«Lassen Sie sich von Ihrem Kind erziehen»

Ihr Erziehungsbuch sorgt für Furore: Bestseller-Autorin Shefali Tsabary. (PD)

Ihr vieldiskutiertes Erziehungsbuch erklimmt die Bestsellerlisten: Autorin Shefali Tsabary. (PD)

Sie ist Psychologin, Mutter eines Kindes und Bestsellerautorin. Der Dalai Lama verfasste das Vorwort ihres Elternratgebers «The Conscious Parent» (Bewusste Eltern), und sie selbst gilt in Kanada, den USA und Indien als Shootingstar: Shefali Tsabary. Die gebürtige Inderin wohnt in New York, vereint östliche Philosophie mit westlicher Psychologie und trifft mit ihren Aussagen über Erziehung, Elternsein und Achtsamkeit offensichtlich den Nerv der Zeit.

In den USA gibt es ihr viel diskutiertes Elternbuch schon seit vier Jahren, in Grossbritannien hat es letzte Woche ein englischer Verlag publiziert – und klettert nun auch dort munter die Bestellerliste hoch. In Deutsch ist das Buch noch nicht erhältlich.

Was aber ist so besonders am gefühlt zehntausendsten Erziehungsratgeber? Was meint Talkshowmoderatorin Oprah Winfrey, wenn sie sagt, das Buch sei das fundierteste Buch, das sie jemals übers Elternsein gelesen habe? Und weshalb warnt die Gründerin von «Netmums», Siobhan Freegard, von der grössten Elternwebsite Englands, gleichzeitig vor ebendiesem Buch?

Erstens: Tsabarys Aussagen sind interessant, auch inspirierend, doch ist das Buch in Bezug auf konkrete Erziehungsfragen nicht besonders erhellend. Vieles ist einem als Mutter und Vater hoffentlich schon von Anfang an klar. Etwa, dass einer der Gründe für eine enge Beziehung zwischen Eltern und Kindern «die natürliche Freundlichkeit» zueinander ist (Dalai Lama). Oder man als Eltern auf die Persönlichkeit und die Bedürfnisse der Kinder eingehen solle (Tsabary).

Folgende zehn Aussagen macht die Psychologin weiter im Buch:

  • Befreien Sie sich von den Lasten Ihrer eigenen Kindheit.
  • Ignorieren Sie die Ratschläge der Grosseltern.
  • Betrachten Sie Elternsein als eine erfüllende Aufgabe, gar als spirituellen Weg. «Ihr Kind soll Sie dabei führen.»
  • Seien Sie authentisch. Niemand ist perfekt, doch man kann anhand von Fehlern wachsen.
  • Es ist wichtig für unsere Kinder, dass wir ihre Hand halten – doch ohne sie dabei hinter uns herzuziehen.
  • Kinder kommen mehr oder weniger komplett auf die Welt, und wir Eltern müssen ihnen lediglich beim Aufwachsen helfen. Eltern und Kinder begegnen sich auf derselben Augenhöhe. Eltern sollen nicht bestrafen – was jedoch nicht bedeutet, dass Kinder alles dürfen.
  • «Wenn wir unsere Kinder dazu drängen, unseren Erwartungen gerecht zu werden, verweigern wir uns ihnen, so wie sie sind. Das ist der Keim einer Funktionsstörung.»
  • Eltern sollen genau hinsehen und sich in das Kind hineinfühlen, was für das betreffende Kind aktuell das Richtige ist. Wir Eltern sollen ein Kind darin bestärken, sich selbst zu sein.
  • Die verdrängten Eigenschaften würden uns oft aus der Fassung bringen. Diese bezeichnet Tsabary als unsere «Schatten». Je intensiver und liebevoller wir uns mit ihnen auseinandersetzen, desto besser würden wir als Eltern.
  • «Schmerz wird von Generation zu Generation weitergegeben. Diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist einer der wichtigsten Faktoren bewussten Elternseins.»

Das klingt weise, spirituell – zuweilen aber auch diffus und abgehoben. Und genau deswegen warnt Siobhan Freegard von «Netmums» vor dem Buch: Sie fürchtet, es löse bei den vielen gestressten Eltern Schuldgefühle aus. Lese man über all die sogenannt wichtigen Dinge, welche die Autorin schreibe – und die man als Eltern nicht gemacht habe –, könne man deprimiert und noch gestresster werden. Heutige Eltern setzten sich bei der Erziehung ihrer Kinder enorm unter Druck und hätten das Gefühl, nicht zu genügen, sagt sie gegenüber dem englischen Newsportal «Telegraph».

Dasselbe zeigen auch die aktuellen Ergebnisse einer Umfrage der Zeitschrift «Eltern». Die meisten der 1000 befragten Eltern gaben an, unter selbst gemachtem Druck zu leiden: Die Gründe dafür liegen dabei weniger im Spagat zwischen Arbeit und Familie, schreibt die Zeitschrift, sondern vor allem an den hohen Ansprüchen an sich selbst.

Was halten Sie von Shefali Tsabarys Aussagen? Und wie sehr setzen Sie sich selbst unter Druck? Diskutieren Sie mit.

Shefali Tsabary in einem Vortrag zu «The Conscious Parent». (Quelle: Youtube)

130 Kommentare zu ««Lassen Sie sich von Ihrem Kind erziehen»»

  • Erziehen mit der Hand in der Hosentasche ist meine Philosophie – the mum way of life
    http://mamilig.blogspot.co.at/2015/04/fordern-mit-der-hand-in-der-hosentasche.html

  • D. sagt:

    So neu ist das nicht, Jesper Juul rät ähnliches schon seit mehr als 20 Jahren. Man lese ‚das kompetente kind‘ oder ‚die kompetente familie‘.

  • Zitat: „Kinder kommen mehr oder weniger komplett auf die Welt, …“

    So ein Stuss, dann könnten wir ja die Neugeborenen vor die Spitaltür setzen und ihnen sagen, da schau, das ist die Welt und jetzt mach, dass Du selber Deinen Weg findest.

    Nimmt das eine einzige von den mamablog-Leserinnen ehrlich ernst?

    • Susi sagt:

      Kommt halt drauf an, wie diese Aussage genau gemeint ist. Vielleicht soll das einfach heissen, dass man das Kind nicht mehr „formen und prägen“ muss mit der Erziehung.
      Einige der Punkte dieser Art interessieren mich schon noch, darum habe ich mir das Buch jetzt mal bestellt, bin gespannt. Muss schauen, ob es mir nicht zu viel Spiritualität enthält, damit könnte ich wohl nicht allzu viel anfangen. Der Ratgeber hat viele positive Rezensionen, kann wohl nicht soooo schlecht sein. Und meine Tochter ist grad in einer etwas störrischen Phase, vielleicht kann ich ja ein paar Ratschläge umsetzen. 🙂

  • susa sagt:

    das mit der Augenhöhe ist so eine Sache – ich nehme meine Kinder und ihre Anliegen ernst, aber ich denke nicht, dass sie in der Lage sind, auf demselben Niveau wie ich mit mir zu interagieren. Dazu fehlen ihnen die drei Jahrzehnte Erfahrung, die ich ihnen voraus habe. Und Strafe muss eben nun mal sein – wenn sie später mal in der Schule nicht lernen, werden sie mit schlechten Noten bestraft, beim Klauen mit Geldstrafen, wer nie erlebt hat, dass unangebrachtes Verhalten eine Strafe nach sich zieht, wird später ganz schön aus der Bahn geworfen.

    • Melitta sagt:

      Ich bin GEGEN Strafen. Strafen richten sich GEGEN das Kind, sind vergangenheitsorientiert, statt zukunftsbezogen. Die Alternative dazu sind KONSEQUENZEN – logische bzw. natürliche. Darüber kann ein Kind Orientierung finden. Ein Kind lebt eher spontan u. denkt noch nicht so weit voraus wie ein Erwachsener. Mit Konsequenzen gibt man ihm Orientierung, die ihm helfen und ermöglichen, sich angemessen zu verhalten. Strafe aber demütigt, während Konsequenzen zur Einsicht führen.

