Liebe Eltern, redet uns Lehrern nicht immer drein!

Ein Gastbeitrag von Nicole Streibel*

SCHULUNTERRICHT, KLASSENZIMMER, PRIMARSCHULE, 1. KLASSE, ERSTKLAESSLER, LEHRERIN,

Jede Lehrperson will ihren Job so gut wie möglich machen: Lehrerin mit Primarschülern. Foto: Christian Beutler (Keystone)

Das Sahnehäubchen, das ist es, was in unserer Umgangskultur oft fehlt: ein wertschätzender Umgang, geprägt von Achtung und Respekt dem anderen gegenüber. Im täglichen Miteinander und vor allem auf den Kontext Schule bezogen, in der Kommunikation zwischen Eltern und Lehrern.

Lädt man als Lehrperson zu einem Elterngespräch ein oder wird von Eltern darum gebeten, hat man oft das Gefühl, an einem Schnellimbiss zu stehen, sich im Vorbeigehen gegenseitig hastige Bissen zuzuwerfen, die dann später schwer verdaulich im Magen liegen, zu Magenschmerzen führen und dazu, dass man die Beschwerden auslösenden Faktoren irgendwann meidet. Das gilt für beide Seiten, wohlgemerkt.

Etwas, was viele Eltern wohl nicht glauben: Auch Lehrerinnen sind Menschen, die ein Gefühlsverdauungssystem haben. Dieses Verdauungssystem lässt auch sie spüren, ob ein Gespräch gut oder schlecht verlaufen ist, ob Lösungen in Sicht sind oder Vorwürfe im Raum stehen.

Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, dass Elterngespräche oftmals erst dann stattfinden, wenn, ich formuliere es so, das Essen schon angebrannt ist? Glauben Sie, liebe Eltern, dass ein Koch absichtlich ein Essen verdirbt und es dann auch noch anbietet? Wie oft wird dies uns Lehrerinnen unterstellt? Glauben Sie, dass Lehrerinnen absichtlich schlechten Unterricht machen? Glauben Sie, dass Menschen, die sich diesen Beruf ausgesucht haben, absichtlich Kinder «verderben» wollen?

Ich glaube daran, dass auch andere Menschen ihren Beruf, egal als was sie arbeiten, so gut wie möglich machen wollen. Als Mutter dreier Kinder habe auch ich viele Lehrerinnen kennen gelernt, deren Unterrichtsrezepte mir nicht immer gefallen haben. Manchmal blieb mir dann auch nur die Lösung, dem Kind zu erklären, dass es verschiedene Gerichte kennen lernen müsse, um dann selbst zu entscheiden, welches ihm am besten schmecke. Und Kinder können darin sehr genau unterscheiden. Eins ist sicher:  Wir können Kindern nicht jeden Bissen vorkauen. Dann verlernen sie nämlich, selbst zu kauen.

Beim gemeinsamen täglichen Abendessen noch über die Lehrer zu mäkeln, macht nicht nur für die Kinder die Schule schwer verdaulich, sondern wir erziehen selbst Mäkler. Ja, man darf sagen, wenn einem das Essen nicht schmeckt. Wir Erwachsenen haben dann aber die Verantwortung zu übernehmen, dass dies in einer Art und Weise geschieht, dass alle Beteiligten Lust haben, weiter zu kochen, und die Kinder neugierig bleiben auf das Essen und es gern essen. Und das am besten gemeinsam. «Viele Köche verderben den Brei», denken Sie jetzt sicher.

Nein – wenn es Regeln gibt, an die sich alle halten. Lehrer und Lehrerinnen sind so etwas wie Chefköche. Bei all den selbst ernannten Hobbyköchen ist es notwendig, darauf hinzuweisen. Lehrer haben nicht umsonst studiert und eine Profession erworben. Kaum jemand würde in einem Restaurant in eine Küche gehen und dem Koch erklären, wie er sein Essen zu kochen habe. Wir Lehrer sind jedoch auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen. Lassen Sie uns deshalb wissen, liebe Mütter, liebe Väter, was Ihnen schmeckt und was nicht, am besten, bevor etwas anbrennt.

Ach so, das Sahnehäubchen! Vergessen wir es nicht. Lassen Sie uns gemeinsam darauf achten, dass Gespräche so gut sind wie die Menschen, die sich von Wertschätzung und Respekt leiten lassen und die, statt sich die Suppe gegenseitig versalzen zu wollen, ein Sahnehäubchen servieren.

* Nicole Streibel ist Lehrerin und Mutter.

321 Kommentare zu «Liebe Eltern, redet uns Lehrern nicht immer drein!»

  • Pocoloco sagt:

    Weshalb sollten Eltern und Kinder einfach alles schlucken? Ich bin eigentlich damit einverstanden, die Lehrer ihre Arbeit machen zu lassen. Mein Sohn hat in der Primarschule einen Hauptlehrer, der unser volles Vertrauen verdient. Daneben wird er von zwei weiteren Personen in Englisch und Geschichte/Geographie unterrichtet. Wenn der Klassendurchschnitt bei einer kantonalen Prüfung in Geographie aber bei 3.5 liegt, ist etwas faul. Da hilft es auch nicht, wenn sich die Lehrerin ihren Schülern gegenüber unmöglich benimmt. Von der Englischlehrerin gar nicht zu sprechen

  • Hermann G. sagt:

    Ein Problem ist, dass manche Eltern überzeugt sind, dass ihr Kind ein kleiner Einstein sei, und dann wütend werden, wenn die Lehrperson Beurteilungen macht, die dem widersprechen. Es ist für Eltern sehr schwer verdaulich, wenn die Lehrperson zurückmeldet, dass die Leistungen des Kindes ungenügend seien. Passiert mit unserem Erstklässler. Offene Gespräche mit seiner Lehrerin ergaben, dass eine Abklärung nötig war. Besonders hart war das Resultat, dass der Kleien autistisch sei. Wie geht man mit so etwas um, wenn Spezialisten schreiben, 90 Prozent dieser Diagnosen seien falsch.

    • Pocoloco sagt:

      Also unser Sohn hatte ein EEG, weil er bei der Schulpsychologin immer wieder die Augen verdrehen musste, Wir haben mit der Schulpsychologin gesprochen und seitdem verstehe ich meinen Sohn…

  • Lou sagt:

    Die Lehrerinnen meines Sohnes sind eine Wucht. Ich schicke ihn jeden Tag mit einem guten Gefühl in die Schule, wissend und darauf vertrauend, dass die Frauen ihren Job mit Herzblut machen. Mein Kind geht gerne in die Schule und hat enorme Fortschritte gemacht.

  • Fred Chatelain sagt:

    … dass den Kindern immer wieder Mut zum Schulbesuch bei bestimmten Lehrkräften aufgebaut werden muss. Vor allem aber ist der Zeitaufwand, um die durch solche Lehrkräfte verschuldeten schulischen Defizite auszubügeln, ziemlich gross ist. Ich habe mir auch schon überlegt, der Gemeinde für diesen Zeitaufwand Rechnung zu stellen
    !

  • Fred Chatelain sagt:

    Eines vorweg: Klar wird niemand extra schlechten Unterricht anbieten. Aber ebenso klar ist, dass in der momentanen Situation mit latentem Lehrermangel, viele Lehrer angestellt werden, die bei genügender Konkurrenz keinerlei Chance auf eine Anstellung hätten. Übespitzt gesagt: Es wird praktisch jeder und jede angestellt, die bereit ist, sich vor eine Schulklasse zu stellen. Und es ist leider eine Tatsache, dass es relativ viele Lehrer gibt, die sich vor allem durch einen eklatanten Mangel an pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten auszeichnen. Das hat unter anderem zur Folge, …

    • Franz Vontobel sagt:

      Und es ist leider eine Tatsache, dass es relativ viele Lehrer gibt, die sich vor allem durch einen eklatanten Mangel an pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten auszeichnen.

      Aha. Wenn das ein Tatsache ist, so können sie uns sicher auch angeben, woher ihre Informationen zu dieser „Tatsache“ stammen – Statistiken, Zahlen usw, sie wissen schon.

      Vielleicht sei hier auch mal die Frage gestellt, warum in einem soooo attraktiver Job (Super-Lohn! Ferien a gogo! 30-Stunden-Woche!) Mangel an Fachkräften herrscht..? Seltsam, nicht?

    • Pumuckl sagt:

      @ Chatelain. Ich unterstelle Ihnen mal, dass Sie Ihre Aussagen auch mit entsprechenden Zahlen unterlegen und beweisen können. Dann sollten Sie sich aber mal die Frage stellen, warum denn die guten Lehrerinnen und Lehrer schlicht KEINE LUST mehr haben, in den Schulen eine professionelle Arbeit zu leisten und stattdessen lieber ihren Platz für schlechte und ungeeignete Nachfolger frei machen. Und das bei einem so tollen Job, bei dem man nichts machen muss und für massenhaft Ferien auch noch tierisch viel Geld bekommt.

  • Bernhard sagt:

    @Desiree: „Wenn mein 8j. Sohn nachhause kommt und sich wegen der Lehrerin umbringen will – DANN habe ich als Mutter wohl das Recht diese Lehrerin und ihr bescheidenes Schulsystem anzugreifen!“
    Das ist wirklich übel! Und ich glaube nicht, dass irgendjemand hier ernsthaft findet, dass man in einem solchen Fall keine Kritik anbringen darf. Es ist halt einfach der Ton, der die Musik macht. Werde ich überhart angegriffen, gehe ich in eine Verteidigungsposition (bis hin zum Gegenangriff!), was ein lösungsorientiertes Miteinander verunmöglicht! Das ist aber in jedem zwischenmenschlichen Konflikt so!

  • Desiree sagt:

    Naja Selbstverteidigungsmodus einer Lehrerin mit seltsamem Vergleich…
    Wenn mein 8 jähriger Sohn nachhause kommt und sich wegen der Lehrerin umbringen will – DANN habe ich als Mutter wohl das Recht diese Lehrerin und ihr bescheidenes Schulsystem anzugreifen! Wenns die Frau 2 Jahre nicht schaft auch nur ein Mini-Schritt auf ihn zuzugehen und nur mit den Kindern die ihre persönliche Linie fahren… weder bessere noch schlechtere Kinder beachtet in ihrem Alltag – und das bei Schulanfängern… dann hat sie meiner Meinung nach einfach das Magengeschwür nach unserem Gespräch verdient!

    • Sportpapi sagt:

      Wenn ein achtjähriger sich wegen der Lehrerin umbringen will, dann läuft ganz sicher auf vielen Ebenen etwas schief. Da glaube ich kaum, dass ein aggres siv geführtes Gespräch da wirklich weiterhilft…

    • Pumuckl sagt:

      Liebe Desiree. Schon mal darüber nachgedacht, dass dein Sohn durchaus auch in einem schrecklichen Loyalitätskonflikt stecken könnte? Ob du willst oder nicht, du bist nicht nur Mutter, sondern auch ein Player in dem System „Kind, Schule, Lehrerin, Mutter“. Solange ihr eine gute Beziehung habt, wird dein Sohn alles machen, um dir eine Freude zu machen. Sogar die Schule und alle Bemühungen der Lehrerin schlecht reden. …..

    • Susi sagt:

      @SP: „Da glaube ich kaum, dass ein aggres siv geführtes Gespräch da wirklich weiterhilft…“

      Ja, das war auch mein Gedanke beim Lesen von Desirees Beitrag.

  • chocolate sagt:

    Beim ersten Elternabend in unserer Elternkarriere mussten wir uns erst mal eine Standpauke der Lehrerin anhören, dass sie immer die grössten Klassen habe und dass wir schuld seien, weil wir Sparparteien wählten (und wir mussten den Reflex unterdrücken, aufzustrecken und zu sagen, ‚wir aber nicht‘). Bei dieser Lehrerin war es dann die nächsten drei Jahre eher mühsam, immer musste man in allen Gesprächen versuchen, sie erst mal aus dem Schützengraben zu holen.
    Bei Kind Nr. 2 ganz anders: Ein herzliches Willkommen und Erklären, wie was gemacht wird. Lockere drei Jahre folgten.

    • chocolate sagt:

      Teil 2:
      Nach vier Kindern kann ich aus Erfahrung sagen, dass es bei den Lehrern ist wie überall: Es gibt ein paar, die in der Spitzenliga spielen. Dann ein paar grottenschlechte, die den Beruf total verfehlt haben. Der grosse Rest ist Mittelmass. Wie überall eben. Man kann immer nur hoffen, dass die Kinder und die Lehrer sich einigermassen mögen, schliesslich sind sie 3 Jahre zusammen in der Primarschule (Kt. ZH). Eines aber ist mir aufgefallen: Fast keine andere Berufsgattung reagiert so empfindlich auf Kritik. Und meint, es gebe bei ihnen keine, die den Job schlecht machen.

      • chocolate sagt:

        Teil 3:
        Es ist schade, dass sie die faulen Äpfel immer verteidigen, das wirft auf alle ein schlechtes Licht.
        Inzwischen ist die jüngste gerade endlich in der Oberstufe, die Primar-Elternabende sind vorbei, zu unserer grossen Erleichterung.
        Und da verstehe ich dann die Lehrer total gut: Es gibt fast nichts schlimmeres als Elternabende. Wo die einen die Pausenplatzordnung über Stunden in Frage stellen wollen. Und andere schon in der dritten Klasse unbedingt das Procedere für den Übertritt ins Gymi erfahren müssen. Das kostet Neven. All round!

      • Susi sagt:

        @chocolate: „Fast keine andere Berufsgattung reagiert so empfindlich auf Kritik.“

        Ich habe jetzt langsam ein deja vue. Frage: Welche anderen Berufsgattungen reagieren denn gut auf Kritik? Welche werden denn überhaupt konstant kritisiert?
        Gerade Volksschullehrer müssen sich konstant, aber wirklich konstant unbedarfte Kritik von anhören. Da würde ich wahrscheinlich irgendwann auch schon beim kleinsten Piep ungehalten reagieren.

      • Susi sagt:

        Ich sage dazu nur: „armi Siechä“, kein Wunder herrscht in dem Feld ein riesen Mangel.

      • tina sagt:

        die verwaltung zum beispiel susi. die polizei. manager. kann man kritik nicht als ansporn zum besser machen als die schwarzen schafe betrachten? mir fällt das nicht schwer, ich hätte lehrer werden sollen 😉

      • Susi sagt:

        Ja, Tina, stimmt, der Polizist hat das letzte Mal extrem gelassen auf meine Kritik reagiert, als ich ihm sagte, wie unfair es ist, Bussen an Velofahrer zu verteilen, die sie auf einer Strecke zu Dutzenden abpassten, wo man während der Stosszeit nicht auf der Strasse fahren kann, sondern für 200m das (meist unbelebte) Trottoir benutzen muss. War ein guter Austausch, den ich mit den Polizisten hatte, sicher haben die davon gelernt und machen es jetzt anders.

      • Susi sagt:

        Im Ernst jetzt, Kreti und Pleti üben normalerweise keine direkte Kritik an Managern und Polizisten, darum kann man auch nichts über deren Kritikfähigkeit sagen.

        Und meine Kritik an den Polizisten war wohl etwa gleich unbedarft wie die Kritik, die an Lehrkräften geübt wird. Zum Glück wurde mir nicht noch eine Busse für Beamtenbeleidigung angedroht.

      • Susi sagt:

        Und noch ein Gedanke: Hat man mit einem Polizisten zu tun, ist die Angelegenheit meist nicht sehr angenehm. Es liegt also nahe, dass Kritik geübt wird. Von der Seite der Polizei, die das Gesetz vertritt und von der Seite des Zivilisten, der sich wehrt, und gleichzeitig genau weiss, dass er eben keine grosse Chance hat, hier etwas zu erreichen, weil er am kürzeren Hebel sitzt.

        Lehrpersonen sind, ähnlich den Polizisten, Über-Ich-Figuren, denen eben viele bereits mit Vorbehalt begegnen. Zeigt sich hier im Blog einmal mehr.

      • Franz Vontobel sagt:

        kann man kritik nicht als ansporn zum besser machen als die schwarzen schafe betrachten? mir fällt das nicht schwer

        hahahaha… hahaha… *lachtränenwegwisch*… hahahaha… haha… sie sind echt zu lustig, tinchen, wirklich… haha… „mir fällt das nicht schwer“… hahaha… ich schmeiss mich weg! 😀

      • Sportpapi sagt:

        Keine andere Berufsgattung ist so häufig Kritik ausgesetzt. Von Leuten, die weder im Klassenzimmer dabei sind, noch das Unterrichtsgeschehen wirklich beurteilen können. Und die aber persönlich betroffen sind, weil es um die Entwicklung/Zukunft ihrer eigenen Schätze geht.
        Und nein, ich halte die erwähnten Berufsgattungen nicht wirklich für kritikfähiger. Oder nur dann, wenn die Kritik wirklich fundiert ist. Das ist bei Lehrern aber wohl auch so.

  • Matthias Strassler sagt:

    Frau Streibel
    Ich finde Ihren Beitrag armselig, insbesondere Ihren zweitletzten Abschnitt. Entschuldigen Sie meine Direktheit. Um Ihren Vergleich aufzugreifen: Wenn ich in einem Restaurant etwas bestelle, das ich dann geschmacklich partout nicht schätzen kann – auch wenn ich mich darum bemühe – dann sage es ich dem Koch, falls er nachfragt. Das tun einige auch.
    Ich habe den Eindruck, dass Sie mit Ihrem Beruf überfordert sind. Die eigentlich banale Taktik, die Gegenpartei zu disqualifizieren, indem man sie als inkompetent darstellt, ist bekannt. Nur macht das Ihre Arbeit auch nicht besser.

  • Alpöhi sagt:

    Ich mag Lehrerinnen und Lehrer. Alle die ich kenne, machen ihren Job mit viel Herzblut. Was ich gar nicht mag, ist: Wenn die Schule (oder die Lehrpersonen) verlangen, dass ich ihre Arbeit machen soll: Computer für Lernprogramm einrichten. Oder DVD Ausschnitt raussuchen. Oder Elternabende / Schulhausfeste organisieren. Dafür habe ich keine Zeit und kein Verständnis. Die Schule muss ihre Belange selber machen, das ist ihr Auftrag.

    • Susi sagt:

      @Alpöhi: Ist es denn jemals so, dass Eltern sowas machen „müssen“? Meiner Erfahrung nach sind solche Einsätze freiwillig, wenn man sich engagieren möchte, dann tut man das.

      Die Feste, die bei uns organisiert werden, wären gar nie ausführbar ohne Mithilfe von aussen. Und es ist ja nicht so, das dann die Eltern das organisieren und die Lehrer sich am Fest bedienen lassen, die Eltern helfen einfach mit.

  • Thomas sagt:

    Der Vergleich mit dem Profikoch und dem angebrannten Essen finde ich genial. Ein Koch, dem sein Essen dauernd anbrennt, würde innert kürzester Zeit entlassen, er müsste sich vermutlich einen anderen Beruf suchen. Ein Lehrer darf das Essen anbrennen lassen bis er pensioniert wird.

  • Bernhard sagt:

    Oder, als ein Schüler nach einem 12-Minuten-Lauf zusammenbrach und einen Herzstillstand hatte. Aber da gab’s selbstredend ein üppiges Festessen bei den Eltern daheim. Als Dankeschön. Und nichts mit Vorwürfen à la: „Warum lassen Sie meinen Sohn einen 12-Minuten-Lauf machen!!??!!“ PS. Dass er einen angeborenen Herzfehler hatte, wusste zu diesem Zeitpunkt niemand. Es hätte ihn also jederzeit und überall erwischen können! Jetzt trägt er einen implantierten Herzschrittmacher.

