Trotz Downsyndrom ein Facebook-Profil?
Ein Gastbeitrag von Ingrid Eva Liedtke*

Vernetzungsmöglichkeit oder Risiko? Eltern wollen ihre Kinder vor den Gefahren von Facebook schützen. (iStock/Leonardo Patrizi)
Wir wissen, dass man sich mit Facebook in einem offenen Raum bewegt. Was da veröffentlicht wird, ist vielen zugänglich, nicht nur den sogenannten Freunden, sondern auch deren Freunden – und so weiter.
Meine Tochter hat das Downsyndrom und versteht nicht, in welchem Ausmass sie sich auf Facebook Spott und Häme preisgeben kann. Ich hoffe, dass ihre «Freunde» um ihre Kommunikationsmöglichkeiten wissen.
Gerade kürzlich hat sich die Frage wieder gestellt, wie weit ich als Mutter kontrollierend einwirken kann, als jemand mich wegen eines abwertenden Kommentars darauf angesprochen hat.
Natürlich will ich mein Kind schützen vor allem Unbill. Doch mein Rat ist nicht gefragt. Selber machen, wie alle anderen, ausprobieren und dazugehören ist angesagt. Das kann für einen speziellen Menschen wie meine Tochter bedeuten, dass sie Aufmerksamkeit erregt, sich der Lächerlichkeit preisgibt – ohne dass ihr das bewusst ist – und dass sie möglicherweise verhöhnt und ausgegrenzt wird. Glücklicherweise ist das bisher kaum passiert. Vielleicht auch, weil ich in kniffligen Situationen da war, um sie zu beschützen – indem ich meine ganze Akzeptanz und mein Wohlgefallen in den Raum strömen liess. Das ist nicht immer möglich.
Wir Normalo-Angehörigen meinen, dass es peinlich sein könnte, wenn sie bei jeder Party ein Ständchen darbringen will und aus vollem Hals, manchmal auch falsch, singt, wenn sie im Facebook Statements abgibt, die jeder Rechtschreibgrundlage entbehren, und zum hundertsten Mal behauptet, der von ihr bewunderte Star sei ihr Freund, nur weil sie in seinem Facebook-Fanclub ist.
Wir selber sind penibel darauf bedacht, uns ja nicht lächerlich zu machen. Wir bemühen uns, unantastbar zu bleiben und uns nicht in Situationen zu manövrieren, denen wir nicht gewachsen sind. Wir haben es im Griff! Wir versuchen, uns im öffentlichen Raum und vor allem im Umgang mit sozialen Medien so zu äussern, dass wir nicht plötzlich den Spott einer ganzen Meute auf uns ziehen, die sich dann einen Spass daraus macht, gegen uns vom Leder zu ziehen. Solches hat schliesslich schon Teenager in den Selbstmord getrieben. Wir wissen, wie es läuft.
Darum ist es meine Pflicht, meine Tochter zu schützen. Das stimmt natürlich, und das Thema hat mir einmal mehr eine schlaflose Nacht beschert. Was kann ich tun?
Wenn wir von einer gewissen Akzeptanz Menschen mit einer Behinderung gegenüber ausgehen und von den, wenn auch zäh, doch fortschreitenden Integrations- bzw. Inklusionsbestrebungen, dann muss es möglich sein, dass ein Mensch mit Downsyndrom einen Facebook-Account unterhalten kann – auf seine Art und Weise, mit seinen sprachlichen Möglichkeiten –, ohne sich der Lächerlichkeit und dem Spott preiszugeben. Oder?
Wenn wir darauf vertrauen, dass auch Menschen, die anders sind als wir und nicht in allem dieselben Möglichkeiten und Fähigkeiten vorzuweisen haben, trotzdem ein möglichst selbstständiges und würdevolles Leben führen können, dann müssen wir ihnen zugestehen, dass sie sich in diesem Leben und dieser Gesellschaft bewegen dürfen; ohne dass wir sie auslachen und erwarten, dass sie sich so wie wir benehmen, und eben ohne, dass wir für sie Ghettos schaffen, wo sie nur unter sich sind und möglichst nichts passieren kann, was uns tangieren und stören könnte. Das heisst doch, dass wir als Eltern unsere Kinder, auch erwachsene Kinder, dabei begleiten, ihren Platz zu finden, und ihnen dabei zugestehen, sich derselben Mittel zu bedienen wie alle anderen in ihrem Alter.
Meine Tochter hat ein iPhone, ein iPad, einen PC. Sie schreibt gerne SMS an ihre Kollegen und Freunde und postet auf Facebook. Meine Kontrollmöglichkeiten sind begrenzt, und trotzdem sorge ich mich, dass sie irgendeinem Grüsel auf den Leim geht oder gemobbt wird. Ich weiss nicht, ob ich sie, gesetzt den Fall, schützen könnte. Wir reden immer wieder mit ihr darüber, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie versteht, worum es geht. Vielleicht will sie es einfach nicht von mir hören. Darum delegiere ich solches auch an ihre Wohngruppenbetreuerin. Freiwillig gewährt sie mir auch keinen Einblick in ihre SMS oder ihren Messenger. Das sei schliesslich privat. Sie hat recht und offensichtlich schon einen Sinn für ihr eigenes Leben entwickelt, ein Leben, das uns nicht jederzeit etwas angeht.
Das Risiko bleibt, dass sie sich mit ihren öffentlichen Äusserungen lächerlich macht. Sie zeigt sich, wie sie ist, und kann hohen Standards nicht genügen. Doch wer setzt diese?
Ich hoffe, dass wer mit meiner Tochter auf Facebook befreundet ist und sie kommentiert, schon weiss, mit wem er es zu tun hat, und somit auch die nötige Akzeptanz aufbringt. Darauf kann man sich nicht verlassen? Stimmt. Trotzdem baue ich auf das Gute im Menschen. Der abfällige Kommentar, der diese ganzen Überlegungen überhaupt ausgelöst hat, ist nämlich sehr schnell wieder gelöscht worden. Da hat es jemand doch noch gecheckt.
Wenn ich das Vertrauen aufbringe, meine Tochter loszulassen, damit sie ein eigenständiges Leben führen kann, dann kann ich sie nicht vor allem beschützen. Das Risiko bleibt.
*Ingrid Eva Liedtke, Autorin, psychologische Beraterin und Coach. Sie schreibt den Blog Herzenblühen.
131 Kommentare zu «Trotz Downsyndrom ein Facebook-Profil?»
Genau. Das Risiko bleibt. Auch Mama eines Kindes mit Trisomie21 verstehe ich den inneren Auftrag, unsere Kinder vor Verletzungen schützen zu wollen – es können deren so viele sein! Ich verstehe das Ringen um Vertrauen in das Gute im Menschen.
Wichtig scheint mir jedoch auch, dass verschiedene Stimmen von Menschen im öffentlichen Raum gehört werden. Von Menschen, die mit anderen Bedingungen leben. Vieilleicht verhallen sie ungehört. Vielleicht werden sie lächerlich gemacht. Vielleicht aber auch tragen sie zu einer offenen, liebevollen Gemeinschaft voller Respekt fürs Anders-Sein bei.
So schwer es ist – Die Angehörigen mancher Behinderten müssen akzeptieren, dass deren Verhalten nicht immer der gesellschaftlichen Konvention entspricht, da sie die Welt anders erleben. Ja, meine Schwester tut Dinge, die andere für lächerlich halten werden. Zum Glück ist sie mit einer guten Portion Selbstbewusstsein ausgestattet. Ich denke nicht, dass man Menschen mit spezieller Begabung davor schützen muss sich lächerlich zu machen, wenn diese es nicht so empfinden. In solchen Fällen geht es dann eher um das eigene Ego.
Natürlich möchte man sie vor Verletzungen schützen, nicht nur im WWW.
…Wichtig ist daher darauf zu achten, wie sie auf gehässige Kommentare reagiert, und ihr gegebenenfalls zu helfen, diese zu verstehen, damit sie sich nicht verletzt fühlt.
Ich frage mich aber, wie man in solchen Fällen verhindert, dass z.B. per www Bestellungen oder Verträge abgeschlossen werden etc, ähnlich zu der Situation mit nicht volljährigen Kindern?
Lächerlich macht sich, wer auf ihre Beiträge so reagieren würde.
Kommt dazu, dass man ja eigentlich nur Freunde, Verwandte und Bekannte aus dem „richtigen Leben“ im Facebook als Freunde haben sollte und das ist wohl das, was man ihr und jedem anderen Kind, richtig beibringen muss.
Nach einer kurzen Internet Suche, finde ich es erschreckend, wie viel persönliches über die Tochter zu finden ist. Aber vor allen, dass dies alles von der Mutter geschrieben wurde. Ich finde es unanständig, wenn Eltern ihr Kinder in der Öffentlichkeit der Lächerlichkeit Preis geben. Und bin froh, dass meine Eltern nicht der ganzen Welt mit geteilt haben, dass ich mangelndes Pflichtgefühl habe, welche gesundheitliche und charakterlicher Schwächen ich habe oder wie unser Ablösungsprozess verläuft.
Ich hoffe, dass das Recht der Tochter auf Privatsphäre ernst genommen wird, dass sie wie alle Jungenstreichen Fehler machen darf (zB. zu Privater FB Beitrag) und auf diese angemessen (sprich nicht öffentlich) hingewiesen wird.
Jugendlichen sollte es heissen, wobei Jugendstreiche zu machen auch passend ist
Mir wäre es peinlich, wenn meine Mutter in aller Öffentlichkeit (Mamablog) über ihre Sorgen und Ängste mit mir berichten würde. Das wäre mich sogar richtig, richtig peinlich!
