Die Ehe abschaffen? Bloss nicht!

Wenns passt, passt es perfekt: Eine Hochzeitsgesellschaft posiert am Rideau Canal in Ottawa, Kanada. Foto: Jamie McCaffrey (Flickr) I happened to be passing over the stairs, next to the canal and the War Memorial - when I looked down and saw this scene.  Couldn't resist taking a quick candid

Wenns passt, passt es perfekt: Eine Hochzeitsgesellschaft posiert am Rideau Canal in Ottawa, Kanada. Foto: Jamie McCaffrey (Flickr)

Find ich super. Pünktlich nach Ablauf des Wonnemonats Mai, dem Hochzeitsmonat schlechthin, treten die Jungsozialisten mit einem wirklich relevanten Thema an die Öffentlichkeit: Sie wollen die Ehe abschaffen. Den Frauen zuliebe. Äh. Aha. Merci.

Endlich dürfen an immer mehr Orten der Welt alle heiraten, egal in welcher Kombination von Farbe, Herkunft und Geschlecht. Und jetzt soll plötzlich gar keiner mehr? Die kryptische Botschaft hinter dieser Forderung lautet: «Keine Befreiung der Frau ohne Sozialismus – kein Sozialismus ohne Befreiung der Frau.» Sprachlich gelungen, inhaltlich warme Luft, so warmgeföhnt, wie SVP-Ständerat Peter Föhns Antwort darauf im «Tages-Anzeiger»: «Es wäre für unsere Gesellschaft verheerend, würde sie (die Ehe) abgeschafft.» Weiter: «Die Familie ist Fundament des Staats, die Ehe hält sie zusammen.»

Nun. Dieses ganze Ehe- und Fundamentgerede gibt mir als verheiratete Mutter und Baustein dieses Staates von Föhns Gnaden zu denken.

  • Erstens bin ich gern verheiratet. Ganz freiwillig.
  • Zweitens ist es despektierlich, nur Familien als Fundament dieses Staates anzusehen. Was ist mit all den anderen, die den Laden hier ebenfalls am Laufen halten und keine Familie haben?
  • Drittens: Was uns Frauen mehr unterdrückt als alles andere, sind Kinder. Die Familie. Die Mutterschaft. Und ganz gewiss nicht mehr die Ehe als Institution, schliesslich hat sich die seit Marx tüchtig gewandelt.

Für alle, die jetzt reflexartig aufjaulen, weil eine moderne Frau Kinder in die Welt stellt und dann behauptet, sie werde von der Mutterschaft unterdrückt, seis hier kurz erläutert: Wir sind schwanger, wir gehen aus dem Leim (jaja, das ist variabel und Willenssache, verstanden), wir stillen und haben zu unseren Kindern eine körperliche Verbundenheit, die uns «telepathisch» anteilnehmen lässt an jedem Kummer und uns wachhält, bis alle am Ende des Tages in Sicherheit sind. Wir wollen Nestchen bauen, die Wohnung schön halten, die Kleinen gut ernähren, bilden und hegen und pflegen. Das alles besetzt unser Denken und Fühlen und hält uns davon ab, einfach nur frei zu sein.

Direkt ins Herz: Hochzeitsvideo von Jess und Scott. Video: The Cana Family (Vimeo)

Vieles davon wollen und tun unsere Männer auch, einiges davon können sie schlicht nicht. Die Pflicht und die Verantwortung, die uns Mütter manchmal niederdrückt, ist auch ein Privileg. Das ist uns durchaus bewusst. Dennoch haben wir das Recht, auch die Schattenseiten zu benennen. Das Fazit: Nicht die Ehe, sondern die Mutterschaft ist die Geissel der Frauen. Aber wir wählen sie frei. Und ich würde es jederzeit wieder tun.

Eines weiss ich jedoch: Ich würde es wieder nur als verheiratete Frau tun. Denn ich bin fürs Leben gern verheiratet, sprichwörtlich. Es ist wunderschön, für jemanden auch amtlich der wichtigste Mensch auf der Welt zu sein – und umgekehrt. Und darum geht es beim Heiraten meiner Meinung nach noch immer: sich ganz zu jemandem zu bekennen, zusammen mit ihm durch das Leben zu gehen und ihm das offiziell zu geloben. Von mir aus auch vor Gott – oder wem auch immer.

Ich möchte mit meinem Mann alt werden. Ich möchte für ihn so schön bleiben, wie es die Natur eben zulässt – aber ohne ihn vor lauter Schön-bleiben-Wollen zu vernachlässigen. Ich möchte mit ihm die Erinnerungen teilen und so lange wie möglich gemeinsam an dem Teppich weben, auf dem unsere Kinder stehen.

Es ist diese Verbindlichkeit, die mich trägt und mich darin bestärkt, zu tragen. Wer dafür kein Papier will, darf ja getrost darauf verzichten. Auch darin sind wir längst frei und müssen folglich von niemandem befreit werden. Bloss nicht.

Darum, liebe Jungsozialisten: Ich mag da altmodisch sein und bieder, doch für mich ist es erstrebenswert, verheiratet zu sein. Ich würde es bedenkenlos allen empfehlen, sogar meiner besten Freundin. Also bitte erlöst mich nicht davon! Sonst fühle ich mich wie eine alte Frau, der man über die Strasse geholfen hat, obwohl sie gar nie auf die andere Seite wollte.

Aber eure Bemühungen in Sachen Elternurlaub finde ich spitze. Jusos aller Länder vereinigt euch! Vor dem Altar, wenn ihr wollt, und in dieser Frage unbedingt!

152 Kommentare zu «Die Ehe abschaffen? Bloss nicht!»

  • Pedro sagt:

    Aus Sicht eines 29 Jährigen Junggesellen: Es spielt keine Rolle. Eine Ehe kommt sowieso nicht in Frage. Wieso? Es gibt keinerlei Anreiz dazu. Null. Viel zu gefährlich!

  • Beatrice sagt:

    Sehr guter Vorschlag, dient die Ehe doch nur als finanzielles Ruhekissen für die Unengagierten und ist in Zeiten wo gute Frauen immer mehr verdienen auch nicht mehr zeitgemäß.

  • AnnaK sagt:

    ..auch dann existiert, wenn man es nicht mehr sieht) und leiden nicht mehr unter solchen Trennungsängsten. Und liebe JuSo, viele gute weitere Argumente für eine bezahlte ungekürzte Elternzeit findet Ihr im Buch „Heim will“ von Ralf Felix Siebler 😉

    http://www.amazon.de/Heim-will-Ralf-Felix-Siebler/dp/3941527193

    Eine bezahlte Elternzeit, wäre ein viel grösseres Stück Freiheit für viele Frauen!

  • AnnaK sagt:

    Wenn Ihr etwas für die Frauen und Familien tun wollt, dann kämpft für eine bezahlte Elternzeit. Dann hätten nicht nur die reichen Familien die freie Wahl, ob sie kurz nach der Geburt schon das Kind abgeben wollen. Am besten 2 Jahre! So lange blutet nämlich im Schnitt ein Mutterherz (auch das der Feministin), wenn es arbeiten geht und das Kind ausser sich ist und weint, weil Mama geht, und es nicht weiss ob sie wieder kommt. Mit 2 Jahren haben (Irrtum vorbehalten) alle Kinder die Objektpermanenz erreicht (sie finden Gugus-Dad-Spiele nicht mehr lustig, weil sie kapiert haben, das etwas auch dann

  • AnnaK sagt:

    Liebe Juso,
    Es gibt tatsächlich auch Frauen, die ihrem Partner die Ehe vorschlagen, weil er sich freut Hausmann oder Teilzeithausmann zu werden.
    Ja es gibt sie, die Frauen in der Ernährerrolle, die ihren Mann und die gemeinsamen Kinder absichern wollen. Sie sind selten, aber es gibt sie diese Paare mit umgekehrter Rollenverteilung (sei es weil, ihr Beruf für sie nicht nur Job sondern Leidenschaft ist, oder sie mehr verdient als er, oder er so gern kocht und Kinder über alles liebt, und ihr es vor Hausarbeit graust, sie gerade Karrieresprung vor sich hat etc.)

  • Felix Stern sagt:

    Die Ehe abschaffen? Das wäre wirklich ein Eigentor für die Feministinnen. Nichts bevorteilt die Frau in unserem Land derart wie unser Eherecht mit den überrissenen Alimenteforderungen. „Was uns Frauen mehr unterdrückt als alles andere, sind Kinder. “ Naja, sie sind der grosszügigste Freipass für eine lebenslange Pension, die der Staat kennt.