    • Susi sagt:

      Bernhard, brach der Schüler in Ihrem Unterricht zusammen? Musste wiederbelebt werden? Ui, damit könnte gar nicht umgehen…

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Ja. Ist vor ca. 3 Jahren passiert. Ich musste ca. 15 endlos lang erscheinende Minuten reanimieren, bis die Ambulanz kam (obwohl das Unispital weniger als 2 km entfernt liegt…). War schon heftig. Die Sanitäter brauchten dann mit mehreren Elektroschocks gut 20 Minuten, bis sein Herz wieder einigermassen normal schlug. Danach lag er rund drei Wochen im Koma. Das war die wohl schlimmste Zeit meines (Lehrer)lebens! Was, wenn er nicht durchkommt? Wenn er irreparable Schäden davon trägt? Waren meine Atmungsstösse genügend tief? Hätte ich etwas besser machen können/müssen? Fragen über Fragen!

      • Stranger sagt:

        Im Deutsch machst Du ja sicher eher selten 12-Minuten-Läufe. Korrigier mich bitte.

      • Susi sagt:

        @Stranger: Nein, aber ich schaue mit ihnen im Medienkunde-Unterricht oder in der Projektwoche manchmal schlimme Filme, wo man vor Schreck auch einen Herzstillstand haben könnte.

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Krasse Geschichte, und sicher sehr traumatisch, auch für die anderen Schüler, die das mit anschauen müssen. Kriege ja grad Gänsehaut.

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Ja, sehr traumatisch. Ich selber reagierte stoisch, wie in Trance und nahm meine Umgebung gar nicht recht wahr. Erst ein paar Stunden später, als sich der Adrenalinpegel senkte, checkte ich, was passiert war…Aber dadurch, dass die Geschichte ein glückliches Ende nahm, konnte das Erlebte bei allen Beteiligten sehr gut verarbeitet werden. Und die Schule hat ihr Notfalldispositiv überarbeitet/verbessert und zudem Defibrillatoren angeschafft. Dazu werden seither Nothelferkurse in regelmässigen Abständen für alle Lehrpersonen angeboten. Das finde ich sehr gut! 🙂

    • chocolate sagt:

      Toller Lehrer!
      Ich hätte Ihnen auch ein Superessen spendiert!
      Bei uns war es leider anders: Als wir die Lehrerin unseres Sohnes (2. Klasse) informieren wollten, dass er nach 3 Monaten Absenz (Herzoperation) wieder zurück in die Klasse kommen könne und dass es manchmal zu Ohnmachten kommen könnte und was da zu tun wäre, meinte sie bloss, sie sei nicht interessiert. Da hat es uns glatt die Sprache verschlagen. Als ich dann fragen konnte, warum, meinte sie, es sei nicht ihre Aufgabe, Kinder zu ‚bäbelen‘.
      Naja, man erlebt auch einiges als Eltern…

      • Susi sagt:

        @chocolate: „Toller Lehrer!
        Ich hätte Ihnen auch ein Superessen spendiert!“
        Schliesse mich an, Wahnsinnsleistung.

        und zur anderen Situation, sowas müsste unbedingt der Schulleitung mitgeteilt werden, das ist ja jenseits.

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Ob das was bringt? Die zukünftige Lehrerin einer Freundin, dessen Kind eine leichte Lernschwäche hat, sagte direkt zu den Eltern, sie werde alles tun, damit er nicht in ihre Klasse kommt. Sie sei ja extra Lehrerin geworden, weil ihr dieser Beruf genug Zeit für ihren Bauernbetrieb lässt und da habe sie weder Zeit noch Lust auf zusätzliche Elterngespräche und ähnliches. Die Antwort der Schulleitung: Was sollen wir machen? Sie haben ja sicher schon gehört, dass Lehrermangel herrscht. Ich hoffe aber schon, dass das Ausnahmefälle sind.

      • Susi sagt:

        @13: Läck Bobby. Echt übel. Das sind doch genau die Fälle, welche diesen Beruf in ein schlechtes Licht rücken! Und ehrlich gesagt glaube ich auch, dass mit der Schnellbleiche, die einige Quereinsteiger in den letzten Jahren als Ausbildung absolvierten, sich auch mehr so schwarze Schafe in diesem Feld tummeln.

        Ich konnte es übrigens auch nicht mit der zweiten Kindergärtnerin meiner Tochter, auch eine Quereinsteigerin. Ich (und die anderen Eltern) fanden die ganz furchtbar. Ich schickte dann einfach meinen diplomatischen, geduldigen Mann ans Elterngespräch. 🙂 Zum Glück ist sie jetzt weg.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Sie glauben, Quereinsteiger, die sich reiflich überlegt haben, was Sie tun möchten, seien irgendwie unqualifizierter als junge PH-Absolventen (oder sogar frühere Semi-Absolventen)? Und: ist nicht gerade die Gymnasiallehrerausbildung auch eine solche Schnellbleiche?

      • Susi sagt:

        Ja, wenn Sie ein mehrjähriges Nachdiplomstudium, in welchem es ausschliesslich um didaktische/pädagogische/psychologische Inhalte geht (nicht um fachliche!), als Schnellbleiche bezeichnen möchten, zeigt das halt einfach, wie viel Ahnung Sie von dieser Ausbildung haben.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ich kann Ihnen versichern, ich kenne die LD-Ausbildung ziemlich gut. Auch den Umfang von 60 Punkten (ein Studienjahr). Ich finde das absolut genügend. Ebenso, wie ich die Quereinsteigerausbildung von gestandenen Berufsmenschen nicht als Schnellbleiche bezeichnen würde.

      • Susi sagt:

        Ich glaube Ihnen nicht, dass Sie die HLA-Ausbildung wirklich gut kennen.

        In meinem Fall: Vier Semester Fachdidaktik, etliche Vorlesungen und Kolloquien, vier Praktika, zusätzlicher Sprachaufenthalt von 9 Monaten, Übersetzungskurs/-prüfung, aufwändige Abschlussprüfungen.
        Nicht zu vergessen: Nebenfächer zum Hauptfach aufwerten, nochmal zwei Semester für zusätzliche Seminarien.

        Ist nicht machbar unter 3 Jahren, die allermeisten benötigen mehr. Geht also länger, als die Ausbildung zur Primarlehrperson, und das nach dem Fachstudium.

        Wenn Sie das als Schnellbleiche bezeichnen, strange…

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Erklären Sie mir doch mal, weshalb Sie das Gefühl haben, die Quereinsteigerausbildung sei eine Schnellbleiche. Zur LD-Ausbildung nur so viel: Die Schwäche besteht, zumindest da wo ich Einsicht habe, in der prakischen Lehrerausbildung. Also vor allem in den Praktika (Umfang). Aber Sie werden mir sicher auch hier wieder widersprechen…

      • Franz Vontobel sagt:

        Die LHA Ausbildung hat zuwenig Praktika und ist eine Schnellbleiche, aber die 1jährige Quereinsteiger-Ausbildung nicht..?

      • Franz Vontobel sagt:

        HLA…

      • Bernhard sagt:

        Ich bin gleicher Meinung wie Susi, was die „Qualität“ der Quereinsteiger anbelangt. Es ist nicht möglich, einen gut ausgebildeten Pädagogen in zwei Semestern hinzukriegen, wie auch jeder andere Beruf nicht in zwei Semestern oder einem Lehrjahr genügend tief machbar ist! Ein weiteres „Problem“ des Quereinsteigers: Er hat sich aus einem bestimmten Grund von seinem angestammten Beruf zurückgezogen, weil er gewisse Punkte (z.B. Stress, Druck, permanente Verfügbarkeit, wenig Freizeit etc.) nicht mehr will! Warum soll er sich nun im beuen Job diese Punkte wieder aufhalsen? Macht doch keinen Sinn…

      • Sportpapi sagt:

        @Vontobel: Wenn Sie schon mitdiskutieren wollen, sollten Sie schon versuchen, den Gesprächsverlauf zu erfassen. Ich habe gesagt, wenn die Quereinsteigerausbildung für die Volksschule eine Schnellbleiche ist, dann müsste dies auch für das LD für Gymnasien gelten, da die Ausbildungszeit nicht länger dauert. UND ich habe geschrieben, dass für mich beide Ausbildungen genügen.
        @Dies auch an Bernhard. Wäre schön, bezüglich Motivation und Eignunng müssten alle angehenden Lehrer ein solches Verfahren durchlaufen wie die Anwärter für eine Quereinsteigerausbildung…

      • Bernhard sagt:

        @Sportpapi: „Wäre schön, bezüglich Motivation und Eignung müssten alle angehenden Lehrer ein solches Verfahren durchlaufen wie die Anwärter für eine Quereinsteigerausbildung…“
        Die müssen das ja nur, damit gewährleistet ist, dass die „Schnellbleiche“ auch wirklich für den Mindeststandard reicht! In meinen Augen aber ein Witz, da niemand so blöd ist und beim Motivations- und Eignungstest erklärt, er wolle vor allem viel Ferien u wenig Arbeit haben… 😉 Sobald Überschuss herrscht, können Sie die Pflaumen aussortieren. Bei akutem Mangel nehmen Sie halt doch die mit der fragwürdigen Motivation!

      • tina sagt:

        ich sehe es wie sportpapi: quereinsteiger sind besonders motiviert und wissen, worauf sie sich einlassen. sie wollen das. und sie hören nicht auf mit ihrem beruf, weil sie mühe damit hatten, sondern weil ihnen lehrer ein sinnvollerer beruf erscheint. glaube ich. ausserdem ist ihre frühere andere berufstätigkeit ein pluspunkt

      • Susi sagt:

        @SP: „Erklären Sie mir doch mal, weshalb Sie das Gefühl haben, die Quereinsteigerausbildung sei eine Schnellbleiche.“

        Das ist nicht ein „Gefühl“, das ich habe, sondern das, was in den letzten Jahren in den Medien diskutiert wurde und mir von Leuten in diesen Berufen erzählt wurde. Und es wird durch meine persönliche Erfahrung mit der oben erwähnten Quereinsteigerin bestätigt.

      • Susi sagt:

        @tina: nur einer aus meinem Bekanntenkreis wechselte spät noch in den Volkslehrerberuf, und zwar hauptsächlich, weil ihn sein anderer Job anödete.

      • Susi sagt:

        @SP: „Aber Sie werden mir sicher auch hier wieder widersprechen…“

        Ja, wenn Sie’s ja sowieso schon wissen, muss ich wohl gar nichts mehr dazu sagen.

      • Susi sagt:

        Was mich auch noch interessieren würde, ist, wie anspruchsvoll die Abschlussprüfungen für Quereinsteiger sind.

        Das HLA-Diplom besteht aus 4 Teilprüfungen, zwei davon praktisch, zwei theoretisch. Ich persönlich habe für beide theoretischen Prüfungen nochmal je etwa zwei Monate lang gebüffelt, da ich sehr ehrgeizig bin in solchen Fällen. In Zürich wird sehr streng bewertet, viele Diplomkandidaten fallen beim ersten Versuch durch, ich glaube, es sind an die 30%.
        (Bern/Basel sind milder, der Bewertungsunterschied beträgt etwa einen Notenpunkt.)

      • Bernhard sagt:

        @Susi: „Was mich auch noch interessieren würde, ist, wie anspruchsvoll die Abschlussprüfungen für Quereinsteiger sind.“

        Interessante Frage! Das würde mich auch sehr interessieren. Das Dilemma: Sind sie zu wenig anspruchsvoll, finden auch „ungeeignete“ Lehrpersonen im Schulwesen Unterschlupf. Ist sie dagegen äquivalent, bedeutet dies doch nichts anderes, als dass die reguläre Ausbildung viel zu lange dauert und scheinbar Überflüssiges beinhaltet. Beides nicht wirklich wünschenswert…

      • Sportpapi sagt:

        Ja dann schauen wir doch mal, was in den Medien dazu geschrieben steht: http://www.nzz.ch/schweiz/eine-notloesung-etabliert-sich-1.18365321
        Von 130 Bewerbern 46 zugelassen. Bernhard: Wissen Sie noch, wie die Eignungsabklärung zum Sportlehrer aussah? Und wie viele schliesslich den Abschluss nicht schafften? Es ist heute noch ein grosses Problem, dass in der LD-Ausbildung ungeeignete Personen nur schwer ausgeschlossen werden können. Denn meist fehlt es nicht an den überprüften kognitiven Fähigkeiten.

      • Bernhard sagt:

        @SP: Ich bin der Meinung, dass mit Hilfe der Lehrproben sehr gut ein erstes Mal die Spreu vom Weizen getrennt werden kann! Die Experten sehen sehr schnell, ob jemand nur in der Theorie oder eben auch in der Praxis geeignet ist! Und die fallen dann halt bei der Schlussprüfung durch! Wenn sie es dann doch schaffen, werden sie – bei einem Arbeitgeber, der seine Verantwortung wahrnimmt – maximal 6 Jahre (als Lehrbeauftragte) Bewährung erhalten, ehe sie fest angestellt werden. In dieser Zeit passiert die letzte Selektion. Wenn ein Arbeitgeber blindlings fest einstellt, ist das sehr fahrlässig!

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Was meinen Sie, wie viele fallen bei den Lehrproben durch?
        Richtig ist – im Job scheitern dann doch einige.

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Sie war keine Quereinsteigerin, sondern verfügte über ein Lehrerseminar und wusste schon in der Ausbildung, dass sie den Betrieb übernehmen wird.

        Zur Ausbildung der Quereinsteiger kann ich wenig sagen, aber der Lehrermangel ist zumindest bei uns tatsächlich ein ziemliches Problem. Es kommt so immer wieder vor, dass Klassen mitten im Schuljahr wochenlang lehrerlos sind und eben auch, dass Lehrer Forderungen stellen, welche auf dem „normalen“ Arbeitsmarkt, völlig wahnwitzig wären. Ohne Quereinsteiger würde sich dies noch zuspitzen.

      • Susi sagt:

        @SP: Sie vergleichen Äpfel mit Birnen, nämlich abgewiesene Bewerber mit Durchfallquoten bei ABSCHLUSSprüfungen nach mehrjähriger Ausbildung.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Nur habe ich das Thema Lehrproben als Selektion nicht eingebracht. Mein Hinweis war eher, dass es kaum ein Selektionsverfahren für die Lehrdiplomausbildung gibt, wenn man einmal einen Masterabschluss hat. Sprich: Man kann ungeeignete Typen nur schlecht vom Lehrerberuf fernhalten.
        Übrigens haben Sie auch Kraut und Rüben vermischt, als Sie mich so angefahren habe, nur weil ich Ihre Lehrerausbildung offenbar nicht hoch genug eingestuft habe. Indem Sie nämlich eine Zweitfachausbildung ins Spiel brachten ebenso wie fachliche Auflagen, die im Master regulär erfüllt werden können.

      • Bernhard sagt:

        @Sportpapi: Ich bin da wirklich anderer Meinung. Auch wenn ich nur meine Schule (mit aktuell rund 260 Lehrpersonen) als Referenz nehmen kann: Da werden die Ungeeigneten auch schon nach einem Semester auf die Strasse gestellt. „Frischlinge“ erhalten bei uns zwischen drei und sechs Lektionen. Da merken Sie sehr schnell, wer etwas drauf hat und wer nicht! Für eine Festanstellung braucht es bei uns also einiges! Ich weiss nicht, wie das an anderen Schulen läuft. Aber dass man jemandem ohne Berufserfahrung eine unbefristete Festanstellung gibt, scheint mir doch etwas gar gutgläubig (oder naiv?).

      • Bernhard sagt:

        @SP zum 2.: Dass jeder mit Masterabschluss die Lehrerausbildung in Angriff nehmen kann, ist ja auch kein Problem! Es kann ja auch jeder mit Matur (fast) alles studieren, ohne auch nur annähernd eine Eignung zu haben. Nur, ob der Abschluss gelingt, ist eine andere Frage. Und da bin ich eben wie Susi der Meinung, dass die ganz Üblen („völlig inkompetent“, wie manche Stimmen schimpfen…) den Abschluss gar nicht erst schaffen. Eben spätestens bei der Lehrprobe, wenn auswendig lernen nichts mehr nützt, bzw. dann nach ein paar Wochen im Haifischbecken unter „echten“ Bedingungen rausfallen…

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Erklären Sie mir mal: von welcher Lehrprobe sprechen Sie? Meinen Sie wirklich, es fällt jemand zwei Mal durch die Prüfungslektion (= Lehrprobe), nachdem er/sie rund sieben Jahre studiert hat? Aber Sie haben Recht – eine (feste) Anstellung bekommen schlechte Lehrer dann eher nicht.
        Wobei: Ich habe einmal an einer Berufsschule ein par Stunden ausgeholfen, ohne jegliche Aufsicht. Und schon wollte mich der Rektor vom fleck weg verpflichten. Er brauchte offenbar für seine Rowdies einen (zumindest auf den ersten Eindruck) durchsetzungsfähigen Sportlehrer…

      • Sportpapi sagt:

        Übrigens hatte ich dann tatsächlich mal noch eine kleine Anstellung an einer Berufsschule. Und in den ganzen zwei Jahren nie irgendeine Form von Evaluation.

      • Susi sagt:

        @SP: Im alten System war eine Zweifachausbildung obligatorisch, man konnte das HLA nicht auf Monofach abschliessen. Da hab ich gar nichts durcheinandergebracht, meine Ausbildung war Standard. Und darum habe ich gesagt, dass Sie offenbar einfach nicht so genau Bescheid wissen, wie Sie das darstellen möchten.

        Ebenso ist es mit den anderen Thema: Ich habe schon mehr als einmal erlebt, dass Junglehrer auf Gymnasialstuf nach zwei Jahren Mentorat von den Mentoren als „ungeeignet“ erklärt und sein Vertrag nicht verlängert wurde.

      • Susi sagt:

        Noch ein paar weitere Gedanken zum Selektionsverfahren auf Gymnasialstufe: Die Selektion findet nicht zuletzt auch im Anstellungsverfahren statt, das beispielsweise an Zürcher Kantonsschulen so gehandhabt wird. Bewirbt man sich für eine Stelle und die Unterlagen sind gut genug, dass man unter den vielen Bewerbern an ein Vorstellungsgespräch darf, dann beginnt erst der eigentliche Aufwand. Man muss nicht nur mehrere Probelektionen an der jeweiligen Schule absolvieren, sondern wird auch von Fachleuten im eigenen Unterricht besucht, angemeldet und unangemeldet. Ein Freund von mir durchlief dieses Verfahren, er erzählte, dass die insgesamt etwa eine Woche in seinem Unterricht sassen. (Unvorstellbar, sowas in der Privatwirtschaft zu tun!)

        Auch wenn man bereits einen befristeten Anstellungsvertrag an einer Kanti hat, durchläuft man nach spätestens fünf Jahren nochmals ein Prüfungsverfahren für eine unbefristete Anstellung; früher sagte man, einer wird „gewählt“. Auch hier werden externe Experten hinzugezogen, die den Unterricht besuchen.
        Hat man mal einen solchen Vertrag, besteht ein weitgehender Kündigungsschutz.

        Aber glauben Sie mir, wenn ich in den Jahren, in welchen ich befristet angestellt war, meinen Job nicht wirklich gut gemacht, dann wäre ich sehr einfach zu ersetzen gewesen. Für meine Fächer stehen die Bewerber/innen nämlich Schlange.

      • Susi sagt:

        Auch Lehrkräfte, die schon Jahrzehnte an einer Kanti arbeiten, können nicht einfach mauscheln. Denn einerseits wird die Leistung der Klassen via Querschnittsprüfungen überwacht, zudem herrscht ein Qualitätssicherungssystem, in welchem Lehrpersonen andere in ihrem Unterricht besuchen und selber Besuche entgegennehmen. Die Lektionen werden dann besprochen. Zudem wird die Zusammensetzung Lehrergruppen regelmässig geändert.

        In welchen anderen Job wird die Arbeit gegenseitig überwacht, besprochen, evaluiert? Das würde mich ja schon mal wunder nehmen.

      • Susi sagt:

        Und was ich auch noch vergessen habe zu erwähnen sind die obligatorischen Schülerfeedbacks: Die Lehrkräfte müssen bei den Schülern zwei pro Jahr einholen, eins davon ist standardisiert, das muss von der Lehrkraft dann kommentiert werden und geht an die Schulleitung.

        Soviel zum Thema mangelnde Evaluation.

