Frauen bleiben Mimosen

Gangsterboss und Süssmund, auch ohne eigene Drinks: Cillian Murphy und Annabelle Wallis in der Serie «Peaky Blinders». Foto: BBC
Alle, die noch immer gern glauben, dass unser Geschlechtsverhalten zu weitesten Teilen anerzogen ist, werden sich jetzt entweder im Grab oder auf dem Badetuch umdrehen. Aber Männer und Frauen werden einfach nicht gleicher. Wir bleiben anders, und die meisten von uns folgen dabei inneren Mustern in Fühlen und vor allem Verhalten, die meiner Meinung nach zu weiten Teilen in uns angelegt sind. Nicht immer gefällt uns das, doch manchmal zelebrieren wir es auch.
Ein Beispiel: Die Mädchenabteilung im H&M, Alptraum oder Traum in Rosa, ist für viele von uns absolut unwiderstehlich, sie füttert das Bild süsser kleiner Mädchen mit Locken und roten Backen, die ihre Teddys herzen. Das funktioniert so verlässlich, dass wir fast seufzen, wenn wir nichts mehr dort verloren haben, weil unsere Töchter sich jetzt die kurz abgeschnittenen Jeans, Sneakers und T-Shirts selbst kaufen.
Wenn aber eine Bar wie die Brasserie Schiller ihre Drinks-Karte nach Geschlechtern geteilt vorlegt, irritiert das dann doch ein wenig.
Hier ein paar Beispiele:
A Lady Drinks:
Lili Marlen
Babette
Süssmund
MimosaA Man Drinks:
Hurricane, New Orleans Style (abgesehen von der Männlein-Weiblein-Frage schlicht geschmacklos)
Zombie
Tiefseetaucher
Sehr interessant. Offenbar sollen Frauen also bei aller Gleichberechtigung, Emsigkeit, Mütterlichkeit, Vielseitigkeit und Bildung, die sie bieten müssen, weiterhin auch noch Diven sein, mit der süssen Überempfindlichkeit einer Mimose, während die Jungs wie ein Sturm über das Land hinweg barbaren, Angst und Schrecken verbreiten, den Tod überwinden oder gefährliche Welten erkunden.
Das kann man ja nicht ganz ernst nehmen. Soll man hoffentlich auch nicht. Aber es passt in die Muster, die mich im Alltag immer wieder faszinieren, stören, amüsieren oder ärgern. Denn dass es diese Muster gibt im Zusammenspiel von Männern und Frauen, die wir kaum brechen können, ist ganz offensichtlich. «Ha, alles eine Frage von Wille und Erziehung», schreit es da und dort. Ja, teilweise. Aber eben nicht nur, dafür leg ich gern meine Hand ins Feuer, wenn das jemandem etwas brächte. Was ich bezweifle.
Darum habe ich beschlossen, mich darein zu schicken. Jawohl, ich resigniere. Nicht auf der ganzen Linie, wohlgemerkt. Wo es um Ungerechtigkeit und Unterdrückung geht, gibt es kein Pardon, muss man und frau pingelig sein und kämpferisch. Aber es gibt auch Myriaden simpler Dinge und Abläufe, die man und frau auch mal stehen lassen darf.
Damit meine ich Beziehungskonstellationen, über die ich mich seit fast zwanzig Jahren ärgere, auch bei mir selbst, und die ich nicht in den Griff kriege. Darum bin ich an einem Punkt angelangt, jetzt grad so schön vor den Ferien, an dem ich keine Energie mehr daran verschwenden will. Vielleicht gelingt ja dieser Versuch. Es ist nämlich nicht der erste, aber der bislang bewussteste, vorsätzlichste.
Ich bin willens, Lili Marlen, Mimose und Süssmund zu sein. Aber eben auch die keifende Ehefrau, die sich darüber aufregt, dass keiner freiwillig das Klo putzt, dass Haare im Abfluss sind, dass ich alles hundertmal sagen muss, dass keiner den Staub sieht, der unsere Wohnung wie ein graues Pelzli überzieht, dass ich wissen soll, wo jeder Gegenstand sich im Augenblick befindet. Ich bin bereit, jene zu sein, welche Unbequemes beim Namen nennt und ausdiskutiert haben will und damit nervt. Und ich bin beleidigt, wenn man mir auf die mimosenhaften Zehen tritt, wenn ich nichts anders tue, als den Laden zusammenzuhalten, wenn nötig mit walkürehafter Entschiedenheit.
Ich bin ebenfalls willens, meinen Mann Hurricane-Zombie-Tiefseetaucher sein zu lassen, der sich in die eigenen Untiefen verkrümelt, wenn ihn alles nervt, der im Chaos aufblüht, jegliches Versprechen in Haushaltsfragen in sein Zombiegrab legt und verrotten lässt und mir meist nur Komplimente macht, wenn ich ihn darauf hinweise, dass es langsam gut käm’ mit uns beiden, wenn wieder mal eines davon in meine Richtung flöge. Der es dann erstaunlich beherzt aus seiner Tiefe hervorholen und mir überreichen kann, mit einem genuschelten «Sorry» für seinen Seltenheitswert. Und dann doch kaum je einen Babysitter für einen Abend zu zweit organisiert, aber sich kindlich freut, wenn ich es tue.
Ich gelobe: Mit all dem will ich mich noch vor den Ferien aussöhnen. Also jetzt. Damit ich eine schöne Pause habe. Damit wir eine schöne Pause haben. Und Zeit für Wohltuenderes. Wie Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll. Vorläufig noch in der familienkonformen Ü-40-Variante, natürlich. Aber darüber können Zombie und Süssmund ja dann zu gegebener Zeit nochmals neu verhandeln.
139 Kommentare zu «Frauen bleiben Mimosen»
Der Artikel hat durchaus etwas Kunstvolles. Aber er will einfach nicht abheben. Heisse Luft an heissen Tagen..
