Ich war es nicht!
Ein Gastbeitrag von Karin Hofmann*

Ich erinnere mich gut an den ersten Sommer, in dem ich mit meinen Freundinnen zum See radelte und die freien Nachmittage im Strandbad verbrachte. Es war herrlich, bis auf etwas, das unser Vergnügen trübte: die bösen Jungs der Klasse, die sich einen Spass daraus machten, uns Mädchen gefühlte fünf Minuten unter Wasser zu drücken. Das war der blanke Horror, und er kam mir blitzartig wieder in den Sinn, als ich mit meiner fünf Monate alten Tochter am Babyschwimmkurs teilnahm. Den hatte mir die Hebamme empfohlen, und da alle anderen Mütter und Väter in meinem Bekanntenkreis mit ihren Babys ins Schwimmen gingen und davon schwärmten, hatten wir uns ebenfalls angemeldet.
Meine Tochter liebte das Baden und fand den Kurs super – bis ich sie das erste Mal unter Wasser drückte. Als sie wieder hochkam, schnappte sie nach Luft, hustete, ruderte wild mit den Armen und schlug ihr Köpfchen gegen meine Brust. «Bravoooo!» johlten alle Anwesenden und klatschten wild, sodass sie erstaunt in die Runde blickte und vergass, dass sie wohl soeben das Gefühl gehabt hatte, ertrinken zu müssen.
Meine Tochter gehörte zu denjenigen Kindern, welche das Untertauchen relativ gut tolerierten. Zwei andere Babys fingen trotz dem Gejohle an zu schreien und hörten nicht mehr damit auf. Als ich den Vater des einen darauf ansprach, ob ihm das Weinen seines Sohnes nichts ausmachte, meinte er lakonisch: «Da muss er halt einfach durch.»
Nach dem zweiten Mal Tauchen sagte ich, dass ich das nicht mehr tun wollte. Die Kursleiterin erklärte mir, dass das Untertauchen zwar freiwillig sei, aber zum Kurs gehöre, und sie es schade fände, wenn wir nicht mehr mitmachen würden. «Babyschwimmer ertrinken weniger schnell als andere Kinder, da sie keinen Stimmritzenkrampf bekommen, wenn sie ins Wasser fallen», erklärte sie mir. Die Taucherei fand also im Interesse des Kindes und der Eltern statt. Wer will sich schon wehren, wenn jemand anbietet, ein Sicherheitsrisiko mehr für das Kind aus der Welt zu schaffen? Ich wollte nicht als fahrlässig gelten, und so ging ich einfach nicht mehr hin.
Viele meiner Kolleginnen fanden den Babyschwimmkurs sehr gut und schätzten unter anderem auch die gemeinsame Aktivität und Familienzeit, die er ihnen bot. Das alleine gibt dem Kurs eine Daseinsberechtigung, die will ich ihm auch überhaupt nicht absprechen. Aber für mich war klar, dass ich meine Tochter nicht noch einmal untertauchen wollte. Sie sollte sehr wohl tauchen und schwimmen lernen, aber erst, wenn sie dazu bereit war und es selber wollte.
Wenn ich ehrlich bin, schäme ich mich immer noch ein bisschen, dass ich sie zweimal unter Wasser gedrückt habe. Die Videos davon wollte ich eigentlich vernichten, und ich überlegte mir schon, was ich sagen würde, wenn sie einmal panische Angst vor dem Tauchen haben sollte. Am liebsten hätte ich dann wohl so getan, als wüsste ich nicht, woher das kommt. Vermutlich ein Trauma aus einem vorherigen Leben …
Doch zum Glück wollte sie mit zwei Jahren in den Sommerferien mit mir zusammen tauchen, und wir hatten einen Riesenspass dabei. Geschadet hat ihr das Unter-Wasser-Drücken als Baby also nicht. Machen würde ich es trotzdem nicht mehr.
*Karin Hofmann ist im humanitären Bereich tätig und Mutter einer dreijährigen Tochter.
112 Kommentare zu «Ich war es nicht!»
He hallo, bleibt beim Thema. Es geht um tauchen „ja oder nein“
Irgendwo muss man sich Rat suchen. Sei es in Blogs, Bücher oder sonst wo.
Ich finde den Beitrag so erfrischend geschrieben. Meine Kids sind unterdessen Teenager und Wasserraten.
Ich war auch im Babyschwimmen und dort wurden die Kinder nicht getaucht. Zum Glück nicht. Ich hätte da auch nicht mitmachen können. Es ist einfach nicht nötig. Man kann so viel Spass im Wasser ohne tauchen haben.
Der Vergleich von früher in der Badi von den Jungs unter Wasser gedrückt zu werden…..das Gefühl kommt mir schon beim Gedanke daran wieder hoch.
Es gibt verschiedene Philosophien, ich empfehle nur diese bei welcher nicht zwangsgetaucht wird. Die Kids tauchen von alleine wenn sie dazu bereit sind. „Schimmen lernen“ muss man durch Wassergewöhnung ersetzen, das Eltern-Kind Verhältnis wir gefördert und der Kontakt zu anderen Eltern schadet sicher nicht. Lustig ist die Erfahrung wie die Mutter so das Kind. Die wasserscheue Mutter hat ein wasserscheues Kind, die verspielte Mutter ein ebensolches. Ich bin der Ansicht dass sich so ein Kurs auf jeden Fall lohnt! Viel Vergnügen beim Erleben des neuen Elementes!
