Best of: Lasst eure Babys nicht schreien!

Es sind Sommerferien, auch für unsere Autorinnen und ihre Familien. Deshalb publizieren wir während einer Wochen einige Beiträge, die besonders viel zu reden gaben. Dieser Beitrag von Jeanette Kuster erschien erstmals am 21. Dezember 2014.

(Flickr/Jack Fussell)

Umstrittene Methode: Alleine einschlafen lassen – trotz Geschrei. Foto: Jack Fussell (Flickr)

Vor ein paar Tagen ging ein Aufschrei durch die sozialen Medien, nachdem das auf Französisch und Deutsch erscheinende Schweizer «Babymag» einen Beitrag mit dem Titel «Es will nicht schlafen, wie anstrengend!» veröffentlicht hatte. Das Elternmagazin liess darin die Kinderpsychiaterin Sophie Bretagnol ausführlich zu Wort kommen, die dafür plädiert, sein Kind beim Einschlafen ohne Wenn und Aber schreien zu lassen. Man solle das Kleine am Abend ins Bett legen, das Licht löschen, sich verabschieden und die Türe hinter sich zuziehen. «Auch wenn das Kind weint, geht man nicht mehr in sein Zimmer, sondern wartet darauf, dass es von selbst einschläft.» Das könne manchmal zugegebenermassen etwas dauern, «aber irgendwann versteht das Kind, dass es sich nicht durchsetzen wird».

Bretagnol geht damit noch weiter als Dr. Richard Ferber, der mit seiner umstrittenen Methode aus dem Buch «Jedes Kind kann schlafen lernen» schon länger die Elternwelt spaltet. Ferber – der sich übrigens Jahre später in einem Interview von seinen Tipps distanziert hat – rät zwar auch dazu, das Kind alleine einschlafen und weinen zu lassen, weist die Eltern aber immerhin an, in festgelegten Zeitabständen immer wieder zu ihm zu gehen und es kurz zu trösten, ohne es dabei jedoch aus dem Bett zu nehmen.

Ich halte schon Ferbers Methode für absolut falsch. Bretagnols Ansichten allerdings sind schlicht unmenschlich und ihre harten Formulierungen tun einem als Mutter richtig weh. Sie spricht von einer «eisernen Entschlossenheit», die von Mutter und Vater gefordert sei. Und davon, dass das Kind irgendwann einsehen werde, «dass ihm keine andere Wahl bleibt», als die elterlichen Regeln zu akzeptieren. Ja, sie beschreibt Kleinkinder sogar als hinterhältige kleine Wesen, die «sich absichtlich übergeben, weil sie wissen, dass sie nicht in schmutziger Bettwäsche schlafen müssen».

Kein Wunder ist die Empörung riesig. Die «Babymag»-Redaktion wurde innert kürzester Zeit mit bösen Leserbriefen und Facebook-Kommentaren eingedeckt und einige Mütter haben sogar extra eine Facebook-Gruppe gegründet, um ihre Entrüstung über den Artikel zu demonstrieren – 420 Personen hatten sich der geschlossenen Gruppe bis Sonntagmittag bereits angeschlossen. Trotzdem hat sich das Elternmagazin bisher nicht zu einer wirklichen Entschuldigung oder gar Richtigstellung durchringen können. Der Publikationsleiter Michel Guex liess auf Facebook bloss verlauten, dass «die eine oder andere Ansicht der Autorin gewisse Gefühle verletzt haben könnte» und man deshalb in der nächsten Ausgabe nochmals näher auf das Thema eingehen werde.

Gegenüber «20 Minuten» sagte Guex, ihm sei nicht bewusst gewesen, dass man da ein so sensibles Thema anschneide. Und er spielte das Ganze als ein regionales Problem hinunter, da es aus der Romandie angeblich keinerlei Reaktionen gegeben habe: «Offenbar sind Deutschschweizer Eltern Kuscheln und sanfte Schlafmethoden wichtiger.»

Vielleicht nehmen die besagten Eltern aber auch einfach die Bedürfnisse ihrer Kinder ernst. Weil sie sie als gleichwertige Menschen mit individuellen Stärken und Schwächen ansehen. Nicht als hinterlistige kleine Tyrannen, die es zu bändigen und deren Wille es zu brechen gilt.


