Zu viele Ferien?

Ein Gastbeitrag von Marco Arni*

Willkommene Lernpause: Primarschüler freuen sich über ihren Ferienbeginn. (Keystone/Martin Meissner)

Willkommene Lernpause: Primarschüler freuen sich über den Beginn ihrer Schulferien. (Keystone/Martin Meissner)

Ein Lehrer, der sich über zu viele Ferien und Freitage beklagt – gibt es das? Dieser Gedanke ist wohl spontan vielen Lesern eines Artikels im «Blick am Abend» durch den Kopf geschossen: Ein Zürcher Lehrer beklagt sich darin, dass er aufgrund der Ferien, Feiertage und anderer Unterrichtsausfälle im April lediglich drei Tage Unterricht mit seiner Klasse habe.

Unbestritten: Diese geschilderte Häufung von Ferien, Feiertagen und anderen Ausfällen ist tatsächlich aussergewöhnlich und problematisch. Ich will mich hier aber nicht darüber auslassen, ob diese Terminplanung anders und besser möglich gewesen wäre und wenn ja, wer hier nicht richtig planen konnte. Das wurde in den Kommentarspalten schon umfassend gemacht.

Für mich gibt es einen anderen Hauptpunkt, der mich zum Nachdenken bringt: Welches Verständnis von Lernen wird hier ersichtlich? Aussagen wie «Ich muss mit dem Stoff praktisch wieder bei null anfangen» machen mich stutzig. Klar, die Halbwertszeit von gewissen schulischen Inhalten ist kurz. Kaum im Kopf, schon wieder vergessen. Aber sprechen wir da wirklich vom Lernen?

Wenn wir das Lernen nicht bloss als das Anhäufen von Wissensbeständen ansehen, sondern als einen Prozess, welcher über längere Zeiträume geht und eine starke eigene Beteiligung des Lernenden verlangt, dann ist das oben geschilderte Problem nur noch halb so dramatisch. Dann nämlich sind Ferien keine verlorene Zeit, in der nur Gelerntes vergessen wird. Dann ist das Schulzimmer nicht der einzige Ort, an welchem das Lernen stattfindet.

Natürlich, der Unterricht im Schulzimmer behält seinen Wert. Denn dort kann das Lernen angeregt und direkt begleitet werden, es kann ein Austausch zwischen den Lernenden und der Lehrperson stattfinden. Und schliesslich kann/muss das Gelernte (notenwirksam) überprüft werden.

Vielleicht aber müssen wir unser Verständnis von Ferien überdenken. Ferien sind keine Zeiten des absoluten Nichtlernens. Lernprozesse können, ja sollen auch über die Ferienzeiten hinweg weiter stattfinden. Das heisst nicht, dass Lehrpersonen den Schülerinnen und Schülern tagelange Hausaufgaben über die Ferien mitgeben. Aber ein, zwei anregende Lernangebote oder (Denk-)Aufträge, welche zeitlich flexibel in der Ferienzeit angegangen werden sollen, können aus den Ferien eine lernproduktive und dennoch erholsame Zeit machen.

Das ist keine Zumutung für die Schüler und Eltern, im Gegenteil. Das Denken in Lernprozessen, welche durch Ferien und Ausfälle nicht gnadenlos abgeschnitten werden, ermöglicht neue Lernmodelle und kann auch die oft als stressig empfundene Unterrichtszeit zwischen den Ferien entlasten. Zudem stärkt es die Eigenverantwortung der Schüler für ihr Lernen, was ja immer wieder als hehres Ziel in allen Bildungsplänen steht.

Die Einwände höre ich schon: Das töne reichlich theoretisch und sei, wenn schon, nur für ältere Schüler realistisch, Ferien sollten nicht «verschult» werden, und Kinder brauchten auch Zeit für Erholung und um zu spielen. Ja, sicher, es ist eine altersgerechte Umsetzung gefragt. Doch mir geht es ums Umdenken: Die in den Köpfen seit Generationen festgesetzten Gleichungen Schule = Lernzeit, Ferien = Nichtlernzeit sollen infrage gestellt werden dürfen. Damit soll man durchaus schon in der Primarschule beginnen.

Arni150x150*Marco Arni (39) ist Historiker und Mittelschullehrer, er unterrichtet an einer aargauischen Kantonsschule. Mit seiner Frau und den drei Kindern (Jg. 2006, 2009 und 2014) lebt er in Zofingen.

137 Kommentare zu «Zu viele Ferien?»

  • Stranger sagt:

    „Aber ein, zwei anregende Lernangebote oder (Denk-)Aufträge, welche zeitlich flexibel in der Ferienzeit angegangen werden sollen, können aus den Ferien eine lernproduktive und dennoch erholsame Zeit machen.“ Ja, für den Geek der Klasse schon. Alle anderen werden sich bedanken. Ausserdem sprechen wir hier schon von der Volksschule. 13-jährige mit etwas reduzierter Kognition werden sich SEHR anders verhalten als Ihre 17-jährigen Geschichtsfreaks.

  • Widerspenstige sagt:

    Latest News vom Sonnenflug Solar Impuls 2: die Landung steht kurz bevor in Indien nach ca. 16h Flugzeit!! Wer das noch erleben will http://www.solarimpulse.com/sitv Fantastic!! 😆 😀

    • Katharina sagt:

      Wir alle lieben gesponsorten Content…. Ich dachte zm Beipiel anhand der Berichterstattung, dass er die Weltumfliegung non stop macht. Nicht auf einer Route in Etappen, die schon vor über hundert Jahren mit einem fliegenden Rasenmäher mit Sperrholzverschalung geschafft wurde.

      • Stranger sagt:

        Katharina, wo ist der Geek in Dir??? Das ist rein SOLAR, elektrisch. Proof of concept. Mir wurde schon in der Berichterstattung der Etappencharakter der Unternehmung klar. Dir nicht, dann hast Du weniger gelesen als ich (oder das Falsche 🙂 ).

        Nur seltsam, dass in Slashdot nichts darüber kommt. Wenn das so weiter geht, mache ich eine Einsendung glaubs…

      • Ralf Schrader sagt:

        Ganz meine Meinung, Katharina. Fortschritt der Kategorie ‚… sponsored by …‘ ist vollständig verzichtbar. Otto Lilienthal hat auch keiner finanziell unterstützt, vielleicht ein paar Freunde. Der Erfinder vom Gummi Charles Goodyear sass sein halbes Leben im Schuldturm und eines seiner Kinder ist verhungert. Trotzdem hat er die Grundrezeptur ermittelt.

    • Widerspenstige sagt:

      Aber hallo! Es geht um die Sache u bin mit Stranger für einmal ganz einverstanden. Pioniergeist kann man nicht kaufen, den hat man oder nicht! Bis heute hätten wir keine Bahnlinien, kein Strom etc. wenn nicht einfach Mittel und Wege gefunden wurden durch solchen Pioniergeist!

      Was ich bemängle ist die Tatsache, dass sich unsere Regierung/Politik so spärlich für Solar Impuls 2 einsetzt und nicht die Gunst der Stunde nutzt wie auch unsere TV/Radiostationen um daraus mehr Mut zur Umstellung von ‚unten nach oben‘ auszulösen.
      Was ist eigentlich mit den Grünen/GLP/SP… los?! Nutzt die Stunde!!

  • P.S. sagt:

    Kommt es mir nur so vor, oder hat es hier überdurchschnittlich viele Lehrer als Kommentarschreiber? Wenn ja, warum ist das so?

  • soswald sagt:

    Ferien sind wichtig, damit sich das Gelernte setzen kann!
    Die Verstückelung der Schulwochen durch die Feiertage ist jedoch sicherlich nicht aufnahmeförderlich. Da ist es schwierig für Schüler/innen sowie Lehrbeauftragte in einen produktiven Rhythmus zu kommen.

