Das Gefühl, nie gut genug zu sein

Ein Gastbeitrag von Claudia Senn*

Mamablog

Persönliche Krisen schlagen sich schnell in den Schulnoten nieder: Schüler einer zweiten Sekundarklasse. Foto: Keystone

In einem Gespräch zu ihren eher prekären Semesternoten in Wirtschaft sagte eine Schülerin seufzend zu mir: «Frau Senn, meine Eltern glauben sowieso nicht an mich

Der grosse Druck, der auf den Schultern der Schülerin lastete, war spürbar. Ich bot ihr Unterstützung an und bohrte nach, was sie damit meine. Nach dem Gespräch kam ich zum Schluss, dass wohl ein grosser Teil ihres Drucks hausgemacht ist: Die Erwartungen an sich selbst, Erwartungen an die eigene Rolle in der Gesellschaft und zusätzlich die Einstellung: «Ich werde es den anderen schon zeigen.»

Dennoch blieb ein schaler Nachgeschmack, die Aussage über ihre Eltern liess mir keine Ruhe. In einem Gespräch mit ihnen zeigte sich jedoch, dass diese ihre Tochter sehr wohl unterstützen und es ihr von Herzen gönnen würden, wenn sie diese Lehre packt und gute Noten schreibt. Und dass sie keine Ahnung haben, wie sie ihr das klarmachen können, denn egal was sie sagen, es ist sowieso verkehrt. Teenager eben.

Die jungen Heranwachsenden sind in ihrer Jugend mit vielen Veränderungen konfrontiert. Von allen Seiten prasseln Ansprüche auf sie ein: Eltern, Lehrer, Freunde, die erste grosse Liebe, die Ausbildung, die Gesellschaft, alle wollen etwas von ihnen. Dazu kommen all die körperlichen und kognitiven Entwicklungen, die das Leben über den Haufen werfen. Sie treten als Kinder in die Grundbildung ein und verlassen diese als junge Erwachsene, bereit fürs «echte» Leben. Im Spannungsfeld dieser Ansprüche entsteht von vielen Seiten Druck auf die Jugendlichen. Sie sollen schön, schlau und selbständig sein. Anständig, fleissig und verantwortungsbewusst. Und das, obwohl ihnen in dieser Zeit so überhaupt nicht danach ist. Sie suchen nach ihrem Selbst, ihrer Identität, sollen aber gleichzeitig zukunftsorientiert und zielstrebig denken. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen.

Erwarten wir also zu viel von den Jugendlichen? Sollten wir sie weniger unter Druck setzen? Ich denke nein. Gewisse Identitätskrisen sind Teil des Erwachsenwerdens und müssen ausgestanden werden. Solange Eltern ihr Kind nicht zum Lernen ins Zimmer einschliessen und erst wieder rauslassen, wenn es ihnen alle Englischvokabeln auswendig vorgebetet hat, ist wohl alles im grünen Bereich. Am meisten leiden nämlich die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern mit der Peitsche hinter den Schulbüchern (und ihrem Leben) stehen – in jedem Alter. Wenn sie die vermeintlichen Erwartungen der Eltern nicht erfüllen können, nagt das empfindlich am Selbstwert und gibt ihnen das Gefühl, nie gut genug zu sein.

Dennoch ist es wichtig, gerade in diesem Alter genau im Auge zu behalten, wie es den Kindern geht. Meine Indikatoren sind die Teilnahme am Unterricht (obwohl die nach Tagesform stark variieren kann) und natürlich die Noten. Als sich eine Schülerin innerhalb eines Semesters um mehr als eine halbe Note verschlechtert hatte, bat ich sie um ein kurzes Gespräch. Sie klagte über Überforderung, Müdigkeit und Schlafstörungen. Und über immer mehr Angst vor den Prüfungen, weil sich das alles wie ein Teufelskreis verschlimmere. Ich habe ihr ein paar Tipps gegeben und ihr Mut gemacht. Kurz darauf haben sich ihre Noten wieder auf gewohntem Niveau eingependelt. Natürlich ist es nicht immer so einfach, aber manchmal wirken auch nur ein bisschen Aufmerksamkeit und ein gutes Wort Wunder.