  • handufsherz sagt:

    @ Katharina und Brunhild Steiner: Stimmt, allein deswegen hat sich der Blogbeitrag schon gelohnt (siehe erstem Kommentar). Bleibt zu hoffen, dass das mal zusammenhängend zu lesen ist oder noch lange erwägbar bleibt. Danke. Da hat es sich Freud schon einfacher gemacht mit dem Begriff der projektiven Identifikation, der gut erklärt, warum wir als Eltern nicht bei uns anfangen und bleiben können –

  • Peter Dietiker sagt:

    Dieses Buch ist völlig überflüssig. Es haben schon heute viele Eltern ihre Kinder überhaupt nicht im Griff. Wenn dann dereinst diese kleinen Egomanen zu ganz grossen Egomanen geworden sind, und als Erwachsene Verantwortung für ein übergordnetes Ganzes übernehmen sollten, können sie sich dann gegenseitig die Schädel einschlagen, weil keine(r) mehr in der Lage ist, sich auch nur ein bisschen dem Umfeld anzupassen oder halt mal auf die Zähne zu beissen. Doch zuvor können sich die Eltern jeder erzieherischen Verantwortung entziehen, mit dem Argument, dass die Kinder ja so unglaublich selbständig s

  • Katharina sagt:

    Das ist oft so eine Sache mit Buchrezensionen, besonders übersetzt. Ihr kennt ja das ‚lost in Translation‘. Es ist auch so, dass Oprah Winfrey und ihre Show in erster Linie eine Marketing Plattform ist. Sprich, wer in ihrer Show eingeladen ist, hat dadurch schon höhere Auflagen. Viele Talk Shows sind eigentlich nur das.

    Dennoch bin ich dankbar, dass das Thema heute hier vorgestellt wurde, denn es bietet mit dem Anklingen der Buddhistischen Sicht eine Gelegenheit der Betrachtung des Grossen Buches, das wir alle mit unseren Leben immerfort schreiben. Ein gut gewählter Kontrast zur Rage /

    • Katharina sagt:

      auf allen anderen Kanälen angesichts des Zeitgeschehens.

      Was Frau Tsebari anspricht, klingt gut in mir an. Dies, weil ich eine spirituell denkende – oder soll ich sagen empfindende – Frau bin. Auch ich denke, dass jeder Mensch hierher kommt, die Schwangerschaft eine Form der Materialisierung dieses Wesens zur menschlichen Form ist und dass die Zeit nach der Geburt im Wesentlichen für mich als Mutter auch das Kennenlernen dieses neuangekommenen Menschen ist.

    • Katharina sagt:

      Der Buddhistische Lebensweg erfordert viel Disziplin, und dies ganz besonders sich selbst gegenüber. ‚Leid wird von Generation zu Generation weitergegeben‘ etwa bedeutet konkret, sich damit auseinanderzusetzen, warum mir selber etwas (seelischen) Schmerz bereitet und wie ich damit umgehe, bzw. an mein Umfeld zurückwerfe. Ich muss also bereit sein, mir selber gegenüber schonungslos zu begegnen, um das anzuschauen, was ich an Leid in mir trage und auf viele Art und Weisen oft mir nicht bewusst einfach ans Umfeld zurückwerfe. /

    • Katharina sagt:

      Erst die Anerkennung meiner selbst mit einer tiefen Bescheidenheit meiner eigenen Schwächen und meinem Ballast gegenüber bricht einerseits diesen Zyklus und macht mich stark – im Annehmen meiner hässlichsten Schwächen. Ein Prozess, der viel Stille benötigt, die eigene helfende Hand der Empathie in die tiefsten Keller meines eigenen Seins streckend.

      Wer sich also als Eltern entscheidet, diesen Weg zu wählen, muss das innere Gleichgewicht finden, bevor dieser wundervolle neue Mensch seinen Weg hierher auf sich nimmt. /

    • Katharina sagt:

      Denn, wenn angekommen, ist er genauso desorientiert wie jeder Reisende in einer fremden Stadt ohne Bezugsperson und versteht buchstäblich nur Bahnhof. Wir, als Eltern, sind seine erste Bezugspersonen, quasi auf Bahnsteig 8 ½. Es sucht nach der liebevollen Hand unserer Führung. So sind wir als Menschen programmiert, um unseren Weg als Mitglied der humanen Erfahrung zu gehen.

    • Katharina sagt:

      Aber schon bald, schon am Ende des Bahnsteigs, dort wo der Querbahnsteig ist, sieht das kleine neues: Menschen klein und gross! Geräusche, Gerüche! Es muss das alles berühren, schmecken, riechen und erlaufen, tapsen. Ohne zu zögern schüttelt es die elterliche Hand ab, rennt dorthin wo die Neugierde es hinzieht. Als Eltern sind wir stolz ob dieser Neugierde. Es lernt so geschwinde! Und dennoch sackt das Herz ab in den Keller vor Angst. Es wird sich im Gewusel verlieren! Die Augen schweifen, wo ist es nun denn? Und prompt! Unüberhörbar schreit die Sirene! Du weisst es ist Deins. Du rennst hin!/

    • Katharina sagt:

      Natürlich findest du es, denn du rennst ohne wirklich zu schauen genau dorthin, wo es ist. So bist du programmiert, Mama und Papa. Ohne zu denken machst du das richtige.

      Das kleine, wenn es seinen Weg etwas weiter gegangen ist, entdeckt die Macht seiner Sirene. Und es setzt es ein! Nicht nur um Not zu signalisieren, sondern weil es entdeckt hat, dass du reagierst, wie wir alle programmiert sind.

    • Katharina sagt:

      Und genau dann kommt die wirkliche Herausforderung des Buddhistischen Wegs. Denn du weisst, was es tut, denn du erinnerst dich etwas daran, dass auch du einmal ein Neuankömmling warst. Du schaust befremdet auf das glucksende Lächeln deines kleinen. Du sagst dir: ich weiss genau was du denkst. Deine eigenen nicht liebevollen Gedanken betrachtest du mit Befremden. Du weisst, dass das, was du tun musst, um dem kleinen die Grenzen seiner Allmachtsphantasie abzustellen, ihm Schmerzen bereiten wird. /

    • Katharina sagt:

      Es ist die schmerzvolle Erfahrung, dass deine in Liebe für seinen gesunden Weg anstehende Massnahme ihm Schmerzen verursachen wird. Wird die Art deiner Massnahme ihm Leid zufügen, wie eine Saat? Jenen Zyklus weiterdrehen? Wird es begreifen und die liebe in deinem Herzen es überzeugen und beruhigen? Es heult so stark wie dein Herz schweigend ob diesem Zwiespalt ins Universum ruft, fragend. Weil es das Kleine liebt und dennoch handeln muss, wie der Verstand ihm sagt. Sowohl unser Herz als auch unser Verstand beobachten ja, wie es nach Führung sich sehnt. /

    • Katharina sagt:

      Und Anweisung, Inspiration, denn es erahnt ja die Gefahren dort draussen. Und wir Eltern wissen aber, dass die Antwort für das kleine manchmal schmerzhaft ist. Es erahnt aber auch, wenn das Umsorgen aus einer tiefen Liebe und Respekt für seine Einzigartigkeit erfolgt.

      Was mir am meisten eingefahren ist, um das ganze weniger abgehoben zu formulieren, ist dies: die Fackel des Lebenszyklus wurde mit der Geburt unserer kleinen an sie weitergegeben. Wir sind nun die ältere Generation, die, die bald weitergehen wird und sie werden uns überleben. Wir werden ein Stein ihres Weges, so wie unsere elter

    • Katharina sagt:

      so wie unsere eltern steine auf unserem lebensweg wurden. steine, aus demselben sternenstaub, aus dem wir alle entstanden sind und der auch meine gebärmutter bildete. Das grosse Buch des Lebens eben, das wir alle immerfort schreiben. Ich hoffe, dass ich ein leuchtender stein in der erinnerung meiner kleinen sein werde. um den kreis hier zu schliessen. Allen einen guten Tag.

      Kat.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Katharina

        das Bild des Ankommens auf einem Bahnhof und sich vorsichtig ans grössere Ganze herantasten finde ich wunderschön und bin ich so noch nirgends begegnet, vielen Dank!
        Und ebenfalls einen ganz besonders guten Tag!

      • Brunhild Steiner sagt:

        …überhaupt wären ganz viele Gedanken und Formulieren einen eigenen Art ikel wert!!!