Wir waren auch im Babyschwimmkurs mit Tauchübungen mit Gejohle. Als wir unserer Kinderärztin davon erzählten meinte sie, dass gegen das Schwimmen nichts einzuwenden sei. Bezüglich Tauchen aber definitiv medizinische Gründe dagegen sprechen. Man solle dies erst tun, wenn die Kinder dies selber wollen. Bei forciertem Tauchen habe es Todesfälle gegeben. Wir tun dies jetzt nicht mehr.
Ihre Kinderärztin schiesst wohl definitiv übers Ziel hinaus. Schuster bleib bei denen Leisten!
Wir sind medizinische Laien. Sie? Tun Sie dies, weil ihr Kind das will oder weil sie das toll finden?
@Carla: Ich bin Profi in Bewegung und Sport. Und ich habe mich mit dem Thema befasst. Aber Sie können ja selber mal recherchieren und nach Todesfällen beim kontrollierten Tauchen von Babies suchen. Hat Ihr Arzt denn auch erklärt, was das Problem ist?
Man sollte bei Baby gewiss nicht forcieren, dass sie tiefer als 5 Meter tauchen müssen, wenn sie das nicht von sich aus wollen. Das wird dann schon gefährlich.
Ob 5 Meter oder 10 cm. Ist doch egal. Es geht um das Tauchen an sich. Die können ja nicht sagen, ob sie tauchen wollen oder nicht in diesem Alter..
Susi, es kommt halt etwas drauf an, wie sie auf dem Wasser auftreffen, wenn man sie vom 10m Brett runterschubst – aber normalerweise sinken sie nicht viel weiter als 3m ab. Das ist also echt kein Problem.
In den Kursen, die ich mit einer Tochter oder meinem Sohn besucht habe, wurde immer das Kind selber gefragt. Beim „Schwimmen“ anstelle von „Tauchen“ waren meistens der Papi oder das Mami enttäuscht…Jetzt hat man Zeit und Geld investiert und das Kind will nicht tauchen.
Übrigens nützen diese Kurse nur etwas bei wasserscheuen Kinden. Schwimmen und Tauchen lernen die Kinder eh später von Papi und Mami.
Meiner Meinung organisieren wir all die Kurse nur wegen dem Druck, möglichst keine Gelegenheit auszulassen, das Kind nicht sich selber entfalten zu lassen.
Nur der Grund dieses Druckes ist ein rein ökonomischer. Frühförderung findet man nur in Territorien, in welchen es eine Mindestdichte zahlungskräftiger und emotional instabiler Mütter gibt (weil hormonal dem Klimakterium näher als der Menarche).
Zur Sache selbst hat ein bekannter Neurophysiologe schon alles gesagt:
‚Statt Frühförderung können Sie Ihr Kind auch in den Kohlenkeller sperren. Es bewirkt das gleiche, ist aber preiswerter.‘
Das hat schon was, Thomas. Mir geht es jedenfalls schon so: kaum merke ich, dass meine Kinder sich zu entfalten versuchen – schwupps, melde ich sie schnell in einen Kurs an. Meist Origami.
Etwas spät, da viel um die Ohren- lieber Sportpapi und Profi in Bewegung und Sport:
https://www.ktipp.ch/artikel/d/eltern-schicken-ihr-baby-ungefragt-auf-tauchstation/
Gut gemacht Frau Hofmann. Weiter so – sich ins Baby/Kind hineinversetzen, und nichts tun, was Sie sich für sich selbst als Kind nicht auch gewünscht hätten. Ich finde es sollte wieder normal werden, dass man „schlechtes Gewissen“ ernst nimmt. Mir scheint manchmal wir verlieren unsere elterlichen Instinkte vor lauter (pseudo-)wissenschaftlichen „Erkentnissen“, Trends und Erziehungsmoden.
finde ich super sportpapi,deine Einstellung!für Eltern-Kind Zeit gibt es wirklich viele andere schöne und günstigere Möglichkeiten!bravo
@Sportpapi
immer und ewig deine unnützen Einträge zu jedem Blödsinn eine Antwort! Dies geht heftig auf die Nerven!
Soll ich jetzt auf diesen Blödsinn eine Antwort geben? Ach, ich kann einfach nicht anders.
Gut gemacht!
Ich war mit meinen Kindern auch in einem Babyschwimmkurs. Dessen Lehrerin war aber strickte gegen das Tauchen!
Zudem wurde uns auch vermittelt, dass der Kurs als gute Eltern-Kind-Zeit gewertet sein soll- nicht mehr und nicht weniger!
Für gute Eltern-Kind-Zeit brauche ich aber nun definitiv keinen teuren Kurs.
Nein Sportpapi…. für eine gute Eltern-Kind Zeit brauchen sie all die Zeit, welche sie mit den Kindern verbringen sollten, mit Kommenar-Schreiben in diesem Blog!
@Lara: Eine solche Aussage kann auf jeden, der hier mitliest und -schreibt zutreffen. „Hey, Leute, was tut ihr hier heute im Blog? Habt ihr nichts Wichtigeres zu tun, zum Beispiel gute Eltern-Kind-Zeit zu verbringen?“ Ich bin etwas allergisch auf solche Bemerkungen, denn sie implizieren, dass man eigentlich nur arbeiten oder Zeit mit den Kindern verbringen soll. Alles, was man zusätzlich macht und daraus einen Mehrwert gewinnt, wird einem nicht mehr gegönnt, da wird man schnell mal als Rabeneltern abgestempelt.
Und zu guter Letzt: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Also wer hier mitschreibt, hat ohnehin einen Flick weg. Und dann noch bei diesem Wetter.
