Skifahren, das inoffizielle Schulfach
Ein Gastbeitrag von Martina Marti*
Idiotenhügel – so heisst die Hölle im Schnee. An den Füssen drückende Skischuhe (weil die passende Grösse beim Verleih vergriffen war), am Körper einen ab- und nachgetragenen Anzug (weil sich die Mehrinvestition nicht lohnte), führte man einen stundenlangen Kampf mit ein paar überlangen Holzbrettern, die einfach nicht gehorchen wollten. Wer sich in diesem Szenario wiederfand, hatte schlichtweg verloren. Zumindest in meiner Schulzeit.
Jedes Jahr fuhr unsere Klasse ins Skilager. Was für die einen das Jahres-Highlight war, bedeutete für die anderen Höchststrapazen: Obwohl Lehrer keine Noten verteilten und das Abschlussrennen die einzig messbare Disziplin darstellte, kamen die unbarmherzigen Bewertungen von Mitschülern einer Hinrichtung gleich: «Wo sind denn die Idioten, wo? Klar, am Idiotenhügel!» «Wow, du kannst schon im Stemmbogen hinfallen? Klasse!» «Seht euch nur diese Scheiss-Skier an, genau das Richtige für Idioten!» Hahaha – und die restliche Klasse grölte mit. Skifahren, das inoffizielle Schulfach der Schweiz.
Nein, ich war nicht am Idiotenhügel. Ich durfte mich der Gruppe «cool und geübt» anschliessen, obwohl sich mein Talent in Grenzen hielt. Meine Eltern hatten viel Geld und Zeit investiert, damit ich Skifahren lernte. Das gehörte damals einfach dazu. Und in besagter Woche war ich ihnen wahnsinnig dankbar dafür. Was aber niemand wusste: Für mich waren diese Tage eine ähnliche Qual wie für meine drei Mitschüler am Anfängerhang.
Seit ich mich erinnern kann, kotzt – Entschuldigung! – mich das Skifahren einfach nur an. Es existieren von mir ausschliesslich «Lätsch»-Fotos im Schnee. Bei unter 10 Grad Aussentemperatur schlottere ich wie in einem Eiskübel. Das Zwängen in den ach so wärmenden Thermoschichten-Look kommt für mich einem Marathon gleich; nur um kurz danach wieder auf die Toilette zu rasen. Beim blossen Gedanken an Skischuhe fallen meine Zehen in einen komatösen Tiefschlaf. Und ich kann nicht mehr zählen, wie oft mich diese rutschigen Dinger im Pistenrestaurant der Länge nach hingeschmissen haben. In den Händen natürlich eine Portion überteuerte Pommes.
Keine Frage: Bei Sonnenschein pur und Pulverschnee die menschenleere Piste runterbrettern ist unbeschreiblich! Nur vermag dies meine persönliche Waagschale nicht auszugleichen. So ist es für mich nur logische Konsequenz, dass ich – seit dem allerletzten Skilager – meine Winterferien am Strand verbringe: in rutschfesten Flipflops und einschichtigen Bikinis.
Bis jetzt. Denn das inoffizielle Schulfach hat mich bitterkalt wieder: Der Skitag meiner Tochter steht auf dem Programm. Trotz deutlich rückläufigen Wintersportzahlen in den vergangenen 20 Jahren und wöchentlichem Schwimmunterricht (würde ein Sommerbadetag am See nicht mehr Sinn ergeben?) hält unsere Dorfschule eisern daran fest: Einen Tag fahren alle Kinder ab der dritten Klasse gemeinsam Ski.
Bloss: Unsere Kinder können nicht Ski fahren. Einerseits, weil wir jeden Winter ans Meer fahren. Andererseits, weil sie meine Schlotter-Gene geerbt haben und spätestens nach zwei Stunden Kälte in die warme Stube flüchten. Und: Weil sie bisher absolut keine Lust hatten, es zu lernen! Wie auch nicht jeder Lust hat, Ballett oder Tennis auszuprobieren. Doch diese Woche war das Statement meiner Tochter deutlich: «Ich will vor Februar Ski fahren lernen.» Auf die Frage nach ihren Beweggründen antwortete sie: «Weil ich nicht die einzige Anfängerin sein will.» Klar, der Idiotenhügel muss nicht sein. Auch nur für einen Tag darf der Mutter-Sonnen-Egoismus nicht so viel Leid anrichten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Sollten Sie diesen Winter auf ein unförmiges und dennoch bibberndes Michelin-Frauchen treffen, das nicht wegen des kalten Windes ein paar Tränen verdrückt und sich im Restaurant bedienen lässt (Sie wissen warum!), dann bin ich das. Ich freue mich über jedes wärmende Lächeln!
* Martina Marti ist freie Journalistin und Psychosoziale Beraterin in eigener Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, www.martinamarti.ch. Sie lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern (Jg. 06 und 09) in der Nähe von Zürich.
294 Kommentare zu «Skifahren, das inoffizielle Schulfach»
Oje, Skifahren müssen wäre für mich der absolute Horror. Ich liebe zwar Urlaub in Matrei, auch im Winter, aber nur als Spaziergängerin. Ganz entspannt, langsam und für die Mehrheit der Wintersportbegeisterten bestimmt unendlich langweilig und altbacken. 😀 Da bin ich froh, dass man uns hier im Norden mit Skifahren relativ in Ruhe lässt.
Diese Probleme kennen wir nicht. Bei uns besuchen die Kinder im ersten und zweiten KIGA und in der 1. und 2. Klasse gemeinsam eine durch die Skischule geleitete Skiwoche. So gehen wir sicher, dass ab der 3. Klasse alle Kinder an Skitagen mit der Klasse teilnehmen können, ohne am Idiotenhügel zu starten. Da wir in einer Skiregion leben gehört nämlich Skifahren, Langlaufen und Schlittschuhfahren zu beliebten Sportausflügen mit der Klasse – und so können Kinder die nicht super Skifahren halt auf der Eisbahn oder Loipe auftrumpfen.
