Danke, liebe Väter – und jetzt macht mal vorwärts!
Ein Gastbeitrag von Nadia Meier*

Huch, und jetzt? Actionstar Vin Diesel als Elitesoldat und überforderter Babysitter in «The Pacifier». Screenshot: Walt Disney Pictures
Am Sonntag ist Vatertag. Ich bin ja mal gespannt, ob unsere Tochter zu diesem feierlichen Anlass auch – wie zum Muttertag – ein gebasteltes Mercischön aus dem Kindergarten mitbringt. Weil: Den Vätern muss man ja auch mal Danke sagen. Wertschätzung und so. Also:
- Danke, liebe Papis, dass – immerhin! – fast 10 Prozent von euch Teilzeit arbeiten. 1992 waren es noch nicht mal 3 Prozent.
- Danke, liebe Papis, dass sich 19 Prozent von euch gemeinsam mit der Partnerin für die Hausarbeit verantwortlich fühlen. Und ich möchte jetzt nicht darauf eingehen, ob die gefühlte Verantwortung denn auch der effektiven Putz- und Waschleistung entspricht. Jedenfalls: 1997 waren es erst 7 Prozent.
- Danke, liebe Papis, dass ihr jede Woche fast 28 Stunden Haus- und Familienarbeit leistet. Und zwar zusätzlich zu den fast 40 Stunden Erwerbsarbeit. Damit ackert ihr insgesamt zwei Wochenstunden mehr als die Mütter. Unglaublich.
Die Zahlen zeigen: Ihr Väter wollt auch zu Hause euren Mann stehen, am Herd und am Wickeltisch. Damit ihr dies von Anfang an tun könnt, braucht es endlich einen Vaterschaftsurlaub, der diesen Namen auch verdient hat. Wobei Urlaub ja eigentlich das falsche Wort ist. Das liebevolle Jonglieren mit einem Neugeborenen, einer hormongeschüttelten Wöchnerin und dem Haushalt hat herzlich wenig mit Ferien zu tun. Lieber rede ich von Vaterschaftszeit.
Die Zahlen zeigen aber auch: Da geht noch mehr. Neun von zehn Vätern arbeiten Vollzeit. Und die meisten von euch, die Teilzeit arbeiten, tun das mit einem hohen Pensum. Derweil sind daheim drei Viertel von uns Frauen mutterseelenallein hauptverantwortlich für den Haushalt. Ihr Papis helft zwar heute mehr mit zu Hause, aber ihr sitzt immer noch fast gleich lange im Büro wie 1992. Woran liegt das?
Erstens an euch Vätern. Viele von euch definieren sich immer noch in erster Linie über den Job. Ein echter Kerl hat Erfolg im Beruf, bringt einen guten Lohn nach Hause, macht Karriere. Wenn ihr auf 80 Prozent reduziert, wird vielleicht der kinderlose Vollzeitkollege befördert. Und das wollt ihr nicht. Ausserdem ist die Arbeit daheim denkbar undankbar. Wenn zum Beispiel das Projekt Sauberkeitserziehung nach 186 nass gepinkelten Hosen endlich erfolgreich abgeschlossen ist, gibt es nicht mal einen Apéro. Dann doch lieber Büro oder Baustelle. Doch zugeben kann Mann das heutzutage nicht. Also sagt ihr lieber: «Ich würde ja gern Teilzeit arbeiten, ABER…» Ihr könnt halt nicht. Und manche von euch sind wohl ganz froh drum.
Zweitens liegt es auch an uns Müttern, dass die Männer nach wie vor lieber Projekte entwickeln als Babys wickeln. Wir haben mannshohe Erwartungen: Der Kindsvater soll am Papitag den Nachwuchs betreuen und zu Hause fleissig mitputzen. Aber er soll bitte sehr auch einen tollen Job haben und ordentlich Geld scheffeln. Damit es reicht für ein Einfamilienhüsli in der Agglo. Gleichzeitig sehen wir uns in erster Linie als Mami, das nebenbei noch ein bisschen arbeitet. Aber bloss nicht mehr als 50 Prozent, gell.
Diese Rechnung geht nicht auf! Damit sich Väter stärker engagieren können, müssen wir Mütter mehr ausser Haus arbeiten – sprich: Geld verdienen. Und den Mann zu Hause machen lassen. Auch wenn er die Wäsche anders faltet und das Baby noch Mittagsbrei an den Ohren hat, wenn wir abends von der Arbeit kommen.
Ich selber bin ehrlich gesagt noch nicht ganz so weit: Wenn ich viel arbeite, kommt sofort das schlechte Gewissen den Kindern gegenüber. Gleichzeitig halte ich meinen Freund – der 80 Prozent arbeitet – für den besten Papi der Welt. Ihn messe ich eben nicht am Übermutter-Massstab.
Hoffentlich wird meine Tochter das dereinst besser machen als ich. Hoffentlich bekommt mein Sohn später an jedem Vatertag – oder Elterntag – ein grosses Dankeschön für alles, was er für seine Kinder macht, putzt, kocht, wäscht. Und ich bin zuversichtlich: Bei den Teenagern helfen die Mädchen stundenmässig zwar immer noch mehr im Haushalt als die Jungs. Aber die Väter der Zukunft holen langsam auf.
*Nadia Meier arbeitet Teilzeit im Kommunikationsbereich und schreibt Kasperli-Hörspiele. Sie lebt mit ihrem Freund und zwei gemeinsamen Kindern in Bern.
210 Kommentare zu «Danke, liebe Väter – und jetzt macht mal vorwärts!»
Mit allem sehr einverstanden, bis auf ein kleines pingeliges Detail: wieso darf das Baby beim Mann Brei am Ohr haben? Solche Sachen sind nicht eine Frage der Ausbildung oder Begabung. Es gibt überhaupt keinen guten Grund, Männer weniger streng zu beurteilen als Frauen (gilt auch fürs in-den-Ecken-saugen und Geschirr-am-richtigen-Ort-versorgen). Sonst sind wir bald bei den gleichen Zuständen wie in den 50er Jahren, wo gesagt wurde, Mädchen müssten nicht so gut rechnen können, die würden ja dann mal heiraten…
Wieso soll die Tochter es „besser machen“? Anscheinend funktioniert das, was Sie machen ja ganz gut und Sie wären damit auch zufrieden, wenn Sie nicht Massstäbe an sich ansetzen würden, die zwar ideologisch voll lässig sind, Ihnen aber anscheinend gar nicht entsprechen? Freiheit hat man erst, wenn man auch die Freiheit hat, sich in eine Rollenteilung zu begeben, die einem entspricht, die aber so überhaupt nicht „modern“ und „besser“ ist.
Zitat: ”Viele von euch [Männer] definieren sich immer noch in erster Linie über den Job.” Die Frauen definieren sich ja heute auch primär über die Erwerbsarbeit/Karriere. Karriere ist das höchte Gut geworden in unserer Gesellschaft und nun sollen die Männer darauf verzichten??! Es passt halt nicht zusammen: den Männern sagt man immer: Karriere ist nicht wichtig und den Frauen genau das Gegenteil?!? Der Feminismus ist voll von solchen Widersprüchen!
Das ganze Theater ist nur der Lohnsklaverei geschuldet. Wenn Lohnarbeit als mit der Menschenwürde unvereinbar geächtet würde, kann Mann seinen Tag endlich auch selber einteilen und Prioritäten zusammen mit der Partnerin setzen. Arbeiten ja, Befehlsempfänger und Präsenzzeit abhocken nein. Als unsere 3 klein waren, waren wir überwiegend selbstständigerwerbend, der Rest war stundenweise bezahlt, man machte die Anzahl Stunden kurzfristig aus. Keines der 3 brauchte noch Fläschchen mit 14 Monaten und keines trug Windeln mit 18 Monaten. Und ich war bei allen diesen Phasen dabei.
Diese ständigen bevormundenden und aggressiven feministischen Befehle an die Männer werden genau 1 Resultat haben: immer weniger Männer wollen Kindern! Es ist eben auch eine biologische Realität (Gender greift hier nicht), dass vor allem Frauen sehr oft um jeden Preis Kinder wollen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn Frau dann unbedingt Kinder will und noch von ihrem Mann (der auch ohne Kinder leben könnte) erwartet, dass er weniger oder gleich viel arbeitet wie sie,fällt die Entscheidung für die meisten Männer ziemlich eindeutig aus.Männer sind keine Frauen, wir sind i.d.R. anders/Biologie
Ich wäre auch gerne politisch korrekt und würde sagen:“Kleinkinderbetreuung,das können die Männer genau gleich gut wie die Frauen“!Es ist aber eine Tatsache,dass die wenigsten Männer die biologischen Voraussetzungen für die Kleinkinderbetreuung mitbringen (Hormone/Hirn).Cambridge Prof. Cohen hat bereits bei Neugeborenen Unterschiede im Gehirn der Geschlechter festgestellt:“Vom ersten Tag an anders.Das weibliche und das männliche Gehirn“ 2004. Den Unterschied macht das Testosteron in der Schwangerschaft.Viel Test.->Technik, zu viel=Autismus (deshalb v.a. bei Männern) vgl.wiki Simon Baron-Cohen
„anders“meint nicht:besser/schlechter,sondern ganz einfach anders.Beide haben ihre Stärken und Schwächen,die sich in einer Symbiose wunderbar ergänzen.Wenn man alle Männer zwingen würde,Kleinkinder zu betreuen, wäre viele gelinde gesagt überfordert (Ausnahmen vorbehalten).Dies ist dann nicht ihr persönliches Versagen,sondern hat auch mit ihrer Natur/Hirn/Hormone zu tun.Bei Frauen sind es andere Gebiete,wo sie scheitern.Sehr eindrücklich zeigt dies die Doku Genderparadox/Gehirnwäsche vom Soziologen Harald Eia:https://www.youtube.com/watch?v=3OfoZR8aZt4 In Norwegen wurde Gender darauf eingestelt
Sehen Sie, Herr Huntermeier, das ist laut diversen Freundinnen von mir genau der Grund, warum Schweizer Frauen so häufig Ausländer heiraten. Diese haben ein Interesse an Familie, der Schweizer Mann anscheinend nicht (Ausnahmen bestätigen auch hier sicher die Regel.) Dann aber bitte nicht wieder über all die bösen Ausländer schimpfen.
@Katja: Finde das nur konsequent von Ihnen als Feministin. Wenn Sie dann 100% für das Familieneinkommen verantwortlich sind, können sie dann die Schweizer Männer auch besser verstehen. Übrigens ist das nicht ganz risikolos, Sie wissen schon, andere Länder andere Sitten. Habe noch nie gesehen, dass dies gut ging. Vielleicht merken Sie ja spätestens dann, dass Schweizermänner doch nicht so schlecht sind, wie Sie immer meinten. Good luck!
@Katja: Ich habe nicht gesagt,dass nicht auch viele Schweizer Männer gerne eine Familie hätten.Mann überlegt sich halt schon mit welcher Frau.Turbofeministische Frauen,welche,wie die Autorin in diesem Artikel,die Männer herumkommandieren, gehören sicherlich nicht dazu (und das sehen die Männer global so).Das hätte übrigens auch keine Frau gerne.Die Männer kann man heute sogar in den Medien herumkommandieren,es entspricht ja dem modernen feministischen Zeitgeist.Und nein,wir wollen auch keine unselbständige Frau.Einfach einen normalen Umgang ohne ständige Pauschalschuldzuweisungen und 5&Weggli
Bitte, liebe Frau Katja, jetzt müssen Sie uns aber noch sagen, von was für ausländischen Nationalitäten Sie reden. Das sind Sie uns schuldig. Wir schimpfen ganz ganz sicher nicht über diese Ausländer, versprochen, grosses Ehrenwort!
Ja, das ist ganz erstaunlich: Zum einen wird uns vorgeworfen, dass wir uns nur über Leistung definieren nur um gleich eine Liste an Forderungen nachzureichen, die nichts anderes beinhaltet als: wir sollen gefälligst Leistung bringen! Für sie, die Prinzessin. Frauen bekommen in ihrer Pippi-Langstrumpf-Welt, in der alles irgendwie von selbst auf Bäumen zu wachsen scheint, diesen Widerspruch nicht mit.