Man ist Man und Frau ist Frau, aber das Beispiel mit Alp/-Traum in Rosa ist ein schlechtes, da genau dies anerzogen ist. Rot/Rosa war lange eine Männer/Knaben Farbe. Siehe zb Uniformen vor 1900.
die rosa uniform müssen sie mir zeigen. ich habe z.b. in einem museum noch nie so was gesehen…
Wer keinen Unterschied zwischen Mann und Frau macht, lebt im besseren Verhältnis mit dem anderen Geschlecht, streitet z.B. kaum. In der Seele sind wir uns gleich. Mann und Frau können alles gleich gut oder eben nicht. Ausser der Körper der Frau kann noch Kinder gebären. Sollte kleine Unterschiede auch in der Seele vorhanden sein, sind diese die ideale Ergänzung, denn beide zusammen machen ein Ganzes (wenn man denn den / die Richtige / n findet.
Das kling aber lanweilig. Nie zu streiten und nie eine Versöhnung. Tschüss Sex!
Irgendwie habe ich es doch geahnt. Der ganze Feminismus basiert auf Gleichberechtigung a la Carte!
Klingt süss für Frauen und ist bitter-sauer für Männer. Biologische Selektion der Getränke geht in Ordung aber die biologische Selektion der Grundrechte hat nicht viel mit der Nahrungsaufnahme oder der Nachtdrink-Romantik zu tun….
So ein Gedöns um eine Getränkekarte… Ich glaub, ich brauche einen Blondy Mary (oder heisst der anders…?)
Ich komme mit.
das nenn‘ ich einen Freudschen . Mary war wohl rothaarig oder pechschwarz. Schliesse mich der Barrunde an – mit Blondy Hugo …
Ich bin ein Blondy, und ob Mary oder Hugo – ist mir beides recht! Hauptsache Drink! Jetzt!!
Der Cocktail „Hurricane – New Orleans Style“ heisst tatsächlich so und zwar schon lange vor Katrina. Es gibt noch einen Hurricane – Bahamas Style“.
Und die andren Cocktails heissen nunmal so.
Frauen bevorzugen eher die leichteren, süsseren Cocktails, haben aber selten ein Problem, einen sog. Männercocktail“ zu bestellen, wenn sie Lust darauf haben.
Die Geschlechterdifferenzzierung auf der Karte führt umgekehrt allerdings dazu, das sich Männer in der Kumpelrunde ungern einen sog. „Frauencocktail“ bestellen, obwohl sie den bevorzugen würden.
Also was mich angeht, habe ich schon Whisky-Cola mit viiiel Eis getrunken, als das noch ein Geheimtipp war. Ebenso Whisky-Orange…die Blicke werde ich nie mehr vergessen, vorallem von anwesenden Männern, als ich an einem Apéro mir so einen Drink vom Kellner hinter der Theke bestellte. Der Smalltalk war sofort hergestellt und ich genoss den ‚Männercocktail‘ sichtlich in meinem sonst sehr weiblichen Outfit. Die Frauen hielten dezidiert Abstand von meiner Person und warfen nur gelegentlich einen schrägen Blick in ihrer Frauengruppe zu mir rüber. Naja.
Habe keine Propleme, einen Singapore Sling zu bestellen. Am liebsten in der Raffles Bar.
Aber eben, SP hat mir ja gerade abgesprochen, meine Lizenz zu führen…
Sie haben eine Lizenz? Von mir aus dürfen Sie sich nennen wie Sie möchten… 🙂
So.Ein.Müll. Ich bestelle mir genau das, was ich will und kümmere mich nicht um die Genderwirrheiten meiner Mitgäste. Wenn ich etwas Süsses will, ratet mal, was ich dann bestelle.
Richtig geraten: etwas Süsses.
Das find ich aber süss von Dir. 🙂
Zum Glück heisse ich nicht mila, sonst wäre ich jetzt aber sauer…
🙂
Mein Lieblingslongdrink ist ein Capipiroska fragola. Sehr süss, sehr viel Wodka. Davon hatte ich vor zwanzig Jahren ein paar Mal sechs pro Abend (nein, ich war nie Alkoholiker!).
Von Longdrinks bekommt man ja auch eher Karies oder Diabetes, als Alkoholismus.
Die ganzen Genderwissenschaften landen genauso auf der Müllhalde der Geschichte wie der Komunismus. Männer und Frauen sind von Natur aus verschieden und das ist auch gut so. Das bedeutet auch, dass sie in unserer Gesellschaft unterschiedliche Rollen in unterschiedlicher Häufigkeit spielen. Auch das ist gut so. Quoten sind damit völliger Quatsch, genauso wie das ewiggestrige Geschwafel von der Lohngleichheit. Ungerechtigkeiten muss man hingegen bekämpfen: wie zum Beispiel das Eherecht in der Schweiz mit den überrissenen Alimente-Forderungen.
Ach, weshalb immer diese Gelaber mit der Gleichheit. Das Verweiblichen der Männlein und Vermännlichen der Weiblein bringt nur Konfusion and Frustration Es sind doch genau diese Unterschiede, die uns so liebenswert machen.
Liebenswert und nervig. Eben beides. 😉
Ansonsten nervt mich das Gleichmachen genau so wie das Ungleichmachen.
Zur Überprüfung der These, ob männliches/weibliches Verhalten anerzogen oder bereits genetisch erlernt ist, spiele ich mit dem Gedanken, nach meiner Pensionierung eine Baiz oder Bar zu eröffnen und dort Drinks die „Jeanne d’Arc“, „die Schwarze Hofmännin“, „Phoolan Devi“, „Anita Garibaldi“ oder „YPJ“ heissen, zu servieren.
Erkenntnisgewinn leider null. Wenn das Gesöff gut ist, wird es verkauft werden. Wer hätte vor zehn Jahren auf einen Drink mit dem biederen Namen „Hugo“ gewettet?