Liebste Ingrid
Ich habe mir Zeit genommen und alle Kommentare gelesen. Falls du sie noch nicht gelesen hast – schenk DIR die Zeit.
Da tummeln sich wie vor Jahren noch immer die gleichen „Papis“ rum und übertrumpfen sich in Hirnakrobatik jeglicher Couleur.
Und am Schluss weiss eigentlich niemand mehr, worum es wirklich gegangen ist. Geh deinen Weg, höre auf dein Herz und behüte deinen Mut, nicht alles wissen, können und perfekt sein zu müssen. Alle Liebe und Glück dieser Erde, Delia
Menschen mit trisomie21 werden ständig angestarrt, ob auf der Strasse, ob im öffentlichen Verkehr. Auch das tut vermutlich weh und ist für die Leute unangenehm.
Die Staatlichen Finanzströme sind so ausgerichtet, dass sie in Institutionen Leben und Arbeiten müssen. Die kesb wacht über ihr Wohlergehen. Die behindertenrechtskonvention ist für Menschen mit downs in der Schweiz noch nicht wirklich angekommen. Das bisschen persönlich freiheit, dass diese Menschen für sich fordern, sollten wir applaudieren. Bravo zum Facebook in dieser fremdbestimmten Welt. Shame wer darüber lacht.
Ist das Bild von Annina echt? Ich hoffe, Sie wurde gefragt. Genauso hoffe ich, dass all die Beiträge in dem Blog „Herzenblühen“ von ihr abgesegnt wurden – sie mag Downsyndrom haben, aber sie ist kein kleines Kind mehr über das man Peinlichkeiten berichten kann.
Wenn die Mutter ihre Tochter schon in ihren Blogs blosstellt (Es geht niemanden was an, was die Tochter mag und warum sie weint – das grenzt schon an Intimitätsverletzung und bietet genug Angriffsfläche für allerlei Mobbing), dann soll das Mädchen in Facebook & Co selber entscheiden, was sie von sich preisgibt.
Danke, sehe ich auch so. Allerdings finde ich es auch nicht ok, öffentlich über die Peinlichkeiten von Kleinkindern zu berichten.
Forts.: Also nehmen Sie doch ganz einfach Ihre Verantwortung wahr, und erklären Sie ihrer Tochter, das sei ein Territorium, das kein passendes für sie sei – als Coach und psych. Beraterin werden Sie tausend gute Gründe aufführen können -, und verbieten sie es ihr. Basta. Ich kenne übrigens immer mehr Jugendliche, die die Versklavung und den Mist auf Facebook nicht mehr mitmachen. Bringen Sie Ihre Tochter zu dieser Erkenntnis. Dann haben Sie Ihr etwas Gutes getan.
Lieber Georg,
meine Tochter ist zwanzig Jahre alt und ich will und darf ihr nicht einfach etwas verbieten – schon von Gesetzes wegen nicht. Zudem widerspricht es meiner Überzeugung. Die Grundüberlegung war die, wie ich sie
begleiten kann, evtl. schützen ohne sie einzuschränken.
Liebe Frau Liedtke,
Ihre Tochter hat in ihrer Wahrnehmung höchstwahrscheinlich kein Konzept des sich lächerlich machens. Wenn sie falsch singt, so ist sie damit in ihrer eigenen Welt glücklich. Sie wird es auch immer und immer wieder tun – und das ist ihr Privileg. Es sind nur wir ‚Gesunde‘, die glauben, Angst haben zu müssen, dass sich unsere behinderten Kinder vielleicht lächerlich machen könnten. Für die Kinder ist’s kein Problem – und das ist auch gut so. Viel Glück!
Frau Liedtke, keine einfache Situation, aber ich kann Ihnen versichern, wenn ich jemanden mit Down-Syndrom an einer Party etwas unpassend ein lautes, falsches Ständchen schmettern sehe, dann finde ich das gar nicht lächerlich, sondern sehr herzig – weil ich es nehme, wie es gemeint ist: als Ausdruck von Lebensfreude, Grosszügigkeit, Zuneigung und Anteilnahme! Ich find’s schön. Aber dass die Situation für Sie nicht einfach zu managen ist, ist klar – gut Mut!
Ich bin unangenehm berührt von den vielen hämischen Kommentaren hier. Hallo? Da äussert eine Mutter ihre Ängste und wird in der Luft zerrissen. Wie wäre es mit ein bisschen Empathie? Es geht auch nicht darum, ob Facebook gut oder schlecht ist, oder ob Trisomie21 gesellschaftlich akzeptiert wird. Ich wünsche Ingrid jedenfalls viel Kraft und Glück bei ihrer Gratwanderung. Ich glaube nicht, dass es eine Patentlösung gibt . Meine Tochter ist neurotypisch und zeitweise stehe ich Riesenängste aus. Ich kann mir nur ungefähr vorstellen, wie es mit einem Kind ist, das noch viel verletzlicher ist.
iPad, iPhone, PC, Social Media, Virtual Reality gehören zum heutigen, realen Leben. Auch Behinderte können nicht wie Amische leben. Meine Kinder sind nicht behindert, die Frage bleibt die Gleiche: wie geht man damit um? Gefahren wie Mobbing und Missbrauch wurden nicht erst seit Facebook erfunden, sie kommen nur anders daher. Wie können wir die Gefahren erkennen und Risiken minimieren ohne hysterisch zusein?
FB hat das Mobbing globalisiert, neu war das nicht einmal in der griechischen Antike. Machiavelli hat dem breiten Raum in seiner wichtigsten staatspolitischen Abhandlung gegeben. Genau in dieser Tradition sehen sich oder werden sich die ’socia media‘ sehen. Deshalb können winzig kleine Nutzer dem nur durch Abschalten entgehen. Es gibt keine Strategien mit dem Umgang, weil das Mobbing im Fundament von z.B. FB steckt. Ohne dem bricht es zusammen.
Zählen Sie nur mal im Mama Blog durch, wie viele Kommentare themenbezogen sind und wie viele nur als Kritik des Kommentars/ des Kommentators dienen.
„Zählen Sie nur mal im Mama Blog durch, wie viele Kommentare themenbezogen sind und wie viele nur als Kritik des Kommentars/ des Kommentators dienen.“
Guter Hinweis! Danke ML
Wir alle hier könnten es uns doch grad mal vornehmen, dass wir in Zukunft mehr über den Inhalt des jeweiligen Artikels reden und uns nicht gegenseitig fertig machen. Lese schon seit einigen Jahren hier mit. Finde den mamablog wertvoll, aber viele Kommentare vermiesen einem zeitweise die Lektüre.
2/ Die zweite Ebene ist noch viel schlimmer, die glauben das man soziale oder politische Probleme menschlich beschreiben oder gar lösen kann. Da kommen so weltfremde Begriffe wie Empathie zur Anwendung, die privat den höchsten Stellenwert haben, in übergeordneten Fragestellungen aber überhaupt keine Bedeutung haben.
Deswegen finde ich Mama Blog klasse. Unsere Nachfolger können lesen, was hier und heute so grundsätzlich schiefgelaufen ist. Ein paar schaffen das heute schon.
Heutiges Thema ganz einfach, wer FB über Megabetrachtung zur Kenntnis nimmt, mitmacht, hat verloren.
Ob mit oder ohne Trisomie ist eher nebensächlich. Ihr Text skiziert allerdings gut, wie wichtig Leute das virtuelle nehmen. wichtiger als das reale Leben, wie es scheint.
Virtuell und real schliesst sich nicht aus. Dinge, die ich im Internet tue, wirken sich auch in meinem nicht-virtuellen Leben aus. Internet-Banking und Facebook-Kommentare sind sehr real in ihren Auswirkungen, auch wenn das Medium Internet nicht greifbar ist.
Katharina hat trotzdem nicht unrecht, manchen Menschen scheint es zunehmend schwer zu fallen, zwischen virtuell und reell Erlebtem zu unterscheiden. Oder würden Sie sagen, dass dem Facebook-Austausch die gleiche ‚Qualität‘ zukommt, wie der persönlichen Begegnung am Kaffeehaustisch? Vermutlich nicht, oder. Wenngleich damit keineswegs gesagt ist, dass der Facebook-Austausch nicht auch seinen eigenen Erlebniswert haben kann.
@Katharina
Der mongoloide Bub in der Nachbarschaft hatte ganz ähnlich wie das Mädchen in diesem Bericht eine feste Freundin. Er hat mir immer wieder von dieser Freundin erzählt. Ich konnte es mir zwar nicht richtig vorstellen, aber sein Bericht tönte sehr real. Ich nehme alle meine Gesprächspartner sehr ernst und das heisst, dass ich die Brücke zu meiner Realität schlage.
Dann begegnete ich wieder einmal seinem Bruder und fragte den, was es mit der Freundin auf sich habe. Es war ein Filmdiva und der Bursche hatte alles gesammelt über sie. Das war zuhause ein grosses Erziehungsthema.
Bitte, Herr B., benutzen Sie nicht das Wort Mongo, es IST abwertend und keiner (ausser Ihnen) sagt es mehr, auch nicht mongoloid oder Behindi…, genauso wie keiner mehr Neger oder Tschingg sagt. Es mag sein, dass Sie jahrelang mit Ihrem Nachbarsjungen geredet haben und ihn „studierten“, das macht Sie mit Verlaub nicht zu einem Experten auf diesem Gebiet. Korrekt ist heute, ob es Ihnen passt oder nicht, die Bezeichnung Down Syndrom oder Trisomie 21, egal, wie die Einschränkung zustande kam.