        Ich geh jetzt schwimmen, ist gesünder für den Blutdruck als sich zu nerven.

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das ist sehr spannend u zeigt, dass vermutlich nicht überall nach gleich strengen Selektionskriterien gehandelt wird. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es dort, wo akuter Lehrermangel herrscht, gar nicht möglich ist, auf die „ungenügende“ LP zu verzichten, da sonst die Klasse nicht unterrichtet werden könnte! Ein Dilemma! Nichts desto trotz verstehe ich alle LP (mich eingeschlossen), die Mühe damit haben, wenn sie höchsten Selektions- und Evaluationsansprüchen genügen müssen und dann von Kritikern in den gleichen Topf geworfen werden!

      • tina sagt:

        heute gibt es ja viele neue ausbildungsformen, wie das qualifikationsverfahren.
        2. ausbildungen sind oft kürzer, als wenn man den selben beruf als erstausbildung lernt.
        „kundenfront“ (wie ich es zu nennenpflege) bringt gewisse effekte mit sich, die man nicht hat, wenn man im backoffice arbeitet. das betrifft alle berufe, denen man beim arbeiten zusehen kann. dass es zusätzlich emotional wird, wenn die eigenen kinder betroffen sind, liegt doch auf der hand.
        wenn man mit kundenkontakt arbeitet, muss man sich kritik wohl gefallen lassen, so wie man dem wetter ausgesetzt ist bei anderen berufen

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Übrigens war es bei mir so, dass ich vor 4 Jahren bei meiner Bewerbung für eine Anstellung als „gewählte“ Lehrperson bereits 11 Jahre zur vollsten Zufriedenheit an der Schule unterrichtete und zudem in einem Dreierteam für die LAP der gesamten Schule (rund 3500 Lernende) zuständig war. Eigentlich reine Formsache also! Doch nach zwei „Prüfungselektionen“ u einem einstündigen Bewerbungsgespräch mit der Schulkommission erhielt ich einen negativen Entscheid: Ich hatte dem Ausschuss klargemacht, dass meine Tochter vorgehe u ich daher nur drei Tage zur Verfügung stehe…das war inkompatibel!!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @tina

        „wenn man mit kundenkontakt arbeitet, muss man sich kritik wohl gefallen lassen,
        so wie man dem wetter ausgesetzt ist bei anderen berufen“

        nur dass dem „Wetter“ schlecht mangelnde Reflektionsfähigkeit oder genereller Unwille vorgeworfen werden kann…,
        ich finde nicht dass sich LehrerInnen einfach alles hinnehmen können sollten, bloss weil sie als Lehrer die Eltern quasi als Berufsbestandteil mitgewählt hätten-
        uns Eltern stünde Selbstkritik durchaus nicht immer schlecht an!

      • Susi sagt:

        @tina: Da müsste man den Begriff „Kunde“ mal definieren. Wir bezeichnen die Schüler nicht als „Kunden“ (und schon gar nicht die Eltern), sondern wehren uns genau gegen diese Haltung, dass der Lehrer eben den „Kunden“ eine Dienstleistung erbringen soll. Es ist gemeinsame Arbeit, die stattfindet, nicht ein Dienstleistungsverhältnis. Und genau dort liegt das Problem vor.

        @Brunhild: Vielen Dank, da kann ich natürlich nur zustimmen!

        @Bernhard: Ja, ich musste mich in den Kommentaren etwas abreagieren, SP hat da in ein kleines Wespennest gestochen… 😉

      • Susi sagt:

        @Bernhard /2: Ihre Info zum Anstellungsverfahren und dem Resultat musste ich grad zweimal lesen, so befremdlich finde ich das. Was sind denn die Konsequenzen dafür, dass Sie jetzt nicht „gewählt“ sind? Hat das einen Einfluss auf den Lohn?

        Und Chapeau, dass Sie so klar erklärten, wer hier erste Priorität ist. Ihre Tochter hat sehr viel Glück mit einem solchen Vater.

      • tina sagt:

        brunhild, ich bezweifle, dass es mehr als nur sehr sehr wenige eltern gibt, denen „genereller unwille“ vorgeworfen werden kann.
        aber es ist doch nicht ein entweder oder, ich wundere mich wieder über die schwarzweiss denke. selbstverständlich müssen lehrer nicht alles hinnehmen, ich weiss gar nicht, wie man auf so eine schräge schlussfolgerung kommt.
        „kunde“ stand absichtlich in anführungszeichen, ich habs ja gleich erklärt, was ich damit meinte.

      • tina sagt:

        und natürlich sind eltern selbstkritisch (ich bin der ansicht, dass man das voraussetzen kann, und eltern grundsätzlich recht selbstkritisch sind, weil sie sich viele jahre lang immer und immer und immer wieder gedanken darüber machen, wie man es sich und dem kind am besten einrichtet, und sich immer neu einstellen muss, weil die dinge ändern wenn das kind wächst), und das steht generell allen gut an

      • tina sagt:

        ich glaube auch und finds auch akzeptabel, dass elternkontakt nicht zu den lieblingsaufgaben von lehrern gehören. ist legitim. ich glaube auch, dass das manchmal mühsam ist und eltern sich manchmal daneben verhalten. auch schüler. aber von lehrern muss man trotzdem eine wohlwollende, positive grundhaltung erwarten dürfen diesbezüglich, das gehört sozusagen zu den untergrundvorbereitungsarbeiten

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Ja. Das „Nichtgewähltsein“ hat einzig und allein eine finanzielle Auswirkung. Damit kann ich aber leben. Ich finde es einen gut „investierten“ Verzicht!! 🙂

        Ich nehme mir im Gegenzug aber eben auch das recht, an den 2.5 Tagen, an denen ich nicht unterrichte, OHNE WENN UND ABER nicht verfüg- und erreichbar zu sein! So stimmt es für mich. Ganz ohne Ressentiment oder Frust!

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Finde ich super, der Deal ist unter dem Strich sicher nicht schlecht.

      • Bernhard sagt:

        @Susi: „Und Chapeau, dass Sie so klar erklärten, wer hier erste Priorität ist. Ihre Tochter hat sehr viel Glück mit einem solchen Vater.“

        Herzlichen Dank für diese lieben Worte! :
        Ich bereu(t)e diesen Entscheid in keiner Sekunde. Auch wenn dadurch vermutlich der Zug abgefahren ist (es werden bei uns nur sehr selten neue Festanstellungen ausgeschrieben, da diese Quote durch zu häufige Vergabe in den letzten 20 J. viel zu hoch ist u etwas abgebaut werden muss! Und wenn doch, dann gibt es sehr viele Bewerber, die uneingeschränkt zur Verfügung stehen können u dadurch besser geeignet sind als ich!

      • Susi sagt:

        @tina: „ich glaube auch und finds auch akzeptabel, dass elternkontakt nicht zu den lieblingsaufgaben von lehrern gehören.“

        Wie gesagt, ich habe höchst selten unangenehmen Elternkontakt. In den letzten 15 Jahren vielleicht 3 Mal. Und auch bei diesen 3 Kontakten, die sehr schwierig in der Ausgangslage waren, war die Situation nach einem Gespräch von maximal 30 Minuten wieder im Lot.

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Stimmt. Der Deal ist wirklich nicht schlecht! Zumal ich in den vergangenen 4 Jahren gemerkt habe, wie wichtig mir die Zeit für mich selber ist! Einfach mal den einen oder anderen Tag frei zu haben. Das möchte ich nicht mehr missen! Auch wenn meine Tochter mal grösser ist. Vielleicht einen Tag mehr als bisher arbeiten. Aber sicher nicht mehr als 3.5 Tage! Das ist bei Ihnen ja glaubs genau so, oder?

        Zudem habe ich bei meiner Partnerin gesehen, wohin Überbelastung, Stress und Ärger bei der Arbeit führen! Deshalb bin ich froh, dass sie die Notbremse gezogen hat! 🙂

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Ja, ich bin drei Tage an der Schule und arbeite zwei halbe (oder manchmal mehr) zuhause. Manchmal muss ich auch an den anderen Tagen an eine Sitzung, aber das hält sich noch in Grenzen. Bin zufrieden, so wie es ist.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Offenbar wirklich ein Wespennest. Anders kann ich mir nicht erklären, dass Sie so gereizt reagieren, und offensichtlich nicht verstehen wollen, was ich schreibe. Ich habe mich ausschliesslich zur Lehrerausbildung geäussert (und selbstverständlich zur aktuellen Version davon), oder dann zu persönlichen Erfahrungen. Dass es äusserst schwierig ist, eine Anstellung zu erhalten, ist eine ganz andere Geschichte. Ich stehe aber zu jeder einzelnen meiner Aussagen und darf doch sehr bitten, bei empörtem Widerspruch auch nur darauf Bezug zu nehmen, was ich wirklich geschrieben habe.

      • Sportpapi sagt:

        „Ich glaube Ihnen nicht, dass Sie die HLA-Ausbildung wirklich gut kennen.“ Solche Aussagen halte ich jedenfalls nicht für angemessen. Schon gar nicht, wenn Sie selber offenbar gar nicht auf dem neuesten Stand sind. Ebenso finde ich die Kritik an der Quereinsteigerausbildung unangemessen heftig, wenn diese offenbar nur auf Hörensagen und „mal in der Zeitung gelesen“ beruht. Da habe ich eigentlich an sonst kluge Diskussionsteilnehmer andere Erwartungen.

      • Susi sagt:

        @SP: Sie sprechen davon, dass man ungeeignete Lehrer nicht vom Beruf fernhalten kann. Zudem schreiben Sie von Evaluationen.

        Zu den Quereinsteigern: Ich habe diesen Wandel mit verfolgt, nicht nur ein bisschen etwas gelesen, und die Volkslehrkräfte in meinem Bekannten-/Freundeskreis sehen das so, dass ihr Beruf massiv abgewertet wird durch diese Ausbildung.
        Die Infos wurden mir zudem bestätigt von der einen Quereinsteigerin, mit der ich zu tun hatte;. Kindergärtler ständig anschreien geht m.E. nicht und ist unprofessionell.

        Zum HLA: Wissen Sie, ich bin schon auf dem neuesten Stand, was diese Ausbildung betrifft, da ich nämlich selbst Gymnasiallehrkräfte ausbilde, ich begleite Praktikanten und muss darum schon Bescheid wissen.
        Zu sagen, diese Ausbildung sei eine Schnellbleiche, ist schlichtweg eine Frechheit, Sportpapi, und eigentlich hatte es nicht mal irgendwas zu tun mit dem, was ich vor Ihrem Einwurf oben geschrieben hatte. Sie stachen ins Wespennest, indem Sie die Ausbildung meiner Berufsgattung in Frage stellten. Ziemlich befremdlich, dass Sie sich jetzt auch noch über den Effekt beklagen. Keine Ahnung, was Sie da erwartet hatten.

        Ich lasse jetzt auch hier das Paddel liegen.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Sie haben eine Quereinsteigerausbildung von zwei Jahren als Schnellbleiche bezeichnet. Ich habe gefolgert, dass dann eine einjährige LD-Ausbildung auch eine wäre. (ich weiss schon, dass die 60 Punkte nicht in einem Jahr machbar sind, der Workload ist aber ein Jahr). Und ich habe gleichzeitig geschrieben, dass ich weder das eine noch das andere für wenig oder gar zu wenig halte. Sondern angemessen der Vorbildung und den Anforderungen des Berufes. Dass man heute z.B. rund sieben Jahre studieren muss, um Sportlehrer zu werden, ist sicher enorm anspruchsvoll.

      • Sportpapi sagt:

        Mich ärgert einfach, dass Sie in Ihrem Ärger, Ihrer Empörung gar nicht mehr wirklich darauf eingegangen sind, was ich geschrieben habe, was da an Aussagen wirklich da war.
        Ich werde nun, um auf das Thema zurückzukommen, meine Kolleginnen und Kollegen in der Volksschule auch einmal fragen, was sie für Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht haben. Dass da Vorbehalte sind, aus Standesüberlegungen, das liegt auf der Hand. Und das merken wir Sportlehrer auch, wenn wir ernsthaft im Kt. Zürich als zu wenig qualifiziert für den Unterrich an der Volksschule bezeichnet werden…

      • tina sagt:

        susi, wenn elternkontakte alle 5 jahre einmal schwierig sind, dann sind elternkontakte nicht als schwierig einzustufen. man müsste davon schwärmen ;-). angenommen bei primarschullehrern wäre das 10 mal schwieriger, also massiv schwieriger (faktor 10) würden wir von 2 schwierigen kontakten jährlich sprechen. immer noch nicht der rede wert, nicht?

      • Susi sagt:

        @SP: Nachdem ich Ihre Kommentare nochmals gelesen habe, muss ich zugeben, dass ich Ihnen tatsächlich ein wenig Unrecht getan habe, meine Wahrnehmung war in meiner Empörung etwas einseitig. Das tut mir leid (allerdings nichts sehr, nur ein bisschen 🙂 )

        Was ich nach wie vor nicht verstehen kann, ist der Vergleich einer insgesamt 7-9jährigen Ausbildung mit einer, die insgesamt 2 Jahre dauert.

        Natürlich würde mich interessieren, was die Lehrer ihnen über die Quereinsteiger(-ausbildung) sagen, falls Sie dazu kommen, sie zu fragen.

      • Susi sagt:

        @tina: Nein, 3 schwierige Kontakte in 15 Jahren sind eigentlich nicht mal erwähnenswert, wobei ich mich sogar nur bei einem wirklich aufgeregt habe. 😉

        Allerdings habe ich den Eindruck, dass man in der Primarschule eher von Faktor 50 als von Faktor 10 spricht, die haben ja schon per se viel mehr Elternkontakt als unsereins…

      • Sportpapi sagt:

        Danke, Susi. Das Problem liegt ja tatsächlich bei der Gesamtdauer. Weil in der Schweiz Gymnasiallehrer zwingend einen Master vor ihrer Lehrerausbildung absolviert haben müssen. Nach Bologna würde man vielleicht klüger nach dem Bachelor direkt in die Lehrerausbildung einsteigen. Aber vermutlich geht es eher in die andere Richtung, dass Gymnasiallehrer bevorzugt auch noch einen Dr-Titel vorzuweisen haben.

      • Sportpapi sagt:

        Ah ja, und zum Vergleich: Dies deshalb, weil ja auch diese Quereinsteiger vor ihrer Lehrerausbildung meist schon einiges geleistet, gelernt haben. Vielfach z.B. ein Studium absolviert haben.

      • Susi sagt:

        @SP: „Nach Bologna würde man vielleicht klüger nach dem Bachelor direkt in die Lehrerausbildung einsteigen.“

        Ja, wahrscheinlich würde das auch reichen, es ist wirklich fraglich, ob ein Masterabschluss wirklich nötig ist. Aber den längeren Sprachaufenthalt für Fremdsprachen finde ich schon unumgänglich für jemanden, der kein „native“ ist.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Der Sprachaufenthalt wird ja auch für das normale Studium dringend empfohlen. Scheint mir auch selbstverständlich, obwohl ich letztlich lieber das Ergebnis (Sprachniveau, kulturelle Kenntnisse) als die Dauer eines Aufslandaufenthaltes (was ja noch nicht so viel aussagt – meine Grossmutter hat sogar jahrelang in Australien gelebt, ohne englisch zu sprechen) festlegen würde. Im Sport gibt/gabe es entsprechende Sport-Aufnahmeprüfungen.

  • Bernhard sagt:

    Ich wär froh, die Eltern meiner Schüler (Montage-Elektriker im 1. Lehrjahr) würden sich etwas mehr für ihre Sprösslinge interessieren. Für den Eltern-Infoabend (zugegeben: der Freitag ist kein optimaler Abend, aber es ging uns Lehrpersonen nicht anders) haben sich ganze 3 Personen (eine Mutter u ein Elternpaar) angemeldet! Das heisst, dass mehr Lehrpersonen als Eltern anwesend sein werden…von daher erlebe ich genau das Gegenteil: Ich habe fast nie mit Eltern zu tun. Ausser, wenn ich eine private Frage habe, und Mama oder Papa aus dem Fachgebiet kommt und mir einen guten Tipp geben kann! 🙂

    • Sportpapi sagt:

      Eigentlich sollte es schon möglich sein, einen Elternabend an einem idealen Abend zu organisieren… (aber ob dann mehr Leute kommen?)

      • Bernhard sagt:

        @Sportpapi: „Eigentlich sollte es schon möglich sein, einen Elternabend an einem idealen Abend zu organisieren… (aber ob dann mehr Leute kommen?)“

        Was wäre denn der ideale Abend Ihrer Meinung nach? Wenn zwar nicht alle Lehrpersonen können, dafür ein paar Eltern mehr erscheinen? Das würde mich als Eltern nicht befriedigen! Vor 4 Jahren hatte ich eine ME-Klasse, da haben wir drei verschiedene Tage angegeben, an denen alle Lehrpersonen konnten. Anmeldungen: Null, Zero!! 🙁 Deshalb gebe ich nur noch ein fixes Datum. Wer will, der kommt!

      • Sportpapi sagt:

        Ich weiss doch nicht, wann ein idealer Abend ist, noch weiss ich, weshalb Freitag abend keiner ist. Das war ja nicht meine Aussage. Aber für mich ist klar, dass man sich mit so einem Angebot nach den Eltern richten sollte. Und die Lehrer sich den Abend dann freihalten. Wenn ich solche Veranstaltungen organisiere, dann mit genügend Vorlaufzeit (sagen wir ein halbes Jahr), so dass alle, Eltern wie Lehrer, sich den Termin reservieren können. Aber noch einmal: wenn kein Interesse da ist, braucht es auch das Angebot vielleicht nicht.

  • Stella3 sagt:

    1/3 wie in aller Welt soll ich solche Personen noch Ernst nehmen? Jedes Kind hat Stärken und Schwächen. Wie jeder Mensch halt auch! Wie Sie und ich! Das ist die Sicht einer Mutter. Ich finde es braucht nicht nur ein Studium sondern das Herz am richtigen Fleck und einen gesunden Menschenverstand jnd dies kann man nicht lernen oder studieren, entweder man hat es oder nicht.

    • Sportpapi sagt:

      Hm, Stella, gerade im Umgang mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen ist vielleicht eine angemessene Ausbildung hilfreich, meinen Sie nicht auch? Sie kritisieren ja auch, dass die Lehrpersonen immer noch zu wenig darüber wissen…
      Glauben Sie denn, dass ihre speziellen Kinder alle irgendwie Probleme in der Schule haben, das liege ausschliesslich an den Lehrpersonen? Weshalb verweigert ein offenbar intelligentes, schulbegabten Kind plötzlich die Schule?

      • chocolate sagt:

        Sportpapi
        Lehrer machen ein Kurz-‚Studium‘ von 3 Jahren und lernen dabei leider nur ein Minimum an Entwicklungspsychologie oder das Erkennen von psychologischen oder kognitiven Problemen. Das finde ich nicht einmal so problematisch, ist doch die Diagnostik nicht ihre Aufgabe. Dafür gibt es andere Berufsgruppen. Schlimm finde ich aber, dass auch heutzutage Kinder sehr schnell als ‚verhaltensgestört‘ oder schwierig abgestempelt werden, nur weil sie etwas anderes ticken. Und sich Hilfe holen oder gar was sagen lassen, finden wohl viele Lehrer immer noch extrem schwierig. Leider.

      • Sportpapi sagt:

        @Chocolate: Diese anderen Berufsgruppen sind doch mittlerweile mitten im Schulhaus, in jeder Klasse irgendwie mit dabei. Der Lehrer ist längst kein Einzelkämpfer mehr, sondern hat Hilfe von der Schulleitung, von Schulpsychologen, Schulsozialarbeitern usw. Und was heisst schon abgestempelt in Zeiten umfassender Integration? Dass jemand lernzielbefreit ist? Dass in all der Heterogenität es einzelne Schüler gibt, die ganze Klassen am Lernen hindern, den Unterricht stören, die wahnsinnig viel Aufmerksamkeit der Lehrperson für sich beanspruchen. das sollte man doch bezeichnen dürfen – als schwierig

      • Stella3 sagt:

        Er war nicht der einzige, der verweigerte, man sah einfach zu, wie die Hälfte der Klasse litt, anderen Kinder ging es ähnlich, wir waren, wie gesagt nicht die einzigen, die wegzogen.
        Ich würde ihnen gerne Recht geben, dass mit dem Studium, die Lehrer eine bessere Ausbildung hätten, leider erkennen sie auch mit Studium oft genau diese Fälle nicht und das lässt mich erstaunen. Wir waren ja nicht die einzigen. Wie gesagt, seit dem Umzug läufts, auch den anderen. Wenn ich das alles nicht selber erlebt hätte, würde ich es auch nicht glauben.