  • Peter Thommen sagt:

    Bei dieser Diskussion wird das wichtigste vergessen: In der Schweiz zwingt der Staat niemanden zu heiraten und auch niemanden Kinder zu haben. Alle, die das tun, tun das freiwillig, scheinbar weil sie das wollen. Und das es die Frau ist, welche Kinder austrägt, hat die Natur so eingerichtet. Der Staat kann das nicht ändern, ob eine Frau das nun als Privileg oder Unterdrückung ansieht. Wozu die Aufregung?

    • Stranger sagt:

      Weil andere Lösungen denkbar sind, und zwar deutlich bessere als die heutigen, darum.

      • Sportpapi sagt:

        Abschaffen ist eine andere, bessere Lösung? Dabei ist es doch einfach nur eine Option weniger.

      • Stranger sagt:

        Die Ehe soll ersetzt werden durch eine rechtlich gute Sache, gut für die Partner und für die Kinder. Bei Scheidung, Todesfall und Fortbestehen der Ehe. Heute hat die Ehe zu viele Nachteile, entweder für die einen oder die anderen Beteiligten. Die aktuelle Ehe gehört imo abgeschafft.

  • Marek Moser sagt:

    Die Schweiz ist eben ein konservatives Land. Und die Idee Ehe wird einem ja schon in die Kinderwiege gelegt. Letztendlich die letzte verbliebene Insel unserer christlich-biblischen Tradition. Über die völlig unzeitgemässen Zeremonien mit den teils heuchlerisch anmutenden Gelübden, konnte ich immer nur schmunzeln. Dass dann soviele Ehen getrennt werden und niemand diese Monoamorie geisselt oder sie wenigstens ein wenig hinterfragt, finde ich schon ein wenig blind. Eine Ehe ist häufig eine Alles-oder-Nichts-Entscheidung (Siehe wo sie endet), dies ist perspektivarm und schade. Deshalb: Danke Juso

  • fabienne sagt:

    absolut der selben meinung!!! super geschrieben und auf den punkt gebracht.

  • Martina sagt:

    Die Ehe hat neben allen emotionalen auch noch einie praktische Aspekte: Besuchsrecht und allenfalls Entscheidungsrecht bei schwerer Krankheit des Ehepartners, Erbrecht, Erziehungsrecht, Namenrechts…..

    • Stranger sagt:

      Stimmt. Und es sind diese Aspekte, welche die Ehe gegenüber einer Partnerschaft auszeichnen, welche man aus der Ehe herauslösen sollte. Sie können nämlich ohne grosse Probleme einer anderen Form der Partnerschaft zugewiesen werden.

  • peter huber sagt:

    Frauen wollen das Joch der Ehe abschütteln?? Dass ich nicht lache..sind es nicht eher meist die Frauen, die unbedingt heiraten wollen? Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis keinen Mann, der von sich aus aufs Heiraten drängte..

    • Pascal Meister sagt:

      Interessanterweise gehen aber auch Scheidungen zu 70% von den Frauen aus. Schräge Welt.

      • Hotel Papa sagt:

        Den messerscharfen Schluss hinzuschreiben spare ich mir. Schräg ist da gar nichts, der Wahnsinn hat Methode.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Meister: Dass 70 Prozent aller Scheidungen von Frauen ausgehen, ist eine Legende. Durchschnittlich gehen gut 60 Prozent aller Scheidungen von Frauen aus. Je nach Kohorte können es aber durchaus 70 Prozent sein, beispielsweise bei den über 70-jährigen.

  • Cybot sagt:

    Die JuSo sind, wie der Name schon sagt, halt junge Leute, und junge Leute schätzen die Freiheit, dagegen ist nichts einzuwenden, so habe ich vor gar nicht allzu langer Zeit auch gedacht. Die Ehe ist das Gegenteil von Freiheit, nämlich Sicherheit. Insbesondere für Vollzeitmütter, von denen es in der JuSo eher wenige haben dürfte. Freiheit bekommt man nur auf Kosten der Sicherheit – und umgekehrt. Wenn die Leutchen älter werden, werden sie früher oder später bestimmt auch erkennen, dass etwas Sicherheit doch ganz angenehm ist, selbst wenn man dafür auf etwas Freiheit verzichten muss.

  • Stefan Meier sagt:

    Mir scheint, der Juso Präsident Molina hat keine Freundin und will sich daher mit Gewalt bei den Frauen einschmeicheln und ihnen zeigen, wie sehr er auf ihrer Seite steht.

  • Nina sagt:

    Liebe Juso, ich brauche keine Schützenhilfe, mich von etwas zu befreien, dem ich mich freiwillig unterworfen habe. Es gibt jeweils den ideologischen und historischen Apekt von etwas wie der Ehe, aber es das ist reine Theorie. Und dann gibt es die aktuelle, gelebte Realität. Und ersteres ist mir herzlich egal, was für mich zählt, ist zweiteres. Dafür einzustehen, dass Unverheirateten keine Nachteile gegenüber Verheirateten entstehen, verstehe ich gut. Mir zu verbieten, meine Lebensform frei zu wählen, nämlich verheiratet, verstehe ich gar nicht. Welche Freiheit verbietet ihr mir als nächstes?

    • Nina sagt:

      P.s. Wenn Ihr als Argument die gesetzliche Gleichbehandlung aller genannt hättet – aber nein, Ihr führt Befreiung der Frau als Begründung auf!?! Mit Zwang!?!

      • Nina sagt:

        Und an alle, die sich über die Juso-Vorlage amüsieren: es ist keine harmlose Schnapsidee, sondern ein offizieller politischer Vorstoß. Diese typische zwangsmässige Befreiungsidee der Bevölkerung hat in den ehemals kommunistischen Staaten zu sehr viel sehr großem Leid geführt. Genauso wie ich rechtsbürgerliche Politik für schädlich halte, für genauso schädlich halte ich den Sozialismus. Wo die Ideologie Mass und Menschlichkeit übersteigt, da wird es gefährlich. Sowohl rechts- als auch linksaussen. Gruß einer Betroffenen

  • Hattori Hanzo sagt:

    Super Text. Danke Frau Fischer. Danke auch an die JUSO, die immer wieder Unterhaltung vom Feinsten liefert und in der ganzen politkomödie jeweils noch einen oben drauf setzt.

    • Stranger sagt:

      Ja, die Juso sollten schon etwas sorgfältiger sein bei dem. was sie so verlautbaren lassen. Ideen sind gut, und Vorstellungen, aber die (potenzielle) Wählerschaft zu brüskieren ist es nicht. Denken und intern diskutieren könnt Ihr, was ihr wollt. Ich persönlich bin inhaltlich schon auf Eurer Seite, Eure Form ist, gelinde gesagt, verbesserungswürdig.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Das Juso-Plänli ist meiner Ansicht nach der unbeholfene Versuch, das Beziehungs- und Familienleben mit einer veralteten Rezeptur aus dem 19. Jhrd. den Verhältnissen des 21. Jahrhunderts anzupassen. Doch mit juristischen Tricksereien alleine lässt sich diesem Wandel nicht begegnen, da sich die Formen des Zusammenlebens im Zuge der digitalen und technologischen Revolution grundlegend verändern werden. Hier gilt es anzusetzen: Wie begegnen wir den sozialen Veränderungen, die der Prozess der schöpferischen Zerstörung verursacht hat?

  • Samira sagt:

    Es geht darum, zu überdenken, ob die Ehe staatlich gefördert werden soll. Ob Familie (= Ort wo Kinder zu Hause sind) staatlich unterstütz werden sollen, steht auf einem ganz anderen Blatt und hat mit Ehe gar nichts zu tun.
    Menschen, die Mitglied einer religiösen Gemeinschaft sind könnten auch ohne Zivilehe nach wie vor mit Pomp und Schleier heiraten und für die anderen liese sich sicher auch eine Zeremonie (und einen neuen Berufszweig „säkularer Hochzeitsveranstalter“) entwickeln. Aber diese Zeremonien wären privater Natur – und das würde ich befürworten.