Ich stimme mit Ihnen überein: Kinder? Familie? Nein, Danke! Immer mehr Männer entscheiden sich dagegen und dabei sind Männer der Schlüssel zur Demografie.
Endlich wird der Vatertag gefeiert, etwas spaet aber immerhin. Latinos feiern diesen schon lange, obwohl viele von
denen liederliche Vaeter sind. Denken wir am Vatertag auch etwas an die Verstorbenen, die nie gefeiert wurden,
aber fuer die Familie oder andere Menschen sehr viel geleistet haben.
Im hier vorherrschenden Ton – dies bezieht sich auch auf den Impulstext, von einer Kommunikationsarbeiterin…- gelingt kein konstruktiver, lösungsorientierter Dialog. Ich lese nur die immer gleichen forderungsorientierten Floskeln und die immer gleichen Voten – entweder auf einen Sündenbock zeigend oder dann, dass die Rahmenbedingungen eh kein Problem seien.
Solange nur gefordert wird: Nun macht IHR mal vorwärts, wird nichts bewegt. Was sich rapide ändert ist aber der Arbeitsmarkt an sich, mit immer weniger Arbeitsstellen.
Hierzu sehe ich zwei mögliche Wege der Zukunft.
Entweder werden Arbeitgeber flexibler, so dass Arbeitnehmer immer noch genug Einkommen haben, damit die durch Arbeit erzeugten Produkte und Dienste überhaupt noch nachgefragt werden können.
Oder der ganze Mechanismus von Geld- und Produkte- und Dienstleistungsflüssen erübrigt sich. Das zweite Szenario sehe ich als wahrscheinlicher. Dieses führte dann über eine flexibilisierte Arbeitsvergabe zu einer Zeit eskalierter gesellschaftlicher Konflikte. Im Idealfall dann zu einer von Erwerbsarbeit befreiten Gesellschaft, oder im dystopischen Fall zu einer zwei Klassengesellschaft mit einer von den durch AI von den Zwängen der materiellen Existenzsicherung befreiten ausgegrenzten Masse.
Ob die Menschheit es schafft, ihre Empathiefähigkeit über kurzsichtige Eigeninteressen zu stellen, wird entscheiden, welche der skizzierten Szenarien eintreffen. Es liegt somit an uns – vom Einzelnen über die Gemeinde bis zur Weltgemeinschaft.
@Katharina
es hat schon immer an uns gelegen…, und schwanke zwischen Zuversicht und eher düsterer Skepsis…
Quote : „Ob die Menschheit es schafft, ihre Empathiefähigkeit über kurzsichtige Eigeninteressen zu stellen“
Vorher friert die Hölle zu.
40 Stunden im Büro und 28 zu Hause? Kein Mann bringt sich 28h zu Hause ein, wenn er Vollzeit im Job arbeitet. Ich arbeite 25h im Büro, also 60%, und zu Hause mindestens 60h (putzen, Kinder parat machen und bespassen etc), also einiges mehr. Es ist eigentlich frech, zu behaupten, wir Frauen wollten bloss etwas gegen die Langeweile schäfferle und der Kerl soll bitte die grosse Kohle nach Hause bringen. Ich und sämtliche mir bekannten Frauen arbeiten mehr als 50%, und zwar, weil wir zum Einkommen beitragen, nicht, weil uns langweilig ist. Dagegen erwarten wir auch Mithilfe der Väter zu Hause.
Hm, Lia, komische Rechnung. Sie arbeiten also 85 Stunden (!) in der Woche, Transferzeit noch gar nicht gerechnet. Zweifeln aber daran, dass Männer 68 hinbekommen?
Sie schliessen aufgrund ihrer (frustrierenden?) eigenen Situation auf die Allgemeinheit. „Kein Mann bringt sich 28h zu Hause ein…“, „wir Frauen“, „ich und sämtliche mir bekannte Frauen“. Das ist keine vernünftige Diskussionsbasis.
Sie behaupten von sich selbst, pro Woche insgesamt mindestens 85 Stunden zu arbeiten. Gleichzeitig behaupten Sie, KEIN Mann würde insgesamt 68 Stunden arbeiten. Das ist einfach nur lächerlich und abgehoben.
Liebe Lia, man muss da gar nicht gross rätseln und schimpfen. Es gibt dazu schöne staatlich erhobene Statistiken:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/20/05/blank/key/Vereinbarkeit/04.html
Der Bericht schlussfolgert:
Obwohl in unserer Gesellschaft die Rollen bezüglich Beruf und Familie ungleich verteilt sind, hält sich der Arbeitsaufwand von Männern und Frauen in vergleichbaren Familiensituationen im Ganzen gesehen ziemlich genau die Waage. Partnerinnen und Partner aus Paarhaushalten mit jüngstem Kind unter 7 Jahren arbeiten insgesamt durchschnittlich 68 respektive 70 Stunden p.W
Ich weiss…
Teilzeit ist in diesen Berufen NOCH NICHT üblich, aber möglich. Mein Mann wollte unbedingt auch was von den Kindern und ist Handwerker in einer völligen Männderdomäne. Aber gute Handwerker sind heute sehr gefragt, so dass er in den letzten Jahren immer Teilzeitanstellungen bekam (40-60). Er hat sich auf 100%Stellen beworben (Teilzeit-Stelleninserate gibt es in seinem Job nicht)
Der eine Arbeitgeber, fand es toll, weil er bis anhin Leute temporär angestellt hatte, um die fehlenden 60% zu füllen. Jetzt ist er total happy, hat er meinen Mann zu 60% angestellt.
Einfach probieren!
Oh wie ich sie Liebe, die gute allzeit bereite Karrierekeule.
Hallo ich hab Neuigkeiten für sie :
Es gibt in diesem Land auch eine nicht geringe Menge an Leuten die ihr Einkommen nicht in einem klimatisierten Büro erarbeiten. Kommen sie all den Männern da draussen die für ihren Lohn noch richtig „Chrampfe“ müssen mal mit Teilzeit.
Die Elfenbeinturm Mentalität die einigen der Blogschreiber(innen) hier zuteil ist, empfinde ich gelinde gesagt als unerträglich.
„Medien sind mittlerweile sehr stark gesellschaftlich selektiv. Bestimmte Themen, zum Beispiel soziale Fragen wie Armut, Ungleichheit, Exklusion, das Leben und Leiden der unteren Klassen, kommen in ihrer Berichterstattung praktisch nicht mehr vor (…) Wenn ich die gegenwärtige Berichterstattung (…) anschaue, muss ich feststellen, dass in den Medien heute sehr stark ein neubürgerliches, aufstiegsorientiertes oder neubesitzbürgerliches Milieu vorzufinden ist.“
Thomas Meyer / http://www.heise.de/tp/artikel/45/45077/1.html
Menschen, die „draussen“ arbeiten, sind völlig irrelevant, Patrick.
Genau hier wird sich eine weitere, soziale Bruchstelle auftun. Was im 19. Jhrd. Industrielle, Fabrikanten und, in gewissem Masse, auch Bankiers waren, ist heute genau dieses Milieu, dessen Grenzen ich etwas weiter fassen würde: Die Gewinner der technologischen Revolution und des damit bedingten, volkswirtschaftlichen Strukturwandels beanspruchen die gesamte Deutungshoheit über gesellschaftspolitisch relevante Themen für sich alleine.
Es geht also um Macht. Das ging lange gut. Zu lange. Dann tauchte eine historische Figur auf: Karl Marx. Interessant ist hier nur die systematische Perspektive.
MZ: Der Link zu Heise ist sehr lesenswert. Drückt aus, was ich schon länger denke und beobachte.
Zum Systemischen: Was, wenn AI das Ende des Kapitalismus bedeutet? Dies, weil AI zu einer Gesellschaft ohne Arbeit und damit ohne Meritokratie führt?
da möchte ich noch anfügen: Ich würde den Satz ‚… beanspruchen die gesamte Deutungshoheit über gesellschaftspolitisch relevante Themen für sich alleine“ so formulieren: ‚ … beanspruchen die gesamte Deutungshoheit DAüber, welches die gesellschaftspolitisch relevanten Themen sein sollen, für sich alleine‘.
Ich denke, das ist eher im Sinn des Heise Textes. Das von mir eingebrachte (AI und dessen Impact)ist bei jenen noch nicht auf dem Radar und sie verstehen glücklicherweise das potential nicht.
Was AI und das zweite Maschinenzeitalter anbelangt: Ich denke, der Kapitalismus ist gerade im Begrff, die wichtigste Komponente im volkswirtschaftlichen Verwertungsprozess abzuschaffen: Den Konsumenten. Autos können keine Atos kaufen- eine Einsicht, die schon Henry Ford umtrieb. Deshalb hat er damals einfach die Löhne der Arbeiter so stark erhöht, dass sie sich davon einen Ford T kaufen konnten. So weit sind die heutigen Kapitalismus-Tycoone allerdings noch nicht: Dafür wird etwas von sharing-economy geschwafelt. Weil Menschen ohne Arbeit ja auf irgend ein Einkommen angewiesen sind…
Und was die Umformulierung meines Satzes anbelangt: Stimmt, sie bestimmen zur Zeit noch weitestgehend, was Debatte wird und was nicht. Aber diesbezüglich bin ich ganz zuversichtlich: Rechnet man die sinkenden Auflagenzahlen (Tages- und Wochenzeitungen sowie Periodika) linear in die Zukunft fort, wird sich das Problem des Gatekeepings in wenigen Jahren von ganz alleine lösen, weil es zu einer massiven Ausdünnung des Pressemarktes kommt. Hier wirkt der Kapitalismus erstaunlich schnell: Was sich nicht verkaufen lässt- und dazu gehören auch Meinungen- verschwindet einfach von der Bildfläche!
ich habe mal wieder das gefühl, hier wird über dinge diskutiert, die gibt es gar nicht. frauen, die nicht erwerbstätig sind? hö? oder maximal 50%? männer, die sich „aufopfern“ wenn sie erwerbstätig sind, weil sie nichts für sich behalten dürfen? wenn ich das hier so lese, müsste ich mich eigentlich erschiessen, aber eigenltich fand ich arbeiten gar nie so schrecklich, obwohl auch ich die branche wechseln musste, um teilzeit arbeiten zu können, zu krippenkompatiblen öffnungszeiten. es war nie der plan, dass ich aufhöre erwerbszuarbeiten. in meinem umfeld bin ich keine exotin.
dass in so einem kleinen land so viele verschiedene planeten total an einander vorbeiexistieren, ich staune
@tina
staunen dürfen Sie so lange und gründlich wie Sie möchten,
aber wärs eventuell möglich auf Bemerkungen wie „hö?“ zu verzichten?
Hat für mich eine abwertende Note drin.
Das schweizerische Universum ist diesbezüglich tatsächlich ein bisschen umfassender als „die gibt es gar nicht“…., denn es gibt sie schon noch.
hö enthält eine abwertende note? das ist jetzt aber ein witz, oder? 😀 da gibt es dermassen abwertende kommentare en masse, und mein hö (ausdruck des erstaunens) ist zu abwertend? ja, da staune ich doch gleich nochmals 😀
brunhild, ich möche darauf nochmals zurück kommen:
bist du hausfrau? wohl schon? weil ihr es euch leisten könnt, nehme ich an. nun sind aber die meisten familien nicht in der komfortablen lage wählen zu können ob einer daheim bleiben möchte oder teilen sich die erwerbsarbeit.
wenn sich hier frauen vorwerfen lassen müssen, sie hätten keine ahnung was es bedeutet den familienunterhalt zu verdienen, dann gilt der vorwurf ja deswegen dir, nicht mir. ich habe aber den frauen den vorwurf ja nicht gemacht, dass sie keine ahnung haben von finanzieller last tragen!
ich habe darauf geantwortet, dass ich mich wundere, welche mir völlig fremden planeten in diesem kleinen land zu existieren scheinen. frauen, die keine ahnung haben von finanziellen lasten, männer für die arbeiten eine qual ist. nicht mein planet. ich staunte. aber ich habe bestimmt keine hausfrauen angegriffen, im gegenteil, diese haltung (frauen höckeln zuhause und männer müssen knütteln) ist mir völlig fremd (= hö?). und du nervst dich über mein hö? in meinem universum müsste deine entrüstung dieser schrägen haltung gelten, nicht frauen, die sie mit hö in frage stellen
Hallo tina. Mach dir nix draus, was Brunhild schreibt. Kennste ja schon, die seltsamen Kommentare, die man/frau hier regelmässig erntet (um nicht dumm zu sagen).
