Die ausgebrannten Kinder

A boy is carried at the Los Angeles County Fair in Pomona

Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Einschlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen: Immer mehr Kinder leiden an Burn-out-Symptomen. Foto: Keystone

Erst litten bloss die umtriebigsten Manager an Burn-out, danach immer häufiger auch normale Mitarbeiter. Und nun soll die Krankheit sogar Kinder befallen. «Burnout-Kids. Wie das Prinzip Leistung unsere Kinder überfordert», so der Titel des neuen Buches von Michael Schulte-Markwort, einem Hamburger Kinder- und Jugendpsychiater. Seit fünf Jahren begegnen Schulte-Markwort laut eigenen Aussagen immer häufiger Kinder mit Symptomen wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Einschlafstörungen oder Kopf- und Bauchschmerzen. «Erst habe ich mich innerlich gewehrt gegen das, was sich mir da aufdrängte», sagt er gegenüber der «NZZ am Sonntag», «aber dann entschloss ich mich, die Sache beim Namen zu nennen: Die Kinder leiden an Burn-out

Dass die Modebezeichnung Burn-out nun auch bei Kindern angewendet wird, davon sind andere Experten nicht begeistert, wie die «NZZ am Sonntag» aufzeigt. Kinder- und Jugendpsychiater Klaus Schmeck von der Universität Basel etwa ist der Meinung, dass es nicht ständig neue Diagnosen brauche, sondern man lieber diejenigen richtig anwenden sollte, die bereits existierten. Er selber spricht deshalb lieber von einer Depression als von Burn-out beziehungsweise von einer «mangelnden Passung zwischen den Fähigkeiten eines Kindes und den Anforderungen an es». Doch auch Schmeck bestätigt, dass Kinder aus Überforderung in einen Erschöpfungszustand fallen können. Eine Diskussion über das Problem sei deshalb wünschenswert. Denn wie eine Befragung der WHO zeigt, sind es nicht nur vereinzelte Kinder, die unter zu hohen Anforderungen leiden: Jeder dritte Schweizer Schüler erklärte der Untersuchung zufolge, Stresssymptome wie Bauchschmerzen oder Schlafstörungen zu kennen.

Ob man nun von Burn-out, Erschöpfungsdepression oder schlicht Depression spricht: Das Problem existiert. Weshalb wir Eltern genauso wie die Lehrer, ja die Gesellschaft generell darüber nachdenken sollten, ob und wie es sich lösen oder zumindest mindern liesse.

Wobei sich als Erstes zwangsläufig die Frage nach der Ursache stellt: Weshalb sind unsere Kinder so oft überfordert? Und ist das Problem tatsächlich neu, oder sind wir einfach hellhöriger als frühere Generationen, nehmen seelische Probleme stärker wahr und vor allem auch ernster?

Vermutlich ist es eine Mischung aus beidem. Erschöpfungszustände bei Schulkindern gab es auch früher schon. Wie Stefan Kupferschmid, leitender Arzt an der Berner Uniklinik, in der SRF-Radiosendung «Treffpunkt» sagt, wurde bereits im 19. Jahrhundert von ähnlichen Krankheiten berichtet. Anders als früher hört man heute jedoch tatsächlich immer häufiger von komplett überforderten Kindern. Warum? Und: Wer ist schuld?

Schauen wir uns die Schule an. Die beginnt heutzutage bereits mit vier oder fünf Jahren, mit dem Kindergarteneintritt nämlich. Zwar steht im Chindsgi das Spielerische noch im Vordergrund, doch es gibt bereits Lernziele, Elterngespräche und Beurteilungen durch die Lehrer. Solche Einschätzungen von Lehrerseite sind durchaus spannend für die Eltern, und im besten Fall bekommen die Kinder davon nicht viel mit. Dennoch bin ich überzeugt, dass manch einem Kind schon im Kindergarten bewusst wird, dass es die Rechenaufgaben oder das schwierige Puzzle weniger schnell lösen kann als seine Gspänli – und sich deshalb bereits ein erstes Mal unter Druck oder gar ungenügend fühlt. Oder dann sind da die Hochdeutsch-Lektionen. Per se keine schlechte Sache, gerade in Multikulti-Kindergärten. Doch auch sie können Kinder unter Druck setzen. Zumindest habe ich schon Kindergärtler frustriert sagen hören, dass sie «überhaupt nicht gut Deutsch können», bloss weil sie nicht jedes Wort der für sie fremden Sprache verstanden haben.

Kommen ab der ersten Klasse noch die Noten dazu, steigt der Leistungsdruck weiter. «Heute fehlt uns die Freiheit in der Bildung», sagt Stefan Kupferschmid, «Kinder können sich nirgends mehr frei entfalten, ohne sofort evaluiert zu werden.» Unsere Bildung sei immer mehr Outcome-orientiert, was gewissen Kindern enorm zusetze.

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Nicht nur ein europäisches Phänomen: Erschöpfte Kinder in Taiwan. Foto: Wally Santana (Keystone)

Man kann sich fragen, weshalb die Kinder sich denn überhaupt so stressen lassen. Warum kümmert es sie, wenn der Kollege die Aufgabe schneller löst? Wieso fühlen sie sich schlecht, wenn sie einmal etwas nicht sofort verstehen? Laut Autor Schulte-Markwort setzen sich die Kinder selber unter Druck. «Die heutigen Jugendlichen wollen gut sein, ganz ohne Antrieb von aussen. Da haben in den vergangenen Jahren unglaubliche Selbstdisziplinierungsprozesse stattgefunden.» Sie würden es schlicht nicht anders kennen: «Wer nichts leistet, hat verloren, das lernen Kinder heute von klein auf.» Und sie lernen es in der Schule genauso wie von ihren Eltern.

Schulte-Markwort rät Müttern und Vätern deshalb, im eigenen Leben Anpassungen vorzunehmen. Nicht mehr dauergestresst durch die Gegend zu hetzen, sondern auch mal Erholungspausen einzulegen. Nur so könne man dem eigenen Kind glaubwürdig Entspannung verordnen. Und Stefan Kupferschmid empfiehlt, sich selber immer wieder zu hinterfragen: Habe ich womöglich Leistungsansprüche, die überhaupt nicht zu meinem Kind passen? Spüre ich überhaupt noch, wie es meinem Kind angesichts all dieser Anforderungen geht?

Auch Schulte-Markwort geht in eine ähnliche Richtung, wenn er uns alle auffordert, uns wieder bewusst zu machen, wie Glück entsteht. Und unseren Kindern aufzuzeigen, dass eine glückliche Zukunft nicht zwingend an beruflichen Erfolg geknüpft, sondern sehr individuell geprägt ist. Auf die schulische Laufbahn übertragen heisst das etwa, dass man sich als Eltern fragen sollte, warum der Sohn nicht Gärtner werden darf, wenn er es doch will? Muss es unbedingt ein Botanik-Studium sein, nur weil das angeblich ein besseres Leben verspricht? In jedem stecke eine bestimmte Entwicklung, und wir Eltern müssten sie mittragen und passende Wege aufzeigen. «Wir müssen aber auch offen dafür sein, dass ein Kind eine für uns unerwartete Abzweigung braucht.»

199 Kommentare zu «Die ausgebrannten Kinder»

  • Tom Meier sagt:

    Aus meiner Sicht liegt das Problem oftmals schlicht und einfach an den übertriebenen Erwartungen der Eltern. Viele Eltern haben geradezu utopische Vorstellungen, wie intelligent ihr Kind angeblich sei. Aber mal ganz ehrlich: Wenn Vater und Mutter beide einen Sek-Abschluss mit anschliessender Lehre haben, warum sollte das Kind dann das Gymnasium schaffen? Warum sollte es cleverer sein als die Eltern? Die Gene geben das gar nicht her!

  • Helga sagt:

    gebt den Kindern erst einmal ein richtiges zu Hause, mit einer festen Bezugsperson… Zeit zum Spielen, Zeit zum Reden, Zeit zum Kuscheln, Zeit zum Kind sein… nicht burn out … lLieblosigkeit, Vernachlässigung der Gefühle und Fehlen der Grundbedürfnisse nach Geborgenheit und Sicherheit… das macht die Kinder krank

  • Alex Werker sagt:

    Einerseits sind die beschriebenen Symptome klassische Nebenwirkungen von Ritalinbehandlungen. Im Weiteren geht die Schere hinsichtlich Sprachkompetenz, welche die Basis für den Erwerb sämtlicher schulischer Fähigkeiten ist, in öffentlichen Schulen derart weit auseinander, dass Kinder grundsätzlich nicht angemessen unterrichtet werden können. Entweder sind betreffende Kinder hoffnungslos über- oder aber unterfordert, mit verheerenden Folgen hinsichtlich ihrer Motivation.

  • kuhnhäuser sagt:

    Ich bin der Meinung, man sollte die schulischen Leistungen der Schüler nicht überbewerten. Zu meiner Schulzeit war Rechtschreiben, also Deutsch, mein schlechtestes Schulfach. So 30-40 Fehler in einem Diktat, war keine Seltenheit. Ich hatte absolut keinerlei Interesse am Schreiben. Das hat sich jedoch geändert. Mit 20-25 Jahren fand ich Gefallen an Lieder, bzw. Liedertexte zu schreiben, heute sitze ich täglich mehrere Stunden hier am PC und schreibe den halben Tag und das meistens fehlerfrei. Die Kinder sollten Zeit haben Kind zu sein, dabei entwickeln, entdecken sie ihre Interessen von selbst.

  • Xaquaira sagt:

    „Psychologen wissen Dinge, die der Alltagsverstand nicht weiss.“ – Gesunder Menschenverstand ist entscheidend und ob man den hat, liegt nicht am Beruf. Ich halte solche Artikel für kontraproduktiv, weil die Kinder nicht überfordert sind, ganz im Gegenteil, meiner Meinung nach sind sie heute unterfordert und neigen deshalb zu launischem und depressivem Verhalten. Genauso wie mangelnde Erziehung heute allzuoft gleich als ADS eingestuft wird. Die Schule war für Kinder vor über 50 Jahren weitaus anstrengender als heute, da hatte der Lehrer noch einen Rohrstock und die Schüler wirklich Angst…

  • Lucie Benjamin sagt:

    Warum ist denn intelligent oder weniger intelligent zu sein so zentral und wichtig? Vielleicht ist es ja schon so, dass man das Leben reicher empfindet wenn man „intelligenter“ ist, aber es kann auch bedeuten, dass man einen „sensory overflow“ hat und manchmal zuviel empfindet, was eine Belastung sein kann.

  • tststs sagt:

    Ich glaube, das eigentliche Problem hier nennt sich Pathologisierung! Natürlich sind Kinder überfordert, natürlich sind sie oft todtraurig. Dies gehört, wie auch all die guten Seiten, zur Natur der Sache (Kindheit). Jeder Tag bringt Neues mit sich und vieles davon ist schwierig in das bereits Bekannte einzuordnen, aber das ist nun mal „aufwachsen“.
    Ausserdem bringen Kinder die Eigenschaft mit, im Hier und Jetzt zu Leben; die Trauer und Frustration kann dann genauso inbrünstig ausfallen wie unbändige Freude.
    Aber das gehört doch dazu! Warum wird dieser Umstand zum Problem hochstilisiert?