  • Mark Keller sagt:

    Genau, man kann nicht früh genug damit beginnen die Freizeit der Arbeitssklaven weiter einzuschränken! Beginnen wir damit schon in der Schule, dann wundern sich die jungen Erwachsenen in der Berufswelt auch nicht mehr, wenn in der Freizeit auch noch gearbeitet werden soll/muss!

    • Paul Moser sagt:

      Man kann einen Beitrag wohl auch ganz bewusst völlig missverstehen wollen. Wieso wohl? Ich fand ihn jedenfalls anregend.

  • Markus sagt:

    Eine ganz schlimme Einstellung und kann nur von einem Lehrer kommen. 1. Es gibt schlechte Schüler, denen tut es einfach mal gut eine Zeit ohne nur einen Gedanken an die Schule zu haben. 2. Wer sucht die Themen aus? Die Lehrer? Das Ergebnis wäre eine Aufgabe wie:wie spührst du Dich in der Bewegung synchron mit einem Tuch im Wind. Neben der Schule gibt es noch so viel zu lernen. Und mit einer Aufgabe ist das Kind schon wieder eingeschränkt. Wenn ich heute neue MA anstelle sind die super Ausgebildet aber können einem nicht mal anständig grüßen.

    • Sportpapi sagt:

      Ich weiss nicht, ob die schlecht ausgebildeten Mitarbeiter das mit dem Grüssen etc. besser beherrschen…

  • beat lauper sagt:

    Es ist zeitgenössisch, dass lernen möglichst schmerzlos, anstrengungslos, unterhaltend, spassfördernd sein soll. Wehe dem, wenns plötzlich nicht mehr locker vom hocker geht und die kindchen aus der liegeposition herausfordert. Dann wird sofort kapituliert und der griff an nächste iphone, ipad und ipod ist nicht weit. Dieser artikel ist ganz in diesem geist, lernen heisst ferien!

  • Lia sagt:

    dieses Lernen in den Ferien mag wohl für Kinder reicher Elten, bei denen die Mutter zu Hause bleibt, angehen. Unsere Kinder müssen 3 Tage in den Ferienhort, da wir keine 13 Wochen pro Jahr Ferien beziehen können, und an den 2 verbleibenden Tagen noch ein Projekt zu starten, muss nicht sein.

  • Bernhard sagt:

    In unserer Stufe (Berufsschule) funktioniert dieses selbständige Lernen ausserhalb der Schulzeit nicht wirklich. Ich hatte mal ein Semester, in dem 7 (!) von 20 Montagen ausfielen. Für die Montagsklassen ein Horror! Sie mussten sehr viel Stoff daheim durcharbeiten. Mit niederschmetterndem „Erfolg“. Konsequenz: Ich musste den Stoff in den verbleibenden 13 Wochen ein zweites Mal durchgehen, damit sie es auch wirklich verstanden. Fazit: Wichtige Inhalte gebe ich nicht mehr zum Selbststudium daheim auf! Da plane ich lieber so, dass die 13 Wochen all dies beinhalten! Den Rest streiche/kürze ich!

    • tststs sagt:

      Ich befinde mich ja auf gleicher Schulstufe und gehe total mit Ihnen einig.
      HA haben IMHO zwei Funktionen
      1) Gelerntes selbstständig vertiefen (bei mir freiwillige HA, wo jeder selber einschätzen muss, wie viel Übung noch gebraucht wird)
      2) (Ungeliebte) Aufgaben termingerecht abliefern (obligatorische HA)

  • Lernen findet überall und jeden Tag statt. In der Familie und auswärts. Warum in den Ferien nicht vermehrt in die Natur gehen, wandern, Museen besuchen, Holzwerken, basteln, musizieren, Sport treiben, lesen, nähen, kochen, backen, gemeinsam eine Holzhütte bauen oder sonst ein Hobby machen das Freude bereitet?

    Liebe Grüsse

    • tststs sagt:

      Ich nehme Ihren Kommentar zum Anlass, um auf etwas hinzuweisen, dass mir jetzt hier schon ein paar Mal aufgefallen ist:
      Es gibt lernen und lernen.
      Das Lernen von Schulstoff (bis zur Beherrschung inkl. Prüfung) ist ein anderes, als das (kennen)lernen von fremden Kulturen, z.B. in den Ferien.
      Wenn hier eine Verknüpfung gemacht werden soll, dann bitte diese: Die Motivation, die wir für freiwilliges (kennen)lernen aufbringen, würde – übertragen auf das schulische Lernen – eben dieses enorm vereinfachen und schneller zu Erfolgserlebnissen führen.

      • mila sagt:

        @tststs: Damit haben Sie den Nagel punktgenau auf den Kern getroffen. 😉

      • tina sagt:

        tsts: man lernt zum beispiel sprachen im sprachgebiet wirklich besser.
        oder sowohl die quelle als auch verlauf und mündung des rheins kennenlernen in den ferien: das ergibt verknüpfungen im gehirn, in die man neu erworbenes aber auch bereits gelerntes viel besser einordnen und damit auch besser abrufen kann.
        erdgeschichte während man versteinerungen findet bleibt 100% viel besser hängen usw.
        für prüfungen gelerntes wissen vergisst man leider schnell wieder, das ist ein fehler am schulsystem selber

  • Max Wartenberg sagt:

    „Ferien = Nichtlernzeit“ Stimmt so nicht. Ja, während den Ferien lernt man nicht Schulfächer, aber man lernt Anderes was im Leben auch wichtig sein kann. In einem Gebirgslager während der Ferienzeit lernt man mit dem Seil umzugehen, sich zu sichern, sich im Gebirge zu bewegen. Ein ganz gewöhnliches Ferienlager bringt viele Junge in der Sozialkompetenz einen Schritt weiter. Während Ferientagen am Meer lernt man Meerestiere näher kennen, man erlebt Ebbe und Flut, wird vertraut mit fremden Währungen. Für Ferien-Hausaufgaben bleibt da keine Zeit und Junge welche nur rumhängen sind eh lernfaul.

  • 13 sagt:

    Irgendwie hatte ich beim Lesen das Bild vor Augen, wie der Autor: „Achtung Stufe“ ruft, um anschliessend selber drüber zu stolpern. Ich halte es für richtig, dass auch in den Ferien gelernt wird und das Lernen nicht nur im Klassenzimmer stattfindet. Bis zu dem Punkt, fand ich den Artikel gut. Aber dann kam das Stolpern: Der Lehrer soll Denkvorgaben für die Ferien mitgeben. Dies in der irrigen Annahme, dass Lernen nur stattfindet, wenn Vorgaben gemacht werden. Das Lernen liegt aber in der Natur des Kindes und findet auch ohne Einfluss der Erwachsenen statt. Nur die Zeit muss man ihnen geben.

    • Lara sagt:

      Genau. Und Lernen kann auch am Strand stattfinden: Schwimmen, neues Land, neue Kultur, auf andere Menschen zugehen, mit Kindern spielen, die eine andere Sprache sprechen. Kinder lernen immer und überall (ausser vielleicht vor dem TV)

      • Sportpapi sagt:

        Weshalb also brauchen wir überhaupt Schule? Aber dieser Gedanke wurde hier ja auch schon eingebracht…

      • 13 sagt:

        Richtig, SP. Wir wollen die Diskussion nicht unbedingt wiederholen. Heute jedoch ganz moderat befürworte ich eine Mischung aus beidem: Schulsoff pauken während der Schulzeit und andere Lerninhalte in der Ferien/Freizeit, das eine als Ergänzung des anderen.

      • Sportpapi sagt:

        Statt Work-Life-Balance kommt jetzt also das Schule-Leben-Gleichgewicht…

      • 13 sagt:

        Nicht „statt“, sondern „vor“ 😉 .