  • Stella3 sagt:

    2/2
    Mein mittlerer Sohn hatte solche Angst, dass er keine HA mehr ohne mich machen wollte, im Jahr vorher bei seiner 1. Lehrerin war er Klassenbester und danach Schulverweigerer. Er war nicht der einzige! Sie sehen, es gibt auch bei ihnen schwarze Schafe! Ich als Mutter möchte nur, dass mein Kind gerne in dieSchule geht und seine Stärken empalten kann. Ich kenne die Schwächen meiner Kinder aber auch die Stärken. Oft habe ich aber Gespräche erlebt, wo 1 Minute lang etwas Nettes gesagt wurde, wie z.B er geht gerne in den Wald und danach wurde 1.5 Stunden über gelästert udn geschumpfen!

  • Stella3 sagt:

    1/2
    Liebe Lehrerin
    Ich fand ihren Beitrag etwas arrogant, besonders den Abschnitt mit dem Studium. Wir haben 3 Kinder, welche alle etwas besondere Bedürfnisse haben. Eins hat Ads ein anderes Teilleistungsstarke in Mathe und das Dritte ist Hochbegabt. Sie schreiben, ihr habt ein Hochschulstudium, warum wissen Lehrer nicht was man bei ADS machen muss, ausser Ritalin zu geben? 5% aller Kinder sind davon betroffen, doch jedes Mal wussten die Lehrer nichts darüber. Ist das Ignoranz?
    Ich habe super Lehrerinnen erlebt, aber leider auch das Gegenteil!

  • MichL sagt:

    Teil 3 armer Junge! Jetzt kommst du zur schlimmsten Lehrerin – alle sagen das schliesslich. Wahrscheinlich wäre er sehr voreingenommen gewesen oder er hätte Angst gehabt. Eltern haben oft nicht den blassesten Schimmer, was sie ihren Kindern antun, wenn sie (die Eltern) schlecht über die Lehrperson sprechen. Die Kinder kommen in 9 von 10 Fällen in einen Loyalitätskonflikt, ob das dem Kind wirklich weiterhilft. Klar kann man mal den Zonk ziehen und das eigene Kind geht nicht gerne zu einer Lehrerin. Dann soll man auch das Gespräch suchen. Jedoch nicht mit der Haltung: Sie lässt sich nichts sagen

  • MichL sagt:

    Teil 2 Folglich kann ich als Vater beurteilen, ob meine Kinder gerne zur Schule gehen oder nicht, ob sie sich mit der Lehrperson verstehen oder nicht. Über die Unterrichtsqualität kann ich überhaupt gar keine vernünftig Aussage machen. Als mein ältester Sohn zur Schule kam, haben alle Leute gesagt seine Lehrerin sei nicht grad der Hammer. Wir haben unserem Sohn gesagt, dass er sie erst kennenlernen müsse, bevor er glaube, was die Leute so schwatzen. Und siehe da er liebt seine Lehrerin heiss und geht sehr gerne zur Schule. Wäre dem wohl auch so, wenn wir von vornherein gesagt hätten Oh du

  • MichL sagt:

    Was will man denn als Eltern an der Lehrperson kritisieren? Alles was man vom Unterricht weiss, hat man nicht selbst erlebt, man war halt einfach nicht dabei! Damit will ich nicht sagen, dass alle Lehrer fehlerfrei sind oder dass es keine schlechten Lehrer gibt – überhaupt nicht. ABER die Faktoren die Schule erfolgreich machen sind zwar viele aber der Wichtigste ist die Lehrkraft. Was bringt es also, wenn ich der immer nur Vorwürfe mache und Kritik zu Dingen anbringe, die ich nicht selbst erlebt habe (es soll tatsächlich auch Kinder geben die nicht die ganze Wahrheit daheim erzählen zB meine)

  • TatüTata sagt:

    Ich frage mich; wo liegt die Toleranzgrenze? Wie weit darf eine Lehrperson gehen bis Eltern einschreiten dürfen/müssen?

  • A. Hirsig sagt:

    Nein, Pädagogen wissen nicht IMMER, was sie tun. Denn auch sie sind nur Menschen und daher fehlbar, Überbelastung, persönliche Überzeugungen (auch durchaus gut gemeinte!) oder schlicht und einfach Antipathie im täglichen Umgang mit Schülern sind ein paar der Gründe, die zu Fehlern im Förderungsprozess führen.
    Wenn ich einen Arzt besuche, und mit seiner Meinung letztlich doch nicht einverstanden bin, hole ich mir eine Zweitmeinung ein. Das ist, glaube ich, für uns alle selbstverständlich; insbesondere, wenn es um wichtige Eingriffe geht.

    • Franz Vontobel sagt:

      Aber ich – und ich weiss, dass das nicht für alle gilt, weil, die KK zahlt ja… aber das nur nebenbei – also ich renne nicht wegen jedem Spiesen, Pfnüsel oder blauen Mossen gleich zum Arzt… oder sogar zu zweien…

      • A. Hirsig sagt:

        Ich sage ja, wenn’s um -wichtige- Eingriffe geht. Sie sind wahrscheinlich ein harter Kerl, der sich Patronenkugeln selbständig aus dem Arm operiert. Aber wenn ich einen chirurgischen Eingriff bei mir machen muss und der Ansicht bin, dass mit dem Vorschlag des Arztes etwas nicht stimmen könnte, will ich eine Zweitmeinung dazu haben. Einmal – wo wir schon von Kosten reden – hat mir diese zweite Meinung sogar einen Eingriff erspart; der zweite Arzt befand den Eingriff nicht als notwendig, und lag damit goldrichtig.
        Zurück zu den Pädagogen: Sie sehen schon, worauf ich hinaus will, oder?

      • Sportpapi sagt:

        Sie wollen von einem Zweitlehrer eine Meinung einholen? Worüber?

      • Matthias Strassler sagt:

        Herr Vontobel, Sie sind halt ein Ausbund an Sparsamkeit. Was wollen Sie. Wenn Sie sich dazu berufen fühlen, den Jesus am Kreuz zu spielen, dann tun Sie das doch. Mir ist das Wurscht. Wenn ich einen halben Tausender im Monat an Prämien zahle, dann gehe auch ich zum Arzt, wenn ich ihn brauche. Ohne falsche Scham oder heuchlerischem Heldentum, gell? 😉

      • Franz Vontobel sagt:

        a) Hirsig, ich schrob genauso metaphorisch wie sie – also: rennt nicht bei jedem pieps den euer Sprössling macht gleich zum Lehrer, ruft nicht gleich wegen jedem (eurer Meinung nach) nicht richtig korrigierten Aufsätzlein bei ihm an, verlangt nicht sofort empört die Absetzung des Lehrers, weil der Sprössling eine schlechte Note hat (weil, amSprössling kann’s ja nicht liegen)…
        b) Strassler – tun sie das. Aber einfach nicht jammern, wenn die Prämien schon wieder steigen, gell?

        Und hier noch der Filmtipp zum Thema: „Frau Müller muss weg“ von Sönke Wortmann

  • Martin sagt:

    Als Partner einer Lehrerin und „unfreiwilliger“ Psychotherapeut in der Hinsicht, hab ich schon einigen Eltern nichts nettes an den Hals gewünscht, wenn ihr gutes Selbstbewusstsein zu einem häufchen schluchzendem Elend zusammengefallen ist…
    Z.B. wenn Eltern offensichtliche Lügen ihrer Kinder nicht hinterfragen und direkt mit Vorwürfen feuern, obwohl bisher ein gutes Verhältnis bestand…

    • 13 sagt:

      Auch wenn es unsensibel tönt: Da braucht es halt etwas Abgrenzung und ein dickes Fell. Wissen Sie wie oft ich mir den H… für einen Fall aufgerissen habe, inkl. Nachtschichten etc. und dann der Klient etwas zu motzen hatte? Würde ich da jedes Mal zusammenbrechen, könnte ich nicht arbeiten. Gerade in sensiblen Bereichen gehen die Emotionen nun mal schnell rauf. Wer das nicht erträgt, ist vielleicht am falschen Ort. Und der Umgang mit schwierigen Eltern gehört nun mal zum Lehrerbesuch dazu. Immerhin betreut der Lehrer das wichtigste, was die Eltern haben.

  • Hawera sagt:

    @Nina: Kooperation ist natürlich als Prinzip sympathisch. Aber sie bringt nicht in jedem Fall weiter. Kooperation führt eben auch zu Trägheit und Leistungsabfall. Manchmal bringt nur die Konfrontation mit den eigenen Schwächen UND Stärken weiter. Aber eben: Dafür brauchts eine gewisse Dickhäutigkeit und Kritikfähigkeit. Auf allen Seiten

  • Malena Garcia sagt:

    Dass die Lehrer ihren Job nicht absichtlich schlecht machen heisst noch nicht, dass sie ihn immer super machen… Ich denke sowohl bei Eltern wie bei Lehrern ist vorauseilendes Misstrauen und Abwehrhaltung verbreitet. Lehrer sind wie alle andern Berufsleute auch, einige besser andere weniger. Und zwischenmenschlich passt es nicht bei jedem Kind und allen Eltern gleich gut. Wir hatten auch schon eine Lehrerin, die zu einigen Kindern keinen Draht fand, das Problem aber unbeirrbar nur bei ihnen suchte und diese Sicht auch in den Elterngesprächen stur vertrat. Wir waren nicht glücklich, haben aber

    • Malena Garcia sagt:

      2/ aber keine Eskalation zum Schaden unseres Kindes riskieren wollen, und alle Problemkinder haben die Zeit (und einige angeordnete aber ergebnislose Abklärungen) schliesslich überstanden (hoffentlich ohne Schaden, vielleicht haben sie sogar etwas wichtiges gelernt dabei…).

    • Evelyne sagt:

      Oh ja, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Einen respektvollen Umgang setze ich voraus. Nur, weshalb sollten alle Berufsgruppen konstruktive Kritik entgegennehmen müssen, Lehrpersonen davon aber grundsätzlich ausgeschlossen sein?

      • Susi sagt:

        @Evelyne: „Nur, weshalb sollten alle Berufsgruppen konstruktive Kritik entgegennehmen müssen, Lehrpersonen davon aber grundsätzlich ausgeschlossen sein?“

        Was genau fantasieren Sie hier herum? Schlimm, wie eine ganze „Berufsgruppen“ pauschal abgewertet wird.

      • Susi sagt:

        Eine ganze „Berufsgruppe“, wollte ich natürlich sagen.

        Evelyne, wenn Sie mit einer solchen Haltung an ein Elterngespräch gehen, kann ja nichts Gutes dabei rauskommen.

      • Malena Garcia sagt:

        @Susi: Ja, das ist keine gute Grundlage. Ebenso kann es aber auch problematisch sein wenn ein Lehrer mit der Haltung *unsere Berufsgruppe wird pauschal abgewertet“ ins Elterngespräch geht. Nicht wenige Lehrer haben sich aufgrund ihrer Erfahrungen mit schwierigen Eltern eine Abwehrhaltung zugelegt, welche auch wohlwollende Eltern vor den Kopf stossen kann. Ich glaube ja auch, dass die Vertrauenskrise unter dem Strich mehr von den Eltern als von den Lehrern ausgeht – trotzdem muss man die jetzt real existierenden Empfindlichkeiten und Vorurteile auf beiden Seiten berücksichtigen.

      • Susi sagt:

        @Malena: Ich habe aber nicht geschrieben, dass „unsere“ Berufsgruppe abgewertet wird und würde auch nie mit einer solchen Haltung an ein Elterngespräch gehen. Ich beziehe mich in meiner Aussage auf Evelynes Kommentar.

        Ich selbst erlebe ein unangenehmes Elterngespräch eigentlich höchstens einmal pro Schaltjahr; in aller Regel ziehen die Eltern mit mir am selben Strick, und das ist Gold wert.

        Aber wie gesagt, ich unterrichte auch nicht auf Primarstufe. Und wenn ich solche Kommentare wie die von Evelyne lese, weiss ich auch wieder mal, warum. (Abgesehen davon, dass ich die Geduld nicht hätte.)

      • Malena Garcia sagt:

        @Susi: Habe ja auch nicht Sie persönlich gemeint! 🙂 Sie sind Lehrerin? Glückliche Schüler, bei Ihrem Humor… 🙂

      • Susi sagt:

        @Malena: Oh, danke! 😀

        Ja, meine Schüler sind zufrieden, das bekomme ich zumindest immer wieder als klares Feedback.

        Aber ich unterrichte auf Gymnasialstufe (Deutsch u. Englisch), da hat man’s wohl schon etwas einfacher als auf Primarstufe, zumindest, was Elterngespräche betrifft.

  • Stefan W. sagt:

    Hm, „Gespräche erst, wenn die Suppe angebrannt ist?“ Ist zumindest bei uns (ZH-Weinland) nicht so. Als Vater von drei Kindern fühle ich mich eigentlich eher Gesprächs-Leidgeprüft. Für jedes der Kinder zweimal im Jahr Elterngespräch und/oder Besuchstag. Und bei den Elterngesprächen gibt es meistens nichts zu besprechen,weil alles iO ist, aber das Gespräch muss trotzdem sein, weil es halt Vorschrift sei, Und brav müssen wir am Ende immer ein Protokoll unterschreiben, dass wir da waren.
    Der langen Rede kurzer Sinn: Das scheint von Gemeinde zu Gemeinde verschieden zu sein.

    • Sportpapi sagt:

      Protokoll unterschreiben, dass das Gespräch stattgefunden hat. Und bei uns auch, dass auf ein zweites verzichtet wird…

  • Markus sagt:

    Nein, ich sage dem Koch nicht wie er das Essen zu kochen hat – ich wechsle das Restaurant wenn es mir nicht schmeckt. Nur – und daher hinkt der Vergleich – die Schule wechseln kann ich, bzw. mein Kind, nicht. Und genauso wie es verschieden Köche gibt die Essen verschieden zubereiten (obwohl sie alle die gleiche Ausbildung durchlaufen haben), gibt es verschiedenen Lehrer. Und ein Studium gibt einem das fachliche Grundwissen, ob man aber unterrichten kann, steht auf einem anderen Stern geschrieben. Und dies zu beurteilen traue ich mir auch als Vater zu, da ich ja auch meine Erfahrungen habe.

    • MichL sagt:

      Sie müssen ein Genie sein Markus, bravo. Ich bin Sowohl Vater als auch Lehrer und eines weiss ich bestimmt: Ich kann die Unterrichtsqualität die meine Sch. geniessen nicht beurteilen, weil ich nicht oft genug in der Schule meiner Kinder bin. Wenn ich denn mal da bin, verändert allein meine Anwesenheit die Atmosphäre und ich bekomme wieder nur einen Teil des Schultags zu sehen. Woher sie die Gewissheit nehmen, beurteilen zu können, ob jemand fähig ist zu unterrichten oder nicht würd mich wirklich sehr interessieren.

      • Markus sagt:

        Mit der Schulzeit alleine ist die Bildung noch lange nicht abgeschlossen – gerade jetzt besuche ich wieder einen Weiterbildungslehrgang – daher masse ich mir schon an die Unterrichtsqualität beurteilen zu können. Es reicht halt nicht das Wissen zu haben, man muss es auch vermitteln können. Und wenn die Kinder eine neue Lehrperson erhalten und sie einem mit Freude mitteilen, dass sie nun entlich das Zeugs kapieren, da der oder die neue Lehrkraft es einem so vermittel, dass man es begreift, besteht halt doch ein Unterschied. Aber da Lehrer ja immer recht haben, erübrigt sich eine Diskussion.

      • Susi sagt:

        @Markus: „Aber da Lehrer ja immer recht haben, erübrigt sich eine Diskussion.“

        Eigentlich meinen vor allem Leute, die solche Aussagen machen, sie hätten immer recht…

      • Markus sagt:

        @Susi: Ich habe nicht immer recht und ich lasse mich auch gerne mit Argumenten überzeugen. Aber mit Lehrer/innen diskutieren bringt in der Regel nichts – sie haben per se immer recht. Gebe hier nur mein Erfahrung wieder. Es ist ja auch der einzige Berufsstand der denkt, eine Qualitätsüberprüfung des Unterrichts ist nicht möglich. Wenn aber die Lehrkraft die halbe Zeit bei Unterrichtsbeginn wieder aus dem Zimmer muss um noch Kopien für den Unterricht zu machen, zeugt dies m.E. von mangelnder Vorbereitung und ist dies ist durchaus z.B. ein lohnwirksames Qualitätskriterium.

      • Susi sagt:

        @Markus: Ich weiss nicht, von welcher Schule Sie reden, aber ich kenne es halt anders. Und mit mir kann man durchaus diskutieren. Zum Glück habe ich in aller Regel nicht mit Eltern zu tun, die meinen zu wissen, wie alle (!) Lehrpersonen ticken und unterrichten, noch bevor sie ein Wort mit ihnen gewechselt haben. Ich sage es schon an anderer Stelle: Wenn man mit einer Haltung wie Ihrer an ein Eltergespräch geht, kann gar kein richtiger Austausch stattfinden.

      • Senf sagt:

        Einverstanden, aber wer kann es dann? Die Vorgesetzten lassen sich auch selten blicken und wenn dann unter Voranmeldung. So kriegt wohl auch jemand hin, der nicht so stark ist im Job einen guten Eindruck zu hinterlassen.

      • Sportpapi sagt:

        Hm, Markus, erzählen Sie uns mal, wie Sie sich denn eine solche Qualitätsüberprüfung vorstellen.

    • Evelyne sagt:

      Da stimme ich zu! Und, wer schon erleben musste, wie schwierig es werden kann, wenn eine Lehrperson ihre Arbeit nicht gut erledigt , weiss, dass es schier unmöglich ist irgend etwas an der Situation zu ändern. Welche andere Berufsgruppe kann sich auf Dauer erlauben so resistent zu sein gegen jede Kritik?

      • IaE sagt:

        Politiker…?! Und ganz viele andere, die etwas mehr verdienen… Mir kommen gerade ganz viele Ideen.

      • MichL sagt:

        Nun, die Ärzte, die Juristen, die Politiker, die Handwerker, die Raumpfleger, die Metzger, die Bauern halt eben alle. Vorausgesetzt die Kritik ist nicht fundiert und kommt von jemandem, der von der Materie keine Ahnung hat. Nur weil jemand 9 Jahre in der Schule war, ist er kein Experte in Sachen Schule. Genauso wenig ist jemand Experte in Sachen Medizin, weil er schon 50 Jahre in deinem Körper wohnt. Übrigens nehmen sich die meisten Leser Kritik zu sehr zu Herzen, deswegen springt der Durchschnittslehrer nach 5 Jahren wieder ab. Da dürften sich gewisse Eltern auch mal kritisch hinterfragen.

    • luftibus sagt:

      Lieber Markus, schreib doch bitte ein Buch zu Unterrichtsqualität. Du wirst feststellen, dass es sich zu ganz vielen anderen gesellen würde, unter umständen gehaltvolleren, die die Lehrer vielleicht mal gelesen haben;)
      Und übrigens, mit Unterrichten ist es wie mit jedem anderen Beruf: Man geht erst mal in die Lehre, die heisst da dann einfach Studium. Und dieses besteht man nicht nur mit Lernen, da hat man sogar mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Und wenn man das dann nicht so drauf hat oder sich unwohl fühlt, dann lässt mans von sich aus, oder es wird einen nahe gelegt.

