Schlagen gehört verboten

Ein Gastbeitrag von Ulrich Lips*

GEWALT, KIND, VATER, OHRFEIGE, SCHLAGEN, PRUEGEL, ELTERN, ELTERLICHE, GEWALT

Ein ausdrückliches Verbot von Körperstrafen fehlt bisher in der Schweiz. Steffen Schmidt, Keystone.

Leider gibt es nur zehn Gebote. Und die Bibel ist geschrieben, da wird nichts mehr geändert. Ein elftes Gebot könnte heissen: «Du sollst deine Kinder nicht schlagen.» Allerdings: Eingehalten werden die zehn Gebote ja nicht wirklich, und es spricht wenig dafür anzunehmen, dass dies beim elften Gebot anders wäre. Aber es wäre zumindest ausgesprochen und an prominenter Stelle festgehalten, dass das Schlagen von Kindern nicht gut ist. Kinder schauen uns Erwachsenen bekanntlich alles ab und lernen schnell. Auch das Schlagen.

Der No Hitting Day heute erinnert daran, dass Gewalt keinen Platz in der Erziehung hat. Kinder erleiden dabei Schmerzen und fühlen sich gedemütigt, entwürdigt, herabgesetzt. Und obwohl sie darunter leiden, lernen sie, dass die Ausübung von Gewalt eine Form der Kommunikation zwischen Menschen sein kann, eine Möglichkeit, Konflikte zu lösen. Einmal gelernt, werden sie diese Kommunikationsform auch selber anwenden – und so dreht sich die Spirale über Generationen weiter und wird zum gesellschaftlichen Problemfaktor.

Deshalb gehört das Verbot von Körperstrafen in der Erziehung in unser Gesetz, am besten in die Bundesverfassung, in Ergänzung des Artikels 11, in dem «Kindern und Jugendlichen ein besonderer Schutz der Unversehrtheit» garantiert wird. Dieses ausdrückliche Verbot fehlt bis jetzt in der Schweiz, im Gegensatz zu 26 anderen europäischen Staaten, wo solche Verbote Wirkung zeigen: Im Laufe der Jahre verändert sich die gesellschaftliche Werthaltung, und damit sinkt die Bereitschaft von Eltern, in der Erziehung Körperstrafen einzusetzen – das ist nachgewiesen. Deshalb macht ein ausdrückliches Verbot unbedingt Sinn.

Das ist alles leicht gesagt: Auch ich halte alle zehn Gebote nicht immer ein, und auch das elfte habe ich einmal verletzt. Kinder können enorm nerven, und einmal, als ich selber erledigt war, ist es mir auch passiert, ohne Vorsatz, aber es ist passiert. Das machte mich unendlich traurig, ich fühlte mich als Versager. Ich nahm den erschrockenen und weinenden Liam in den Arm, entschuldigte mich bei ihm, sagte ihm, wie sehr ich ihn liebe, weinte selber. Dann war es schnell vorbei, und Liam ging sofort wieder zur Tagesordnung über. Viel schneller als ich. Ich spürte zutiefst, wie sehr ich in der Ausnahmesituation von unkontrollierten Emotionen überfahren worden war und wie sehr ich das nicht möchte. Wie sehr ich eben auch nur ein Mensch bin, bei allen Idealen. Und es wurde mir noch klarer: Das soll nie mehr passieren, Gewalt hat keinen Platz in der Erziehung.

1Porträt2013* Ulrich Lips ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Vizepräsident der Stiftung Kinderschutz Schweiz.

280 Kommentare zu «Schlagen gehört verboten»

  • pedrodesconocido sagt:

    Vielleicht könnte Herr Dr. Lips noch nachreichen:

    1. Eine Definition von schlagen und
    2. Ob er noch Ideen für weitere Verbote hätte

    Lebe seit 18 Jahren ausserhalb der CH und verfolge mit wachsendem Erstaunen wie der mittel- bis gutsituierte; mittel- bis gut gebildete Mainstream (nicht nur in der CH, sondern in beinahe allen sogenannt entwickelten Ländern) dabei ist, eine einstmal frei(ere) und selbstbestimmt(ere) Gesellschaft in eine politisch korrekte Zwangsjacke zu stecken. Wünsche allen dabei viel Spass, werde für mich aber eine Ecke zum Leben suchen, wo der Mensch noch Mensch sein darf.

    • Muttis Liebling sagt:

      PC verbreitet sich wie eine Seuche. Jeder, der genannt sein will muss jeden überbieten und noch korrekter sein. Dabei sind die Schamgrenzen lägst gefallen. Eigentlich wissen wir doch alle, dass es das Absolute nicht gibt. Auch kein absolutes Verbot, zu schlagen. Aber es schwimmt sich so schön im Mainstream und man bekommt so viel Bestätigung, weil man der leibhaftig gewordene Mainstream geworden ist.
      Das Thema ist da fast zweitrangig. Aber Kindesleid kommt immer gut an. Da kann man den Mainstream kaum verpassen.

  • Christian Bürki sagt:

    ich es auch machen: 99.9% Gewaltfrei, aber die Kids müssen wissen, dass es diese Option als letztes Mittel auch noch gibt. Und wenn es mal passiert: Reden, umarmen, erklären, entschuldigen. Gesunder Menschenverstand also. Wer das nicht so machen will, soll es lassen. Aus beobachteter Erfahrung bei anderen Eltern kann ich aber sagen: Es ist nicht einfacher. Man kann die Dinge auch zu Tode diskutieren. Einem Kind eine halbe Stunde zu erklären, es müsse aufräumen, ist mir definitiv zu blöde. Klar, das hat nichts mit Nicht-schlagen zu tun – geht aber oft mit dieser Haltung einher.

  • Christian Bürki sagt:

    Dass Herr Lips diese Meinung vertritt, verstehe ich gut. Er ist wohl öfters mit harten Fällen konfrontiert. Trotzdem: In der Verfassung war ein 50 Jahre Mutterschaftsurlaub verankert, ohne dass es ein ensprechendes Gesetz gegeben hat. Vielmehr müssen die Instanzen härtere Sanktionsmöglichkeiten haben bei Schläger-Eltern. Die beteiligen sich an solchen Diskussionen wie hier aber nicht. Ich schätze 98% der hier Schreibenden wissen nämlich wie man gut erzieht.
    Meine Eltern haben uns liebevoll erzogen, aber etwa 3mal hat’s eins auf den Arsch gegeben von Papa. Das war dann wohl nötig. So möchte

  • Anna K. sagt:

    Wie sollen aus Kindern, respektvolle Erwachsene werden, wenn man sie respektlos behandelt?

    Jedem, der wissen möchte, wie er sein Kind ohne Gewalt/Druck erziehen kann, kann ich das Buch
    „Von der Erziehung zur Einfühlung“ von Naomi Aldort wärmstens empfehlen.

    http://www.amazon.de/Von-Erziehung-zur-Einf%C3%BChlung-gemeinsam/dp/3936855641

    und „dein kompetentes Kind“ von Jesper Juul

    • Mario sagt:

      Beide Bücher kann ich ebenfalls empfehlen und dazu noch von Alice Miller z.B. „Am Anfang war Erziehung“ und „Du sollst nicht merken“, von Arno Gruen z.B. „Der Fremde in uns“, von Lloyd deMause z.B. „Hört ihr die Kinder weinen?“und von André Stern z.B. „Mein Vater, mein Freund“ und, ganz neu, „Begeisterte Kinder“.

      „Wenn wir vom Glauben ablassen, unsere Kinder erziehen zu müssen und stattdessen in Kommunikation und Beziehung mit ihnen treten, uns auf ihre Bedürfnisse einlassen und diese wahrnehmen, entsteht eine respektvolle und vertrauensvolle Haltung.“ André Stern

      • maia sagt:

        @Mario: Dann würd ich auch noch gleich das Buch von Martin Miller – dem Sohn von Alice Mioller empfehlen: „Das wahre „Drama des begabten Kindes““.
        „Hört Ihr die Kinder weinen?“ ist wirklich ein super Buch.

  • fufi sagt:

    Ich wurde (fast) nie geschlagen, damals.
    Also und auch dann nicht wirklich verprügelt oder so.
    Ich bin inere ganz normale Familie uufgwachse.
    Keine physische Gewalt, kein Alk oder so.

    Und dennoch steht im Gutachten,
    ich sei „unter infernalischen Bedingungen“ aufgewachsen.

    Sollte nicht auch SOWAS verboten werden?

  • Mario sagt:

    2/2 und die – um weiterleben zu können – als Kind verdrängten Gefühle zum Ausdruck bringt. Dann erst entsteht der Boden für eine andere Haltung gegenüber dem Kind, einer Haltung, die getragen ist von wirklicher Liebe, von Achtung, Respekt und Vertrauen.

  • Mario sagt:

    1/2 Eltern, die ihre Kinder schlagen oder sonstwie demütigen, tun dies, weil sie als Kind gleiches von ihren Eltern erfahren haben und diese Erfahrung aber verleugnen. Das Verleugnen und Verdrängen von Gefühlen wie Ohnmacht, Wut oder Verzweiflung führt dazu, sich an den eigenen Kindern für das zu rächen, was einen die eigenen Eltern angetan haben. Aussteigen aus diesem Gefängnis des Wiederholungszwanges kann man erst, wenn man sich selbst erlaubt, zu MERKEN, was einem die eigenen Eltern angetan haben und wenn man den Mut aufbringt, diese dafür zu kritisieren…

  • Mario sagt:

    1/2 – Eltern, die ihre Kinder schlagen oder sonstwie demütigen, tun dies, weil sie als Kind gleiches von ihren Eltern erfahren haben und diese Erfahrung aber verleugnen. Das Verleugnen und Verdrängen von Gefühlen wie Ohnmacht, Wut oder Verzweiflung führt dazu, sich an den eigenen Kindern für das zu rächen, was einen die eigenen Eltern angetan haben. Aussteigen aus diesem Gefängnis des Wiederholungszwanges kann man erst, wenn man sich selbst erlaubt, zu MERKEN, was einem die eigenen Eltern angetan haben und wenn man den Mut aufbringt, diese dafür zu kritisieren…

    • Blanche Wu sagt:

      @Mario: Ich kenne auch eine Frau, welche in der Kindheit so geschlagen wurde, sodass sie ihr Kind absolut von Gewalt fernhalten wollte und dem Kind alles von den Lippen gelesen hat. Leider war das absolute Gegenteil in der Erziehung so kontraproduktiv, sodass das Kind am Schluss auf der Nase dieser Frau herumgetanzt ist, frech wurde, aufmüpfisch, fordernd und am Schluss in die Drogen abstürzte. Es benötigt das Mittelmass. Zwischen Respekt Eltern/Kind – Kind/Eltern, Strenge, etc. aber einfach die Zügel schleifen lassen weil man eben nie Nein sagen will als Mama kann böse Folgen haben.

    • Felix Stern sagt:

      @Mario: Ihre Behauptungen sind völliger Stuss. Das liegt daran, dass geistig gesunde Menschen niemals einen derartigen Wind machen würden, wie ein gefühsduseliger Idiot. Man vergisst die Schläge nicht, weil man sie verdrängt. Man vergisst sie, weil es schlicht nichts wichtiges ist. Sie haben zu dem Zeitpunkt Wirkung, dann sind sie vergessen. Aus, schwamm drüber, egal. Keiner ist verletzt oder hat einen Schaden genommen. Rächen will sich auch keiner. Lieber jemanden, der einen Schlag wegstecken kann, als jemanden der vordergründig auf Gefühsdusel macht und in Realität für alles Rache sucht.

      • luisa sagt:

        Auch ich wurde als Kind geschlagen, nicht oft, aber trotzdem.

        Ich erinnere mich heute noch an das Gefühl, die Erniedrigung, die Machtlosigkeit. Sie scheinen mir ein etwas gefühlskalter Mensch zu sein, der alle anderen, die nicht so hart sind wie Sie, gerne als Heulsusen abtut. Könnte es sein, dass Sie als Kind geschlagen wurden und diese Erfahrung dazu beigetragen hat, dass Sie heute die harte Schale kultivieren müssen, die Sie so offensichtlich zur Schau tragen?

        Auch ich habe zurückgeschlagen, im Alter von 13. Da war Ende mit Schlägen.

        Ich habe sie aber nie vergessen.

      • Mario sagt:

        1/2 „Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muß weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muß das alles sein. Schmerzen muß sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muß erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schön will ich meine Jugend. . . So kann ich das Neue schaffen.“ Adolf Hitler

      • Mario sagt:

        2/2 Weiter meinte dieser A.H. „der deutsche Junge muss flink wie ein Windhund sein, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl!“

        Der Welt hätte es weit besser getan, wenn A.H. und seine Millionen Anhänger Heulsusen gewesen wären und Gefühle gezeigt hätten! Sehen Sie, Herr Stern, das nicht auch so? Oder hätten Sie gerne im Regime von A.H. gelebt, diesem geistig schwer kranken Menschen?

  • Mascha sagt:

    Nach dem Lesen all der verschiedenen Kommentare, verstehe ich vor allem die Fraktion nicht: „ich wurde auch geschlagen, hat es mir geschadet? Nein! Ich lebe noch glücklich“ Hinterfragen den Schläger und Geschlagene nichts? Kennt man das ohnmächtige hilflose Gefühl nicht mehr?

    • Sportpapi sagt:

      Was, wenn man kein ohnmächtig-hilfloses Gefühl hat(t)e? Sondern den Eltern dankbar ist, dass man in kritischen Momenten auf den rechten Weg zurückgeführt wurde? Dass man eingegriffen hat statt hilflos zuzusehen? Dass man einsieht, wie man die Eltern zur Weisglut getrieben hat und froh ist, dass nichts Schlimmeres passiert ist?

    • Mario sagt:

      Anhängern dieser Fraktion sage ich stets: Stell Dir vor, was aus Dir hätte werden können, wenn Du nicht geschlagen worden wärest und stell Dir vor, wieviel besser Du aussehen würdest! Darauf folgt dann meist betroffenes Schweigen…
      Im übrigen beweisen Aussagen wie „Schläge haben mir nicht geschadet“, dass es 1. sehr wohl geschadet hat – sonst würden sie nicht solche Aussagen machen und 2. dass sie noch immer identifiziert sind mit ihren Peinigern und diese schützen, weil sie noch immer Angst vor ihnen haben!

      • Mascha sagt:

        Ich wurde geschlagen. Die ganze Zeit versuchte ich ein Muster zu erkennen um den Schlägen zu entgehen. Es gab keines. So oft lag ich da und dachte ja jetzt muss es das letzte Mal sein. Alter 6 – 17. Mit 17 habe ich zurück geschlagen. Mit der Faust ins Gesicht. Das war dann das letzte Mal. Danach bin ich ausgezogen.

      • Felix Stern sagt:

        @Mario: Stell Dir vor, was aus Dir hätte werden können, wenn Du nicht geschlagen worden wärst…? Wahrscheinlich ein asozialer Idiot ist da die richtige Antwort. Trifft ja auf die linken Heulsusen der Friede-Freude-Eierkuchen-Fraktion zu. Wieso soll die Aussage „Schläge haben mir nicht geschadet“ beweisen, dass sie es doch getan haben? Einfach, weil Sie das Weltbild vertreten, dass alle Schläge schaden, egal was? Dann beweist die Aussage nur Ihre ideologische Blindheit. Und wer sagt, dass die, die die Schläge geführt haben, als Peiniger wahr genommen wurden? Auch nur ein geblendeter Idiot.

    • Blanche Wu sagt:

      Es gibt verschiedene Muster von Schlägen. Es gibt die Prügeleltern, welche ihre Kinder wohl wirklich hassen und anstatt Liebe ihnen nur Schmerzen zeigen können. Dann gibt es aber auch die absolut super Eltern, welche wirklich gut sind und die Kinder lieben und die Kinder lieben die Eltern. Und wenn dort mal eine Ohrfeige kommen sollte, dann wirklich nur weil man den Bogen so überspannt hat, dass es einfach reicht. Meistens sind diese Ohrfeigen auch nicht so, dass man seelische Schäden davontragen würde, bei regelmässigen Prügel sieht es anders aus.

      • Swift sagt:

        Ja, ich teile Deine Erfahrung – hab‘ zurückgeschlagen nach jahrelanger psychischem und physischem Missbrauch durch meine Eltern. Ich behaupte heute noch, dass ich mir damit meine Würde zurückgeholt habe. Kinder schlagen und sie verbal zu misshandeln sind Verbrechen mit einer leider unglaublich hohen Dunkelziffer. Erinnern wir uns als Eltern, dass Kindern ihre eigene Würde als Personen zusteht, die unter keinen Umständen zur Disposition steht – auch „Ausrutscher“ sind unentschuldbar.

  • Sportpapi sagt:

    Zuerst dachte ich ja, wir würden zum x-ten Mal die gleiche Diskussion führen. Jetzt bedanke ich mich für die vielen sehr differenzierte Beiträge.

    • Muttis Liebling sagt:

      Ich hoffe, wir meinen das Gleiche. Intelligenz und Berufserfahrung schützen offenbar nicht vor Pauschalisierung. Der Gründer des Jesuitenordens. Ignatiuz von Loyola sagte mal, alles was ist, kommt von Gott und weil es von Gott kommt, ist es gut. Es gibt nichts auf der Welt, was falsch ist. Auch Gewalt nicht.
      Wäre etwas falsch, würde es das nicht geben. Auf lange Sicht zumindest. Aber Gewalt gibt es seit Menschengedenken und wird es immer geben. Es muss sich nicht alles gut anfühlen, was gut ist.