    • Hattori Hanzo sagt:

      Lara – das ist sehr idealistisch und leider stimmt es dann eben doch nicht wirklich.
      Sehr viele Menschen sind selbst bei uns ausgesprochen dumm. Nach 9 Jahren Schule wissen sie nicht mal welches die Hauptstadt der Schweiz ist, oder wie das Matterhorn heisst.
      In meiner Verwandtschaft kenne ich eine Frau, die die Schweiz auf der Weltkarte in Afrika wähnte. Natürlich hat sie auch ihre Fähigkeiten, kann gut Putzen und gut „märten“. Aber ihr Horizont ist äusserst begrenzt. Genauso wie der, der Menschen in Ländern, wo es kaum Schulbildung gibt.
      „Lernt von alleine“ funktioniert nicht wirklich.

      • Lara sagt:

        Absolut einverstanden. Schulische Bildung kommt nicht von alleine, dafür braucht es die Schule (oder Eltern, die es vermittlen können)! Was aber nicht heisst, dass die Kinder sich in der Freizeit nicht anderweitige Fähigkeiten aneignen können. Und vielleicht gerade für Kinder, welche in der Schule nicht glänzen können, ist es wichtig, in anderen Bereichen Erfolgserlebnisse zu verzeichnen. Trotz allem: Kinder lernen immer und überallt. Natürlich stellt sich die Frage, wo und was sie lernen.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Natürlich – nur ist es wahrscheinlich eben genau umgekehrt: Kinder die kein bildungsförderliches Zuhause haben, werden auch in der Freizeit nichts schlaues lernen, während die anderen auch in der Freizeit profitieren. Ganz nach dem Motto „wer hat, dem wird gegeben“.
        Viele Kinder lernen in den Ferien im besten Fall Fussballspielen, sonst einfach Playstation.

      • Franz Vontobel sagt:

        Den Hanni Hanzo sollte man mal für ein paar Tage in eine Skinner Box sperren – vielleicht würde er was lernen dabei…

      • 13 sagt:

        @ H.H.
        Und ich bin sicher, diese Frau hat in Ihrem Leben einiges gelernt, was Sie nicht wissen. Und vermutlich auch etwas, das für ihren Alltag wichtiger war, als das Matterhorn. Ob der Horizont begrenzt ist oder welches Wissen „etwas schlaues“ ist, ist nur eine Frage der Perspektive. Ob es sinnvolleres Lernen ist, Faust zu lesen als Fussball zu spielen, ist in Frage gestellt. Wer entscheidet das? Im Normalfall die Bildungselite. Kein sehr objektiver Haufen, obwohl ich mich auch dazu zählen muss. Meine Kinder lernen auf dem Spielplatz gleichviel wie im Museum, nur nicht das Gleiche.

      • Sportpapi sagt:

        Meine Kinder lernen vor dem Fernseher gleich viel wie auf dem Spielplatz. Nur nicht das Gleiche.

      • Hattori Hanzo sagt:

        13 – ich kenne diese Frau besser – nein ihr Leben ist überhaupt nicht toll, ihre begrenzter Horizont hat ihr viel falsche Entscheidungen und viel Leid eingebracht.

        Wir diskutieren hier als Wohlstandsmaden 13. Dieses Lernen im Wald etc. – das ist super für Kinder, welche in bildungsförderlichen Umfeld aufwachsen. Da ist das ein super Ausgleich.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Richtig Sportpapi – das Positive am Fernsehen ist, dass sie Hochdeutsch lernen.
        Das muss hier auch mal gesagt werden.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Vielleicht! Meine Schwester war als Kind verrückt nach Tierdokus und war teilweise ein wandelndes Lexikon. Ihre Jungs lieben heute diese wissenschaftlichen Versuche und kenne etliche physikalischen Gesetze. Ich erfahre durch manche Sendungen einiges über Gesellschaft oder Politik, weil mich das interessiert. Mein Mann schaut Filme auf drei Fremdsprachen und lernt dabei. Ich würde sogar soweit gehen und die Frage stellen: wo ist der Unterschied zwischen dem Fernseher und Frontalunterricht? Überhand nehmen sollte beides nicht, aber es ist eine Lernform.

      • 13 sagt:

        @ H.H.
        Ein Kind aus bildungsnahem Umfeld lernt im Wald gleichviel, wie ein Kind aus bildungsfremdem Umfeld. Es macht ähnliche Erfahrungen, wenn man es nur Erfahrungen machen lässt und dabei nicht mit Fakten vollquasselt. Es ist ein Ausgleich zum schulischen Lernen, das für beide Kinder, das hier heute niemand in Frage stellt. Ich sage ja nicht, das Kind soll nicht zur Schule, sondern nur, dass es auch neben der Schule was lernt. In der Schule fällt das Umfeld hingegen einiges mehr auf, das liegt aber nicht an der Anzahl Ferien, sondern dass die Chancengleichheit kaum zu erreichen ist.

      • Sportpapi sagt:

        Vor kurzem habe ich von einer Lernforscherin ein flammendes Plädoyer für die „direkte Instruktion“ (Frontalunterricht) gehört…
        Klar, man kann auch vom Fernsehen viel lernen. Ich tues eher selten…

      • Bernhard sagt:

        Ich finde dies eine spannende Diskussion: Was lernt ein Kind tatsächlich ohne Inputs von einer Person mit einem höheren Wissensstand? Reicht es einfach, wenn das Kind im Sand buddelt und Versteinerungen findet, oder bringt dies erst einen bildungsrelevanten Mehrwert, wenn das Kind Fakten dazu erhält? Dasselbe mit Geografie, Biologie etc. Habe meiner Tochter gerade ein „Was-ist-was“-Heftli mit einem kleinen Körper-Modell gekauft. Da muss man einzelne Organe einsetzen. Ich glaube nicht, dass dies einen Lerneffekt erzeugt, wenn ich ihr nicht erkläre, was wie heisst und wozu dient.

      • Bernhard sagt:

        Dementsprechend gebe ich HH recht: Sind die Eltern in der Lage, die notwenigen Fakten zum selbst erarbeiteten/entdeckten Gebiet zu liefern, findet ein bildungsrelevantes Lernen statt. Lasse ich die Kinder aber ganz alleine, bleiben sie an der ihnen bekannten Oberfläche und perfektionieren diese. Das kann man z.B. an Strassenfussballern erkennen, die eine perfekte Technik entwickeln, jedoch von Taktik und anderen matchrelevanten Kompetenzen null Ahnung haben! Nur, weil jemand lesen kann, heisst das nicht, dass er/sie alles versteht, was gelesen wird! Es braucht die Unterstützung von LP/Eltern!

      • Franz Vontobel sagt:

        Was lernt ein Kind tatsächlich ohne Inputs von einer Person mit einem höheren Wissensstand?

        Kill the pig! Cut his throat! Kill the pig! Bash him in!

      • mila sagt:

        Na ja, wenn ein Kind bereits lesen kann, kann es Lexika und dergleichen ausleihen. Damit steht beispielsweise der eigenständigen Erkundung von Flora und Fauna vor der Haustür im Grunde nichts im Weg. Nicht für alles braucht es die Anleitung von Erwachsenen (respektive sollte es diese auch nicht für alles brauchen). Die Expertise wissbegieriger Kinder und Jugendlicher auf bestimmten Interessengebieten übersteigt die ihrer Eltern nicht selten schnell einmal, und nicht nur Kinder aus ‚lernfreundlichem‘ Elternhaus zeigen derartiges Interesse.

      • Franz Vontobel sagt:

        Lasse ich die Kinder aber ganz alleine, bleiben sie an der ihnen bekannten Oberfläche und perfektionieren diese.