      • Katharina sagt:

        Danke für das Kompliment, auch an HandaufsHerz. 🙂

        Als ich den Text anfing, hatte ich eine etwas andere Richtung im Visier, aber irgendwie erhielt er ein Eigenleben und entwickelte sich so, wie er nun hiersteht. Ich schrieb das ganze im automatisch-assoziativen Stil, mit starken visuellen Bildern im Kopf. ich liebe Bahnhöfe im alten Stil, mit Damploks, Orient Express Wagen, Eisenkonstruktionen und so. Ich erinnere mich noch gut an den alten Luzerner Bahnhof mit seiner prächtigen Haupthalle. Auch von aussen sehr würdevoll für eine so schön gelegene Stadt.

      • Katharina sagt:

        Ich finde den mittleren Teil meines Aufsatzes nicht so gut gelungen, betreffend der wirklichen Herausforderung der Eltern, wenn ein Kind eben sein eigenes Wesen zu zeigen beginnt. Da traf ich den Aspekt Erziehen – nicht als in eine Form pressen sondern als Führungs- und Förderungsaufgabe, nicht. Vielleicht spricht es deshalb einige nicht so an.

        Das mit den Steinen ist eine kurzfassung der Inkantation der zwei Kerzen anlässlich Chanukah, die viel weiter geht im Aspekt unserer Ahnen. Diese ist in Englisch, daher habe ich sie weggelassen, auch weil das ganze noch länger geworden wäre.

      • Hans Weder sagt:

        Katharina, Ihre Fantasie treibt es aber ganz schön bunt, oder? Ich schlage vor, Sie nehmen Ihre Medikamente wieder.

  • Thomas1 sagt:

    Ich verstehe nicht, wie man sich unter Druck fühlen kann, wenn eine der Punkte lautet: „Seien Sie authentisch. Niemand ist perfekt, doch man kann anhand von Fehlern wachsen.“

  • Jane Doe sagt:

    Hm, Punkt 2 kann ich absolut nicht bestätigen. Ich frage meine Eltern und Schwiegereltern oft und lieber um Rat als Eltern in meinem Alter. Mich dünkt als ich klein war, waren die Eltern ein bisschen gelassener, es wurde nicht immer so ein Riesen-Tamtam um uns Kinder veranstaltet. Heute wird in gewissen Bekanntenkreisen jeder Kindergeburtstag zelebriert wie die Hochzeit von Prinz William und Kate…

  • robert lang sagt:

    fantastischer vortrag, es lohnt sich, das video anzuschauen

  • Franziska sagt:

    Der Text war mir ein bisschen zu allgemein, so habe ich mir die Zeit genommen das Video anzuschauen. Was ich hörte und beobachtete fand ich interessant und gibt meiner Meinung nach einen besseren Überblick was genau die Autorin meint. Sie erzählt unter anderem auch wie sie sich das Leben mit ihrer eigenen Tochter vorgestellt hat, dass nichts ihrer Vorstellung entsprach wie ihr Kind sein müsste. Wer den Beitrag gesehen hat muss sich keinen Druck machen sondern jeden Tag so nehmen wie er ist, seiner Fehler bewusst werden, damit diese korrigiert werden können. Das heisst für mich achtsam.

  • Franz Vontobel sagt:

    Kam leider nicht sehr weit im heutigen Artikel – einen Text, der ernsthaft das Wort „Achtsamkeit“ verwendet fällt für mich direkt auf die Relevanzstufe von Texten über Hals-Nasen-Ohren-Chakras oder Indigo-Kinder zurück…

    • Widerspenstige sagt:

      Dann einfach ignorieren und sich dem Alltag widmen, Franz. Für mich sind genau solche Wörter magisch und ich fühle mich hingezogen, denn sie gehören zu meinem Denken und Tun. Das sind Wörter aus der Meditationswelt, aus der Welt der Metaphysik und des Spirituellen. Und mir gefällt das Wort ‚Indigokind‘ weniger als das Wort ‚Kristallkind‘. Ich habe bereits vor über 10 Jahren Bücher darüber gelesen und weiss deshalb, dass wir uns mitten in einer Evolutionsphase befinden – dem Wassermannzeitalter…. 😀

      (ja, ich finde es zum Kotzen, was Sie soeben geschrieben haben!)

      • Andrej Mauster sagt:

        Ich bin überzeugter Christ und halte nichts von esotherischen Philosophien. Meine Spiritualität liegt in der Beziehung mit Jesus. Wenn sie es zum kotzen finden, ist es ihr Problem. Evolutionsphase, Wasssermanzeitalter .. das ich nicht lache. Der Mensch braucht keine Erleuchtung, sondern Erlösung von seinen Sünden. Aber niemand ist heutzutage bereit zu bekennen, dass wir erst durch Christus frei von unserem Ego sind. Die Bibel haltet uns ein Spiegel vor wie wir wirklich sind. Buddhimsus etc. schmeicheln nur unserem Ego. Glaube an dich selbst … Nein danke. Ich glaube an Gott.

      • Franz Vontobel sagt:

        Ach, sie beide sind sich viel ähnlicher, als sie ahnen…

    • Widerspenstige sagt:

      Was sage ich…das war in den 70er Jahren DAS Thema schlechthin in der Hippie-Bewegung und sämtliche Musiker und Bohemien, die etwas von ausserhalb ihres Belt-Zirkels von der Welt erfahren wollten, pilgerten nach Indien. Der Trend heute ist unverkennbar, nur leider ‚pilgern‘ orientierungslose Kommerz-Nullerjahrekinder in den nahen Osten statt nach Indien und Fernost… 😡

      • chris müller sagt:

        @Andrej: Auch für Buddha war die Erlösung vom Egoismus das wichtigste Ziel. Und wer an Gott glaubt, glaubt auch an sich selbst. Jesus und Buddha sind Brüder im Geiste!

    • mila sagt:

      Zuallererst mal ist Achtsamkeit ein Begriff der buddhistischen Philosophie. Mit Chakras, Indigokindern, Spiritualismus hat es nur etwas zu tun, wenn man es zweck-entlehnt (respektive, mitunter auch -entfremdet).

    • chris müller sagt:

      Achtsamkeit ist einer der wichtigsten Begriffe der buddhistischen Psychologie. Er bedeutet eine gute Selbsterkenntnis und Erfassen von Situation und Menschen sowie eine aufmerksame Präsenz. Was kann daran so schlecht sein? Höchstens, dass Achtsamkeit leider so wenig praktiziert wird!

      • Manni Mann sagt:

        Ja wenn das so ist, dann bin ich auch ein Bhuddist. Obwohl ich noch nie ein entsprechendes Buch gelesen habe. Von den Schmerbauch-Figürchen ganz zu schweigen.

    • Franz Vontobel sagt:

      Luise Reddemann, Vertreterin einer tiefenpsychologisch inspirierten Achtsamkeit, empfiehlt etwa achtsames Duschen: «Machen Sie sich bewusst, dass Sie das Wasser anstellen (…) Lassen Sie den Strahl über den Körper fliessen, aber tun Sie es heute ganz achtsam, nehmen Sie jede Stelle des Körpers wahr, nehmen Sie sich Zeit dafür, wahrzunehmen, wie sich die einzelnen Teile des Körpers durch das Wasser fühlen. Wenn es Teile des Körpers gibt, die Sie ungern wahrnehmen, lassen Sie sie zunächst aus und beziehen Sie sie erst dann mit ein, wenn es Ihnen Freude macht.»
      — Peter Schneider

      • Franz Vontobel sagt:

        Was bei mir dieselben Gefühle weckt, wie bei Schneider:

        Es mag Menschen geben, die sich an solchem Psycho-Kitsch erbauen können; mir kräuseln sich dabei die Fussnägel.

      • Widerspenstige sagt:

        Franz, Sie verkennen völlig mein Bezug zu den genannten Einsichten und was Sie hier über das Duschen reinstellen, gehört für mich auf eine ganz andere Ebene. Genau so nicht Argumentieren, denn diese Art von Achtsamkeit verkommt in meinen Augen völlig zum Bigotten. Nein, das lasse ich nicht zu und kann von mir aus tun, wer nichts anderes mehr in seinem Leben als sinnstiftend erkennen kann. Sie wollen lächerlich machen und genau das passiert zur Zeit mit anderen Stilmitteln der Kreativität. So kommen wir als Gesellschaft nicht weiter.

