Wir wollen Familienpolitik statt Steuergeschenke

Mamablog

Verdammt zum Mini-Pensum, solange die Betreuungsfrage nicht gelöst ist: Börsenmaklerin bei der Arbeit. Foto: Getty

Geht es nach der CVP, sollen Familien ihre Kinder- und Ausbildungszulagen künftig nicht mehr versteuern müssen. Bisher «nimmt sich der Staat via Steuern durchschnittlich 20 Prozent dieses Geldes wieder», wie ein kurzer Film auf der CVP-Website erklärt. Das will die CVP mit ihrer Initiative «Familien stärken! Steuerfreie Kinder- und Ausbildungszulagen» verhindern.

Die Idee klingt verlockend. Weniger Steuern, wer wünscht sich das nicht? Und schliesslich bekommen wir Eltern diese Zulagen explizit als finanzielle Unterstützung, da scheint es nur richtig, dass wir diese zu 100 Prozent verwenden dürfen und dem Staat nichts davon abgeben müssen.

Doch wie so oft, wenn etwas auf den ersten Blick so gut, ja fast zu gut klingt, gibt es einen Haken. Und über den streiten sich die Politiker momentan fast täglich via Medien: die Finanzierung. Oder anders herum gesagt: die Steuerausfälle, die dieses Geschenk an die Familien mit sich bringen würde.

Anfangs war stets von einer Milliarde Franken die Rede, auf die Bund und Kantone verzichten müssten, wenn die Initiative angenommen würde. So hat es der Bundesrat ausgerechnet, und auch die CVP schien mit der Zahl zufrieden zu sein. Anfang Februar aber haben uns die Gegner der Familieninitiative plötzlich erklärt, dass die Ausfälle bis zu 3,3 Milliarden Franken betragen könnten. Eine enorme Differenz, begründet auf komplett unterschiedlichen Annahmen.

Der Bundesrat rechnet damit, dass bloss die obligatorischen Kinder- und Ausbildungszulagen (200 beziehungsweise 250 Franken) steuerfrei würden. Die Initiativgegner auf der anderen Seite prophezeien, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer darauf einigen würden, einen Teil des Lohnes als Kinderzulage auszubezahlen. Tatsächlich ist es nämlich erlaubt, die Kinderzulage bis aufs Doppelte zu erhöhen. Dadurch müssten die Arbeitgeber weniger Lohnnebenkosten bezahlen, die Arbeitnehmer würden von tieferen Steuern profitieren – und dem Staat würden Milliarden durch die Lappen gehen.

Die tatsächlichen Steuerausfälle dürften wohl irgendwo dazwischen liegen. Doch ob es am Ende eineinhalb Milliarden wären oder zwei, spielt gar keine so grosse Rolle. Es würde Geld fehlen und dieses müsste an anderer Stelle wieder eingespart werden. Und die Chance ist relativ gross, dass dies auf dem Buckel der Familien geschehen würde. Bei der Fremdbetreuung zum Beispiel.

Doch genau hier sollte nicht gespart, sondern im Gegenteil weiter investiert werden, wenn man die Familien nachhaltig unterstützen möchte. Nun mag man argumentieren, dass die von der CVP vorgeschlagene Steuerbefreiung allen Familien helfen würde, während von subventionierten Krippenplätzen und Mittagstischen nur diejenigen Familien etwas haben, in denen beide Eltern arbeiten gehen. Aber die Familien, in denen das Geld knapp ist, sind nun mal auf das Zweiteinkommen angewiesen. Und somit auch auf subventionierte Fremdbetreuungsplätze, die nicht gleich den ganzen zweiten Lohn wieder wegfressen.

Ausserdem herrscht in der Schweiz ein Fachkräftemangel, an dem immer öfter den Müttern die Schuld gegeben wird, weil sie sich nach ihrer teuren Ausbildung zu Hause verkriechen oder nur noch in Mini-Pensen arbeiten. Um Gegensteuer zu geben, müsste die Schweiz mehr in Krippen investieren und den Müttern so den Wiedereinstieg erleichtern, liess vor kurzem die OECD verlauten. Die CVP-Initiative geht in eine ganz andere Richtung und wird die Situation höchstens noch verschärfen, wenn die als Folge zu erwartenden Sparmassnahmen umgesetzt würden. Es liegt deshalb im Interesse von uns allen, das verlockende Steuergeschenk abzulehnen und der Politik damit ein Zeichen zu geben, dass wir Familien uns zwar Unterstützung wünschen, aber bitte in Form einer weiter vorausdenkenden Familienpolitik.

227 Kommentare zu «Wir wollen Familienpolitik statt Steuergeschenke»

  • Familienernährerin sagt:

    Immer wenn es um die Vereinbarkeitsfrage geht, kommt einzig die Idee, die Kinder in Krippen zu geben. Sind wir denn so einfallslos hier in der Schweiz? Wir sehen das Kind als Problem und wollen es outsourcen. Ja wieso dann aber Kinder haben, wenn man sie nicht geniessen darf sondern gleich nach wenigen Monaten wenn sie noch völlig hilflos und an die Eltern gebunden sind, wegzugeben!? Hinterfragt das denn hier keiner? Ich Ultrafeministin, hatte den Quatsch auch geglaubt. Simone de Beavoir und Alice Schwarzer hatten toll gekämpft. Bloss nicht für Frauen mit Kindern. Sie hatten selbst beide keine, weshalb sie nicht wissen konnten, wie überwältigend gross und schön diese Mutterliebe sein kann. Und dass die grösste Emanze leiden kann wie ein Schwein, wenn sie ihr kleines Baby weggeben muss.

  • Jane Doe sagt:

    Ich stimme mit Frau Kuster überein, dass man lieber anderswo in die Familienpolitik inverstiert als mit Steuergeschenken. Aber anstatt immer nur die Frauen zu fördern im Berufsleben zu bleiben, sollte man zur Abwechslung mal lieber die Väter mehr in die Kinderbetreuung einbeziehen, wie zum Beispiel durch einen anständigen Vaterschaftsurlaub, besser noch Elternzeit, oder Teilzeitstellen (mit etwas Organisation und Flexibilität ist es fast immer möglich von 100% zumindest auf 80% zu reduzieren). Das würde wiederum die Frauen, und übrigens auch die Krippen, entlasten.

  • Alpöhi sagt:

    Das, was am meisten einschenkt bei den Steuern ist die Anzahl Kinder. Überspitzt gesagt, sind Kinder also die beste „Steueroptimierung“, die es gibt. Bei der Bundesteuer wurde das perfektioniert: Kinderabzug nicht vom steuerbaren Einkommen, sondern von der Steuerrechnung. Das macht etwas aus! Die PVC-Initiative ist dagegen eine lahme Ente.

  • René sagt:

    Nun, grundsätzlich ist jede Steuersenkung zu begrüssen. Offensichtlich profitieren bei der CVP Inititative die besser verdienenden Paare. Es wäre zu begrüssen, auch im Bereich der weniger gut Verdienenden etwas zu tun. Wir sollten nicht vergessen, dass die besser verdienenden Paare sehr viel Steuern bezahlen und es auch für diese schön ist, mal etwas weniger bezahlen zu müssen. Es wäre auch sehr schön, wenn etwas weniger Geld ins Ausland fliessen würde, dafür zu unseren Familien. Es gibt noch viele Bereiche, wo unnötig viel Geld vom Staat vernichtet wird.

  • Katharina sagt:

    Der BR hat in seiner Botschaft zu dieser Initiative anhand einiger Kantone und Einkommensgruppen vorgerechnet, wem diese Initiative vieviel an mehr Nettoeinkommen bringt. Jene Zahlen sagen, dass es genau der untersten Einkommensklasse nichts bringt, in der mittleren Stufe wenige hundert Franken und in den höheren Stufen erst vierstellige Summen. Es bringt also genau denen nichts (untere und mittlere Einkommen), die die Initiative ansprechen möchte.

    • Hattori Hanzo sagt:

      Ich dachte die Initiative will den ZAHLENDEN Mittelstand entlasten und nicht die bereits subventionierten unteren Einkommen.

    • Katharina sagt:

      Ich gebe nur wieder, was in der Botschaft nachlesbar ist. Was Sie mit zahlendem Mittelstand meinen entgeht mir. Es geht um die Steuerbefreiung von Kinderzulagen et. al. die heute besteuert werden. Die Beispiele der Botschaft sind modellmässig durchgerechnete Änderungen in der Steuerrechnung.

      Auch hohe Einkommen im Anstellungsverhältnis erhalten solche. Selbsständigerwerbende, die es richtig machen, lassen sich aber aus der eigenen Firma ein fixes einkommen zahlen. also treffen die Szenarien auch da zu.

      Sie können die Botschaft ja selber lesen. soll in den Abstimmungsunterlagen dabei sein.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Der zahlende Mittelstand sind die Netto-Steuerzahler. Das heisst diejenigen Menschen, die effektiv mit ihrer Leistung den Staat auf den Beinen halten. Diejenigen, die mehr einzahlen, als sie an Leistungen beziehen.
        Die unteren Einkommen gehören da nicht dazu.

      • Widerspenstige sagt:

        Jetzt aber etwas langsamer, HH. Die gut Verdienenden haben die Allgemeinheit enorm gekostet bis sie zB ein Masterstudium hinter sich haben. Dann bezahlen diese nicht wenige Jahre nach Abschluss erst mal retour via Steuern, was sie gekostet haben. Erst dann beginnt ein Return an die Minderverdienenden via ua Subventionen. Diese Minderverdienenden haben den Staat ja auch nicht soviel gekostet für ihre Ausbildung. Also so darf nicht auf der tragenden Säule einer Gesellschaft herumgeritten werden wie Sie das hier gerade tun, HH: Diese arbeiten in Jobs, die nicht sehr beliebt sind, aber wichtig!

      • Katharina sagt:

        Und, HH?

        Ich lade Sie zu mir ein. Hier werden so unsinnige Dinge gemacht wie die letzten sozialen Abfederungsnetze abschaffen, dafür aber das Budget für den Gefängnisstaat aufgestockt – zu ca 75 Tausend USD pro Jahr pro Inmate.. Der Betrag ist weit mehr als ein Mittelklasseeinkommen. super schlau, nicht? Das beläuft sich auf Summen, die das auch sehr grosse Militärbudget weit übersteigen. Armut ist immerhin Ursache No 1 für Gesetzesübertretungen. Gleicher Trend auch bei Ihnen, soviel ich weiss.

      • Katharina sagt:

        2: Die grossen Fische (Siehe erneut bei Swissleaks nachlesbar), da schaut man ‚diskret‘ weg und tut nichts.

        Da sollen die läppischen 4 – 5 hundert Franken Steuerersparnis pro durchschnittlichen Haushalt etwas bringen? Milchbüchlirechnungen bringen gar nichts. Ein Staat, der den Namen verdient, schafft Rahmenbedingungen, die ALLEN ein redliches Auskommen garantiert, und nicht Rahmenbedingungen, die diejenigen belohnt, die das mindeste an Gemeinsinn missen lassen.

      • Katharina sagt:

        3: Leute gleiten manchmal viel schneller aufs Abstellgleis, als Sie denken, ohne Selbstverschulden. Da empfinde ich mich mehr mit mir im Reinen, wenn jene, die halt nicht so ‚reinpassen‘ – das existentielle garantiert haben, statt sie systemisch in Taten der Verzweiflung zu treiben. Nur eine ganz kleine Minderheit will sich nicht ein redliches Auskommen erarbeiten. Ich denke, das Wort Solidargemeinschaft deckt das ab, was ich denke.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Katharina: „ca 75 Tausend USD pro Jahr pro Inmate“ ?! Das ist ja eine immense Summe! Vergoldet ihr eure Inhaftierten in the USA? Was ist in diesen 75k alles genau enthalten? Off topic, ich weiss. Aber es nimmt mich trotzdem wunder!

  • Tom Gyger sagt:

    Die Iniziative der CVP lässt wiedermal so richtig schmunzeln, denn es war von Anfang an klar, dass es der Partei lediglich um Stimmen bei den politischen Wahlen geht – in Wahrheit ist der CVP die Familie so lang wie breit, wie übrigens den anderen Parteien auch. Alle Politiker, haben eigene Interessen vor Augen – Macht und Geld – die Themen sind zu 99 % Blablabla

  • Hans Weder sagt:

    Die Möglichkeiten zur Fremdbetreuung sind in der Schweiz noch kaum ausgereizt – zugeben. Aber die Schlussfolgerung, dass deshalb Subventionen fliessen müssen, ist ebenso unklug, wie eine neue Steuerregel einzuführen. Fremdbetreuung kann ein enorm profitables Geschäft sein – private Initiativen würden dieses gerne betreiben. Die gegenwärtig (inakzeptabel) strenge Regulierung dieses Geschäfts verunmöglicht jedoch jeglichen Wettbewerb – private Initiativen haben keine Anreize einzusteigen. Ein offener Markt für Fremdbetreuung würde die Lage an allen Enden verbessern. Die Lösung: Deregulierung.

    • Annalena sagt:

      Wenn Kinder betreuen wie alte Menschen pflegen zum offenen Markt wird, dann gute Nacht du schöne Welt. Der offene Markt hat noch nie etwas anderes gemacht als Geld in die Taschen der Superreichen zu spülen. Dann geht es nicht mehr um das Wohl der Kinder sondern um die Höhe der Rendite. Da lobe ich mir staatliche Kontrollen.

  • susanne beerli sagt:

    Die Parole sollte lauten Steuergeschenke UND mehr Hilfen für Familien. Die Finanzen sind kein Thema, es mehr als genug Einsparungspotential auf allen Verwaltungsebenen, es seien nur die Flut an Neueinstellungen und Herrscharen von externen Beratern erwähnt. Also klar FÜR die Initiative, aber mir ist klar, dass sich die Bevölkerung gerne in den eigenen Fuss schiesst.

  • barbara sagt:

    Die Initative entlastet endlich mal den Mittelstand, welcher nähmlich weder von den tiefen Hypozinsen( folge mehr Steuern durch Eigenmietwert) noch von Subventionen für Krankenkasse etc profitiert. Ich fände es mal wichtig das Einkommen zwischen 80’000 und 180’000 CHF entlastet werden, den diese bezahlen am meisten Steuern und hier schlägt die Progession voll zu, anschliessend flacht sie ab.

