Fussball und andere bedeutende Werte
Ein Gastbeitrag von Monika Zech*

Mit Leidenschaft dabei: Ein Junge trainiert mit Christian Gross, damaliger Trainer des FC Basel, am Plauschtraining des FCB. (Keystone, Georgios Kefalas, 2006)
Die Kinder von heute würden in einer «Gesellschaft ohne Werte» aufwachsen, sagen diejenigen gerne, die alles den Bach runtergehen sehen. Und selbstverständlich war das in ihren Augen früher ganz anders gewesen. Da wusste man noch, was richtig und was falsch, was gut und was schlecht ist. Die «wertefreie Gesellschaft» ist auch ein äusserst beliebtes Thema auf Erziehungsplattformen.
Wie üblich kommen dort die Experten zu Wort, die sagen, wie Mütter und Väter in dieser Gesellschaft trotzdem Werte vermitteln können. Die Ratschläge sind vielfältig, da gibt es sogar die vorgegebene «Liste der zehn wichtigsten Werte» als Leitplanke für Eltern, die sich bange fragen: «Wie wird mein Kind ein guter Mensch?» Wichtig seien nicht bestimmte Werte, sagt hingegen der oft zitierte dänische Familientherapeut Jesper Juul. Entscheidend sei, dass Eltern überhaupt irgendwelche Wertvorstellungen hätten.
Dazu ein Beispiel: Unlängst, an einem lauen Sommerabend. Drei Männer, alle drei sind Väter von Söhnen, sitzen zusammen in einem Garten, trinken Bier und reden über Fussball. Konkret – über den neuen Trainer beim FCB. Denn die drei Männer stammen aus der Region Basel, und logischerweise ist der FCB «ihr» Club. Das ist so klar, dass das eigentlich gar nicht extra erwähnt werden müsste.
Die drei Männer reden also über Urs Fischer, den Zürcher mit der ausgeprägten Zürischnurre, und ob der nun zum FCB passe oder nicht. Sie sind uneins, zwei finden den Urs Fischer super. Nach dem Portugiesen Sousa, diesem esoterischen Lackaffen, sei der Fischer die perfekte Wahl, sagen sie. Der Dritte jedoch ist absolut anderer Meinung. Dieser Ur-FCZler, das gehe gar nicht. Das Gespräch geht so eine Weile hin und her, die Argumente pro und kontra Fischer fliegen leicht wie Pingpongbälle. Die drei Männer lachen viel.
Und plötzlich sagt derjenige, der gegen Fischer ist, etwas, das die beiden anderen erstarren lässt: Er hoffe, dass der FCB diese Saison nicht Meister werde. Nein, schreien die beiden anderen auf, das gehe nun eindeutig zu weit! Er müsse ja den Urs Fischer nicht mögen, aber «unserem FCB» wegen eines Trainers aus Zürich Niederlagen zu wünschen, das schlage dem Fass den Boden raus. «Doch nicht wegen Fischer», entgegnet dieser, «sondern aus pädagogischen Gründen.» Erneut sind die beiden anderen baff.
Sein dreijähriger Sohn, erklärt der Fischer-Gegner, müsse erfahren, dass der Meistertitel für den FCB keine Selbstverständlichkeit sei. Sonst lerne er nie, dass man für den Erfolg arbeiten, mitunter kämpfen müsse. Na ja, meint einer der anderen, das könne der Kleine doch auch durch andere Beispiele lernen. Da müsse doch nicht «unser FCB» dafür hinhalten. Der Fischer-Gegner versuchts nochmals: «Du hast offenbar keine Ahnung, welchen Stellenwert der FCB in meiner Erziehung hat.» Er könne seinen Sohn nicht in allem beeinflussen, aber auf ein paar Dinge lege er wirklich Wert: «Auf Grüezi, Adieu, Danke und Bitte sagen – und die Liebe zum FCB.»
Eben. Wer behauptet jetzt noch, Kinder würden ohne Werte aufwachsen?
*Monika Zech war von 2005 bis 2010 Chefredaktorin bei «Wir Eltern». Heute arbeitet sie als freie Journalistin. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Kindern, Grossmutter von drei Enkelkindern und aufgewachsen mit neun Geschwistern.
145 Kommentare zu «Fussball und andere bedeutende Werte»
Ich bin überrascht, dass auf dieser „Liste der zehn wichtigsten Werte“ zwar Dinge wie „Freundschaft“ und „Mitgefühl“ stehen, aber der Begriff „Liebe“ nicht auftaucht. Liebe ist doch der wichtigste Wert überhaupt. Nimmt man eine grundsätzlich liebevolle Haltung ein, wird man sehr vieles richtig machen.
Ich habe ganz einfach keine Lust mehr, an solchen kindischen Austauschen mitzumachen. Schade, in der Tat. So. morgen kaufe ich mir einen neuen Laptop und dann gehen wir in die Ferien. Mittelmeer. Spanien. El duende.
In dem Sinn, liebe Redaktion, lasse ich Sie gerne in Ruhe darüber nachdenken, wie Sie mit dem endlosen Genöle, das eine ernsthafte Diskussion über die von Ihnen doch wichtigen zur Verfügung gestellten Themen umgehen wollen. Auch ich habe dazu keine Antwort.
Aber eines weiss ich: Mich von Negativem fernzuhalten. Es erweiter meinen Horizont nicht, sondern liesse mich nur im Verärgertsein dem Gespiel des negativen frönen und mich in jenen Strudel hineinziehen.
Jou Kat, hab’s gut, und habt’s gut am Mittelmeer! Nein, ich bin nicht negativ, obschon ich ein bisschen Grund dazu hätte, gell 🙂
Hm, Katharina. Sind wohl die Anwesenden oder die Abwesenden schuld, wenn die Diskussion nicht so gehaltvoll läuft? Oder liegts gar am Ende doch an den „zur Verfügung gestellten Themen“. Ist ja auch schwierig, jeden Tag etwas mit Substanz zu bringen.
Katharina, es ist Sommerzeit und eigentlich wären die Rolladen immer noch unten bis Ende August….have a nice stay in Spain – Olé!
https://www.youtube.com/watch?v=k1ljpLQ1V6Y Sade – Your Love is King
Und wenn Du einen Abstecher machst in die Schweiz, Du weisst, wo Du uns findest.
Schade.
Ab und zu interessiert mich mal wieder ein Thema im Mama-Blog und was die Leute dazu zu sagen haben und dann entdeckt man in den Kommentaren immer wieder die gleichen drei Trolle, die ihren Tag hier verbringen und meinen, alle anderen müssten ihr Weltbild mit ihnen teilen.
Schlimm, dass sich heutzutage sogar in einem Mama-Blog Kommentar-Junkies einnisten, die sonst nichts zu tun haben. Man könnte ja eigentlich meinen, dass sie vom Thema her, auch andere Sachen zu tun haben, den guten langen Tag lang.
Ich verstehe ja Ihren Unmut irgendwie. Nicht aber, dass Sie es nicht besser machen, indem Sie einen eigenen, weltbild-freien, und vor allem inhaltsbezogenen Beitrag platzieren. Schade, in der Tat. 😉
Sorry mila, aber der kindergarten ist hier wiklich überbordend. elongierte textchen at best. der rest ist chat und twitter niveau. omg i said zomzing useful lol.