ClaudiaSenn*Claudia Senn (30) ist Lehrerin für Wirtschaft & Gesellschaft. Sie unterrichtet Berufslernende im Alter von 15 bis 20 Jahren an einer kaufmännischen Berufsschule im Kanton Luzern.

34 Kommentare zu «Das Gefühl, nie gut genug zu sein»

  • Peter Landolt sagt:

    …und dann kommen noch die Ausbildungsbetriebe mit ihren Anspruechen fuer die Jugendlichen, die eine Lehre machen, also die uebergrosse Mehrheit in der Schweiz. Das alles schon im Alter von 16, wo Jugendliche in andern Laendern noch im geschuetzten Schulraum sitzen. – Man kann es auch umdrehen: Super, dass soviele das alles im zarten Alter sogut hinkriegen! Ja, das Erwachsenwerden ist noch nie nur fuer jeden einfach gewesen, einige schaffen es bis zum Lebensende nicht und das aber ist nichts Neues.

  • Felix Stern sagt:

    Ich frage mich oft, ob heutige Teenager unter einem grösseren Druck stehen als frühere Generationen. Wenn man den Artikel liest, kann man festhalten: same-old-same-old. Das hatten wir alles auch. Andererseits bin ich mir nicht so sicher, ob das wikrlich zutrifft: Die Informationsflut ist heute eine ganz andere als früher. Das Gedrängle „Du bist ein Superstar“ oder gar nichts, scheint mir auch viel intensiver zu sein. Der Druck, nur mit einem Studium gibt es Karrierechancen wirkt auch grösser. Andererseits gibt es auch viele Möglichkeiten, die frühere Generationen nicht hatten.

  • Susi sagt:

    Ich erlebe viel häufiger das Umgekehrte bei Schüler/innen-Gesprächen. Das Notenbild schaut katastrophal aus, ich empfehle daher dringend, nach einem Plan B umzuschauen und dann wird mir gesagt: „Nenei, ich schaff das scho, muess nur ächli drablibä jetzt!“. Ist dann noch schwierig, diplomatisch zu vermitteln: „Hey, da müsste im Fall ein Wunder geschehen, dass du das schaffst! Such dir schleunigst eine Lehrstelle!“

    Aber beide Situationen zeigen eine Fehleinschätzung des eigenen Könnens und vielleicht auch des Umfelds.

    • Reisende sagt:

      ich glaub das ist jetzt etwas am Artikel vorbei – wenn die Noten schon katastrophal sind ist das Gespräch vielleicht etwas spät? Die Autorin hat schon das Gespräch gesucht als sich das Notenbild um eine halbe Note nach unten verändert hat. Das ist frühes Eingreifen – und dazu noch positiv. Ihr Ansatz ist ja grad Plan B – Du schaffst es eh nicht. Also ich hätte lieber die Autorin als Lehrerin…

      • Susi sagt:

        @Reisende: Wie gesagt, niemand wartet, bis die Noten katastrophal sind, das sollte eigentlich als selbstverständlich erachtet werden. (Vgl. meine Kommentare um 9:28 und 9:41… Aber voreilige Schlüsse ziehen ist immer einfach.)

        Nein, es ist nicht wirklich am Thema vorbei, es geht um falsche Selbsteinschätzung von Teenies.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Susi

      wäre interessant zu wissen ob Berufsschule/Gymi da Unterschiede machen,
      auch welche Schulstufen das bei Ihnen betrifft denn bei Ihnen ist das Altersspektrum weiter als bei den Berufsschulen.
      Der „richtige Eingreifmoment“ per Gespräch spielt wohl auch mit, so wie ich den Ar tikel verstehe wird nicht bis zu „katastrophal“ gewartet, sondern früher reagiert („um mehr als eine halbe Note verschlechtert“)?

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        Grundsätzlich, ob Primar, Sek, Gymi, Berufsschule etc, echtes Interesse und Wahrnehmung des Einzelnen wiegt unendlich viel und kann ungute Entwicklungen Gegensteuer geben.
        Allerdings liegt dies nicht nur an den Lehrpersonen,
        sondern, meiner Meinung nach, vor allem auch am organisatorischen Umfeld, denn es ist nicht einfach einzelne Schüler bewusst wahrzunehmen wenn man von Lektion zu Lektion hetzen muss, und es knapp auf die Reihe kriegt alles einzupacken, für die nächste Einheit wieder auszupacken und zwischendrin noch die dringendsten Fragen zu klären.