Danke.
Die Tochter hat Ipad, Iphone, PC und einen eigenen facebook-Account. Hat sie sich das alles selber besorgt? Zuerst alles mal anschaffen und einrichten und sich im nachhinein Gedanken machen, ob das richtig ist oder nicht. Vielleicht sollte sich die Mutter generel einmal überlegen, und zwar im voraus, wie weit sie selber ihre Tochter der öffentlichkeit presentieren soll. Auch hier haben wir ein Bild von der Tochter mit Namen und auf dem Blog der Mutter „Herzenblühen“ kann man alles gute und schlechte zu Aninas Leben nachlesen. Wenn sich Anina nicht lächerlich macht, dann besorgt das die Mutter
Die Tochter ist 20, also volljährig. Da sollte sie selber entscheiden dürfen, ob sie ein Facebookprofil haben soll oder nicht. Zudem wird sie sehr warhscheinlich eigenes Geld verdienen, mit welchem sie diese Dinge kaufen kann.
‚Darum delegiere ich solches auch an ihre Wohngruppenbetreuerin.‘
Sie entscheidet nicht selbst und verdient kein eigenes Geld.
Wenn ich diese intellektualisierten Überlegungen über „Akzeptanz“ und „Inklusion“ noch einmal durchlese, dann frage ich mich, wieviel Zeit diese Mutter wirklich mit ihrer Tochter verbringt, in welcher Umgebung das Mädchen lebt und ob das alles nicht viel einfacher wäre in einer überschaubaren, meinetwegen dörflichen Umgebung, wo jeder jeden kennt. Dann wäre nämlich vieles selbstverständlich und würde sich aus dem Alltag ergeben. Die soziale Alltagsumgebung wäre für das behinderte Mädchen zudem wesentlich leichter zu selbständig zu beherrschen.
Hm, Herr Brechbühl, da unterstellen Sie der Mutter aber was! Und was ist schlecht an abstrakten Überlegungen? Solche kann man sich übrigens auch auf dem Weg in den „Volg“ machen…
@plop
Ich unterstelle nichts. Ich mache Textkritik. Der vorliegende Text ist extrem intellekualisiert. Im ganzen sind vielleicht fünf Sätze, die konkrete Ereignisse beschreiben. Alles andere ist Überbau.
An abstrakten Überlegungen ist nichts falsch. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass die direkte Umgebung dort ist, wo die behinderte Tochter handlungsfähig ist und ihre Erfahrungen macht und dass dies der Mutter sehr viel von ihrem Kummer abnimmt, wenn das Mädchen seine Umgebung direkt beobachtet, überprüft, beeinflusst.
Eine bodenständige Mutter kann sich solchen Kummer sparen.
Ich denke das Risiko Spott und Häme ausgesetzt zu werden ist für ihre Tochter nicht grösser, als wenn sie keine Trisomie 21 hätte, ich würde sogar sagen eher kleiner.
Selbst zu unserer Zeit gab es einen jungen Mann mit Down Syndrom, der bei uns auf dem Pausenplatz mit uns spielte. Natürlich fanden wir den lustig und schräg usw. – aber wir sind ihm immer mit Respekt begegnet. So erlebe ich das auch heute. Kinder und Jugendliche haben Respekt.
@Hattori Hanzo
Ich habe noch nie erlebt, dass ein offen sichtbar behinderter Bub ausgelacht wurde. Der mongoloide Bub in unserer Nachbarschaft durfte mit den gleichaltrigen Buben schutten, auch wenn er ungelenk war und selten das Tor traf. Diese Buben waren Rüppel, frech zu den Erwachsenen, gedankenlos, unanständig. Aber zu diesem behinderten Buben waren sie aufmerksam, sorgfältig, geradlinig, ohne Hintergedanken.
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Meine Frage ist jetzt: Wie kann die Tochter der B40gautorin SMS schreiben und welche Inhalte konkret kommen in das Facebook-Profil? Was macht die Mutter so besorgt, dass da Peinlichkeiten dabei sein könnten?
Zudem: Jeder, der sich so öffentlich exponiert wird auch angerempelt, das hat wenig mit der Behinderung zu tun.
Ich weiss, dass nicht alle Mongoloiden gleich stark behindert sind. Meine Erfahrung beschränkt sich auf einen Jugendlichen aus der Nachbarschaft. Dieser zeigte mir, wie er auf Papier schreibt. Das war Kreuze und Kringel. Ich reagiere in einer solchen Situation geradlinig. Ich nehme mir Zeit und darum kommt er auch immer wieder zu mir. Ich bin aber geradeheraus ehrlich und sage ihm „Du ich kann das nicht lesen. Was hast Du da geschrieben?“ Darüber hatte er gar nicht wirklich nachgedacht. Ihm ging es nicht um den Inhalt, sondern um den Willen, auch zu den schreibenden zu gehören.
Fortsetzung frei gesch4altet?
Herr Brech – benutzen sie doch Bezeichnungen die angemessen sind. Leute mit Down-Syndrom kommen nicht aus der Mongolei, im 21. Jahrhundet gehört das zum Allgemeinwissen, erst recht bei solchen die Lesen und Schreiben können.
@Hattori Hanzo
Darauf habe ich grad gewartet.
Erstens kann das downsyndrom durch mindestens drei verschieden genetische Defekte verursacht werden. Wer also von „Trisomie 21“ schreibt, gibt sich unverfroren pseudo-wissenschaftlich, ohne zu wissen wovon er redet.
Zweitens wir reden hier von „Inklusion“ und „Akzeptanz“ — das sind schöne Wörter, die erst noch einander gegenseitig ausschliessen. Inklusionisten verrenken sich bei ihrer ständig neuen Suche, mittels komplizierter Wortkonstruktionen um den Brei zu reden, anzudeuten, ohne auszusprechen.
@ Hattori Hanzo
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Drittens „Akzeptanz“ setzt im Gegensatz zu „Inklusion“ voraus, dass man dem anderen gegenüber aufmerksam ist, seine Besonderheiten wahrnimmt und auch darüber redet, wie man am besten schwierige Situationen meistert.
Wenn ich „mongoloid“ sage, dann bezeichne ich sichtbare Eigenheiten, schaffe eine Sprache, die Verständigung ermöglicht. Wenn ich „Down Syndrom“ sage, dann tue ich so, als wäre diese Behinderung erst vor 150 Jahren von einem britischen Apotheker entdeckt worden, so als wären alle anderen Menschen zuvor zu blöd gewesen, zu beobachten und angemessen zu handeln.
Brechbühl, erstmalig kann ich etwas Sinnvolles von Ihnen lesen. Entweder haben Sie zufällig ins Schwarze getroffen, oder Sie sind tatsächlich auf dem letzten Stand der Diskussion.
Die renommierte Thure von Uexküll- Akademie für Integrierte Medizin hat ihre Jahrestagung 18.-20.6.2015 dem Thema ‚Verborgene Wirklichkeiten – Was Diagnosen (über) uns verraten‘ gewidmet.
Provokative These: Diagnosen sind nur leere Wort und verraten fast nichts über die Krankheit. Sollte man Diagnosen völlig abschaffen? Es ist egal, ob man T21, DS oder Mongo sagt, weil alle Bezeichner gleich untauglich sind.
2/ Und den Aufschrei der PC wegen dem Mongo- Wort kann man sowieso vergessen. Das ist doppelt dämlich. Sinnvoll ist nur die Frage, wie man sprachlich operationalisiert mit Krankheiten umgeht und das ist für PC- Anhänger zu hoch. Darüber müssen Mediziner mit Linguisten diskutieren und wer in Sprache nur ein Atom mehr sieht, als was sie tatsächlich ist, scheidet aus dem Kreis aus.
@Muttis Liebling
Nein, ich bin nicht auf der Höhe der aktuellen Diskussion. Ich bin einfach gewohnt, selbständig zu denken. Also habe ich regelmässig Dinge ausserhalb der ausgetrampelten Pfade zu sagen.
Freut mich natürlich, wenn Ihnen meine klugen, durchdachten Kommentare für einmal in den Kram passen. Sie fussen auf vielen Jahrzehnten sorgfältigen Beobachtens der menschlichen Natur und der natürlichen Umwelt, vertieften und aufmerksamen Lesens umfangreicher Literatur, unzähligen Begegnungen mit Menschen aus aller Welt und aus allen Schichten. Meine Kommentare haben es in sich!
@Brechbühl: lernen ohne zu denken ist eitel; denken ohne zu lernen ist gefährlich. Konfuzius 551-479 vChr
@ Brechbühl, ML & Co.: Fakt ist, dass einige Menschen durch den Begriff mongoloid beleidigt und verletzt werden. Ob Sie oder ich den Grund dafür bis ins letzte Detail verstehen, ist NICHT entscheidend. Ich habe mal gelernt: Verletze und beleidige niemanden (meine Ergänzung: … wenn’s geht). Heute gibt es zu „mongoloid“ Alternativen (also geht’s). Nochmal: Einigen tut „Mongoloid“ weh. Mir (Ihnen?) tun die Alternativen nicht weh. Wozu andere quälen? Wenn Sie wählen können zwischen den Begriffen „Laktose-Intoleranz“ (das versteht sogar der Biologe!) und „Asiaten-Magen“: Was sagen Sie?