Nebst den erwähnten Werten habe ich meinen Kindern immer wieder gesagt, dass sie authentisch bleiben sollen. Egal was von ihnen erwartet wird, was für Schwierigkeiten kommen werden, sie sollen sich selber treu bleiben. Es kommt sowieso wie es kommen muss. Das ist der Kompass im Leben, auf den man sich einzig immer verlassen kann. Und ja, sich nicht verleugnen müssen und so verbiegen, dass die Balken….ähm das Rückgrat sich verbiegt. Das ist ungesund und wird die Physia wie die Psychia erfreuen…
Also für mich sind einige Werte extrem wichtig. Die wären: Respekt vor dem Mitmensch, Rücksicht im Umgang mit den Mitmenschen, Anstand/Höflichkeit, Respekt vor fremdem Eigentum, Füreinander Sorge tragen. Diese Werte werden sich nie ändern aus meiner Sicht. Allerdings werden sie unterschiedlich gelebt und leider manchmal auch ignoriert.
Ganz allgemein folgendes: Meinen Kindern möchte ich (bzw habe ich hoffentlich) Leidenschaft mitgeben, die Fähigkeit, sich einer Sache anzunehmen, sie voller Begeisterung anzugehen – es ist mir relativ egal, ob es dabei um Fussball (igitt, SP) oder Boxen geht. Werte haben bedeutet für mich, meinen Kindern den Raum zu geben, ihre eigenen Werte zu schaffen – wenn alles gut geht, schauen sie dabei von uns ab, vielleicht kommen aber Dinge zum Vorschein, an denen ich auch selber noch wachsen kann. Ich würde nie, nie, nie meinen Kindern etwas ausreden wollen, nur weil es mir nicht in den Kram passt-
/2 allerdings gehört es zur elterlichen Aufgabe, ihnen auch die Verantwortung für ihr Tun vor Augen zu führen.
So sich die Kinder der Leidenschaft annehmen, anderen Schlimmes anzutun, sie zu drangsalieren, beschädigen, trifft das noch genau die Definition. Ich dachte immer, Werte sind überindividuell.
Carolina, der höchste Wert besteht darin, sich selbst rauszunehmen. Wer Deine Werte ungefiltert benutzt, ist ein Ego. Auch wenn der Gesunde Menschenverstand es nicht kennt. Es gibt ewige Werte.
‚Werte‘, so wie es hier herum’diskutiert‘ wurde, sind im wesentlichen nur propagandistische memes. In dem Sinn leite ich meine Kinder eher an, generell sich von Leuten fern zu halten, die etwas von ‚Werten‘ schwafeln, und dahinter nur ihre ureigenste Agenda zu verstecken.
ML ist hier wieder mal der Star des Blogs, eine Zirkusattraktion.
Entweder lacht er sich kaputt über die ungeteilte Aufmerksamkeit, die seiner Kunstideologie zuteil wird, oder er ist einfach glücklich, dass er als virtueller aristokratischer Grieche weltfremde Politphilosophien vor Publikum zu besten geben darf und sich so seinen Traum, dass er ein befehlender Herrenmensch wäre, wenigstens in seiner virtuellen Welt verwirklichen kann.
😉
Es gäbe die Möglichkeit, etwas entgegen zu setzen. Der Dümmste ich König, solange se keine Klügeren gibt.
Sehr schön, Roxy! In 5 Zeilen auf den Punkt gebracht.
(Roxy als Abkürzung ihres Nicks find‘ ich übrigens supi…)
Haha, ML, sie denken tatsächlich, sie seien „der Klügste“ hier…und das schliessen sie daraus, dass niemand Lust hat, ernsthaft auf ihren Schwurbel einzugehen. Grosses Kino, wirklich!
Und haben dazu noch das Gefühl, das mache sie irgendwie zum „König“ des Bl0gs… sie sind wirklich lustig! 😀
Sie widersprechen sich selbst, Vontobel, Nur Sie gehen auf mein Schwurbel ein. Die klugen Frauen hier machen das nicht. Carolina macht es nur, weil ich sie enttäuscht habe.
Im Gegensatz zu Ihnen haben Xy und Carolina etwas, was ich hier nur innerhalb einer Wertediskussion sage, sonst wäre es OT. Die beiden haben etwas, Sie haben es nicht.
Die Krux, mein lieber ML, liegt im Wörtchen „ernsthaft“… begriffen?
Dass der Sport sich gut eignet, um Werte zu vermitteln, da stimme ich gerne zu. Aber Fussball?
Fussball ist die Reflektion des Volkspartei- Systems in den Sport. Wenn man es mal übt, macht es Spass und fördert kooperatives Verhalten. Ich spiele ganz gut Tischtennis, Handball- Tormann war ich auch mal und da ist man Einzelkämpfer.
Aber mit der FIFA hat Fussball, wie wir alle wissen, aufgehört, primär Sport zu sein. Deswegen ist es ein sehr schlechtes Beispiel für nichtmonitäre Wertesysteme.
Ausserdem, wir aus der Oberschicht, spielen Polo und wenn es nicht für einen eigenen Stall reicht, dann nur Golf. Aber Fussball, da kann man gleich mit einem Hut rumlaufen
‚Ich Unterschicht!‘.
Ja genau, ML! Mein Mann und mein Sohn, übrigens auch viele Freunde und Bekannte, sind bekennende Prolls, die nach einem Match gern bei den Platon-lesenden-eingebildeten-Besserossis mit dem Hut sammeln, damit wir unsere Steuern zahlen können – die übrigens auch den Mitbürgern zugute kommen, die gern die hohle Hand machen in einem Staat, den sie eigentlich ablehnen….
Man weiss nicht, ob man bei Ihnen heulen oder lachen soll.
Carolina, im Wissen um die Realität hinter der Kunstfigur ML bleibt wohl nur milde zu lächeln und der Gedanke „schon so früh am Tag…“
Liebe Carolina, das BfS hat 2009 festgestellt, das die Schweiz 4.2 Mrd. Franken gespart hat, indem deutsche Ärzte angeworben wurden. Ich wurde ganz plump angeschrieben, in die Schweiz zu kommen und man hat mir einen Salär geboten, der auch für hiesige Verhältnisse mehr als ungewöhnlich ist, den auch kein Schweizer Kollege bekommen hätte.
Der Hintergrund ist klar. Meine Qualifikation wird nur 250 x Mal nachgefragt, dafür ein Ausbildungssystem zu konstruieren, ist defizitär.
Also gibt man lieber dem Ex- Ossi Kohle satt. Aber die hohle Hand ist eher auf der Gegenseite zu lokalisieren.
Naja, es ist doch eher mässig spannend, was sie ihrer Kunstfigur für „Qualifikationen“ auf den Leib erfinden…
Carolina, um bei der Wertediskussion zu bleiben. Wenn ihr Schweizer andere Werte als Geld kennen würdet, hätte ich hier nie stattgefunden. Mit mich meine ich mich, nicht ML. Den gibt es auch woanders.
Man kann knapp sagen, an den Text von Frau Z. anknüpfend, eine bestimmte Kategorie Werte sind so tief im Nationalbewusstsein der Schweizer verankert, dass der Ursprung vergessen wurde. Das sind:
1. Im Schweisse Deines Angesichtes sollst Du Dein Brot verdienen (Zwingli)
2. Man darf aber auch mit Geldgeschäften verdienen (Calvin).
Und das war es dann.