      • Freddy sagt:

        @Liebling
        …an dieser Weisheit hängt, von verschieden Perspektieven gesehen, so viel Mist ,dass das „Ausbeinen“ davon gar nicht erst lohnt …

  • Mario sagt:

    Es ist die Gestik, die Haltung, die hinter Schlägen steckt und die zeugt von einer erniedrigenden, demütigenden, respektlosen, achtlosen, lieblosen, Macht und Gewalt ausüben wollenden Einstellung. Und da muss angesetzt werden! Die Haltung gegenüber den aufwachsenden Menschen muss sich radikal ändern! Ich weiss nicht, wie man das mit Worten ausdrücken kann, damit es endlich der letzthinterste begreift. Den Menschen die aufwachsen muss mit Achtung, Respekt, Liebe und Vertrauen begegnet werden! Sie sollen sich frei entwickeln dürfen, jederzeit sagen dürfen, was sie denken und was sie fühlen.

    • maia sagt:

      @Mario: „….. jederzeit sagen dürfen, was sie denken und was sie fühlen.“ – Sind Sie sich da wirklich sicher? Ich finde ja jetzt auch nicht, dass ein Kind einen Klaps bekommen soll, wenn es z.B. der Kindergärtnerin sagt sie sei voll ein A……och, aber ob ich jetzt einfach danebenstehen würde und und sagen: richtig, Du solst nur sagen, was Du fühlst?

  • Mario sagt:

    Es ist leider eine Tatsache, dass Kinder immer noch jene Gruppe von Menschen sind, gegen die weltweit die meiste, vielfältigste und brutalste Gewalt ausgeübt wird! Sei es auf körperlicher, verbaler, emotionaler oder sexueller Ebene. Und solange das so ist, wird es auf dieser Erde keinen Frieden geben!
    Es ist im Grunde ganz einfach: Was sich sog. Erwachsene nicht gefallen lassen würden, ist auch für Kinder nicht gut!

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Wir wollen, dass uns unsere Kinder immer alles anvertrauen und uns immer vertrauen können, egal was ist, egal was sie angestellt haben. Sie sollen nicht aus Angst vor uns bzw vor Schlägen/Ohrfeigen zu Lügner werden. Wir wollen, dass unsere Kinder zu ehrlichen, anständigen und rücksichtsvollen Mitmenschen heranwachsen. Das gelingt am besten mit einer möglichst gewaltfreien, liebevollen Erziehung, die geprägt ist von einigen wichtigen Regeln und Grenzen. Auch ich wurde gewaltlos erzogen und bin alles andere als „missraten“. Warum also zu Prügelstrafen greifen, wenn es ganz klar auch anders geht?

    • angelina sagt:

      da bin ich voll dafür. trotzdem ist auch mir schon mal die hand ausgerutscht. ich hab mich danach für meinen ausrutscher entschuldigt, den es ist nicht meine überzeugung mit gewalt meine kinder zu erziehen aber es ist in einer extremsituation mal passiert. verprügeln ist für mich jedoch etwas völlig anderes. was ich getan habe war eine ohrfeige jedoch habe ich nicht x mal hintereinander erneut ausgeholt und zugeschlagen was für mich ein verprügeln ist.

      aber es ist so wie sie sagen. es bringt nix. das kind reagiert danach aus angst und nicht weil es sein verhalten einsieht.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Ah ja, dann darf also in einer Extremsituation dem Götti, der Tante, der Oma und dem Lehrer ebenfalls die Hand ausrutschen?

        Wenn nein, warum nicht?

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Wer liebt, schlägt nicht und wer schlägt, liebt nicht, Punkt!!!!!!

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Mir geht es dabei auch ums Prinzip: Mir geht es einfach gegen den Strich, dass der stärkere und lebenserfahrene Erwachsene per Gesetz besser geschützt ist als das schwächere, hilf- und schutzlosere Kind. Das ist doch einfach Paradox! Das geht für mich nicht auf und fühlt sich falsch und verkehrt an. Kinder, die geschlagen werden, sei es auf Frust, Wut, Überforderung oder gar als Erziehungsmassnahme, lernen so, dass Schlagen völlig normal und ok ist. Wenn wir wollen, dass unsere Kinder andere (Kinder) nicht schlagen, sondern respektvoll und anständig behandeln, dürfen wir sie nicht schlagen.

    • Gundel sagt:

      Sie hören einfach nicht zu weder mir, noch Burgener, noch Katharina, noch Patrick …. nein sie wiederholen nur stereotyp dass sie gehen schlagen und Misshandlung sind – als ob jemand für Schlagen und Misshandlung wäre.
      Jeder ist dagegen.
      Aber hallo, es gibt Gründe, warum nicht jede unsanfte Berührung gleich strafbar ist. Gute Gründe. Logische Gründe. Aber dafür müsste man auch mal zuhören können.
      Gesetze müssen einen vernünftigen Rahmen für alle bilden. Sie können nicht allein für ihre Situation und ihre Familie sein.
      Also hören sie doch endlich mal zu. Dann würden sie dazu lernen.

  • Katharina sagt:

    Ich denke nicht, dass Ihr Anliegen in die Verfassung (als Grundgerüst) gehört. Das wäre nur ein weiteres Teil in einem überladenen Flickwerk. Aber im StGB sollte sicher in Ihrem Sinn das geklärt werden (i.e. die Grenzen umrissen). Meine Bedenken sind in der Praxis. (Stichwort KESB, nachbarliche Schnüffelei und Denunziantentum).

    • Hotel Papa sagt:

      Das ist das Problem der fehlenden Gesetzesinitiative. Aber so kommen auch die Wanderwege zu ihrem Plätzchen in der Verfassung…

  • Sportpapi sagt:

    Hm. Ein Verbot also. Und dann eine konsequente Strafe. Die allerdings, selbstverständlich, völlig gewaltfrei durchgeführt wird. Als z.B,. die freundliche Einladung zu einem Beratungsgespräch?

  • Patrick sagt:

    Bin ebenfalls der Meinung, dass das nicht die Lösung ist.
    Die Gewaltspirale ist für mich Tatsache. ABER: Kleine Grenzsetzungen (an den Ohren ziehen, leichte Schläge auf den Hinterkopf) zu verbieten führt nur dazu, dass Kinder und vor allem Jugendliche ohne Grenzen aufwachsen. Der jugendliche der sich tendenziell keine Grenzen setzen kann (Werte, etc.) wird die Gewalt als Manipulations und Machtmethode selber erfinden und reproduzieren.
    Ich befürworte nicht die Gewalt, aber manchmal muss man ein Kind hart anfassen (das kann nur schon ein am Arm packen sein).
    Das traumatisiert nicht.

    • Patrick sagt:

      Gerade bei Patchworkfamilien kann diese Regelung verheerend sein. Ich weiss aus Erfahrung eines Freundes was es bedeutet, Siefvater zu sein, aber Gesetzesmässig (er wohnt in Schweden) kein Mittel zu haben, dem pubertären (und trotzigen) Stiefsohn die Grenzen zu ziehen. Jegliches rotundes Nein und Konsequent sein, kann Gesetzesmässig als Gewalt interpretiert werden.
      2 jugendliche denen er keine Grenzen setzen durfte haben die Wohnsituation so frustrierend gemacht, dass letztendliche die Ehe zerfiel, weil er keine Möglichkeit hatte, seine Werte und Erziehung durchzusetzen.

      • Patrick sagt:

        Natürlich müssen die Kinder vor unsinniger Gewalt geschützt werden, aber Erziehung und das Ausüben der elternlichen Autorität ist kompliziert. Die Grenzen, die als Kleinkind nicht gesetzt werden, fehlen dem pubertierenden Jugendlichen.
        Ich bin aber der persönlichen Überzeugung, dass kleine Kraftakte in der Erziehung notwendig sind, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, denn wenn die Kinder wachsen kommt das Bullying, das Kräftemessen, das Ausgrenzen, etc. Klar: Kinder die mit Geschwistern aufwachsen werden es einfacher haben, aber Einzelkinder wird diese Erfahrung fehlen.

  • Päuli Weber sagt:

    Jedes Kind ist total unterschiedlich und hat von Anfang an einen eigenen Charakter. Das eine benötigt guten Zuspruch, um einigermassen die MItte zu finden. Das andere ist selber ein Haudegen und kann sein Verhalten nur ändern, wenn es ab und zu Haue bekommt. Das ist gleich wie bei erwachsenen Menschen. Wer hier behauptet, kein Kind dürfte prinzipiell jemals geschlagen werden, der hat noch keinen Dickschädel von Kind selber erziehen müssen. Dann ist es schön für ihn, aber es ist halt einfach nur eine schöne Ideologie, welche dazu führt, dass das Kind für später schlechtes Verhalten ausbildet.

    • angelina sagt:

      es gibt auch noch die „logischen konsequenzen“ welche auf taten folgen. ich hab auch1-2 dickschädel zu hause. wenn sie es mal wieder übertreiben und meine worte nicht mehr gehör finden folgt die logische konsequenz. da ich sehr konsequent bin und ich sage dinge in der regel höchstens 2 mal, wissen meine dickschädel schon, das ich mache was ich sage und folgen mehr oder weniger schon meiner mahnung. dies ging aber lange lange lange lange lange bis es soweit war. und ich nehm mich nicht raus. mir ist auch schon die hand ausgerutscht jedoch ging es danach weder mir noch dem kind besser.

      • Sportpapi sagt:

        Das mit den logischen Konsequenzen erscheint mir immer schwierig. Das wäre ja dann eigentlich, dass man den Dingen einfach seinen Lauf lässt. Meistens ist das aber nicht gemeint.

  • Andrej Mauster sagt:

    3/3

    In Epheser 6,4 wird den Vätern geraten, ihre Kinder nicht zum Zorn zu reizen. Stattdessen sollen sie sie in den Wegen Gottes erziehen. Ein Kind in der „Zucht und Ermahnung des Herrn“ aufzuziehen schließt bedachtsame, korrigierende und, ja, auch liebevolle körperliche Züchtigung mit ein. Die Sache wird noch schwieriger durch die Tatsache, dass einige Regierungen anfangen, jede Art von physischer Züchtigung als „Kindesmissbrauch“ einzustufen. Viele Eltern schlagen ihre Kinder nicht aus der Angst, bei der Regierung angeklagt zu werden und dann womöglich ihre Kinder abgeben zu müssen.

    • Hotel Papa sagt:

      Und welche direkte Relevanz hat ein Kanon von Regeln, den sich vor 4000 Jahren ein Hirtenvolk gegeben hat, für uns heute?

      Wer die Bibel wörtlich liest, zieht heute garantiert nicht das aus dem Buch, was daraus zu holen wäre.

  • Andrej Mauster sagt:

    2/3

    Bitte nicht falsch verstehen –Kindesmissbrauch lehnen wir entschieden ab und unterstützen wir auch nicht im Geringsten. Ein Kind sollte nie in dem Maße gezüchtigt werden, dass es echten physischen Schaden davon nimmt. Angemessene und maßvolle physische Züchtigung ist der Bibel nach aber eine gute Sache. Sie trägt zum Wohlergehen des Kindes bei und ist Teil einer guten Kinderziehung.

    • Anja sagt:

      Auweia, sieht ganz so aus, als ob die Sekte der 12 Stämme hier einen Jünger vorgeschickt hat. Ich dachte, die Redaktion behält sich vor, gewisse Kommentare zu streichen? M. W. ermittelt die Justiz gegen diese Sekte. Die Bibel und auch der Ausdruck „Züchtigung“ haben bei diesem Thema nichts verloren. Wer sich hinter der Bibel versteckt, hat keine Eier und ist nicht in der Lage ohne Stütze durchs Leben zu gehen und aus eigener Intelligenz raus, kluge Entscheide zu fällen. Da wird eine stupide Ideologie gerne an den Schwächeren erprobt und gezüchtigt, was die Rute aushält.

      • angelina sagt:

        @anja

        gut geschrieben, bravo! seh ich genauso.
        ich habe auch schon von züchtigungsmethoden in gewissen „sekten“ gelesen und finde es unfassbar das es noch leute gibt die dieser auch noch folgen. im 2015!!! das es noch menschen gibt in der heutigen zeit die sooo ungebildet sind und ein so tiefes nieveau haben. unfassbar!

  • Andrej Mauster sagt:

    1/2

    „Wer seiner Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, ist auf Züchtigung bedacht.“

    Wie man am besten seine Kinder züchtigt, ist eine schwierige Aufgabe, die es zu lernen gilt. Einige Leute behaupten, dass physische (körperliche) Züchtigung wie z.B. ein Klaps auf den Hintern die einzig biblische Methode ist. Andere bestehen darauf, dass Auszeiten und andere Strafen, die körperliche Züchtigung nicht mit sich ziehen, deutlich effektiver seien. Was aber sagt die Bibel? Die Bibel lehrt uns, dass physische Züchtigung angemessen, nützlich und notwendig ist.

    • Blanche Wu sagt:

      Nein das lehrt uns die Bibel nicht. Mit diesem Zitat zeigt die Bibel auf, dass man nicht einfach die Zügel schleifen lassen soll wenn man sein Kind liebt. Dass man es erziehen muss und ihm den Weg aufzeigen soll wie es sich im Leben zurecht findet. Dass wenn das Kind bsp. andere Kinder in der Schule plagt, dass die Eltern es zur Rede stellen (auch das ist Züchtigung) und dann evt. mit einer Strafe (für eine Woche den Abwasch machen) beladen. Natürlich schliesst die Bibel körperliche Züchtigung nicht aus, aber wenn man die Bibel studiert ist es absolut nicht im Sinne Gottes, zu prügeln

  • Widerspenstige sagt:

    Wer sein wehrloses Kind als erwachsene Person schlägt, zeigt nur eines: seine Schwäche und körperliche Überlegenheit. Ich darf sagen, dass mir bei allen drei Kindern nur wenige Male die Hand ausgerutscht ist mit einem Klaps auf den Hintern bei Trotzanfällen ohne jegliche Aussicht auf zeitiges Aufhören. Und mit Klaps meine ich kein Schlagen! Das kann ich mit ruhigem Gewissen an einer Hand abzählen. Obwohl ich durch eine harte Erziehung ging, war das ein No-Go, da mein Mann nie von seinen Thaieltern geschlagen wurde. Nur Liebe habe er erfahren, nie ein böses Wort. Ich war tief beeindruckt!

  • Anja sagt:

    Ein Gesetz wäre hier völlig nutzlos – entweder man tut es oder man tut es eben nicht. Bei der Erziehung und Behandlung des Kindes spielt Intelligenz und Kultiviertheit eine grosse Rolle. Die Eltern, denen mal die Hand ausrutscht, werden dies auch weiterhin hinter verschlossenem Riegel tun und sich weiterhin nicht unter Kontrolle haben. Schläge an den Kopf sind ohnehin das allerletzte! Ach, und bitte die nächste Ohrfeige mal nicht gegen’s Kind sondern sich selber richten. Hat vielleicht einen Aufrütteleffekt?

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Wie sollen Kinder Respekt und Anstand lernen, wenn die Erwachsenen, ihre Vorbilder!, ihnen diese wichtigen Werte weder vorleben noch entgegenbringen und ihnen Gewalt antun? Wie sollen Kinder lernen, dass sie, unter anderem gerade auch kleinere, schwächere Kinder, nicht schlagen sollen, wenn sie selber als Straf- und/oder Erziehungsmassnahme von stärkeren Erwachsenen geschlagen werden?! Wer als Erwachsener nicht geohrfeigt oder geschlagen werden will, der schlägt logischerweise auch seine Kinder nicht! Gewalt an wehr-, hilf- und schutzlosen Kinder ist feige, schäbig und eine Charakterschwäche!

    • Reto Burgener sagt:

      Bern: Hätten Sie Recht, wären 95% aller Menschen feige, schäbig und charakterschwach. Das könnte hinkommen, allerdings aus anderen Gründen, nicht wegen dem Erziehungsstil. Ok, Sie schlagen nicht, machen dafür aber andere Fehler, indem Sie Kinder auf die Stufe von Erwachsenen heben und Erwachsene mit Kindern vergleichen. Oder Gewalt einfach als ‚das Böse‘ darstellen, gleichzeitig aber wahrscheinlich froh sind, dass der Staat zu Gewalt greift, damit Ihre Sicherheit gewährleistet ist, oder damit Gesetze durchgesetzt werden. Ihre Absicht in Ehren, aber Sie haben aus vielen Gründen nicht recht.

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Ob ich recht habe oder nicht, ist mir egal. Hauptsache, für uns stimmt unser Weg det Erziehung, den wir auch weiterhin gehen werden. Und nein, ich stelle die Kinder nicht auf die Höhe eines Erwachsenen und behandle sie auch nicht so. Aber Grenzen und Regeln setzen und vermitteln und ihnen Respekt und Anstand vorleben, beibringen, geht auch ohne Schläge! Das eine muss das andere doch nicht ausschliessen! Wer glaubt, seinem Kind diese Werte einprügeln statt einfach vorleben zu müssen, irrt gewaltig und hat erziehungsmässig schon verloren. Ich bleibe dabei: Schwächere zu schlagen ist schwach!

      • Gundel sagt:

        Absolut richtig Herr Burgener.
        Eine Scheidung bzw. heftiger Streit zwischen Eltern stört das Wohlbefinden und die seelische Entwicklung eines Kindes mehr, als einen Klapps auf die Finger. (Ebenso Trinker, Gefühlskalte etc.)
        Wieso soll nun also ein Klapps ein Straftatbestand sein aber nicht Verhalten, dass nachweislich und tausendfach belegt, weit mehr das Kindeswohl schädigt?