        Zurück zum Thema des Leitartikels wäre mein Vorschlag.

  • drmama sagt:

    Gähn … Ein Buch für Eltern, die über 0 Gschpüri verfügen, sich von jedem Erziehungstrend verunsichern lassen und glauben, man könne durch „richtiges“ Erziehen die Unabwägbarkeiten des Lebens und die Dynamik der menschlichen Entwicklung „in den Griff“ bekommen. Vgl. auch den Blog zum Stress in der Schwangerschaft. Echt jetzt? Kohle machen mit dem Tipp, man solle als Eltern „authentisch“ sein und „auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen“ – selber schuld, wer für so was Geld ausgibt, aber typisch, dass sich solche Pseudoerkenntnisse in den USA besonders gut verkaufen.

    • 13 sagt:

      Ich wünschte mir wirklich, Sie hätten recht. Aber die wahre Realität sieht leider ein bisschen anders aus. Solange es Meinungen gibt, ein Kind muss durch die Erziehung geformt werden (sehen Sie den Kommentar von ML inkl. Bestätigung von Ka) und solange Ratgeber verkauft werden, welche den Eltern einreden, dass Kinder schon mit 6 Monaten mit strenger Hand erzogen werden müssen, um keine Tyrannen zu werden (sehen Sie die Schlafdiskussion), braucht es leider auch solche, die sagen, welcher Blödsinn das ist.

  • chris müller sagt:

    Die Kernaussagen des Buches sind völlig richtig, schon der Urahne der humanistischen Pädagogik, Pestalozzi und seine Nachfahren Steiner und Montessori sind auf der gleichen Linie. Deshalb muss man sich fragen, warum das Buch so einen Erfolg hat. Weil die Autorin so hübsch ist oder der Dalai Lama das Vorwort geschrieben hat? Ich vermute, dass beides eine Rolle spielt, nebst dem klugen Inhalt. Äussere Werte spielen halt doch auch eine Rolle.

    • drmama sagt:

      haha, DANKE für diesen kommentar. natürlich sind die kernaussagen richtig – aber der rest, den sie geschrieben haben, stimmt natürlich ebenso 🙂

      • Ueli sagt:

        chris, das sehe ich auch so, daher frage ich mich, was daran neu sein soll. jesper juul schreibt so ähnliche überlegungen auch schon seit längerem.

  • yves sagt:

    Und wieder ein Grossteil der Kommentare von Sportpapi, Susi, Muttis Liebling, Brunhild Steiner etc. Es sind immer die gleichen, die Kommentare schreiben und wehe man ist mal anderer Meinung als sie, dann wir man verrissen. Mir stinkt es einen Blog zu kommentieren, der zum Grossteil von ein paar wenigen Lesern dominiert wird! Die sollen doch ihren eigenen Blog führen….

    • Sportpapi sagt:

      Und das ist alles, was Sie zum Thema zu sagen haben?

    • Susi sagt:

      Ui, ja, bin heute grad wieder mal furchtbar dominant hier. Tschuldigung.

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Ich finde Ihre Dominanz heute also auch absolut inakzeptabel! Ich habe mich kaum getraut, einen Beitrag zu verfassen!! Ich rechne es Ihnen hoch an, dass Sie mein Votum noch nicht in sämtliche Einzelteile zerlegt und mich zerpflückt haben! Danke!!!!!!!! 😉

      • Susi sagt:

        Ich weiss, Bernhard, ich habe mich auch fürchterlich zusammengerissen, um nicht wie üblich auf Ihnen herumzuhacken. Da Sie heute aber Mila zustimmen, bin ich Ihnen gegenüber milde gestimmt, denn meistens bin ich auch Milas Meinung.

      • mila sagt:

        Also, ich für meinen Teil bin extremst beleidigt, dass ich nicht namentlich gebrandmarkt wurde…

        @Susi: Das gilt umkehrt ebenfalls. 😉

      • Franz Vontobel sagt:

        Schlag mich! Beiss mich! Gib mit Tiernamen!

      • Stranger sagt:

        Franz, eine grössere Beleidigung wäre es wohl, auf deine klangliche Verwandschaft zu „Bank Vontobel“ hinzuweisen.

      • Franz Vontobel sagt:

        Genau, weil „Franz“ und „Bank“ ja so klanglich so eng verwandt sind… ähnlich wie „Stranger“ und „deranged“…

      • Stranger sagt:

        genau. allerdings ist es für manche Leute ein Lob, für eine „Bank“ gehalten zu werden, wohingegen „deranged“ zu sein niemandem gefällt.

      • tina sagt:

        gsehsch bernhard: hier haben wir einen beitrag von dir, der null mehrwert bringt (remember spielplatz geschwafel). abgesehen davon hat yves doch recht. darf man sich doch eingstehen

      • Bernhard sagt:

        @Tina: „gsehsch bernhard: hier haben wir einen beitrag von dir, der null mehrwert bringt (remember spielplatz geschwafel).“ Ich staune immer wieder, wie gut Sie in mich hineinsehen können, dass Sie wissen, dass mir dieses „Geschwafel“ keinen Mehrwert bringt!! 😉 Zudem war mein Beitrag eine (humorvolle) Bestätigung für Susis Replik auf Yves haltlosen Vorwurf, Sie wäre heute zu dominant…(Sie finden also, er hätte damit recht? Na dann halt!)
        Drum nochmals: Ich habe etwas gegen Konversationen (von mir aus auch Geschwafel), die MIR (zu Deutsch: MIR; ausgeschrieben: MIR) keinen Mehrwert bringen!

      • tina sagt:

        jaja, ich wollte auf 2 dinge hinweisen: 1. dass das hier von dir dem entspricht was du gestern als smalltalk definiert hast und das war nicht positiv gemeint. und 2. dass andere leute hier stört, was dich auf dem spielplatz von müttern stört (smalltalk). wobei yves nicht smalltalk störte, sondern was ihn störte, hat sich ja gleich anschliessend bewiesen. klar hat er recht.

      • tina sagt:

        oder zu deutsch für dich: andere leute haben etwas gegen konversationen, die IHNEN keinen mehrwert bringen. müsste dir doch logisch sein

      • Katharina sagt:

        Dominante Frauen….. da werde ich schwach.

        Konsens ist mir allerdings manchmal zu süss. Pfeffer ist mein Gewürz.

      • Bernhard sagt:

        @Tina: Ich glaube, Sie wollen mich absichtlich nicht verstehen. Das ist Ihr gutes Recht! Ihr gutes Recht ist es auch, Beiträge, die für Sie keinen Mehrwert ergeben, stillschweigend zu übergehen! So, wie ich das auch mache, indem ich Kinder- und P.nis-Vergleichen („mein Haus, Mein Auto, meine Yacht“) aus dem Weg gehe! Andere finden das toll und ergiebig. Und vielleicht verbirgt sich hinter dem einen oder anderen Grosskotz tatsächlich ein für mich interessanter Mensch. Diese Perlen zu finden, ist mir der zu ertragende Stuss einfach nicht wert! Jedem das Seine!

      • tina sagt:

        das habe ich nun tatsächlich nicht verstanden, jedenfalls nicht in dem kontext. aber verstehst du denn yves kein bisschen? gerade in anbetracht deiner konversations-vorlieben. der harte kern ist doch wirklich massiv übervertreten hier und unterstützt sich gegenseitig, so dass es schwierig wird, eine dem harten kern nicht genehme meinung hier zu vertreten. ist eigentlich schade

      • tina sagt:

        aber egal. so wichtig wars gar nicht.

      • Katharina sagt:

        Bernhard: Ihr Ton hier belegt ja, dass an yves ansonsten nicht konstruktievem beitrag doch etwas dran ist.

      • Bernhard sagt:

        @Tina: Ja sicher verstehe ich Yves! Es hat niemand etwas anderes behauptet! Ich fand es einfach amüsant, dass Susi namentlich erwähnt wurde, wo sie doch a) bis zu diesem Zeitpunkt EINEN (!) Kurzkommentar stellte und b) nun wirklich die Letzte ist, die eine andere Meinung (immer unter dem Vorbehalt einer plausiblen Begründung) nicht akzeptieren würde! In diesem Punkt hatte Yves m.M.n. unrecht! Mit dem Kern seiner Aussage sind wir glaubs alle einverstanden! Es ist selten lustig, zu einer Party zu stossen, die bereits in vollem Gang ist. Aber sollen wir deswegen mit dem Feiern zuwarten?