Herr Vontobel, schreiben Sie doch nur mal einen einzigen Satz, der zum Thema gehört. So was wie
Mein höchster Wert ist ….
Wollte ich auch grad fragen, ML! Wer spricht denn gerade?
Carolina, im Mama Blog spricht immer, wer drüber steht. Meist ML.
Danke für den Support, ML. Das müsste doch langsam auffallen, dass Vontobel sehr konsequent jegliche eigenen Stellungnahmen verweigert, nicht nur heute. Dafür umso mehr andere für ihre angreift.
ML: warum sollte ich hier meine Werte preisgeben (oder Vontobel?), wenn Sie (oder Persona 3.0, was weiss ich) doch sofort wieder alles auf die Individualität-ist-nichts-Staat-ist-alles-Ebene ziehen? Ist doch völlig überflüssig, mit Ihnen darüber zu diskutieren, denn ausser ‚dem Schweizer‘ regelmässig an den Karren zu fahren, kommt ja doch nur heisse Luft….. Da gehe ich dann mal auf Ihre Schiene und sage Ihnen: mit Preussen, die in völkerländischem Gehabe aus der Zeit Friedrich des Grossen verharren, kann man es auch gleich lassen.
Also Sporty, ganz kurz ernsthaft für speziell für sie:
Ich habe ganz einfach nicht die Zeit, mich den ganzen Tag hier herumzutreiben, wie andere, die praktisch hier im Blog wohnen (yup, sie dürfen sich mitgemeint fühlen) um ernsthaft mit absolut verbohrten Typen (richtig, sie sind wieder mitgemeint) völlig sinnlose „Diskussionen“ zu führen… meine Zeit reicht gerade, um mich etwas zu amüsieren, indem ich Figuren wie sie etwas ärgere – und damit durchaus auch für andere eine gewisse Unterhaltung biete (ja, ich weiss, sie finden’s nicht lustig – muss ich leben damit, so hart das ist…).
Carolina ‚ML: warum sollte ich hier meine Werte preisgeben‘
Um an der Diskussion teilzunehmen, denn nur darum geht es heute. Oder aber nichts zu sagen und darum zu demonstrieren: Interessiert mich nicht. Ohne etwas zu sagen.
OK, ML, meine Top Drei Werte
– QWERTZ (mit QWERTY vertippe ich mich immer)
– abwerts (v.a. mit dem Fahrrad, aufwerts ist wesentlich mühsamer)
– und nicht zuletzt, der Brechwert (der etwas anderes bedeutet, als sie jetzt denken, aber trotzdem lustig tönt…)
@Vontobel; „Ich habe ganz einfach nicht die Zeit, mich den ganzen Tag hier herumzutreiben, wie andere, die praktisch hier im Blog wohnen (yup, sie dürfen sich mitgemeint fühlen) um ernsthaft mit absolut verbohrten Typen (richtig, sie sind wieder mitgemeint) völlig sinnlose “Diskussionen” zu führen…“ Oh, so tönte es also aus dem Glashaus heraus? Wissen Sie, ich finde Sie ja manchmal richtig amüsant, wenn Sie einen wunden Punkt treffen und einen spitzen Kom mentar dazu platzieren. Aber es fällt halt auf, wie Sie sich selber nicht an die bei anderen angemahnten Werte halten (können).
Glashaus? Aber SP, wo ich doch „konsequent jegliche eigene Stellungnahme verweigere“ – gemäss ihrer Aussage – wie kann ich mich da als „verbohrter Typ“ outen..?
Das können sie besser – probieren Sie’s nochmals. 😀
Die Frage ist ja nicht nur, welche Werte man vertritt, sondern wie man sie den Kindern vermittelt. Sehr viel einfacher als Platon finde ich da Kants kategorischen Imperativ.
(Handle so, dass die Maxime deines Tuns zum allgemeinen Gesetz erhoben werden kann – oder: Was du nicht willst, was man dir tue, das füg auch keinem andern zu.)
Wobei die zweite Version nicht mehr Kant, sondern Interpretation ist, die es schon vor Kant gab. Das steht schon in der Bibel, besser im NT.
Mir gefiel ja die Version vom grossen ostfriesischen Philosophen Otto „Was Du nicht willst, das man Dir willst, das willst auch keinem, was willst denn Du?“
Stranger – das war jetzt mal das Highlight für viele Tage.
Nichts geht über die Weisheit von Otto.
Unvergessen, seine theologische Abhandlung über Aberglaube.
Aber seine Reflexion zu Kant ist fast genauso gut.
Nochmals besten Dank für das Zitat. Ich werde es zu meinem Lebensmotto erheben.
Otto ist unterschätzt, vor allem seine älteren Sachen, die u.A. vom grossen Robert Gernhardt gemacht wurden, sind in ihrer Absurdität, in ihrer Menschenliebe und ihrem Witz unerreicht. Als Jugendlicher konnte ich haufenweise lange Ottonummern auswendig.
ich auch, allerdings nur einige wenige, wie schon gesagt:
über den Aberglauben
und auch
„Theo 4 fahrn nach Lotsch“ (als ich neulich in meiner Musikbox blätterte)
einfach köstlich – dagegen sind heutige „Komiker“ einfach nur doof
Wenn Menschen wie ich von Wertemangel sprechen, dann meinen wir damit, dass die am häufigsten genannten ‚Werte‘ im besten Fall Tertiärcharakter tragen und alle primären Werte, welche seit der griechischen Antike das ethische Denken der Menschen beherrschen ungenannt bleiben.
Nie z.B. würde ich meinen Kinder oder Enkel in keinem Alter zu unbedingter Ehrlichkeit, zu Mitgefühl oder der Fähigkeit zu glauben, raten.
An vorderster Stelle schon bei Platon sind die Fähigkeit zur kritischen Distanz, die feste Überzeugung, dass die Interessen der Gemeinschaft höher als die des Einzelnen stehen.
2/ Daraus folgt, das politisches Denken über jeder anderen Form der Argumentation steht, was z.B. impliziert, das Gewaltanwendung aus politischen Gründen legitim, aus persönlichen aber verboten ist.
Zweifellos gehören die kritische Distanz zu Pseudowerten, wie Glück, Wohlstand, Geld … zu den Primärwerten.
Menschliche Eigenschaften wie die genannten 10 hingegen sind nur schwache bis bedeutungslose Werte.
@Muttis Liebling
„…Daraus folgt, das politisches Denken über jeder anderen Form der Argumentation steht,
was z.B. impliziert, das Gewaltanwendung aus politischen Gründen legitim, aus persönlichen aber verboten ist.“
Ohje…, da stehen wir also wieder am Berg vor den, dem hehren politischen Ziel legitim geopferten,
oder anders formuliert: rücksichtslos umgebracht, Bergsteigern.
Und wir alle können also bloss hoffen, dass wir selbst oder Menschen welche wir kennen,
nie so einem „legitimierten Gewaltanwender“ in die Ziel, resp Schusslinie laufen.
3/ So kann man es zusammenfassen: Wir betrachten die aktuell präferierten Wertesystem für weitgehend wertlos, weil die sich auf menschliche und nicht auf politische Kategorien beziehen.
die feste Überzeugung, dass die Interessen der Gemeinschaft höher als die des Einzelnen stehen.