Und dieser „Hugo“ schmeckt wirklich gut??
Geschmackssache gell.
Wer säuft heute noch Hugo? Kinder, das ist nun fünf Sommer und fünr Trendgetränke lang her. Move on!
Wohin?
Wohin? Zum Bier, wo sonst hin. Bier war nie Trendgetränk und muss das auch nicht werden. Alle Kulturen haben seit dem Neolithikum Bier gebraut, die klimatischen Bedingungen für Wein sind viel zu eng, um daraus ein Massengetränk werden zu lassen.
Bier haben auch Frauen und Kinder getrunken, nicht um sich zu berauschen, sondern um sich zu nähren und vor alkohollabilen Keimen, welche im ungereinigten Wasser ubiquitär sind, halbwegs sicher zu sein. Alkohol ist in nativen Gesellschaften essentieller Bestandteil der Ernährungshygiene.
Wehrli…. a) was ich trinke, entscheide genau ich selbst und SI CHER nicht so ein daher gelaufener Adrian Wehrli b) ach lassen wir’s.
In die Zukunft! Gestern war die noch voller Verheissung, heute schon ein bisschen abgelutscht aufgeklährt. Und halten Sie sich fern von trendigen Besserwissern die Ihnen erzählen, dass Sie das Trendgetränk von Morgen schon gestern gesoffen haben, so wie dieser Wehrli, dieser Stonk!
Gestern Whiskey, heute Whisky, morgen Wasser übermorgen Pure Malt. Malz stärkt.
„die keifende Ehefrau, die sich darüber aufregt, dass keiner freiwillig das Klo putzt, dass Haare im Abfluss sind, usw…“ – Also bei uns hat dieser Part der Mann. Ist also keine ausgesprochen weibliche Eigenschaft. Nur hat die Gesellschaft für so einen Mann eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung: „Buchhalter“. Die gute Nachricht ist: Die Welt braucht auch Buchhalter, nicht wahr.
Das schon, nur sind sie nicht attraktiv
Das stimmt, richtig erfolgreich bei den Frauen sind nur Vollschizophrene: Beim Dinner der Clark Gable, dann im Bett der Marathon Hulk und am Morgen der Psychanalytiker mit Frühstück am Bett.
Das passt doch hervorragend zur hollywood’schen Vorstellung von einer Ingrid Bergman zum Dinner, dann einem leidenschaftlichen Bettgeflüster mit Marilyn Monroe und, falls noch bei Sinnen, ein Frühstück mit Audrey Hepurn..ach, waren das noch Zeiten…
Ws dreams of girl on girl nights. Too bad Hollywood now does the Caitlin – as a stereotpe reinforcement I might add.
Stimmt nicht Wehrli, fragen Sie Frau Fux.
Die killing combination aus charmant plus witzig plus intelligent plus gesprächig plus lieb plus muskulös hab ich aber auch schon unter den Nicht-Schizophrenen gesehen.
Bravo – das nenn ich jetzt mal ne echt reife Leistung. Aus einer do ofen Getränkekarte eine intelligente Anwendung fürs eigene Leben zaubern. Hut ab. Anstatt zu meckern, einfach für sich selbst etwas Gutes rausziehen. Wer so reflektiert durchs Leben geht, dem wird es gelingen.
Dann noch zur allgemeinen Fragestellung:
Sind Frauen und Männer unterschiedlich? Selbstverständlich.
Sind alle Frauen „typisch Frau“ und alle Männer „typisch Mann“? Selbstverständlich nicht.
Aber ändert das etwas an der allgemeinen Tatsache?
Dass es im Schnitt gewisse geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, die biologisch bedingt sind, dürfte sicher so sein. Auch wenn das relativ wenig über den Einzelfall aussagt aufgrund einer breiten Streuung und entsprechender Überschneidung. Es ist aber fragwürdig, wieso das aber dann immer ausgerechnet an oberflächlich-sozialem Unsinn festgemacht werden muss, etwa dem erwähnten rosa Kleidchen. Es macht keinerlei Sinn, dass es eine genetisch determinierte weibliche Präferenz für rosa geben soll, da diese Farbe keine biologische Bedeutung hat und bis vor wenigen Jahrzehnten kaum vorkam..
Also meine Exfrau trieb mich mit, darf ich das sagen, typisch weiblichen Verhaltensweisen und Aussagen in die Scheidung, da wären u.a.: „wir müssen reden“, „du hast am 12.3.1973 17.15 Uhr gesagt….“, „ich komme gleich“, usw.
Ist nicht böse gemeint, aber es gibt sie, die spezifischen, nicht anerzogenen oder kulturell übertragenen Unterschiede.
“ich komme gleich”
Hier wäre der Kontext hilfreich…
Hm. Ich stimme zu… diese Äusserung ist eigentlich nie fehl am Platz…
Oder hat Sie sie verlassen, wegen dem nichterfüllten “ich komme gleich”?
Ok. Als nur 50% Schweizerin habe ich schon oft beobachtet, dass mein Rollen- und Familienverständnis nicht wirklich dem hier gelebten Durchschnitt entspricht. Aber ganz ehrlich: ich finde den Artikel etwas mühsam. Wieso muss man seinen Alltagsfrust an einer Genderfrage aufhängen? Die nervigen und doch so wundervoll komplementären Unterschiede in einer Paarbeziehung sind so oder so vorhanden, sogar in gleichgeschlechtlichen Kombinationen.
„Wieso muss man seinen Alltagsfrust an einer Genderfrage aufhängen?“ Also dann lieber an einer Nationalitätenfrage?