– es gibt keinen offiziellen Vatertag in der Schweiz. Welcher Vater erhält schon Geschenke welche in der Schule zum Vatertag gebastelt werden?
– 90% gilt ja auch als Vollzeit
Bei den 0-6 jährigen Kinder arbeiten wesentlich mehr Väter Teilzeit aber noch mehr Mütter arbeiten gar nicht… und die 2-4% der Väter die nicht erwerbstätig sind sollten nicht auch miteinbezogen werden?
Aber klar doch legitimiert sich bereits ab 1% Vollzeitväter ein Vatertag. Wo kämen wir denn dahin, wenn das nicht subito offiziell gefeiert werden darf. Mütter gibt es schon zuviele, die das ohne grosses Lamento seit Jahrtausenden auf ihre eigene Fahne geschrieben haben gemäss dem Motto: Habe ich eine Gebärmutter (nomen est omen!) und Brüste zum Stillen dazu von der Natur erhalten, dann ist das für immer und ewig in Stein gemeisselte Hauptaufgabe in meinem Leben. Also so gesehen legitimiert das schon eine gewisse Zeit Zuhause bis zur Einschulung, jürg, Haben deswegen Haushaltjahre zugute…
Ein Vatertag legitimiert sich dann, wenn man das Gefühl hat, man wolle den Vätern danken für das, was sie für die Familie leisten. Ich für meinen Teil brauche das nicht, ebensowenig wie meine Frau einen Muttertag braucht.
@Widerspenstige
1%Vollzeitväter legitimiert den Vatertag?
(Welcher glaub von einer Frau mit voll erwerbstätigem Vater ins Leben gerufen worden ist?)
Und was bedeutet das denn für Mütter?
Dass nur nicht-erwerbstätige Mütter eigentlich bemuttertagt werden sollen?
Ob und wie lohnarbeitend hat doch mit der Einführung dieser beiden Tage nichts zu tun.
So toll ist arbeiten für die Familie auch nicht, liebe Frauen. Ihr kennt das? Nein, tut Ihr nicht, wenigstens die meisten von Euch nicht, oder erst im Status Alleinerziehend. Die meisten haben vor ihrer Ehe für sich selbst gearbeitet, wären durchaus auch mit weniger als 100% durchgekommen oder hätten mal ein paar Monate eine Auszeit nehmen können. Das geht nicht mehr, wenn zu Hause eine Familie auf die Kohle wartet, da muss man manches schlucken, weil man einfach nicht anders kann, keine andere Möglichkeit hat. Uebrigens, ein Haushalt, auch mit Kindern, ist langfristig gesehen kein 100%-Job.
Oh Sie tun mir ja so leid. Es muss ja so viel Druck sein, 100% zu arbeiten, ganz schlimm. Nein ehrlich und was ist das für ein Satz unten, „Haushalt mit Kindern kein 100% Job“? Es ist sogar mehr als 100%. Ich bin rund um die Uhr Mutter. Kein Feierabend, wenn das Kind nachts alle zwei Stunden aufwacht. Keine Pause, wenn es sich grad vollgekotzt hat, vorher etwas gekocht werden musste, danach die Wäsche gemacht wird während das Kind neben einem einen Heulanfall kriegt. Ich zweifle stark, dass im Büro solche Zustände herrschen wie an manchen Tagen bei uns zuhause.
Meine Mutter sagte selbst sie habe nie soviel gearbeitet wie mein Pa. Bei uns war immer alles geputzt, und es gab immer Essen. Wir haben zum Spass mal zusammengerechnet wie lange sie unter der Woche weniger gearbeitet hat als mein Vater seine 42.25 Stunden. Es waren rund 8 Stunden (ueber meine Kinder-/Teenagerzeit). Ausserdem konnte sie sich die Zeiten komplett selbst festlegen (arbeiten wenn schlechtes Wetter etc). Und da waren auch die Praesenszeiten (e.g. mit uns ins Schwimmbad gehen) mit dabei. Das ganze mit Hund, Haus, Garten und so weiter. Wer als Hausfrau mehr arbeitet macht was falsch.
Liebe Nadia Meier: es gibt tatsächlich eine ganze Reihe von Familien, da kümmerst sich der Vater nicht oder kaum um die Kinder, weil BEIDE Eltern es so wollen. Ein Mann hat das Recht, lieber auswärts arbeiten zu wollen, anstatt Kinder zu betreuen und eine Frau hat das Recht, lieber Kinder zu betreuen, als erwerbstätig zu sein.
Eltern muss aber die Möglichkeit gegeben werden, Elternzeit zu nehmen und es sollte möglich sein, das Pensum zu reduzieren. Ausserdem: Frauen verdienen auch Vollzeit im Schnitt weniger als Männer – für das Familienbudget macht es mehr Sinn, wenn sie stärker reduziert
@Sama, ich habe, streng gesehen, eine längere und höhere Ausbildung als mein Mann, bin aber meherer Jahre jünger (was übrigens bei vielen Paaren der Fall ist), ich werde also IMMER den kleineren Jahreslohn erhalten. Soll ich deshalb mehr reduzieren, was nicht gut möglich ist, oder gleich die ganze Ausbildung wegschmeissen und zu Hause bleiben? Was Sie im letzten Satz schildern ist das Problem in unserem System und nicht die Lösung.
wenn sie ganz langfristig denken, verdienen sie spätestens wenn ihr Mann pensioniert ist, mehr als er. ev. sind dann immer noch Kinder zu unterstützen und alle sind froh, haben sie ihr Studium nicht fortgeschmissen. 🙂
Seien wir ehrlich: Jobs, die eine 50 prozentige Präsenz erlauben, sind nicht grad die Jobs, die eine Familie über Wasser halten können.
Ausserdem soll jede Familie untereinander auskäsen, wer wieviel arbeitet.
dochdoch, über wasser halten schon. und über wasser halten kann reichen, dafür hat man auch zeit für seine kinder. ich finde das sogar optimal.
Maia spricht mir aus dem Herzen: Sie bringt etwas auf den Punkt, was viele heute vollkommen vergessen:
Geld.
Und wer’s verdient.
Geld ist für die meisten Familien keine Selbstverständlichkeit! Ausser für jene, die diese Debatte förmlich beherrschen: Alphajournalisten und Politiker. Erstere werden hier in einem ausgesprochen brillanten Interview von äusserst kompetenter, hochkarätiger Seite näher beleuchtet:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45077/1.html
Auch das Buch von Thomas Mayer („Die Unbelangbaren“, Rowohlt 2015) ist seit Neil Postman etwas vom Besten, was ich je gelesen habe!
Während der ganzen Diskussion um Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint mir, dass die Familienarbeit immer mehr zur lästigen Pflicht wird, die irgendwo zwischen Selbstverwirklichung und Geld verdienen dazwischen gequetscht werden muss. Dabei geht ganz vergessen, dass die ganze Geschichte eigentlich auch Spass machen sollte.
„sollte“ und „Spass machen“ scheinen in meinen Augen gegenseitig ausschliessend.
… Spass machen soll.
Spass machen darf… 🙂
Sogar Spass macht 🙂
Auch wenn man es sich vorher kaum vorstellen kann – Kochen und Haushalten mit süssem Kleinkind kann total lustig sein. Wenn man sich die nötige Zeit (doppelte Zeit) dafür einrechnet. Es ist dann nicht mehr einfach nur Haushalt, sondern realitätsnahe „Frühförderung“ 😉
Ich verstehe erst heute warum meine Mutter gerne die ersten 15 Jahre zu Hause blieb und sich um Kinder, Haushalt, Garten gekümmert hat. Man ist so schön FREI! Hat soviel zu lachen, und ist unersetzbar ¨ür das Kind.
Mein Mann und ich teilen uns die Kinderbetreuung- und jeder möchte noch mehr zu Hause sein:-)
Ja liebe Carlita, es soll doch noch Menschen geben die arbeiten müssen! Es können in einer Gesellschaft ja nicht alle Zuhause sitzen.
Genau Mia, und die sollen auch unterstützt werden und nicht diejenigen, die wie ich zu hause „sitzen“.
Frauen sollen mehr arbeiten, gerne. Aber dann bitte auch zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit! Wird die Arbeit ausser Hause aufgeteilt, schrumpft bei gleichem Gesamtpensum der Lohn. Stockt man dieses Pensum auf, fallen immense Betreuungskosten an. Das Familieneinkommen schrumpft wegen ungleicher Bezahlung der Geschlechter und andererseits wegen schlechterer Bezahlung von Teilzeitjobs (weniger verantwortungsvolle Jobs verfügbar). Die Frage ist oft nicht, ob man dies in Kauf nehmen will sondern viel mehr, ob man sich dies leisten kann.
Wenn ich bei uns rumschaue, sehe ich ca. 5% Elektroingenieurinnen und 95% Elektroingenieure. Wann fangen die Frauen endlich an, sich von unnützen Studiengängen wie „Genderwissenschaft“ und „Medien- und Sozialwissenschaft“ zu verabschieden und sich harte Skills wie Ingenieurswesen aneignen? Bei uns bekommen die Ingenieurinnen denselben Lohn. Und die, die nicht denselben Lohn bekommen, arbeiten im „Marketing“ oder als Schreibkraft.
„Woran liegt das?“
Ganz ehrlich, am Arbeitgeber.
Und auch sonst hätten Sie den zynischen Ton und die undifferenzierten Vorverurteilungen wirklich sein lassen sollen.
Wertschätzung und so.
Aber auch Anstand und so…
Komisch, das Jammern galt lange Zeit als Kompetenz der entsorgten Väter. Nun jammern auch noch die Mütter für uns. Das Kompetenzgerangel nimmt neue Formen an. Ich wünsche mir, dass Väter, die Väter sein wollen, sich künftig engagieren können. Allen Vätern – und es sind nicht wenige -, die aufgrund der katastrophalen Gesetzeslage ihre eigenen Kinder vorenthalten wurde, gedenke ich nicht nur am kommenden Sonntag. Und ich hoffe, dass dieses Gesetz endlich ausgeglichen sein wird und der langersehnte Mentalitätswandel in den Amtsstuben raschest möglich statt findet.
Ist doch herrlich zu lesen, dass es jetzt einen Vatertag gibt. Das ist ein Meilenstein in der Evolutionsgeschichte Helvetiens, wenn man bedenkt, dass sich dieser Vatertag einfach so eingeschlichen hat wie wenn es eine Selbstverständlichkeit wäre und sie dasselbe leisten wie Mütter seit Jahrtausenden. Naja. So ist es halt. Wir Frauen geben uns mit relativ wenig zufrieden und sind schon froh, wenn sich Väter überhaupt ein wenig auch Zuhause nützlich machen. Wir müssen dankbar sein um das, was uns gegeben wird, nicht wahr? Also sowas Undankbares aber auch noch mehr zu fordern….tztztzt.
wir müssen vielleicht dankbar sein, dass Väter oft unter widrigsten Umständen Geld verdienen, dass sie dann praktisch vollständig in die Familie stecken (Essen, Miete, Kleider, Versicherungen usw. usf.) und nicht darüber jammern, dass praktisch nichts für sie übrigbleibt sondern sich darüber freuen. Vätern arbeiten ja nicht einfach zum Vergnügen oder zur Selbstverwirklichung, sondern oft für die Familie. Während Mütter darüber jammern, wenn sie arbeiten gehen, dass dann ihr Verdienst für die Kinderbetreuung draufgeht………
Sie sprechen mir aus dem Herzen, maia! Die Undankbarkeit, die den Vätern heute entgegen schlägt, ist unerträglich! Als ob sich alle völlig freiwillig für ihre Familien auf den globalisierten Arbeitsmärkten aufopfern würden..!
