Würdevolles Schlagen gibt es nicht

Ein Gastbeitrag von Nils Pickert*

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Daran müssen wir uns immer wieder erinnern: Gewalt klärt nichts. Und Gewalt erklärt auch nichts. Foto: Youtube

Als ich zuerst davon hörte, was der Papst sich unter dem «würdevollen Schlagen von Kindern» vorstellt, war ich ziemlich wütend. Ich dachte unter anderem kurz darüber nach, ob man nicht per Crowdfunding für willige Menschen eine Reise nach Rom organisieren sollte, um das Oberhaupt der katholischen Kirche ethisch einwandfrei zu vermöbeln. Anschliessend lässt man ihn entscheiden, wer ihm besonders würdevoll eine gelangt hat, und dem oder der wird dann noch mal die andere Wange hingehalten.

Ich dachte auch daran, dass die UNO dem Vatikan erst vor einem Jahr Verletzungen der Kinderrechtskonvention vorgeworfen hatte und wie widerlich ich die Reaktion darauf gefunden hatte, nämlich sich die Einmischung «in Lehren der katholischen Kirche zur Würde des Menschen und zur Ausübung religiöser Freiheit» zu verbitten.

Kurzum: Ich war richtig sauer. Und ich erzähle Ihnen das hier, weil ich davon überzeugt bin, dass es bei diesem Thema wichtig ist, sein eigenes Verhalten nicht zur absoluten Aggressionsfreiheit zu überhöhen, um die Gegenseite als Prügelhölle zu diffamieren. Auch wenn ich meine Kinder nie geschlagen habe, kann ich mich nicht immer frei von Wut und Hilflosigkeit sprechen. Und auch wenn Papst Franziskus eine sehr entlarvende Bemerkung über den möglichen Stellenwert von Gewalt an Kindern in der katholischen Erziehung gemacht hat, sind seine Ausführungen weder von anderen Katholiken unwidersprochen geblieben, noch hat er sich für die systematische Züchtigung von Kindern ausgesprochen. Bevor wir also alle vorschnell in den allgemeinen «Selbstverständlich schlägt man keine Kinder»-Kanon einstimmen, sollten wir uns lieber fragen, wie selbstverständlich das tatsächlich ist. Denn tatsächlich befinden wir uns nämlich seit Jahren trotz entsprechender Gesetzeslage in einer gesellschaftlichen Grauzone, die ebenso angefüllt ist mit Euphemismen für Gewalt wie mit konkreten Fällen, bei denen es nicht leichtfällt, in der Sache entschieden zu bleiben. Selbst wenn wir Sätze wie

«Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen»
«Das hat noch nie jemandem geschadet»
«Das tut mir jetzt mehr weh als dir»
«Mir ist die Hand ausgerutscht»

noch nie gesagt haben, sind sie doch den meisten im Ohr. Denn Körperstrafen für Kinder sind in der einen oder anderen Form nach wie vor Teil unserer kulturellen Identität. Als Erzählung, Erinnerung, Witz oder als schreckliche Realität. Und das fördert latente Akzeptanz. Laut einer 2012 erschienenen Studie sind die drei Hauptgründe, auf die sich Eltern beim Schlagen berufen, «dass ihre Kinder unverschämt gewesen seien, nicht gehorcht oder sich aggressiv verhalten hätten».

Für uns Erwachsene scheinen die allerdings nicht zu gelten. Die Vorstellung, dass ein Elternteil sein Kind mit den Worten «Sei nicht so frech» schlägt, ist uns vertrauter als die eines Kellners, der uns wegen Trinkgeldverweigerung eine scheuert. Aber gerade weil sich diese Momente, in denen Kinder elterliche Verantwortlichkeit und Erziehung so umfassend und vollständig ablehnen, wie Eltern diese Dinge empfinden, gut nachvollziehen lassen, gerade weil diese Motive in uns allen hinter dem Horizont der elterlichen Erschöpfung lauern, müssen wir die Tat an sich verdammen – immer wieder.

Es gibt kein würdevolles Schlagen. Überall da, wo Würde angetastet wird, werden Menschen erniedrigt, verletzt und beschämt. Und Gewalt ist keine legitime erzieherische Massnahme. Gewalt spricht nicht, sie schreit. Gewalt erklärt nichts, sie würgt ab. Gewalt stellt nichts richtig, sie schüttelt durch. Sie klärt nicht, sondern verstört.


Video: Wie man die Gewaltspirale durchbrechen kann (Englisch). Quelle: Vimeo

Video: Fakten über «erzieherisches Schlagen». Quelle: Freiwillig frei, Youtube

pickert150x150*Nils Pickert lebt mit seiner Familie in Süddeutschland. Er hat eine monatliche Kolumne auf Standard.at, in der er sich mit den männlichen Seiten der weiblichen Emanzipation beschäftigt.

308 Kommentare zu «Würdevolles Schlagen gibt es nicht»

  • Gudrun sagt:

    Wirzigerweise wird die Ausage des Papstes nur auf die eigene kleine Ich-Welt bezogen. Man sollte mal überlegen wo diese Ausage gefallen ist. Ich denke kaum auf der Welt geht es Kindern besser als in Deutschland. Und diese Ausage war sicherlich nicht an die treusorgenden Eltern gerichtet. Aber in sehr vielen Ländern ( die ich spreche hier von Mexiko, asiatischen Lädern und und und ) sind Schläge oder Prügel nicht verboten sondern an der Tagesordnung. An diese Länder war das gerichtet. Also, sich bitte nicht immer so wichtig nehmen. Es gibt noch eine andere Welt außer die Elfenbeinturmwelt bei u

  • gabi sagt:

    Einfach nur befremdlich, was bei diesem Thema stets aufs Neue gleichgesetzt, zusammengemischt und durcheinandergemischt wird.

    Nur allzuoft von der hohen Warte moralischer Gewissheit, was bereits simples Ohrenziehen wohl fuer schlimme Spuren auf einer Kinderseele hinterlasse, um dann im selben Augenblick – laesst tiiiief blicken – Verstaendnis zu aeussern, wenn einer gestressten Mutter halt mal „die Hand ausrutscht“.

    Ich hege eine unverhohlene Verachtung gegenueber allen Phrasenplauderern, welche die Bedeutung des Wortes „Willkuer“ beim Thema Kindesmisshandlung noch nicht einmal begreifen,

  • Anina sagt:

    Körperstrafen können sehr wohl schaden und sind wie im Artikel beschrieben, ein leider immer noch aktuelles Thema. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass es immer bim „harmlosen Klaps“ bleibt. In meinen Projekten mit Kindern und Jugendlichen zu genau diesem Thema erlebe ich viele Kinder, die Dinge einfach aus Angst vor weiteren Schlägen nicht mehr machen. Doch wer möchte Kinder, die aus Angst gehorchen?
    Es ist wichtig, auch den Kindern zu sagen, dass Köperstrafen nicht in Ordnung sind und dass sie Hilfe holen können.

    • Oliver sagt:

      genau gleich können psychische Strafen schaden…wenn Mama oder Papa droht davon zu laufen… es ist eine Frage des Masses !

  • Max Boll sagt:

    Viele Leute streben heute nach einer simplen digitalen Welt, wo alles entweder gut oder böse ist. (Wenn sie es schaffen würden, wären Menschen durch Algorithmen vollständig zu ersetzen). Die Welt ist ist zum Glück einfach nicht so simpel. Ich habe in meinem Leben vier mal eins hinter die Ohren bekommen. Jedes Mal war es angesichts des Vorgangs des Charakters und der Umstände ok. Zuwenig Buchstaben. Einmal hat ein Lateinlehrer an einem Elternbesuchstag einen lateinschwachen Kollegen genüsslich demontiert. Das war brutal, eine Ohrfeige wäre ein Klacks gewesen.

  • Oliver sagt:

    das ist alles eine Frage vom Mass. Man kann sowohl mit körperlicher und psychischer Gewalt übertreiben. Zweitere ist leider kaum nachweisbar und wird vermehrt angewendet weil Erstere verpönt ist.

  • Romano sagt:

    Nachdem ich meinem Kind, nachdem es zum wiederholten mal einfach davon gerannt ist, blindlings Richtung Strasse, immer wieder erklärt habe, dass das nicht gut ist, dass es gefährlich sei und nachdem es überfahren wurde, ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass es wenigstens nie geschlagen wurde. Ist das die Lösung?

    Vielleicht hätte das Kind es kapiert, wenn die Konsequenzen seines Tuns ein wenig mehr spürbar gewesen wären. Aber eben nur ein wenig. Trotzphase und Vernunft passen nun mal nicht zusammen.

    • Rabe sagt:

      Das ist genau der Punkt: Niemand hat was dagegen, wenn Sie Ihr Kind dann gegen seinen Willen (aber in seinem Interesse) gewaltsam FESTHALTEN, damit es nicht auf die Strasse rennt. Aber SCHLAGEN als Strafe hilft weder da noch andernorts nicht und ist absolut fehl am Platz. Wenn Sie diesen Unterschied nicht begreifen, haben Sie echt nicht viel begriffen.

  • K.Miller sagt:

    Mein Vater hat mich vielleicht 3, 4 Mal in meiner Kindheit geschlagen. Danach fühlte ich mich ungerecht behandelt und weinte. Instinktiv begriff ich aber, dass er nicht bewusst, sondern im Affekt zuschlug (Überforderung). Meine Mutter hatte mich nie geschlagen – aber sie strafte mich bewusst, in dem sie einfach nicht mehr mit mir redete. Das war weitaus grausamer, ich empfand es als Liebesentzug. Grundsätzlich bin ich zwar gegen das Schlagen, aber für mich persönlich war die psychische Gewalt meiner Mutter schlimmer als die physische meines Vaters.

    • Meier Sven sagt:

      Liebe Mitleser, hört dieser Person gut gut zu!
      von all den Pro und Kontras gefällt mir Ihr Beitrag am Besten. Kommunikationsverweigerung wurde als Liebensentzug gesehen, wahnsinn – schlimmer sogar als Schläge?!
      Danke für den ehrlichen Beitrag.

  • Gerber Heinz sagt:

    Es ist schon traurig, wie viele Menschen in diesem Forum so schnell Gewalt zulassen würden. Wie viele so früh die Option des Kommunizierens, des Verhandelns verlassen, um sich durchzusetzen. Ist das Schweizerisch?

    • markus müller sagt:

      noch viel trauriger ist es, dass sie meinen, gewalt im extremfall angewendet, legitimiere diese ständig.

    • Sportpapi sagt:

      Wo haben Sie das gelesen? Vielmehr ging es darum, ob dieses letzte Mittel im äussersten Notfall eingesetzt werden kann.

      • Gerber Heinz sagt:

        Zwischen vielen Sätzen in diesem Forum liest sich ein „Nein aber“. Und: Äusserste Notfälle sind nicht das Thema. Ein Notfall ist: „Lebensgefahr“ . Nicht Notfall aus Unbeholfenheit. Als Option für erfolgloses Handeln. Nein!
        Das hat mein Papi gemacht, während viele andere Papis (könnten sogar einige aus dem Forum sein). nichsts gehört und gesehen haben…

      • markus müller sagt:

        mit extremfall meine ich den fall wo reden nicht mehr hilft. ein kind muss merken dass es grenzen gibt und wenn, wie in meinem fall, diese grenzen durch reden nicht aufgezeigt werden können, dann muss etwas härteres her. dies ist selten passiert. damals wie heute hatte ich das gefühl, dass es verdientermassen passierte. natürlich hatte ich damals das gefühl, dass damit jemand über eine meiner inneren grenzen gegangen war, aber eben, ich wusste warum. heute werfe ich meinem vater nichts vor und verstehe warum er es getan hat. das muss natürlich nicht für andere gelten.

      • André sagt:

        @Sportpapi

        In jedem Falle ist es besser Sport zu betreiben und wenn möglich einen guten Kommunikationskursus zu besuchen. Wenn denn sprechen (was ebenfalls sehr verletzend geführt werden kann) nichts bringt, dann sollten echte Konfliktsituationen offengelegt werden und mögliche Alternativreaktionen trainiert werden. Sonst kommt das kaum gut.

        Und es hocken dann zwei deprimiert herum.

        Gewaltloses Leben wird es wohl nie geben. Doch diese Brutalitäten auf ein Minimum zu bringen ist Pflicht.
        Alternativen zur Gewalt zu finden und schaffen ist elementar wichtig. Diese gibt es auch.

  • markus müller sagt:

    leider kann ich in den heile-welt-kanon nicht einstimmen. natürlich ist schlagen erniedrigend, aber das heisst nicht, dass es grundsätzlich und auf jeden fall falsch ist. gewalt und erniedrigung sind dinge die existieren, und ich fände es falsch, wenn man sie nicht kennenlernt als kind. nur so kriegt man ein gefühl dafür. die welt ist nunmal kein ponyhof.

    • Gerber Heinz sagt:

      Ich werde ihnen meine Kinder zur Erziehung überlassen. Auch um 60 Jährige können das.

      • markus müller sagt:

        sie würden sich wundern herr gerber

      • Gerber Heinz sagt:

        Vielleicht, bei meinem Vater ist^s schief gegangen, ich hab ihn übers Knie genommen, könnte ihnen auch passieren. Herr Müller. So wie es in dieser Gesellschafft eben vorkommt, und einige wunderts.

    • Joost sagt:

      @markus müller Soll da mein Kind etwa Gewalt und Erniedrigung bei mir kennenlernen? Sein Vertrauens- und Bezugsperson? nicht wirklich oder….

  • anna marusch sagt:

    Heute wird propagiert, dass Kinder weder durch Klapse, Schläge, psychische Handlungen „erzogen“ werden sollen. Sowohl Eltern wie Lehrpersonen vereinbaren „Regeln“ mit den Kindern, welche von den Beteiligten eingehalten werden sollen. Das klingt wirklich wunderbar; geradezu traumhaft schön, falls das funktioniert. Ich frage mich nur noch, wie es kommen kann,dass mehr Lehrpersonen ein Burnout erleiden; die KESB öfter bei Familien intervenieren muss und Jugendliche andere Personen schlagen, und selbst wenn diese am Boden liegen, noch ins Gesicht oder in die Weichteile treten.

    • Gerber Heinz sagt:

      Heisst das: wenn man Kinder schlägt ist man weniger anfällig auf Burnout? Gar kostengünstiger?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Anna Marusch

        Tja, nur leider ist es so, dass vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund aus Kulturen, wo Schläge normal sind, einfach so aus Langeweile andere Menschen zusammenschlagen. Eine Kultur, in deren man nicht Rücksicht auf Schwache nimmt, sondern diese ausgrenzt und ausnützt. Somit sind Ihre Argumente einfach nur ignorant und dämlich.

      • André sagt:

        Auf die Frage direkt zu antworten … Nein, einem Burnout beugt man anders vor.

        Was fehlt ist einfach Verständnis und Freiraum für sich selbst zu schaffen. Damit erübrigen sich konfliktive Momente von selbst.

        Schlagen. Wirkliches Schlagen, zeugt von Ratlosigkeit und durchgebrannten Nerven. Explosionen sind in den meisten Fällen ja auch nur Folgen von kompaktierter Energie die sich befreit.

        Besser ist wohl, beide Konfliktparteien gehen miteinander Sport betreiben. Und wenn es so nicht geht, dann eben jeder einzeln.

  • Niklas Meier sagt:

    Ich wurde als Kind nie geschlagen, mit einer Ausnahme: Ich gab meiner Mutter als Vierjähriger im Coop eine Ohrfeige als sie mir die Schuhe zu machte. Da kam das Echo und ich kam nie wieder auf die Idee, meine Mutter in irgend einer Art und Weise körperlich anzugehen. In normalen Lernprozessen ist Gewalt absolut unangebracht und schädlich (selbst Hunde lernen ja durch Belohnung besser und schneller als durch Schläge). Es ist menschenunwürdig und nicht produktiv. Ausser eben in solchen Fällen wie dem meinigen, da war die Ohrfeige angebracht, erfüllte ihren Zweck und der Lernerfolg war nachhaltig

  • Knut sagt:

    Also wenns denn mal sein muss einen Klaps auf die Wange, kontrolliert und beherrscht, hat noch nie geschadet. wenn das kind partout eine grenze nicht respektieren will, muss man sie irgendwie durchsetzen. ein klaps kann dabei behilflich sein, wenn alle andern massnahmen versagt haben.

    • Nucky sagt:

      Immer dieses „hat noch nie geschadet“. Woher wisst ihr das eigentlich?

      • markus müller sagt:

        ich habe als kind ganz ganz selten mal eine ohrfeige kassiert. immer dann wenn ich die grenzen völlig überdehnt hatte. diese ohrfeigen haben mich weder gesundheitlich beeinträchtigt, noch mein verhältnis zu meinem vater in irgendeiner weise beeinträchtigt. darum weiss ich es, dass es mir nicht geschadet hat. im gegenteil: es hat mir geholfen zu erkennen, wann ich zu weit ging. und glauben sie mir nucky, ich hätte es anders nicht kapiert.

      • Peter Steiner sagt:

        aus Erfahrung, Nucky, aus Erfahrung.

      • in der heutigen zeit müsste dringend zu erst der grössten teil der Eltern erzogen werden,und bei diesem teil der Eltern ist eine ohrfeige absolut zu wenig.

    • Gerber Heinz sagt:

      Kommunizieren!

    • Gerber Heinz sagt:

      Wieviele Erwachsene überschreiten die Grenzen, ohne dass es einen Klapps gibt ? @Knut Was sin alle anderen Massnahmen für einen intelligenten Menschen?

    • André sagt:

      Wenn es beim Klaps bleibt und einer nachfolgenden Aussöhnung mit Klarstellung (ohne Beschuldigung) ist dagegen wohl nicht all zu viel zu sagen. Alles hat seine Grenzen.

      Sich gewissen Vorschriften zu widersetzen ist ein Prozess seinen eigenen beengenden Raum zu erweitern und dem sich zu bestätigen „, hey ich kann das ja doch und bin selbständiger als gedacht.“

      Vieles was an Inovation erkannt wurde enstand aus Ungehorsamkeit. Im Positiven gelebt ist es Teil der Erziehungsfrage. Dazu gehört wohl eine Umwelt zu haben die Platz lässt neues ausprobieren zu dürfen und zu wachsen.

  • Wüthrich sagt:

    Dass man nicht mit dem Gürtel auf ein Kind einschlägt ist undiskutabel. Mir hat die Aussage vom Papst nicht so schlecht gefallen. Warum? Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Eltern sollen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und nicht einfach Kinder prügeln. Was machen Eltern, wenn ein Kind „elterliche Erziehung und Verantwortung vollständig ablehnt“? Es geht nicht, wenn man aus Hilflosigkeit wegsieht, wenn ein Kind Grenzen einfordern will. Kindererziehung ist eine sehr grosse Aufgabe, sie an Fachpersonal zu delegieren nicht der richtige Weg. Verbale/psych. Gewalt ist auch schlimm!

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Obwohl ich angeblich nur hin und wieder Schläge bekam, habe ich noch heute eine panische Angst davor. Woher kommt das? Ich kann mich nur an ein paar Ohrfeigen von meiner Mutter erinnern. Sie hat damit aufgehört, als ich mit 12 oder 13 meine Hand ebenfalls erhoben habe, als sie mir eine watschen wollte.

    Selber habe ich meine Kinder noch nie geschlagen, auch keinen Klaps auf die Finger oder Haare ziehen und sie sind gut geraten.

