Fünf Tipps für wilde Familienferien


In etwas mehr als drei Monaten ist es schon so weit, und wir haben noch immer keinen Plan, geschweige denn etwas gebucht. Es ist jedes Jahr dasselbe. Wir machen uns monatelang kaum Gedanken darüber, bis auch wir merken, dass – wenn wir in den Sommerferien wegwollen – wir uns schleunigst darum kümmern sollten.

Letztes Jahr verbrachten wir die Ferien an der Westküste Schwedens. Wir sind mit Zug, Bus und Schiff gereist, von Insel zu Insel gehüpft, haben Velos gemietet, Krabben gefischt, Freunde besucht und in Jugendherbergen übernachtet. Auch diesen Sommer wollen wir in den Ferien aktiv und in der Natur sein, mit einem vor Energie strotzenden Dreizehnjährigen als Begleitung bietet sich das an.

Ich habe mich an den letzten Abenden während Stunden für Inspirationen durchs Netz geklickt. Mal sehen, wohin es uns letztlich verschlägt. Diese fünf Ideen hier gehören zu meinen Favoriten.

Mit dem Kanu den Fluss hinab
Im Kanadier über Seen und Flüsse paddeln, am Lagerfeuer sitzen, in Zelten schlafen, und jeder packt mit an. Wieso nicht in Frankreich einen Teil des Flusses Ardèche und dessen Schluchten entdecken? Oder auf die Loire. Ich bin unweit der Reuss gross geworden, die Erinnerungen an die vielen Erlebnisse im und auf dem Fluss sind geprägt von Abenteuer und Natur.

Von Paris nach London mit dem Velo
Von der französischen Hauptstadt zur englischen – aus eigener Kraft! Man pedalt entlang des Seine-Tals und des Flusses Epte bis hin zum Meer; alles auf der vor drei Jahren eingeweihten Veloroute Avenue verte. Mit der Fähre gelangt man auf die englische Seite, um weiter bis nach London zu radeln. Die Tour ist 360 Kilometer lang. Sie soll machbar sein in 8 Tagen – doch ich denke, wir würden dafür ein, zwei Tage mehr benötigen. Klar ist: Eine Investition in gut gepolsterte Velohosen lohnt sich.

Eine mehrtägige Bergtour
Worauf ich schon lange Lust habe, ist eine mehrtägige Wanderung in den Alpen. Ideen dafür liefert der Wanderblog von Urs Kyburz – eine echte Trouvaille. Der Familienvater und begeisterte Wanderer, Mountainbiker, Kletterer schreibt über Wanderungen, Berg- und Velotouren mit Kindern – und wie man sie dafür motivieren kann.

Wale beobachten in der Strasse von Gibraltar
Auf einem Forschungsschiff mithelfen und Wale und Delfine beobachten – in Europa! Möglich ist das im südspanischen Tarifa. Familien können die Mitarbeiter der Schweizer Stiftung Firmm bei ihrer Arbeit begleiten. Die Ausfahrten dauern zwei Stunden. Man nimmt an einzelnen Trips teil oder besucht einen der einwöchigen Kurse, um die Wale und Delfine und ihren Lebensraum besser kennen zu lernen. Die richtige Zeit dafür ist zwischen April und Oktober.

Ferien auf der Alp
Vielleicht stelle ich es mir als Unterländerin allzu romantisch vor. Doch ein, zwei Wochen auf einer Alp in einer gemieteten Hütte verbringen, mit einem Brunnen davor; steile Wiesen runterrennen, Wege und Berge erkunden, abends ein Gemeinschaftsspiel spielen, früh zu Bett gehen und mit der Sonne wieder aufstehen? Klingt ziemlich verklärt. Umso mehr gilt es herauszufinden, wie es wirklich ist. Ich ahne allerdings bereits, was der Teenager davon halten wird…

Welche Reisepläne haben Sie?

35 Kommentare zu «Fünf Tipps für wilde Familienferien»

  • Sportpapi sagt:

    „Wilder“ Familienausflug bei schlechtem Wetter. Heute Active Sunday.