Wenn wirklich im grossen Stil Unrecht angerichtet werden soll, so eignet sich „for the greater good“ immer ganz besonders gut als Rechtfertigung…
Aber nur, wenn man es englisch schreibt oder spricht. Machen wir Wertebürger aber nicht. Hegel und Kant haben erfreulicher Weise Deutsch geschrieben, deshalb haben recht viele US Philosophen exzellente Deutschkenntnisse.¨
So darf man denn sagen, die Sprachen der Ethik sind Alt- Griechisch, Latein und Deutsch. Englisch braucht man nur, wenn man Popstar, Investmentbanker, oder Gefängniswärter werden will.
@Muttis Liebling
wenn es drum geht dank politisch legitimierter Gewaltanwendung
um Existenz und Leben gebracht zu werden,
sind Sprachdebatten ein bisschen müssig…
Ach, ich weiss nicht, ML… es hiess ja nicht „people without space“ und auch nicht „one people, one realm, one leader“, wenn ich mich richtig entsinne. Und ebenfalls war es nicht die „unity party“.
Nur so wegen Deutsch als Sprache der Ethik…
Brunhild, diesen Einwand habe ich erwartet. Selbstverständlich sind auch Politiker nicht von Ethik befreit. Nur sie stehen in einem anderen Verhältnis dazu. Wenn man Gesellschaft über zwischenmenschliche Beziehungen regeln könnte, wäre Gesellschaft nie entstanden. Gesellschaft ist das, wenn man aus einer grossen Volksgruppe alles Menschliche rausdenkt. An die Stelle von Menschlichkeit tritt in der Gesellschaft die Politik. Menschliche Werte verschwinden im Privatbereich. Wo sie hingehören.
Ich kann einen Menschen lieben oder hassen, aber keinen Staat und keine Gesellschaft.
Gesellschaft ist das, wenn man aus einer grossen Volksgruppe alles Menschliche rausdenkt.
mmhh… also ein Lynchmob…
FV: versuchen Sie es einfach mal mit Russisch oder Chinesisch, die dürften in des Ober-Werteführers Skala (bzw Verständnis) eher akzeptabel sein…..
Herr Vontobel, versuchen Sie doch mal zu denken, Sie können es doch. Lynchen und Mob sind auch Menschliches. Hinter der Politik aber verschwindet ALLES Menschliche, was dann auch der tiefere Grund dafür ist, dass es in Demokratien Politik gar nicht geben kann. Nur die Inszenierung von Politik. Einfach aus dem Grund, dass gute Politiker nie gewählt würden, von historischen Ausnahmesituationen mal abgesehen.
Haha, „Oberwerteführer“..! Grossartig, Carolina! 😀
@Muttis Liebling
welcher „Ethik“ hat sich „politisch legitimierte Gewaltanwendung“ zu unterziehen,
wenn Sie Politiker nicht von Ethik befreit sehen wollen?
Von welcher Instanz hätten da verbindliche Regelwerke zu erfolgen und worin bestünde deren Legitimation dass diese Werte für alle gültig zu sein haben- im widersprüchlich scheinenden Gegensatz zum angeführten „Gewaltanwendung ist aus politischen Gründen legitim“?
Wer hat Deutungshoheit was diese politischen Gründe umfassen darf/was nicht,
welche Gewalt konkret ausgeübt werden darf/welche nicht?
Auch in Erinnerung an die Bergsteiger?
Sie stehen doch auf Duden-Definitionen, ML, nicht? Also:
menschlich: menschenwürdig, annehmbar, den Bedürfnissen des Menschen entsprechend
Sorry, aber wenn Politik gemäss ihnen definiert ist, dann ist ihre Abwesenheit ein Grund zur Freude…
Brunhild, die Frage nach der Deutungshoheit ist tatsächlich die Wichtigste. Ich weiss nur, dass wir Beide die nicht haben. Mir schwirrt derzeit die Vorstellung einer überindividuellen menschlichen Intelligenz durch den Kopf.
Gott ist einerseits die älteste Idee der Menschheit, die es immer noch gibt und die nie verschwinden wird. Andererseits wissen wir, dass die Figur ausgedacht ist. Bleibt die Konklusion, überindividuelle, aber menschliche Intelligenz.
Darauf wird es hinauslaufen. Die nächste Generation, Katharinas AI, bauen sich ihren Gott und die übernächste schafft den wieder ab.
@Vontobel, versuchen Sie es doch einfach mal mit einer kontextgerechten Positivdefinition.
Was sind Ihre Werte?
Oder Informatiker, ML. Ohne English geht das nicht gut, heutzutage. Die Zeiten von Konrad Zuse sind vorbei.
„An vorderster Stelle schon bei Platon sind die Fähigkeit zur kritischen Distanz, die feste Überzeugung, dass die Interessen der Gemeinschaft höher als die des Einzelnen stehen.“ Wenn das zwingend und ausnahmslos nachgelebt würde, gäbe es allerdings einige Konflikte mit Ethik und Menschenrechten… Scheint mir also nicht wirklich aktuell und mehrheitsfähig zu sein, der Gedanke. (und auch nicht verbindlich, nur weil es von Platon stammt)
Das Konstitutive an Intelligenz ist die Nicht- Mehrheitsfähigkeit. Genau nach diesem Prinzip handelt mein Lieblings- Schweizer, der mindestens genau so intelligent wie ich ist.
Sie haben einen Lieblingsschweizer? Lassen Sie uns doch daran teilhaben, ML! Sepp Blatter? Globi? Oder vielleicht Sie selber in einer Ihrer Rollen?
Carolina, ich sprach das gelegentlich an. Mein Lieblingsschweizer ist CB, bei 100% Divergenz der Ziele und 100% Übereinstimmung im Methodischen. Mein Kaliber ist zwar eher Herr Köppel, aber der hat nicht die Fähigkeit, beseelt zu sein. CB ist auch der einzige Schweizer, der internationales Format hat und es charakterisiert die Schweiz, dem zwar alle Tage auf dem Leim zu gehen, aber formal ganz oben nicht zu dulden.
Christoph, meine Kerze steht im Kellerfenster.
@Carolina
wenn ich mich da richtig erinnere wäre das jemand aus Herrliberg…
@ML: Intelligenz und soziales, „menschliches“ Handeln und Verhalten schliessen sich nicht aus.
@SP, natürlich nicht. Das wird sich alles harmonisieren, nur nicht gleich heute.
Meine beste Freundin ist aus Herrliberg, dann ist CB wenigstens ETWAS neutralisiert…
Allerdings trenne ich Methoden und Ziele nicht so streng. CB ist grundböse, seine Methoden sind die der Demagogie, der Einschüchterung, der Hinterlist.
ML, mit Verlaub, aber ich staune einmal mehr ob Ihrer vielfältigen Diskrepanzen. Auf der einen Seite vertreten Sie ein humanistisches, auf allseitige Bildung ausgerichtetes Erziehungsideal. Auf der anderen predigen Sie unverhohlen den Primat eines gesellschaftlichen Totalitarismus. Ich kann mir ein derartiges Paradoxon nur durch bestimmte ideologische ‚Prägungen‘ (um nicht zu sagen, Gehirnwäsche), in Ihrem Fall durch den Marxismus, erklären. Persönlich kenne ich kaum eine Schrift, die verdeckt menschenverachtender wäre als Platons ‚Staat‘, auch wenn ich Platon ansonsten gerne gelesen habe –
übrigens durchaus im Original. Meinem Kind wünsche ich vor allem eins: Widerstandskraft gegenüber gesellschaftlichen Tendenzen, die uns psychisch und physisch krank, blind und hörig machen. Soweit es mir möglich ist, werde ich es auf diesem Weg begleiten – und vermutlich selbst dabei noch einiges lernen (als ehemalige Leistungsgetriebene weiss ich, wovon ich spreche). Dazu steht nicht im Widerspruch, dass ich mir selbstverständlich ebenfalls für mein Kind wünsche, dass es sozial interaktionsfähig ist, kooperativ und Sorge tragend für das Gemeinwohl, aber eben auch, notabene, für sich selbst.