Nestling.org machte den Selbstversuch: Schlaflernprogramme für Babys. Video: Youtube

42 Kommentare zu «Best of: Lasst eure Babys nicht schreien!»

  • Daniel Casper Freiherr von Lohenstein sagt:

    Man müsste nun dann noch eine Statistik aufstellen, wie viele Eltern, die sich da als Schutzburg oder Tröstfelsen aufspielen, ihre Babies dann ab sechs Monaten in der Vollzeit-Kita entsorgen, angeblich damit sie selbständiger werden … Übrigens hatten die Leute früher normalerweise sechs bis zwölf Kinder, und da konnte auch nicht bis ins letzte Detail getröstet werden, oder?

    • Sweet sagt:

      Als man noch 6 bis 12 Kinder hatte, hatte man keinen Platz für einsame Kinderzimmer. Es schlief auch in unseren Breitengraden die ganze Familie im gleichen Raum. Isoliertes Schlafen müssen für Babys gibt es in unserer Kultur noch gar nicht so lange.
      In vielen anderen Kulturen ist das Schlafen im gleichen Raum noch heute gang und gäbe. Japaner und Brasilianer erwarten gar nicht, dass ihre Kinder vor 3 alleine ein- und durchschlafen. Ist ja auch eine unrealistische Erwartung.
      Unterdrückte Bedürfnisse nach Nähe schaden bloss und das Bedürfnis bleibt bestehen, auch wenn es ignoriert werden.

  • Veronica sagt:

    Meine Schwester hatte eine Schreibaby. Alles wurde jedesmal gut überprüft. Als Pflegerin wusste sie auch um Sachen als Blähungen oder schreien weil Schmerzen. Und dann ging es ins Bett mit der Türe zu.

  • Martina Müller sagt:

    Man sollte sicher dem Schreien des Kindes auf den Grund gehen, eine Mutter erkennt sehr schnell, ob das Schreien evtl einen triftigen Grund hat, oder das Bemerkbarmachen mit Zuwendung zu tun hat. Wenn das Kind etwas hat z. B Blähungen, dann sollte man sich sicher der Angelegenheit annehmen und etwas unternehmen. Was ich selbst aber nicht für gut heisse, ist das Kind wegen jedem kleinen Aufschrei aus dem Bett zu nehmen, wenn es schreit.. Ein Kind merkt sehr schnell, wenn es damit Erfolg hat und herausgenommen wird.

    • Sweet sagt:

      Das Bedürfnis nach Zuwendung ist für ein Baby genauso wichtig wie das Bedürfnis nach einer trockenen Windel oder nach Nahrung. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein….
      Emotionale Bedürfnisse sollten auch ernst genommen und „gestillt“ werden, sonst fordert das Kind später ein, was es braucht und dann auf eine unangenehmere Art.
      Babys brauchen ihre Eltern auch um sich in Sicherheit zu wissen, sich entspannen zu können, geliebt und umsorgt zu fühlen, und so wohlig entspannt schlafen zu können.
      Wir leben leider teils gegen den gesunden Menschenverstand. Eltern ist man nicht nur von 8 bis 17h.

  • 13 sagt:

    @ Redaktion:
    Es heisst „während einer Woche“, nicht Wochen 😉

  • 13 sagt:

    Ich frage mich immer wieder warum sich Eltern den Stress machen den Kindern etwas beibringen zu wollen, was sie doch selber problemlos lernen. Sei es das Schlafen, das Essen, das Laufen oder den WC-Gang. Ich habe drei Kinder. Alle können schlafen, wenn auch ganz unterschiedlich. Das erste brauchte eine Stunde zum einschlafen, schlief aber mit 3 Monaten 9 Stunden am Stück. Das zweite schlief immer schnell ein, wachte aber bis jährig mehrmals auf. Und das dritte (2 mt) hat in der Nacht seit Geburt den gleichen Rhythmus mit 2x trinken und sonst schlafen. Gelernt haben es aber alle von alleine.