    • Lala sagt:

      Und was ist mit Menschen die den Pomp und das Tralala nicht wollen, jedoch bewusst eine Ehe eingehen. Für uns war die Ehe vor allem die Absicherung der Kinder und die Absicherung der Erbschaft, würde einem von uns etwas zustossen. Bei Verträgen soll das Kleingedruckte gelesen werden. Für uns ist es keine Heiratsstraffe, wir zahlen mehr Steuern weil wir besser abgesichert sind. Alle die jammern haben vermutlich doch freiwillig geheiratet.

    • Stefan Meier sagt:

      Die Ehe ist nicht staatlich gefördert, sondern staatlich sanktioniert. Stichwort Heiratsstrafe.

      • Pascal Meister sagt:

        Kommt drauf an. Immerhin kommt man zu einer kostenlosen Absicherung über AHV, Pensionskasse usw., wenn eine/r stirbt. Ist im Konkubinat teurer zu lösen, wenn überhaupt. Es gibt auch klare Regelungen zum Erben, ohne Erbschaftssteuer für Nichtverwandte. Und klare Regelungen bezüglich Sorgerecht für das Kinder während der Ehe und auch bei Spitalaufenthalten und dergleichen. Für mich passt Heirat trotzdem nicht, aber es gibt nicht nur Nachteile, wirtschaftlich betrachtet.

  • Luise sagt:

    Heute gibt es keinen einzigen Grund mehr zum Heiraten. Ist das ein Plädoyer für eine besser gefüllte Steuerkasse?

    • Luise sagt:

      Und überhaupt. Was soll dieses grauenhafte Gesülze?

    • Nina sagt:

      Wie wär’s mit persönlicher Überzeugung und Wunsch? Für manche zählt außerdem auch die religiöse zusäzlich. Für andere die Tradition. Und für mich war ganz ehrlich das Bedürfnis nach offiziellem Bekenntnis und gesetzlich klar geregeltem Rahmen zum Schutz unserer Beziehung & Familie – und zwar gerade auch gegenüber anderen Ländern & Sitten, denn es gibt eben auch Leute wie wir, die im Ausland leben und arbeiten und international verstreute Familie & Freunde haben. Mag sein, dass die Gründe für Dich irrelevant sind, aber für uns eben nicht. So what? Müssen wir uns deshalb nach der Juso richten?

      • Luise sagt:

        Mit der Juso kann ich genau so wenig anfangen wie mit der Ehe. Wie wir wissen, lassen sich 50 Prozent der Paare wieder scheiden.

      • Nina sagt:

        Landesgrenzen sind ein sehr triftiger Grund für eine Ehe, wenn man Zusammenleben und nicht eine Fernbeziehung führen will… 😉

      • Richi sagt:

        Eigentlich sind es ja 40.3% Tendenz über die letzten Jahre wieder abnehmend, liebe Louise…. Und das mit dem „keinen einzigen Grund“ (mal abgesehen vom emotionalen) stimmt ja auch nicht, wie Sie aus verschieden Beträgen entnehmen können. Haben Sie sich nicht schon mal gefragt, warum Homosexuelle immer wieder fordern auch endlich heiraten zu können? Warum eigentlich so verbittert?

  • Alex sagt:

    Toll geschrieben…. trifft den Nagel voll auf den Kopf!

  • MaudeLebowski sagt:

    Du schreibst mir aus der Seele, sowohl beim Gelungenen als auch bei der Unterdrückung. “ Die Pflicht und die Verantwortung, die uns Mütter manchmal *niederdrückt*, ist auch ein Privileg.“ Wie wahr und schön formuliert. Herzlichen Dank!

  • Anh Toan sagt:

    Die Ehe als rechtliche Institution wurde erfunden, um die Frau aus der Herrschaft des Vaters zu entlassen und unter die Herrschaft des Ehemannes zu stellen. Die Tradition, dass der Brautvater die Braut in die Kirche führt und dort deren Hand dem Bräutigam übergibt, symbolisiert den Besitzuebertrag. Die Familie als Grundeinheit der Gesellschaft ist patriachalische Feudalgesellschaft. Rechte und Pflichten hat die Familie (vertreten vom pater familias) das Individuum ist ohne Bedeutung. Aufklärung, modrrne Gesellschaft basiert auf individuellen Rechten und Pflichten und Bedeutung.

    • Hotel Papa sagt:

      „Die Tradition, dass der Brautvater die Braut in die Kirche führt und dort deren Hand dem Bräutigam übergibt, symbolisiert den Besitzuebertrag.“

      Wann hast Du das zum letzten Mal gesehen (abgesehen von kitschigen Filmen).

      Alles in allem bin ich froh, dass die Bedeutungsverteilung zwischen „Hochzeit“ und „Ehe“ in unserer Kultur doch etwas mehr zu Letzterem neigt. Besonders die Damenwelt in der angelsächsischen Kultur schielt unheimlich auf Ersteres.

      • An der letzten Hochzeit 2014 an der ich Eingeladen war habe ich das das letzte Mal gesehen.
        Ausserdem ist dieser Artikel hier basierend auf dem total falschen Titel eines Newsnetzartikel geschrieben. Es ist bedauerlich, dass Kommunikationsprofis wie Andrea Fischer Schulthess solches machen und den Hinweis darauf dann zusätzlich noch zensurieren.

      • Anh Toan sagt:

        Hochzeit Ehe und Familie gehen zusammen und machen nur Sinn, wenn Familie als über Generationen fortgesetzte rechtliche Einheit verstanden wird. Eltern- und Partnerschaftsrechte lassen sich auch ohne diese Einheit definieren.

        Dass wir an diesem Konstrukt noch immer festhalten, versuchen es anzupassen statt schlicht wie es die Aufklärung „verlangt“, darauf zu verzichten, zeigt nur, dass wir noch näher bei Jeremias als bei einer aufgeklärten Gesellschaft sind.

    • Widerspenstige sagt:

      Ach, musste das jetzt sein, Anh Toan? Sie nehmen ja dem beflügelnden Ehesegelschiff und besonders den vehementen Verfechtern dieser Tradition den Wind aus den Segeln. Da bleiben ja die von mir beschriebenen Schmetterlinge auf der Strecke und wagen nur ein kurzes Intermezzo in der Magengegend. Aber gut. So sei es (u es stammt nicht von mir….hihi).

    • Irene feldmann sagt:

      Nicht besitzübergang, schutzübergang.

      • Anh Toan sagt:

        Macht rechtfertigt sich, falls sie dies für notwendig erachtet, immer mit Schutz. In diesem Sinne ist patriachalische wie staatliche oder elterliche Macht und Schutz zugleich. Emanzipation kommt von Befreiung aus der väterlichen oder eben ehemännlichen Manus (die Hand die beschützt und überwacht)

    • ka sagt:

      Sie widersprechen sich gleich mehrfach. Die Tradition mit dem Brautvater ist eine kirchliche / religiöse Tradition und hat nichts mit der rechtlichen / staatlichen Trauung zu tun. Die patriarchalische Ausrichtung der Ehe ist eine gesellschaftliche Prägung, gegen die die Feministinnen schon ziemlich erfolgreich ankämpfen. Rechte und Pflichten hat die Familie, vertreten von den ELTERN! Wer welche individuellen Pflichten und Rechte innerhalb der Familie hat, machen die Partner unter sich aus.

      • Anh Toan sagt:

        @ka Was Sie und manch Andere hier nicht verstehen, dies nur entsprechend meiner bescheidenen Meinung:

        Warum soll, wie Sie schreiben, die Familie Rechte und Pflichten haben, von eem auch immer vertreten. Es geht doch auch, wenn der Vater und die Mutter und die Kinder selber diese haben, manche gemeinsam und solidarisch, andere auch ganz alleine. Familie und damit Ehe ist als rechtliche Konstruktion nur notwendig, wenn ein Stamm über Generationen Rechte und Pflichten haben soll. Feudalgesellschaft letztlich, die Forderung nach individueller Chancengleichheit ist ursprünglich liberal.

    • Hans Hintermeier sagt:

      @Anh: Ach Toan! und wenn der Mann vor der Frau kniet, um um ihre Hand anzuhalten, dann unterwirft er sich ihr??? Man kann alles so interpretieren, damit es mit der eigenen Ideologie zusammenpasst (dann sieht man auch überall die eigene Ideologie bestätigt). Wittgenstein: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“. Deshalb ist ja Ideologie so gefährlich, weil sie durch Begriffe/Priminig vermeintliche Realitäten schafft (Konstruktivismus).