    • tststs sagt:

      Meine Güte, was habe ich in meiner Kindheit geweint… weil ich Streit mit anderen Kindern hatte, weil ich beim Wettrennen keine Medaille gewonnen habe, weil mein Mami das gemeinste der Welt ist… 🙂

    • Stranger sagt:

      Fachleute untersuchen es genau. Trauer ist keine Depression, Depression ist viel mehr als einfach tiefe Trauer. Das ist nicht einfach so Wischiwaschi, das kann genau diagnostiziert werden. Hier ist etwa wichtig, wie lange das andauert und wie es sich im Alltag auswirkt. Du bist keine Psychologin, das macht an sich nichts, aber glaub mir: Psychologe ist ein richtiger Beruf, Psychologen wissen Dinge, die der Alltagsverstand nicht weiss.

  • Hansueli Stettlr sagt:

    Die beschriebenen burn-out Symptome sind die klassischen, auch für Erwachsene. Kinder haben den selben Lebensraum wie ihre Eltern und dort sind unterdessen fast in jeder Wohnung wlan-Systeme und Schnurlostelefone zu finden. Abgesehen von den Handys, die heute bereits Kindergärtner rumtragen. Und kein Wunder, auch in Schulen und Kindergärten gibts nun diese wlan, nicht mal solche mit Abstellknopf. Wen erstaunt noch wirkli:
    Burnout ist stark korreliert mit funkstrahlenverseuchten Lebensräumen. Die Kompetenz-Initiative, ein Zusammenschluss von unabhängigen Forschern, hat dies längst dargelegt.

  • Mario Theus sagt:

    Die Eltern sind grösstenteils selbst Schuld an dieser Entwicklung. Nur würden sie das nie im Leben offen zugeben! Wenn das eigene Kind nicht dieselben oder sogar schlechtere Fähigkeiten hat, wie das Nachbarskind, dann kommt eine Enttäuschung auf, die in eine Verbitterung endet. Kein Wunder kann sich das Kind nicht frei entwickeln, wenn es bereits zu Hause nicht die nötige Unterstützung erhält bzw. die Erwartungshaltung dermassen gross ist, dass ein Scheitern vorprogrammiert ist.

  • Also ich kenne, glaube ich kein eintiges solches Kind. Weder in meiner „Familie“ noch in meinem Freundeskreis. Allerdings sind viele dieser Kinder in einer Privatschule. Sie werden dort anscheinend richtig gefördert und haben gutes Lehrpersonal. Die meisten haben ebenso viele ausserschulische Tätigkeiten, denen sie mit Freude nachgehen. Die Schule ist übrigens zweisprachig und viele der Familien sorechen zu Hause noch eine Dritt, oder Viertsprache. Ich denke eher, die meisten Kinder in den Öffentlichen Schulen sind unterfordert. Das könnte sehr wohl träge und depressiv machen und vieles mehr!

  • Hans Koller sagt:

    Unsere 15Monate alte Tochter leidet am Burn-Out-Syndrom, wir haben deshalb bei der IV einen Antrag auf IV-Rente gestellt. Ich glaube es ist ihr einfach zuviel den ganzen Tag zu spielen, da muss man ja krank werden, ich habe das Gefühl sie lacht zu viel. Als wir die IV-Anmeldung ausgefüllt haben, da haben wir auch festgestellt das unsere Tochter die Pflegestufe 3 hat, also ne krasse Behinderung. Sie kann sich nicht alleine Anziehen, macht in die Hosen, kann nicht alleine Gehen, geschweige den alleine Essen, sie kann auch keine Formulare selber ausfüllen wie Steuerklärungen.

  • martina müller sagt:

    erstens: das outscoucren der erziehung ist nur in absoluten ausnahmefälle sinnvoll. würden sich wieder vermehrt zumindest ein Elternteil 100%, sieben Tage die Woche, um seinen Nachwuchs kümmern, hätten die Kindern auch wieder einen Ausgleich und könnten so Kraft schöpfen für die Herausforderungen des Lebens.

    zweitens: man macht den kindern kein gefallen, wenn man sie vor allem „schrecklichen“; „bösen“, „vergleichendem“ und „wertendem“ schützt. Dann hat man später Kinder, die sich nie entnabelt haben und nicht selbständig leben wollen/können.

  • Michael sagt:

    Und dann kommt ja noch das Mobbing von Mitschülern! Denkt jemand bitte auch an das Mobbing?!

  • Katharina sagt:

    Uniform drüber ziehen, stimmungsaktives Manna verabreichen und Neusprech doodeln und gut ist.

    Die Kids werden auch daraus auszubrechen lernen. Schulrefrom Version 99 wird auch daran nichts ändern, Nämlich dass sie anders herauskommen als wir wünschen und planen. Aber meistens werden sie uns eines Tages trotz allem sagen: Weisst Du, Mama und Papa, sooo ganz unrecht hattet Ihr ja doic nicht. Ich liebe Euch. Zumindest hoffe ich das.

  • Rahel Storz sagt:

    Schafft die Schule ab. Die meisten Kinder lernen sowieso nichts Gescheites in der Schule, ein Drittel kan nach Schulabschluss mit 16 nicht mal einen Zeitungsartikel aus der Politik lesen und verstehen.

    • Michael sagt:

      Das konnten wir alle nicht. Weil es in dem Alter nicht Allgemeinwissen ist und Politik erst in der Lehre oder Gymi vertieft angeschaut wird.

  • Rahel Storz sagt:

    Das Leben ist hart. Es tut nur gut, wenn Kinder das früh lernen, dann sind sie auch nicht so verweichlicht wie die heutigen Jugendlichen, die kein Rückgrat mehr haben und den Bättel sofort hinschmeissen, wenn etwas nicht klappt. Dort liegt nämlich auch das Problem. Viele arbeitende Eltern lassen ihren Kindern zuviel durchgehen, weil die armen Kinder ja 2 Tage pro Woche in der Kita sind. Dann dürfen sie dafür in den restlichen 5 Tagen zuhause die Sau rauslassen. Sehe das in meinem eigenen Umfeld. Und wenn dann der Lehrer mal geschimpft hat gibt’s ein Geheul – und das mit 15!

  • diva sagt:

    nirgends mehr «zu hause sein». in der krippe nicht, zu hause nicht, im hort nicht. nur weil kinder nicht klagen oder immer fröhlich scheinen, heisst das nicht, dass sie es sind. es wäre an der zeit, wenn die mütter schon behaupten, dass sie ihre kinder lieben, auch für ihre kinder DA sind und nicht irgend einer fiktiven «karriere nachrennen. (alleinerziehende ausgeschlossen)

  • diva sagt:

    ich wäre als kind auch traurig, wenn ich tag aus tag ein immer nur rumgeschoben werde, um am weekend den pausenclown für meine eltern zu machen, die sich vor der umwelt brüsten, wie toll sie alles (kind und karriere) unter einen hut bringen. es muss sich schrecklich anfühlen, am morgen aus dem schlaf gerissen zu werden, angezogen und irgendwohin gekarrt werden, wo nur 100 verlorene seelen mit der gleichen verzweiflung und traurigkeit kämpfen. am abend wird man wieder rausgerissen aus jener parallelwelt, bekommt zu essen und wird ins bett geschickt, weil mami und papi noch pflichtsex haben…

    • Stranger sagt:

      hihi sie hat brüsten gesagt…

      (Mann, bin ich ein Kindskopf)

      • Veronica sagt:

        diva – Wow bei Ihnen scheinen alle arbeitenden Mütter Rabenmütter zu sein. Es können sich nun mal nicht alle Frauen leisten zu Hause zu bleiben auch wenn sie dies noch so gerne möchten, die Rechnungen wollen bezahlt werden. Ich würde jetzt mal einfach schätzen das über 50% der arbeitenden Frauen sehr gerne zu Hause bei den Kindern bleiben würden, zumindest bis diese in die Schule gehen. Aber heute reicht ein Einkommen einfach nicht mehr auch wenn man nicht im Luxus lebt. Und nicht alle Kinder gehen ungern in die KITA/Hort etc.

  • alam sagt:

    Wenn nur schon mal die Hausaufgaben abgeschafft würden, könnten die Kinder-Burnouts auf die Hälfte gesenkt werden. Ist doch bei den Erwachsenen genauso, dass die am meisten Burnout-gefährdet sind, die die Arbeit mit nach Hause nehmen.

    • Stranger sagt:

      So einfach ist es nicht. Hausaufgaben haben in vielen Untersuchungen sehr wohl positive Wirkungen gezeigt. Ausserdem gibt es ja irgendwann eh Hausaufgaben, in der Berufsschule, dem Gymi und an der Uni kommen die schon. Und auf Prüfungen lernt man ja auch zuhaus, zumeist.

  • Why? sagt:

    Dieser Artikel bietet einen sehr schönen Überblick über Clichés und Halbwahrheiten. Insbesondere drückt er aus, was viele Schweizer immer schon wussten: Man darf Kindern nicht zu früh etwas beibringen, es könnte ihnen der Kopf explodieren…

  • Hans Weder sagt:

    Die Ausgangslage ist klar: Wer im Job mit dem Druck nicht klar kommt, ist vielleicht im falschen Job und sollte diesen besser wechseln. Nicht alle Menschen verfügen über dasselbe Nervenkostüm – auch das sehr naheliegend. Kinder können ihr Umfeld aber nicht so einfach aus freien Stücken wechseln – sie sind vollständig abhängig. Die Helikopter-Eltern-Epidemie erzeugt permanent Druck, und dies schon von frühestem Alter an. Ist es nicht einleuchtend, dass Kinder einfach „folgen“ sollten – so ganz ohne Diskussion? Ganz ohne Manipulation wohlwollender Mütter, ohne das ganze PeerPressure-Gehabe?

    • Hans Weder sagt:

      Ich sage ganz klar: Wer seine Überforderung (Burnout) zuhause demonstriert und gleichzeitig zulässt, dass Wettbewerb die Erziehung beeinflusst, der trägt Schuld an der Überforderung seiner Kinder. Man überlege – nur kurz, aber dafür gründlich: Wenn schon die betroffenen Erwachsenen mit dem Druck nicht umgehen können, wie um Himmelswillen kann man ernsthaft erwarten, dass die Kleinen damit „gedeihen“ sollen?

  • Grohe sagt:

    Gejammer und Schuld? Erst vor ein paar Tagen las ich im Mamablog „Was Eltern fehlt, ist Humor“ von Monika Zech. Kinder heute sind nicht bloss von den Anforderungen der Schule überfordert sondern vorallem von ihren Eltern, die we Gehetzte durchs Leben marschieren, in dem möglichst auch alles perfekt laufen soll. Da muss alles toll miteinander funktionieren wie Job, Ehe und Familie, Freizeit, Freunde etc. Und Kinder müssen sich da problemlos „hineinfügen“. Durchorganisiert bis ins kleinste Detail. Aber müssen Kinder zwangsläufig dieses Ideal der Eltern mitmachen müssen.?????