Das grosse Problem an der Vereinbarkeitsdebatte ist, dass sie inhaltlich von einem vergleichsweise kleinen, privilegierten Kreis aus Politik, Medien und Kultur dominiert wird. Das Leben in Optionen denken zu können, ist ein Privileg, dass nur den allerwenigsten Menschen vergönnt ist.
@Widerspenstige: Ihr Statement kaufe ich Ihnen nicht ab, sorry. Es wirkt geheuchelt.
Darüber jammern sie zurecht.
@Carlita: Ich nehme jetzt einmal an dieser Satz „Darüber jammern sie zurecht.“ bezieht sich auf die Mütter, die darüber jammern, dass ihr Verdienst für die Kinderbetreuung draufgeht. Ihr höre das meistens von Müttern, die wählen können. dh. sie hören dann z.B. wieder mit Arbeite auf. – Da frage ich mich dann: Was würden diese Mütter machen, wenn die Männer ebenso denken würden? Wenn die Väter ständig rumjammern würden, dass ihnen von ihrem Verdienst praktisch nichts für sich übrigbleibt?
Maia, wir denken da ein Bisschen anders. In unserer Familie gibt es kein „Für mich und für dich“ was das Finanzielle anbelangt. Was uns zufrieden macht, hat jenseits der Existenzsicherung nichts mit käuflich erwerblichem zu tun. Mit drei kleinen Kindern sind wir einfach froh um jeden Franken, den wir zur freien Verfügung haben, um unsere Existenz zu sichern.
Da sind wir uns glaub ziemlich einig.Aber oft hört man eben, dass der Vater wenig für die Familie tut……. und dabei wird vergessen dass er eben damit, dass er arbeitet auch sehr viel für die Familie tut. Also ich sehe grundsätzlich auch bei der Verteilung Haus-/Erwerbsarbeit eigentlich kein Ich/Du sondern ein Wir. Jeder trägt je nach Situation und Können bei, was er kann. – Aber wie ist dann der Satz „Darüber jammern sie zurecht.“ von Ihnen zu verstehen.
Und nein, die Arbeitszeit bleibt nicht die selbe, während die Kinder schlafen oder spielen erledige ich die Hausarbeit statt im Büro zu arbeiten 😉
Oha, ich wurde in flagranti beim Sarkasmusversprühen bei diesem Thema ertappt… – von Marcel Z. natürlich. Aber dankeschön für die Links die Du hier plazierst u ich bei Gelegenheit mal näher unter die Lupe nehme (wir haben uns früher doch Geduzt, Marcel oder ist das obsolet inzwischen?).
maia, ich bin die Letzte, die das nicht auch so sieht! Ich habe meine ganzen Reserven dafür gebraucht, um familienergänzende Betreuung mir leisten zu können zusammen mit meinem Mann. Es war für mich wie für ihn überhaupt kein Thema, deswegen die Hände in den Schoss zu legen und mich nur den drei Kindern Vollzeit zu widmen (ok, als selbständige KMUler kein Thema!). Wer so denkt, muss erst soweit kommen wie die meisten Väter, die Sie beschreiben, maia. Dieses selbstlose sich für die eigene Familie auch finanziell zu engagieren ist bewundernswert und in keiner Art und Weise kleinzureden!
Maia, wir denken da ein Bisschen anders. In unserer Familie gibt es kein „Für mich und für dich“ was das Finanzielle anbelangt. Was uns zufrieden macht, hat jenseits der Existenzsicherung nichts mit käuflich erwerblichem zu tun. Mit drei kleinen Kindern sind wir einfach froh um jeden Franken, den wir zur freien Verfügung haben, um unsere Existenz zu sichern. Weil von meinem zusätzlichen Lohn nichts übririg bleiben würde, bleibe ich zuhause bei meinen Kindern. So haben wir im Gegenzug ein stressfreies, entschleunigtes Leben und viel Zeit mit den Kindern, was wir auch sehr schätzen und geniesse
@Sportpapi, ja für mich persönlich und die Familie ist das richtig. Ich bin froh, dass das Einkommen meines Mannes knapp reicht und wir somit die Wahl haben. Die Vorteile machen gelegentliche finanzielle Engpässe wett. Natürlich soll die Fremdbetreuung angemessen bezahlt werden. Aber wenn eine Familie auf ein Zweiteinkommen angewiesen ist, um ein (weiteres) Kind zu haben, diese aber nicht bezahlbar ist und kein Gratisgrosi zur verfügung steht, soll die Familie dann auf Kinder verzichten? Es gibt im besten Fall Subventionen, aber ich finde man sollte die Wahl haben, ob man aeine Kinder selber
Erziehen will oder nicht. Vorallem wenn diese noch sehr klein sind.
@Carlita. Familien, die nicht genug zum Leben verdienen, sollen unterstützt werden. Allerdings nicht einseitig, indem Fremdbetreuung subventioniert wird, die andere Option aber nicht. Das ist nicht Wahlfreiheit. Und wer (mehr als) genug hat zum Leben, soll auf eigenen Füssen stehen und nicht auf staatliche Subventionen schielen, nur weil sich die selbst gewählt Option sonst zu wenig oder gar nicht lohnt.
@Sportpapi: natürlich ist es im Interesse des Staates, Fremdbetreuung zu subventionieren, „die andere Option“ jedoch nicht. Wenn es sich für die Mutter lohnt zu arbeiten, zahlt sie Steuern und in die Rentenkassen ein, holt ihre Ausbildungskosten wieder heraus etc. was sich wiederum für den Staat lohnt. Bei der anderen Option ist das eben nicht so. Wie naiv kann man eigentlich sein?
@Jane Doe: Wenn es sich lohnt, dann braucht es keine Subventionen. Und wenn es sich nicht lohnt, lohnt es sich halt nicht. Dann ist die Kinderbetreuung offensichtlich der wertvollere Job. Dass der Staat seine Hilfe für Bedürftige so ausrichtet, dass diese möglichst mittelfristig wieder auf eigenen Beinen stehen, ist richtig. Aber bei Leuten, die offensichtlich genug verdienen, so dass finanzielle Anreize sowieso wenig ausrichten, da macht eine Subvention eben wenig Sinn. Möchte man aber unbedingt möglichst viele Doppelverdiener, dann gäbe es effizientere Massnahmen (Studiengebühren/Kredite).
Ich meine Eltern beklagen sich zurecht darüber, dass ein Zusatzeinkommen vollumfänglich für Kita und Steuern draufgeht. Und ja, ich denke wenn man innerhalb der Familie darum kämpfen muss, we mehr leistet, sollte man grundsätzlich über die Bücher.
Wieso zu recht? Bleibt denn ihre Arbeitszeit nicht die gleiche, ob Sie nun zu Hause Kinder betreuen, oder auswärts – sagen wir mal, Kinder betreuen oder sonst einen Job machen? Ist denn ein Erwerbsjob wertvoller als die Arbeit zu Hause? Muss die Kinderbetreuung zu tieferem Lohn arbeiten? Weshalb? Oder muss die Kinderbetreuung auch bei gut verdienenden subventioniert werden von der Gesellschaft? Weshalb?
Sportpapi, wenn ich arbeite und dann nichts vom Lohn bleibt, bleibe ich viel lieber zuhause bei den Kindern und die Familie hat weniger Stress. Das erachte ich als viel wertvoller für uns als eine elbezahlte Arbeit auswärts. Könnte ich jedoch mindestens die Hälfte meines Lohnes behalten, würde ich arbeiten gehen, da wir oft finanzielle Engpässe haben. Einfach nur deswegen, sonst würde ich mich immer dafür entscheiden, die Familienarbeit nicht auszusourcen.
und ihr Mann kann die Hälfte seines Lohnes behalten?…….
Carlita: Das heisst aber, dass Sie eigentlich lieber zu Hause sind als auswärts an der Arbeit. Gut, dann machen Sie das so. Schräg finde ich halt Leute, die verkünden wie gerne Sie arbeiten würden. Aber finanziell lohnen muss es sich dann auch noch. Aber irgendjemand muss den Job zu Hause ja auch machen. Wenn niemand aus der Familie, dann halt jemand von aussen, gegen Geld. Und das kostet.
Sportpapi, jetzt kommen Sie doch nicht jedes Mal mit diesem unsinnigen Vergleich von Hausarbeit und Erwerbsarbeit! Wenn ich Arzt bin, 10 Jahre studiert habe und jeden Tag Patienten operiere, wenn ich als Architekt ein Haus baue, anstatt zu Hause zu putzen, ja, dann ist das für den Staat nun mal wertvoller, mit mehr Verantwortung verbunden und dann soll sich das finanziell auch lohnen. Haus- und Betreuungsarbeit ist anstrengend und sollte mehr gewürdigt werden, natürlich, aber es ist KEINE Erbwerbsarbeit, bringt keine Steuern und sonstige Sozialabgaben, begleicht keine Ausbildungskosten usw
@Jane Doe, glauben Sie wirklich ein Arzt oder Architekt lleistet für den Staat wertvollete Arbwit als jemand, der Kinder grosszieht? Ich denke nichr dass diese wichtigen Aufgaben gegeneinander auszuwerten sind.
Finanziell gesehen ist es wertvoller, ja, und soll es auch sein. Der Staat zahlt für die Ausbildung zu einer spezialisierten Arbeitskraft, und die spezialisierte Arbeitskraft stellt die erworbenen Fähigkeiten dem Staat zur Verfügung.
man darf auch etwas langfristiger denken: in den ersten Jahren ging „mein “ lohn schon für die Betreuung drauf, aber nun sind die Kosten für Betreuung gesunken und ich habe mich beruflich etabliert und bin somit auf der Einkommensleiter etwas (min ;)) höher. Hätte ich mir die Mühe in den ersten Jahren nicht gemacht, wäre mein Studium völlig nutzlos gewesen.
@Jane Doe: Bei einer Ärztin stellt sich die Frage ja auch nicht, ob es sich lohnt. Die können sich Kinderbetreuung leisten. Dennoch arbeiten viele Ärztinnen in deutlich reduziertem Pensum, zumindest gegenüber männlichen Ärzten. Generell macht es wenig Sinn, Leute, die eine gute Ausbildung haben, und ein so hohes Familieneinkommen, dass sie überhaupt Wahlmöglichkeiten haben, noch finanziell zu unterstützen.
Die Putzfrau würde allerdings wohl lieber ihre Kinder betreuen, statt eine subventionierte Kinderbetreuung zu erhalten. Dafür erhält sie aber keine Unterstützung.
Und was bitte ist an meinem Vergleich unsinnig? Höchstens unangenehm, oder?
Der Staat hat sich grundsätzlich gar nicht einzumischen in die Wahlfreiheit der Familien. Die einzige Option wäre für mich, wenn er es über teurere Ausbildungskosten, verbunden mit rückzahlbaren Krediten tun würde. Aber auch das macht bei uns volkswirtschaftlich keinen Sinn, oder?
Ok, Arzt und Putzfrau sind vielleicht zwei extreme Besipiele. Bei der Mehrheit der Haushalte wird es so etwas zwischendrin sein und dann macht es halt schon mehr Sinn, die Fremdbetreuung zu unterstützen, damit die Mutter im Beruf bleiben kann, besondern wenn man noch andere Faktoren mit einbezieht, wie dass die Kinder nicht ewig rund um die Uhr betreut werden müssen, die hohe Scheidungsrate und Armutsfalle alleinerziehender Mütter, die berufliche Unsicherheit in der heutigen Zeit, die besonders Einverdienerhaushalte betrifft usw.