    • Annalena sagt:

      Und wo holen Sie die 1-2 Milliarden Steuerausfälle wieder herein, wo uns noch die Unternehmenssteuerreform 3 droht? Am Schluss zahlen nur noch wir Mittelalterlichen, deren Kinder schon erwachsen sind, Steuern. But, who cares

  • beat lauper sagt:

    Steuermässig gibt es in der Schweiz eine Serie von Perversionen. Beispiel Kinderzulage. Eine Sozialzulage wieder zu besteuern ist absolut unsinnig, besser die Zulage abschaffen und somit auch die betreffende Besteuerung. Dito Eigenmietwert und Abzüge. Besser den Eigenmietwert und die Abzüge abschaffen. Wir benötigen unbedingt ein einfacheres Steuergesetz mit keinen Zulagen und keinen Abzügen!

  • Marcel Zufferey sagt:

    Diese initiative ist wieder so eine Schein- oder vielmehr Profilierungsinitiative: Die Kinderzulagen sollen in Zukunft nicht mehr zum Einkommen gezählt werden- das Bisschen Steuerprogression, auf ein durchschnittliches Haushaltseinkommen gerechnet, macht den Braten auch nicht feist. Im Prinzip ist diese Initiative dieselbe Augenwischerei, wie seinerzeit die Familieninitiative von der SVP: Ein paar Fränkli weniger Steuern im Jahr- who cares?

  • Maya Suter sagt:

    Gut gebrüllt, Löwin

  • Widerspenstige sagt:

    Diese Familieninitiative ist zwar etwas zwiespältig von mir aufgefasst worden, denn sie impliziert, dass Steuern gespart werden können. Die untersten Einkommensschichten werden davon nichts spüren, das ist klar. ABER: auch Familien mit mittleren Einkommen dürfen mal eine plus/minus-Rechnung machen, denn sie leisten ebenso einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag mit Kindererziehung! Das wird völlig ausgeblendet u Erbsen gezählt. Deshalb stimme ich JA! Und ebenso JA für die Energiesteuer, denn diese dürfte diese Steuerausfälle wieder ua bei Konzernen abholen! Eine Überlegung wert finde ich.

    • ka sagt:

      Danke, genau meine Meinung!!

      • Annalena sagt:

        Die Energiesteuer ist eine gute Sache, denn das erspart den armen Familien, die eh kein Auto besitzen, viel Geld. Nur mit Heizöl heizen dürfen sie nicht. Denn mit der Energiesteuer müssen ja die Ausfälle der Mehrwertsteuer ausgeglichen werden. Und je weniger Energie konsumiert wird, desto höher die Steuer. Also kosten die letzten Tropfen Heizöl, die verbrannt werden in unserem Ofen, 22 Milliarden sFr. Es ist doch die galoppierende Dummheit, mit einer Steuer die Menschen zum Verzicht anregen zu wollen, wenn auf die Gelder aus dieser Steuer nicht verzichtet werden kann. Oder etwa nicht?

  • Max Bader sagt:

    Bei der Fremdbetreuung ist es keineswegs so, dass diese nur von Leuten mit niedrigerem Einkommen genutzt werden, sondern da würden wohl noch mehr Familien mit hohem Einkommen profitieren.
    Zudem sollte jede Familie selber entscheiden, für was sie das zusätzliche Geld ausgibt. Eine Familie weiss das am besten und wenn sie es für Fremdbetreuung ausgeben will, so kann sie das.
    Die erste Umfrage zur Initiative zeigt klar, dass die Jungen diese haushoch unterstützen, während sie von Rentnern abgelehnt wird. Die jungen Familien wünschen sich also nichts sehnlicher als ein Ja zur Initiative.

    • Andreas sagt:

      Ein Ja zur Initiative heisst ergibt nur gerade eine Steuerreduktion für den Mittelstand (so ab 100000 Einkommen) und die Oberschicht. Alle, die jetzt schon knapp dran sind und keine oder fast keine Steuern zahlen werden davon nichts haben, weil die Abzüge der Kinderzulagen pro Kind das steuerbare Einkommen (nicht die Steuer!) um vielleicht 3000 Fr. pro Jahr senken. Also: Wenigverdiener merken davon überhaupt nichts, Mittelständer und Oberschichtler garnieren eine Steuersenkung, die sie nicht nötig haben.

      • Martin Frey sagt:

        Falsch, der Mittelstand hat jede Entlastung sehr wohl nötig, mag sie noch so klein sein.

      • Katrin sagt:

        Lesen Sie mal den Artikel „Haushalten mit tiefem Einkommen geht es besser als dem Mittelstand“.
        Vielleicht revidieren Sie dann Ihre Aussagen.
        http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Haushalten-mit-tiefem-Einkommen-geht-es-besser-als-dem-Mittelstand-/story/11211727

      • Susi sagt:

        Mittelstand = ab 100000 Einkommen?? Ernsthaft? Steuerbares Einkommen? Es kläre mich jemand auf, bitte.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Den Mittelstand hat das Bundesamt für Statistik einkommensmässig zwischen brutto +/- 6’000.– und 14’000.– (Haushaltseinkommen Familie mit einem Kind) definiert.

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Ich würde sagen, Jahreseinkommen, ob brutto oder netto kann diskutiert werden. Wo setzen Sie denn den Mittelstand fest? Das erachte ich als eine doch sehr wichtige Frage.

      • Susi sagt:

        @13: „Wo setzen Sie denn den Mittelstand fest?“
        Gute Frage. Ich hätte gesagt, so zwischen 50000 und 100000 steuerbarem Einkommen. Das entspricht aber auch etwa den Angaben, die MZ oben macht.

      • tina sagt:

        mittelstand hat doch nichts mit familie oder keine familie zutun. es bezeichnet doch nur eine einkommensklasse, und zwar die mittleren 3 fünftel (2. fünftel ist der untere mittelstand, 3. der mittlere und 4. der obere mittelstand).
        wofür man das geld ausgibt ist eine andere frage. die einen haben höhere wohnkosten, die anderen 3 kinder oder 3 autos

      • Muttis Liebling sagt:

        In CH wird Mittelstand tatsächlich über das Einkommen definiert, eigentlich ist es eine soziologische Kategorie (Kleinunternehmer, Handwerker, usw.). Das mittlere Einkommen definiert die Mittelschicht, zumindest in Lehrbüchern.
        Beim BfS kann man aktuell lesen:

        ‚Zur mittleren Einkommensgruppe gehören 2009 gemäss dieser Studie beispielsweise Alleinlebende mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 3693 und 7913 Franken oder Paare mit zwei Kindern mit einem monatlichen Haushaltseinkommen von brutto 7755 bis 16’618 Franken.‘

      • tina sagt:

        ja, lustig, denn mir fiel auf, dass zum mittelstand – vermutlich nicht ohne grund – niemals alleinerziehende mit 2 kindern gehören. dabei dachte ich ernsthaft, ich gehöre inzwischen auch ein wenig zum unteren mittelstand. nix da. abschminken

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Entschuldigung, ich habe das Wort „ab“ verpasst, dachte es ginge um den Durchschnitt…auch Frauen sind nicht immer multitaskingfähig;-)

    • ka sagt:

      Alle die jetzt schon knapp dran sind, erhalten Subventionen für die Kinderbetreuung, aber gerade die Mittelschicht, die aus dem Subventionsraster fällt, kann das Steuergeschenk gut brauchen. Bei den ganz Reichen machen die paar Franken Kinderzulagen eh kaum was aus für ihre Steuerbelastung.

      • Malena sagt:

        Gemäss Online Prämienrechner gibt es in BE bis 160000CHF (massgebendes) Einkommen Kita-Subventionen, in ZH bis 125000 CHF (steuerbares) Einkommen. Brauchen solche Familien tatsächlich mehr Subventionen, dringlicher als Wenigverdienende? Macht eine bessere Familieninitiative, dann stimme ich gerne zu!

      • ka sagt:

        @ Malena: Zürcher Oberland: Steuerbares Einkommen 80’000.- Elternbeitrag Kita pro Tag Fr. 114.20, Steuerbares Einkommen 100’000.- Beitrag 138.20. Das macht dann für 3 Tage Betreuung bei 3 Kindern ca. Fr. 4’000.- oder 5000′.-
        Muss zuerst mal verdient werden!

      • Malena sagt:

        @ka: Ja, Kinderbetreuung ist teuer, und 4-5000CHF fressen einen grossen Teil des gemeinsamen Familieneinkommens weg. Andererseits: bei nur einem Kind scheint der Tarif verkraftbar bei 80-100000CHF steuerbarem Einkommen, zudem sind Betreuungskosten zumindest teilweise steuerbefreit. Die Frage ist, wer soll diese teure Kinderbetreuung bezahlen, bzw. wieviel sollen die Eltern selbst dazu beisteuern und welchen Teil ihres Einkommens sollen sie dank Subventionen für andere Ausgaben (Essen, Wohnen, Urlaub, Freizeit, Luxus) verwenden können. Alle Mittelstandsfamilien die ich kenne können gut leben.

      • Alpöhi sagt:

        @ka
        Vielleicht wäre es ja nicht nur pädagogisch, sondern auch ökonomisch wertvoll, wenn man bei drei Kindern die Brut selber aufzieht?

      • Claudio sagt:

        wo bitte gibt es in BE Kita Subventionen? bitte um Instruktionen,..

      • Vollenweider sagt:

        @Claudio: Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion subventioniert hunderte von Kitaplätzen. Wo diese zu finden sind und wie das System funktioniert, finden Sie auf der entsprechenden Homepage. In der Stadt gibt es mittlerweile Betreuungsgutscheine, die in fast allen Kitas einlösbar sind.

  • beat lauper sagt:

    In der paternalistischen Schweiz waren wir noch nie besonders familienfreundlich eingestellt, daran wird sich nichts ändern. Man bevorzugt halt Arbeitskräfte auf Abruf zu importieren, anstelle die Arbeitsrate zu erhöhen. Und wie es schon immer hiess, gerade auch von Seiten SVP: wer Kinder kriegt ist selber schuld, will heissen, soll auch dafür sorgen. Wir geben auch lieber die Milliarden für die Fürsorge von ausgesteuerten Niedergelassenen aus.

  • Christoph Bögli sagt:

    Frau Kusters Argumentation geht in die richtige Richtung, ist aber im Prinzip zu zurückhaltend. Die entscheidende Frage wäre doch: Wieso soll der Staat bzw. die Gesellschaft überhaupt das blosse Erzeugen von Kindern direkt subventionieren? Finanzieller Aufwand als spezifische Investition, etwa um bereits existierende Kinder möglichst gut auszubilden oder um Eltern dem Arbeitsmarkt zu erhalten, mögen punkto Allgemeinnutzen ja plausibel sein, das Bezahlen der reinen Existenz von Kindern war es hingegen noch nie. Und erst recht nicht in Zeiten von Überbevölkerung, „Dichtestress“ und „Ecopop“,,

    • Jonas Schenk sagt:

      @Christoph Bögli: Gute Idee: schaffen wir die Menschheit ab, dann haben wir auch keinen Dichtestress mehr. Aber, dass Sie Ihre Pension noch geniessen können, dafür sorgen wir natürlich. Nur, mit welchem Geld, wenn keine Kinder nachrücken?

      • Christoph Bögli sagt:

        Herr Schenk, es gibt noch etwas zwischen „Menschheit abschaffen“ und grenzenlosem Wachstum. Sogar sehr viel, vielleicht gar so etwas wie Vernunft. Demographischer Wandel und ein Schrumpfen der Bevölkerung sind mittelfristig sowieso unvermeidbar, und dass das Pensionssystem als Schneeballsystem konzipiert wurde, das ohne unendliches Wachstum früher oder später kollabieren muss, sind Fakten, denen man sich stellen muss. Wieso also nicht bessere Lösungen zu diesen Fragen finden als die längst zerbrochene Schallplatte von wegen wir bräuchten mehr Kinder, unendlich weiter rotieren zu lassen?

    • Sylvie Brigger sagt:

      Ja, ja, und nochmals ja! Sie treffen den Nagel auf den Kopf! der aktuelle Kinder-Familien-Hype ist unerträglich, fast könnte man sich an die damalige dem-Führer-ein-Kind-schenken-Kampagne erinnern. Als Mutter einer mittlerweile 40-jährigen Tochter greife ich mir ob den Klagen vieler heutiger Eltern an den Kopf und ärgere mich darüber, dass die stimmengeilen Politikerinnen und Politiker flugs Gadgets aller Art verteilen. Die dann (es sei nebenbei bemerkt) von allen anderen Steuerzahlern zu berappen (oder vielmehr zu befranken) sind!

    • Alpöhi sagt:

      Eine Gesellschaft, die „Kinder haben“ nicht erstrebenswert findet, schafft sich selber ab. Sie stirbt aus. Geschieht ihr recht.

  • J. Wigger sagt:

    Diese Initiative ist populistisch, hat gar einen neoliberalen Touch (Umverteilung von unten nach oben). Wäre die Initiative so gestaltet, dass das Geld wirklich dort ankommt, wo es am nötigsten ist, ich wäre der Erste, der zustimmen würde. Die vorliegende Initiative lässt aber gerade die Ärmsten Familien (und auch viele alleinerziehende Mütter) absolut nichts zukommen. Im Gegenteil – diese werden durch Steuereinsparungen im Endeffekt eher noch schlechter da stehen. Dass die CVP eine solch unausgereifte und kontraproduktive Initiative lanciert, ist schlicht beschämend.

    • Martin Frey sagt:

      Das nächste Totschlagargument, „neoliberal“. Gähn…
      Schade nur, hat nicht die SVP die Initiative lanciert, nicht wahr?