Nein, ganz einfach am Unterschied zwischen Individuen. Wenn man versteht, dass jeder Mensch einzigartig ist, unabhängig von Nationalität oder Geschlecht, dann behaupte ich, fällt es einem auch einfacher, den Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Und somit eine Beziehung mit ihm zu führen. Diese verkrampften Erklärungsversuche à la „Männer sind halt vom Mars, Frauen von der Venus“ haben, soweit ich feststellen konnte, eher kontraproduktive Effekte… Es geht nämlich um Charaktereigenschaften (egal, woher die kommen), und die können fast immer sowohl Schwäche als auch Stärke gleichzeitig sein.
Stimme Ihnen da völlig zu, Nina.
Wenn jeder Mensch einzigartig wäre, gäbe es weder Konfektionsgrössen, klinische Psychologie noch die gesamte Humanmedizin. Der Psychologie reichen heutzutage 3 Persönlichkeitstypen für 7 Mrd. Menschen. Mag sein, dass es alle 100 Jahre auch mal einen einzigartigen Menschen gibt, die Regel ist es nicht. 99.9999… % sind uniform.
Nein, nein, ML, sie reden von der Schnittmenge, der statistischen Masse. Natürlich gibt es die. Die Gemeinsamkeiten überwiegen, sowohl zwischen Nationen als auch Geschlechtern – schliesslich sind wir alles Menschen. Aber kennen sie irgendeine Kopie von irgendeinem Menschen, die genau gleich ist wie das Original? Existiert nicht. Nicht mal geklont würden sich die zwei exakt gleich entwickeln. Q.e.d.
Ah, jetzt verstehe ich, Susi. Mit der Nationalität wollte ich darauf anspielen, dass es Kulturen gibt, wo man die Beziehungsfrage ganz, ganz anders angeht – die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern sind dabei nicht besonders ausschlaggebend. Da denkt man eher in Clan- und Generationen-Dimensionen. Den Genderluxus kann man sich nur leisten, wenn nicht existenzielle Fragen im Familienleben im Vordergrund stehen…
Jeder Mensch ist einzigartig. Und es gibt keinerlei Logik/Gesetzmässigkeiten, die man beachten könnte. Dann wären Dimensionen wie Geschlecht, Alter, usw. gar nicht vorhanden oder völlig unbedeutend?
Aber: Worüber würden wir dann noch diskutieren? Über Einzelfälle, die keinerlei Zusammenhang mit unserem Leben und den einzigartigen Menschen haben, die wir kennen oder sind?
Doch, es gibt Gesetzmässigkeiten, und die sind nicht unbedeutend, weil sie die Beziehung eben schwieriger oder einfacher gestalten können. Aber ja, ich finde, schlussendlich sind sie unwichtig. Oder zumindest jedenfalls total überbewertet. Vielleicht bin ich da ja idealistisch, aber ich habe für mich gelernt, dass es in einer Beziehung wenig bringt, die generelle Logik aller Beziehungen zu begreifen, aber viel bringt, sich mit dem konkreten Gegenüber, dem Einzelfall, zu arrangieren. Aber stimmt schon, einen Blog über den Einzelfall würde ich auch nicht schreiben…
Nehmen wir einen Erziehungsratgeber. Obwohl dort allgemeine Erkenntnisse stehen, kann ich das eine oder andere vielleicht auch auf meine Kinder anwenden. Nun gut, Beziehung ist nicht Erziehung…
Ich lese auch keine Erziehungsratgeber. 🙂
Es ist wohl eher eine Frage der Distanz, ob man im Gegenüber noch das Individuum sieht oder gar sucht. Ich wäre weder in Nordchina noch in Schwarzafrika in der Lage, Personen gleichen Geschlechts und ungefähr gleichen Alters zu unterscheiden. So etwas wie Liebe auf den ersten Blick oder Blickdiagnosen gibt es nur, weil wir in Sekunden einen Gegenüber klassifizieren, also entindividualisieren können.
Bei der Partnerwahl ist es ähnlich. 95% fallen nach Sekundenblick aus. Da muss ich kein einziges Detail kennen.
Nina, keine Ratgeber zu lesen ist auch ein Klassifikationsmerkmal. Das steigert Ihre Sympathiepunkte für mich um 10%. Ohne sonst etwas zu wissen.
Als ich nach 26 Jahren mit meiner Frau das Abschiedsgespräch geführt habe, erzählten wir uns gegenseitig, was wir immer erfolgreich verheimlicht hatten. Sie war z.B. überzeugt, dass ich immer treu gewesen wäre. Insgesamt war erstaunlich, was da alles rauskam. Vor allem, dass wir beide ganz bewusst, nicht mal nur aus Verlegenheit, Scheinbilder aufgebaut haben, um den anderen zu täuschen. Beide hatten wir, auch berufsbedingt, die Fähigkeit dazu.
ML, bezüglich Asiaten oder Afrikanern hab ich auch schon mit Erstaunen festgestellt, dass viele hier bei uns Mühe haben mit der Unterscheidung. Ich kann diese Mühe aber nicht teilen – natürlich passieren Verwechslungen eher, da die Unterschiede z.B. nur schon bei den Haarfarben viel kleiner sind als bei uns, aber grundsätzlich hatte ich noch nie Mühe, Asiate A von Asiate B zu unterscheiden. Das mit der Klassifizierung ist sicher in fremden Kulturen viel schwieriger als in der eigenen, aber ich bin da mit der Intuition bisher ziemlich gut gefahren. Wobei für mich generell der zweite Blick sehr
wichtig ist, gerade auch bei der Partnerwahl. Vom ersten lässt man sich viel zu oft täuschen. Deshalb bin ich auch eine überzeugte Verfechterin von Liebe auf den zweiten Blick.
Liebe Nina, entweder sind Sie 100% Schweizerin oder nicht, das ist keine genetische Frage, sonderen Einstellungssache.
