld reicht jetzt schon nicht , passt man wirklich mit dem Kind in die 1-Zimmer Wohnung, will mich selbstverwirklichen und dann mit 50 Kinder haben etc. und ouups man ist schwanger, dumm gelaufen, aber das kann ja passieren.
Während der Schwangerschaft ist man unfähig zu spüren was gut für den eigenen Körper ist und was nicht. Den ganzen Druck, die Erwartungshaltung und Einmischung der Freunde/Mutter/Schwiegermutter lässt man sich einfach gefallen.
Bei der Geburt verliert man die Fähigkeit für sich zu sprechen, kann nicht mehr sagen, dass die Schmerzen zu viel werden, hat nicht genug Selbstvertrauen eine eigene Entscheidung zu treffen.
Nach der Geburt degradiert man mit Lichtgeschwindigkeit in ein Häufchen Mami-Hülle ohne eigene Persönlichkeit mehr. Man hat schlechtes Gewissen, wegen dem Kaiserschnitt, dass man nicht stillen kann, die Kuchen nicht so schön werden für den Schulanlass, nicht ins Kinder Schwimmen und ins Muki Turnen geht, sich nach Teilzeit Arbeit sehnt, nur zu Hause bei den Kindern bleiben will, auch hier eine endlose Liste.
Vielleicht liegt es tatsächlich nur an der richtigen Einstellung, nämlich der Einstellung, dass es das eigene Leben ist, dass man lebt und selber die Fäden in diesem Theaterspiel ziehen sollte. Wenn ich sie von anderen ziehen lasse, dann bin ich eine Marionette.
Also nehmt Euch endlich mal am Riemen ihr Frauen und lernt wieder oder erstmal, was es heisst bewusst, eigene Entscheidungen zu treffen.
@Regina
Ich nehme an, dass du genau weisst, dass weder der Milch- noch der Blutfluss von der „richtigen Einstellung“ abhängt und dass weder Unlust beim Sex noch ein nicht super geführter Haushalt, weil man eben nicht fit dafür ist, dich als Mensch und als Mutter qualifiziert, bzw disqualifiziert. Vielmehr qualifiziert es deine „Lieben“ die sich rücksichtslos und unsensibel dir gegenüber verhalten.
Das Leben ist nicht immer mit der richtigen Einstellung beeinflussbar, manchmal muss man sich auch ergeben, wenn die Sandkastenfreundin am ersten gemeinsamen Schultag vom Auto überfahren wird, wenn der Vater trinkt, wenn man nicht sofort schwanger wird, wenn die Geburt des Kindes nicht reibungslos verläuft. Ich hätte da auch gerne die richtige Einstellung gehabt uM alles perfekt nach meinem Gusto hinkriegen zu können, aber irgendwo sind Grenzen gesetzt.
@Regina: da hattest Du ja einen richtig tollen Start ins Familienleben, Du kannst stolz darauf sein dass Du das alles irgendwie trotzdem geschafft hast!!! So eine Geschichte würde sich niemand wünschen wollen… .
@Laura
Ich war noch sehr jung beim ersten Kind (21), und meine Hauptbezugspersonen waren mein damaliger Mann, meine Mutter und der Hausarzt. Irgendwie hat niemand damit gerechnet, dass mir das Gebären nicht so einfach gelang, und auch, dass ich mich nicht sofort wieder davon erholte.
Mein damaliger Mann machte mir nach der Geburt viele Vorwürfe, angefangen beim Sex, der für mich lange Zeit mit viel Schmerzen und wenig Lust verbunden war, über meine Stillprobleme (viel zu viel Milch), Gewichtsprobleme (Untergewicht), Erschöpfung… als würde ich das irgendwie ihm zu leide tun.
Meine Mutter verstand nicht, warum ich 1 Monat nach der Geburt immer noch mit starken Blutungen im Bett lag, und bemitleidete ihren Schwiegersohn, weil er so viel im Haushalt machen musste.
Dafür durfte ich dann stolz darauf sein, spontan und natürlich geboren zu haben, und es wurde mir auch gratuliert, dass ich „es“ gleich beim ersten Mal geschafft habe. „Es“ damit ist der Sohn gemeint. Männlicher Nachwuchs.
Und gratuliert wurde mir auch zu meiner super Figur, vorab vom Hausarzt, bis ich dann mit 45 Kilo zusammenbrach und endlich auf einen vernünftigen Notarzt traf, der mir dann dringend riet, abzustillen.
Das hat mich alles ziemlich… verwirrt, oder geschockt, könnte man auch sagen.
@Regina
Ich habe meine dicke Haut im Internet gekauft, wobei ich rate dir davon ab, manchmal ist sie zu löchrig 🙂
Ich habe deinen Beitrag nochmal gelesen, ich verstehe nicht ganz, WAS bei dir die schlechten Gefühle auslöst, du hast geboren, du und dein Kind sind gesund (oder?). Was willst du mehr? Welche Einstellung solltest du denn gehabt haben, wenn nicht die, dass du dieses Kind auf die Welt bringst, egal wie, Hauptsache gesund. Hättest du singend, pfeiffend und gütlg lächelnd schnell schnell gebären sollen (wie das sicher deine Hebamme, Mutter und Bekannte auch gemacht haben, wegen der „richtigen Einstellung)?
Nach 3 Geburten habe ich einen direkten Vergleich: erste in der Schweiz ohne Schmerzmittel und die zwei weiteren in Peru mit PDA. Ich kann nur sagen, dass ich die PDA Erfahrung offensichtlich sehr geschaetzt habe.. und hier wird der Mutter auch deswegen kein schlechtes Gewissen aufoktruiert.. ganz im Gegenteil, Muetter werden immer besonders behandelt, sei es bei der Geburt oder auch sonst.
@Laura
Danke, mein Kopf denkt natürlich genau das, was du mir sagst.
Aber das Gefühl macht halt nicht immer was der Kopf will.
Und die dickere haut… wo kann man die kaufen? 😉
@Regina: war mir nicht ganz sicher obs angriffig, oder eher „für sich zusammenfassend“ ist, aber Deine klärende Worte haben nun mein Dunkel erhellt 🙂 Und merci fürs Feedback! Mir gehts ähnlich, ich schätze die gedanklichen Anregungen und Einblicke denen ich hier begegnen darf. Bei komplett und engagiert dargelegten gegensätzlichen Positionen schätz ich es zudem, dass ich nur den Bildschirm vor mir habe… 😉
@Regina
Du hast doch das Wunderbarste geschafft, dass es überhaupt gibt, du hast eigene Kinder. Was machst du dir ein schlechtes Gefühl was die Geburt angeht, sei froh, dass du und dein Kind sie gesund überstanden habt. Leg dir eine dickere Haut zu, damit dich andere nicht so verletzen können, denn die anderen haben weder deinen Schmerz in dem Moment gefühlt, noch deine Gedanken gedacht, also können sie nicht mitreden, wenn sie halt extrem breite Becken haben und selbst das erste Kind nur so rausgeflutscht ist, dann sollen sie doch froh sein darüber, aber nicht andere abwerten, die weniger „kinderfreudig“ gebaut sind.
@Brunhild
Ich habe sie schon richtig verstanden / gelesen, das mit der „richtigen Einstellung“ habe ich von meiner Mutter, Hebammen, Bekannten und auch in einigen Kommentaren hier wieder gefunden.
Ich verfolge den Blog immer mit, und die letzten Themen über SS und Geburt haben bei mir einen wunden Punkt berührt, wo ich eigentlich nie darüber gesprochen habe, sondern mich eben schuldig und unfähig gefühlt.
Ich finde, du schreibst sehr gut, und ich lerne etwas dazu, wenn ich deine Beiträge lese.
Da dachte ich, deine Worte könnten vielleicht etwas Licht in mein eigens Dunkel bringen. 🙂
Mein letzter Beitrag war überhaupt nicht als Angriff gemeint, da schwang wohl das jahrelang mit mir herumgetragene schlechte Gefühl mit.
Jedenfalls Danke für die Antwort.
@Zinka: vielleicht hat sie die Schwangerschaften nicht beenden können und die Kinder verloren?
@Regina: ich komm nicht ganz mit, dass eine Biogeburt mit der richtigen Einstellung wie geschmiert laufen würde, haben Sie von mir bestimmt nicht gelesen, eher das Gegenteil. Beim anderen Blog ging es um Lebensträume die sich nicht erfüllen, was für einige ein „Scheitern“ an den eigenen Zielvorstellungen bedeutet. Und ich machte die Aussage, dass ich es wichtig finde dass man sich das eingestehen darf (dass ein wichtiges Ziel in Scherben vor einem liegt), damit nicht mit Überspielen nötige Energie für die Alternativen verloren geht. Dass über das schuldigfühlen gesprochen werden muss, wenn sich der Betroffene so fühlt, um genau diese „falschen“ Gefühle bearbeiten zu können- denn von alleine verschwinden sie meist nicht, und es ist auch nicht hilfreich bloss zu sagen „ach, Du hast doch keine Schuld daran“, denn so lassen sie sich (leider) meist nicht abschütteln. Diejenigen, die locker drüber hinwegkommen wenn ein wichtiger Traum abgestürzt ist, die haben damit ja auch kein Problem.
Ich finde es genauso mühsam (komplett unhaltbar) wie Sie, wenn suggeriert wird, mit der richtigen Einstellung sei Schwangerschaft/Geburt/Stillen ein Klacks. Könnte auch sagen, da bin ich an meinen Vorstellungen von SS/Geburt ganz schön gescheitert- aber es hat mir, bis auf die netten Bemerkungen denen frau begegnen kann, nicht soviel ausgemacht wie vielleicht auf einem anderen Gebiet.
oho… und wie haben sie dieses geschafft , nach 2 geburten kinderlos bleiben? … eigene kinder verschenkt?
trotz schmerzen und 9 monate unter dem herz tragen?
Ich hatte zum Glück 6 Wochen vor der Geburt meines Sohnes (auch Steißlage) einen Termin im Krankenhaus-einfach nur um Papiere zu unterschreiben usw. Ich war in der Station, wo auch die Kreißsääle sind. Dort haben die Frauen gerade so geschrien, gewimmert, geplärrt, dass ich ab diesem Moment meinem ungeborenen Kind gesagt hab: das machen wir nicht mit, dreh dich ja nicht mehr rum, belib sitzen, wie Du bist, wir machen einen Kaiserschnitt und alles ist bestens. So habe ich das dann auch durchgezogen, zum Glück habe ich mich nicht von allen Hebammen und sonstigen Experten überreden lassen, das Kind zu drehen, oder eine lustige (siehe Artikel) Spontan-Geburt mit Steißlage zu machen!!!! Ich kann die Autorin so gut verstehen! Ich hatte nach der Geburt auch noch genug mit Natur Muttis zu kämpfen, die mich als Drückebergerin usw. bezeichnet haben.. Aber ich bin froh drum, dass ich das Geburtserlebnis ausgelassen habe!
Ja, ist mir auch ein Rätsel, diese Schmerz- und Schreigeburten, sollte wirklich anders möglich sein.
Außerdem wird dadurch das Kind traumatisiert.
Diese Vorstellung einer Geburt hat mir als Kind bereits den kalten Schweiss auf die Stirn getrieben.
Bin ergo kinderlos geblieben, trotz 2 Schwangerschaften.
@Anke
Nach der ersten Geburt brauchte ich 4 Jahre, um überhaupt wieder daran denken zu können, das noch einmal zu wagen.
Geschwisterkinder kann es auch geben, weil das Erste zum Beispiel nicht als Einzelkind aufwachsen möchte.
Ausserdem sagt man, meistens ist es so, dass es das zweite Mal einfacher geht.
Ich finde die positiven Einträge hier auch sehr wertvoll, und einige wollen auch Mut machen.
Aber wenn ich lese, dass es mit der richtigen Einstellung oder dem richtigen Entspannen / Atmen schnell und fast schmerzfrei gehen soll, und dabei die Natürlichkeit des Vorgangs betont wird, ignorierend, dass in Entwicklungsländern viele Frauen bei der Geburt sterben müssen, da sie medizinisch nicht genügend versorgt werden, dann betrübt mich das ziemlich.
Die Anatomie ist bei jedem Mensch anders, das hat NICHTS mit der Einstellung zu tun.
Ich habe mich lange als Versagerin gefühlt, obwohl ich keinen Kaiserschnitt und keine PDA hatte.
Aber ohne medizinische Hilfe wäre ich beim ersten Kind wohl gestorben. Natürliche Selektion wäre das für einige hier, was?
@Brunholde Steiner
Nach meiner Erkenntnis die landläufige Meinung: wer nicht schwanger wird hat die falsche Einstellung, wer nicht natürlich und schmerzfrei gebärt hat die falsche Einstellung, wer sein Kind nicht stillen kann hat sowieso die falsche Einstellung, und so geht das weiter und weiter.
Wie war das mit dem scheitern dürfen? Und mit dem (selber) schuld sein daran, dass „es nicht geht?“
An einem anderen Ort sagten sie mir, scheitern dürfen und schuld haben haben nichts miteinander zu tun.
Für mich liegt das eng beieinander, wenn ich Sätze höre wie, „du bist halt zuwenig entspannt“ oder, „du hast halt die falsche Einstellung.“ Und das in einer Situation, wo ich leide, und um nichts in der Welt etwas lieber tun würde als können, und absolut keine Ahnung habe, was ich denn falsch mache.
Solche Sätze nützen dann absolut nichts! Und ich fühle mich schuldig und als Versagerin, weil anscheinend wäre es ja der reinste Sonntagsspaziergang, wenn man es eben richtig macht.
Die Mama beklagt sich und jammert, dass es einem fast übel wird – ihre bittere Selbstironie ist widerlich – aber verliert kein Wort über das Kind, das sie aus purem Egoïsmus, aus purer Feigeit dermassen gefährdet hat. Diese Frau bewundere ich in keiner Weise. Auch finde ich sehr dumm, dass sie anderen Frauen Angst macht. Heutzutage, in unseren Breitengraden, kann sich, zum grossen Glück, jede Frau sehr sachlich und ausführlich erkundigen, und die richtige Geburtstchnik wählen, damit niemand solchem Theater beiwohnen muss. Weder sie selbst, noch (schlimmer), das Kind, noch der Ehemann, und schon gar nicht der Leser,
@Anke: nun ja wir sind hier nun mal beim Thema Geburt und nicht beim Thema kinderlos. Es gibt schlimme, sogar traumatisierende Geburten, bei denen sogar das Kind geschädigt wird, darüber darf man sich austauschen, ist ja legitim. Vielen Frauen tut es eben gut darüber zu reden, ob nun aus Frust oder Freude, wenns schön war/ und solche Berichte gibt es hier ja auch zu Hauf, also nicht immer nur das Schlechte sehen. Natürlich ist ein Kind zu kriegen das grösste auf der Welt der Schmerz ist darauf oft bald vergessen.
Das gleiche mit dem Stillen, da gibt es auch 1000ende von Horror-Geschichten. Manche wahr manche nicht. Aber drüber reden darf man ja und etwas jammern tut auch der Seele gut. 😉
PS: Typ an alle ungewollt Kinderlosen, halt nicht erst mit 40 an den Nachwuchs denken, wie das heute anscheinend oft üblich ist.
@Gilbert Hottinger, so ein Quatsch, bitte geben sie mir Studien und Quellen zu ihrer Behauptung an. Asonsten: Prätikat wertlos.
Also bei allen Sectio-Geburten und schnellen, schmerzfreien, Spontangeburten hat die Mutter ein abnormales Verhältnis zum Kind? Und was ist mit dem Vater? Hat der dann wenigsten ein normales Verhältnis zum Kind, wenn die Mutter da schon versagt?
-Sorry ist einfach Schwachsinn.
Was wir wertschätzen und behüten hat was mit Erziehung, Einstellung, Bildung, Weltanschauung, Religion usw. also Charakter zu tun und nicht mit dem Geburtschmerz. Wie erklären sie sich dann, dass der Nachwuchs oft im bildungsfernen, sozialschwachen Umfeld extrem vernachlässigt wird? Hatten diese Mütter alle KEINEN Geburtschmerz?
Bitte reduzieren sie Frauen nicht auf Instinkt gesteuerte Lebewesen, mit etwas Intellekt kann auch eine Frau mit einer Sectio fertig werden und das Baby trotzem schätzen und lieben . (vorischt Ironie)
@Herrn Schulmeister Hottinger: Wie genau misst man denn den Zusammenhang zwischen dem normalen Geburtsschmerz und dem Ausmass der Mutterbindung zum Kind? Das klingt sehr interessant, darüber würde ich gerne mehr erfahren!
Verhält es sich denn auch tatsächlich so, dass diejenigen Frauen, die keinen normalen Geburtsschmerz erlebt haben, keine Bindung zu ihrem Kind entwickeln, dieses womöglich mit weniger Sorgfalt und Achtung behandeln? Ich bin froh dass sich hier endlich ein Fachmann eingeschaltet hat der weiss wovon er redet, und uns unwissende Frauen vom untugendhaften Pfad der Schmerzbekämpfung abbringen kann.
Diese Theorie, dass der Geburtsschmerz notwendig ist für die spätere Mutterbindung, habe ich auch schon mehrmals anhören müssen. Ich möchte hiermit meine eigene Erfahrung beschreiben. Ich wurde „natürlich“ geboren. Trotzdem wurde ich von beiden Elternteilen körperlich, sowie psychisch misshandelt. Es wurden sogar Schritte eingeleitet, mich in ein Heim zu geben, da ich einer Männer-Beziehung meiner Mutter im Wege war. Als Erwachsene konnte ich mich auf keinerlei Unterstützung mehr verlassen, da meine Mutter ja noch so froh war, dass ich weg bin, dass sie nun Ihr eigenes Leben führen kann.
Wenn die Herzensbindung zum Kind fehlt, da hilft kein Geburtsschmerz!
Andererseits glaube ich, dass Herzensbindung auch ganz ohne Geburtsschmerz aufgebaut werden kann, wenn die innere Bereitschaft da ist, ein Kind voll und ganz anzunehmen.
@ Vilja
Natürlich hat Geburtsschmerz nichts damit zu tun ob man seine Kinder gut behandelt, sonst hätte es ja früher keine Misshandlungen und Kindsmorde gegeben.
Mein Grosser wurde „natürlich“ auf die Welt gezerrt ( mit Saugglocke) hatte deswegen ein Trauma (ich auch) und war ein Schrikind. Mein Klleiner musste unter der Geburt per Kaiserschnitt geholt werden. Das war der reinste Sonntagsspaiergang: Kein Trauma, ein Kind das viel geschlafen und fast nie geweint hat.