  • Adrian Wehrli sagt:

    Waldsterben, Burn-out Kids und Fukushima, die Spezie Mensch ist am Ende! Lasst uns wenigstens noch genüsslich im Elend suhlen …

    • Widerspenstige sagt:

      Aber, aber Adrian……! Steigt Ihnen die Aussentemperatur bereits in den Kopf oder leiden Sie gar am Vollmondsyndrom? (ähm, ich könnte es nachvollziehen immerhin…hihi). Dann sind Sie hier genau falschrichtig im MB – dem meistbesuchten und wild durcheinander kommentierten Therapieraum der Deutschschweiz für wohlstandsgeschädigte jeglicher Couleur. Nein, ich habe (noch) keinen Hitzschlag vom Gelesenen….

      (Sie scheinen sich hier ebenso wohl zu fühlen wie die Stammbloggenden – was das wohl über Sie aussagt?) 😀

      • Katharina sagt:

        … dass das hier auf das Niveau des stammblgs herabgesunken ist?

      • Widerspenstige sagt:

        Kat, Du hast Dich halt ziemlich zurück gezogen hier und das spürt man. Die Vielfalt tiefergehender Gedanken zu den jeweiligen Themen sollte erhalten bleiben und jede/r trägt zu dieser Einzigartigkeit hier bei, auch wenn der harte Kern sich mehr oder weniger in Luft aufzulösen beginnt. Ich lese gerne was Du jeweils schreibst.

        Stranger, Du machst das gut als Platzwart!

      • Stranger sagt:

        Danke, Widerspenstige. Ich finde Meinungsvielfalt ebenfalls etwas sehr Wertvolles. Und ich vermisse es auch, wenn Kat so selten gegen den Mainstream bürstet, intelligent notabene. Ich selbst bin halt im Moment eher existenziell drauf, was ich sage ist tendenziell entweder ja oder nein, ich bin nicht mehr so wischiwaschi unterwegs.

    • Katharina sagt:

      Genniessen Sie Wildlachs aus dem Nordpazifik….

      • Adrian Wehrli sagt:

        Ja der Wildlachs aus dem Nordpazifik ist tatsächlich Hammer. Ich habs beileibe veruscht eine Strahlenerkrankung hinzukriegen, bin aber leider viel vorher and an einer Quecksilbervergiftung (Methylquecksilber) nahezu verendet. Das Quecksilber kam übrigens aus Ihrem Bildschirm …

    • Stranger sagt:

      Gefällt mir, Deine Beschreibung, Widerspenstige, des Mamablogs.

  • Joelle sagt:

    Wie sollen die Kinder Entspanntheit und Freizeit erleben, wenn sie dabei im Hort, Krippe oder bei der Nanny sitzen. Mit der Mutter/dem Vater wäre dies doch viel schöner. Die sind aber genau so ehrzeigiz (ironischerweise meist in mittelmässigen Jobs und nicht im Kader – von wegen Karriere). Gehen jeden Morgen früh aus dem Haus und liefern dafür die Kinder in einem Hütedienst ab. Abends holen Sie sie nach der Arbeit kochen, putzen, waschen und lernen mit den Kindern. Fertig! Wo ist da der Spass, die Zeit, die Langeweile, die Entspanntheit? Meist niergends. Es soll hier mal nicht ums Geld gehen!

    • Horst Auer sagt:

      Spass Spass, das Leben ist halt nicht immer spassig, Joel. Die Kinder lernen den Ernst des Lebens nie, wenn sie den Namen tanzen können. Solange ein Lohn in einer Familie nicht mehr ausreicht zum Leben, da müssen halt beide Elternteile ran. Es hilft alles nichts. Die Miete, das Essen, die Versicherungen, die Steuern usw. das kommt nicht vom Weihnachtsmann, sondern vom Arbeiten.

    • diva sagt:

      liebe joelle, sie schreiben mir aus der seele. vielen dank. genau DAS IST DAS problem. die abwesenden eltern, die mit allem möglichen sch… beschäftigt sind und ihre kinder diesem goldenen kalb, um das sie tanzen, opfern. die karrieregeilsten findet man genau in den sinnlosesten jobs und branchen und allem voran sind es die frauen. diese «karriere» die da so wichtig erscheint, ist so lächerlich und so nichts im gegensatz zu dem was echte herzlichkeit und präsenz bei den kindern ausmacht.

  • Nadine Zimmermann sagt:

    Leider ist es so, dass finanzielle Freiheit = Entscheidungsfreiheit = das Glück frei zu sein. Also ich muss sagen, mir wäre es nicht genug eine normale Ausbildung (Lehre) in der Tasche zu haben. Ich bin dann doch froh studiert zu haben und als Rechtsanwältin mir eine grosse Wohnung, 3 gesunde Kinder, 2 Autos und mehrere Urlaube mir leisten zu können. Grauenvoll wenn man jeden Rappen zwei Mal umdrehen muss. Deswegen: ein Studium bringt schlussendlich finanziell mehr ein. Ist einfach so. Mit einer Lehre bringe ich dann max 5000 brutto nach Hause. Ich wollte mehr und habe es mir selbst erarbeitet

    • Franz Vontobel sagt:

      Soweit ich weiss, hat z.B. M. Ospel mit einer KV-Lehre begonnen… und er verdiente max. 5000 brutto, meinen sie?

      • Nadine Zimmermann sagt:

        Das sind ja wirklich Ausnahmen, Herr Vontobel. Der normale Angestelle entwickelt normalerweise leider nicht soviel Elan und Mut so aufzusteigen. Leider…

      • Franz Vontobel sagt:

        Naja, in diesem speziellen Fall können wir wohl „Elan “ und „Mut“ auch durch „Gier“ und „Skrupellosigkeit“ ersetzen, nicht?

    • Esthi sagt:

      Liebe Frau Zimmermann
      Gesunde Kinder sind ein Geschenk, die kann man sich mit keinem Studium erarbeiten oder verdienen.

      • Nadine Zimmermann sagt:

        Richtig, ich könnte es aber auch nicht ändern wenn ich bedürftig wäre. Stimmts?? Ich bin einfach froh, dass es mir richtig gut geht – auf der ganzen Linie. Das ist ja wohl kein Verbrechen.

    • Stranger sagt:

      „selbst erarbeitet“. Hm. Um sich sowas „selbst erarbeiten“ zu können braucht es viele Vorbedingungen. Die wichtigsten davon sind natürlich die Herkunft (wärest Du im mongolischen Hinterland geboren worden, sähe es sicher anders aus), aber auch so Sachen wie Intelligenz und Durchhaltewillen, die beide eher angeboren sind als erworben. Nadine, Du hattest Glück. Selbst erarbeitet my ass.

      Gleiches gilt übrigens auch für mich. Ich bin zwar kein Rechtsanwalt, aber etwas Lukratives studiert habe ich auch.

      • Nadine Zimmermann sagt:

        Wenn man schon die Chance hat, hier geboren zu werden, dann sollte man auch in dem Wissen das Beste daraus machen oder liege ich falsch? Ich bin unendlich dankbar für alles was ich bin und was ich habe und dabei noch völlig gesund zu sein und es auch geniessen zu können und zu dürfen. Und ja, ich bin froh kein Geringverdiener zu sein!!

      • Stranger sagt:

        Du hast „selbst erarbeitet“ geschrieben und die zehn Runden Vorsprung, die Du qua Geburt mitgekriegt hast, elegant unterschlagen. Das finde ich genuin unredlich.

        NICHT wirklich unerhört bei Rechtsanwälten.

      • Katharina sagt:

        Die Frage bleibt, ob ‚Intelligenz‘ vererbt sei. Ein akademisch geschulter sollte eigentlich wissen, das dem nicht so ist. Nur die ganz grundsätzlichen Programme kognitiver Exploration sind abgeboren.

        Naja.

        Ob es ein erreichungswürdiges Ziel sei, 2 Autos zu besitzen, steht auf einem anderen Blatt. Ich würde viel hergeben, unsere 2 Benzinrösser ausrangieren zu können und stattdessen auf einer App ein paar Robotern zu signalisieren, dass wir von A nach B fahren wollen.

        P.S: In der Nahrungskette folgen Anwalte oft gleich nach Küchenschaben. Also Bottomfeeder.

      • Stranger sagt:

        Kat, bitte mach mir eine mail, ich muss Dir was sagen.

      • Stranger sagt:

        Kat, die Intelligenz ist nicht total vererbt, klar. Untersuchungen haben aber schon gezeigt (zumindest, wenn ich mich meiner Telepolislektüre recht entsinne), dass intelligente Menschen tendenziell auch intelligentere Kinder haben. Hier kommt natürlich die Erziehung dazu, logisch. Wenn die Eltern 10 IQ-Punkte mehr haben als die Durchschnittsdumpfbacke, haben die Kinder nicht einfach auch 10 mehr, aber mehr als 0 schon.

      • tina sagt:

        tatsache ist, dass je nachdem wo man geboren wird, auch ein IQ von 140 nicht viel nützt, wenn es darum geht, eine arbeitsstelle zu finden. das war doch strangers aussage.
        10 mehr oder weniger merkt doch kein mensch….wenn ich mir die intelligenzbestien um mich anschaue und die weniger beschenkten diesbezüglich, frage ich mich immer wieder, wozu intelligenz eigentlich gut ist. nicht so wahnsinnig kluge menschen scheinen mir viel überlebensfähiger. viel. und viel weniger selbstverliebt. fürs gymi braucht man keinen IQ über 100

      • mila sagt:

        Nun ja, tina: Sie werden es wohl nie erfahren. 🙂 Ich persönlich bin dankbar für das ‚beschenkte‘, es erleichtert mir vieles im Leben ungemein. Vielleicht, weil ich zudem noch ziemlich pragmatisch (aka ‚überlebensfähig‘) bin. Deswegen halte ich pauschale Aussagen wie die Ihren für ziemlich bedarflos.

      • mila sagt:

        …respektive: unbedarft.

      • tina sagt:

        mila, ich meinte wirklich die leute um mich herum und nicht pauschal. ich glaube, sie würden mir auch zustimmen, von wegen überlebensfähig.

      • mila sagt:

        tina, Sie kennen ein paar lebensfremde, selbstverliebte Menschen, und fragen sich aufgrunddessen allgemein, wozu höhere Intelligenz gut sein soll. Das tönt (wenigstens in meinen Ohren) doch ziemlich nach einem Pauschalschluss.

        Dazu kommt, dass sie dieses Thema immer wieder aufbringen. Da fragt man sich als Mitlesende mit der Zeit schon, wozu das Ganze dienen soll. Sie hätten es doch gar nicht nötig, sich auf diese Weise aufzuwerten, indem Sie (wiederholt) Intelligenz gegen Lebensfähigkeit ausspielen.

      • tina sagt:

        ganz so wenige sind es vielleicht nicht mila :). aber ja, du hast recht mila, es hat wirklich persönliche gründe, und wie ich finde auch gute. es nervt mich seit ich 13 bin.
        allerdings, fiel mir ein, hat mir auch schon (ungefragt) der chefpsychiater eines kjpd gesagt, überdurchschnittliche menschen seien nicht überlebensfähig und hätten alle einen dachschaden. echt, mit diesen worten. und er zählt sich garantiert auch zu den überdurchschnittlich intelligenten

      • tina sagt:

        mit mich selber aufwerten hat es allerdings ja nichts zutun. ich zähle mich weder zu den dummen noch zu den besonders klugen. das mittelfeld ist ja schliesslich recht breit, und überdurchschnittlich intelligent sind ja gerade mal 2%. meist überschätzen sich die leute, die auf der dummen masse herumptrampeln müssen. und viel zu häufig passiert es einfach so nebenbei. ein bisschen auf den „dummen“ rumtrampeln. wie hier, von wegen wie streng so ein gymi doch sei. als ob eine ganz leicht wäre

      • tina sagt:

        ….als ob eine LEHRE ganz leicht wäre….