Oh…
Ja, Blogkommentieren ist eine schöne Ersatzbefriedigung…
Solange man beim Thema bleibt, kann es eine bereichernde Auseinandersetzung sein. Das entfällt, sobald der Kommentator in die Metasprache (das ist Sprechen über das Sprechen) wechselt und sich mit Form statt Inhalt, Begleitumständen (die Autorin hat doch auch das … geschrieben, der schreibt doch immer so etwas Spezielles, usw.) und den Personen beschäftigt. Dann ist es Ersatzbefriedigung.
@Susi: Ich sag ja nicht, dass man nicht mal Blogs kommentieren darf oder mal mitlesen. Ich mach das äusserst sporadisch und da fallen die enorm vielen (und nervigen) Kommentare von Sportpapi auf.
Nette Intellektualisierung, um den Blick nicht auf die eigene Ersatzbefriedigung richten zu müssen, ML 😉
Susi, MamaBlog läuft bei mir unter der Rubrik Individuelle Fortbildung, Sachlich: Demographie & Familiensoziologie, Methodisch Argumentationstechnik.
Lest mal diesen Artikel (Link unten der selben Autorin). Dann erscheint der aktuelle Artikel in einem ganz anderen Licht.
Nun, wer hatte denn jetzt Angst vor weiteren Besuchen des Schwimmkurses?
Das Kind tut mir echt leid! Darf nicht mehr in den Schwimmkurs deswegen
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/42013/das-richtige-alter-zum-kinderkriegen/
Der Schwimmkurs scheint ein traumatisches Erlebnis gewesen zu sein, wenn er im Blog immer wieder bearbeitet wird.
Nur, wir sind ja alle dankbar.
Das Thema scheint dermassen interessant zu sein, dass sich daraus eine Rege Diskussion entwickelt hat.
Oder es ist einfach Montag und keiner hier hat Lust zu arbeiten.
Ja, zugegeben, der mit dem Montag hat schon was.
Beide Kinder von uns waren im Baby- und Kleinkinderschwimmen. Tauchen gehörte dazu. Aber freiwillig und mit viel Angewöhnungszeit und Motivation. Aber nie, niemals hätte ich mein Kind unter Wasser gedrückt! Vielleicht mögen die Kinder kein Trauma davontragen. Aber um zu wissen, ob sie es mögen, kann jeder Erwachsene selbst den Versuch starten und sich unerwartet von hinten unter Wasser drücken zu lassen. Macht bestimmt viel Spass.
Schwimmen ist wichtig. Sollte man ins Wasser fallen (und die Möglichkeit besteht in unserem Leben genug oft), weiss man was zu tun ist und säuft nicht ab.
Am Besten lernt man etwas, wenn man Spass dabei hat.
Warum also taucht man ein Kind, welches noch nichts begreifen kann unter Wasser?
Spass kann es nicht sein. Und der fehlende Krampf ist ja schon vorhanden.
Sollte man dann konsequenterweise nicht auch alle anderen Beteiligten möglichst lange unter Wasser tauchen?
Denn dann wissen die, wie lange sie die Luft anhalten können.
Und anstatt sich zu wehren, geht man einfach nicht mehr hin.
Jetzt weiss ich wieder, weshalb mir bei Thema „konsequente“ Erziehung immer irgendwie unwohl ist. Wenn Eltern darunter solchen Unsi nn verstehen…
Der letzte Satz war als Kritik gedacht.
Leider hatte ich nicht mehr Zeichen.
Warum sagt man der Kursleiterin nicht einfach, wenn etwas Schwachsinn ist, sondern macht den B.S. noch mit?
„Warum sagt man der Kursleiterin nicht einfach, wenn etwas Schwachsinn ist, sondern macht den B.S. noch mit?“ Weil man ja selber diesen Kurs ausgesucht hat. Wenn ich Kampfsport Schwachsinn finde, gehe ich nicht in den Judo-Kurs, und wenn ich Säuglingsschwimmen mit Tauchen nicht will, lasse ich es eben. Es gibt ja andere. Oder man geht gar nicht.
@SP: Wenn ich aber Fallschirmspringen will und der Kursleiter sagt: „Heute mal ohne Schirm!“. Soll ich dann trotzdem Springen? weil ich es ja gebucht habe?
Und die Autorin hat ja „Babyschwimmen“ gebucht und nicht „Baby unter Wasser drücken“.
Michu, wenn Sie sich ein bisschen mit dem Thema befassen würden, wüssten Sie, dass es zum Thema einen ziemlichen Glaubenskrieg der Anbieter gibt. Auf den meisten Anbieterhomepages ist deshalb vermerkt, weshalb getaucht wird, oder gerade eben nicht.
Ich würde eben keinen Fallschirmkurs ohne Schirm buchen. Und auch sonst nichts, wozu ich keine Lust habe.
Es werden wohl auch keine Babys „unter Wasser gedrückt“ – man taucht mit dem Kind zusammen kurz unter – ausser natürlich, man will sich die Frisur nicht nass machen, dann geht’s vermutlich Richtung runter drücken…
Ein Baby will von sich aus ziemlich wenig; und tauchen würde ein Baby nie von sich aus. Trotzdem kann es Spass machen. Ich habe mein Kind nie unter Wasser gedrückt, wir haben immer zusammen getaucht, mit dem Baby im Arm. So kann es an das Element Wasser herangeführt werden. Mit 10 Monaten ist er vom Rand sitzend selber ins Wasser gerutscht, hat sich unter Wasser gedreht, sich mit den Händen am Beckenrand gehalten und den Kopf über Wasser gezogen. Mit einem Jahr, im letzten Babyschwimm-Kurstag, sind wir mit Kind im Arm von Rand reingesprungen, die Reaktion des kleinen: „namal“…
Also das Bild vom Kind, das auf dem Rücken im Wasser liegt, passt überhaupt nicht zum Text. Denn bis ein Kind solch ein Vertrauen zum Wasser entwickelt, wird es vorher schon x-mal abgetaucht sein. Mit meinem Sohn war dieser Rückenschwumm bis zum Schluss nicht möglich.