      • „Ach Toan! und wenn der Mann vor der Frau kniet, um um ihre Hand anzuhalten, dann unterwirft er sich ihr???“ mit dem kleinen Unterschied, dass sie die Unterwerfung erfunden haben und Ahn Toan genau die Symbolik hinter dem Akt der Übergabe beschreibt.

  • Alpöhi sagt:

    Die Juso will auch alle unverhei rateten Paare (inkl. Ho mo-paare) den Verhei rateten gleich stellen. Wenn alle den Verhei rateten gleich gestellt sind, dann ist die Ehe de facto nicht abgeschafft, sondern formlos geworden. Ein interessanter Aspekt! Dann sind nämlich alle verhei ratet, auch die Unverhei rateten. sic! – Dies passt durchaus zur Bi bel. Die sagt: Wenn zwei int im geworden sind, gelten sie vor Go tt als „ein Fleisch“ und sollen ihre Verbindung auch öffentlich vollziehen, lies: heir aten.

    • Alpöhi sagt:

      /2 „Hei raten“ bedeutet also: zwei bekennen sich öffentlich zueinander, und die Gesellschaft anerkennt und schützt diese Zweisamkeit. Das ist in allen Gesellschaften ein wichtiger Vorgang, und hat mit Rel igi on nichts zu tun.

    • Alpöhi sagt:

      /3 Wenn die Ehe formlos wird, na und? Und was dies zur „Befreiung der Frau“ beiträgt (o-Ton Juso) kann ich gerade nicht erkennen. Aber die spannende Anschlussfrage ist dann: wird die Schei dung auch formlos? – Hoffentlich nicht. Ehe hat die Funktion, die Zweisamkeit der beiden zu schützen, auch vor sich selber. Wird die Schei dung formlos, wird die Ehe zum Wegwerf-Gegenstand. Das fände ich schlecht. Dazu sind tiefe zwischenmenschliche Beziehungen viel zu wertvoll.

      • Hotel Papa sagt:

        „Wird die Schei dung formlos, wird die Ehe zum Wegwerf-Gegenstand.“

        Das ist sie schon. Es reicht die einseitige Willenserklärung „Ich will nicht mehr.“

  • Heidi K. sagt:

    Ein Hoch auf die Liebe! Mein Mann ist das Beste, das mir je passiert ist und unsere Kinder sind die Krönung unserer Liebe. Ich würde ihn und nur ihn immer wieder heiraten. Es gibt nichts Schöneres als eine harmonische Ehe. There is a soulmate for everyone.

  • Widerspenstige sagt:

    Sweet MerriageVideo in Country Style – why not? Ist es uns nicht auch so ergangen, als noch die Verliebtheits-Schmetterlinge die ganze Magengegend unsicher machten und nicht aufhören wollten, ihren Tanz bei Tag und vorallem bei Nacht aufzuführen? Ich rate Frischvermählten sehr, sich dieses Flattern so lange wie nur möglich zu erhalten, es in eine Schatulle einzuschliessen, im Schrank zu lagern und immer dann, wenn die Schmetterlinge drohen, sich in Wespensummen zu verwandeln, sich ins Zimmer zu schleichen, Fenster und Türen zu verriegeln und mit ihm/ihr die Schatulle zu öffnen…

  • Susi sagt:

    Ich brauche jetzt unbedingt einen doppelten Espresso, weil mir ab diesem Video grad das Gesicht eingeschlafen ist.

    • Andrea sagt:

      Hihi, nicht so die Romantikerin, Susi?

      • Hotel Papa sagt:

        Snape: „Ob…viously!“

      • Susi sagt:

        @Andrea, das habe ich mir auch grad überlegt, nachdem ich meinen Kommentar gepostet habe.
        😀

        (Eigentlich kann ich schon sehr romantisch sein, aber der Romantik anderer auf diese Art zuzuschauen, das ist für mich glaub der Gipfel der Langeweile, gepaart mit ein wenig Fremdschämen, irgendwie… ist wohl doch eine Schattenprojektion, die ich da mache, wer weiss.)

  • Rahel S sagt:

    Was fuer ein schoenes Video- da moechte ich doch glatt nochmals heiraten- und niemand anderes als meinen Mann, mit dem ich seit 10 Jahren verheiratet bin.
    Wunderschoen geschrieben, Frau Fischer. Ich wuerde aber auch ein anderes Wort als „unterdrueckt“ waehlen fuer Mutterschaft- Elternschaft. Es ist eine Aufgabe, die Verzicht mit sich bringt, die uns bindet- ein Leben lang. Keine leichte Aufgabe, aber eine durchaus schoene- und eine Aufgabe, die ich persoenlich nur mit meinem Mann in Teamarbeit erleben moechte.

  • Sandra sagt:

    Sehr schön! Empfinde ich genau so!

  • Hotel Papa sagt:

    Als ich gesehen habe, dass sich Andrea Fischer zu dem Thema äussern will, dachte ich: Das wird sicher lesenswert! Und etwas, das ich selber unterschreiben würde.

    Sie haben mich nicht enttäuscht.

  • tststs sagt:

    Schade, ich habe das Gefühl, dass der Stempel JUSO reicht, um eine Idee sofort abzutun, resp. sich nicht wirklich damit auseinanderzusetzen (z.B. ist von einem Verbot keine Rede).
    Wir stehen an einem Scheideweg, es gibt nun 3 Möglichkeiten:
    1) Totale Abschaffung der Ehe
    2) 7 verschiedene Versionen nebeneinander (Ehe, Konkubinat, eingetragene Partnerschaft, Ehe light, und was noch alles folgen mag…)
    3) 1 (einziger) Zivilstand: verheiratet. (Ich stelle mir das ungefähr so vor: 2 Menschen treffen sich vor dem Beamten/Notar und unterschreiben einen Vertag, in welchem alle Rechten und Pflichten

    • tststs sagt:

      geregelt sind. Im Idealfall gibt es einen Katalog von zwingenden und frei wählbaren Rechten und Pflichten.)

      Für Romantik sind weiterhin die Kirchen et al. zuständig… 😉

      • Stevens sagt:

        @tststs: An was für einem Scheideweg stehen wir?
        Ich sehe definitiv keinen. Die Ehe, ergänzt mit der eingetragenen Partnerschaft ist eine höchst erfolgreiche Institution.
        Und wer das nicht will, kann auch im Konkubinat leben.
        Wo sehen sie das Problem?

      • Sportpapi sagt:

        @Stevens: Das einzige Problem ist, dass man aktuell versucht, das Konkubinat der Ehe in gewissen Punkten gleichzustellen, obwohl sie die Konsequenz des bewussten Eheverzichts darstellen.

      • Hotel Papa sagt:

        Und das Motiv ist wieder das gleiche: „Cover your Ass“ für den Staat. Man will einen Haftbaren haben.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Cover your Ass- ja, das ist definitiv so. Aber das ist nur einer von zwei Hintergedanken bei diesem Juso-Projektlein. Der Andere: Die Ehe soll auch für Homosexuelle geöffnet werden. Hinter Letzterem stehe ich allerdings. Was den Cover your Ass-Aspekt anbelangt: Selbst Bundesrätin Sommaruga hat mittlerweile erkannt, dass die Verhelichung sämtlicher Beziehungsformen auch Nachteile mit sich bringt und deshalb den PACS als Alternative ins Spiel gebracht. Das wäre ein gangbarer Weg.

      • Stevens sagt:

        @Sportpapi: Das Konkubinat ist ja nix anderes als eine WG. Wohnung etc.. muss man regeln, Kinder natürlich auch, aber sonst hat jeder seine eigenen Kässeli, Vorsorge etc…
        Vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, gewisse Dinge vertraglich zu regeln. Das wäre ja vielleicht sinnvoll. Aber ist das nicht jetzt schon möglich? Kenne mich zu wenig aus.
        Aber wie soll das bitteschön gehen, das Konkubinat der Ehe gleichzustellen? Sorry, aber das ist absurd. Ehe ist ein Vertrag, Konkubinat blöd gesagt gar nichts. Vielleicht ein gemeinsames Türschild.

  • alam sagt:

    Ich bin den Feministinnen dankbar, dass sie die Welt zu der gemacht haben, die sie heute ist und dass sie sich auch heute nicht zurücklehnen. Selbstverständlich soll die Ehe nicht ersatzlos gestrichen werden. Und wer unbedingt heiraten will, kann das bestimmt auch weiterhin in der Kirche tun. Wir haben im mittleren Teil des Lebens die Möglichkeit, ein Einkommen zu generieren und/oder Kinder zu haben. Nun gibt es eine Zeit, wo wir noch nicht, vorübergehend nicht oder nicht mehr erwerbstätig sein können. Warum müssen das eine die Familien finanzieren und das andere (AHV) die Allgemeinheit?