      • Gundel sagt:

        Zudem: praktisch 100% aller Eltern stossen früher oder später an ihre Grenzen. Wollte man jegliches „schädigende“ Verhalten unter Strafe stellen, würde der Gesetzgeber alle Eltern kriminalisieren.
        Was in der Diskussion völlig untergeht: auch Kinder können tätlich entgleisen. Können ihre Eltern schlagen oder andere etc. – bleiben aber straffrei weil sie unmündig sind.
        Die Eltern aber sind verantwortlich für die Kinder. Ob sie nun der Aufgabe gewachsen sind oder nicht.
        Würde man jede Bagatelle unter Strafe stellen, würde das nur neue Auswüchse produzieren.

      • Gundel sagt:

        @Mordasini – sie reden von einprügeln. Das ist heute schon ein Strafbestand. Misshandlung (und prügeln ist das) – ist ein Strafbestand.
        Wir reden hier davon, das ganze zu verschärfen. Das jedes Kläppschen bereits unter Strafe gestellt wird.
        Das ist der Nonsense.
        Heute sind schon alleinerziehenden Müttern Kinder wegen blauer Flecken weggenommen worden (obwohl diese gar nicht von Schlägen verursacht worden sind. Aber die Mutter konnte das nicht beweisen.) Stellen sie sich vor, wenn bereits ein Kläppschen auf die Finger geahndet wird. Das ist einfach absurd.

      • Reto Burgener sagt:

        Bern: Eigentlich ist es nicht egal, ob man Recht hat oder nicht. Denn daraus leitet sich ab, ob etwas Sinn macht oder nicht. Da eine Diskussion über das Thema zeigt, dass eben höchst unklar ist, was ein noch weitergehendes Verbot an der Situation verbessern oder eventuell auch verschlechtern würde, wird immerhin klar: Die Forderung, das Totalverbot in die Verfassung aufzunehmen ist einfach blanker Unsinn. Nicht dass dies der erste Unsinn ware, der drin stünde. Trotzdem.

      • Anna K. sagt:

        Vielen Dank an den Mamablog für den tollen Gastbeitrag von Dr. Lips!
        Ich hoffe, es noch erleben zu dürfen, dass Gewalt an Kindern verboten wird.

        Wenn ein Ehemann seine Frau schlägt sind wir entsetzt.
        wenn ein Arbeitgeber seine Angestellten schlägt, weil sie schon wieder nicht zugehört und den gleichen Fehler nochmal gemacht haben – sind wir entsetzt.

        Es wird Zeit, dass wir es auch nicht gutheissen, wenn ein Erwachsener ein Kind schlägt. „Lernen“ tut ein Kind dadurch nur Negatives: „ich bin nichts wert“, „Schlagen ist OK“

        @ Andrea Mordasini- toll gesagt !

      • Blanche Wu sagt:

        @Mordasini: Es ist vielleicht ein Graubereich, aber es gibt auch Kinder die sind wirklich bösartig zu den Eltern. Die Eltern versuchen wirklich alles damit das Kind auf den richtigen Weg kommt, aber es will nicht und desto mehr man sich bemüht, desto schlimmer wird es. Auch solche Kinder gibt es. Man hört es zwar nicht gerne, aber es gibt sie. Kinder sind nicht nur weil sie Kinder sind Heilige und nie Böse. Oder wie erklärt sich dies, dass viele Serienmörder früher als Kinder gerne Kühe, Schafe, etc. misshandelten? Und um so etwas zu tun, reicht noch lange kein zerüttetes Elternhaus…

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Es macht mich traurig und wütend, dass es noch heutzutage Eltern gibt, die ihre Kinder klapsen, schlagen oder ihnen sonstwie wehtun. Jede Ohrfeige, jeder Füdlitätsch ist einer zuviel! Es kann doch nicht sein, dass Erwachsene gesetzlich besser geschützt sind als Kinder. Da muss sich tatsächlich schleunigst was zugunsten der Jüngsten ändern. Kinder möglichst gewaltlos zu erziehen, hat nichts mit Larifari-Wischiwaschi- bzw antiautoritärer laisser-faire Erziehung zu tun, sondern mit Respekt und Anstand gegenüber den Kindern zu tun. Gewalt erzeugt nur Gegengewalt und ist nie eine gute Lösung!

    • Hotel Papa sagt:

      Und wenn das Kind sich so in etwas hineinsteigert, dass die Eltern keine ander Methode mehr sehen zu ihm durchzudringen? Klar ist das unvermögen. Aber besser als laufenlassen.
      Und: Wie oben geschrieben: Was schadet dem Kind wohl mehr: Ausnahmsweise mal Handflächenkommunikation oder der Richter in der Familie?

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Bei mir hilft in der Regel entweder das Kind festhalten, damit es weder sich noch andere verletzen kann und/oder auch den Raum verlassen. Ich musste vor ein paar Jahren notabene auf dem Fussgängerstreifen bei grün! das Kind auch schon zurückreissen und habe ihm dabei leider wehgetan, unabsichtlich natürlich (Kratzer), weil er sonst von einer unaufmerksamen Autolenkerin über den Haufen gekarrt worden wäre. Doch dies hat meiner Meinung nichts mit Gewalt zu tun. Wie gesagt, Schläge, egal ob ins Gesicht, an den Kopf, auf den Po will und tue ich nicht. Da sehe ich andere, wirksame Lösungen.

      • Reto Burgener sagt:

        Bern: Ich lerne daraus: Frauen können nicht so gut autofahren und verursachen Kratzer an Kindern. Und richtig, Schläge sind zwingend notwendig. Kennen Sie den: Masochist zu Sadist: Bitte schlag mich. Sadist, lächelnd: Nein.

  • Domenico sagt:

    nur weil das Schlagen von Kindern nicht explizit verboten ist, heisst das noch lange nicht, dass dies zulässig waere. Unsere Gesetzt sind abstrakt verfasst und nicht konkret. Zudem gehörte ein solcher Straftatbestand wenn schon ins Strafgesetz aber sicherlich nicht in die Verfassung. Der Autor mag ein guter Arzt sein, von Jurisprudenz hat er aber keine Ahnung!

  • Gundel sagt:

    Misshandlung ist jetzt schon ein strafbestand. In der Erziehung gibt es stets einen Grenzbereich. Sei das physisch oder psychisch: wir brauchen keine Gesetze, die das Familienleben erschweren.
    Unsere heutigen Gesetze reichen absolut, sind aber in der Anwendung stets schwierig. Weil Eltern/Kind mit keiner anderen Beziehung vergleichbar ist

    Die Leute beschweren sich immer: schreitet die KESB heute ein, schreit und tobt man… aber gleichzeitig möchte man die Gesetze so verschärfen, dass die KESB selbst in harmlosen Fällen einschreiten müsste, wo Kinder in glücklichen Familien aufwachsen

  • thebelper sagt:

    Erziehung hat zwar keine demokratische, sondern eine paternale Struktur. Der Umgang mit Kindern muss aber trotzdem von Gleichwertigkeit, Respekt und Liebe geprägt sein. Schlagen läuft diesem Anliegen völlig entgegen. Kinder lernen das Gute nicht, indem man sie schlecht behandelt.

  • Stefan Sand sagt:

    Schon komisch, noch nie wurden so wenige Kinder geschlagen und noch nie gab es soviel brutale Gewalt unter Jugendlichen??? Die Ohrfeige zum richtigen Zeitpunkt zeigt Grenzen auf, wo Worte nicht mehr ankommen oder nichts nützen – meine Meinung!

    • Anja Mayer sagt:

      Koennten Sie diese Argumente bitte mit Fakten unterlegen? Oder ist das nur ihre subjektive Wahrnehmung?

      • Neven Nikolaic sagt:

        Was für Fakten. ANja hast du selber Kinder?

      • Christian sagt:

        Gem. meinen Eltern hatte ich als Kind eine Phase wo ich meiner Mutter alle nur möglichen und erdenklichen Beleidigungen an den Kopf warf. Nach Wochen dies physischen Belastung ist dann meinem Vater die Hand ausgerutscht. Ab diesem Moment hat sich mein Verhalten komplett geändert und ich war höfflich und zuvorkommend wie noch nie. Und abgesehen davon wurde ich von meinen Eltern weder misshandelt, geschlagen oder sonst wie verletzt.
        In den nun knapp vergangenen 30 Jahren habe ich trotzdem nie Gewalt gegen andere Personen angewendet. Käme auch nie auf Idee. Welche Schluss man daraus zieht …

      • Stranger sagt:

        Neven Du schon müssen wissen, dass wenn behaupten, dann auch Behauptung belegen oder.

  • Widerspenstige sagt:

    Aber Herr Dr. Lips, was fordern Sie denn in einem Egomanenland für Sachen. In der Verfassung stehen wichtigere Dinge wie zB Wanderwege und deren Unterhalt. Da ist wenig Verständnis vorhanden für so eine Nebensache wie Kinder, Familie und was es sonst noch so an ‚Balast‘ in der (un)freien Marktwirtschaft gibt. Freie Fahrt für Börsenspekulationen, Formel-1-Rennbahnen etc.

    • Sportpapi sagt:

      Formel-1-Rennbahnen? Absurd, dass das verboten ist, da hast du recht…

      • Katharina sagt:

        In der Schweiz sind die verboten, neben anderen Rundreiserennen, und in Austin, wo die neueste Bahn steht, geht niemand hin. Aber DK mit ein paar stereotypen texanischen Cowgirls aufmischen wär sicher ein Gaudi. Würde der Dreistigkeit des ‚Ihr müsst umdenken ansonsten seid Ihr keine Genossen und werdet bestraft‘ – Egomanie etwas die Ernstigkeit nehmen, so frau das ganze ernst nehmen würde….

      • Stranger sagt:

        Nö, SP, find ich gar nicht absurd, ich finde es ganz ok. Formel 1 ist so eine „““Sportart“““, die die Welt nicht braucht. Unendlich umweltverschmutzend und regressiv.

      • Sportpapi sagt:

        Es gibt so vieles, was die Welt nicht braucht. Zum Beispiel zu viele unnötige Gesetze.

      • Muttis Liebling sagt:

        Es gibt so vieles, von dem man glaubt, dass die Welt es nicht braucht. So ein Menschlein lebt ein paar Jahre in die Welt hinein und meint daher zu wissen, was die Welt braucht oder nicht braucht.

      • Muttis Liebling sagt:

        Was man auch nicht braucht ist Sport und Menschen die deswegen alt werden. Wir brauchen keine Alten, keine Nachhänger, Wanderer, Läufer, Turner. Nur Leute, die auf den Punkt leisten und sofort sterben, wenn sie nicht mehr können und nicht mehr gebraucht werden.

  • Why? sagt:

    Eigentlich muss man das Gesetz gar nicht ändern. Schlagen ist eine Tätlichkeit und daher verboten. Es müsste nur die Rechtssprechung sich ändern, indem sie das „elterliche Züchtigungsrecht“ nicht mehr so auslegt, dass es den Eltern erlaubt sein soll, Tätlichkeiten gegen Kinder zu begehen. Das kann ein einziger Richter, ev. braucht man dazu das Bundesgericht… Aber ich bin sicher, dass das früher oder später kommt, auch ohne Gesetzesänderung.

    • thebelper sagt:

      Am 2. Dez. 2008 hatte der Nationalrat die parlamentarische Initiative von R.G. Vermont zum verbesserten Schutz für Kinder vor Gewalt (auch die einmalige Ohrfeige sollte strafrechtlich gelangt werden können) mit 102 zu 71 Stimmen abgelehnt.
      Derzeit bejaht das Bundesgericht m. W. ein Züchtigungsrecht für nicht wiederholte Tätlichkeiten. Körperverletzungen (Art 123 StGB) jedoch können nicht gerechtfertigt werden.
      Offen ist, was unter wiederholter Begehung genau verstanden werden darf (Grenzen).

  • Markus Schneider sagt:

    Lips sagt: „Und obwohl sie darunter leiden, lernen sie, dass die Ausübung von Gewalt eine Form der Kommunikation zwischen Menschen sein kann, eine Möglichkeit, Konflikte zu lösen.“ Immerhin gibt er also zu, dass Gewalt eine Form von Kommunikation ist und dass sie durchaus Konflikte lösen kann. Ich sehe nicht ein, warum man irgendjemanden von der Wirklichkeit bewahren sollte. Drogenabhängige Träumer haben wir schon genug.

    • tststs sagt:

      Naja, die Lösung ist dann halt einfach sehr unilateral…

      • Markus Schneider sagt:

        Richtige Lösungen sind immer unilateral. denken Sie nur an Schwinigs. Eine Weile kommen sie bilateral daher – die Sau im Stall alsHaustier. Oder Grippeviren zum Beispiel. Am Schluss endet es aber immer unilateral. So oder so.

    • Freddy sagt:

      …dann ist es aber höchste Zeit, diesem „“““Lips“““““ eine dikke Lippe zu besorgen 🙂

  • Freddy sagt:

    Schlagen ist für Hirnlose und mit nichts zu rechtfertigen !

    • Reto Burgener sagt:

      Seien Sie mal nicht so respektlos, Krüger.

    • Frank Rosebrock sagt:

      Ich war bestimmt nicht hirnlos beim Schlagen, aber fühlte mich hilflos. Und ich verurteilte mich dafür. Bloss, wo hätte ich damals Alternativen lernen können? Heute scheint es die zu geben (vielleicht damals auch schon, aber ich wusste nichts davon, verstand nicht einmal selbst meine Reaktion), aber ob sie Eltern verfügbar sind, frage ich mich. Die Schuldgefühle bleiben jedenfalls; das ist mehr, als wäre ich von einer Behörde bestraft worden. Alternativen müssen her, nicht Strafen.

      • Reto Burgener sagt:

        Leute, ehemalige Männer: Wer hat Euch denn die Eier abgeschnitten? Ihr Euch selbst? Ich würde einfach mal mit dem Kind drüber reden, wie das damals war, auch mal entschuldigen und gut ist. Wie lange wollt Ihr Euch selbst beweinen? Seid nicht so fuchtbar weinerlich, als ob Ihr jemanden umgebracht hättet.

      • seebueb sagt:

        Viele Verhaltensmuster übernehmen wir, gerade auch von unseren Eltern. Deshalb sind sie im Falle von bewusst „anders erziehen“ wahrscheinlich ebenso ratlos, eben weil dieses „anders“ ausserhalb ihres Horizonts (nicht wertend gemeint) liegt, ausserhalb ihrer Vorstellung.

        Das würde heissen, dass eher Freundeskreis oder professionelle Hilfe das Richtige wären.

        @RB
        Versuchen Sie doch mal, das ganze aus der Sicht des Gegenübers zu sehen statt Blödsinn zu verzapfen. Oder fehlt Ihnen dazu die Vorstellungskraft?

      • Reto Burgener sagt:

        Seebueb: Aus der Sicht der sich selbst Bemitleidenden? Was wollen Sie denn? Dass ich denen auf die Schulter klopfe und sage, ja Dein Leben ist gelaufen, sowas hartes hat noch keiner durchmachen müssen, das schafft man nicht? Da ist wirklich viel weinerliches Getue und wenn das auch mal so benannt wird, dann ist das erstens eine ehrliche Meinung dazu und zweitens zeige ich damit eine kurze und effiziente Alternative, wie man sich mit sich selbst und mit dem Kind wieder verträgt. Das ist der maskuline Weg, der zum ZIel führt. Ihre Selbstauflösung hilft dem Kind ehrlich gesagt überhaupt nicht.

      • Reto Burgener sagt:

        Seebueb: Kurz und bündig: Einige hier sagen: ja, ich hab auch mal geschlagen, das ist so schrecklich, und weil ich das einsehe und öffentlich mich anklage und weine und es so bereue bin ich jetzt ein guter Mensch, aber ich fühle mich so Sch….. ich komm gar nicht drüber hinweg. Come on. Ich sage: Es kommt drauf an; manchmal ist es nicht so falsch; macht kein Drama draus, dann macht das Kind auch kein Drama draus. Das ist nur ein kleines Puzzle im jahrelangen Zusammenleben.

      • Freddy sagt:

        @Reto
        „das Kind macht kein Drama draus “ …“manchmal ist es nicht so falsch “ …sind nur läppische Entschuldigungen !
        Schlagen bedeuted in jedem Fall eine „Erniedrigung“ des Kindes, dies sollte man sich bewusst sein.Dies sind sie eben nicht, weil sie sich wehren mit „Leute seid nicht so böse mit mir, wenn mir die Hand ausrutscht. Eine weinerliche Haltung !

  • Jana sagt:

    Ich finde es erschreckend, dass viele Leute hier das Schlagen verteidigen – ja sogar Tipps geben, wie es besser funktioniert… Gewalt ist nicht ultima Ratio, oder gar ein Erziehungsmittel, sondern ein Fehler. Eltern sind auch nur Menschen, daher ist auch klar, dass Fehler passieren. Ehrlich gesagt erstaunt mich aber diese Grundhaltung, die hier teilweise vertreten wir, schon längst nicht mehr. Wenn ich sehe, wie viele Leute in der Öffentlichkeit ihre Hunde schlagen, kann ich mir ja etwa denken, wie es zuhause zu und her geht.

    • Sportpapi sagt:

      Ich habe noch nie Leute ihre Hunde schlagen sehen. Ebenso wenig ihre Kinder. Aber schon viele Kinder, die ungehemmt und ungebremst sich austobten, unter anderem mit Schlägen gegen ihre Eltern, weil die irgendetwas unbeliebtes von ihnen verlangten.