@ Brechbühl Down-Syndrom ist definiert als Trisomie 21. Die zahlreichen anderen Trisomien (mehr als nur 3) haben anderer Eigennahmen, zB Trisomie 18 Edwards-Syndrom. Der Ausdruck Mongolismus, früher „mongoloide Idiotie“ kommt aus der Rassentheorie wo Schädel- und Gesichtsmerkmale zur Ableitung von Charaktereigenschaften und Intelligenz verwendet wurden. Direkte Folge war die Eugenik. Ich hoffe nicht, dass Sie sich als Anhänger dieser abstrusen Theorien outen wollen. Zudem ist der Begriff diskriminierend für die Einwohner der Mongolei und darum 1965 einstimmig von der WHO abgeschafft worden.
Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen, Danke Hr. Müller.
@ Brechbühl: Auch die Behauptungen über Inklusion und Akzeptanz gehören widersprochen. Inklusion ist das Recht zur Tielhabe in sämtlichen Lebensbereichen, in denen sich alle barrierefrei bewegen könen sollen. Das setzt Akzeptanz voraus. Sonst haben wir Integration wo innerhalb der Lebensbereiche nach Barrieren sortiert wird. Ausgerechnet von Ihnen hätte ich da mehr Wissen erwartet.
@Hanspeter Müller
Oh jeh, wollen Sie jetzt wirklich herausfinden, wie schwer es ist, wenn einer Recht hat?
Als Biologe bin ich immer sehr vorsichtig, wenn ich populären Schnellschüssen begegne. Die Natur der Dinge ist meistens komplizierter.
Sie dürfen ruhig die englischsprachige wikipedia zuhilfe nehmen. Ausser der Verdreifachung des Chromosom 21 führen auch folgende Aberrationen zum down syndrom: Robertson’sche Translokation und verschiedene Formen von Verdoppelung einzelner Abschnitte des Chromosoms 21 (Isochromosome, Ringchromosome).
Aber der Weisheit letzter Schluss ist das nicht, denn, Herr Kollege Frey wird mir zustimmen, Trisomie 21 ist eine Zustandsbeschreibung, welche nicht die Kriterien eine Diagnose erfüllt. Aber die Tendenz geht eh in Richtung der Neufassung des Diagnose- Begriffs und dem ersatzlosen Streichen des ICD 10. Langfristig bis Mitte des Jahrhunderts.
Für das Thema heute ist es aber egal, wie man das Down- Syndrom (aus meiner Sicht die beste Bezeichnung) benennt. Hauptsache alle wissen, was gemeint ist und dann kann man sich dem Thema selbst widmen, der Interaktion der Diagnoseträger mit FB.
@Hanspeter Müller
Genau das ist es, was ich den Inklusionisten vorwerfe. Die konzipieren mit ihrem verwickelten Denken eine Realität, wo es zwischen Behinderten und Gesunden keine Barrieren gibt. Wenn ich solche Kopfgeburten durchlese, dann gründen sie ganz genau auf einem einzigen Prinzip: Man negiert die Realität der Behinderung.
Und wenn Sie schon mein persönliches Schicksal ansprechen: Als Hirngeschädigter habe ich meine Erfolge bei der Integration in den Alltag und ins Biologiestudium nur geschafft, weil ich unbarmherzig mit mir selber die Realität offenlege und sie akzeptiere.
Falsch ist, auf die Devil’s-Advocacy-Technik von Brechbühl überhaupt einzusteigen. Denn bei der Mongo-Diskussion geht es nicht um Behinderungen oder deren Realitäten, eigentlich auch nicht um PC. Der Begriff ist darum geächtet weil er wertend, historisch vorbelastet und faktisch falsch ist. Das demonstrative Wiederholen ist nur Ausdruck eines gewissen Infantilismus und nicht von Reife, ihn zu vermeiden ist lediglich eine Sache des Anstandes und der Empathie mit den Betroffenen, nicht der PC. Wer das nötig hat, seis drum.
Kein Wunder gibt es nur von einer Seite Beifall dafür.
Da muss ich Sie ja schon wieder unterstützen Brechbühl. Ich kann jedem, dem das alles wirklich interessiert, sich die Nummer 4/2015 der Zeitschrift Dr.med. Mabuse zu besorgen. Kann man für 7 Euro + Versandkosten bestellen. Da schildert eine 51- j. Psychologin ihre eigene bipolare Störung seit 30 Jahren, samt dem fast vollständige Fehlen jeglichen Verständnisses, wenn sie 3-4 mal im Jahr für 1 Woche ausfällt.
Allen, die salopp gesagt etwas an der Ommel haben und trotzdem teilintegriert leben, begegnet regelmässig der Satz: Wir wissen ja das Du krank bist, respektieren das auch, aber …
2/ Das macht niemand wenn die Diagnose viel schrecklicher, ähnlich, aber somatisch ist, z.B. Multiple Sklerose. Da trieft es vor Verständnis, das scheinbar ehrlich gemeint, aber auch nur geheuchelt ist.
Punktuell pflichte ich Ihnen bei ML.
„Trisomie 21 ist eine Zustandsbeschreibung, welche nicht die Kriterien eine Diagnose erfüllt.“ Viele Diagnosen haben eine gewisse Unschärfe inkl. der verwendeten Begriffe. Aber Diagnosen sind iaR nie wertend, insofern haben wir für die Trisomie inkl. aller Mosaikformen keinen besseren Begriff. Ob und wie man das in fernerer Zukunft benennen wird ist wie auch die Zukunft des ICD-10 bestenfalls Kaffeesatzlesen, wenn auch u. U. interessant. Im hier und heute hilft das nicht weiter, verschiebt aber pausenlos den Fokus weg vom Thema, whs. ein Stück weit gewollt.
Frey, Sie liegen mit der Aussage ‚Der Begriff ist darum geächtet weil er wertend, historisch vorbelastet und faktisch falsch ist.‘ falsch.
Eine Phänomenologie ist nie wertend, nur beschreibend. Mehr hat das nicht. Historisch vorbelastet ist richtig, deswegen sollten wir dieses Kriterium einfach ausschalten. Der Begriff ändert sich nicht um einen Millimeter, nur weil der mal instrumentalisiert wurde. Wir müssen den dann neu kontextuieren.
Faktisch falsch ist nun gar nicht richtig, weil kein Begriff faktisch falsch sein kann. Begriffe gehören nicht zur Realität, sondern zur Beschreibung von R..
@Muttis Liebling
Sie betreiben da Epistemologie für Fortgeschrittene. Ich denke, damit überfordern Sie das Publikum.
Der britische Apotheker Langdon-Down gebrauchte als erstes das Wort Mongolismus und meinte damit nichts weiteres als die Zusammenfassung der äusserlich sichtbaren Zeichen. Das war um 1866, lange vor der Zeit wo man unsere wissenschaftlichen Konzepte zu Vererbung und Genetik entwickelte. Seine Wortwahl war eine phänomenologische Sprache gegründet in der Wissenschaft seiner Zeit.
Faktisch falsch ist nichts daran. Es ist einfach die Sprache jener Zeit.
@Jürg: Halten Sie es für einen reinen Zufall, dass sich diese Phänomenologie zu einer Zeit prägte, in der Rassenlehren, auch im wissenschaftlichen Diskurs, Hochkonjunktur hatten? Vor diesem Hintergrund kann man nicht behaupten, es handle sich einfach nur um eine ‚faktische‘ Beschreibung, denn Sprache prägt sich immer auch in, respektive gemäss, bestimmten Kontexten. Dies zu verneinen, bedeutet schlicht, dass man das Wesen von Sprache gründlich missverkannt. Oder einfach ein grober Klotz ist, und das würde ich Ihnen nicht unterstellen.
@ Herr Brechbühl:
Sie haben zwar recht, dass das Down-Syndrom durch verschiedene genetische Defekte ausgelöst werden kann, es gibt hier sporadische Formen und solche, die vererbt werden. Auf genetischer Ebene unterteilt man weiter in freie Trisomie 21, Translokations- und Mosaik-Trisomie. Die Gemeinsamkeit ist das klinische Bild und die Tatsache, dass das Chromosom 21 dreimal vorliegt. Deshalb werden alle Formen unter „Trisomie 21“ zusammengefasst. Was Sie meinen sind Trisomie 13 und 18, beides Formen die man kaum sieht, da sie meist nicht oder nicht lange überleben (Ausnahmen gibt es aber).
Danke Herr Müller.
@Valeria
Ja, danke für die Unterstützung.
Nein, ich meine gar nichts.
Nein, bei drei anderen Formen des down syndrome liegt das Chromosom 21 nicht in dreifacher Kopie vor, sondern höchstens Teile davon. Beim Mosaik wiederm nicht zuverlässig und nicht überall im Körper.
@Valeria
/2
Mein Argument ist ein anderes: Wortklaubereien gehen an der Sache vorbei, behindern den sprachlichen Austausch und beschädigen die Integration der Betroffenen in ihr soziales Umfeld.
Wenn nämlich jeder, der sich mit einem Mongoloiden abgeben, mit ihm plaudern oder spielen möchte, zuerst ein Umerziehungslager mit Gehirnwäsche besuchen und ständig seine Zunge hüten muss, dann macht er einfach einen Bogen um die Person, setzt sich lieber vor seine flatscreen mantscht Chips im 40-Rappen-Bier und zappt weiter im Leben.
Das steht doch überhaupt nicht zur Debatte. Vielmehr geht es um ihren Begriff.
Der Ausdruck Mongolismus, früher “mongoloide Idiotie” kommt aus der Rassentheorie wo Schädel- und Gesichtsmerkmale zur Ableitung von Charaktereigenschaften und Intelligenz verwendet wurden.
Es gibt schlicht keinen vernünftigen Grund einen solchen abwertenden und längst überholten Begriff zu gebrauchen.