Das ist nicht ganz richtig, weil es keine verbindliche Benutzung der Kategorie ‚Schweizer‘ gibt. Die einen meinen die Staatsbürgerschaft und davon kann man mehrere haben. Die anderen meinen die Nationalität, also die Zugehörigkeit zu einer Kultur, die auch grenzüberschreitend sein kann.
Nicht alle Israelis sind Juden und nicht alle Juden sind Israelis. Das macht es wohl am deutlichsten.
Das hätte ich nicht besser umschreiben können, ML.
Hm, Wehrli, würden Sie sagen, wer zu 100% Schweizer ist, der kann keinesfalls auch Deutscher, Serbe, Russe, Syrer oder Äthiopier sein? Ich zum Beispiel habe zwei Pässe, einen roten und einen dunkelvioletten. Bin ich jetzt kein voller Schweizer? Wehrli, wenn Sie mir das Schweizersein absprechen, dann beleidigen Sie mich.
Was die Genderstudien übertrieben haben, nämlich die Verleugnung von Differenzen ausserhalb den biologischen Merkmalen, untertreiben gewisse Medienschaffende mit ebensolcher Hartnäckigkeit. Wieso dieses ‚an der Oberfläche nur kratzen‘ und Stereotypen bemühende Dahingekritzel? Mir fehlt mehr philosophisches Gedankengut, mehr Tiefgang und frage mich, wieso der Name der Autorin nicht steht…(ich versuche, keine Vorurteile zu haben…doch doch).
Das Thema ist schon so abgegessen, dass es bei einigen Kommentaren schwer fällt, Satire von Vorurteilen zu unterscheiden. Dabei ist es doch ganz einfach:
2 Geschlechter sind ein enormes evolutionäres Risiko, welches nur Sinn macht, wenn die beiden Geschlechter so viel als möglich unterscheiden. ‚So viel als möglich‘ bedeutet in der Biologie meist 60%. Also 40% Gemeinsamkeit und 60% Unterschied. Das heterosexuelle Paar hat damit eine Variabilität von im Maximum 40+60+60=160, während ein gleichgeschlechtliches Paar nie über 100 hinauskommt. Variiert natürlich über den Grad der Geschlechtigkeit.
Es gibt ja sehr virile Frauen und massenhaft weibische Männer. Die können im Homo- Mix dann vielleicht auch 120-130 erreichen. Aber nie das heterosexuelle Optimum.
In den 1920’er Jahre hat Ludwig von Bertalanffy Modellrechnungen mit 3 echten Geschlechtern durchgeführt. Das ergibt eine deutlich höhere Evolutionsgeschwindigkeit, aber erzeugt keine stabilen Nachkommen. Die math. Modelltierchen waren nach 2-3 Generationen ausgestorben.
So bleibt das oben beschriebene 2 Geschlechtermodell mit 40% Schnittmenge als bester Kompromiss zwischen biologischer Variabilität und Stabilität.
Keine Gleichheit!
Heteronormatives Privileg at its worst.
Nein, Katharina, das ist einfach nur Evolutionsmathematik, welche von der Sache her statistisch ist und damit keine Aussage über Einzelfälle zulässt. Und es stellt und beantwortet die Frage, ob ein Minimum oder ein Maximum an Harmonie erstrebenswert ist.
ML, Männer und Frauen sind im Mittel deutlich ähnlicher als Ihre 40%. Nur schon die Körper gleichen sich in fast allen Details bis aufs Detail, die Unterschiede sind Details (wie Bartwuchs oder Busen). Die Gehirne sind bis auf Einzelheiten gleich. Ich denke, jeder, der ernsthaft darüber nachdenkt, und Ideologie weglässt, wird mir hier zustimmen.
Makroskopisch wird der Mann im Mond auch Menschen und Schimpansen als fast gleich bezeichnen. Ich meine den mittleren Korrelationsquotienten, welchen man z.B. ermittelt, wenn man alles, was man an Mann/ Frau messen kann, in einer Clusteranalyse steckt.
Wenn man meine Darmflora mit der einer zentralafrikanischen Frau vergleicht, werden die vermutlich sogar isoliert sein. Das wir trotzdem beide Menschen sind, macht die 40%. Wird es systematisch mehr als 40%, dann ist der evolutionäre Prozess entweder noch nicht am Ende oder hat versagt. Weniger als 40% wird instabil, mehr aber ist nur redundant.
Bilogie für Anfänger. Hier wird munter Phänotyp und Genotyp vermischt.
Das ist ja sehr üblich. Etwa so, wie das Verwechseln von Klima und Wetter.
Nur das ich überhaupt nicht von Genetik rede. Nur vom Geschlechterunterschied.
Bis heute wusste ich nicht, dass Mimosen so viele, oft giftige, Stacheln hanen!
Sie haben sehr giftige Stacheln und werden diese wohl noch solange brauchen, wie sie ihre eigene Rolle gefunden haben in diesem Geschlechterkampf. Aber zur botanischen Erkärung der Blume, die sich Mimose nennt: diese hat keinerlei Stacheln u geht einfach zugrunde ohne grosses Aufsehen. Das war lange das Bild der Mutter in der Gesellschaft, dass sie sich aufzuopfern hat, still vor sich hin leidet, für alle Familienmitglieder die Dienerin spielt, gegen Aussen immer sanft lächelnd zum Kirchgang und wieder zurück nach Hause wandelt(e)…
Zwischen den beiden Polen m und w liegen ein knappes Hundert Zwischenstufen. Wir beobachten, das die Verteilung von der Ursprungsform einer Badewanne (viel an den Polen, wenig in der Mitte) immer homogener wird. Wer zwar einen P. hat, aber Cocktails trinkt oder nach Jahren immer noch mit der eigenen Frau ausgeht, ist mit Sicherheit kein 100% m. Männer trinken Bier und das in ganz grossen Schlucken.
In der Presse sieht man Fotos von Menschenansammlungen, die alle das gleiche tragen, dunkle Anzüge, hässliche Kurzhaarfrisuren.