Insgesamt also exakt das Gegenteil des asozialen, sich stets verstellenden Maskenspielers, als den Sie selbst sich hier gerne geben. Zumindest meinem Verständnis nach sollte eine andere Vorstellung von menschlichem (Da-)Sein resultieren, wenn man tatsächlich seinen ureigenen Verstand gebraucht.
mila, praktisch keine Divergenzen. Nur ML’s Rolle sehen Sie, Du, genauso so falsch wie fast alle. ML macht hier den Mephisto. Es ist eine Rolle und ein Spiel, aber trotz dessen nicht banal.
Der Maskenspieler hatte in allen Kulturen ihre Rolle, wie der Hofnarr. Gleich ist allen, das sie keine Identität im menschlichen Sinne haben.
Wir sprechen hier über Werte und mein Beitrag ist, dass die Werte nicht aus menschlichen Eigenschaften ableitbar, sondern entmenschlicht sind.
Also, gut, Mephisto: ein (selbsterklärter) Teil jener Kraft, die stets das Böse will, und stets das Gute schafft – zumindest, wenn es nach Goethe geht. Aber da wollten Sie vermutlich doch nicht ganz hin, angesichts des ganzen metaphysischen Brimboriums – eher vielleicht zum advocatus diaboli? Dies eine ‚Rolle‘, die mir durchaus sympathisch ist. Irgendwie schiene es mir persönlich jedoch einleuchtender, wenn Sie, Du, statt des Hofnarren den Hermetiker als Interpretationsfigur heranziehen würden. Und zumal ich würde dann aufhören, mir über Paradoxes Gedanken zu machen. 😉
Hermetiker ist nicht mein Ding. Eher die Vorstellung, das alles einfach ist. Es gibt nichts Schweres. Schweres ist nur erdacht. Ich hatte in meinem Leben nie Schwierigkeiten, ausser das mir die Frau weggelaufen ist und ich zweimal tief unter Null pleite war. Aber das lässt sich korrigieren.
Jetzt habe ich wieder viel Geld und keine Frau und will auch keine mehr haben. Ich lebe fast wie ein Zwangsarbeiter in einem Wertesystem, das aussen konstruiert ist, aber nicht von mir erdacht ist. Im Gegensatz zu Menschen, die sich das einbilden, bin ich wirklich frei. Ich denke selbst.
Tja, wem die Frau weggelaufen ist und das auch noch einsieht, dass es sich genau so zugetragen hat, der ist langsam beim Punkt angekommen, weise zu werden. In diesem Sinne hat sich wohl ein Wertewandel automatisch bei Dir ergeben, ML? Wieso versuchst Du nicht, diese Frau zurück zu gewinnen? Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die sind unergründlich und passieren, wenn man es am wenigsten erwartet. Ein Versuch wäre es doch wert, nicht?
Ich glaube zum Beispiel an Hokuspokus, den nicht ich selber fabriziert habe, der aber für mich erkennbar ist. Eine schizophrene Eigenart? Wer weiss…
Um allfälligen Missverständnissen vorzubeugen: die Hermetik operiert prinzipiell mit Gegensätzen, um traditionelles (lineares) Denken zu unterlaufen. Irgendwie schien mir der Vergleich daher für Sie passend, aber ich mag mich natürlich täuschen. Und damit (definitiv) genug für heute.
Mitgefühl halten Sie nicht für ratsam? Hier bin ich aber entschieden nicht einverstanden. ich halte Mitgefühl für essenziell. Ich fühle für Sie, ML, dass Sie das nicht so sehen.
Mitgefühl hatten die Steinzeitmenschen, Wir haben das durch Solidarität ersetzt. Ein Pfui- Wort, weil es statt Tränen Geld kostet.
Mein einziger Wert (ich brauch nicht mal einen Plural) bin ich, weil ich es mir wert bin.
Ich lebe gerne in Frieden, also versuche ich Konfrontationen zu deeskalieren. Ich habe gerne meine Sachen, also müssen die Anderen auch eigene Sachen haben, dann respektieren sie meine. Wenn die Menschen um mich hungrig auf meinen Teller starren, gebe ich was ab, damit ich mein Essen geniessen kann. Sind die Menschen um mich krank, kommt deren Krankheit zu mir. Nur wenn die Menschen um mich Lachen, kann ich lachen. Sind die Menschen um mich froh, kann ich froh sein.
Suche ich das Gute in den Menschen die mir begegnen, werde ich das Gute finden, suche ich das Böse in ihnen, werde ich das Böse finden. Will ich Erfolg als Liebhaber, muss ich die Frauen lieb haben (Meine Vorbilder: Al Pacino in „scent of a woman“ oder George Thorogood: Treat her right: Berühre Sie zärtlich, mach dass sie sich gut fühlt, sag ihr du liebst sie, so wie du es sollst, wenn Du dies richtig übst und praktizierst, bekommst Du einen Ruf als Liebhaber, und sie wird dich die ganze Nacht lieben, wenn Du sie richtig behandelst)
Grossartig! Gerade im gestrigen FCB-Match war eine ganze Lebensschule drin, samt Pech, Ungerechtigkeiten und einem überraschenden Ende. Werte zu predigen hat wohl weniger Sinn, als Werte vorzuleben. Bei uns gibt es 5 goldene Regeln:
1. Einander nicht weh tun
2. Einander zuhören
3. Einander helfen
4. Sorge tragen zu den Sachen
5. Abmachungen einhalten
Halten wir alle, auch wir Eltern, diese ein, ist das Zusammenleben schon recht angenehm. Rede ich hingegen von „Toleranz“, „Respekt“ oder „Rücksicht“, wird es für die Kinder rasch zu abstrakt.
Schöne Liste in kindgerechten Worten, Lilifee! Unser Sohn ist noch zu klein, um sich an Regeln halten zu können, aber die hier merke ich mir für die nahe Zukunft, wenns dann los geht mit dem Erziehen.
Sisifee, sorry! War wohl noch im gestrigen Blog mit den schlimmsten Kinderbüchern….
Es stimmt nicht, dass wir keine „Werte“ mehr haben, sie haben sich nur gewandelt: Die Doppel-K’s „Konsum und Karriere“ sind unsere neuen Leitwerte. Wer nicht Karriere macht, ist nichts wert (man hört überall nur noch von Karriere). Und definieren tut man sich heute über „Haben“ und nicht mehr über „Sein“. Familie und soziales Verhalten ist nur noch was für Dumme. Da hilft es nur noch, alle jene, die das gleiche beobachten wie ich, als „Pessimisten“ zu bezeichnen. Die Gesellschaft driftet je längere je mehr auseinander, weil jeder nur an seinen Konsum/Karriere denkt, egal was danach kommt.