Wenn sie so gelehrt sind, wie sie tun, sollten sie das sowohl wissen, wie auch verstehen. Ein Mongo war schon zu meiner Kindheit ausschliesslich abwertend, der Hintergrund des Begriffs ist es auch. Also was soll das?
@Hattori Hanzo
In meiner Kindheit war die Bezeichnung als mongoloid normal, wertfrei, einfach eine Beschreibung einer Realität. Und genau darum geht es: Sie können alle fünf Jahre den politisch korrekten Sprachgebrauch revidieren und laufen einfach den bösen Geistern hintennach. Sie werden nicht verhindern, dass solche Wörter in anderem Kontext als Schimpfworte missbraucht werden.
Vorgestern nannte mich eine Velofahrerin „blöder Sauhund“. Welche dieser Wörter wollen sie nun verbieten? Darf man nicht mehr „blöd“ sagen? Wie müssen Sie von jetzt an Hunde und Sauen politisch korrekt nennen?
In meiner Kindheit war die Bezeichnung als mongoloid normal, wertfrei, einfach eine Beschreibung einer Realität.
Ja genau… und diese Wertfreiheit war ja wohl auch der Grund, warum wir „Du Mongo“ als Schimpfwort gebrauchten… pff…
Vontobel, der Begriff ‚Du Schwuler‘ war auch mal ein Schimpfwort, heute eher ein Lob. Lösen Sie sich mal von dem Gedanken, dass Begriffe je die Reichweite von Sachen erreichen können. Sachen sind unveränderlich, wie man die formuliert fast zufällig, weil nur zeitabhängig.
Wie schon mal gesagt, wenn ich eine Pickel im Gesicht habe, schaue ich beim Ausdrücken zwar in den Spiegel, aber Drücken ist nur im Gesicht erfolgreich. Das Spiegelbild, den Begriff ‚Pickel‘ kann ich auch ‚Hautvulkan‘ nennen, ändern tut sich damit gar nichts. Ich darf nur nicht, wie heute üblich, am Spiegelbild rumdrücken.
ML, noch schnell etwas Homophobie durchschimmern lassen..?
Brechbühl: „Mongo war wertfrei in meiner Jugend“
FV: „Nope, es war ein Schimpfwort“
ML: „Meine Pickel drücke ich im Gesicht aus und nicht im Spiegel, den bespritz‘ ich bloss mit Eiter“
Sie sind lustig, wenn sie sturzbetroffen sind…
@Franz Vontobel, 12:46
Dort wo ich aufgewachsen bin hat niemand „Mongo“ gesagt. Das Wort hörte ich vor zwei Jahren überhaupt zum ersten mal und zwar von einem eingebürgerten Luzerner. Sorry, aber Sie sind der Schelm der böses denkt. Ich wurde zu Respekt und Anstand erzogen und ich lasse mir mein schönes Berndeutsch nicht von pseudo-elitären linken Besserwissern verhunzen.
Ach, Brechbühl, sie sind ja bloss neidisch, das Zürcher Dialekt für Kompetenz und Berndeutsch für Laaaangsaaaamkeeeeeiiiiit steht.
Aber ernsthaft: Gemeinde im Zürcher Unterland (SVP Hochburg, nota bene), 60er Jahre: Mongo = Schimpfwort.
@Muttis Liebling
In den 80ern war „schwul“ ein Schimpfwort.
1993 wurde Pink Cross gegründet und entschied strategisch, den Begriff „schwul“ positiv zu besetzen. Zufällig kenne ich drei der damaligen Akteure persönlich. Das waren gut vernetzte, professionelle Journalisten, die gezielt über viele Jahre eine Medienkampagne durchzogen mit diesem Ziel.
Grad genau weil ich diese Geschichte kenne, bin ich extrem misstrauisch, wenn aus politischen Gründen normale Alltagsbegriffe negativ konnotiert und verfemt werden. Ich finde mich in der brave new world der proletarischen Elite wieder.
‚Ich finde mich in der brave new world der proletarischen Elite wieder.‘
Offensichtlich (noch) nicht. Kann aber noch werden, für Philosophie ist man nie zu alt, aber meist zu jung.
Philosophie ist wie eine chronische Krankheit. Am Höhepunkt ist man, wenn man stirbt.
@JB, ML: Ein Syndrom ist das gleichzeitige Vorliegen von Krankheitszeichen, hat also mit einer Diagnose direkt nichts zu tun. Die Definition des Down-Syndromes ist das Vorliegen eines dritten Chromosom 21 oder Teilen davon und Mosaike davon. Wenn wir über medizinische Zustände diskutieren wollen brauchen wir Begriffe dazu, die möglichst genau abbilden was wir meinen. Das ist auch in der Medizin so. Die Diagnose ist ein Versuch eine Krankheit zu erfassen um die Kommunikation darüber zu vereinfachen. Begriffe wie Mongoloid etc sind wie schon mehrfach erklärt abwertend.
Bei gleichzeitigem Vorliegen von korrekten Begriffen sind deshalb deren Verwendung nicht sinnvoll. Das hat nichts mit Recht haben zu tun, sondern mit Anstand. Wenn ein Begriff zudem seit 1965 geächtet ist kann auch nicht mehr von Schnellschuss geredet werden, das wäre dann höchstens Ignoranz.
Ihr langes rumreden – das sie bewusst herausprovoziert haben – „darauf habe ich gewartet“ – ist einfach nur kindisch. Es war schon zu meiner Zeit abwertend, also lange, lange vor dem PC-Wahn. Und es hat einen rassistischen Hintergrund. (was sie geflissentlich ignorieren) Es besteht kein Grund sich um eine Renaissance dieses Begriffs zu bemühen, wie sie das tun.
Ich muss meinen Kindern keine Begriffe weitergeben, die auf vorgestrigem Rassismus beruhen.
Mitleid wiederum hilft weder bei Krankheit noch bei Behinderung. Hilfreich ist ein respektvoller, akzeptierender gegenseitiger Umgang mit dem Ziel, dass sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeitenverwirklichen und Entwickeln kann. Es ist mir deshalb unverständlich wenn man selber nach einem Unfall um Reintegration kämpft und ernst genommen werden will und gleichzeitig provoziert mit beleidigenden Begriffen aus der Rassentheorie. Aber eben. Jedem seine 5 Minuten Trollen.
@Müller fast einverstanden, wir brauchen die Begriffe, um darüber zu reden. Wie Sie richtig sagen (für die Nichtmediziner unter uns) ist wegen ‚Ein Syndrom ist das gleichzeitige Vorliegen von Krankheitszeichen‘ Down- Syndrom der derzeit beste Begriff. Da ist wenigstens klar, dass es sich nicht um eine präzise Diagnose handelt. Zur Diagnose gehörte der Verweis auf Ätiologie und/oder Pathogenese und der Vorgriff auf Therapie, wie es z.B. bei Herzinfarkt oder Carcinom der Fall ist.
Aber weil es notwendig noch unpräzise ist, gehen auch phänomenologische Beschreibungen wie Mongo durch.
2/ Medizinterminologisch sind alle 3 Bezeichner gleichwertig, so man sie nur als Verständigungsbasis betrachtet. PC hat in der Medizinterminologie so überhaupt nichts verloren. Das ist die Sprachkultur einer anderen Welt. Sie können ja mal versuchen, alle Medizinlehrbücher vom Begriff ’negroid‘ zu befreien. Viel Spass.
@ ML: 1. Wir sind hier nicht in einer medizinischen Fachzeitschrift. 2. „PC hat in der Medizin nichts verloren“ mag sein. Aber Ethik und Wertung des eignen tuns. Die Medizin ist keine Rechts- und Wertfreie Zone. Alles Andere hatten wir schon mehrfach zB bei der Eugenik oder Mengele. 3. Ihre drei erwähnten Begriffe sind nicht gleichwertig. Eines ist eine Diagnose, eines ein Syndromnahme und eines ein wertender und veralteter Begriff. Der Verweis auf die alte Literatur ist dabei nicht sinnvoll. Nur weil man früher gewisse Begriffe verwendet hat macht die Irrtümer von früher nicht richtiger.
@Müller, keiner der 3 Begriffe ist eine Diagnose, es sind alles nur Zustandsbeschreibungen, aus verschiedenen Blickwinkeln.
Ich nehme an, Sie haben mit Ihrer Tochter längst schon thematisiert, dass sie eben anders ist. Ich nehme auch an, dass Ihre Tochter weiss, was anders ist, resp. dass dies einen Namen hat. Kann sie sagen: „ich habe Trisomie 21.“ ? Vielleicht wäre das hilfreich für alle ihre „Freunde“ auf den Sozialen Plattformen, wenn sie das auch deklariert. Oder eben gerade nicht… Es gibt m.E. kein Patentrezept. Es ist zwar kein Trost: Viele sogenannt „normale“ Leute machen sich lächerlich auf FB. Wenn die „Freunde“ jemanden auslachen wollen, tun sie es, egal was dieser preisgegeben hat.
@Marina Blau
Wer mich auslachen will findet auch einen Grund dafür und jeder, der das Auslachen nötig hat, wird auch ein Opfer finden.
Die Frage ist nicht, wie diese Mutter ihre Tochter schützen kann, sondern wie sie ihrer Tochter hilft, sich selber zu schützen. Wenn die Tochter ausgelacht wird, dann halt. Wenn es sie schmerzt, dass sie im Fratzenbuch ausgelacht wird, dann wird die Mutter das schon von ihrer erfahren.
Die Mutter kann nicht verhindern, dass das Mädchen ausgelacht wird. Sie kann hingegen überlegen, wie das Mächen lernt sich vor dem Schmerz zu schützen.