        Ich glaube nicht, dass das so allgemeingültig stimmt – viele Lernertypen (ob Erwachsen oder Kind) lernen schneller unter „Anleitung“ – autodidaktisch begabte Lerner suchen sich ihren Weg selber. Einstein eckte als Studi an der ETH oft an, weil er für Probleme eigene Lösungen fand, und das nicht nur geschätzt wurde.

        Wie jemand lernt hat vermutlich weniger mit Alter/Reife zu tun, als mit dem Lerntyp und v.a. dem Interesse, das dem zu Lernenden entgegengebracht wird.

      • 13 sagt:

        @ Bernhard
        Was bedeutet bildungsrelevantes Lernen? Und was ist dann das bildungsirrelevantes Lernen? Gibt es das? Und falls ja, ist das weniger wert als das Bildungsrelevante? Warum? Wer entscheidet das?

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ok, nur ist damit die Frage nicht beantwortet, wo der Unterschied zum Fernsehen ist. Wenn ich zum gleichen Thema eine Stunde fernsehe oder eine Stunde einen Vortrag höre, werde ich mir vermutlich das gleiche Wissen angeeignet haben. Wenn Sie beim Fernsehen wenig lernen, wird das eher an der Programmauswahl als an der Kiste an sich liegen. Ich sehe es als eine akzeptable Ergänzung anderer Lernformen, wie ausprobieren, üben, imitieren oder recherchieren.

      • Bernhard sagt:

        @13: Bildungsrelevant bedeutet für mich, dass es mich in meiner intellektuellen Entwicklung weiterbringt. Das ist meine persönliche Definition. Und deshalb gibt es für mich auch bildungsirrelevante Inhalte. Z.B. erkenne ich die Kommerz-Popsongs aus den 80ern nach einer Sekunde Spielzeit. Weil ich tausende von Stunden damit verbracht habe. Das bringt mir heute aber leider keinen Mehrwert. Als Jugendlicher kannte ich jedes Resultat von jeder Sportart auswendig, weil ich die damalige Zeitung „Sport“ geradezu sezierte. Ich hätte in dieser Zeit aber lieber etwas „Gescheites“ gemacht! 😉

      • Sportpapi sagt:

        @13: Richtig, es liegt nicht am Medium. Man kann auch im Fernsehen viel lernen – gibt es eigentlich dieses Schulfernsehen noch? Ober man kann sich im Fernstudium weiterbilden. Nur ist das üblicherweise nicht das, was man mit dem Fernseher macht.
        Und mila, Sie haben recht, ich habe mir als Jugendlicher Schach spielen beigebracht, mit Lehrbuch und Schachcomputer (beide Eltern konnten es nicht). Aber diese intrinsische Motivation stösst schnell einmal an Grenzen. Ich glaube nicht, dass dies der Massstab sein sollte.

      • Bernhard sagt:

        @FV: Ja, ich gebe Ihnen recht: Es gibt Menschen, die entwickeln eigene Strategien bis hin zu neuen Lösungen. Sie dürfen aber eines nicht vergessen: Solche Menschen entsprechen nicht dem Standard. Es gibt viel mehr Menschen, denen man einzelne Sachverhalte erst erklären muss, damit sie verstanden werden. Da nützt es auch nichts, wenn man denen ein Lexikon hinhält! Wenn ich zurückdenke an meine Jugendzeit: Ich hätte niemals so viel Zeit mit Fussballtraining verbringen dürfen, dafür, dass ich es nucht bis zum Profi geschafft habe! Da hätte es Wichtigeres gegeben, das mir heute leider klar fehlt!

      • Bernhard sagt:

        @SP: Sie bringen mit dem Schach ein gutes Bsp.! Wenn man kein Genie ist, wird man ohne Hilfe an der Oberfläche (oder wie man das auch immer nennen mag) bleiben! Ich habe mir das Klavier- u Gitarrenspielen auch selber beigebracht. Aber wie Sie beim Schach, stosse auch ich an meine Grenzen. Ich entwickle mich nur noch weiter, wenn ich Inputs von aussen habe. Ich versuche dann, bestimmte Akkorde u Melodien von Liedern, die mir gefallen, nachzuspielen. Wenn ich es selber nicht hinkriege, brauche ich Hilfe von Profis. (Youtube; C. Duerig könnte jetzt einige hilfreiche Schlagwörter aufzählen…) 😉

      • Sportpapi sagt:

        „Ein Kind aus bildungsnahem Umfeld lernt im Wald gleichviel, wie ein Kind aus bildungsfremdem Umfeld. Es macht ähnliche Erfahrungen, wenn man es nur Erfahrungen machen lässt und dabei nicht mit Fakten vollquasselt“ Mag sein. Vielleicht. Wenn dieses bildungsfern sich nicht auf die bisherigen Erfahrungen, Wissbegierde, Lernkonzepte etc. ausgewirkt hat.

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Ich stosse nicht beim Schach spielen an Grenzen – da vielleicht auch. Aber ich könnte mir nicht jedes Thema so aneignen, weil ich nicht überall dieses Interesse, diese Energie habe. Und andere schaffen es nicht einmal in einem Gebiet, weil es an Antrieb fehlt.

      • Susi sagt:

        @Bernhard: “ Ich habe mir das Klavier- u Gitarrenspielen auch selber beigebracht.“

        Cool, Sie auch! Beim Gitarrenspiel hat’s bei mir allerdings nicht lange hingehalten… Und gerade vorgestern hab ich gesagt, das wäre doch jetzt so ein Projekt, Gitarre zu spielen, damit ich mit den SuS noch besser singen kann 😉

      • 13 sagt:

        @ Bernhard
        Ich könnte Ihnen wohl 100 wichtige Eigenschaften nennen, die Sie damit geschult haben: musikalisches Gehör, Gefühl für Zahlen, Gedächtnis, Merkfähigkeit, Leidenschaft, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Freude am Eineignen von Wissen. So sinnlos empfinde ich dieses Lernen nicht. Aber selbst wenn es bildungsfremd sein sollte, wie Sie sagen, so ist das Ihre Definition. Ich musste mal in der Schule lateinische Namen von Wolken lernen. Das ist vielleicht bildungsrelevant, bzw. wäre es, wenn sie heute noch könnte, aber ob mir das mehr bringt als die Popsongs?

      • 13 sagt:

        \2 Ich weiss nicht. Aber ich denke, dass meine heutige Bildung, das Wissen, dass ich habe, eine Mischung aus dem Schulstoff ist und den Erfahrungen, die ich ausserhalb der Schule alleine oder mit anderen machen konnte. Ich habe bei beidem gelernt, etwas komplett anderes und es bringt mir für andere Sachen etwas, aber Lernen war es trotzdem. Und das war auch meine Aussage: ich habe nie behauptet, den Schulstoff lerne man auch ausserhalb, einfach nebenbei, oder es brauche die Schule nicht. Aber das was man in der Freizeit erfährt, egal was man gerade tut, ist eben auch Lernen. Sogar im MB;-)

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Genau! Mit dem Gitarrenspiel ist es bei mir gleich! Ich kam nie über ein sehr bescheidenes Niveau hinaus. Dann habe ich es wieder sein lassen. Irgendwann bot sich ein Freund an mir zu helfen. Nach einer Lektion hatte ich genug. Es war mir zu kompliziert…aber wie Sie sagen: Warum nicht wieder anfangen? Jetzt haben wir ja immer mehr Zeit. Aber ich spiel dann vermutlich lieber wieder mehr Klavier, weil ich das einfach besser kann… 🙂

      • Bernhard sagt:

        @13: Stimmt. Wenn man die von Ihnen aufgezählten Pkte als bildungsrelevant einstuft, hat es tatsächlich etwas gebracht! Ich frage mich dann aber, ob nicht jede Tätigkeit so einzustufen ist. Selbst intensives TV-Schauen (ich habe alle Folgen von Knight Rider gesehen, auf VHS archiviert, den BRAVO-Starschnitt von D.H. gesammelt und im Schul-Werken versucht, einen KITT zu basteln… 😉 ) und Gamen (Ganze Ferien und Weekends durch Football- und Bundesliga-Manager gespielt). So gesehen müssten wir uns keine Sorgen um vernachlässigte Kinder machen…Ich glaube aber, dass es nicht so einfach ist!