@ Carlita. Ja, ein Arzt leistet für die Gesellschaft mit Sicherheit wertvollere Arbeit als jemand, der Kinder grosszieht. Am wertvollsten sind Ärztinnen, die auch noch Kinder grossziehen. Bei den „Nur-Müttern“ liegt das Studium/Ausbildung brach und man kann auch nicht sicher sein, wie gut sie den Job des Kindergrossziehens erledigen. Im schlechtesten Fall kommen Kinder a la Carlos raus, die die Gesellschaft nur kosten. Arbeitende Mütter zahlen Steuern und etwas in die Sozialwerke ein; zusätzlich können sie sich bei einer Scheidung selber ernähren.
Klar. Carlos` entstehen, wenn gut ausgebildete Eltern sich selber um ihre Kinder kümmern…
@Jane Doe: alle diese Gründe sprechen dafür, dass Paare selber dafür sorgen, dass beide Elternteile mit mindestens einem Fuss im Job bleiben. Das ist ja nur vernünftig, im Sinne einer Investition/Absicherung in die Zukunft. Sofern es sich um Jobs handelt, bei denen man am Ball bleiben muss (und eben nicht die Putzfrau). Aber in dieser Situation muss es sich eben nicht heute lohnen, sondern in Zukunft. Und das tut es in der Regel.
@ka: So funktioniert das doch meist. Man bleibt am Ball, und wenn die Kinder in der Schule sind, kann man das Pensum wieder schrittweise steigern, wenn man will.
Und nein, diw Arbeitszeit bleibt nicht die selbe. Während die Kinder schlafen oder spielen, kann ich Hausarbeit erledigen und genau dadurch ist unser Familienleben entspannter 😉
Hier haben Sie recht, Carlita. Es ist schön, wenn am Abend die Hausarbeit schon erledigt ist. Das ist etwas wert.
Ganz ehrlich, mein Lohn ist auch so bescheiden, dass Ende Monat nichts übrig bleibt. So gesehen lohnt es sich auch nicht arbeiten zu gesen. Soll ich nun Zuhause bleiben und vom Staat leben? Wäre also auch stressfreier…. Wenn alle diese Einstellung hätten…
erziehen will oder nicht.
Mia – sie verwechseln da etwas. Gehen wir davon aus, dass sie inkl. Steuern 5000.- Fr. zum Leben brauchen.
Sie gehen arbeiten verdienen 5000.- und übrig bleibt nichts.
Sie arbeiten nicht gratis. Sondern sie bestreiten mit ihrer Arbeit ihren Lebensunterhalt.
eine Familie braucht 7000.- Fr. – Ein Partner kann diese mit seiner Arbeit erwirtschaften. Wenn der zweite auch arbeitet und der ganze Verdienst durch zusätzliche Ausgaben, wegen der Erwerbstätigkeit draufgeht. Dann kann er – aus finanzieller Sicht zu Hause bleiben. Das hat aber nichts mit auf Kosten des Staates Leben zu tun.
@Jane Doe, bevor der Staat diese Ausbildung finanzieren kann, muss doch der Nachwuchs auch grossgezogen werden, oder?
@ Hattirio: auch wenn es finanziell für den einen Partner nicht „lohnend“ ist arbeiten zu gehen, lohnt es sich mittel und langfristig doch. Frau bleibt im Job (Scheidungsrate!) und die PK ist finanziert. Ausserdem liegt die vom Steuerzahler finanzierte Ausbildung nicht brach…. Man braucht weniger ausländische „Fachkräfte“. Heute ist es naiv zu denken, dass man noch einen Job findet wenn die Kinder aus dem Haus sind; ausser eben man bleibt am Ball.
Nein Maia, wie gseagt muss bei uns niemand Geld „behalten“. Wir dürften uns aber beide weniger Sorgen machen wegen der fälligen Rechnungen 😉
@carlita: Ich habe mich auf diesen Satz „Könnte ich jedoch mindestens die Hälfte meines Lohnes behalten,…..“ von Ihnen bezogen. Verstehe ich Sie richtig: Das was Ihr Mann verdient, da gibt es kein Mein/Dein, sondern ein „Wir“. Wenn es aber um Ihren Verdienst geht, sieht es anders aus. Ich würde selber alles in einen Topf schmeissen und für die Familie ausgeben. Dann wüsste ich gar nicht mehr, von welchem Verdienst wieviel übrig bleibt.
@maia, nein natürlich nicht, wir haben gemeinsame konten und dies war auch so, als ich noch erwerbstätig war.
@carlita: ich frage mich dann doch, woher dieser Satz kommt: “Könnte ich jedoch mindestens die Hälfte meines Lohnes behalten,…..” – und wie gesagt: Sie können sich das wohl nur leisten, weil ihr Mann vermutlich ohne gross zu murren sein ganzes Geld in die Familie steckt – da schreiben sie ja dann auch „bei uns niemand Geld “behalten”“. Ihr Mann könnte ja auch reduzieren, wenn Sie dafür einen Teil des Erwerbes übernehmen würden. Wenn es also bei der Lohnarbeit auch kein Ich / Du , sondern nur ein wir geben würde.
WS: Zu Dankbarkeit verweise ich gerne auf BBC: Britain’s Greatest Generation.
Dort höre und lese ich nichts von Genderwar. Frauen und Männer zogen gemeinsam am gleichen Strick, um das Land weiter zu bringen. Each in their unique capability. So muss es sein, finde ich.
IRL beobachte ich das eigentlich auch. Mich befremden diese ganzen ‚meinungsbildenden‘ Listicles immer mehr in ihrer Dissonanz zum realen Leben.
Ziemlich schwach, so ein Artikel und dann zugeben, dass man es selber überhaupt nicht besser macht. Besser grad seinlassen. Oder jemanden schreiben lassen, der/die etwas zum Thema zu sagen hat.
Nun, etwas über ein Thema wissen ist möglich, ohne dieses Thema ins Leben zu integrieren. Ich weiss viel über Schwule, über Türken, über Engländer, ich weiss viel über die Mondlandung und über den Gotthardtunnelbau. Nirgendwo hier habe ich Erfahrungen aus erster Hand.
Man muss sich als Mann und Vater nicht für das eine oder das andere entscheiden, sondern kann beides tun. Das ist nicht die „Vereinbarkeitslüge“, das ist empirische Erfahrung. Ein bis zwei Tage von Morgen bis Abend mit den Kindern, die anderen von Morgen bis Abend im Büro. Das geht durchaus. Ich fühle mich nicht weniger männlich, wenn ich putze oder abwasche, ich fühle mich aber auch nicht supermegamännlich, wenn ich zurück im Job bin. Beruf UND Familie sind für mich wichtig, deshalb mache ich beides!
Zuerst mit alten Klischees kommen – danach alles wieder relativieren? Die Realität sieht doch oft so aus: Trotz guter Ausbildung WOLLEN die Frauen nicht vermehrt am klassischen Erwerbsleben teilnehmen und die Haushaltsarbeit und Erziehung partizipativ verstärkt teilen. Soll hier nun eine Männerquote eingeführt werden, wie Frauenquoten für die Chefetagen in Unternehmen?
Leider sieht es wirklich so aus. Es gibt zwar solche Frauen wie ich, die wirklich Freude am Job haben und wieder arbeiten wollen (verblöde sonst). Wenn man aber wählen kann zwischen „im Verkauf stehen“ und am Spielplatz sitzen…..
Da habe ich in meinem Umfeld andere Erfahrungen gemacht. Alles Akademiker mit guten Jobs.
Paar 1: Er wollte reduzieren, die Firma liess ihn nicht >> Er hat den Job gewechselt. Sie arbeitet jetzt 60%, er 80%, Klappt super.
Paar 2: Er wollte reduzieren, die Firma liess ihn nicht >> Er arbeitet weiter 100%+ in der gleiche Firma – und das ist einer überaus florierenden Branche mit vielen freien Stellen. Er feilt an seiner Karriere, sie schmeisst Kind und Haushalt, obwohl sie es gerne anders hätte.
Fazit: Wo ein Wille, da ein Weg. Mann ist selbst verantwortlich, wie viel Papi er sein möchte!
Schön, dass es bei Akademikern so ist. Als „normaler Büezer“ jedoch, ist es fast unmöglich eine Teilzeitstelle zu finden. Und wenn, dann eine mit 80%-Pensum, weniger geht nicht. Das ist einfach nicht fair. Nicht alle Männer wollen „Karriere“ machen. Mein Partner und ich wollen das beide nicht, wir möchten eine gleichberechtigte Verteilung von Haushalt und Erwerbsarbeit, das sieht aber momentan nicht realistisch aus.
Anne, eine neue Stelle zu finden ist zum Teil sehr, sehr schwierig. Und zwar auch in Branchen mit vielen offenen Stellen. Unlogisch? You bet. Aber die Firmen wollen lieber klagen, sie fänden niemanden, als die einzustellen, die nicht 100% stimmen (aber 90%).
Komödiantische Abhandlung zum Vatertag: Youtube Jim Jefferies & Valentine’s Day (dochdoch, es geht auch um den Vatertag)
😉
Ich weiss nicht recht, was ich von dem Artikel halten soll. Klingt irgendwie auch ein wenig vorwurfsvoll, wobei ich mich selbst nicht angesprochen fühle. Im Gegenteil. Ich bin alleinerziehender Vater mit drei Jugendlichen, die bei mir wohnen; arbeite Vollzeit; mache alles selbst (keine Hausfrau oder so); habe keinerlei Unterstützung durch Verwandte oder Exfrau; verdiene den Unterhalt vollständig alleine und habe noch ein zeitintensives Hobby. Was jetzt? Hab ich jetzt einen Orden verdient? Nein. Aber ich habe wenig Verständnis für den beschriebenen Geschlechter-Hausarbeits-Job-Kampf.
Brüel doch.
Dümmer gehts nimmer! Was soll so ein dummer Kommentar?
Entweder konstruktiv oder verzieh dich.
Wortspiel auf den Nick. Passt IMHO.
@Stranger: wie dumm ist das denn?
Hey, 2.0, nicht so stark im Ironie-Department, hä? Nur genug üben, das wird schon noch. Und Heulsuse: Sorry. Aber he, wenn Dir mein Feedback nicht passt, henusode.
Doch, ich finde Sie haben einen Orden verdient!
Danke Carlita. 🙂
Wunderbar! Man(n) kann schön erkennen, wie ein „Danke“ einer Frau zu verstehen ist. Nämlich nicht im ursprünglichen Sinne, sondern als Forderung. Die „ach-soooo-armen“ Frauen wollen also, dass Mann mehr zu Hause ist, Frau mehr als 50% arbeitet und dann scheint die Welt in Ordnung (kleine Zwischenfrage: wäre dann nicht einfach die heutige Situation umgedreht worden. Was wäre daran genau besser?). Langsam aber sicher müsste sich unsere Gesellschaft wohl eher über die unbegründete Unzufriedenheit der Frau Gedanken machen.
Würde mich jemand im realen Leben in solch einem Ton um meine Mitarbeit „bitten“, hielte er sehr schlechte Karten in der Hand.
Ich bin meinem Vater auch sehr dankbar, dass er sein Leben lang Geld verdient hat und dieses praktisch vollständig für den Familienunterhalt ausgab: Miete, Essen, Kleider, Versicherungen usw. usf. Er musste bei der Arbeit einiges ertragen weil er wusste – die Famillie benötigt das Geld, er kann es sich nicht leisten, einfach einen zeitlang nichts oder viel weniger zu verdienen. Nie habe ich von ihm gehört, es lohne sich ja nicht zu arbeiten, da eigentlich alles für die Familie benötigt wird und ihm nur ein kleines Taschengeld übrigbleibt.
Danke maia. Diese Seite wird ja gerne ausgeblendet.
Das ist schön zu lesen, maia, und es gibt Millionen von solchen Vätern die mehr Respekt verdient haben. Solange der Familienfrieden aufrecht erhalten bleibt und sich alle Beteiligten wohl fühlen, ist doch das nicht infrage zu stellen.