Ich hoffe, dass Sie diese Schrecknisse in Ihrer Kindheit verarbeiten konnten und wünsche Ihnen allles Gute
@Anke: falls Sie ungewollt kinderlos sind dann tut mir das sehr leid! Ich kann nur ansatzweise erahnen wie sehr Sie darunter leiden. Aber…, hier schreiben nicht bloss frischgebackene Mütter und es gibt einige positive Statements 🙂
Dass es dennoch immer wieder gewagt wird, den Meisten ist klar dass die Geburtszeit im Vergleich zur Danachzeit doch einen bescheidenen Zeitrahmen einnimmt, und man da irgendwie durchkommt. Das Thema hier ist Geburt plus Schmerz, wenn Ihnen das in Ihrer Situation zu nahe kommt verstehe ich das, aber Sie dürfen sich auch davor schützen indem Sie solchen Themen ausweichen. Ich wünsch Ihnen alles Gute und dass Ihre Lebensvision mit Alternativen gefüllt werden kann. Liebe Grüsse.
@Gilbert Hottinger: die armen armen Väter! Die haben ja keine Chance ihre Kinder mit wirklich vollkommener Sorgfalt und Achtung zu behüten weil sie Mutter Natur hinterlistig vom Geburtsschmerz ausgenommen hat. Tja, Männer, wohl Pech gehabt 😉
Und wie lautet Ihre Definition von „normalem Geburtsschmerz“ oder Geburtsablauf in normalem Rahmen, um den Bogen noch ein bisschen weiter zu spannen??? Und warum sollte die Schmerzempfindung in Korrelation zur Mutterbindung stehen? Da fällt mir ein…, dann haben ja all diejenigen Frauen, die wirklich messbar sehr wenig Schmerzen erlebt haben, die Chance für eine normale Mutterbindung verpasst! Also irgendwie geht Ihre Argumentationsweise nicht auf… .
Ähm? Hab mal ne Frage!! Wenn das alles SO FURCHTBAR ist, warum bekommt Ihr denn alle Kinder bzw. warum gibt es Geschwisterkinder???
Ich kann dieses elendige Geheule von frisch gebackenen Müttern absolut nicht hören!! Schlimm find ich sowas!!
Am Besten stellt Ihr Euch mal vor eine Frau, die unglücklich kinderlos ist, und erklärt ihr wie gut sie es doch hätte, dass irh SOWAS ERSPART BLIEBE!!!
Furchtbar!
Geburten sind eine ganz natürlich Angelegenheit und sollten es in Normafall auch bleiben. Warum ?.
Was wir Menschen mit Mühe und Not (hier z.B. Geburtsschmerzen) erringen, behüten wir mit mehr Sorgfalt und
Achtung. Die Schöpfung ist also insofern eine weise Einrichtung, dass durch einen normalen Geburtsschmerz
erst eine normale Mutterbindung zum Kind entsteht.
Ja, danke für diese aufrichtigen Worte! Genau so ist es mir ergangen. Vor zwanzig Jahren und ich habe es nicht vergessen! Auch der Vater hat bis heute ein Geburtstrauma. Warum können in unseren Nachbarländern die Frauen ganz normal und gemütlich mit Periduralanästhesie gebären und stolze Mütter werden? Während wir Helvetierinnen allen beweisen müssen, dass man auch heute noch wie vor 2000 Jahren gebären kann?
Mir scheint, es werden Äpfel und Birnen verwechselt. Schmerzfreie Geburt ist nicht dasselbe wie Kaiserschnitt.
Seit den Zeiten von Königin Victoria kann man bei einer normalen Geburt ganz zuverlässig die Schmerzen bekämpfen. Also: Die Furcht vor den Schmerzen ist berechtigt und eine Behandlung ist möglich und zuverlässig.
Das ist jedoch in keinem Fall ein Grund für einen Kaiserschnitt.
Der Schreiberin widerspreche ich, wenn sie sagt, das in allen anderen Bereichen Schmerzbekämpfung gang und gäbe und gut eingeführt sei. Eben gerade in der Schweiz sind wir fast in allen medizinischen Gebieten krass unterentwickelt, wenn es um Schmerzbehandlung geht. Die ist bei der Nachsorge nach schweren Operationen genauso wie bei der Pflege von Todkranken und noch einmal so schlimm und einfältig bei der Behandlung von chronischen Schmerzpatienten.
Liebe Frau Verena, sie haben einfach das Glück, dass die Geburten bei Ihnen sie leicht über „die Bühne“ gingen.
Vor vierzig Jahren bin ich mit wilden Wehen (10 Tage überfällig) am Montag ins Spital ging und meine Tochter am Mittwoch abend um 22.00 Uhr auf die Welt kam. Ich habe es gut überstanden und wenn ich kein Dammschnitt gehabt hätte wäre das warscheinlich nicht so gut gewesen.
Der Tipp wäre nicht schlecht, nur sie machen das gleiche wie anderen mit Ihren Horrorgeburten, nämlich sie stellen das so hin, man geht ins Spital und 3 Stunden später ist man wieder draussen.
Bei jeder Frau verläuft die Geburt nun einmal anders und ohne Schmerzen wird das nun einmal nicht stattfinden. Nur kommt es darauf an wie schmerzempflich man ist. Die einen sterben fast und die anderen können das besser ertragen.
Mein Tipp ist: versuchen sich zu enspannen und sich nicht zu verkrampfen, denn dann tut es so doppelt weh. Das kann man mit richtigem Atmen und gute Lagerung erreichen (ich war nicht in einem „Geburten-Kurs“) und es hat funktioniert.
Ich habe meiner Tochter und Schwiegertochter geraten, sich nicht zu viele Gedanken zu machen und unbelastet zur Geburt ins Spital zu gehen. Es kommt wie es kommen muss und schlussendlich muss sie entscheiden was getan werden muss oder nicht.
Also ich bin selbst vierfache Mutter. Mein erstes Kind habe ich mit 36 Jahren geboren. Es war eine kurze und intensive Geburt, d.h. die Geburt dauerte eine gute Stunde. Das zweite Kind wurde ebenso schnell geboren. Beim dritten Kind war ich um 21.45 im Spital und um 22.55 habe ich meine Tochter geboren. Beim vierten Kind ging es so schnell, dass ich Angst hatte, dass Kind auf den „blanken“ Boden gebären zu müssen, da die Hebamme mit den Vorbereitungen noch nicht fertig war. Ich habe alle Kinder ohne Dammschnitt (und auch nichts gerissen) auf die Welt gebracht. Ich war absolut fit nach den ambulenten Geburten und so konnte ich das Spital auch wenige Stunden später wieder verlassen.
Mein Tipp für angehende Mütter ist, nicht den zu vielen „Horrorgeschichten“ von anderen Müttern über Geburten zuzuhören und auch die „Elternzeitschriften“ im letzten Teil der Schwangerschaft zu meiden.
Ich denke, dass Schwangerschaft und Geburt ein natürlicher Vorgang ist, und dass auch vieles mit der Einstellung zusammenhängt. Für mich hat es jedenfalls gestimmt. Und ich denke heute noch gerne an die Geburten meiner Kinder zurück.
@Su Studer: also dieser …..W.F.-Post hat mich doch leicht ratlos vor dem Compi sitzen lassen, Ihre Antwort war genau die richtige, merci!!!! Schliesse mich an und benütze weiterhin ohne schlechtes Gewissen die Dusche…
@Weber F.: nur ganz kurz, aber in der Genesis die mir zur Verfügung steht, ist nichts von ursprünglich gottgewolltem Geburtsschmerz zu lesen, das ist eher als Strafaktion nach dem unerlaubtem Fruchtkonsum beschrieben, so wie der Mann zu harter Arbeit auf dem Acker verurteilt wurde- nicht dass dies für uns Frauen nun ein wesentlicher Unterschied machen würde, aber wenn schon theologische Begründungen, nicht Gott was in die Schuhe schieben (oder zumindest das korrekte Übel), doch nehme erleichtert zur Kenntnis, dass G.OTT offenbar eingeloggt ist und sich rechtzeitig zur Wehr setzt. 😉
@ su studer
Danke, vielen Dank auch für den Beitrag.
@ weber f.
einfach nur schwachsinnig, was Sie da schreiben.
@ weber f.
…für was alles soll ich eigentlich noch verantwortlich sein?
@Weber: sorry ich finde ihren Text etwas wirr und auch seltsam. Sie sagen Gott persönlich will, dass wir Frauen unter der Niederkunft zu leiden haben? Warum denn? Ich dachte Gott liebt uns Menschen, warum müssen wir dann Schmerzen ertragen? Die Bibel und Genesis wurde von Menschen geschrieben und interpretiert. Also nicht von Gott. Und wie solche heiligen Schriften zum Teil ausgelegt werden ist mehr als fragwürdig, was sehr gut bei radikalen Islamisten sehen kann. Was da nicht alles Gottes Wille und Auftrag und Gott gewollt ist……. einfach nur zum Kotzen.
Und Sie wissen nun ganz genau was Gott will, also med. Versorgung ist ok, aber bitte keine Schmerzmittel, weil Gott uns Frauen gerne leiden sieht. Sehr seltsam, was Gott da alles will, zum Glück hat er die Antibiotika noch nicht verboten.
Noch seltamer finde ich wenn Sie schreiben, wir müssten solidarisch zu unseren armen Schwestern in der 3. Welt auch unter Schmerzen gebären. A ha, dann verzichten Sie doch auch einfach solidarisch auf sauberes Trinkwasser, oder Duschen sie nie? Wie dekadent, wo anders verdursten Menschen und Sie duschen damit?
Und ohne Moos ist tatsächlich AUF DER GANZEN WELT nix los, das sehen Sie ganz richtig. Klassen wird es in der Gesellschaft immer geben, fängt bei der Krankenkasse an und hört im sogenannten China auf, wo laut Regierung alle gleich sind, aber die Elite das Sagen hat und die Armen zu kuschen haben….(dass der Kommunismus nicht funktioniert sollte mittlerweile auch der Letzte geschnallt haben).
Auswandern darf natürlich jeder, dem es im reichen und dekadenten Westen nicht gefällt, steht jedem frei, nur wäre das dann evtl. etwas unbequem.
Also lassen Sie doch einfach den Frauen, welche dies möchten ihre schmerzfreie Geburt und stempeln Sie diese nicht gleich zu Sünderinnen.
PS: Mein Gott liebt mich immer noch, obwohl ich 2 Wunschsectio hatte, bin bis jetzt auch noch nicht vom Papst exkommuniziert worden. Also lassen Sie die Kirche im Dorf, wenn Sie gerne zu einem Gott beten, dem der Anblick leidender Frauen gefällt dann nur zu, aber reden sie das nicht anderen Frauen ein.
ohh jaa, diese geschichte hätte meine sein können, bis auf den geburtsschmerz,
denn ich habe mich getraut nach einer PDA zu rufen noch bevor die wehen einsetzten, so hatte ich eine schmerzlose geburt bis zum schluss.
aber aufgeklärt wurde auch ich nicht, über die folgen der extremen dehnenung, den dammschnitt, die schmerzen danach.
und auch ich musste mir von anderen müttern anhören, die eine geburt ohne schmerzmittel hatten, das ich feige sei, der schmerz gehört dazu, seit anbeginn der zeit bringen frauen unter schmerzen kinder zur welt.es sei doch das natürlichste der welt und so weiter.
aber diese frauen sind die ersten die beim zahnarzt nach einer betäubungsspritze schreien, und auch selber nicht auf die idee kommen würde, einen auf natürliche weise gebrochenen arm ohne betäubung richten zu lassen, das wurde vor 100 jahren nämlich auch noch ohne gemacht.
ich für mich weis, das nächste kind kommt im märz per Kaiserschnitt, denn diese qual, demütigung und schmerz brauch ich nicht noch einmal.
Brundhild Steiner:
Sie haben recht! Sehr wohl hat uns Gott – Gott sei Dank- einen Verstand geben…
den man aber besser nicht gegen Gottes Willen einsetzen sollte.
Gebutsschmerz ist Gott gewollt! Lesen Sie die Genesis!
Dies soll nicht heissen, dass die medizinische Versorung bei einer Normalgeburt ausbleiben soll. Im Gegenteil: Die Wöchnerinen werden analog zum medizinschen Fortschritt adequat versorgt und betreut. Aus medizinischer Sicht ist das Risiko einer Infektion oder anderen Komplikationen etc bei einem Kaiserschnitt weitaus grösser als bei einer Normalgeburt. Die von Ihnen skizzierten Horrorgeschichten aus dem Mittelalter war bezeichnend für den Zustand der damaligen Gesundheitsversorgung insgesamt und gehört längst der Vergangenheit an. Es wurden ganzen Generation wegen der schwarzen Pest etc. weggerafft! Der Mensch hat Dank seinem Gott gegebenen Verstand erfolgreich Wirkstoffe dagegen entwickelt.
Zudem könnte sich auf diesem Globus nur ein verschwindend kleiner Teil aller werdenden Mütter eine „schmerzfreie“ Niederkunft angedeihen lassen. Wer wohl: der reiche und dekadente Westen. Wir hätten wieder eine 2- Klassen Gesellschaft nach dem Motto: ohne Moos nix Los! Die menschliche Geburt ist ein erhabenes und über alle Untscheidungen wie Herkunft, Stand, Kultur, Religion, Farbe und Geld stehendes Ereignis. Unausweichlich an diesem Punkt angekommen dürfen endlich alle Mütter dieser Welt sich gleich sein!
@Brunhild: vielen Dank für deine immer wieder sehr differenzierten Beiträge. Stimme völlig zu.
@Laura: Es hat nicht immer mit der Schmerzgrenze zu tun, sondern oft auch mit der Anatomie. Mir lagen zum Beispiel Ende Schwangerschaft beide Kinder auf dem Harnleiter, was eine sehr schmerzhafte Nierenkolik verursachte. Ich war also schon vor den Geburten schon sehr erschöpft, und beim zweiten Mal brauchte ich wegen der Nierenkolik auch Schmerzmittel.
Ich bin sehr dagegen, dass eine schöne Geburt einfach Einstellungssache ist.
Wer will denn schon kein schönes Geburtserlebnis?
Silke: ja der Frauenkörper ist wirklich zum Gebären da, aber seit der Errungenschaft das aufrechten Ganges und der damit verbundenen Aenderung des Beckens, wurde es doch zunehmendes mühsamer für uns Frauen. Hilfreich ist auch nicht gerade, dass die Kinder dank vorzüglicher und ausreichender Ernährung der Mutter immer schwerer werden.
Ich glaube kein Lebewesen aus diesem Planet müht sich so ab damit wie wir, oder? Evolution quo vadis?
Provokativ: Wenn wir schon von „natürlich“ reden, müsste doch eigentlich jede Frau in der Lage sein ihr Kind selbst/allein für sich zu gebären und zwar ohne spezielle Techniken, Uebungen, Veratmungen, Betreuung, Unterstützung und grossem TAM TAM
(„Schatz, ich geh mal eben kurz ins Nebenzimmer und gebär unseren Nachwuchs, bin gleich zurück.“)
So einfach ist’s bei den meisten dann leider nicht, obwohl toll wärs ja.
Bei den Tieren ist es aber noch so einfach, weils sonst tödlich für Mama wär, wenn sie sich noch einen halben Tag im Busch von der Niederkunft erholen müsste. Und bei Komplikationen stirbt Mama und Baby sowieso, natürliche Auslese.
Fazit: wir bzahlen den Preis der Evolution und gebären schwerer als unsere „Schwestern“ in freier Wildbahn. Wir haben dafür aber mehr Hirn und Wissen und können uns helfen. Quid pro quo also 🙂
@Laura: Du hast hier eventuell etwas missverstanden, mein Post bezieht sich auf Silkes Aussage dass sie davon überzeugt sei dass sich KS-Frauen alles schönreden. Dann versucht sie diesen Vorwurf mit „jede soll bitte selber entscheiden“ abzuschwächen. Und ich wollte sie damit konfrontieren, selber nicht den anderen Schönrederei zu unterstellen, wenn sie diesen Vorwurf selber ja auch nicht entgegennehmen will.
Keine Angst, ich kenne selber auch Frauen die es toll erlebt haben und ich glaube ihnen das auch. Ich fomuliere hier ein bisschen prägnant um diejenigen aufzuwecken, die immer noch daran festhalten, dass es bei der richtigen Einstellung/Hebamme etc. für jede toll sein müsste.
Ich hab in keinem Post ein tolles Geburtserlebnis angezweifelt, noch werte ich Silkes Erfahrung. Ich streich einfach den Widerspruch in ihrer Aussage fett an.
🙂
@Brunhild
du hast eine nicht so schöne Geburt erlebt, ok, aber es gibt wirklich Frauen, die brauchen das nicht „schönreden“ wenn sie weder Schmerzmittel noch sonst etwas erhalten während der Geburt. Menschen empfinden unterschiedlich, ich habe zum Beispiel eine extrem hohe Schmerzgrenze (bin mit gebrochenem Bein noch einen ganzen Nachmittag Ski gefahren, ohne es zu merken).
Für mich war weder die Geburt schmerzhaft noch eine KS-ähnliche Narbe, die mir später verpasst wurde. Nimm es doch einfach als Erfahrung einer anderen Frau ohne zu werten, ohne von dir selber auszugehen. Ich bin der Meinung, dass jede Frau das für sich selber entscheiden muss, nur weil ich die Geburt als „easy“ empfunden habe, heisst das doch noch lange nicht, dass andere das auch so erleben müssen.
@Silke W.: gleiches Recht für alle, einverstanden? Ich unterstelle Ihnen nicht, dass Sie Ihre Naturgeburterfahrung schönreden, (und ich freu mich wirklich aufrichtig für jede Frau die weder erschöpft (durch eine anstrengende SS) in die Geburt gehen musste, noch diese zu desaströs erlebt hat. Aber Sie unterstellen im Gegenzug den „positiver-KS-gehabt-Frauen nicht, den KS bloss schönreden zu wollen. Dann verlöre Ihr Appell „aber bitte, jede Frau soll selbst entscheiden“ auch ein bisschen den sarkastischen Unterton…, oder unterstelle ich Ihnen da bloss etwas?
@Silke W: Ob eine Frau klein und schmal ist sagt tatsächlich nicht unbedingt etwas aus. Es kommt lediglich auf die Grösse des KLEINEN Beckens an. Wenn diese knöcherne Oeffnung eng ist, so dass nicht mal der Kopf des Baby tiefer rutschen kann wirds schwierig.
@Silke W: Sie sagen Frauen die schnell nach einer Sectio wieder auf den Beinen sind, reden sich diese schön???? Ich war auch am 2. Tag nach dem Kaiserschnitt fast schmerzfrei und ich rede mir nichts schön, kommt wohl auch auf den Operateur an, wie er die Bauchdecke öffnet und ob er sein Handwerk versteht. Nur weil der Heilungsprozess bei ihnen sehr schmerzhaft war, gilt das nicht für andere. Genauso wie ihre 2 schönen natürlichen Geburten für andere Frauen die Hölle sein können. Jede erlebt dies nun mal anders. Schön, dass es bei ihnen so gut geklappt hat.