Das Kind wird getragen, wohl von Händen unter Rücken und Po, sonst wäre es nie derart weit ausserhalb vom Wasser. Zudem wird es wahrscheinlich im Wasser bewegt, deshalb das linke Bein von Wasser bedeckt obwohl es über dem eigentlichen Wasserspiegel ist.
Das Bild ist massiv irreführend. Das Kind vertraut nicht dem Wasser, sondern der Person die es trägt.
Warum um Himmelswillen braucht es für alles einen Kurs? Unser jetzt Fünfjähriger liebte Wasseraktivitäten bereits als er wenige Monate alt war. Heute schnorchelt er mit mir im offenen Meer. Gut, ich bin erfahrener Taucher und meine Frau Schwimmlehrerin. Aber Wassergewöhnung können alle Eltern machen, die selber nicht wasserscheu sind…
Daaanke! Das von einem Taucher mit Schwimmlehrerin!! Einen besseren Kommentar von einer besseren Referenz gibt es nicht.
Klar braucht es keinen Kurs, wenn man selber Profi ist…
@SP: Genau das war auch mein Gedanke.
Wenn Eltern es selbst machen, generiert es kein BIP, keine Steuereinnahmen und schafft keine Arbeitsplätze. Konsequent sollte man die rein elterliche Erziehung ohne kommerzielle Hilfe als ein Form der Schwarzarbeit brandmarken.
Es braucht überhaupt keine Profis dafür. Eltern müssen nur durchschnittlich gut schwimmen können – und vor allem wollen… Ich bin nicht Skilehrer, trotzdem lernen unsere Kinder diesen Sport bei mir. Dito bei x anderen Dingen.
Es braucht einen Kurs, wenn man Lust hat, was regelmässiges mit seinem Kind zu unternehmen und sich selber etwas entweder nicht zutraut oder den inneren Schweinehund nicht überwinden mag und daheim hocken bleibt.
Wenn beide Eltern Wasserratten sind, ist ja klar, dass es die Kinder auch werden – da braucht es dann wirklich keinen Kurs.
Bravo! Ich bin selbst ein miserabler Schwimmer und darauf fast so stolz wie auf meine ungenügende Matura-Note in Geschichte. Ertrunken bin ich deswegen noch nie – wie sollte ich auch: Ich meide einfach Wasser, in dem ich nicht mehr stehen kann.
Abgesehen davon: Die Methode, dass die Mutter das Kind unter Wasser drückt, halte ich schon rein pädagogisch für absoluten Stumpfsinn. Das Kind wird von selbst irgendwann mit dem Kopf unter Wasser geraten und die entsprechende Erfahrung machen, ohne dass man deswegen sein Urvertrauen in die Mutter aufs Spiel setzen muss.
Mein Vater hat uns 3 Kindern (Mädchen) damals einer Rosskur unterzogen: Als wir ca. 4 Jahre alt waren, versuchte er, uns das Schwimmen beizubringen und hat uns ins tiefe Wasser geschmissen. Zwei sind davon geschwommen, nach einer musste er tauchen und diese kann heute (nach 60 Jahren) immer noch nicht schwimmen und hat Angst vor dem Wasser. Das Untertauchen könnte also auch als Schuss nach hinten losgehen!
Das gleiche – ins tiefe Wasser schubsen – hat mein Grossvater (ein guter Schwimmer) in jungen Jahren mit meiner Grossmutter gemacht, die nur sehr rudimentäre Schwimmkenntnisse besass. Sie war zwar später eine „alltagstaugliche“ Schwimmerin, wurde aber nach Jahrzehnten noch wütend auf meinen Grossvater, wenn sie davon erzählte: Ihr erster Gedanke sei gewesen, jetzt ertrinke sie – dann habe sie halt zu rudern begonnen und sei an der Oberfläche geblieben. Mein Grossvater wiederum meinte dann jeweils, er sei halt noch jung gewesen und hätte das in späteren Jahren bestimmt nicht mehr getan…
Als Nichtvater bin ich schockiert, dass sowas von angeblichen Fachleuten gemacht wird. Wie verquer sind deren Hirnwindungen?
Vielleicht sollten Sie – als Fachmann – denen mal einen Kurs geben…
Ich war mit allen drei Kindern im Babyschwimmkurs und habe die intensive halbe Stunde jeweils sehr genossen. Es war immer sehr liebevoll, ruhig und sinnlich. Das Baby einfach so unter Wasser zu tauchen wäre niemandem in den Sinn gekommen und von der Kursleitung auch nicht toleriert worden. Die Kinder haben dann in den fortführenden Kursen ganz freiwillig das Tauchen gelernt und sind immer mit Freude gegangen. Für uns war es wichtig, dass die Kinder früh wassergewöhnt sind, damit ich mit drei Kleinkinder überhaupt in die Badi konnte.