      • Stranger sagt:

        mila, Du bist schon ein bisschen arrogant unterwegs. Intelligenz, gemessen in IQ, ist halt nicht so viel Wert, wenn das emotionale fehlt. Ob es bei Dir fehlt, boh, hab Dich ja nicht untersucht. tina hat viel von dieser emotionalen Intelligenz, und IQ-mässig ist sie gewiss kein Bottomfeeder, tutt’altro. Also etwas Respekt, bitte, mila.

      • mila sagt:

        Für jemanden, der überdurschnittlich intelligent ist, wäre eine Lehre vermutlich tatsächlich ‚leicht‘ (insbesondere inhaltlich) – wie vieles im Leben ist auch das eine Frage der relativen Betrachtung. Zwischen überdurchschnittlicher Intelligenz und Hochbegabung gibt es eine Abstufung, aber dies nur nebenbei. Viele Vertreter von Sondergruppen halten sich für etwas besseres, da bilden die ‚Intelligenten‘ leider keine Ausnahme – auch wenn dies längst nicht auf alle zutrifft. Und zu guter Letzt: einen Dachschaden haben auch so einige weniger intelligente Leute. Zumindest könnte man das meinen.

      • mila sagt:

        …was nicht umgekehrt bestätigen soll, dass alle Hochbegabten dachgeschädigt sind. Auch wenn das gerne behauptet wird.

      • tina sagt:

        jö danke stranger, aber ich komme mit mila schon klar 🙂
        mila, du meinst die theorie in einer berufslehre wäre für jemanden mit einem hohen iq leichter. aber da wäre ja noch die praxis…. und streng, als nicht leicht, sind eben auch die langen arbeitstage, dass man nicht sitzen kann den ganzen tag, dass man in der erwachsenenwelt ist und lausige 5 wochen ferien hat. darum streng.

      • Katharina sagt:

        „(ein) chefpsychiater eines kjpd (hat) gesagt, überdurchschnittliche menschen seien nicht überlebensfähig und hätten alle einen dachschaden“.

        Dass das nicht ernst genommen werden kann, sollte eigentlich klar sein. Was bedeuted überdurchschnittlich? So wie die Aussage hier steht, hiesse das, dass nur durchschnitt überlebensfähig wäre. Selbst in der eher konformistischen Schweizer Gesellschaft gibt es genügend Biografien, die das Gegenteil belegen.

        wenn ein leiter einer institution wie kjpd so etwas gesagt haben soll, dann ergeben sich nur fragen zu seiner kompetenz. Schon ‚Dachschaden‘.

      • Katharina sagt:

        Schon ‘Dachschaden‘ als Wortwahl: Jemand, der mehr anstrebt als Durchschnitt, soll psychisch fehlerhaft sein? Neusprech in reinkultur, sage ich da nur.

      • tina sagt:

        ja das dachte ich mir allerdings auch katharina

      • tina sagt:

        als durchschnittlich begabt gilt ja nach skala alles zwischen iq 85 und 115, überdurchschnittlich ist also alles über 115, als hochbegabt gelten 0,2%.
        überlebensfähig war natürlich nicht ganz so ernst. ich selber bezeichne mich trotz durchschnittlichem iq als nur überlebensfähig in der nähe einer 24stunden tankstelle ;-). aber ein beispiel: ich fragte, mich wie kann dieser französischer masterabsolvent so weit gekommen sein, wenn er als franzose in die schweiz kommt und nicht weiss, wie man an CHF kommt?! solche dinge bezeichne ich als „nicht überlebensfähig“.

      • Katharina sagt:

        Tina: IQ misst nur einige kombinatorisch-logische skills, deckt also niemals den weiten, nicht abschliessend definierten bereich von ‚Intelligenz als Begriff ab. was IQ misst, ist, was z.Z messbar ist. Mehr nicht.

        Und: der Durchschnitt einer Messgruppe ist immer 100. Die Zahl ist also variabel darin, was ’normal‘ sein soll.

        Maturanden haben über viele Jahrgänge gemessen IQ 120 verglichen mit dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung, so sie gemessen wurde.

      • Katharina sagt:

        zum CHF: jeder Schweizer Bankomat spuckt Euro aus. Ist seine Bankkarte von einer französischen Bank, spuckt der Geldwaschautomat (Bancomat) wohl automatisch die Währung aus, in der das Konto geführt ist. Zudem kann in CH mit Euros und sogar Dollar (huch!) bezahlt werden. Die nehmen alles, da pecunia non olet.

        Und: Die oft schwache Bedienerführung von Automaten ist kein Zeichen von nicht intelligenz (ausser derjenigen des human interface designers, wie das sich nennt). Soll ja sogar den CEO des ZVV erstaunt haben mit den Trämliautomaten.

      • tina sagt:

        katharina, ich war doch auch schon ausserhalb der schweiz und hatte noch nie ein problem die landeswährung zu beziehen. mit einer kundenkarte einer kantonalbank wird das wohl nicht klappen, klar. aber bevor ich irgendwo hin gehe, mache ich mich vielleicht schlau, nicht?
        und wenn ich am automaten scheitern würde (so kompliziert wie ein zugticket am automaten zu kaufen ist das ämel nie), würde ichs vielleicht mal an verkehrsknotenpunkten probieren oder mich durchgoogeln.
        ich wunderte mich einfach über die unselbständigkeit

      • tina sagt:

        ja klar, ich bin nicht der ansicht, dass ein intelligenztest der iq als ergebnis ausspuckt wirklich intelligenz misst. ganz deiner meinung

    • ka sagt:

      Das ist nun aber ein ziemlicher Schnellschuss. Auch mit einer Lehre kann man nachher noch studieren. Zum Lohn sagt das alles aber nichts aus, es gibt auch Studienrichtungen, da verdienen sie nachher nicht viel. Vielleicht hat der Bäcker mit eigener Bäckerei und10 Angestellten mehr in der Tasche. Oder unser Autohändler im Dorf, war immer der schlechteste in der Schule und verdient sich nun eine goldene Nase mit seinem Occasionshandel.

      • Stranger sagt:

        Ja gut, Autohändler, wer sowas auf seine Visitenkarte schreiben muss, ist gestraft. Dann lieber Kondombereitsteller im Puff oder so.

      • Gundel sagt:

        Aber Stranger, seien Sie nicht so intolerant. Bloss weil das für SIE die Höchststrafe wäre, muss das nicht für alle Menschen so sein. Was sollen diese Wertungen? Beurteilen Sie Menschen nach ihrem Beruf, nach ihrer Kleidung oder nach dem, was sie sind?
        Menschen, die stets andere verurteilen, sind nicht unbedingt auf dem Weg zur persönlichen Zufriedenheit. Die Lästerer schiessen sich letztlich selbst ins Bein.

      • Nadine Zimmermann sagt:

        Nach einer Lehre ist man 18 Jahre alt, warum macht man nicht gleich eine Matur und darauf folgend ein Hochschulstudium? Leider sind es die wenigsten, die nach einer Lehre noch studieren können (Finanzen) oder wollen.
        Ja, wer damit glücklich ist, soll um Gottes Willen eine Lehre machen und damit zufrieden sein. Ich wäre es nicht, weil ich mir einfach mehr vorstelle für mein Leben als von einem Lohn zum anderen eine Panikattacke zu erleiden, wenn mal das Auto eine grössere Reparatur benötigt oder eine Zahnspange für die Kinder ansteht. Ich wollte immer frei sein und bin es jetzt auch. z. Glück

      • Stranger sagt:

        Ich gebe zu, das war sehr pointiert, und auch unfair. Aber ein guter Joke war es, das müssen Sie zugeben.

      • Carolina sagt:

        Stranger teilt uns mal wieder mit, wie seine Welt gestrickt ist: Rechtsanwälte/Banker (Bankster)/Arbeitgeber = generell böse und ihm übel gesinnt. Man kann sich also vorstellen, wie er zu solchen Schnellschlüssen gelangt wie ‚Glück gehabt‘, ‚Herkunft‘ und ‚angeborene Intelligenz und Durchhaltewillen‘, ohne den geringsten Schimmer zu haben, welchen Lebenslauf die Leute hier haben.
        Mal ganz abgesehen davon, dass es mir nicht in den Kram passt, wenn eine Frau Z oben ‚einfachen‘ Angestellten mal eben so ‚Mut‘ und ‚Elan‘ abspricht – das ist auf andere Weise genau dasselbe simple Weltbild. Menschen

      • Carolina sagt:

        /2 setzen ihren ‚Elan‘ und ‚Mut‘ und ihre Fähigkeiten auf unterschiedlichste Art und Weise ein; manche sind tatsächlich benachteiligt; manche haben einfach kein Interesse auf Karriere; manche werten Freizeit höher als eine eigene Praxis. Etc. etc.
        Wenn ich mich auf meinen Klassentreffen umsehe, kann ich es kaum fassen, wieviele unterschiedliche Lebenswege, Berufe und Tätigkeiten es gibt. Ein ausgebildeter Mediziner, der jetzt antike Möbel restauriert; eine Apothekerin, die eine Art Kinderdorf in Indien leitet; ein Banker, der mit seiner Bank ein Hospiz aufgebaut hat. Das ist das Leben und

      • Stranger sagt:

        Uaaa, Carolina, hast Du wiedermal den Eimer Scheisse über mir ausgeleert statt ihn in die Toilette zu kippen. So fies.

        Was aber anständig wäre von Dir, wäre es, Dich mit meinen Argumenten auseinander zu setzen. Denn sie sind nicht einfach Schnellargumente, die direkt aus dem Bauch in die Finger fliessen, sondern es sind solche, die sich in einigen Jahrzehnten Lebenserfahrung niedergeschlagen haben, believe it or not. Mir sind Banker und Anwälte nicht übel gesinnt, zumeist sind es Leute ohne Leidenschaften, ohne grosse Meinung, Leute, welche ihre grosse Macht einsetzen, ohne grosse Werte.

      • Carolina sagt:

        /3 und nicht diese ewigen Schubladisierungen – darauf müssen wir unsere Kinder vorbereiten: auf Vielfalt und darauf, in der Welt da draussen klar zu kommen und nicht einen elterlichen Tunnelblick zu übernehmen.

      • Carolina sagt:

        ‚….zumeist sind es Leute ohne Leidenschaften, ohne grosse Meinung, Leute, welche ihre grosse Macht einsetzen, ohne grosse Werte……‘ I rest my case! In Deiner Tunnelblick-Welt möchte ich echt nicht leben – Dir entgeht unglaublich viel von denen, die Du in Deine immergleichen Böse-Schubladen einteilst.

      • Stranger sagt:

        So sehe ich sie, und das musst Du mir erlauben, Carolina, bitte. Wenn ein Banker nicht mehr als Banker arbeitet, dann… kann uns das doch etwas sagen, findest Du nicht?