  • Brigitte sagt:

    Wir machen dieses Jahr Ferien mit Tochter, 2 Enkelkinder 8 und 9 Jahre und 2 Hunden auf einem Campingplatu am Meer. Kinder sind zufrieden, Hunde machen lange Spaziergänge und wir Groseltern und Tochter können es auch genießen. Mit Wohnmobil und Zelt ist es auch toll.

  • Von Paris nach London auf Velo mit der ganzen Familie? Das finde ich ganz schön übertrieben, hängt natürlich davon ab, wie groß die Kinder sind und welche Ausdauer man hat. Aber die anderen Ideen finde ich super, diese sind auch umsetzbar. Danke und schöne Grüße, Hans-Jürgen.

  • Wie wär’s mit Camping-Ferien in der Schweiz oder im Ausland?
    Die Kinder helfen natürlich im Haushalt mit und haben ein Ämtli. Gemeinsam hat man schöne Erlebnisse, eine Prise Abenteuer und viel Romantik.

    Liebe Grüsse

  • Daniel Rüttimann sagt:

    Die Idee mit der Velotour Paris-London finde ich super, v.a. der Hinweis auf den neuen Veloweg. Vielen Dank für den Tipp!

  • paul summermatter sagt:

    Normaler finnsicher Mückenschutz nehmen „kein Anti-Brumm“ weiss auch nicht warum aber das geht weitestgehend klaglos zwischen Juni – Mitte August. Mücken sind primär ein Nordfinnisches Problem. In Südfinnland ist dies nicht viel schlimmer als in der Schweiz.

  • paul summermatter sagt:

    Finnische Seenplatte funktioniert immer. Das Wasser ist warm (die Seen sind selten tief) – die Sommernächte lang. Wer will nimmt das Kanu oder Velo. Es ist flach kein Problem selbst für 70 km am Tage. Feuermachen, Fischen, Segeln. Es gibt nichts was dort nicht geht.

  • basso sagt:

    Wir werden mit unserem Segelschiff wieder für einen Monat auf den Bodensee ziehen. Das kann man sich wie ein Wohnmobil vorstellen mit Küche, WC, Betten für 4 Erwachsene und allem möglichen Gedöns. Das süddeutsche Ufer ist insgesamt sehr schön und vorallem gastfreundlich, im speziellen auch Kindern gegenüber. Wir werden dieses Jahr mit unserer sechs jährigen Zuchtperle und ihrer Cousine einen Piratenspielfilm drehen. Die Kids erfinden die Story selber, und wir setzen sie dann um. Schon letztes Jahr waren die Kids begeistert und freuen sich schon auf dieses Jahr.
    ichmichau…. 🙂

  • Teilzeitpapi sagt:

    Unser 5-jähriger hat sich letzthin 5 Tage Überleben im Wald gewünscht. 🙂 Vielleicht nächstes Jahr, da dieses Jahr die Ferienplanung schon gemacht ist. Wilde Wünsche eines wilden Kindes. 😉

  • Céline sagt:

    Mein absoluter Lieblingsblog für das Reisen mit Kindern… Alles ist möglich – irgendwie:
    http://antonsganzewelt.de/category/oman-2014/

  • Heidi K. sagt:

    Unsere 4 Kinder wollen im Sommer einfach ans Meer und zwar immer wieder an den gleichen Ort. Meine Familie wohnt auf dieser kroatischen Insel (ganz weit draussen in der Adria, sehr wenige Einwohner, fernab vom Massentourismus, unberührte Natur). Dort werden unsere Kids bekocht und verwöhnt. Am Schluss will niemand mehr nach Hause. Mein Schweizer Ehemann, er liebt es auch über alles. Vor allem die umliegenden Inseln wie Hvar oder die Stadt Spilt bieten für alle etwas. Unsere Kinder sagen stets, dass sie immer mit uns in die Ferien wollen, auch wenn sie bereits gross sind.