Meine Tochter ist zwanzig und hadert momentan ab und an mit ihrer Andersartigkeit. Sie will nicht über Down Syndrom sprechen und nichts davon hören. Ich weiss von anderen, dass dies zur Entwicklung gehört. Ich habe mich mit ihr darauf geeinigt, dass sie ein spezieller Mensch ist. Das ist sie ja auch! 🙂 Ich arbeite mit ihr an dem Bewusstsein ihrer Einzigartigkeit und auch dass sie grossartig ist, wie sie ist, obwohl sie einiges nicht kann wie andere, aber auch umgekehrt. Zudem hat sie noch ihren Zwillingsbruder und einige andere Aufpasser im Netzt, die sich, wenn nötig, einschalten.
Meine Mama hat in einem Zöglings Heim im heutigen Sachsen Anhalt, nahe Berlin in der Doppelfunktion Köchin und Ergotherapeutin (den Begriff gab es damals noch nicht) gearbeitet. Es gehörte, wie auch heute in der niederschwelligen Psychiatrie dazu, die Zöglinge durch Alltagsarbeiten zu renormalisieren. Das ist ein vernünftiges Konzept.
Zöglinge gab es in CH nie, hier wurde die harte Version der Verdingkinder gewählt.
Ich mache das jetzt mal etwas ausführlicher, damit man den Hintergrund begreift und komme erst im Beitrag 4/5 zum Thema zurück.
2/ Der Ursprung lag im ausgehenden Feudalsystem Preussen daran, dass immer mehr Verwandschaftsehen geschlossen wurden, mit der Konsequenz der geistig behinderten Kinder. Die sollten isoliert, aber nicht unkomfortabel, versorgt werden. Deshalb waren die Heime ausgedehnte Güter mit autarker Nahrungsversorgung in Form von Äckern und eigener Viehzucht.
Im Dritten Reich wurden die Privilegien des Adels zwar abgeschafft, aber die Methode genutzt. Jetzt kamen da die heute posttraumatisch geschädigten Offiziere rein, abgestürzte Stuka- Flieger und wieder deren Kinder der neuen Oberschicht,
3/ die ja noch auf den alten Offiziersadel gründeten.
Das zog sich bis in die DDR- Zeit hinein. Ab Vorschulalter war, habe ich da viel Zeit verbracht und mit den gleichaltrigen Kindern gespielt, ohne dass ich die geringsten Ressentiments hatte. Die waren meine Spielkameraden. Manche leben noch heute und sehen mich immer noch als ihren Spielkameraden. Denn doof und das ist wichtig festzustellen, sind die nicht.
Schwierig wurde es, als wir gemeinsam in die Pubertät kamen. Da sie nicht mehr isoliert wurden, kamen sie auch zum Jugendtanz und haben mich gefragt, warum tanzt keiner mit mir.
4/ Da stand ich vor der Wahl, die alten Freunde in unseren Kreis aufzunehmen, was aber illusorisch ist, oder sie abzuwimmeln. Natürlich habe ich sie abgewimmelt, aber versucht, dem ein humanitäres Mäntelchen umzuwerfen.
Aber mit der Zeit und vielleicht ein wenig meiner Hilfe haben sie verstanden, das wir im hier und jetzt in verschiedenen Welten leben. Ich habe mich zu Tode geschämt, aber eine bessere Lösung fällt mir bis heute nicht ein.
In dem Alter ist es nämlich ganz einfach, machen die Anderen mit mir intim, oder werfen sie mich raus, bevor es intim wird. Nur das letzte passiert.
@Liedtke
Das haut mich grad vom Sockel. Ich hatte das Mädchen anhand des Bildes um die 12-jährig geschätzt, auch weil sie so von ihrem Freund schwärmt.
Der mongoloide Junge in meiner Nachbarschaft war um die 17-jährig, als er mir immer von seiner Freundin erzählte (die sich bei meinen Erkundigungen als Filmdiva entpuppte). Wenn ich zurückdenke, so war das eine sehr wichtige Zeit, in der er eine neue Rolle in seiner Umgebung entdeckte. Damals wurde er auch aufgenommen in die Clique von rüpelhaften Halbwüchsigen, die sogar Fussball spielten mit ihm.
@Liedtke
/2
In den Jahren davor traf ich ihn oft traurig und einsam auf dem Spielplatz. Er erzählte mir, dass die Kinder nicht mit ihm spielen wollten. Auch wenn er das nicht so gut ausdrücken konnte, hatte es etwas mit seinem anderssein zu tun. Ich fragte ihn, welche Kinder das seien, mit denen er spielen möchte und es stellte sich heraus, dass diese so um die 8-jährig waren und er selber war schon 13. Ich erklärte ihm, dass das noch kleine Kinder sind. Ich wisse, dass er die Spiele dieser Kinder spielen könne, aber diesen komme er schon zu gross vor.
Schade, dass es nicht auch noch einen Aufpasser für die Mama gibt, der solche Blog-Einträge verhindert!
5/ Deshalb bin ich schon als 15- jähriger zu der Überzeugung gekommen, dass man, auch das ist ganz wichtig, dass man intakte Sozialsysteme Anderer nicht dadurch zerstört, dass man sie zu integrieren versucht. In ihrer Welt sind sie glücklich und haben die analogen Strukturen wie wir. Nur mischen kann man die Strukturen nicht. Das zerstört die im aktuellen Bewertungssystem Schwächeren.
Meine Mama, Jahrgang 1929 hat immer noch die Patenschaft über einem meiner damaligen Freunde und wenn ich da bin, besuche ich den auch. Inzwischen werden sie wieder isoliert, was besser ist.
@Liedtke
/3
Als nächstes fragte ich ihn, ob es keine Kinder in seinem Alter gebe, mit denen er spielen könne. Er meinte, dass es keine gebe. Im Rückblick denke ich, dass es in seinem eigenen Alter wirklich sehr wenige gab in unserem Quartier und dass die entweder mit Sportunterricht oder mit Computerspielen beschäftigt waren und er tatsächlich körperlich wie geistig zuwenig beweglich war.
Ich denke, das war die schwierigste Zeit und im Bezug auf den Artikel von Frau Liedtke war die Einsamkeit das grosse Problem, nicht das Ausgelachtwerden.
@mira, 15:12
Und warum sollte die Frau Liedtke keinen solchen Blogeintrag schreiben dürfen? Ich bin zwar kritisch dem Intellektualismus gegenüber. Aber sie bringt ein Thema auf, das mich zum Nachdenken anregt.
6/ Ich habe das Glück, 3 Muttersprachen zu haben. Deutsch, Russisch, weil es im Dorf eine sowjetische Garnison gab und es kleinkörnige Kontakte gab, obwohl die nicht gewollt waren.
Aber ich verstehe auch die Sprache der geistig Behinderten und der psychisch Kranken. Das habe ich auch schon vor der Einschulung gelernt, später lernt man das nicht mehr.
@mira und Brechbühl, ihr versteht Euch gegenseitig nicht. Ich halte den Beitrag auch für primär kontraproduktiv, weil die Mutter ihr nun gar nicht so seltenes Leid, welches sie selbst in unvorsichtigen Bemerkungen eher diskreditiert, nicht gerade Verständnis erheischend darstellt. Aber sie darf das, weil sie darf subjektiv sein. Die Leser nicht.
Aber die Sache selbst, wenn ich mal unterstelle, das Betroffene eben nicht objektiv sein können, halte ich für wert, zu besprechen. Mehr machen wir hier nicht.
@Jürg Brechbühl
Ich finde das Thema spannend und als Blogeintrag auch berechtigt. Was mir aber äusserst sauer aufstösst, ist, dass die Autorin das nicht anonym macht. Sie breitet hier sehr Privates einem breiten Publikum aus und ich frage mich, ob die Intention wirklich das Blogthema ist, oder ob es sich hier nicht um schlecht versteckte Werbung für ihre Praxis handelt. Viele schreien auf, wenn man Bilder seiner Kinder in Facebook veröffentlicht. Das hier finde ich Faktor 100 x schlimmer.
@mira, der Gedanke ist berechtigt, aber ich würde dem nicht folgen. Redaktionelle Werbung gibt es im Mama Blog nur Freitags, wegen der Reichweite über das Wochenende.
Ich nehme Frau Dingsda ihre Sorgen ab. Da würde mir das Bild reichen, um mal wieder auf das Thema von gestern zu kommen. Mich hat mal ein junger Arbeits- Kollege gefragt, ob ich nicht wollte, das es meinen Kindern besser geht. Das habe ich verneint, meinen Kindern soll es nicht besser gehen, als allen anderen.
Die Autorin aber sagte, sie wolle das Beste für ihr Kind und da folge ich nicht.
Spannende Erweiterung zum Dienstagar tikel- betrifft einerseits nicht nur Menschen mit Trisomie,
andererseits haben es selbst die „Normalen“ oder „Neurotypischen“ nicht immer im Griff mit bedacht abschätzen was in die virtuelle Welt gehört und was nicht.
„Wenn wir von einer gewissen Akzeptanz Menschen mit einer Behinderung gegenüber ausgehen…
Wenn wir darauf vertrauen, dass auch Menschen, die anders sind als wir…“
Im Zeitalter von Praena…?