Dieser Babyschwimmkurs war vor allem für die Mutter traumatisch, das war doch die gleiche Schwimmleiterin, die zur Tochter sagte: «Schön, wenn das Grosi Zeit hat, mit dir ins Babyschwimmen zu kommen!» (vgl. „Das richtige Alter zum Kinderkriegen“) Also, da wäre ich auch nicht mehr hingegangen. 😉
Aber gibt der Schwimmkurs jetzt Stoff her für ganz viele Texte!
Haha, der war gut, Susi! 🙂 So gesehen stand in dem Schwimmkurs wohl von Anfang alles unter einem unglücklichen Stern…
Woah!
Game, Set and Match: Susi. 😀
😀
Ich habe mich ja schon damals gefragt, ob das Schwimmen mit einem jährigen Kleinkind eigentlich noch unter Babyschwimmen läuft.
Uaaaah mein Trauma entlarvt Susi!
Ich verspreche, dass dies nun der letzte Text zum Thema Schwimmkurs ist. Zufällig sind wir gerade in Griechenland und was tut meine Tochter den ganEn Tag?! Genau. Tauchen, tauchen, tauchen…
Also, wenn es noch mehr Geschichten zu diesem Schwimmkurs gibt, würde ich die eigentlich gerne lesen! („Schwimmkurs des Grauens, Kapitel XVI.“)
Wahrscheinlich ist Ihre Tochter eine Dünnhäuterin für positive Affekte und ihr Unbewusstes hat sich den Tauch-Applaus gemerkt, darum kriegt sie nicht mehr genug davon. (Zudem, was gibt es in Griechenland Cooleres, als zu tauchen). 🙂
Jetzt verstehe ich, warum manche Kinder nach Babyschwimmen dann mit 6 ein Riesentheater mit Schwimmen lernen machen und insbesondere panische Angst davor haben, den Kopf unterzutauchen.
vielen Dank für diesen Hinweis!
Ich hasse es, wenn man Kinder unnötig unangenehmen Situationen aussetzt, unter dem Vorwand, es sei das Beste für sie. Und wie immer merkt man, wie Eltern unter Aufmunterung und Gruppendruck vollkommen verrohen können, ihren Kindern gegenüber! Man sollte einmal eine Kolumne darüber schreiben,was die Eltern bereit sind, ihren Kindern anzutun, wenn nur jemand behauptet es sei nötig.
Habe Ihren Kommentar gerne gelesen: Die Selbstunsicherheit vieler Eltern ist mir schon besonders aufgefallen. Fehlende eigene Familienerfahrungen, Erziehungsliteratur und gutgemeinte Tipps Dritter etc. scheinen die natürlichen Elterninstinkte zu schwächen. Die Selbstunsicherheit kann nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Gruppen kompensiert werden. Hilfreich finde ich, die Kinder wann immer möglich einfach machen zu lassen, sie im Spiel mit anderen Kindern zu beobachten und sie erzählen zu lassen. Ängste mit Zwang zu überwinden, geht gar nicht.
„Ich hasse es, wenn man Kinder unnötig unangenehmen Situationen aussetzt, unter dem Vorwand, es sei das Beste für sie.“ Oh ja, das hasse ich auch. Aber dann erinnere ich mich wieder daran, das ich ja der Vater bin, und in gewissen Fällen tatsächlich für das Kind entscheiden muss. Und es erziehen muss.
Dies mal ganz unabhängig von der Frage, ob man nun ins Säuglingsschwimmen geht und tauchen mit Säuglingen gut oder schlecht findet.
Ich glaube auch nicht, dass Kinder, die im Säuglingsschwimmen waren, dann sechs Jahre später Angst vor dme Wasser haben. Da sind ein paar Kurse dazwischen…
Ich finde es eigentlich genauso bedenklich, wenn man meint, dass Kinder durch irgendeinen Hasenfurz für den Rest des Lebens traumatisiert werden. Natürlich soll man keinem Kind (und auch keinem Erwachsenen, btw) absichtlich negative Gefühle zufügen. Aber die negativen Gefühle um jeden Preis fernhalten ist genauso übel. (Das Kind hat ein Hüngerli? „Uiuiui, SCHNELL, es muss etwas essen!!! In den nächsten 30 Sekunden!!!!“ – Vollbremse auf der Autobahn, anhalten auf dem Pannenstreifen, ums Auto spurten, Apfelschnitztupperware aus dem Kofferraum holen.)
Ich hasse es, wenn man Kinder unnötig unangenehmen Situationen aussetzt
Geht mir auch so. Darum habe ich meine Kinder auch in Watte verpackt in einem klimatisierten Zimmer versorgt, bis sie volljährig sind.
das ist allerdings sehr unangenehm für kinder, jahre in watte verpackt in einem klimatisierten zimmer zuzubringen. auch das ist eindeutig unnötige und konraproduktive kinderquälerei!
Wieso? Sie sind ja sediert und merken gar nichts davon! Keinerlei unangenehme Erfahrungen bis zum 18. Altersjahr. Eine perfekte Vorbereitung aufs Leben, oder?
Kinder im Schwimmkurs gegen ihren Willen zu tauchen ist ein no-go. Aber wie auch in anderen Gebieten gibt es halt beim Kinderschwimmen verschiedene Philosophien, Vorgehensweisen und auch Qualitäten der Kursleitung. Ob es wegen Kinderschwimmen weniger Badeunfälle gibt steht auf einem anderen Blatt, diese These scheint mir etwas gewagt. Sicher bringt es aber eine Angewöhnung ans Element (idealerweise ohne verstörende near-drowning Ereignisse) und v.a. gemeinsame Qualitätszeit mit Mutter (respektive meist dem Vater). Allein dies ist es schon wert, meine ich.