    • 13 sagt:

      Hihi! Genau meine Worte. Wer die Möglichkeit hat, den Sommer auf kroatischen Inseln zu verbringen, braucht keine Alternativen oder Abwechslung. Liebe Grüsse von einer Nachbarin, etwas nördlich von Hvar 😉

  • 13 sagt:

    Danke für die tollen Tipps und Ideen. Trotzdem bin ich da wohl zu verwöhnt oder zu konservativ, aber zu den Sommerferien gehört für mich einfach Meer, Sonne, Strand, die Zeit, mal gemütlich ein Buch zu lesen und ein feines Essen und vielleicht noch ein Fest am Abend. Da mischt sich gleich Vorfreude mit Fernweh….

    • Sportpapi sagt:

      Es ging ja auch im wilde Ferien. Vielleicht kommen morgen die Vorschläge für entspannende…

      • 13 sagt:

        Das Wort wild kann verschieden interpretiert werden. Meine Kinder empfinden es durchaus als wild, wenn sie den ganzen Tag im Hof, im zugewucherten Garten, am Strand oder auf den Felsen herumtoben dürfen. Und jetzt ohne auf die Details einzugehen: Am gleichen Ferienort hatten wir im Alter von 15- ca. 25 Jahren ebenfalls sehr wilde Ferien. Das Ruhebedürfnis kam dann eher mit dem Alter und dem Lebensumständen, aber die Feste am Abend können auch heute noch so oder so enden 😉

  • Jean Gmür sagt:

    Ideal für Eltern die Wellness suchen und gleichzeitig die Kids wohlversorgt wissen wollen: Familienhotel Sonnwies in Lüsen bei Brixen (Südtirol). Familienurlaub im 4 Sterne Superior Familien-Wellnesshotel mit eigenem Biobauernhof. Die bauen gerade um. Zusätzlich entsteht: Outdoor- Familienpool mit 140 m2 Wasserfläche und Whirl Liegen, mediterrane Gartenanlage mit Kuschelkörben, Family-Aqua-Park mit 70m Reifenrutsche, Breitwellenrutsche, Saunahöhle für Kinder, Wasserattraktionen zum Spritzen und zum Planschen etc. etc.

  • Gerhard Engler sagt:

    Meine absoulte Top-Empfehlung für Familien mit Kindern: l’Ecomusée d’Alsace in Ungersherim, nördlich von Mulhouse. Men erlebt ein Bauerndorf wie vor hundert Jahren mit allen Tieren und auch mit Störchen. Alles darf berührt werden, es ist unglaublich idyllisch. Im Frühling/Herbst ist es fast noch schöner als im Sommer.

  • u. moser sagt:

    Alles tolle Ideen, da wird die Auswahl schwer sein. Wir fahren mit dem Velo von Flensburg nach Lübeck entlang der Ostsee. Radferien gehen super mit Kindern, allerdings sollte immer genügend Zeit für Pausen und auch für allfällige Besichtigungen eingerechnet werden. Lieber mehr Zeit nehmen als zu wenig. Viel Spass!

  • Hans Hintermeier sagt:

    Danke, endlich wieder einmal ein ideologiefreier Artikel, der nicht die Leserschaft belehrten oder zu einer Ideologie bekehren möchte. Schön, dass es auch noch Artikel gibt, welche das Verbindende, anstatt das Trennende (Brandstifter) der Geschlechter thematisieren. Ich mache mit meiner Familie dieses Jahr eine Schweizertour mit dem Auto und wir schauen uns schöne Plätze in der ganzen Schweiz an.

    • Franz Vontobel sagt:

      …wir schauen uns schöne Plätze in der ganzen Schweiz an.

      Aber nur die, wo sich’s direkt davor parkieren lässt, gell. 😀

    • Franz Vontobel sagt:

      Ach so! Sie meinten schöne Parkplätze!