      • Brunhild Steiner sagt:

        3/
        wer sich da noch bewusst die Zeit und Aufmerksamkeit nimmt, SchülerInnen begleitend beobachtet und frühzeitig das Gespräch sucht, nicht nach den ersten Abwiegelungsversuchen schon aufgibt,

        die und der hat meinen allergrössten Respekt!!!

      • Susi sagt:

        @Brunhild: Ich warte natürlich auch nicht ab, bis das Notenbild „katastrophal“ ist, in der Regel gehen da bereits mehrere Gespräche (ev. auch mit den Eltern) und Briefe voran. Aber so einfach ist es eben nicht, dass man einfach das Gespräch sucht, und dann werden die Noten wieder besser. Einigen reicht es halt einfach nicht, egal ob das nun an der Motivation, am Können oder an beidem liegt.

        Übrigens, einen unmotivierten Teenager zu motivieren, ist etwas vom Schwierigsten überhaupt…

      • tina sagt:

        das liegt natürlich auch am gehirn, das im total-umbau ist, jahrelang, ausgerechnet im teeniealter. gerade die gehirnregionen für selbstdisziplin und umsicht. während man in der phase gehirntechnisch viel empfänglicher ist für lust und attraktionen

      • Susi sagt:

        @tina: Stimme völlig zu. Ich war übrigens diesbezüglich ein furchtbar schlimmer Teenager. 🙂

      • Susi sagt:

        @Brunhild: Noch zum Zeitpunkt des „Eingreifens“: Bei uns suchen sich Schüler/innen, die nach dem ersten Semester bereits im Provisorium sind, eine Vertrauenslehrperson aus, die dann eine Lernberatung und eine generelle Begleitung macht. Man vermittelt Lernstrategien und berät bei sonstigen Problemen, egal welcher Art. Man entscheidet, ob die Schulpsychologin, der Laufbahnberater, die Eltern mit einbezogen werden sollen. (Nur nochmal, um Ihrer Aussage, man sollte nicht so lange, bis die Noten katastrophal sind, entgegen zu wirken, das tut nämlich niemand…)

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Susi

        9.41 klingt sehr gut (und klug), gibt es Auswertungen wieviele Schüler es dann schaffen die Schule erfolgreich zu beenden, auch im Vergleich mit Schulen welche das nicht so anbieten?

        8.51 hat schon ein bisschen nach Katastrophe geklungen, schön dass es nicht so ist!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tina
        @Susi

        bezüglich Gehirnumbau etc, da würde mich schon länger wie diese Entwicklung bei Jugendlichen in anderen Ländern, anderen Kulturen abläuft, einerseits was dem Thema Pubertät für ein Gewicht zugeordnet wird,
        und wie/ob darauf eingegangen wird,
        resp ob die dortigen Jugendlichen diese Themen wie Selbstdisziplin, Umsicht etc auch derart eingeschränkt, resp. als Herausforderung erleben. (Oder deren Eltern, Lehrer etc)

      • Brunhild Steiner sagt:

        …schon länger i n t e r e s s i e r e n natürlich…

      • tina sagt:

        was denkst du denn dazu brunhild? und an welche länder denkst du?
        ich glaube, je mehr möglichkeiten man hat, desto schwieriger ist es. der wohlstand hier macht es den jugendlichen nicht einfacher. es ist schwierig, sich nicht zu verzetteln und die wichtigkeit, selbstdiszipliniert sein leben in die hand zu nehmen, zu bemerken und entsprechend zu handeln. auch hier denke ich manchmal, weniger gebildete eltern mit weniger hohen erwartungen sind vielleicht auch ein segen für teenies

      • Susi sagt:

        @Brunhild: Solche Auswertungen/Studien würden mich auch interessieren; mir sind aber keine bekannt. Grundsätzlich gehe ich sowieso davon aus, dass alle Schulen irgend ein solches System der Begleitung haben, darum erwähnte ich es oben auch nicht, ich finde, es sollte als selbstverständlich erachtet werden, dass Lehrkräfte nie erst dann eingreifen, wenn der Zug schon abgefahren ist.
        Allerdings glaube ich auch, dass der Einfluss, den man haben kann, oft sehr begrenzt ist. Ein Sprichwort, das diese Situation sehr schön darstellt: „You can lead a horse to water, but you can’t make it drink.“