      • 13 sagt:

        @ Bernhard
        Heute erfahren wir ja einiges über Ihre tiefsten Abgründe 😀
        Grundsätzlich schon. Alles neue Wissen oder Können ist Lernen. So einfach ist es aber tatsächlich nicht. Das Problem bei vernachlässigten Kindern ist die Einseitigkeit dieses. Es braucht schon eine Abwechslung, um sich vielseitiges Wissen anzueignen, wie auch ein soziales Angebot. Denn Lernen ist für mich auch oft mit Interaktion zu anderen verbunden. Das muss aber nicht durch direkte Inputs sein, sondern auch durch gemeinsames erforschen oder einfach Imitation.

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Also, obwohl ich geübt hatte, bis ich Blasen an den Fingern hatte, war mein Gitarren-Niveau etwa so:

        C „How many“ ächz, Unterbruch, Finger-neu-platzier, ächz, F, „roads must a“, ächz, ächz, G, „man walk“, arrrgh, C, „down“ usw. usf. (Man stelle sich noch drei Au Pair Kinder vor, die singend, mit leuchtenden Augen im Halbkreis vor mir auf dem Boden sitzen und bei jedem Akkordwechsel geduldig warten…)

        Klavier ging ganz ordeli, da hab ich mich sogar durch den ganzen „The Piano“-Soundtrack gespielt. Aber dann jahrelang nix mehr, da kommt man aus der Übung.

      • Bernhard sagt:

        @Susi: haha!! 😀

        Ich kann es mir bildlich vorstellen! Hammer!!

        Das ist es genau: Beim Klavier brauchts einfach einen Tastendruck – und schon ertönt exakt der gewünschte Ton. Da kann man nix falsch machen! Bei der Gitarre gab es Akkorde, die ich nicht mal in der Trockenübung schaffte – und prompt konnte ich alle diese Lieder knicken! Ausser, ich hätte immer dann, wenn der entsprechende Akkord kam, intensiv gehustet oder geniest. Aber das wär dann mit der Zeit sicher aufgefallen… 😉 ja, mir ist das Klavier auch viel näher! Mal schauen, was die Zeit bringt. Es gibt ja auch Gitarren-Apps…

      • Susi sagt:

        @Bernhard: „Ausser, ich hätte immer dann, wenn der entsprechende Akkord kam, intensiv gehustet oder geniest“

        😀
        Das wär ja mal eine geile Inszenierung!

  • alam sagt:

    Die Hauptaufgabe eines Kindes wäre es, mit anderen Kindern zu spielen. Dabei lernt es am meisten. Es kann nicht sein, dass dafür vor lauter Hausaufgaben, Ferienhausaufgaben, Nachhilfe, etc. kaum mehr Zeit bleibt.

  • Vaclav Machacek sagt:

    Bei den Diskussionen um die Schulferien komme ich jeweils nicht darum den Kopf über einen Punkt zu schütteln.
    Lehrer geben als Antwort darauf dass sie so viele Ferien haben, dass sie diese Zeit für Weiterbildung „und so“ benötigen. Interessant ist dann ist aber der Fakt, dass sie – kaum hat die Schule angegangen – alle möglichen Veranstaltungen haben. Warum nicht in den Ferien, wie grossartig erklärt?

    • Lehrer Wolf sagt:

      Ja Herr Machacek, tönt merkwürdig, ist aber so: Wir haben „alle möglichen Veranstaltungen“ sowohl während der Schulzeit (notabene nach der Arbeit) als auch während der schulfreien Zeit. Im Kanton Luzern beispielsweise finden alle Veranstaltungen neben der Schulzeit statt. Heisst: es fällt kein Tag oder auch nur Halbtag mehr aus für die Schulkinder. Als ich noch zur Schule ging, gab es immer Mal wieder freie Tage, weil die LehrerInnen eine gemeinsame Fortbildung, Weiterbildung hatten. Ist heute nicht mehr so.

  • Ammann Kurt sagt:

    Ich beobachte, dass KInder heutzutage nicht mehr spielen können. Da braucht es Geschrei, Randale, Zerstörung und wenn ein Erwachsener einem Kind etwas sagt, gibt es eine freche Antwort. Ich finde, die Kinder haben zuviele Ferienwochen.

    • Hattori Hanzo sagt:

      etwas verwirrend: sie können nicht mehr spielen und sie haben zu viele Ferienwochen …?
      Und was die freche Antwort betrifft: zu unserer Zeit mussten wir bei einer frechen Antwort mit einer Ohrfeige rechnen,
      da hatten die freche Antworten noch den Sinn einer Mutprobe – aber heute wären sie nur Ausdruck eines rüpelhaften, asozialen Verhaltens. – Schlechte Idee.

      Ich glaube heute haben die Kinder nicht mehr Ferien als wir früher. Das ist gleich geblieben.

  • Richard Scholl sagt:

    Typisch schweizerische Nabelschau. Die programmierte Unterforderung der Kinder mündet dann in den sogenannten Fachkräftemangel und die geringere Wettbewerbsfähigkeiit der Schweizer Wirtschaft aus. Die südkoreanischen, japanischen, chinesischen Schüler gehen viel intensiver zur Schule, lernen viel disziplinierter. So, und alle unsere Schulkinder tragen Schuhe aus Fernost……………

  • mila sagt:

    Eigentlich ist es ein Paradox: in einer Wissensgesellschaft, in der zunehmend lebenslanges Lernen gefordert ist, wird (schulisches) Lernen zugleich immer kritischer bis abwertend beäugt und in einen Gegensatz zum Rest-Leben der Kinder gesetzt. Für mich bedeutet dies im Umkehrschluss: die öffentliche Schule hat tatsächlich ein Glaubwürdigkeitsproblem, respektive schafft es nicht, den Wert des Lernens positiv zu vermitteln. Sicherlich hat das auch damit zu tun, dass bis auf Universitätsstufe zuviel auf Auswendiglernen gesetzt wird, aber ‚Büffeln‘ an sich ist (längst) keine Zukunftsqualität mehr:

    • mila sagt:

      gefragt sind vermehrt kreative Problemlöser. Interessant dazu das Interview mit Erik Brynjolfsson, ‚Die Mittelklasse wird ausgehöhlt‘. Darin findet sich unter anderem folgende Nebenbemerkung:

      „Es muss darauf ausgelegt werden, Kreativität und Sozialkompetenz zu fördern. Es ist bestimmt kein Zufall, dass Microsoft-Gründer Bill Gates, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg oder die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin alle eine Montessori-Schule besucht haben.“

      • Muttis Liebling sagt:

        Diese Namensliste von auffällig Sozialinkompetenten spricht nicht für die Montessori- Schulen. Dagegen haben die Jesuitenschulen grosse Teile der wirklichen Eliten bzgl. Moral, Wissenschaft, Kunst, also der echten Werte im Gegensatz zur Geldelite, hervorgebracht:
        Voltaire, René Descartes, James Joyce, Fidel Castro, Alfred Hitchcock, Heiner Geisler, …

      • mila sagt:

        Alles eine Frage der Perspektive, @ML. 😉

      • Sportpapi sagt:

        Hohe Sozialkompetenz (Teamfähig!) und kreative Problemlöser. Immer wieder gefordert. Und in der Realität umgesetzt?
        Und nein, ich denke nicht dass eine Montessori-Schule hier der Schlüssel ist.