Sie scheinen in einer arg verkürzten Realität zu leben. Sicher kann man das Phänomen der Konsumgesellschaft nicht negieren, es wäre dumm, dies rundweg zu abstreiten. Auf der anderen Seite beobachte ich täglich Eltern, mir bekannte und ganz viele unbekannte, die sich rührend und, wie mir scheint, ‚kindgerecht‘ um ihre Kinder kümmern (keine Selbstverständlichkeit, Kinder wurden früher mehr oder weniger umstandslos in Erwachsenenkonzepte gepresst). Und ein ‚Erziehungserfolg‘ der post-autoritären und -anti-auritären Haltung scheint sich bei den jungen Menschen zu zeigen:
in Umfragen halten sie soziale Werte der Verbindlichkeit, Freundschaft und Familie hoch. Hingegen nehmen Bedeutung von Prestige und Karriere vergleichsweise tendenziell ab. Mich persönlich stimmt das durchaus positiv für die Zukunft. 😉
@mila: Ich kenne eigentlich eher andere Umfrageergebnisse. Wo haben Sie das her?
@SP: Es gibt vieles, was zu der sogenannten Generation Y und ihren Werten geschrieben wurde und wird. Ein Beispiel, auf die Schnelle gegoogelt: Junge haben keinen Bock auf Karriere, 20min. Aber Sie finden sicher noch ’substanzielleres‘ und neueres Material.
Da könne sie Gift drauf nehmen, mila! Es gibt nur eine Wahrheit, und die gehört Sporty… 😀
Hm, Vontobel. Merken Sie nicht, dass Sie stören, wenn die Erwachsenen diskutieren?
Jaja, ich weiss schon, Sporty, sie mögen’s gar nicht, wenn ihnen der Spiegel vorgehalten wird…
@Vontobel: Nö, ich mag nur nicht so Wadenbeisser. Ich stehe mehr auf Leute, die selber zu einer Diskussion etwas beizutragen haben, statt nur Kommentare anderer zu bewerten.
Tja, und ich mag keine selbstgerechte Verkünder absoluter Wahrheiten.
Müssen wir wohl beide leben damit…
Absolute Wahrheiten? Mit Ihrem Leseverständnis ist es offenbar nicht so weit. Aber das haben wir vor kurzem ja schon einmal gesehen, als Sie ihre Argumente mit Studienberichten belegten und wohl wirklich glaubten, Ihre Aussage werde dort gestützt. Versuchen Sie es weiter, kommt schon noch.
Also, ähem, die Herren: ich verabschiede mich fürs erste aus diesem ‚Zwischenspiel‘ mit dem Hinweis, dass es einen einigermassen kurzübersichtlichen Wikipedia-Eintrag zur Generation Y, mit einigen weiterführenden Literaturverweisen, gibt.
Ja klar, Sporty, das glaube ich ihnen sofort, dass sie das so im Gedächtnis haben – „selektive Wahrnehmung“ nennt man das, soviel ich weiss…
Wisst Ihr eigentlich, wie langweilig es ist, Streitereien beizuwohnen?
Ich persönlich halte es für essenziell, zu vermitteln, dass es absolute Wahrheiten kaum gibt, und absolute Werte. Die Grundwerte wie Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Respekt, Friedlichkeit, Anstand setze ich voraus.
@Stranger: Streiten ist auch langweilig. Aber manchmal wird es mir schlicht zu dumm.
@mila: Ich glaube, ich weiss jetzt, woher mein Unbehagen stammt. Sie haben recht, neben Fleiss, Leistung, Anstrengung, Job und Karriere (was wohl nicht ganz so an Bedeutung verloren hat) haben Freunde und Familie, aber auch Freizeit, Spass, Erleben eine hohe Bedeutung.
Was ich allerdings vermisse sind Punkte wie gesellschaftliches Engagement, Einsatz für andere, politische Mitsprache, freiwillige/ehrenamliche Tätigkeiten. Also die Punkte, die nicht direkt mit dem eigenen Wohlbefinden zu tun haben.
Dann lass es. Man kann gepflegt anderer Meinung sein, ohne Gifteln.
Finde ich jedenfalls…
Streiten? Wer streitet denn hier? Ich meinerseits versuche bloss, verschobene Weltbilder geradezurücken – in verstockten Fällen braucht’s dafür halt manchmal leichte, metaphorische, Schläge auf den Hinterkopf… 😀
Ach, toll Franz, und Sie sind der, der entscheidet, welches Weltbild verschoben ist und welches nicht? Sorry, diesen Anspruch werde ich nicht anerkennen.
Sportpapi: Vielleicht empfinden die Ypsiloner es ja als gesellschaftliches Engagement, wenn sie sich in bestimmten sozialen Bewegungen (ja, Occupy Wallstreet) einbringen, oder über soziale Vernetzung Einfluss auf bestimmte Entwicklungen zu nehmen versuchen (Petitionen, Aufzeigen von Missständen etc.). Unsere ‚alten‘ Konzepte von Ehrenamt etc. gehen für sie vielleicht nicht ganz auf, gerade auch, weil sie Institutionen, also auch der Politik, tendenziell stärker misstrauen, als wir es tun. Wieso also in die Politik gehen? Wir nennen das dann Oberflächlichkeit, aber ist es das auch wirklich?
Vielleicht ist es auch ganz einfach die Suche nach neu-artigen Lösungsansätzen. Zumindest denke ich, dass man vieles auch unter einem solchen Gesichtspunkt betrachten sollte. Der gesellschaftlichen Hierarchie wird ein Netzwerk(en) entgegengestellt, und solange sich ein solches nicht selbst wieder zur (neuen) Hierarchie verfestigt, operiert es nach gänzlich anderen funktionalen Grundsätzen. Ich meine durchaus, das wir gesamthaft davon profitieren können – wir werden sehen.
Occupy Wallstreet? Ach ja. Institutionen misstrauen? Die kennen sie ja meist gar nicht. Wissen nur, dass sie sich halt nicht so für Politik interessieren. Und gegenseitiges virtuelles Schulterklopfern ist für mich nun nicht wirklich Engagement. Mir geht es um Engagement, das auch mal Zeit, Anstrengung, Verzicht bedeutet. Für andere. Für die Gesellschaft.
Wobei ich, nebenbei, keineswegs sagen würde, dass es diese Jugendlichen nicht mehr gibt. Aus den Vereinen kennen ich einige. Aber man muss sie auch dazu erziehen. Und das Engagement wertschätzen, über das die Kollegen vielleicht nur lächeln.
Mir geht es um Engagement, das auch mal Zeit, Anstrengung, Verzicht bedeutet.
Z.B. sich jeden Tag stundenlang in Blogs rumzutreiben? Aber so anstrengend ist das nun auch wieder nicht, oder?
Na ja, ich war selbst früher in so manchem Verein, als Mitglied, als Leiterin. Aber dazu hat mich ehrlich gesagt niemand ‚erzogen‘: ich tat es aus eigenem Interesse. (Dies vor dem Hintergrund, dass meine Eltern aus einem Kulturkreis stammen, in dem Vereinskultur nicht wirklich gepflegt wird – es sei denn, es ginge um Sport.) Ich schätze, dies gilt nach wie vor für so manche Jugendliche. Und wenn ich mir anschaue, was einige junge Leute in der Politik veranstalten… sind mir die Occupy-Tweens um Längen sympathischer. Ehrlich. Den meisten übrigen wird es so gehen wie mir, vielleicht werden sie,
wenn sich der eigene Nachwuchs ankündigt, plötzlich überlegen, ob sie sich dereinst vielleicht in der Schulpflege/-kommission engagieren wollen (sofern es die direktorts überhaupt noch gibt). Oder in einer bestimmten Mütter-, respektive Väter-, respektive Eltern-Kind-Vereinigung. Aber klar ist, dass nur ein Profi-Sportler z.B. einen Turnverein leiten kann – und davon gibt es grundsätzlich ja nicht mehr viele.