  • Agnes Nigg sagt:

    Bretagnol und Ferber vertreten das Schreienlassen bei Babies. B. ist eine Frau und sie ist in ihrer Meinung radikaler als F., der ein Mann ist. Ja, Meinung und nicht Fachwissen, die fehlendes Mitgefühl als stark, und Stärke ist doch gesund, einordnet. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es keine, die beweisen, dass Unterdrückung der elterlichen emphatischen Fähigkeiten die frühkindlichen Entwicklung begünstigen. Allerhöchstens spricht für diese Methode, wenn Eltern dazu neigen, bei Belastung ihre Kontrolle zu verlieren und mit Schütteln oder Gewalt reagieren. Dann ist Schreienlassen gesünder

  • Susanne Reich sagt:

    Weshalb muss es, wenn es um Kinder geht, gleich quasi eine soziale Abhandlung geben? Wie wäre es mit Instinkt und Einfühlungsvermögen? Babies können nun mal nicht sagen, Mama, ich möchte mein Outfit wechseln oder schieb den Schoppen über’n Tresen, sondern sie schreien. Babies bestehen aus Gefühl, heisst, sie denken noch nicht wie wir. Wir sind berechnend. Sie fühlen sich gut bis sehr gut oder haben ein Bedürfnis. Perfekt ist niemand, doch wenn ein Baby sich die Mama und den Papa aussuchen würde, dann sicherlich solche, welche ihre Bedürfnisse ernst nehmen und nicht als Mutprobe betrachten.

  • Nadia Andouh sagt:

    Ich war immer streng gegen diese Theorien. Ein kind braucht seine mutter, die liebe, Nähe und Fürsorge. Mein sohn hat 15 mon bei uns im Bett geschlafen (ich habe es genossen, die zeit in der sie sagen ‚mama Küss mich nicht‘ kommt noch früh genug) bis ich wusste er ist so weit alleine zu schlafen. Er wurde bei uns immer unruhiger, wurde öfters wach, hatte immer weniger Platz. Ich habe gespürt es ist so wieder so weit, er wird wieder einen Stück reifer und ich muss etwas los lassen. Den ersten abend hat er 20min gemotzt (nicht geschrien)..danach nie wieder!! Er freut sich wenn ich ihn hinlege!!!

    • Martina Müller sagt:

      Ich bin da anderer Meinung. Ein Kind sollte in seinem eigenen Bett schlafen. mein Bruder hat genau ihr Modell vertreten. Die Konsequenz war, er hatte nonstop unruhige Nächte, war unausgeschlafen und müde am Morgen , weil er sich permanent nur noch nach dem Kind orientiert hat. Das Kind hat heute noch Schwierigkeiten, weil es keinen Rhythmus hat und macht mit dem Schlafen was es will. Die Eltern sind genervt und unausgeglichen. Ich habe versucht von Anfang an meinem Sohn einen Rhythmus zu geben dem er sich sehr schnell angepasst hat ohne Aufwand. Er schlief gut und schlief durch.

  • meier andrea sagt:

    ooh alles wahre experten….. jedes kind ist anderes, wie auch jede mutter anders ist. jede mutter und jeder vater sollte sich selber vetrauen und auf seine gefühle achten, dazu gesunden menschenverstand anwenden. menschen können sich fortpflanzen, menschen können auch kinder grossziehen wenn sie sich allen bedürfnissen einer familie anpassen und sich selbst nicht zu wichtig nehmen. da braucht es keine experten die alles besser wissen wollen und auch keine supermamis die meinen alles über die nicht eigenen kinder zu wissen… wahre supereltern hören auf sich selbst!

  • Katharina sagt:

    Wissenschaft ist das eine.
    Populärwissenschaft das andere.
    Pseudowissenschaft noch etwas anderes.

    die Bewirtschaftung von Wut und Empörung etwas weiteres.

    Nicht zu vergessen der Versuch von social engineering eines Neugeborenen in bedingungslose Unterwerfung.

    • mila sagt:

      Danke, schön gesagt, Kat.