Near-drowning Ereignisse??
Beziehe mich hier mehr auf das subjektive Gefühl des beinahe Ertrinkens… nichts was man einem Kind zumuten sollte. Wobei Kinder in dem Alter auch ertrinken würden wenn man sie nicht rausfischt. Geht schneller und passiert häufiger als einem lieb ist.
Also bei unserem viermonatigen ging dieses Tauchen zunächst in einem abgezählten Rhythmus und so schnell, dass da kein Gedanke an Ertrinken entstehen konnte.
Falscher Schwimmkurs. In unserem Babyschwimmkurs wurden die Kinder nicht getaucht. Auch war klar, dass sie eine Aktivität, die sie nicht mögen oder die ihnen Angst macht, nicht mitmachen müssen.
P:S.: Zu meiner eigenen Babyzeit gab es auch noch kein Babyschwimmen, und ich kann trotzdem schwimmen und tauchen. Ich war nie in einem Schwimmkurs und habe es im Kindergartenalter von den Eltern gelernt. Ich kann darum nicht glauben, dass Untertauchen im Babyalter unbedingt sein muss bzw. dass man dem Kind irgendetwas verbaut, wenn es erst später ans Wasser gewöhnt wird.
Es war in diesem Blog schon des Öfteren von der Schwangerschafts- und Säuglingsbewirtschaftungsindustrie die Rede. Spätgebärende in solventen Verhältnissen sind das Idealziel für sichere Geschäftsgewinne mit Ideen, welche ausser den Hormonapparat und das Bankkonto der älteren Dame in Mutterrolle nichts weiter anzusprechen vermag. Notwendig wie ein Kropf, den man aber scheibchenweise verkaufen kann.
Sollte die Geburtlichkeit sich wieder in die jungen Frauenjahre, in die Zeit der Berufsausbildung zurück verlagern, werden die meisten Frühförderungsideen auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Weil „zu meiner Zeit“ ja auch immer das beste Argument der Welt ist. Selbst unsere in Höhlen lebenden Vorfahren haben überlebt, ganz ohne praktisch alles, was Sie jeden Tag verwenden.
PS: in meiner Kindheit gab es keine Blogs, alos bitte sofoirt aufhören, diesen Unsinn zu nutzen.
echt, die Höhlenbewohner haben überlebt?? Wo sind die denn jetzt?
‚Babyschwimmen hat viele Vorteile.‘ Welche denn, bzw. wozu muss ein Landlebewesen sich an Wasser gewöhnen, da überhaupt jemals rein. Wie übrigens auch in de Luft, Thema Flugangst.
Babyschwimmen markiert einen der absolut zivilisatorischen Tiefpunkte jenseits objektiver, z.B. entwicklungsphysiologischer Notwendigkeit und dient ganz allein der ökologischen Krötenwanderung: Aus dem Portemonnaie der Mutter in das der Schwimmlehrerin.
Na, dann gehe ich mal davon aus, dass Sie kein Fahrrad besitzen und nie Auto gefahren sind. Der Mensch wurde schliesslich auch nicht dazu geschaffen, durch die Gegend zu rollen. Unnötige Alimentierung von Fahrradhändlern und Fahrlehrern.
Babyschwimmen markiert einen der absolut zivilisatorischen Tiefpunkte
Ja, so wird’s wohl sein… als Deutscher haben sie davon ja durchaus Ahnung, von „absoluten zivilisatorischen Tiefpunkten“…
Als Schweizer kennt man keine Tiefpunkte, nur eine Jahrhunderte währende Tiefebene. Unterbrochen nur durch die Perfektionierung der Steuerhinterziehung und der Erfindung der Kaffeekapsel. Letztere auch so eine Idee in der ökologischen und wirtschaftlichen Grössenordnung des Säuglingsschwimmen.
Tja, ML, wobei wir mal wieder komplett off topic bei Ihrem Lieblingsthema wären, nicht wahr? Nochmal ganz kurz: eine Nation, deren zivilisatorischen Tiefpunkte u.a. Babyschwimmen markieren, gehöre ich tausendmal lieber an als einer, deren Bürger zwar in der ungeliebten Schweiz die hohle Hand machen, aber doch auch immer mal in die Hand hineinbeissen müssen – aus einem völlig fehlgeleiteten Ueberlegenheitsgefühl heraus….
Das ist genau das, was es Deutschen in der Schweiz so schwer macht- sie können nirgends mitdiskutieren, ohne gleich ihr Deutschsein um die Ohren geschmissen zu bekommen – die meisten Deutschen schweigen, anstatt sich mit einem Schweizer zu streiten und nehmen deshalb kleinere Ungerechtigkeiten in Kauf (Zb wehren sie sich oft nicht, wenn sich ein Schweizer an der Kasse vordrängelt)
Mooooment, liebe Samira – das hier hat durchaus eine Vorgeschichte und geht nicht gegen „die Deutschen“ im Allgemeinen…
Achtung! Glashaus! Nicht mit Steinen werfen! Franzl….
Ach Du lieber Himmel, Samira, da müssen Sie sich schon die Mühe machen und diesen Blog zurückverfolgen! ML, unser DDR-Schönredner und Preussen-Verehrer, selbsterklärter Schweiz-Hasser, aber immer gern die-Hand-Aufhalter, auch noch unter anderem Namen unterwegs hat hier Tradition. Beschweren Sie sich bei ihm, nicht bei uns, denn er ist, der ‚den Deutschen‘ einen Bärendienst erweist.