      • Susi sagt:

        Und manchmal reichen die Fähigkeiten auch schlicht nicht aus, trotz bestem Willen, trotz Motivation, trotz guter Unterstützung vom Umfeld. Sowas sollte dann halt akzeptiert werden, auch wenn es nicht immer einfach ist.
        Diese Schüler/innen gehen mit einer anderen Ausbildung oft einen sehr viel besseren Weg als diejenigen, welche die Matur mit viel Mühe abschliessen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tina

        an alle möglichen Länder, was erlebt bspw ein „Schulversager“ in einem Hochleistungssystem wie Japan, oder China? Auf wieviel Verständnis/Unterstützung könnte er zurückgreifen, werden ihm gestellt?
        Oder gibt es, weil der äussere Druck, und das Wissen sonst durch alle Maschen zu fallen, eine höhere Selbstmotivation trotz Gehirnumbau, welcher diese Motivation/Weitsicht etc blockieren kann?
        Und wie geht es Jugendlichen, welche aufgrund fehlender Schule schon sehr früh in den Arbeitsprozess eingebunden werden?

      • tina sagt:

        brunhild, meines wissens nach weiss man darüber sowieso erst seit wenigen jahren bescheid, was da im gehirn passiert. keine 10 jahre, glaube ich. davor schob man es auf die hormone

      • tina sagt:

        aber ja, ich bin mir sicher, dass weniger chancen als ausgangslage sehr motivierend wirken für einen teenie. aber man kann das nicht simulieren und die chancen künstlich beschneiden.

    • tina sagt:

      das ist interessant. ob wohl sekschüler eher unterschätzt werden und gymischüler eher überschätzt?
      fehleinschätzung ist ja fast ein synonym für jugendlichkeit

      • Susi sagt:

        Tina, mir ging es um Selbsteinschätzung, nicht um Fremdeinschätzung.

        Ich glaube aber, dass im Gymi wohl mehr Schüler/innen in diese Situation kommen, wo die Leistungen nicht mehr reichen und sie sich nach einem anderen Werdegang umschauen müssen. Das ist m.E. nicht so schlimm, ich begleite solche SuS und ermutige sie bei der Suche nach der Lehrstelle, helfe, indem ich z.B.als Referenz zur Verfügung stehe.

        Aber wenn jemand nicht einsieht, dass jetzt nach einem Plan B umgeschaut werden sollte, ist es eben problematisch. Und zwingen kann man bekanntlich niemanden.

      • Felix Stern sagt:

        Einen Plan B auszuarbeiten hat auch seine Tücken. Man beginnt, für das Scheitern zu planen und damit auch, sich auf’s Scheitern einzustellen. Die Einstellung, auch in der Krise dran zu bleiben (also verbissen Plan A zu verfolgen), ist gar nicht einmal verkehrt. Vielleicht gelingt „ein Wunder“. Wenn nicht, hat man wenigstens alles dran gegeben.

      • Susi sagt:

        Felix, Sie haben da natürlich nicht Unrecht. Andererseits ist es auch eine Fähigkeit, erkennen zu können, wann Energie nur noch verschleudert wird und das Wunder eben nicht geschieht. Akzeptieren zu können, dass es Zeit ist, etwas anderes in Angriff zu nehmen.
        Der Grund, warum ich jeweils insistiere, ist eben der, dass, wenn zu lange gewartet wird, es zu spät ist für die Lehrstellensuche für das jeweilige Jahr, zumindest meistens für den Wunschberuf. Der Schüler steht dann im Sommer einfach mal vor dem Nichts und verliert nochmal ein Jahr.