Bei uns war es Tradition, dass ab der 4. Klasse alle ins Skilager mussten. Für meine Eltern hiess das, für vier Kinder Lager- und Ausrüstungskosten – wir sind alle keine Skifahrer und wurden es auch nicht, es ist einfach nicht unsere Sportart. Auf dem Fahrrad, im und auf dem Wasser, mit Tieren unterwegs oder kletternd ist uns wohler.
An einem Tag durften wir schlitteln, sonst galt auch für die ewigen Anfänger Skifahren. Alternativ wurden wir Kinder in die Küche abkommandiert, Gemüse rüsten, abwaschen und abtrocknen, auf- und abtischen. Es hat uns sicher nicht geschadet, war aber unschön.
Meine Güte, in der Schule macht man halt auch mal Sachen, die man nicht so mag oder nicht so kann. Und die Geschmäcker betr. Sportarten gehen halt auseinander.
Dass Skifahren in einem Land wie der Schweiz jedem Kind mal nähergebracht wird, finde ich nur normal.
‚Dass Skifahren in einem Land wie der Schweiz jedem Kind mal nähergebracht wird, finde ich nur normal.‘
Das kann ich nur unterstreichen. Weder auf die Umwelt, noch auf Sozialität Rücksicht zu nehmen, gehört explizit zur schweizerischen Normalität.
wobei das nun auch wieder keine schweizerische eigensart ist, nicht? aber die nahen berge eben schon
@tina, ich habe mal gelesen, dass die Schweizer sich das Skifahren von britischen Touristen abgeschaut haben. Heidis Grossvater hatte besseres zu tun, als auch noch in seiner Freizeit die Berge hoch- und runter zu kraxeln. Für den waren die Berge der Arbeitsplatz, nicht sein Entspannungsraum.
@Nina In der Schweiz hat der Berg-Sport/Tourismus (dazu gehört der Schneesport), seit 150Jahren ganze Alpentäler von der Armut befreit und der Entvölkerung entgegengewirkt.
Was wir heute Schneesport nennen war in erster Linie eine Hilfe zur Fortbewegung, Mobilität! Die Briten, einige Deutsche haben den “Sport” als “Freizeitvergnügen” gebracht, heute geniessen verschiedenster Provinzen die Alpen.
@MuttisL, ich hätte doch gerne „Weder auf die Umwelt, noch auf Sozialität Rücksicht zu nehmen, gehört explizit zur schweizerischen Normalität“ erklärt. Leben sie auch in Kalifornien wie @Katharina?
Stimmt. In den USA wird Baseball, Basketball oder Football an den Schulen auch zelebriert. In Indien ist Kricket zuoberst. in UK gilt nebst Kricket, Fussball noch Rugby als Traditionelle Sportart an den Schulen. Mit ziemlicher Sicherheit machen da auch nicht alle begeistert mit. Skifahren ist nun mal was Schweizerisches.
Ich bin als Kind zwar auch nicht gerne Ski gefahren. Aber es stimmt, so wie sie es sagen: Es ist nicht schlecht, wenn Kinder auch mal Dinge tun müssen, die ihnen widerstreben. An einem Tag lernt man zwar nicht nicht Ski zu fahren, entwickelt dafür aber eine Strategie wie man solche Tage (und eventuelle Hänseleien) übersteht.
Mein Schulgräuel war das Schwimmen und der Fussball. Wären diese beiden Sportarten einmal pro Jahr Pflicht gewesen, hätte ich mich sehr gefreut. Richtig Schwimmen gelernt und sogar Spass daran habe ich mit über 40 Dank meiner Tochter (sie liebt es). Dennoch fahren wir regelmässig im Winter zusammen die Hänge hinunter. Immer besser und auch länger. Wenn es kalt wird, gehen wir uns aufwärmen. Dafür akzeptiert meine Familie, wenn ich am Strand wegen Hitze lustlose tote Fliege mache. Das Leben ändert einem und ist vielfältig. Etwas mitzumachen was man nicht mag, ist im Berufsleben Alltag
.
Bis zu 3/4 der Schulabgänger bezeichneten das Skilager als das Highlight ihrer 9. Klasse. Auch sonst finde ich mehrheitlich begeisterte Junge wenn sie ein Lager hatten. Dass es da auche einige gibt die gar keinen Spass daran haben ist ganz normal. Aber auch die extremsten Schneesportmuffel habe ich schon mit Begeisterung im Lagerhaus herumtigern sehen, ein Skilager findet eben nicht nur auf der Piste statt.
Wie oft habe ich genau das Gegenteil erlebt: Schüler bekamen die CHANCE Ski zu fahren. Unsere Schule hatte eigenes Skimaterial, das man ausleihen konnte (nota bene für den ganzen Winter). Das Skilager sowie das gratis Mietmaterial war Motivation pur und nicht selten bedankten sich Kinder (v.a. mit Migrationshintergrund) für die Möglichkeit Skifahren kennen zu lernen. DAS ist auch Realität.
DAS scheint mir vor allem Realität. Nicht die paar, die es sich leisten, könnten, und keine Lust haben. Sondern die vielen, die dank solchen Aktionen überhaupt erst die Chance erhalten, einmal Skifahren zu dürfen.
Man könnte hier eigentlich auch jammern, dass die Schule nur noch einen Skitag organisiert, statt wie früher ein ganzes Skilager! Natürlich, Skifahren ist leider extrem teuer geworden, doch die Schweiz ist ein Skiland! Man sollte aber nicht die verschiedenen Sportarten gegeneinander ausspielen. Ich mochte z.B. die meisten Mannschaftssportarten nicht sehr. Statt Klettern, Bergsteigen, Mountainbike musste ich einem dämlichen Ball nachrennen… Das hat mir aber nicht geschadet, denn man muss im Leben immer wieder Dinge tun und Sitationen aushalten, die einem keinen Spass bereiten!