    Wer liebt, schlägt nicht und wer schlägt, der liebt nicht. So einfach ist das!

  • Andreas Müller sagt:

    Der Papst hat wieder mal seine ganz religiöse vernebelte Sicht der Dinge von sich gegeben von wegen Kinder züchtigen. He ja steht auch schon so in der Bibel: “wer seinen Sohn liebt züchtig ihn“. Also muss es ja stimmen. Aber die Bibel hat noch weit besseres zu bieten z.B. “Glücklich wird der sein, der deine Kinder ergreift. Und wirklich an dem zerklüfteten Felsen zerschmettert“ (Psalm 137, 9) oder auch “Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden“ (Jesaja 13,16). Dagegen ist ein bisschen Prügeln ja direkt ein Ponyhof.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Andreas Müller

      und diejenigen welche alles so gekonnt aus dem Kontext reissen, inklusive nicht die verschiedensten Übersetzungen mit-einzubeziehen, sondern 1zu1 aufs Heute übertragen um so quasi den Beweis zu liefern das man gleich alles kübeln sollte, die mag ich besonders.

      • Andreas Müller sagt:

        Das war zum Vornherein sonnenklar. Jedes Zitate aus der Bibel, vorgebracht durch einen Atheisten ist aus dem Kontext gerissen oder aus der falschen Übersetzung oder aus dem Alten Testament welches für Christen nicht gilt (weshalb gelten dann die 10 Gebote? Oder die Schöpfungsgeschichte). Zitieren Christen aus der Bibel gilt dieser “Kategorische aus dem Kontext gerissen Imperativ“ natürlich nicht. In diesem Sinne “liebe deinen Feind“ – also leiben sie mich – oh ja ich weiss was nun kommt. Ich bin ja nicht ihr Feind.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Andreas Müller

        eigentlich sollten Sie tatsächlich wissen was kommt, ist ja nicht das erste mal.
        Das Alte Testament gilt im Sinne von „angeordnete Massnahmen oder Vorgehensweisen sind alle 1zu1 zu übernehmen“ nicht mehr, nicht mal- falls Ihnen das entgangen sein sollte, für andere Anhänger des AT.
        Zwischen den 10 Geboten und Kriegsgesetzen/Eroberungsregelungen etc bestehen Unterschiede wenn man genauer hinschaut.
        Und selbstverständlich gilt für „Christen“ (Ihre Definition von der Spezie?) genauso dass im Kontext gelesen werden sollte.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        Ergänzung zu Ihrem Schlusssatz, ob mein Feind oder nicht spielt bezüglich dem „Liebesgebot“ keine Rolle.
        Aber auch das sollten Sie eigentlich schon gewusst haben da Sie die verschiedenen Stellen kennen.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Ja Brunhild – wie WS möchte ich auch Sie mal zum Nachdenken anregen, über ihre „fehlerfreie“ Religion. Sie sagen, dass das AT nicht mehr angewendet werden soll. Gut. Aber wenn dort steht, man solle seinen Sohn steinigen oder seine Tochter mit Feuer verbrennen – dann war das Gottes moralisches Gebot an seine Gläubigen! – Später sagt er „müsst ihr nicht mehr machen“. Toll. Trotzdem hat er es mal gesagt, und im NT wird sogar behauptet, diese Gesetze seien „göttlich und gerecht“. Das glauben sie doch selbst nicht. Das ist barbarisch und archaisch. wie auch Steinigung von Ehebrechern.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Hattori Hanzo

        Sie müssen mich nicht zum „Nachdenken anregen“, es geht hier nicht um eine Diskussion über „fehlerfrei“, sondern dass AT geschichtlich am richtigen Platz zu verorten. Für tiefergehendes eignet sich das Nachbargefäss besser (Stammblog), Ihre angesprochenen Punkte werden dort immer wieder mal durchbearbeitet.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Brunhild – „geschichtlich am rechten Platz verorten“ kann man menschliche Ideen, Gesetze, kulturelle Gepflogenheiten etc.
        Wenn Sie das so sagen, dann sind für Sie die „göttlichen“ Aussprüche eben dieses: lediglich ein Ausdruck der damaligen menschlichen Gottes- und Moral-Vorstellungen.
        Aufgrund anderer Aussagen von ihnen dachte ich, das würden Sie nicht glauben. Ich dachte, sie würden tatsächlich glauben, dass diese Aussprüche vom Allmächtigen selbst stammen. Mea Culpa
        Im übrigen schätze ich ihre Beiträge sehr.

  • Ursula Baettig sagt:

    Zum Leidwesen all dieser „Kinderschützer“ muss ich aus elterlicher wie auch aus beruflicher Erfahrung sagen, dass es eben ohne eine gewisse körperliche „Gewalt“ nicht geht. Dieses zwecklose Einreden auf Kinder funktioniert nicht wirklich, Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen. Ein Zurückhalten, sei dies am Arm oder halt auch mal am Ohr, verstehen sie jedoch unmittelbar, und diese „Sprache“ darf man nicht einfach mit einem sach-unverständigen „no-go“ abtun. Schlagen mit Gürtel wie in diesem blöden Bild lehne ich sicher auch ab, aber nur so mit dem Kind säuseln bringt keinem etwas!

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Am Arm oder am Ohr zurückhalten sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Am Arm halte ich meine Kinder zurück, um sie vor Gefahr zu bewahren, aber am Ohr habe ich ganz bestimmt nie gezogen. Reden hilft sehr wohl, säuseln wohl eher nicht. Komische Beispiele.

    • Susi sagt:

      @Ursula Baettig: „Zum Leidwesen all dieser “Kinderschützer” muss ich aus elterlicher wie auch aus beruflicher Erfahrung sagen, dass es eben ohne eine gewisse körperliche “Gewalt” nicht geht.“

      Da würde mich jetzt aber wirklich interessieren, in welchem Beruf es ok oder sogar nötig ist, ein Kind am Ohr zu nehmen.

      • Yvan Meier sagt:

        Vielleicht sollte man Sie Frau Bättig einmal am Ohr nehmen für Ihre Aussagen? Sie glauben ja offenbar an Gewalt… Es handelt sich lediglich um Ihre Inkompetenz im Umgang mit Kindern und Ihren Irrglauben, dass körperliche Gewalt zur Einsicht führt. Sie haben wahrscheinlich einfach keine Geduld oder keine Lust ihrem Kind mit Liebe m-mal zu erklären, was gut und was nicht gut ist. Kinder sollten diese Dinge LERNEN und VERSTEHEN. Das ist für die Eltern nicht immer einfach aber damit schafft man eine Basis im Leben, auf der man eine glückliche und selbstbewusste Persönlichkeit aufbauen kann.

      • Susi sagt:

        Also, ganz ehrlich, ob einige Eltern ihre Kinder ab und zu klapsen, geht mich nicht wirklich etwas an und ich gehe auch nicht davon aus, dass die geklapsten Kinder davon bleibenden Schaden nehmen. Mein Kind kriegt aber von mir keinen Klaps und wurde auch nie an Haaren oder Ohren gezogen; ich bin froh, dass das auch mein Mann so hält. Wenn ich mir nun aber vorstelle, dass eine Fremde sowas tut…

        Ich sage weiter oben, dass ich grundsätzlich niemanden schlage, weder Kinder noch Erwachsene. Hmm, mir käme da ev. ein Grund in den Sinn, diese Aussage zu relativieren.
        😉

      • Sportpapi sagt:

        Vielleicht hat Ursula Bättig schlicht beruflich mit Kindern zu tun, die ausser Rand und Band sind, weil man ihnen nie Grenzen gesetzt hat? Sie schreibt ja nicht, dass sie selber körperliche Gewalt anwendet. Und doch, in meiner beruflichen Karriere musste ich durchaus auch schon Kinder körperlich zurückhalten. Die z.B. mit dem Unihockeyschläger auf ihre Mitschüler los sind (Kommentar der Eltern dazu: „der ist halt so, mit solchen Ausbrüchen muss man halt umgehen lernen…“)

      • Susi sagt:

        @SP: „Vielleicht hat Ursula Bättig schlicht beruflich mit Kindern zu tun, die ausser Rand und Band sind, weil man ihnen nie Grenzen gesetzt hat?“
        Meine beste Freundin hat jahrelang in einem Kinderheim gearbeitet, in welchem Kinder mit genau solchen familiären Hintergründen lebten. Nicht im Traum wäre sie oder eine der anderen Sozialpädagoginnen auf die Idee gekommen, diese Kinder auf irgendeine Weise körperlich zu züchtigen. Sorry, aber sowas ist einfach absurd.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Wo haben Sie gelesen, dass Ursula Bättig selber Kinder körperlich „züchtigen“ möchte?

      • Susi sagt:

        @SP: Stimmt, das sagt sie so nicht direkt. Sie schreibt einfach, sie könne aus beruflicher Erfahrung sagen, dass es eben ohne eine gewisse körperliche Gewalt nicht gehe. Was meinen denn Sie, SP, wie das zu verstehen ist?

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ich sehe schlicht andere Optionen. Dieses verbreitete: „Hätte der früher vielleicht einmal ein deutlicheres Stopsignal erhalten, hätten wir alle heute weniger Probleme“. Aber vielleicht bin ich auch zu gutgläubig. (und ich weiss, viele werden auch das nicht akzeptieren)

      • Susi sagt:

        Also, die Option, dass Frau Baettig mit schwierigen Kindern/Jugendlichen arbeitet, die ihrer Meinung nach besser herausgekommen wären, wenn ihnen in der Vergangenheit mit körperlicher Gewalt Grenzen gesetzt worden wären?

        Das ist möglich, aber fast so absurd wie die andere Möglichkeit. Dr. Burhalter sagt ja unten sogar sehr explizit, dass Gewalt negative Auswirkungen auf die Entwicklung hat.
        Leute, die beruflich mit (Klein-)Kindern zu tun haben, werden wohl kaum je körperliche (oder psychische) Gewalt in irgendeiner Form propagieren.

      • Susi sagt:

        Und wenn es einer Kleinkinderzieherin oder einer Sozialpädagogin möglich ist, ohne Gewalt zu erziehen, warum sollte das nicht auch für Eltern gelten?

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Was macht denn eine Kleinkinderzieherin mit Kindern, die in der Gruppe so auffällig sind, dass sie nicht mehr tragbar sind? Schlagen nicht, dass ist klar.
        Wohin kommen die Kinder, die in einer Schulklasse nicht mehr getragen werden können?

      • Susi sagt:

        @SP: Sind diese Fragen rhetorisch, oder erwarten Sie jetzt detaillierte Antworten von einer Nichtkleinkinderzieherin?

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ich denke nur, Sie haben sich da etwas weit vorgewagt. Einerseits glaube ich nicht, entgegen der Bezeichnung, dass die Kleinkindererzieherinnen in erster Linie einen Erziehungsauftrag haben. Und zweitens gehe ich davon aus, dass auch sie an ihre Grenzen stossen, und nicht einfach jedes Problem souverän im Griff haben.

      • Susi sagt:

        @SP /1: „Ich denke nur, Sie haben sich da etwas weit vorgewagt.“ Worin, indem ich sage, dass Kleinkinderzieherinnen die Kinder nicht schlagen? Äh, Sportpapi, nein, ich habe mich da nicht weit vorgewagt. Viele Leute in meinem Freundes- und Bekanntenkreis arbeiten in erzieherischen Berufen und bei allen ist klar, dass Schlagen völlig indiskutabel ist.
        Mit einem Berufskollegen hatte ich vor ein paar Jahren mal über Kindererziehung geredet und über das Klapsen. Er sagte, seine Frau sei Kleinkinderzieherin, Dinge wie „Klapsen“ gebe es in seiner Familie ganz klar nicht. Das war einer der Gründe, warum auch ich darauf verzichtet habe. Und glauben Sie mir, meine Tochter war alles andere als ein einfaches Kleinkind. Den IMPULS zum Schlagen hatte ich oft, aber ich gab ihm nie nach, sondern suchte nach anderen Möglichkeiten. Die wichtigste davon war/ist das positive Formulieren von erwünschtem Verhalten. Das habe ich unter anderem gelernt im von meiner Freundin, die im Kinderheim arbeitete, genau mit Kindern, die im Schulsystem und/oder der Familie nicht mehr tragbar waren. (Das würde jetzt Ihre zweite Frage beantworten, Sportpapi.)

      • Susi sagt:

        @SP /2: Ob Leute in diesen Berufen nicht auch an Grenzen kommen? Vielleicht, aber dennoch schlagen sie die Kinder nicht. Und ich glaube tatsächlich, dass diese weniger die Nerven verlieren. Wenn ich meine Freundin im Umgang mit Kindern beobachte, dann bin ich immer voll Bewunderung darüber, wie gekonnt sie spontan auf eine schwierige Situation reagieren und diese regulieren kann. (Dafür gibt es sicher kein Rezept, das man hier in einer Blogantwort zum Besten geben könnte, darum fand ich Ihre erste Frage auch befremdlich.)

        Die Kindergärtnerin meiner Tochter hat 23 teilweise ziemlich schwierige Kinder in der Klasse. Nach Angaben meiner Tochter hat sie aber in eineinhalb Jahren kein einziges Mal ein Kind angeschrien. Ich bin manchmal dort zu Besuch und sehe, wie strukturiert der Unterricht abläuft, wie sie die grosse Gruppe 100%ig unter Kontrolle hat. Sie sagte mir, das sei gerade bei dieser Klasse nicht gerade einfach gewesen, sie soweit zu kriegen, aber jetzt laufe es sehr gut. Auch bei ihr kann man sehr viel von gekonntem gewaltlosem Umgang mit Kindern lernen.

      • Susi sagt:

        @SP /3: Wenn Sie es für richtig empfinden, Ihre Kinder hin und wieder zu schlagen, dann sei das Ihnen überlassen. Aber bitte stellen Sie es nicht so dar, als sei Erziehung nicht anders möglich und als würden/sollten/könnten sogar Leute in erzieherischen Berufen zu solchen Massnahmen greifen.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Sie verstehen meine Aussage falsch. Natürlich werden profis hoffentlich nie übergriffig. Das wäre ja auch ein Entlassungsgrund. Ich glaube nur nicht, dass ihnen dieses Erziehen immer gelingt. Und wenn nicht, dann wird es häufig wohl ganz übel.

      • Susi sagt:

        @SP: Und Sie meinen, mit Schlagen würde es eher gelingen?

      • Sportpapi sagt:

        @Susi. vielleicht gibt es eine kleine chance? erneut: wenn alles andere versagt hat?

      • Susi sagt:

        Genau da gehen unsere Meinungen einfach auseinander.

        🙂

    • Dr. med Isabelle Burkhalter sagt:

      @Baettig, es verwundert mich schon immer wieder, in welchem Zeitalter gewisse Mitmenschen hier leben. Als Entwicklungspädiaterin – Kinderärztin, kann ich Ihnen versichern Frau Bättig, dass es keine wissenschaftlichen Studien oder Hinweise gibt, die körperlicher Gewalt, sei es nun „an den Haaren ziehen“, Gürtelschläge etc. irgendeinen positiven Nutzen in der Erziehung abgewinnen würden. Gewalt hat ausschliesslich negative Konsequenzen auf die Entwicklung eines Kindes und ist v.a. in bildungsfernen Schichten weit verbreitet.

      • Yvan Meier sagt:

        @Sportpapi, ein Kind welches auf andere los geht zurückzuhalten ist auch kein Problem. Es ist aber völlig etwas Anderes, als wenn man dem Kind eine runterschmiert deswegen. Hier müssen wir schon differenziert bleiben. Ich bin auch kein Anhänger des „laissez – faire“ aber es muss zielführend erzogen werden. Das Ziel ist es, die richtigen Massnahmen zu finden, dass Kinder ein positives Verhalten erlernen. Ursache und Wirkung sind Prozesse, welche von Kindern logischerweise (noch) nicht immer verstanden werden und genau das muss in der Erziehung vermittelt werden… ohne Gewalt.

      • 13 sagt:

        Herzlichen Dank für Ihre Fachmeinung, Frau Burkhalter. Es ist sehr wichtig und auch nötig, dass auch mal von Leuten zu hören, die beruflich damit zu tun haben und darauf ausgebildet sind.

      • Sportpapi sagt:

        @Yvan Meier: Genau dieses Differenzieren vermisse ich in dieser Diskussion immer wieder.

      • Sportpapi sagt:

        @Isabelle Burkhalter. Wenn Sie schon wissenschaftliche Belege einfordern. Wie kommt es denn eigentlich, dass heute, wo die Kinder sicher viel weniger körperliche Übergriffe/“Klappse“ erhalten in der Erziehung (und Erziehung überhaupt vielfach viel bewusster stattfindet), doch immer mehr Kinder auffällig werden, abgeklärt, therapiert werden müssen? Und: Bestand denn die Generation meines Vater oder Grossvaters aus lauter schwer traumatisierten, gestörten Menschen, weil Körperstrafen zu Hause und in der Schule üblich waren?

      • Susi sagt:

        @SP: Es gibt heute nicht mehr Gestörte als früher, früher wurden sie einfach nicht abgeklärt/diagnostiziert

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Das ist jetzt aber mehr Hypothese als wirklich bewiesene Tatsache. Kann sein. Muss aber gar nicht.

  • monika sagt:

    „gränihaar“ ist wen man als strafe schnell an den haaren zieht!(„berner ausdruck“)

    • Heinz Gerber 2 sagt:

      Sorry Monika, ist leider falsch. Das „Grännihaar“ ist die Stelle zwischen der Schläfe und dem Ohr. Bevorzugt wird dieses Haar sehr langsam nach oben gezogen damit der Bestrafte noch Zeit hat auf die Zehenspitzen zu stehen. Der Schmerz setzt erst danach ein, weil der Bestrafte nicht fliegen kann (als Testobjekt selber erlebt).

  • Yvan Meier sagt:

    Kinder schlagen ist ein absolutes no-go! Es ist meiner Ansicht nach auch nicht Teil unserer kulturellen Identität. Es ist höchstens Teil der Identität von überforderten Eltern, Kinder haben heisst nicht lediglich sie zu zeugen. Dazu gehört eben auch viel Verständnis, wenn sie nicht immer das wollen, was wir Eltern wollen. Hier beginnt die harte Arbeit mit Erklärungen – immer und immer wieder. Das ist zum Teil in der Tat herausfordernd. Wer sich dem jedoch verweigert, muss auch keine Kinder haben. Gewalt ist für mich ein starkes Zeichen der eigenen Schwäche.

  • Teilzeitpapi sagt:

    „Gewalt erklärt nichts, sie würgt ab.“ Was ich mich frage: Wenn Kindergartenjungs an ihrem Zeigetag ihre Playmobilpolizisten nur ohne Pistole mitnehmen dürfen, ist das dann eine Gewalterfahrung? Wenn ihr Raufen oder Gerangel unterbunden wird? Gewalteinsatz um Gewalt zu unterdrücken, weil Gewalt resp. Aggression per se etwas Böses ist?

    Immerhin ist der Playmobilpolizist eine Erfahrung für das Leben: Denn die Kindergärtnerin erklärt nicht, wie er ohne Pistole die Räuber schnappen soll. In der Traumwelt sind die dann halt auch ohne Pistolen.