      • luftibus sagt:

        Es mag nicht jeder Lehrer nach deinem Gusto arbeiten. Aber vielleicht hilfts, wenn du vor der nächsten Kritikwelle am Gespräch einfach mal nachfragst, warum dies oder das im Unterricht so läuft. Könnte einen für alle gewinnenden Ausgang nehmen.
        Und noch was: Unterrichtsqualität misst sich nicht am Zeitpunkt der Kopiererei der Lehrer. Lies mal Hattie.

  • Susi sagt:

    Wenn ich miterlebe, wie viele Eltern sich nur schon bei Spielplatz-Konflikten völlig undifferenziert auf die Seite des eigenen Kindes schlagen und dessen Verhalten rechtfertigen, (obwohl es offensichtlich ist, dass dieses einen Seich gemacht hat), anstatt die Gesamtsituation anzuschauen und vielleicht zu erkennen, dass die eigene Leibesfrucht auch ein Früchtli sein kann, dann bin ich wirklich EXTREM froh, dass ich mich nicht als Primarlehrperson mit den gleichen Eltern rumschlagen muss.
    Die reinste Alptraumvorstellung.

    • tina sagt:

      sowas habe ich nie erlebt. schräg.

      • Franz Vontobel sagt:

        Dafür werden bei ihnen an der Schule Nachmittage mit Schrauben sortieren verbracht – und das hat ausser ihnen niemand erlebt – noch viel schräger…

      • Susi sagt:

        Und dass du sowas noch gar nie erlebt hast, kann ich fast nicht nachvollziehen, denn ich erlebe diese Geschichten nicht nur selber, sondern kriege sie auch noch ständig erzählt!

      • tina sagt:

        ja, ich weiss dass das erzählt wird. so wie der mit der spinne in der yucca palme oder was. ich dachte, du bist gar nicht so eine spielplatzgängerin?

      • tina sagt:

        ich habs auch nicht erlebt vontobel, sondern mein sohn. und ich finds ja nur beruhigend dass das nicht öfter passiert. habe mich übrigens nicht beschwer deswegen sondern es in einem nebensätzlein (ich glaube, es hatte etwa 5 kurze wörter) als beispiel erwähnt. beispiel dafür, dass man manchmal denkt, diese zeit hätten die kinder auch lieber ausserhalb der schule mit anderen sinnlosen dingen verbracht. übrigens: siehe da, die halbklasse kriegte kürzlich frei beim werken. mein 5wörtchen-nebensätzchen wurde erhört 🙂

      • Franz Vontobel sagt:

        „Spinne in der Yuccapalme“ ist ein gutes Stichwort für ihre Stories, tina. Oder „Blühende Fantasie“. Oder „Se non è vero, è ben trovato.“ – Sie sehen, worauf ich hinaus will?

      • Susi sagt:

        @tina: „ich dachte, du bist gar nicht so eine spielplatzgängerin?“

        Ich weiss nicht, worauf du mit dieser Frage jetzt hinaus willst. Die seltenen Male, wo ich noch dort bin, reichen mir eigentlich, eben genau aus diesem Grund. Und die Zeit, die ich auf dem Spielplatz verbringe, wird jetzt immer weniger. Für den Vater meines Gottikindes fängt sie grad erst an, und er schiebt jetzt schon die Krise. Ebenso stehe ich in Kontakt mit anderen Müttern, und da decken sich Erzählungen und eigene Erlebnisse.

        Aber es wundert einen nicht, wenn man hier so einige Kommentare liest, dann passt alles.

      • tina sagt:

        husch ins körbchen fifi

      • Susi sagt:

        @tina: /2 Und zu deiner „Spinne in der Yuccapalme“- Bemerkung fehlen mir echt die Worte, denn du unterstellst mir jetzt, dass ich irgendwas erfinde. Tu ich nicht, glaub mir. Aber ich find’s von dir recht daneben, eine solche Aussage.

      • tina sagt:

        nein susi, sorry, das bezog sich auf „es wird erzählt“, nicht dein eigenes erlebnis. ich mags selber nicht, wenn mir unterstellt wird, ich würde fantasieren

      • Susi sagt:

        @tina: ok, dann beruhige ich mich jetzt wieder.

        Aber gib’s zu, du hast Lehrer auf dem Kiekser.

      • tina sagt:

        nein wirklich nicht. ich hatte selber eine super schulzeit. ich war im elternrat engagiert. ich war sogar in der schulpflege. und trotz punktueller kritik halte ich viel von lehrern und ihrem engagement.

      • Susi sagt:

        Gut, dann glaube ich dir das.

    • Franz Vontobel sagt:

      Jep. Ebenso die die Vorstellung, sich mit den hiesigen Forenfurien (w oder m) als Lehrkraft herumbalgen zu müssen hat wenig Prickelndes…

      • tina sagt:

        die kleinen hunde bellen immer am giftigsten

      • Franz Vontobel sagt:

        Ja, das haben wir auch immer gemacht, wenn uns alle Argumente ausgegangen sind (bzw. wir keine neuen mehr erfinden konnten) – Beschimpfungen aus dem Tierreich.

        Mit etwa 12 haben wir dann damit aber wieder aufgehört…

      • Franz Vontobel sagt:

        Aber lustig und bezeichnend, dass sie sich durch „Forenfurie“ offenbar angesprochen fühlen… 😀

      • tina sagt:

        beeindruckend, diese scharfsinnigkeit heute wieder.
        giftiges herumgekläffe nervt auch, wenn ich mich vom kläffer nicht angesprochen fühle. ich wollte damit keine kleinen hunde beleidigen, aber das gekläffe hört man förmlich. lauter eklige kurze einwürfe ohne aussagen. aber ich weiss, du willst nur spielen

      • Franz Vontobel sagt:

        Ach, Tinchen! Nur weil sie sie nicht verstehen, heisst das doch noch lange nicht, dass meine Einwürfe ohne Aussage sind… tststs… 😀

      • tina sagt:

        verkleinerungsformen anwenden um sich gross zu fühlen sind gar kein kindergärtnergehabe, neinnein, überhaupt nicht

      • Franz Vontobel sagt:

        Aber tinilein… wenn man sich aufführt wie eine Kindergärtlerin, wird man halt behandelt wie eine Kindergärtlerin… und jetzt nur nicht gleich wieder stämpfelen, gell. Das macht’s nicht besser. 😀

    • Susi sagt:

      @tina: Ich hab schon erlebt, dass eine Mutter ihren Sohn aus dem Hinterhalt auf den anderen Dreijährigen, der eine halbe Stunde zuvor Sand geworfen hatte, hetzte: „JETZT, schnäll, jetzt luegt er nöd!!!“ Das Kind rannte zum anderen und griff es von hinten an und rannte, nachdem das andere weinend am Boden lag, schnell wieder zwischen Mamis Knie zurück. Worauf die beiden Mütter derart laut zu streiten begannen, dass alle anderen Mütter den Sandhaufen fluchtartig verliessen…
      Voll an der Tagesordnung. Mit so einer Mutter möchte ich als Lehrperson nichts zu tun haben.

      • tina sagt:

        ja wer möchte das schon. du hast hoffentlich zivilcourage vorgelebt

      • Susi sagt:

        was, ich, Zivilcourage? Ich fiel aus allen Wolken, als sich die beiden anschrien, weil ich grad dabei war, auf mein Handy zu glotzen… 😀

        Mit der einen Mutter bin ich befreundet. (Nicht mit der Hetzerin, nota bene)

      • Adrian Wehrli sagt:

        … über Mamis Lästern als Lehrerin ist Pfui, das geht nicht, gar nicht. Auch wenn sich unter den Mamis ganz veritable Belzepuppen tummeln mögen. Über Kunden Lästert man nicht … No.

      • Susi sagt:

        @Wehrli: Hihi, das sind keine zukünftigen Kundeninnen, ausser, sie ziehen um, ich unterrichte in einem anderen Kanton 😀

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Susi

      „dann bin ich wirklich EXTREM froh,
      dass ich mich nicht als Primarlehrperson mit den gleichen Eltern rumschlagen muss.
      Die reinste Alptraumvorstellung.“
      🙂
      und die armen KigalehrerInnen erst… der Albtraum auf dope 😉

      • Susi sagt:

        @Brunhild: „und die armen KigalehrerInnen erst… der Albtraum auf dope“

        Wie wahr, wie wahr. 😀

        Und doch habe ich jetzt endlich auch mal die Eltern-Seite kennen gelernt. Man hört als Mutter nicht gerne, die eigene Tochter könne Zusammenhänge nicht gut erkennen und löse gewisse Aufgaben unterdurchschnittlich, nachdem man doch immer gemeint hatte, man habe ein kleines Genie. Zwar zickig und störrisch, aber immerhin hochintelligent 🙂
        In so Momenten dachte ich mir: „Die wird’s ja wissen, ist schliesslich ihr Job“, gebe mich der Ernüchterung hin und frage allenfalls einfach noch genauer nach.

      • Franz Vontobel sagt:

        Das kann nicht sein, Susi! Wehren sie sich, ihr Kind ist ganz sicher hochbegabt (schliesslich sind gefühlte 90% der Kinder hochbegabt, wenn man sich bei Eltern so umhört). Und wenn ihre Tochter Mühe hat, „Zusammenhänge zu erkennen“, dann hat hier offensichtlich die Kindergärtnerin total versagt und gehört gekündigt!!!

        (Und dabei spielt es auch keine Rolle, dass nochmals gefühlte 90% der Eltern offensichtlich auch Mühe haben, Zusammenhänge zu erkennen…)

        😉

      • Susi sagt:

        @Franz: Ich wollte mich zuerst auch wehren, darum hab ich die KiGa-Lehrerin dann am nachfolgenden Sonntagmorgen auf die private Telefonnummer angerufen, um die Sache nochmal zu besprechen. Aber sie bestand darauf, dass unsere Tochter keine Zusammenhänge sehen könne, denn sie tschegge zum Beispiel nicht den Zusammenhang von Gemüse kaufen, Suppe kochen, Suppe nicht anbrennen lassen, Suppe essen, Suppe verdauen.

        Ja, und kurz darauf musste ich merken, dass die Lehrerin das schon richtig sieht. Denn als ich die Samichlaus- und Schmutzli-Kostüme eines Anlasses, den ich organisiert (und mir ein Bein dabei ausgerissen, damit meine Tochter die Chlaus-Illusion behalten darf) hatte, versehentlich im Büro vor ihren Augen herumliegen liess, sah sie auch keinen Zusammenhang. Auch nicht zwischen dem fast zwei Meter grossen Schmutzli und ihrem fast zwei Meter grossen Onkel, der nach dem Chlaus-Anlass zufällig in unserer Wohnung war.

        Noch praktisch, Kinder, die keine Zusammenhänge sehen.

        Und wahrscheinlich hatte ich vorher nicht bemerkt, dass meine Zusammenhänge nicht erkennen kann, weil der Apfel eben nicht weit vom Stamm fällt.

        Und P.S. Die Samichlaus-Geschichte trug sich tatsächlich so zu…

      • Franz Vontobel sagt:

        Haha, sehr schön, das mit der Suppe!

        Aber auch Äpfel, die nicht weit vom Stamm fallen können zu feinen Apfelküchlein werden! wenn man sie nicht anbrennen lässt! Oder versalzt!

        Und das mit dem Schmutzli und dem Onkel: das ist logisch. Der Schmutzli ist ja der Schmutzli – die Frage, wer denn hinter dem Bart stecken könnte, die stellt sich für ein kleines Kind gar nicht. Darum gibt’s auch keinen Zusammenhang mit dem Onkel.

      • Susi sagt:

        Franz: „die stellt sich für ein kleines Kind gar nicht. “

        Aber unsere Tochter wird in ein paar Tagen 6 Jahre alt… mit 3 Jahren merkte sie nicht, dass mein Mann im Samichlauskostüm steckte, obwohl er sich für ein paar Minuten mit ihr unterhielt.

        Es stimmt jedoch, was man glauben will, das glaubt man.

      • Susi sagt:

        Und noch was zum Beispiel mit dem Heimtelefon am Wochenende: Eltern glauben tatsächlich häufig, dass Lehrer immer für ein Gespräch verfügbar sein sollten, sei das nun am Sonntagmorgen oder unter der Woche abends um halb zehn. Da frag ich mich dann, ob die auch ihren Rechtsanwalt anrufen zu solchen Unzeiten.

      • Adrian Wehrli sagt:

        … Kigalehrerinnen auf Dope sind meist sehr lustig und horny …

      • Susi sagt:

        Und wahrscheinlich verspielt…

      • Franz Vontobel sagt:

        Kommt aber schon auf die Art des „dopes“ an… Klassische Drogen wie Alk führen dann doch ziemlich schnell zu Übelkeit, Erbrechen, Selbstekel und Weinkrämpfen. Und die Allmachtsfantasien von verkoksten Kindergärtnerinnen könnten ziemlich verstörend sein („Ab sofort enden alle Nomen auf -li!“)…

      • tina sagt:

        och susi. häufig? das ist nicht dein ernst, oder? aber ja, auch ich werde von schulmitarbeitern zu unmöglichen zeiten kontaktiert als mutter. und sollte dann gleich ready sein mit agenda und so. auch schulgespräche hätten samstag um 8 morgens stattgefunden kürzlich. vielleicht hat ja jemand diesen termin gewählt, ich wars jedenfalls nicht

      • Susi sagt:

        @tina: „aber ja, auch ich werde von schulmitarbeitern zu unmöglichen zeiten kontaktiert als mutter.“

        ja, genau, als Mutter, als Privatperson. Du siehst hier schon den Unterschied? Ich werde auch als Mutter kontaktiert, grad vor 10 Minuten ging ein Telefonalarm durch, dass der morgige Waldtag nicht stattfinden kann, wegen der Sonnenfinsternis. Für mich ist das mehr als in Ordnung, jetzt noch solche Gespräche führen zu müssen, denn es geht um mein Kind und nicht um meine Arbeitszeit. Die Kindergärtnerin verbringt jetzt aber ihren Abend mit der Umorganisierung. Und zwar nicht als Mutter.

      • tina sagt:

        ah telefonalarm ist kein problem, das geht eh die kinder direkt an.
        ok dann halt so: auch ich werde von meinem chef nachts angerufen. ich nehme halt nicht ab, wenns mir gerade nicht danach ist.

      • Susi sagt:

        Ja, ist gut, Tina. Auch Elterngespräche gehen direkt das Kind an, nicht weniger, als ein Telefonalarm.

        Wenn dich dein Chef nachts anruft, dann ist das eine Person und du kannst den Anruf ignorieren. Aber ich habe, je nach Klassen, über 100 Schüler/innen, glaubst du, ich wisse da alle Nummern auswendig?

        Aber eben, du zerpflückst jetzt einfach sämtliche Kommentare, um zu beweisen, dass Lehrpersonen übertreiben, einen easy Job haben, inkompetent und b löd sind. Ist mir ein Rätsel, warum du immer völlig voreingenommen und undifferenziert auf Lehrern rumhacken musst.

      • tina sagt:

        äh moment. du stellst hier eltern so undifferenziert in ein solches licht. erzähl nun nicht, alle 100 eltern rufen nachts an. ich empfehle ein lehrerhandy, das kann man dann einfach abstellen nachts

      • tina sagt:

        “ immer völlig voreingenommen und undifferenziert auf Lehrern rumhacken “
        ich wüsste nicht, wo ich überhaupt je auf lehrern herumgehackt hätte. und schon gar nicht undifferenziert. und erst recht nicht immer. und auch nicht voreingenommen. echt nicht, mache ich nicht. schade, fasst du punktuelle kritik so auf. von wegen sprachverständnis und so….? das muss man doch als lehrer unterscheiden können

      • Susi sagt:

        Nein, natürlich rufen nicht alle 100 nachts an, das sage ich auch nirgends! Aber es sind über 100 Nummern, von denen das kommen kann. Und ein zweites Telefon wäre unpraktisch, dann muss ich immer beide überprüfen für Prüfungsabmeldungen u.ä., Zudem werde ich meist auf den Festanschluss angerufen. Und nein, es ist nicht häufig. Aber wenn es geschieht, dann mit einer seltsamen Selbstverständlichkeit. Aufsatznote diskutieren am Samstagmorgen, zum Beispiel.
        Aber wie schon mehrmals erwähnt, auf meiner Stufe ist der Kontakt zu den Eltern weniger intensiv und für mich meistens angenehm.

      • Susi sagt:

        Und zum anderen: Ich höre von dir wirklich ständig Schlechtes über Lehrkräfte. Und von dir hab ich auch schon mehrmals gehört, ich übertreibe u.ä., während ich mich nicht erinnern kann, von dir irgendein Lob über diesen Berufsstand gelesen zu haben. Eher Dinge wie „hier erfahre ich wieder viel über Lehrerdenke“. Solche Aussagen sind für mich halt tatsächlich undifferenziert, überhaupt schon das Wort „Lehrerdenke“, weil es impliziert, dass wir alle gleich denken. Und über Schüler lästern. Etc.

      • Sportpapi sagt:

        Ich halte ein Lehrerhandy auch für eine sehr gute Idee. In unserer Gemeinde wurde das gerade eingeführt, eben um die Lehrer zu schützen. Offenbar war es nötig…

      • tina sagt:

        susi, lehrer lästern aber über eltern. hier, aber auch unter sich und mich haben sie dabei gern ins vertrauen gezogen. ja, das fand ich grausam desillusionierend.
        es gibt die lehrerdenke, wie es die managerdenke gibt. gewisse berufe wählt man, weil einem das liegt, und der beruf prägt einen auch. es gibt auch eine fotografendenke, oder eine bürokratendenke. ich arbeite ja in der kantonalen verwaltung und nenne uns gern vogonen(<– die bürokraten des universums im hitchhikersguide)

      • tina sagt:

        ich sehe missstände, aber nicht nur beim lehrerberuf. nur ist da hier der mamablog, und da kommen eben themen zur sprache, die kinder und eltern in deren rolle betreffen und weniger manager und bürokraten.
        über jugendliche runterziehen kann ich nicht ausstehen, das ist einfach eine unart.

      • Susi sagt:

        Ich sehe einen Unterschied zwischen lästern und sich beklagen. Das erste dient der Psychohygiene, jeder lästert mal, über wen auch immer. (Das zu anderen Eltern zu machen, finde ich aber auch extrem unprofessionell!).
        Hier im Mamablog sehe ich eigentlich in erster Linie das sich beklagen. Und wenn ich hier so einige Beiträge lese, dann wundert mich gar nichts mehr, echt.

      • tina sagt:

        du findest es unprofessionell, wenn lehrer sich bei eltern über eltern beklagen? ja gäll. aber das ist eben auch, wenn lehrer in einem mamablog über andere eltern runterziehen. hier ist elternspielplatz, und wie sportpapi einwarf betrifft es uns persönlich, wenn unsere kinder ein problem in der schule haben, respektive mit einem lehrer, oder der lehrer eben mit unserem kind.
        meine mission ist das vermeiden von bürokratie, wenn über bürokratie runtergezogen wird, kann ich dem nur beipflichten, obwohl ein grosser teil meines job aus bürokratie besteht. das tüpft mich überhaupt nicth persönlich

      • Sportpapi sagt:

        tina, es ist genauso doof, über die Lehrer zu lästern, wie über „die Beamten“. Und bei den zahlreichen Betroffenheitsberichten hier wundere ich mich immer wieder, was da offenbar einige Eltern erlebt haben wollen. Beziehungsweise was wohl aus den tatsächlichen Erlebnissen in ihrem Kopf wird.

      • Franz Vontobel sagt:

        Das zu anderen Eltern zu machen, finde ich aber auch extrem unprofessionell!.

        …und es stellt sich die Frage, ob es tatsächlich stattfindet. Die Quelle dieser Information erscheint mir wenig vertrauenswürdig, ehrlich gesagt.

      • Susi sagt:

        @tina: “ aber das ist eben auch, wenn lehrer in einem mamablog über andere eltern runterziehen.“

        Ja, stimmt. Das ist genau das Gleiche, da wir uns ja alle kennen und in derselben Gemeinde, ja an derselben Schule verkehren.