      • Susi sagt:

        So, jetzt muss ich doch auch noch meine Kommentare abgeben! 🙂

        Mich hat natürlich auch etwas gewundert, dass Yves mich erwähnt, aber vielleicht wirkt in ihm der Eindruck noch nach, den ich im gestrigen Blog hinterlassen habe, und dort zeige ich mich wohl nicht grad unbedingt von meiner sympathischsten, tolerantesten, flexibelsten Seite. Jänusodenn.

        Zur Stammblogger-Party kann ich jedoch sagen, dass ich da auch erst vor einem Jahr dazu stiess, die Party war auch dort bereits voll im Gange. Aber man kann sich doch hier sehr gut dazugesellen, findet ihr nicht?

      • Susi sagt:

        Zum Spielplatz- / Blogsmalltalk: Dochdoch, wenn ich mit Bernhard Smalltalk betreibe und auch mal mit ihm rumschäkere, bringt mir das schon einen Mehrwert, weil ich ihn toll finde! 😀

        Und vielleicht hab ich mich auch falsch ausgedrückt, ich mag nämlich sinnlosen Wortwechsel, wenn er witzig ist, es muss nicht immer in die Tiefe gehen. Aber auf dem Spielplatz ist es halt oft so ein nerviges Konkurrenzverhalten und die Themen interessieren mich einfach häufig nicht. Ist die Art von Smalltalk, die mir persönlich nichts bringt, da spiele ich lieber Candy Crush. Auch sinnlos, aber unterhaltsam.

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Vielen Dank für die Blumen! Ich finde Sie auch toll und empfinde es als sehr bereichernd, mit Ihnen rumzuschäkern! Auch wenn Sie gestern gegenüber Stranger Ihr äusseres Erscheinungsbild etwas relativierten…das tut der Sympathie Ihnen gegenüber keinen Abbruch! 😀

        Ich finde auch, dass man hier sehr gut aufgenommen wird, wenn man sich die Mühe macht, Schritt für Schritt Fuss zu fassen.

        Auch das witzige Element finde ich sehr wichtig und unterhaltsam in diesem Blog. Es lässt zudem Themen, die zum gefühlten 4’237. mal diskutiert werden, viel leichter „ertragen“!! 😉

      • Susi sagt:

        Ich habe jetzt diesen Thread nochmals gelesen und finde ihn punktuell völlig subversiv (und zwar nicht auf gute Art). Beginnt bei Yves und seinen Unterstellungen den Stammkommentatoren/innen (zu denen ich mich nicht mal so wirklich zähle, auch wenn ich auf der Liste bin) gegenüber. Es stimmt schlichtweg nicht, dass die keine anderen Meinungen tolerieren – sowas tun eher vereinzelte von denen, die hier nicht täglich mitschreiben – sondern sie geben in aller Regel ein produktives Kontra. Von „Verreissen“ kann man wohl in den seltensten Fällen reden.

        Und eine Frage an Tina: Du sagst: „Klar hat er recht.“ Yves stellt aber nicht nur Sportpapi, mich, Muttis Liebling, Brunhild an den Pranger, sondern es steht da auch noch etc. Deine Kommentare sind hier ja ebenfalls nicht untervertreten, findest du denn, das treffe auch auf dich zu? Ich finde nicht, dass man das von dir behaupten kann, (sonst würde ich dich nämlich nicht mögen), genau so wenig wie von den meisten anderen hier, und schon gar nicht von Bernhard, der Renitenten hier wirklich viel Geduld und Verständnis entgegenbringt.

        Und wenn die Reaktionen angeblich zeigen, dass Yves recht habe, wie hier mehrmals geschrieben wird, so muss ich mich doch fragen: Hä? Wie soll man denn auf so eine unwahre Behauptung reagieren? Ihm den Kopf tätscheln und sagen ‚ist ja gut, wir nehmen uns dir zuliebe jetzt alle ein wenig zurück‘? ihn ignorieren? ihm gar zustimmen? Ich für meinen Teil nehme ihn gar nicht ernst, das zeigt ja auch meine Antwort. Aber die nachfolgenden Kommentare finde ich teilweise etwas seltsam.

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Ich hab mein äusseres Erscheinungsbild nicht wirklich relativiert, ich hab Stranger nur etwas hochnehmen wollen, weil er an einem anderen Tag mal schrieb, er stehe auf schlanke Frauen. Wirklich schlank war ich nie, nichtsdestotrotz bin ich ein rechtes Gschoss, im Fall, hihi! (Ou, there we go again mit unnützem Smalltalk…)

      • Bernhard sagt:

        @Susi: Zu Yves u. seinem Votum: Ich kann mir schon vorstellen, dass schon nur die Präsenz (Anzahl Wortmeldungen) als bedrohliche Dominanz wahrgenommen werden kann. Und wenn dann noch Schäkereien und Insider-Sprüche auftauchen, fühlen sich Gelegenheitsschreiber schnell einmal ausgeschlossen und glauben, nicht willkommen zu sein (was natürlich nicht stimmt, aber am Gefühl der Betroffenen nichts ändert). Die Frage ist nun: Sollen wir aus Rücksichtnahme/Toleranz darauf verzichten? Quasi unseren persönlichen Spassfaktor runterschrauben, damit auch Neu-Schreiberlinge zum Zug kommen? Ich weiss nicht!

      • Bernhard sagt:

        @Susi: 😀

        „(Ou, there we go again mit unnützem Smalltalk…)“

        Für mich persönlich (und meine Fantasie) definitiv NICHT unnütz!!!! 😉

        Jetzt aber Schluss. Muss noch duschen…

      • Susi sagt:

        Also, mich stört’s nicht, wenn hier rumgeschäkert wird (egal wer mit wem 🙂 ) und Insider-Sprüche kann man ja auch einfach überlesen, wenn man nicht draus kommt.

        Die Frage, ob wir aus Rücksichtsnahme auf Neulinge verzichten sollen, war zwar sicher rhetorischer Art (oder?), aber man kann sich ja hier nicht zurückhalten, bloss weil es eventuell, eventuell jemanden einschüchtern könnte. Zudem bin ich bei so Sachen halt voll der Ego.
        Zudem: Hier ist ein Ort, wo es erwünscht ist, dass man sich mitteilt. Und da das Gespräch nicht mündlich stattfindet, unterbricht man ja auch niemanden.

      • Susi sagt:

        Ja, Schluss für heute (und danke für das Dusch-Detail 🙂 )

      • tina sagt:

        susi, natürlich zähle ich mich auch zu den zuviel-schreibern hier. so blind bin ich jetzt auch wieder nicht.
        ja, ich finde, man kann auch mal sagen „recht hat er“, ohne in tiefe selbstzweifel verfallen zu müssen. man muss sich auch nicht rechtfertigen. ist ein bisschen wie beim kindergrossziehen. da macht man auch dinge, die nicht vorbildlich sind (wow, die kurve zum thema!). dazu kann man stehen (artikel nochmals lesen)
        genau, ich glaube eben auch, dass ihr das gestern mit der stets gehobenen konversation nicht so gemeint habt.