  • Muttis Liebling sagt:

    Zur Erinnerung:
    ‚Unter Familienpolitik versteht man die Gesamtheit der Maßnahmen, mit denen der Staat regelnd und gestaltend die Rahmenbedingungen für Familien beeinflusst. Weitaus überwiegend handelt es sich um Verbesserungen der Rahmenbedingen und Unterstützungen für Familien, so dass von Familienförderung gesprochen wird. In einem erweiterten Sinn können auch Maßnahmen zur Familienförderung nichtstaatlicher Akteure zur Familienpolitik gezählt werden.‘
    Allein Umverteilen von Geld ist noch keine Politik. Über Familienpolitik in CH habe ich bisher noch nichts gelesen, auch in diesem Blog nicht

    • mooth sagt:

      Mir ist es auch lieber, wenn das Individuum die Keimzelle des Staates ist, und nicht (mehr) die Familie. Letztere tritt ja in sehr vielen Formen auf und ist somit keine verlässliche Grösse. Insofern ist Familienpolitik erlässlich. Letztlich ist es wichtig, dass es jedem Mensch gut geht, ob er nun in einer Familie lebt oder nicht.

  • Bernhard sagt:

    Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig. Einerseits finde ich jede Massnahme gut, welche den finanziell schlecht gestellten Menschen (egal, ob Familien oder Working Poor) unter die Arme greift. Da wäre ich auch gerne bereit, ein paar Prozente mehr Steuern zu bezahlen, sofern das Geld dann wirklich diesen Menschen zu Gute kommt! Von daher ist die Initiative nicht so schlecht, da das Geld am richtigen Ort bleibt. Wenn nun aber tatsächlich durch die Steuerausfälle Kürzungen im Subventionsbereich anstehen, ist die Initiative ein Schuss ins eigene Bein, da die Einsparungen sogleich wieder weg wären!

    • Bernhard sagt:

      Und dann würde genau das passieren, was so nicht gedacht war: Dass ausschliesslich die Gutverdienenden profitieren werden: Einerseits durch die höhere Steuerersparnis gegenüber den Schlechtverdienenden. Und andererseits dadurch, dass sie ohnehin keine Subventionen erhielten und daher von den Kürzungen nicht betroffen wären! Diejenigen, die jedoch auf das Geld angewiesen wären, hätten zwar ca. 800 Fr. Steuern gespart (Bsp. Stadt Zürich, 2 Kinder, Steuerbares Einkommen von 60k), aber aufgrund der gekürzten Subventionen Mehrausgaben von vielleicht 2’000.- pro Jahr…das kann’s echt nicht sein!!

      • Martin Frey sagt:

        Eine einfache Frage, Bernhard. Wo um Himmels Willen haben Sie das mit der Subventionskürzung her? Ist das irgend so ein Reflexbogen, oder haben Sie das tatsächlich irgendwo gelesen?

      • Hattori Hanzo sagt:

        würde, hätte, würde – was für ein Argumentarium!
        Vielleicht wird das Geld ja auch beim Militär eingespart, (oder bei den Löhnen der Stadtpräsidenten, die nebenher noch NR sind und so 400’000.- verdienen). Wie der Kuchen verteilt wird, wird immer wieder neu ausgehandelt. Hier geht es nur darum, wer wie viel zum Kuchen beitragen soll.

        Die Argumentation ist wirklich nur dazu da, die kleinen Leute an der Nase herumzuführen. „Wenn ihr jetzt spart, müsst ihr nachher das doppelte Bezahlen. Also werft schon eure Münzen in den Klingelbeutel.“

      • Bernhard sagt:

        @Martin Frey: „Wo um Himmels Willen haben Sie das mit der Subventionskürzung her?“
        Das ist eine reine Vermutung! Ich glaube den Politikern schon lange nicht mehr. Zu oft haben sie uns angelogen und gesagt, es werde bestimmt nicht so kommen… (Personenfreizügigkeit und Unternehmenssteuerreform II lassen grüssen. Oder die Fehlkalkulation bei den Kleinkinderbetreuungsbeiträgen, um nur wenige Beispiele zu nennen). Von daher weiss niemand von uns, wie die Sache ausgehen wird bei einem Ja. Alles ist möglich! Und das ist eben genau die Gefahr dieser Initiative! Daher tendiere ich eher zu einem nein.

      • ka sagt:

        ja aber wer entscheidet dass bei den Subventionen im Familienbereich gekürzt werden muss? dass ist doch nun einfach eine Behauptung und überhaupt nicht fundiert. Es könnte ja auch bei den Subventionen der Bauern gespart werden, oder beim Strassenunterhalt etc. Das ist doch dann wieder ein politischer Prozess, der auszuhandeln ist.
        Ich stimme ja, endlich mal was für den Mittelstand, der genau immer aus den Subventionen fällt. Für die ganz Reichen und die Niedriglohnempfänger macht die Steuerersparnis kaum was aus, aber der Mittelstand kann es brauchen.

      • Malena sagt:

        @ka: Ui, ganz komische Argumentation: Für die ganz Reichen und die Niedriglohnempfänger macht die Steuerersparnis kaum was aus? Für die Reichen weil es nur ein kleiner Betrag ist gemessen an ihrem Einkommen (aber bekommen sollen sie ihn trotzdem)? Und für die Armen weil sie von der Initiative überhaupt nicht profitieren? Die Wenigverdienenden könnten etwas mehr Geld in der Tasche sicher noch besser brauchen als der Mittelstand.

      • 13 sagt:

        @ Hattori Hanzo
        Geben Sie mir ein Beispiel in den letzten 5 Jahren, wo bei Sachen wie Militär, Politikerlöhne, Unternehmen etc. gespart wurde und die Sozialleistungen unangetastet blieben. Wo mussten diese Bereiche Einsparungen verkraften?

      • Hattori Hanzo sagt:

        13
        Beim Militär – der Gripen wurde nicht gekauft und einige Mia gespart. Zudem wird die Armee immer kleiner. so als Beispiel.
        Aber darum geht es mir nicht: Grundsätzlich hätten es wir in der Hand – z.B. die Politikerlöhne zu begrenzen etc. – wir müssten halt konkretere Initiativen machen. Unsinnige Doppelmandate nicht mehr entlöhnen etc. lebenslange Renten streichen etc. –
        Ich habe es bereits gesagt: hier stimmen wir nicht über Krippen etc. ab… sondern darüber, wer wie viel in den Kuchen einzahlen soll.

      • 13 sagt:

        @ HH
        Eine grosse Ausgabe nicht zu tätigen, ist nicht ganz das Gleiche, wie bereits bestehende Ausgabe zu vermindern. Da sehe ich gerade beim Militär sehr viel Potential und wenig Realisation.
        Und streng genommen stimmen wir nicht darüber ab, wer wieviel zum Kuchen beiträgt, sondern wie gross der Kuchen sein soll, den wir verteilen wollen. Das ist ein Unterschied, denn wenn wir einen kleineren Kuchen backen, dann bekommt irgendjemand ein kleineres Stück. Da sollte man schon über den Tellerrand schauen und sich fragen, wer verzichten wird?

      • Bernhard sagt:

        @13: „wenn wir einen kleineren Kuchen backen, dann bekommt irgendjemand ein kleineres Stück. Da sollte man schon über den Tellerrand schauen und sich fragen, wer verzichten wird?“

        Danke, 13. Das ist genau mein Kritikpunkt an dieser Initiative! irgendjemand MUSS verzichten, wenn weniger vorhanden ist. Und jeder hofft, dass es ihn nicht trifft. Aber das Prinzip Hoffnung sollte man wirklich erst dann bemühen, wenn gar nichts mehr geht! Hier bräuchte es also eine Garantie, dass es die Familien NICHT trifft. Aber wer gibt diese Garantie? Und wie verlässlich ist sie?

      • Hattori Hanzo sagt:

        Es erscheint mir nach wie vor merkwürdig, dass Leute wissen, wo konkret dann die Mindereinnahmen weggespart werden. Das ist Stimmungsmache. Denn gegen Einsparungen kann man ja auch Einspruch erheben, wenn Sie der Bevölkerung nicht genehm sind. So einfach ist das. Auch Lokal wird abgestimmt. Unsere Gemeinde hat gerade den Rahmenkredit für Fachkräfte (irgendwas Präventives) im schulischen Bereich erhöht.
        Wir leben in einer direkten Demokratie.
        Es gibt nur ein Argument gegen die Initiative: man findet nicht, dass die Netto-Steuerzahlenden Familien entlastet werden sollten.

      • 13 sagt:

        Was Sie Stimmungsmache nennen, nenne ich Erfahrung. Und seien wir doch ehrlich: wie naheliegend ist dann die Argumentation: Die Familien wurden ja gerade vor Kurzem bevorzugt, also ist es nicht schlimm, wenn sie hier benachteiligt werden? Auch bei lokalen Abstimmungen gibt es Wähler/Abstimmende mit verschiedenen Biografien. Darum reicht mir die Argumentation, es wird dann später geschaut, wo wir das einsparen auch nicht.

      • Bernhard sagt:

        @13 z. 2.: Deshalb sage ich: Kommt es zu keinen Kürzungen in Bereichen, welche die Familien in ihren Ausgabeposten betreffen, ist die Initiative eine Überlegung wert, da somit alle Familien mehr hätten als vorher (die Einen etwas mehr als die Anderen). Unter diesen Umständen könnte ich mich zu einem Ja durchringen. Da uns diese Garantie aber nicht gegeben wird, ist es ein Spiel mit dem Feuer: Vielleicht klappt es, vielleicht nicht…Wie sagte mein Augenarzt nach der 1. Laserbehandlung (von -9.5dpt zu 90% Sehstärke): Riskieren Sie keine Nachkorrektur! Es könnte schlechter werden als vorher! 😉

      • Hattori Hanzo sagt:

        Wunderbar – deshalb habe ich jetzt JA gestimmt. Und zwar wegen dem Argumentarium von Frau K. „allenfalls wird irgendwas gekürzt, was mich betreffen könnte“. – Dann kann ich immer noch dagegen sein.
        Im übrigen glaube ich, als Netto-Steuerzahler, nicht unbedingt, dass ich überproportional weniger Leistungen bekommen werde, wie ich an Steuern spare. Denn das würde ja bedeuten, dass die Verwaltung einen tatsächlichen Mehrwert aus meinem Geld rausholt. So gross ist mein Vertrauen nicht.

      • Susi sagt:

        „deshalb habe ich jetzt JA gestimmt“

        Ja, aber da steht doch „Die Bundesversammlung empfiehlt Volk und Ständen, die Initiative abzulehnen“

        :-0

        (Ich weiss noch immer nicht, was stimmen…)

      • Hattori Hanzo sagt:

        Susi – Ja stimmen und Steuern sparen.
        Und nicht glauben, die heutige Verwaltung würde mir aus 800.- Fr. Steuern, tatsächlich 2000.- Fr. mehr Leistungen generieren, wie das der gute Bernhard glaubt.
        Aus den 800.- Fr. werden max. 600.- Fr. generiert. Der Rest verschwindet in den Ritzen des Systems, Verwaltungsaufwand, Bürokratie etc.

      • Martin Frey sagt:

        Bin da ganz bei HH. Ich halte das Kuchenmodell mit der festen, Kinder zustehenden Grösse für falsch, hochtheoretisch und, sorry, auch etwas blauäugig. Das System funktioniert schlicht nicht so milchrechnungsmässig, es hat ein Eigenleben. Dieses Kuchenmodell ist ungefähr so falsch wie das Argument, dass man in Ländern (oder Kantonen) mit deutlich höherer prozentualer Steuerbelastung dafür mehr Gegenleistung erhält. Was ja wohl niemand ernsthaft behaupten wird.

      • Bernhard sagt:

        @Hattori Hanzo: Das ist ja das Schöne an der Demokratie: Jeder darf seine Meinung haben und diese in die Urne legen. Und dann kann nan nur noch hoffen, dass es so kommt, wie man sich das wünscht. Ich war damals gegen die Unternehmenssteuerreform, obwohl ich bis heute finanziell davon profitiert und dank Swiss Re, Zurich und Co. gutes Geld steuerfrei überwiesen erhielt. Auch von dieser Initiative würde ich profitieren. Aber ich will nicht auf Kosten Schwächerer profitieren! Diese Gefahr ist leider nicht auszuschliessen. Auch Sie haben keine Zauberkugel mit Zeitreiseoption. Oder doch? 😉

      • Bernhard sagt:

        @Martin Frey: Das Problem ist doch, dass Bund, Kanton und Gemeinden heute schon am Limit laufen. Die Steuererhöhungen in den letzten zwei Jahren in vielen Zürcher Gemeinden machen dies z.B. deutlich. Manchmal kann sich das Volk dagegen wehren. Manchmal macht es schlicht keinen Sinn, weil die Ausgaben nunmal anstehen und getätigt werden müssen. Wenn wir also davon ausgehen, dass der Staat ohnehin eher zu knapp dran ist, dann muss das fehlende Geld irgendwo kompensiert werden. Wer kann heute sagen, wo das in Zukunft sein wird? Und in welchem Umfang? Niemand! Es bleibt ein heisses Spiel!

      • Manni Mann sagt:

        Ja, das finde ich ganz gleich wie sie Bernhard. Schön, dass wir abstimmen können.
        Ob irgendetwas gut oder schlecht ist… das wird die Zukunft weisen…
        Ob diese Initiative durchkommt oder nicht, halte ich nicht für besonders wichtig. Ich stimme nur ab, damit ich meiner Bürgerpflicht nachkomme und Frau K. hat mir mit ihrer unstimmigen Argumentation geholfen, meine Meinung zu finden.

      • Martin Frey sagt:

        Griechenland läuft schon lange weit jenseits jedes Limits und trotzdem wird munter gepokert, gefeilscht und geschachert, Bernhard. Natürlich stimmt das was Sie sagen in der Theorie, in der Realität gibt es aber derart viele Variablen, unzählige Einflussfaktoren (allein schon ein bisschen mehr oder weniger Steuererträge können matchentscheidend sein) die man kaum alle 1:1 einberechnen kann.
        In der CH sind wir jedoch in der glücklichen Lage dass wir ein bisschen Einfluss nehmen und der Zügellosigkeit etwas auf die Bremse treten können, und sei es auch nur durch eine Schuldenbremse.

  • Alina Keller sagt:

    Wenn sich Frau Kuster schon einmal so explizit politisch äussert, wäre es schön gewesen, sie hätte auch ein bisschen besser die Fakten recherchiert statt nur die linke Rhetorik der Gegenargumente, die so vermeintlich folgerichtig klingen, zu wiederholen. Steuerrecht ist um einiges komplizierter als „es-gibt-ausfälle-und-die-müssen-wir-dann-am-andern-ort-einsparen“.