        Und im Mamablog überhaupt über irgendjemand herzuziehen, insbesondere über andere Eltern, ist sowieso total daneben. Zum Glück passiert das ja aber nur total selten, und wenn es passiert, dann wenigstens nur von denen aus der Berufsgattung „Lehrer“ hier.

        Hast du eigentlich die Kommentare zu diesem Artikel hier mal gesamthaft angeschaut? Wie von den Eltern über Volksschullehrer hergezogen wird? Und das ist dann aber ok? Ja, dann.

      • mila sagt:

        @tina: Es gibt in diesem Blog beides, Lehrer- wie Elternbashing (bzw. Teenagerbashing). Wo es über reine Psychohygiene hinausgeht – jeder kann mal einen schlechten Tag mit mehrheitlich negativen Erfahrungen erwischen – wird es mühsam. Vielen Menschen geht leider die Fähigkeit zur Abstraktion ab: ja, man kann an eine ausnehmend unfähige Lehrperson oder an besonders übereifrig-kritische oder uninteressierte Eltern geraten. Man sollte aber auch einen Schritt zurücktreten und sagen können: da habe ich Pech gehabt, andere machen ihren Job gut oder nehmen ihre Elternfunktion ‚zweckdienlich‘ war.

      • mila sagt:

        Bei Ihnen hatte ich mitunter auch den Eindruck, dass sie nichts konstruktives über Lehrer oder die Schule im Allgemeinen zu sagen haben. Dieser Eindruck kann falsch sein, weil der Austausch hier notwendig beschränkt ist. Aber es kommt so rüber. Umgekehrt gebe ich Ihnen durchaus recht, dass es auch auf der ‚Gegenseite‘ manchmal ins Umkonstruktive ‚abdriftet‘. Nur scheint mir, dass undifferenziertes Lehrerbashing (und überhaupt: Expertenbashing) doch etwas häufiger vorkommt, als undifferenziertes Eltern-, Schüler- oder Teenagerbashing. Und undifferenzierte Rundumkritik hat noch nie etwas /

      • mila sagt:

        positives bewirkt, vielmehr führt sie mit schöner Regelmässigkeit zu verhärteten Fronten.

        Kurzum: Niemand hört sich gerne Kritik an, weder als Berufs- noch als Privatperson. Aber in diesem Punkt hat HH sehr recht: die Art und Weise, wie Kritik geäussert wird, wirkt sich entscheidend darauf aus, ob sie beim Gegenüber ankommt. Im Sinne, dass sie ein allfälliges Umdenken mit entsprechender Einstellungs- und Verhaltensänderung bewirkt. Wer sich nur persönlich Luft machen will, bewirkt gar nichts.

      • tina sagt:

        mila und susi: das ist kein lehrerforum. hier geht es nicht darum, lehrer zu tätscheln. was würde hier konstruktive kritik bringen? „ich habe das gefühl“. soso :). ja das tut mir leid für euer gefühl.
        in einem elternforum auf eltern herumzutrampeln als lehrer sieht halt einfach schlecht aus. aber zu meinem entsetzen finden es ja auch viele eltern cool, auf eltern herumzutrampeln.
        doch, berufstätige haben sich gefälligst kritik anzuhören und sollen das als anreiz für verbesserung nehmen. im beruf fällt mir das nicht schwer. als mutter ist das aber etwas persönlicheres

      • mila sagt:

        Hier liegt ein offenbar Missverständnis vor: es geht nicht um ‚Händchen tätscheln‘, sondern um Sach(dien)lichkeit und Verständigung. Im Gegensatz zu dem, was Sie vielleicht denken, habe ich Verständnis für Ihre Position(en) – aber auch für das Kopfschütteln anderer Beteiligter angesichts dessen, wie Sie sie bisweilen vertreten. Aber, nun ja: mit dem Kopf-gegen-die-Wand rennen kennen ich mich selbst sehr gut aus – und sage deshalb nichts mehr. 😉

      • tina sagt:

        übrigens (auch wenn mir das kaum geglaubt wird, wenn das so ist…): ich habe mich immer bei lehrern gemeldet und mich bedankt für ihr engagement generell und punktuell wenn ich etwas besonders gut fand. das bezog sich allerding wohl eher nicht auf fachliches, also ich meine ich äusserte mich nicht zur unterrichtsform oder so.
        aber lehrer haben so einen grossen einfluss auf kinder, und darum war mir wichtig, positive rückmeldungen zu geben.
        lehrer direkt kritisiert habe ich eigentlich nie, sondern versuchte tatsächlich mich positiv einzubringen und irgendwie in die selbe richtung zu arbeiten

      • mila sagt:

        Ok, @tina, dann streichen Sie meinen letzten Kommentar: allemal wichtiger als ein virtueller Eindruck im MB ist das Verhalten im reellen Leben. 😛

      • tina sagt:

        ja herr vontobel, ich verstehe, dass auch das unglaubwürdig wirkt, und ausserdem halte ich es für gesund, anzuzweifeln was so erzählt wird. insbesondere im internet. man müsste eigentlich gar nichts mehr schreiben, es ist sowieso alles zweifelhaft. also ausser einwürfe wie die von dir, die haben sowieso null hand und fuss. blöken und kläffen kann man ja nicht anzweifeln, da ist eh nix dran was irgendwie eine aussage hätte. darum wirkst du so authentisch.

      • tina sagt:

        danke mila 🙂

      • Susi sagt:

        @tina: “ einem elternforum auf eltern herumzutrampeln als lehrer sieht halt einfach schlecht aus.“

        hier sieht noch vieles schlecht aus, Tina, mach mal halblang.
        Im Übrigen nähme mir ch ja wunder, wer hier auf Eltern „rumtrampelt“.
        Lehrer dürfen sich hier also nur noch positiv äussern bei Themen wie in diesem Artikel, ja? Während andere hier d’Schnurrä verrissäd über Lehrer. Voll logisch.

      • tina sagt:

        ich verbiete doch niemandem etwas. aber ja, gewisse formen von hygiene erledigt man vielleicht lieber nicht in der öffentlichkeit, weils kontraproduktiv ist

      • Susi sagt:

        @tina: Kannst du mir mal sagen, wo genau die Lehrer hier in diesem Forum angeblich „auf Eltern rumtrampeln“? SP, tststs, Bernhard oder ich? Oder hab ich irgendwelche Lehrer übersehen?

      • tina sagt:

        susi, hier zum beispiel, gleich da oben „Eltern glauben tatsächlich häufig, dass Lehrer immer für ein Gespräch verfügbar sein sollten, sei das nun am Sonntagmorgen oder unter der Woche abends um halb zehn. Da frag ich mich dann, ob die auch ihren Rechtsanwalt anrufen zu solchen Unzeiten.“.
        eltern glauben. alle. impliziert das jedenfalls. weiterhin ganz ähnlich: ein erlebnis, du schliesst auf „eltern“, und dass die armen primarschullehrer sich mit solchen herumschlagen müssen.

      • tina sagt:

        das sind nur 2 beispiele, aber ich finds auch etwas mühsam, zitate hervorsuchen zu müssen.

      • Susi sagt:

        @tina: Lies doch bitte genau. Ich schreibe da „häufig“. Nicht „immer“. Also impliziert es, dass das „häufig“ und nicht „immer“ so gehandhabt wird. Darum werden die Eltern auch nicht alle in den gleichen Topf geworfen.

        Wo genau „trample“ ich in diesem Kommentar „auf Eltern rum“, wenn ich wiedergebe, was gemäss allgemeiner Lehrererfahrung „häufig“ der Fall ist?

      • Susi sagt:

        Und klar ist es mühsam, Zitate hervorsuchen zu müssen, in denen ich auf Eltern oder Schülern rumtrample. Darum, weil es keine gibt – ich achte nämlich schon darauf, was ich schreibe und was nicht.

      • Susi sagt:

        Noch ein Nachtrag, dessen Inhalt an anderer Stelle seit einer Weile auf Freischaltung wartet: Ich habe überhaupt keinen Grund, schlecht über Schüler oder Eltern zu schreiben. In den letzten 15 Jahren hatte ich 3 Mal schwierige Elterngespräche, in welchen aber nach kürzester Zeit alles geklärt war.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Susi

        lassen Sie sich bloss nicht aus dem Konzept bringen, das ist nicht die erste Karusellfahrt hier drinnen, und ich befürchte es wird auch nicht die letzte sein; dass diesen Eindruck („irgendwie klappt die Kommunikation nicht so ganz“) auch andere beschleicht, welche das hier auch schon zum Ausdruck gebracht haben, zeigt dass Sie nicht alleine im Boot sitzen, besser die Ruder ruhen lassen…

      • tina sagt:

        Eltern … häufig.
        das impliziert eben dass es eltern generell machen, und erst noch häufig. alle eltern, und die einzelnen auch noch häufig. sprich all die 200 eltern teile deiner schüler mindestens 15mal jährlich. nun waren es aber offenbar 3 mühsame elterngespräche in 15 jahren.
        ich habe noch ein zitat gebracht, das wurde nicht freigeschaltet. da bedauerst du die armen primarschullehrer. weil du EINEN vorfall auf dem spielplatz erlebt hast.
        brunhild, du meinst den herrn vontobel, der mich bezichtigt dinge zu erfinden? also einen. und susi ja mags auch, wenn man ihr nicht glaubt

      • Susi sagt:

        @Brunhild: Ja, die Kommunikation… Hier manchmal tatsächlich schwierig, so auf 600 Zeichen.

        Das Paddel ruhen zu lassen, ist manchmal schwierig für Last-Word-Freaks wie mich. 🙂

        Aber Sie haben völlig recht, danke vielmal für den erdigen Einschub.

      • Susi sagt:

        „erdend“, nicht „erdig“. Mir sind die Kochdämpfe grad zu Kopf gestiegen.

    • Adrian Wehrli sagt:

      Im klassischen Spielplatzkonflikt, der sich übrigens noch steigern lässt zum mörderischen Zaunnachbar Totschlag, gelten harte Bandagen. Da lernen die kleinen das EinmalEins der Bandkriegsführung, das ist nichts frü Zartbesaitete Primarglucken.

  • Pascal Sutter sagt:

    Ich mövjte auch herzlich für diesen Beitrag danken. Es ist leider so, dass jedermann der Kinder hat oder in einer Schulkommission sitzt das Gefühl hat, pädagogisch und empathisch auf einer moralisch hohen Ebene zu stehen. Man stelle sich vor, wie das wäre wenn man bei der ausübung seiner beruflichen Tätigkiet andauernd vom Kunden belehrt und kritisiert würde. Oft geht vergessen, dass zu einem guten Feedback auch ein Lob gehört. Und was ist eigentlich mit dem Vertrauen passiert? Ich befürchte dass viele Eltern zu stark davon überzeugt davon sind, was sie für das richtige für ihr Kind halten.

    • Nina sagt:

      Ähm, bei allem Verständnis für die Lehrer unter Beschuss: im „normalen“ Berufsleben ist das genau so, dass man ständig von Kunden belehrt und kritisiert wird… Und man muss schnell lernen, viel davon einfach einzustecken und seine eigenen Strategien entwickeln, damit klar zu kommen und die negative Energie in positive umzuwandeln… Den Feind zum Freund zu machen sozusagen. D.h. der Umgang ausserhalb der Schule ist oft ganz schön tough, nur wissen das die meisten Lehrer nicht. Aber ich pflichte bei: es ist im besten Interesse aller, in der Schule auf Kooperation statt Konfrontation zu setzen.

      • Nina sagt:

        Ach, p.s. Auch der Umgang mit Kundschaft lässt in der Schweiz übrigens oft zu wünschen übrig. Ein bisschen Besserwissertum und Perfektionismus, der sehr unfreundlich rüberkommt, ist hier generell gang und gäbe. Das betrifft dann auch die Schule. Spornt uns aber auch zu hohen Leistungen an. Das ist halt die schweizerische Arbeitskultur.

      • Franz Vontobel sagt:

        In welchen Berufen, ausser als Call Center Agent, wird man „andauernd von Kunden kritisiert“? Persönlich, übrigens, nicht als Angestellter einer kritisierten Firma…

    • Pascal Sutter sagt:

      Nina, stellen Sie sich mal vor sie führen 32 Projekte gleichzeitig und bei jedem Projekt haben sie 2 Ansprechpartner. Dazwischen haben sie eine interne sowie eine Externe Expertengruppe. Jeder Stakeholder vertritt seine Interessen. Dem übergeordnet haben sie Shareholder die alle 4 Jahre die Unternehmensausrichtung umkrempeln. Das möchte ich mal sehen… Was wäre ihnen ein solcher Super-Manager wert? Was ist Ihnen seine Meinung wert?

      • Nina sagt:

        Ja, in etwa genau diesem Setup arbeite ich momentan… Rund 65 Mitarbeiter, unzählige Projekte, mehrere Reporting Lines und diverse Boards, die es zu befriedigen gilt. Alle haben unterschiedliche Ansprüche, Interessen und Erwartungen, die regelmässig über den Haufen geschmissen werden. 🙂 Was ich damit sagen will: es ist im Lehrerberuf nicht soviel anders als anderswo, wir kämpfen alle mit ähnlichen Problemen. Und der Druck ist in der Schweizer Arbeitswelt generell sehr hoch. Ich zähle übrigens auch Lehrer zu meinem Freundeskreis und wir sind da gleicher Meinung…

      • Nina sagt:

        Ach, und: ich habe auch schon in verschiedenen anderen Ländern gearbeitet, d.h. meine Behauptung, dass es anderswo lockerer und freundlicher zu und her geht, basiert auf eigener Erfahrung. Die Schweizer Kultur ist sehr unhierarchisch, alles wird ausdiskutiert und muss allen irgendwie passen am Schluss, aber alle haben hohe Ansprüche, wissen es dann eben auch etwas besser und meckern schnell rum.

      • Nina sagt:

        Ach, und wenn sie jetzt denken, dass ich dafür mehr verdiene als sie: dem ist nicht so.

  • Bruno Bänninger sagt:

    Einfach so…für einige zum Schmunzeln, für Viele zum sich Aufregen….
    In meiner Schulzeit vor rund 70 Jahren erhielt ich als „ungezogener Flegel“ selten aber eben doch hin und wieder vom Lehrer eine „Kopfnuss“, einen „Tatzen“ oder eine sanfte Ohrfeige.
    Beschwerte ich mich bei den Eltern war die Antwort: „Er wird wohl Grund gehabt haben und Du kennst diesen Grund genau“.
    Punkt, das Thema war erledigt.
    Geschadet hat es mir nicht. Bin trotzdem noch ein anständiger Bürger geworden mit Familie, Enkeln und Urenkeln die mir an den Lippen hängen, wenn ich von früher erzähle….

  • Marcel Zufferey sagt:

    Also ich habe mich während der ganzen Schulzeit meiner Tochter bei Lehrergesprächen und anderen Anlässen immer zurück gehalten: Unserer Lehrerinnen du Lehrer machen i.d.R. einen Topjob, danke!

  • Pedro sagt:

    Das war mal nötig, diese Aussage, und der Ton ist eigentlich für dieses Mal i.O. Manchmal muss man etwas deutlicher werden. Ich bin weder Lehrer noch Eltern-Person, bekomme jedoch in der Gemeinde mit, wie Lehrer manchmal zu Prügelhunden mutieren, und bei jedem Mucks der Verteidigung bzw. auch mal einer Beschwerde gegenüber ihrem im Gold gegossenen Zögling mit Anwalt gedroht. Früher war nicht alles besser, aber vor ca. 25 Jahren hatten die Leute noch mehr Vertrauen in das Vorgehen der Lehrer, ohne zu vergessen, sich bei einem wirklichen Problem dann doch einzuschalten.

    • 13 sagt:

      Ich weiss nicht, ob das so ganz richtig sind. Dass es Eltern gibt, die sehr schulkritisch sind und die Lehrer mit allem möglichem konfrontieren, ist nicht zu bestreiten. Aber es gibt auch die Kehrseite, die mir heute leider oft auffällt: Der Lehrermangel bringt die Lehrer in einer Position gegenüber der Schule, die für ein Anstellungsverhältnis ungesund wäre. Ich habe leider einiges mitbekommen, das haarsträubend ist wie genaue Forderungen betreffend Stundenzahl, Stundenplan, welche Schüler, welcher Schulraum etc. immer mit der Drohung sonst zu künden. Fördert auch kein Vertrauensverhältnis.

  • Ruedie Freiämter sagt:

    Ach das sollte man alles relaxter sehen: In jedem Beruf gibt es Berufsleute, die den falschen Beruf gewählt haben und somit nicht zu den Besten gehören. Ich erlebe das auch tagtäglich im Büro. Das ist bei den Lehrern doch genauso. Somit ist es doch eine realitätsnahe Vorbereitung aufs „richtige“ Leben für unsere Kinder. Sollte es meine mal mit so nem schlechten Beispiel treffen, werde ich sie unterstützen eine Strategie zu finden, wie sie damit umgehen und trotz der Widrigkeiten ihre Leistung bringen können. Das habe ich mir fest vorgenommen.

    • tststs sagt:

      Jäääh, da finde ich schon, dass je nach Berufsfeld unterschieden werden muss: ich will keinen unfähigen Arzt, keinen unfähigen Piloten, keine unfähigen Lehrer. Ich kann mich arrangieren mit unfähigen Fahrern (MIV und ÖV)/Pöstlern/Journalisten. Ich habe kein Problem mit unfähigen Strassenmusikern/Verkaufspersonal/Politikern.
      Ich persönlich glaube schon, dass die Motivation in der Schule (und somit ein Grossteil einer guten Leistung) massgeblich vom Lehrer abhängt: Ist er kompetent? und: Kann er es ansprechend präsentieren?

  • Markus sagt:

    „Lehrer haben nicht umsonst studiert und eine Profession erworben“. Zu dem Satz ist mir als erstes das Stichwort „akademische Arroganz“ eingefallen. Damit wird von Anfang an klar gestellt, dass man als Eltern eigentlich nichts zu melden und erst recht nicht rumzukritisieren hat. Wenn mir dann noch eine 24-jährige Lehrkraft mit so einem Argument kommt, ist das doch etwas befremdlich. Absoluter falscher Ansatz um ein konstruktives Gespräch zu führen. By the way, habe während 10 Jahren berufsbegleitend an einer Gewerbeschule unterrichtet;-)

    • Heidi Merz sagt:

      Genau. Und gebt mir die Weltherrschaft, denn ich habe Politikwissenschaft studiert.

      Wer sich auf sein Studium berufen muss, hat schon verloren. Und man könnte die Arroganz noch weiterziehen und sagen „Seit wann ist das Lehrersemi“ ein Studium? Aber das ist eine andere Geschichte… 😉

    • Franz Vontobel sagt:

      Genau! Schliesslich sind wir ja alle zur Schule gegangen und wissen genau, wie das zu laufen hat! Arrogantes Lehrerpack, das meint, sie wüssten besser, wie Schule zu funktionieren hat!

      Erinnert mich gerade daran, dass ich mal dem Bäcker erklären muss, wie er sein Bäckerei zu führen hat, schliesslich habe ich auch schon ein Frischbackgipfeli aufgewärmt!

      • Heidi Merz sagt:

        Franz, lassen wir die kulinarischen Analogien doch beiseite. Die hinken dermassen, dass sie schon fast einen Rollstuhl brauchen.

        Wer von einer Methode überzeugt ist, kann argumentieren, ohne sich auf seinen BIldungsstand zu berufen. Die FaBes in der Krippe unserer Tochter können uns easy und verständlich erklären, warum sie es zulassen, dass Finken auch mal falsch herum angezogen werden. Dazu müssen sie uns nicht darauf hinweisen, dass sie ein Diplom als FaBes haben.

      • Franz Vontobel sagt:

        Die FaBes in der Krippe unserer Tochter können uns easy und verständlich erklären, warum sie es zulassen, dass Finken auch mal falsch herum angezogen werden.