      • tina sagt:

        ich weiss nicht, ist es wirklich nötig ständig die information mitzuliefern, dass man jemanden mag? es ist ja nett gemeint, aber der unterschied zum analogen gespräch ist für mich schon, dass ich hier über themen/statements diskutieren möchte.
        party voll im gange, aufgenommen werden: solche phänomene findet man meiner meinung nach eher in chats oder foren. in einem blog wie diesem sind die themen zentral, nicht die persönlichkeiten der kommentatoren. ich mag texte hier. ich mag wie jemand sich ausdrückt (oder ich mags eben gar nicht).
        überlesen hätte man auch einfach yves einwurf können

      • tina sagt:

        als ich den mamablog war mir das niveau unter den kommentaren zu hoch, es wirkte so aufgesetzt gebildet auf mich. insofern habt ihr das niveau grausam runtergerissen, dankeschön susi und bernhard 😉

      • tina sagt:

        susi, ich mag dich imfall auch. mit sportpapi zum beispiel kann man sich prima fetzen (und ich rege mich manchmal echt auf), ohne dass man das immer noch deklarieren muss. also grundsätzlich mag ich eigentlich die menschheit so im grossen und ganzen, aber ich finds interessant über meinungen zu diskutieren. ich weiss doch auch nach 10 jahren blog-kommentieren mit susi nicht, wer susi ist. ich mag susis texte (manchmal auch nicht). ich mag es nicht, solche dinge aufzudröseln

      • Susi sagt:

        hihi, Tina, du hast sicher auch recht, wenn du sagst, dass es hier um die Texte geht und nicht um die Personen (aber da tönst du ein wenig wie ML!). Aber ich finde es halt spannend, die Leute ein wenig zu kennen und zu wissen, wie sie ticken. Und von daher lese ich die Texte dann auch vor dem Hintergrund der Informationen, die ich über die schreibende Person kenne, darum sind Stammschreiber/innen für mich zusätzlich spannend. Drum sag ich dann auch mal, dass ich dich oder sonst jemand mag. (voll gpürschmi)
        Aber wenn du einfach die Niveaulosigkeit meiner Texte schätzt, finde ich das auch schön!

      • Susi sagt:

        den letzten Kommentar hab ich grad erst gelesen: „ich weiss doch auch nach 10 jahren blog-kommentieren mit susi nicht, wer susi ist“
        Stimmt, aber das weiss man manchmal nicht mal, wenn man jemanden 10 Jahre persönlich kennt.
        😀
        (übrigens, ich schreibe hier nicht mal unter einem Pseudonym, auch wenn es so scheinen mag, haha!)

      • tina sagt:

        lustig, ich habe gerade über ML nachgedacht. manchmal ist er mir richtig nahe mit seinen meinungen. ganz im gegensatz zu seinem anderen pseudonym: das ist ein ganz anderer mensch für mich, die beiden haben nichts miteinander zutun.
        aber ich finde es imfall schon nicht zu krank, wenn man digitalen meinungsaustausch für unpersönlicher hält, als beziehungen zu menschen, denen man in die augen schaut mehrmals jährlich. da darfs schon eine grössere differenz geben.

      • Bernhard sagt:

        @Tina und Susi:

        Guten Morgen miteinander. Mich interessieren die Menschen hinter den Pseudonymen sehr! Sonst könnte ich genauso gut mit einem Computer oder einer Spielfigur aus einem Game kommunizieren. Und ich finde es noch wichtig, die persönliche Grundhaltung einer Person zu kennen, um besser zwischen den Zeilen lesen zu können. Kommt dazu: Wer hat schon nicht gerne Komplimente? 😉 Ich für meinen Teil gebe die Hoffnung nicht auf, die eine oder andere Person von hier per Zufall (von mir aus auch herbeigeführt) mal real kennen zu lernen! Wäre wirklich sehr spannend!!! 🙂

      • Susi sagt:

        „Ich für meinen Teil gebe die Hoffnung nicht auf, die eine oder andere Person von hier per Zufall (von mir aus auch herbeigeführt) mal real kennen zu lernen!“
        Ja, eben, wir gehen doch im Sommer dann in die Badi, oder?
        😀

      • Bernhard sagt:

        @Susi: „Ja, eben, wir gehen doch im Sommer dann in die Badi, oder?“

        Brrrrrrrrr. Sie stehen ja auf Seebadis. Die sind doch so fürchterlich kalt. Und Sprudel hat’s dort sicher auch nicht! 😉

        Wenn Sie eine Badi mit einer Wassertemperatur von > 27 Grad kennen, bin ich sofort dabei!!! 😀

      • mila sagt:

        1. Ich sehe eigentlich keine ‚personenbezogenen‘ Allianzen unter den Vielschreibern. Vielmehr ergeben sich Überschneidungen bei einzelnen Themen. Dann kann es schon mal zu Phalanxbildungen kommen, das stimmt. Aber diese sind sachgegeben.

        2. Wer aus Angst vor Kritik an der eigenen Meinung nicht mitschreiben möchte – bitte. Jeder Vielschreibern hier drin hat schon massiv einstecken müssen – und tut es weiterhin. Mit der Zeit legt man sich ein dickeres Fell zu.

        3. Muss ich mich zurücknehmen, damit andere zum Zug kommen? Nein, Platz hätte es genug. Diesen nutzen muss man halt schon selber.

      • Susi sagt:

        @mila

        1. „Phalanxbildung“, wie treffend!
        2. Stimmt, und meistens weiss man’s schon, während man den kritischen Kommentar schreibt…
        3. Genau.

        @Bernhard: Warten wir’s ab, falls es diesen Sommer wieder mal so richtig heiss wird, gibt’s sicher ein paar Orte, wo das Wasser so warm ist, dass man zwei Stunden drinbleiben kann. (Bei meiner Tochter das absolute Minimum…)

    • Stranger sagt:

      Mach Dein Ding, yves. Und kümmere Dich nicht, was die anderen sagen dazu. Oder: tu das schon, aber erst nachdem Du erstmal Dein Ding gemacht hast.

  • nadja sagt:

    die aussagen sind mir gar nicht zu abgehoben, sondern eher sehr ursprünglich und natürlich. mehr achtsamkeit bei sich selbst als elternteil und mensch und etwas weniger druck auf das kind tönt doch gut. auch entspannt mich die aussage, ich könne quasi nichts falschmachen, wenn ich bei mir bleibe und im moment. da verstören mich ratgeber mit konkreten aussage manchmal mehr, denn jeder mensch ist ja ein individuum. ich kann verstehen, dass verunsicherte eltern gerne detailierte ansagen haben, doch genau dort liegt das problem: sie spüren selbst nicht, was richtig wäre für sie und ihr kind.

    • Manni Mann sagt:

      auf den Punkt gebracht Nadja. Pauschale Anleitungen werden der individuellen Situation einer Familie nicht gerecht. Was für mich (unsere Familie) gut ist, kann für eine andere schlecht sein, weil die Beziehungen anders gestrickt sind.

      Natürlich gibt es Menschen, die nicht wissen wer sie selbst sind, und dermassen einen falschen Plan im Kopf haben, dass es für die besser ist, wenn man ihnen einen Massnahmenkatalog in die Hand drückt.

  • Muttis Liebling sagt:

    Wenn die Zusammenfassung korrekt ist, passt der Begriff ‚Küchentischpsychologie‘ am besten auf diese Ansammlung von Tautologien und Halbwahrheiten.
    Kein Mensch >3 LJ ist authentisch, ohne die schützende(n) Fassaden(n) würde das innert Tagen in der Psychiatrie enden.
    Bis zur Pubertät begegnen sich Eltern und Kinder nicht auf Augenhöhe, Lob und Tadel (Strafe) sind Kern der Erziehung.
    Kinder kommen zwar potentiell, nicht aber real vollkommen zur Welt. Das soziale Wesen, welches Menschsein ausmacht, muss erst geformt werden.
    Wer an hausgemachten Druck leidet, ist selbst nicht erwachsen. Usw. …

    • ka sagt:

      „Kinder kommen zwar potentiell, nicht aber real vollkommen zur Welt. Das soziale Wesen, welches Menschsein ausmacht, muss erst geformt werden“ genau! Darin sehe ich auch die Aufgabe der Erziehung, ihnen zu helfen, damit sie ihr Potenzial entdecken, und dafür zu sorgen, das sie soziale, „gesellschaftsverträgliche“ Menschen werden.

  • 13 sagt:

    Also, wer sich dadurch unter Druck setzen lässt, hat die Aussagen wohl einfach nicht gelesen:

    „Seien Sie authentisch. Niemand ist perfekt, doch man kann anhand von Fehlern wachsen.“

    Dies zusammen mit ein kleines bisschen Mutter/Vater-Instinkt und gesundem Menschenverstand reicht eigentlich aus. Das Problem sind nicht Aufforderungen wie solche. Das Problem sind Bestrebungen mancher Eltern, das Kind formen zu wollen, egal wie das Kind wirklich ist, und dabei den Anforderungen von „so tut man das eben“ zu genügen, obwohl es gegen die eigene und die Natur des Kindes ist.