      • mila sagt:

        @SP: Es geht hier nicht um die Montessori-Schule per se. Sondern um den Wert eines mitunter spielerischen Lernzugangs, der womöglich in der Volksschule, die sehr viele unterschiedliche Interessen bedienen und heterogene Leistungsniveaus in gewisser Hinsicht ausgleichen muss (zumal wenn alle einigermassen mitkommen sollen), etwas zu kurz kommt.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Oder geht es vielleicht darum, dass nur gewisse Gesellschaftsschichten überhaupt in den Montessori-Schulen anzutreffen sind? Scheint mir, wenn es überhaupt einen Effekt gibt, eher die naheliegendste Erklärung, und nicht die Ausrichtung der Schule.

      • mila sagt:

        Soweit ich weiss, gehören gerade die Montessori-Schulen nicht zu den ‚elitären‘ (und insofern kostspieligen) Privatschulen. In jedem Fall geht es um eine Verbindung unterschiedlicher Faktoren, unter denen das persönliche Umfeld sicher einen gewichtigen darstellt – aber, zumindest meiner Einschätzung nach, weder den einzigen, noch den ausschlaggebendsten. Man hört es nicht gern, aber individuelle Veranlagungen können nicht einheitlich nivelliert werden, ergo kann auch nicht aus jedem Kind ein bahnbrechender Technologieentwickler werden. Oder ein Autor von bedeutendem Weltformat.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Da gibt es aber auch noch andere Ansichten. Wenn man nur 10 000 Stunden übt…

      • mila sagt:

        Sie haben sicherlich auch in mindestens einem Bereich 10 000 Stunden geübt, und haben es doch nicht zu ausserordentlicher, weithin anerkannter Meisterschaft gebracht (oder vielleicht auch schon). Mir jedenfalls geht es so. 😉

        Im Übrigen halte ich auch derartiges Durchhaltevermögen für eine charakterliche Veranlagung, die nur bedingt anerzogen werden kann – zumindest nicht, wenn wir von 10 000 Stunden sprechen.

      • Sportpapi sagt:

        Nö, ich habe wohl in keinem Bereich so viel geübt (wenn man motorische Grundbewegungen etc. mal aussen vor lässt). Dafür fehlen mir eben die charakterlichen Veranlagungen…

      • mila sagt:

        Na ja, (Durchhalte-)Motivation ergibt sich zusätzlich auch aus (genuinem) Interesse an einer Sache. Wobei das bei Andre Agassi beispielsweise nicht der Fall gewesen sein soll… Dann stelle ich mir die investierten 10 000 Trainingsstunden in der Tat sehr hart vor. 😉

    • Nick Schott sagt:

      Genau, es wird doch in der Wirtschaft, initiatives, selbstkritisches, kreatives und teambasiertes Denken und Handeln gefordert. Wohingegen das Wissen häufig austauschbar ist. Ausgenommen Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Schule basiert aber doch meistens immer noch auf unnützem Wissen und Leistungsdruck.

      • Muttis Liebling sagt:

        Erfreulicherweise gibt es eine Welt jenseits der Wirtschaft und die ist der lebenswertere Teil.

      • tststs sagt:

        Ahhh mein Lehrerherz blutet… Unnützes Wissen? UNNÜTZES WISSEN? Ich dachte, seit der Aufklärung gibt es das nicht mehr!?

      • Muttis Liebling sagt:

        Wenn man eine Karriere in der Wirtschaft anstrebt, erweisen sich Fächer, welche ethisches Verhalten fördern, nicht nur als unnütz, sondern sogar schädlich. Da braucht man nur betriebswirtschaftliches Rechnen und in der Hauswirtschaft muss man die 10 Rezepte für die Zubereitung von Aasgeiereiern beherrschen.

      • Sportpapi sagt:

        Natürlich gibt es unnützes Wissen, oder Wissen, das man nie mehr braucht. Nur wer weiss das schon, wenn er/sie es gerade lernen muss?

      • mila sagt:

        Ich halte es auch prinzipiell für falsch, Wissen (oder Lernen) ausschliesslich unter einem ökonomischen Nützlichkeitsaspekt zu sehen. Aber nur wenige werden ehrlicherweise davon leben können, ‚Kultur‘ oder ‚Wissenschaft‘ zu produzieren, die meisten müssen sich im Wirtschaftssystem arrangieren. Und dann ist es von Vorteil, wenn man aufgrund kreativer Befähigung einer attraktiven Arbeit statt einer Routinetätigkeit nachgehen kann.

      • tststs sagt:

        „Nur wer weiss das schon, wenn er/sie es gerade lernen muss?“ Ganz genau SP… ich dachte auch, läck, für was muss ich jetzt genau wissen, dass…. (man setzt hier bitte jeweils das für sich passende ein; bei mir waren es gewisse Berechnungen in der Physik…)
        Und plötzlich bringt es einem an einem Pub-Quiz eine Gratisrunde ein 😉

    • Susi sagt:

      @mila: „Sicherlich hat das auch damit zu tun, dass bis auf Universitätsstufe zuviel auf Auswendiglernen gesetzt wird“

      Auf Gymnasialstufe stimmt das sicher nicht, da bleiben die Auswendigbüffler, die nicht wirklich vernetzt denken, sondern nur Stoff reproduzieren können, spätestens zwei Jahre vor der Matur auf der Strecke.

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Dann wünschte ich mir, ich hätte bei Ihnen das Gymnasium besucht. Ich war nämlich da so eine 4er-Schülerin, die in all den Fächern, wo man auswendig lernen musste knapp mitschwamm, und nur in den 2-3, wo man denken durfte, brillierte. Erst als dieser Trend, wenige Fächer ausgenommen, an der Uni aufhörte, steigerten sich meine Noten rapide. Kann aber auch sein, dass sich das in den letzten 15 Jahren geändert hat.

      • mila sagt:

        Dann hat man an der Uni – mitunter auch mit Bologna – einen herben Rückschritt gemacht. Gesiebt wird nicht selten (leider) anhand Stoffabfrage, nicht auf Basis von Stoffvernetzung. Aber dies scheint mir auch ein bürokratisches Problem zu sein, denn es ist weitaus zeitaufwendiger, komplexe Antworten zu beurteilen, als ABC-Kreuzchentests.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Das entspricht aber nicht meiner Erinnerung. Ganz im Gegenteil!

      • 13 sagt:

        @ mila
        Ich habe nach Bologna studiert, das in der Schweiz und auch zwei Semester im europäischen Ausland und kann das nicht bestätigen. Wer nur den Stoff lernte, ohne ihn in den Zusammenhängen anwenden zu können, hatte keinen Erfolg. Wir hatten eine einzige MC-Prüfung in den 5 Jahren, dafür viele mit open book, bei welchen das Auswendiglernen nichts brachte..

      • mila sagt:

        @13: Es gibt in jedem Fall Fachunterschiede, wobei es bei einzelnen Fächern schon früher so war, dass die Hälfte der Studienanfänger mittels Standardprüfungen nach einem Jahr ‚aussortiert‘ werden musste. Mit Bologna haben Leistungsnachweise jedoch inflationär zugenommen, weswegen man teils auf besagte schriftliche ABC-Abfragemethoden ausweicht. Weil man mit dem Korrigieren sonst gar nicht mehr nachkommen würde.

      • Susi sagt:

        @13 & SP: Ich glaube schon, dass sich das in den letzten 15-20 Jahren stark geändert hat, irgendwie habe ich meine eigene Gymnasialzeit auch noch etwas anders in Erinnerung.
        Heute ist es so, dass SuS, die sich nur mit Büffeln einigermassen über Wasser halten können, in aller Regel irgendwann so nicht mehr weiter kommen, so etwa ab dem 10./11. Schuljahr. Das ist nicht nur in meinen Fächern der Fall, sondern zeigt sich halt, wenn die Grenzen dann generell irgendwann erreicht sind, weil der Stoff komplexer wird und mehr abverlangt als pures Auswendiglernen.