Achtung! Nicht schon am frühen Abend betrunken an die Tastatur sitzen, WS! Kommt nicht gut!
Zugfahren geht auch nicht, das ist zu schnell für den Menschen, der fürs Zu-Fuss-Gehen gemacht wurde. Da kommt die Seele nicht mit…
Fliegen ist ja noch mehr ein no-go, wie wir letzte Woche gelernt haben. Da bleibt wohl nur das Hockenbleiben in der eigenen Stube, idealerweise ohne Spielzeug o.ä. Regression und Selbsteinschränkung als zivilisatorische Höhepunkte, sozusagen. Ob davon die Welt besser wird?
Für 7 Mrd., laut UNO demnächst 10.2 Mrd. Menschen bleibt nur ein Leben im urbanen Reservat, welches jede Art von direkten Mensch – Natur – Kontakt ausschliesst, weil diese allein wegen des gewaltigen Grössenordnungsgefälles für die Natur desaströs ausfallen.
Nachdem die Chinesen sukzessive auf moderne Fortbewegungsmittel umgestiegen sind, werden alle unsere Anstrengungen diesbezüglich Makulatur, ML.
Aber genau das haben Sie doch schon vor 25 Jahren prophezeit, ML – wie auch die Ueberalterungskatastrophe, die uns längst heimgesucht haben sollte….. Der Rufer in der Wüste wird halt durch völlig falsche Prognosen auch nicht beliebter…
Es ist doch immer wieder spannend zu sehen, wie der grösste Nonsense-Kommentar am meisten Aufmerksamkeit erregt.
Ich hab gehört, es soll Spassvögel geben, die Programme geschrieben haben, die solche Kommentare verfassen und auf die Blogosphäre loslassen.
Oftmals kommt mir ML wie ein solches Programm vor und ich denke mir dann, dass sich der Programmschreiber darüber kaputtlacht, wie viel Aufmerksamkeit er damit erregt.
MLs Kommentare bringen mich aber tatsächlich auch oft sehr zum Nachdenken, weil seine (bzw. die von ihm dargestellte) Weltanschauung dermassen „speziell“ ist.
na dann hoff ich mal – das ihre Gedanken auch zum richtigen Schluss kommen
einmal warnt er vor dem Untergang, wegen der rückgängiger Geburtenrate
heute wiederum prophezeit er die Apokalypse der Überbevölkerung – ganz vergessend, dass der Trend des Geburtenrückgangs sich auf alle Völker ausweiten wird (ab 2050 oder 2070) und zwar aus genau den Gründen, die er so sehr hasst: steigender Wohlstand und individuelle Freiheit
er sucht stets nur Gründe um gegen die individuelle Freiheit zu wettern und zu behaupten, dass der Mensch gegängelt gehört
Die VielFliegerei wird in naher Zukunft aufhören, da immer mehr Flugzeuge einfach aus dem Luftraum und somit vom Radar verschwinden. Fernsteuerung sei Dank. Auch die Smartphonejunkies werden kaum mehr Lust verspüren, sich ausserhalb der sicheren vier Wände zu bewegen, denn es interessiert sie schlicht nicht mehr. Also sooooo daneben hat Muttis Liebling mit seinen verbalen Tiefflügen nicht geschossen, traut man sich mal über dem helvetischen Gärtlizaun zu blinzeln. Im ZeitMagazin steht ein eindrücklicher Artikel darüber.
WS, sie und MLs Alter Ego scheinen ein gemeinsames Hobby zu haben… 😀
Ja, es waren immer schon die Hofnarren, denen erlaubt war, dem König die Wahrheit zu sagen, ohne umgehend eingekerkert zu werden. Gewisse Dinge ändern sich kaum…
Hofnarr..? Ich dachte eher in Richtung Village Idiot… 😀
Es gab 1972 noch keine Schwimmkurse für Babies. Ich habe mein Baby ins Hallenbad mitgenommen und habe mit ihm im Wasser getollt, dabei sind wir zusammen auch untergetaucht und wieder aufgetaucht und wieder untergetaucht und wieder aufgetaucht – es hat uns beiden grossen Spass gemacht. Bravo musste niemand rufen.
Da gibts nur eins: Kurs wechseln. Babyschwimmen hat viele Vorteile, Wassergewöhnung gehört auch dazu. Wie immer ist die Qualität des Angebots abhängig vom Anbieter, aber auch von der jeweiligen Leiterin. Wir werden angewiesen, die Kinder nicht unterzutauchen, wenn sie signalisieren, dass sie es nicht mögen. Meine Tochter will im Kurs nie tauchen, sonst im Schwimmbad taucht sie praktisch ununterbrochen.
Was ich persönlich nicht verstehe: wieso schreibt man Jahre später so einen Bericht, hat aber nicht die Courage, auch ohne Tauchen weiter in den Kurs zu gehen (der dem Kind ja ansonsten Spass gemacht hat)? Konkret: wieso vertritt (verbreitet) man seine Meinung im Blog, statt sie im Alltag zu leben? Das geht für mich irgendwie nicht ganz auf.
Einfach Antwort:
Internet. Hier vertritt jeder möglichst laut seine Meinung gegenüber ihm unbekannten Menschen.
Bessere Antwort:
Jeder Mensch entwickelt sich, verändert sich und geht mit der Zeit auch bewusster mit Themen um.