  • Peter Steiner sagt:

    Solange die Kids mit teuren Techno-Gadgets hantieren, jeden Modetrend mitmachen können und sich mehrmals Ferien leisten pro Jahr sehe ich nicht ein, weshalb ich für irgendwelche weiteren Zuwendungen an die Familien sein soll.

    • Pixel sagt:

      alter dieser Kids? 12-16? Betreuung??? Finanzierungskosten? Nun ja, die Argumente kann man sich auch zurechtbiegen.

  • 13 sagt:

    Der Artikel hatte so schön angefangen. Alles korrekt. Und dann diese sehr unglückliche Überleitung zu familienergänzender Betreuung. Das ist so in etwa das schlechteste Argument, dass es gibt, denn erstens ist es zu kontrovers, es lockt nahezu alle Vertreter der klassischen Rollenerteilung, die Krippengegner und einfach diejenigen, die es selber nicht brauchen und es den anderen nicht gönnen, aufs Parkett. Tatsache ist, dass die letzten Sparmassnahmen, die Familien trafen, aber nicht bei der auswärtigen Betreuung zu suchen sind, sondern in der Schule, Prämienverbilligungen, Spitex etc.

    • 13 sagt:

      \2 Damit ist für mich die Lage ganz klar, wer bereit ist, weitere Einsparungen in diesen Bereichen hinzunehmen und dafür gerne besserverdienenden Familien eine Steuererleichterung gönnen will, der soll ja stimmen. Wer nicht, stimmt nein.

      • mooth sagt:

        Ich stimme nein.

      • Sportpapi sagt:

        Es scheint nicht falsch, auch einmal den Mittelstand zu entlasten. Ob wir es uns leisten können, steht auf einem anderen Blatt. Und wo das Geld eingespart würde ebenso. zudem wird bei den Staatsausgaben immer mehr ausgebaut. braucht es das wirklich alles? Und stimmen die Versprechungen, die damit verbunden sind? Zb hat der massive Ausbau von Betreuungsangeboten die Arbeitstätigkeit der Eltern entsprechend erhöht und sich mit mehr Steuereinnahmen selbst finanziert? eher nicht, oder?

  • Hattori Hanzo sagt:

    Danke für die Blog, jetzt weiss ich, was ich abstimmen werde (und die Couverts sind dann endlich vom Tisch).

    Ich werde dafür stimmen, dass ich weniger Steuern zahlen muss. Warum? Weil, wenn ich nicht dafür stimme, müsste ich denken wie Sie. Ideologisch – weltfremd. Sie sagen: „Der Staat müsste…“ = Wir zahlen mal, in der Hoffnung, dass diese Gelder für genau das genutzt werden, was uns vorschwebt.
    Als ob der Staat irgend etwas ändern würde, wenn ihm die Familien sagen werden: Danke, wir zahlen gern etwas mehr.
    Wenn wir das tun, bleibt einfach alles beim alten. Punkt.

    • Hattori Hanzo sagt:

      Wenn Sie wollen, dass mehr für „familiengerechte Strukturen“ investiert wird, dann müssen sie eine exakte Initiative dafür schneidern. Was genau von wem getan und bezahlt werden muss. Dann ist das Anliegen glaubwürdig und konkret. Aber sagen: Es drohen Steuerausfälle, liebe Familien, deshalb zahlt weiter. Weil der Staat würde besser etwas anderes tun, als euch Steuern zu schenken. – Das hört sich nicht glaubwürdig an. Das hört sich so an, als wolle man die Kleinen mit leeren Versprechungen bei der Stange halten.

  • mooth sagt:

    Ich bin mit dem Beitrag von Jeanette Kuster einverstanden. Allerdings würde ich die geforderten familienfreundlichen Strukturen an eine minimale Eigenbetreungsleistung der Eltern knüpfen. Zwei Eltern sollen das Kind zumindest während der Hälfte der Zeit selbst betreuen, das würde dann immer noch bedeuten, dass beide je 75 % arbeiten können. Zweimal 100 % und die Kinder ganz in die Kita finde ich nicht gut. Wer so plant, sollte keine Kinder haben. Bei Alleinerziehenden wäre ich natürlich grosszügiger.

  • Paul Erismann sagt:

    Warum entweder Steuergeschenk oder bessere Fremdbetreuung und nicht gerade beides zusammen? Kinder sind finanziell gesehen sowieso ein grosses „Minusgeschäft“ für Elterm und die Kinderzulagen von der Höhe her eigentlich ein Witz. Man dürfte bei der ganzen Diskussion ruhig ein bisschen nach Norden schauen und in Anbetracht dessen weniger kleinkrämerisch sein. Bei Fremdbetreuungsangeboten kommt der Mittelstand im Übrigen gar nicht in den Genuss von Subventionen, was ein grosser Fehlanreiz bez. Inländer-Erwerbstätigkeit darstellt. Dazu kommen ggf. noch Heiratsstrafe und höhere Steuerprogression.

    • Vollenweider sagt:

      Wieso nicht beides zusammen? Weil ich als kinderloser nicht noch mehr Steuern zahlen will. Irgendwann wird jede Solidarität überstrapaziert.

      • Paul Erismann sagt:

        Nun, die nachfolgende Generation (heutige Kinder) muss ja dann auch so solidarisch sein und Ihre Altersrente mitzahlen – Stichwort Umlageverfahren…

  • Thomas Jordi sagt:

    Krippen, Krippen, noch mehr Krippen. Damit die verwöhnte Dienstleistungsgesellschaft mit gleitenden Arbeitszeiten es noch einfacher hat. Es gibt viele Jobs, die haben KEINE gleitenden Arbeitszeiten, da fängt man nicht um 8 Uhr an und ist vor 18 Uhr fertig. Man arbeitet sogar nachts. Ja ja, so Sachen gibts. WIe wärs mal mit etwas Unterstützung für diese Familien?

    • 13 sagt:

      Völlig einverstanden, aber subventionierte familienergänzende Betreuung sind ja nicht nur und zwangsläufig Krippen. An vielen Orten werden auch Tagesmütter subventioniert, was auch Schichtarbeitern zu gute kommt.

    • Susi sagt:

      @Thomas Jordi: Es wird ja wohl höchst selten so sein, dass Mutter und Vater grad die GLEICHEN Schichten arbeiten und darum niemand um 7h und 19h zur Verfügung steht, oder dass beide die gleichen Nächte weg sind. Mein Mann arbeitet auch in Schichten (Behindertenwohnheim) und ich muss um 5.30h aus dem Haus, weil ich pendle. Trotzdem lässt sich die Fremdbetreuung gut organisieren.

      • Thomas Jordi sagt:

        das heisst also, Sie bringen das Knd um 0530 zu einer Tagesmutter oder einer entsprechenden Einrichtung?

      • Susi sagt:

        Nein, mein Mann schaut, dass er an diesen Tagen eine spätere Schicht hat. Und ich bin dann früher zuhause, um das Kind wieder abzuholen.

      • Susi sagt:

        Eine weitere Möglichkeit: Man arrangiert sich mit anderen Eltern. Wenn es mal nicht klappt am Morgen, dann ist unsere Tochter halt ab 6.30h bei einer Nachbarin. Umgekehrt nehmen wir deren Kind morgens zu uns, wenn sie früher arbeiten gehen muss oder holen es ab, wenn sie länger arbeiten muss.
        Wir „berufstätigen Frauen“ haben uns zusammengetan in unserer Siedlung, da klappt es dann immer irgendwie.

      • Thomas Jordi sagt:

        Aber eben, Susi, Du löst das Problem nicht mit Krippen, sondern mit familiärer/nachbarschaftlicher Hilfe. Das ist ja genau mein Punkt! Es werden immer nur Krippen gefordert, die lange nicht allen nutzen.
        Und in Deinem Fall braucht es also das Entgegenkommen mindestens eines Arbeitsgebers, damit man Schichtpläne etwas aufeinander abstimmen kann. Es ist schön, dass das bei Dir klappt, bei uns hatte es trotz der Zusage des Arbeitgebers (Stadt Zuerich) halt nicht geklappt.
        Was macht Deine Tochter alleine zwischen 0530 und 0630? (je nach Alter erübrigt sich natürlich diese Frage)

      • Susi sagt:

        „Was macht Deine Tochter alleine zwischen 0530 und 0630?“ Aufstehen, Zähneputzen mein Morgengeschirr wegräumen und so… Neinein, sie ist erst 5. An diesen Tagen bringt sie mein Mann zur Nachbarin, seine Schicht beginnt dann um 7h. (Der Hort öffnet auch um 7h, darum reicht es eben in diesen Fällen nicht.)
        Was ich meine, ist, dass es doch wirklich nur sehr vereinzelt vorkommt, dass man auf anderes als Krippe oder Hort zurückgreifen muss. Oder wie sieht das bei euch konkret aus?

      • tina sagt:

        mit schichtarbeit wird es wirklich sehr schwierig, sich zu organisieren

      • Susi sagt:

        „“Und in Deinem Fall braucht es also das Entgegenkommen mindestens eines Arbeitsgebers, damit man Schichtpläne etwas aufeinander abstimmen kann.“
        Mich nähme da wirklich wunder, ob es denn so ist, dass beide 100% arbeiten und kein Arbeitgeber entgegenkommen kann. In meiner Welt ist das irgendwie kaum vorstellbar, aber ich kenne mich zugegebenermassen auch nicht detailliert aus.
        P.S. Mein Mann arbeitet eben zudem jedes zweite Wochenende, da ist er dann unter der Woche dafür mehr verfügbar.

      • Thomas Jordi sagt:

        Bin Meteorologe => 365 d, 24×7, Schichtarbeit
        Frau ist Krankenschwester. Mit Arbeitgeber damals gewisse Schichten etc. vereinbart. Am 1. Arbeitsplan, der per Post kam, war ein Post-IT: sorry, geht nicht anders => keine der Vereinbarungen wurde eingehalten, => Kündigung. Keine Eltern/Schwiegereltern vor Ort. Momentan leben wir das ‚klassische‘ Rollenmodell, auch weil meine Frau nicht mehr arbeiten will, da ihr die Zeit mit den Kindern viel mehr Spass macht. Sie hätte ja kein Problem, Arbeit zu finden, es fehlen ca. 20’000 Krankenschwestern, liest man immer wieder.

      • Susi sagt:

        @Thomas Jordi: Ja, diese Situation tönt wirklich übel (und beantwortet gleich noch meinen zweiten Kommentar oben, der noch immer in der Warteschlaufe hängt)

      • Thomas Jordi sagt:

        Das ist ja das Problem an der Schichtarbeit: auch wenn du 40 % arbeitest, hast du keinen fixen Tag frei. Deshalb spreche ich ja von der verwöhnten Dienstleistungsgesellschaft mit ihrer Krippenfixierung. Als wäre es gottgegeben, dass man einfach einen fixen Arbeitstag frei hat.

      • 13 sagt:

        @ Herr Jordi
        Mein Mann arbeitet in der Gastronomie, Schichtarbeit, 365 Tage (ca. 50%). Zwei feste Freitage konnte er aushandeln, Ausnahmen vorbehalten und teils wird ihm das Pensum gekürzt. Beim Rest ist so, dass wir halt 3 Tage Betreuung haben plus die Wochenenden, die ich zu Hause bin, damit er 2 bis 3 Tage arbeiten gehen kann. D.h. er ist immer mal wieder zu Hause, wenn die Kinder in der Krippe sind. Nicht ideal, aber für uns die einzig machbare Lösung. Wenigstens bin ich zeitlich zumindest teilweise flexibel. Da wäre es auch an den AGs gerade wo Leute fehlen, etwas entgegenzukommen.

  • Malena sagt:

    Um Familien zu entlasten und diese Entlastung vor allem den wenigverdienenden Familien (anstatt wie bei der Initiative den mehrverdienenden) zukommen zu lassen könnte man ja auch die Kinderzulagen um 20% erhöhen und dafür weiterhin besteuern. Bezüglich Loch in der Staatskasse kommt es aufs gleiche heraus, aber für populistische Politik eignen sich Mehrausgaben halt weniger gut als Steuersenkungen…

    • Martin Frey sagt:

      Mehrausgaben muss irgendjemand irgendwann mal berappen, bei Steuersenkungen haben die Privatpersonen mehr zum Leben. Das ist der Unterschied, Malena. Bei der einen Variante hat der Staat mehr in der Tasche, bei der anderen die Familien die irgendwann diese Mehrausgaben auch wieder mitfinanzieren müssen.
      Mehrausgaben auf Kosten der Allgemeinheit sind einfacher zu verkaufen und somit immer populistisch.

      • Malena sagt:

        Ich verstehe Sie nicht, Herr Frey. Bei welcher Variante hat der Staat mehr in der Tasche? Bei Steuerausfällen oder bei Mehrausgaben? Und warum sollen Mehrausgaben auf Kosten der Allgemeinheit einfach zu verkaufen sein? Gilt das nicht eher für Ausgaben von welchen eine Mehrheit zu profitieren hofft?
        Ich finde es gut, Familien zu entlasten, aber primär diejenigen, die ihre Kinder sonst nicht ins Skilager schicken können. Und nicht unbedingt diejenigen, die jetzt schon jedem Kind das neuste iphone und teure Überseeferien für die Familie bezahlen können…

      • Martin Frey sagt:

        Ich bin dafür alle Familien zu entlasten soweit es geht Malena.
        Linke Modelle zur Familienpolitik leben in aller Regel davon, mehr Geld auszugeben um Strukturen zu schaffen, Subventionen auszuschütten oder eben Kinderzulagen zu erhöhen. Bei all diesen Modellen werden mehr Abgaben generiert die letztendlich immer über Steuergelder finanziert werden müssen. Was all diese Ideen gemeinsam haben, dass der Staat dabei selber seinen Obulus abzweigen kann. Der Staat gibt mehr aus und langt gleichzeitig wieder zu, was die Staatsquote befeuert. Bei der CVP-Variante wird dieser Mechanismus behindert.

      • Malena sagt:

        @Frey: Ich will den Staat auch nicht aufblasen, und bin einverstanden dass viele Linken zu blauäugig Ausgaben erhöhen wollen ohne deren Finanzierung zu sichern, und ohne Auswüchse in der Bürokratie genügend zu kontrollieren. Ähnliche Naivität (oder besser: verantwortungslose Vertretung von Partikulärinteressen) gibt es aber auch auf der rechten Seite bez. Steuersenkungen, deren Folgen ebenfalls realistisch und transparent aufgerechnet werden müssen: Wie war das in Luzern, wo Steuern für höhere Einkommen reduziert wurden, und dann das Geld fehlte für Schulhäuser und Schwimmbäder fehlte?