Ich möchte an dieser Stelle wieder einmal betonen, dass es mir und Gleichgesinnten vorwiegend um Väter geht, welche sich weniger vorbildlich verhalten, wenig bis nichts Zuhause anpacken wollen, sich aus der Kindererziehung wenn immer möglich raushalten oder den Sonntagspapi spielen oder sich anderweitig aus dem Staub machen. Nur um diese Fälle geht es!
Ich möchte an dieser Stelle wieder einmal betonen, dass es mir und Gleichgesinnten vorwiegend um Mütter geht, welche sich weniger vorbildlich verhalten, wenig bis nichts zum Familieneinkommen beitragen wollen, sich aus der Erwerbsarbeit wenn immer möglich ganz zurückziehen oder irgendwelchen Selbstverwirklichungs-Jobs nachgehen, die kein Geld einbringen. Nur um diese Fälle geht es!
Eigentlich aber nicht einmal um diese. Denn was geht es uns an, wie Familien sich organisieren?
@Widerspenstige: Entschuldige, aber ich würde es jetzt mal so sagen: Diese Väter gibt es nicht.
Klar: Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber das gibt es überall. Aber das ist eine verschwindend kleine Minderheit. Und wir dürfen nicht unser ganzes Denken an dieser verschwindende Minderheit ausrichten.
Heutige Väter kümmern sich um die Kinder, packen im Haushalt an, erziehen die Kinder, unterstützen ihre Partnerinnen.
Egal wie viel sie arbeiten, wie die Erwerbsarbeit aufgeteilt wird. Heutige Väter sind präsent zuhause.
@Widerspengstige: Auch diese Väter verbringen meist einen grossen Teil ihrer Zeit damit, Geld für die Familie zu verdienen und dieses auch mit der Familie zu teilen. – und ja, natürlich gibt es die, die sich ganz aus dem Staub machen, aber das ist dann wirklich eine kleine Minderheit, genauso wie es Frauen gibt, die Männer nur ausnützen. Auch die sind eher in der Minderheit.
Ich möchte auch so eine rosa Brille haben und darüber hinwegsehen können, dass bei einer so hohen Scheidungsrate es sich um Minderheiten handelt. Bitte mehr davon, das ist ja wirklich amüsant zu lesen hier…
@Wiederspengstige: Die meisten geschiedenen Männer müssen ziemlich viel Unterhalt für die Kinder und oft auch noch für die Ex-Frau bezahlen (gibt es zwar auch umgekehrt, aber eher selten). Und die Mehrheit der Trennungen werden von Frauen verlangt.
Hm, ich kenne keinen einzigen Unmenschen dieser Art. Die Väter in meiner Umgebung (auch damals mein eigener) waren und sind für die Kinder da. Und weil sie, genau wie die Mütter, nicht wenig leisten, haben sie auch das Recht, sich mal „aus dem Staub zu machen“ – um zwischenzeitlich abzuschalten und sich zu amüsieren. Das gilt selbstverständlich auch für uns Mütter.
@Widerspenstige: Harte Aussage, ein geschiedener Vater kümmer e sich nicht um seine Kinder.
Und Väter, die nicht verheiratet sind, können offenbar auch keine guten Väter sein, wenn sie in ihrem Weltbild nicht vorkommen.
Es geht doch hier nicht um rosa Brille. Die hab ich auch nicht an.
Aber gleich dunkelgraue Brille anziehen, die sich auf ein paar schlechte Väter konzentriert und die grosse Masse einfach nicht sieht, das muss auch nicht sein, oder?
Danke maia: Leider ist genau das vielen Menschen, v. a. Feministinnen, überhaupt nicht bewusst. Ja, viele Männer opfern sich für ihre Familien auf und beklagen sich nicht, wenn am Ende des Monats praktisch nichts mehr für sie selber übrig bleibt! Für Erstere scheint Geld hingegen eine Selbstverständlichkeit zu sein, wie Manna, das vom Himmel fällt. Die Erwerbstätigkeit aus jedem familiären Kontext auszuschliessen- so nach dem Motto: Wer nicht zuhause ist, macht auch nichts für die Familie- ist eine der grössten, intellektuellen Fehlleistungen der Frauenbewegung!
intellektuell? 🙂
@MZ & SP: ja, intellektuell. Sie haben das voll bewusst gemacht, es steckt sozusagen eine Taktik dahinter. „Doing social problems“ schon nazulesen bei Edward Louis Bernays 1921. Es ist überhaupt keine Fehlleistung, sondern brillant! Weniger intellektuell sind nur diejenigen, die es ihnen geglaubt haben/glauben…
Wer will, der kann.
Dennoch bei allem propagieren von: – „Richtige Familie heisst, jeder macht alles, zu allen Teilen gleich: Karriere, Broterwerb, Babybetreuung, Stillen (sorry, das geht nicht), Kochen, Putzen, Kinder betreuen.“ – Sollte man bedenken, dass kein professionelles Team auf diese Weise erfolgreich wird. In der Natur setzen sich stets Symbiosen durch. Das Einzelne dient dem Ganzen, indem Gaben und Aufgaben verschieden geteilt werden. Das ist weit erfolgreicher, als jeder alles gleich. Und auch befriedigender: Wer alles nur halb macht, wird nirgendwo aufblühen.
Wenns die Natur vormacht, sollten wirs natürlich nachmachen. Wenn Mutter schon Brüste hat, soll sie auch stillen, und dann kann sie ja auch gleich die Betreuung übernehmen, wenn sie schon zu Hause am Stillen ist. Und wenn sie betreut, kann sie auch gleich den Haushalt machen, das geht in einem Aufwisch. Und dann ist es auch logisch, dass sich jemand anderer um Karriere und Broterwerb kümmern muss, vorzugsweise jemand ohne Brüste. Macht uns das die Natur vor?
Nun Frau Knecht, die Natur gibt schon ein rechtes Stück vor, deshalb ist es kein Zufall, dass die Frauen eher das Heim schützten, während der Mann auf die Jagd ging.
Natürlich haben wir heute andere Möglichkeiten und jedes Paar kann für sich entscheiden, wo Begabungen und Leidenschaften liegen. Wer will, der kann.
Ich wies nur auf den völligen Unsinn dieses Ideals hin, dass jeder alles zu gleichen Teilen tun soll. So bilden sich weder Symbiosen, noch Synergien. Erfolg kommt immer dort, wo man keine halbe Sachen macht.
Wer will, der kann. Liebe Frauen, wo sind denn all die Start-Ups Gründerinnen und all die Jung-Unternehmerinnen? Wo sind die Frauen, die bahnbrechende Erfindungen kreieren, die die Welt verändern?
UND
Wo sind die Frauen, die sich NICHT über Karriere definieren? Wo sind denn die Frauen, die mit stolz sagen: ich definiere mich in erster Linie als Mensch und Mutter?
Wer will, der kann.
Und wo sind denn all die tollen Jobs und die nicht so tollen? Wo sind die Teilzeitstellen und die Vollzeitstellen, wo Frau genau gleich viel verdient, wie Mann? Wo sind die selben Möglichkeiten für Mensch und Mutter, die auch Mensch und Vater hat? Von wegen, wer will, der kann. Wer will und Weib ist, kann sich ganz schön anstrengen und Doppeltes leisten, um am Schluss weniger Karriere und Geld zu erhalten als Mann. Nein, das ist kein Klischee. Das ist immer noch Realität. Deshalb vielleicht die Unlust der Frauen? Wo sind die Anreize?
wie gesagt wenn die Firmen so böse sind und ihre Qualitäten nicht zu schätzen wissen, gründen sie doch ein STart-Up, machen sie ihre eigene Firma – seien Sie präsent. Bis jetzt hat noch niemand Erfolg gehabt, der seinen persönlichen Misserfolg als unabwendbares Schicksal höherer Mächte gesehen hat.
Die erfolgreichsten Firmen wurden von Schulabbrechern gegründet (also Leute, die fanden, dass das Umfeld ihnen nicht das gibt was sie brauchen). Sie sagen uns allen (ob Mann oder Frau) dass es keine Entschuldigung gibt. Selbst ist der Mann. Selbst ist auch die Frau.
Wer hat bloss diesen Titel gesetzt? Der Text ist ja relativ ausgewogen, verortet Bedarf für Umdenken bei Männern und Frauen. Dass aus Gleichberechtigung zwangsläufig gleichteilige Familien- und Erwerbsarbeit (in allen Branchen) folgt, kann man glauben oder nicht. Ich finde es auch ok wenn Unterschiede in den Bedürfnissen von Männern und Frauen (im Durchschnitt) bestehen bleiben. Der Kommandoton des Titels trifft aus meiner Sicht daneben – in gleichberechtigten Beziehungen kommandiert niemand rum.
Yep. Ich bin mit dem Visier unten ans Lesen des Beitrags gegangen. Wobei die Forderungen zu Anfang ja gleich dick prasseln. Immerhin kommt Teil 2 dann auch noch.
Und eins sei Euch ins Milchbüchlein geschrieben, liebe Frauen: Wenn Ihr aufhört, die finanzell erfolgreichen Alphatiere anzuhimmeln und auszuwählen, wird sich das ändern. Vorher nicht.
Genau dieser Ton macht für mich auch den Text unglaubwürdig. Man stelle sich mal vor, angesichts des Muttertages würde ein Mann in diesem schnippischen, belehrenden Ton den Müttern sagen, eo es lang zu gehen habe…. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre auch, den erhobenen Zeigefinger wegzulassen und nicht Forderungen in sarkastisch klingendes Lob zu verpacken.
Habe mir soeben versucht, den umgekehrten Fall vorzustellen, Carolina. der Punkt ist wohl auch der, dass kaum ein Vater so etwas zum Muttertag machen würde. Unvorstellbar die Reaktionen…
Jetzt mach mal vorwärts – so spricht man mit einem renitenten Kind. Und eher nicht mit dem Mann, der meistens den grösseren, wenn nicht ganzen Teil zum Familieneinkommen beiträgt – und dies nicht immer in einem geliebten Job. Bei Frauen, die ihre Männer wie Unmündige behandeln (mit welchem Recht, notabene?), wundert mich der Trend zum ewigen Single (oder zur Russin) nicht wirklich. Geht’s vielleicht auch mal charmanter? Und nein, ich war nie „Hausfrau und Mutter“, aber wenn ich es wäre, würde ich aus dieser Freiheit auf Zeit ganz schön was machen.
@H:Danke für deine Worte.Ich beobachte diesen Trend auch.Es ist modern geworden,die Männer herumzudirigieren und sich über sie lustig zu machen(vgl. z.B. die Werbung).Die meisten Männer haben noch ein zu starkes schlechtes Gewissen aufgrund ihrer männlichen Vorfahren.Jetzt kommt aber eine Generation,die mit all dem nichts mehr zu tun hat und sich langsam gegen das Männerbashing zu wehren beginnt.Mich stört dieser fordernde selbstgerechte/selbstverliebte Ton dieser Feministinnen schon lange,zumal sie immer die Hälfte der Fakten bewusst unterschlagen und vor Einseitigkeiten strotzen.
Das, was hier beschrieben wird, nennt man wohl einen klassischen Zielkonflikt. Oder ein genauso klassisches Dilemma. Und das lässt sich nicht alleine mit dem Willen aller Beteiligten lösen. Oder staatlichen Massnahmen, mit denen schon gar nicht. Die Lösung ist ganz einfach: Der ökonomische Druck muss noch höher werden. Dann ergibt sich alles von alleine.
Oh doch, mithilfe Infrastrukturen geht so einiges besser und zB fairerer Stipendienverteilung, über welche am 14. Juni abgestimmt wird. Da fängt ja das klassische Dilemma des Föderalismus bereits an: man gaukelt dem Stimmvolk vor, es bluten Kantone, wenn diese mehr Stipendien bezahlen müssten bei einem JA und deshalb ‚verarmen‘ etc. Hier MUSS der Staat eingreifen u für alle Familien und deren Kinder gleiche Bedingungen schaffen! Und sei das nur ein Stipendium, um die Familienkasse zu entlasten, wer in so einem ‚armen‘ Kanton ansässig ist. Der Druck ist schon hoch genug, Marcel!