    • Teilzeitpapi sagt:

      Irgendwie beruhigend, dass die Kinder noch logisch denken können und zumindest für viele Kinder noch die Polizisten die Guten sind. Interessant ist auch, dass die Institutionen bei den Kindern meist das Gegenteil erreichen, was sie mit ihrer Waffenpathologisierung erreichen wollen. Waffen und schiessen spielen werden umso interessanter in den Freiräumen, die dafür verbleiben. Der Kampf um Gut und Böse und die Mittel darin sind tabu. Während er in der Welt wieder stärker tobt. Eine gute Vorbereitung der Kinder auf das Leben?

  • Teilzeitpapi sagt:

    Huch, der Papst wird kritisiert. Wie intolerant. Bald wird er seine Inquisitoren nach Süddeutschland resp. Zürich aussenden. Äh, sorry, falscher Film. Darum wird bei der anderen Religion tolerant ignoriert und deren Erziehungsanleitungen (inkl. der Erziehung von Mama, wenn sie ungezogen ist) nie Thema im Mamablog werden. Sind halt noch etwas nostalgischer, prä-aufklärerisch und bereichern unsere Gesellschaft mit edler Wildheit und Action-Adrenalin.

  • Mac sagt:

    Hatte sehr konservative Pflegeeltern. Schlagen gehörte dazu wie das Salz in der Suppe. Ohne ging es nicht. Im Alter zwischen 8 und 12 Jahren gab es kaum eine Woche ohne Schläge. Wenn man mich angeschrien hatte, musste ich ihnen ins Gesicht schauen sonst gab es eine harte Ohrfeige. Als ich sagte sie würden mich quälen kam die Antwort, „sie machen es weil sie mich gerne haben“.
    Unvergängliche Narben am Gesäss zeugen noch heute von ihrer „Liebe“. Wurde körperlich und seelisch vergewaltigt. Bin Ü50 und leide heute noch darunter. Privat und im Beruf. Schlagt keine Kinder! Psychologisch bestrafen!

    • Widerspenstige sagt:

      Ich kann es nachvollziehen wie Sie aufgewachsen sind, Mac. Aber trotzdem ein vehementes Nein auch zu psychischer Bestrafung wie gerade oben beschrieben von exshopper. Das ist und bleibt keine Lösung als Erziehungsmethode. Wer seinem Kind den nötigen Respekt und Geduld entgegenbringt, wird dafür belohnt vom Kind.

  • exshopper sagt:

    Ich verstehe immer nicht, weshalb physische Gewalt so pfui ist, während psychische Gewalt anscheinend völlig OK ist. Psychische Gewalt an Kindern ist in JEDER Form erlaubt, wird NIE geahndet und zerstört die Persönlichkeit für IMMER.

    • Teilzeitpapi sagt:

      Ein Versuch: Weil die Spuren für den Arzt, Gerichtsmediziner, Staatsanwalt, Richter, Journalist, Politiker anders aussehen. Und als Augentiere haben bei uns visuelle Eindrücke ein anderes Potenzial, Emotionen und Betroffenheitsgefühle zu wecken.

    • Widerspenstige sagt:

      @exshopper: Das frage ich mich auch. Ich frage mich auch, wieso man sein eigenes Fleisch und Blut züchtigen will? Das eigene Kind ist doch Teil meiner Selbst und es hat über neun Monate in meinem Bauch sich völlig sicher und geborgen gefühlt. Das widerstrebt mir einfach grundsätzlich, mich so aus der Fassung bringen zu lassen durch mein Kind, dass ich ihm wehtun muss/will/soll?! Was soll das?

  • Jana sagt:

    1. Zwischen dem Stadium, in welchem ein Kind noch überhaupt nicht zwischen „richtig“ und „falsch“ unterscheiden kann, und der Reife eines jungen Erwachsenen, der die volle Tragweite und Konsequenzen seines Handelns für sich und andere gänzlich begreift, gibt es einen langen Lernprozess. Dieser beginnt damit, dass Kinder etwas für gut oder schlecht halten, weil die Eltern das so vorschreiben und definieren („das darf ich nicht, Mama/Papa hat das gesagt“). Dann werden sie es eines Tages trotzdem machen, sie entwickeln eigene Moralvorstellungen – auf ihre eigene Art :

    • Jana sagt:

      2. etwa „meine beste Freundin ist traurig.Ich möchte sie aufmuntern, komme aber deshalb zu spät nach Hause“ oder „Ich weiss, dem sein Spielzeug kaputt zu machen, darf ich nicht, aber er hat mich heute wirklich verletzt“. Kinder haben dann „Rechtfertigungen“ für ihr „falsches“ Verhalten, und gleichen ihre Begründungen mit denen der Eltern ab, bis sie das schliesslich nicht mehr machen müssen, weil sie selbst in der Situation erkennen, was ihre Optionen sind und den Standpunkt anderer nachvollziehen können (im Idealfall, viele können das ein Leben lang nicht).

  • Adrian Wehrli sagt:

    Ja, man schlägt Kinder nicht. Jedoch manchmal ist es im richtigen Mass angebracht. Damit ist die Diskussion eigentlich abgeschlossen.

    • Gerber Heinz sagt:

      Das würden Sie bei sich also auch zulassen? Adrian.W.?Diskussionslos?

      • Peter sagt:

        Nun Herr Gerber, wenn Herr Wehrli mir zum dritten mal hintereinander das Bier über den Kopf leeren würde, obwohl ich ihm nach dem ersten mal schon gesagt habe, er solle bitte damit aufhören, würde er auch von mir im richtigen Mass einen Schlag abbekommen! Das müsste er diskussionslos zulassen ja!

      • Gerber Heinz sagt:

        Meinen SIe nach drei mal? Es ist schon traurig, dass es hier scheinbar viele Menschen gibt, die nur mit Gewalt sich behaupten können. Herr Wehrli und Peter. Komunikationsstörung ?

    • Stefan Moser sagt:

      Im Gegensatz zu Kindern könnte sich Herr Wehrli ja wehren (abgesehen davon ich ihm als vermutlich ebenbürtiger Erwachsener wohl schon beim ersten Bier über den Kopf eine scheuern würde). Kinder schlägt man nicht und Bier sollte man sich einverleiben und nicht verschwenden. So schwer zu verstehen? Diskussion auch abgeschlossen. Zum Glück ist die Welt einfach.

  • soso sagt:

    Mich wundert es nicht, dass der Papst sich für das Schlagen ausspricht, denn ich denke, dass das Schlagen von Kindern schlagen, die Idee, dass der Mensch von Natur aus sündig ist, dass man seinen Willen brechen muss, sehr tief in der christlichen Kulltur verwurzelt ist. Natürlich gibt es auch andere Kullturen, die schlagen, aber genauso gibt es auch Kullturen, wo es undenkbar wäre, Kinder mit Schlägen zu züchtigen.

    Dass es uns nicht selbstverständlich scheint, dass man Kinder nicht schlägt beweist, wie stark wir noch von der kulturellen Last des Christentums geprägt sind.

    • Teilzeitpapi sagt:

      Wie Satiriker auf den Papst reagieren und ob und wie sie danach weiterleben dürfen zeigt die Macht des Papstes heutzutage. Dieser Test kann auch auf andere Gruppen angewendet werden. Bei Zweifel oder Unsicherheit über das Ergebnis auch mit eigener Kritik/Satire/Zeichnungen.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @soso

      „aber genauso gibt es auch Kullturen, wo es undenkbar wäre,
      Kinder mit Schlägen zu züchtigen.“

      an welche Kulturen oder Nationen denken Sie da konkret?

    • Widerspenstige sagt:

      Wahre Worte, soso. Ich kenne vorallem das gewaltlose Erziehen in buddhistisch geprägten Kulturen. Unsere Kinder wurden so ‚erzogen‘ oder besser gesagt, erwachsen-werden-gelassen. Kann aber auch daran liegen, dass sie nicht ausschliesslich durch die eigenen Eltern betreut wurden, sondern auch durch familienergänzende Betreuung. Auf jeden Fall konnten wir sie fast überall mitnehmen und sie verhielten sich einfach mehrheitich ruhig auf Papas Schoss.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Widerspenstige

        die buddhistische Kultur ist keineswegs gewaltfrei

      • Martin Frey sagt:

        Aus der Sicht der westlichen Esoterik-Sozialromantik-Lifestyle-Buddhisten ist er das sehr wohl, Fr. Steiner 😉

      • Widerspenstige sagt:

        Doch, die buddhistische Kultur selber proklamiert achtsames Miteinander. Das sieht man am respektvollen Umgang vorallem im engeren Familienkreis in Thailand. Aber was einzelne Menschen daraus machen, das ist in allen Kulturen unterschiedlich, Brunhild.
        In Japan ist die Prügelstrafe verboten, wird aber immer wieder vorallem beim Sport missachtet und es herrscht harter Drill zur Spitzenleistung. Das hat wenig bis gar nichts mit Buddhismus zu tun. Ebenso in Singapur, welches lange unter britischer Kolonialherrschaft war. Dort geistert zusätzlich noch der Konfuziusgeist herum.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Liebe WS sie scheinen ja die Generaldeutungshoheit über den Buddhismus zu haben. Ich glaube ihnen, dass sie eine gute Mutter sind und tolle, im Buddhismus fussende, Weisheiten gefunden haben. Aber ihr plattes „Kinderschlagen ist ein christlies Erbe – gibt es im Buddhismus nicht“ ist doch lächerlich naiv. Und zu Behaupten die Asiaten wären friedlicher, würden das Individuum mehr respektieren, hätten weniger (religiös motivierte) Kriege geführt etc., als die Europäer ist reines Wunschdenken und entspricht weder Geschichte noch Gegenwart.
        Jede Religion hat ihre dunkle Seite.

    • Hattori Hanzo sagt:

      soso – also diese kulturelle Last des Christentum belastet das buddhistische Japan noch mehr als uns, dort gilt die Prügelstrafe sogar noch in der Schule.
      Finde ich übrigens total daneben. Wie Prügel im allgemeinen auch.

      Und in Singapur (mehrheitlich buddhistisch) gibt’s die Prügel sogar im Strafgesetzbuch. (man muss allerdings zugeben, dass sie dort ziemlich erfolgreich ist: Schmierereien werden so sehr effizient und kostengünstig vermieden) – Obwohl, ich persönlich bin auch dagegen.

    • Sportpapi sagt:

      @WS: Würden meine Kinder immer brav auf Papas Schoss sitzen und nie irgendwie über die Stränge schlagen, hätten wir vermutlich auch keine Erziehungsprobleme… Wobei es sicher toll wäre, wenn wir diese durch Profis beseitigen lassen könnten…

      • Marcus Leyland sagt:

        @Widerspenstige – „Das gewaltlose Erziehen in buddhistisch geprägten Kulturen“ Das war wohl nicht ganz Ernst gemeint, oder? Man sollte vielleicht zwischen dem westlichen Lifestyle-Buddhismus, den sich die Leute in unseren Breitengraden „zurechtbasteln“ und dem Alltag in diesen Ländern unterscheiden. Mit 10 Jahren Berufserfahrung in Südost-Asien und S. Korea kann ich H. Hanzo nur zustimmen. Dort wird ordentlich „zugelangt“ auch bei älteren/erwachsenen Kindern und auch mal in der Öffentlichkeit, um die „Familienehre“ zu waren / dem Umfeld zu zeigen, dass man alles „im Griff“ hat.

      • Widerspenstige sagt:

        @Marcus, ich schreibe aus eigener Erfahrung und es handelt sich keineswegs um westlich geprägten Lifestyle-Buddhismus, den ich übrigens weit von mir weise! Aber es wäre noch interessant zu erfahren, welches Land Sie meinen mit Südost-Asien. Was Sie erwähnen kann vorallem in S-Korea vorkommen, was meist mit Familienehre und wenig mit Buddhismus zu tun hat. Auch kommen die verschiedensten religiösen Einflüsse aus China, Malaysia (Islam) in diesen Weltmetropolen als Schmelztiegel zusammen. Welche Eltern jetzt wie religiös geprägt ‚ordentlich zulangten‘ ist einfach zu allgemein gesagt.

  • Kirk sagt:

    An und für sich halte ich nichts davon Kinder zu schlagen. Oftmals bringt es nichts ausser Hass.
    Nun kommt aber das Aber. Selber bekam ich von meinem Vater einmal eine Ohrfeige (im Affekt) verpasst und einmal oder vielleicht auch zweimal wurde mit der Hintern Versohlt. Ich habe keinen Schaden davon getragen. Ich weiss aber das es damals ein sehr deutliches Zeichen war. Und ich muss gestehen, dass ich mir ab und an denke bei gewissen „Saugofen“ denen hätte ich schon lange eine geknallt. Ich hoffe aber, dass ich selber es nie tun werde.

    • Sehe ich genau so. Genau so bekam ich als 6 Jähriger einen Hieb auf meinen
      allerwertesten, als ich nach mehrerem ermahnen, die Vase meiner Ur-Grossmutter zerschlagen habe.
      Das zweite Mal war ich 16 Jahre alt, als ich eine Ohrfeige erhalten habe weil ich der Lehrstelle fern blieb mit der Ausrede, mein Cousin hätte einen Autounfall und ich gehe ihn im Krankenhaus besuchen. Als mein Vater zufällig an diesem Tag anrief, sagte mann ihm, ich hätte einen Autonfall und wäre im Spital. Bis ich am Abend nach Hause kam, durchstreiften Sie alle Krankenhäuser in der Umgebung. Also beide Male verdient.

      • Peter sagt:

        Kirk, ich (Jahrgang 73) war so ein Saugoff. Ich habe keinen Blödsinn ausgelassen. Wirklich keinen. Meine Eltern waren äusserst geduldig und haben alles probiert, aber meinem Vater ist zweimal die Hand „ausgerutscht“ und hat mir eine Ohrfeige verpasst. Das waren dann die Momente, in denen auch ich begriff, dass ich den Bogen massiv überspannt hatte. Diese zwei Ohrfeigen waren äussert effektiv und haben die Wirkung voll erreicht. Ich hoffe selber, dass ich es nie tun werde. Aber so einfach ist es eben nicht. Saugoffen können einem zum Wahnsinn treiben….ich weiss ja von was ich spreche.

  • Chris Benoit sagt:

    Es ist sehr wichtig, zwischen Schlagen und Schlagen zu unterscheiden. Schläge bewusst und kontrolliert eingesetzt sind in gewissen Fällen ultima ratio und beinahe nicht zu umgehen. Quasi wie die Tigermutter, die die Jungen ganz geduldig auf sich rumturnen lässt, aber wenn sie ihr in den Schwanz beissen, dann fangen sie halt einen „Wischer“. Und wohlverstanden, man sollte immer mit Liebe schlagen. Aus Agression und Wut niemals! Aber wenn der Junior nun schon das 3 Mal hintereinander sämtliche Zimmerpflanzen ausreist und die Erde in der Wohnung herumschmeisst (und das mit vier Jahren)…

    • soso sagt:

      Genau. das klingt ja ganz wie die „Liebeslehren“ der Prügel-Sekte „zwölf Stämme“ (alias Yellow deli, alias Tabitha’s place, alias twelve tribes alias vine christian community church)

    • Adrian Wehrli sagt:

      Danke, dass jemand das gesgat hat. Natürlich werden Sie den Zorn der ganzen Hippibande auf sich ziehen.

    • Kirk sagt:

      @ Chris Benoit

      Kann dem nur voll und ganz beipflichten.
      Ab und zu scheint es nicht anders zu gehen als dem Kinde mal eine zu scheuern. Oder sprich wörtlich den Hinten zu versohlen aber mit der Hand verseht sich nicht mit dem Gürtel.

      • Gerber Heinz sagt:

        Es gibt auch keinen Wischer, Herr Kirk. So müsste man Ihnen vielleicht auch..Aber, wenn man das einem Erwachsenen anbietet, gibts gleich Ärger. Weil eben doch Kinder weniger Recht haben, oder was meinen Sie

      • guguseli sagt:

        Also, warum haben Sie denn noch Topfpflanzen wenn die Kinder die nicht ertragen? Wir haben schon beim ersten Kind vor 12 Jahren alle Pflanzen aus der Wohnung verbannt und gehen dafür jeden Tag und bei jedem Wetter raus…
        Schläge bewusst sind viel schlimmer. Aber die Kinder können ruhig auch merken, wenn sie mal zu weit gegangen sind und ein Mami oder ein Papi dann mal auch die Nerven verlieren und rumschreien oder halt mal grob sind. Wichtig: Man muss dies dann natürlich danach wenn die Wogen überall wieder zurückgegangen sind klären und besprechen, auch erklären.

    • Peter sagt:

      @Chris, ich bin jetzt sehr überrascht, dass sich die Mama Blog Gang (Sportpapi und Co) noch nicht gemeldet und Sie noch nicht in der Luft zerrissen hat…..aber das kommt vermutlich schon noch.

      Wie auch immer, das alte Gränihaar hilft auch.

      • Sportpapi sagt:

        @Peter: Lesen Sie mal nach…

      • Stefan Moser sagt:

        Sportpapi ist in den Ferien, ich tus.
        «Mit Liebe schlagen» ist wohl einiges perfider als das Schlagen im Affekt. Es heisst nichts anderes, als das Schlagen als ein gezieltes Mittel zur Erziehung einzusetzen. Wenn Ihr Vierjähriger immer noch die Topfpflanzen ausreisst haben Sie wohl erstens schon vorher was verpasst in der Erziehung und zweitens gibt es andere Mittel, das zu stoppen. Das Kind körperlich davon abhalten gehört dazu, aufs Zimmer schicken ebenfalls, Fernsehkonsum streichen etc. – aber um Himmelsherrgottswillen, es geht auch ohne Schläge oder Gränihaar!

      • Stefan Moser sagt:

        Oh, Sportpapi doch da… Kommentare haben sich überschnitten 🙂

        Ein PS noch: Sollte es tatsächlich wahr sein, dass Gewalt als Erziehungsmethode hilft, dann sind die Kinder nach der liebevollen Ohrfeige anschliessend wohl lammfromm und werden den begangenen Unsinn nie mehr tun. Es ist der gleich irrtümliche Glauben wie zu meinen, die Todesstrafe verhindere Verbrechen. Tut sie nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @Stefan Moser: Glauben Sie, körperliche Strafen würden nie, niemals ! verhindern, dass der Unsinn wiederholt wird? Also völlig unwirksam sein? Das sehe ich nicht so.
        Aber ich weiss, es gibt Menschen, die finden Strafen generell unsinnig. Oder nennen Sie dann Konsequenzen, als wären sie quasi eins zu eins abzuleitende Folgen. (Ist denn die Busse für zu schnelles Fahren eine Strafe oder eine Konsequenz? Ich weiss es nicht. Dass die Kontrollen und Bussen aber wirken, das glaube ich schon…)

      • Susi sagt:

        @SP: Eine Frage: Wie haben Sie das denn erlebt als Kind? Ich selbst wurde auch ab und zu geschlagen, nicht mit dem Gürtel, aber sicher so, dass es weh tat und dass ich Angst hatte. Das war schlimmer, als wenn ich ins Zimmer musste oder keinen Dessert kriegte oder ähnliches. Die Angst und Demütigung beim Geschlagenwerden möchte ich weder meinem eigenen Kind noch einem anderen zumuten.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ich habe wahrgenommen, dass ich meine Eltern so richtig böse gemacht hatte, dass ich eine Grenze überschritten hatte. Und ich war froh, dass dies mit einer Körperstrafe (wohlverstanden, höchstens 2-3 Mal im Leben) praktisch abgeschlossen war, und ich am nächsten Tag in Liebe wieder aufgenommen wurde.
        Es war auch die Zeit der Drogenprobleme, als man den Eltern riet, sich notfalls auch selber zu schützen und die Kinder auf die Strasse zu stellen (auch zu deren Wohl). Obwohl ich mit Drogen nichts zu tun hatte, wäre das wohl die Alternative gewesen.