Finde heute die Schulskitage/-lager bedenklich und zwar aus div. Perspektiven. Als Jugendlicher fuhr ich sehr gerne Ski. Aber heute? Kunstschnee, weils sonst nicht mehr funktioniert, enorme Energieverschleuderung, natürlich nur Strom aus erneuerbaren Energien, überall grossspurige neue Sessellifte (beheizte Sitze!), die Berglandschaft verbaut mit den Anlagen, planierte Piste, im Sommer ein furchtbarer Anblick. In der Regel 1-2 Stunden Anfahrtszeit aus dem Mittelland. Dazu ist das ganze wirklich teuer, auch wenn gemietet mit Skikarte und Verpflegung kaum unter 600.- für eine Familie.
Die fünf Skilager, die ich in den 70er Jahren mitmachte, spiegelten perfekt die Klassengesellschaft wider: Auf der einen Seite die Anfänger (meist Kinder aus Arbeiterfamilien), die sich mit anstrengenden und ziemlich nutzlosen Anfängerkursen rumplagen mussten, verschlimmert durch minderwertige geliehene Ausstattung. Auf der anderen Seite die guten Skifahrer aus reichen Bürgerfamilien, darunter bezeichnenderweise auch einige sonst konsumkritisch herummoralisierende freche Hippies, mit optimaler Ausbildung und perfekter Ausrüstung, die eine Woche lang nur viel Spass und absolute Freiheit hatten
Nutzlos? Wahrscheinlich haben die Anfänger in den Anfängerkursen wohl mehr profitiert als die guten Skifahrer aus reichen Bürgerfamilien, die zum xten Mal auf Skiern standen und eigentlich gar keinen Unterricht mehr benötigten. Wegen denen macht man die Skilager eigentlich nicht. Obwohl ich es toll finde, dass auch die jeweils gerne mitkommen.
Für mich waren diese Skikurse von lediglich einer Woche nutzlose Schikanen, weil ich nebenher und danach nie wieder skifahren ging. Vielen anderen Anfängern dürfte es genauso ergangen sein. In den Skilagern kam es übrigens zu Unfällen bis hin zu einem Beinbruch.
Die Skilager der Schulen waren und sind wohl immer noch als staatliche Fördermassnahmen für den Schweizer Wintertourismus gedacht. Ich sehe übrigens nicht ein, was das Skifahren gross mit Sport zu tun haben soll. Die Hauptarbeit am Berg übernehmen Skilifte und Seilbahnen, den Rest erledigt die Schwerkraft beim bequemen Abwärtsfahren.
Für Eltern gibt’s da noch Schlitteln oder schleifschuhlaufen in der Zeit wo die kiddies Skifahrern lernen MÜSSEN…:)
So, ich habe mit meiner Klasse nun gerade die Sportart für den Schneeporttag ermittelt. Erwartungsgemäss wurde das Schlitteln dem Skifahren, Snowboarden, Schneeschuhwandern oder Biathlon vorgezogen. Das Hauptargument waren natürlich die Finanzen. Schlitteln kommt mit 39.-/Person (Ticket u. Schlittenmiete) relativ günstig. Nur das Schneewandern wäre noch eine Spur günstiger gewesen, aber versuche mal einer Horde 18-20-Jähriger den Spass am Wandern zu vermitteln…(gut, es gab da noch den einen 40-jährigen Iraner, der war glaubs ganz angetan von der Idee, die Schweiz mal so kennen zu lernen!);-)
Ich war immer schlecht im Sport in der Schule. Leichtathletik und Volleyball waren einfach nicht mein Ding! Ich war jedoch nicht unsportlich, ich fuhr viel Fahrrad und Skates und ging ins Judotraining. Waeren Fahrradfahren und Judo Disziplinen im Schulsport gewesen, haette ich bessere Noten bekommen… Ich finde nicht, dass jeder Skifahren koennen muss, es ist nicht jedermanns Sache. Dennoch finde ich, dass es jeder mal ausprobieren duerfen soll, um entscheiden zu koennen, ob es ihm liegt oder nicht. Gleiches sollte aber auch fuer Tennis, skaten, Judo etc. gelten… Sport ist nicht einseitig!
Ich habe skifahren auch gehasst als kind. Unseren kindern gaben wir trotzdem die möglichkeit, es auszuprobieren und waren auch zwei winter in den skiferien mit skischule. Sie finden es genauso doof wie ich, also lassen wirs. Und sie haben in schule und umfeld ûberhaupt kein problem damit. Finde den titel total reisserisch und daneben.
Wenn mir diese Geschichte eine Freundin erzählt, dass höre ich interessiert zu und nehme möglicherweise dazu Stellung. Aber, liebe Frau Marti, ich kenne Sie gar nicht und der edukative Wert ihrer Geschichte ist mir ausserdem auch verborgen geblieben und deshalb interessiert mich das jetzt grad überhaupt nicht. Melden sie ihre Kinder beim obligatorischen Skiausflug doch einfach krank. Fertig. Problem gelöst.
ist nur zu hoffen, dass die Kinder dann bei der nächsten Rechenprüfung nicht auch bitten, sie krankzumelden. Weils Mutti hat es dann ja schon mal gemacht, mit Erfolg… -sowas lernen Kinder schnell..
Na ja.. Wenn Sie ihren Kindern nicht die unterschiedliche Wichtigkeit von Rechnen und einem skiausflug erklären können, dann ist das wohl ihr Problem.
@Nina: Naja. Wenn Sie Ihren Kindern nicht erklären können, dass Schule obligatorisch ist, und man auch mal etwas tun muss, was man nicht so gerne hat, dann ist das wohl Ihr Problem. Oder früher oder später das Ihrer Kinder.
@Nina, welch ein Selbstverständnis, die Schule ist Pflicht in der Schweiz und daher auch der Schnee-sport-tag.
Ob Rechnen wichtiger ist als Sozialkompetenz, Durchsetzungsvermögen, Horizonterweiterung und eine gewisse Leidensfähigkeit zu erlernen/erleben, lassen wir jetzt mal aussen vor.
Oh, ich habe fünf Kinder(19-26), von denen „mussten“ alle mit der Schule in den Schnee. Drei treiben begeistert Berg-Sport, zwei eher weniger, aber auch sie sind froh „könnten“ sie wenn sie möchten.