  • Fritz sagt:

    Dummes Zeug! Aus diesem Grund haben wir heute,eine solch kaputte Gesellschaft! wer keine Grenzen kennt,ist und bleibt ein Verlierer….!!!

    • Frank Rosebrock sagt:

      Falsch. Von Generation zu Generation werden wir empfindlicher und empfänglicher. Züchtigung in jeder Form, physisch oder psychisch, ist deshalb je länger desto weniger angebracht. Sensible Menschen werden mit Züchtigung kaputt gemacht, nicht durch deren „Fehlen“. Das macht die Gesellschaft kaputt. Wir müssen zu anderen Formen der Erziehung finden, die aber nach wie vor notwendig bleibt. Was früher gut war, funktioniert heute nicht mehr. Herauszufinden, was neu funktionieren könnte, ist eine Herausforderung, wie jeder Wandel der Gesellschaft. Gesetze können das nicht vorschreiben.

  • Markus Schneider sagt:

    In der Bibel steht: „Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.“ (Sprüche 13,24)

    • Christoph sagt:

      Aha?
      „Jeder der sein Messer schont, der hasst seinen Vater; wer ihn aber lieb hat, der sticht ihn beizeiten ab.“ (Antwort auf Sprüche 1,1)

    • Widerspenstige sagt:

      In der Bibel stehen noch ganz andere Ungeheuerlichkeiten und Grausamkeiten, die alltäglich waren vor ca. 2000 Jahren für barbarische Zustände.

      • Markus Schneider sagt:

        Sie müssen solches Zeug nicht mir antworten. Antworten Sie das Herrn Lips, der die Bibel umschreiben und ein neues Gebot einführen will. Ich halte die Bibel für ein Märchenbuch. Aber für eins, das Herr Lips offenbar nicht gelesen hat.

  • Peter Zeltner sagt:

    Ein top Beitrag von Hr. Lips. Ich finde es stark, wie er selber zugibt, dass er ein Mal gegen seine eigenen Grundsätze verstossen hat und wie beschissen man sich danach fühlt. Und warum es trotzdem richtig ist, das Schlagen von Kindern explizit zu verbieten, nämlich als gesellschaftliche Norm für alle.

  • Beo sagt:

    Wer Kinder mittels Anwendung von körperlicher Gewalt bestraft, macht höchst wahrscheinlich auch irgend etwas falsch bei der Erziehung. Andererseits finde ich es absolut in Ordnung, Kinder mal durch ‚Verzicht‘ zu bestrafen. Dies, indem ihnen irgend etwas angenehmes vorenthalten wird, das sie somit nicht unternehmen, druchführen, oder benützen dürfen. Drohungen auszusprechen finde ich absurd. Beispiel: Wenn du nicht gehorchst, dann lassen wir dich hier am Strand ganz alleine zurück.
    Das wurde einem 5jährigen Kind gesagt. Es begann zu weinen. Das tut ja niemand und ist abscheulich.

  • Hans Hintermeier sagt:

    @An alle die denken Gewalt sei ein probates Mittel in der Erziehung: Bitte lest das Buch: „Autorität durch Beziehung. Die Praxis des gewaltlosen Widerstands in der Erziehung“ von Haim Omer & Arist von Schlippe. Dort wird eine Alternative vorgeschlagen: Autorität durch Präsenz. Erst Präsenz ermöglicht Beziehung. Gewaltakte zerstören eine Beziehung/Vertrauen.

    • Anh Toàn sagt:

      Da stimme ich Ihnen zu, nur ist Strafrecht genauso wenig „ein probates Mittel zur Erziehung“ der Bevölkerung.

      („verboten“ verlangt Strafe und Strafe ist Gewalt)

      • Frank Rosebrock sagt:

        Absolut einverstanden. Verpönung ist das Richtige, nicht Strafen. Zu meiner Schulzeit war der Konsens der Gesellschaft erst so weit, dass Lehrer die Schulkinder nicht mehr schlagen durften. Es ist noch nicht so lange her, dass dies Normalität war! Ich habe das Schlagen von den Eltern als normal erlebt und entsprechend weitergegeben. Dann aber auch im Affekt, in der Überforderung, in ausartender Weise. Ich wusste nicht, wie ich anders reagieren/steuern könnte. Für Eltern wäre es wichtiger, ihnen Alternativen zu zeigen, statt sie zu kriminalisieren. Strafe hat keine „abschreckende Wirkung“.

      • Hotel Papa sagt:

        Ironischerweise heisst „verpönt“ verbatim „mit Strafe belegt“. Bloss hat sich die Strafe im heutigen Worsinn auf das Missfallen der Umwelt abgeschwächt…

  • exshopper sagt:

    Meine Eltern haben mich nicht geschlagen, aber beschimpft und gedemütigt ohne Ende. Auch 50 Jahre später kann ich das nicht vergessen. Ich bin ein hochneurotischer, lebensuntüchtiger Mensch geworden.

    Die Unterscheidung in „erlaubte“ psychische Gewalt und verpönte physische Gewalt finde ich immer so artifiziell.

    • Aldo Camperchioli sagt:

      mir kommen die tränen! immer sind die eltern schuld wenn man sein leben wegen irgendwelcher psychischer und neurotischer unerfüllten lebensträume und verirrungen nicht in griff bekommt! scheisse mann! dann geh zum psychologen auf kosten der krankenkassen. das leben ist halt kein ponyhof. ich finde es so schwach wenn jemand an seinem lebenszustand immer anderen die schuld gibt!

    • Reto Burgener sagt:

      Der Punkt ist: Ihnen stösst zu, was Ihnen zustösst. Kann auch eine Krankheit oder Querschnittlähmung sein. Es ist Ihre Verantwortung und in Ihrem eigenen Interesse, darüber hinweg zu kommen. Beschimpfende, demütigende Eltern? Und davon hängt Ihr ganzes Leben ab? Das entscheiden Sie selber, ob Sie das so halten wollen oder nicht. Man kann seine Wunden auch kultivieren und schön offen halten. Lebenslang sich selbst leid tun? Das ist kein Naturgesetz. Das ist Ihre Entscheidung.

      • Hotel Papa sagt:

        Ist doch ein Nebenkriegsschauplatz. Die (wichtige IMHO) Kernaussage war: Was soll das „Gschiss“ um die Ohrfeige. Es gibt schlimmeres, was Eltern ihren Kindern antun, und was nicht unter Strafe steht.

  • ta-admin sagt:

    Liebe Leserinnen und Leser, wir begrüssen eine angeregte Diskussion, doch sie soll in anständigem Ton gehalten werden. Kommentare, die beleidigend, verletzend oder themenfremd sind, werden umgehend gelöscht. Beste Grüsse, Gabriela Braun

  • Hotel Papa sagt:

    Schlagen gehört nicht verboten, sondern verpönt. Das ist es schon. Weitere Massnahmen überflüssig.

    Wollen wir wirklich, dass der Nanny State sich einmischt, wenn einem Elter die Hand ausrutscht? Für die weiter gehenden Fälle gibt es beretis die nötige Gesetzgebung.

    Und selbstverständlich konzentriet man sich wieder nur auf körperliche Gewalt. Als ob die seelische nicht genauso, wenn nicht schlimmer, wirksam wäre.

    Von wegen „Sticks and Stones…“ Unwahreres wurde nie gedichtet.

  • tststs sagt:

    Ich kann gewisse Kommentierer hier einfach nicht verstehen „ich wurde auch geschlagen, aber geschadet hat es mir nicht…“
    Bei mir/uns waren es idR „Füdlitätsch“ und „Haaretschuupen“, ganz selten en Chlapf an Chopf.
    1. Nein, ich habe kein Trauma, ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn es ohne gegangen wäre.
    2. Meine Mutter (damals alleinerziehend) kann heute offen dazu stehen, dass dies jeweils NUR aus Überforderung entstanden ist (und weil sie es halt von ihrer Mutter auch nicht anders kannte).

    • tststs sagt:

      3. Wenn körperliche Züchtigung regelmässig eingesetzt wird (also nicht im Affekt mit anschliessender Entschuldigung), beginnen die Kinder irgendwann zurückzuzucken! Wahrlich kein schöner Anblick! Ich erinnere mich an eine Situation, in der mein pupertierender Bruder Mist gebaut hat und meine Mutter auf ihn zuging (ohne Gewaltabsicht), obwohl er mittlerweilen 2 Köpfe grösser, 15 Kilo schwerer und einiges muskulöser war als sie, ist er ihr ausgewichen…
      Und ich gehe 4. davon aus, dass diese Eltern, die ihre Kinder zur Erziehung schlagen, nichts dagegen haben, wenn die Kinder zurückhauen?!?

      • Sportpapi sagt:

        1) Ihre Mutter sicher auch nicht.
        2) Natürlich aus Überforderung. Weil alles andere, gute zureden offenbar versagt hat. Aber gab es Alternativen, die zum Erfolg geführt hätten?
        3) Vielleicht hat er sich ja schuldig gefühlt und sich deshalb nicht gewehrt? Aber ja, regelmässige Züchtigung, überhaupt Zürchtigung geht gar nicht.
        4) Dann sind sie offensichtlich/hoffentlich alt und stark genug, auf eigenen Füssen zu stehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und auszuziehen. Oder intelligent genug, sich vernünftig zu verhalten.

  • Brunhild Steiner sagt:

    „Dieses ausdrückliche Verbot fehlt bis jetzt in der Schweiz,
    im Gegensatz zu 26 anderen europäischen Staaten, wo solche Verbote Wirkung zeigen…“

    Mir fehlt das Wissen wie konkret die Auswirkungen diesbezüglich sind, in F lief doch nicht in allzuferner Vergangenheit eine Anti-Ohrfeigen-Kampagne weil diese immer noch stark verbreitet ist, auch sonst ist der Tonfall Kindern gegenüber, jedenfalls für meine Ohren, schnell eher laut wenn sie nicht parieren, von Italien ist mir ähnliches bekannt.
    Einfach nicht vergessen dass es unsren Kindern hier vermutlich eher sehr gut geht.

    • ka sagt:

      Das Schlagen in Italien und Frankreich akzeptierter ist, ist mir auch schon aufgefallen. Im Zug in Italien, die Mutter schlägt das herumzappelnden Kind und tröstet es in der gleichen Sekunde, kam total schräg rüber bei mir. Auch in Frankreich habe ich schon manche Ohrfeige gesehen, bei uns in der Öffentlichkeit jedoch noch nie. Deshalb finde ich diese Diskussion hier schon wichtig, und es zeigt mir auch, dass es anscheinend in den 4 Wände doch auch anders aussieht bei uns.

  • Anh Toàn sagt:

    Wenn Kinder schlagen „verboten“ ist, wird es dennoch vorkommen. Dann muss strafrechtlich untersucht und sanktioniert werden. Es fragt dann der Polizist, Staatsanwalt oder der besonders verständige Kinderpsychologe das Kind, wie und warum seine böse Mutter oder sein Vater es geschlagen hätte: Das Kind muss also gegen die Eltern Stellung beziehen, ansonsten ein Beweis ziemlich schwierig oder in vielen Fällen gar unmöglich wird. Was verboten ist, steht im Strafgesetzbuch, nicht in der Verfassung: Wer Kinder haut, wird bestraft (mit Peitschenhieben?)

    • Anh Toàn sagt:

      Und klar, bei Inzest gibt’s die gleichen Probleme, nur ist die Intensität der Verletzung der körperlichen Integrität da nicht mit einer Ohrfeige vergleichbar: das Kind des Autors könnte wegen dieser Ohrfeige die er beschreibt und die er bedauert, noch bis zum Ablauf der Verjährungsfrist gegen den Autor Strafanzeige einreichen, oder die Mutter für das Kind, und am besten ernennt man eine Behörde, die das auch kann.

      Dass Kommentatoren nicht denken vor dem Schreiben kommt vor, aber hat Herr Lips hier viel gedacht?

      • Anh Toàn sagt:

        Wollen wir tatsächlich wegen eines Anfangsverdacht auf eine Ohrfeige, Strafverfolgungsbehörden unser Familienleben untersuchen lassen?

        Ich erlaube mir zu fragen, ob Herr Lips hier viel gedacht hat, weil es aus juristischer Sicht inkonsequent ist, eine Verbot von Körperstrafen zur Erziehung in der Verfassung zu verlangen. Ich wäre interessiert, ob er tatsächlich für eine entsprechende Strafbestimmung wäre, was meine einleitende Konsequenz hätte, und ob als Offizialdelikt oder Antragsdelikt, bei letzterem mit Antragsrecht für wen.

    • tststs sagt:

      Nein, das Kind muss keine Aussage machen.

      • Anh Toàn sagt:

        Es muss keine Aussage vor Gericht machen, aber ohne Aussage des Opfers, oder sogar gegen eine entlastende Aussage des Opfers (ich wurde nur getätschelt), ist ein Beweis kaum möglich.

      • maia sagt:

        @tststs: Ist das heute wirklich so. Das Kind muss (je nachdem wäre es ja auch ein darf und ein ernstgenommen werden) nicht mehr aussagen? Früher war es so, dass die Kinder durchaus befragt wurden. Unter anderem auch, um allenfalls den Sachverhalt zu bestätigen/entkräftigen. Wird heute allein auf die Aussagen von „Dritten“ (allenfalls ja sogar TäterInnen) gehört?

      • tststs sagt:

        @Ahn Toan: evtl. gehen wir von verschiedenen Fällen aus… ich denke dabei an ein 2jähriges Kind, dass vom Arzt den Behören gemeldet wurde. Dass es keine Aussage machen kann/muss, liegt auf der Hand und der Beweis ist dem Kind meist auf den Leib geschrieben…

        Aaaber ich glaube, es ist so, dass nur (schwerer) Missbrauch/Misshandlung ein Offizialdelikt ist…

      • tststs sagt:

        @maia:
        „Können“ ja
        „Müssen“ nein (trotzdem ist eine Anklage und Verurteilung möglich)

      • maia sagt:

        @tststs: Ich kann mir das immer noch kaum vorstellen, dass niemand mit dem Kind spricht und trotzdem eine Verurteilung möglich ist. Sicher gibt es ganz eindeutige Fälle (wobei die fast nur möglich sind, wenn jemand dabei ist und aussagt). Ansonsten sind doch Fehlanschuldigungen Tür und Tor geöffnet. Mutter sagt, der Vater wars, Vater meint nein es war die Tante, die meint sicher nicht, ich will damit nichts zu tun haben…… Und ich muss sagen, in den – zum Glück wenigen Fällen die ich kenne – wurde das Kind immer befragt.

      • tststs sagt:

        @maia: Natürlich wird das Kind gefragt (wenn es genug alt ist), ob es geschlagen wurde oder nicht. Jedoch genügt ein simples Ja oder Nein und die Anzeige/Untersuchung/Verurteilung ist nicht von der Aussage abhängig.
        Und die Aussage: „wie und warum seine böse Mutter oder sein Vater es geschlagen hätte“ ist sicher falsch. Kein Kind muss in seiner Aussage die psychologische Erklärung für das Fehlverhalten seiner Eltern abliefern…

      • Anh Toàn sagt:

        @tststs: „Aaaber ich glaube, es ist so, dass nur (schwerer) Missbrauch/Misshandlung ein Offizialdelikt ist“ und „der Beweis ist dem Kind meist auf den Leib geschrieben….“

        Körperverletzung ist auch jetzt strafbar, soll die Ohrfeige oder der „Fudidätsch“ strafbar werden? Ab welcher Stärke? Entschuldbar wegen Affekt? Gibt es bald eine staatlich erlaubte Erziehungsmassnahmenverordnung, welche sagt, welche wieviel Ausagangs- oder Gamesperre für Ladendiebstahl verhängt werden darf, ansonsten strafbar als Freiheitsberaubung?

      • maia sagt:

        @tststs: “wie und warum seine böse Mutter oder sein Vater es geschlagen hätte” – das sehe ich auch so, aber Kinder haben da sehr, sehr feine Antennen.
        Und ich hoffe nicht, dass wenn ein Kind gefragt wird ob es geschlagen wurde, nur „ja“ sagen muss und dann beginnt die ganze Maschinerie zu laufen. Ich hoffe doch sehr, dass hier erst genauere Abklärungen gemacht werden. Gilt natürlich auch, wenn es „nein“ sagt.

    • seebueb sagt:

      Gewalt auch in der Erziehung ist seit mehr als zehn Jahren verboten.

      Per 2004 wurde das StGB zwecks Sanktionierung von häuslicher Gewalt angepasst. Tätlichkeiten werden im Wiederholungsfall von Amtes wegen verfolgt, wobei das Verfahren auf Antrag bzw. mit Zustimmung des Opfers sistiert werden kann. Seit 2007 kann zudem die Täterin (der Täter) durch die Polizei weggewiesen werden (auch aus der gemeinsamen Wohnung), richterliches Rayonverbot, etc.

      • Anh Toàn sagt:

        @seebueb: Danke,

        wie gesagt, auch als Kommentator sollte man vor dem Schreiben Denken. das heisst In diesem Fall das StGb konsultieren. Dann hätte ich auch gesehen, dass der Tatbestand der Tätlichkeit und Körperverletzung seit meinem lang zurückliegenden Studium neu formuliert wurde, gerade in dieser Hinsicht.

        Ich halte die neue Regelung, insbesondere die Einschränkung des Offizialdeliktes auf wiederholte Tätlichkeiten, für eine gute Lösung unserer gerne gescholtenen Politiker. Nur welches „Schlagen“ gehört jetzt noch zusätzlich verboten gemäss Herrn Lips?