        Was mir etwas sagt ist das Folgende: Der schlechteste Kantischüler, der mit der miesesten Matura, der mit dem bescheidensten Intellekt, hat heute eine eigene Vermögensverwaltung und macht Kohle ohne Ende. Und meine überaus gescheite Studienfreundin (sie war besser als wir anderen alle) arbeitet in einer relativ bescheidenen Stelle.

      • Stranger sagt:

        Nadine, viele Leute sind intellektuell einfach nicht fähig für eine Kanti! Oder sie sind zwar fähig, würden sich aber todunglücklich fühlen, jeden Tag in der Schulbank zu verbringen! Die Leute, breaking news, sind verschieden!

      • tina sagt:

        nadine, ich arbeite an der uni in der verwaltung und auf meiner stufe arbeiten auch frauen mit doktortitel. ich selber habe nicht einmal einen lehrabschluss. sie verdienen nicht besser als ich. als akademikerinnen können sie nicht arbeiten, weil dann ihre kinder zu kurz kämen.
        mit einer berufslehre stehen dir viele wege offen, via berufsmatura auch dem studium, oder sogar ohne bms, via eintrittstest in die eth. oder fachhochschule.
        viele die studiert haben, haben berufe, die sie sehr erfüllen, aber viel weniger geld einbringen als mein job zum beispiel.

      • ka sagt:

        @ Nadine: nach der Lehre ist man 19/20 Jahre alt und ich kenne nicht wenige, die sich dann gleich an die Fachhochschule einschreibe. Schon mal was von Berufsmatur gehört? Irgendwie scheinen sie keinen Bekanntenkreis zu haben, der nicht aus Unistudenten besteht. Ich meinerseits kenne viele Leute, die eine Lehre gemacht haben, nun gut verdienen und richtig glücklich sind.

    • Veronica sagt:

      Naja wenn Frau/Mann sich vorallem auf das finanzielle einschiesst. Ich finde man muss glücklich sein be dem was man macht dann können auch 5000 reichen! Ich habe auch 2 gesunde Kinder (mittlerweile erwachsen) die Wohnung war gross genug so das jeder sein eigenes Reich hatte, 2 Autos war nicht nötig und Urlaub ja Urlaub gab es auch, bei uns hiess das und heisst es noch die Familie geniessen, einfach Zeit haben für einander. Wir haben sicher nicht sooo viel Geld, es hat uns aber nie an etwas gefehlt dafür ist nicht alles selbstverständlich und wir können uns auch an kleinen Dingen freuen.

      • Franziska sagt:

        Wenn die Kinder von Frau Zimmermann das Level der Familie aus irgendwelchen Gründen nicht erreichen würden, wären das genau die Burnoutgefährdeten, von denen der Artikel spricht. Mit dem Leistungsdenken (alles selber erreicht, nie einfach Glück gehabt), viel Wert auf Materielles etc. legen – das wird für die Kinder, falls sie einen anderen Weg einschlagen wollten oder müssten, eben sehr, sehr stressig. Genau das als ehemalige Gymilehrerin erlebt mit einigen Kindern von solch supererfolgreichen Eltern. Hatte es als Arbeiterkind wenigstens in dieser Beziehung einfacher ….

      • Stranger sagt:

        Danke für den Sukkurs, Franziska.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Franziska

        😉

      • Caro sagt:

        @stranger: Ja hab ich, aber nicht deswegen;-). Ich wollte damit auch lediglich aufzeigen, wie idiotisch und weltfremd die Behauptung von Frau Zimmermann ist, dass man ohne Uni-Abschluss nur CHF 5’000 p.M. verdienen kann.

    • Caro sagt:

      Ich habe studiert, mein Mann nicht. Er verdient CHF 18’000 p. Monat; dazu Bonus und Spesen (selbstverständlich hat er sich nach der Lehre spezialisiert und weitergebildet). Ihren Kommentar, Frau Zimmermann, empfinde ich als ziemlich selbstgefällig.

  • Stranger sagt:

    Was mir in der Diskussion heute auffällt, ist, dass kaum aufs Thema Burnout und Depression eingegangen wird. Man redet vor allem über die Belastung in der Schule. Dies ist ein Fehler, IMO. Die Depression (und das Burnout) ist eine reale Sache (wer es nie erlebt oder gesehen hat, glaubt das uU nicht – was nichts an der Existenz der Krankheitsbilder ändert). Was verursacht genau ein Burnout? Wie kann es sich äussern, und wie noch, und wie noch, und wie noch, und wie noch? Was hat ein Mensch mit Burnout für Möglichkeiten (je nach Symptomen)? Wie wird er von der Gesellschaft angeschaut?

    • Stranger sagt:

      Dies sind meines Erachtens ein paar der relevanten Fragen hier. Und wer sich ihnen nicht stellt, der spricht nicht übers eigentliche Problem. Übersteigerten Elternehrgeiz und zu hohen Leistungsdruck gab es ja schon seit Jahrzehnten, Jahrhunderten.

    • Adrian Wehrli sagt:

      Burnout – was für ein schöner Anglizsimus – Z73.0 als Klassifizierung, Depression, etwas grösser Sammelbecken an neurnaler Insuffizient. So, besprochen. Jetzt können wir wieder zu den schönen Themen das Mamablogs: Das Lästern, Ausplustern, Erfahrungloses Diagnostizieren und entsprechend-wichtigtun. Ist ein stranger, aber unterhaltsamer Blog.

  • Gundel sagt:

    Ach die Jammeri wieder. Und natürlich ist die Schule schuld.
    Jeder Mensch muss fit fürs Leben werden. Früher mussten Tiere erjagt werden und Felder von Hand gepflügt werden. Das war harte Arbeit und ein Leben in Armut und Entbehrung.
    Heute geniessen wir einen unvorstellbaren Wohlstand, der nicht vom Himmel gefallen ist, sondern auf Leistung beruht. Leistung ist etwas gutes. Sie bringt uns vorwärts und gibt Zufriedenheit.
    Für seelische Ausgeglichenheit braucht es ein stabiles Zuhause, Eltern die Zeit und Weisheit für die Kinder haben – da liegt der Hund begraben.

    • Stranger sagt:

      „Leistung ist etwas gutes. Sie bringt uns vorwärts und gibt Zufriedenheit.“ – Hm. Wie wir sehen, wenn wir wollen, bringt sie uns auch Unzufriedenheit. „Für seelische Ausgeglichenheit braucht es ein stabiles Zuhause, Eltern die Zeit und Weisheit für die Kinder haben“ – Behauptung. Ein stabiles Zuhause ist sicher nützlich, aber Eltern braucht’s dazu nicht. Das können auch andere liefern.

      • tina sagt:

        und manch ein kind hat eben auch eltern, die ausgebrannt sind. oder einen elternteil. gleiche realität, auch das darf man nicht ausblenden. das ist nicht optimal, klar, aber auch nicht selten. mit deinen beiträgen von 13:29 hast du total recht.
        eine mir nahestehende person und sehr junge person packt es nun eben auch nicht. ich möchte helfen, weiss aber einfach nicht wie

      • Stranger sagt:

        Danke, tina. Ich bin eben nicht der gedankenlose weltferne Laferi, als den mich Carolina so gern hinstellt.

    • Gundel sagt:

      Unzufriedenheit gibt es immer und wird es immer geben. Wir sind Menschen. Den Weg zur persönlichen Zufriedenheit zu finden ist eine Herausforderung.
      Aber ich sah noch nie einen zufriedenen Menschen, der nichts leistet.
      Hingegen weiss jeder von uns, dass uns eine gelungene Leistung sehr zufrieden macht. Auch gut bei den Kindern zu beobachten.

      Natürlich können auch andere, als die Eltern ein stabiles zu Hause geben. Doch im Normalfall sind es ja die Eltern, die die Schule verantwortlich machen – weil sie oder ihre Kinder nicht zufrieden sind.

    • Fred Meier sagt:

      Wohlstand der hart erarbeitet wurde? In der Schweiz? Ich glaube SIe haben keine Ahnung was harte Arbeit ist. Und hierzulande haben wir den Wohlstand vor allem deshalb weil wir von der Ausbeutung armer Länder profitieren. Wir verkaufen denen Waffen, horten die Gelder ihrer Diktatoren, lassen sie dort billig schuften damit wir billige Kleider und Elektronik kaufen können, beuten dort die Resourcen aus unterstützen damit deren korruptes System und hinterlassen Krankheit und zerstörte Natur, unsere Pharma macht dort Versuche mit Natur und Menschen.

      • Adrian Wehrli sagt:

        Darf ich Ihnen die Peitsche zur Selbstgeisselung portofrei zusenden? Sie sollen weniger Greenpeace Comics lesen, eine Waldschule könnte auch helfen, wobei, da werden die Bäume emotinoal ausgebeutet …

  • Domi sagt:

    Mein Sohn geht in den Waldkindergarten, ich bin froh das dort noch kein Leistungsdruck herrscht!
    Die Kinder dürfen noch Kinder sein, da sind die Launen der Natur und die Launen der Kinder völlig natürlich. Es wird nicht schubladisiert. Jedes Kind ist richtig so wie es ist und wird so respektiert. An Elterngesprächen gehts es darum, wie fühlt sich das Kind in der Gruppe, wie verhält es sich in verschiedenen Situationen…
    Wir erleben unser Kind nach dem Kindsgi sehr ausgeglichen und entspannt, zufrieden und sorgenfrei!
    Jetzt fehl nur noch die Waldschule in Basel!

    • Simone sagt:

      ja!
      wir haben eine Waldschule und es ist großartig!

      • Stranger sagt:

        Eine Waldschule ist eine Baumschule, wo man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, oder?

      • Simone sagt:

        nein; es gibt dort viele Bäume, in der Tat.
        ich weiss grad nicht, ob Sie das ironisch meinen: das ist schule, die mehrheitlich draussen – im
        Wald – stattfindet. im Google werden Sie fündig.

      • Stranger sagt:

        Ja, ich meinte es scherzhaft. Mit Waldschulen habe ich keine Probleme. Mit Wald-orf-schulen auch nicht.

  • Hanspeter Niederer sagt:

    «Die heutigen Jugendlichen wollen gut sein, ganz ohne Antrieb von aussen.“ So ein Käse. 3 Sätze weiter unten heisst es dann: „Wer nichts leistet, hat verloren, das lernen Kinder heute von klein auf“. Super Journalismus. Man kann die chronische Leistungsüberprüfung als ein einziges grosses Misstrauensvotum den Kindern gegenüber sehen. Wer gedeiht denn in einem Klima von Misstrauen?

  • Pedro sagt:

    Der Artikel war fällig. Ev. mal fragen, was die Kinder wollen, nicht, was die Eltern für die Sprösslinge vorgezeichnet haben? Die Kinder heute sind so fremdgesteuert und haben vollgestopfte Kalender, auch an freien Schulnachmittagen. Die Pharma-Industrie wird nie eingehen…-es ist auch für viele Kinder inzwischen nur noch mit Chemie erträglich.

  • A. Koch sagt:

    Fernseh, Internet, Handy, Facebook, Whatsapp, gamen ohne Ende, Leistungsdruck in der Schule, Tagi, und wie auch schon erwaehnt ergeizigen Eltern. Das pushen zu Leistung faengt of schon sehr frueh an (Schimmen mit 3, Ballet mit 4, Instrument mit 5…). Input overload. Zudem wachsen viele Kinder immer mehr in einer cyberreality auf. Die i-Generation wird einer natuerlichen und unbefangenen Kindheit immer mehr beraubt.