@Sportpapi, danke für die sachlichen Kommentare. Aber warum ein „Künstlername“?
Herrlicher Kommentar! Trifft voll ins Schwarze!
Alpiner Skisport ist ein hoffnungsloses Auslaufmodell. Ohne Zukunft, da viel zu teuer (Ausrüstung und Skipässe für Normalverdiener nicht mehr finanzierbar, Preise für Verpflegung in den Pistenrestaurants von Räubern abgekartet und der Frass ungeniessbar), massiv umweltschädigend (Kunstschnee), Dichtestress schon bei der Anreise, auf den Pisten ganz zu schweigen, unfallträchtig usw. usf. Es ist definitiv nicht Aufgabe der Schule, die serbelnde Wintersportbranche durch Skilager zu subventionieren. Deshalb: Eltern lasst Eure Kinder dispensieren.
Es gibt doch nichts Schöneres als auf Skiern den Hang hinunter zu sausen. Meine Kinder (6 und 9) fahren nun beide so, dass man mit ihnen zügig den Berg herunter fahren kann, das ist Familienleben, gemeinsamer Plausch, wir lieben es. Portion Pommes Frites für 7 Franken, ein Krug Sirup 5. (Weniger wiit, weniger tüür.) Ich hoffe der Schnee kommt bald, ich plange auf den Saisonstart! Nebenbei: Meine Tochter ist auch so ein Gfrörli, hat zu den letzten Weihnachten Skisocken mit Heizung bekommen: Supererfindung!
doch
Also ich finde auch, dass Anwärter auf den Schweizer Pass Skikurse besuchen müssen.
Das ist schon ein Witz, oder?
Ich hätte vielleicht noch sagen sollen, dass ich die Handynummer vom Blochi nicht finde. Wär doch was für seine Partei, oder nicht? Ski ist so ein Klischee betreffend verkrampft verstandener Swissness. Mir wurde damals auch gesagt, als richtige Schweizerin müsse ich das doch lernen.
Katharina: „Ski ist so ein Klischee betreffend verkrampft verstandener Swissness“ aus welchem Selbstverständnis nehmen sie diese Aussage? In SüdKalifornien kann das Surfen wohl als ähnliche Klischee Sportart bezeichnet werden.
Im Gegensatz zum Surfen hat der Berg-Sport/Tourismus (dazu gehört im Winter der Schneesport), seit 150Jahren ganze Alpentäler von der Armut befreit und der Entvölkerung entgegengewirkt.
Was wir heute Schneesport nennen war in erster Linie ein Hilfe zur Fortbewegung, Mobilität. Die Briten, einige Deutsche haben den „Sport“ als „Freizeitvergnügen“ in die Alpen gebracht.
Diese Anti-Skifahrer Linie halte ich für einen grossen Fehler. Ob Skifahren oder Schneeschuhlaufen diese Disziplinen fördern die Natur und vor allem den sozialen Umgang ganz ungemein.Durchschnittlich gut fahren lernt man auf jeden Fall mit 1-2 Wochen Skilager. Billiger wird es sowieso nie mehr werden. Es sind Fähigkeiten die man in diesem Lande braucht wie Schweden und Norweger langlaufen. Wenn ihre Tochter nicht Skifährt auch bei mässigem Wetter wird Sie nie Durchhaltevermögen und physische Leistungsfähigkeit entwickeln.
Fördert die Natur?? Schon mal die ganzen Skiparadiese im Sommer besucht und die kaputten Hänge gesehen? Geschweige denn all die hässlichen Schneekanonen aka Energieschleudern? Freerider die ruhendes Wild stören mit ihren Querfeldeinfahrten?
Das ist jetzt eine sehr ideologische Sicht! Ich habe nichts gegen Skilager, meine Kinder haben das auch teilweise schon hinter sich.
Aber zu behaupten, dass man in der Schweiz Ski fahren können muss, ist der Witz. In welcher Zeit leben Sie eigentlich? Wohl in den Siebzigern stehengeblieben.
Es hilft einfach, wenn die sportlichen Kollegen jedes Wochenende auf den Schnee gehen. Oder der Verein ins jährliche Skiweekend. Wenn man da dabei sein möchte, braucht es zumindest minimale Kenntnisse. Aber nein, man muss natürlich nicht.
Finde es gut, dass man den Kindern die Möglichkeit gibt Skifahren zu lernen, auch wenn man als Eltern damit nichts anfangen kann. War schön zu sehen wie begeistert und voller Freude meine Kinder 7/4 jährig letzten Winter ihre ersten Erfahrungen machten. Auch die Bergluft und das Ambiente tun der Seele gut.
Turnen in der Schule: Sollte genau gleich viel Anerkennung erhalten wie andere Fächer und auch benotet werden.
Generell sollten sportliche Kids mehr gefördert werden. Jeder hat irgendwo seine Stärken/Schwächen, die einen im Deutsch andere beim Sport..und ein paar wenige sind überall gut
Schick sie in die skischule…. warum müssen die Eltern frieren?
vielleicht weil die Kinder Freude haben wenn die Eltern dabei sind (aktiv/passiv)
Dabei gibt es an der konventionellen Skifahrerei (mal ganz abgesehen vom Umweltschutzfaktor) von heute natürlich durchaus einiges zu Bemängeln:
– Hochleistungslifte verkürzen zwar das Anstehen, führen aber dazu, dass gleichzeitig alle auf den Pisten sind.
– Jederzeit plättestgewalzte Pisten und wie von selber fahrende Carver führen dazu, dass ein Grossteil der Skifahrer v.a. tempomässig weit über seinen Fähigkeiten unterwegs ist (zsm. mit Punkt 1 eine hochgefährliche Mischung)
– Viele verschieden Wintersportgeräte mit ganz verschiedenen Platzbedürfnissen und Tempi auf denselben Pisten
Das alles führt dazu, dass Skifahren/Boarden mir nicht mehr im entferntesten dasselbe berauschende Hochgefühl beschert, das es mir in meiner Jugend verschaffte…
Aber die Kinder lieben’s nach wie vor!