  • Ich war als Kind wohl ein bisschen frühreif. So ungefähr mit 8-jährig hockte ich einmal verwundert da und sann:

    Also gut, ich bin ein Kind und ich weiss nicht, wie man es in dieser Welt macht. Also müssen mich meine Eltern erziehen, sonst finde ich mich nicht zurecht. Aber wenn mich meine Eltern schon erziehen, dann sollen sie es auch richtig machen. Also muss ich meinen Eltern beibringen, wie man Kinder richtig erzieht.

    Meine Beobachtung im Freundeskreis: Die Erstgeborenen müssen oft ihre Eltern erziehen und die Nachgeborenen profitieren davon.

    • tina sagt:

      jö 🙂 die kleineren geschwister haben dann aber eltern am hals, die sie nach den vorstellungen ihres älteren geschwisters erziehen.

      • @tina

        Ich glaube mein Bruder hat sich vor allem geärgert, wenn er meine Kleider austragen musste, weil er ja der kleinere war. Item, heute ist er 3cm grösser als ich. Also hat er das Problem gelöst.

        Was die Erziehungsvorstellungen vom älteren und jüngeren Geschwister betrifft: Ich sah im Freundeskreis dazumal, wie das ältere Freiheiten erkämpft, die dann das jüngere geniessen konnte.

        Das ist heutzutags ganz anders, wo zu hause sowieso alle alles dürfen und wo dann die Lehrer die Goofen erziehen müssen, wenn sie nicht grad in der Tagesstätte deponiert sind und dem Gruppendruck gehorchen.

  • Manuel Hofer sagt:

    Ich bin anderer Ansicht. Dass man die eigenen Kinder als spirituelle Führer betrachtet, spricht für die Orientierungslosigkeit der Eltern. Kinder kommen nicht komplett auf die Welt. Kinder sind auch nicht kleine Erwachsene, die nur noch gross werden müssen. Darum sind sie auch nicht auf Augenhöhe der Eltern. Säuglinge und kleine Kinder besitzen kein „Ich“ und kein Bewusstsein, das sich erst nach und nach entwickelt. Kinder sind zunächst reine Naturwesen, die noch kultiviert werden müssen. Das wäre die Aufgabe der Eltern.

    • 13 sagt:

      Kinder sind in erster Linie soziale Wesen. Etwas anderes bleibt ihnen ja gar nicht übrig, da sie von anderen abhängig sind. Es braucht kein Ich/Du-Bewusstsein, um das zu verstehen, gerade darum sind so leicht manipulierbar. Wäre es anders, wäre die Erziehung, verstanden als das Formen, das Kultivieren des Kindes, wie Sie es wollen, gar nicht möglich. Eltern, die das verstanden haben, sind dann auch bereit, das Kind in seiner eigenen Persönlichkeit zu achten und darauf zu vertrauen, dass die Entwicklung ohne Förderung vom Kind aus kommt. Das hat nichts mit Orientierungslosigkeit zu tun,

      • 13 sagt:

        sondern mit Empathie. Ich lasse mir von meinen Kindern nicht die Welt erklären. Sie sind nicht die Führer, aber ich lasse mir von ihnen zeigen (eher unbewusst als bewusst), was sie am meisten für ihre Entwicklung schauen. Und gerade bei mehreren Kindern merkt man, wie unterschiedlich das sein kann.

  • ka sagt:

    Leider definieren heute viele Eltern ihre Erziehung darüber, wie erfolgreich die Kinder sind, das heisst „ich habe es gut gemacht, wenn unser Kind erfolgreich ist“. Die Aussagen: „Kinder kommen mehr oder weniger komplett auf die Welt“ und „ein Kind darin bestärken, sich selbst zu sein“ definieren die Erziehung auf einer ganz anderen Ebene und würden uns Entlasten von Förderkursen, Frühenglisch, Chinesisch Musikunterricht Yoga etc. etc.

    • Sportpapi sagt:

      Hm. Also braucht es unsere Erziehung gar nicht? Völlig egal, was wir machen, wenn wir den Kinder nur nicht im Wege stehen?
      Ich sehe das anders. Und ich hoffe, dass es uns gemeinsam gelingt, dass unsere Kinder erfolgreich werden. Was nicht zwingend heisst, dass sie beruflich Topshots werden müssen.

    • mila sagt:

      Die Frage ist eben, was unter ‚Erfolg (im Leben)‘ verstanden wird. Es gibt Eltern, die ganz bestimmte Erfolgsvorstellungen für ihre Kinder haben. Und es gibt die, die Erfolg in erster Linie darin sehen, wenn ihre Kinder (schlicht) gut im Leben zurechtkommen – als Mitmenschen, Bürger, Freunde, Partner, Arbeitende (tbc.). Ohne bestimmte ‚Karrierevorgaben‘.

      • ka sagt:

        @ sportpapi: Ich habe das auch so gemeint wie mila, das heisst nicht, dass es unsere Erziehung nicht braucht. Wir begleiten die Kinder auf IHREM Weg, nicht auf dem von uns vorgegebenen. Manchmal müssen wir uns ihnen vielleicht sogar in den Weg stellen, wenn sie über die Strasse rennen, oder sich sonst in einen Abgrund stürzen wollen. Aber wir sollten sie nicht verbiegen, sondern sie in ihren angeborenen Fähigkeiten unterstützen. Ich glaube nämlich auch, das alles schon von Geburt an da ist. Wenn man sich selber kennt und akzeptiert, kann man aus seinen Fähigkeiten das machen, was einem erfüllt

      • Sportpapi sagt:

        „Wir begleiten die Kinder auf IHREM Weg, nicht auf dem von uns vorgegebenen. Manchmal müssen wir uns ihnen vielleicht sogar in den Weg stellen, wenn sie über die Strasse rennen, oder sich sonst in einen Abgrund stürzen wollen. Aber wir sollten sie nicht verbiegen, sondern sie in ihren angeborenen Fähigkeiten unterstützen“
        Glauben Sie denn, irgendjemand hier würden diesen Aussagen grundsätzlich widersprechen? Nur sind die Schwellen unterschiedlich, wann/weshalb man sich in den Weg stellt. Und was man sich unter Unterstützung vorstellt.

      • mila sagt:

        Genau hier setzt das Buch ja an, @SP: bei der Feststellung (Aufforderung), dass jedes Kind auf seinem Weg individuell ‚begleitet‘ werden sollte – und nicht nach Patentrezepten ‚geformt‘. Dies bedingt eine aufmerksame – also ‚achtsame‘ – Wahrnehmung seitens der Eltern, was wiederum zu unterschiedlichen Schwellen/Grenzen/Unterstützungsangeboten je Kind führt.

      • mila sagt:

        …aber ein vierfacher Vater weiss sicher aus Erfahrung, dass man Kinder nicht exakt gleich behandeln kann – selbst wenn man wollte. 😉

  • Widerspenstige sagt:

    Ein gutes Beispiel für genau diese Aussage von Shefali Tsabary war im gestrigen Beitrag im ‚Kulturplatz‘ über die Villa Monte zu sehen. Die Kinder scheinen sich selbst überlassen und lernen auf spielerische Art fürs Leben. Frau Scheu von der Montessorischule dort betonte, dass sie nie zu einem im Spiel versunkenen Kind hingehe und frage, was es denn genau jetzt mache oder denke. Sie überlasse es ganz seiner Konzentration auf das jeweilige Spiel. Das ist eine Art zu zeigen, wie es funktioniert. Kinder sind von sich aus neugierig u wissensdurstig, wenn die Erwachsenen genügend Achtsamkeit zeigen

    • Sportpapi sagt:

      „Kinder sind von sich aus neugierig u wissensdurstig“, so Largo gestern. Wäre das immer so, wäre unterrichten an einer Primarschule das reinste Vergnügen. Und: Der Forscherdrang der Kinder führt allenfalls dazu, dass sie sich mit sehr viel Interesse in einigen Gebieten in die Tiefe vorarbeiten. Andere Gebiete, die sie aber weniger interessieren, vollständig auslassen.