Das ist das aktuelle Hauptgeschlecht Unisex, welches u.a. die Parlamente und die Büroetagen füllt.
Ich warte ja immer noch sehr gespannt auf den Moment, wo an einem Gipfel der Supermächte sich die bunten Kostüme von Premierministerinnen sich wohltuend von der Anzugkonformität abhebt beim Fototermin für die Weltbevölkerung. Das ist für mich der Massstab, wie weit die Pole sich angenähert haben. Da kommen die Pole der Klimaveränderung sich wohl schneller nahe, als dass sich dieses Fotobild ändert.
Was das Ausgehen von Frau und Mann anbelangt, scheint ein Aufholen sich abzuzeichnen, ML. Auch Frauen wechseln des öfteren als auch schon ihre Begleitung, trinken dabei aber in kleinen Schlucken.
Als Mitglied der Transhumanistischen Partei (das ist kein Witz) sage ich Dir: Bis die Premiers bunte Kostüme tragen, werden diese durch AI ersetzt sein. Eine unserer politischen Forderungen ist es, den Präsidenten der USA durch einen Roboter zu ersetzen. Allerdings wird es dem untersagt sein, blonde Toupets zu tragen.
Ich gehe nach 19 Jahren immer noch am liebsten mit meiner eigenen Frau aus, und Bier schmeckt mir nicht. Trotzdem bin ich 100% Mann – meine Frau kann das bestätigen, haben wir diese Woche schon 3x nachgeprüft 🙂
Hey – bei meinem Mann ist es genau gleich. Mit seiner „biologischen Männlichkeit“ hat er absolut keine Probleme (bis jetzt), mit Treue auch nicht, dafür mag er kein Bier, und statt Hochprozentiges lieber alkoholfreie Fruchtcocktails… 😉 Wie bereits anderswo gesagt: vielleicht sollte man die Energie, die man verschwendet, um über Schubladen nachzudenken, manchmal in die Pflege der Beziehung mit der einen Person investieren, mit der man seinen Alltag teilt… Und statt nach Standarderklärungen nach den schönen Seiten des Gegenüber suchen.
Sehr schön gesagt, Nina. 😉
@ Alpöhi: Thanks for sharing, aber ihre Definition von 100% Mann ist dann doch etwas einfach gestrickt.
Vielleicht steht Ihre Frau ja eigentlich gar nicht auf Männer?
@SP: 😀
Susi, was Sie da wieder hineininterpretieren – tz tz tz… Dabei liegt die Definition von „100% Mann“ bei meiner Frau.
Wie ich schon sagte, meiner ist länger.
:-b
Früher war rosa keine Mädchen- sondern eine Kleinkinderfarbe. Ich kenne etliche Jungs, die mit 3-4 Jahren eine ausgeprägte Vorliebe für pinke, mit Blumen und Feen verzierte Kleider und Spielsachen hatten. Mit dem Eintritt in den Kindergarten und dem einsetzenden sozialen Druck änderte diese Phase jeweils abrupt.
Noch früher war Rot die Männerfarbe, Rosa die Bubenfarbe, Blau die Frauenfarbe und Hellblau die Mädchenfarbe.
Das ist das, was ich an den Frauen am meisten liebe: Die Differenz!
Regt sich über doofe Genderstereotypen auf und schreibt sich dann im zweiten Teil den Frust über marsianische Haushaltführung mit Genderstereotypen von der Seele.
Liebe Frau Fischer, ihre versöhnliche Einstellung ist vorbildlich! 🙂 Meiner Meinung nach verdienen aber nicht nur die ’natürlichen‘ Verhaltensweisen Nachsicht – auch die ‚anerzogenen‘ sind für eine individuelle Person real und nicht einfach ablegbar. Und ’natürliches‘ Geschlechterverhalten ist kein Freipass für Respektlosigkeit dem Partner gegenüber. Man muss nicht alles akzeptieren, man kann nicht alles ändern. Gut gibt es diese Diskussion, toll wenn sie locker geführt wird und nicht verbissen…
Fast ist man versucht zu sagen: typischer Frauenartikel, logisches Denken bleibt halt doch eine Männersache.
Fast ist man versucht zu sagen: typischer Männerkommentar, auch selbstgerechte Bessewisserei bleibt halt eine Männersache.
Die Männer liegen dann immer schon lögisch richtig, aber Intuitiv falsch und wundern sich wenn Ihnen die holde einen Korb gibt, das AKW um die Ohren fliegt und das Ratatouille abverheit. Danke Logik, aber nein Danke.
Hui, ein auf der Basis von Intuition gebautes und gesteuertes Kraftwerk, das wär mal was! 🙂
Man wundert sich doch nicht, wenn die Holde einen Korb gibt. Sondern ägert sich allenfalls etwas über den Fehlentscheid. Aber was soll man bei eine Frau schon erwarten. 🙂
Wenn logisches Denken Männersache ist, dann trifft der Artikel ins Schwarze,
Dass die Anziehungskraft der H&M Mädchenabteiung ncht kulturell bedingt, also anerzogen, sondern genetisch angelegt ist, übrzeugt sicher auch den hintersten ud letzten Skeptiker. Mit solchen absurden Behauptungen leistet die Autorin den Frauen einen Bärendienst. Gescheiter ware es kulturelle und genetische Komponenten auseinanderzudividieren und endlich einmal mit dem Steretyp aufzuhörn, dass ein Mann ‚Mann‘ ist und eine Frau ‚Frau‘. Geschlechtlich Idetität hat viele Komponenten, die in jedem Indivduum anders zusammengesetzt sind.
Dankeschön Herr Frei.