      • Martin Frey sagt:

        Grundsätzlich völlig einverstanden, Malena. Es braucht bei allem immer eine gewisse Ausgewogenheit, und der Zuger Weg ist für mich auch kein Weg.
        Nur ist das geschilderte Beispiel natürlich ein alter Mechanismus jeder Exekutive. Werden tatsächlich einmal seitens des Parlaments ein relevantes Minderwachstum der Ausgaben beschlossen (von echtem Sparen ist ja meist gar keine Rede) dann setzt man gerne auch mal den Hebel dort an wo es wehtut, wo die Stimmbürger das direkt merken müssen, auch gerade gerne bei Symbolen wie Schulhäuser und Schwimmbäder. Ist oft knallhartes Kalkül dabei.

      • Sportpapi sagt:

        @MF: Liegt vielleicht daran, dass das Parlament sich regelmässig davor drückt, nicht ur Sparziele, sondern auch die Themen festzulegen.

  • Karin Mändli sagt:

    Warum abwägen zwischen dem einen oder dem anderen? Ergänzende Betreuung oder steuerfreie Kinderzulagen? Dass man sich entscheiden muss, behaupten die Gegner der Initiative nur, um uns Angst zu machen. Die CVP hat sich immer schon für beides eingesetzt. Sparen kann man auch woanders. Sobald die Unternehmenssteuerreform 3 kommt, werden die heutigen Gegner keine Probleme mehr mit Steuerverlusten haben.

  • Tom Meier sagt:

    Die Initiative ist nicht so ganz super, aber da der Mittelstand und vor allem Familien in der letzten Zeit immer mehr geschröpft wurden, so sehr dass sich arbeiten für Niedriglohnberufe schon fast nicht mehr lohnt, bin ich für die Initative. Und ich rate allen: Besser jetzt einfach zupacken und das Geld nehmen als lamentieren und am Schluss nichts in der Hand haben.

    • 13 sagt:

      Und welchen Vorteil haben genau die Familien im Niedriglohnsegment von der Initiative? Die Einsparungen sind genau bei ihnen gering, denn sie zahlen zu wenig Steuern, um das zu merken. Dagegen spüren sie die Einsparungen im sozialen Bereich, wenn wieder mal Prämienverbilligungen wegfallen, Sozialhilfe gekürzt wird und Sonderstunden (Logopädie, DAZ, sozial- oder heilpädagogische Unterstützungen) eingestellt werden, umso mehr.

      • Martin Frey sagt:

        Das Niedriglohnsegment profitiert kaum, das stimmt. Nur bezahlt das Niedriglohnsegment sowieso kaum Steuern. Und wenn man auch mal dem Mittelstand sowie den Höherverdienenden was gutes tun kann, wieso nicht? Insbesondere der Mittelstand läuft sonst Gefahr, irgendwann mal auszubluten, ist er heute doch deutlich schlechter gestellt als das Niedriglohnsegment.
        Jedes Jahr werden übrigens Millionen zur Prämienverbilligung nicht abgeholt, wussten Sie das?

      • 13 sagt:

        Ja, das wusste ich (ok, nicht dass es einen Millionenbetrag betrifft), wobei die Hauptursache, das sehr komplizierte Antragsverfahren und die Kommunikation ist. Ich habe immer wieder Klienten, die keine Ahnung haben, dass es das überhaupt gibt und zweifelsfrei anspruchsberechtigt wären. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es viele Familien vor ein massives Problem stellt, wenn sie plötzlich wegfallen. Wir gehören auch zum Mittelstand, aber ich bin nicht bereit, diesen auf den Kosten aller zu begünstigen. Da braucht es bessere Lösungen, die teils schon in Arbeit sind.

      • Malena sagt:

        @Martin Frey: Ich finde es auch wichtig, dass der Mittelstand gestützt und seine Entwicklung mit Weitblick gesteuert wird. Zwei Überlegungen dazu: 1. In einem Artikel in Die Zeit stand kürzlich, dass der Mittelstand entgegen der Darstellung einer Schröpfung durch den Staat in Bezug auf viele Leistungen nach wie vor privilegiert, und ein Netto-Empfänger und nicht ein Netto-Zahler ist. 2. Wird der Mittelstand tatsächlich hauptsächlich von unten ausgeblutet (übertriebene Sozialleistungen), und nicht auch von oben (die Reichen besitzen einen immer höheren Anteil des Gesamtvermögens)?

      • Martin Frey sagt:

        @Malena: Zu dem Mittelstand sollten wir alle Sorge tragen, egal welcher Schicht wir selber angehören. Denn der Mittelstand ist die Basis und das Rückgrat unserer Volkswirtschaft wie auch unserer Gesellschaft. Wenn es dem Mittelstand gut geht, dann geht es allen gut, davon bin ich überzeugt.
        Leider läuft der Mittelstand Gefahr, vor lauter Partikularinteressen unter die Räder zu kommen. Denn der Mittelstand in der CH ist unter dem Strich heute schlechter gestellt als die Leute mit kleinem oder gar keinem Einkommen. Ob das in D anders ist kann ich nicht beurteilen, bezweifle es jedoch etwas.

      • Malena sagt:

        @Martin Frey: „Der Mittelstand in der CH ist unter dem Strich heute schlechter gestellt als die Leute mit kleinem oder gar keinecm Einkommen.“ Diese plakative Aussage versteh ich wieder nicht. Sie glauben doch nicht wirklich, dass eine Familie mit 45000CHF Einkommen besser gestellt ist als eine mit 130000CHF, oder? Wenn die Familie mit 130000 tatsächlich weniger Geld übrig hat Ende Monat dann nur weil sie sich einen viel höheren Lebensstandard leistet (schicke Wohnung, Zweitauto, häufig Auslandferien). Ich bin auch Mittelstand, und möchte nicht mit „Unterschicht“ tauschen.

      • Martin Frey sagt:

        @Malena: Man kann hier im MB glaub ich keine Links angeben, aber es gab dazu erst Ende Januar vielbeachtete Artikel zu dem Thema, auch im TA. Vielleicht googeln Sie das mal.
        Die Frage ist natürlich legitim was genau der Mittelstand ist, geht es ja dabei um eine relativ breite Schicht.

    • Katharina B. sagt:

      Und der Mittelstand wird den Ausfall auch bezahlen. Einfach anderswo. Durch massive Einsparung bei der Bildung und Co. oder durch höhere Kosten. Das Geld wächst nämlich nicht auf Bäumen.

  • Stevens sagt:

    Es ist doch immer dasselbe. Wenn es heisst „Familien nachhaltig unterstützen“, so bedeutet dies „mehr Krippenplätze“. Ist das die Zukunft? Männlein und Weiblein als willige Diener der Wirtschaft zur Steigerung des Bruttosozialprodukts?
    Nee. Zukunft ist, wenn jede Familie ihr Modell so wählen kann, wie es in ihrer Situation richtig ist. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, Arbeit, Arbeit

    • jeanette kuster sagt:

      Wichtiger Punkt. Und genau deshalb braucht es mehr und günstigere Betreuungsplätze. Wieviele Familien können es sich denn leisten, drei Kinder zu haben, wenn die Frau teilzeit arbeiten will ( ja, manche wünschen sich dieses Modell)? Die Betreuung frisst in solchen Fällen wohl bei den meisten Familien mehr als nur den Zweitlohn weg.

      • Stevens sagt:

        @Jeanette: Ich schreibe ja „nach Situation“. Und bei drei Kindern muss man sich schon fragen, ob Fremdbetreuung Sinn macht. Denn Fremdbetreuung kostet. Das sind schnell ca. 50 Franken pro Stunde (Lohn, Infrastruktur, Lohnnebenkosten etc…). Nur wenn die Kosten für die Fremdbetreuung höher sind als was in der Zeit verdient wird, dann muss man sich schon ernsthaft überlegen, welchen Sinn es macht, dies zu subventionieren, tut mir leid.
        Auch wenn die Frau vielleicht gerne Teilzeit arbeiten würde.

      • mooth sagt:

        Na ja, drei Kinder finde ich – man verzeihe mir – auch etwas viel. Vergessen wir die weltweite Überbevölkerung nicht. Drei Kinder zu haben ist ein wenig wie drei Autos zu haben.

      • Malena sagt:

        Frau Kuster, ich empfinde die Progression der Kitatarife (BE) als sehr fair. Bei kleinen Einkommen ist der Tarif niedrig, der Maximaltarif kommt erst bei Familieneinkommen von WEIT über 100000CHF zur Anwendung. Wenn der Hauptverdiener einen sehr hohen Lohn hat (z.B. >200000 CHF), und der Partner teilzeit arbeiten möchte aber halt nicht in einer Hochlohnbranche, brauchen solche Familie wirklich mehr Subventionen? Ja, die Anreizstruktur kann verbessert werden, aber doch nicht durch Netto-Geschenke für Reiche. Wenn die Subvention über höhere Besteuerung hoher (Erst)Einkommen finanziert wird, ok!

      • 13 sagt:

        „Nur wenn die Kosten für die Fremdbetreuung höher sind als was in der Zeit verdient wird, dann muss man sich schon ernsthaft überlegen, welchen Sinn es macht, dies zu subventionieren, tut mir leid.
        Auch wenn die Frau vielleicht gerne Teilzeit arbeiten würde.“

        Während es selbstverständlich das Vorrecht des Mannes ist, Vollzeit zu arbeiten. Autsch. Willkommen im 21. Jahrhundert, Herr Stevens.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Das Vorrecht des Mannes, Vollzeit zu arbeiten,13? Woher haben Sie denn diese Binsenwahrheit? Wie das Beispiel Susi (Kommentar zu meinem mit den Zahlen vom BfS, s. oben) zeigt, wollen viele Frauen nur Teilzeit arbeiten, und zwar sowohl vor, als auch nach der Gründung einer Familie! Was soll der Mann denn machen? in der Regel verdient er ja sowieso mehr, als die Mutter, da die Einkommen asymmetrisch ausfallen: Eine Verkäuferin verdient nicht soviel, wie ein Schreiner! Gut, das ist natürlich ein soziales Milieu, dass unsere akademisch verbildeten Mitforisten hier sowieso nur vom Hörensagen kennen

      • Susi sagt:

        @MZ: „Woher haben Sie denn diese Binsenwahrheit? Wie das Beispiel Susi (Kommentar zu meinem mit den Zahlen vom BfS, s. oben) zeigt, wollen viele Frauen nur Teilzeit arbeiten, und zwar sowohl vor, als auch nach der Gründung einer Familie! Was soll der Mann denn machen?“

        Dass ich nur Teilzeit arbeiten will, hat nichts mit meinen Chromosomen zu tun, auch wenn Sie es gerne daran festmachen möchten, Herr Z. Mein Mann arbeitet auch Teilzeit. Ich verdiene übrigens mehr als mein Mann, eifach mal so zu säge, im Fall…

      • Susi sagt:

        Und zur Ihrem „Was soll der Mann denn machen?“

        Warum stellen Sie den Mann als Waschlappen hin, der nicht mit seiner Frau aushandeln kann, wer wie viel arbeitet? Wie gesagt: Selber schuld. Es prüfe, wer sich bindet.

      • 13 sagt:

        @ MZ
        Aus genau dem zitierten Teil von Stevens. Auch wenn die Frauen gerne Teilzeit arbeiten würden, lohnt sich unter dem Strich die Subvention nicht, also tut es ihm leid, sie sollten es lassen. Tönt für mich halt eher nach „Dann bleibt Frau halt zu Hause“ vs „Dann organisieren sich die Eltern anders“. Über das „der Mann hat keine Chance, wenn sie sich so entscheidet“ diskutiere ich nicht, denn ich kann dazu nicht mehr sagen, als dass in meiner Familie solche Sachen immer noch ein gemeinsamer Entscheid sind. PS: Mein Mann verdient weniger als ein Schreiner, kenne ich also;-)

      • Alpöhi sagt:

        Drei Kinder aufzuziehen ist ein Fulltimejob. Da muss man nicht noch auswärts… und wenn man es doch tut, muss man halt de facto jemanden einstellen zur Betreuung der Brut. Für 4000-5000 pro Monat. Faites vos jeux…

    • Stevens sagt:

      @ 13: Frau Muster hat von der Frau geschrieben, die Teilzeit arbeiten möchte, nicht ich.
      Es kann aber auch der Mann sein, an meiner Aussage ändert Sich nix

      • jen sagt:

        @MZ Genau so ist es, Sie treffen es auf den Punkt!
        Die meisten MB Leser/innen sind privilegiert und haben die Wahl. Arbeiten oder zu Hause bleiben, Teil oder Vollzeit. Diese Wahl haben viele Familien gar nicht, da man mit 2 Löhnen vielleicht auf CHF 7’500 kommt monatlich!! Da kann ein Vater es sich nicht leisten, 80% zu arbeiten um mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, liegt finanziell halt einfach nicht drin. Darum nerven mich solche Arroganten Aussagen, für CHF 2’000 gehe ich nicht arbeiten. Es gibt noch eine andere Welt da draussen, gehen sie mal in die Arbeiterquartiere raus.

  • hago sagt:

    Ich habe die Initiative bisher von der Einkommesseite angesehen: Einkommen wie AHV, IV müssen auch versteuert werden, warum sollen also Kinderzulagen ausgenommen werden? Würde man dafür den Kinderabzug in der Steuererklärung streichen?
    Dieser Artikel gibt weit mehr sehr gute, ja bessere Gründe, Nein zu stimmen: Die erwähnten Massnahmen könnten Gleichberechtigung am Arbeitsplatz fördern, helfen, die Masseneinwanderung zu dämmen,…

  • Marcel Zufferey sagt:

    Viele Frauen wollen gar nicht mehr 100 Prozent erwerbstätig sein, sobald sie eine Familie haben. Dieses Phänomen zieht sich quer durch alle Bildungs- und Einkommensschichten. Nur gerade 21 Prozent aller erwerbstätigen Personen, die Erwachsene oder Kinder betreuen, würden mehr arbeiten, wenn die Betreuungsfrage gelöst wäre! Das zumindest belegen neueste Zahlen vom Bundesamt für Statistik (BfS).