Sich nichtmehr einem Gruppendruck zu stellen, gerade wenn man ja mit einem Kleinkind sowieso stark ausgelastet ist, ist durchaus vernünftig. Konflikte sollte man bewusst eingehen oder vermeiden, nicht jeder Konflikt ist es wert, denn er vrerbraucht immer Energie. Ein Blog hingegen ist nur eine Aussage zu einem Thema, viel konfliktärmer, weil nicht direkt.
Genau richtig gemacht, Frau Hofmann. Eltern sollen nicht contre coeur ‚wissenschaftliche‘ Anweisungen i.S. Kinder befolgen. Den Blödsinn von wegen Verminderung Ertrinkungsrisiko etc. glaube ich nicht. Die Kinder welche von frühest an in Schwimmkurse geschickt wurden, schwimmen heute nicht besser als meine Kinder, die spielerisch und mit freiem Willen im Wasser planschten. Das Babytauchen ist eine derjenigen Sensationen, welche vor allem Eltern ganz toll finden, etwas so wie alle Frühförderungssachen. Käme jemand auf die Idee, mit Säuglingen einen Bunge Jump zu machen gegen Höhenangst…
„Die Kinder welche von frühest an in Schwimmkurse geschickt wurden, schwimmen heute nicht besser als meine Kinder, die spielerisch und mit freiem Willen im Wasser planschten.“ Sind Sie sicher? Und die Kinder, die dann alle Schwimmabzeichen gemacht haben auch nicht?
Realität ist doch vielmehr, dass nach wie vor ganz viele Kinder im Schulalter kaum Kontakt mit dem Wasser hatten. Weil die Eltern nicht gerne im Wasser sind. Und die Kinder dann auch nicht (Huhn oder Ei?). Vermutlich werden die Teilnehmer an einen Säuglingsschwimmen auch sonst eher im Bad anzutreffen sein als andere.
Und was waere dann genau so schlimm, wenn man erst im Schulalter schwimmen lernt? Und wenn man es nur so einigermassen kann und nicht alle Schwimmstile perfekt beherrscht? Schliesslich koennen auch nicht alle klettern, Noten lesen, Velo fahren, gut kochen, Hosen flicken etc… Es sind auch nicht alle Genies in Mathe, Fremdsprachen etc…
Ich lernte „erst“ mit 8 schwimmen (trotz Wassergewoehnung- ich glaube das hiess damals noch nicht Babyschwimmen), hasste es bis ich ich 25 Jahre alt war und schwimme heute gerne, wenn auch nicht perfekt. Es haben auch nicht alle ein Schwimmbad in der Naehe.
@Rahel S. Und was wäre daran so schlimm, wenn die Schule dann diese Nachausbildung auch lassen würde? Schlliesslich ist es Sache der Eltern, und wenn die das nicht so wichtig finden… Ebenso dann die Psychomotorik für Kinder, die bewegungsfern aufgewachsen sind? Veloprüfung, Zahnputzunterricht? Bibiliotheksbesuche? Usw.?
Ja ich bin sicher. Meine Kinder sind noch nicht im Alter, wo man Abzeichen macht. Doch sie schwimmen schon & springen vom Turm. Eine wissenschaftl. Referenz habe ich nicht, doch die geförderten Kinder im Umfeld können es nicht besser. Weitere Fortschritte wird es in den Kursen geben, inkl. Abzeichen 🙂 Im Artikel ging es um eine leicht zwanghafte Tauchübung. Dass eine relevante Zahl von Kindern bis ins Schulalter kaum Kontakt mit Wasser hatten, glaube ich nicht, hier sicher nicht. Schulisches Lernziel ist Schwimmen bis zur 3. Klasse, also kein falscher Ehrgeiz beim Tauchen mit Windeln nötig.
Wenn Kinder vom Turm springen, sind sie auch reif für die Abzeichen-Schwimmkurse, die sind ja nicht altersgebunden.
Kinder ohne Kurs schwimmen ganz sicher nicht im gleichen sauberen Stil; als Laie sieht man halt nur, dass sie sich auch über Wasser halten.
Die Wichtigkeit eines sauberen Schwimmstils kann aber natürlich in Frage gestellt werden. (Ich persönlich lege Wert drauf.)
Beim „sauberen“ Schwimmstil geht es nicht zuletzt auch um Ausdauer. Ich habe auch ein Kind, dass im Hundeschwumm beim Sprungturm problemlos den Beckenrand erreicht. Im Meer war er aber aufgeschmissen, als er im Wellengang mal ein etwas grösseres Stück schwimmen wollte. (ein seltener Moment, dass man dann mal auf den Vater hört und sich die Schwimmtechnik erklären lässt…)
Wieder mal mit Glück einem Trauma entgangen…
Fakt ist auf jeden Fall, dass die Schwimmkurs, z.B. in der Schule, im Wesentlichen mit Wasssergewöhnung beschäftigt sind. Also damit, Kindern unter anderem das Tauchen beizubringen, die längst im Schulalter sind. Und das sind generell nicht die, welche bereits im Säuglingsschwimmen waren.
Täuschen Sie sich nicht. Ich war mit meiner Tochter im Babyschwimmen. Sogar in zwei Kursen. Alles super, aber einfach bitte kein Wasser im Gesicht. Schulschwimmen seit dem kleinen Kindsgi, auch sonst immer mal wieder Hallenbad, Badi etc. Sie ist jetzt 8.5 Jahre alt und hat diesen Sommer schwimmen gelernt. Untertauchen tut sie immer noch nicht, weder in der Badewanne noch im Schwimmbad…