      • Susi sagt:

        @SP: Bei mir war das schon viel häufiger. Und klar hatte ich es jeweils provoziert, aber es wäre besser gewesen, wenn man mit mir geredet hätte, statt den Hintern zu verhauen oder eine Ohrfeige zu geben.

      • Sportpapi sagt:

        Hm, Susi, ich denke, auch mit Ihnen hat man zuerst Dutzende Male sehr anständig gesprochen bis Klartext geredet, bis die Situation dann mal eskaliert ist. Oder?

      • Stefan Moser sagt:

        @Sportpapi: Ich habe nicht gesagt, dass Strafen unsinnig sind. Man mag es auch Konsequenzen nennen. Unsere Kinder bekommen je nach dem mal nichts Süsses, müssen aufs Zimmer, man mag grad kein Buch erzählen und ja, wenn die Nerven durchgehen schreits auch mal oder etwas fliegt rum. Wir versuchen, Strafen anzukünden. Wenn Du jetzt nicht aufhörst, dann… Die Vorstellung, eine Prügelstrafe anzukünden und dann durchzuziehen, hat für mich mit einzig und allein mit Sadismus zu tun.
        PS: Ich bekam als Kind immer wieder Ohrfeigen und wurde aber auch geliebt.

      • Susi sagt:

        @P: Nein, man hat sich mit mir nie hingesetzt und über etwas wirklich diskutiert. Mir erklärt, warum beispielsweise mein Verhalten nicht in Ordnung war. Erst mein Stiefvater tat das Jahre später mit sehr grosser Wirkung.

    • Joost sagt:

      Mit Liebe schlagen…? Das ist ja erst recht traurig…

  • Peter sagt:

    Das Problem liegt wohl meistens bei überforderten oder unfähigen Eltern, die nicht in der Lage sind, mit der eigenen Wut oder irgendwelchem belastendem Frust umzugehen. Die Hand „rutscht“ doch ganz schnell mal aus, wenn mann/frau nicht auch objektiv den eigenen Gefühlszustand beurteilen kann. Aber wir Menschen neigen einfach dazu, für alles immer den „anderen“ die Schuld zu geben – in diesem Fall den armen Kindern, die dann hinhalten müssen, wenn die Eltern ihre Emotionen nicht unter Kontrolle haben. Ein Blick nach innen hilft oft, alles etwas zu relativieren…

    • mila sagt:

      @Peter: Richtig, oft wird aus Überforderung geschlagen. Aber es gibt auch jene Elternfraktion, die überlegt ‚mit Liebe‘ schlägt, wobei das natürlich nicht im Affekt zu geschehen hat (s. beispielsweise den Kommentar weiter unten). Diese sind sich noch nicht einmal bewusst, dass sie, indem sie zum Klaps oder zur Ohrfeige als ultima ratio greifen, ihre eigene Ohnmächtigkeit demonstrieren. Vielmehr halten sie sich für überlegen, in Kontrolle. Und da das Kind seine Strafe ‚akzeptiert‘, wie sie es auch schon als Kind getan haben, Ihr Verhalten für gerechtfertigt.

      • Sportpapi sagt:

        Vielleicht wollen sie ja sogar ihre Ohnmächtigkeit demonstrieren? Was sollen Sie denn tun, wenn offensichtlich alle anderen Mittel versagt haben? Die Kinder weggeben, soll es jemand anderer versuchen?

      • mila sagt:

        SP, erstens denke ich nicht, dass alle anderen Mittel versagt haben, wenn man noch ‚kontrolliert‘ klapsen kann. Daher habe ich persönlich mehr Verständnis dafür, wenn die Hand im Affekt ausrutscht, als wenn sie bewusst eingesetzt wird – aber wie gesagt, das ist nur mein Empfinden. Zweitens habe ich lange über dieses Thema nachgedacht, auch aufgrund meiner eigenen (spärlichen) Klapsgeschichte(n). Das letzte Mal, als ich diese Erfahrung gemacht habe – da war ich bereits im Teenageralter -, hat mich meine Mutter geschlagen, weil ich nicht zum sonntäglichen Familienausflug mitwollte. /

      • mila sagt:

        Damit ging es klar um ihre Interessendurchsetzung gegen meine, wozu sie auch unumwunden steht. Den Schlägen ging ein Streitgespräch voraus, in dem ich mich wohl zunehmend herabsetzend über diese Art von Zusammenkünften geäussert habe – ich hatte in meinen Augen sonntags besseres zu tun, als mich mit anderen befreundeten Familien beim Grillen zu langweilen. Teenager eben. Nur: sie hätte, bevor es zur Eskalation kam, mit mir handeln können – ein Interesse für ein anderes. Und ich meine damit nicht Bestechung, sondern die Zurkenntnisnahme, dass das heranwachsende Kind eigene Bedürfnisse hat, /

      • mila sagt:

        die von den eigenen abweichen.

        Kurzum: ich denke rückblickend, dass dieser Interessens-Konflikt auch ohne Schläge hätte gelöst werden können. Und, meinerseits sicher, ohne bösen Worte. Aber als Teenager hat man sich neurophysiologisch bedingt weniger unter Kontrolle als Erwachsene, und Erwachsene sollten sich dessen bewusst sein. Dass ihnen dies nicht immer gelingt und sie sich provozieren lassen, ist menschlich und nicht immer vermeidbar. Aber Gewalt als sinnvolle Lösung oder gar als ultima ratio kann ich in so einem Szenario beim besten Willen nicht erkennen. Denn: /

      • mila sagt:

        meine Mutter hätte durchaus Macht-Instrumente zur Hand gehabt, um mich anders zum Mitgehen zu bewegen.

  • Hans-Peter sagt:

    Der Autor hat sich hoffentlich nicht mit dem Bildredaktor abgesprochen: Der im Bild gezeigte Gürtel als Züchtigungsinstrument ist etwas Anderes als eine flache Hand auf den windelbewehrten Hintern – und nun kommen wir zu einer weiteren Form von körperlicher Gewalt: Wie steht es denn um das Packen des brüllenden Kindes am Kragen und ums Hineinheben in den Kinderwagen? Ist das auch Gewalt? Ja, ist es, ohne jeden Zweifel. Und ist es auch verabscheuenswürdige und damit abzulehnende Gewalt? Eben.

    • Cybot sagt:

      Windelbewehrten Hintern? Windeln tragen doch nur Babys, wenn man da schon mit dem Schlagen anfängt, hat man aber echt ein Problem. Oder wie soll das gemeint sein?

      • Martin Frey sagt:

        Das habe ich mich spontan auch gefragt, Cybot. Was machen Sie, Hanspeter, wenn der windelbewehrte Hintern ob der wohltuenden flachen Hand nicht aufhört zu schreien? Ein bisschen Durchschütteln vielleicht?

    • 13 sagt:

      „Und ist es auch verabscheuenswürdige und damit abzulehnende Gewalt?“
      Ja, ist es. Es sei denn, es besteht eine echte Rechtfertigung wie die Gefahr im Strassenverkehr. Da hätte ich auch lieber ein Kind, das gegen seinen Willen in den Kinderwagen verfrachtet wird, als eines, das unter dem Auto liegt. Ansonsten besteht kein Grund dafür.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13

        das würde ich gerne näher verstehen, wenn ich unterwegs unser „blockierendes“ Kind gegen seinen Willen in den Wagen verfrachte, dann istdies nur legitim wenn eine unmittelbare Gefahr für Leib/Leben droht, alle anderen Möglichkeiten weshalb ich das tun würde, sind „keine statthaften Gründe“?

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/ zum plastischeren Verständnis, die in-Wagen-Verfrachterei verläuft ohne am Kragen hochheben, aber klar nicht ganz sanft wenn sich das Kind dagegen wehrt und strampelt, kickt oä…

      • Daddy sagt:

        Es ist nicht so einfach mit der Gewalt. Es gibt nämlich tatsächlich Situationen, da geht es eben nicht ohne Gewalt. 13 hat ein schönes Beispiel erwähnt: Ein Kind am Kragen zu packen, damit es nicht vor’s Auto rennt. Ein Kind am Kragen zu packen ist klar Gewalt. Aber in diesem Fall hier ist es rechtfertigte Gewalt.

      • Daddy sagt:

        @Brunhild Steiner

        Sie beschreiben die Idealsituation, wenn Sie noch Zeit haben das Kind in der Kinderwagen zu heben. Oft ist die Situation eben nicht ideal und es muss sofort passieren. Da gibt es dann keine Zeit mehr das Kinde nicht am Kragen hochzuheben. Habe ich selber schon erlebt mit meiner Tochter. Im letzten Moment konnte ich das Kind noch am Kragen packen, bevor es in den Fluss gefallen wäre. Da war keine Zeit mehr für „nicht-am-Kragen-hocheben“ .

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Daddy

        es ist mir explizit um Situationen gegangen, bei denen 13 keinerlei Gründe sieht das Kind überhaupt gegen seinen Willen in den Wagen zu befördern, es geht hier nicht um Notfallmassnahmen!

      • 13 sagt:

        @ Frau Steiner
        Das habe ich nicht gesagt, es gibt nicht nur schwarz und weiss. Um mir eine Meinung bilden zu können, wären aber noch folgende Fragen interessant: Warum will das Kind nicht in den Wagen? Warum wollen Sie, dass es in den Wagen kommt? Und gibt es keine Kompromissmöglichkeit, bevor man es zwingt?

      • Widerspenstige sagt:

        13, da bin ich ganz bei Ihrer Methode. Wieso will ich dem Kind meinen Willen aufzwingen, wenn es nur um einen Spaziergang geht und ob es im Kinderwagen sitzt oder frei laufen lernt? Spaziere ich neben einem Gewässer, dann erkläre ich das altersgerecht, wieso es nicht zu nahe gehen soll u die Entlein füttern darf. Nach einer gewissen Zeit sagen, dass ich jetzt weiter spazieren will und es mitkommen soll. Weigert es sich, weil das Füttern ja so lustig ist, dann nehme ich es sanft an der Hand und sage, dass es kein Brot mehr hat zum Füttern u dass wir ein anders Mal wieder hierher kommen etc.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13
        ich bezog mich auf Ihr „Ja, ist es. Es sei denn, es besteht eine echte Rechtfertigung wie die Gefahr im Strassenverkehr. Da hätte ich auch lieber ein Kind, das gegen seinen Willen in den Kinderwagen verfrachtet wird, als eines, das unter dem Auto liegt. Ansonsten besteht kein Grund dafür.“
        Klang für mich eben nicht nach Graustufen sondern 1 legitimer Grund fürs verfrachten gegen Willen und sonst nix.
        Es gibt viele Gründe warum man das Kind wieder im Wagen haben, ohne Endlosverhandlungen darüber führen zu möchten.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/
        mögliche Gründe: von Beginn weg nur für bestimmte Strecke/Zeit vorgesehen (je nach Alter/Temperament ist die Abmachung nicht mehr präsent), Geschwisterkind (ob kleiner oder grösser) erfordert mehr Aufmerksamkeit, man realisiert dass man zeitknapp wird, Energie geht zu Ende (chronischer Schlafmangel, halbkrank, anstrengende Schwangerschaft etc usw), das wär eine Auswahl.

      • 13 sagt:

        @ B.S.
        Ich habe geschrieben WIE die Gefahr im Strassenverkehr, ist für mich als Beispiel zu werten. Ein körperlicher Zwang ist nun mal ein Ausnutzen der Stärke, dafür muss in meinen Augen ein sehr gewichtiger Grund vorliegen. Ich habe meine Kinder z. Bsp. auch schon zwangsgewickelt, weil sie sonst wund wären. Ist nicht schön, aber in meinen Augen gerechtfertigt. Das können je nach Ausmass auch Ihre Gründe sein. Interessant wäre aber noch die Antwort auf meine beiden anderen Fragen. Warum will das Kind nicht? Gibt es eine Kompromissmöglichkeit?

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13

        das Kind will nicht weil es bspw jetzt im Moment nicht in Wagen will (ein andermal könnte sein dass es Zeter-Mordio schreit weil es in Wagen will…), gibt x Möglichkeiten warum es nicht will und nicht immer kann es das auch kommunizieren sodass es Begleitperson sofort versteht. Meine aufgeführten Gründe haben ja auch mehr mit Umständen, und nicht dem Kind selbst zu tun. Kooperationsbereitschaft und Verständnis für den anderen ist ein Entwicklungsprozess und nicht jeden Tag im selben Ausmass vorhanden, „Kompromisse“ daher nicht immer möglich, mMn auch nicht erstrebenswert.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/ auch wir müssen damit umgehen können, dass uns nicht immer ein für uns schluckbarer Kompromiss geboten wird- klar wäre das Leben viel angenehmer wenn sich alles fast überall so schön auflösen lässt, die berühmte win-win-Situation. Solange das win und loose nicht ins totale Ungleichgewicht zu Gunsten von loose kippt, sehe ich keine Probleme wenn auch mal zackig über den Kinder-Kopf entschieden wird. Im späteren Leben kann auch nicht immer und überall ausdiskutiert werden.

      • 13 sagt:

        @ B.S.
        Ihre oberen Gründe haben gar nichts mit dem Kind zu tun, sondern sind in meinen Augen einzig die Antwort auf die Fragen, warum Sie wollen, dass es in den Kinderwagen geht. Nicht eins davon ist das Problem des Kindes. Und auch jetzt werden Sie nicht konkreter und wenn ich ehrlich bin, bekomme ich den Verdacht, dass Sie sich (oder das Kind) gar nie gefragt haben, warum nicht. Wie können Sie dann abschätzen, ob Ihre Gründe wichtiger sind als seine? Gehen Sie einfach davon aus und reicht das für einen Eingriff in die Integrität?

      • 13 sagt:

        Aber nehmen wir das Offensichtlichste: Das Kind will laufen, ist ja eigentlich positiv. Wäre es möglich, ihm das in dem Moment zu ermöglichen? Ist der Zeitplan wirklich so heilig? Schaffe ich es wirklich nicht mehr? Ob ja oder nein, entscheiden am Schluss Sie und es ist klar, dass es Situationen gibt, da muss es eben so sein. Punkt. Aber wenn man es sich die Möglichkeiten kurz überlegt (wir sprechen hier nicht von Diskussionen, sondern von Sekunden, allenfalls 1-2 Min) und dann entscheidet, dann gibt es a) weniger dieser Muss sein-Situationen und b) ist dann die Rechtfertigung eben gegeben.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13

        „Meine aufgeführten Gründe haben ja auch mehr mit Umständen, und nicht dem Kind selbst zu tun.“
        sag ich ja selber, irgendwie hab ich das Gefühl dass ich irgendeinen „Erziehungsglaubensgrundsatz“ von Ihnen nicht ausreichend hinformulieren konnte,
        denn so unreflektiert wie Sie mich bei diesem Thema offenbar auffassen laufe ich nicht durch den Tag, und auch nicht hinter dem K-Wagen…, mir war einzig und allein der Hinweis wichtig:

        ich darf auch ohne Gefahr für Leib&Leben
        das Kind gegen seinen Willen im Wagen haben wollen,
        ohne dass dies unter den Paragraph „Gewalt“ fällt!!!

      • Sportpapi sagt:

        Der Unterschied ist ganz einfach, dass auch die elterlichen Bedürfnisse gewahrt bleiben sollen. Vielleicht sogar Priorität haben in gewissen Situationen. Ich hatte mal eine Freundin, die hat ihr Kind nie festgemacht im Wagen. Dafür ist sie dem Kind dann ständig hinterhergerannt. Und es fand auch keine Ruhe und konnte nicht schlafen im Wagen, weil es bei jeder Ablenkung umgehend wieder aufgestanden ist – so dass die schönen Sommerabende in Italien für die Freundin immer viel früher endeten als für uns. Denn das übermüdete Kind musste dann ins Bett (wo der Ter ror weiter ging).

      • 13 sagt:

        ich darf auch ohne Gefahr für Leib&Leben
        das Kind gegen seinen Willen im Wagen haben wollen,
        ohne dass dies unter den Paragraph “Gewalt” fällt!!!

        Na, wenns nur darum geht und Sie meine Absegnung dafür brauchen: Ja, Sie dürfen und nein, es fällt nicht zwangsläufig unter Gewalt. Allerdings rechtfertigt das nicht, es in jedem Moment zu machen, wo es ihnen gerade praktisch erscheint, sondern ich bin der Meinung, dass man sich fragen sollte, ob es denn nun wirklich sein muss. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse beider Seiten, wie SP schreibt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @13
        ich benötige Ihre Absegnung nicht, sondern mache Sie drauf aufmerksam dass Ihre Antwort auf
        “Und ist es auch verabscheuenswürdige und damit abzulehnende Gewalt?”
        „Ja, ist es. Es sei denn, es besteht eine echte Rechtfertigung wie die Gefahr im Strassenverkehr. Da hätte ich auch lieber ein Kind, das gegen seinen Willen in den Kinderwagen verfrachtet wird, als eines, das unter dem Auto liegt. Ansonsten besteht kein Grund dafür.“
        einen sehr kategorischen Klang hat und für mich zu ausschliessend geklungen hat. „Eingriff in seine Integrität“ Hats dann nicht speziell besser gemacht.

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/ Ihre letzte Antwort relativiert ein wenig im Sinne von „nicht zwangsläufig Gewalt“
        aber mir kam das alles schon ein bisschen vor wie eine Begriffreiterei mit Schwerpunkt auf Kinderseite und Erwachsener darf nur etwas möchten wenn er das durch einen hundertfach-Abklärungsfilter durchgeschickt hat, macht er das nicht, oder schreibt es nicht exziplit hin, dann überrollt er sein Kind selbstherrlich mit seinen Massnahmen… .

  • monika sagt:

    an 13:dann kann man ja in jedem bereich ein verbot aussprechen zb:wen eine mutter ein kind als strafe für eine weile in der toilette oder zimmer einschliesst!das finde ich persöhnlich prutal!(psychoterror)

    • 13 sagt:

      Ich auch. Was hat das mit der Körperstrafe zu tun? Wird diese dadurch weniger schlimm? Ich hätte nichts gegen ein klares Verbot der psychischen und physischen Gewalt als Erziehungsmassnahme und soviel ich weiss, setzt dies die Kinderschutzgruppe gleich.

      Und wo ist der Zusammenhang zwischen dem Verhalten Ihres Kindes und dem Ziehen am „Grännihaar“? Was bringt das? Ihnen? Ihrem Kind?

  • monika sagt:

    es gibt für mich einen unterschied zwischen im zorn und frust sein kind schlagen(was missbrauch ist)oder bewusst bei mehrfachem warnen des kindes bei nichtbefolgen am gränihaar zu ziehen ohne das man selbst dabei zornig ist!und natürlich erklären wieso man es bestraft hat!

    • Christoph Bögli sagt:

      Das scheint mir eine ziemlich heikle Unterscheidung. Bei genauerer Betrachtung sind Handlungen, die nicht aus Überforderung im Affekt geschehen, sondern einen gezielten, überlegten körperlichen Übergriff zwecks „Bestrafung“ darstellen, wesentlich perfider. Es gibt schliesslich gute Gründe, wieso auch im Strafrecht vorsätzliche, geplante Straftaten härter bestraft werden als im Affekt begangene (z.B. vorsätzliche Tötung vs. Totschlag). Nachgereichte Erklärungen zur vermeintlichen Rechtfertigung helfen da auch nicht, da man sich durch körperliche Gewalt sowieso schon diskreditiert.