  • Marcel Zufferey sagt:

    Der Föhn hat sich nicht präzise ausgedrückt: Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Und was die Juso angeht: Zu Marx‘ Zeiten gab es ja auch noch Heiratsverbote. Zudem hatte der gute, alte Karl recht traditionelle Vorstellungen von Frau und Herd. Aber das wollen die Juso-Jünger natürlich nicht sehen. Marx und Engels sahen i. d. Familie eine Abart des Patriarchats, dass mit allen Mitteln bekämpft werden muss. Schön dass die Juso mit ihrem weltfremden Programm beweist, dass sich die Sozialisten bis heute nicht gewandelt haben: Soviel Ehrlichkeit hätte ich jetzt nicht erwartet!

  • Sparter sagt:

    Also der einzige Grund für die Ehe ist, dass man ein amtliches Papier möchte?
    Kann man sich das nicht selbst basteln?
    Muss da der Staat wieder hilfreich zur Seite stehen und Papierchen drucken? Abgesehen natürlich von Steuergeschenken, die er dann bitte schön auch noch zu machen hat….

    • tststs sagt:

      „amtliches Papier“ + „selbst basteln“ = Widerspruch
      😉

    • ka sagt:

      Wir wollten das zuerst mit einem privaten Vertrag regeln: Pensionskasse, erben, was bei einem Unfall, Spital Mitspracherecht, Kinder Zuständigkeiten etc., wird dann plötzlich immer mehr und ziemlich kompliziert. Zum Glück haben wir noch gemerkt, dass es diesen Vertrag schon gibt, nennt sich Ehe und ist eine gute Sache 🙂

    • Schlumpfine sagt:

      Welche Steuergeschenke? Ehepaare sind gegenüber Konkubinatspaaren steuerlich benachteiligt.

  • Malena sagt:

    Schwangerschaft und Stillen sind die einzigen Eigenheiten der Mutterschaft, die der Vater „nicht kann“, oder? Die telepathische Verbindung zwischen Mutter und Kind ist hoffentlich nicht ernst gemeint… Dass Schwangerschaft und Stillen den ultimativen Unterschied machen zwischen Freiheit und Unfreiheit, und damit Mutterschaft zur Geissel der Frau (im Gegensatz zur Vaterschaft) würde ich nicht unterschreiben. Die freiwillige Verknüpfung der eigenen Interessen mit denen des Partners und der Kinder schränkt die Freiheit ein, viel mehr als das Stillen, und zwar für Mütter und Väter gleich.

  • jürg. sagt:

    Nachtrag:
    Es gibt keine Möglichkeit für den Erzeuger die Vaterschaft einzuklagen

    • tststs sagt:

      Stimmt nicht… Bekannte hat sich von ihrem Neuen schwängern lassen, bevor die Scheidung durch war. Zukünftiger Ex war als Vater eingetragen. Was folgte, war ein mühesames Prozedere, aber der bio. Vater ist jetzt auch der eingetragene…

      • jürg. sagt:

        Stimmt doch
        Der biologische Vater hat keinerlei Möglichkeit die Vaterschaft einzuklagen.
        Nur der Ehemann das Recht die Vaterschaft anzufechten.

      • tststs sagt:

        äääähhh doch?!? Also zumindest in meinem Beispiel hat der bio. Kindsvater die Vaterschaft „eingeklagt“. „…“ deshalb, weil es dem Noch-Ehemann ja durchaus auch daran gelegen war, dass nicht er als Vater eingetragen blieb…

      • Hotel Papa sagt:

        Der hat dann aber mitgespielt. Wenn er das Kind „annektieren“ will, darf er das.

      • mila sagt:

        Nein, kann er nicht, zumindest nicht schweizweit. In einem mir bekannten Fall hat der Noch-Ehemann alles versucht, um die Scheidung zu verzögern und die Vaterschaft für das fremde Kind zu behalten. Er behielt vor Gericht, nach einem allerdings längeren Verfahren, nicht Recht. Heute ist der biologische Vater eingetragen.

  • jürg. sagt:

    Die Auswirkung der EHE für den Mann:
    Das Schweizerische Zivilgesetzbuch geht davon aus, dass der mit der Mutter verheiratete Mann der Vater des Kindes ist – auch dann, wenn die Mutter erst zwei Tage vor der Geburt geheiratet hat und selbst dann, wenn allen klar ist, dass ein Nebenbuhler der eigentliche Erzeuger ist oder wenn der Ehemann weiss, dass er gar nicht der leibliche Vater ist:

    • Hotel Papa sagt:

      Das Gesetz hat Interesse an EINER Funktion des Vaters: Zahlesel, weil sonst ja der Staat in die Plicht kommen könnte. Dem wird alles andere untergeordnet.

      • tststs sagt:

        ähm ja, wer soll denn bitte sonst zahlen?!?

      • Hotel Papa sagt:

        Stossend ist, dass alle anderen Aspekte der Vaterschaft ignoriert und z.T. sabotiert werden. Dass die Ehe als auch emotionale Solidargemeinschaft systematisch reduziert wird auf ihre wirtschaftlichen Aspekte. Dass am Menschen generell nur das interessiert, was monetär messbar ist.

      • Hotel Papa sagt:

        Und „wer soll sonst zahlen“: Den Behörden ist sehr wohl bewusst, dass die Fallback Option Väterchen Staat ist. Und so werden schreiende Ungerechtigkeiten zugelassen, angeordnet und zementiert, um die Wahrscheinlichkeit dieses Falles klein zu halten.

      • Ulrich Gassner sagt:

        @HP: Jaja, der böse böse Staat, die bösen Behörden… die sind ja schuld, dass es zur Scheidung oder zum Vaterschaftsstreit kommt, nicht etwa die Beteiligten selbst..
        Übrigens: ‚Fallback Option‘ ist nicht ein abstraktes Väterchen Staat, sondern die Gemeinschaft der Steuerzahler, die mit dem von den Beteiligten angerichteten Schlamassel nichts zu tun haben und daher dankend darauf verzichten, die finanziellen Folgen desselben auszubaden.

      • Hotel Papa sagt:

        Das Problem ist der Interssenkonflikt. Die Justiz wird zum verlängerten Arm des Staates, ist Partei statt unabhängige Richtstelle.

      • Ulrich Gassner sagt:

        Das ist schlicht abstrus. Die Justiz ist ein der drei Staatsgewalten und wendet das – hierzulande – auf demokratischem Weg zustandegekommene Gesetz an. Und dieses Gesetz sieht nun mal im Fall der Scheidung nicht vor, dass die Allgemeinheit die finanziellen Folgen trägt, sondern – soweit möglich – die Parteien. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
        Es ist schon interessant: Ständig wird – weitestgehend zu Recht – verlangt, dass staatliches Handeln kostenbewusst zu erfolgen habe, aaaaber wenn es ums eigene Portemonnaie geht…..

      • Hotel Papa sagt:

        Und so ist es denn in Ordnung wenn eine Partei dazu verknurrt wird, ihre Seite eines im Prinzip aufgelösten Vertrags ein Leben lang aufrecht zu erhalten, während die andere (allenfalls sogar nach moralischen Kriterien schuldige, aber das will uns ja nicht mehr kümmern) Ihre Seite des Vertrags fröhlich aufkündigen kann?
        Sorry. Jeder von uns kennt Fälle wo gesunder Menschenverstand nur sagen kann: „Es mag Recht sein. Gerecht ist es sicher nicht!“

      • Ulrich Gassner sagt:

        Ich kommentiere das nicht, da ich Ihnen unweigerlich persönlich zu nahe treten würde.

      • Sportpapi sagt:

        @Gassner: Konsequenterweise würde sich der Staat ganz raushalten. Tut er aber nicht. Aber wenn er schon eingreift, soll er es auch korrekt und fair tun.

      • Hotel Papa sagt:

        SP: My point exactly. Der Staat hat moralisch gegenüber der Ehe Bankrott erklärt. Pekuniär mischt er sich aber immer noch ein.
        Die Alternative zu diesen unsäglichen Urteilen ist ja nicht, dass der Staat automatisch in die Pflicht kommt. Die Alternative ist, dass die Ex-Partner dazu angehalten werden selbst zu arbeiten.
        Wie war das jetzt nochmal mit falschen Anreizen?