    • Muttis Liebling sagt:

      Es besteht weitgehend Konsens, dass Medizin (= Heilkunst) und insbesondere die Psychiatrie keine Wissenschaft ist. Dieser Anspruch wurde von innen her auch nie behauptet. Der Druck nach Wissenschaftlichkeit kommt von aussen
      So erwartet man von Ärzten, die ‚Karriere‘ machen wollen, dass sie Papier mit pseudowissenschaftlichen Sätzen beschreiben (beschmutzen). Da alle nur Beobachtungen, aber nichts Wissenschaftliches aufschreiben, bleibt, um Aufmerksamkeit zu erlangen, nur die Aussagen der vorherigen Generation zu negieren.
      So ändert alle 10 Jahre die Lehrmeinung, obwohl sich sonst nichts ändert

  • Mara sagt:

    Unglaublich, was diese Psychiatergilde so alles anrichtet…der gesunde Menschenverstand ist da wohl schon lange abhanden gekommen.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wer den sog. gesunden Menschenverstand benutzt, ist nicht befähigt, den Beruf eines Psychiaters auszuüben. Dazu ist die Methode zu oberflächlich und zu fehleranfällig.
      Psychiater irren auch bisweilen, dass kann dann aber nur wieder ein anderer Kollege beurteilen. Laien, auch Mütter von einem Dutzend Kindern, können das nicht.

      • Bruno Müller sagt:

        Gesunder Menschenverstand ist hier der falsche Begriff. Es geht um Empathie und aktuelles Wissen über Entwicklungspsychologie. Auf jeden Fall ist Schreien lassen von Babies, gottseidank, auch aus fachlicher Sicht, mittlerweile falsch.

  • Marie-Anne sagt:

    Nicht schreien lassen, trösten, ernst nehmen. Das Kind ist ein Säugling und ein Tragling. Wer dem Rechnung trägt, legt einen zentralen Grundstein für das ganze Leben. Ich kann es beurteilen, ich liess meine Kinder nicht schreien, sie haben sich zu gesunden Erwachsenen entwickelt mit viel Selbstvertrauen.

  • Widerspenstige sagt:

    Meine drei Babies habe ich jeweils flüstern gehört, ganz leise in mein Ohr: ‚Halt‘ mich fest umschlungen, damit ich loslassen lern‘.‘ Niemals hätte ich nur im Traum daran gedacht, diesem Wunsch zu widerstehen. Nein, sie sind alle nicht kleine Narzisten geworden, sondern wundervolle Menschen. Ich bin so stolz auf sie, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Obwohl sie ziemlich viel familienergänzende Betreuung durchlaufen haben. Als Kind früh zu spüren, dass da jemand da ist, der sie ernst nimmt (und nicht erdrückt mit Kontrolle!), wenn es Anlass dazu gibt, das hat gewirkt bis heute…

  • Gundel sagt:

    O Qualitätsjournalismus a la 20min: man nehme die exremstmeinung die absolut irrelevant ist und generiere Empörung

    • Reincarnation of XY sagt:

      meine Rede

    • alam sagt:

      Ich finde, es kann nicht oft genug gesagt werden. Immerhin sind seit der letzten Veröffentlichung im Dezember schon wieder einige schreiende Kinder auf die Welt gekommen. Die dürfen beim googlen – abgesehen von den übrigen guten und schlechten Ratschlägen – gerne auch auf diesen Blog stossen.

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Was vielen Eltern auch nicht bewusst ist: oftmals schreien die Kleinen aus körperlichen Schmerzen, zB weil sie an einem schlimmen Reflux leiden, der noch nicht erkannt worden ist. Daher rate ich Eltern mit Schreibabies, diese beim Kinderarzt, der Kinderärztin gründlich auf Reflux untersuchen zu lassen. Wir hatten Glück im Unglück: unser Grosser litt “nur” an einem leichten Reflux mit häufigen “Kötzeln”, der mit einer geeigneten Pulvermilch (konnte leider nur knapp 3 Monate voll stillen) behandelt und schlussendlich auch behoben werden konnte.

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Johanna Haarer war im 3. Reich unter A. Hitler Elternberaterin, Ärztin und Autorin von Büchern, wie das heute umstrittene “Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind”. Da hats Sätze betreffend Weinen wie «Dann, liebe Mutter, werde hart! Fange nur ja nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder es auf dem Schoss zu halten, es gar zu stillen». Dass genau diese Methode immer noch propagiert und gar angewendet wird, schockiert mich, macht mich traurig und wütend! Ständig schreien gelassene Babies können das Urvertrauen in uns verlieren. Das darf nicht sein!