Der Staat kann höchstens etwas beeinflussen, aber nicht formen, Widerspenstige. Primär geformt werden wir vor allem von der technologischen Innovation und dem volkswirtschaftlichen Strukturwandel (s. auch „Der Prozess der schöpferischen Zerstörung“ Joseph Schumpeter / „Der grosse Aufbruch“, Francis Fukuyama).
@Nina: Merci für den Hinweis. Das ist ein Fehler. Richtig wäre: Neun von zehn Vätern arbeiten Vollzeit.
Führen wir doch die 50%-Regel ein. Beide Teile sind zu 50% für die Kinderbetreuung, den Haushalt und die Finanzierung zuständig, natürlich auch im Scheidungsfall. Nein, liebe Frauen, 20% „arbeiten“ wie bisher geht nicht mehr. Was, Ihr verdient weniger als Euer Mann, dann müsst Ihr halt länger arbeiten! Mich würde ja das Ergebnis eine Abstimmung in diese Richtung interessieren, insbesondere, wer dann Ja und wer Nein stimmt.
Ja, das wäre eigentlch fair, als Verhandlungsbasis. Aber ja, das gäbe wohl schon Meinungsverschiedenheiten…
Tut mir leid aber auf solche Kommunismus-Regeln ist aus grosser Höhe und in grosser Menge zu sch…. Wegen höherer Ausbildung verdiene ich mehr als meine Frau verdiente und es tut uns leid: auf CHF 2’000 pro Monat zu verzichten nur wegen solchen idiotischen New-Brave-World-Regeln; nein danke, gewiss nicht! Bei Nachbars läufts umgekehrt, die Frau bringt den grossen Zapfen nach Hause und der Mann kümmert sich um Kinder und Haus.
„Erst neun von zehn Vätern arbeiten Teilzeit. „? Das wären ja satte 90% aller arbeitenden Väter?!? Müsste es nicht eher heissen neun von hundert?
v.a. wieso „erst“? Ist es das Ziel, dass auch sämtliche Männer teilzeit arbeiten?
Gute Frage. Im Journalismus dürfen so qualifizierende Worte wie dieses „erst“ nicht vorkommen.
Dem Muttertag kann ich mich nicht ganz entziehen, zu sehr ist er gesellschaftliche Konvention wie Weihnachten oder Geburtstag….
Den Valentinstag ignoriere ich.
Was die Schweiz definitiv nicht auch noch braucht ist ein Vatertag.
Vatertag wie das in Deutschland schon immer gemeint war haben wir hier auch. Heisst Banntag. Macht Spass, wenn mann auf derlei Aktivitäten steht.
…mit Trittfallen der Karriere und Existenängsten um die finanzielle Absicherung der Familie zu stehen. Und easy-going um den Mann zu Hause machen zu lassen. Rar sind sie, oft belächelt und Gespött hinter dem Rücken insbesondere anderer Frauen ausgesetzt. Aber nur mit solchen Frauen wird der Wechsel hin zu offenen Familien-Arbeits-Alternativen geschafft.
Die Grundvoraussetzung für reduzierende Arbeitspensen bei Männern in der heutigen Konsumwelt sind kompensierende Frauen. Womit die Schreiberin es auf den Punkt bringt. Arbeit für Lohn um damit leben zu können. Was gleichbedeutend mit stabilem Einkommen und dementsprechenden Einsatz ist. Viele Frauen scheuen den (Überlebens-)Kampf des Erwerbsleben als Einzelmaske. Arbeiten ist OK, aber bitte nicht als Alleinernährerin. Diese Exemplare sind extrem dünn gesät, schlussendlich aber die einzigen, mit denen alternative Modelle funktionieren. Tough genug um ihre Frau im Dschungel des Erwerbslebens…
Wir hatten jahrelang klassisches familienmodell. Vor 2 jahren startete ich meine “ karriere“. Finanziell könnten wir die rolle jetzt drehen. Mein mann strahlt, findet die idee super – aber ohne tgl kochen,putzen, waschen. Eher im sinne alle seine projekte zu verwirklichen:-) bei mir hat das einen extremen stress ausgelöst! Finanziell verantwortlich für die familie? (Noch 2 kinder zu hause) auf luxus verzichten? Noch 15 jahre 80% arbeiten? War eine gute erfahrung, wie es männern vielleicht so geht… Hatte plötzlich respekt vor all den männern die 40-50 jahre in ihrem job arbeiten!
Hi Christine
Dein Post gefällt mir. Mir geht es nämlich genau so. Der Gedanke sich für 15 Jahre zu Vollzeit Arbeit zu verpflichten, schreckt mich auch ab und ich glaube da bin ich bei weitem nicht der einzige. Um eine solche Verantwortung einzugehen, müsste also sehr viels stimmen.
Ein grosses, irgendwie sehr schnippisches Dankeschön für das was ein Vater für seine Kinder ja so macht: putzen, kochen, waschen. Offenbar gibt es aus der fraulichen Sicht keine anderen Kriterien außer den aus ihrer Sicht wichtigen. Nur heisst der Event nicht Jobsharingtag sondern Vatertag.
Bin überzeugt dass die Kinder das anders sehen. Und garantiert weder putzen, kochen noch waschen heranziehen würden um die Qualitäten ihres Vaters zu benennen. Was ja irgendwie tröstlich ist denn mit Verlaub, eine liebevolle Wertschätzung sieht anders aus.
Danke schön, MF! Sie geben genau meine Gedanken wieder! Unter dem Deckmäntelchen der Fürsorge für Väter wird mit dem erhobenen Zeigefinger der eigene Lebensentwurf, die eigenen Haltungen für das einzig erstrebenseerte propagiert. Dabei ist das, was einen guten Vater (natürlich auch Mutter) ganz woanders zu finden: im Privaten, im Zwischenmenschlichen, in Liebe ubd Fürsorge für die Familie – und ganz sicher nicht in irgendeiner Putzstatistik.
Gebe Ihnen beiden recht, auch ich fand diesen Artikel ein eher seltsames Dankeschön. Elternqualitäten definieren sich bestimmt nicht über putzen, waschen, kochen. Ist aber halt bei uns schon das größte Konfliktpotenzial, weils halt keiner besonders gern macht (außer dass mein Mann lieber kocht als ich). Nur geht’s dann eben nicht um Qualitäten des Vaters bzw Mutter, sondern ums Aufteilen einer in unserem Fall nicht sehr befriedigenden, aber strengen Arbeit.
Danke, Carolina, emx. Ja ich frage mich schon etwas ob es im Leben der Leute nichts anderes mehr gibt. Und ob man genau das Thema, das man sonst schon 364 Tage im Jahr hämmert, am Vatertag (dessen Existenzberechtigung hier ja teilweise bestritten wird) einfach nochmals bearbeiten muss. Verhindert dieser Röhrenblick nicht auch den Sinn fürs Gesamtbild, den Blick fürs wesentliche im Leben? Traurig irgendwie, finde ich.
Die ständigen Forderungen an die Männer werden genau 1 Resultat haben: immer weniger Männer wollen Kindern haben! Es ist eben auch eine biologische Realität (Gender greift hier nicht), dass vor allem Frauen sehr oft um jeden Preis Kinder wollen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn Frau dann unbedingt Kinder will und noch von ihrem Mann (der auch ohne Kinder leben könnte) erwartet, dass er auf Karriere verzichtet, während seine Frau Karriere macht, fällt die Entscheidung für die Männer eindeutig aus. Frauen können heute dank Frauenförderung in Teilzeit Karriere machen, Männer nicht.
Ich habe wirklich noch nie! eine Frau getroffen, die mit einem Teilzeitpensum Karriere macht. Karriere bedeutet nämlich Hundertzwanzig Prozent zu arbeiten und dies schliesst sich mit Teilzeit aus. Ich wäre schon sehr dankbar, wenn man (dank Frauenförderung) einen verantwortungsvollen Job in Teilzeit bekommt, aber auch das scheint recht schwierig.
Und die Kinderbetreuung mal ausgenommen, wäre es nicht fair zu erwarten, dass sich der Mann mind. 50% im Haushalt beteiligt, denn eine Wohnung möchte er ja wahrscheinlich auch um jeden Preis haben, oder?
@Martina:Dass sich der Mann im Haushalt beteiligt,ist doch heute bereits selbstverständlich.Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme,bin ich meiner Frau voll behilflich.Sie nennt mich deshalb auch liebevoll: wall-e 🙂 Ich bin sogar viel ordentlicher als sie und deshalb räume ich auch gleich selbst auf (verschiedene Ansprüche und so…).Falls Sie es mir nicht glauben,dass Frauen in Teilzeit Karriere machen können und Männer nicht (ist politisch korrekt/Zeitgeist), dann lesen Sie doch mal die gängigen Frauenförderungsseiten durch, z.B. jobsharing/ topsharing… den Rest macht dann die Quote
@Martina: Das mit den 50% stimmt. Allerdings muss dann zuerst einmal gemeinsam bestimmt werden, was wirklich zu tun ist. Und vermutlich würde dann umgehend 40 der 50% ausgelagert, was in der Regel billiger ist.
@ Hans Hintermeier: Gratuliere, dann scheinen Sie der Glückstreffen zu sein. In meinem Umfeld sieht das bezüglich Hausarbeit leider etwas anders aus. Und das liegt nicht nur an den unterschiedlichen Ansprüchen.
Bezüglich Karriere: Jobsharing/topsharing, alles schöne Schlagworte, die ich aus Erfahrung gut kenne! Aber eine mittlere Kaderstelle ist keine Karriere! Das ist einfach ein guter Job und das bekommt man auch nur, wenn man das Pensum reduziert hat. In eine solche Stelle mit Teilzeit einzusteigen ist einfach nicht Realität. Da nützen alle schönen Worte nix! Willkommen in meiner Welt.
@Martina: Wenn Männer im Schnitt (also die Vollzeitarbeitenden eingerechnet) 28 Stunden Hausarbeit leisten finde ich das schon extrem viel. Natürlich kann man diskutieren wie Haus- und Familienarbeit berechnet wird. Ich glaube nicht dass wir 2*28=56 Stunden echte Arbeit (Kochen, Putzen, Organisieren, aktive Kindererziehung) investieren in unserem Haushalt (ist halt aber nicht immer top sauber).
Und wenn mittleres Kader keine Karriere ist – wie kann man dann für alle inkl. Teilzeitler ein Anrecht auf Karriere fordern? Geht doch gar nicht auf…
@Malena: Die 2X28 Stunden sind auch mir ein Rätsel. Ich denke, da muss man diese Studie mal genauer anschauen um zu sehen, was da alles mit eingerechnet wird.
Und bezüglich Karriere scheint es wirklich eine Definitionsfrage. Karriere wird allg. als „Schritt nach oben/vorn“ bezeichnet. Und Sie haben recht, es können nicht alle Karriere machen, das verlangt aber auch niemand. Wie gesagt, mir würde ein anspruchsvoller Job mit einem Teilzeitpensum genügen.
Zitat:“Viele von euch definieren sich immer noch in erster Linie über den Job.“ Ich habe mich früher nicht über den Job identifiziert, aber seit die Feministinnen immer von Karriere sprechen wurde für mich der Beruf/Prestige immer wichtiger, weil es ein gesellschaftlicher Trend ist. Die Frauen definieren sich ja heute auch primär über den Job, Erwerbsarbeit/Karriere. Karriere ist das höchte Gut geworden in unserer Gesellschaft und nun sollen die Männer darauf verzichten??! Es passt halt nicht zusammen: den Männern sagt man immer: Karriere ist nicht wichtig und den Frauen genau das Gegenteil?!?
warum wir uns immer über etwas definieren müssen?
und das Wort mamitag und das Wort papitag ertrage ich fast nicht.
und wenn Eltern sagen, sie hüten ihre Kinder, finde ich das auch irritierend.