Ich, für mich, möchte aber nicht in einem Geburthaus liegen, wenn plötzlich die Herztöne des Kindes abfallen und das Kind sofort geholt werden muss, was dann, wenn jede Minute zählt?
Ich hab da leider nicht soviel Vertrauen in Mutter Natur und würde auch nicht die Gesundheit meines Kindes dafür aufs Spiel setzen. Für mich kam deswegen auch nur ein Spital als Entbindungsort in Frage, die haben ja mittlerweile auch super schöne Gebärzimmer mit allem PiPaPo, plus die Sicherheit für den Notfall.
Das mit dem „sich auf den Schmerz einlassen“ halte ich für ein Märchen, natürlich geht es besser wenn man sich entspannt und sich nicht dagegen wehrt, aber das ist bei heftigsten Schmerzen wohl einfacher gesagt als getan, da müsste man schon ein halber „Meditations-Guru“ sein um solche Techniken wirklich beherrschen und erfolgreich anwenden zu können.
(Habs mal versucht bei Kopfweh: einfach an was anderes denken, sich damit abfinden, es wegdenken, entspannen und wegatmen……. ich hab nach einer halben Stunde ein Schmerzmittel eingeworfen ;-))
Heute hab ich Kopfweh.
„Die Evolution wird’s schon irgendwie richten“ – Die Evolution richtet es also via Migräne.
„in ein, zwei Millionen Jahren“ – Das gegenwärtige Programm wird am 21.12.2012 beendet. Ein Reboot ist danach nicht mehr möglich. Steht so in den Eula’s der Microsoft.
Ich habe beides erlebt, Kaiserschnitt und dann zwei wundervolle natürliche Geburten im Geburtshaus. Beim Kaiserschnitt hat man zwar keine Schmerzen bei der Geburt aber danach und ich bin mit Sicherheit kein wehleidiger Mensch. Ich bin direkt am nächsten Morgen aufgestanden und habe meinen Wurm selbst versorgt, ehrlich es war die Hölle. Selbst als ich zu Hause war konnte ich mich noch nicht vernünftig bewegen und jeder der sagt es sei anders, erzählt in meinen Augen nicht die Wahrheit und redet sich einen Kaiserschnitt schön. Aber bitte jede Frau soll selbst entscheiden. Die Geburten meiner anderen beiden Kinder waren für mich das höchste der Gefühle und im Geburtshaus kann man selbst bestimmen in welcher Position es einem am besten gefällt. Frau muß sich auf die Schmerzen einlassen und ihren Körper machen lassen, denn dieser ist dazu bestimmt zu gebären.
Ich finde es persönlich schade, das heute mehr und mehr von Kaiserschnitt gesprochen wird und die natürliche Geburt, auch in vielen Dokusoaps als höllisches MAssaker hingestellt wird. Vielen Frauen wird Angst gemacht, Angst verkrampft und Verkrampfungen lösen stärkere Schmerzen aus.
Ich bin klein und schmal, meine Kinder hatten alle einen Kopfumfang von 37 cm und waren über 4 Kilo schwer. Hätte ich auf die Ärzte gehört, hätte ich 3 KS bekommen, zum Glück hab ich meine Hebamme getroffen und bin eines besseren belehrt worden, denn nur weil man klein und schmal ist, heißt es nicht, dass man keine großen Kinder gebären kann. Die Geburten waren schön und schnell und völlig komplikationslos und das sogar ohne Schmerzmittel. Wir sind nach vier Stunden wieder nach Hause gefahren und ich war fit. Schöner kann ich mir eine Geburt nicht vorstellen und in meinen Augen ist und bleibt Geburt reine Einstellungssache.
@Reboot All: sie vergessen in ihrer Theorie leider ein kleines nicht unwichtiges Deteil. Die Evolution kann nur „etwas richten“, wenn das untaugliche, was sich nicht bewährt verschwindet, sprich stirbt und seine Gene nicht mehr weiter geben kann.
Ergo müssten alle schwergebärenden Frauen, mit engen Becken, oder jene die die Angewohnheit haben zu grosse Kinder auszutragen bei der Geburt sterben. Das war wohl füher so. Heute mit der modernen Medizin hat die Evolution nicht mehr viel zu sagen. Da überleben auch Kinder mit Schäden (Erbkrankheiten, fehlerhafte Organanlagen…), die früher gestorben sind und geben ihre Gene, wenn sie Erwachsen sind weiter…… also nichts mit nur die besten, schnellsten, klügsten, schönsten…. was auch immer überleben. Wir befinden uns Zum Glück nicht mehr in der Steinzeit.
Vergessen sie die Evolution und hoffen besser auf die Forschung und Medizin ob nun alternativ oder Schulmedizin sei jedem selber überlassen.
@Weber F.: ich möchte ergänzen “ Milliarden von Müttern etc haben seit je her unter Schmerzen und Tränen geboren“ und sind dabei manchmal jämmerlich verreckt, oder auch in den Wochen danach- dieses nicht ganz unwesentliche Detail fehlt noch.
Und so soll es natürlich nicht bleiben, gottseidank hat uns dieser Gott mit einem Verstand beschert. Und gewisse medizinische Errungenschaften sind gar nicht mal so schlecht.
Die Menschheit ist tatsächlich arm geworden, aber mir scheint die Hauptprobleme liegen auf ganz anderen Gebieten als der modernen Geburtshilfe… 😉
So wie die Lust bei der Zeugung, so ist der Geburtsschmerz etwas natürliches und Gott gewollt…und so soll es auch bleiben!!
Milliarden von Mütter haben Milliarden von Kinder seit je her unter Schmerzen und Tränen geboren.
Übrigens: Es leidet nicht allein die Mutter. Für das Kind bedeutet die Geburt der grösste Stress den es im Leben je erfahren wird. Auch dies ist Gott gewollt und Ausdruck des Kindes……ich will leben!! Schmerz ist auch Leben, wie Liebe und Freude!
Die Behauptungen und Forderungen von N.A. der Gebutsschmerz sei ein vorsintflutliches Relikt und der Schmerz sei nicht zeitgemäss und gefälligst abzuschaffen ist lediglich Ausdruck einer völlig degenerierten und dekandenten Generation mit einer völlig widernatürlichen Anspruchshaltung. Alles was im Leben anstrengt, schmerzt, nervt etc. soll augeblendet werden, am Besten indem man sich mit Drogen zudröhnt und Partys feiert und in der Ausnüchterungsphase solchen unsäglichen Unsinn schreibt. Wer sich gegen diese natülichen Gesetzmässigkeiten stellt, der stellt sich auch gegen Natur und den Menschen selbst und denen sollte man dereinst, wenn sie auf dem Sterbebett liegen gefälligst auch die Kehle durchschneiden damit sie den Todesschmerz nicht erleiden müssen.
Genau so wie N.A. haben auch die Leute zu Noas Zeit gesprochen….vor der grossen Sintflut. Menscheit wie arm bist Du geworden!
Die Evolution wird’s schon irgendwie richten. Wenn sich das momentane Gebärkonzept des Menschen als wirklich untauglich erweist, wird es die Evolution in ein, zwei Millionen Jahren verbessert haben. Dann flutschen entweder die Babies nur so raus oder der Mensch ist einfach von der Bildfläche verschwunden.
Bis dann haben wir – als vernachlässigbare Figuren – noch etwas Spass am Spiel des Lebens und amüsieren oder ärgern uns an den Geschichten von Frau Althaus.
stefanie Hauter
Einfach etwas erzählen, wo sind die Belege?
Unsere Kaiserschnitt Babys waren in ihrem ersten Lebensjahr nicht ein einziges Mal krank. Während sämtliche Babys in unserem Nachbarn- und Bekanntenkreis immer wieder krank waren (sämtliche „natürlich“ geboren).
Sie hatten auch keine Traumata oder ähnliches. Schliefen gut, waren und sind zufriedene Kinder und wir hören von erfahrenen Müttern und Erzieherinnen immer wieder es wären einfache Kinder.
Fazit: Was da alles erzählt und behauptet wird…. ich schliesse auf religiös anmutende Überzeugungen.
Gedanken und Emotionen durchfluten mich, wenn ich dies hier alles lese. Ich habe vor 7 Monaten einen 54cm grossen und 3950g schweren Jungen auf natürliche Weise im Geburtshaus zur Welt gebracht. Wir waren von der schnellen Truppe, trotz Grösse und Gewicht. Nach 90 Minuten war er da. Ich habe die Geburt in der Wanne und die Intimität im Gebärzimmer sehr genossen. Nur meine Hebamme und mein Freund waren dabei.
Ich verstehe Frauen, für welche die Geburt furchtbar war. Aber ich denke und finde, dass jede Frau es so machen soll, wie es für sie stimmt. Auch wenn sie vor den Wehen gesagt hat, dass sie eine natürliche Geburt will und es dann aber während den Wehen nicht mehr aushält, soll sie die Hilfe in Anspruch nehmen die sie braucht, denn so ist die Chance grösser, an eine wunderschöne Geburt zurück denken zu können.
Ich habe das Ganze übrigens ohne Schmerzmittel geschafft, es geht also, aber ich denke, es kommt auch immer drauf an, wie man mit dem Schmerz umgehen kann und wo die eigene Schmerzgrenze ist. Aber wie gesagt, ich finde es wichtig, dass sich die Frau dabei wohl fühlt, egal wie sie sich entscheidet.
Allerdings finde ich es Schade, dass die Geburt im Geburtshaus nicht ganz von der Krankenkasse übernommen wird, obwohl diese deutlich günstiger ist, als eine Geburt im Spital.
die verschiedenen Geburtsberichte sind sehr interessant zu lesen. Die geburt ist für uns Frauen ein Erlebnis das uns nie mehr loslässt, und an die ich sehr gerne zurückdenke. Ich konnte 3 total verschiedene Geburten erleben. Die Erste war ein Notkaiserschnitt wegen Wehenstopp. Ich war so froh das Baby endlich zu haben, aber auch so unendlich müde von den stundenlangen Strapazen mit Einleiten, Wehentropf, spazieren…Zudem hat mich der Kaiserschnitt etwa 1 Woche sehr geschmerzt und Heben sollte man ja auch nicht ein paar Wochen lang. Wer macht das schon?
Die 2. Geburt musste wieder eingeleitet werden da ich schon 2 Wochen über Termin war. Die Wehen waren heftigst, obwohl auf dem Wehenschreiber noch fast nichts zu sehen war. Ich konnte sie nicht verarbeiten da sie irgendwie diffus waren, also liess ich eine PDA machen. Was für eine Wohltat! Herrlich, kurz einbisschen schlafen und dann das Kind zur Welt bringen. Leider waren meine Pressfähigkeiten nicht mehr vorhanden und es wurde eine Vakuumgeburt. Das hätte ich meinem Baby wirkich ersparen wollen. Wir erholten uns aber beide ausgesprochen schnell und hätte ichs organieiert gehabt wären wir auch gleich wieder nachhause.
Bei der dritten Geburt wollte ich nun aber alles, aus meiner Sicht, perfekt. ALso habe ich mich mit Hypnobirthing vorbereitet,habe während der Geburt immer aushaltbare Schmerzen gehabt ,die Austreibung selber war kurz und heftig. Ich kann aber sagen, nein, diesmal wars nicht schlimm, überhaupt nicht, es gibt wirklich Geburten die sind traumhaft schön. Aber jede ist anders, es muss für einen selber stimmen. Ich bin froh konnte ich auch noch eine sogenannt natürliche Geburt erleben.
Kein Wunder steigen unsere ‚Gesundheitskosten‘ ins Unermessliche: Sogar fürs Gebären fordert man offenbar routinemässig Narkosen, Spezialeinheiten, Operationssäle, Careteams – oder, wenn einem diese medizinischen Fortschritte ‚vorenthalten‘ werden, einem nicht bitte genau vorausgesagt wird, was auf einen zukommt, Spezialleute um ein ‚Trauma‘ zu überwinden. Aber wie bitte hätte man wissen sollen, wie die Frau empfinden wird? Was sie aushält? Wo ihre Grenzen liegen? Worte erreichen, wenn sie gezielt sind, einiges, aber nicht alles – was der Text an sich beweist: Die Aufzählungen hätten noch Seiten füllen können, sie schmerzen physisch dennoch nicht. Eigenverantwortung?
@Mia: „dafür ist es danach totlal vorbei“, ich freue mich für jede Frau bei der das so war/ist/sein wird. Aber nicht bei jeder Bio-Geburt ist es danach total vorbei… . Beim 1.Kind spielt es uU. noch nicht so eine Rolle ob man für die nächsten Monate total erschöpft durch den neuen Familienalltag wandelt, sobald aber Nummer 2 und 3 in Sichtweite sind, muss man es sich gut überlegen welche „Geburts-art- folge-Risiken man wie gewichtet. Ich war mit Schnitt im Bauch extrem viel schneller wieder da als bei den Biovarianten.
@LLoys: hm, hat dieser Mann auch Erklärungen dafür, warum die Sterberaten für Gebärende viel höher sind, wenn sie nur von Biofrauen umgeben sind? Sprich in sogenannt naturnah gebärenden Ländern?
Tatsächlich gibt es auch Babys, die einfach mal so rausrutschen. Bei der Geburt meiner Enkel, (sie sind eineiige Zwillinge ), vor 6 Jahren, sass meine Tochter, morgens um 1.30 Uhr auf der Toilette . Die Fruchtblase war bereits ausgetreten, und das in der 26. Schwangerschaftswoche. Ich als Laie, konnte bereits erahnen, dass die Geburt bald bevorstand. Die Krankenwangen waren bestellt und das lange bange Warten fing an. Doch nach einer Viertelstunde machte es Platsch und der Erste viel kopf-
voran ins WC hinunter. Bei einem Kampfgewicht von gerade mal 1200 Gramm und einer Grösse von 35 cm , hielt sich der kleine Junge aber mächtig ran. Ich konnte ihn entbinden und warm verpacken bis endlich nach 35 Minuten 3 Krankenwagen vorfuhren. Dann war auch der Zweite an der Reihe. Jeder wurde separat ins Spital gefahren und dann fing die Leidenszeit erst richtig an. Schlussendlich ist alles gut ausgegangen, die Jungs sind super zwäg, ein Dank an die Ärzte.
Mit besten Grüssen
Peter Stutzer
Über Geburtsschmerzen zu urteilen als Mann, wäre ziemlich vermessen. Über die Erfahrung als Mann bei 2 normalen Geburten kann ich was sagen. Meine Partnerin hat im Nachbarland unsere Kinder auf die Welt gebracht. Und erhielt beide Male eine Periduralanaesthesie. Diese ist, wenn richtig gemacht ein Segen für die Frau, sie nimmt zwar nicht alle Schmerzen aber gibt doch mal 2 Stunden Erholungszeit. Was ich nicht begreife ist, dass man nicht spätestens nach 8 Stunden eingreift in Basel sondern auf Wunsch Gebärende 13-16 Stunden lang sich Quälen lassen, eventuell nur weil es sowas wie Gruppendruck gibt der vorgibt möglichst lange eine normale Geburt zu versuchen. Was die Intimität angeht so gibt es in Frankreich genau 2 Hebammen und 1 Arzt/Ärztin die den Raum betreten. Wenn man als Mann aus dem Gebärzimmer kurz raus will muss man sich anmelden und wird abgeholt. Mann bewegt sich also nicht frei rum und es ist auch keine JeKaMi für angehende Assistenzärzte.
@Nicole Althaus
Im Nach herein hatte ich nur noch Augen für meine Kleine, nur der Anästhesie-Ärztin hätte gerne nochmals gedankt. Leider hab ich sie nicht mehr gesehen. Aber warum schämen? Die sehen das ja eh jeden Tag. Für die ist das nichts „gschämigs“…
@ mira: Während der Wehen war es mir auch piepegal, wieviel Personal mir zwischen die Beine geschaut hat. Allerdings kann ich mich noch sehr gut erinnern, dass ich danach nur mit gesenktem Kopf durch die Maternité gelaufen bin, weil ich mich bei jedem Weisskittel gefragt habe, ob der meine Scham kennt und ich nicht mal seinen Namen.
@LLoys: tja ein Geburtshaus oder eine Hebamme, die Steisslagen sogenannt natürlich auf die Welt holen, gibt es nicht. Zumindest nicht in der Schweiz. Und ehrlich: vielleicht wäre es angenehmer gewesen im privateren Rahmen aber ich bezweifle ob weniger schmerzhaft. Ich weigere mich einfach zu glauben, dass Frauen diesen Schmerz aushalten müssen, um den kindern einen guten Start zu ermöglichen
@ Claudia – ironischer weise wurde mir ja gerade an einem dieser wunderbaren Besuchstagen im Gebärsaal eingeredet, dass eine Pda eben nicht das Beste für die Geburt sei , dass man auch Steisslagen normal Gebären könne – alles eine Frage der Einstellung. Und als ich laut anzweifelte, ob Duftkerzen und Pezzibälle wirklich schmerzlindernd seien, wurde ich von Hebammen und anderen hochschwangeren Müttern mit verachtenden Blicken beworfen. Das war vor 10 Jahren – ich hoffe schwer, dass sich in der Zwischenzeit was geändert hat. bin mir aber angesichts des inneren Kampfes meiner hochschwangeren Freundin, wie sie gebären soll, gar nciht sicher. Der Tenor ist noch immer sehr laut hörbar: Ich sollte es doch wenigstens Versuchen, sonst bin ich feige und eine Rabenmutter.
Es gibt sicher Frauen die leicht gebären, sonst gäbe es ja keine Babys die plötzlich im Taxi oder schon zu Hause einfach mal so „rausrutschen“. Also gibt es auch sanfte Geburten hängt auch von Grösse, Lage des Kindes, Becken der Frau, Einstellung ect. zusammen. Jede Frau soll selber entscheiden können was und wie sie es gerne haben möchte. In den letzten Jahren wurde ja der Wunschkaiserschnitt von gewissen Kreisen geradezu verteufelt und die Frauen verurteilt zu bequem zu sein um „normal“ zu Gebären…. Es wurde gesagt, das sei nicht gut für das Baby, von den mögl. Komplikationen, für die Mutter, bei einer Operation ganz zu schweigen. Wie brutal eine nat. Geburt für die Mutter sein kann wird aber verschwiegen, (Na ja Mutter Natur ist nun mal brutal, ist ja bekannt) oder gar dass es dem Baby auch schlecht gehen kann während so einer Geburt, abfallende Herztöne, von Geburtsschäden wegen zu wenig Sauerstoff ganz zu schweigen.
Ich ein kleines, schmales Persönchen mit einem 4200 gr Baby im Bauch hatte einen Kaiserschnitt und war begeistert, am 2 Tag waren die Schmerzen am Bauch auch fast weg, wo meine Zimmernachbarin noch arg am Jammern war, weil „untenrum“ alles weh tat, da sie ja auch dort genäht werden musste…..
Beim 2. Baby war klar, natürlich wieder ein Kaiserschnitt, hmmmm, bin ich jetzt eine Versagerin, nicht ganz Frau, oder ein Feigling? Ist mir doch egal. :-)))) Mir gehts gut und den Kindern auch.