        Genau der Punkt: wenn ich auf Krippenbetreuerinnen lossteuere um mich zu beschweren, dass mein Kind die Finken verkehrt anhat (Entsetzlich! Unverantwortlich! Fussdeformationen!), dann ist das ein guter Hinweis, dass es sich bei mir um einen Problem-Elter handelt…

        Ich hab‘ auch schon mein Fahrrad gepumpt – der arrogante Velomech interessiert sich aber trotzdem nicht für meine Verbesserungsvorschläge!

    • Franz Vontobel sagt:

      Wenn mir dann noch eine 24-jährige Lehrkraft mit so einem Argument kommt…

      Übersetzt: „Diese junge Tüpfi, was glaubt die eigentlich! Hat dtatsächlich das Gefühl, sie wisse über ihren Job besser Bescheid als ich (Mann! Lebenserfahren! Auch zur Schule gegangen!)! Nur weil sie das studiert hat?! (Einwurf Merz: Haha! Das ist noch nicht mal ein echtes Studium! – ICH habe ein echtes Studium!) Eine unglaubliche Arroganz ist das!“

      • Heidi Merz sagt:

        Ja, so ist das eben mit dem Wald, in welchen man hineinruft. Deswegen finde ich, dass es mit dem „auf Augenhöhe begegnen“ anfängt. Dann erspart man sich dieses ganze schei.. Imponiergehabe.

      • Hawera sagt:

        Absolut richtig @Heidi Merz. Es ist einfach so, dass viele (Primar)LehrerInnen ihre Kompetenz betonen müssen, weil sie einen Akademikerkomplex haben. Deshalb habe ich aufgehört, bei irgendwelchen Schulformularen meine Ausbildung, meinen Titel oder meinen Beruf hinzuschreiben. Kritik und Selbstreflexion gehören übrigens nach meiner Wahrnehmung nicht zu den Lernhinhalten an der PH….

      • Franz Vontobel sagt:

        Genau, und mit der Augenhöhe soll die Lehrkraft anfangen, und zwar damit, dass sie akzeptiert, dass die Frau Merz genausoviel über Schule weiss (bzw. noch ein wenig mehr, denn sie hat ja ein ECHTES Studium!), wie sie…

        Also ich detektiere die Arroganz an einem anderen Ort.

      • Franz Vontobel sagt:

        @Hawera: nein, sie müssen ihre Kompetenz betonen, weil jeder dahergelaufene Elternteil das Gefühl hat, diese in Frage stellen zu können – etwas, dass sich keiner dieser dahergelaufenen Elternteile in seinem eigenen Beruf gefallen lassen würde.

      • Susi sagt:

        @Heidi Merz: „Dann erspart man sich dieses ganze schei.. Imponiergehabe.“

        Seit wann ist es Imponiergehabe, wenn jemand darauf hinweisen will, dass er/sie eben sein Handwerk versteht, auch wenn andere das Gefühl haben, ohne Ausbildung alles besser zu wissen? Gerade beim Lehrerberuf meinen viele, sie können den Lehrkräften erzählen, wie man es macht, weil sie ja selbst ein paar Jahre in die Schule gingen, wobei sie sowohl die Ausbildung als auch die Kompetenz der Lehrkräfte in Frage stellen. Man muss nicht alles abnicken, aber vielleicht mal kurz berücksichtigen, dass man selbst diesbezüglich keine Ausbildung hat.

        Nicht im Traum käme ich auf die Idee, der Kindergärtnerin meiner Tochter erklären zu wollen, wie sie ihren Job ausüben soll.

        Wenn ich Ausdrücke wie „dieses ganze schei… Imponiergehabe“ lese, dann habe ich den Eindruck, dass hinter dieser Wut eigene negative Erfahrungen mit Lehrpersonen stehen. Es ist aber niemandem zuträglich, zuletzt den Kindern, dieses Bild auf die heute Lehrerwelt zu projizieren.

      • Muttis Liebling sagt:

        Susi, man ist hierzulande etwas Intelligenz- und qualifiktionsfeindlich, es sei denn, es betrifft Wirtschaft und Finanzen. Auf den Gebieten Bildung, Gesundheit und Politik jedoch meint jeder, ausreichend naturbegabt zu sein. Deshalb ist dieser Blog zum Verreissen freigegeben. Die Autorin hat sich aber auch etwas unglücklich ausgedrückt.
        Dem Problem der verschiedenen Erwartungshorizonte von Eltern und Lehrern in Verbindung mit der politischen Fehlsteuerung des Lehreberufes muss man sich sehr viel intensiver zuwenden. Da läuft ziemlich viel schief.

      • Susi sagt:

        Wenn ich miterlebe, wie viele Eltern sich nur schon bei Spielplatz-Konflikten völlig undifferenziert auf die Seite des eigenen Kindes schlagen und dessen Verhalten rechtfertigen, (obwohl es offensichtlich ist, dass dieses einen Seich gemacht hat), anstatt die Gesamtsituation anzuschauen und vielleicht zu erkennen, dass die eigene Leibesfrucht auch ein Früchtli sein kann, dann bin ich wirklich EXTREM froh, dass ich mich nicht als Primarlehrperson mit den gleichen Eltern rumschlagen muss.
        Die reinste Alptraumvorstellung.

    • Hawera sagt:

      @Franz Meinen Sie mit den „dahergelaufenen Eltern“ sich selber? Genau diese Verallgemeinerungen – inkompetente Lehrer hier, übereifrige, arrogante Eltern dort – erschweren doch die Kommunikation. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass LehrerInnen sehr irritiert sind, wenn ich Fragen stelle, die sie sich selber offenbar noch nie gestellt habe. Ich bleibe dabei: Mangelnde Selbstreflexion und Kritikfähigkeit.

      • Franz Vontobel sagt:

        Genau diese Verallgemeinerungen – inkompetente Lehrer hier, übereifrige, arrogante Eltern dort – erschweren doch die Kommunikation.

        Ah, jetzt verstehe ich! Darum schrieben sie ja auch:

        Es ist einfach so, dass viele (Primar)LehrerInnen ihre Kompetenz betonen müssen, weil sie einen Akademikerkomplex haben.

        Um den Verallgemeinerungen entgegenzuwirken! Zur Erleichterung der Kommunikation!

        Alles klar… 😀

    • Hawera sagt:

      Ok @FranzVontobel, dieser Punkt geht an Sie.
      Trotzdem meint „viele“ noch nicht alle. Und dass aus dem Beitrag ein gewisser gekränkter Unterton spricht, ist ja wohl nicht nur mir aufgefallen. Und genau dieser Unterton schwingt in dieser Debatte oft mit. Ich würde die Schule einfach regelmässig einem Evaluationsprozess unterziehen, der diesen Namen verdient hat

      • Muttis Liebling sagt:

        Ich würde eher meinen, die Schule, übrigens auch die Universitäten, sind überevaluiert. Es fehlt ein programmatisches Statement, was mit welchen Mitteln erreicht werden soll.

  • 13 sagt:

    Ich hatte bisher nur gute Erfahrungen. Geprägt waren diese aber v.a. von zwei Elementen: 1. Sich auf Augenhöhe begegnen. und 2. die Kompetenzen und Kenntnisse der Gegenseite anerkennen. Beides kann ich im Text nicht erkennen und wenn, dann nur als einseitige Forderung. Ich habe keine Lehrerausbildung, aber mich als Mutter im Bezug auf mein eigenes Kind als „selbsternannten Hobbykoch“ zu bezeichnen kränkt und ist keine Grundlage für einen Dialog. Lehrer sind Fachpersonen für die Schule, aber die Eltern für ihr Kind. Sie sind diejenigen, die den Frust zu Hause aushalten müssen, der von der

    • 13 sagt:

      Schule heimgebracht wird. Sie müssen mit Nachhilfe/Unterstützung das Auffangen, was nicht vermittelt wird und sie trocknen die Tränen, wenn etwas schiefläuft. Wer da Zusammenarbeit fordert, der sollte auch das Anerkennen und verstehen, dass das ein Balanceakt ist. Als Mutter dreier Kinder sowieso. Ich gehöre bestimmt nicht zu denen, die zu Hause über die Schule herziehen, aber ich werde mich jederzeit als erstes hinter mein Kind und dann hinter die Schule stellen. Weil das nun mal meine Aufgabe als Mutter ist!

      • tina sagt:

        das hast du aber schön gesagt 13

      • tststs sagt:

        Naja, und wenn ich jetzt mal ein wenig übertreibe, setzten Sie die Prioritäten auch noch gleich?
        Wenn das Kind beim Ladendiebstahl erwischt wird, stellt man sich dann als erstes hinter das Kind oder den Laden.
        Und damit etweilige Missverständnisse gleich ausgeräumt sind: natürlich soll/kann/darf man auch dann noch hinter seinem Kind stehen (im Sinne von: es nach wie vor Lieben), aber „recht geben“ sollte man ihm dann trotzdem nicht…

        Und gelled Sie, 13, ist eine Übertreibung als Argument und kein Angriff auf Sie 🙂

      • tina sagt:

        übertreibungen funktionieren halt nicht. es wäre schön, wenn man einfach versuchen könnte ernst zu nehmen, was gemeint ist. und der job der eltern ist nunmal hinter dem kind zu stehen, und zwar im gegensatz dazu, dass es nicht zum job gehört, hinter dem lehrer zu stehen. und auch das muss man nun nicht übertreiben, denn dann kommts nicht gut.
        es geht ja bei einem lehrergespräch auch nicht um gesetzesübertretungen üblicherweise. nicht einmal überhaupt um übertretungen oder um etwas, für das das kind gerügt werden müsste

      • tina sagt:

        „hinter dem kind stehen“ ist doch einfach als andere perspektive gemeint, im gegensatz zur perspektive des lehrers, der allen kindern gerecht werden müsste (und das natürlich manchmal nur mit kompromissen schafft)

      • Franz Vontobel sagt:

        Haha, genau! „Hinter dem Kind stehen“ bedeutet doch einfach, nicht vor oder seitlich schräg neben dem Kind zu stehen. Damit ist doch bloss eine relative räumliche Positionierung zum Kind gemeint!

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Ich habe unten noch ausgeführt, wie es gemeint ist. Es geht v.a. darum, dass ich als Mutter mein Kind im Focus haben darf. Auch beim Ladendiebstahl. Ich rechtfertige diesen nicht, wenn ich einen Schritt weitergehe und mal nachfrage, wie es zu diesem gekommen ist. Hinter meinem Kind zu stehen, heisst nicht, ihm immer recht zu geben, sondern z. Bsp. anerkennen, dass es für das Kind gerade schwer ist, auch wenn ich das Verhalten der LP nachvollziehen kann.

        @ FV
        Etwas Wahres hat ihr Spott: HINTER dem Kind zu stehen, heisst eben nicht, sich VOR das Kind zu stellen.

      • Franz Vontobel sagt:

        13, mein Spott hat immer etwas Wahres…

    • Franz Vontobel sagt:

      aber ich werde mich jederzeit als erstes hinter mein Kind und dann hinter die Schule stellen.

      Was aber eben genau eines der Probleme ist, dieses sich auf Biegen-und-Brechen hinter das eigene Kind stellen…

      Wenn ich früher Strafarbeiten nach Hause brachte, so hiess es zuhause, das werde ja schon seinen Grund haben – heute wird im Minimum die Lehrperson per Telefon terrorisiert oder gleich mit dem Anwalt gedroht…

      Btw: die Kochmetapher ist schei..e…

      • Heidi Merz sagt:

        @ 13: Spot on! So sehe ich das auch.

      • 13 sagt:

        @ FV
        Also mit dem Anwalt „drohen“ muss ich ja nicht. 😉 Nein, im Ernst, ich befürchtete schon, dass dieser Satz etwas missverständlich ist. Bei uns z Hause war das auch so, dass es nur hiess: Der Lehrer hat recht oder auch er hat nicht recht, aber Du musst Dich damit abfinden. Das will ich bei meinen Kindern nicht, sondern versuche mit ihnen zusammen eine Lösung zu finden, dass es dem Kind auch gut geht. Das heisst nicht, dass ich auch den Lehrer losgehe, aber mein Kind ermuntere, es anzusprechen oder ich es selber anspreche und eine Lösung suche. Keine blinde Lehrergehörigkeit wie damals.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Guter Zusatz 13 – zudem haben Sie anfangs geschrieben, dass Sie nur gute Erfahrungen gemacht haben, weil Sie eben den Lehrpersonen mit der richtigen Einstellung begegnen.
        Diese „richtige Einstellung“ ist eine Lebenshaltung und deshalb kann der Satz „stelle ich mich zuerst hinter mein Kind“ bei ihnen etwas ganz anderes bedeuten, als bei Mama Y. Bei ihnen bedeutet es, dass sie mit bedacht konstruktiv und pädagogisch wertvoll handeln, bei Mama Y bedeutet es, dass sie blind für alles, auf vermeintliche „Rechte“ ihres Kindes pocht und ihr armes Kind fürs Leben untauglich macht.

      • 13 sagt:

        @ H.H.
        Ja, solche gibt es durchaus, gleich wie es Lehrer gibt, die sich „von Eltern gar nichts sagen lassen“. Ich habe politisch mit der Schule zu tun, sehe auch hinter die Kulissen und bekomme mit, mit welchen Forderungen die Schule konfrontiert werden kann. Und da verstehe ich auch so manches Augenverdrehen. Trotzdem hat man nun mal als Elternteil die primäre Aufgabe, für das Wohl seines Kindes zu schauen. Die Schule zu vertreten ist die Aufgabe anderer, wie eben der Lehrer. Und da glaube ich eben dran, dass wenn jeder seine Rolle kennt, auch eine gute Kommunikation möglich ist.

  • primo sagt:

    „Lassen Sie uns deshalb wissen, liebe Mütter, liebe Väter, was Ihnen schmeckt und was nicht, am besten, bevor etwas anbrennt.“
    Das stimmt bei unserer Schule leider nur begrenzt. Was gut schmeckt darf gerne mitgeteilt werden, aber für den nicht schmeckenden Teil ist die Schule gänzlich auf einem Ohr taub! Dies wird dann aber meist auch von der Schulleitung vorgelebt. Gerne versteckt man sich hinter dem Lehrplan, den Klassengrössen, Schulpflege usw.
    Es ist angenehmer mit dem Koch über gut schmeckendes Essen zu plaudern als über schlecht umgesetzte Rezepte!

    Gruss ein Vater weder Koch noch Lehrer

  • Susi sagt:

    „Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, dass Elterngespräche oftmals erst dann stattfinden, wenn, ich formuliere es so, das Essen schon angebrannt ist?“ Ist es nicht Aufgabe des Koches (=Lehrkraft??), ein Elterngespräch einzuberufen, wenn die Pfanne überhitzt ist? Oder wer kocht überhaupt? Und wer isst? Isst man gemeinsam?

    Ist mit dem Familienabendessen wirklich ein Essen gemeint, oder findet das auch auf einer Metaebene statt?

    Eltern sollen die Köche wissen lassen, was schmeckt und was nicht, bevor etwas anbrennt. Aber nicht reinschwatzen. Wie soll das gehen? Und was heisst es konkret, was wird denn jetzt genau von den Eltern erwartet?

    Die Koch-Ess-Metaphorik wird in diesem Text arg strapaziert und nicht konsequent ausgeführt. Man kann gar nicht mehr richtig nachvollziehen, was überhaupt gemeint ist. Schade, wirklich.

    • Lala sagt:

      Vielen Dank Susi! Ich behaupte mal die allermeisten Lehrpersonen sind an Gesprächen interessiert bevor die Situation schwierig ist/wird. Gilt vermutlich für Eltern auch. 90% funktionierts und wir lesen hier von den 10% wos klemmt.

    • Stranger sagt:

      Susi, Vergleiche hinken IMMER. Sonst wären sie keine Vergleiche. Aber sorgfältig sollte man schon sein mit Metaphern, sonst geht es so wie beim Funken, der die Lawine zum Überlaufen bringt.

      • Susi sagt:

        Nein, da kann ich dir nicht zustimmen. Lessings Ringparabel hinkt nicht. Aber das Kochgeschwafel schon.

  • angelina sagt:

    ich bin ja froh, hab ich die probleme nicht, den unsere lehrerinnen und kindergärtnerinnen sind einsame spitze. die kinder gehen alle sehr gerne zu ihnen, sie werden gefördert oder eben unterstützt aber auch mal zurechtgewiesen wenns nötig ist. tiptop, besser gehts nicht.

  • alam sagt:

    Die Kommunikation mit der Schule ist gar nicht so einfach. Die Lehrpersonen möchten möglichst wenige Elterngespräche. Auf Kontakthefte und E-Mail ist oft auch kein Verlass. Manchmal müssen Eltern X Anläufe nehmen, bis eine Information zur Lehrperson durchdringt. Dann sehen die Lehrpersonen halt die Kinder auch nur von einer Seite. Diese wollen sich in der Schule keine Blösse geben und lassen den Frust zu Hause raus, und die Lehrpersonen können sich nicht vorstellen, dass es da überhaupt ein Problem gibt.

  • Hawera sagt:

    Ich hatte bis jetzt mit zwei Arten Lehrkräften zu tun: Den „Empfindsamen“ (zu denen wohl auch die Autorin gehört), die in der Vermittlung der schulischen Inhalte eher schwach sind; und den „Harten“, die zwar schulisch Gas geben, aber ein gehöriges Manko im Bereich Kommunikation aufweisen. Die „goldene Mitte“ scheint zu fehlen. Im übrigen ist der Vergleich mit Essen verfehlt: Es gibt Kinder (und Erwachsene) denen Mathematik nicht schmeckt, egal in welcher Form sie verabreicht wird. Wollen wir unseren Nachwuchs zu Hedonisten erziehen (lassen)?

  • tina sagt:

    ich habe das leider durchgehend andersrum erlebt: lehrer, die automatisch davon ausgehen, dass eltern ihren job nicht gut genug machen. mit einer selbstverständlichkeit!

  • Hattori Hanzo sagt:

    Was soll man dazu sagen. Bis jetzt erlebe ich den Dialog mit Lehrerinnen unserer Kinder nur positiv. Aber viel Erfahrung habe ich noch nicht.
    Eltern von Kindern, die den Zirkus bereits hinter sich haben, reden oft von schwierigen Lehrern. Ich selbst hatte einige Lehrer, die definitiv den falschen Beruf gewählt hatten.
    Dass es noch mehr schwierige Eltern als schwierige Lehrer gibt, glaube ich sofort. Da auf einen Lehrer ca. 40 Eltern kommen.

    Was Kommunikation betrifft so gilt es zu Bedenken: wie man in den Wald ruft so tönt es (meist) zurück. Das betrifft beide Seiten. …

    • Hattori Hanzo sagt:

      Eine Lehrerin, welche ihren Job gut macht und die Kunst der Kommunikation beherrscht, wird mehrheitlich positive Elterngespräche haben.
      Eltern, die ihren Job gut machen und die Kunst der Kommunikation beherrschen ebenfalls.
      Ausreisser wird es immer geben, klar.
      Aber wer mehrheitlich schlechte Erfahrungen macht, gleich wo, gleich mit wem, der sollte sich dringend fragen, ob all die schlechten Erfahrungen nicht hauptsächlich an ihm selbst liegen.

      • Brunhild Steiner sagt:

        „Eltern, die ihren Job gut machen und die Kunst der Kommunikation beherrschen ebenfalls.“

        Von den üblichen Ausnahmen welche die Regel bestätigen abgesehen,
        tendiere ich zur Überzeugung dass es mehrheitlich an falsch gelaufenem erstem Satzteil liegt
        wenn es in der Schule zu kochen beginnt, resp sich das Wasser dem Siedepunkt entgegenschraubt.