FvT: Die zeigen ändern sich. Auch das frisierte Töffli ist in der heutigen Zeit auf unseren Verkehrswegen nicht mehr akzeptabel wie vor 35Jahren.
Nebenbei gibt es für den interessierten Skifahrer auch die Möglichkeit ein bisschen (Off-Piste) auszuweichen. Im weiteren waren die unpräparierten Pisten der 70er auch nicht immer lustig.
Ich weiss eigentlich gar nicht, was die Aufregung soll. Die Schule bietet doch viele Einblicke und Ausbildungen in Gebiete, die von den Eltern zu wenig abgedeckt werden (können). Jetzt findet man es halt sinnvoll, dass alle Kinder in der Schweiz auch einmal auf Skiern stehen dürfen/müssen. Für viele ist das die einzige Chance, sich diese Welt zu erschliessen. Dann kommen die meist von der Schule (leider immer weniger) organisierten Skilager, später die Ausflüge mit Freunden. Wenn man Freude bekommen hat. Und sonst lässt man es halt wieder, wie so vieles andere. Wählen kann man nur, was man ken
Es gibt viele Sportarten, aber einige davon belasten den Körper, z.B. die evolutionäre Fehlkonstruktion Knie (Fussball, Joggen, Skifahren!) oder die Umwelt (Skifahren) unverhältnismässig hoch.
Es sollte für Sportlehrer möglich sein, in der Schule auf Sportarten zu konzentrieren, die diese beiden Makel nicht in sich tragen. Skifahren scheint mir der Spitzenreiter zu sein, was unbedingte Vermeidung angeht.
ML: Belastung des Körpers nennt man üblicherweise Training. Das ist definitiv kein Makel. Aber ich weiss schon, wie Ärzte immer wieder darauf achten, Belastungen zu reduzieren. Nur um dann im nächsten Moment wieder genau diese Belastungen zu fordern. Z.B. Sprungserien für die Osteoporosevorbeugung.
SP, die Mediziner wissen schon in etwa, was sie tun.
SP, da sind wir doch da core. Es geht nur darum, nicht Kräfte wirken zu lassen, welche weder die Bänder, die Sehnen oder die Meniscen aushalten. Die kann man nämlich nicht trainieren.
Aber auch Sie, bonesta, muss ich enttäuschen. Wir Mediziner wissen nur selten, was wir tun. Weniger als 30% aller Therapien haben einen pathophysiologischen Hintergrund. Das Knie ist das beste Beispiel. Mediziner machen das gleiche, was auch Politiker machen. Primär ist, nicht bei einem Fehler erwischt zu werden, egal ob eine Massnahme nutzt oder nicht. Oft nutzt es nicht, schadet aber auch nicht.
„da core“? Ist das der Bruder vom Hardcore? Bleib bei Deutsch ML, das kannst Du hoffentlich.
Ich weiss gar nicht, ob ich eigentlich überrascht sein soll, wie viele Stammgäste sich hier als absolute Antisportler outen. Doch nein, eigentlich überrascht mich das nicht…
Vielleicht ist es solche Verbissenheit: „hält unsere Dorfschule eisern daran fest“. Der Tenor ist ja nicht Antisportler, aber dass verbissen ein Planobligatorium durchgepushed wird. Schnee, Kälte und Ski ist nun mal nicht jedermans Sache. Ich war in meinem Leben einmal auf Skiern. Als 8-jährige. Das lief nach Schema störrischer Esel ab. Nach zwei Stunden nachhause.
Dennoch treibe ich viel Sport. Einfach anderes. Das was mir gefällt. Und sicher braucht es den Coach, um die Freude an der eigenen Leistungssteigerung zu lernen, also dort wo Du mich theoretisch abholen müsstest in Deiner Rolle.
Nur kommt das „eiserne Festhalten“ aus dem Mund der stämpfelnden Verweigerin und dürfte somit relativ relativ sein…
Wenn nämlich die Tochter der Autorin Skifahren lernen will, damit sie nicht die einzige Anfängerin ist («Weil ich nicht die einzige Anfängerin sein will.»), relativiert das doch die behauptete mangelnde Nachfrage schon ziemlich…
Wenn nämlich die Tochter der Auto rin Skifahren lernen will, damit sie nicht die einzige Anfängerin ist («Weil ich nicht die einzige Anfängerin sein will.»), relativiert das doch die behauptete mangelnde Nachfrage schon ziemlich…
Ich habe kein Problem damit, dass eine Schule einen Skitag oder Wintersporttag durchführt. War bei mir im oben geschilderten ja auch so. Da war ich ja die stämpfelnde Verweigerin. Ich war damals ein langbeinig gstabiges Ding. Sie können sich die dramatischen Szenen meiner selbst als störisches Mädchen ja vorstellen.
Ich wollte etwas auf SPs verlauf hier hindeuten, Mein Eindruck ist, dass, wenn er als Sportlehrer so arbeitet wie er einiges begründet, eben schon die Frage aufkommt, wie junge Menschen abgeholt werden in die Welt des Sports.
Also, dass die oft erwähnte Bewegungsarmut und das darauf zurückzuführende Uebergewicht vielleicht etwas mit der Art und Weise zu tun haben kann, wie junge Menschen, mit all ihren unsicherheiten betreffend dem eigenen body Image usw geführt werden. Sportunterrichter, so mein Eindruck, vermissen manchmal etwas die Fähigkeit, die Leute dort abzuholen, wo sie sich in ihrer Entwicklung befinden. Aber ich verstehe wenig von Unterrichten im Allgemeinen, noch weniger von Sportunterrricht und wie das im Klassenverband alles machbar ist. Dazu kann SP als Experte mehr sagen.
Aber ich verstehe die Aversion der Auto rin sehr gut. Ich kann Kälte selber nicht ausstehen. Ich finde aber, sie macht das richtige, nämlich sich selber zu überwinden versuchen und mit der Tochter mitgehen zum Skifahren lernen, da die Tochter ja will. Mich befremdet dann allerdings die Begründung: «Weil ich nicht die einzige Anfängerin sein will.»