  • Daniel sagt:

    Das elfte Gebot soll nicht nur heissen „du sollt Kinder nicht schlagen“ sondern „du sollst niemanden schlagen“.

    • Hotel Papa sagt:

      Dieses Gebot gibt es schon. Es steht im NT.

      Wie überhaupt das AT sich als moralische Richtschnur nicht mehr wirklich eignet. Wir sind keine nomadisierende Hirten mehr.

  • Why? sagt:

    Ich bin auch gegen schlagen. Aber wenn Sie heute auf Frage-Plattformen gehen wie „Gute Frage“, dann gibt es dort jede Menge Anfragen von Kindern und Jugendlichen wie „Darf meine Mutter mir das iphone wegnehmen? Darf mein Lehrer mir Aufgaben geben? Darf mein Vater mich daran hindern, so lange auszugehen, wie ich will?
    d.h. die Kinder und Jugendlichen haben heute eine eigenartige Tendenz, ihren Eltern & Lehrer mit dem Anwalt zu drohen, und das ist auch nicht gut. Deshalb muss man sich gut überlegen, was man ins Gesetz schreibt…

    • Stranger sagt:

      UOUOUOU, Wer sich fragt „darf der das tun, was er tun will?“ droht also implizit gleich mit dem Richter? Das halte ich etzt für ETWAS übertrieben.

  • ka sagt:

    Also ich bin gelinde gesagt schockiert, wieviele hier in diesem Blog das Schlagen verteidigen und als eine echte Erziehungsmethode rechtfertigen.

  • Cybot sagt:

    Ein Gesetz fordern, das man selber schon verletzt hat? Der Vorschlag ist bestimmt gut gemeint, aber gut gemeint ist bekanntlich das Gegenteil von gut. Welchen Sinn macht es, jeden zu kriminalisieren, dem mal die Hand ausrutscht? Gegen Eltern, die ihre Kinder regelmässig schlagen, gibt es bereits Gesetze. Das Problem ist allerdings, dass selbst von den schlimmen Fällen meist niemand erfährt. Mehr Gesetze ändern daran nichts. Und das Alte Testament ist auch wenig hilfreich, dort findet man eher Aufforderungen und Anleitungen zum Schlagen der Kinder. Und der Ehefrau gleich dazu.

    • Stellen sie sich vor sie treffen Wladimir Klitschko (damit die Kräfteverhältnisse einigermassen stimmen) beim Spazieren und ihm gefällt nicht, wie sie mit ihrer Frau reden und ihm „rutscht die Hand aus“ deswegen. Weswegen sollte man Wladimir Klitschko dafür kriminalisieren, finden sie nicht auch?
      Diejenigen, die dafür sind, dass man Kinder schlagen darf, die von der „Ohrfeigen haben noch keinem geschadet“ Fraktion sind plötzlich ganz anderer Meinung, wenn sie der Empfänger einer solchen sind. Fragen sie mal Herr Fehr (SVP).

      • tststs sagt:

        Dankedankedanke Herr Pfrunger…

        Aber solange Eltern ihr Kind als Eigentum betrachten (wo nichts und niemand dreinzureden hat), wird sich wohl nicht viel ändern… ist natürlich etwas anderes wenn der fudigetätschte Sohn plötzlich 17jährig, körperlich überlegen und zurückschlagend ist, dann wird natürlich die Polizei gerufen…

      • Hotel Papa sagt:

        Der Unterschied ist: Wenn Wladimir zuschlägt, wächst da nachher kein Gras mehr.

        Ein durchschnittlichen Eltern-Cläpper bewirkt vor allem eines: Dass das Kind wach wird.

      • tststs sagt:

        @Hotel Papa: Wenn es nur darum ginge, das Kind zu „wecken“, dann wäre ein Gutsch Wasser ins Gesicht, das Schreien in einer unangenehmen Tonhöhe oder das Ablassen eines wirklich knattrigen Furzes aber einiges effektiver…

        Es geht darum, die körperliche Überlegenheit als Argument ins Feld zu führen (bewusst oder im Affekt)…

      • maia sagt:

        Aber wenn Ihre Frau Sie für ein/zwei Stunden in ihr Zimmer sperren würde, dann wäre das völlig ok?

      • 13 sagt:

        Das ist dabei gerade paradox. Würde mein Mann mir eine Ohrfeige geben, könnte ich die Polizei anrufen, diese würde kommen und auch eingreifen. Bei mehreren Schlägen bis hin zu einer Anzeige und einer Wegweisung aus der Wohnung. Kassiert die Ohrfeige unser Kleinkind, wird mit der Schulter gezuckt und gesagt, das sei eben eine Erziehungsmassnahme oder es sogar gutgeheissen, wie wir hier lesen können. Die Gesetze werden von Erwachsenen gemacht und schützen auch in erster Linie diese, sei es als Opfer, sei es als Täter.

      • Hotel Papa sagt:

        @tststs: Sind aber, mit Ausnahme vom „Gix“ (den ich z.B. körperlich nicht hervorbringen kann, dazu brauchts die Pfeifstimme), nicht spontan anwendbar. Und es sind wirklich die Situationen, wo sich das Kind so in etwas hineinstiegert, dass es mit dezenteren Methoden der Kommunikation eben nicht mehr erreicht werden kann, wo ein Chläpper eine erfolgreiche Massnahme sein kann.

      • Cybot sagt:

        Ich rechtfertige das Schlagen nicht, sondern ich kritisiere die Kriminalisierung überforderter Eltern, die sich nicht besser zu helfen wissen. Hier fordert mal wieder einer neue Gesetze, die weder nötig noch durchsetzbar sind, und er gibt sogar noch zu, dass er nicht einmal selber in der Lage wäre, sein Gesetz einzuhalten. Das macht keinen Sinn.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Würde aber jemand Erwachsener tun, was Kinder manchmal tun, würde auch die Polizei kommen und eingreifen. Kinder sind nun mal keine Erwachsenen, und werden auch nicht als solche behandelt.
        Ich weiss nebenbei auch nicht was die Polizei tut wenn eine Ohrfeige gemeldet wird, die keine Spuren hinterlassen hat (also nicht mit viel Kraft ausgeführt wurde).

      • Stranger sagt:

        Einspruch. Ein „durchschnittlicher Eltern-Cläpper“ bewirkt, dass das Kind sich geschlagen fühlt. Was ich NICHT gut finde.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Zum Beispiel? Was tun Kinder denn, was strafrechtlich relevant ist und was soweit geht, dass es eine Körperstrafe verdient, die verfassungs- und menschenrechtlich sogar bei Mord u.ä. verboten ist?
        Was die Polizei macht, kann ich Ihnen sagen: Sie kommt vorbei. Wenn sich alle beruhigt haben, schreiben sie einen Bericht und gehen wieder. Wenn aber das Opfer (geschlechtsneutral) darlegt, dass das öfters vorkommt, schliesslich schauen es viele hier bei Kindern als normal an, dann gibt es eine Wegweisungsverfügung für 10 Tage, die ein Richter dann verlängern kann. Und eine Anzeige.

      • Sportpapi sagt:

        Zum Beispiel Diebstahl. Da ist es dann nicht damit getan, die Ware zurückzubringen und sich zu entschuldigen. Zum Beispiel Vandalismus. Zum Beispiel Lautstärke an öffentlichen Orten. Körperliche Übergriffe auf andere Kinder, evtl. sogar auf Erwachsene. Steine werfen auf Autos, usw. Aber auch gefähliches Verhalten im Verkehr (das ist dann meist mehr als einen Stopp überfahren).
        Zum anderen: Wegweisungsverfügung einfach auf mündliche Aussage hin? Und nein, das glaube ich nicht, dass dies auch bei einem klagenden Mann passieren würde.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Fänden Sie es in Ordnung, wenn der Polizist, der Staatsanwalt oder der Richter einen Dieb ohrfeigen dürfte oder von mir aus, ihn den (nackten) Hintern versohlen?
        Da kenne ich die genaue Praxi zu wenig, einen solchen Fall hatte ich ehrlich gesagt nur einmal, da war die Frau aber gegenüber Mann und Kind stark gewalttätig, also mehr als eine Ohrfeige.

      • 13 sagt:

        Nachtrag: Aber ja, Wegweisungsverfügungen werden auf mündliche Aussage hin verfügt. Alles andere wäre im Bereich der häuslichen Gewalt nicht gut, denn Beweise sind oft schwer zu organisieren, v.a. auf die Schnelle. Eine Wegweisung ist aber keine Verurteilung.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Mancher wäre wohl froh, er könnte seine Strafe so entgegennehmen.
        Und natürlich empfinde ich eine solche Wegweisung als ungerechte Vorverurteilung, wenn ich betroffen bin. Und natürlich glaube ich nicht, dass dies eine Frau ebenso passieren könnte – da müssten wohl deutliche Wunden vorliegen. Zudem werden vielfach vielleicht beide prügeln, aber dann nur einer bestraft. Und was ist mit den Kindern? Gibt es da dann auch ein Kontaktverbot? Oder gehen die allenfalls sogar mit der Frau mit?

      • 13 sagt:

        @ SP
        Das war nicht die Frage, sondern das wir die „Prügelstrafe“ als falschempfinden und dies so in unsere Gesetzgebung aufgenommen haben. Es sei denn, es handelt sich um Kinder, dort will man es nicht aufnehmen.
        Und immer die gleiche Frage: Was ist schlimmer? Gewalt aufgrund von Mangel an Beweisen zuzulassen oder kurzfristig! etwas zu unternehmen, das Gewalt verhindern kann, auch wenn es im schlimmsten Fall falsch ist. Ich finde es wichtig, dass am Schluss keine Konsequenzen ohne Beweise herrschen. Kurzfristig hingegen finde ich es wichtig, Gewalt zu verhindern.

      • 13 sagt:

        Ein Kontaktverbot zu den Kindern ist übrigens keine notwendige Folge der Wegweisung. Solange sie nicht Opfer von Gewalt wurden, gibt es das Besuchsrecht genau gleich. In dem von mir erwähnten Fall war für die KESB die Wegweisung eine klare Voraussetzung keine Fremdplatzierung zu verfügen. D.h. das Kind blieb beim Vater.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Weshalb braucht es ein separates Gesetz für Kinder?
        Und: Genauso wird natürlich Gewalt verhindert, wenn die andere Seite das Haus verlässt. Aber man möchte halt nicht, dass ein Opfer auch noch weichen muss. Insofern, wieder, natürlich eine Vorverurteilung. Sie klagt an, er wird weggewiesen. Weil man davon ausgeht, dass da sicher etwas dran ist. Auch wenn man es kaum beweisen kann, auch nicht in diesen 10 Tagen.
        Und: bei einem Mann geht man natürlich davon aus, dass er sich wehren kann. Tut er es aber, ist er auch wieder der
        Du mme.

  • Justin Meier sagt:

    das bild mit der zuschlagenden männerhand und dem kleinen mädchen ist wieder mal typisch sexistisch!! aus aktualität hätte man das video der ohrfeigenden schwarzen mutter bei den protesten in baltimore zeigen können. sie ohrfeigt ihr kind! und alle applaudieren ihr zu! schräge welt

  • hausmannus sagt:

    Eltern, die ihren Kindern nicht auch eine körperliche Präsenz spüren lassen, haben meist verloren, bevor die Erziehung begonnen hat. Das beginnt auf der einen Seite mit der Nähe zum Baby, zum Kleinkind, und es sollte auf der anderen Seite endet mit Körpereinsatz auch bei Auseinandersetzungen. Und bevor jemand nun aufschreit: Nein, damit ist nicht Gewalt gemeint, denn Körpereinsatz bedeutet nicht Schläge. Aber Kinder und Jugendliche wollen, ja müssen ein Gegenüber auch physisch spüren. Der Körper ist ja schliesslich kein Accessoire, das man beliebig im Schrank verstauen.

    • ka sagt:

      Aber Körperkontakt hat doch gar nichts mit Konflikt Bewältigung zu tun. Wir haben oft Kitzelüberfälle gemacht, oder kleine Kämpfe auf der Matte, oder Hot Dogs gespielt, (da werden die Kinder in die Decke eingewickelt, bis sie sich nicht mehr bewegen könne und nur noch der Kopf raus schaut). Alles ganz starker Körperkontakt in einem lustigen positiven Umfeld. Hat aber alles nichts mit Bestrafen zu tun! ein nicht erwünschtes, tolerierbares Verhalten sollte einfach eine logische Konsequenz haben, und Schläge sind doch nie ein sich daraus ableitende Aktion.

    • ka sagt:

      Aber Körperkontakt hat doch gar nichts mit Konflikt Bewältigung zu tun. Wir haben oft Kitzelüberfälle gemacht, oder kleine Kämpfe auf der Matte, oder Hot Dogs gespielt, (da werden die Kinder in die Decke eingewickelt, bis sie sich nicht mehr bewegen könne und nur noch der Kopf raus schaut). Alles ganz starker Körperkontakt in einem lustigen positiven Umfeld. Hat aber alles nichts mit Bestrafen zu tun! ein nicht erwünschtes, tolerierbares Verhalten sollte einfach eine logische Konsequenz haben, und Schläge sind doch nie ein sich daraus ableitende Aktion.

    • Peter Pfrunger sagt:

      Eltern, die das Gefühl haben ihre Kinder schlagen zu müssen sind Verlierer. Sie nennen es Körpereinsatz. Was ist das denn wenn es nicht schlagen ist? In den Schwitzkasten nehmen? Drücken? Festhalten mit Gewalt an Armen oder Beinen? Am Ohr ziehen?
      Ihr Kommentar tönt nach einer Umschreibung von Dominanzausübung zwecks Unterdrückung des Kindes. Das ist auch eine Form von Gewalt auch wenn sie auf das Schlagen verzichten.

      • Hotel Papa sagt:

        Quark. Die Kindergärtnerin unsere Kinder hat es genannt „physich wirken“. Es gibt ein Alter, da ist das einfach am wirksamsten. Vom direkten Erfolg wie auch als Kommunikation die das kind erreicht. Hiergeht es nur um Leiten (z.B. an die Hand nehmen über die Strasse. Jedem ist klar, dass das eine adequate Massnahme ist. Und doch: „The Horror! Freiheitsenzug für das Kind!“). Und, ja, bei einem Trotzanfall auch einmal Festhalten.

      • Kathy sagt:

        Mein Vater hat mich manchmal auch einfach festgehalten, wenn ich getobt habe oder auf ihn „angegriffen“ habe. Das ist ein anderes Gefühl als geschlagen zu werden, es wird einem aufgezeigt, dass der andere der Stärkere ist. Ich finde das nicht schlecht, eine Familie ist ja keine Demokratie. Wenn ich hingegen von meiner Mutter geohrfeigt wurde (nur zwei-dreimal im Leben, immer extrem verdient), habe ich mich kurze Zeit sogar überlegen gefühlt. Wir wussten beide, dass es ein Zeichen von Hilflosigkeit ist und sie sich schlussendlich mehr geschämt hat fürs Schlagen als ich mich für mein Verhalten.

      • Sportpapi sagt:

        @Kathy: Der nächste Schritt wäre wohl der forcierte Auszug gewesen, als letzte Konsequenz. Weshalb nimmt man offenbar einfach hin, dass Kinder und Jugendliche toben, um sich schlagen, ihre Eltern schlagen und beleidigen? Was ist denn eine korrekte „konsequente“ Strafe dafür?

  • Ylene sagt:

    Meine Mutter hat teilweise bis zu 3 Wochen kein einziges Wort mit mir gesprochen oder war mir tagelang böse, das fand ich unendlich viel übler als geschlagen zu werden. Bei meinen Kinder funktioniert in ein paar wenigen Ausnahmesituationen ein Chlapf/Tätsch am besten. Mein Sohn hat mich auch schon gefragt, ob ich ihm nicht einen Tätsch geben kann, er dafür aber nicht ins Zimmer muss. Wichtig ist doch, dass man seinen Kinder trotz allem vergibt und ihnen das Gefühl gibt, dass sie einem am Herzen liegen und wichtig sind und man sie unterstützt.

    • Sandro Piras sagt:

      Guter Kommentar. Es gibt schliesslich nicht für alle Situationen ein Patentrezept und die paar wenigen Ausnahmesituationen mit Chlapf/Tätsch sind m.E. berechtigt.

  • Rudi Buchmann sagt:

    Nein, schlagen kann ich meine Kinder nicht. Aber wenn der älteste Sohn wirklich ausfällig wird und anfängt, mich zu schlagen, dann fasse ich ihn, vielleicht auch mal etwas unsanft, und sage ihm dann er soll jetzt aufhören. Ich sage ihm, die oder jene Sache komme schon gut und versuche ihn zu beruhigen, meist mit Argumenten und Begründungen. Die Angelegenheit beruhigt sich eigentlich immer rasch. Ich habe ihn auch schon leicht gestupst. Er reagiert dann völlig übertrieben. Dann sage ich ihm, dass das jetzt wohl ein Theater sei. Es geht dann nicht lange, bis wir beide wieder lachen.

  • Markus Weber sagt:

    …ich habe meine eigenen Wertvorstellungen. Dass diese oft diametral zur Gesellschaft stehen, interessiert in der Masse niemanden. Wie erklären Sie einem Kind ihre Vorstellung, dass man niemanden schlägt, es aber täglich geschlagen wird? Dass es rücksichtsvoll sein soll, von Egoisten aber täglich ‚verdrängt‘ wird. Der gesellschaftliche Wettbewerb um Geld/Macht/Anerkenung ist vor seinem Höhepunkt. Wie also meistert man die Gratwanderung zwischen Vermittlung von eigenen Wertvorstellung und Vorbereitung auf die heutige Gesellschaft? Man will ja im Grundsatz immer nur das Beste tun für sein Kind.