    • Stranger sagt:

      Typischer Fall von Schnellschussdiagnose. Das Internet ist ein Symptom der Zeit, und wir müssen damit souverän umgehen lernen und lehren. Das Mobiltelefon und Whatsapp sind heute essenziell für die Schule. Schon 12jährige haben sog. Klassenchats, und sie profitieren davon. Und gamen, gamen ist nichts Schlechtes, finde ich.

  • Adrian Wehrli sagt:

    Die Pathologisierung der Kinder ist ja nur eine logische Folge unseres allwertdenden Gesellschaftsverstädnisses. Schlussendlich ist aber nur eine raffiniertere Variante des guten alten „früher war alles besser“ Nörgeltums, einer Krankheit der leider sehr viele Post-Vierziger verfallen, ohne es zu merken ….

    • Stranger sagt:

      Pathologisiert? Naja, Burnout und Depressionen SIND pathologisch, das schleckt keine Geiss weg. Wenn Du das nicht glaubst, dann pfff, informier Dich mal. Mit „werten“ hat das nichts zu tun, sondern mit diagnostizieren. Früher war die Realität eine andere, früher waren die Diagnosen andere.

      Besser war es früher mit Garantie nicht. Adrian, sei sorgfältig, bitte.

      • Adrian Wehrli sagt:

        Früher wars ein Zappelphilip, heute ADHS, früher ein Angsthase, heute eine „anxiety disorder“, früher eine Schlafmütze, heute ein Bournout Kind. Natürlich kann heute kein gesundes Kind mehr ohen psychologen grossen werden .. das gehört halt schon zum guten Ton. Zudem muss darf ich dann mich dann getrost auf meiner Diagnose ausruhen, ich bin dann ja entschuldigt. Sorry, vorsichtig ausruhen, wollte ich sagen …

      • Stranger sagt:

        – Ja, und früher war der Zappelphilipp etwas sehr grob Definiertes, heute weiss man genau, was ADHS ist und was nicht. Die Wissenschaft hat vieles früher Unscharfes genau beschrieben. Und das finde ich gut.

        Burnout hat mit Schlafmütze nicht viel zu tun. Ein Burnout ist ein Überlastungssyndrom.

      • Carolina sagt:

        Gebe AW vollumfänglich Recht! Pathologisiert trifft es sehr gut. Ganz simple Dinge, wie z.B. dass Buben das Stillsitzen in der Schule oft sehr viel schwerer fällt etc (die Liste ist endlos) wird heute gern mit Krankheits- bzw zumindest Auffälligkeitswert belegt. Und es gibt immer Fälle, in denen das auch berechtigt ist – aber eine ganze Kindergeneration unter ständiger Beobachtung zu haben, jeder Beobachtung dann auch sofort noch Allgemeincharakter geben zu wollen halte ich für absolut kontraproduktiv – wie AW eben sagt: früher war dann angeblich alles besser.

      • Stranger sagt:

        Carolina, beware of the Köppel syndrome. Einfach mal gegen alles sein, was ich sage.

    • Adrian Wehrli sagt:

      … Dear Stranger, Sie kommen mir Köppelig vor. Ich wollte diesen bösen Fluch nicht aussprechen, aber jetzt haben Sie den Eiersalat. Niemand ist gegen Sie, bitte nehmen Sie sich nicht so wichtig („köppelig“). Eine objektivierte Subjektivierung durch entsprechende Anamnese, e.g. Pathologisierung, macht nur statistische eine Gesellschaft kränker. Lost you there?

      • Stranger sagt:

        Ja, lost me. Mir sind Worte eigentlich nicht so wichtig, sie sollten einfach richtig sein. Wenn schon Pathologisierung… ich mag das Wort darum nicht, weil darin eine Wertung mitschwingt, tutto qua.

        Wieso sollte es ein Problem sein, dass die „Gesellschaft kränker“ wird? Wenn es ja doch anscheinend so ist, dann ist doch die Diagnose ganz richtig, oder nicht? Bevor die Wissenschaft etwas untersucht und qualifiziert und beschrieben hat, es werten zu wollen und dann die Untersuchungsresultate aufgrund dieser Wertung zu beurteilen… das ist einfach fahrlässig u unfair gegenüber d. Wissenschaft.

      • Adrian Wehrli sagt:

        „Wenn es ja doch anscheinend so ist“, sie urteilen also vor der abschliessenden Diagnose. Ob die Diagnose richtig ist, wissen wir ex post, Sie urteilen aber ex ante. Ihr intrinischer Wunsch, dass dei Gesellschaft kränker wird, lässt sich rückführen auf eine Heilsbringung in der Vergangenheit. Anyway, eine Gesellschaft ist immer genauso krank wie Ihre Ärzte. Und und geniessen Sie das Weekend, das wirkt anxiolytisch und hilft gegen Burnout, Hyperkinese und Plattfüsse.

  • Heidi K. sagt:

    Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und das färbt sich auf die Kids ab. Alle Eltern wollen ihre Kids im Gymi egal wie. Kein Wunder, dass sich Dramen ereignen. Es gehören eben nicht alle dahin. Die Eltern schaffen es nicht, ihre Kinder realistisch zu sehen und auf die Empfehlungen der Lehrer hört sowieso keiner mehr. Hauptsache Gymi. Kein Wunder also, dass die Kinder unter diesen Voraussetzungen in einen Strudel geraten. Mir tut dies unendlich leid, aber man kann die Gesellschaft nicht ändern. Da muss man bei sich selbst ansetzen und es bei den eigengen Kids einfach besser machen.

    • Pedro sagt:

      Man kann die Gesellschaft genau so versuchen zu ändern, indem man bei sich selbst ansetzt. Glaube aber kam, dass dies am Züriberg ein Thema ist.

    • Veronica sagt:

      Eltern meinen oft nur mit Gymi wird ihr Kind etwas, dabei sind viel da einfach fehl am Platz, mit den heutigen Lehren mit Berufsmatura wären viele besser bedient. Meine Tochter hatte zwar die Gymiprüfung im Sack hat dann aber doch lieber eine Lehre mit BMS gemacht und hat heute einen Master. Im Gymi wäre sie zu der Zeit todunglücklich gewesen. Die Kinder müssen ihren Weg selber finden und nicht den Ergeiz der Eltern befriedigen, mann soll sie unterstützen aber nicht in eine Richtung zwingen

    • Tami sagt:

      und auch hier, nein. Nicht ALLE Eltern wollen ihre Kinder im Gymi. Da muss sich jeder selber an der Nase nehmen. Und bitte schreiben Sie hier nicht für mich (ALLE)..

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Ich sehe das Problem nicht nur bei der Schule, sondern auch bei den oft sehr ehrgeizigen Eltern, die ihre Kinder bis zum Gehtnichtmehr frühfördern, sie von Kurs zu Kurs schicken, ihnen somit rappelvolle Agenden mit wenig Freizeit bescheren und sie mit diesem Dauerprogramm überfordern. Keine Frage: Kinder sollen in Kurse, Vereine und die Pfadi gehen dürfen, aber freiwillig, ohne Druck, Drill und Zwang, dann und solange wie sie dies selber wollen!

    • Sportpapi sagt:

      Haha. Freiwillig. Und auf keinen Fall mehr als 1-2 Termine pro Woche. Und erst, wenn die Hausaufgaben gemacht sind. Und nur, solange die Noten gut sind!

      • ka sagt:

        auf keinen Fall den Sport verbieten, weil die Noten zu schlecht sind. Der Schuss geht meist nach hinten. Meine Erfahrung: wer Sport treibt, kann sich besser konzentrieren und das hilft in der Schule doch wesentlich.

      • Stranger sagt:

        Meine Kinder haben deutlich mehr als 2 Termine/Woche. Sport ist schon mal (mindestens) einer. Dann machen sie Musik, und sie sind in zwei Orchestern. Das ergibt drei Termine pro Woche. Dann gibt’s ja den Konfunterricht. Und so weiter. Tja, und sie packen es… bislang…

  • mamivo4 sagt:

    …wir haben unsere Kinder aus der Staatsschule genommen. Dadurch haben sie nun mehr Zeit für sich und ihre Entwicklung. Zeit ist das höchste Gut, was wir unseren Kindern schenken können.

    • Adrian Wehrli sagt:

      .. das Problem ist nicht die Staatsschule, die Kinder können Sie zuhause genauso verbocken, aber ich möchte Ihnen hier nicht die Illusion rauben …

  • zweistein sagt:

    Kinder sind die Spiegel ihrer Eltern und Umwelt. Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Einschlafstörungen – erinnert sie das an irgend was, irgend wen?

    • Adrian Wehrli sagt:

      … ja, and die Schwarzmaler, Kleinkrämer und Jammeri unserer Gesellschaft, aber die gibts schon so lange wie das Feuer im Herd …

      • Stranger sagt:

        Tja… die Schwarzmaler lösen in der Tat keine Probleme. Aber diejenigen, die es tun, sehen die Probleme erst mal. Und dafür muss man sorgfältig sein…

  • Manuela sagt:

    Also ich finde es traurig, die Schuld bei Institutionen zu suchen. Ganz ehrlich, die meisten Eltern wollen dass ihre Kids gute Noten haben, dass sie perfekt sind. Da wird doch schon als Baby beurteilt und begutachtet. Wir alle wollen das so, weil wir gewohnt sind, mit Leistungsdruck zu leben. Wir wollen auch eine Gesellschaft, in derweil Geld Erfolg und Glück bedeuten. Keiner will einen Gang zurück schalten, alle wollen für sich das meiste/beste. Eltern, die das für ihre Kinder nicht wollen, machen auch keinen Druck. Darum sehe ich das Problem nicht. Ist doch alles wie immer. Mehr depressive

    • Manuela sagt:

      Schulkinder gibt es nur, weil mehr Kinder Zugang zu Bildung haben und ihnen mehr Karrieredruck gemacht wird. Früher waren die Kinder halt depressiv, wenn sie in Fabriken arbeiten mussten, mit 16 verheiratet auf dem Hof der Familie schuften mussten etc. Klar, wir könnten uns heute zum ersten Mal echte Freiheit leisten, aber auch die kostet. Mal ehrlich, wer von euch wünscht sich, dass sein Kind z.B. Müllmann wird (Kindheitstraum) statt Matura zu machen? Genau, keiner. Und darum will auch keiner sein Vermögen für z.B. Grundeinkommen hergeben. Auch Karriere hat einen Preis.

      • Pedro sagt:

        Warum nicht? Wieso sind die Leute zB so abwertend gegenüber Müllmännern? Solche Arbeiter, genau wie Gemeindearbeiter allgemein (Schnee-Schaufeln der Hauptstrassen etc..) sind viel wichtiger als irgenden blasses Milchbubi im Büro, das was am PC rumtippt. Wer würde denn sonst den Abfall entsorgen? Mein Respekt vor Müllmännern.