Thema Gruppendruck und der Umgang damit.
@Katharina: Vorweg. Ja, die Schule macht eine Planung. Nicht nur im Sport. Jetzt findet halt mal ein Skitag statt. Am nächsten Tag müssen die Kinder zeichnen. Am dritten musizieren/singen. Soll man jedes Mal die Kinder fragen, was sie Lust haben? Jedes einzelne? (denn die Mehrheit geht ja gerne an solche Skitage, wie ich aus eigener Erfahrung weiss). Und: Soll man das nur in „unwichtigen“ Fächern tun? Oder kann ich auch lesen, schreiben, rechnen abwählen?
SP: Nein ich finde es schon richtig, den Kids zumindest die Gelegenheit geben, neues, ungewohntes in der Schule vermittelt zu bekommen. Das ist ja im Grunde Zweck der Schule. Und aus schulischer Sicht mit etwas Nachdruck darauf bestehen ist auch ok. Gerade bei Schulanfängern ist weder Lehrperson, noch Eltern klar, wohin die intrinsische Neugier jeden Kindes es auf natürliche Weise führen und stossen wird.
Wenn dann aber, mit störrischem Eseltum sozusagen 😉 , offensichtlich ist, dass etwas dem Wesen des Kindes wirklich widerstrebt, finde ich etwas Weichheit im Umgang fördernd.
Zum Abwählen: Eigentlich nein. Schule hat ja den Auftrag, Grundfertigkeiten zu vermitteln, zumindest in der Grundstufe. Welche alle das sind, ist sicher ein diskussionswürdiges Thema. Das sportliche, also Dein Anliegen, ist mMn sicher dabei.
Ich sehe Schule aber auch als Uebungsfeld für unsere Sprösslinge. Ein Ort des Entdeckens und Herausfindens, auf welchem Gebiet das Wesen des Kindes sich am wohlsten fühlt und aus eigenem Antrieb sich voll einsetzt und herausgefordert werden will. Das ist, was ich mit Abholen meine. Dass Lehrer als Coaches das Sensorium haben, dies zu tun.
@Katharina: Wir sprechen von EINEM Schneesporttag oder von mir aus Skitag.
SP: und ich meinte es etwas verallgemeinert. Schon klar dass der Skitag eigentlich kein Grund zu Drama ist (Ausser es betrifft mich lol) Aber das mit dem Sensorium und den zwei Funktionen der Schule ist mir wichtig.
Jetzt zum Allgemeinen, Sport und Schule. Die Kinder kommen (zum Teil massiv!) übergewichtig in die Schule. Es gibt siebenjährige Erstklässler, die das vier- bis fünffache wiegen ihrer Klassenkameraden (also rund 60kg). Die entwickeln sich bis Ende der Primarschule, also 12/13jährig dann auf weit über 100kg. Da ist Hopfen und Malz verloren, da kann die Schule praktisch nichts mehr machen. Zumal die Kinder dann meist aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen sowieso kaum am Sport teilnehmen (oder sogar dispensiert sind). Da wären die Eltern in der Verantwortung!
und das Mobbing der Mitschüler gegenüber den dicken Kollegen tun ein Übriges, um ihnen die Motivation und Selbstsicherheit für erfolgreiche Bemühungen im Sport zu nehmen.
Es gibt siebenjährige Erstklässler, die das vier- bis fünffache wiegen ihrer Klassenkameraden (also rund 60kg).
Erstklässler mit einem Gewicht von 12 kg (60:5) scheinen mir nun aber auch nicht gerade normalgewichtig…
@Pedro: In den vielen Klassen, die ich unterrichtet habe, gab es nie Mobbing gegen Dicke. Sondern nur gegen solche, die nicht mitgespielt haben, sich dem Unterricht verweigert haben, das Spiel der anderen gestört haben. Und da verstehe ich den Ärger. Aber ich habe sicher nicht immer alles mitbekommen.
@FB: Das stimmt. Aber in der Klasse meines Sohnes (Erstklässler), gibt es das gleich zweifach, wie ich gestern gesehen habe (naja, vielleicht 15kg). Körperlich retardiert.
Mir war nicht bewusst, dass es bei Euch genauso krass geworden ist wie bei uns. Es ist seltsam. Beide Länder, also sowohl die Schweiz als auch Kalifornien, haben eine Kultur, die Sport als Teil der Lebensart kultiviert. Bei Euch andere Arten als bei uns, klimabedingt. And yet, das Gewicht nimmt zu. Aber auch das Body Shaming und der Trend, sich ständig mit Snacks zu beschäftigen. Was verschwindet, sind die gemeinsamen Mahle im Familienkreis und im Tagesrhythmus.
Ich finde, dass Dispension gerade in solchen Fällen das falsche ist – ausser es ist aufgrund eines ärztlichen Befundes.
@Katharina: Bezüglich Übergewicht gilt in der Schweiz „Amerikanisierung“ als Schreckgespengst. Von euren Zuständen sind wir glücklicherweise noch weit entfernt. Und mit vielen Massnahmen ist der Trend zu immer mehr Gewicht aktuell – vorerst? – auch mal gestoppt worden.
Ich sagte Schweiz und Kalifornien. Nicht Amerika als Gesamtkontinent. Da gibt es regional Unterschiede. Es gibt auch ethnische Unterschiede. Uebergewicht ist hier statistisch auch mit Einkommen (Armut) korreliert. Sprich, Initiativen wie die von Dir in Eurem Land erwähnten erreichen diejenigen nicht, wo es am meisten bringen würde. Es ist gerade in den unteren Einkommenskategorien so, dass das familienmahl nicht existiert. In den höheren, wo diese Tradition eher gepflegt wird, aber schon. Ich denke, dass eine Beziehung zwischen gemeinsamem Essen in regelmässigem Rhythmus und Gewicht besteht.