  • Reto Burgener sagt:

    Ich glaube, es ist für ein Kind verwirrender, einen verwirrten und weinenden und um Verzeihung flehenden Vater zu sehen, als eine Ohrfeige zu bekommen. Das mit dem lieben kann an ihm bei genügend andern Gelegenheiten auch noch sagen.

    • Joe Schweizer sagt:

      Naja. Ich denke eher dass es für ein Kind sehr wichtig ist zu lernen, dass auch ein Vater sich für einen Fehler entschuldigen kann. Dass die Eltern sich selber auch kritisch hinterfragen. Und dass ein Kind von den Eltern lernt das Fehler passieren dürfen, man dazu stehen sollte und dass diese konstruktiv gelöst werden können.
      Ein prinzipielles „Schlag-Verbot“ geht meines erachtens aber zu weit. Es gibt Dinge, die kann und soll man nicht Juristisch beurteilen!

    • extraterrestre sagt:

      mir ist es auch bereits zwei mal passiert, dass ich meinem sohn in der wut eine gehauen habe, beide male war ich selber in einer ausnahmesituation (1. kurz nach geburt des zweiten kindes, 2. stress in der beziehung) und beide male habe ich mich schrecklich gefühlt und selber angefangen zu weinen, genauso wie es herr lips beschreibt. es tut gut, zu lesen, dass das auch anderen passiert, ich hatte das gefühl, ich sei die unfähigste mutter aller zeiten. für meinen sohn war es ganz sicher gut und wichtig, dass ich mich bei ihm entschuldigt habe und wir uns umarmt und versöhnt haben.

      • Veronica sagt:

        Ihr sollt euer Empfindlichtkeit bezüglich einen kleinen Klapps nicht übertreiben. Besser mit hellen Kopf mal diesen klarsten Signal geben, als die Heilige spielen und tja, in Wut vergessen wie heilig ihr sein möchte. Das weinen nachher um einen verdienten Klapps ist einfach verrückt.

  • Markus Weber sagt:

    … mir haben die Schläge weitaus weniger geschadet als die ewigen Hänsel- und Sticheleien aufgrund meiner rotblonden Haare. Ich schlage meinen Sohn nie – und trotzdem erzählt er mir fast täglich von Handgreiflichkeiten im Kindergarten (von mir hat er’s also nicht). Ich versuchte meinem Sohn zu vermitteln, was (aus meiner Sicht) Anstand bedeutet. u.a. mit dem Erfolg, dass er bei der Rutschbahn nie mehr rauf kommt, weil ihn alle weg-bugsieren und sich vordrängeln. Unsere Gesellschaft verhält sich je länger je mehr egoistisch und gewaltbereit, und Gewalt heisst ja nicht nur schlagen…

    • Joe Schweizer sagt:

      @Markus Weber: Vielen Dank. Ein sehr treffender Kommentar.
      Und mir scheint’s das Herr Lips scheint wohl nicht begriffen zu haben, dass auch Juristische Verbote und deren Umsetzung eine Form von Gewalt ist, die mit bedacht und zurückhaltung eingesetzt werden sollte!

  • Sandro Piras sagt:

    Ich bin gegen ein Verbot. Wir haben Schläge auch selten und als letzte Massnahme genommen wenn wir keine logische Konsequenz zum Fehrverhalten hatten, z.B. als die eine Tochter in der 1. Klasse beim 2. Mal Arschloch zu mir sagte. Wir haben erlebt das es Situationen gab wo ein paar Schläge auf den Hintern gewirkt haben oder eben auch nicht und danach wir uns eine andere Massnahme ausdenken mussten. Wichtig ist immer, dass das KInd weiss das es geliebt wird und wenns mal vorkam dass ich im Affekt geschlagen habe und mich beim Kind entschuldigt habe, war die Sache gegessen.

  • Reto Burgener sagt:

    Vielleicht sollte Herr Lips lernen, mit seinen Gefühlen klar zukommen. Unkontollilerte Gewaltexzesse sind sicherlich total daneben. Wenn man aber weiss, wieso man einm Kind eine Ohrfeige gibt, und es ihm auch sagt, dann versteht es das auch. Es mag durch ein Gefühlsbad durchgehen, aber es lernt etwas. Kinder brauchen Grenzen. Die Grenzen, die es begreift.

    • 13 sagt:

      Wenn das Kind die Erklärung versteht, wofür dann die Ohrfeige? Dadurch „versteht“ das Kind genau zwei Dinge:
      a) es sollte xy nicht tun, weil ich sonst geschlagen wird. Warum es falsch ist, hat es damit nicht gelernt, nur es zu lassen (oder je nach Alter besser zu verheimlichen), um der Konsequenz zu entgehen und
      b) Schlagen ist ein legitimes Mittel, um jüngere und schwächere dazu zu bringen, dass sie das tun, was man von ihnen wünscht.
      Bevor man Kindern etwas beibringen will, sollte man sich überlegen, was man ihnen genau beibringen will.

      • Reto Burgener sagt:

        13: Richtig, dem Kind muss auch gesagt warden, was wieso nicht geduldet wird. Und falsch, das Kind zieht daraus nicht automatisch den Schluss, aha, ich darf also die Kleineren schlagen, wenn mir danach ist. Spätestens dann, wenn Sie es ihm erklärt haben und es eine Ohrfeige setzt, wenn es ausprobieren will, wie Ernst Sie das meinen.

      • Veronica sagt:

        Herr Burgener, warscheinlich wusste das Kind schon längst, dass er es nicht dürfte. Oder: etwas machen – darf nicht. Trotzdem weiter machen – verärgertes verbieten. Nah, der Vater ist ja ein Softie, also weiter gemacht.

  • Malena Garcia sagt:

    Ich denke auch dass man Kinder nicht schlagen sollte, finde die isolierte Betrachtung von körperlicher Gewalt im Kontext der Kindererziehung aber etwas hilflos. Der Fokus auf physische Gewalt stammt wahrscheinlich daher, dass Schlagen einfacher zu definieren und zu erkennen ist als andere Erziehungsfehler wie psychische Gewalt oder Vernachlässigung (TV als Babysitter). Wir alle finden wahrscheinlich dass ein Klaps weniger schlimm ist jahrelange Demütigung durch Worte oder Körpersprache. Letzteres zu verbieten ist aber nicht realistisch. Was wäre ein ganzheitlicher Ansatz? Bessere Aufklärung?

  • maia sagt:

    Ich habe von meinen Eltern auch hin und wieder Schläge bekommen und kann das „Kinder erleiden dabei Schmerzen und fühlen sich gedemütigt, entwürdigt, herabgesetzt. “ bis auf die Schmerzen nicht bestätigen. Ich hatte begriffen, dass genug war und dass ich meine Eltern überfordert habe. Viel schlimmer waren für mich die Auszeiten! Irgendwohin gesetzt zu werden, womöglich in ein Zimmer gesperrt. Wie habe ich mich geschämt, wie fühlte ich mich gedemütigt, wie gross war die Angst, dass meine Eltern mich nicht lieben würden…..

    • maia sagt:

      Aber ich würde Menschen bewundern, die Kinder ganz ohne jegliche Gewalt erziehen könnten. Nur sind sie mir noch keine begegnet. Ausserdem ist die Welt da draussen auch nicht so und so ist es wohl gut, wenn man schon als Kind lernt mit diesen Gefühlen – Demütigung, Entwürdigung, Angst nicht geliebt zu werden etc. umzugehen. Spätestens im Kindergarten muss man das dann sowieso.

    • Marie sagt:

      NIE das Kind in Frage stellen, immer nur sein Verhalten, seine Taten. Und nie die grundlegende Liebe entziehen oder das Kind daran zweifeln lassen.

      (Nicht: Du bist ein böses Kind, sondern: Du hast etwas böses getan, weil…)

  • Reto Burgener sagt:

    Das gewählte Bild zu dem Artikel spricht wieder mal Bände. Ein Mann schlägt ein Mädchen. Wieso sieht man nicht eine Frauenhand und einen Jungen? Erwiesenermassen schlagen häufiger die Mütter die Kinder. Was meiner Meinung nach auch verboten gehört sind Respektlosigkeit gegenüber Männer und diese latent Männerfeindlichkeit. Entweder sind die Themen im Blog hier latent männerfeindlich oder dann dümmlich belanglos. Wie sieht es aus mit Verhältnismässigkeit und Prioritäten? Was bei uns nicht alles in die Verfassung soll. Gleichzeitig verhungern Millionen von Menschen oder ertrinken im Mittelmeer.

    • ta-admin sagt:

      Es handelt sich um ein Symbolbild. Es hätte sich genauso gut um den Unterarm einer Frau handeln können.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @ta-admin: Symbolbild ist gut. Durch solche „Symbolbilder“ werden unbewusst Steroetype erzeugt und bestätigt. Der Mann/Junge als konstant gewaltbereites/aggressives Wesen und die Frau/Mädchen als friedliebende Opfer der Männer/Jungs. Sie unterschätzen die Wirkung solcher Bilder auf das Unterbewusstsein. Den Mädchen/Frauen wird unterbewusst immer bestätigt: „Männer sind aggressiv, gewalttätig, Frauen schwache Opfer. Auch umgekehrt spricht man von „steroetype threat“. Jungen werden unbewusst zu dem, was man ihnen in den Medien vorgaukelt, was sie sind: aggressiv.

      • Reto Burgener sagt:

        TA: Ja, hätte. Ist es aber nicht. Zufälligerweise nicht? Nein, weil Sie es so ausgesucht haben. Und genau das spricht eben Bände. Bezüglich welche Bilder in unserem Kopf sitzen und welche wir entsprechend weitervermitteln. Das ist eine sehr machtvolle Kommunikation. Nicht vergebens sagen wir: ein Bild spricht mehr als tausend Worte.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @W: Ich kaufe Ihnen einfach nicht ab, dass Sie an wirklicher Gleichberechtigung interessiert sind. Es bringt nichts eine Ungerechtigkeit (an Frauen) durch eine neue Ungerechtigkeit an den Männern aufzuwägen („spiegeln“).Das ist nur Rache und Hass. So gibt es nur Verlierer und Verliererinnen. Gleichberechtigung ist keine Einbahnstrasse und die Männeranliegen müssen endlich auch berücksichtigt werden,sonst ist es eine Sackgasse für beide. Was könne die heutigen Männer dafür, was früher war? Wir müssen heute eine gleichberechtigte Gesellschaft ohne Diskriminierung schaffen, auf BEIDEN Seiten.

      • Héloise sagt:

        Da ja, wie wir Mamablog-User wissen, die Mütter immer noch den grösseren Teil der „Erziehungsarbeit“ übernehmen, während die Väter ausser Haus Geld verdienen, sind es öfter Mütter, die tagsüber Stress mit den Kindern haben. Also wäre es sicher sinnvoller gewesen, bei der Bildauswahl auf eine Mutter zu setzen. Ein Detail? Nicht wirklich. Vor allem, weil die den jeweiligen Blog illustrierenden Fotos hier über lange Zeit zu sehen sind.

    • Widerspenstige sagt:

      Die Redaktion bemüht sich seit einiger Zeit hier im MB, dem Missstand des Gleichheitsprinzips in der Bundesverfassung Rechnung zu tragen. Es wurde aber auch höchste Zeit, endlich mehr darüber zu berichten. Ganz klar wird das einigen missfallen, die bisher im Glauben aufwuchsen, dass es normal ist, wenn nicht mal in der Muttersprache das Weibliche berücksichtigt wird u nur das Männliche wortführend ist Es tut weh, klar. Aber als Frau sieht man täglich halbnackte Frauen von Plakaten lächeln oder sonst in den Medien. Das soll nicht mehr länger geduldet werden, sondern umgekehrt spiegeln.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @W: Ich kaufe Ihnen einfach nicht ab, dass Sie an wirklicher Gleichberechtigung interessiert sind. Es bringt nichts eine Ungerechtigkeit (an Frauen) durch eine neue Ungerechtigkeit an den Männern aufzuwägen („spiegeln“).Das ist nur Rache und Hass. So gibt es nur Verlierer und Verliererinnen. Gleichberechtigung ist keine Einbahnstrasse und die Männeranliegen müssen endlich auch berücksichtigt werden,sonst ist es eine Sackgasse für beide. Was könne die heutigen Männer dafür, was früher war? Wir müssen heute eine gleichberechtigte Gesellschaft ohne Diskriminierung schaffen, auf BEIDEN Seiten.

      • Reto Burgener sagt:

        W: Auf was wollen Sie eigentlich hinaus? Sie sind da etwas schwammig.

      • Hotel Papa sagt:

        Simpel: Wenn Stereotypisierung des Weiblichen vorkommt, ist Stereotypisierung des Männlichen gut. HH hat alles nötige gesagt.

      • Reto Burgener sagt:

        HP: ich verstehe es immer noch nicht, was W sagen wollte: Die Stereotypisierung der Frau als attraktives Wesen ist schlecht, aber die Stereotypisierung des Mannes als brutales Wesen ist gut?

      • Widerspenstige sagt:

        Herrliche Reaktionen auf die visuelle Wahrnehmung von Bildern und Worten in den letzen Blogs:
        a) Der Artikel über die Dänen wurde bewusst in weiblicher Form verfasst – dies wurde sofort erkannt u bemängelt mit den Worten, ihn gar nicht ernst zu nehmen! Man stelle sich vor, Frau liest einfach genau so selektiv u nimmt generell Texte in bisheriger nur männlicher Form nicht mehr ernst….!
        b) Bilder vermitteln nachhaltige Eindrücke und bleiben in den Köpfen sehr lange hängen. Dazu haben Sie ja alle als Mann reagiert.
        Fazit: Gleiches mit Gleichem spiegeln hilft enorm bei der Gleichberechtigung.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @W:mich würde wundernehmen,welcher Mann eine Frau zwingt,so herumzulaufen (Minirock) oder sich so ablichten zu lassen auf Plakaten.Es ist einfach bequem geworden,für alle Probleme der Frauen die Männer als Schuldige auszumachen,weil Männer sich bis jetzt nicht gewehrt haben. Selbstreflexion? Inwiefern „ihre Spiegelungsmethode“ zur Gleichberechtigung beiträgt wage ich sehr zu bezweifeln.Vielmehr spaltet sie die Gesellschaft und führt zu Verhärtungen/Rückschritten/Reaktanz. Jetzt wär Zeit für ein konstruktives Miteinander.Auch das ständige selbstherrliche Männerbashing muss endlich aufhören.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @W:Um es mit der Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing zu sagen:“Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern,die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist,dass sie kaum noch wahrgenommen wird.Es ist Zeit, dass wir uns fragen,wer eigentlich diese Frauen sind,die ständig die Männer abwerten.“ und weiter: „…scheusslichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren und niemand sagt etwas dagegen.Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein,dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun!“The Guardian:14.08.01

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Wieder einmal grandios am Thema vorbei. Nur nie zugeben, dass da auch mal etwas auf die andere Seite schief laufen könnte.

  • Meine Ansicht und Erfahrung: Körperstrafen sind oft sinnvoll und sehr nützlich, damit ein Kind SPÜRT, was falsch war, nicht nur hört. Aber Eines ist ganz WICHTIG: Eine Körperstrafe darf nicht verletzen. Deshalb gehören „Ohrfeigen“ total verboten, mit welchen man riskiert, dass das Trommelfell beschädigt wird und lebenslange Schäden verursacht werden.
    Bei schweren „Vergehen“ wie z.B. Diebstrahl gab es bei meinen Kindern satte Schläge mit der flachen Hand auf deren nackten Hintern, auf’s „Füdli“. Das tat weh, aber schadete nichts, wenn die Strafe gerecht war.und nützte lebenslang!

    • Mascha sagt:

      So sprechen alle die sich nicht selbst zu helfen wissen. Was heisst hier Diebstahl? Wie alt waren diese Kinder? Haben sie ein Zältli geklaut? Oder ein Auto?

      • Sandra sagt:

        „satte Schläge auf den nackten Hintern“ !!!! Wie entwürdigend ist das denn? Wenn man aus dem Affekt heraus schlägt, in dem Moment überfordert ist und sich nicht anders zu helfen weiss, ok. Aber sicher nicht als geplante Strafe ! „So Heidi, jetzt ziesch dHose abe und kunsch zum Papi, will du jetzt mit e paar satte Schläg uf dis blutte Füdli bestraft wirsch.“ Einfach nur Horror, schon mal daran gedacht, dass man auch eine Seele verletzen kann und nicht nur ein Trommelfell?

      • Peter Widmer sagt:

        Krass, Ihre Selbstgerechgigkeit, Mascha. Supernanny, hmmm? Sie sagen u.a. „kein Kind wird böse geboren“ – vielleicht geht es ja gar nicht um böse oder nicht. Vielleicht geht es ja darum, sehr lebhafte Kinder mir viel Bewegungsdrang vor sich selbst (und anderen Kindern) zu schützen? Sie teilen mit der grossen Keule Kritik aus, aber Vorschläge, wie man die jeweilige Situation besser hätte handlen können, kommen keine – schade, für das ist eine Diskussion doch da?

      • Sandro Piras sagt:

        @Sandra: ob die Seele verletzt wird hängt sehr stark von der Beziehung zum Kind ab.