    • Hotel Papa sagt:

      Uuuund… AMB gewinnt den Godwin für diese Diskussion. Bereits im dritten Beitrag.

      • blumenauseis sagt:

        Unsinn, das hat nichts mit einem Godwin zu tun. Das ist schlicht die Herkunft dieser Methode. Das Buch wurde im Westen noch bis in die 70er verlegt und gekauft, Kinder danach aufgezogen. Und das, wo es selbst in Nazideutschland einen Backlash darstellte und andere europäische Länder inzwischen längst auf direktem Wege zur bedürfnisorientierten Erziehung waren.
        Es ist wichtig, deutlich zu machen, woher diese Methoden ursprünglich kommen. Dass sie gedacht waren, um kriegstaugliche Untertanen zu erziehen, nicht liebevolle, selbständige Mitmenschen – politische Gehirnwäsche sind, nicht Tradition.

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Schreien und Lachen ist die Kommunikation dieser kleinen wehr- schutz- und hilflosen Wesen, die 100% von uns Eltern abhängig und auf uns angewiesen sind. Sie brüllen nicht um uns zu ärgern, bewusst zu manipulieren und uns auf der Nase rumzutanzen. Dazu sind sie kognitiv noch sehr lange nicht in der Lage. Sie tun damit Befinden/Gefühle kund wie Hunger, Durst, Schmerzen, Unwohlsein, Angst, Bedürfnis nach noch bisschen Wärme, Nähe, Geborgenheit. Schreiende Babies und deren Bedürfnisse zu ignorieren statt ernst zu nehmen, ist brutal, unmenschlich und in meinen Augen total falsch! Sie lernen so nicht einzuschlafen, sondern tun dies aus Erschöpfung und Resignation.

  • Absolut BARBARISCH! Wenn das Kind wirklich Schmerzen hat, Bauchweh oder die Windeln voll sind oder wenn es kuscheln will oder einfach Angst hat etc.etc.
    Einfach barbarisch so was in die Welt zu setzen. Wer Kinder will weiss, dass diese viel Zeit brauchen und halt auch mal SCHREIEN – doch dann sind die Eltern gefragt und haben die Pflicht nachzusehen. Schoon manches Kleine ist gestorben weil z,.B. ein Darmverschluss die Ausscheidung blockierte, das macht rüdige Schmerzen. Achtsamkeit beim Kleinen ist höchstes Gebot.
    Alexandra weber

    • Hotel Papa sagt:

      Warum muss man bei einem Thema wie Einschlaftraining gleich einen medizinischen Extremfall wie einen Darmverschlus ins Spiel bringen? Handkerum folgen dann wieder ein bis zwei Artikel über den Stress des Elterseins.

      Ein bisschen gesunder Menschenverstand hilft. Und Training, sich als Eltern abzugrenzen, also nicht beim ersten Mucks aus dem Kinderzimmer aufzuspringen. Wie soll das Kind etwas wie Rhythmus lernen, wenn man ihm keine Chance gibt? Natürlich ist ins Bett gelegt werden erst mal weniger toll, als auf Mamas Arm, führt also zunächst mal zu Protest. Viel Spass mit den Tyrannen später.

      • Leo Schmidli sagt:

        Gesunder Menschenverstand? Unterstellen Sie den auch bei einem Säugling? Wie soll ein Säugling Rhythmus lernen? Er versteht nun einmal noch nicht, dass Mami nicht weit weg ist, wenn sie bloss aus dem Zimmer geht. Für ihn ist sie ganz einfach weg.
        Ach ja, unsere Kinder sind alles andere als Tyrannen. Und: Muss man bei einem Thema wie Einschlaftraining (ich frage mich zwar, was man da „trainieren“ soll) gleich zukünftige Extremfälle benennen?

      • Carlita sagt:

        Nein, in den ersten Monaten, wo das Urvertrauen der Kleinen gefestigt wird, haben sich Eltern nicht abzugrenzen.