    • jeanette kuster sagt:

      Viele Frauen wollen aber zB 60 Prozent arbeiten und können nicht, weil die Kita mehr kostet als Frau verdienen würde.

      • Andreh.H. sagt:

        Frau Kuster, ein Kind geht nur die ersten Jahre in die KiTa, danach gibt es heute (zum Glück!) schon vielerorts eine gute schulergänzende Betreuung. Es gibt viele Frauen, die nicht, auch nichumzu „nur“ 60%, arbeiten wollen, solange die Kinder klein sind. Viele dieser Familien sind nicht reich sondern stehen in diesen Jahren ein bisschen zurück. Dass bei der Familienbreuung gespart würde ist von Ihnen eine Mutmassung, die ich sonst nodh nirgendwo gelesen habe.
        Was mich in der Diskussion auch immer stört ist die Behauptung, dass nur Reiche profitieren würden. Dank der Kinderzulagen kann es auch

      • Andreh.H. sagt:

        in eine höhere Stufe hineinkatapultieren, Kinderzulagen sei dank, und da wir nicht nur Bundessteuern bezahlen kann das b3i Kantons- und Gemeindesteuern auch einschenken.
        Lieber die UST3 ablehnen.

      • Susi sagt:

        @Andreh H.: „schulergänzende Betreuung“ ist auch nicht gratis…
        Eine Kollegin von mir würde gerne wieder 80% arbeiten, die (nicht subventionierten) Betreuungskosten für die Kinder würden aber monatlich über 4000.- (!!) betragen. Und darin sind auch Hort-Kosten enthalten. Wenn man keine Subventionen kriegt bezahlt man für ein Hort-Mittagessen über 30.- Fr.

        Sie lässt darum das Arbeiten jetzt halt bleiben. Eben auch eine gut ausgebildete nun auf dem Markt fehlende Arbeitskraft.

      • tina sagt:

        susi, aber dann macht das hort-mittagessen doch pro kind (wieviele sind das denn??) 660 pro monat (falls tatsächlich trotz 80% pensum 5 tage hort bezahlt werden sollen). ich habe lange zeit unter 4000 eingenommen und davon 1200 krippe bezahlt (subventioniert). ich nehme an, auch deiner kollegin bleiben nach abzug der fremdbetreuung noch 3000, richtig?

      • tina sagt:

        schliesslich muss man seine kinder ja höchstens ein dutzend jahre teil-fremdbetreuen lassen. davor und danach hätte deine kollegin also diese 4000 wieder zur verfügung. man muss doch etwas längerfristig denken, wenn man kinder hat, als nur gerade ein paar wenige jahre. ok, als lehrerin braucht man sich wohl um wiedereinstiegsprobleme keine gedanken zu machen, aber in anderen branchen bedeutet ausstieg ein verlust, den man kaum mehr aufholt. wenn meine kinder erwachsen sind, werde ich ja doch noch ein paar jahre zu arbeiten bis zur pensionierung….

      • Susi sagt:

        @tina: Als Architektin würde sie für 80% je nach Anstellung um die 6500.- verdienen. Sie sagte mir, nach ihren Berechnungen gingen 4400.- für die Betreuungskosten drauf, blieben also noch 2100.-, welche die Familie aber nicht wirklich benötigt, da der Mann mit seinen 100% genug verdient. Es wäre darum gegangen, dass sie im Beruf hätte bleiben können. Aber für 2000.- hätte ich auch keine Lust, mich an 4 Tagen von den Kindern zu trennen.
        Es sind nur zwei Kinder, aber das kleiner wäre in der Krippe, das grössere im Hort, also auch kein Geschwisterrabatt.

      • tina sagt:

        ah, lust. ok. ja, dann schlage ich vor, dass die horrenden kosten für fremdbetreuung auch rechnerisch von dem lohn abgezogen werden, der dafür verantwortlich ist, dass diese kosten so hoch sind.

      • Susi sagt:

        @tina: „als lehrerin braucht man sich wohl um wiedereinstiegsprobleme keine gedanken zu machen“

        Gilt vor allem für die Volksschule. Solche wie mich gibt’s wie Sand am Meer, da ist der Arbeitsmarkt extrem hart. In der Stadt Zürich antworten auf eine Stellenausschreibung in der Regel bis zu 100 gut qualifizierte Lehrkräfte…

      • Susi sagt:

        @tina: „ah, lust. ok. ja, dann schlage ich vor, dass die horrenden kosten für fremdbetreuung auch rechnerisch von dem lohn abgezogen werden, der dafür verantwortlich ist, dass diese kosten so hoch sind.“

        Warum so bissig? Sie hat halt einen Mann, der genug verdient und ist in dieser Luxusposition. Das bin ich auch nicht, könnte mein Pensum nicht runterschrauben, ist aber nicht weiter schlimm.

      • Susi sagt:

        Und nochmal: Es geht in de Ausgangsfrage ja darum, dass die hohen Betreuungskosten viele gut ausgebildete Frauen davon abhalten, weiterhin zu arbeiten. Und das ist genau ein solches Beispiel. Frauen, die in der glücklichen Position sind, nicht arbeiten zu MÜSSEN, weil ihr Mann eben genug verdient, gehen eben eher nicht für 2000.- monatlich arbeiten. Wie gesagt, ich weiss auch nicht, ob ich das machen würde, wäre ich in dieser Position. Du schon, Tina?

      • tina sagt:

        wenns darum geht, dass man im beruf bleiben kann, dann lohnt es sich finanziell auf jeden fall über ein paar jahrzehnte gerechnet.
        ich finde nicht, dass familienpolitik dazu da ist, diese leute zu entlasten, die es sich leisten können zu überlegen, ob sie lust haben zu arbeiten oder nicht

      • tina sagt:

        mein ex mann und ich waren in der it branche. ich hätte gar nicht aussteigen wollen! ich hätte aber auch keinen vater für meine kinder gewollt, der 100% arbeitet. und wenn wir dann schon so gut verdienen, dann bin ich doch auch bereit, ein paar jahre den teuren luxus von fremdbetreuung zu zahlen. allerdings nicht 4 tage die woche. ich begreife wirklich nicht, wieso man es sich so einrichtet.

      • Widerspenstige sagt:

        Das ist mE ein zu kurz gedachtes Argument ‚Viele Frauen wollen aber zB 60 Prozent arbeiten und können nicht, weil die Kita mehr kostet als Frau verdienen würde.‘ Ich arbeite, weil mir das ein Bedürfnis ist u ich unabhängig bleiben will. Da zahle ich doch für familienergänzende Betreuung besser drauf, als dass ich dadurch auf der Strecke bleibe. Das machen ja Väter immer noch u greifen sich wohl an den Kopf, wie man sich so ausliefern kann innerhalb einer Beziehung. Wieso machen das Männer/Väter nicht schon lange u liefern sich völlig ihrer besser verdienenden Partnerin aus? Schon überlegt?

      • Susi sagt:

        Ich bin auch froh, dass mein Mann nicht 100% arbeitet; das tat er übrigens auch nicht vor dem Kind.

        Warum man es sich so einrichtet? Bei manchen Jobs ist es eben auch so, dass man für weniger als 80% keine gute Stelle findet. Aber genau weiss ich das im beschriebenen Fall nicht, ich werde meine Kollegin demnächst sicher mal auf das ansprechen.

      • ka sagt:

        @Susi: ich habe mir das genau angetan als Architektin, habe die Kinder in die Krippe geschickt damit mit ich den Anschluss ans Berufsleben nicht verliere, und die ersten 4 Jahre ging das Geld auch hauptsächlich an die Kinderbetreuung. Wobei auch mein Mann einen Tag zu Hause blieb. Seit die Kinder aber in der Schule sind, die die Betreuungskosten markant gesunken. Ich habe es nie bereut, denn ich habe auch mein Studium zu einem grossen Teil selber finanziert und es wäre mir echt zu schade gewesen, das nun einfach sausen zu lassen.

      • tina sagt:

        ich finde schon, dass jemand, der ein studium brauchte für seinen job, der gesellschaft ein wenig schuldig ist, im beruf zu bleiben. und dass sich das dann nicht unbedingt auch noch finanziell weissnichtwie bezahlt machen muss. ein paar jahre lang wenigstens, wenn man gerade kinder gross zieht.
        für 4000 kann man ja jemanden anstellen, der einem zuhause auch noch den haushalt macht übrigens. eine tagesmutter kostet nie so viel, sonst würde man ja mit betreuungskindern reich. die rechnung geht nicht auf

      • Susi sagt:

        @tina: Wir reden hier aber nicht von Tagesmüttern, sondern vom staatlichen Betreuungssystem.
        Man könnte auch ein Au Pair einstellen für dieses Geld, klar. Aber vielleicht will man seine Kinder einfach nicht einer Tagesmutter oder einem Au Pair überlassen – ich selbst würde das nur im äussersten Notfall machen.

      • tina sagt:

        susi, ja das ist wahr. für mich war tagesmutter auch keine option damals, obwohl ich damit wohl in meinem beruf hätte bleiben können.

      • Susi sagt:

        @tina: Hast du denn gewechselt, also arbeitest nicht mehr in der Informatik?

      • tina sagt:

        susi, ich bin nach der trennung ins büro gewechselt, ja. damals gab es kaum teilzeitstellen in meinem gebiet und man arbeitete häufig nächte durch oder am weekend. ich hätte es nicht hinbekommen, neben der verantwortung für 2 kleinkinder auch noch einen verantwortungsvollen job zu haben. mein bürojob damals war sehr anspruchslos und entsprechend etwa halb so gut bezahlt wie man damals auf meinem gebiet in der it verdienen konnte. inzwischen haben sich die löhne angeglichen und ich habe es mir auch interessanter einrichten können

      • tina sagt:

        ich bin vor 13 jahren ausgestiegen, nachdem ich noch versuchte auf programmieren umzusteigen (ich hoffte, mehr zuhause arbeiten zu können. aber beim programmieren muss man dran bleiben können, und das kann man nicht mit 2 kleinkindern).
        inzwischen habe ich wieder 2 zehen in der it.
        ich habe aber nicht informatik studiert und meine ausbildung selber finanziert

      • Susi sagt:

        @tina: So ein Umsteigen stelle ich mir schon noch schwierig (bzw. frustrierend) vor, insbesondere, wenn man schon die Umstellung einer Trennung tragen muss.

      • Katharina sagt:

        ‘Viele Frauen wollen aber zB 60 Prozent arbeiten und können nicht, weil die Kita mehr kostet als Frau verdienen würde.’

        Wird können mit wollen nicht oder es lohnt sich nicht ersetzt, kann das aber schon stimmen, wenn ich mich an die zu diesem Thema erwähnten Rechnungen aus Mehrlohn, Steuerprogression und Fremdbetreuungskosten richtig erinnere.

        Aber: Es geht auch darum, im Arbeitszyklus zu bleiben und Mütter da oft den Kürzeren ziehen, zumal Teilzeitpensen generell, auch für die Väter, schwierig zu finden sind.

        Ich denke aber, dass unser Verhältnis zu bezahlter Arbeit sich nun ändert.

      • tina sagt:

        susi, ja, das war schon ein frust, habe sehr daran gekaut. andererseits war die entscheidung ja meine, weil ich den preis nicht zahlen wollte für die anderen optionen. und uns geht es ja gut. ich war sehr froh um den anspruchslosen job mit seinen vorteilen, als die kinder kleiner waren.

      • Stranger sagt:

        „ich finde schon, dass jemand, der ein studium brauchte für seinen job, der gesellschaft ein wenig schuldig ist, im beruf zu bleiben“. Ja, das finde ich eigentlich auch. Aber nach meiner Erfahrung findet das die Wirtschaft nicht. Die foutiert sich darum, ob eine Ausbildung teuer war Die interessiert sich für den Ausgebildeten, nicht für die Ausbildung.

      • tina sagt:

        stranger, thema war ja aber hier, dass eine frau gar nicht arbeiten möchte, weil es sich nicht lohnt, wenn man die krippenkosten von ihrem lohn abzieht (obwohl die krippenkosten sich anhand der löhne beider berechnet)

      • Sportpapi sagt:

        würde gerne wieder. aber nicht für 2000 Franken… zumal sie das Geld gar nicht braucht. Wir sollen also Betreuung weiter subventionieren, damit auch Leute Lust auf Arbeit haben, die das geld nicht brauchen. reicht es dann, Betreuung gr atis zu geben? Oder braucht es noch eine weitere Prämie?
        ehrlich, solches Gerede nervt mich gewaltig. entweder man macht den Job gern, oder nur wenn er gut bezahlt ist. wenn man lieber den Job zu Hause macht, kann man doch einfach such dazu stehen.

      • Susi sagt:

        @SP: „entweder man macht den Job gern, oder nur wenn er gut bezahlt ist.“

        Ich liebe meinen Job, und zwar einerseits wegen der Tätigkeit und andererseits wegen der Bezahlung. Die bezahl ich jedenfalls Ende Monat meinen Lohn nicht zurück und sage „Ach, das Geld könnt ihr behalten, ich mach doch den Job so gerne, da würde ich auch noch draufzahlen, wenn ich nur arbeiten darf.“ Wer tut das schon?

        Wir leben nicht in einer schwarz-weiss/entweder-oder-Welt, Sportpapi.

      • Susi sagt:

        Zudem sollte man sich mal überlegen, dass dem Staat durch das Nicht-Arbeiten gut bezahlter Arbeitskräfte, welche zu einem sowieso schon relativ hohen Einkommen (des Mannes) beitragen würden, ein ziemlicher Batzen an Steuergeldern flöten geht. Steuergelder, mit denen auch wieder Subventionen bezahlt werden könnten.