      • Ulrich Gassner sagt:

        @SP: Der Staat greift als Jahr für Jahr hundertfach inkorrekt und unfair ein. Meine Güte, da ist es ja ein Wunder, dass noch keine Revolution ausgebrochen ist.

      • Sportpapi sagt:

        Kleiner Zyn iker, was?

      • Hotel Papa sagt:

        Die Revolution ist ausgebrochen. Im Verhalten. Frag einen 25-Järigen, ob er vorhat, je zu heiraten. Die Kinder der Generation Scheidung sind bedient. Fast ausnahmslos.

    • Samira sagt:

      Das ist eh eine hirnlose Verordnung. es soll der Mann zahlen, der der Vater ist oder es zumindest gern sein will – ganz egal ob verheiratet oder nicht. Und zwar ohne Unterschied – es sei denn, das Kind lebt beim Vater – dann hat die Mutter zu zahlen.

      Und es sollte nur Kindesunterhalt gezahlt werden, nicht auch noch Unterhalt für den ehemaligen Partner/Partnerin – dem erziehenden Elternteil kann sehr wohl zugemutet werden, arbeiten zu gehen (und auch dem Kind kann zugemutet werden, in eine Krippe zu gehen)

    • Ulrich Gassner sagt:

      @jürg: Na und? Den Deppen in Ihrem Beispiel zwingt ja niemand, die Frau zu heiraten, schon gar nicht vor der Geburt.

    • Widerspenstige sagt:

      Ich habe den Vorschlag hier mehrmals gemacht, dass sich das nur über einen separaten Fonds aus der EO berappen liesse u nicht länger durch diese unsäglich unwürdige Alimentierung für beide Partner in Trennung. Da müssen halt Männer wie Frauen sich dafür einsetzen, dass dies entsprechend gesetzlich geändert wird. Der Staat will sich möglichst fern halten u schützt nur das Kindswohl, wo er muss sprich lässt das Sozialamt Vorschüsse verteilen, wenn die Alimente ausbleiben. Mehr Kompetenz steht ihm nicht zu und lässt lieber Milliardenbeträge in der Luft verpulvern…!

  • Sportpapi sagt:

    Abschaffung der Ehe zur Befreiung der Frau. Das hat man hier auch schon ganz anders gesehen: http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/34472/konkubinat-muetter-machen-zweite/

  • Martin Frey sagt:

    Eine schöne, gelungene Liebeserklärung an Ihren Mann, Fr. Fischer, der sich glücklich schätzen darf.
    Was ich nicht ganz verstehe, weshalb man sich ob der Höhn’schen Aussage so echauffieren soll. Ich sehe darin nichts grundsätzlich falsches. Ein Plädoyer für Familie und Ehe muss ja andere, ebenso wertvolle Lebens- und Partnerschaftsmodelle nicht à priori ausschliessen oder entwerten, meine ich.
    Derartige Irrläufer der Juso sollte man wohl nicht allzu ernst nehmen. Denn was will man von einer Partei erwarten, deren Mitglieder sich ggs. Genossen nennen und bei Treffen die Internationale singen?

    • Sportpapi sagt:

      Ich finde ja die JUSO auch immer wieder schräg. Aber wenn ich sehe, was die sogenannt „staatstragenden“ Parteien sich täglich leisten, hätte ich eigentlich lieber etwas mehr von dieser Art im Parlament…

      • Martin Frey sagt:

        @Sportpapi: Aber für den Politklamauk sind doch momentan die Griechen zuständig, oder nicht? Die können das besser, denke ich zumindest.
        Auch wenn ich Ihnen hinsichtlich der „staatstragenden“ Parteien leider zumindest teilweise recht geben muss…

      • Sportpapi sagt:

        Nun ja, wir haben aktuell das Potentatengeldergesetz, zuvor das Korruptionsgesetz. Lusttige Argumentationen bei der Erbschaftssteuer, der MEI, beim Gotthardtunnel. Kantone, die sich weigern, die Umsetzung von Volksentscheiden nur schon zu beraten. Usw. Also ich sehe da schon sehr viel Klamauk, auch wenn die Folgen nicht immer lustig sind.

  • Stephan sagt:

    O-Ton Peter Föhn: (Tages-Anzeiger) : «Es wäre für unsere Gesellschaft verheerend, würde sie (die Ehe) abgeschafft.» Weiter: «Die Familie ist Fundament des Staats, die Ehe hält sie zusammen.»
    Ich bin seit 21 Jahren mit meiner Freundin (ja, Freundin + Liebe meines Lebens weil NICHT verheiratet) zusammen und wir haben 2 süsse Kinder die wir über alles lieben. Somit heisst das im Umkehrschluss, dass unsere Familie nicht zum Fundament des Staates zählt, und unsere Lebensform „verheerend“ für die Gesellschaft ist? Danke auch…..!!! Supertheorie!! Da fühle ich mich doch gleich besser…

    • Sportpapi sagt:

      Der Umkehrschluss ist nicht zulässig.

      • Stephan sagt:

        Aha – und warum denn nicht? Die Ehe ist das „Fundament…“ etc. etc… Was ist dann die nicht-Ehe? Eben!

      • Sportpapi sagt:

        @Stephan: Es heisst: Die Familie (!) ist das Fundament. Offenbar haben Sie eine gegründet, und dabei aus unerfindlichen Gründen auf die Ehe verzichtet, die im Wesentlichen auch eine gewisse Absicherung für die Beteiligten bedeutet. ICH glaube auch, wie Föhn, dass die Eheschliessung die Familie stärkt, sie zusammenhält, weil es eine bewusst eingegangene Verbindlichkeit bedeutet. Hier kann man aber durchaus anderer Meinung sein.

    • Alpöhi sagt:

      Die Aussage stammt ursprünglich von Jere mias Go tthelf und steht z.B. im Familienbüchlein des Kantons Basel-Landschaft. Wörtlich heisst es aber nicht „die Ehe …“ sondern „das Haus ist die Wurzel von allem, und so wie sich das Leben im Haus gestaltet, getaltet sich alles andere.“ Und: „zu Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.“ Es geht also um die häusliche Lebensgemeinschaft, wo Kinder geliebt werden und lernen Verantwortung zu übernehmen. Und: ich bin zutiefst überzeugt, dass Go tthelf recht hat.

    • Samira sagt:

      SP: Ich glaube die bewusst eingegangene Verbindlichkeit ist da, wenn man sich entscheidet, gemeinsam Kinder zu haben – einfach mal ein Kind in die Welt setzen, obwohl man Zweifel an der Beziehung hat ist eigentlich nicht alltäglich.

      • Hotel Papa sagt:

        „einfach mal ein Kind in die Welt setzen, obwohl man Zweifel an der Beziehung hat ist eigentlich nicht alltäglich.“

        Nicht?

        Der „Betriebsunfall“ ist nicht gerade selten.
        Auch das „Kind als Beziehungskitt“ (obwohl mensch es besser wissen sollte.)

      • Sportpapi sagt:

        @Samira: Und was spricht dann dagegen, dem ganzen auch einen sauberen rechtlichen Rahmen zu geben? Oder wollen Sie wirklich alles mit Einzelverträgen regeln, falls es überhaupt geht?

      • Lala sagt:

        @ Hotel Papa
        Ja da haben Sie recht, nur verhindert kein Gesetz das es Menschen gibt die egoistisch und unverantwortlich handeln. Daran ändert auch die Abschaffung der Ehe nichts. Genau do wie es bei Scheidungen oder eben dann Trennungen meist einen oder gar mehrere Verlierer geben wird. Die absolute Konsequenz wäre keine Beziehungen eingehen und keine Kinder zeugen. Nur dann ist man auf der sicheren Seite.

  • Hans Hintermeier sagt:

    „Für alle,die jetzt reflexartig aufjaulen,weil eine moderne Frau Kinder in die Welt stellt und dann behauptet,sie werde von der Mutterschaft unterdrückt“Gut,haben Sie es noch erläutert 😉 Danke für Ihren Artikel,finde ich i,G.u.G. sehr gelungen.Trotzdem frage ich mich,ob es nicht für den feministischen Kampfbegriff „unterdrückt“ ein besseres Wort gibt?Seid ihr wirklich unterdrückt?Seid ihr nicht vielleicht einfach wie die Väter auch „gebunden/verpflichtet“?Müsst Prioritäten setzten?Ist es nicht einfach eine Entscheidung mit Konsequenzen?Männer haben auch Konsequen., sind sie auch unterdrückt?