Diese Zusammenhänge von Uebergewicht, Familienmahlzeit, gesunde Ernährung, Einkommenschichten, Soziokultur usw. gibt es bei uns auch, Katharina. Vielleicht etwas weniger augenfällig. Daher sprechen wir lieber von „Amerikanisierung“.. 🙂
„Ich denke, dass eine Beziehung zwischen gemeinsamem Essen in regelmässigem Rhythmus und Gewicht besteht.“ Der Zusammenhang zwischen Schicht (Einkommen, Bildung) und Übergewicht ist auch in der Schweiz mehrfach aufgezeigt. Ebenso zwischen Kulturkreisen (Südosteuropa) und Gewicht. Und: wer kein Frühstück isst, hat eine grössere „Chance“ übergewichtig und motorisch schwächer zu sein. Auch das wurde gezeigt. Du hast recht.
a) Ich war klein, zierlich und tendenziell immer etwas zu leicht. Wie habe ich die ganze Jugend hindurch gelitten, wenn der Vater, dem wir zur Abfahrt anvertraut wurden, während die Mutter lieber den Langlauf übte, vor lauter Berufsstress vergass, dass er Kinder bei sich hatte: Vergessen insofern, dass die Tageskarte „ausgenutzt“ werden musste, dass die Mittagspause dementsprechend für mich viel zu kurz war, um mich aufzuwärmen, und der Tag viel zu anstrengend, weil man ja bis Liftende fahren musste. Eislaufen gehe ich heute noch mit Mitte 40.
Vielfach kommen aber Kinder mit mit mehr oder weniger grossem Übergewicht und deutlichen Bewegungsmängeln aufgrund mangelnder Erfahrung in die Schule. Dem versucht man aktuell mit ganz vielen Projekten abzuhelfen. Projekt Purzelbaum, Active Sundays, Abenteuer Turnhalle, Halle wos fägt, J+S Kindersport, Open Sunday, usw. Immer geht es darum, niederschwellige Angebote zu schaffen, um die Kinder in Bewegung zu bringen. Meist erreicht man die Zielgruppe aber schlecht. Da helfen dann im Extremfall ärztliche Verordnungen (Psychmotoriktherapie) und Anläufe über die Schule (wo alle erreicht werden).
Und wie ist der Erfolg? Also wieviele Kinder und auch Eltern nehmen Teil?
Bei was? Im Vorschulbereich zum Beispiel gibt es noch sehr wenige Angebote, die werden aber rege genutzt (Eltern mit Kindern, erfreulicherweise). Im Primarschulbereich sind die Teilnahmequoten deutlich geringer. Dafür sind rund 70% neben dem obligatorischen Schulsport auch Mitglied in einem Sportverein. Das ändert dann im Oberstufenalter drastisch.
b) Aber diese elende Friererei auf der Piste und die (nicht bösartig gemeinte, aber pädagogisch völlig ungeschulte) Überforderung als zierliches Kind, das genötigt wurde, mit einem Erwachsenen mitzuhalten, hat mir diesen Sport doch auf Dauer verleidet. Never, ever again.
Nun zum Schulsport. Der soll im Wesentlichen zu lebenslangem Sporttreiben führen, einen Zugang zur Sportkultur bieten. Das heisst, die Kinder sollen sich sowohl ein Bewegungsrepertoire erarbeiten, als auch befähigt sein, die (in der Schweiz) wichtigsten Sportarten zu betreiben. Dafür gibt es einen Lehrplan. Leider wird dieser kaum beachtet. Wenn der Lehrer will, fragt er die Schüler, woran sie Spass haben, und lässt dann halt z.B. immer Spiele (oder Fussball) spielen. Und wundert sich dann, dass die Kinder das mit der Zeit gar nicht so toll finden. Und sie vor allem nichts lernen.
Das verstehe ich nicht. Ich gehe davon aus, dass der Lehrplan, was Sport betrifft, auf sportmedizinischen Erkenntnissen beruht. Die werden ja denjenigen, die sich zu Sportlehrern ausbilden lassen, vermittelt. Ich verstehe es nicht, weil der Lehrplan als Zielvorgabe verbindlich ist, oder irre ich mich da? Zielvorgabe dann sowohl für die Lehrperson als Auftrag als auch für die Lernenden als welches Ziel zu erreichen gewünscht ist.
@Katharina: Erstens gibt der Lehrplan bisher vor allem Auskunft darüber, was thematisiert werden soll, nicht was zu erreichen ist. Zweitens hat er mit sportmedizinischen Erkenntnissen wenig zu tun. Und drittens wird in der obligatorischen Schulzeit in der Regel nicht durch Sport-Fachlehrer unterrichtet, sondern durch rudimentär ausgebildete Allrounder. Etwas, das nun im Kanton Zürich aktuell gerade noch einmal verschärft wird. Wenn die Sportausbildung eines selber nicht übermässig begabten Primarlehrers aktuell 4 ects-Punkte umfasst, darf gerade gar nichts erwartet werden.
Und zuletzt ist der Lehrplan natürlich verbindlich. Aber gleichzeitig so umfassend, dass er auch abschreckend wirkt. Verbunden mit einer allgemeinen Unsicherheit, was Sport in der Schule überhaupt soll führt das dazu, dass viele Lehrer eher eigene Wege gehen (bzw. Sport als Kompensationsfach neben den Kopflastigen Fächern brauchen). Externe Kontrollen (Turninspektoren) sind weitgehend abgeschafft worden, Schulleiter und Schulpflegen, kümmern sich eher selten um die Qualität des Sportunterrichts, die soziale Kontrolle der Eltern fehlt auch fast ganz (oder wird nicht ernst genommen).
Ich vertrete eher eine andere Ansicht, die von Lernen, Leisten, Lachen. Ich bin überzeugt, dass man den Kindern etwas beibringen soll, dass man sie fördern und fordern soll, und das erarbeitete Können dann letztlich das ist, was Spass bereitet. Insofern ist ein guter Weg zu finden zwischen unter- und überfordern. Und der Unterricht soll klar zielorientiert sein. Mit dem Lehrplan 21 geht es dann neu um „Kompetenzen“, und – leider – um Mindeststandards, was für mich ein Widerspruch zu individueller Förderung darstellt. Schauen wir mal, was das auslöst.