    • mila sagt:

      Für die Entwicklung der kindlichen Neugier sind die ersten Lebensjahre ausschlaggebend – sie wird also (lange) vor der Primarstufe geprägt. Eltern, die der Schule selbst skeptisch bis feindlich gegenüberstehen, Fragen der Kinder abwiegeln/-klemmen, nie ein Buch (zum Vorlesen) in die Hand nehmen etc. unterbinden jedes Interesse und somit den angeborenen ‚Forscherdrang‘. Bei solchen Kindern müss(t)en Lehrer in den ersten Schuljahren die fehlende Vorbildfunktion einnehmen – in meinen Augen wäre dies zunächst wichtiger als die Stoffvermittlung an sich.

      • Bernhard sagt:

        @mila: Das sehe ich genau gleich! Und es zeigt auf, dass solchen Kindern eine Krippe (mit den entsprechend ausgebildeten Betreuungspersonen) schon in sehr frühem Alter deutlich besser tun würde als eine permanente Betreuung daheim!

      • mila sagt:

        Da haben Sie vollkommen Recht, Bernhard. Nur stellt sich die Frage der Umsetzung: was möchte/kann man obligatorisch vorgeben, was fakultativ ermöglichen – und wie.

      • Bernhard sagt:

        @mila: Es ist wohl einmal mehr eine Finanzierungsfrage! Wenn ich für den Krippentag nichts bezahlen muss, überlege ich es mir eher, als wenn ich dafür – je nach Familienbudget – sehr viel Geld hergeben müsste, ohne sicher zu sein, dass sich die Investition auch tatsächlich lohnt! Schwierig, schwierig. Von einem Obligatorium halte ich aber nichts. Das würde mir persönlich zu weit gehen!

      • mila sagt:

        Die Frage eines Kita-Obligatoriums stellt sich auch in meinen Augen nicht. Was ist aber z.B. mit Sprachangeboten für Migrantenkinder? Und falls diese verpflichtend sein sollen: wie werden sie finanziert? Es gibt bereits gezielte Spielgruppenangebote für ausländische Familien, die – wenn sie besucht werden – eine nachweislich förderliche (integrative) Basis legen (und damit späteren Folgekosten Vorsorge leisten). Aber erklären Sie das mal dem Steuerzahler. 😉

    • Rahel S sagt:

      Ja ich denke, dass Kinder von Natur aus neugierig sind und wissensdurstig. Und ja- es sind vorallem die ersten Jahre schlaggebend- ABER die Schule kann auch viel kaputt machen. In der Schule kann man nicht mehr (nur) der eigenen Neugier folgen. Vieles wird einem vorgeschrieben. Man hat sich fuer Themen zu interessieren, die einem vielleicht langweilen.
      Nichts gegen die Schule ansich, es muesste einfach eine grosse Veraenderung im Schulwesen geben, um diese natuerliche Neugier zu erhalten, um den Willen zum Lernen zu wecken/ erhalten.

      • mila sagt:

        Ich behaupte jetzt mal einfach, dass es nicht an den Themen/Gegenständen liegt, wenn Kinder sich in der Schule langweilen – sondern an der Stoffvermittlung. Man kann so gut wie alles spannend, respektive langweilig gestalten. Reiner Hedonismus à la „mein Kind braucht nichts zu lernen, wofür es sich nicht von selbst begeistert“ wäre wenig zielführend.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: In dieser Absolutheit kann ich keineswegs beipflichten. Es gibt Themen/Gegenstände/Fächer, die grundsätzlich viel beliebter sind als andere. Und dann gibt es noch individuelle Vorlieben. Auch ein guter Lehrer hat es schwer, wenn der Schüler die Relevanz des Themas nicht einsieht.

      • mila sagt:

        Relevanz kann in aller Regel durch Praxisbezug hergestellt werden, ebenso durch Geschichten, (alltagsnahe) Anekdoten etc. – das gilt auch für ‚trockene‘ Fächer wie Mathematik und Physik. Aber ob ein Kind in jedem Fach gut/interessiert sein muss, ist eine andere Frage – Hauptsache es werden Grundkompetenzen zur Alltagsbewältigung erworben.

  • Pascal Sutter sagt:

    Kein Grund zum Stress, wenn man sich Zeit nimmt um schon nur die paar Sätze zu verinnerlichen. Man kann das ganze auch etwas Laid Back angehen und nicht gerade bei jedem Schei**tag alles in Frage stellen. Ist doch normal, mich stresst mehr die Aussage ich könne „wegen nichterfüllung meines Auftrags deprimiert werden.“ Weiterhin: „Kinder kommen mehr oder weniger komplett auf die Welt“ ist wahrscheinlich der wichtigste Satz seit je.

  • Dani sagt:

    Die wichtigste Aussage in dem Text und von der Person:“Einfach sich selbst sein, sich nicht alles diktieren zu lassen und versuchen bei den eigenen Kinder die nicht gleichen Fehler zu machen, wie man sie von den eigenen Eltern in die Wiege gelegt bekommen hat.“Mehr gibts nicht zu sagen. Dass dies ein Wunschdenken ist, ist mittlerweile klar, weil es fühlen sich ja alle Leute für die Erziehung verantwortlich und quarken fleissig in jede Familie rein, obwohl es sie nichts angeht. Lehrer, Staat, Freunde, Familie etc. Ich glaube, authentische Eltern und Kindheit gibts nur ohne die Gesellschaft.

  • Manni Mann sagt:

    Kann ich alles unterschreiben. Genau so ist es.
    Wenn man das lebt, löst das auch keinen Druck aus.

  • Brunhild Steiner sagt:

    1- vorzugsweise schon in der kinderlosen Partnerschaft, einige Konfliktkeime wachsen aus der Vergangenheit
    2- entscheidend ist immer das Verhältnis zu ihnen
    3- die Verantwortung tragen wir, auch fürs „führen“
    5- oder nicht loszulassen…
    6- alles Definitionsfragen, was versteht sie unter „Augenhöhe/bestrafen/nicht alles dürfen“
    7- nicht alle Erwartungen sind unangemessen
    9- auch, aber die Umstände/Umfeld tragen das ihre zum Umgehenkönnen,
    sich „bewusst sein, was bewusst leben bedeutet“ mit bei
    10- mir wäre das Wort „Verhaltensmuster“ lieber

    • Susi sagt:

      schöne Ergänzung, danke, Brunhild!

    • mila sagt:

      Zu Punkt 10: Hierbei handelt es sich vermutlich um einen Übersetzungsfehler. In der buddhistischen Denkweise wird zwischen Schmerz und Leid(en) unterschieden, Schmerz wird als ein (unvermeidbarer) Grundbestandteil des Lebens betrachtet, Leid(en) als (vermeidbarer) selbstverursachter Dauerzustand in Reaktion auf Schmerz. Achtsamkeit im Sinne von bewusster Wahrnehmung soll verhindern, dass aus Schmerz Leiden wird (wobei es persönliches wie kollektives Leiden gibt). Es geht bei diesem Konzept also durchaus um mehr als Verhaltensmuster.

    • mila sagt:

      Ansonsten schliesse ich mich Susi an: gute (und wichtige) Ergänzungen. 😉

  • Tobias Reich sagt:

    Das Buch scheint den Blog nicht wert zu sein und kommentieren wohl auch überflüssig. Darum lasse ich es.

    • The American sagt:

      Gleicher Meinung Herr Reich, und dennoch melde ich mich. Bin wohl einfach froh, dass ich nicht der einzige bin der so denkt.

      Ist ja auch schwierig für den Mamablog, jeden Tag ein packendes Thema zu finden. Vielleicht würde es reichen, wenn nur 2 Artikel pro Woche erscheinen würden.

    • Widerspenstige sagt:

      Es braucht alles seine Zeit und diese muss man gewillt sein, zu geben. Auch für einen meistkommentierten wie meistgelesenen Blog. Der Mamablog hat eine Verpflichtung und ist auf dem besten Weg dazu. Und ja, weniger Themen wäre wohl Mehrwert und würde 2 -3x pro Woche völlig ausreichen, tiefergehend diskutiert werden zu können. Da gehe ich mit Ihnen völlig einig.

      • Anna Lena sagt:

        Ich stimme Ihnen zu, Herr Reich, es braucht keinen weiteren Kommentar, denn das Buch ist 1a. Würden wir alle nur die Hälfte davon umsetzen können, ginge es unseren Kindern und uns bedeutend besser.

    • Stranger sagt:

      Die Frau ist eine schöne *Ping* Inderin *Ping*, also muss sie was im Kopf haben…

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