        @mila: Das Problem ist eben, dass Prüfungen, in welchen einfach auswendig gelernter Stoff reproduziert werden muss, enorm viel einfacher zu korrigieren sind. Die Unmenge an Studierenden kann mit dem neuen System und den vielen Bewertungen kaum mehr anders geprüft werden.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Im Fach Deutsch scheint mir das auf der Hand zu liegen – obwohl bei uns noch zumindest ein Aufsatzthema sich auf die aktuelle Buchbesprechung bezog, weshalb ein paar ganz fleissige dort eifrig Notizen machten und die Argumente dann reproduzierten.
        Aber wenn ich an Biologie zurückdenke. An all die Sprachen mit ihren Vokis. An die Mathe, in der eine neue Fragestellung so lange geübt wurde, bis sie auswändig wiederholt werden konnte (an der Prüfung dann die bekannte Aufgabenstellung mit neuen Zahlen…). Man konnte durchaus mit Fleiss ganz viel erreichen!

      • Susi sagt:

        @SP: Im Fach Deutsch liegt es natürlich auf der Hand; aber auch in naturwissenschaftlichen Fächern reicht es ab einem gewissen Niveau eben nicht mehr. Das ist zumindest das, was man auch von anderen (Phil II-)Lehrkräften hört.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @mila

      „die öffentliche Schule hat tatsächlich ein Glaubwürdigkeitsproblem,
      respektive schafft es nicht, den Wert des Lernens positiv zu vermitteln.“

      Ich sehe das Problem oder die Problemfelder eher woanders, Freude am lernen zu wecken und/oder zu erhalten ist ohne Unterstützung des Umfeldes nicht einfach, und bei dem Mass an „abdelegierten“ Zusatzaufgaben, welche die Schule zu bewältigen hat, zunehmend schwieriger.

      • mila sagt:

        Das sehe ich durchaus auch, Brunhild. Der wachsende Forderungskatalog an die Schule, parallel zu teils abnehmender elterlicher Eigenleistung, macht es für die Schulverantwortlichen und die Lehrpersonen nicht einfacher, ihrer eigentlichen Kernaufgabe – der Vermittlung von Lerninhalten und -kompetenzen – nachzukommen.

  • Sportpapi sagt:

    Klar ist, dass Ferien Lernprozesse unterbrechen, dass zudem auch die Zeit gerade vor und nach Ferien nicht so intensiv gelernt werde kann. Ebenso klar ist aber auch, dass die Schüler auch Ferien benötigen. Aber ob sie irgendwo am Strand wirklich viel lernen?

  • Sportpapi sagt:

    Keine schlechter Ansatz. Nur halt etwas widersprüchlich zwischen „keine Hausaufgaben über die Ferien“ und zeitlich flexible Denkaufgaben, die durchaus, wenn sie Sinn machen sollen, erheblich Zeit in Anspruch nehmen. Solche Aufgaben hat übrigens unser Erstklässler tatsächlich über die Ferien erhalten. Und am ersten und am letzten Tag auch etwas gemacht. Wäre er ein schlechter Schüler, hätten wir ihn wohl angehalten, sich etwas häufiger damit zu beschäftigen. Wie wir früher bei Bedarf eben auch die Ferien genutzt haben, um Stoff nachzuarbeiten.

    • BeRo sagt:

      Ich habe in den Ferien nie für die Schule gelernt. (Jedenfalls in der Primarschule)
      Dafür sind wir in die Natur wandern gegangen und am Feuer Würste gebraten, Versteinerungen gesucht. Weidenflöten gemacht, etc.
      Oder wir sind zu den Grosseltern auf den Bauernhof und haben beim Heuen, Äpfel auf- oder ablesen geholfen. Für solche die keine Bauern in der Familie haben: es gibt Bauernhofferien.
      Oder im Sommer sind wir in die Badi gegangen, oder haben mit den Kindern im Quartier gespielt.
      Ich bin noch keine sechzig Jahre alt! Mit unseren Kindern haben wir es auch so gemacht.

      • Muttis Liebling sagt:

        Ich hätte Sie um die 260 geschätzt, das Erzählte erinnert mich an das 18. Jhd.. In diesem Jahrtausend ersetzt die Stadt den Wald als natürliche Umwelt.

      • Lisa sagt:

        Muttis Liebling: ich bin noch nicht mal zwanzig und meine Kindheit sah so aus – was sagen Sie dazu?

      • hobbyläuferin sagt:

        Nur um dein Klischee auch noch zu zerstören ML: Ich verbrachte jede Sommerferien beim Heuen und herumkraxeln im Wald. Ich bin 23.

        Mag unglaublich klingen, ABER es wächst nicht jeder in der Stadt auf.

  • tina sagt:

    in den ferien hat man vorallem auch mal zeit, um dinge zu tun, die nicht von der schule gesteuert sind. auch andere dinge als die paar schulfächer sind wichtig. eine freiwillige „ferienzeitung“ mit rätseln fanden die kleinen noch lässig, aber wenn man erstmal planen muss, wann in den ferien die schulaufgaben noch platz haben, und man das immer im hinterkopf behalten muss, finde ich es mühsam. und wieviel wert dies dann hat ist auch fraglich

    • tina sagt:

      manchmal bin ich auch geschockt, was meine kinder so erzählten, was sie in der schule machten, respektive nicht machten. da denke ich heute noch: verschwendete zeit. in der zeit hätten sie lieber etwas ausserhalb des klassenzimmers gemacht und mehr dabei gelernt. aber es ist eben nicht nur für eltern eine gratwanderung zwischen zuwenig und zuviel fordern

      • tststs sagt:

        Ooooojemine, ich glaube, meine Lernenden zu hören…“Siiiiie, für was bruch ich das?“ „Siiiiiie, das isch voll unnötig…“ „Siiiiiie, ich wet spöter Prinzessin werde, da muessi nöd wüsse, was de Unterschied zwüsched emene Adjektiv und emene Adverb isch….“
        Investierte Zeit (egal in was) ist nie verschwendete Zeit 😉

      • Franz Vontobel sagt:

        tststs – 😀

      • Papperlapapi sagt:

        @Tststs: Hatte 7 Jahre Latein, manchmal 5 Lektionen pro Woche und ich sage: DAS war verschwendete Zeit.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tststs

        das alles schlagende haben Sie nicht erwähnt:
        „Siiiiie, chunnt das a dä Prüefig???????“
        (falls nicht wäre es zu küblen…)

      • tina sagt:

        tsts, einer meiner söhne hat nun 4 nachmittage lang schrauben sortiert. hust

      • tststs sagt:

        @Papperlapapi: Ich habe nirgends so viel über Grammatik und Sprachgefühl gelernt wie in meinem 6jährigen Lateinunterricht…
        Und wer Kreuzworträtsel und ähnliches ausserhalb des 20min-Niveaus löst, kann vom Lateinunterricht sicherlich auch profitieren…(Also vllt muss ich dazu noch erwähnen, dass es bei uns nicht nur um die Sprache, sondern auch die Geschichte etc. ging)

      • tststs sagt:

        @brunhilde Steiner: Jaaaa, der Klassiker schlechthin….

        @Tina: Selbstverständlich glaube ich Ihnen, aber ernsthaft: Die Lehrperson hat jedem Schüler „es Hämpfeli Schrüübeli“ auf den Tisch gelegt und sie mussten sie sortieren, ohne weiteren Zusammenhang?

      • tina sagt:

        es hämpfeli für 4 nachmittage? sie mussten den werkraum aufräumen. vermutlich das puff von x jahren für x klassen. und das war nur das aktuellste und bei weitem blödsinnigste beispiel. übrigens mussten das nur die jungs, aber das nur so nebenbei.
        meine hauptaussage war: es gibt ausser den schulfächern ja auch noch sehr viel wichtiges, interessantes zu lernen im leben.