    • Ria Eugster sagt:

      Genau HH
      Sie schreiben mir aus der Seele, sowohl beim Gelungenen als auch bei der Unterdrückung 🙂

    • Hans Hintermeier sagt:

      Präzisierung der letzten Frage: Bei einer Scheidung mit Kindern hat dies ja (meist zu Recht) auch grosse finanzielle Auswirkungen auf die Männer.Sind die Männer deswegen auch vom Staat/System… unterdrückt, weil sie Kinder haben? Zumal das Obhutrecht praktisch immer den Frauen zugesprochen wird, auch wenn beide Teilzeit arbeiten.Nur dass Sie mich richtig verstehen, ich würde auch freiwillig für meine Kinder bezahlen, da es ja eben auch meine geliebten Kinder sind und ich nur das beste für sie will.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Mila:Guten Morgen!Hast du gut geschlafen? 🙂 Ich sehe es ein Stück weit als meine Pflicht einseitige feministische Ideologie in den Medien zu enttarnen/hervorzuheben.Genauso,wie die Feministinnen ständig die Wächterinnen sind für weibliche Benachteiligungen.Mich stören einfach die ständig einseitigen feministischen Medienberichte,die meiner Meinung nach,zu wenig kritisch hinterfragt werden,weil es ja politisch korrekt ist (Sanktionen!). Da ist dann meistens die Frau das arme Opfer des ständig bösen Täters, des Mannes.Da wir Männer keine wirkliche Lobby haben fange ich einfach mal damit an.

    • mila sagt:

      Sehen Sie, Herr Hintermeier: es geht doch. Mit dem Begriff der Unterdrückung kann auch ich nichts anfangen. 😉

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Mila:Guten Morgen!Hast du gut geschlafen? 🙂 Ich sehe es ein Stück weit als meine Pflicht einseitige feministische Ideologie in den Medien zu enttarnen/hervorzuheben.Genauso,wie die Feministinnen ständig die Wächterinnen sind für weibliche Benachteiligungen.Mich stören einfach die ständig einseitigen feministischen Medienberichte,die meiner Meinung nach,zu wenig kritisch hinterfragt werden,weil es ja politisch korrekt ist (Sanktionen!). Da ist dann meistens die Frau das arme Opfer des ständig bösen Täters, des Mannes.Da wir Männer keine wirkliche Lobby haben fange ich einfach mal damit an.

      • mila sagt:

        Mir scheint, wir bewegen uns in unterschiedlichen Medienrealitäten. Ich kenne jedenfalls kein Leitmedium (regionale und überregionale Tageszeitungen etc., die Emma zähle ich nicht dazu), das geschlechtsspezifische Fragen zum gegenwärtigen Zeitpunkt (noch) einseitig behandeln würde.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Mila:Wir bewegen uns in der gleichen Medienlandschaft.Die Frage ist:“haben wir uns derart daran gewöhnt,dass uns diese ständige sehr einseitige feministische Ideologie inkl. ständiger Männerabwertung gar nicht mehr auffällt? Ein Bsp. ist ja gerade dieser Artikel:“Befreiung der Frau“,“Unterdrückung“.Um es mit der Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing zu sagen:„Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern,die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist,dass sie kaum noch wahrgenommen wird.Niemand sagt etwas dagegen.Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein,dass

      • Hans Hintermeier sagt:

        …Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun“.Die Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing sprach von „Männern als den neuen geheimen Opfern im Krieg der Geschlechter, als sie im August 2001 in einem Interview mit der britischen Zeitung The Guardian eine „denkfaule und heimtückische Kultur kritisierte, die sich im Feminismus breitgemacht hätte und die darauf hinauslaufe, auf Männer einzudreschen.
        Alles unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit und des Gendermainstreaming.Wenn man etwas anderes sagt, ist man misogyn/patriarchal..

      • Sportpapi sagt:

        Hm, mila, ich nehme an, dass liegt daran, dass Sie die ganzen Gleichberechtigungs-, Gleichstellungs-, Vereinbarungs-, Quoten-, usw-Themen als nicht einseitig sehen, sondern als angemessene ausgewogene Berichterstattung? Ebenso z.B die Kolumnen zur Lage der Frau z.B. einer Bet tin a We ber?

      • Franz Vontobel sagt:

        Wer bitte sehr nimmt eine Mode-Schreiberin ernst..?

      • Hans Hintermeier sagt:

        Es ist auch bezeichnend für die heutige Zeit, dass eine Frau wie Doris Lessing dies sagen musste, die viele Jahre in der Feministischen Szene verbracht hat. Wenn ein berühmter Mann das gleiche gesagt hätte, wäre der feministisch organisierte Shitstorm gewaltig gewesen und er hätte wahrscheinlich von allen Ämtern zurücktreten müssen.

      • mila sagt:

        Haha, der ist gut, Franz.

        SP: Über diese Themen wird differenziert berichtet, u.a. mit Einschluss von Pro- und Contra-Positionen. Die Medien erfüllen damit ihren Auftrag. Die dahinterstehende Politik als solche wird anderorts betrieben, und, eben, durchaus kritisch in Frage gestellt.

      • mila sagt:

        HH: 2001 ist eine gefühlte Ewigkeit her. Seither hat der Wind, auch der mediale, merklich gedreht. Ich wüsste daher wirklich gerne, in welchem Medium ausser der Emma Feministinnen noch die unwidersprochene Deutungshoheit zu Geschlechterfragen besitzen.

      • Hotel Papa sagt:

        @F.V. Die Dame hat einiges mehr auf dem Kasten, als über Mode zu schreiben.

        Um so tragischer ist es, von aussen zu sehen wie brainwashed offensichtlich auch intelligente Frauen in der Szene werden.

      • Widerspenstige sagt:

        Das ist ausgewogene Berichterstattung, ja klar. Wir Frauen sind da nicht so verwöhnt worden in den letzten Jahrzehnten u deshalb fällt es langsam auf, wenn sich Medien dieser brach gelegenen Spezies intensiver annehmen. Wer nur über Sport etwas lesen will, überliest dabei frauenspezifische Themen. Wer lieber Börsenkurse verfolgt, überliest Frauenthemen etc. Wer ständig nur Sportsendungen schaut, interessiert sich wenig für Erziehungs- /Lifestyleratgebersendungen. So ist die Wahrnehmung einseitig fokusiert.

      • mila sagt:

        HP: Welche Szene meinen Sie hier genau?

        Frau Weber kann schreiben, keine Frage. Aber sobald sie sich ausserhalb ihrer angestammten (Stil-)Sparte bewegt, scheint mir der Inhalt doch oft etwas dürftig. Aber das ist, zugegeben, ein persönliches Geschmacksurteil.

      • mila sagt:

        @WS: Das ist für mich nun eine ‚klassische‘ Frauenbrille. Keines dieser Themen ist ein reines Frauenthema, es sind gesamtgesellschaftliche – daher melden sich auch die Männer zu recht zu Wort, um ihre Perspektive/Interessen einzubringen. Dazu kommen noch spezifische(re) Familienthemen wie Sorgerecht und Unterhalt. Und um ehrlich zu sein: vor (gross-)mehrheitlich weiblich besetzten Gleichstellungsbüros möchte auch ich als Frau zunehmend geschützt werden. In einem gleichgesinnten Klima kann nichts Konstruktives (mehr) zustande kommen.