Bin weit davon entfernt, ein Halleluja auf die „natürliche“ Geburt zu singen, aber ich habe die einfach als viel angenehmer erlebt. Unter den Medis kann man gar nicht mehr richtig mitmachen, mit Wehenförderer nehme nicht nur die Wehen zu, sondern auch die Schmerzen, die werden sogar unerträglich, was sie ohne diesen Förderer bei mir nicht waren. Ohne Schnitt im Bauch ist man einfach viel schneller wieder da. Aber das ist ein höchstpersönlicher Entscheid und sollte keine „liebe Mutter-böse Mutter“ Kontroverse auslösen. Man muss einfach wissen, was Sache ist, und welche Konsequenzen welcher Weg eben hat. Mir persönlich war es halt lieber, da mal durchzuhalten, aber dazu muss man auch Schmerzen aushalten können. Dafür ist es danach total vorbei. Die gleiche Diskussion ist diese leide Stilldebatte, „toll“, wer still, „Versager“, wer nicht. Das ist doch Quatsch. Natürlich hat Stillen Vorteile und deshalb habe ich auch gestillt. Aber es ist alles andere als nur schön, man hat Brüste, die schmerzen, anfangs entzündete Brustwarzen, die höllisch weh tun, wenn das Baby dran saugt. Ist die Brust voll und das Kind nicht hungrig, läuft die Milch von alleine und man muss Minipampers in den BH legen…. sooo sexy! Es ist so, basta. Auch wenn ein Kind das grösste Glück auf Erden ist.
@LLoys
Als meine Wehen so richtig einsetzten, war es mir piep-egal, wie viele Leute im Raum waren. Unter solch starken Wehen denkt man doch nicht mehr ans Flüchten. Nur noch an „wie kann ich machen, dass die Schmerzen aufhören“.
Im Gegenteil, ich machte mir Sorgen, wenn der Arzt oder die Hebamme heraus gingen und uns kurz alleine liessen…
Seit Jahren bieten Spitäler und Hebammen Tage der offenen Tür wo man sich informieren kann, das sollte man nutzen und sich vorher überlegen, was dort gesagt wird. Man übernimmt ja auch sonst im Leben nicht jedes Geschwätz.
Wenn die Ärztin oder Arzt einen Kaiserschnitt empfehlen, dann würde ich darauf zu hören, schon zum Wohle des Kindes. Ich habe zwei „normale“ Geburten gehabt, natürlich mit stundenlangen Wehen, ich finde das auch grundsätzlcih als natürlicher, dem Kind wir das Fruchtwasser aus der Lunge gepresst was besser für die Lungen ist etc.
Aber wenn sich Komplikationen wie Steissgeburt angesagt hätten, dann bestimmt nicht. Wie schon erwähnt, wir müssen ja nicht irgendwelchen Märchen von Ur-Müttern hinterherjagen und unter allen Umständen auf moderne Medizin verzichten. Aber entscheiden tun ja die Frauen selber, also denkt!
Vielleicht zur Inspiration ein Auszug aus dem Buch von Grantly Dick-Read. Die Anwesenheit vieler Personen kann eine natürliche Geburt sehr erschweren. Es ist keine Alltagssituation sich auf diese Weise vor anderen Leuten exponieren zu müssen und logisch sperrt sich der Körper da etwas. Diese Situation allein verursacht Stress. Die Bedingungen für eine natürliche Geburt müssen verbessert werden. Gebärende brauchen mehr Privatspäre-was übrigens allgemein in Spitälern ein Problem ist. Der Unterschied vom Umgang mit dem Körper im Spital im Gegensatz zum Alltag ist extrem gross. Es sind also gar nicht nur Schwangere davon betroffen. Der Umgang mit Schwangerschaft und Geburt zeigt all die Schwierigkeiten und Problemfelder der Medizin versus Naturmedizin auf. Analog zum Nachholbedarf in der Forschung für ökologische Produkte, müsste auch viel mehr geforscht werden, was einer natürlichen Geburt hilft. Auch der Kaiserschnitt ist kein Spass!
Der versprochene Auszug des englischen Arztes Dick-Read:
Dick-Read explained it in this way: when a woman is in a state of fear, messages are sent to the body telling it there is a danger out there that must be fought or run away from. Blood and oxygen are instantly sent into the arms and legs enabling the frightened woman to fight the danger or run away. In order for this to happen, however, blood and oxygen must be drained from other organs which the body considers nonessential for fight or flight. This is why we turn white when we’re afraid. The body assumes that our leg muscles need blood and oxygen more than our face does.
Unfortunately, when it comes to fight or flight, the uterus is considered a nonessential organ. According to Dick-Read, the uterus of a frightened woman in labor is literally white. Because it is deprived of „fuel“ – blood and oxygen – it cannot function correctly, nor can waste products be properly carried away. Hence, the laboring woman experiences not only pain, but a multitude of problems. The solution, he believed, was twofold: not only do women need to stop being afraid, but doctors need to stop interfering in the process. Laboring women do not need to be poked, prodded, and drugged. Instead, they need to be calmly encouraged, or simply left alone so their bodies may work unhindered.
Halleluja! Ich dachte immer, ich sei die Einzige, die das Hebammen-Geschwafel von der natülichen Geburt nicht mehr hören kann (als dreifache Kaiserschnittgebärende ohne Milch in den Brüsten wurde ich denn auch ziemlich geschnitten). Und jetzt festzustellen, dass es eine Horde von intelligenten Frauen gibt, die nichts auf diese Leier geben ist eine Offenbarung!
Danke für den Artikel! Endlich mal jemand, der ehrlich ist und nicht alles verklärt!
Liebe Frau Althaus, sie sprechen etwas an, was mir so nicht bewusst war, aber auf Grund meiner eigenen Erfahrung sehr viel Zustimmung auslöst. Tatsächlich wird die „natürliche Geburt“ völlig verklärt. Dieses Dogma geht Hand in Hand mit der Vorstellung, dass es die Natur nur gut meint mit uns Menschen und dass der Einzige Störfaktor in dieser göttlichen Harmonie der Mensch ist, der immer wieder vom rechten Weg der Natürlichkeit abweicht. Abgesehen von den Klimaschwankungen mit welchen die Natur immer wieder die grössten Massenmorde angerichtet hat, hat sich die Natur so viele gemeine Krankheiten ausgedacht, dass wir Menschen ein wenig stolz sein können auf unsere unnatütliche Medizin, mit welcher wir einige dieser Krankheiten besser bekämpfen können. Frau Althaus bemängelt zu recht, die moderne Medizin ist in den Kreissälen nicht angekommen. Das ist skandalös. Mindestens medikamentöse Schmerzlinderung sollte so selbstverständlich sein, wie beim Zahnarzt. Ich finde den Artikel übrigens überhaupt nicht amüsant und kann nicht ganz folgen, wie ein anderer Leser davon schreibt, dass er sich fast totgelacht hat. Sarkasmus ist manchmal die einzige Möglichkeit, wie man sich gegen ohnmächtige Wut „wehren“ kann und das tun Sie mit Bravour und Intelligenz. Die erste Geburt meiner Frau war eine Katastrophe. Die Hebamme, die rechtzeitig nach Hause wollte, hat auf dem Bauch herumgedrückt, bis die Herzschläge unserer Tochter erschreckent abfielen. Sie bekam Stress und rannte aus dem Gebärsal. Zum Glück kam der Arzt mit viel Ruhe. Die Wehen und Geburtsschmerzen waren unübersehbar etwas, was die Kräfte meiner Frau überstieg. Gratulationen so etwas überstanden zu haben, haben immer auch einen zynischen Unterton, da die Frau ja keine Wahl hat. Ich stand auch ziemlich unter Schock, habe aber irgendwie durchgehalten. Auch wenn meine Frau vielleicht nicht ganz so extrem gelitten hat wie Frau Althaus, war es mehr als genug. Als Mann habe ich mir gesagt, nein das machen wir kein zweites Mal! Der freundliche Arzt hat natürlich sein Programm durchgezogen, mit Dammschnitt und wüstem zusammennähen danachr. Der Mann war ein freundlicher Sadist. Keine Ahnung was ihn zu so einem Arschloch gemacht hat. Mann und Frau ist nach der Geburt zu benommen, um sich gegen solche abgrund tiefen Bösartigkeiten wehren zu können. Die zweite Geburt ist dann zum Glück viel besser gegangen. Es gibt Frauen die leichter gebären als andere. Das ist schon von der Anatomie her unvermeidbar. Drum sollte es selbstverständlich sein, je nach dem jeder Frau durch medizinische Unterstützung zu helfen.
Das Märchen von der sanften Geburt“ – das ist wirklich ein märchen. ich frage mich weshalb frau nicht dazu stehen will/kann, dass diese schmerzen alles übertreffen. was ich aber auch sagen will/muss, ist die tatsache das sie an bedeutung verlieren wenn man sein kind dann im arm halten darf und es zum ersten mal einen deiner finger mit seiner kleinen hand umschliesst. da wird einem wieder einmal bewusst was für ein wunder das menschwerden ist.
ich bekomme anfang des nächsten jahres mein erstes enkelkind und die schwangerschaft meiner schwiegertochter lässt vergangene erinnerungen wieder zu tage treten. ich freue mich sehr, dass meine schwiegertochter einen mann an ihrer seite hat der die höhen und tiefen einer schwangerschaft mitgeniesst und sich mit mitträgt. gemeinsam das erleben zu dürfen ist das schönste was ein paar zusammen erleben darf und verbindet – was auch immer kommen wird..
vielen herzlichen Dank für den ehrlich geschilderten Artikel von Nicole Althaus! Sie spricht mir aus der Seele wie auch Brunhild Steiner! Ich war sogar 5x zu feige einen Wunschkaiserschnitt zu wünschen aufgrund schon genannter Versagensvorwürfe/-blicke!anderer!Und wehe, das Kind hätte dann noch was…wäre dann ja sonnenklar woher!? Mit reiferem Alter und aufgrund meiner Erfahrungen konnte ich mich dann doch noch zu 2 Wunschkaiserschnitten durchsetzen, was auch kein Spaziergang ist, würde aber nie mehr was anderes wählen und ich hatte auch schon PDA!
Genau so läuft es… Nachdem ich beim ersten Kind verladen wurde und dieses entsprechend belämmert auf die Welt kam [„ich hänge Ihnen hier nur etwas an, dass es schneller geht…“ (und dann geht es schneller und tut auch sehr viel mehr) „ich spritze Ihnen hier etwas gegen die Schmerzen…“], habe ich beim zweiten in Sachen Medis gestreikt, geflucht, gelitten, aber immer nur eine Minute lang, dann war wieder eine Minute völlig schmerzfrei etc. Die Kleine war dann topfit, ich auch, obwohl es gar nicht rasch ging. Ein Bauchschnitt ist einfach unpraktisch mit einem Neugeborenen. Man kann es schlecht tragen, die Narbe tut weh, und die Rückbildung will auch nicht so richtig. Habe das auch mitgemacht, aber nicht wegen Kaiserschnitt, zum Glück, denn ich musste meine Brüll-Babies stundenlang rumtragen…
Ergänzung, zumindest sollte zwischen geplantem, und Notfall-ks mit vorherigem Drama unterschieden werden, wobei im letzteren Fall die Kinder wohl noch schlechter fahren, wenn versucht würde sie auf natürlichem Weg irgendwie rauszubringen…
und wie’s der Mutter dabei ergehen würde mal elegant übersehen… 😉
@Stefanie Haueter: ist das nun nicht ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt?
Die 1.Geburt war spontan, zu Fuss ins Spital, 3h später war das Kind da und ich kollabiert. Nachfolgend 6 monatelang (frau will schliesslich das Beste fürs Kind) abwechselnd stillen, nachschöppeln, wickeln, abpumpen zur Milchanregung, Stilltee trinken, stillen etc. Die 2.Geburt wurde nach Terminverstreichen auf meinen Wunsch hin eingeleitet, weil ich keinen weiteren Tag mehr knierutschend und 24h-übel durch den Tag wollte. (wie auch schon bei der 1.SS) PDA bei eigenem Wunsch auf Einleitung? Aber nicht wirklich, oder?! Die Schmerzen waren, entschuldigung, satanisch, denn es gibt keine Pausen zwischen den Wehen und sie äussern sich noch heftiger (ja, „noch“ ist möglich, ich hätts auch nicht gedacht…) Auch hier bin ich als erstes mal kollabiert, die Still/Abpumpsessions hab ich allerdings um 2 Monate verkürzt. Die 3.Geburt war ein Wunschkaiserschnitt aufgrund Erschöpfung, es hat zwar jeder (im Spital) genickt wenn ich erklärte weshalb, aber bis zu letzt wurde ich drauf hingewiesen, dass ich meine Meinung ohne weiteres noch ändern dürfte…, tat ich nicht. Der Aufsteller am Ganzen war das Telefon der Disposition mit Terminvorschlägen für die Sectio „welches Datum hätten Sie denn gerne?“
Nach der Sectio erzählte mir die Oberärztin, dass die Tochter quer im Bauch lag (das sah man dem Bauch allerdings auch an, eher rechteckig als was anderes) und die Nabelschnur um Hals und Arm/Schulter gewickelt hatte… . Und, ich war noch NIE so fit nach einer Geburt, was auch vom med.Personal erstaunt zur Kenntnis genommen wurde. Konnte dazu nur lapidar äussern, dass ich schon gewusst hätte weshalb ich Sectio wollte. Und, meine Tochter die während der SS am meisten Medikamenten ausgesetzt war plus der Sectio zum Schluss, sie ist die robusteste und motorisch aktivste, hat bis jetzt keine Allergien obwohl sie als Tüpfelchen auf dem i nur 11 Wochen gestillt wurde, weil mir der ganze Zirkus endgültig reichte. Die beiden Brüder hingegen hatten/haben beide Allergien, der eine eine sehr schwere (glücklicherweise seit paar Jahren geheilt)
Mit dieser Kaiserschnittkinder habens viel schwerer-These sollte aufgeräumt werden.
Sehr geehrte Frau Althaus,
kennen Sie die Bücher von Joseph Chilton Pearce? (z.B. „Evolutions End“)
Ich verstehe ihre Wut und finde es tragisch dass NACH der Geburt die Mutter noch immer völlig alleine gelassen wird mit ihrer Erfahrung und ihrem Schmerz. Was unserem Geburtswesen fehlt ist nicht die Technologie, sondern wie sie erwähnen eine aufgeklärte und aus unbedingt auch ganzheitliche Geburt.
Doch weder ein Kaiserschnitt (ohne Traumaaufarbeitung) noch das Dogma der „natürlichen Geburt“ sind die Lösung. Was wir brauchen ist zu aller erst ein aufgeklärtes Verständnis was eine Geburt ist und was Babies sind und welche Kräfte bei der Mutter und beim Baby mitspielen. Eine PDA die das Baby betäubt und es die Geburt „ohnmächtig“ erleben lässt mag für die Mutter angenehmer sein, aber ob das unseren Kindern hilft?
@Hotel Papa: Ja , aber dem Hokuspokus fehlt dann der Cowboy Stiefel, Duster und Hut und die ganze Jahrmarktsrethorik.
Schmerzempfinden ist doch etwas sehr individuelles, wo einige an ihre Grenzen stossen, spüren andere bloss ein kleines Ziehen. Was ich nicht nachvollziehen kann ist diese Wertung, nehme ich Schmerzmittel zu Hilfe, bin ich ein Feigling, der sich der Sache Geburt nicht stellt, nehme ich keine Schmerzmittel, will ich allen beweisen, dass ich eine „würdige Mutter“ bin, die alles aushalten kann um des Kindes Willen. Wie ich es auch mache, ich mach es nicht allen recht und ich ernte so oder so Kritik, dabei ist Gebären doch etwas, was man als Nichtbeteiligter nicht beurteilen kann. Ich kann zwar beurteilen, wie ich mich damals fühlte, aber ich fühle weder die Schmerzen noch die Ängste noch die Gefühle einer anderen in derselben Situation, deshalb verstehe ich nicht, wie man sich da gegenseitig zur Schnecke macht.
Ich finde es einfach schade, dass die natürliche Geburt als Horrorszene dargestellt wird!!!! Ich selbst habe zwei Normalgeburten ohne Medikamente hinter mir, und kann nur sagen, sofort wieder, es war ein gewaltiges Erlebnis,und ich möchte nie, wenn nicht absolut nötig, einen Kaiserschnitt…….das wäre Horror für mich. Unser Körper ist phenomenal eingerichtet und wir Frauen haben alles um Normal zu gebären. Auch für das Kind ist es das Beste! In diesem Sinne liebe Frauen lasst euch nicht einschüchtern und vertraut eurem Körper und euch selbst!
Die Geburt ist ein notwendiges Übel, das leider nur die Frau auf sich nehmen kann, um zu so was unglaublich Tollem wie Kindern zu kommen. Ich hatte beide Male eine PDA, nachdem ich von den Wehenschmerzen völlig fertig und zermürbt war. PDAs sind eine geniale Erfindung, ich würde nicht mehr an ein Drittes denken, wenn ich nicht damit rechnen könnte, mir diesen unnötigen Schmerz zu ersparen. Und mein Frauenarzt sagte, wenn er gebären müsste, würde er es auch nur mit Schmerzmitteln machen. Wer eine „natürliche“ Geburt will – bitte schön. Ich finde jeden vermeidbaren körperlichen Schmerz es wert, vermieden zu werden.
Kaiserschnitte schwächen das Immunsystem des Kindes. Stellen sie sich doch einmal die Situation des Kindes dabei vor, und es soll mal niemand behaupten dieses hätte noch kein Bewusstsein. Schmerzmedikamente (engl: drugs – Drogen) würden genau so in das Kind eindringen, wollen sie wirklich dass ihr Kind erstmal unter einer Überdosis (jeder weis, dass kinder kleiner Dosen von Medis benötigen) von Medikamenten zur Welt kommen?? Ein Artikel ohne irgend einen Hintergrund, dass eine Geburt schmerzhaft ist, ist ja wohl klar (eigenen Geburt), ansonsten steht im Artikel nichts, schwacher Journalismus…
@Katharina: Auch wenn es einer Deiner Lieblungsausdrücke ist: Snake Oil doesn’t translate. Wir nenne so etwas Hokuspokus. 🙂
Hat jemand von Euch Erfahrung mit Dianatal Geburtsgel? Macht das wirklich einen grossen Unterschied (so wird es nämlich angepriesen…)
Ja, es gibt sie wirklich, die sanfte Geburt. Musste zum Glück auch nicht durch die Hölle. Ich glaube das ist einfach Glückssache. Dafür fand ich das Stillen die Hölle und bewundere alle die das so einfach hinbekommen. Irgendwie muss sich die Kinderlein jeder auf seine Art verdienen. Übrigens bin ich überzeugt, dass die Akupunktur bei der ersten Geburt sehr viel Gutes bewirkt hat. Geburt 2, 3 und 4 gingen dann auch ohne Aku gut. Allen toi, toi, toi!