    • Gerber Heinz sagt:

      Komunizieren

      • mensch sagt:

        man kann nicht Nicht-kommunizieren.

        die Frage ist doch, ob ihre kommunizierte Reaktion dem Fehlverhalten angepasst ist – wie finden Sie dies raus bei einem sagen wir mal 1,5 jährigen Kind?

  • monika sagt:

    was ist den mit dem berümten „gränihaar“ ziehen?

  • Joli sagt:

    Körperliche Gewalt dient dem Erwachsenen zur Frustabfuhr. Aber eine Gesellschaft, die eine Religion hat, in der der Mensch schon mit einer Sünde geboren wird, darf sich nicht wundern, wenn Sadismus in jeder Ausprägung (inkl. sexueller!!) zur ganz normalen Lebenshaltung gehört…

    Kinder sind das Opfer dieser Grundeinstellung. Kindern muss man beibringen, dass sie RICHTIG sind, bloss ihr momentanes Verhalten nicht akzeptabel ist. Und das ist ein RIESENunterschied zu dem, was Prügeln signalisiert! Kein Mensch ist schlecht, er wird schlecht gemacht vor allem von den besonders Frommen…

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Ja, leider ist das Schlagen von Kindeŕn in der Schweiz tatsächlich nicht ausdrücklich verboten :(. Erwachsene sind per Gesetz besser geschützt als Kinder, das darf einfach nicht sein:(! Ein Kind nicht zu schlagen und verbal/psychisch zu erniedrigen, hat nichts mit lascher, antiautoritärer Kuschelerziehung zu tun, sondern mit Respekt und Anstand seinen Kindern gegenüber und Vernunft und Einsicht seitens der Eltern. Wie soll ein Kind lernen, dass es andere mit Respekt behandeln und nicht schlagen soll, wenn es als Strafmassnahme vom stärkeren Erwachsenen selber geschlagen, erniedrigt wird? Eben!

    • 13 sagt:

      Völlig richtig. Gewalt ausüben (körperlich wie psychisch) ist in den allermeisten Fällen ein Zeichen von Unwissen und Machtlosigkeit. Wenn einer einen Schlag damit rechtfertigt, dass Kinder eben Grenzen und Regeln lernen müssen, dann gibt er damit selber zu, nicht in der Lage zu sein, den Kindern die Grenzen und Regeln ohne Gewaltausübung beizubringen. Aber anstatt sich diese Schwäche einzugestehen und genau da anzusetzen, würde eben Stärke erfordern, die nicht jeder mitbringt.

      • Sportpapi sagt:

        Hm, das Thema Ohnmacht scheint hier ja wesentlich zu sein. Zu recht. Denn es geht ja quasi um ein letztes Mittel, ein stärkstes Zeichen, und nicht um alltägliche Schläge und Prügel. Ich glaube aber, dass Erziehung ohne jegliche „Gewalts“-Ausübung, ohne dem Kind den eigenen Willen aufzuzwingen, nur in Ausnahmefällen möglich ist – dann hat man einfach auch Glück gehabt (wenn man so will – ausser man hat, wie ich, durchaus auf Freude an einem „aufmüpfigen“ Kind). Zu oft erlebe ich allerdings Eltern, die stolz ihre Erzieungsmassstäbe verkünden – und bin dann entsetzt ob dem Verhalten der Kinder.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Nein, das stimmt einfach nicht. Wenn man es als legitime Erziehungsmethode betrachtet, ist es kein letzter Ausweg, auch gibt man keine Ohnmacht zu. Diese könnte beim Hand ausrutschen passieren, nicht bei der bewussten Anwendung. Ansonsten lese ich immer wieder Ihr Argument, dass die „Art“ Erziehung auf die ich, Andrea und soviele die ich kenne, setzen, eigentlich nicht funktionieren kann, und wenn sie es, oh Wunder, doch tut, dann hat man einfach Glück gehabt, dann ist es ein Zufall. Ganz ehrlich, es wird durch Wiederholung nicht wahrer und verhindert jegliche Diskussion.

      • Hattori Hanzo sagt:

        13 gähn heute gebe ich meinen Kleinen keinen Klapps mehr, wenn sie z.B. Blödsinn machen wollen, anstatt zu schlafen. Heute sage ich nur: wenn jetzt keine Ruhe ist, dann gibt es am Wochenende kein „Gamen“. Oh meine Kinder würden den Klapps vorziehen, glauben Sie mir. Aber ich weiss, das Game-Verbot ist hilfreicher.
        Nur auch das ist eine Form von „Gewalt“ – ich als Erziehungsberechtigter und für das Wohl meiner Kinder Verantwortlicher setze meine Macht ein, um ihre Freiheit (Videogamen wann sie wollen) zu beschneiden. Natürlich wäre es viel schöner, es ginge ohne dieses drohen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Auch wenn man es als legitimes Mittel betrachtet, kann es doch das letzte Mittel sein, das man ergreift. Wenn alles andere versagt hat. Und man aber doch nicht einfach die Dinge laufen lassen möchte.
        Und nein, ich habe keineswegs gesagt, dass diese Art der Erziehung nicht funktionieren kann. Ich GLAUBE aber nicht daran, dass sie in jedem Fall funktioniert. Und ich kenne Ihre Kinder nicht, kann das also auch nicht beurteilen. Aber ich wiederhole mich: Ich kenne genügend Kinder von bewusst erziehenden Eltern, die ich eher als nicht oder schlecht erzogen beurteilen würde.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Geben Sie doch Hattori für das beschrieben Beispiel einmal einen Hinweis, wie Sie das Problem mir Ihren Kindern angehen. Würde mich sehr interessieren.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ganz einfach. Machen meine Kinder Blödsinn anstatt zu schlafen, dann schlafen sie eben nicht. D.h. sie sind am nächsten Tag müde und schlecht gelaunt, fühlen sich nicht wohl. Von mir werden sie deshalb nicht „geschont“, sie müssen trotzdem aufstehen und das Programm wird nicht etwa dem unausgeschlafenen Kind angepasst. Sie brauchen nicht mich, um den Zusammenhang zwischen Schlafen und Müdigkeit zu lernen. Das hat sich schon in den guten alten Lagerzeiten sehr bewährt. Hingegen verstehe selbst ich den Zusammenhang zwischen schlafen und Klapsen oder schlafen und gamen.

      • Sportpapi sagt:

        In den guten alten Lagerzeiten gab es einen Nachtmarsch mit den Kindern/Jugendlichen, die durch andauerndes Lärmen andere Kinder am Schlafen gehindert haben. Bestraft damit waren aber hauptsächlich die Leiter, die das begleiteten. Und die am Morgen die übermüdeten Kinder aushalten mussten. Aber immerhin konnten die anderen Kinder endlich schlafen.
        Gestern hatte ich eine Diskussion mit einem Lehrer (Gymnasium). Da musste die Schule mit eine 17jährigen sprechen, weil er aufgrund von übermässigem Sporttraining in der Schule nicht mehr genügte. Und die Eltern nicht eingriffen. Selbstverantwortung?

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Den Nachtmarsch habe ich mir nie angetan, die grosse Wanderung am Tag darauf reichte immer aus. Und ja, das Aushalten ist auch für die Erwachsenen eine Strafe, das stimmt. Aber gehört eben zur Kindererziehung dazu, dass nicht alles einfach ist.
        Das Gymnasium ist nicht obligatorisch. Es ist gut, wenn die Schule es ihm erklärt, aber ja, ein 17jähriger ist für seine Taten weitgehend selber verantwortlich. Sieht er es nicht selber ein, wird ein PG, ein Wiederholen oder schlimmstenfalls Rausschmiss die schmerzhafte logische Konsequenz sein.

      • Hattori Hanzo sagt:

        ok 13 – ihre kinder müssen also nie etwas tun, was sie im Moment nicht gerade einsehen. Dann putzen sie halt nicht die Zähne bis sie Löcher bohren müssen usw. etc.
        ja klar, vielleicht kriegen sie das hin – ich glaube nicht, dass das ein allgemeingültiges Universalrezept ist. Ich glaube, dass Kinder sehr wohl auch lernen müssen, dass nicht immer alles nach ihrem Kopf gehen kann und ich glaube sehr wohl, dass wir Erwachsene manchmal die Prioritäten setzen müssen.

      • Susi sagt:

        @HH: „Ich glaube, dass Kinder sehr wohl auch lernen müssen, dass nicht immer alles nach ihrem Kopf gehen kann und ich glaube sehr wohl, dass wir Erwachsene manchmal die Prioritäten setzen müssen.“

        Das ist ja eigentlich auch nicht der Punkt.
        Mit 23 war ich Au Pair mit 3 Kindern im Alter von 4, 7 und 9. Es war ganz klar, dass ich diese Kinder weder schlagen noch bei ihnen psychische Gewalt in irgendeiner Form anwenden würde. Dennoch musste ich die Kinder dazu bringen, sich an Regeln zu halten und zu gehorchen.
        Sowas ist tatsächlich möglich, und ich bin froh, dass ich das mit 23 lernte.

      • 13 sagt:

        @ H.H.
        Nein. Putzen sie ihre Zähne nicht, ist eine gesundheitliche Schädigung die Folge. Diese zu verhindern, gehört in meine Verantwortung als Mutter. Wenn sie eine Nacht zu wenig schlafen, ist das nicht der Fall. Wenn Sie das Gefühl haben sollten, dass meine Kinder immer ihren Kopf durchsetzen dürfen, dann täuschen Sie sich sehr. Das ist ganz sicher nicht der Fall. Nur die Frage der Mittel zur Durchsetzung beurteilen wir anders. Ich sehe keinen Sinn im Klapsen oder sachfremden Strafen, keinen Erziehungserfolg, wobei ich Erziehung mit Lernen und nicht nur gewünschtes Verhalten gleichsetze.

      • Sportpapi sagt:

        @13: einmal nicht Zähne putzen schadet nicht mehr als einmal nicht schlafen. Beide Male sind die Eltern in der Verantwortung.

    • Hattori Hanzo sagt:

      wissen sie mir ist es egal wie sie ihre Kinder erziehen – das ist ihre Sache, ob ihre Kinder dann mal besser rauskommen als meine… who knows … die Zukunft wird es weisen. Mich stört einzig, dass sie mich und viele andere liebevolle Eltern, die ihren Kindern positive Werte, Liebe und Urvertrauen mit auf dem Weg geben (und da können sie die Kinder selbst fragen ob mit 5, 10, 18, oder 30) kriminalisieren wollen, bloss weil sie sich weigern zu differenzieren, dass körperliche Gewalt und Machtmissbrauch eben nicht dasselbe ist, wie ein Klapps oder einen sonstigen physischen Rüffel.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Ja Susi natürlich ist das möglich – und ich habe ja schon gesagt, dass die „Phase-Chlapf“ abgeschlossen ist, seit die Kinder 4 oder 5 sind. Weil ich jetzt andere Möglichkeiten habe. 13 aber wollte meinem harmlosen Chlapf „Gewalt“ anhängen. Dabei ist dieser physische Rüffel nur insofern Gewalt, wie alles Gewalt ist, das eine erzieherische Massnahme darstellt (wie eben z.B. Video-Spiel Verbot). Aber anstatt das zuzugeben, sagt sie, sie würde überhaupt keine erzieherische Massnahme treffen, sondern die Kinder machen lassen. (Das tue ich MANCHMAL AUCH 13 hallo). Aber nirgendwo geht das immer.

      • Susi sagt:

        Das tönt aber irgendwie nicht nach 13, dass sie ihre Kinder einfach machen lässt.

        Zum anderen Chlapf-Thema, ich kenne sehr viele Mütter, die einen Chlapf als Selbstverständlichkeit erachten und z.B. in einem Nebensatz sagen „Und dänn hani em eis ghauä und …“. Mich überrascht sowas zwar immer wieder, aber die Kinder dieser Mütter sind m.E. nicht schlechter geraten als meins. Ich selbst mag es mit meinem eigenen Kind nicht machen, weil es mir einfach widerstrebt, erachte es aber nicht als Misshandlung bei anderen Müttern. (Sie ist jetzt eh schon bald 6, da wäre ein Chlapf irgendwie absurd.)

      • Hattori Hanzo sagt:

        Ja sehen sie Susi – genau das meine ich. Sie betrachten die Sache mit gesundem Menschenverstand, sie schauen sich die Kinder an. Sie merken ob eine gesunde Beziehung da ist oder nicht. Sie merken ob die Kinder eingeschüchterte Gewaltopfer sind oder nicht. Sie sehen sich den Gesamtkontext an. Das ist alles, worum es mir geht. Wir brauchen Menschen mit einem gesunden Augenmass. Darin liegt das Heil, nicht in diesem blinden Schwarz/Weiss Kategorien, und indem man fordert, dass Harmlosigkeiten kriminalisiert werden sollen.

      • Hattori Hanzo sagt:

        PS – ich glaube auch nicht das 13 ihre Kinder „immer stets alles machen lässt, bis sie es von selbst lernen“. Dafür ist sie viel zu klug und beweist in vielen anderen Diskussionen eine gute Menschenkenntnis. Aber sie wollte wohl keine erzieherische Massnahme nennen, weil sie eben klug genug ist, zu erkennen, dass jede Massnahme eine Form von „Gewalt“ darstellt. Und somit müsste sie zugeben, dass wir physische Rüffel (die wir uns übrigens heute im Spiel dreimal stärker austeilen – und nichts lieben Jungs mehr als das) eben nicht als Gewalt taxieren können.

      • 13 sagt:

        @ H.H.
        Ich bin Juristin. Ich kenne die unterschiedlichen Ausmasse von Gewalt und gerade die Unterschiede zwischen Drohung, Tätlichkeiten, einfacher und schwerer Körperverletzung bis hin zum versuchten Mord sind mir bestens bekannt. Es läge mir auch fern, das gleichzusetzen. Aber nur weil ich es als weniger schlimm erachte, einem Kind einen Klaps auf den Po zu geben, als es mit dem Gürtel zu verprügeln oder ein unsanftes Hochnehmen nicht mit einer Ohrfeige vergleichen kann, würde ich es immer noch nicht gutheissen. Beim Videospiel ging es mir übrigens um den Zusammenhang, nicht um Gewalt.

      • 13 sagt:

        Ich gehöre nicht zu denen, die jegliche Konsequenz, manche nennen das auch Strafe, ablehnt, was eine Machtausübung ist. Meine Kinder sind für Videospiele zu klein, aber sie hatten z. Bsp. auch schon TV-Verbot. Warum? Weil sie soweit kamen, ein „Nein, jetzt schauen wir keinen TV“ nicht zu akzeptieren, sondern immer wieder „gestürmt“ haben, ein anderes Mal, weil die Programmwahl immer zu Streit führte etc. Das ist eine Erziehungsmassnahme, die verständlich war, weil es im Zusammenhang stand.

      • 13 sagt:

        Und zuletzt: es ist keine Forderung meinerseits ins Blaue hinaus, sondern eben die Meinung von Leuten, die was davon verstehen (Kinderrechtskommission der UNO) und ich erachte nur ihre Ausführungen als für mich nachvollziehbar.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Ach so sie sind Juristin. Na ich fürchte mich einfach vor US-Zuständen und Gesetzen, die ja das Paradies für Anwälte sind. Wo jede Handlung theoretisch strafbar ist. Ein harter Griff kann als Tätlichkeit eingeklagt werden, ein schlichtes Kompliment als sexuelle Belästigung, ein Witz als Diffamierung.
        Jede Kleinigkeit in der das menschliche Zusammenleben natürliche Reibungen erzeugt, soll mit einer Gesetzesflut geregelt werden.
        Sie sollten wissen, dass unsere heutigen Gesetze ausreichend sind um häusliche Gewalt zu ahnden.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Das Bestehen darauf, dass auch harmlose (ok für sie ist es nicht harmlos, das respektiere ich) physische Rüffel strafbar werden, werden wir bestimmt nicht das Leben der Gewalttäter erschweren und das Leben der echten Opfer erleichtern, wir werden nur dafür Sorgen, das unbescholtene Menschen kriminalisiert werden. Dass Gewalttäter sich sogar hinter diesen Generalisierungen verstecken können (hat Malena schon ganz zu Anfang gesagt) und dass die Gesellschaft immer mehr das Augenmass verliert, für das, was relevant ist und was nicht.

      • 13 sagt:

        @ H.H.
        Auch wenn es vielleicht finanziell lukrativ wäre, wünsche ich mir bestimmt keine amerikanischen Verhältnisse und halte die Differenzierung für wichtig. Und doch bin ich der Meinung, dass da wo klare Lücken im Gesetz bestehen, diese auch gefüllt werden müssen. In der Gesetzgebung zur häuslichen Gewalt werden die Partner besser geschützt als die Kinder. Gibt mir mein Mann eine Ohrfeige, kann ich ihn wegweisen lassen, gibt er sie unserem Kind, ist es Erziehung. Ein Polizist, der einen Mörder ohrfeigt, muss sich rechtfertigen, aber bei einem Kind darf ich das? Ich nenne das ungenügend.

      • Sportpapi sagt:

        @13: das verstehe ich jetzt nicht. Gibt es spezielle Gesetze für Polizisten oder Ehemänner?

      • Hattori Hanzo sagt:

        13 – sie haben jetzt hier im Blog einige Muster gehört, von Eltern die ihre Kinder schon geohrfeigt haben (ich gehöre nicht dazu).
        Da ist einer dem die Hand ausrutscht wie Ahn Toin, da ist einer dessen Kleiner trotz wiederholter Warnung stets lebensgefährlich in die Strasse rennt, eine Mutter die ihrem Bubi einer Retour knallt etc. etc. – diese Menschen stehen in der Erziehungspflicht – im Gegensatz zum Ehemann. Der Vergleich ist also unsinnig. Denn die Eltern sind für das Kind verantwortlich, dass es nicht in die Strasse rennt, nicht im Laden klaut, sich sozial verträglich benimmt etc.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Wieso sollten diese Eltern kriminalisiert werden, wenn zudem 1000de von Kindern und erwachsenen Kindern bestätigen, dass ihnen solche Eingriffe sogar geholfen haben?
        Im zwischenmenschlichen Bereich (erst recht dort, wo wir uns ganz Nahe stehen und grosse Verantwortung füreinander tragen) entstehen Reigungen, Grauzonen, mit denen wir lernen müssen zivilisiert umzugehen.

      • Susi sagt:

        Gerade bei Verhaltensweise wie auf die Strasse rennen funktioniert positives Formulieren in der Regel sehr gut.
        Meine Freundin, die beruflich mit schwierigen Kindern zu tun hat und auch deren Eltern berät, erzählte mir mal von einem Fall, wo das Kind jedes mal, wenn es aus dem Haus ging, als erstes auf die Strasse rannte. Schläge funktionierten genau so wenig wie zu sagen „Nicht auf die Strasse rennen!“.