Was passt denn besser als hüten? Denn nichts anderes macht man doch in einem wesentlichen Teil der Zeit.
ich hüte fremde Kinder und suche eine Hüeti für die meinigen. ich bin mit meinen Kindern. der Normalfall ist, dass Kindern mit ihren Eltern sind. wir haben ja auch gewählt, Kinder zu haben.
@Simone: Und wenn Sie bei Ihren Kindern sind. Was für eine Funktion haben Sie denn, ausser einfach dazusein? Und warum können Sie dann nicht mal eine Stunde weg, z.B. für den Einkauf? Sie sind sprachlich spitzfindig und meiner Meinung nach nicht korrekt.
wenn ich Kinder hüte, also das sind fremde Kinder, bleibe ich zu Hause. meine Kinder lasse ich oft und immer öfter alleine, z b wenn ich einkaufen gehe. drum hüte ich am liebsten Nachbarskinder- die kenne ich am besten und bin somit etwas entlastet in meiner hüetifunktion.
und wenn Nachbarskinder hier spielen, also einfach plötzlich dastehen, dann hüte ich sie nicht. hüten ist ein Auftrag, ob bezahlt oder nicht.
@Simone: Ich halte das für eine eigenwillige Definition. Aber darüber kann man ja dann schlecht diskutieren. Lassen wir es.
„Und jetzt macht mal vorwärts!“ Würden die Väter wohl, wenn sie unbedingt wollten. Andererseits: Wenn Frauen die Rollen kehren oder jede Aufgabe teilen wollten, könnten sie mit einem grösseren Arbeitspensum und entsprechendem Beitrag ans Familieneinkommen schon einmal die Basis schaffen, dass das überhaupt zur Diskussion stehen würde.
Ich gebe Ihnen für einmal vollumfänglich recht, SP. Früher hätte ich ähnlich argumentiert wie die Autorin. Heute sehe ich, dass die meisten Paare es sich genau so einrichten, wie sie es haben wollen. ‚Umerziehungsaufrufe‘ sind deshalb verfehlt, entscheidend ist lediglich, einigermassen faire Bedingungen für alle Berdarfslagen zu schaffen. Also genügend bezahlbare Betreuungsangebote, flexible Arbeitszeiten wo möglich etc. Ist das gegeben, liegt alles andere an den Individuen selbst. Und auf diesem Weg sind wir teils schon ziemlich weit gekommen.
So einfach, wie Du es erklärst, mila, ist es nicht. Die Paare richten es sich oft nicht bewusst irgendwie ein, wie es passt, sondern, wie es traditionell ist. Innovative Lösungen werden nicht probiert, aus Angst davor, dass man einen oder zwei Schuh‘ voll herauszieht.
Sicher ist es so einfach – entweder übernimmt man (gemeinsame) Verantwortung für die eigene Lebensplanung, oder man tut es so, wie alle anderen es machen. Mit den entsprechenden Konsequenzen.
mila, das ist NICHT einfach. Verdammt nochmal, tu nicht so.
interessant finde ich, dass sich bei einer Trennung vieles ändert: Frauen sind gezwungen, die Männer machen zu lassen und Männer müssen und in manchen fällen dürfen übernehmen.
ich kenne einige Kinder, die nach einer Trennung plötzlich viel mehr Vater haben.
und viele Frauen, die plötzlich ganze Wochenenden voll entlastet sind..
wieso kriegen wir das nicht ohne Trennung hin?
Weil Eltern einander auch brauchen. Nicht immer nur der Vater oder die Mutter mit den Kindern.
>>> Die Institution heist: FAMILIE
Ich finde die gemeinsame Zeit wichtig (auch ist sie manchmal kurzer).
Gute Frage: Ich glaube ein Grund ist, dass man während der Beziehung einen grossen Teil der Freizeit/Ferien als Familienzeit plant. Das gefällt den Kindern, das vermissen sie auch bei einer Trennung. Nach der Trennung wird die Freizeit getrennt verbracht – auf der einen Seite ist das dann eine intensivere Vater-Kind bzw. Mutter-Kind Zeit (während vorher die Paarebene immer auch Raum einnahm), auf der anderen Seite Freiheit und Entspannung. Kann man sicher auch schon während der Beziehung machen. Die Woche hat einfach nur 7 Tage – mehr Freiheit oder Kinderzeit bedeutet weniger Familienzeit.
@Simone: Ich kenne mich da weniger aus, aber was ich mitbekomme geht eher in eine andere Richtung. Natürlich sind die Mütter dann jedes zweite Wochenende voll entlastet. Aber wer will das schon in einer intakten Beziehung? Ansonsten haben die Kinder vielfach viel weniger vom Vater, weil sie den im Alltag gar nicht erleben.
@christian g: Eltern brauchen einander, genau. manchmal brauche ich auch zeit, freie zeit, mit mir, mit meinen Freundinnen. gerne auch mal mehr als nur einen Tag.
und gerne auch mal paarzeit- weil ich meinen Mann gerne auch in der nicht-Vater-Rolle geniessen möchte.
ich glaube, dass es wichtig ist, seine Bedürfnisse klar zu äussern. wenn verschiedene Bedürfnisse aufeinanderprallen, ist das unter umständen anstrengend und ob da immer die kraft und zeit bleibt, das sorgfältig zu händeln?
@sportpapi:
auch in intakten Familien gibt es Kinder, die ihren Vater wenig erleben im Alltag.
Alltag ist nicht nur gemeinsames Nachtessen und pischi anziehen und ev gschichtli erzählen. Alltag findet am Tag statt. und ich kenne auch Väter, die sich am Wochenende entziehen- die Mutter hat mehr Übung und es geht schneller und einfacher. und wenn das Kind grad eine Mamiphase hat sowieso.
Ich kenne auch Familien, da muss der Vater am Abend und am Wochendende richten, was die Mutter am Tag nicht mehr schafft. Es gibt alles.
Warum nicht einfach mal zufrieden und glücklich sein mit der Situation? Ja, viele Väter möchten nicht unbedingt ihr Arbeitspensum substanziell zurückfahren. Es ist ihnen wichtig, dass sie im Wesentlichen die Familie ernähren können. Im VAKI-Turnen sehe ich aber auch, mit wie viel Herzblut sie sich daneben um ihre Kinder kümmern.
Ja, viele Mütter wollen gar nicht die Kinder abgeben, um irgendwo einen Erwerbsjob zu machen. Wenn, dann sicher nicht über 50%. Und das nicht nur aus schlechtem Gewissen. Warum also soll man um jeden Preis anderes erzwingen? Wer kann, darf ja.
Richtig finde ich auch. Wir Eltern, wir machen das nämlich schon richtig. Und richtig ist für jede Familie anders.
so, wie es für jede Familie passt.
Bei uns passt es einfach, dass ich 100% Erwerbsarbeite und meine Frau Vollzeitmami ist (wer mal im Detailhandel gearbeitet hat, kann es nachvollziehen).
Es passt für uns. Bei anderen Familien ist es anders. Lasst uns doch die Freiheit!
Und ich und meine Frau habe das Gefühl, trotz manchmal 50h Pensum oder mehr ein guter Papi zu sein, der auch im Haushalt genug macht und auch dass ich genügend Zeit mit meinem Sohn verbringe.
Wenn ich mit meiner Ehefrau die Arbeitsprozente getauscht hätte, wäre deutlich weniger Geld hereingekommen und der Haushalt wäre so gemacht worden, wie iCH ihn halt mache, und nicht wie sie ihn macht. Damit wäre sie sicher unzufrieden gewesen. Eine Lose-Lose-Situation also.
Ich habe die Stelle dann verloren. Ja, und wir hätten dann wirklich die Prozente anders verteilen können. Wir haben uns aber ganz anders entschieden, schlechter.
„lasst das doch die Familie machen“ und blablabla.. könnt ihr mit der Mutti zu Hause gut sagen, gibt ja keinen Grund etwas zu ändern. Wir bekommen bald unser erstes Kind und hätten am liebsten eine 60% (er) / 80% (ich) Verteilung, mit zwei fremdbetreuten Tagen. Das geht aber leider nicht, da der Arbeitgeber von meinem Partner schon ein 80% Pensum für übertrieben hält, von 60% müssen wir gar nicht sprechen. Also läuft es nun auf das Umgekehrte hinaus, was finanziell schwieriger werden wird. Es ist nicht fair, dass eine Frau viel leichter ihr Pensum herabsetzen kann als ein Mann!
@Kathy: das wäre tatsächlich nicht fair. Aber hat doch sicher auch mit der Branche und dem eingeschlagenen Karriereweg zu tun, nicht nur mit dem Geschlecht, oder? In meinem Umfeld (v.a. Forschung, Verwaltung) habe ich nicht das Gefühl dass Männer bezüglich Pensumreduktion diskriminiert sind (Frauen bez. Lohn übrigens auch nicht).
Ich wollte dasselbe sagen, die Ausgangsituation ist für Männer tendenziell schwieriger, gerade bei 60%. Aber wer sagt eigentlich, dass man(n) bei derselben Firma bleiben muss? Für mich wäre ein derartiger Arbeitgeber zumindest mittelfristig ein No Go.
Ja, das hat es. Aber im Baugewerbe ist es einfach nicht üblich, dass ein Mann Teilzeit arbeitet. Da herrscht wirklich nocht Änderungsbedarf. Wenn man mit 16 Jahren eine Lehre macht, dann überlegt man nicht ob man in dieser Branche mit 30 Teilzeit arbeiten könnte. Zudem macht der Beruf meinem Partner Spass, was ja auch wichtig ist.
Und doch, es ist hauptsächlich das Geschlecht. In allen bisherigen Büros hatte es Teilzeit-Bauzeichnerinnen, -Architektinnen, sogar Baufüherinnen. Als Mann praktisch nicht machbar.
@mila
Sie schlagen also vor, mittelfristig Zeit zu investieren, damit Vater neben Arbeit und Kind ein neuer Job findet und den alten dann die alte Stelle kündet? Oder gleich künden? Das in einer Situation, die schon so sehr angespannt sind, wegen neuen Herausforderungen durch das Kind und das Geld, das auf einmal für eine normale Famile durch die Finger rinnt? Das klingt für mich komplett weltfremd. Das kann nur jemand sagen, der von einem Einverdiener Gehalt leben kann. Alle anderen Riskieren nicht zu viel und bleiben bei dem was gerade funktioniert.
@mila2
Das geht nur, wenn Mutti Vollzeit arbeiten geht, auch wenn das Geld gleich wieder für die Kinderbetreuung draufgeht. Dann kann der Vater die Stelle wechseln (Die er bei 60% eventuell bei der nächsten Entlassungsrunde gleich wieder verliert). Falls er die Stelle verliert, kann er temporär das Kind betreuen, und daneben eine neue Stelle suchen. Wenn Mutti aber lieber zuhause bleibt, funktioniert das Ganze nie. Dann ist nämlich auf einmal gar kein Geld mehr da. Man ist von der Sozialhilfe abhängig. Und genau darum sollen ja alle Frauen arbeiten. Damit das Sozialnetz nicht gebraucht wird…
Wieso kann man die Organisation der Familie nicht einfach den Familien überlassen? Wieso muss man (bzw. frau) immer überall dreinreden? Es gibt Teilzeit- und Hausmänner. Es gibt aber auch viele Frauen, die WOLLEN lieber für die Kinder schauen und zu Hause bleiben als die Karriereleiter hochzusteigen. Die Emanzipation hat der Gesellschaft ermöglicht, dass die Frauen selber über sich bestimmen können. Wenn sie sich aber in den Augen gewisser Frauenrechtlerinnen „falsch“ entscheiden, dann ist es auch wieder nicht gut.
:-))
Naja, eigentlich sollten die Leute sich viel weniger um die Ansichten der anderen kümmern, dafür mehr um ihr Wohlbefinden. Das gilt für Frauen, Männer und Transsexuelle.