      • daniela sagt:

        ähm susi. subventionen fordern, damit der 2. elternteil arbeiten kann, mit der begründung, dass der dann steuern zahlt mit denen man krippen subventionieren kann? das beisst sich irgendwie in den schwanz.

        ich begreifs echt nicht. wenn 2 einkommen zusammen 2500 mehreinnahmen ergeben ist das doch nicht gratis gearbeitet. wenn ein elternteil zuhause bleibt, weil die krippenkosten hoch sind, gehen diese 2500 ja auch noch flöten.
        man kann doch nicht die krippenkosten dem verrechnen, der weniger arbeitet und weniger verdient.
        ich stimme sportpapi absolut zu. siehe auch „ka“ oben

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Der Punkt ist: Auch zu Hause muss ein Job getan werden. arbeitet man auswärts, macht halt jemand anderes dienKinderbetreuung. Da scheint es mir nicht selbstverständlich, dass an noch Geld erhält, wenn man den Job macht, den man lieber mag. Ausser eben, das stimmt gar nicht.
        der andere Punkt ist ja Standardargumentation. Glauben Sie denn, bisher hätten sich die massiv ausgebauten Betreuungsangebote bezahlt gemacht, dass heisst, die Kosten seien durch zusätzliche Steuern kompensiert worden? Die mir bekannte Statistik der Weiblichen erwerbsarbeit zeigt keinen Anstieg…

      • Susi sagt:

        @Sportpapi & Daniela: Sie reden von Äpfeln, ich aber von Birnen. Es ging mir um den letzten Abschnitt des Artikels.
        Und ja, 35.- für ein unsubventioniertes Hortmittagessen finde ich zuviel. Da hinkt ihr Vergleich nämlich gewaltig, Sp, Hortalltag (1 Person auf zehn Kinder) oder Betreuung zuhause kann sicher nicht gleichgesetzt werden („dann macht halt jemand anderes diese Arbeit“)
        Was ich vermessen finde, ist die Haltung, man kenne die „wahre“ Handlungsmotivation einer Frau, die etwas anderes als Grund angibt und nicht zugebe, dass sie gar nicht arbeiten wolle.
        Die Frage ist: Um welchen Preis?

      • tina sagt:

        susi, ja, 35.– für ein mittagessen tönt schon viel, allerdings ist es ja nicht so, dass man nur das essen zahlt. man zahlt auch die löhne für das personal, und die sind wohl schon eine stunde vor den kindern da. die kinder werden auch ein bisschen betreut. es wird ein bisschen geschaut dass hausaufgaben gemacht werden, und ein bisschen beschäftigungsprogramm geboten. und – ob das nun gut oder schlecht ist? – es wird eben ausgebildetes personal eingestellt dafür, von wegen qualitätssicherung

      • Susi sagt:

        tina, stimmt, da sind noch Betreuungskosten für 1.5 Stunden mit drin. Damit sieht’s tatsächlich wieder etwas anders aus.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Es sind Angebote. niemand muss sie annehmen. Jeder kann selber ein Konkurrenzangebot aufbauen. Vielleicht geht es billiger. wenn ich die tiefen Löhne im Betreuungsbereich sehe, glaube ich aber eher nicht.
        Insgesamt: Doch, jemand anderer macht den Job. vielleicht billiger, vielleicht teurer.

    • Martin Frey sagt:

      Sie hinterfragen hier ein Dogma das nicht hinterfragt werden will, Hr. Zufferey. Zumindest nicht an dieser Stelle. 😉 Auch wenn Sie (natürlich) recht haben, das will niemand hören.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Genau darum sage ich es ja auch, Herr Fey 😉

        @J. Kuster: Dann sollte man das Thema Kinderbetreuung neu aufgleisen und ganz klar als Interessenspolitik gut gebildeter und verdienender Kreise ausweisen. In diesem Zusammenhang weiterhin von Gleichberechtigung (für alle Menschen) zu reden, macht angesichts der von mir erwähnten Zahlen vom BfS keinen Sinn mehr.

    • Susi sagt:

      @MZ: „Viele Frauen wollen gar nicht mehr 100 Prozent erwerbstätig sein, sobald sie eine Familie haben.“

      Ich kenne auch Männer, die weniger arbeiten wollen, seit sie eine Familie haben, aber nicht können, weil ja ihre Frauen eben weniger arbeiten… Ich sage nur: „Selber schuld“ 🙂

      P.S. Ich wollte sowieso noch nie 100% arbeiten. Mein Pensum blieb aber das gleiche wie vor dem Kind.

    • Felix Stern sagt:

      Natürlich wollen die Frauen nicht voll arbeiten. Man will einen Job, um sich die Zeit zu vertreiben und für sein Selbstwertgefühl. Dafür etwas opfern? Kommt nicht in Frage. Die hohle Hand machen? Immer! Im Scheidungsfalle sowieso. Wieso auch nicht hier? Das ist die Grundeinstellung.

      • Susi sagt:

        @Felix Stern: „Natürlich wollen die Frauen nicht voll arbeiten.“

        Und die Männer schon? Meiner will nicht. Und muss auch nicht, weil ich mehr als die Hälfte des ehelichen Gesamtpensums übernehme.

    • Katharina sagt:

      „Nur gerade 21 Prozent aller erwerbstätigen Personen, DIE ERWACHSENE ODER KINDER BETREUEN, würden mehr arbeiten, wenn die Betreuungsfrage gelöst wäre! Das zumindest belegen neueste Zahlen vom Bundesamt für Statistik“

      Man muss diesen Satz genau lesen und sich bewusst sein, dass die Zahlen aus einer Meinungsumfrage stammen müsste, um eine solche Aussage überhaupt zu machen.

      Das BfS erhebt aber die meisten Zahlen aus von den Gemeinden und Kantonen zugetragene demografische Informationen. Teilweise extrapoliert.

      Die Aussage ist demnach, so wie sie hier steht, manipulativ. Quelle?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Wer die Pressemitteilungen vom BfS abonniert hat, ist klar im Vorteil Katharina 😉 In Deutschland würden nur gerade 36 Prozent aller Mütter ihr Erwerbspensum erhöhen, wenn die Betreuungsfrage gelöst wäre. Eine Bekannte von mir, ausgebildete Sozialpädagogin (FH), bezweifelt sogar diese Zahlen: Sie sind ihrer Ansicht nach zu hoch gegriffen…

        Quellen? Ich bin so nobel: Bitte selber recherchieren 😉 Warum soll immer derjenige mit dem tiefsten Bildungsabschluss die ganze Arbeit machen? Für was habt ihr denn studiert? Um die Interessen eures eigenen, sozialen Milieus besser vertreten zu können?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Wie du vielleicht merkst, macht sich langsam auch bei mir ein gewisser Akademikerverdruss bemerkbar: Dieser weit verbreitete Bildungsdünkel gepaart mit der Unfähigkeit, sich in eine andere soziale Wirklichkeit hinein zu versetzen, als die eigene, löst bei mir zunehmend Abwehreflexe aus. Michel Houellebecq hat diese Aversion in „Unterwerfung“ sehr schön ausformuliert:

        „Wahrscheinlich ist es für Menschen, die in einem bestimmten, sozialen System gelebt und es zu etwas gebracht haben, unmöglich, sich in die Perspektive jener zu versetzen, die von diesem System nie etwas zu erwarten hatten (…).”

      • Susi sagt:

        @MZ: Und bei mir lösen Leute mit Röhrenblick Abwehrreflexe aus.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Tja, Susi: Wir leben zweifellos wieder in einer Klassengesellschaft. Und jede Klasse politisiert halt eben für sich. Das hat mit Röhrenblick nichts zu tun. Aber mit Realitätssinn.

  • Martin Frey sagt:

    An der Familienpolitik sieht man schön den Unterschied zwischen linken und bürgerlichen Lösungsansätzen.
    „Es würde Geld fehlen und dieses müsste an anderer Stelle wieder eingespart werden. Und die Chance ist relativ gross, dass dies auf dem Buckel der Familien geschehen würde.“
    Hier schimmert nicht nur der alte sozialistische Irrglaube durch, dass unser erwirtschaftetes Geld doch am besten beim Staat aufgehoben wird, sondern es wird wieder die alte Angstmaschinerie angeworfen (weniger Geld für Familien, Krankenschwester kriegen keinen Lohn, es wird zuwenig Polizisten geben usw).

    • Martin Frey sagt:

      Wenn das Geld beim Staat soviel besser aufgehoben ist, weshalb bezahlt dann niemand mehr Steuern als er müsste? Es wären jedem auch unbenommen, dem Staat Geld zu spenden. Macht auch niemand.
      Der Staat schafft neben Unabdingbarem halt selber immer wieder neue Bedürfnisse wo eigentlich keine sind. Der Staat ist eben auch ein Moloch, eine Krake mit zig Armen der sage und schreibe mehr als 500 Stellen neu schafft. Pro Monat wohlgemerkt, Fr. Kuster! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
      Diese Initiative bedeutet Geld einsparen und den Familien zukommen lassen. Was ist daran falsch?

      • 13 sagt:

        „Diese Initiative bedeutet Geld einsparen und den Familien zukommen lassen.“

        Sie haben das Wort „gutverdienenden“ vergessen. Diese Initiative lässt nicht einfach den Familie Geld zukommen, sondern in erster Linie den gutverdienenden Familien.
        Ansonsten ist der Staat nicht über alle Zweifel erhaben, aber wenn ich wählen darf zwischen dem Staat als „Geldverwalter“ und den Reichen, dann bin ich doch lieber für den Staat. Das mag sozialistisch sein, aber kümmert sich immerhin um 1-2 Probleme, anstatt der bürgerlichen Ansicht, wenn man sie selber nicht hat, gibt es die Probleme nicht.

      • Martin Frey sagt:

        Völlig einverstanden 13. Ich möchte die Kernaufgaben des Staates nicht schlecht reden, im Ggt. Trotzdem bin ich für einen schlanken Staat ganz im liberalen Sinn.
        Bin selber alles andere als ein CVP-Parteigänger, und die Initiative finde ich keineswegs perfekt. Das Hauptproblem liegt schon darin, dass überdurchschnittlich verdienende Eltern proportional mehr profitieren können als andere. Dies stört mich auch. Trotzdem find ich den Ansatz im Prinzip lohnenswert. Denn Eltern schaffen für den Staat mit der Kindererziehung bereits einen Mehrwert und sollten nicht noch mit Abgaben bestraft werden.

      • Josef Marti sagt:

        Pro Jahr 100’000 Bevölkerungszuwachs oder in 30 Jahren über 2 Mio wirken sich eben entsprechend aus. Aber wieso verprivatisieren die überall in der Mehrheit regierenden Bürgerlichen nicht einfach alles? Wie in den USA kann man Krankenschwestern und Polizisten oder auch den ganzen Strafvollzug privatisieren. und niemand müsste mehr Steuern zahlen.

      • 13 sagt:

        @ M.F.
        Wenn Leistungen gekürzt werden, sind sie doch auch bestraft. Der Lebensstandard definiert sich durch das Gegenüberstellen der Einnahmen (finanzieller und tatsächlicher Natur) und Abgaben, nicht nur einseitig. Wird die Schule aufgrund Sparmassnahmen schlechter, dann habe ich als Mutter von Schulkindern nichts damit gewonnen, dass ich weniger Steuern bezahle. Im Gegenteil, muss ich im schlimmsten Fall diesen Ausfall selber finanzieren und komme unter dem Strich schlechter weg.

      • Martin Frey sagt:

        Sie wollen doch nicht allen ernstes andeuten, dass ein pauschales Stellenwachstum von mehr als 500 Stellen pro Monat irgendetwas mit Leistungen im Rahmen staatlicher Kernaufgaben zu tun hat? Für mich ist das Damoklesschwert der Leistungskürzung in den Bereichen die uns angeblich direkt tangieren immer das Totschlagargument, um den Leuten Angst zu machen und ja keine Diskussion aufkommen zu lassen.
        Die Behauptung, dass unsere Schulen schlechter werden nur weil man die Staatsquote nicht weiter aufblähen möchte, ist meines Erachtens populistisch und hat keine ernsthafte faktenbasierte Grundlage.

      • 13 sagt:

        @ M.F.
        Fakt ist das Schreiben, das unsere Schule von der Erziehungsdirektion erhalten hat, dass die Anzahl Zusatzstunden (Sozialpädagogische Stunden etc.) auf nächstes Jahr gekürt werden, dies trotz eines Schülerzuwachses von rund 10%. Fakt ist, dass wir zur Zeit rund 20 Schüler pro Klasse haben und die Zahlen so aussehen, dass es in den nächsten Jahren auf ca. 25 wachsen wird. Fakt ist, dass der (bürgerliche) Grossrat des Kt Berns vor Kurzem ein Sparprogramm verabschiedet hat, der nur soziale Bereiche betrifft, u.a. die Bildung, gleichzeitig zur Lohnerhöhung für sich selber.

      • 13 sagt:

        Fakt ist, dass damit viele Familien die Prämienverbilligungen verloren haben oder Spitexleistungen selber bezahlen müssen. Fakt ist, dass in der Stadt Bern immer noch Kindergärten schlicht fehlen. Ich bin normalerweise sehr diskussionsfreudig, wirklich. Aber wenn bei solchen Grundlagen bin ich nicht bereit, irgendwelchen Steuererleichterungen (=Mindereinnahmen des Staates) zuzustimmen, bevor ich nicht gehört habe, wie sich das auf der Ausgabenseite präsentieren wird, denn die letzten Meldungen haben mich besseren gelehrt.

      • Martin Frey sagt:

        Sie wohnen in Bern, 13? Das war mir nicht bewusst, denn mit Verlaub, Bern ist natürlich in vieler Hinsicht ein Sonderfall, gerade auch finanzpolitisch. Und ja, derartige Politiker wie Sie sie beschrieben haben sind mir auch ein Graus. Bin da ganz bei Ihnen.
        Leider ist es schon so dass derartige „Sparübungen“ oft auf dem Buckel von jemanden durchgeführt werden, dies gilt für links und rechts. Dies ist halt in aller Regel einfacher, als eine echte Ausgabenüberprüfung mit Bedarfsanalyse in der Verwaltung durchzuführen wie es eigentlich bitter nötig wäre. Die Verwaltung schützt sich schon selber.

      • Josef Marti sagt:

        Die Staatsquote ist seit 2003 wo sie bei knapp 38% lag deutlich gesunken. Seit 2008 also Finanzkrise gibt es allerdings wieder einen Aufwärtstrend. Dieser ist jedoch zu einem grossen Teil durch massive Honorarkosten für auswärtig bezogene Dienstleistungen wie zB EDV bedingt, an denen sich bürgerliche Firmenbesitzer dumm und dämlich zulasten Steuerzahler gesundstossen. Wenn man Honorare von bürgerlichen Firmen genauer anschaut kommt man gewaltig ins Staunen wie viel davon Staatsaufträge sind. Gelten diese Firmen dann wohl am Schluss auch als „staatsnahe“ Betriebe?