        Was half, war, die spielerische Regel (mit Belohnungssystem) aufzustellen: „Sobald du aus dem Haus kommst, machst du zuerst drei langsame Schritte und zählst auf drei.“ Problem gelöst.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Zudem geht ein Absolutverbot von physischen Rüffeln eben genau in die Richtung der Berührungsphobiker, die am liebsten jede Berührung strafbar machen wollen. Heute schon kann ein Pausenhofschläger einen Lehrer verklagen, wenn er ihn nur mal mit festem Griff am Handgelenk packt, um ihm ernsthaft ins Gewissen zu reden.
        Traurig aber wahr. Man verliert jede Verhältnismässigkeit. So wird leider den tatsächlichen Gewaltopfern nicht geholfen.

  • 13 sagt:

    Trotz entsprechender Gesetzeslage?

    Da muss ich Sie leider korrigieren. Erst vor Kurzem veröffentlichte die UNO-Kommission einen Bericht, in dem der Schweiz erneut vorwarf, immer noch kein explizites Verbot der körperlichen Bestrafung von Kindern eingeführt zu haben, was inzwischen europäischer Standard ist. Selbst unser höchstes Gericht geht öfters mal von Erziehungsmassnahmen und unglücklichen Zufällen aus. Es ist eine Schande, aber leider immer noch eine Tatsache.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @13

      „immer noch kein explizites Verbot der körperlichen Bestrafung von Kindern eingeführt zu haben,
      was inzwischen europäischer Standard ist.“

      Grundsätzlich finde ich das Verbot gut, bloss, was genau ist körperliche Bestrafung und ihre exakte Definition?
      Gehört der schon angeführte Klaps auf Po/Finger dazu?
      Und werden in all diesen europäischen Ländern Kinder wirklich nicht mehr körperlich bestraft?
      Bin nicht so oft im Ausland unterwegs, aber was ich mitkriege ist längst nicht ausnahmslos „gewaltfrei“.

      • 13 sagt:

        Ja, ein „Klaps“ gehört selbstverständlich dazu. Jeglicher Eingriff in die körperliche Integrität eines Kindes. Dass ein solches Verbot Gewalt an Kindern nicht verhindern kann, ist unbestritten. Das klappt leider auch im Ausland nicht, da haben Sie recht. Ich würde es trotzdem als ein wichtiges Signal empfinden, auch gerade den Kindern gegenüber. Kinder, die einen „Klaps“, wie es so verharmlosend heisst, erhalten, sollen wissen, dass das falsch und verboten ist. Wenn ich da oben lese, ich wusste immer warum und habe es verdient, wird mir übel. Mit Würde hat das nichts zu tun.

      • Martin Frey sagt:

        Bin da völlig einverstanden, Fr. Steiner. Bezweifle sehr ob ein derartiger Gesetzesartikel der Realität gerecht werden kann und das Leben vereinfachen würde.
        In der Tat ist es schon so, dass bereits im südlichen Europa Schläge wie auch Anschreien oft zu den alltäglichen Kommunikationsmitteln in der Familien gehören. Dies zu verneinen ist in meinen Augen pures Schönreden. Insofern muss man whs. auch die Aussage des Papstes, der ja selber wenig Erfahrung mit Kindererziehung haben dürfte, etwas in dieser „Tradition“ sehen. Es wäre wohl besser gewesen, hätte er zu dem Thema geschwiegen….

      • mila sagt:

        @13: Ich verstehe Sie gut. Als Kind habe ich einige wenige Mal Klapse und einmal eine Ohrfeige von meinen Eltern kassiert, und ja, ich wusste jeweils genau wofür. In diesem Sinn haben sie mir nicht geschadet, aber mir war schon damals klar, dass es sich um eigentliche Ohnmachtsgesten handelt. Offenbar hat mein Vater später denselben Schluss gezogen, meine jüngeren Halbgeschwister hat er nicht ein Mal ‚geklapst‘. Und genau das hätte ich als Mutter auch versucht: mich auf den ‚Ernstfall‘ vorbereitet, Ersatzstrategien zugelegt – und nein, damit meine ich keine psychische Gewalt. /

      • mila sagt:

        Ich lese hier immer wieder von Eltern wie Ihnen, tststs und Susi, auch von männlichen Kommentatoren, bei denen Erziehung offenbar ohne körperliche Gewalt oder psychischen Druck klappt. Das finde ich sehr schön und ermutigend, und wollte das einfach mal auch gesagt haben.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Wer redet hier was schön? Wer verneint, Gewalt im Ausland? Soviel ich weiss, weder die UNO-Kommission noch ich. Es geht auch mit einem Artikel nicht darum, das Leben zu vereinfachen, es ist doch viel einfacher, ein Kind mit Gewalt zu unterdrücken, als sich wirklich mit ihm abzugeben. Es geht darum zu zeigen, dass wir (die Gesellschaft) das nicht gutheissen und nicht bereit sind, zu tolerieren. Die UNO-Kommission hat diesen Artikel übrigens nicht ins Blaue hinaus empfohlen, sondern Hand in Hand mit Beratungen und Hilfsangeboten. Darauf ist aufzubauen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Es ging MF eher darum, dass die Gesetze in anderen Ländern eher Lippenbekenntnis als gelebte Praxis sind. Und das bringt dann ja wohl auch nichts, im Gegenteil.

      • Martin Frey sagt:

        Danke, SP, für die Richtigstellung. Sie haben mich offenbar falsch verstanden, 13, oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Meine Bemerkung war nicht auf Sie bezogen.
        Ich wollte in der Tat lediglich ausdrücken, dass die Realität, gerade bezogen auf den soziokulturellen Background der Menschen, oft eine andere ist als wir uns das wünschen. Diese Realität hat mit der Migration selbstredend auch in der CH Einzug gehalten. Dem sollte man Rechnung tragen, wenn man über das Thema spricht.
        Ein Gesetzesartikel ist meines Erachtens nur soviel wert, wie er in der Praxis gelebt werden kann.

      • 13 sagt:

        @ Mila
        Ich habe auch so meine Erfahrungen mit Klapsen, Ohrfeigen und auch einmal einem Gürtel. Ich weiss nicht, ob es mir „geschadet“ hat. Der Beziehung auf jeden Fall in dem Sinne, dass mein Respekt jedes Mal etwas gesunken ist. Sie verloren jedes Mal die Vorbildfunktion, die ich in der Kindererziehung sehr wichtig finde. Ich erwarte nicht, dass meine Kinder alles gleich machen wie ich, aber wenn sie das Gefühl bekommen sollten, sie könnten sich an mir nicht orientieren, weil mein Verhalten von Grund auf falsch ist, dann hätte ich versagt.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Sie wollen mir doch nicht etwa erzählen, dass Körperstrafe in der Schweiz eine Folge der Migration sind?
        Gesetz und Gesellschaft stehen in meinen Augen in einer Wechselwirkung zueinander. Sie beeinflussen einander, weshalb beides entscheidend ist. Und da können wir die Schweiz nicht mit anderen Ländern vergleichen, sie ist gesetztestreuer. Aber wie gesagt: es ist in meinen Augen als erstes ein Signal für das Kind. Kinderrechte sollten zum zwingenden Schulstoff gehören. Kein Kind sollte im Zweispalt sein, ob es einen Schlag verdient hat, die Antwort ist nämlich immer nein.

      • Martin Frey sagt:

        Natürlich nicht, 13, Körperstrafen gabs schon zu Gotthelf-Zeiten in viel grösserem Ausmass als heute.
        Aber es ist meines Erachtens ein Fakt dass in vielen Migrantenfamilien Körperstrafen in beträchtlichem Ausmass zur Tagesordnung zählen. Genauso wie diese Familien andere Gebräuche und Sitten, Ansichten und Gepflogenheiten importieren. Wir reden hier im Blog über den Klaps auf den Finger und ob dies legitim ist oder verboten, währenddessen Kinder teils tagtäglich körperlichen Züchtigungen einer ganz anderen Spielklasse ausgesetzt sind.
        Es geht letztendlich über die Verfügungsgewalt über Kinder

      • Martin Frey sagt:

        …und genauso wie bei anderen Themen (FGM, Zwangsheirat) wird kulturell bedingt über Kinder und deren Körper verfügt. Sie reden von Kinderrechten und dass man diese thematisieren soll, 13. Bin ich doch völlig einverstanden damit. Aber Sie können das nicht über irgendeinen abstrakten Gesetzesartikel lösen und denken, dass dann alles gut ist. Dies ist heute, auch bei uns, ein gesellschaftliches Problem, und diese Wertediskussion muss v.a. gesellschaftlich geführt werden. Von der weltweiten Situation mal abgesehen. Wir wollen ja alle dass sich die Situation verbessert, oder nicht?

      • Heidi Merz sagt:

        Wenn man es so sieht, braucht es ja gar keine Gesetze mehr: Mord ist verboten, trotzdem wird gemordet, Diebstahl ist verboten, trotzdem wird gestohlen etc. Der Anspruch von Gesetzen ist zwar, dass sie eingehalten werden. In der Praxis geht es aber auch darum, dass Fehlverhalten nicht konzequenzenlos bleibt.

        Ich finde es haarsträubend, wie sehr psychische/physische Gewalt hier und anderswo gerechtfertigt und verharmlost werden. Als Erziehungsberechtigte ist man in der Pflicht, reifere Massnahmen zu ergreifen.

        Danke für den Artikel, er spricht mir aus der Seele.

      • 13 sagt:

        @ MF
        „Aber Sie können das nicht über irgendeinen abstrakten Gesetzesartikel lösen und denken, dass dann alles gut ist.“

        Und das ist genau das, was ich eben nicht gesagt habe. Ein Gesetzesartikel löst das Problem nicht. Er ist ein (kleiner) Teil Vorgehensweise gegen das bestehende Problem. Basierend darauf gäbe es eben die Möglichkeiten vermehrt dagegen vorzugehen, Hilfsangebote zu schaffen etc. etc. Was ist denn Ihr Vorschlag? Ein Kind kommt zu Ihnen und sagt, dass die Mutter ihm eine Ohrfeige gegeben hat und fragt Sie, ob sie das darf. Was tun sie? Was raten sie dem Kind?

      • Martin Frey sagt:

        @13: Wenn ich mit solchen Fällen zu tun habe, handelt es sich leider in aller Regel nicht um Ohrfeigen. Aber natürlich würde ich versuchen, zuerst näheres über die Umstände zu erfahren. Eltern, Verhältnis, eigenes Verhalten, mögliche Stressoren, Ressourcen usw. Schaden objektivieren, Hilfsangebote und Anlaufstellen usw., Sie kennen das ja alles. Im Verdacht von relevanteren oder wiederholenden Uebergriffen Gespräche mit den Eltern, deren Umfeld usw., sowie Hilfsangebote an diese wie Sie es beschrieben haben. Bei Schwierigkeiten auf dem Weg Rücksprache mit Fachstellen ev. Gefährdungsmeldung.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Genau das ist der Punkt. Ich kenne die Möglichkeiten bei „schwerer Gewalt“. Da ist es klar, was man tun kann, man wird ernst genommen und es ist für die KESB oder in den wirklich schlimmen Fällen auch das Strafgericht ein Thema. Darum habe ich die Frage auch so gestellt: Was mache ich (als Privatperson, den so ist es mir passiert), wenn mich ein Kind nach einer Ohrfeige, einem Schlag auf die Hände oder den Po oder unsanftes Schubsen auf den Boden fragt? Das ist eben die Grauzone von der alle die Hände lassen. Was tun Sie da?

      • Martin Frey sagt:

        Bei derartig „kleinen“ Uebergriffen hat das Strafrecht keine Antwort, kann es meines Erachtens auch gar nicht haben. Es beginnt ja schon damit dass Sie all das gar nie beweisen können. Dies gehört in einen zwischenmenschlichen Bereich. Zudem kommt es schon sehr auf den Kontext an.
        Vieles des oben Geschilderten kommt trotzdem zur Anwendung, aber grundsätzlich müssen Sie Kinder darin bestärken, dass sie das Verfügungsrecht über ihren Körper haben, und niemand sonst. Denke, dies ist das Wichtigste.

      • Carolina sagt:

        Jetzt steigt die Diskussion hier endlich einmal vom Elfenbeinturm herab! Die Welt da draussen besteht nämlich nicht zur Hauptsache aus gebildeten, gelassenen, sich wunderbar artikulierenden Menschen, die in Blogs vehement dafür kämpfen, dass auch ein am-Kragen-Packen als Gewalt verboten wird, die Maximalforderungen stellen, mit denen ein Grossteil der Menschen völlig überfordert sind. Alle, die reflektiert und so überlegt an Kindererziehung herangehen wie Sie, 13: Chapeu! Aber wenn ich die Therapeutin in unserer Praxis, die mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, darauf anspreche, sagt sie,

      • Carolina sagt:

        /2 dass in der Regel schon das Konzept ‚Respekt‘ für die Bedürfnisse eines Kindes absolut fremdes Territorium sind. Meistens werden diese Kinder (und ihre Familien, die aber selten als Familien kommen) wegen Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und Aggressionen zugewiesen: glauben Sie ernsthaft, diese Leute werden dadurch erreicht, dass wir hier wieder und wieder von hehren und ziemlich abgehobenen Zielen sprechen? Ich wage mal zu behaupten, dass die meisten Kinder in einer Welt gross werden, in denen ein unsanftes in den Kinderwagen befördern das kleinste Problem ist – wenn

      • Carolina sagt:

        /3 das überhaupt möglich ist, müssen wir diesen Kindern ein Selbstwertgefühl erst mal vermitteln – und die Eltern ins Boot bekommen. Ein Kind, das zu Ihnen kommt und diese Fragen stellt, 13, scheint mir verständig genug zu sein, um ihm zu sagen, dass es seinen Eltern klar sagen könne, es will das nicht. Das können kleine Kinder nicht und Jugendliche, die sich schon so in Lieblosigkeit und Vernachlässigung eingerichtet haben, auch nicht – sie sind in ihrem Teufelskreis drin. Und das stört mich hier: dass der Alltag der meisten Menschen ganz anders aussieht als hier gefordert!

      • Martin Frey sagt:

        Ausgezeichneter Kommentar, Carolina, Danke dafür. Sie haben das sehr viel besser formuliert als ich das könnte. Ich finde in der Tat diese Diskussion eminent wichtig, viele Voten waren aber auch wirklich nicht ganz von dieser Welt, um es mal so zu formulieren.

      • Martin Frey sagt:

        Wobei ich noch anfügen muss, dass ich nicht 13 meine, wenn ich von weltfremden Voten gesprochen habe. Nur um erneuten Missverständnissen 😉 vorzubeugen.
        Ich schätze Ihre Voten, Ihre differenzierte Sachlichkeit sehr, wie auch ihre stringente Haltung.

      • tina sagt:

        fehlender respekt äussert sich aber auf ganz anderen ebenen als auf der körperlichen, carolina. es wäre ja schön, wenn man respekt einflössen könnte. das ist nun wirklich nicht das ein problem von leuten, die ihre kinder schlagen.
        natürlich sagt man einem kind, dass eltern ihre kinder nicht ohrfeigen dürfen, aber wichtiger ist doch, dem kind beizustehen dabei, wie es dazu gekommen ist. was lief falsch? war das eine punktuelle eskalation? oder wie geht es dem kind sonst zuhause?

      • tina sagt:

        sorry, korrektur „das ist nun wirklich nicht nur ein problem von leuten, die ihre kinder schlagen.“

      • Susi sagt:

        @Carolina: „Die Welt da draussen besteht nämlich nicht zur Hauptsache aus gebildeten, gelassenen, sich wunderbar artikulierenden Menschen“

        😀

      • tina sagt:

        ich denke nicht, dass gebildete menschen respektvoller mit ihren kindern umgehen. ich habe meine jugend im umfeld von heimjungs verbracht, und die kamen fast durchwegs aus „gutem haus“, wurden aber ganz übel behandelt

      • tina sagt:

        sich gegenüber erwachsenen artikulieren zu können, schützt einen nicht davor, im umgang mit den herausforderungen im kinderalltag an grenzen zu kommen.
        dann ist die rede davon, man soll sich hilfe holen. ich habe in anderen belangen hilfe gebraucht: man redet und redet mit experten, aber im alltag steht man mit dem problem allein da.
        das muss nicht hochdramatisch sein. die erwartungen sind vielleicht zu hoch. ich finde übrigens dass auch hier wieder an respekt mangelt gegenüber den „bildungsfernen“.

      • tina sagt:

        ein beispiel, was „sich artikulieren können“ eben auch ausmacht: „die kinder organisieren sich selber“, tönt nach etwas, wofür man sich auf die schulter klopfen kann, nicht? dabei kann das an verwahrlosung grenzen.
        bei menschen, die sich ausdrücken können, tönt es nur besser. keiner denkt etwas böses.
        oder permanente abwertung in gebildetstem tonfall. tönt gut, da gibts nichts zu meckern, das ist nicht verboten und gibt keine blauen flecken

      • Carolina sagt:

        Tina: tut mir leid, aber hier klinke ich mich aus. Ich wäre überaus dankbar, wenn Sie nicht eine Aufzählung wie die meine wieder zum Anlass nehmen würden, mir elitäres Gedankengut oder was auch immer zu unterstellen, sondern vielleicht einfach mal guten Willen unterstellen. Ich moniere ja gerade, dass hier auf einer sehr akademischen Ebene Höchst- und Maximalansprüche gestellt werden, die weder den betroffenen Eltern noch den Kinder und Jugendlichen eine Hilfe sein können. Ich habe Gebildetsein nicht definiert, aber wenn Sie aufmerksam lesen, geht es mir bei diesem Thema immer vor allem um

      • Carolina sagt:

        /2 dieses altmodische Ding namens Herzensbildung – und die hat mit einem Studium oder was immer herzlich wenig zu tun.
        Im Alltag dieser Kinder, wo es darauf ankommt, ihnen aufzuzeigen, dass sie aus diesem Teufelskreis herauskommen, sind semantische Spitzfindigkeiten unerheblich.
        Tut mir leid, Tina: ich finde, Sie bearbeiten Nebenschauplätze, wie den angeblich überall mangelnden Respekt vor den Bildungsfernen (wen immer Sie damit meinen). Mich interessiert es einzig und allein, wie wir helfen können – und zwar vor allen denen, die sich keine Hilfe holen können (aus welcher Schicht auch immer)

      • tina sagt:

        carolina, ich stieg auf den hinweis von dir ein, dass die grosse mehrheit da draussen nicht so gebildet sei. ich glaube bildungsfern wurde auch an anderer stelle genannt. ich glaube dir den guten willen ja.

      • tina sagt:

        wie wir helfen können: ich habe auch input zu 13s frage gebracht. statt betreten sich nicht zu äussern, könnte man in so einem fall doch wirklich sagen „schläge sind immer falsch und ein zeichen von überforderung. nein, man darf nicht schlagen, auch eltern kinder nicht. wie kam es zu der situation? wie geht es dir jetzt?“. versuchen herauszufinden, wie es dazu kam. eskalierte es? kann man zukünftige eskalation abfedern? interesse zeigen. zuspruch geben. helfen, abzufedern. helfen lösungen zu suchen. im gespräch. hilfe anbieten: „kann ich dir helfen?“

      • tina sagt:

        mir geht es eben darum, dass die leute mir zu gerne auf den zug aufzuspringen scheinen: ach es sind die ungebildeten und die anderen kulturen.
        dass ich mich so nervtötend oft genau dazu melde, hat den grund, dass ich finde man muss das, damit diese falsche behauptung nicht durch ständiges zitieren zu einer gesellschaftlichen haltung wird. weil das gefährlich ist

      • tina sagt:

        und dann denke ich mir, wenn nichtmal jemand wie eine carolina den gedankengang erträgt, dann stets aber schlecht um die gesellschaft

  • Susi sagt:

    Danke, Nils Pickert; obwohl dieses Thema schon X-mal durchgekaut wurde, finde ich Ihren Artikel sehr gelungen.