      • Sandra sagt:

        @Sandro: Das mag gut sein, aber für die Beziehung zum Kind sind solche Züchtigungen sicher nicht von Vorteil oder gar zuträglich. Wie gesagt jedem kann mal die Hand ausrutschen, aber als geplante Strafe, wo man vorher
        wieder Zeit hatte sein Hirn einzuschalten, sorry da haben Schläge nichts zu suchen.

      • Sandro Piras sagt:

        @Sandra, wir haben es auch als geplante Strafe angewendet und wie gesagt, je nach Situation verschiedene Erfahrungen, positive wie negative, gemacht. Ich kann nicht unterschreiben dass es „sicher nicht von Vorteil“ ist. Aber die Tendenz ist bei uns schon so, das wir nicht selten bessere Konsequenzen gefunden haben und je älter die Kinder sind mit ihnen logische Konsequenzen abmachen die sie eher akzeptieren weil sie ein Stück weit mitbestimmen dürfen.

    • Sandro Piras sagt:

      Wir haben beides erlebt. Je nach Situation hats genützt, in anderen nicht. Aber „oft sinnvoll“ würde ich nicht unterschreiben. Meistens haben wir logische Konsequenzen gefunden die genauso gut wirkten wie 2-3 satte Schläge auf den nackten Hintern. Manchmal haben die Kids die Schläge akzeptiert und den Zusammenhang gesehen, manchmal nicht. Es gibt nun mal für viele Situationen keine einfachen Antworten betreffend die Kindererziehung.

    • Marie sagt:

      Bei einem Diebstahl „Füdlitätsch“? Sinnvoller wäre, den entstandenen Schaden wieder auszugleichen. So musste mein Bruder das gestohlene Zältli zurück ins Geschäft bringen und sich entschuldigen. Er hat nie wieder gestoheln.

      • Sandro Piras sagt:

        @Marie, eine gute logische Kosequenz 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @Marie: Das ist konsequenz? Wenn er einmal (von zehn) erwischt wurde, das Gestohlene wieder zurückbringen? Reicht das bei Erwachsenen auch? Und wenn nicht – wieso nicht?

    • Matt sagt:

      @Sandra: die Seele verletzen? Ich habe in meiner Kindheit maximal 5x den „Arsch versohlt“ bekommen.
      Einmal sogar mit einem Wanderstock! Und ja es war genau so wie Sie es beschrieben haben. Mein Vater hat mich zitiert und ich hatte eine verdammte Angst weil ich genau wusste was mir blühte. ABER nachdem ich zu x-ten mal fast unsere Wohnung abgefackelt hatte (ja meine Eltern hatten alle Feuerzeuge etc. versteckt!) muss ich sagen ist es wohl das kleinere Übel eine Seelische Wunde davon zu tragen als mein Eigenes und das Leben meiner Familie auf dem Gewissen zu haben.

      • Sandro Piras sagt:

        @Matt: gute Antwort. Frage: haben sie tatsächlich eine kleine Seelische Wunde davon bekommen oder kam das gar nicht zustande weil Sie sich trotz allem von den Eltern geliebt gefühlt haben/fühlen?

      • Matt sagt:

        Was soll ich sagen: Diese Antwort müsste wohl ein Psychiater geben:-)
        Grundsätzlich gehe ich davon aus dass das Bestrafungssystem meiner Eltern einen grossen Einfluss auf meine Persönlichkeit hat. Aber welche Erziehung hat das nicht. Verletzt (physisch & psychisch) wird jeder in seinem Leben und ich erachte es als falsch wenn man als Eltern das Ziel hat seine Kinder mit allen Mitteln davor zu bewahren (es wird so oder so nicht funktionieren)
        Grundsätzlich hatte ich als Kind einen Heidenrespekt vor meinem Vater. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich immer von beiden genau gleich geliebt!

      • Sandra sagt:

        Schön zu lesen, dass ihr und anscheinend auch eure Kinder so gut mit diesen körperlichen Züchtigungen zurecht kommen. Ich wurde auch geschlagen von meinem Vater und ich hasse ihn noch heute dafür, nicht die körperlichen Schmerzen sondern das Gefühl der Hilflosigkeit/Erniedrigung sich nicht wehren zu können/dürfen gegen den Vater. Ich könnte ihm heute noch eine scheuern dafür, für den Frust von damals, weil ich es jetzt die stärkere bin und auch physische Macht ausüben könnte. Solches Zeug kann sehr schnell kippen und dann ist der Schaden angerichtet, für immer.

      • Reto Burgener sagt:

        Sandra: Das kommt eben drauf an, wie etwas gemacht wird: exzessiv, vor anderen, unkontrolliert, einfach aus Wut oder schlechter Laune, mit der Absicht zu erniedrigen, usw. Darüber sind wir uns aber glaub ich alle einig, dass dies übel ist. Die Diskussion dreht sich meiner Meinung nach nur darum, ob in keinem Fall eine körperliche Strafe ok ist. Der Meinung bin ich eben nicht.

      • Sandra sagt:

        PS: Ich kann irgendwie auch nicht glauben, dass schwer erziehbare Kinder/Jugendliche durch ein paar gezielte Schläge wieder auf den rechten Weg gebracht werden können. Sonst sollte man das wirklich mal mit den ganzen Jugendheimen/anstalten kommunizieren und den Erziehern, oder vorher den Eltern zeige,n wie das wirklich geht. Vielleicht gibt es ja bald auch ein paar Kurse beim KESB zu buchen: „Dosiert und gut platzierte Hiebe beim Kind“ – Heilmittel für jedes Kind, das nicht so will, wie es eigentlich sollte“.

      • Matt sagt:

        @Sandra: Solche Gefühle kenne ich nicht meinem Vater gegenüber. Da bringt mich seine bis heute anhaltende Rechthaberei um Längen mehr auf die Palme! 🙂
        Ich muss einfach aus heutiger Sicht ganz ehrlich sagen das dieser Respekt vor meinem Vater, beziehungsweise die Angst vor der Konsequenz der Hauptgrund war das ich wenigstens halbwegs das gemacht habe was ich sollte. Aufgrund der Tatsache das ich ein sehr emotional gesteuertes Kind war (ADS) und ich Disziplin nur vom hören sagen kannte, war wohl dieser Gedanke „das gibt Ärger“ das einzige das mich zum Nachdenken bewegen konnte.

      • Sportpapi sagt:

        @Sandra: Vielleicht ist es dann schon zu spät? Aber die Strafen, die dann drohen, wenn es nicht klappt, sind doch viel drastischer, oder?

    • Juliane sagt:

      Das Kind mit mit entblösstem Fudi auf dem Schoss des Vaters liegend, der auf es einschlägt, als Bestrafung, nur schon bei dem Gedanken könnt ich k….. und einige hier drinnen finden das auch noch völlig ok, mir wird schlecht….. schlimmer wie im Mittelalter, heutzutage sollten wir es eigentlich besser wissen.

  • Tom Meier sagt:

    Meine Mutter verzichtete auf Schläge – dafür gabs Zimmerarrest (sie nannte es Zimmerstunde), Süssigkeiten Verbot oder ich durfte nicht raus mit Freunden spielen. Wie ich diese Art von Strafe gehasst habe! Nach einer Stunde habe ich jeweils kaum noch gewusst, was ich überhaupt angestellt hatte, ich empfand Mama als einfach nur gemein. Da geriet ich lieber an meinen Vater, wenn ich etwas aufgefressen hatte: Einen Klaps auf den Hintern und nach Minuten war alles vorrüber. Ich finde nicht, dass man schlagen verbieten soll! Gesschadet hats mir nicht, ich bin sehr Gewalt UNbereit!

  • edl sagt:

    … er weint, lacht, beruhigt sich. Ich habe schon den Elternnotruf angerufen und gefragt, was wir mit ihm machen sollen, wenn er so wild ist. Ich habe nach Literatur gesucht. Aber einen Vorschlag, von dem ich mir vorstellen kann, dass er (jedes Mal) funktioniert, habe ich noch nicht gefunden. Wir versuchen es weiterhin mit Bad-Auszeiten und natürlich ohne Schlagen. Aber ich muss sagen, manchmal hilft es meiner Meinung nach eben doch. Vorschläge?

    • Tom Meier sagt:

      Jupp, es hilft, allen Sozis zum Trotz. Aber seien Sie vorsichtig mit Ohrfeigen, da können Sie den Knaben leicht verletzen. Lassen Sie dem Jungen etwas Freiheit (nicht immer gleich schimpfen und drohen), drohen Sie nie etwas, was Sie nicht tun können (oder wollen), drohen Sie einmal und setzen die Drohung dann sofort um. Wenn Sie schlagen, dann am besten mit der flachen Hand auf den Hintern und nicht zu hart und am besten nicht aus Wut heraus! Ich weiss, dass ich mir mit diesem Kommentar viele Feinde mache, aber manchmal spürt sich ein Kind einfach nicht mehr. Ein Klaps hilft da sehr wohl!

      • edl sagt:

        An sich haben wir ja eine sehr schöne Beziehung und ich denke er hat auch genügend Freiheit. Was wohl nicht ungewöhnlich ist, ist, dass ‚es‘ in den Ferien passiert – der Ausgleich/Freunde/Abstand der sonst im Kindergarten entsteht fehlt. Zu viel Energie und dann eben dreht er manchmal einfach durch und dann hilft ehrlich gesagt gar nichts mehr (ich früher wohl auch, nur eher in der Pfadi als zu Hause). Ausser eben die Ohrfeige, die ich nie geplant und daher auch nicht ‚platziert‘ einsetze.

      • edl sagt:

        (zum ‚Technischen‘: das Ohr traf ich nicht, eher den Oberkopf – also Ohren sollten technisch gesehen funktionieren – er benutzt sie nur nicht ;). Einmal ist eine gute Idee… sollte ich wieder konsequenter machen. Dann schaukelt es sich (hoffentlich) gar nicht erst so weit hoch. Vielen Dank!

    • Mascha sagt:

      Ich möchte Sie nicht kritisieren. Aber was ist ihre Rolle in dem ganzen? Kein Kind kommt bösartig auf die Welt. Keines. Was will ihr Kind Ihnen mitteilen? Offenbar nützen Ihre Ohrfeigen auch nicht mehr. Ihr Kind lacht ja dazu nur noch. Sprechen Sie mit ihrem Kinderarzt oder gehen Sie in eine professionelle Sprechstunde.

      • Marc Altheer sagt:

        @Tom: Ich bin genau ihrer Meinung, aber falsch ist es trotzdem. Ich habe meinem 7-jährigen auch schon mal eine Ohrfeige gegeben. Das passiert im Affekt und ich fühlte mich danach elend mies. Tja…
        @Mascha: Kinderarzt und Sprechstunde weil man überfordert oder das Kind halt sehr lebhaft ist? Ich finde das übertrieben. Man kann solche Situationen auch versuchen aushalten. Man kann andere Eltern um Rat fragen. Man kann die eigenen Eltern/Geschwister um Rat fragen. Gleich zum Arzt/Spezialisten zu rennen finde ich nicht richtig. Konsequent Regeln und Sanktionen umsetzen. Schwierig, ich weiss.

      • Ka sagt:

        Sie lassen sich auf ein Machtspiel ein. In dem Moment wo sie ihn schlagen, hat er gewonnen. Er sucht ihre Aufmerksamkeit (Eifersucht, kleine Schwester?) machen sie wieder was mit ihm alleine, suchen sie die Vertautheit. In der Konfliktsituation müssen sie sich ihm entziehen, nehmen Sie Abstand. Kann er seine Wildheit auch positiv ausleben? Machen sie Sport mit ihm, auf den Robinsonspielplatz etc. zeigen sie ihm, dass sie ihn auch gern haben, wenn er stark und wild ist. Er sucht ihre Bestätigung.

      • Hotel Papa sagt:

        Hast Du mehr als ein Kind? Kinder bringen einen ganzen Strauss an Eigenem mit. Da die Eltern als Ursache zu beschuldigen hilft niemeandem.

      • Veronica sagt:

        Gewonnen hat er, wenn er gestraft wird und die/der Eltern dann selber weint und sich entschuldigt usw.. Jetzt wird er belohnt.

      • edl sagt:

        Aber er beruhigt sich danach. Das ist ja das ‚erstaunliche’… und wie gesagt, Elternnotruf wusste auch nicht wirklich einen Rat, ausser dass ich mich mit ihn nach der Auszeit intensiv beschäftigen soll. Aber es gibt ja auch noch weitere Kinder bei uns, daher nicht immer möglich.

    • Martin sagt:

      Meine Tochter ist auch ein Wirbelwind, noch nicht zwei, aber schon fast wie ein Hurricane. Ich empfehle Ihnen, beobachten sie Ihr Kind. Meine Tochter versucht mir immer krampfhaft etwas mitzuteilen, sie kann sich aber noch nicht richtig ausdruecken. Wenn ich das Raetsel gelegentich loese, ist sie dann super gluecklich. Unsere Krippe gab mir den Tip immer mit dem Kind zu kommunizieren, nichts soll unkommuniziert passieren. Seither funktioniert meine kleine sehr logisch, es muss fuer sie schluessig sein, dann macht sie mit. Eg. Spielen heisst auch aufraeumen, dh. Aufraeumen ist auch ein Spiel.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Mein Vorschlag, weil Sie danach fragen: Schon mal mit einer Bärenumarmung versucht? Buchtipp: Autorität ohne Gewalt: Coaching für Eltern von Kindern mit Verhaltensproblemen. von Arist von Schlippe& Haim Ome S.43ff. (S.43ff. auch bei: books.google.ch) Würde ich aber nur in Absprache/Reflexion mit einer Fachperson machen. Finde es super, dass sie so am Thema dran sind und nach Lösungen suchen.

      • edl sagt:

        Danke – werde ich mir ansehen!

      • Markus Benz sagt:

        Laut den Propagandisten der „Bärenumarmung“ soll das Kind bis zu einer Stunde lang zwangsweise „umarmt“ d.h. ruhig gestellt werden! Geht’s eigentlich noch? Was ist das anderes als Gewalt?!

      • Hans Hintermeier sagt:

        @MB: Wie bereits geschrieben soll dies therapeutisch begleitet sein und NUR bei Kindern mit Verhaltensproblemen sehr reflektiert und gezielt angewendet werden. Sicherlich nicht als Mittel der ersten Wahl. Ich wollte „edl“ für SEINE/IHRE Situation einen Tipp geben, da er bereits vieles versucht hat, und nicht ein „Allerheilmittel“ präsentieren. In diesem Sinne danke für die Präzisierung. Bitte lesen Sie selber im Buch über die Psychologischen Hintergründe dieser Methode (Grenzen geben,Präsenz…) und auch bezüglich Abgrenzung zur Gewalt. Dies würde hier den Rahmen sprengen.

    • seebueb sagt:

      Wenn Sie ihn ins Bad sperren, entziehen Sie ihm Ihre Aufmerksamkeit. Tut er blöd, erhält er sie (auch eine Ohrfeige, schimpfen, was auch immer, ist aus seiner Perspektive besser als nichts, besser als ignoriert werden).

      Könnte vielleicht die umgekehrte Reaktion Ihrerseits hilfreich sein? Aufmerksamkeit wenn er sich normal verhält, ignorieren andernfalls (zumindest soweit situativ möglich). Inkl. Erklärung weshalb Sie so reagieren, allenfalls was seine Reaktion bei Ihnen auslöst. Braucht nichts langatmiges zu sein.

      • seebueb sagt:

        Siehe auch die übrigen Kommentare, welche sich zum Thema Entzug der Aufmerksamkeit äussern.

      • tststs sagt:

        Ich unterstütze seebuebs Aussage: Versuchen Sie es einmal mit ignorieren.
        Sobald Ihr Kind beginnt „unruhig“ zu werden, sagen Sie ihm, dass ihnen das nicht passt/nicht dabesein wollen und dann verschwinden Sie aus seinem Gesichtsfeld.

        Auch Hr. Hintermeiers Vorschlag mit der Bärenumarmung finde ich toll.
        Man soll den Kindern durchaus zeigen, dass man ihnen körperlich Überlegen ist; aber mit dieser Überlegenheit ist verantwortungsvoll (sprich: schmerzfrei) umzugehen!

    • extraterrestre sagt:

      auch wir haben einen wilden jungen (4jährig), und er provoziert auch gerne.wenn ich alleine bin mit ihm,ist er ein engel,sobald der kleinere bruder dabei ist,fängt das provozieren/nicht gehorchen,etc. an.was will er also?aufmerksamkeit.mit 2 oder mehreren kinder nicht immer einfach..eine zeitlang gab’s allzu oft „eis uf d’finger“ (nie ins gesicht!).wir eltern waren selber betrübt darüber.haben eine alternative gefunden:(lieblings-)spielsachen wegnehmen (kann angepasst werden je nach alter), die er sich mit guten benehmen wieder verdient.funktioniert recht gut und tut nicht weh!

    • extraterrestre sagt:

      was mir persönlich hilft, nicht auszurasten: selber sport treiben, so ist man grundsätzlich ruhiger. wenn’s trotzdem mal gar nicht mehr geht und es einen „vertätscht“: irgendwas hauen/rumschmeissen/etc., aber nicht das kind anfassen (das kind kann aber zuschauen und merkt dann auch, dass man echt wütend ist). was auch hilft: wann immer möglich, zeit zu zweit mit dem „schwierigen“ kind verbringen und etwas schönes machen, spielen, malen, etc… den kleineren bruder/kleinere schwester auch mal „abgeben“ und sich nur dem grossen widmen.