Praena bedeutet ja nicht per se, dass man Menschen mit einer Behinderung nicht akzeptiert. Praena kann auch bedeuten, dass man auf eine Situation vorbereitet sein will. Oder dass man den Eindruck hat, dass man der Situation selber nicht gewachsen wäre. Ich weiss bis heute nicht, wie ich schliesslich reagiert hätte, wenn sich bei unserer Tochter der Verdacht auf Trisomie 21 bestätigt hätte. Und dies, obwohl ich einige Jahre mit Menschen mit einer Behinderung gearbeitet habe. Ich jedenfalls hege grossen Respekt für Eltern, die sich für ein Kind mit Trisomie entscheiden!
@Heiri Müller
Praena wurde nicht entwickelt um Eltern auf die Situation vorzubereiten, sondern diese zu vermeiden.
Grundsätzlich bleiben da Fragen
– wie soll das gesellschaftliche Verständnis (wie im Text erhofft) entstehen/wachsen/vertieft werden, wenn es zunehmend weniger Betroffene gibt und somit auch viel weniger Berührungspunkte mit deren Welt/Bedürfnissen?
-wie sollen so Staaten, in denen der Umgang mit Behinderten zurückliegt, animiert werden auf Infrastruktur/Inklusion etc zu setzen, wenn so viel „günstigere/einfachere“ Lösungen bereitgestellt sind?
Brunhild, ich glaube sie überreagieren. In unserer Jugend kannten wir gerade mal einen einzigen Menschen mit Down-Syndrom. Wir hatten ihn nie vorher gesehen, nie etwas davon gehört. Aber es reichte völlig, dass uns die Lehrerin erklärte, dass er anders ist. Wir haben das sofort verstanden und ihn respektiert.
Und ich weiss, dass das heute nicht anders ist. Ein Bekannter hat einen Sohn mit Down-Syndrom.
Natürlich macht er nicht zu 100% positive Erfahrungen aber das macht ja keiner von uns.
HM und HH, erster Kommentar und sofort am Thema vorbei. Es geht nicht um die gesellschaftliche Akzeptanz von Trisomie 21, die ist erfreulich gut entwickelt. Es geht um die Schnittmenge der beiden Mikrokosmen T21 ¦ FB.
@Hattori Hanzo
nein das ist keine „Überreaktion“ sondern ein Weiterdenken, ein sich fragen was diese Entwicklungen gesamtgesellschaftlich bedeuten, was für Grundlagen da gelegt werden, welchem Selbstverständnis Bahn bereitet wird und wo wir in 40, 80 Jahren stehen werden, inklusive aller sozialversicherungstechnischen Fragen denen wir uns eines Tages entweder stellen werden müssen, oder vor vollendete Tatsachen gestellt sein werden.
Brunhild – im Moment haben wir eine starke Tendenz, dass Leute den solidarischen Gedanken ablehnen. Das heisst man will Dicke, Raucher etc. zur Kasse bitten: mit dem Argument: selber Schuld, ich bezahle doch nicht.
Ob dieser Trend in 40 oder 80 Jahren anhält oder sich verstärkt hat, ist reine Spekulation. Normalerweise kommt es immer anders. Vor 40 Jahren wäre kein Mensch auf die Idee gekommen, dass einmal überall Rauchverbot herrscht.
Was die Diskriminierung betrifft, so ist es eher zutreffend, dass der einzelne Exot eher von der Masse akzeptiert wird.
Eine Minderheit, die doch eine gewisse Grösse hat, wird von der Masse viel eher als eine „Gefahr“ oder ein „Kostenfaktor“ gesehen.
Wäre nur jede 10’000. Person adipös gäbe es kein Geschrei wegen Zuckersteuer oder erhöhten Krankenkassenprämien.
Also glaube ich nicht, dass, falls es in Zukunft weniger Menschen mit Down Syndrom geben sollte als heute, diese dann mehr diskriminiert würden.
@HH: Ich finde es ja eher erstaunlich, wie solidarisch unsere Gesellschaft nach wie vor ist. Zum Beispiel bei den KK-Prämien, die ständig ansteigen.
@Brunhild, 27. August 2015 um 07:36
Bzgl. Entwicklungsgrund des Praena-Tests: der Test wurde entwickelt, um die (in DE) jährlich gegen 600 Aborte von gesunden Föten nach einer Fruchtwasseruntersuchung zu verhindern. Und nicht, wie Sie behaupten, die Geburt von Kindern mit Trisomie 13/18/21 zu verhindern. Zudem hilft eine gesicherte Diagnose einer Trisomie bei allfälligen Geburtskomplikationen, die in solchen Fällen nicht gerade selten sind.
Im Bezug auf den Blog bin ich etwas irritiert, dass die Mutter selbst von „sich lächerlich machen“ spricht… Schämt sie sich etwa für ihre Tochter?
Brunhild, schon der Titel liess mich eine Art diabolische Erweiterung des Themas erwarten, aber der Inhalt hat mich dann völlig vom Hocker gehauen. Da kommt alles zueinander, beginnend damit, dass offensichtlich auch gebildete Menschen in menschennahen Tätigkeiten das Prinzip FB so überhaupt nicht verstehen.
Wenn dann Aussagen, wie ‚Natürlich will ich mein Kind schützen vor allem Unbill‘ dazu kommen, sträubt sich mir das Nackenhaar. Den Gipfel des Unverständnis zeigt sich im Satz ‚Trotzdem baue ich auf das Gute im Menschen‘. Damit hat die Autorin den perfekten gordischen Knoten gebunden.
2/ Dieses Medium, welches sich in grotesker Entstellung ’sozial‘ nennt, hat verschiedene Ziele und das Eigentliche noch nicht erreicht. Überfliegt man mal die bisher 10- jährige Entwicklung fällt auf, dass das Element ’shitstorm‘ genannt, tendenziell immer mehr zunimmt, bis es wahrscheinlich einmal das wesentliche sein wird.
Bisher hat FB u.a. die Aufgabe, die Rolle des Sonntagsgottesdienstes oder des Exerzierens beim Militär zu übernehmen: Gleichschaltung auch durch Ausgrenzung aller derer, die sich nicht vollständig dem Prinzip unterwerfen.
3/ Damit kann man schon sagen, es ist egal, ob man T21 oder nur eine etwas akzentuierte Persönlichkeit ist, man wird mit einer Wahrscheinlichkeit proportional der Nutzungsfrequenz Zentrum einer Mobbing- Aktion. Denn diese Aktionen sind, wie erwähnt, eine der Hauptmethoden und deshalb sträuben sich FB und Konsorten, die zu unterbinden.
Aber dem scheint die Autorin keine Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie das Kind sogar noch elektronisch überversorgt.
Der gordische Knoten lässt sich nur durch Löschen des Accounts durchschlagen, was nur geht, wenn man diesen Gedanken auch ins Umfeld
4/ des Kind trägt.
Als Konsumgesellschaft vor 25 Jahren über uns hineinbrach und meine Kinder gerade am Beginn oder in der Pubertät waren, wurde unser Haushalt zum Zentrum der Bewegung ‚Wir tragen keine Markenklamotten‘. Der Kreis wurde immer grösser und damit waren sie keine Aussenseiter, im Gegenteil, sie waren im Zentrum einer eigenen Mode.
So muss es heute heissen, ich habe kein iPhone und keinen FB- Account und ich bin stolz darauf. Das kann man jedem Kind vermitteln, T21 oder nicht ist dafür bedeutungslos.
Man kann ja mal recherchieren, wer und warum sein FB- Profil gelöscht hat.
@ML: Wenn ich nicht einmal weiss, was eigentlich „Marken“-Klamotten sind, und was nicht. Bin ich dann auch Zentrum einer eigenen Bewegung?
„Das Risiko bleibt, dass sie sich mit ihren öffentlichen Äusserungen lächerlich macht. Sie zeigt sich, wie sie ist, und kann hohen Standards nicht genügen. Doch wer setzt diese?“ Für mich ist das hoher Standard, wenn sie sich zeigt, wie sie ist. Und ich bin auch nicht sicher, ob es sie wirklich stört, wenn sie sich mal „lächerlich“ (was ist das eigentlich?) macht.
Das wollte ich auch sagen. Das Wort lächerlich fällt gleich mehrfach in diesem Artikel, dabei stellt sich die Frage, wer sich denn jeweils eigentlich lächerlich macht: der Handelnde (also Ihre Tochter) oder der das Handeln Taxierende, respektive Kommentierende. Oft genug wird jemand der Lächerlichkeit preisgegeben, aber das bedeutet nicht, dass er sich auch lächerlich gemacht hat – die Lächerlichkeit ergibt sich vielmehr aus der Schadenfreude, Ignoranz oder Bösartigkeit desjenigen, der sich über das Ungeschick eines anderen belustigt. Und vor solchen Idioten sind auch ’normale‘ Kinder nicht
@mila
Sehr schön erklärt. Danke!
Habe eine Schwester mit einer ganz anderen Krankheit. Wollte sie jahrelang auch beschützen vor bösen Bemerkungen etc.
Habe auch erlebt, dass man vieles (nicht alles) steuern kann mit der „richtigen Haltung“ der Krankheit/Behinderung gegenüber : Indem man zu der Person, die man liebt, steht. Manchmal reicht schon nur diese Haltung („Meine Schwester ist nicht lächerlich, sie ist bloss anders“).
Und gleichzeitig dem Spötter signalisiert, wie daneben er sich benimmt, wenn er es nötig hat, sich auf Kosten (vermeintlich) Schwächerer, lustig zu machen.
dabei stellt sich die Frage, wer sich denn jeweils eigentlich lächerlich macht: der Handelnde (also Ihre Tochter) oder der das Handeln Taxierende, respektive Kommentierende.
Liebe Mila
wie recht du hast – leider gibt es immer mehr) Menchen die jeglichen Anstand/Respekt und jede Moral ausser Acht lassen.