      • ka sagt:

        @ Susi: was heisst schon „verliert nochmals ein Jahr“? man kann doch nichts verlieren, auch aus diesem Zwischenjahr können wichtige Erfahrungen gewonnen werden. Verlieren gibt’s doch gar nicht, wenn man es lebt! Ist es denn so wichtig, dass man möglichst schnell einen Abschluss hat? (ausser für die Eltern, die dann die finanzielle Last nicht mehr tragen müssen 😉

      • Susi sagt:

        @ka: Ja, das stimmt, aber es kommt eben immer auf den Einzelfall an. Meistens ist es so, dass diese Schüler bereits einmal repetiert haben (manche sogar schon mal auf der Unterstufe) und dann einfach vergleichsweise sowieso schon ziemlich alt sind, um eine Lehrstelle anzutreten. Grundsätzlich spricht nichts gegen ein Zwischenjahr, wenn es gut genutzt wird, im Idealfall Jobben und Sprachaufenthalt, aber ich in der Regel sind die dann so ausgepowert, dass sie gar nicht mehr motiviert sind, eine neue Herausforderung anzugehen und in ein Loch fallen.

      • ka sagt:

        @ Susi: ja aber auch in ein Loch fallen und sich wieder aufrappeln ist eine Lebenserfahrung. Wenn man daraus wichtige Erkenntnisse zieht, bringt einem das auch im weiteren Leben was. Deshalb gibt es keine verlorenen Jahre. Als Eltern ist das bestimmt unerträglich, mit anzusehen und ich wünsche das niemanden und trotzdem muss man nicht immer gleich alles verplanen. Eine Verschnaufpause tut in diesem Falle ja vielleicht gerade gut. Deshalb finde ich die Strategie „zuerst mal alles in Plan A zu investieren und erst beim Scheitern sich nach Plan B umzuschauen“ nicht schlecht.

      • tina sagt:

        planlose zeiten sind aber sehr heikel im teeniealter ka

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tina

        nicht bloss für Teenies…, nicht umsonst gibts heute auch für die älteren, aus dem Erwerbsleben ganz offiziell sich verabschieden-Dürfende Kurse, um mit den komplett veränderten Umständen gut klarzukommen.
        Bloss hat so jemand sich in aller Regel ein Umfeld erarbeitet, gewisse Grundvoraussetzungen sind gegeben, beim Heranwachsenden dürfte die Gefahr, dass er sich nicht aus dem Loch arbeiten kann sondern am Ende als Sozialfall dasteht, grösser sein.

      • Felix Stern sagt:

        Susi, ich kann mir gut vorstellen, dass Sie sich in einer Situation befinden, in der Sie merken, dass hier kein Wunder mehr eintrifft. Der Betroffene selbst, denkt, dass das noch gut klappen kann, weil er sich selber überschätzt und Zweckoptimist ist. Trotzdem kann es richtig sein, dass dieser an dem „Stohhalm“ festhält. Wenn man mit allem Einsatz seinen Weg verfolgt und scheitert, dann sieht man dies leichter ein und akzeptiert einen anderen Weg. Ansonsten gebärt man „Dolchstosslegenden“, wonach man es ja hätte schaffen können, aber man wurde ja von XYZ in diese oder jene Richtung getrieben.

      • tina sagt:

        genau brunhild. und bei jungen leuten sehen lücken einfach schlecht aus im lebenslauf.
        in dänemark oder so ist es allerdings so, dass 18jährige ein jahr frei haben. auf diese weise (wenn alle das haben) finde ich es super.

  • tina sagt:

    so siehts aus. schön, mal über die widersprüchliche lage der jugendlichen zu lesen. und auch über die der eltern. genau, würde alles von alleine laufen, würden sie nichts lernen für später. besser, es läuft das eine oder andere dann schief, wenn man noch nicht erwachsen ist. es ist viel leichter wegzustecken, die erwartungen des umfelds sind doch noch niedriger als später, und die eltern helfen so gut sie können, und dienen erst zum abreagieren. das ist ok. so halbwegs

    • Yi sagt:

      @Susi: ich bin selbst Gymnasist und meiner Meinung nach trifft Ihre Einschätzung nicht zu. Ich finde, dass der gymnasiale Unterrichtsstoff an sich sehr einfach ist. Bis auf Physik, Mathematik und Chemie besteht der Rest eigentlich aus purem Auswendiglernen, und ich bin auch der Meinung, dass selbst die Verständnisfächer machbar sind, wenn man sich Mühe gibt (ich habe als Schwerpunktfach PAM). Ich kenne recht viele Repeteten, und mir nach fehlte es ihnen nicht wirklich an Fähigkeit, sondern eher an Motivation. So lernen manche für einen Franztest mit ~200 Wörtern nur eine halbe Stunde kang…

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