Ausserdem: Erst seit etwas mehr als einer Generation gibt es überhaupt die Überlegung, dass Frauen und Männer auch anders sein können, als in den jahrzehntelang vermittelten Rollenbildern. Dass diese nicht in einer Generation vergessen sind, ist ja logisch. Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass das meiste anerzogen ist und bin der Meinung, dass jeder Mensch sein darf, wie er sich wohl fühlt. Und zwar ohne ständig in die Schubladen „feminin, maskulin, burschikos, tuntig, tussig“ gesteckt zu werden. Aber dahin kommen wir in 50 Jahren, da bin ich optimistisch.
Also ich für meinen Teil finde, dass wir schon ziemlich weit gekommen sind… Die individuellen Freiheiten sind bereits da, man muss sie nur leben (wollen).
Gebe ich Dir recht, mila. Am Schluss muss man sich selbst emanzipieren. Wenn man nicht dem Mainstream entspricht, ist es natürlich auch hier in der Schweiz schwieriger (ein Problem, das wohl immer und überall vorherrschen dürfte) – nichts desto trotz ist aber zumindest fast alles prinzipiell möglich…
@Annika:Sicher darf jeder so sein, wie er sein möchte. Aber bitte dann auch die Männer Männer sein lassen und sie nicht mittels Genderkompetenz umerziehen wollen. Zum Anteil des Anerzogenen: vgl. den Fall von David Reimer,der als Mädchen erzogen wurde uns sich dann suizidierte:Das Hirn von männlichen Embryonen wird entscheidend durch das Testosteron geprägt vgl. Cambridge Prof. Simon Cohen: „Vom ersten Tag an anders. Das weibliche und das männliche Gehirn“. Patmos 2004 (anders meint nicht besser oder schlechter). Auch kann die Testosteronkonzentration schwanken…es gibt aber klare Tendenzen
Ich wage eine These bzgl Softdrinks(kenne mich da nicht aus).Könnte es sein,dass die Drinks für Frauen weniger Alkohol drin haben,weil Frauen auch aus biol. Gründen weniger Alkohol vertragen–>Mimose?(weniger Körperwasseranteil, weniger ADH-Enzyme).Irgendwie scheinen die Frauen auch dieses süsse Zeugs (Süssmund?) lieber zu haben als Männer (biolog.Gr?).Auch haben die Männer ein anderes Trinkverhalten (Hurricane?):für eine Frau wäre es noch weniger vorteilhaft,wenn sie bis zum Vollrausch trinkt(und nachher bereut,was sonst noch lief)->verschiedene Namen für die drinks,weil w&m auch verschieden?
Wie kommen Sie den darauf, dass Frauen weniger Alkohol vertragen? Da kenne ich einige zierliche Damen, die knallen sie aber locker an die Wand bzw. unter den Tisch! Und ob es für Mann oder Frau ein Vollrausch weniger vorteilhaft ist, darüber lässt sich vorzüglich streiten.
@Markus:Hatte es extra begründet (7:15):1.Wasseranteil im Körper2. ADH-Enzyme.Sicher gibt es Frauen,die mehr vertragen als ich,dies ist jedoch nicht unbedingt ein gutes Zeichen(für die Frauen),weil sie zusätzlich zu den ADH Enzymen bedingt durch den chronischen Alkoholüberkonsum MEOS produzieren,welches den Alkohol schneller zum giftigen Azetaldehyd abbaut (das nicht schneller abgebaut wird).Übrigens empfiehlt SuchtSchweiz für Männer:Nicht mehr als 2 Standardgläser pro Tag und für Frauen:Nicht mehr als 1 Standardglas pro Tag.Die biologischen Tendenzen lassen sich eben nicht wegdiskutieren.
Ein paar Haken haben Ihre Theorien: längst nicht alle Frauen mögen elend süsse Drinks, während es Männer gibt, die man nicht vom Amaretto Sour loskriegt. Und die Whisky-Geniesserinnen, haben die evt. eine ausgewachsene biologische Störung? 😉
Nicht dass ich selbst eine wäre, aber ein Chimay Bleue habe ich einem Prosecco noch allemal vorgezogen.
@Mila: meine These bezieht sich auch auf Tendenzen/Mehrheiten (wie so ziemlich jede These/Theorie Aussagen zu Tendenzen macht?). Mehrheiten bringen immer auch eine Minderheit mit sich, schliessen sie ja gerade eben nicht aus.
Die Mehrheit der Frauen, die ich kenne, bestellt keine si called Frauendrinks. Soviel zu Tendenzen. 😉
@mila: Zu Ihrer Bias: einfaches Marktgesetz: Angebot & Nachfrage. Eine weitere gewagteThese von mir: viele Frauen wollen sich auch vom Männlichen abgrenzen und sich als weiblich definieren und bestellen deshalb auch solche drinks 😉 Der Markt befriedigt also auch ein vorhandenes Bedürfnis.
Die sollen das auch ruhig dürfen. Auch wenn ich solche eher künstlich-definitorischen Abgrenzungen bisweilen seltsam finde. Respektive die ‚Stilblüten‘, die sich daraus treiben… Weiblichkeit ist für mich jedenfalls (weit) mehr als ein Minirock, hohe Hacken und ähnliche äusserliche ‚Signifikatoren‘. 🙂
@mila: Keine Regel ohne Ausnahme. Ja, es gibt die Whysky- oder Grappatrinkerinnen. Ich kenne ein paar wenige…
Eben, SP. Je nach ‚Milieu‘ sind die Erfahrungswerte bzw. Tendenzen unterschiedlich. Das Milieu, verbunden mit individuellen Neigungen, scheint mir insofern bisweilen aussagekräftiger als das Geschlecht.
Softdrinks = kohlensäurehaltige Süssgetränke ohne Alk
Richtig, Herr Hintermeier hat vermutlich Longdrinks gemeint.
Da haben Sie ganz sicher recht 😉
Allerdings möchte zumindest ich keinen „Süssmund“ oder noch schlimmer eine „Mimose“ bestellen, sondern lieber einen „Sonnenuntergang“ oder „Weltumseglerin“.