      • Widerspenstige sagt:

        Hans H. hält sich an jeden Strohhalm von Aussagen, und sei es von Feministin wider Willen Doris Lessing (1919 – 2013), welche die gute Nachricht vom Literaturnobelpreis 2007 im Alter von 88 Jahren quittierte mit der Aussage an den Reporter: ‚Etwas spät, aber dieser Preris hat mir noch gefehlt‘ Eine der ganz wenigen Frauenrechtlerinnen, welche überhaupt beachtet wurde vom jährlichen Literaturpreiskommittee. Sie hat ihr ganzes Leben dafür geopfert, sich gegen Atomwaffen, gegen Rassismus und Kolonialismus (lebte lange in Afrika) nebst Frauenrechten einzusetzen. ‚Das goldene Notizbuch‘ lesen.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @mila: es hat keinen Sinn, jemanden etwas zeigen zu wollen, der sich mit aller Kraft und beiden Händen die Augen zuhält. An den Unis/ Schulen und in den Medien ist es aufgrund des Gendermainstreaminigs seit 2001 noch merklich schlimmer geworden diesbezüglich. Ich denke, wir müssen wieder getrennte Wege gehen.Hoffe, du findest jemand anderen, der dir schreibt. Gruss Hans

      • Sportpapi sagt:

        „Wer bitte sehr nimmt eine Mode-Schreiberin ernst..?“ Schwawinski, beispielsweise. Ich für meinen Teil ärgere mich bei ihren Modekolumnen über ihre absolute Art, und wundere mich immer wieder, dass sie ein Schaufenster für ihre politische Nabelschau erhält – meist schlecht bis gar nicht recherchiert, dafür immer provozierend.
        Offenbar möchte die Zeitung entweder einfach über ein bisschen Polemik für Diskussionen sorgen. Oder mit eindeutigen Positionsbezügen die Frauen bei der Stange halten, die ja sonst eher weniger Zeitung lesen.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Dieses ausgewogen stelle ich nicht fest. Das beginnt ja schon bei der Themenwahl. Und eben bei den vielen Meinungsbeiträgen.
        @WS: Was sind wohl frauenspezifische Themen? Die Horoskop-Seite? Hast du übrigens gemerkt, welche Kampagne aktuell für den Frauenfussball läuft? Würdest du mitbekommen, wenn du die Zeitung mal ganz lesen würdest.

      • mila sagt:

        Nun ja: wenn politisch aktuell über Frauenquoten verhandelt wird, dann werden die Medien darüber berichten. Dito über das gemeinsame Sorgerecht, die neu aufgerollte Unterhaltsdiskussion, den Zuger ‚Skandal‘ (wegen der politischen Verwicklung) etc. Aber mir wäre nicht aufgefallen, dass hier die Feministinnen unangefochten die Feder führen würden, ganz im Gegenteil. Auch schaffen es viele Journalistinnen und Journalisten, auf sachlicher Ebene zu argumentieren, selbst wenn sie einen Kommentar schreiben. Im Gegensatz zu so manchen Gastkommentatorinnen und -kommentatoren.

      • Widerspenstige sagt:

        Sp, Du meinst die ach so neutralen Kommentare zum heutigen neutralen Titel im Tagi über das ach so gehypte Frauenfussball: ‚http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Frauen-koennen-nicht-kicken-/story/31716870 ? Ich habe es mit Interesse verfolgt, die Lancierung sowie Pressestimmen soweit dies möglich war gleichzeitig mit dem FIFA-Debakel (auch ein Männerverein ohne Skrupel) Und da fragst Du und Deinesgleichen noch jeden Tag bei jedem Thema, wieso feministische Vorstösse langsam auf weniger taube Ohren stossen ua bei der Politik in CH? Es wird Zeit für mehr Kompetenz u Transparenz.

      • Widerspenstige sagt:

        mila, das war schon immer eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, mich den Delikatessen zuzuwenden, denn wie Sie richtig sagen, ‚in einem gleichgesinnten Klima kann nichts Konstruktives (mehr) zustande kommen.‘ Ich lese übrigens im Buch von Markus Theunert (DER Männerbeauftragte mit Charme) über seine ernüchterte Erkenntnis des männlichen Wolfs im Schafspelz ‚Co-Feminismus – Wie Männer Emanzipation sabotieren‘. Es wundert mich überhaupt nichts mehr diesbezüglich, wenn ich seine eindrücklichen Recherchen u Bemühungen lese, die dann kaltschnäuzig im Parlament abgeblockt werden etc.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Ich verstehe kein Wort, was du mir da auf verschlungenen Pfaden mitzuteilen versuchst. In der Politik haben Frauenanliegen übrigens dann eine sehr gute Chance, wenn sie mit den Ansichten konservativer Kreise übereinstimmen. Was bei gewissen Themen erstaunlich oft passiert.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @WS: Zu Theuenrt: Es sind im offiziellen Diskurs (Gleichberechtigung/Gender) nur feministische Männer geduldet,durch die ich mich als durchschnittlicher Mann nicht vertreten fühle. Es wird Zeit,dass auch die nicht-feministische unabhängige Männerpolitik eine Stimme bekommt,da diese feministischen Männer nur opportunistische Marionetten der Feministinnen sind (sie geben vor etwas für die Männer zu machen, aber in Wirklichkeit machen sie etwas für die Feministinnen). Aber das schreiben Sie ja selber in ihrem Kommentar über sein Buch Co-Feminismus, das ja sogar Schwarzer toll fand (Rezension).

      • Hans Hintermeier sagt:

        @WS:Nochmals zu Theunert:Man kann auch umgekehrt behaupten,dass die Feministinnen den Gleichstellungsdialog benutzen,um nur einseitige Vorteile für gewisse Frauen herauszuholen.Die Männerseite interessiert sie nicht,obwohl sie vorgeben für Gleichberechtigung zu sein und alles im Namen der Gleichberechtigung geschieht.Wie könnte man dem sagen? Vorschlag:“Schlangen im Schafspelz?“.Im gleichen Atemzug täuschen sie vor Feminismus stehe ein für Gleichberechtigung. Ihre Taten zeigen täglich das Gegenteil.Feminismus ist ein -ismus und wie es der Name schon sagt, nur für Interessen von gewissen Frauen

      • Franz Vontobel sagt:

        @HP: Die Dame hat einiges mehr auf dem Kasten, als über Mode zu schreiben.

        Sie meinen intellektuelle Kabinettstückchen wie dieses: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Zum-Glueck-feminisiert/story/26344001

        naaaaaja…..

    • Malena sagt:

      Bin einverstanden. Eine Unterdrückung ruft nach Befreiung, Revolution, je nach Charakter sogar Rache. Eine freiwillig eingegangene Verpflichtung oder Verbindlichkeit hingegen beinhaltet begrifflich die Verantwortung für eigene Entscheidungen. Welche Begriffe man benutzt prägt die Beziehung, und kann im Fall der Auflösung einer Ehe/Familie unter Umständen entscheiden, wie erwachsen sich das abspielt und wieviel Geschirr zerschlagen wird.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @Malena: Perfekt auf den Punkt gebracht. Dem ist eigentlich fast nichts mehr beizufügen. Merci. „Welche Begriffe man benutzt prägt die Beziehung“ nicht nur die Beziehung z.T. das ganze Leben! Dies wissen wir spätestens seit Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“. Deshalb ist ja Ideologie so gefährlich, weil sie durch Begriffe/Priminig vermeintliche Realitäten schafft (Konstruktivismus).

      • ka sagt:

        Das Zitat passt auch gut zum gestrigen Thema! Und unterstützt den Autor in seinem Einsatz gegen den derben und diskriminierenden Sprachgebrauch der Jungs.

  • Simone sagt:

    alles Gute, Frau Fischer!
    ich wünsche Ihnen neben allem Guten ein offenes Herz, dass Sie trotz zementierten Prinzipien und Überzeugungen Ihr eigenes Herz spüren und handeln können, falls es doch mal noch anders kommen und sich was nicht so gut anfühlendes entwickeln könnte in Ihrer Ehe… manchmal verändern sich ja Dinge…

    • E. Josi sagt:

      Ich wünsche ihnen das gegenteil von frau fischer: nämlich dass sie auch weiterhin freude an der ehe haben dürfen und immer für die liebe kämpfen werden.
      @frau fischer: ich bin zutiefst überzeugt, dass wir nicht die opfer unserer emotionen sind und diese alles bestimmen lassen sollten, sondern dass unsere gefühle unseren entscheidungen und taten folgen werden. Aus diesem grund kann ich micj entscheiden zu lieben & trotzdem zu lieben…

    • Hotel Papa sagt:

      Ja, manchmal verändern sich die Dinge. Manchmal sollte die Unke aber einfach schweigen.

    • Stevens sagt:

      @Simone:
      Mit dieser Einstellung werden sie in einer Ehe immer Dinge spüren, die sich nicht so gut anfühlen…

      Ich finde es einfach einen wunderbaren, ehrlichen Text. Ein Text, der das Schöne, Positive einer Partnerschaft betont.
      Dieses Positive geht in der heutigen Zeit immer mehr vergessen.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.