I. E. Liedtkeen. Da stellt sich mir oft die Frage; wer den de/die „Behinderte“ ist.
Sie Frau I,E. Liedtke werden ihre Tochter nicht vom Gebrauch der sozialen Medien abhalten können.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sie vor Demütigungen und der grenzenlosen Dummheit anderer beschützen können.
geschützt. Das einzige, was man dagegen tun kann, ist, dem Kind klarzumachen, auf wessen ‚Seite‘ die Lächerlichkeit gehört. Und es soweit bei der Entwicklung eines Selbstgefühls zu unterstützen, dass es in so einer Situation nicht das Gefühl hat (haben muss), es hätte sich tatsächlich lächerlich ‚ gemacht‘. Vielleicht denken Sie einfach mal über die von Ihnen verwendeten Begriffe nach – damit würden Sie Ihrer Tochter mehr helfen, als mit Ihren (eigenen) Bedenken bezüglich hoher Standards.
@mila
Wieviel Erfahrung haben Sie im Umgang mit Mongoloiden Jugendlichen?
Das mit dem „klar machen“ auf welche Seite die Lächerlichkeit gehört: Ich kann mir das echt nicht vorstellen, jedenfalls nicht bei dem Jugendlichen, dem ich während mehreren Jahren täglich in unserer Strasse begegnete.
‚Klar machen‘ kann bei einem solchen Kind vielleicht auch nur bedeuten, dass man ihm in diesem Gefühl begegnet – es hat nichts ‚falsch‘ gemacht. Ich glaube, dass gerade dieser Kinder in dieser Hinsicht sehr empfindsam ist. In meiner Kindheit bin ich zwei betroffenen Kindern begegnet, und wenn ich rückblickend eines von ihnen sagen kann, dann vermutlich das: dass sie eine innere Zufriedenheit ausstrahlten, die uns ‚Normalen‘ oftmals abgeht. Aber vermutlich hängt vieles auch vom Schweregrad der Beeinträchtigung ab.
Sie liegen völlig richtig mila. Viele der Aengste, Befürchtungen und Probleme betreffen alle Jugendlichen, nicht nur solche mit Trisomie. Obwohl ich die Mutter in ihrem Schutzinstinkt schon verstehen kann, bin ich mir nicht sicher ob sie ihrem Kind einen Gefallen tut damit. Andererseits hilft es der Tochter auch nicht, wenn sich etwaige Idioten an ihr austoben und so als Idioten outen. Verletzungen sind trotzdem die Folge.
@Brechbühl: Ich bin kein Anhänger einer übertriebenen PC, aber nehmen Sie bitte zur Kenntnis dass Ihnen mehrere korrekte Begriffe zur Verfügung stehen. Ihrer geht gar nicht.
@ Herr Brechbühl: Bitte vermeiden Sie den nicht zeitgemässen Begriff „mongoloid“, er kann sowohl von Menschen mit Down-Syndrom / Trisomie 21, deren Angehörigen / Freunden sowie von Menschen aus der Mongolei als beleidigend empfunden werden. Zu Ihrer Aussage: Das Spektrum der koginitiven Fähigkeiten von Trisomie-21-Betroffenen ist sehr gross: Einige sind nicht in der Lage zu sprechen, andere (selten) sind Schauspieler (z.B. Theater HORA; Rolf Brederlow) oder (sehr selten) schaffen einen Hochschulabschluss. Wie viel man einer betroffenen Person „klar machen“ kann, ist also sehr individuell.
@Martin Frey: Die Verletzungen werden leider nicht völlig ausbleiben, sie tun es für niemanden für uns. Und da wir besagte Idioten nicht ‚umerziehen‘ können, stellt sich die Frage, welchen Umgang wir zumindest unseren Kindern mit derartigem Verhalten mitgeben können. Ab einem gewissen Alter kann man sich vermutlich gemeinsam mit dem Kind überlegen, wie es einer solchen Situation – respektive einer erfolgten Lächerlichmachung oder Beleidigung – kompetent entgegentreten kann. Das dürfte in jedem Fall wirkungsvoller sein, als es von allem potentiellen Schaden präventiv abschirmen zu wollen.
Oder sich über die ‚Übeltäter‘ zu beklagen – sie werden deswegen nicht aussterben. Und oft sind es doch kleine gemeisterte Herausforderungen, die uns wachsen lassen, und damit stärken. Oder anders formuliert: die ‚Welt‘ können wir nicht ändern. Aber es liegt durchaus in unserer Macht zu entscheiden, wie wir uns zu ihr verhalten (und, wer weiss, vielleicht ändern wir sie dadurch eben doch, zumindest ein kleines bisschen).
Stimmt schon mila, nur sind Leute mit Trisomie insgesamt doch verletzlicher als andere, nicht nur was Lächerlichmachung angeht. Sie sind oft sehr sensibel, sehr offen und transparent, mit viel ungezügeltem Affekt. Es ist daher für Trisomiepatienten wohl etwas schwieriger, sich einen eigenen Schutzpanzer vor den grössten Tiefschlägen zuzulegen wie wir das alle irgendwann gelernt haben. Für uns alle sind diese Schutzpanzer wichtig. Ich verstehe daher die Befürchtungen der Mutter irgendwie schon.
Aber gerade darum haben Sie völlig recht, Ihr beschriebener Weg ist der einzig richtige und gangbare
Und um abschliessend doch noch einen Gedanken konkreter zu fassen, den SP bereits angedeutet hat: wie ‚lernt‘ ein Kind eigentlich, sich ‚beschämt‘ zu fühlen? Ist es ein (ur-)eigenes Empfinden, oder entsteht es nicht eher durch die Reaktion des Umfelds, insbesondere der Eltern, denen etwas ‚peinlich‘ ist, das das Kind gemacht hat, wodurch es aus der ‚Norm‘ gefallen ist? Ich würde meinen, dass wir Schamgefühle in erster Linie durch solches Fremd-Schämen entwickeln. Dieser Verantwortung sollten wir uns bewusst sein, indem wir uns fragen, wann es wirklich angebracht ist, einem Kind zu vermitteln,
dass es sich ‚daneben‘ benommen hat. Und wann es mehr darum geht, dass wir uns ‚peinlich‘ berührt fühlen, basierend auf unseren Standards – das sagt dann mehr über unsere eigenen Befindlichkeiten aus, als über eine ‚Untat‘ des Kindes.
Zu Ihrem letzten Kommentar, Herr Frey: Ich mag mich ja täuschen, da ich wirklich nicht sehr viel Erfahrung im Umgang mit Trisomie-Kindern habe. Aber wann empfinden diese selbst die ‚Tiefschläge‘, wann die Eltern? Respektive, haben sie die kognitiven Fähigkeiten, die Verletzungen anderer immer als solche wahrzunehmen? Verzeihen Sie mir die ungeschickte
Ausdrucksweise, aber ich habe durchaus schon erlebt, dass an einem solchen Kind die abfällige Bemerkung eines anderen buchstäblich ‚abgeprallt‘ ist. Was in einem gewissen Sinn ein ‚Geschenk‘ wäre, doch ich mag mich natürlich absolut täuschen.
Es kommt drauf an, es gibt ja auch verschiedene und verschieden stark ausgeprägte Trisomieformen. Natürlich ist es richtig, dass Scham oft von aussen erst aufoktroyiert wird und so in unser Bewusstsein gelangt. Dies geschieht im Rahmen der Sozialisierung, ich würde meinen, spätestens mit Eintritt in den Kindergarten.
Andererseits bemerkt jedes Kind wenn es ausgelacht wird, sobald es Fremdwahrnehmungen empfinden kann. Da braucht es niemanden der uns diese Gefühle erst näherbringt resp. überträgt. Dieses jedoch geschieht selbstredend auch und ist auch von den Betroffenen kaum zu beeinflussen.
@Martin Frey
Ich schere mich um „korrekte“ Begriffe. Man kann aus jedem Begriff ein Schimpfwort machen. Dort wo ich herkomme, bedeutet „mongoloid“ die Beschreibung einer ganz bestimmten äusserlich sichtbaren Behinderung und sonst gar nichts. Wer etwas anderes denkt dabei ist der Schelm. Wer verletzt oder beleidigt sein will, findet immer einen Grund.
@ Herr Brechbühl 14:58: Schade, dass Sie sich um „korrekte Begriffe“ scheren, dort wo Sie herkommen. Zeiten und Empfindsamkeiten ändern sich. Sie (und ich!) mögen manchmal nicht verstehen, weshalb jemand ob einem bestimmten Begriff „verletzt oder beleidigt sein will“. Tatsache aber ist, dass bestimmte Begriffe auf bestimmte Menschen so wirken. Das gilt es zu aktzeptieren, nicht zu verstehen. Die Fähigkeit, danach zu handeln und so andere nicht zu beleidigen oder verletzen, nennt man Rücksichtsnahme. Und in diesem Fall ist Rücksicht angebracht, kostet nichts und tut nicht weh. Probieren Sie’s!
„wenn sie bei jeder Party ein Ständchen darbringen will und aus vollem Hals, manchmal auch falsch, singt, wenn sie im Facebook Statements abgibt, die jeder Rechtschreibgrundlage entbehren, und zum hundertsten Mal behauptet, der von ihr bewunderte Star sei ihr Freund, nur weil sie in seinem Facebook-Fanclub ist.“ Das machen auch „normale“ Leute! Machen Sie sich lieber Sorgen um sich selber, denn wenn Sie einen Quatsch im Internet macht, sind es am Schluss Sie, welche eventuelle rechtliche Konsequenzen tragen muss.