      • Johann Altheer sagt:

        @Vontobel: Lassen Sie doch ihren grün-ideologischen Kommentar einfach! Jeder Mensch lebt wie er will. Ich möchte mal erleben dass hier nicht jeder Miesepeter den Lifestyle eines anderen hinterfragt. Es geht hier nicht um Auto-Bashing! Danke!

      • Andreas Sommer sagt:

        Ich finde Ihren Beitrag destruktiv. Aus meiner Sicht ist es gut, wenn Eltern ihren Kindern die Schweiz näher bringen. Auf welchem Weg dies geschieht ist sekundär. Ich gehe mit Ihnen einig, dass man zu Fuss oder mit dem Velo eine Gegend vertieft erfährt und „der Sache“ näher kommt.

      • Franz Vontobel sagt:

        Jeder Mensch lebt wie er will.

        Genau. So auch ich. Inklusive kommentieren, was und wie ich will. Mmmmkay?

      • Stranger sagt:

        Finde ich auch. Leute, man darf sowas sicher sagen. Wenn Franz sagt, er sei nicht zufrieden mit Hans, dann ist das doch das gleiche, wie wenn Johann sagt, er sei nicht zufrieden mit Franz. Geht beides ok, finde ich.

    • Anna sagt:

      Thumbs Up! Nicht auf Herrn Vontoble hören, lieber her Hintermeier. Meine Eltern haben auch mal eine Schweizertour mit dem Auto mit mir und meinem Bruder gemacht. Es war ein riesen Spass für alle und wäre sicher auch geografisch sehr lehrreich gewesen, wäre ich etwas älter gewesen. Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie viel Spass in den Ferien.

    • Zuberbühler sagt:

      Sehr gute Idee. Da gibt es ja jetzt bald die Grand Tour of Switzerland… http://www.myswitzerland.com/grandtour und für die Familienerlebnisse dazu noch das praktische App „Family Trips“. Schöne Ferien, geniessen und entdecken Sie die Heimat!

      • Hermann sagt:

        Haben wir im letzen Sommer so gemacht. 6 Wochen Schweizerferien, wo meine Kinder ihre ursprüngliche Heimat und ihre Bewohner kennen lernen konnten. San Francisco Zürich direkt. Vom Sonnenschein ins Regenwetter, welches 6 Wochen lang anhielt. In Sankt Gallen kauften wir ein PS3, damit die Kinder nicht durchdrehen. Dann nach Graubünden und ins Tessin. Noch mehr Regen. Totalfrust. Jeden Tag: Wann gehen wir endlich nach hause. Können wir denn nicht einen früheren Flug nehmen? Kostenpunkt: $17’000. Nein danke, nie wieder.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Hermann

        ich kann Ihnen versichern, was letzten Sommer betrifft schliessen sich Ihrem „Nein danke, nie wieder“ ganz viele Bewohner der ursprünglichen Heimat an… das war auch für immer-hier-Lebende eine Herausforderung nicht durchzudrehen 😉 Würde Ihnen einen Zweitversuch unter freundlicheren klimatischen Bedingungen doch sehr gönnen!

    • Hans Hintermeier sagt:

      Liebe Leute. Merci für eure Kommentare. Den Link habe ich noch nicht gekannt. Spitze! @ Vontobel: die Welt ist nicht nur schwarz oder weiss. Ein Auto schliesst Wandern sicherlich nicht aus. Zu 99% haben sie wahrscheinlich nur 1/2 so viel Ahnung von Fauna & Flora wie ich und meine Frau. Und welcher Familienvater kann es sich schon leisten mit der ganzen Famlilie Zug in der CH Zug zu fahren (speziell, wenn er betreits beruflich ein Auto benötigt. Es wohnen nicht alle in der Stadtmitte. Beides, Zug und Auto ist zu teuer). Trotzdem auch Ihnen dann schöne Ferien.

    • Muttis Liebling sagt:

      ‚endlich wieder einmal ein ideologiefreier Artikel‘

      Deshalb das umwerfende Desinteresse. Wem interessiert Ideologiefreies? Mich nicht.

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