Also, Franz, ich empfinde die Lieb-lang-Tag-Bloggerei als extrem anstrengend. Dies vor allem, weil ich mich damit in der Regel vor unliebsamen Alltagspflichten drücke, die da sein können: a) Steuererklärung ausfüllen, b) Haushaltsarbeiten erledigen, c) endlich meine Umzugsmeldungen erstellen und an alle möglichen Versicherungsgesellschaften verschicken, d) dito Namensänderung für die Kreditkarte, die ich schon vor zwei Jahren hätte umbenennen lassen sollen. Von alledem rührt wohl auch – selbstverständlich zu Kompensationszwecken – mein heiliger Ernst, zumindest hier ‚ganze‘ Arbeit zu leisten..
@milas: „Aber klar ist, dass nur ein Profi-Sportler z.B. einen Turnverein leiten kann – und davon gibt es grundsätzlich ja nicht mehr viele.“ Hä? Wovon gibt es nicht mehr viele? Turnvereine? Profisportler? Wie viele Turnvereine haben wohl einen „Profisportler“ in der Leitung? Richtig ist, dass üblicherweise wohl 20-50 Erwachsene, als Leiter und/oder Funktionäre dafür sorgen, dass ganz viele, meist nicht so talentierte Kinder fast gratis ein wöchentliches Sportprogramm erhalten. Und dass die Ansprüche an diese Leiter steigen. Und es immer weniger werden, die sich noch zur Verfügung stellen.
Occupy Wallstreet ist eine ziemlich coole Sache. Klar, sie bringt leider nicht viel, aber sie zeigt auf, dass was so passiert in der Wirtschaft nicht von allen goutiert wird. Ausserdem ist es eine gute Beschäftigung für Bankenfeinde. Wenn sie im Park campen, tun sie wenigstens sonst nix Schlimmes.
Prädiktiv dafür ist, die mit Werbung zugemüllte Website, auf der 10 im Text genannten Werte veröffentlicht sind. Dazu passt dann auch, das aus meiner Sicht alle 10 Punkte banal bis überflüssig sind.
Was definieren Sie als „Sein“, „Familie“ und „Soziales Verhalten“?
Egal ob K&K, Erfolg, Familie, Soziale Zusammengehörigkeit oder gar Liebe: nichts im Leben ist umsonst. Auch dafür muss man sich einsetzen und ab und zu darum kämpfen. Besser, man lernt das von Kindheit an.
au weia, immer dieser Kampf 🙁 natürlich gibt es vieles umsonst: Sonnenschein im Gesicht, der Duft des Frühlings, Schneeflocken auf der Zunge, Lachen mit Freunden, ELTERNLIEBE!!
Was ich damit sagen will: Freude finden in kleine Dingen ist die währe Kunst im Leben
Ihr Wertesystem, hago, ist völlig aus der Spur, bzw.stammt aus dem puritanischen Spätmittelalter. Ein Wertekanon könnte auch so beginnen:
1. Man bewegt sich nur, wenn es unvermeidbar ist. Alles andere verschwendet Energie.
2. Man kämpft nie, Begründung siehe 1.
3. Wir sind überzeugt, dass alles, was Menschen Sinn, Inhalt und Wert gibt, seit 5000 Jahren vollständig bekannt ist.
Das steht im Gilgamesch- Epos, im AT, zur Hälfte auch im NT, aber nur sehr unvollständig in der Schweizer Verfassung, der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Seit 5000 Jahren und nie mehr gibt es neue Werte!
ML, DAS finde ich vernünftig.
@mila: Habe mich ein wenig zu undifferenziert ausgedrückt: Ich meinte vor allem, was für Werte eine Gesellschaft z.B. mittels Medien/Plakaten usw. hochhält. Was für ein Lebensentwurf wird da gezeichnet? Was macht da erfolgreiche Menschen aus? Was wird vorgelebt als Ideal? Wir werden in diesen Bereichen nicht unwesentlich von den Medien beeinflusst. Wer möchte denn z.B. nicht modern sein? Mir ist die Generation Y auch bekannt und ich bin froh um diese kritische/resistente Gegenbewegung zu den Mainstreammedien. P.s. über Ihre Beleidigung sehe ich jetzt mal grosszügig hinweg.
Also, wenn Sie es als Beleidigung empfinden, wenn ich angesichts Ihres sehr schematisch kulturpessimistisch Ausgangskommentar davon ausgehe, dass Sie in einer verkürzten Realität zu leben scheinen (wohlgemerkt: scheinen), dann sind Sie schon etwas gar empfindlich, wenigstens in meinen Augen. Auch hier würde ich sagen, dass ich Medienphänomene keineswegs unkritisch betrachte. Aber eben auch, wiederum, nicht einseitig. Persönlich muss ich nicht in allem ‚modern‘ sein, man findet mich nicht auf Facebook, und auch sonst auf keiner sozialen Plattform. Trotzdem gibt es genug Anhaltspunkte,
dass die Vernetzung neben ihren oberflächlichen auch ihre tiefgründigen Seiten hat – als Bündelungspunkt für soziale Bewegungen und Wahrnehmungen, im Kleinen wie Grossen. Da ich diesen Kommentar schon einmal geschrieben habe, und er verschwunden ist, und ich keine Lust habe, mich zu wiederholen, das weitere in Kürze: angesichts dessen, dass ich davon überzeugt bin, dass es ganz vielen Menschen ganz ähnlich geht wie mir, die bemüht sind, in ihrem gelebten Alltag ihr bestmögliches zu geben, vor allem für ihre Kinder, und sich dabei weder von den Medien noch von sonstigen Einflüssen beirren
lassen, sehe ich keine Veranlassung dazu, mich als einsame Ruferin in der (Medien-)Wüste zu stilisieren. Bei aller berechtigten Kritik nicht. Neben der auseinanderdriftenden Gesellschaft gibt es auch eine neue, entstehende Gemeinschaft, die bisherige Grenzen sprengt. Vielleicht erlebe ich in meinem Leben nur deren Grundzüge, aber ich glaube, dass unsere Kinder sie tatsächlich tragen werden. Das können Sie nun Ihrerseits Optimismus nennen, ich würde es als Pragmatismus bezeichnen. Ohne diesen wären wir vermutlich wirklich dem (Konsum-)Untergang geweiht.