      • 13 sagt:

        Teil 2 hängt noch….

      • 13 sagt:

        @ MF
        Genau, eine Bernerin;-) ! Ich weiss nicht, ob das so speziell ist, was ich von einigen anderen Orten höre, leben wir ziemlich gut, gerade was die familienergänzende Betreuung anbelangt, will ich mich nicht beklagen (wobei ich jetzt wieder hören werde, dass das ja klar ist, wo wir derart viel Ausgleich bekommen). Dass man Sparübungen v.a. auf Kantonsebene spürt, ist denke ich mal normal. Aber auf Bundesebene spüre ich nicht allzu viel anderes. Ich möchte einfach wissen, wo hat man in den letzten Jahren ausser beim Sozialen gespart?

      • Katharina B. sagt:

        Was daran falsch ist? Dass gleichzeitig Schulklassen mit 30 Kindern nicht geteilt werden, weil scheints weder Geld für Räume noch für Löhne zur Verfügung stehen. Dass dringend benötigte Förderprogramme für behinderte Kinder weggespart und die Kinder in Normalklassen geschickt werden, ohne dass dem Lehrpersonal die nötigen Ressourcen dafür zur Verfügung gestellt werden. usw.
        Solange der Staat (also die Kantone, wohlgemerkt) bereits heute auf den Rücken von Kindern und Familien sparen sind solche Vorlagen einfach nur kostenintensive Umverteilung – im Zweifelsfall von Unten nach Oben. Also Nein!

  • Kurt Weber sagt:

    Dieser linke Zwang, Kinder auswärts betreuen zu lassen, und einen Moloch von Betreuungsindustrie aufzubauen, fördert die staatliche Bevormundung der freien Entfaltung und ist auf Gleichmacherei aus.

    • Peter Meier sagt:

      Egal worum es geht, die Konservativen prangern stets den Aufbau einer „Industrie“ an. Ich kann diese scheinheiligen Argumente nicht nachvollziehen. Ich kann nichts schlechtes daran finden, wenn eine Mutter ebenfalls einer Erwerbstätigkeit nachgehen möchte. Kinder müssen in dieser Zeit betreut werden. Ist doch toll, dass es heute Angebote gibt. Ich habe mal einen Bericht über Plastik-Recycling in China gesehen. Da sortieren Frauen mit blossen Händen das schmutzige Material und auf dem Rücken haben sie Neugeborene und die älteren Kinder spielen im Dreck. Hier bei uns ist alles gut!!

    • Andreas sagt:

      Gälled Sie, Sie fördern lieber die Einwanderung noch ein wenig und lassen die Frauen daheim bei den Kindern?

    • Felix Stern sagt:

      @Meier: Bei uns ist alles gut, weil wir ein bürgerlich reigietes Land sind. UIm Gegensatz zu unseren Nachbarn in Europa lassen wir uns nicht von linkspopulisten in die 20% Massenarbeitslosigkeit hinein reiten. da finden Sie dann auch die Menschen, die im Dreck herum stochern. Und wir tun dies eben nicht, weil wir uns vor diesen Staatsindustrien schützen, die uns die Linken immer einreden wollen: ob Kinderbetreung, Infrastruktur oder eben Sozialtourismus. Die Linken wollen immer das Geld verschwenden. Zuerst muss es erwirtschaftet werden.

      • 13 sagt:

        „Die Linken wollen immer das Geld verschwenden. Zuerst muss es erwirtschaftet werden.“

        Was natürlich dass allerwichtigste Argument ist, um Steuererleichterungen, also weniger erwirtschaftetes Geld, zu befürworten!?

      • R.E.Michel sagt:

        @Stern: Ihre Argumentation lässt zu wünschen übrig – insbesondere die letzten 2 Sätze. Es sind nicht nur die Linken die Geld ausgeben – oder woher kommen die ganzen Subvenzionen an die Bauern und Wirtschaft? Von Rechts. Also hören Sie auf immer nur die Linken zu beschuldigen – die Rechten sind nicht besser. Und ganz ehrlich: Ich zahle lieber für einen Krippenplatz als dass ich für die EMS-Chemie Kurzarbeit bezahle und gleichzeitig bezahlen sie höhere Dividenden und Boni an die Chefs aus.

  • /1

    Dieser zeigt, wie in der Öffentlichkeit Faken zurechtgerückt werden können:
    1) Im Titel wird behauptet, es gehe um Familienpolitik, jedoch werden in 50% des Textes Mutmassungen über Steuerausfälle ausgebreitet.
    2) „Staat“ ist in der Schweiz der Kanton. Lohnnebenkosten werden aber in Unfallversicherung, Pensionskasse und AHV bezahlt
    3) Was ist ein „OECD“ – Bericht? Vom Schweizer Steuerzahler bezahlte, von den SP-Bundesräten handverlesene Spezialisten verfassen einen Bericht mit dem OECD-Logo auf dem Briefkopf.

    • /2

      4) Teure Ausbildung der Frauen und Mütter ist nicht das gleiche wie beruflich nutzbare Ausbildung. All die Germanistinnen, Historikerinnen, Medienwissenschafterinnen, Soziologinnen, Politologinnen, die wir laufend für 15’000 Franken pro Studienjahr durch die Unis schleusen, sind nämlich zuause besser aufgehoben als in der Privatwirtschaft. Falls sie überhaupt je Kochen, Waschen, Nähen, Gärtnern gelernt haben, Geld einteilen, gescheit einkaufen können, so können sie sich im Haushalt wirtschaftlich produktiv austoben. In der Privatwirtschaft sind sie nutzlos.

      • chris schneider sagt:

        Haha, danke Jürg Brechbühl für diese klare Ansage. Ganz meine Meinung.

      • Dorothea Honegger sagt:

        Danke für Ihre hohe Meinung von uns Geistes-, Sozial- und Politikwissenschaftlerinnen. Auch wen Sie sich das kaum vorstellen können: etliche von uns finden gut bezahlte Jobs in der Privatwirtschaft. Ich zum Beispiel verdiene mehr als mein Mann als im Tiefbau tätiger Umweltingenieur ETH.

      • Muttis Liebling sagt:

        Es gibt noch eine Welt jenseits der Privatwirtschaft. Da finden sich im Regelfall auch die höherwertigen Arbeitsplätze.
        In dem Zusammenhang zum Titelbild: Börsenmakeln ist keine Arbeit, nur Erwerbstätigkeit. Arbeit ist wertschöpfende Tätigkeit und Geld ist kein Wert. Bei Arbeit passiert das Wesentliche vor dem Geld.

      • tina sagt:

        das dachte ich allerdings auch ML. ausgerechnet börsenmakeln…..

      • @Muttis Liebling

        Richtig, wenn die Geistes- und Humanwissenschaftlerinnen von „Karriere“ träumen, dann müssen sie sich im öffentlichen Dienst beliebt machen.

        Darum müssen Kantone und Eidgenossenschaft ständig neue Berufe erfinden, wo man diesen überflüssigen Akademikern ein standesgerechtes Auskommen alimentieren kann.

        Das sind dann die Besserwisser, die auf Kosten von uns Steuerzahlern immer neue Natur- und Denkmalschutzkonzepte, Betreuungsbedürfnisse, Gleichstellungsparagraphen, Schulreformen ersinnen, die KESBs bemannen, Verlautbarungen verfassen, Informationsbroschüren bebildern…

      • Muttis Liebling sagt:

        Richtig Herr Brechbühl. Arbeit im öffentlichen Dienst ist höherwertiger als in der Wirtschaft. Herrscher ist die Politik, die Entwicklung und Steuerung des Gemeinwesens. Die Wirtschaft hat dem zu dienen und keine eigenen Bedürfnisse zu formulieren. Wobei viele Geisteswissenschaftler auch ausserhalb der Legislative/ Exekutive, aber eben nicht in der nur zum Dienen da seienden Wirtschaft.
        Altes Sprichwort: Wer nichts wird, wird (Betriebs-) Wirt. Wer etwas wird, wird Lehrer, Arzt, Pfleger, Historiker, Künstler, …

    • Marcel Zufferey sagt:

      @D. Honegger: Der schlechte Ruf der Sozial- und Geisteswissenschaften kommt nicht von ungefähr. Vor allem Teile der Sozialwissenschaften gleichen langsam mehr einer politischen Bewegung, als einer wissenschaftlichen Disziplin. Auch die erzieherischen Ambitionen publizistisch tätiger Frauen und Männer mit einem Bachelor (oder einen Master) in Philosophie, Germanistik oder Politologie gehen mir manchmal gehörig auf den Geist.

      • Andreas sagt:

        Immer diese Seitenhiebe: Der Obergeiseswisenschafter namens Freysinger (Walliser RR) ist zum Beispiel ein extrem Linker, gälled Sie, Herr Brechbühler. Und all die Mathematiker sind wohl rechtsgesinnt? Und Politologen sind Geisteswissenschafter? Juristen etwa auch? Gesundheitswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften?
        Wissen Sie, dass in der Mediizin bei den Studierenden ein sehr hoher Frauenanteil herrscht?
        Was haben Sie für eine Ahnung akademischer Ausbildung, und – ganz ehrlich – auf wie vielen Stunden Uni, auf wie vielen Stunden Lektüre geisteswisse. Publikation gründet denn Ihre Meinung?

  • Maddin Joop sagt:

    Sehr viele Frauen wollen arbeiten gehen und die Kinder in dieser Zeit abgeben ?
    Aha, aber warum gehen dann so wenige – auch die Betreuung sichergestellt ist ?

    „Weil es zu Hause gemütlicher ist und die heutige Arbeitswelt ja so hektisch. Mein Mann verdient ja.“
    Eine, leider schon öfters gehörte Aussage – und diese von unterschiedlich Qualifizierten.

    • angelina sagt:

      na vielen dank auch. es gibt auch noch mütter die sehr gerne ihre kinder grossziehen und jeden entwicklungsschritt mitbekommen, dafür halt finanzielle einschränkungen in kauf nehmen aber dafür wirklich ein MAMI sind wie es eigentlich auch sein sollte!!!!!

      • angelina sagt:

        EIN KIND GEHÖRT ZU DEN ELTERN UND NICHT IN EINE TAGESSCHULE ODER KRIPPE. WER DAS NICHT WILL SOLL ES MIT KINDERN SEIN LASSEN UND SICH UNTERBINDEN LASSEN!!!!

      • Susi sagt:

        Ui, Angelina, Achtung, Ihre Feststelltaste ist aktiviert!

      • Dänu sagt:

        So Angelina, jetzt aber zurück an den Herd oder in die Waschküche. Für heute ist genug Internet!

      • Martin Frey sagt:

        Das nächste Totschlagargument, auf das wir gewartet haben. Ja, wir wissen, nur Mamis die ihre Kinder 1:1 24/7 selber betreuen sind Supermamis, alles andere können nur Rabenmütter sein. Dass deren Kinder überhaupt gross werden, unglaublich! Bei so vielen Ausrufezeichen bleibt einem nichts anderes übrig als beizupflichten…

      • ka sagt:

        ja genau, und am Besten schicken sie die Kinder auch nicht in die Schule, da bekommen sie nur schlechte Einflüsse. Unterrichten sie die Kinder zu Hause, sie wissen eh besser was richtig und falsch ist!!!!!

  • Anh Toan sagt:

    Immer wieder wird verlangt, der Staat müsse etwas für die Mittelklasse tun. Auch bei dieser Vorlage wird dieses Argument von der CVP vertreten, es seien nicht nur die Reichen, die profitieren, sondern auch der Mittelstand.

    Das ist nonsense, die Mittelklasse muss den Staat tragen, die Unterschicht kann nicht und von den Reichen hat es zu wenige und zur Not ziehen die weg.

    • Susanne sagt:

      Du hast völlig recht – ich hoff jetzt nur, dass Du den zynischen Unton, den ich beim Lesen in Deinen Kommentar hineininterpretiert habe, auch so meinst…
      Das ist übrigens der einzige Grund, warum ich mir überlege, die Initiative anzunehmen (rein von der Konzeption ist sie Quatsch; verkompliziert das Steuersystem, schafft noch mehr Ausnahmeregelungen, ist nach dem Giesskannenprinzip und hinterlässt Steuerausfälle,die irgendwie kompensiert werden müssen). Aber es wäe endlich mal eine Initiatve, die auch dem Mittelstand zugute kommt, den irgendwann wird dieser immer dünner.

      • Christoph sagt:

        Aber der „Mittelstand“ besteht nicht nur aus Familien mit Kindern. Es gibt auch Familien ohne Kinder oder sind ich und meine Frau, leider kinderlos geblieben, denn keine Familie?
        Fakt ist doch, für die Geschenke die da wieder mal verteilt werden sollen, müssen die anderen, welche heute schon eine sehr hohe Steuerlast tragen noch mehr bluten. Unter anderem eben auch gerade Familien im Mittelstand die keine Kinder haben oder haben können. Das soll gerecht sein?
        Gerade der Mittelstand, dem heute Ende Monat oft weniger Geld bleibt als der „Unterschicht“ wird dafür bezahlen müssen.
        Deshalb NEIN.

      • Cybot sagt:

        @Christoph: Doch, natürlich sind sie auch eine Familie und auch im Mittelstand. Aber als Doppelverdiener ohne Kinder können Sie sich ja wohl kaum beklagen. Ihnen bleibt am Ende des Monats mit Sicherheit viel mehr Geld und Zeit als jeder Familie mit Kindern.

      • Andreas sagt:

        @ Christoph: Die Folgerung ist korrekt, die Argumentation nicht: Die Kinder der anderen Familien werden deine Rente finanzieren, dich pflegen, wenn ihr alt und krank seid oder auch nur deine Fenster reparieren oder was auch immer. Wenn wir die Kinder nicht haben, werden wir als Gesellschaft über Kurz- oder Lang noch mehr Immigration haben müssen, weil es sonst hier niemanden mehr gibt.
        Und das ist doch schon ein paar Steuerfranken wert, oder?

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