    • Martin Frey sagt:

      Einzig das Beispiel mit dem Trinkgeld hinkt doch sehr. Erlaube mir nach wie vor, bei lausigem Service gar kein Trinkgeld zu geben. Gibt ja diesbezüglich keine Verpflichtung wie in den USA wo das Trinkgeld Fixbestandteil des Einkommens des Personals ist.
      Aber vielleicht kriege ich ja auch mal deswegen eine geflattert… 😉

      • Susi sagt:

        Ich finde das Trinkgeldbeispiel gar nicht mal so schlecht. Wenn es um etwas ginge, das Pflicht wäre (z.B. das Bezahlen der Rechnung), hätte der Kellner ja eine rechtliche Handhabe. Wenn der Service aber gut war und man kein Trinkgeld gibt, kann das im Prinzip einfach als „unverschämt“ verstanden werden. Und für Unverschämtheiten kriegen gewisse Kinder ja eins gebacken. (Bin mir aber nicht sicher, ob Pickert es genau so gemeint hat.)

  • Das Züchtigen der Kinder darf nie im Affekt geschehen, sondern auf eine Art, die auch vom Kind akzeptiert wird. Z.B. nach einem Diebstahl meiner Tochter bei den Nachbarn wurde die Estrichtreppe runter gezogen, wir stiegen zum Dachboden hinauf, Hosen runter, über mein Knie und einige satte Kläpse auf den nackten Hintern, dass es richtig schmerzt ( auch mir !). Nachher hat unsere Tochter NIE MEHR gestohlen u. absolvierte später sogar eine Lehre in einer Anwaltspraxis. Dieses „Strafe- Ritual“ lernten auch unsere beiden Söhne kennen, aber jeweils nur EINMAL, denn nachher kannten sie den „Tarif“.

    • Brunhild Steiner sagt:

      … vielleicht wäre der Lerneffekt genauso gross gewesen hätten Sie „nur“ aufs Prinzip:
      für den Schaden aufkommen, Wiedergutmachung und sich-entschuldigen-gehen
      gesetzt.

    • mila sagt:

      @Thyl Steinemann: Ein Kind ‚akzeptiert‘ vieles, weil es von den Eltern abhängig ist. Das tun Menschen unter Stockholm-Syndrom auch. Bei beidem handelt es sich um psychologische Coping-Mechanismen, nicht um ‚rationale‘ Akzeptanz. Als Kind habe ich in den wenigen Situationen, in denen ich geschlagen wurde, jeweils auch gedacht: ich war böse, ich habs verdient. Meinem Kind würde ich diese Art von erzwungener ‚Akzeptanz‘-Erfahrung ersparen wollen.

    • soso sagt:

      Was Sie hier beschreben, Thyl Steinemann, ist genau das, wie man es auf keinen Fall machen soll. Man geht an einen dunklen, ungemütlichen Ort (Kind weiss schon, dass ihm eine Körperstrafe blüht und kann sich entsprechend fürchten), Hose runterziehen =maximale Beschämung, Schläge auf nackten Hintern (Sado-Maso-Komponente)…

  • Alfred Frei sagt:

    Trinkgeldverweigerung ?
    Seit wann gibt es den eine Trinkgeldpflicht ?
    Ausserdem hat der Vergleich einen entscheidenden Fehler: die Eltern sind ranghöher als die Kinder, während der Kellner gegenüber dem Gast rangtiefer ist.
    Bei all diesen Gesetzen geht es ja gerade darum, die Rangniedrigeren vor den Ranghöheren zu schützen.
    Umgekehrt ist dieser Schutz nicht nötig. Schlag einmal einen Ranghöheren und die Konsequenz kommt sofort.

  • The it sagt:

    / doch ich versuchte mich von diesem kindheitsscenario zu trennen, durch Gespräche mit Fachleuten, durch etliche Fragen und einige Bücher. Man liebt seine Kinder und dies bringt auch eine Herausforderung welche wenn wir sie bestehen uns alle wachsen lässt. Zu lernen und uns zu verbessern ist eine Pflicht, glückliche, ausgeglichene Kinder der Preis dafür. Schlagen ist Hilflosigkeit, eine illusionäre Schnelllösung welche noch nie gute Früchte trug.

  • The it sagt:

    Als 1963 Jahrgang ist mir dieses Thema nicht fremd. Rohrstockschläge und Ohrfeigen waren in der Primarschule oft an der Tagesordnung, disziplinmassnahmen sozusagen. Der Lehrer, oder jeder der über eine höhere Bildung verfügte wurde deshalb respektiert und seine Handlungen nicht angezweifelt. Wie heute auch waren die Eltern viel beschäftigt, die Kinderzahl war groß und dieses Issue nicht Drama bedürftig. ich sag’s mal so, sie wussten oder wollten es nicht besser wissen. Meine Kinder wurden mit BEWUSSTSEIN aufgezogen, ich kam auch an meine Grenzen //

    • Rita sagt:

      Um es nochmals zu sagen mit den Worten des Gastauators im mamabog:
      Es gibt kein würdevolles Schlagen. Überall da, wo Würde angetastet wird, werden Menschen erniedrigt, verletzt und beschämt. Und Gewalt ist keine legitime erzieherische Massnahme. Gewalt spricht nicht, sie schreit. Gewalt erklärt nichts, sie würgt ab. Gewalt stellt nichts richtig, sie schüttelt durch. Sie klärt nicht, sondern verstört.

  • No Violence sagt:

    Ich kann mich an die wenigen Ohrfeigen in meiner Kindheit erinnern und sie schmerzen heute noch – körperlich wie seelisch!
    Erziehungsarbeit ist eine grosse Herausforderung für Eltern, angemessen zu handeln und erfordert ein grosses Mass an Geduld. Es ist meine Pflicht als Mutter, diese Geduld jeden Tag wieder aufzubringen. Nicht zuletzt ist Erziehungsarbeit auch Lehrarbeit für die Eltern und die Interaktion mit den Kindern ein Spiegel für einen selbst.
    Es gibt keine Entschuldigung für körperliche und psychische Gewalt – diese zerstören das Selbstwertgefühl der Kinder und noch viel mehr.

  • Felice sagt:

    Es ist einfach schrecklich, wie oft das Schlagen von Kindern gerechtfertigt wird. Ich wurde selbst geschlagen (von Klappe, Ohrenziehen bis Gürtelschnalle) und kann das nachträglich überhaupt nicht gutheissen. Das Verhältnis zu meinen Eltern hat sich in eine belastende Mischung aus Trotz, Verachtung und Liebe verwandelt. Unsere Kinder haben wir nie geschlagen, auch wenn sie frech und ungezogen waren. Jeder Konflikt lösten wir ohne Gewalt. Unsere Kinder hatten keine Angst, wurden nicht verletzt und kannten ihre Grenzen trotzdem. Gewaltausübung widerspricht Würde und Liebe diametral.

    • anna marusch sagt:

      @Susi. Aha, sie haben manchmal eine „freche Schnurä“ (treten also Mitmenschen verbal zu nahe), haben früher manchmal ihr Pferd geschlagen (das ist nur „eine Grauzone“). Aber ein Kind klapsen das tun sie nie und brauchen bei der Kindererziehung niemals weder verbale noch psychische Gewalt.?? Wie kommt es bloss, dass diese Aussagen für mich nicht wirklich kohärent wirken …

      • Susi sagt:

        @anna marusch: Ich habe nicht geschrieben, es sei „nur“ eine Grauzone, sondern „auch schon“ eine Grauzone.

        Richtig lesen können hilft im Leben, Anna, und auf den richtigen Link zu drücken bei Blogkommentaren auch. Aber Ihnen scheint beides offenbar nicht so zu liegen, darum wirken meine Aussagen für Sie wahrscheinlich auch nicht kohärent. Reine Kompetenzfrage.

        So: War ich jetzt frech zu Ihnen? Bin ich Ihnen mit dieser Aussage gerade verbal zu nahe getreten? Würden Sie mir jetzt dafür im realen Leben eine Ohrfeige geben? Genau davon spreche ich oben.

      • Susi sagt:

        Und noch ein kleiner Nachtrag: Ich habe früher auch nicht einfach mein Pferd geschlagen, sondern die Reitgerte eingesetzt, halt so, wie es beim Reitsport eben standardmässig gemacht wird. Von prügelähnlichem Schlagen kann da keine Rede sein.
        Dennoch erachte ich den Einsatz von Reitgerten unter bestimmten Umständen eben „auch schon“ als Grauzone.

  • Anh Toan sagt:

    Schlagen im Affekt ist eine menschliche Reaktion, ein Kind darf lehren, dass wenn man andere genug wütend macht, man eine fasst. Mache ich intellektuelle Sprüche in der Bar gegen den muskelbepackten Prol, werde ich eine fassen, das ist Realität, ob richtig oder falsch.

    Der Papst hat aber von Strafe geredet. Strafe soll etwas bezwecken, soll rational sein. Sie wird mit Vermittlung von Disziplin und Respekt gerechtfertigt, was Mumpitz ist, denn sie bringt nur Gehorsam und Angst und Wut.

    „Hand ausrutschen“ passiert, anschiessend erklärt man dem „Kind“, dass es falsch war, aber zu erwarten.

    • Susi sagt:

      Ich bin der Meinung, dass einem erwachsenen Mensch nicht die Hand ausrutschen sollte. Mir passiert das auf jeden Fall nicht. (Und ich werde auch in Alltagssituationen nicht geschlagen, obwohl ich manchmal e frächi Schnurä han, das Beispiel hinkt etwas…)

      Dennoch stimme ich Ihnen grundsätzlich zu, Anh Toan!

      • Hattori Hanzo sagt:

        Mumpitz ist wenn man nicht differenzieren kann. Mir ist noch nie die Hand ausgerutscht. Seltsamerweise passieren solche Ausrutscher ja auch immer nur gegen schwächere. Mein Kind soll keinen Vater haben der ihm mittels ausrutschen das Recht des Stärkeren beibringt. Mein Kind soll Selbstkontrolle lernen und dass es einen Vater hat auf den es sich verlassen kann und der seine Stärke nicht ausnutzt. Auf dem Pausenhof wird es schnell genug lernen wo man ne große Lippe riskieren kann und wo nicht. Dafür braucht es keine Hand die ausrutscht

      • Hattori Hanzo sagt:

        Andererseits gab ich meinen Kindern im kleinkindalter sehr wohl vorangekündigt- einen Klapf auf die Finger oder auf Hintern als erzieherische Maßnahme. Weil das innerhalb einer gesunden Beziehung und Kommunikation geschah löste dies eben nicht Wut und Angst aus. Dass das möglich ist haben andere bereits bestätigt. Aber Leute die nicht differenzieren können weisen das einfach komplett ab und rechtfertigen dazu noch ihren Machtmissbrauch des handausrutschens.

      • fabian sagt:

        Hattori, aha:
        Einen Kindsvater der schlägt wollen Sie nicht.
        aber:
        „Andererseits gab ich meinen Kindern im kleinkindalter sehr wohl vorangekündigt- einen Klapf auf die Finger oder auf Hintern als erzieherische Maßnahme“
        Sie selbst dürfen hingegen das Kind schlagen.
        Gehts noch?

      • Anh Toan sagt:

        @Hattori Hanzo und Susi: Wenn man richtig wütend ist, kann man nicht differenzieren, das bedeutet Affekt. Garantiert vermeiden richtig wütend zu werden, kann man nur, indem man sich distanziert, keine Erwartungen hat, aber ich bezweifle, dass gute Eltern keine Erwartungen an Ihre Kinder haben und sich von denen distanzieren können oder sollten. Eltern sollten menschlich sein, nicht perfekt, und Emotionen gehören zum Menschen und Erwartungen zu einer Eltern Kind Beziehung.

      • Hattori Hanzo sagt:

        gähn Fabian – sie können weder differenzieren, noch einen Text lesen.
        Tipp: Ein Text besteht nicht einfach aus einzelnen Sätzen, sondern die Sätze stehen in einem Zusammenhang. Zudem ist mein Text eine Antwort, auf einen anderen Text. Auch das muss man auch berücksichtigen. Also lernen sie lesen.
        Dann würden sie z.B. merken, dass ich nicht gesagt habe, dass ich keinen Vater haben will der schlägt, sondern dass „Mein Kind soll keinen Vater haben der ihm mittels Ausrutschen das Recht des Stärkeren beibringt.“
        Aber wer nicht in der Lage ist genau zu denken, der kann wohl auch nicht genau lesen.

      • Hattori Hanzo sagt:

        richtig Ahn Toin – wenn ich wütend werde, dann schreie ich meine Kinder an. Und vor nichts haben sie mehr Angst, als wenn ich sie anschreie. (Obwohl das noch nie in Hand ausrutschen ausgeartet ist.) Dieses Schreien ist Gewalt. Und würde es nicht besprochen, würde es „Wut und Angst auslösen“.
        Mein Anschreien und ihr Handausrutschen ist viel schlimmer, als die angebrachten Erziehungsmassnahmen im Kleinkindalter, als das einfach die für beide Seiten sinnvollste Massnahme war etwas zu klären.
        In Ruhe – und wenn wir den Leuten wirklich zuhören – sollten wir in der Lage sein, zu differenzieren.

      • Anh Toan sagt:

        @Hattori Hanzo: Ich sehe keinen Unterschied, zwischen anschreien und einem Klaps, Ihr ausgeartet finde ich daneben, es ist genauso falsch wie ein Klaps, beides ist Ausdruck von Ärger über die eigene Hilflosigkeit gegenüber einem provozierenden Kind, aber es ist menschlich- Und zumindest ich habe das als Kind oder „knapp“ Jugendlicher sehr wohl verstanden: Ich habe die Lehrer provoziert, damit sie mich schlagen, und ich mich auf dem Rektorat über sie beschweren kann.

      • Anh Toan sagt:

        @Hattori Hanzo: Aber Ihre „Erziehungsmassnahmen“ im Kleinkindalter halte ich für daneben: Sie denken, mit diesem Mittel etwas erreichen zu können, aber eigentlich merken Sie selber, dass Sie damit gar nichts erreichen können. Kein Zweck kann ein untaugliches Mittel rechtfertigen, aber Emotionen können ein unberechtigtes Mittel entschuldigen, vor allem wenn die Emotionen vorsätzlich vom „Opfer“ provoziert wurden.

      • fabian sagt:

        Hattori, haben Sie festgestellt, dass Sie in vielen Posts wo Sie nicht einverstanden sind mit ‚gähn‘ beginnen?
        Ich stelle mir gerade vor, wie Sie das mit ihrem Kind machen: ‚gähn‘.
        Diese rafiniert eingesetzte Abwertung oder Verachtung des Gegenübers in kleinen Gesten und Worten.
        Ist das auch ein erzieherisches Mittel, nebst den ‚erzieherischen Klapsen‘, die Sie ihrem Kind austeilen?

      • Hattori Hanzo sagt:

        Das ist ihr gutes Recht Ahn Toin. Allerdings ist es etwas ignorant einfach zu behaupten – ich würde damit gar nichts erreichen. Ich habe diese Phase ja bereits abgeschlossen und kann von sehr guten Erfahrungen berichten. Die sich mit sehr anderen Stimmen hier decken.
        Auch halte ich es für ignorant wenn man nicht immer den Gesamtkontext berücksichtigt.
        Beispiel: Jmd. erzählt, wie er seiner 14jährigen Tochter einmalig den Hintern versohlte. Nicht mein Stil- würde ich nie machen und hätte, als ich 14 war, bei mir gar nichts gebracht. Aber in dieser Familie hat es offensichtlich funktioniert.

      • Susi sagt:

        @Anh Toan: „Wenn man richtig wütend ist, kann man nicht differenzieren, das bedeutet Affekt.“ Ähm, danke für die Definition.
        Nochmal: Ich finde Schlagen im Affekt nicht okay. Man sollte sich soweit im Griff haben, dass solche Affekthandlungen nicht passieren. Ich schlage aus Prinzip niemanden. Keine Kinder, weder meine eigenen noch andere. Keine Teenager, auch wenn diese noch so einen grossen Seich machen. Keine Männer, von mir hat noch nie einer eine Ohrfeige gekriegt. Keine Frauen, egal, was eine anstellen würde mit meinem Mann.

      • Susi sagt:

        Auch Tiere sollte man nicht schlagen. Ich tat’s früher manchmal beim Reiten, aber das ist auch schon eine Grauzone.

      • Hattori Hanzo sagt:

        Fabian gähn was soll ich sagen? Wer keine Argumente kommt einfach mit Unterstellungen? Wie es bei Ihnen oder mir zu Hause aussieht, darüber ist es müßig zu streiten. Die einzige Kritik die ich bis jetzt für unseren erziehungsstil einstecken musste ist, dass wir zu stark auf die Kinder eingehen, uns zu sehr in sie hineinversetzen. Ehrlich ! aber für Leute mit einem simplen schwarz-weiß Raster ist das halt nicht zu glauben.

  • Hattori Hanzo sagt:

    würdevolles Schlagen mit dem Gurt gibt’s nicht. Danke für diese tiefe Einsicht die Sie uns da mitteilen Herr P.

    • Susi sagt:

      Soweit ich weiss, haben die Autoren nichts mit der Bilderwahl zu tun…

      • Sportpapi sagt:

        Nun ja, das haben wir auch schon gehört. Aber das Bild gehört zum Artikel, der mit einem Namen gezeichnet ist. So einfach kann man sich meiner Meinung nach nicht aus der Verantwortung stehlen.

  • Malena sagt:

    Erniedrigen, verletzen, beschämen – wie erwähnt geht das auch verbal (und auch besonders entrüstete Gewaltgegner haben das zum Teil meisterhaft drauf). Körperliche Gewalt ist leichter zu erkennen und zu stigmatisieren. Es ist richtig dass wir dies tun, und der Papst sendet ein falsches Signal. Allerdings finde ich muss man bez. der Schwere von Gewalt schon differenzieren. Sein Kind fest am Arm zu packen ist nicht dasselbe wie es regelmässig zu verprügeln. Wenn wir alles in einen Topf werfen wird es einfacher für schwere Gewalttäter, ihre Gewalt als ’normal‘ zu empfinden und zu verharmlosen.

    • Hattori Hanzo sagt:

      Ach was, fest am Arm packen, eins auf die Finger klopfen, das ist das gleiche wie mit dem Gurt schlagen. „Körperliche Gewalt“ – da gibt’s für Leute wie Herrn P keinen Unterschied.
      Aber gut gibt es noch Leute wie sie malena, die vernünftig denken können.

  • Multi Kulti Mama sagt:

    Ein Kind braucht Regeln und Grenzen. Ich bin auch gegen Schlagen. ABER! In meinem Leben habe ich von meinem Vater 2mal auf den Po gekriegt, diese habe ich bis heute (40!) nicht vergessen.Ich weiss warum ich war sehr ungezogen. Ich habe weder einen Schaden davon getragen noch ist die Liebe das Ur-vertrauen zu meinem Vater daran zerbrochen. Ich bin auch nicht in Angst oder ohne Respekt gross geworden! Das Leben schlägt einem auch und man muss sich wehren oder ändern -ich weiss heute wer ich bin und dank wem ich es bin .