      • ri kauf sagt:

        WANN wird endlich aufgehört mit diesen UNSINNIGEN Theorien, Baby schreien zu lassen!????¨Ich werden jedes Mal richtig wütend, dar ob! KEIN TIER tut das. KEIN Naturvolk tut das! Ein Baby braucht Urvertrauen und das kann es nur lernen, wenn es merkt, dass es nicht alleingelassen wird! Man kann nicht genug dagegen anschreiben/anschreien!

      • mila sagt:

        Als werdende Mama überkommt mich jetzt schon ein leichtes Grausen, wenn ich Standard-Supermutti-Schlagworte wie ‚Urvertrauen‘ und ‚das Kind geniessen‘ höre. Verbunden mit dem Kommandoton, indem sie nicht selten geäussert werden (und den ich nicht einmal gegenüber Kleinkindern anschlagen würde, geschweige denn Erwachsenen), lassen sie mich gezielt die diskursive Weite vor solche Exemplaren suchen… Sei es in virtuellen oder reellen Begegnungen. Konkret: zu Mütteraustauschforen abseits des MB sage ich bereits heute herzlich danke, aber nein danke.

      • mira sagt:

        Wir haben zwei Kinder: das erste Kind musste leider noch die Nachwirkungen solch unsinniger Methoden („Kind muss lernen, alleine einzuschlafen etc) erdulden, entsprechend länger und komplizierter gestaltete sich ihr Einschlafverhalten. Es fehlt einfach ein gesundes Vertrauen, dass die Mama/Papa da sind, wenn sie gebraucht werden!!

        Beim zweiten Kind bin ich ausschliesslich meinem Herz gefolgt und habe es NIE schreien lassen. Und habe damit ein Kind mit einem Ur-Vertrauen wie einem Ozean produziert 🙂 Alleine schlafen, alleine aufstehen, etc alles kein Problem, wenn es sein muss.

      • Widerspenstige sagt:

        mila, ich hätte auch nie gedacht, dass ich Wörter wie ‚Urvertrauen‘ einmal sagen würde. Geschweige mich in einem MB verirren…Das war mir fremd und ich nahm Abstand von Frauen, die sich völlig verwandelten nach dem ersten Kind und nur noch das Bemuttern gepaart mit EsoAusdrücken im Sinn hatten. Dann wurde auch ich Mama und es ereigneten sich Dinge in meinem Kopf, Körper und Geist, an die ich vor der Schwangerschaft nicht im Traum gedacht hatte, dass ich sie tun würde. Aber völlig in Babysprache mich vergessen war nicht mein Ding, aber Sie dürften sich wundern über sich selber. 😉

      • mila sagt:

        Wissen Sie WS: ich wundere mich (bei mir) über nurmehr wenig. Eso angehaucht war ich schon immer. Aber bei gewissen Haltungen wird mir trotzdem… übel. 😉

      • Eine liebende Mama sagt:

        Babys und Kleinkinder lernen keinen Rhythmus und jedes Kind braucht eben seine eigene Zeit, bis es mal „ganz alleine“ einschlafen kann. Das hängt mit der Reife des Gehirns zusammen und hat überhaupt nichts mit tyrannisieren zu tun. Babys reagieren einfach auf Bedürfnisse wie Hunger, Durst oder Unwohlsein, weil die Windel nass ist,Schmerzen oder Angst. Es wird 10 Monate in Mamas Bauch getragen, dort ist es warm, es hat weder Durst noch Hunger und immer Körpernähe.Warum soll es das plötzlich nicht mehr haben? Das nennt man Urvertrauen.Das ist die Bindung zw Eltern und Kindern und lebenswichtig!

      • Stranger sagt:

        Eso? Du, mila??? Du?????

    • Johnny Cash sagt:

      Das ist schön, wenn Sie das so können! Wie macht man das, wenn man Zwillinge hat, die beide Schreikinder sind und bis zu 8 Stunden am Tag schreien und dies 11 Monate lang? Ich versichere Ihnen, dass man auch mit der Größten Achtsamkeit nicht immer für sie da sein kann und man muss sie schreien lassen schlicht um selber zu überleben. Und ja, Schlaftraining brauchen Zwillinge auch, da man sich nicht dem Rhythmus von Zweien anpassen kann. Inzwischen sind die beiden Schreihälse übrigens super gluckliche, tolle und fröhliche Kinder!

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