Oh, Schreibfehleralarm: es sollte oben heissen, angesichts Ihres sehr schematisch kulturpessimistisch verkürzten Ausgangskommentars. In Anbetracht dessen müssen Sie sich das ungeliebte ‚Label‘ wohl oder übel attestieren lassen – oder Sie versuchen es beim nächsten Mal einfach von Beginn weg etwas differenzierter. 😉
@Mila: ich glaube, ich schreibe weiterhin munter am frühen Morgen drauflos, obwohl der Kaffee noch nicht richtig wirkt. 😉 Sie werden mir ja hoffentlich, wie bis anhin (im Sinne der Mäeutik), verlässlich behilflich sein, meine Gedanken noch weiter zu differenzieren, hat sich bis anhin gut bewährt. 🙂
Ja, gut, jetzt haben Sie in der Tat einen seeehhhr weichen Punkt bei mir getroffen – von Kaffeejunkie zu Kaffeejunkie sozusagen. 🙂 Und statt philosophische Hebammendienste zu leisten, sollte ich nun wohl doch noch ein wenig profane Hausarbeit verrichten…
Ja, muss auch wieder in den Stollen. Ahoi!
Ok, das war etwas kurz und daher missverständlich. Und mit der Hausarbeit wird es heute sowieso nix mehr. Also: Gehe ich ins Muki-Turnen, erwarte ich schon, dass die leitende Person eine entsprechende Qualifikation aufweist, nur schon zu Präventivzwecken. Schicke ich mein Kind ins Turnen, will ich ebenfalls, dass es von einer kompetenten Person angeleitet wird – und nicht von jemandem, der selbst gerne früher ein wenig geturnt hat. Unabhängig davon, ob es begabt ist oder nicht. Ein bisschen Rumturnen zwecks Bewegung kann ich auch zuhause auf der Yogamatte, ich war selbst im Turnverein.
Sollte weiter oben hin, aber egal. Sie werden mich schon finden, SP. 😉 Konkret: Leiter von Sportkursen (sorry, nicht von -vereinen) müssen sich also notgedrungen aus Sportlerkreisen rekrutieren, das kann nicht jeder einfach mal so nebenbei. Und wenn sich die Leute (oder Interessenten) dafür nicht mehr finden, sterben einzelne Sportarten halt vielleicht (zumindest flächendeckend) aus. Ich persönlich finde das nicht so tragisch, da es gerade für ‚unbegabte‘ Kinder genug Wahl- und Betätigungsmöglichkeiten gibt. Und ja, für gute Qualität wäre ich auch bereit, anständig zu zahlen. (So, wie Sie
sich etwas abfällig über die nicht-talentierten Kinder äussern, fragt man sich allerdings schon ein wenig, weshalb Sie sich engagieren. Ich würde mal behaupten, dass es nicht der soziale Gedanke per se sein kann: wenig zählkräftige Migranten oder Unterschichtenkinder findet man vermutlich eher im Fussball, Geld wäre also in den meisten Fällen vorhanden, den Rest könnte man grosszügig subventionieren. Und da oft mit einem Anspruch verbunden, ist der Zahlgedanke in meinen Augen überhaupt nicht abwegig – aber vielleicht denke ich ja in diesem Punkt ganz falsch, und Sie werden mich aufklären.)
Ach so, wovon es nicht mehr ganz so viele gibt: von Sportlern (für mich aus oben benannten Gründen notwendig Profis), die sich im Verein in der Kursleitung oder überhaupt in irgendeiner Funktion betätigen wollen. Gemäss Ihren Aussagen, und Statistiken.
muki turnen, leitende personen kompetenz… prävention vor was? social engineering sollte nur von der zentralen AI gemacht werden, nicht von leicht dümmlichen sportlehrern…. get off your trip before ot is too late, my friend.
Prävention vor körperlichen Schäden durch unsachgemässe (oder eher un-altergemässe) Bewegungsabläufe, um es mal neutral auszudrücken. Aber gut, ich geh jetzt doch noch Bügeln.
Und was genau ist ein un-altersgemässer Bewegungsablauf?
Zu bügeln, mila, ist durchaus das, was ich Dir empfehle.
Meinst du das jetzt wirklich ernst, mila? Du kannst von deiner künftigen MUKI-Leiterin erwarten, dass sie vielleicht mal einen Wochenkurs besucht hat. Mehr liegt für die drei Franken pro Lektion einfach nicht drin, die du dafür bezahlst. Und später zahlt das Kind in der „Jugi“ oder „Mädchenriege“ 60-100 Franken Jahresbeitrag. Das reicht in einigen Fällen nicht einmal um allfällige Wettkampfstartgelder zu bezahlen. In den meisten Vereinen ist der „Lohn“ für den Jugileiter zwischen 0 und 25 Franken für 90min (aber bei 0…). Und nicht bei über 200 Franken, die ein Profi verdienen würde.
Entscheidend ist zudem die Gruppengrösse. Im Fitness teilen sich ganz viele Teilnehmer einen Instruktoren. Geht es um Wettkampfsport – Leichtathletik, Geräteturnen, was auch immer – dann ist das Betreuungsverhältnis 1:5 bis 1:8. Wieder: ein korrekter Lohn ist unbezahlbar. Gerade wenn der Verein, wie der Turnverein generell, ein Angebot für alle bieten möchte.
Darum ging es übrigens bei den weniger talentierten, die im Turnverein eine Heimat finden. Und mit viel Herzblut gefördert werden. Obwohl sie meist dem Verein wenig zurückgeben werden. Der Verein als soziale Organisation.
Nun, nebst dem Turnverein war ich später im schulorganisierten Volleyball (geleitet von der Turnlehrerin), kurz im Handball und länger im Handball. Alle Leiter/innen haben ihren Sport wettkampfmässig betrieben, aber das kostete meiner Erinnerung nach schon einiges mehr als 100 Franken im Jahr. Jedoch, soziale Heimat? Die hab ich in anderen Vereinen gefunden, wo ich selbst in der Leitung aktiv war – beim Sport ging es mir allein um die Bewegung. Und danke, dass Sie mir das Mukiturnen gerade erfolgreich ausgeredet haben. 😉
Sollte heissen: länger im Basketball.
…wenn ich mich recht entsinne, waren es um die 10-15 Franken pro Wochenstunde, da kommt pro Jahr einiges mehr zusammen als 60-100, wenngleich das immer noch relativ wenig ist. Denn klar, fürs Tennis habe ich dann noch wesentlich mehr bezahlt. Dafür kann ich aber auch ganz passabel Tennis spielen. Volleyball auch.
@mila: Dsa ist eben die Differenz zwischen Tennis und Turnverein. Ja, im Tennis können Sie einen Profi buchen, der Sie in Einzelstunden richtig fördert. Nur: die meisten Familien können und wollen sich das nicht leisten. Nicht im Sport, für die Musik geht das schon eher (und wird dort ja auch stark subventioniert). Die Mitgliedschaft in einem Turnverein kostet in der Regel unter 100 Franken. Das ist mit ein Grund, dass dort meist Hunderte von Kindern betreut werden. Von den Wenigen, die dann bis ins Erwachsenenalter dabei bleiben.
Das andere, das Sie offenbar erlebt haben, ist freiwilliger Schulsport. Das wird gerade im Kanton Zürich intensiv gefördert, gibt es aber vor allem in den grösseren Städten. Dann werden die Leiter tatsächlich gut bezahlt. In den Gemeinden verweist man dann darauf, die Vereine nicht konkurrenzieren zu wollen.
Zum Muki-Turnen sprechen wir dann in drei Jahren noch einmal. Vielleicht haben Sie dann gemerkt, dass ihr Kind gar nicht so zerbrechlich ist, und sich einfach freut, Gelegenheit zum Spielen und Toben zu erhalten. Auch einmal in einer Turnhalle.