      • Anna sagt:

        Danke, Pedro! Das finde ich auch. Heute wird uns von der Gesellschaft vermittelt, dass nur Ansehen zählt und ein ‚einfacher‘ Arbeiter wird belächelt. Aber wo wären all die Manager/innen ohne Müllmänner, Kindergärtner/innen, Krankenpfleger/Schwestern und viele mehr? Ich habe eine Lehre mit Matur gemacht und wenn ich wollte, könnte ich studieren. Aber wozu? Ich bin zufrieden mit meinem Job und habe null Interesse daran ins Management aufzusteigen, weil es mir schlicht zu dumm ist anderen sagen zu müssen was sie zu tun haben oder hinter ihnen her kontrollieren zu müssen.

      • tina sagt:

        auch ich respektiere müllmänner pedro, aber trotzdem hoffe ich, dass meine söhne etwas besser bezahltes, weniger schmutziges, anspruchsvolleres, erfüllenderes arbeiten werden

      • Peter Eugster sagt:

        @Pedro. Das ist das zentrale Problem. Viele Gymischüler wissen nur das, was sie einmal für eine Prüfung lernen mussten. Fragen Sie einmal einen Gymischüler, wie das mit dem Kehricht funktioniert. Die wahrscheinlichste Antwort wird sein: „Weiss ich nicht, haben wir in der Schule nicht durchgenommen“. Weil wir die elementarsten Sachen in unserem Alltag nicht mehr verstehen, sind wir mit allem überfordert, das wir nicht in einem Lehrbuch nachschlagen (oder Internet) können. Dazu gehört auch, dass immer mehr Eltern mit ihren Kindern überfordert sind.

      • Sportpapi sagt:

        Meinen grössten Respekt haben Müllmänner gerade deswegen, weil ich ihren Job nicht machen möchte.

      • Tami sagt:

        und nein, wir ALLE wollen das nicht so. Ich für meinen Teil, hoffe das mein Kind mal etwas richtiges lernt, in der Real-Wirtschaft, und ich bin überzeugt, dass seine Zukunft eine bessere sein wird, wenn er etwas kann, z.Bsp. handwerkliches, etwas herstellen. Ich weiss, wir sind in der Minderzahl…

  • Agnes Aiello sagt:

    Kinder und Eltern sind einfach weich geworden. Man hat es nicht mehr nötig sich Herausforderungen zu stellen um an ihnen zu wachsen, sondern jede Herausforderung wird zum Problem, welches andere gefälligst lösen müssen.
    Stell dir mal Fussball vor, wo jedes Spiel gleich abgebrochen wird, wenn ein Spieler sich etwas müde fühlt. Ja logisch sind die Spieler müde, aber das gehört zum Spiel. In nächsten Spiel aber, dauert es schon länger bis sie müde sind, uns so weiter, bis man sich als Erwachsener fragt, wie man damals, als Kind, glauben konnte schon nach 10 Minuten nicht mehr zu können…

    • Adrian Wehrli sagt:

      … und das wäre dann die „früher waren die Kinder noch besser erzogen“ – Fraktion, lassen Sie mich raten: Ü40?

    • ka sagt:

      also ich frage mich eher: wieso können die nach 2 Stunden tschutten, 10min Pause, schon wieder 2 stunden tschutten 🙂

      • ticki-tacka sagt:

        @ka:
        Das ist einfach zu beantworten: Tschutten macht Spass! Wenn ein Kind mit Leidenschaft und Freude etwas macht, kennt es keine Müdigkeit! Schule ist anstrengend, die meisten Kinder verlieren schnell die Lust daran – daher werden sie hier schnell müde. Das menschliche Gehirn belohnt uns, wenn wir eine Tätigkeit mit Freude und Herz angehen mit guten Gefühlen und Lernerfolg.

      • ka sagt:

        ich habe auf Agnes Aiello geantwortet, die behauptete, als Kind sei man nach 10 Min Fussballspielen müde. Habe so was nämlich noch nie erlebt. Normalerweise haben die Kinder viel die längere Ausdauer genau weil sie, wie sie zu recht schreiben, etwas tun, was ihnen Spass macht. Und natürlich haben sie die viel schnellere Regenerationszeit als wir alten Kacker 🙂

  • Agnes Aiello sagt:

    Nehmt den Kids das Handy weg und zieht den Stecker im Kinderzimmer – und gut is 🙂

    • ticki-tacka sagt:

      Das ist m.E. ein Hauptpunkt: Mediale Reizüberflutung. Also: Stecker öfters raus / keine Dauer-Handy-Berieselung
      Punkt 2: Richtige Schule mit der richtigen Anforderung für das Kind wählen / ist oft nicht das, was die Eltern meinen, was richtig für die Kinder ist!
      Punkt 3: Stabile Familienverhältnisse – aus meiner Sicht der wichtigste Punkt. Kinder sind konservativ, sie wollen eine Mama und einen Papa und das verlässlich. Das heutige Patchworking und alle weiteren „Lebensformen“ findet kein Kind gut und es ist für die Gesellschaft fatal, diese fällt immer mehr auseinander. Aber ständig jammern!

      • Maria sagt:

        Ihren Drei-Punkte-Plan würde ich unterschreiben. Wir glauben nurnoch das Selbstverwirklichung und Freiheit (meist auf Kosten anderer) das erstebenswerteste ist. Weil wir uns alle besser fühle müssen als der Nachbar es tut. Oder wir meinen einfach wir seien besser. Irgendwie haben wir die Bodenhaftung verloren. Standard oder Gewonnheiten sind nichts falsches, schon gar nicht für Kinder. Gerade was die Familienverhältnisse angeht.

  • Paul Moser sagt:

    Wie halt immer in solchen Themen: Die Kinder sind ein Abbild ihrer Eltern und der Gesellschaft. Dazu kommt: Wo Kinder als ein grosses „Projekt“ verstanden werden, das unbedingt mit allen Wünschen, Anforderungen, Zukunftsplänen und besten Noten gelingen müssen, ist Überforderung von allen nicht weit. In unserer technokratischen Gesellschaft, wo alles machbar erscheint (man muss nur wollen) müssen Rückschläge, Scheitern und Enttäuschungen mit vollster Anstrengung von allen verhindert werden. Das wird auf Dauer aber nicht gelingen.

  • Simone sagt:

    spielen und Hausaufgaben abschaffen und die Eltern stärken, dass unsere Kinder schon sind und nichts werden müssen. was sich entfalten möchte, wird sich entfalten. Vertrauen und die Kinder lieben.
    die Angst unserer Gesellschaft lähmt unsere Kinder- die spüren zum Glück noch besser als wir.

    • Sportpapi sagt:

      „spielen und Hausaufgaben abschaffen und die Eltern stärken, dass unsere Kinder schon sind und nichts werden müssen. was sich entfalten möchte, wird sich entfalten. Vertrauen und die Kinder lieben.“
      Und dann über die böse Gesellschaft schimpfen, die zum Beispiel die Arbeitsstellen mit Leuten besetzt, die das arbeiten gelernt haben, die leistungswillig sind. Denn ich bin überhaupt nicht sicher, dass alle Kinder ohne jegliche Hilfe, manchmal auch fleissigem Schieben, ihren Weg machen.

      • Simone sagt:

        ich bin überzeugt, dass schieben und drängen und fördern ohne Lust und Freude nichts bringt. und eine Arbeit verrichten, die ich muss? lieber nein. ich habe auch einen beruf und Job gewählt, der mir Freude macht. auf die Frage, was macht dir Freude, finden Kinder im Gegensatz zu vielen erwachsnen eine Antwort und strahlen dabei.
        Freude zu empfinden ist wohl das wichtigste.
        und der schulstoff, den unsere Kinder vorgesetzt bekommen, ist oft alles andere als toll- nicht nur in den Augen der Kinder.

      • Sportpapi sagt:

        @Simone: Wenn beispielweise mein Sohn Arzt werden muss, werde ich ihm vielleicht einmal durch eine schwierige Zeit im Gymnasium helfen müssen. Wenn er Gitarre lernen will, muss ich vielleicht einmal darauf beharren, dass er auch übt. Oder glauben Sie, Kinder finden Schule, Aufgaben, Ämtli zu Hause etc. immer nur toll? Und vor allem: wissen Sie denn als Kind schon, was es als Erwachsene braucht, um ihre Träume zu verwirklichen?

      • Stranger sagt:

        Ou sportpapi, wenn der Sohn Arzt werden muss, dann ist es uns beiden klar, dass Du meinst, er WOLLE das halt unbedingt, aber Simone versteht es eventuell ganz anders, so à la „wenn ich will, dass er Arzt wird“…

      • Carolina sagt:

        Stranger/SP: 😉
        Was ich noch zu so manchem Kommentar hier hinzufügen möchte: ein Kind (Menschen generell) wächst nicht nur an Dingen, die ihm Freude machen, sondern an denen, die ihn mit Schwierigkeiten konfrontieren, mit Herausforderungen, dem Erlernen von Prioritätensetzen und Nach-sich-Schauen. Natürlich spielen da die Eltern eine wichtige Rolle, aber ganz sicher nicht, in dem sie dem Kind alles aus dem Weg räumen. Freude kann man nur empfinden, wenn man auch das Gegenteil kennengelernt hat und zulässt.

      • Simone sagt:

        Wenn mein Kind unbedingt etwas will, dann unterstützte und ermutige ich es. dann biete ich an, was ich kann. sobald meine Grenzen erreicht sind, steige ich aus und traue meinen Kind zu, dass es jemanden findet, der es unterstützt.
        wenn ich meine Grenzen kundtue, ist das burn-out-Prävention und wenn ich mit Freude arbeite und unterstütze auch. und ja, ich habe auch schon eine ehrgeizige Gitarristin getröstet- Durststrecken gibt es und die Haltung dabei ist entscheidend: für mich musst du nichts, wenn du willst, stütze ich.

      • Stranger sagt:

        Zweifellos, Carolina. Und Simone, Du hast Recht.

  • tina sagt:

    ich habe leider in meinem umfeld sehr viele rentner. fatal scheint mir, dass man, sobald man nicht mehr mithalten mag, 1. viel mehr aufwand aufgebürdet bekommt dadurch dass viel mehr leute involviert sind (therapeuten, ämter), und 2. jeden tag überlegen muss, ob man nun mag oder nicht. ähnlich wie die selbstevaluation in der unterstufe: morgens überlegen ob man nun aufstehen mag oder nicht und in dem zustand verharren. morgens früh mögen nunmal die meisten nicht. ich schaffe das doch auch nur, indem ich einfach aufstehe, ohne zu überlegen, und mich so durch den tag rudere ;-). echt.

  • Susi sagt:

    „Dennoch bin ich überzeugt, dass manch einem Kind schon im Kindergarten bewusst wird, dass es die Rechenaufgaben oder das schwierige Puzzle weniger schnell lösen kann als seine Gspänli – und sich deshalb bereits ein erstes Mal unter Druck oder gar ungenügend fühlt.“

    Ist ein Kind leistungsmotiviert, wird es bereits im Kleinkindalter merken, dass ein anderes den grösseren Turm baut oder im Sandkasten schönere Kuchen produziert, dazu braucht es keinen Kindergarten. Motivationen sind individuell verschieden gelagert, aber Kinder, die hauptsächlich sicherheits- und/oder beziehungsmotiviert sind, fallen halt weniger auf als solche, deren Antrieb mehr in den Bereichen Leistung und/oder Macht liegt, wodurch der Fokus schnell mal auf ein „Burn Out“ gerichtet werden kann.