  • edl sagt:

    Ich habe einen sehr wilden Jungen, 5 Jahre alt. Und gerade gestern wusste er wieder nicht wie blöde er machen soll. Er schreit herum, schmeisst Sand, jagt seine kleinen Schwester und sogar seinen Freund der auf Besuch war bis der nur noch neineinein sagt… ich rede, ich drohe, es gibt eine Auszeit im Bad (da er sonst immer die Ausrede Bisi benutzt zum raus kommen) – nach allem lacht er nur. Es geht sehr wild weiter, bis er wieder mit einem Affengebrüll auf mich und seine kleine Schwester zurennt und ich ihm eine Ohrfeige gebe. Natürlich nicht geplant. Aber auch nicht das erste Mal…

  • Martin sagt:

    „wie sehr ich ihn liebe u. ä.“ da kommt mir fast die Galle hoch! Ich bin auch dagegen, dass Kinder geschlagen werden. Aber seine Kinder all zu sehr in Watte zu packen, das bringt’s auch nicht. Es gibt normale Kinder, bei denen eine Ohrfeige nicht notwendig ist und dann gibt es solche, die zu weit gehen. Das ist halt einfach so. Zu sagen, man dürfe Kinder nicht schlagen, finde ich ok, aber es gibt nun mal einfach Situationen, die eine Ohrfeige rechtfertigen. Es kommt auch auf das Alter an.

    • Eveline sagt:

      „Dafür haben wir gewisse Ausländer, die übernehmen das“
      Gehts noch?! Was soll den bitte dieser Zwischensatz? Passt überhaupt nicht zum Thema, aber hauptsach noch schnell etwas gegen Ausländer gesagt. (Weil wir Schweizer, wir schlagen niemanden! Ohne die bösen bösen Ausländer wäre die Schweiz völlig gewaltfrei).
      Schämen Sie sich, Martin.

      • ta-admin sagt:

        @Eveline: Die betr. Stelle haben wir in der Zwischenzeit gelöscht.

      • Martin sagt:

        @Eveline: Kaum kommt Ihr Kind zur Schule, wird es damit konfrontiert werden! Mit massiven Drohungen, gebrochenen Kiefern, Bombendrohungen. Sie werden schon sehen. Oder Sie wollen einfach nicht. Spätestens, wenn es Abends weg geht. Aber vermutlich ist es sowieso besser, wenn man jeden Abend zu Hause bleibt…

  • Dänu sagt:

    Danke für den klugen Beitrag und den Mut, eigene Schwächen in diesem Blog offen zu zeigen!

    • Joe Schweizer sagt:

      Mutig? Viellicht. nd im Grundsatz kann ich Herrn Lips auch beipfichten. Auchw wir versuchen unsere Kinder möglichst ohne Gewaltund viel Liebe zu erziehen. Aber wie Sie ja selbst geschrieben haben: Eigenes Versagen gibt es halt doch. Und deshalb wäre ein Gesetzliches Verbot sehr gefährlich! Man würde Etern nur ein weiteres Juritisches Risiko aufbürden. Letztendlich würde sich die Situation wohl eher verschlimern als verbessern.
      Als Fachperson sollte Herr Lips wissen, dass das generelle Verhalten der Eltern prägender ist, als ein Klaps auf die Finger.

      • 13 sagt:

        Wie hoch das „juristische Risiko“ ist, hängt doch von den Konsequenzen ab. Ich verurteile jede Art von Gewalt an Kindern, inkl. einen Klaps. Aber ich wäre auch dagegen, jedem Elternteil das Kind wegzunehmen oder es einzusperren, wenn mal die Hand ausrutscht. Trotzdem wäre ein gesetzliches Verbot in erster Linie ein Zeichen gegenüber den Eltern und gegenüber dem Kind, dass wir, also die Gesellschaft, das nicht gutheisst und es wichtig wäre. andere Lösungen zu suchen. Und wenn das in einer kleinen Busse endet, dann umso besser, eben als Zeichen und angemessen. Ein Falschparker ist in meinen

      • 13 sagt:

        Augen auch kein Schwerverbrecher, aber trotzdem halte ich Parkverbote und die damit verbundenen Parkbussen richtig, auch wenn es mir auch schon weh tat, eine bezahlen zu müssen.

      • Hotel Papa sagt:

        Bloss sind die innerfamiliären Beziehung doch um einiges wichtiger und fragiler, als die zwischen anonymen Verkehrsteilnehmern.
        Mit wird einfach ganz anders, wenn ich mir vorstelle, dass Gerichte wegen solcher – sorry – Lappalien ins familäre Geschehen eingreifen. Der Vorgang zerschlägt vermutlich mehr Geschirr als der Chläpper.

      • Hotel Papa sagt:

        Wenns ein Analogon zur Ordnungsbusse gäbe: sofort. Aber wer ist die Instanz, die die verhängt? Auch das löst man wohl besser innerfamiliär.

  • Andreas sagt:

    Nichts gegen ein Prügelverbot. Aber viel gegen ein „Gewalt“verbot. Ein Kind am Kragen packen und in den Kinderwagen oder ins Laufgitter setzen, ist auch Gewalt, aber eben eine Art Gewalt, die, das weiss jeder Vernünftige, manchmal nötig ist. Ich erspare mir die Aufzählung von Beispielen.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Wenn man/frau merkt, dass die Emotionen hoch gehen/respektive die Wut kommt, besser die Situation sofort verlassen. Es soll sich kurz jemand anderes um das Kind kümmern, oder es soll ins Laufgitter/sicherer Raum. Durchatmen… einen Spaziergang machen, bis man/frau wieder einen klaren Kopf hat. Das ist Kompetenz, lernen mit Emotionen umzugehen.Vermisse im Artikel deshalb auch konkrete Tipps, was man als Eltern machen kann, wenn man an eine Grenze kommt. Schlagen ist immer die schlechteste Lösung. Es gibt immer bessere Lösungen.

    • Andreas sagt:

      Sie, Herr Hintermeier, was meinen Sie mit „es soll ins Laufgitter“? Besprechen Sie das mit Ihrem Einjährigen? In einer freundlichen Debatte? Oder bitten Sie ihn höflich drum? Oder setzen Sie ihn rein? Dann machen Sie sich aber der Gewalt schuldig….

      • Hans Hintermeier sagt:

        Bevor man aus einer Kurzschlussreaktion/Überforderung das Kind schüttelt oder schlägt, finde ich es immer noch besser, wenn man die Situation verlässt, bis man/frau wieder einen klaren Kopf hat. Das habe ich damit gemeint. Ich denke im Vergleich zum Schütteln/Schlagen ist das ins Laufgitter-Setzen eher harmlos. Finden Sie wirklich, dass man „ein Kind ins Laufgitter-setzen“ mit schlagen/schütteln vergleichen kann?

      • Hans Hintermeier sagt:

        @RB: Ja, der Gewaltbegriff ist ein Gummibegriff. Bevor wir aneinander vorbeischreiben (muss heute noch etwas Arbeiten!): Bin beeindruckt von Ihrer Empathie für das Kind „psychologische Überforderung“ und Ihrer psychologischen Differenziertheit/Perspektiven. Auch sind Sie bis jetzt der Einzige mit mir (07:02), der sich bezüglich des plumpe Bildes gestört fühlt und das konstante (konstant subtile ab und zu recht grobe) Männerbashing im Mamablog auffällt (Ihr Kommentar von 08:00). Vielleicht bringt Ihnen das Buch von Arist von Schlippe & Haim Omer ja etwas zum Thema „Autorität ohne Gewalt“

    • Reto Burgener sagt:

      Eine Ohrfeige ist keineswegs immer die schlecteste Lösung. Wenn Sie nicht bereit sind, ein Kind zu erziehen, dann sollten Sie auch keines haben. Eriehen heisst Führen und Lehren. Man führt immer adäquat zur Situation. Also nicht einfach mit Gewalt. Aber auch nicht einfach nur Bla-bla und Schreien. Und schon gar nicht esoterisch-politisch korrekt. Weil diese Mittel brutal versagen. Seien Sie ein Mann, Herr Lips. Das ist es, was Liam braucht.

      • Hans Hintermeier sagt:

        @RB: Autorität ohne Gewalt ist möglich. Gibt es für Sie nur Autorität mit Gewalt? Buchtipp: Autorität ohne Gewalt: Coaching für Eltern von Kindern mit Verhaltensproblemen von Arist von Schlippe & Haim Omer.

      • Reto Burgener sagt:

        Aus psychologischer Sicht finde ich es grottenschlecht, dass Liam gleich zig Dinge gleichzeitig verarbeiten muss, wenn Sie weinen und bereuen: War die Strafe jetzt gerechtfertigt? War das jetzt eine Grenze oder keine? Weiss mein Vater den überhaupt was er tut? Wer hat jetzt gewonnen? Wer ist der Stärkere? Was ist jetzt beim nächsten Mal? Habe ich jetzt meinem Vater weh getan? Geht es ihm jetzt schlecht wegen mir? Ist das der schwache Punkt bei meinem Vater? Kann ich das für mich nutzen? Wegen was genau muss ich mich jetzt schuldig fühlen?

      • Reto Burgener sagt:

        HH: Gewalt im Zusammenhang mit einer Ohrfeige ist ein drastischer Ausdruck, aber es ist eine physische, klare Information, spürbar. Kurz und knapp. Vieles kann als Gewalt definiert werden. Nicht zuletzt behält sich der Staat ausdrücklich Gewalt gegen uns vor. Dass Zusammenleben also ohne jegliche Gewalt funktioniert ist eine klare Lüge. Dass Autorität immer ohne jegliche Gewalt funktioniert ist eine klare Lüge. Auch die ausgesprochene oder nicht ausgesprochene Drohung einer Kündigung ist Gewalt. Ohne Möglichkeit zur Gewalt / Macht ist keine Autorität möglich.

      • Reto Burgener sagt:

        HH: Würden Sie vor einem 2-Meter Muskelprotz stehen, aber Sie wüssten zu Hundert Prozent, dass er Sie weder feuern noch anrühren darf und auch nicht wird, selbst wenn Sie ihn jetzt anspucken: Wieviel Autorität hat der Mann noch für Sie, wenn Sie nicht bereits ein reifer, ausgeglichener Menschenfreund sind, charakterlich gefestigt?

      • Reto Burgener sagt:

        Respekt, Herr Burgener, wieder mal das mit Abstand Klügste, was ich hier seit langem gelesen habe!

      • Hans Hintermeier sagt:

        @RB: Ja, der Gewaltbegriff ist ein Gummibegriff. Bevor wir aneinander vorbeischreiben (muss heute noch etwas Arbeiten!): Bin beeindruckt von Ihrer Empathie für das Kind “psychologische Überforderung” und Ihrer psychologischen Differenziertheit/Perspektiven. Auch sind Sie bis jetzt der Einzige mit mir (07:02), der sich bezüglich des plumpe Bildes gestört fühlt und das konstante (konstant subtile ab und zu recht grobe) Männerbashing im Mamablog auffällt (Ihr Kommentar von 08:00). Vielleicht bringt Ihnen das Buch von Arist von Schlippe & Haim Omer ja etwas zum Thema “Autorität ohne Gewalt”

      • Hans Hintermeier sagt:

        @RB: Habe Sie sich gerade selbst gelobt (09:03)? Haben Sie sich vergessen im Browser abzumelden, respektive mit einem 2. Pseudonym anzumelden? Das hätten Sie doch gar nicht nötig gehabt. Anyway: „Zu Ihrem 2 Meter-Mann“. Wie wäre es mit RESPEKT QUA MENSCHSEIN? Gemäss Ihrer Logik hätte eine zierliche Frau gar nie ein Anrecht auf Autorität, wenn alles auf Gewaltandrohung funktioniert. Wir sind doch keine Höhlenmenschen mehr?

      • Reto Burgener sagt:

        HH: Nein, nein, das öffentliche Eigenlob ist voll beabsichtigt, sozusagen meine Unterschrift, weil mich die zahllosen ziemlich mässig durchdachten Kommentare erstaunen. Der 2-Meter Mann war ein einfaches Beispiel von Macht. Eine Frau symbolisiert Macht natürlich nicht durch Muskeln. Bei ihr kann es zum Beispiel eine Machtposition sein innerhalb eines Systemes, z.Bsp. Chefin. Die hat Befugnisse und kann sie auch durchsetzen, wenn nötig. Macht fordert etwas, Gewalt setzt sie als letztes Mittel durch (wenn es nicht grad um Lappalien geht). Dies zu lernen, ist auch Teil der Erziehung.

      • Reto Burgener sagt:

        HH: Jeder Mensch hat Anrecht darauf, respektiert zu werden. Inklusive der zierlichsten Frau, die es gibt. Den erhält sie auch von reifen, charakterlich gefestigten Menschen. (Von Idioten unter Umständen nicht.) Kinder aber können zu Beginn noch nicht reif und charakterlich gefestigt sein, und in vielen Fallen fehlt auch noch der Respekt, den sie anderen Menschen gegenüber entwickeln müssen. Den lernen sie auch nicht indem man sie glauben lässt, sie seien das Zentrum der Welt. Erziehung ist sicher nicht gleich ohrfeigen. Eine Ohrfeige kann aber zu einer Erziehung gehören und Sinn machen.

      • Reto Burgener sagt:

        HH – ich würde nicht mal abstreiten, dass es vielen Menschen gelingt, ihre Kinder zu erziehen, ohne sie zu schlagen. Oder dass einige wenige das sogar bei extrem schwierigen Kindern vollbringen. Aber das sind Ausnahmen, das darf man nicht einfach von allen Menschen fordern. Nicht jeder Mensch ist ein Virtuose, ein Magier, ein Stoiker, oder jemand mit endlos viel Zeit und Geduld.

      • Héloise sagt:

        Reto Burgener
        30. April 2015 um 09:03
        Respekt, Herr Burgener, wieder mal das mit Abstand Klügste, was ich hier seit langem gelesen habe!

        Dem kann ich mich nur anschliessen, R.B. Ich freue mich immer über Ihre Stimme der Vernunft.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Bin auch aus Prinzip gegen Gewalt an Kindern und habe mein Kind noch nie geschlagen.Affekte beherrschen,sich im Griff haben,ist sehr wichtig und nicht aus Überforderung heraus eine Kurzschlussreaktion/Gewalt tätigen.Das ist sehr gefährlich.Mich stört jedoch, dass durch solche Bilder Stereotype zementiert werden:Männer = Täter,Frau/Mädchen= Opfer der Männer.Es könnte in der heutigen modernen Zeit auch mal ein Bild sein,wo eine Frau einen Knaben schlägt.Bin nämlich davon überzeugt, dass genauso viele Frauen Kinder schlagen,wie Männer.Im Unterbewusstsein haben solche Bilder grosse Wirkung.

    • Omega sagt:

      meine Erfahrung am eigenen Leib und auch Beobachtungen im Umfeld haben mir eins gezeigt, Mütter schlagen früher und schneller zu. Meine Mutter hatte immer einen Gegenstand(Kochlöffel, breite Holzkleiderbügel, „anständige“ Ledergürtel und auch Flaschen) um ihre Argumente darzulegen. Väter schlagen meistens mit einer unglaublichen Brutalität/Gewalt. Aber eins habe ich mir schon als Kind vorgenommen: „meine Kinder werden nie so von mir behandelt“, und genauso habe ich es auch durchgezogen. Ich habe diese Spirale der fortgesetzten Gewalt gebrochen, WEIL ICH ES WOLLTE andere sind meistens zu feige.

  • Anton Meier sagt:

    Auch ich hatte den Grundsatz, dass es ohne gehen muss. Und dann wollte ich mal 2 prügelnde Kinder trennen und eins ging in seiner Wut auf mich los. Darauf habe ich ihm eine Ohrfeige gegeben. Ich war selber erschrocken und das Kind auch. Dann haben wir uns angeschaut und haben uns gegenseitig entschuldigt und es mit einem Lächeln weggewischt. Es entspricht dem Zeitgeist, alles körperliche zu verbannen. Alternativen wie psycho-Terror sind aber fast noch schlimmer. Und wie definieren sie Gewalt? Letztlich sollte das Kind in seiner Entwicklung nicht geschädigt werden. und mehr Platz ist hier nich

    • Markus sagt:

      Ich habe als Kind etwa zwei mal einen kassiert. Und beide waren hochverdient und provoziert. Ich hätte niemals aufgehört, bevor es knallt und heute bewundere ich meine Eltern dafür, wie lange sie diesen Moment trotz meines absichtlich bösartigen Verhaltens herausgezögert haben.

      • Thomas sagt:

        In gewissen Situationen ist es hilfreich , dem Kind ein für es überraschendes Signal in Form eines wohlplatzierten und wohldossierten Schlags zu geben, um es aus einer verfahrenen Situation heraus zu bringen. Das sind aber Ausnahmesituationen, die sich vom wutentbrannten Prügeln der Kinder oder auch von Schlägen als Strafe für eine Vergehen klar unterscheiden. Diese letzteren Arten der Gewaltanwendung sind m.E. schon heute verboten. Die erstgenannte Form zu verbieten und strafrechtlich zu verfolgen würde wohl zu weit führen und wohl mehr Unheil anrichten als nützen.

    • Veronica sagt:

      Ich sah mal einen Kleinkind dass zusammenzuckte, als die Mutter wieder leierte: „Nein Hansi, dass is tnicht lieb von dir“. Es bekam jedesmal einen auf die Seele. Es gab einen Jourlanist/Kolumnist, die schrieb sich vorgenommen jetzt zu belehren, statt zu prügeln. Aber bald sagte der Sohn: „Bitte den Knall, dann sind wir fertig damit“.

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