  • Martin Frey sagt:

    Es gibt kein würdevolles Schlagen, richtig. Nur muss man schon etwas differenzieren. Es gibt m. E. schon einen Unterschied zwischen einem Klaps im Affekt auf den Finger, und dem Vorsich-Hertreiben mit der Gürtelschnalle durch die Wohnung.
    Letzteres, muss man leider sagen, ist in vielen Kulturen das übliche Erziehungsmittel.
    Schöne wäre es in der Tat, wenn man in der Erziehung ohne jegliche Zwangsmittel und Aggression auskommen könnte, nur ist dies natürlich ein etwas frommer Wunsch. Auch die Kinder selber ticken nicht so. Aggression hat zudem verschiedene Gesichter, nicht nur körperliche.

  • Kien sagt:

    Ich habe so viel gesehen und erlebt, es ist einfach sch… wenn man sein Kind schlaegt. Ich habe jetzt noch Zustaende, allein wenn mein Alter seine Stimme erhebt, jetzt als Erwachsener und Vater. Wenn ich ihn jetzt so anschaue, meine Faust ballt sich. Man findet einfach fast keinen Frieden oder Heilung von dem was mal passiert war. Die Geschichte darf sich einfach nicht wiederholen.

  • Patrick Scherrer sagt:

    Gewalt gegen Kinder ist immer Ausdruck von Schwäche, das letzte Mittel eines Ungeschulten oder übeforderten Elternteils. Das braucht halt etwas geistige Reife, um einem Kind gewaltlos zu begegnen. Den ungeschulten kann ich wärmstens einen der vielen altersbezogenen Erziehungskurse. Ich bin Vater von 6 Kindern, das älteste ist 19 Jahre alt. Ich weiss von was ich spreche. Ich wünsche allen eine gewaltfreie Zukunft. Und der Papst und seine Kirche…ja, wir erziehen unsere Kinder christlich, aber sicher nicht katholisch.

  • Thomas Noth sagt:

    Manchmal sollte jedoch den Kinder in Erziehungsmassnahmen doch einmal die Grenzen aufgezeigt werden.
    SChlagen nein, Erziehung ja… mal Stubenaresst oder Strafarbeit wie abspülen, hat noch keinem Geschadet. Auch sollten die Lehrer wieder mehr massnahmen durchführen dürfen, es kann nicht sein das Kinder die Lehrer mit Messern bedrohen.

    Also Pausenhof kehren, Müll entsorgen, das sollten die Lehrer schon dürfen.

    • Hans Jung sagt:

      Ach ja? Ich gehöre noch zu der Generation, die Lehrer erlebt haben, bei welchen Gewaltausübung physischer und psychischer Natur gegenüber ihren Schülern ganz offensichtlich mit Spass verbunden war. Psychopaten, denen heute hoffentlich der Prozess gemacht würde wegen Kindesmisshandlung. Würde ich diesen Typen heute auf der Strasse begegnen, ich weiss nicht ob ich mich noch Griff hätte. Gottseidank hat sich dieses widerliche unentschuldbare Verhalten nicht auf meine eigene Handlungsweise übertragen, ich habe meine Kinder nie gezüchtigt.

      • anna marusch sagt:

        Pausenhof kehren u ä das funktionierte früher als Massnahme. Heute weigert sich das Kind sehr wahrscheinlich und der Lehrer wird zusätzlich von den Eltern angegriffen und das zu disziplinierende Kind in Schutz genommen.. Zuerst müsste wohl in den „Regeln“ der Schule ausdrücklich festgehalten sein , dass „Kehren des Schulhofs“als Massnahme bei ganz genau definiertem Verhalten des Kindes als Strafe eingesetzt werden darf ….

      • Sportpapi sagt:

        Und dann müsste der Hauswart noch einverstanden sein, sich mit dem Kind zu beschäftigen. Unserer ist es nicht mehr.

      • Susi sagt:

        Genau das wollte ich auch grad schreiben. Solche Einsätze sind ein nicht unterschätzbarer Zusatzaufwand für den Hauswart.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Ich habe bei einem Bekannten miterlebt, wie er seiner damals 5-jährigen Tochter kräftig auf die Hand schlug, weil sie „dumm“ tat. Das Kind fing zu weinen an und holte sich Trost … bei ihrem Vater! Kinder verstehen körperliche Strafen und akzeptieren sie problemlos, wenn sie „korrekt“ erteilt werden. Heute bestrafen Eltern ihre Kinder nicht mehr körperlich. Dafür sind sie ihnen ber Tage/Wochen böse. Das hinterlässt weit grössere, seelische Spuren, denn Verstossen zu werden ist einfach schrecklich. Die vielen Jugendlichen mit grossen Beziehungsproblemen zeigen das doch auf.

    • mauro sini sagt:

      wieder und wieder gibt es Kommentatoren die das Schlagen verteidigen. Es ist einfach nicht zu glauben wie IDIOTISCH Menschen sind.
      Physische und Psychische Strafen sind VERBOTEN!
      Hallo!? VERBOTEN! Also, was soll die Diskussion?

      • Rolf Rothacher sagt:

        Sie können eines nicht leugnen: die heutigen Jugendlichen sind zu 95% ohne Schläge aufgewachsen. Doch sie sind es, die andere Jugendliche angreifen, sie zu Boden werfen und mit Füssen traktieren. Uns „Gezüchtigte“ wäre ein solch unfaires, unmenschliches Verhalten nie in den Sinn gekommen, auch wenn wir ebenfalls Schlägereien ausgetragen haben. Der Mensch ist nun einmal nicht das zahme Wesen, zu dem es die Psychologen machen möchten. Oder glauben Sie, dass die Schlächter der ISIS von ihren Eltern verprügelt wurden? Ich nicht.

      • Susi sagt:

        RR: „Sie können eines nicht leugnen: die heutigen Jugendlichen sind zu 95% ohne Schläge aufgewachsen. Doch sie sind es, die andere Jugendliche angreifen, sie zu Boden werfen und mit Füssen traktieren.“

        Absoluter Schwachsinn, beides.

      • Adrian Wehrli sagt:

        VERBOTEN? Ist mir doch wurscht. Ist noch vieles verboten vom Beamtenmolchstaat. Ich bin zustädnig für die Erziehung meiner Kinder, und da geht es mir am allerwertesten vorbei was der Staat dazu sagt.

      • maia sagt:

        Also das nimmt mich jetzt doch wunder, wie Sie ein Kind ohne physische und ohne psychische Strafen erziehen? D.h. ja mit anderen Worten, völlig ohne Strafen! Bin wirklich neugierig wie das geht.

    • Fred Niederer sagt:

      @Rothacher. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ein Klapps, Weinen, darüber reden, umarmen und gut ist. Eine Sache von 2′ (auch fürs Kind). Soll mir niemand sagen, das Kind 1 h oder mehr aufs Zimmer zu schicken und auf Liebesentzug zu machen oder andere Psychostrafen seien pädagogisch besser, im Gegenteil!
      Und das Bild oben mit dem Gurt in der Hand ist eine bösartige Ablenkung vom eigentlichen Thema

    • Tobias Meyer sagt:

      Ich stimme aus eigener Erfahrung Herrn Rothacher zu. Schlagen ist zwar verboten, jedoch hat’s bei mir nicht geschadet. Ich kann mich an keine Ohrfeige erinnern, welche ich nicht wirklich verdient habe und erachte auch im Nachhinein einen kurzen Schmerz als deutlich nachhaltiger und eindrücklicher als stundenlanges „Bösesein“ seitens den Eltern.

    • Rosa Rettich sagt:

      Es ist beides etwa gleich schrecklich. Es fällt auch beides, wenn regelmässig vorkommend, unter Kindsmisshandlung. Wenn man sich nur zwischen dem einen oder dem anderen entscheiden kann, weil man keine anderen „Erziehungsmethoden“ kennt (bzw. schlicht nicht weiss, wie man mit Menschen umgeht), sollte man vielleicht den Blogpost von gestern ignorieren und schleunigst Hilfe beiziehen.

    • Marie sagt:

      Gahts na?!?

      Stellen Sie sich vor, Sie schlagen Ihre Frau… Da sie Möglichkeiten hat (im Normalfall) sich entweder selber zu wehren oder sich Hilfe zu holen und da sie nicht (hoffentlich) von Ihnen abhängig ist, wird sie sich gegen Sie stellen. DAS ist eine gesunde Reaktion auf Schläge. Und das Kind von den Sie erzählen, Herr Rothacher, hat ganz einfach keine andere Möglichkeit, als sich von seinem Peiniger trösten zu lassen. Grausam ist das, Herr Rothacher. Ich hoffe, Sie haben keine Kinder!!!!

      • Sportpapi sagt:

        Nun ja, wenn sich meine Frau so verhalten würde wie meine Kinder hn und wieder, dann würde sie längst nicht mehr in meinem Haushalt leben. Der Vergleich hinkt gewaltig!

      • Fred Niederer sagt:

        @Marie: Sie wollen den Vater der im Beispiel von Rothacher seinem Kind einen Klapps auf die Hand gab, aber nicht als Peiniger bezeichnen? Sorry das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Kinder und Frauen, die mit wirklichen Peinigern zusammenleben. Aber ich habe es ja weiter oben gesagt, das Bild mit dem Gurt wirkt ….. voll am Thema vorbei.

    • fabian sagt:

      es ist schon so, wie rolf sagt:
      die meisten strafen heute sind nicht mehr körperlicher art, aber viel bösartiger
      (liebesentzug, ignorieren etc)
      und die sind leider erlaubt und gesellschaftlich auch geduldet.

    • 13 sagt:

      @ R.R.
      „Ich habe bei einem Bekannten miterlebt, wie er seiner damals 5-jährigen Tochter kräftig auf die Hand schlug, weil sie “dumm” tat. Das Kind fing zu weinen an und holte sich Trost … bei ihrem Vater! “

      Natürlich tat sie das. Das Kind weiss, dass es vom Vater abhängig ist und würde alles tun, um den Vater wieder „lieb“ zu machen. Die Liebe eines Kindes zu seinen Eltern ist bedingungslos, weil sie gar keine andere Chance haben. Das hat mit Verständnis oder Akzeptanz nichts zu tun. Allerdings gibt das niemandem ein Recht das auszunützen, weder körperlich noch psychisch. Dass manche

      • 13 sagt:

        psychischen Strafen (Isolation, Liebesentzug, Demütigung) gleich schlimm für ein Kind sind, ist richtig, aber keine Rechtfertigung für körperliche Strafen und hat damit nichts zu tun. Es ist beides zu unterlassen, wenn man sich der Verantwortung für ein Kind, sowohl für die Beziehung wie auch für seine Entwicklung wirklich bewusst ist.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Es gibt Themen, da kann man zwar auf Einsicht des Kindes hoffen. Überfordert es aber auch damit. Oder es entscheidet nach freiem Willen anders, als wir es gerne hätten, ist also nicht einsichtig.
        Nach wie vor verstehe ich nicht ganz, was Sie eigentlich vorschlagen, wenn Sie auf jegliche Beeinflussung (muss ja nicht Bestrafung sein, vielleicht reicht bei Ihnen gutes Zureden) vollständig verzichten wollen.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich verstehe den Zusammenhang zwischen meinem Kommentar und Ihrem gar nicht. Nein, ich verzichte nicht auf jede Beeinflussung, das halte ich für nicht machbar. Ich unterscheide zwischen Regeln, die nicht verhandelbar sind (Wie: es wird nicht geschlagen!, beidseitig nicht) und solchen, die wir zusammen festlegen können und sollen. Und ich versuche durch Mitwirkung und Erklärungen meine Kinder dazu zu bringen, sich daran zu halten. Klappt es nicht, gibt es mal ein Machtwort oder eine Konsequenz, die a) im Zusammenhang mit dem Vergehen steht und b) nicht demütigend ist.

      • 13 sagt:

        Ganz wichtig sind mir folgende Fragen: Wie entscheidet ist es, dass ein Kind das von mir (subjektiv!) gewünschte Verhalten an den Tag legt? Was ist die Folge, wenn es das nicht tut? Und warum will ich es unbedingt? Das hilft mir persönlich beim Selektionieren, wo sich ein Durchsetzen lohnt und wo ein Spielraum besteht.

      • Sportpapi sagt:

        Der Zusammenhang ist, dass das Thema hier meist Ausnützen von Abhängigkeit bzw. Ausnutzen (körperlicher) Überlegenheit ist, um das Kind zu einem Verhalten zu zwingen, das es selber eigentlich nicht möchte.
        Ansonsten bin ich mit allem einverstanden. Bleibe dann aber bei Machtwort und Konsequenz hängen. Was ist denn die Konsequenz, wenn das Kind Ladendiebstahl betreibt? Beim Zeuseln die halbe Wohnung abfackelt? Sich im Strassenverkehr in Lebensgefahr begibt? Fremde oder die Eltern körperlich angreift oder verbal massiv beleidigt, etc.?

      • Sportpapi sagt:

        Und was, wenn man Regeln (und „Konsequenzen“) miteinander vereinbart, die Kinder aber lieber eine kurze körperliche Strafe haben als irgendeine andere, akzeptierte, für sie aber vielleicht belastendere?

      • 13 sagt:

        Was ist denn die Konsequenz, wenn das Kind Ladendiebstahl betreibt? Entschuldigen gehen, zurückzahlen, Schuld abarbeiten?
        Beim Zeuseln die halbe Wohnung abfackelt? Evtl. ist es schon bestraft, wenn ein Teil seiner Sachen weg sind. Ansonsten beim Aufräumen, putzen helfen? Ersatz zahlen?
        Sich im Strassenverkehr in Lebensgefahr begibt? Einschränkungen der Freiheiten im Strassenverkehr, an die Hand nehmen, keine Ausflüge mehr alleine.
        Fremde oder die Eltern körperlich angreift oder verbal massiv beleidigt, etc.? Separieren, Spielplatz verlassen.
        Alles natürlich je nach Alter und nur so als Bsp.

      • 13 sagt:

        Das zweite kann ich mir nicht vorstellen, denn ein Kind, das nicht geschlagen wurde, kommt doch gar nicht auf diese Idee. Zudem fällt das unter die nicht verhandelbaren Regeln, d.h. auch Mami/Papi können die nicht einfach brechen.

      • Bernhard sagt:

        @13: „Ganz wichtig sind mir folgende Fragen: Wie entscheidet ist es, dass ein Kind das von mir (subjektiv!) gewünschte Verhalten an den Tag legt? Was ist die Folge, wenn es das nicht tut? Und warum will ich es unbedingt?“

        Ich handhabe es genauso und kann Ihre Vorgehensweise eins zu eins unterschreiben. Man muss einfach der Typ dazu sein und auch bereit, nicht auf Prinzipien herumzureiten, wenn sie durch die oben gestellten Fragen widerlegt werden! Man muss bereit sein, nachzugeben, ohne dass einem Zacken aus der Krone fallen. Das ist nicht jedem Menschen gleichermassen gegeben!

      • Bernhard sagt:

        Ich weiss, dass meine Situation nicht mit anderen vergleichbar ist. Ich habe nur eine Tochter, sehr viel Zeit, um mit ihr Dinge zu unternehmen und mich voll und ganz auf die einzulassen. Habe keinen Druck oder Stress, eine intakte Beziehung und genug Geld. Es gab bislang noch keine Situation, in welcher ich laut hätte werden müssen. Es reicht, wenn ich ihr erkläre, warum ein bestimmtes Verhalten wichtig und angebracht ist oder eben nicht drinliegt. Wenn sie zunächst uneinsichtig ist, ist es kein Problem, ihr klarzumachen, dass es nur miteinander geht. Ich argumentiere dann jeweils damit, dass

      • Bernhard sagt:

        das Zusammenleben ein Geben und Nehmen ist. Und dass wir nicht immer tun und lassen können, was wir gerade wollen! Reicht das noch immer nicht, zähle ich ihr auf, was ich heute alles ihr zuliebe gemacht habe, was ich aber nicht gemacht hätte, wenn es nach meinem Willen gegangen wäre! Dass sie also durchaus auf Ego machen könne, aber dann nicht enttäuscht sein dürfe, wenn wir das nächste mal halt nichts zusammen unternehmen. Oder etwas, das nur mir Spass macht! Denn darum geht es doch: Etwas für den anderen machen, obwohl einem im Moment gar nicht danach zu Mute ist! Und nicht aus Abhängigkeit!

      • Susi sagt:

        @Bernhard: „Habe keinen Druck oder Stress, eine intakte Beziehung und genug Geld.“

        Ich glaube, genau da liegt eben häufig der Hund begraben. Stimmen die wichtigsten „Eckpfeiler“ im Leben, dann ist man grundsätzlich entspannter, d.h. es ist keine Anspannung da, die sich in einem Klaps entladen könnte. Gerade beim Affektschlagen geht es ja darum, dass die Wut platziert und abreagiert wird.

      • Bernhard sagt:

        Das sind die Grundwerte und Verhaltensregeln, die mir für ein intaktes Zusammenleben wichtig sind. Damit komme ich schon mal ganz schön weit. Wenn dann später trotzdem mal etwas Schlimmes passieren sollte (was vermutlich mit keiner Erziehungsmethode ganz auszuschliessen ist!), dann würde ich es wie 13 handhaben u in ruhigem u sachlichem Ton die Lage analysieren und gemeinsam eine Lösung suchen, die der Tochter eine Lehre ist, sie aber weder verletzt (psychisch wie physisch) noch irgendwie erniedrigt. Für mich stimmt diese Verhaltensart. Für andere führt sie nicht zum Ziel. Ich respektiere es!

      • Bernhard sagt:

        @Susi: „Stimmen die wichtigsten “Eckpfeiler” im Leben, dann ist man grundsätzlich entspannter, d.h. es ist keine Anspannung da, die sich in einem Klaps entladen könnte.“

        Ja, da haben Sie leider völlig recht! Deshalb macht es wenig Sinn, auf den betroffenen Eltern rumzuhacken und mit Pauschalbeschuldigungen einzudecken, da sie aus ihrer Lebenssituation heraus vermutlich gar nicht anders können! Das ist wie mit der damaligen „Supernanny“: Kaum war sie weg, fielen die Familien wieder in ihr altes Muster zurück…denn die Basis hatte sich trotz toller Tipps und sichtlichem Erfolg nicht verändert!

  • Ich wüsste nichts davon, dass der Globi unter dem Petersdom Teil meiner kulturellen Identität wäre. Was der sagt, ist sein Privatmeinung und augenscheinlich hat der keine Kinder, so dass es auch keine weiteren Konsequenzen hat.

    • Susi sagt:

      Das wäre ja schön, wenn man das als Privatmeinung bezeichnen könnte. Kann man aber nicht, denn die Äusserungen wurden nicht als Privatperson gemacht, sondern in der Position und Funktion als Kirchenoberhaupt.

    • Muttis Liebling sagt:

      Der Papst ist auch nur ein Politiker und kann sich nicht über absolute Mehrheiten in seinem 1 Mrd. Volk hinwegsetzen. Die paar RKK- Mitglieder der sich als aufgeklärt bezeichnenden Minderheit können sich in absehbarer Zeit nicht gegen die Masse der Katholiken durchsetzen, für die Gewalt zum Alltag gehört und die Homoehe oder das Frauenordinat des Teufels sind.
      Ich neige sogar zu der Ansicht, dass dieser Papst Franziskus der Obama des Vatikans und wie dieser grandios scheitern wird. Der sitzt zwischen allen Stühlen und hält es auf Dauer nicht aus.

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