Und es gibt sie- die sanfte Geburt! Tut mir Leid für alle Frauen und Männer, die eine traumatisierende Geburt erlebt haben. Ich wünsche allen noch Gebärenden Mut, Vertrauen und physische als auch psychische Kraft.
@althaus
Danke für den zornigen, erheiternden Artlkel! Hab seit der dritten Geburt (3xGeburtshaus, „senza niente“) schon lange nicht mehr so gelacht, mit Tränen in den Augen…
Oder der eigentliche Verdacht hat sich bestätigt, dass ein renitenter Zensor es nicht verträgt, wenn alternative Medizin als Schlangenöl kritisiert wird.
Offensichtlich sind lange Beiträge nur aus bestimmten IP Adressen moeglich.
keine Kommentare seit 17:31? das gibt es doch nicht.
Danke für diesen revolutionären Artikel! Danke, dass sich endlich jemand wehrt. Ich hege seit längerem den Verdacht, dass, müssten Männer gebären, PDA’s oder gar Sectios Standart wären. Beim Zähne ziehen wären Schmerzen auch „natürlich“, hätte man nicht längst ein Mittel dagegen entdeckt. Dieses glorifizieren der sogenannt „natürlichen“ Geburt geht mir ziemlich auf den Senkel. Dass Frauen, die lieber per Kaiserschnitt entbinden würden, sich dafür rechtfertigen müssen. Und was das kostet, wenn sich plötzlich jede zu schade ist, ihren Beckenboden zu ruinieren! Als OP-Schwester bin ich zugegebenermassen einseitig geprägt. Ich sehe hauptsächlich schnelle und einfache Kaiserschnitte auf der einen, und Komplikationen von Vaginalgeburten auf der anderen Seite. Würde jemandem Verletzungen diesen Ausmasses mutwillig zugefügt, der Täter müsste wohl mehrere Jahre ins Zuchthaus. Aber nein, das ist normal, das ist halt so, schon immer so gewesen. Super Argument. In Entwicklungsländern ohne medizinische Versorgung stirbt ungefähr jede zehnte Mutter an den Folgen der Geburt. Man bedenke auch die, die nur beinahe sterben und all jene, die z.T. mit massiven Folgeschäden weiterleben müssen (zB.Fisteln). Gebären ist alles andere als harmlos. Wie lange wird uns Frauen noch weisgemacht, mit ein bisschen Dammmassage und Walklängen sei das alles kein Problem?
Nicole schreibt, dass sie wegen der schlechten Information und Beratung eine Wut hat. Insbesondere, dass es Leute gebe die was von schmerzfreier Geburt und Schlangenöl-mässig guten Techniken der Atmung und Stammesmutter-artigen unfehlbaren Methoden predigen.
so ganz verständlich ist mir die Wut nicht. weil: ob es uns passt oder nicht, so sind wir Mammilaria. jede/r die in der nähe eines Bauernhofes lebt, weiss, dass die Kuh beim kalbern muht und muht. sehr laut und es ist nicht die zufriedene Tonart, wenn sie ein ganz schmackhaftes Kraeutlein auf er Wiese gefunden hat.
etwas salopp gesagt.
zu USA Birth-Plan: es gibt wesentliche Unterschiede im Umfeld des medizin-business hier:
malpractice lawsuits: wird nicht ganz genau über Schmerzen, Risiken Vorteilen usw informiert, und verläuft die Geburt sehr schmerzvoll, dann folgen klagen wegen Beifügen von Schmerz, posttraumatischem Stress usw usw. auch wenn die ursprünglichen Gründe des Rechts-Konstruktes richtig waren, ist das ganze zu einer Abzockerei degeneriert. Es ist so schlimm, dass die Prämie der Haftpflichtversicherung eines Arztes 250’000 – 750’000 USD pro Jahr ist.
Die Kosten des Spital-Aufenthaltes für eine Geburt betragen 6’000 – 10’000 USD pro Tag.
jede medizinische Dienstleistung muss von der Versicherung abgesegnet sein, bevor sie ausgeführt wird. (das heisst auch, dass die Versicherung jedes medizinische Detail kennt). daher muss genau geplant werden mit Kostenvoranschlag und dann ok der Versicherung.
Pillen-Kultur. der Pharma-Industrie ist es hier dank Werbung gelungen, dass sie das Image hat, für alles und jedes erdenkliche das entsprechende Puelverchen zu haben. Schlangenöl Verkäufer mit milliardenschwerem Werbe- und Lobby Budget.
(die FDA – Regulierungsbehörde – ist praktisch von dieser Industrie finanziert, weil die die Kosten des Bewilligungsverfahrens inkl. Aufsicht über klinische Tests zahlen. indirekt sind also die Angestelltensaläre der fda von der Pharma bezahlt.
die Zulassung geht entsprechend zügiger und mehr Zulassungen = mehr Verfahrensgebühren.)
‚pop a pill‘ und dann weiter schauen ist gang und gäbe. speziell bei Schmerzmitteln, die in jedem Supermarkt ohne Rezepte zu kaufen sind. die Gestell-Gasse für die Schmelztabletten ist entsprechend lang (15% der Ladenfläche von 10’000 m2) und vielfältig.
ABER: viele (oder die meisten?) Medikamente werden in den klinischen Tests nicht an Schwangeren ausprobiert. – aus nahe liegenden Gründen und auch, weil keine Pharma in 10 – 20 Jahren ein weiteres milliardenschweres Class Action Suit wegen Spätfolgen haben will. somit sind viele Medikamente explizit für Schwangere nicht zugelassen.
Geburt via chirurgische Hilfe ist aus dieser Optik das geringere Risiko.
Der verlinkte Artikel vom Guardian waere hier Munition fuer die Republikaner, die das Britische und Kanadische System als Schreckgespenst gegen die totgeborene Gesundheitsreform von Obama benutzen würde. Die Obministration umgekehrt macht nicht einmal den Vorschlag, bei den Haftpflichtklagen eine Obergrenze einzuführen.
Auch wenn die hier sagen, dass sie das beste Gesundheitssystem der Welt hätten, ist dem nicht so. Die Bürokratie versetzt sogar in der Hinsicht abgebrühte Leute wie Schweizer und Deutsche in einen permanenten Kulturschock.
Kliniken sind extrem hochtechnisiert (technisch aufgerüstet). Umgekehrt ist der dank fortschreitender Idiokratie sinkende Bildungs-und Intelligenzstand so tief, dass ich mich frage, ob die Leute wissen, welchen Knopf sie nun drücken sollen oder ob der letzte Test wirklich von mir ist oder nicht versehentlich das Label verwechselt wurde. ‚That procedure was not mentioned on the Form‘
Ach ja. für das geboren werdende Kind ist es immer ein Schock. es liegt ja schnuckelig warm in einem Bad und hat vollautomatisch die perfekte Nahrung. Plötzlich wird gedruckt und gemurkst was das Zeugs hält und du schaust nach vorne und denkst: DA soll ich durch? Are you kidding me? No Way! Und dann das grelle Licht und irgendwer haut dir deinen Hintern voll, während du Kopf nach unten in der Luft hängst.
also wir hatten die zwei wunderschönsten Kaiserschnitt Babys im ganzen Spital -und alles passte wunderbar. Die Freude nach der Geburt war riesig. Beim ersten geplanten Kaiserschnitt sogar grösser, als beim zweiten Notfall Kaiserschnitt, wo Frau auch in Genuss von Wehen, Stress, Schmerzen und Ängsten kam.
Ich halte das für einen ziemlichen Quatsch, dass das Geburtserlebnis die Bindung zu Eltern verstärken solle.
(Ein andermal heisst es dann wieder, die Babys hätten ein lebenslanges Geburtstrauma etc.)
Das ist doch Unsinn. Die Bindung zwischen Menschen entsteht durch eine Beziehung, die man Tag für Tag (und Nacht für Nacht!) lebt. Das macht das Leben aus, nichts anderes.
Jede Frau muss selbst wissen, wie sie gebären soll. Sicherheit gibt es auf keinem Weg. Jeder Weg kann sich im Nachhinein als der schlechtere erweisen.
Das passt uns nicht. Wir hätten gerne Garantien. Die gibt es aber im Leben nicht.
In Geburtsvorbereitungskursen wird durchaus auf Birth Plans hingewiesen ( zumindest in meinen Kursen ) in der Praxis wird es aber kaum umgesetzt, ich erlebe es nur selten.
Lieber verlassen sich die gebärenden Frauen blind auf die Ärzte, geben Ihr Verantwortung und Ihre Persöhnlichkeit an der Pforte des Spitales ab. Immer noch trotz Informationsflut und fast unbegrenztem Zugang zu Wissen während der Schwangerschaft.
Wenn viel mehr Eltern vor der Geburt richtig informiert und selbstverantwortlich einen Geburtsweg wählten, welchen auch immer, bräuchte es auch die bösen bösen Hebammen nicht, die sich immer querstellen und alles mit Lavendelwickel heilen.
… dafür musste meine Tochter ganz ohne Muttermilch auskommen … weil schlicht keine da war! Auch nicht nur einfach, in einer Gesellschaft, in der Stillen das einzig Wahre ist … Frau kann nicht alles haben. 😉
mein erster war wegen beckenendlage ein geplanter kaiserschnitt. vier stunden später habe ich meinen kreislauf wieder angekurbelt und bin auf gestanden. wobei ich wohl eher im rechten winkel lief und das schon noch ein paar tage. beim zweiten konnte ich spontan gebären ohne irgendwelche komplikationen. mit komplikationen meine, dass werder mein baby noch ich irgendwie gefährtet waren. das es kein spaziergang wird, die geburt, wusste ich natürlich, aber vorstellen konnte ich es mir nicht. aber mein schmerz war ja nicht nur mein schmerz, sondern auch der meines SOHNES!!! so gut als möglich machte ich meinen schmerz/wehe zu meinem freund und nicht feind. fand es spannend … auch etwas neben mir zu stehen und das UNTIER in mir zu erleben … wow! diese stimme und das fluchen … ;))) aber es war halt auch ein ventil für diesen kraftakt, dem ich mich auch hingeben musste. denke der umgang mit schmerz und die wahrnehmung ist sehr individuell. für mich persönlich war es wichtig, dies auszuhalten und den weg zu gehen, mit baby, mann und hebamme. sicher ziehe ich die spontane geburt dem kaiserschnitt vor! ausser es geht halt nicht anders. früher hatte man ja nicht die wahl und am schmerz ist man nicht gestorben, sondern an den komplikationen und diese im griff zu haben, in kontrolle das ist schon sehr wertvoll.
Keine Frau kann vor ihrer ersten Geburt auch nur ansatzweise erahnen, was auf sie zukommt, wie hoch ihre Schmerzgrenze in der Extremsituation ist und auch wie der Partner der Situation gewachsen sein wird. Daher scheint es für mich das aller Wichtigste, in einer angenehmen Umgebung bekannte, erfahrene und vertrauensvolle Fachleute um sich zu haben. Als Frau unter der Geburt ist man ausser sich vor Freude, Wut, Angst, Schmerz, Befriedigung. Sich in dieser Situation geborgen, verstanden und gut aufgehoben zu fühlen ist, in meinen Augen, von aller grösster Bedeutung. Grenzenloses Vertrauen, dass die Menschen um mich herum wissen was für mich gut ist – eine gute Voraussetzung für Entspannung und Gelassenheit.
Ich hatte das grosse Glück meine Tochter im Geburtshaus zur Welt zu bringen. Reibungslos, schnell und unter unvorstellbaren Schmerzen. Ich kenne mittlerweile unzählige Geschichten und schätze mich unglaublich glücklich.
Hatte bei der ersten Geburt auch Lachgas, weil nach 24 Stunden schmerzloser und nacn 6 Stunden schmerzhafter Wehen noch nicht genug dilatiert fuer die PDA. Ich fand das Gas nur maessig toll, statt schmerzlos ist man irgendwie mehr total betrunken. Und das im 5 MInuten Rhythmus – betrunken-nuechtern-betrunken-nuechtern… auf jeden Fall besser als die Schlaftabletten, die ich vorher bekam: der Kopf wollte schlafen, der Koerper wurde durch die Wehen wachgehalten. Mehr als die Kontraktionen gab’s bei mir einen genau lokalisierbaren Schmerz, als der Kopf irgendwo links unten drinnen auf einen Nerv drueckte, au wei!
Am Schluss gab’s dann doch den Notfallkaiserschnitt. Den habe ich (jeder ist anders…) ganz einfach weggesteckt, bin am naechsten Tag rumgelaufen und habe hochgehebt, was es zu heben gab, mit ein bisschen Paracetamol.
Mein Geburtsplan sah natuerlich voellig anders aus, im Wasser, mit viel Yoga Musik per IPod etc. Ich habe mich das ein oder andere Mal um mein Geburtserlebnis betrogen gefuehlt (Zweites Mal auch Kaiserschnitt, geplant, Zwillinge), aber immer nur ganz ganz kurz…
Ein Wahnsinnstext. Mein Gebären unseres ersten Kindes geht in eine ähnliche Kategorie. Auch mir wurde es im Vorfeld schöngeredet, und ich fühlte deswegen ebenfalls Wut. In meinem Fall wurde die PDA verweigert, und die Geburt endete wegen zu engem Becken in einem Kaiserschnitt (…wegen zu engem aber nicht viel zu engem Becken, weshalb mein Sohn bzw. ich „es“ nach Langem fast „schafften“ und sogar, vor dem Kaiserschnitt, noch drei Versuche mit der Saugglocke über uns ergehen lassen mussten). Und veranlasste dann einen geplanten Kaiserschnitt bei unseren zweiten Kind. Die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt kann meiner Erfahrung nach in nichts mit dem Wehenschmerz verglichen werden. Ohne Medikamente vielleicht. Aber starke Schmerzmittel nach einem Kaiserschnitt sind ja selbstverständlich!!!!
Es ist aber tatsächlich so, dass nicht alle Frauen bei einer „natürlichen“ Geburt (…was ist beim Menschen denn schon natürlich??) grosse Schmerzen haben. Eine Freundin von mir, die kürzlich – ganz und gar ohne Medikamente – geboren hat, fand das Stillen in den ersten Wochen weit schlimmer als das Gebären. Beim Stillen hat sie geweint, beim Gebären gemäss eigener Aussage ein wenig gestöhnt.
Aber noch zum Kaiserschnitt: Es ist nicht sinnvoll, ohne medizinische Indikation einen Kaiserschnitt zu planen. Es ist nicht Dummheit, wenn die vaginale Geburt vorgezogen wird. Der Kaiserschnitt ist für das Kind unter Umständen nachteilig und für Frauen, die mehrere Kinder wollen, nicht ohne Weiteres zu empfehlen. Je mehr Kaiserschnitte eine Frau hatte, desto grösser wird das Risiko für Komplikationen während einer weiteren Schwangerschaft. Und nach dreien, sagen die meisten Ärzte, ist sowieso Schluss.
Also lieber eine PDA!!
Ich hatte eine sogenannt ‚medizinisch aktive‘ Geburt (Einleitung und PDA). Für mich war es das Richtige, durch Yogatraining & Hilfe derPDA war ich entspannt und ‚fit‘ für die Presswehen (die ich spürte, aber nicht weh taten) war nach vier Mal pressen (und kl. Dammschnitt) die Kleine da… Zu erwähnen wär‘ wohl noch, dass mich niemand (Fachpersonal) zu irgendwas bewegen wollte…. Aber wahrscheinlich lag das daran, dass ich mir einfach den ‚richtigen‘ Frauenarzt ausgesucht hatte. Wir hatten nämlich den Geburtsverlauf und sämtliche Möglichkeiten vorbesprochen und er instruierte entsprechend die dienshabenden Hebammen….. weil alles so rund lief, erholte ich mich schnell und war nach zwei Tagen bereits wieder zu Hause und am Treppen steigen…. ganz sicher hatte ich Glück und ich habe grundsätzlich positive Erinnerungen (3 Monate her)!
Ob Schwangerschaft, Geburt oder Stillen…. viele Wege führen nach Rom und jede Frau hat für sich (und in Absprache mit dem Partner!) zu entscheiden, was das ‚Richtige‘ für sie ist. Dazu gehört dann wohl auch eine geschickte Wahl des Frauenarztes, Spital, Doula/Hebamme, die eine ähnliche Philosophie leben.
Dieses absolutistische falsch-richtig (oder schwarz-weiss) Denken – respektive Propagieren – wenns um Schwangerschaft, Geburt oder Kinder geht ist einfach nur nervig und wir alle sollten versuchen, nicht in diese Falle zu tappen!
@Regina: Ach ja? Wusst ich nicht. Ändert trotzdem nichts an meiner Aussage 😉
Es tut mir leid, Frau Althaus, dass sie so eine schreckliche Geburt erleben mussten.
Meine Frau hat zwei Kinder zur Welt gebracht, ohne PDA… Yoga, Akupunktur und viel Infos vorab haben anscheinend geholfen, oder war es Glück? Beim 2. Kind waren wir wegen Steisslage in der 34. SsW noch von Pontius zu Pilatus gesprungen, da gibt es noch einen einzigen Arzt in der Schweiz, der Erfahrung damit hat (sie wollte unbedingt natürlich gebären)! Glücklicherweise hat sich das Baby dann doch noch gedreht.
Ca. 1 Stunde nach der zweiten Geburt hat meine Frau bereits vom 3. Kind geredet, es soll in ca. 2 Wochen kommen 😉
Die Geburt ist wirklich etwas unvorstellbares, bei uns zum Glück unvorstellbar schön. Ich möchte diese Erfahrung auf keinen Fall missen, auch wenn ich „nur“ Zuschauer war. Und der Fact, dass auch die 3. Geburt eine natürliche werden soll (wenn weiterhin alles Gut läuft), zeigt auch, dass meine Frau dieser Meinung ist.
@Alexandra A.
Ok, dann ist das einfach etwas anders rübergekommen. Generell stimme ich Dir mit dem zu schnellen Greifen zu Schmerzmitteln zu. Liebe grüsse
Seien wir Frauen stolz auf uns: nach der Geburt meiner Tochter (spontan, ohne PDA, Schmerzmittel etc) bin ich schlussendlich überzeugt dass, sagen wir mal, nur sehr wenige Männer mit dieser Art von Schmerzen umgehen könnten. Vergleiche mit anderen Arten von Schmerzen mus man gar nicht erst anstellen, auch mich traf es wie ein Schlag und nein, diese Schmerzen sind NICHT vergessen..! (2tes Kind möchte ich gerne trotzdem genauso bekommen; aber „sanfte Geburt“? den Begriff hat doch sicher keine Frau mit Kindern geprägt…)
@Raphi
Sowiet ich informiert bin, hat sich die Anatomie bei den Menschen durch den aufrechten Gang soweit verändert, dass eine Geburt um einiges schmerzhafter und komplikationsreicher ist als bei einem Säugetier.