Ich liebe Bloody Mary. Und Gin. Keine Ahnung, was das über meine Biologie aussagt, aber ich würde mich eigentlich rein biologisch als ziemlich weibliches Weib bezeichnen.
Ein Mann würde ja auch keinen Tomatensaft trinken 🙂
Das muss es wohl sein 🙂
OK, dann muss ich meine Lizenz wohl abgeben. Ich liebe Tomatensaft. Sogar pur.
Ich kenn da noch einen anderen Mann, der Tomatensaft noch mehr liebt als Fruchtsaft – meinen 🙂
Sofort scheiden lassen. Das ist ein ganz schlechtes Zeichen, Nina.
Ich geb’s zu, ich hab ihn auf den Geschmack gebracht. Oder auf den Tomatenweg geführt – je nach Perspektive…
P.s. Bei Eva war’s der Apfel, bei Nina der Tomatensaft…
Nicht umsonst heisst die Tomate auch Paradeiser oder Paradiesapfel…
Jetzt fällt es mir wie Schppen von den Haaren.
Nö, Adam und Eva haben nur die Nutzungsbedingungen von Apple nicht durchgelesen.
Ist das denn so schlimm? Ich schreibe mit einem gewissen Zähneknirschen die Steuererklärung, fülle das Scheibenwaschmittel im Auto auf, entstopfe den Abfluss, befördere Spinnen hinaus und repariere den Computer, weil meine Frau nicht lernen will, wie diese Dinge gehen. Dafür habe ich aber keinerlei schlechtes Gewissen, wenn die Kinder nicht mich, sondern sie fragen, wo denn nun das blaue Trainerjäckchen mit den roten Streifen ist. Sie weiss es nämlich, während ich es tatsächlich nicht weiss.
Unter anderem habe ich meine Frau geheiratet, weil sie eben nicht genau gleich ist wie ich. So what?
Danke! Ich bezahle die Rechnungen und buche/reserviere die Ferien, da meine Frau weder von E-Mail, E-Banking und booking.com eine Ahnung hat, wechsle Glühbirnen und Autopneus, repariere Radios, Fahrräder, Halskettenglieder und Armbanduhr-Bändelis, helfe den Kinder bei Math, Physik, Chemie und Geschichte, dafür meine Frau bei Deutsch, Französisch und Englisch, ziehe Zecken bei den Katzen und stöhne innerlich auf, wenn sie fragt, was ich am Samstag vor habe, dabei will Sie eigentlich Fragen ob wir Kino gehen. Ich liebe sie aber über alles und würde sie nie hergeben :-).
Ich bezahle die Rechnungen, buche/reserviere Ferien, repariere Radios und Computer, dafür bringt mein Partner unsere Rennräder auf Vordermann, entfernt die grässliche Spinne aus dem Schlafzimmer und kocht das Abendessen. Danach geniessen wir gemeinsam einen Single Malt. So what? Wer von uns ist jetzt „typisch weiblich“ oder „typisch männlich“ und warum wurde mir angeboren, dass ich pink hasse und schlecht in der Küche bin? Es macht keinen Sinn, Individuen auf Stereotypen zu reduzieren. Das menschliche Verhaltens – und Interessenspektrum ist um Einiges vielfältiger.
@Physikerin: Toll für Sie, echt und ehrlich! Es ist einfach so, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat und es am besten ist, wenn man sich gegenseitig ergänzt. Wer was macht, spielt keine Rolle. Daher habe auch ich meine Frau geheiratet, weil sie eben nicht gleich ist wie ich. Dass wäre das reinste Chaos, wenn ich mit mir selber verheiratet wäre. Ich sehen den Staub auch nicht in der Wohnung, weil es mir nicht wichtig ist und würde daher meiner Frau NIE sagen es ist staubig hier. Aber genau dass macht und erwartet Frau Fischer anscheinend.
Danke, Physikerin. Bin bei uns auch diejenige, die Computerprobleme löst und mit der Bohrmaschine hantiert.
Man sieht halt gerne nur seine eigene Baustelle.
Meine Freundin ergänzt mich auch und ich sie. Und jeder sieht halt beim Anderen, was noch optimiert werden könnte (selber ist man ja perfekt…).
Zu „Wie Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll. Vorläufig noch in der familienkonformen Ü-40-Variante“
Das dürfte dann „Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer“ sein.
Ja, das würde mich auch noch interessieren als Ü-40er: Wie sieht den die familienkonforme Ü-40 Version von Sex, Drugs and Rock ’n‘ Roll aus? Bedeutet „familienkonform“ dass der Rest der Familie mithört oder ja nichts mitbekommen darf? Huch, Mama und Papa haben Sex!
Ja. liebe Kinderlein, auch euch hat nicht der Storch gebracht, sondern ihr seit „Atemlos“ in einer lauen Sommernacht nach zu viel Wein, Mike Jagger und einem erfrischendem Nacktbad in einem warmen südschwedischen See an dessen Ufer gezeugt worden. Und wir bereuen gar nichts 🙂
@Markus: Jegliche Ü-40-Version von Sex ist völlig überflüssig, da ist ja die Familienplanung abgeschlossen.
Markus, da bin ich einverstanden. Lieber weniger Sex, Drugs & Rock’n’Roll, den Kindern zuliebe, dafür wenn, dann nach wie vor richtig… 😉
Mein Mann bezahlt die Rechnungen, macht die Steuererklärung, den Wocheneinkauf, die Wäsche, das Geschirr, entsorgt das Altglas und das Altpapier, räumt auf und putzt. Er trägt dabei so einen hautanliegenden, blauen Ganzkörperanzug mit gelbem Gürtel, roter Schleppe und einem roten „S“ auf der Brust.
Lois? Bist Du das??
Genau: Susi-Lois Lane