      • tststs sagt:

        Ja, Tina, aufräumen ist wirklich so ungefähr das Dümmste, was man machen kann… ich mein, was lernt man da schon…*Ironieoff*
        An unserer Primarschule gehörte Pausenhof-Fötzeln und Altpapiersammeln auch zum Stundenplan… und im Gymi mussten die zum Putzen antreten, die für Unordnung gesorgt haben (böse Zungen würden sagen: diejenigen, die es zuhause nicht lernten)
        Aber jetzt ernsthaft: Wie verbinden Sie das mit Ihrer Aussage:
        „es gibt ausser den schulfächern ja auch noch sehr viel ….“
        Jetzt wird mal was ausserhalb der klassischen Schulfächer gemacht und dann ist es auch wieder nicht recht.

      • tina sagt:

        hey tsts. VIER NACHMITTAGE. SCHRAUBEN SORTIEREN. ich finde dich heute haarsträubend arrogant

      • tina sagt:

        und eigentlich gings ja um die ferien, und meine aussage war (zum dritten mal): sogar wir bildungsfernen bieten etwas lernfutter, gerne in den ferien auch ohne schulstoff.

      • tina sagt:

        die lektion, die sie gelernt haben beim schrauben sortieren war vorallem frauenhass. denn die mädchen, mussten nicht aufräumen.
        und ich habe gelernt: kritisier niemals nur etwas an schulunterricht oder erwarte nicht, dass lehrplanvollzugsbeamte sich auch nur anflugsweise gedanklich darauf einlassen, selbst wenn es sie gar nicht betrifft.

      • Franz Vontobel sagt:

        tststs – zum zweiten: 😀

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Zehn Kinder sortieren vier Nachmittage lang Schrauben aus??? Welche Fabrik war denn das?

    • tststs sagt:

      @tina: Habe gerade mein Statement nochmals gelesen; falls es ein wenig in einem giftigen Ton rüberkommt, tut es mir leid, war nicht meine Absicht; es ging mir eher um eine vontoblersche‘ Reaktion.

      Aber zurück zum Thema (wenn mittlerweilen auch sehr OT): Wenn Sie schreiben: 4 Nachmittage Schrauben sortieren, dann klingt das nicht nach einer pädagogisch wertvollen Arbeit. Aber eben, es waren 4 Nachmittage aufräumen. Anstatt den Frauenhass ihres Sohnes zu befeuern, sollten Sie mit ihm darüber reden, weshalb die Jungs (Verursacher) aufräumen mussten.
      Aus reiner Neugier: Hatten die Mädchen frei?

      • Franz Vontobel sagt:

        Aus reiner Neugier: wie genau definiert sich eine „vontoblersche Reaktion“..?

      • tststs sagt:

        “ 🙂 „

      • Franz Vontobel sagt:

        😀

      • tina sagt:

        die mädchen waren auch verursacher!
        einmal hatten sie einen ausflug. das lief sowieso nicht nur einmal so, sondern zu meinem unverständnis immer mal wieder.
        warum ich nun in verdacht stehe frauenhass zu fördern oder nicht mit meinem sohn zu sprechen, ist mir schleierhaft. natürlich habe ich mit ihm gesprochen. frauenhass wird durch aktionen wie diese gefördert, bestimmt nicht durch mich!
        aber es war eh eine nebensächliche bemerkung und nur ein beispiel für zeit an der schule vertuble. und das war nicht mein hauptanliegen, sondern….ach egal

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Du bringst immer wieder extreme Beispiele, wie sie die meisten hier kaum glauben können. Für mich lässt das zwei Schlüsse zu: Du lebst wirklich in einem ganz ungünstigen Umfeld unter lauter Dep pen. Oder deine Wahrnehmung ist sehr speziell. Oder vielleicht beides?

      • tina sagt:

        sportpapi, ich glaube nun wirklich nicht, dass diese schule abnormal schlecht ist.
        lehrer machen auch mal fehler, ich würde gar nicht an jenem lehrer zweifeln. aber was ändert meine wahrnehmung am vorfall? ich habe gar kein drama gemacht. aber ihr könnt mal wieder nicht hinnehmen, dass schule nicht immer perfekt ist. ich finde unperfektion aber normal im leben. trotzdem muss man sie nicht einfach hinnehmen sondern kann vielleicht nach 2mal aufräumen dem lehrer sagen, es sei langsam etwas unfair.

      • tina sagt:

        sportpapi, für mich war dieser nebensatz mit dem aufräumen gar nicht zentral. warum nicht einfach mir glauben, dass das so war, und als beispiel dafür nehmen, dass das öfter mal vorkommt, dass man zuhause vermutlich schlaueres hätte machen können? so ist das nunmal. sorry. auch lehrer sind nicht immer gaaaaaaaaaanz perfekt. wie alle anderen. darum ist man noch lange kein de p p

      • Franz Vontobel sagt:

        … warum nicht einfach mir glauben …

        Tja, warum wohl nicht..?

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Lies doch noch einmal meinen Kommentar.

      • tina sagt:

        lies du doch meinen

      • tina sagt:

        wir können das schraubenbeispiel noch lang und breit diskutieren, aber wozu eigentlich? ich kann dazu auch nicht soo viel auskunft geben, und du verstehst, dass ich den lehrer selber nun wirklich nicht aufbieten möchte, damit er sowas vor euch rechtfertigt.
        mir gings eigentlich hauptsächlich darum, dass man in der freizeit auch viel lernt, auch wenns keine schulfächer betrifft, und es im leben viel viel wichtiges gibt neben den schulfächern.
        und das heisst nun nicht im umkehrschluss, dass die schulfächer unwichtig seien

      • tststs sagt:

        @tina: Sorry, dass es jetzt eine eher aggressive Richtung angenommen hat.
        Aber noch einmal: Was Sie als stupides Schrauben-Sortieren definieren, könnte man auch positiv formulieren: Die Schüler lernen, dass die Ordnung nicht von irgendwoher kommt, sondern auch ein u.U.mühsamer Arbeitsprozess ist, der auch dazu gehört.
        Selbstverständlich schüttle auch ich den Kopf, wenn nur die Hälfte der Verursacher (und dann noch nach Geschlecht) aufgeboten wird…aber eben, solch d u m m e Lehrer/Schulleitung ist so extrem selten, dass auch ich bei Ihrem Beispiel stutzig wurde…

      • Papperlapapi sagt:

        noch einmal @Tststs: Ich bin ein ordentlicher Mensch und erziehe meine Kinder durchaus auch zur Ordnung. Aber zu unserem Leben in unserer Gesellschaft gehört auch: 100 Schrauben kosten in der Landi vielleicht 10 Franken. Wenn ich also für ein Projekt einige gleiche Schrauben brauche, dann geh ich welche kaufen. Brauche ich nur 1 oder 2 dann wühle ich in der Restpostendurcheinanderschublade. Also: Schrauben sortieren lohnt sich nicht. Auch das ist, so ungern sie das hören, verschwendete Zeit.

      • Franz Vontobel sagt:

        Eine halbe Klasse muss 4 Nachmittage lang Schrauben sortieren…
        a) das muss ein verflucht grosser Haufen Schrauben gewesen sein…
        b) Welcher Lehrer gab da wohl seine Stunden dafür her?
        c) Wo waren wohl die Mädchen während dieser Zeit? Und betreut von wem?

        Ich denke eher, hier ist jemandem die Fantasie etwas durchgebrannt – um es mal nett auszudrücken. Wohl nicht zum ersten mal…

      • Stranger sagt:

        Ich komm einfach nicht drauf, was Ihr alle locker haben könntet.

        🙂

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