Ansonsten danke für den Vergleich.
@Lele (erste Seite)
Seit Jahrtausenden gebären Frauen und afaik sonst alle Säugetiere durch den zu engen Gang.
Naheliegend, dass da der Term „natürlich“ in Verbindung damit gebracht wird…
Negative Konnotation… oh dear :-/
Mamablog sei Dank….es ist nicht der erste Beitrag der mir aus dem Herzen spricht !
Nach der ersten Spontangeburt ohne jegliche Schmerzmittel (PDA wurde hinausgezögert aber ich bekam dann doch noch freundlicherweise einen Lavendelwickel verpasst) bestand ich bei der zweiten Geburt auf ein PDA……aber auch da wurde ich gefragt, wieso ich denn ein PDA wolle (wieso wohl ???)
Nach 3 h und Wehen alle 3-4 Minuten kam dann endlich der Narkosearzt. WOW, ein Lobgesang dem PDA.. Auch wenn es wie im OP aussah spührte ich keine Schmerzen mehr und erst bei den Presswehen kam ein leichtes Ziehen. Diese Geburt war ein Spaziergang und ich war gleich wieder munter……Mütter, besteht auf Schmerzlinderung….alles andere grenzt schon an Folter…
Hej SchwedenMami!
Bin auch eine SchwedenMami, habe aber mein erstes Kind in der Schweiz zur Welt gebracht. Das zweite wird im März erwartet und wird ebenfalls hier geboren. Es gibt sicher viele Vorteile in Schweden, zB Lachgas. Aber wenn ich die heutige Situation in Schweden beobachte (Zeitungsberichte und Kommentare von Freundinnen) bin ich sooooo froh in der Schweiz gebären zu können! Hier wird man wenigstens nicht nach 1-2 Tage vom Spital nach Hause geschickt! In Nordschweden ist ja im Moment 1 Tag üblich. Egal ob Erst- oder Zweitgebärende! Dies aus Personal- und Platzmangel. Wenn es ganz dumm geht muss man viele viele Kilometer fahren vor der Geburt weil das Krankenhaus gerade voll ist…Was soll denn das? Was ist passiert in unsere Heimat?? Man spart doch am flaschen Ort?
Finde auch dass die Schwangerschaft ganz anderes begleitet wird hier. Habe ja zwar keine eigene Erfahrung machen können aber schon einiges gehört. Man bekommt aber hier das Gefühl, dass Schwanger sein etwas Spezielles ist finde ich. Die Kontrollen sind hier auch häufiger. Auch wenn es sein mag, dass so viele Ultraschalluntersuchen nicht nötig sind. Aber es gibt einem ein gutes Gefühl finde ich!
Habe durchaus auch positive Berichte aus Schweden gehört und verfolgt. Will nicht sagen dass es NUR schlecht ist in Schweden! Will dir nur Mut machen für die bevorstehende Geburt: Freu dich! Es geht hier ganz gut zu und her! Auch ohe Lachgas. Und wer hat gesagt dass Kinder kriegen nicht weh tut? Smile!
Lycka till med födseln!
@life42, haben Sie den Blog wirklich gelesen?
Liebe Frau Althaus,
sie sprechen mir aus dem Herzen. Danke für diesen Bericht!
Auch ich hatte viel Wut empfunden bezüglich den gängigen romantischen Verklärungen resp. wegen dem schlechten Gewissen, das ich im Nachhinein empfinden musste, weil ich meine 2. Geburt nicht „sanft hingekriegt“ hatte.
Meine erste Geburt war wegen Beckenendlage ein Kaiserschnitt – der kommt auch verklärterweise „sanft“ oder eben „schmerzfrei“ davon in vielen Beschreibungen. Der Unterschied zur Spontangeburt ist einfach, dass die Hölle erst nach der Geburt los geht. Zum Glück gibt es Morphium!
Ich war bei den „natürlichen“ Geburten meiner zwei kleinen Jungs dabei und habe meine Frau in den Armen gehalten. Auch wir parlierten über rosafarbene Vorhänge, von Duftkerzen und sanfter Musik. Das Wunder der Geburt. Von wegen. Geburt ist nur eins: Metzgete. Punkt. Blut, Wasser, Schleim, Tränen, Schreie. Wer junge Unfallsanitäter auf Verkehrsunfälle vorbereiten möchte, sollte sie einer sogenannten“sanften“ Geburt beiwohnen lassen. Danach dürfen sie zitternd und kreidebleich den Kreißsaal verlassen und sich auf die Schreie von Unfallopfern vorbereitet fühlen. Sollten wir übrigens ein drittes Kind bekommen, hat sich meine Frau schon für einen Kaiserschnitt entschieden. Irgendwann reichts denn auch mal…
Sie tun doch genau das gleiche – eigene Geburtserfahrungen verabsolutieren und den anderen Frauen (die natürlich geboren haben und es nicht schrecklich fanden) unterstellen, dass sie der „Natürlichkeitsreligion“ auf den Leim gegangen sind.
Sie hatten Schmerzen und brauchten Medikamente. Das ist doch in Ordnung. Warum sind Sie so wütend? Dass Sie eine Erfahrung gemacht haben, auf die Sie keiner vorbereiten konnte? Dass Gebären schmerzt? Haben Sie denn wirklich etwas anderes erwartet? Wirklich?
Heisses Thema, ich glaube jede Geburt ist genau so unterschiedlich wie jeder Mensch es auch ist. Zum Glück gibt es Heute so viele Möglichkeiten. Keine Mutter ist besser oder schlechter weil sie sich für diese oder jene Variante entscheidet.
Über den Geburtsschmerz kann ich so viel sagen, ja es tut verdammt weh. Aber ich vermute jetzt einfach mal, dass die Natur das so eingerichtet hat, damit die kleinen Würmchen eben auch raus kommen. Sonst würden wir Frauen nämlich nicht fest genug pressen. Aber von keiner Frau sollte verlangt werden, dass sie diese Schmerzen fühlen muss, aber sie sollte es dürfen wenn sie will.
Ich habe mich sogar bei den Zwillingen gegen die PDA und gegen den Kaiserschnitt entschieden. Aus reiner Feigheit, hatte einfach mehr Angst vor der PDA als vor den Schmerzen. Die Ärzte waren nicht begeistert, gilt ja als Risikoschwangerschaft. Den Kaiserschnitt wollte ich erst recht nicht, wie sollte ich für längere Zeit nicht mehr als 3kg heben bei Zwillingen und einem grossen 7 Personenhaushalt? Zudem war ich so einfach schneller fit und hatte auch sofort genügend Energie fürs Stillen und meine anderen Mädchen. Habe also ganz einfach von allen Möglichkeiten die Vor- und Nachteile abgewogen und die für uns beste Variante gewählt. Da jede Frau anders empfindet, sollte auch jede Frau das Recht haben für sich und ihr Kind zu entscheiden.
Jede Geburt ist einzigartig, es gibt auch Horrorerlebnisse mit PDA und mit Kaiserschnitt, aber eben auch bei der natürlichen Geburt. Alle Frauen mit tollen Geburtserlebnissen (egal welche Form) sollten einfach froh und dankbar sein und möglichst darauf verzichten, andere für ihre Empfindungen zu verurteilen.
@mira: ..zur Verteidigung von Alexandra A. es ist aber schon so, dass verschiedene Frauen nun mal unterschiedliche Schmerzgrenzen haben.. (wie sie auch selber sagt)
@ Ruedi Bieler: Nun, ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau für die bevorstehende Geburt von Herzen alles Gute, und dass es Ihne so gehen möge, wie einer Bekannten, deren erstes Kind abgesehen von ein paar heftigen Wehen mehr oder weniger rausgeflutscht ist.
Wir haben es indes anders erlebt. Unser erstes Kind war ein Sterngucker und meine Frau nach 14 Stunden schlicht zu schwach: Kaiserschnitt auf Befehl war das Ergebnis – mit allen Schuld und Minderwertigkeitsgefühlen im Nachhinein. Beim zweiten Kind schrie meine Frau nach 12 Stunden nach dem erlösenden Schnitt, und wäre Mäuselchen nicht im letzten Moment doch noch ins Becken gerutscht, hätte es auch so geendet. Fazit aus der Sache: Von einer gebärenden Mutter zu verlangen, sie solle ihr Kind gefälligst nur mit Gefühlen der Liebe zu gebähren ist für viele Mütter blanker Hohn.
Übrigens: Ich habe meine Frau erlebt, wie sie sich an einem Waschbetonkübel das Schienbein aufgeschlitzt hat und eine üble Wunde ohne mit der Wimper zu zucken ertragen hat. Ich gehe deshalb davon aus, dass ihre Verzweiflung, ja ihre Wut, nicht an ihrem subjektiven Schmerzempfinden gelegen haben kann.
@mira – nein, nein, nein! Eben nicht! So wollte ich überhaupt nicht rüberkommen… Ich habe ja gesagt, dass jede Frau ihren Körper und was sie aushalten kann selber wissen soll und dementsprechend entscheiden soll, wie sie gebären will. Ich hatte keine Ahnung, wie es bei der Geburt meiner Tochter sein wird, aber ich wusste, ich habe eine hohe Schmerzgrenze und entschied also alles ohne Schmerzmittel zu machen. Mein Kommentar wegen dem Aspirin war mehr an diejenigen Menschen gerichtet, welche einfach schnell zu Schmerzmitteln greifen, ohne vorher zu überlegen, ob sie es wirklich brauchen. Ich weiss einfach aus meiner ersten Erfahrung, dass ich – wenn/falls ich ein zweites Kind haben werde/kann – es wieder ‚ohne‘ versuchen, weil es für mich eine gute Erfahrung war. Man muss einfach wissen oder lernen, mit dem Körper umzugehen. Oder?
@Alexandra A.
„Ich bin eine Frau die halt nicht gleich ein Aspirin bei Kopfschmerzen schluckt “
Willst Du damit sagen, dass Frauen, welche eine schmerzhaftere Geburt hatten als Du, wehleidig sind? Doch nicht wirklich, oder? Deine einfach Geburt ist ein Geschenk, dass Du dankbar annehmen solltest, anstatt Dir auf die Schulter zu klopfen (Du kannst nämlich nichts dafür)
Vielen Dank für den offenen und ehrlichen Bericht. Er gibt mir Mut, bei meiner zweiten Geburt im 2010 definitiv einen Kaiserschnitt zu machen. Leider höre auch ich immer wieder negative Stimmen und Kommentare aber eigentlich ist es doch ganz alleine meine Entscheidung. Danke
Ich bin eine Frau die halt nicht gleich ein Aspirin bei Kopfschmerzen schluckt oder Immodium bei Durchfall schluckt usw. Ich finde es nämlich wichtig, dass bei ‚kleinen‘ Sachen der Körper selber heilt. Für mich ist eine Geburt keine Krankheit, welche unbedingt Schmerzmittel benötigt – ich empfand die Geburt meiner Tochter als wunderbar, eine superschöne Erfahrung. Ich gebe zu, sie war nur knapp über 2kg und über sieben Wochen zu früh, vielleicht has es daher weniger weh getan, ich weiss es nicht. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen, und die Angst war da, weil sie zu früh zur Welt kommen wollte, aber mit Körperposition und Atmungsübungen gings wirklich gut, habe nur ein paar Mal geschrien, aber eigentlich nur wegen den Wehen, nicht wegen der Geburt selber. Es ging alles relativ schnell, als die sehr krasse Wehen anfingen (nach ca. 8 Std. kleine Wehen, die sich wie starke Mensschmerzen anfühlten), gings nur 90min. Wie ein grosses Ausdauertraining! 🙂 Aber am Schluss mit der grössten Belohnung, und sie war gesund! 😀
Wie ich wusste von Anfang an, dass ich eine hohe Schmerzgrenze habe. Jede Frau ist anders und muss selber wissen und entscheiden, was sie durchmachen kann und will!
Ein Kaiserschnitt kam für mich nie in Frage, ausser es würde nicht anders gehen (also Notfall).
@Ruedi Bieler: Frauen dürfen also Ihrer Meinung nach nur Jubeln. Zwiespältige Gefühle, gar Wut (im übrigen ganz klar nicht auf das Kind, sondern auf die mangelnde Aufklärung vor der Geburt) sind nicht erlaubt, weil sie ja ein so grosses Geschenk wie das Leben weitergibt? Das ist ja gerade die Ideologie, die ich anklage.
Ich habe letztens einen Arzt (Freund der Familie) offen gefragt, weshalb in Südafrika so viele Kaiserschnitte gemacht würden. Darauf sagte er nur; „it’s a business“! Die Aerzte können durch diese Operationen mehr Geld verdienen und können auch gemütlich in die Ferien gehen, da alle Termine abgemacht werden können. Er meinte auch dass ein Kaiserschnitt doch eine Operation ist, was immer ein Eingriff bedeutet und für den Körper vielmehr Zeit braucht, um wieder auf die Runden zu kommen, als bei einer normalen Geburt. Hier in SA werden einem für jede Erkältung oder Grippe direkt Antibiotika verschrieben… Also kein Wunder, dass bei einer Geburt auch möglichst viele Schmerzmittel gebraucht werden und die Frauen einen Kaiserschnitt vorziehen… Jedes Land hat eben so seine Sitten & Gebräuche…
jedes spital bietet zwar im vorgespräch jegliche möglichkeiten von schmerzbekämpfung an – wenn es aber losgeht, dann ist es nicht mehr so einfach. man kann sich noch so vorinformieren oder vorentscheiden, es kommt trotzdem anders. eine PDA wird nicht immer gemacht, obwohl man dies voher besprochen und auch gewünscht hat. manchmal ist es zu früh und dann schon zu spät. wenn man das erste mal gebärt, hat man KEINE – ich betone, KEINE – ahnung was auf frau zukommt. man kann sich den schmerz nicht vorstellen, man weiss auch nicht wie man reagieren wird. und ob man dann während der geburt noch eine klaren kopf hat um sich zu wehren und sagen „he, wo bleibt meine PDA“, das mag ich zu bezweifeln. ich wurde zwar gut informiert, habe auch viele freundinnen die kinder geboren haben, deren (schreckens-)geschichten tat ich mit einem lächeln ab. solange man dies nicht selbst erlebt hat, kann man nicht mitreden. basta.
ich hatte bei der ersten geburt insgesamt 26 stunden wehen, 6 stunden davon zum glück mit PDA. trotz ganz offenem muttermund kam das kind nicht und ich bekam einen kaiserschnitt mit vollnarkose. hatte ich mir das alles so gewünscht? nicht in meinen kühnsten alpträume konnte ich mir vorstellen, sowas durchmachen zu müssen. und doch musste ich. was hätte ich da vorher besprechen und entscheiden können? jede geburt ist nun mal anders. man kann nicht für alle eventualitäten gerüstet sein, schon gar nicht in einem solchen fall. daher ist es doch wichtig, dass die spitalcrew mitdenkt und mithilft!!
es macht übrigens einen riesenunterschied ob „nur“ eine hebamme bei der geburt dabei ist oder eben auch einen arzt. denn beide parteien denken nicht gleich und sind sich leider nicht immer einig, was man nun tun soll. meine hebamme war toll, doch logischerweise war sie nicht so glücklich über einen kaiserschnitt, so kurz vor dem „abschluss“. und der arzt kam mir als rettung vom himmel vor als er mich ansah und sagte „nichts wie los – kaiserschnitt“.
vergessen tut man oft nocht eines: ein kaiserschnitt ist eine OP mit allem drum herum. also auch kein zuckerschlecken. dass man nach der OP mindestens 5 wochen nicht schwer heben kann (max 5kg) ist auch nicht so toll. wie soll man ein 4kg schweres kind samt maxicosi ins auto bugsieren wenn man die 5kg nicht überschreiten kann und man alleine ist? oder wie soll man es vom bettchen rausnehmen wenn es weint? eben – auch nicht das blaue vom himmel.
1973 und 1976, als ich meine Kinder zur Welt brachte, war eine PDA erst in den USA üblich, und von Maya-Hockern, Wassergeburten, geschweige denn Duftkerzen war noch nichts zu hören. Meine erste Tochter hatte sich kurz vor der Geburt zur Steisslage entschieden, und das im „Mama-Blog“ Geschilderte hat die Erinnerungen wieder hochgespült. Sanfte natürliche Geburt – von wegen! Ekelhaft schmerzhafte Wehen, die nichts brachten. Nach 12 Stunden „Gebärarbeit“ entschied sich der Arzt, als letztes Mittel vor dem Kaiserschnitt, mein Becken mit einer XXXL-Ladung Valium erschlaffen zu lassen. Unsere Tochter begrüsste kurz darauf die Welt, Po voran, mit einem kleinen Shit (grins), wie mein Mann mir später erzählte. Von all dem bekam ich nichts mehr mit, die Valium-Bombe hatte mich ins Limbo katapultiert. Lieber also eine PDA und dafür etwas von der eigentlichen Geburt miterleben, als grässliche Schmerzen durchzustehen und das Wichtigste dann zu verpassen. Die nicht viel weniger mühsamen Nachwehen genügen meiner persönlichen Ansicht nach durchaus, um ein „Gebär-Feeling“ zu vermitteln.
Wow. Frau Althaus hat mal wieder ein Thema mit schier unerschöpflichen Sichtweisen und Wahrheiten erschlossen. Gratuliere.
Die Erfahrungen von Frau Althaus decken sich mit meinen Beobachtungen während den 3 Geburten meiner Frau. Ich fand nichts Spirituelles oder Erhabenes. Noch empfand ich die Geburt als etwas Natürliches.
Zum Mythos mit den Stammesfrauen in Zentralafrika ist einfach nur lächerlich. Zum Einen sind afrikanische Frauen anderst gebaut und zum Anderen würden die sich sicherlich auch für eine alternative Entscheiden, wenn sie denn eine hätten.
@Bieler Ruedi
„Aber es stimmt mich traurig, wenn Frauen beim Leben geben nicht Liebe, sondern Wut gegenüber der Ursache fühlen. “
Seltsame Aussage. Es würde mich traurig stimmen, wenn eine Frau die ganze Schwangerschaft hindurch Wut verspüren würden. Aber während vergleichsweise wenigen Stunden darf sie doch ruhig auch mal ohne schlechtes Gewissen negative Gefühle haben. Ausserdem kann ich mri vorstellen, dass Wut auch Energien frei setzen kann…
Als Doula Geburtsbegleiterin bin ich keinesfalls einer ‚Natürlichkeitsreligion‘ verpflichtet. Vielmehr ist es mir wichtig dem Paar und der Schwangeren individuell und offen ihren Vorstellungen und Bedürfnissen zu begegnen.