  • Dodimi sagt:

    Man müsste vielleicht einmal vom penetranten, eingebleuten Leistungsdenken weg kommen und nicht „nur“ Zudiener/-in der Wirtschaft sein. Der Mensch ist mehr als seine messbare Leistung. Vielleicht könnte ja zum Ganzheitlichen auch einmal auf die spirituelle (merke: NICHT religiöse) Seite des Kindes geachtet werden. Im Eifer vieler Erwachsener (in denen ausser Leistung nichts „er-wachsen“ ist) übersehen sie, nicht nur kindausgerichtet zu er-ziehen sondern sich durch das Kind mit zu erziehen. Im heutigen kranken, ständigen Aktivismus wird zu oft der Wert von „Lange Weile“ übersehen.

    • Paul Moser sagt:

      Das Leistungsdenken ist aber als absolute Grundlage in unserer Gesellschaft verankert – Gegensteuer wird da schwierig und wird in die Esoterik Ecke gedrängt. Man sieht es ja auch in der Entwicklung der Schule und Bildung: Musische Fächer, Sprachen und Geisteswirtschaften an den Unis werden mehr und mehr durch Technokratie und Wirtschaft verdrängt.

  • Peter Eugster sagt:

    Meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass wir für ein zufriedenes Leben Anerkennung und Zeit brauchen. Anerkennung für unsere Stärken und Zeit fürs Lernen. Aus der Anerkennung unserer Stärken erhalten wir die Motivation, uns auf Neues einzulassen und die Zeit gibt uns den Spielraum, das Neue zu begreifen und zu verinnerlichen,

    • Brunhild Steiner sagt:

      … würd ich noch ergänzen mit so Selbstverständlichkeiten wie einigermassen vernünftiger Lebensführung was Schlafverhalten und sonstige Grundbedürfnisse betrifft…

    • Ka sagt:

      Zeit ist eh das grösste Geschenk, dass wir den Kindern machen können. Deshalb verstehe ich viele Eltern nicht, die darauf drängen, dass ihr Kind eine Klasse überspringt. Schlussendlich bedeutet das, dass man ihnen ein Jahr Kindheit nimmt.

      • Sportpapi sagt:

        Ich kenne ja vor allem Eltern, die darauf drängen, dass ihre Kinder ein Jahr später eingeschult werden (Kindergarten). Ohne ersichtlichen Grund.

      • Veronica sagt:

        finde auch ein Jahr später einschulen nicht tragisch, auch den Umweg mit einer Wiederholung der Klasse erachte ich nicht als Katastrophe oder gar Schande/Blamage, wenn es dem Kind hilft sich zu entfalten und es halt nun noch ein Jahr Zeit braucht, wo ist das Problem. Mit 15 schon entscheiden müssen was man den nun lernen will, viele Jugendliche sind schlicht überfordert und machen dann halt mal was weil man ja was lernen muss. Zeit haben ist heute ein Luxus (muss ja nicht gleich bis 30 sein), aber wenn aus den 9J. Schule halt nun 10 werden ist das doch kein Weltuntergang.

  • Christine sagt:

    Ein problem haben die eltern: für ihre kinder das programm entschleunigen. Aus langeweile entsteht kreativität….. Aber das aushalten der langeweile ist für eltern oft selbst ein no go.
    Die schule: im kindergarten superkommentare: das kind ist sehr krativ, aber beim werken kann es leider die schere noch nicht so gut führen….? Im gymi, hörts vollends auf, wenn im fach botanik unterrichtet wird auf niveau doktor. Wohlverstanden untergymi 7. klasse. Kinder lernen gerne, nur verdirbt man es ihnen.
    Schade, dass der gesunde menschenverstand der bürokratie und der langeweile weichen mus

    • Peter Eugster sagt:

      Warum Gymi? Meine Tochter hat nach der Schule eine Kochlehre gemacht, weil sie sich damit am besten entfalten konnte. Der Erfolg während der Lehre und bei der anschliessenden Berufstätigkeit beflügelte sie so sehr, dass sie mehr wollte. Heute steht sie vor dem Master an der Uni. Unser Bildungssystem bietet praktisch allen die Möglichkeit, auf ihre ganz individuelle Art zum Ziel zu kommen. Hört endlich auf, den schwarzen Peter immer den Schulen zuzuschieben. Es sind die Eltern, die die notwendigen Freiräume für das Kind schaffen können und müssen.

      • Veronica sagt:

        Eltern meinen oft nur mit Gymi wird ihr Kind etwas, dabei sind viel da einfach fehl am Platz, mit den heutigen Lehren mit Berufsmatura wären viele besser bedient. Meine Tochter hatte zwar die Gymiprüfung im Sack hat dann aber doch lieber eine Lehre mit BMS gemacht und hat heute einen Master. Im Gymi wäre sie zu der Zeit todunglücklich gewesen. Die Kinder müssen ihren Weg selber finden und nicht den Ergeiz der Eltern befriedigen, mann soll sie unterstützen aber nicht in eine Richtung zwingen.

      • mamivo4 sagt:

        Da bin ich ganz Ihrer Meinung.

    • Stranger sagt:

      Mit 13 Botanik auf Doktorniveau? Kaum, gell… ich glaube, da unterschätzt Du Biologiedoktoren doch ein Bisschen…

  • tina sagt:

    vielleicht interpretiere ich den text falsch, aber es ist nun ja nicht so, dass es ganz leicht wäre, eine lehre zu absolvieren. ganz zu schweigen vom druck während der berufswahlphase. da bekommen 15jährige absage um absage. dagegen scheint mir schule ein schleck zu sein. und mit 15 wissen die meisten überhaupt nicht, was sie mal werden wollen.
    und selbst wenn: viele finden den einstieg nicht in die berufswelt, trotz lehre.
    schüler waren früher auch überfordert, scheint mir. aber die ständige evaluation, das finde ich auch nicht gut (in der 2. klasse schon täglich sich selbst reflektieren)

    • Brunhild Steiner sagt:

      @tina
      hier sehr einverstanden, besonders diese Selbstevaluierungen, sich reflektieren und per Kästchenankreuzen einordnen müssen, schon im Kiga, finde ich absolut bedenklich und NICHT gesund. In meinen Augen fördert das die Kompetenz zur Selbstwahrnehmung eher nicht, resp nur bei jenen Kindern denen solches sich-einschätzen von der Persönlichkeitsstruktur her entgegenkommt. Die anderen schalten für Selbstschutz auf „egal“ und/oder leiden.

      • tina sagt:

        genau. dieser permanente öffentliche sichselbsteinschätzungszwang läuft erst noch über grobe vorgegebene schubladen, die gar nicht verschiedene schubladen sind, sondern nur 5 abstufungen des selben zwischen supergut und grottenschlecht. die kinder lernen vorallem, welches kriterium man deklarieren muss, um nicht mit dem lehrer sprechen zu müssen

      • tina sagt:

        konkret mussten meine kinder das bild eines gesichts aufs pult stellen, das ein lachen bis einen lätsch zeigt. das bild blieb dann da tagsüber. ich möchte mir nicht morgens um 8 überlegen ob ich gut gelaunt bin, vorallem nicht, wenn ich ein morgenmuffel bin, und mich dann den ganzen tag damit konfrontieren müssen, dass ich morgens früh noch nicht top motiviert und lustig war. viel schlechter für die motivation ist nur noch schreckensnachrichten in der zeitung lesen im halbschlaf

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tina
        unsere hatten wenigstens ein Gesicht „neutral, resp möchte meinen Gemütszustand nicht deklarieren“ zur Auswahl…, im Ansatz alles unterstützenswert, bloss die Umsetzung, die finde ich eher destruktiv…

      • Malena sagt:

        @Tina: Ich frage mich wirklich auch, welche Pädagogen den Lätsch als Symbol in der Schülerbeurteilung eingeführt haben… Einen Lätsch machen bei Unzufriedenheit ist eine Kommunikationsform, die Erwachsenen schlecht ansteht (aber leider nicht selten ist). Die Schule sollte diese Art der Kommunikation nicht fördern, es muss bessere Symbole geben.

      • Sportpapi sagt:

        Machen Sie doch mal einen Vorschlag, Malena. Für mich ist dieser Lätsch ziemlich alltagsüblich und verständlich.

      • Malena sagt:

        @Sportpapi: z.B. Sonnenschein/Regenwetter. Bin aber kein Pädagoge, ist nur meine Laienmeinung. Und klar, man kann den Lätsch unterschiedlich bewerten, für mich persönlich sollte man ihn den Kindern eher aberziehen als fördern.

      • tina sagt:

        warum soll man seine laune als regenwetter deklarieren? launen kommen und gehen. morgens vor 9 will ich gar nicht über mich nachdenken müssen. um 11 kann ich super laune haben, um 14 so müde sein dass ich nur schlafen will, um 16 schlechte laune haben, um 18 supergute laune und um 19uhr traurig sein. und das geht keinen etwas an, und ich will nicht ende monat darüber sprechen, warum ich jeweils morgens vor 9 nicht über meine laune nachdenken will

      • tina sagt:

        genau BS: neutral ist dann das, was sie nach kurzer zeit immer aufs pult stellten. und das ist es auch, was propagiert wird, was man empfinden soll und zwar schwankungslos, denn „stimmungsschwankung“ ist ein schimpfwort und gehört behandelt

      • Malena sagt:

        @Tina: Bei uns wurde der Lätsch nicht nur für die Laune eingesetzt, sondern auf für die Effizienz- und Leistungsbeurteilung, Selbstbeurteilung durch den Schüler und Evaluation durch die Lehrerin, zeitweise täglich oder sogar für jedes Fach.

      • Sportpapi sagt:

        Ihr habt ja erstaunliche Erfahrungen. Ich habe Solches bisher nur in der Erwachsenenbildung erlebt. Und nein, Sonne/Regen finde ich nicht passender. Weil ich doch den Kindern immer beibringen möchte, dass es gar kein schlechtes Wetter gibt…

      • papperlapapi sagt:

        Ich hasse diesen Selbstbeurteilungsmist an meinem Arbeitsplatz, da muss ich mich wenigstens nur einmal im Jahr fürs Jahresgespräch selbst einschätzen. Meine bedauernswerte Tochter muss das bei jeder Prüfung….

      • Stranger sagt:

        Ja, paperlapapi. Die Tendenz, dass die Gesellschaft immer genauer wissen will, wie sich die Leute fühlen, halte ich für schlecht. Mein Gehirn gehört allein mir. Wirklich. Wenn ich mich traurig fühle, dann geht das erstmal genau niemanden etwas an. Vielleicht will ich es jemandem mitteilen, vielleicht auch nicht. Aber es ist MEINE Sache.

      • Kamila sagt:

        Stranger, ich stimme Ihnen und den anderen Schreibern vollumfänglich zu. Ich hasse diese Selbst-, Fremd-, Und-Was-Auch-Immer-Bewertung auch. Auch die Mitarbeiterumfragen finde ich so was von Überflüssig. Den alles wurde schon X Fach gesagt. Der Nutzen den man (oder andere) darausziehen strebt gegen Null. Es ist reine Zeitverschwendung. Wenn einem interessiert wie sich ein anderer fühlt kann man auch einfach fragen. Interaktion wird dies genannt.

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