      • tina sagt:

        HH: ich war stark engagiert während der primarschulzeit meiner kinder (elternrat und so). die lehrer haben mir bei jedem aperöli geschichten über eltern erzählt, ohne dass ich danach fragte, dass man merkte, wie ihre grundhaltung gegenüber eltern ist. leider.
        von lehrern darf man professionalität erwarten, sie voraussetzen.
        von eltern nicht, jedenfalls nicht was das elternsein angeht. und trotzdem muss man davon ausgehen, dass sie es gut machen, denn das wollen alle, und es engagieren sich auch alle. weil es ihre eigenen kinder sind

      • Carolina sagt:

        HH: ‚Aber wer mehrheitlich schlechte Erfahrungen macht, gleich wo, gleich mit wem, der sollte sich dringend fragen, ob all die schlechten Erfahrungen nicht hauptsächlich an ihm selbst liegen.‘
        Sehr schön, das sehe ich genauso. Deckt sich weitgehend mit meinen Erfahrungen an den Schulen meiner Kinder, wie überhaupt im Leben. Es gibt wirklich viele Menschen (Lehrer und Eltern), die sozusagen ständige Betroffenheit emittieren, die mit einer Grunderwartungshaltung an alles herangehen, wo gelassenes Wohlwollen erst mal ausreichen würde. Ich habe auch lange an der Schule mitgearbeitet und habe

      • Carolina sagt:

        /2 ständig gesehen, sehr Vorverurteilen bzw überhöhte Erwartungen das Klima vergiften können. Besserwisserei auf beiden Seiten hilft auch niemandem, am allerwenigsten dem Kind. Wenn man Lehrer als Menschen ansieht, die Fehler wie wir alle haben und Eltern umgekehrt Interesse an ihren eigenen Kindern unterstellt und nicht ständig auf Konfrontationskurs geht, in dem man völlig kritikunfähig durchs Leben geht, läuft das alles richtig gut.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Tina – wie gesagt, meine persönlichen Erfahrungen sind bislang gut – aber ich glaube ihnen natürlich. Ich kenne genügend negative Beispiele aus meiner Schulzeit.
        Darum sagte ich ja: es gilt für beide Seiten.
        Wenn man den heutigen Blog liest, bekommt man den Eindruck, dass diese Lehrerin mehrheitlich negative Gespräche mit Eltern hat und dann muss sie sich fragen, ob es evt. nicht an ihr oder an ihrer Schule liegt.
        Auch in Firmen gibt es ganz unterschiedliche Betriebsklimas. Je nach Führung. So wie sie das beschreiben Tina, hatte ihre Schule ein dünkelhaftes Betriebsklima.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Tina 2
        „von lehrern darf man professionalität erwarten, sie voraussetzen.
        von eltern nicht, jedenfalls nicht was das elternsein angeht.“
        richtig
        „und trotzdem muss man davon ausgehen, dass sie es gut machen“
        falsch

        Sehr viele Menschen haben sich selbst nicht im Griff: leben im Selbstbetrug, unverarbeiteten Traumas, verlogenen Beziehungen etc. – da nützt dann alle Liebe zu den Kindern nichts – sie werden den Murks auf sie übertragen. Und weil sie eben nichts von all dem gecheckt haben, sind dann die Anderen (Lehrer/andere Kinder) Schuld an dem Murks.

      • mila sagt:

        Das Problem, dass die meisten Menschen sich ihrer Muster weitgehend nicht bewusst sind, beruht in der Regel nicht auf Bös- oder Unwilligkeit, sondern auf Unkenntnis und Unfähigkeit. Aber selbst wenn man dem einen oder anderen eigenen Muster auf die Spur kommt, bleibt man für andere (teil-)blind. Totale Selbstreflexion gibt es nicht, man kann vieles ‚gecheckt‘ haben, und doch kann einem das wesentlichste verborgen bleiben. Insofern weiss man auch nie, welchen Murks man den eigenen Kindern ‚weitervererbt‘ – das sollte uns vorsichtiger agieren lassen, wenn wir bei anderen Muster attestieren.

      • tina sagt:

        HH: nur dass das normal ist. jeder hat so seinen murks im leben und eine mehr oder weniger verkorkste familiengeschichte. ein kind braucht keine perfekten umstände. „gut“ heisst nicht „perfekt“. zum glück sind kinder fehlertolerant. am schlimmsten sind meiner ansicht nach die, die davon ausgehen, sie selber perfekt sind

      • Hattori Hanzo sagt:

        Natürlich Tina und Mila – aber es geht hier ja um Vorwürfe gegen die anderen.
        und um die Aussage „man könne davon ausgehen, dass es die Eltern alle gut machen“.

        Wenn der Murks so gross ist, dass ich (fast) überall anecke, dann muss ich mir ernsthaft Gedanken mache, ob das an mir liegt und eben nicht an den Lehrern bzw. Eltern.

        Und davon auszugehen, dass es die Eltern gut machen, weil sie die Kinder lieben, halte ich für eine völlig falsche Denkweise. Wir können davon ausgehen, dass es die Eltern gut meinen, weil sie die Kinder lieben.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Dann noch etwas zum Nachdenken mila.
        Natürlich haben sie recht, dass sich niemand zu 100% im Griff hat, bzw. niemand zu 100% keine blinden Flecken hat.
        Genau so gibt es auch keinen Menschen der medizinisch gesehen 100% gesund ist. Dennoch hilft es nicht weiter, wenn wir aufgrund dieser Relativität, verallgemeinern dass sowieso alle Menschen krank sind und deshalb Krankheiten nicht so schlimm sind.

        Ich erwähnte diese Dinge im dem Kontext, dass Eltern Lehrer verantwortlich machen für Probleme mit ihren Kindern. Dabei müssen Eltern erkennen, dass sie selbst den grössten Einfluss haben.

      • tina sagt:

        ah, guter einwurf: genau. wer ist schon 100% gesund. aber die meisten dürfen sich gesund nennen, auch wenn sie zum beispiel eine pollenallergie haben. man ist fast ganz zwäg, und es ist völlig normal, dass jeder auch mal irgendwas zu behandeln hat. und trotzdem gehört man damit zu den gesunden menschen.
        und genau so ist es mit dem „gut machen“ als eltern. verbesserungspotential gibts immer. aber die einen haben eben dieses besser drauf und die anderen jenes.
        aber professionell mit lehrern kommunizieren gehört nicht zu den entscheidenden grundfertigkeiten für eltern

      • mila sagt:

        Genau der (Dauer-)Querulant wird zuletzt den Fehler bei sich selber suchen – nicht selten ist er mehr oder weniger insgeheim sogar stolz auf seine ‚Qualitäten‘ und suhlt sich in der aneckenden Nicht-Verständigung. Ausser es zwingt ihn in einer bestimmten Situation der Leidensdruck zur Innensicht. Und dass der Weg zur Hölle nicht selten mit guten Absichten gepflastert ist, wissen wir spätestens seit biblischen (Verfasser-)Zeiten. Dennoch gelingt es den meisten gutgewillten Eltern, ihre Kinder ohne gröberen Murks durch Kindheit und Jugend zu bringen.

      • tina sagt:

        thema war gar nicht, dass irgendjemand fast überall aneckt. es ging ja nur um kommunikation zwischen lehrern und eltern. und wenn das krumm läuft, heisst das noch lange nicht, dass man auf allen ebenen die selben schwierigkeiten hat, wie in dieser speziellen situation.
        ich glaube, 13 hat es unten auf den punkt gebracht

      • mila sagt:

        Dass wir alle irgendwo vermurkst sind, ist Teil der conditio humana. Und das eigentlich Erstaunliche ist, dass in vielen dieser Vermurkstheiten auch gute (d.h. lebensdienliche) Anlagen enthalten sind: so wäre ein gemässigter Querulant vielleicht ein befähigter Kritiker, wenn er sich in der Vermittlung der Kritik konzilianter geben würde und sich selbst besser im Blick hätte. Die Kunst des Erwachsenenlebens ist es, solchen ‚Exzessen‘ nachzuspüren, um die schädlichen Komponente einzudämmen und die Stärken zur zweckdienlichen Entfaltung zu bringen – statt das Kind mit dem Bad auszuschütten.

      • mila sagt:

        Was ich sagen will: es hilft bisweilen wenig, ein bestimmtes Verhaltensmuster zu ‚pathologisieren‘ – allemal besser wäre es, im individuellen Einzelfall zu schauen, woher es kommt und welchen Zweck es im Sinne eines Copings, Schutzes oder einer Abwehr für das Individuum erfüllt. Dann kann man daran arbeiten, es in eine konstruktive Richtung ‚umzulenken‘. Oder anders gesagt: mit einer Diagnose und schematischen Einordnungen ist es selten (genug) getan. (Ich spreche hier bewusst nicht von extrem gestörten Verhalten, sondern von Alltagsneurosen, die wir alle mit uns mitschleppen.)

      • Hattori Hanzo sagt:

        Tina – was die Kommunikation Lehrer-Eltern betrifft, gebe ich ihnen recht. Dort sind die Lehrer in der Pflicht. Denn Sie sind darin ausgebildet und können nicht erwarten dass Mama und Papa von Hinz und Kunz mit einer professionellen Einstellung zum Gespräch kommen.
        Darum sagte ich bereits: mir kommt es so vor, dass die Bloggerin sich selbst an der Nase nehmen muss, wenn es mehrheitlich negative Erfahrungen macht. Denn: wie man in den Wald ruft, so tönts zurück. ABER dasselbe gilt auch für Eltern, die eine Lehrer-Pauschal-Kritik mit sich rumtragen.

      • mila sagt:

        Ihren letzten Satz würde ich wie folgt ergänzen: Eltern sollten erkennen, dass sie – in jedem Fall zeitweise – den grössten Einfluss auf ihre Kinder haben. Aber nicht den einzigen, und das ist gut so. Der Satz: „Ich kenne mein Kind am Besten und weiss, was gut für es ist.“ ist insofern ebenfalls mit etwas reflektierter Vorsicht zu geniessen.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Klaro, klaro mila. Ich erwähnte die Murkse ja nur wegen dem Satz „dass es die Eltern gut machen…“, den ich für einen verhängnisvollen Denkfehler halte.

        Ansonsten kann man es ganz einfach halten, mit der Kommunikation: Wie man in den Wald ruft… ist man nett, ohne Dünkel, mit Wertschätzung etc. dann springt dieser Funke zu 90% auch auf das Gegenüber.

      • tina sagt:

        hattori, ich möchte nochmals betonen, dass ich es für einen grundlegenden denkfehler halte, NICHT zu denken, eltern machen es gut. das ist grundvoraussetzung nummer 1 um mit eltern über ihr kind zu sprechen, sonst kommts nicht gut.
        gut heisst nicht perfekt. machst du es etwa nicht gut? trotz aller fehler? die anderen auch. fast immer. wie die lehrer auch. fast immer.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Tina – hier handelt es um ein kleines Missverständnis. In einem Dialog sollen Lehrer denken, dass Eltern grundsätzlich gut machen und Eltern, dass es der Lehrer grundsätzlich gut macht. RICHTIG das ist die Voraussetzung für einen konstruktiven Dialog.

        Aber im Allgemeinen halte ich es für falsch so zu denken. „Ich liebe – folglich mache ich es gut.“ Ob ich es gut mache, muss ich an den Rückmeldungen und dem Verhalten erkennen.

      • mila sagt:

        @tina: Mir ist schon klar, was Du sagen willst. Aber wie soll man als Lehrperson mit Fällen umgehen, in denen es Eltern nicht (auf je eigene Weise) gut machen, sondern schlecht? Und damit meine ich jetzt nicht nur grobe Vernachlässigungs- oder Missbrauchsfälle. Mit falsch verstandener ‚unbedingter‘ Liebe kann man auch so einigen Schaden anrichten, und derartige Fälle kommen nicht nur in überzogenen Lehrerphantasien vor.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Dann ist es schon so, dass man von Kindern einige Rückschlüsse auf die Erziehung schliessen kann.
        Ein Kind das notorisch Non-sense-Lügengeschichten erzählt …
        Ein Kind das sich nirgends einordnen kann, dass bei kleinstem Widerspruch ausflippt und gleich davonläuft …
        Ein Kind das permanent auf Schwächere losgeht …

        Da sieht man schon, dass Punkto Erziehung (oder Vorbild) einige Weichen schief gestellt sind, welche ein Lehrer kaum gerade biegen kann.

      • tina sagt:

        ich war ein horrorteenager (das bestätigt ihnen gern unser allseitsgeschätzter herr vontobel – einfach so in seiner funktion als zwerghund) HH, und meine eltern haben ihren elternjob wirklich nicht übel gemacht. manchmal hat das auch mit anderen faktoren zutun. frag mich nicht mit welchen, ich weiss es bis heute nicht. vermutlich musste ich kompensieren dass ich so ein braves primarschulkind war 😉

      • Hattori Hanzo sagt:

        Tina – ich redete von Kindern, nicht von Teenies.
        Dort sind direkte Bezüge offensichtlicher.

        Bei Teenies muss man zudem unterscheiden: äusserliches Austicken – oder Totalabsturz. Das sind zwei Paar Schuhe.

  • Tom Gisler sagt:

    Liebe Lehrer

    Zu meiner Schulzeit waren die Rollen klar verteilt. Auf der einen Seite die Lehrer, die den Unterricht gestalteten und der anderen Seite die Eltern, welche die Lehrtätigkeit kaum hinterfragten. Demgenüber werden heute die Eltern von der Schule überall in die Pflicht genommen. Man wird so automatisch Teil des Systems. Wagt man aber als „interner“ Kritik gegenüber dem System (Schule, Lehrer), geht das offensichtlich gar nicht und bekommt schnell den Eindruck eines Störenfried vermittelt. Ganz nach Motto: Mitarbeit ja, Mitsprache nein.

    • tststs sagt:

      Mein Früher™ war wie folgt zweigeteilt: auf der einen Seite Eltern/Schule, auf der anderen Seite der Lernende.
      Gabs vom Lehrer Ströfzgi, gab es zuhause sicher auch noch was…

    • tststs sagt:

      Mein Früher™ war zweigeteilt: auf der einen Seite Eltern/Lehrer, auf der anderen Seite der Lernende.
      Gabs vom Lehrer Ströfzgi, gab es auch zuhause noch was…

  • Papa Hans sagt:

    Manchmal habe ich einfach schlicht das Gefühl, dass die Lehrerschaft nicht kritikfähig ist. Jegliche Kritik löst viel zu oft genau die beschriebene Reaktion aus: „wir sind Profis und wissen schon was zu tun ist“! Bei einigen Lehrerin ist das Studium aber schon länger her und die Praxis hat die Theorie längst überholt. Dazu kommt eine riesige Portion Frust und Abgestumpftheit. Die Lehrer sind Vorbilder und es kommt bei Oberstüfelern schlecht an, wenn der Lehrer mitten in der Lektion War of Games auf seinem Handy spielt oder andere komische Dinge tut. Verzeihung wenn ich mich als Papa einmische!

    • tststs sagt:

      Ich muss jetzt kurz Tüpflischiise:
      Eltern haben den Lehrer auch nicht zu kritisieren; was sollen sie denn kritisieren? Den Unterricht? Den Unterricht, den sie nie besuchen und nur vom Hören-Sagen kennen? Seeeehr fundiert…
      Oder hart auf hart: Der Lehrer sagt „X“ und der Schüler sagt „Y“. Wem glaubt man?!? (Und ich spreche jetzt hier nicht von irgendwelchen Hardcore-Ausnahmen oder gar Gesetzesbrüchen; sondern von z.B. erledigten/unerledigten HA…)
      😉

    • Stranger sagt:

      War of Games? Nie gehört, von dem Spiel. Ist das gut?

    • Susi sagt:

      „Die Lehrer sind Vorbilder und es kommt bei Oberstüfelern schlecht an, wenn der Lehrer mitten in der Lektion War of Games auf seinem Handy spielt oder andere komische Dinge tut.“

      Genau, oder Pornofilmli schaut. Schlimm, diese Lehrer.

      Und ja, Papa Hans, Kritik kann schon angenommen werden, wenn sie denn kompetent verübt wird. (Ihnen ist hoffentlich klar, worauf ich hinauswill…)

  • Bärbel sagt:

    Liebe LehrerINNEN, dann redet uns Eltern nicht immer in der Erziehung drein!
    Nehmt euch ein Beispiel an euren männlichen Pendants: diese sind sehr viel intensiver engagiert geht es um Wissensvermittlung, -aneignung, -recherche!
    Und hört auf, bei Elterngesprächen auf dem hohen Ross zu sitzen, weil ihr vermitteln wollt, die Kinder besser zu kennen als die eigenen Eltern es täten!

    • fabian sagt:

      Bärbel, ob die LehrerInnen auch lieber die Väter haben als Helikoptermamis, weil die Väter viel entspannter sind und weniger auf dem hohen Ross sitzen?

    • Kathy sagt:

      Genau Bärbel, und überhaupt, Frauen die einen Beruf ausüben?? Oh Welt, wohin hast du dich nur entwickelt!?

  • Jana sagt:

    Hmm. Ja, Lehrpersonen sind auch Menschen, ganz richtig. Das heisst sie sind nicht immer so objektiv, wie sie sein sollten und behandeln ihre Schüler unterschiedlich: ob augrund persönlicher Sympathie, aufgrund der Herkunft, des Geschlechts oder sonstirgend. Und ja, natürlich kann man nicht jedem Schüler gerecht werden. Gute Lehrer sind wichtig, sie können extrem viel ausmachen. Ich käme nicht auf die Idee, euch ein Unterrichtskonzept anzukreiden – es sei denn es beinhaltet Gewalt. Aber wenn man zuhause nicht über euch mäkeln darf, dann mäkelt auch nicht über die Schüler im Lehrerzimmer.

    • Gerber Peter sagt:

      Liebe @Jana, zwischen den Zeilen lese ich auch etwas Frust. Vielleicht tun sie dem Lehrer mal ein Zückerchen schenken.
      (ein Papi)

  • Peter Kobelt sagt:

    Schmeckt mir das Essen eines Restaurant resp. des Koch nicht, gehe ich nächstes Mal woanders hin. Der Vergleich mit der Schule hinkt, da ich nur die Wahl zwischen Kantine und Luxusrestaurant habe, sprich Volksschule und Privatschule. Oder anders gesagt, die allermeisten Eltern haben keine Wahl!

    • fabian sagt:

      Kobelt, Kinder haben mit Ihren Eltern auch keine Wahl.

      • Egger Susanna sagt:

        @fabian: Das eine kann man nicht ändern, das andere aber schon. Mit etwas politischer Weitsicht könnte man statt „Einheits-“ oder „Volksschule“ Vielfalt schaffen.

    • tststs sagt:

      @Lala und Herr Kobelt: Die Analogie funktioniert so:
      Wenn Ihnen das Essen NICHT SCHMECKT, dann dürfen Sie das dem Koch mitteilen und von mir aus auch das Lokal wechsel; aber Sie dürfen nicht aus Ihrem persönlichen GESCHMACK ableiten, ob der Koch KOCHEN KANN oder nicht…

      • Lala sagt:

        @ tststs habe ich das irgendwo geschrieben? Der Koch könne nicht kochen? Ich habe nur festgestellt, dass man beim Restaurant wählen kann bei der Schule nicht. Lehrpersonen können weder Kinder noch Eltern wählen, Schüler können weder Eltern noch Lehrer aussuchen znd die Eltern können sich die Kinder nicht aussuchen und in der Regel auch die Lehrer nicht.
        Es wäre also zu wünschen, dass alle Beteiligten sachlich bleiben. Den Beitrag finde ich doch sehr emotionell geschrieben.
        Was stört Sie an meinen Worten?

  • Lala sagt:

    Das Thema ist wichtig, ob allerdings in diesem Beitrag der Ton optimal ist. Beim lesen beschlich mich das Bild einer etwas frustrierten Lehrperson, welche sofort in die Abwehrhaltung geht.
    Zum Glück erlebe ich den Umgang mit unseren Lehrpersonen fast nur positiv. Die Gespräche sind problemlos.
    Wenn der Vergleich zum Essen gemacht wird, vielleicht eine Anmerkung: schmeckt mir dass Essen nicht, gehe ich nächstes Mal in ein anderes Restaurant. Passt mir mein Gegenüber nicht in einem Dienstleistungsbetrieb, dann wechsle ich. Das geht in der Schule nicht.

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