Letztes Jahr habe ich eine Frau begleitet, die von Anfang an sagte, dass sie keine Schmerzen haben möchte. Nach Aufklärung über Risiken und Nutzen verschiedener Schmerzlinderungsmöglichkeiten (von Atmen bis PDA) hat sie sich für die Mögllichkeit einer PDA entschieden. Unter der Geburt hat sie, zusammen mit der Hebamme, bestimmt, wie weit sie den Wehenschmerz veratmen wollte und wann sie nach dem Anästhesisten verlangte. So hat sie für sich ein positives Geburtserlebnis erfahren dürfen – vielleicht möchte sie das nächste Mal auf die PDA verzichten und vielleicht möchte sie es genauso wieder machen. Auf jeden Fall möchte sie weitere Kinder haben und freut sich auch auf die Geburt.
Eine Doula hat die Aufgabe, die Frauen zu informieren und mit ihnen individuell zu arbeiten und sie in ihren Entscheiden zu unterstützen.
Habe mein erstes Kind in Schweden zur Welt gebracht, ging alles sehr gut und die Schmerzen waren erträglich – dank Lachgas, dass dort bei über 80% der Geburten eingesetzt wird. Habe die Wehen gespürt, alles mitgekriegt, aber die Schmerzen waren nicht mehr unerträglich. Im Unterschied zur PDA kann es sofort und prinzipiell in jedem Stadium der Geburt eingesetzt werden. Schweden hat die besseren Zahlen bezüglich Mütter- und Kindersterblichkeit als die Schweiz, tiefere Kaiserschnittraten und viel weniger Firlefanz während Schwangerschaft und Geburt. Komplizierte Entspannungs- und Atemtechniken? In einer medizinischen Studie konnte man kein Einfluss auf spätere PDA- oder Kaiserschnittrate erkennen, es wird also nicht als Allheilmittel gepriesen. Dafür eben Lachgas, PDA, TENS, Akkupunktur etc. ausser PDA alles von nüchternen und sehr erfahrenen Hebammen verabreicht.
In einigen Wochen steht meine zweite Geburt an – leider in der Schweiz und nicht mehr in Schweden. Wird vermutlich einiges schwieriger und schmerzhafter werden…
@Marco
Und was ist mit den Frauen, welche keine Angst vor der Geburt haben, weil sie zu viel über Duftkerzen, Atemübungen und Maya-Hocker gehört haben und dann beim Einsetzen der Schmerzen derart Angst bekommen, dass sich alles zusammen zieht? Und gar nix mehr geht? Ist das ihre Alternative??
@Sos Wald “Und manchmal fühlt man sich auch nicht als ganze Frau, weil man eine fundamentale weibliche Erfahrung nicht machen durfte.” So ein Quatsch. Da gehe ich mit @Chris Winti einig, dass in der Medizin täglich Fortschritte gemacht werden, aber bloss beim Gebären soll alles so bleiben wie anno dazumal. @ Auch Lele hat mir aus dem Herzen gesprochen!
Aus medizinischen Gründen hat mir meine Frauenärztin geraten, einen „geplanten“ Kaiserschnitt zu machen. Dies habe im Spital auch rechtzeitig angemeldet. Kurz vor dem Termin des Kaiserschnitts sah ich mich von Hebamme, Stationsärztin und Chefärztin umgeben, die mir alle vom Kaiserschnitt abraten wollten. Meine medizinischen Argumente haben sie mit allen Mitteln versucht, in den Wind zu schlagen. Ich lag auf dem Schragen und wurde buchstäblich zugedeckt mit Schreckenszenarien, was denn alles passieren könnte bei einem Kaiserschnitt. Erst als mein Partner sie ziemlch laut gefragt hat, ob sie mein „NEIN“ nicht verstanden hätten, haben sie von mir abgelassen. DAmit will ich nur sagen, dass die Fachpersonen alles versuchen um einem zu verunsichern und dies in einer SItuation, wo frau eh schon total (ver-)unsicher(t) ist.
Danke fuer den Artikel. Genau diese Diskussion haben meine Frau und ich auch gefuehrt. Schlussendlich hat sie sich fuer die leichte PDA entschieden und war ueberaus froh darueber. Das einzig nervige ist, dass sie sich bei ein paar ihrer Freundinnen und Bekannten fast dafuer entschuldigen musste.
In die gleiche Schublade geht unserer Meinung nach die Maer des sofortigen, absoluten, unglaublichen und noch nie dagewesenen Liebesempfinden gegenueber dem Neugeborenen. War bei uns absolut nicht so. Dieses Gefuehl musste sich erst mal entwickeln. Es kam dann auch, immer schneller und intensiver. Aber unmittelbar nach der Geburt ganz sicher nicht – zumindest nicht bei uns…
@ Luna: Danke, Luna, ich hoffe, Du setzt Dich weiter dafür ein. Ich hatte dank PDA ein sehr positives Geburtserlebnis – es gab keine Komplikationen und die Saugglocke kam nicht zum Einsatz, da ich trotz Betäubung das Kommen und Gehen der Wehen spürte und auch pressen konnte. Dem Anästhesisten, der mich vor diesen schrecklichen Schmerzen befreite, bin ich ewig dankbar. Einzig die Reaktion der Hebamme machte mir zu schaffen: Sie gab mir deutlich zu spüren, dass ich zu früh aufgegeben hatte, ich fühlte mich als Versagerin, ich hatte Angst und ein schlechtes Gewissen, auch wegen den diffusen drohenden Risiken, denen ich mein Kind angeblich ausgesetzt hatte.
Das wäre vielleicht anders gewesen, hätte ich vorher einmal etwas aus Sicht eines Anästhesisten / einer Anästhesistin gehört. Genau das fehlt an den Informationsabenden. Ich hätte gerne mehr über die tatsächlichen Risiken und Nebenwirkungen gewusst, um dann besser abwägen zu können. Von der leitenden Hebamme erfährt man aber nur, dass eine PDA oft keine gute Entscheidung sei – die man aber selbstverständlich frei sei zu treffen.
@Biene
Alles klar! Das Gewicht ist ja auch nur ein Faktor unter vielen (Kopfgrösse, Lage des Kindes, Enge des Geburtskanals, ev. vorhandene Muskelverspannungen). Danke für diesen Hinweis.
@Bieler Ruedi
Ab einem gewissen Schmerzlevel fühlt man keine Liebe mehr… Dafür fallen einem Fluchworte ein, von denen man nicht mal wusste, dass man sie kennt… Wer bei solch starken Schmerzen immer noch in innigster Liebe schwelgt, ist wahrscheinlich ne Inkarnation von Jesus…
@mira: soso… 2kg Kinder flutschen also einfach raus… also bei meiner Mama war das ganz anders mit mir. Ca 20h Wehen, PDA und dann noch Zange… gewogen habe ich 2,6kg , nicht wirklich „rausflutschen“, oder?
Anyhow… trotz alledem hat meine Mama noch weitere 3Kinder gehabt, davon weitere 2 mit Hilfe der Zange, Wehenmittel etc. und dass, obwohl sie meinte nach mir wäre erst mal für ne weile „Schluss“ mit kinderkriegen 🙂 meine Geburt wäre alles andere als schön gewesen und auch die darauffolgende nicht… aber sie meinte dies gehöre zum Leben mit dazu. Ob sie es wieder mit natürlichen Geburten durchziehen würde oder doch lieber mit Kaiserschnïtt weiss ich nicht… müsste mal nachfragen.
Es geht doch nicht um die glorifizierung des schmerzes. aber wenn die hebamme ehrlich wäre beim geburtsvorbereitungskurs wäre die frauen so verspannt vor ANGST das die komplikationen sich nur vervielfachen würden.
Wünschen Sie sich etwa eine Medizin wie in Brasilien mit einer Kaiserschnittrate von gut 80%???
Es ist so, dass die PDA die Kaiserschnittrate nicht erhöt. Aber lesen Sie mal nach was mit dem APGAR passiert…
Ich habe Ihren Blog bis jetzt immer sehr gut empfunden, aber wer so gegen die moderne geburtshilfe anschreibt hat sich nicht recht mit dem Thema auseinandergesetzt oder verfolgt eine völlig verstaubte „männliche“ sicht auf den Geburtsprozess.
Und noch etwas von wegen Planung: in den USA hat jede einigermassen intelligente Frau einen ‚birth-plan‘. Sie bestimmt wie alles ablaufen soll – und zwar VOR der Geburt. VOR dem ganzen Drama und bevor sie wegen unterträglichen Schmerzen nicht mehr zurechnungsfähig ist. Und es entscheidet nicht irgend eine Hebamme, die mal zufällig Dienst hat. Diese Frauen wissen genau was Sie möchten und dies ist bei weitem kein Upper-Class Phänomen, es ist ganz einfach normal. Zudem kann ein Birth-Plan auch vorher mit dem werdenden Vater besprochen werden und der kann die Position der Frau im Extremfall dann vertreten und kommt sich bestimmt nicht einfach nur hilflos vor.
@Wo ist das Problem?
Ich habe mir sagen lassen, dass ein Kaiserschnitt gleich viel weh tut, wie eine normale Geburt. Vorausgesetzt, man summiert die Schmerzen nach der Geburt zusammen (langsames Verheilen der Wunde, etc.). Also hier würde ich eher für die PDA plädieren.
Aufgrund meiner Erfahrungen werde ich es bei der nächsten Geburt so halten: Ich warte die Wehen ab. Wenn sie gleich stark wie letztes mal waren, dann sofort PDA verlangen. Merke ich aber, dass es diesmal weniger heftig ist (bessere Lage des Kindes, kleinerer Kopf, mein Geburtskanal ist schon geweitet etc.) dann lass ich es. Denn trotz allem besteht halt ein gewisses Risiko bei der PDA (auch wenn es glaub kleiner ist, als beim Kaiserschnitt).
Liebe Frau Althaus
Als Mann hier zu schreiben, ist vielleicht eine Frechheit, die ich mir gar nicht erlauben dürfte. Trotzdem tue ich es.
Einerseits deshalb, weil ich danken möchte, dass Sie allen bald gebärenden Frauen nochmals mit dem warnenden Finger aufzeigen, dass es gar nicht gut sein wird. Meine Frau wird in knapp 4 Wochen gebären und sie freut sich seit diesem Bericht wieder einiges mehr darauf.
Andererseits gibt es Frauen, die haben es leichter. Sie bekommen zwischen den Wehen keine Zeiten und Pausen, in denen sie sich aufregen können. Sie liegen in 15-stündigem Dauerweh, versuchen, alles so gut es geht und in innigster Liebe zu Ihrem 9 Monate gediehenem Kind durchzustehen und zu überleben. Aber Wut können sie nicht haben. Höchstens das Flehen, dass es bald vorüber ist und die Dankbarkeit auf eine baldige (oder absehbare Linderung). Meine Frau durfte leider nach 15 Stunden erfahren, dass man doch noch einen Kaiserschnitt machen musste. Nicht mal die Befriedigung, es geschafft zu haben, ist ihr geblieben.
Zufügen kann ich, dass der Mann, also ich, friedlich daneben geschlfen habe ;-). Oder sage ich das nur, um anderen Männern nicht sagen zu müssen, dass das hilflose daneben stehen und mitansehen müssen, wie das Herzallerliebste Leider erdulden muss, die wir Männen zum Glück nie auf uns zu nehmen haben, überhaupt nicht befriedigend und schön, sondern enorm frustrierend und zermürbend ist?
Und zuletzt wünsche ich, dass Ihre Kinder den Artikel nicht missverstehen. Nicht, dass sie ihn als Schuldzuweisung erkennen.
Ich bin wirklich froh, Mann sein zu dürfen. Aber es stimmt mich traurig, wenn Frauen beim Leben geben nicht Liebe, sondern Wut gegenüber der Ursache fühlen. Ich hoffe, i 4 Wochen sieht das bei uns anders aus. Das wünsche ich meiner Frau, mir, weil ich das Kind reingemacht habe, und vor allem Dingen unserem Nachwuchs.
Freundliche Grüsse
Ruedi Bieler
DANKE! Endlich einmal eine Frau die das sagt, was ich als Mann schon lange behaupte. Seit Jahrtausenden wird immer noch gleich geboren und dies auch noch 40 Jahre nachdem wir Leute auf den Mond geschossen haben und mit ferngesteuerten Robotern eine Operation ausführen können. Es soll also minimum zum Standard gehören, dass jede bei Eintritt gleich eine PDA erhält (ausser sie weigert sich) und es dann nicht heisst es ist zu spät oder es ist kein Anästhesist zur Verfügung (und später dann zu spät). Und ja, Frauen sprechen nicht darüber und Männer haben bis zur ersten Geburt sowieso keine Ahnung. Wieso aber die Frauen nicht ehrlich miteinander darüber sprechen, ist mir schlicht unverständlich.
mira sagt: „sondern eine aktive Art der Traumaverarbeitung.“
Ach so, der Traumaverarbeitungs-Mama-Blog. Gar kein Nicht-Kaiserschnitt-Haben-Dürfen-Problem, sondern Traumaverarbeitung-Nach-Dummerweise-Nicht-Kaiserschnitt-Gewollt. ok.
Braucht es da denn vorher bessere Aufklärung? Ist es denn nicht genügend bekannt, dass das extrem weh tun kann? Oder kann man es sich einfach nicht vorstellen, vorher?
Herzlichen Dank für diesen Artikel! Die Glorifizierung des Schmerzes finde ich auch unterträglich und die Diskussion spiegelt das Spannungsfeld, das einem auch nach der Geburt erwartet: Übertechnisierung kontra Natürlichkeits-Religion (zB beim Thema Stillen). Man muss sich da einfach irgendeinen Weg bahnen, unsicher wie man ist am Anfang.
Ich habe zwei Geburten sehr unterschiedlich erlebt. Die erste war der Horror. Stundenlang ärgste Wehenstürme, und passiert ist gar nichts. Das war richtig sinnloser Schmerz, was ihn umso unerträglicher machte. Ich erhielt dann ein Medikament, dass die Wehen etwas ruhiger machte. Und mich belämmerte. Wenigstens ging es dann mit besserem Atmen auch vorwärts. Dann gingen die Herztöne runter, Stress ging los, der schöne Gebärsaal, die mitgebrachte cd, das war mir echt alles sowas von egal. Zum Schluss dann auch noch die Glocke und 5 Personen die mir auch den Bauch drückten, und dann war mein Kind da, sehr gesund und hellwach. Das war unbeschreiblich schön, alles andere zuvor: ein angstvoller Murks. Muss das denn sein?
Meine zweite Geburt war im Gegensatz dazu tatsächlich „sanft“. Die Wehen waren eher kurz, aber es ging trotzdem stetig und stetig vorwärts, alles dauerte nur halb so lang. Ich habe auch hier zwischendurch mal geflucht und wäre lieber im Café gesessen als diesen naturgegebenen „Job“ zu machen, aber ich kam niemals derart an meine Grenzen wie beim ersten Kind. Wir waren besser betreut, und ich hatte keine Angst, und ich war selbst sehr wach und nahe am Geschehen, es war schon spürbar, dass ich keine Medikamente intus hatte. Ich hatte richtig Freude danach, dass es so gut gegangen war.
Sicher ist es beim zweiten Mal immer leichter. Trotzdem denke ich, dass ganz einfach die Stärke und Effizienz der Wehen ausschlaggebend war, und man könnte uns Frauen schon besser darauf vorbereiten, wie man mit dem Schmerz umgehen kann. Es ist keineswegs natürlich, dass man das einfach so locker hinkriegt. Im ersten, konventionellen Geburtsvorbereitungskurs wurde das Thema leider sehr oberflächlich und technisch angegangen. Die Vorbereitung zur zweiten Geburt bestand bei mir dann aus intensivem Yoga. In diesem Kurs wurde alles sehr offen angesprochen, Ängste, Schmerzen, und ich wusste auch genau, in welchem Moment mit dem heftigsten Schmerz zu rechnen war, welche Positionen wann hilfreich waren, die körperliche Seite des ganzen stand im Zentrum.
Hm, Hebammen gehören zu den dogmatischsten Menschen, die ich je kennengelernt habe… aber mal was anderes: Ich bezweifle sehr stark, dass „Naturvölker“ eine passende Reverenz sind bei solchen Fragen und bin mir sicher, dass auch diese ab und an zu Beteubungsmitteln greiffen (Kokablätter, Kath, Canabis, Alkohol…). Muss es denn bei Kinder-/Erziehungsfragen immer nur den einen richtigen Weg geben? Ist ein Kind in seiner Entwicklung denn automatisch gestört wenn’s mal nicht nach Schema X läuft?
@ Kurt: Die „fundamental männliche Erfahrung“ ist, wenn dein Fussballteam in der letzten Minute die Meisterschaft vergeigt, du dich unglaublich aufregst, und dann doch mit dem Fan des Gegners einen heben gehst. Die Erfahrung erleben wir allerdings meist nur in betäubtem Zustand 😉
Ich lese den Mamablog wirklich sehr gerne und kann mich oft köstlich amüsieren (sowohl wegen dem Text wie auch den Kommentaren!). Aber heute hatte ich echt Mühe mit dem Inhalt. Hallo, wo leben wir denn? Wohl kaum im Busch wo Kinder anscheinen so kurz zwischen dem pflücken von Bananen easy peasy rausflutschen. Die Menschen Leute dort sind weder informiert noch haben gleichwertige medizinische Versorgung wie wir. Wenn sie könnten würden sie wohl anders gebären.
Aber wir können entscheiden. Ich bin die Schwangere, ich entscheide ob mit oder ohne PDA. Wünsche ich einen Kaiserschnitte werde ich einen bekommen. Also bitte aufhören mit dem gejammer gebären ohne Schmerzen sei nicht möglich. Bei uns ist alles möglich, von Duftkerze bis Kaiserschnitt.
Aber Frau muss sich entscheiden und zwar vorher oder in Laufe der Geburt. Und hier denke ich liegt der Hase im Pfeffer. Niemand kann sich eine Geburt vorstellen. Niemand kann definitiv sagen wie sie abläuft, wie lange sie dauerte, ob es Komplikationen gibt usw. Wäre wohl vieles einfacher wenn dies vorher feststünde. Dann könnte man den Verlauf der Geburt planen und medikamentös zum richtigen Zeitpunkt einschreiten.
Aber auch hier, frau muss sich vorher mit dem Thema auseinander setzen. Wieviele tun das? Sich auseinandersetzen mit Schmerzen und nicht mit dem Kauf von herzigen Babysachen?
Die Schwangeren haben es in der Hand zu entscheiden. Und zwar nur für sich und ihr Kind; nicht für andere!
Irgendwann möchte ich auch Kinder haben. Die Angst vor den Schmerzen wird mich nicht daran hindern, aber sie beschäftigt mich sehr. Ich habe schon mit einigen Müttern über ihre „Geburtserfahrungen“ gesprochen und sehr unterschiedliche Berichte erhalten. Eine vierfache Mutter sagte mir: Solange du mit Frauen sprichst, die noch ein Kind wollen, bekommst du nicht „die reine Wahrheit“…
@Andreas Kumz
Ich denke nicht, dass das nur Konkurrenzgebaren ist, sondern eine aktive Art der Traumaverarbeitung. Viele Frauen verarbeiten ja anscheinend ihre Erlebnisse, indem sie sie erzählen. Ich denke, man kann das so einstufen.
Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass mittlerweile die meisten Babies so gross und schwer sind, dass eine „leichte“ Geburt nur noch selten möglich ist. Denn das Ganze ist durch die biologischen Begebenheiten begrenzt. Ein 2-Kilo-Kind flutscht halt einfach mal leichter durch, als ein 4-Kilo-Brocken. Und wer unten weiter ist, der hat ebenfalls weniger Schmerzen (und das hat jetzt nichts mit der Hüftbreite zu tun!).
“Und manchmal fühlt man sich auch nicht als ganze Frau, weil man eine fundamentale weibliche Erfahrung nicht machen durfte.”
Mir scheint es, hier hat der Inititationsritus seine Wirkung entfaltet 😉
Im Ermst: Wer sich nur unter Schmerzen als ganze Frau wahrnehmen kann, der hat IMHO ein kleines Problem…
Eine vierfache Mutter hat mir einmal gesagt: Solange du mit Frauen sprichst, die nochmals gebären werden, hörst du von ihnen nicht die ganze Wahrheit.
Vielleicht hat das ja was…
Die Frauen können doch den Kaiserschnitt haben. Brauchen es doch nur zu sagen, oder?
Danke für den Artikel. Man kann es nicht besser auf den Punkt bringen:
„Die Ideologie, dass nur eine Frau, die sich dem Schmerz stellt, eine richtige Mutter wird.“
Ist das Problem nicht, dass Frauen unter sich in einem regelrechten Konkurrenzkampf stehen was Geburten anbelangt? Denn hier sind wirklich nur Frauen involviert. In diesem einen Bereich können Sie sich untereinander exklusiv beweisen wer die Bessere ist. In alle anderen Lebensbereichen sind auch Männer dabei. Hier ist Frau noch Frau, aus Frauensicht. Das ist ein echtes umgekehrtes Macho-tum oder „ein Indianer kennt keinen Schmerz“, wie Buben sagen.
Wenn Männer Kinder zur Welt bringen würden, würde wohl das immer mit Anästhesie und/oder Kaiserschnitt geschehen. Wir haben genug andere Felder wo wir uns messen und konkurrenzieren (Sport, Beruf, Karriere, Politik, etc)
Dem Vater muss die Mutter bestimmt nicht beweisen wie viel Schmerz sie ertragen kann, der will nur dass sie und das Kind das alles einigermassen heil überstehen.
„Bei einer PDA ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Saugglocke verwendet werden muss, viel grösser. Ich stelle mir das ziemlich traumatisch vor für so ein kleines Wesen.“
Tja, wer kann schon bestimmen, was traumatisch ist für so ein kleines Wesen. Vielleicht sind auch die schmerzerfüllten Schreie der eigenen Mutter ein traumatisches Erlebnis für ein Aufdieweltkommendes.
Ich respektiere jedes individuell wahrgenommene Geburtserlebnis ; finde diesen Artikel aber – meiner Ansicht und meiner Erfahrung nach – grässlich.
Die Frauen sollten sich viel mehr auf ihre eigene Intuitionen verlassen und sich dem Geburtsprozess positiv hingeben! Ich möchte deshalb werdenden Eltern auch mein Geburtserlebnis kurz schildern – und ich kenne aus meinem Bekanntenkreis viele die es gleich erlebt haben!!
Die Geburt unseres Kindes war ein unvergesslich, wunderbares Erlebnis – sowohl für mich wie auch für meinen Mann. Geprägt vom Wissen und im Bewusstsein über das Wundervolle und Einzigartige das da gerade vor sich geht, vom Wahrnehmen und Annehmen dieser unglaublichen körpereigenen Kräfte und dem sich hingeben in dieses wunderbare Ereignis – und als unser Kind dann auf meiner Brust lag und mich mit diesem wissenden, göttlichen Blick anschaute…das sanfte Berühren dieses winzigen Körpers und das Empfinden dieser innigen Liebe…diese Gefühle sind nicht zu beschreiben und die Welt steht für diese Augenblicke still…
Ohne irgend etwas schön zu reden – so erlebte ich die Geburt unseres Sohnes und bin dankbar, dass ich dieses kostbare Erlebnis in seiner natürlichsten Form machen durfte und wünsche dies allen werdenden Müttern ebenso.
Meine Frau hatte eine PDA und es kam dann tatsächlich (wie oben erwähnt) die Saugglocke zum Einsatz. Die Kraft mit der da gezogen wird, ist enorm und sicher für das Kind belastend. Unser Sohn hat dann auch ausgesehen wie ein Marsmensch mit dem langgezogenen Schädel, sodass mir die Ärztin gesagt hat, das bleibe nicht so, als sie meinen Blick gesehen hat 🙂 Lustig war es als Vater nicht, dabeizusein, aber schön und interessant. Als Vater konnte man sich einbringen und war in „normalen“ Kleidern. Meine Frau hat aber schon sehr gelitten und sie würde wohl nie mehr eine natürliche Geburt wollen. Wir Männer müssen die Entscheidung den Frauen überlassen, auch wenn man beim Kaiserschnitt als Vater nutzlos(er) ist und viel verpasst, was einem die natürliche Geburt auch als Vater bietet. Das Geburtserlebnis erhöht ja auch die Bindung des Kindes zum Vater.
Vielen Dank für den Text!!!
Ich musste nach knapp 24 Stunden dann doch einen Kaiserschnitt machen und oh weh wenn ich das an einem Kindergeburtstag so sage…Kaiserschnitt…dann weiss ich, dass ich gerade mal wieder 100 Punkte verloren habe! So was von einer Versagerin…und never mind…dass es ein NOTKAISERSCHNITT WAR! Meist ist ist es dann einfach mal ruhig und dann kommen die heroischen Taten der anderen Frauen? Aber irgendwo müssen wir uns doch immer profilieren nicht??? Auch beim Gebären???
Mich stört es sehr, dass die Terminologie hier offenbar so ist, dass nur solche Geburten als „natürlich“ bezeichnet werden, bei denen das Kind aus dem viel zu kleinen Ausgang heraus gepresst werden musste. Damit wird impliziert, dass alle anderen Geburtsarten „un-natürlich“ sind. Dies enthält eine Wertung und zwar keine Positive. Der „un-natürlich“ gebärenden Frau wird also zwischen den Zeilen gesagt: „Du Feigling, Du Schwächling, Du Möchtegern-Mutter“. Das einzige, was bei einer Geburt wirklich „natürlich“ sein sollte, ist, dass das Kind wohlbehalten zur Welt kommt und das mit möglichst wenig Stress für Mutter und Kind. Es ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der Personen, die eine werdende Mutter betreuen, dass sie die Frau über alle Möglichkeiten umfassend und wertfrei informieren, damit die werdende Mutter in aller Freiheit über ihren eigenen Körper entscheiden kann – und niemand anders, nur sie (auch nicht der werdende Papi).
Schmerz ist wichtig, aber nur als Signal dafür, dass in unserem Körper etwas Ausserordentliches vorgeht und dass der Körper „Hilfe“ braucht – nicht mehr und nicht weniger. Schmerz zu durchleben, also zu ertragen, bringt uns überhaupt NICHTS. Es macht uns nicht reifer, nicht klüger, nicht stärker – es macht einfach nur weh. Von einem Menschen zu verlangen, Schmerz ertragen zu müssen, wenn es schmerzfreie Alternativen gibt, ist eine Bevormundung des schmerzbelasteten Menschen durch andere Menschen, die irgendeiner Ideologie folgen und damit nicht mal mehr ansatzweise objektiv sind. Das ist abzulehnen; ich allein entscheide über meinen Körper.
„Und manchmal fühlt man sich auch nicht als ganze Frau, weil man eine fundamentale weibliche Erfahrung nicht machen durfte.“
Ich dachte, die fundamental weibliche Erfahrung sei in erster Linie, dass eine Frau überhaupt Kinder kriegen kann!? Ist die absolute Krönung der Schwangerschaft tatsächlich der Schmerz bei der Geburt? Für mich als Mann war’s immer die Vorstellung, dass da ein Leben im Bauch wächst. Das wär eine Erfahrung, die ich gerne gemacht hätte. Die Schmerzen am Schluss… na ja. Im Gegensatz zum Leben im Bauch irgendwie banal. Ich schneid mich beim Rasieren, potzenziere das Ganze um ein Weissnichtwievielfaches… ich kann eine vage Vorstellung davon entwickeln. Das Leben im Bauch… keinen Schimmer, wie sich das anfühlen soll!
(Ich frage mich gerade, was denn die fundamentale männliche Erfahrung ist und ob ich sie etwa mit irgendwas betäubt haben könnte…;-) )
irgendjemand erwänte mal „giving birth is like shitting a minivan“. schwanger konnt ich mir nicht wirklich vorstellen, was damit gemeint war. nach der geburt meines sohnes schon. 😉
Ich hab die Geburt des ersten Kindes ganz anders empfunden, ich war wohl zu besorgt, dass das Kind wirklich behindert zur Welt kommen könnte und ging viel zu spät ins Spital, zudem schneite es extram stark in dieser Nacht, wir kamen kaum vorwärts, ich war also abgelenkt, merkte zwar die Wehen, aber ich empfand das eher als störend als als schmerzhaft. Vielleicht liegt es daran, dass ich überhaupt nicht auf mich fokusiert war, ich wollte nur so schnell wie möglich ins Spital, wollte das Kind nicht unterwegs gebären.
Auch das zweite Kind kam ohne Probleme zur Welt, die Erfahrung der ersten Geburt hat mir jegliche Angst genommen, ich hab das wirklich nicht als schmerzhaft in Erinnerung, die zweite Geburt verlief dann viel ruhier, bei Kerzenschein, Mozartklängen und intensiven Gesprächen mit dem Arzt über Gott und die Welt. Zwischendurch wurde ich gefragt, ob ich eigentlich noch Wehen habe, was ich jedesmal bejahte. Das Kind kam wie das erste nach zwei Presswehen zur Welt. Auch hätte ich nach beiden Geburten „Bäume ausreissen“ können, ich spürte jedesmal eine extreme Energie in mir.
Ich möchte das nur posten, damit gesagt ist, dass es wirklich auch sanfte Geburten geben kann
Bei einer Geburt geht es nicht nur um das Erleben der Gebärenden, sondern auch um das AufdieWeltkommen des Kindes. Und als Mutter habe ich meiner Meinung nach auch eine Verantwortung, das für das Kind so natürlich wie möglich zu gestalten. Bei einer PDA ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Saugglocke verwendet werden muss, viel grösser. Ich stelle mir das ziemlich traumatisch vor für so ein kleines Wesen.
Selber habe ich zwei Kinder auf die Welt gebracht, beide zuhause, mit der Hebamme. Es waren gemäss Hebamme ganz durchschnittliche Geburten, was die Zeitspanne anbetraf. Ich habe sie ganz sicher nicht als wunderbar erlebt. Noch nie im meinem ganzen Leben hatte ich so grosse Schmerzen. Aber NIE NIE möchte ich dieses Ereigniss in meinem Leben missen.
Denn ausser Schmerz gab es auch Lachen, Hoffen, Bangen, Pressen, und ein grosses Staunen, was mein Körper imstande ist, zu leisten. Und dann diese Ruhe, die beide Kinder bei der Geburt ausgestrahlt haben, unvergesslich. Grad nach der Geburt haben wir alle zusammen ein grosses Frühstück genossen.
Mich haben beide Geburten stärker gemacht.
Vielleicht tut man sich schwer mit der Schmerzbekämpfung, weil eine Geburt grundsätzlich mit einem positiven Ereignis in Verbindung gebracht wird, während ein eiterndes Geschwür eine eklige Krankheit ist… Wie auch immer: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei vielen Eltern mit der Geburt ein Kapitel beginnt, das man mit „Angst vor dem Scheitern“ benennen könnte. Die schwelende Angst, etwas falsch zu machen, lässt keine andern Vorgehensweisen zu. Noch nie bin ich so verbissenen Diskussionen begegnet. Kinderkrippe ja/nein, Frühförderung ja/nein, etc., die Leute tun sich extrem schwer, eine andere Sichtweise zu akzeptieren.
Schmerzen tun weh, kein Frage, muss per Definition. Trotzdem ich würde gerne wissen, wie es sich anfühlt Presswehen zu haben, wie es sich anfühlt, wenn ein Kind seinen Weg durch einen viel zu engen Gang vorantreibt.
Mir wurden meine beiden Kinder aus dem Bauch geschnittet, in einer Stellung in der ich mir wie der Jesus am Kreuz vorkam. Beide Male versuchte ich natürlich zu gebären. Beide Male hatte ich Wehen, beide Male hatte ich irgendwann eine PDA, weil die Kinder den Ausgang irgendwie nicht fanden oder verschmähten. (Wir fanden es etwas speziell während der PDA, die ganze Zeitung von hinten nach vorne durch zullesen, Echo der Zeit zu hören und über den Wehenschreiber über die Arbeit im Körper informiert zu werden. Ah da war wieder eine Wehe …). Die Schmerzen kamen nach der Operation. Man kann nicht gehen, kann das Kind nicht ohne Schmerzen aufnehmen, kann es nicht wickeln, kann es nicht stehend geschweige gehend in den Schlaf wiegen, hat einen Kateter und eine Infusion …
Aber wenigstens weiss ich, wie sich Wehen anfühlen. Frauen, welche „unfreiwillig“ geplante Kaiserschnitte hatten, kennen diesen Schmerz nicht. Und sie fühlen sich irgendwie um den Geburtsvorgang inklusive Schmerzen betrogen. Und manchmal fühlt man sich auch nicht als ganze Frau, weil man eine fundamentale weibliche Erfahrung nicht machen durfte. Schmerzen zum Trotz.
endlich! endlich nennt es jemand beim wort.
was ich alles in mütterforen lese – ach, der schmerz erhöht die bindung, das bewusstsein, was gerade passiert.. etc, etc..
ich weiss ja nicht, was an stundenlangem gekotze mit dauerwehen bewusstseinserweiternd sein soll, aber ich hätte herzlich gern darauf verzichtet!
stimmt, man nimmt bei kopfschmerzen aspirin, bei magenschmerzen weissichnichtwas etc – aber schmerzmittel unter der geburt? NEIN! wie unweiblich, unmütterlich!
und dass dieser druck nicht etwa von männern kommt, sondern von frauen, die alle da durch müssen/mussten, ist umso unverständlicher.
der artikel könnte von mir geschrieben sein :-)!! ich wusste gar nicht, dass ich derart schreien kann!! 🙂
solche schmerzen kann man einfach nicht vergessen und könnten ein grund dafür sein, dass man gar kein 2. kind mehr haben möchte … – vermehrte aufklärung i.s. anästhesie-möglichkeiten täte wirklich not.
Meine Geburt war schrecklich. Wirklich schrecklich. Wenn ich dies andern erzähle sind sie ganz besorgt und fragen, was denn schief gegangen sei. Nichts ist schief gegangen. Gemäss der Hebamme ist es wunderbar verlaufen. WUNDERBAR. …
Vielen Dank für den Text. Auch ich verlangte nach Schmerzlinderung, als es schon zu spät war, auch ich schrie, wie ich mich gar nicht gekannt hatte… Aber der Moment, als das Kind herauskam…. der bleibt ebenfalls unvergesslich. Dann sind die Schmerzen einfach wie weggeblasen, es ist plötzlich so ruhig und man schaut sein Kind an. Dieser Moment war schön.
Bei den Geburts-Vorbereitungskursen sollte auch neben allen andern Fachreferenten einem Anästhesiearzt die Möglichkeit gegeben werden über die Möglichkeiten und Grenzen einer schmerzfreien (oder -gelinderten) Geburt zu reden. Seit Jahren kämpfe ich in meinem Spital dafür, dort als Anästhesistin ‚auftreten‘ zu dürfen, um adäquate Informationen aus erster und vor allem fachlich kompetenter Hand zu liefern. Der WIderstand kommt (nicht von ungefähr?) von Hebammen, die in einer PDA einen zu technischen, zu medizinischen und natürlich einen ‚ärztlich verordneten‘ Aufwand sehen.
Neben den ‚Lifestyle‘ Kaiserschnitten, gibt es immer wieder Wunsch-Kaiserschnitte bei Müttern, die nach einem traumatischen ersten Geburtserlebnis nie wieder so etwas erleben wollen und lieber eine Operation in Kauf nehmen. Das sollte schon zu denken geben…
Genial!! — Endlich mal jemand, die es wagt, das Kind beim Namen zu nennen!! Super Artikel — spricht mir total aus dem Herzen. Und uebrigens ist es ja so, dass in den meisten zivilisierten Laendern die PDA schlichtweg als ’normal‘ gilt, vielleicht hinken wir einfach mal wieder etwas hinterher.
Ich finde, wenn Frauen sich fuer die Schmerzen entscheiden, um sich als Frau zu empfinden – a la bonheur – jedem das seine, aber die hoellischen Schmerzen zu beschoenigen oder gar runterzuspielen ist einfach ein Betrug und wenn Hebammen einem dann noch versuchen mittzuteilen, dass die Schmerzen halt sein muessen, damit eine bessere Bindung zum Kind ensteht — ja, dann lange ich mir wirklich einfach nur noch an den Kopf.
ich find es etwas vermessen, bei einer ’stichprobe‘ von zwei, zum absoluten vokabular von NIE zu greifen. genauso wie es bei meiner stichprobe von 1 vermessen wäre von immer zu sprechen. ich rede von ’sanft‘.
Das Ganze erinnert mich sehr an die Tradition von Initiationsriten bei Urvölkern. Mit dem Unterschied, dass dort dem Aufzunehmenden von extern extreme Schmerzen zugefügt werden. Mitglieder, welche aufgenommen wurden, und die schmerzhafte Prozedur schon durchgemacht haben, sind danach die stärksten Verfechter der Sache. Ihr Ego würde es nicht mehr zulassen, dass sie unnötig gelitten haben. Dass das Ganze nicht hätte sein müssen. Das alles läuft im Unterbewusstsein ab.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei Frauen, welche natürliche Geburten gewollt haben, auch so ein Mechanismus eintritt. Der Schmerz wird verdrängt und die ganze Situation wird im anschliessend schön-geredet. Weil die Wahrheit viel zu schrecklich wäre, als dass das Bewusstsein damit umgehen könnte. Wobei ich anfügen muss, dass nicht alle Frauen solch extreme Schmerzen haben (ich kenne persönlich ein Gegenbeispiel!).
Ich selber wollte natürlich gebären, habe mich jedoch dann unter höllischen Schmerzen für ne PDA umentschieden. Und bin bis jetzt dankbar dafür, dass diese Qualen ein frühzeitiges Ende haben durften und ich anschliessend schmerzfrei gebären konnte. Ich bin dankbar, dass ich keine Urwald-Frau bin, welche diese Option nicht hat!