Da denke ich, haben wir die gleichen Ansichten. Ich kann nicht mitreden, was die methodische Umsetzung betrifft. Auch nicht, was Lehrplan 21 betrifft.
Abschliessend möchte ich mich bei Dir bedanken, dass Du hier einfach und sachlich uns Mitlesenden die Aspekte des (Sport)-Lehrerseins vermittelst. Das gab mir Einblicke und Verständnis, die ich bald anwenden muss und in den anstehenden Gesprächen mit Lehrpersonen einbringen kann.
Anti-Ski = Anti-Sport?
genau, hier ist ja nur skifahren thema, und nicht sport allgemein.
die leute, die von sich sagen sie treiben sport, machen das grösstenteils einmal wöchentlich. eine stunde lang. wenn überhaupt. oft ist mit „ich bin sportlich“ auch einfach gemeint, dass man im winter 2-3 mal auf den skiern steht, und 2-3 mal jährlich eine velotour (in extra velokleidern) macht oder badminton spielen geht. die leute können inlineskaten und tennis spielen, aber wie oft machen sie es?
bewegung im alltag ist doch viel wichtiger. arbeitsweg mit velo, treppe statt lift, korb statt einkaufswägeli. das läppert sich
gerade unter sportstudenten sei es tatsächlich so, dass man nach einem stündchen training eine fette pizza verschlingt, hörte ich kürzlich aus verlässlicher quelle. erstaunlich daran ist vorallem das fehlende bewusstsein, trotzdem das ja angehende experten sind
Tina, ich glaube nicht, dass das fehlende Bewusstsein das Problem ist, sondern dass eine Pizza einfach so verd.mmt lecker ist!!! 🙂
Ich finde das jetzt nicht weiter tragisch! Es soll ja auch trinkende und rauchende Ärzte geben! Oder adipöse Ernährungsberater oder sogar hässliche Schönheitschirurgen!!! 😉 Alles kein Problem, solange sie ihr Handwerk verstehen!
ich habe ja auf sportpapi ganz oben geantwortet bernhard. „sportlich“ heisst eben noch lange nicht fit und gesund zu sein. die pizza-essenden sportstudenten sind eben nicht selten übergewichtig. pizza war ein beispiel für ein bisschen spörteln und doch ungesund leben
@tina: Zeig mir den übergewichtigen Sportstudenten. Das gibt es eigentlich nicht. Trotz der Pizzas. Grundsätzlich ist ja auch eher nicht die Ernährung Ursache für Übergewicht, sondern die fehlende Bewegung. Und da ist Alltagsbewegung gut, aber nicht ausreichend.
Dass sportlich nicht immer = fit und gesund bedeutet, sehe ich genauso! Aber das mit dem übergewichtigen Sportstudenten habe ich noch nie erlebt! Auch bei den praktizierenden Sportlehrern habe ich bislang noch keinen Übergewichtigen getroffen!
ich finde leider gerade nichts: es ging um untersuchungen von jungen männern bei militäraushebungen, und studenten der richtung bewegungswissenschaften. wenns mir recht ist stammt die feststellung aus dem umfeld von marco toigo.
sportpapi, der punkt ist eben, dass diese jungen männer viel mehr kalorien konsumierten als sie verbrauchten. so kannst du dich auch viel bewegen und wirst dicker.
doch, alltagsbewegung reicht! wenn man nur schon eine halbe stunde velo fährt für den arbeitsweg, sind das 5 stunden wöchentlich. ohne sport zu treiben
aber ja: bernhard und sportpapi, ihr müsstets doch wissen: wie lange muss ich zum beispiel joggen, tennisspielen oder krafttraining machen, um eine pizza zu amortisieren? und wenn ich dazu noch eine cola trinke oder ein red bull….
3 stunden skifahren macht etwa eine pizza aus, um beim thema zu bleiben
@tina: Die Bewegungswissenschaften an der ETH (heute Gesundheitswissenschaften), wo Toigo tätig war, sind der einzige Studiengang der Schweiz ohne Aufnahmeprüfung. Das Studium kann ohne eine einzige Minute Sport absolviert werden. Wer allerdings Sportlehrer werden will, muss höheren Anforderungen genügen.
Zum anderen: Für die Gesundheit ist Bewegung wichtig, nicht das Gewicht. Verzehrstudien zeigen, dass die Kalorienaufnahme bei uns in den letzten Jahren stagnierte bis rückläufig war. In der gleichen Zeit nahm Übergewicht stark zu. Offensichtlich eine Folge von Bewegungsmangel. Lies dazu z.B. das Buch von Paolo Colombani, ehemals auch Ernährungswissenschaftler an der ETH. Ein bisschen Velofahren reicht nicht, um den Bewegungsempfehlungen zu genügen. Dazu sollte man zusätzlich etwas ausser Atem kommen. Also niederschwellig wirklich Sport treiben.
Der direkte Kalorienverbrauch beim Sport ist nicht wahnsinnig gross. Aber wenn du die Kalorienaufnahme reduzierst, wird sich der Körper schnell daran gewöhnen und das essen besser verwerten = den Kalorienbedarf reduzieren. Wenn du aber richtig trainierst und damit sogar Muskulatur aufbaust, kannst du den Grundumsatz steigern. Das ist relevant.
‚Bewegungswissenschaften an der ETH (heute Gesundheitswissenschaften)‘
Huch, da bekomme ich Gänsehaut, Bewegung hat was mit Gesundheit zu tun? So vor 50 Jahren hat sich die Welt in persona der Weltgesundheitsorganisation darauf geeinigt, dass Gesundheit ein kultureller Begriff ist und nicht ‚Nichtkrank‘ bedeutet.
Bewegung ist gut gegen Krankheit und ein ganz klein wenig auch gut für Gesundheit. So Position 98 auf der Skala von 1 bis 100.
sportpapi, das ist doch der punkt! es gilt als sport treiben, wenn ich für ein einziges stündchen wöchentlich irgendwo hin gehe, die extra dafür gekauften teuren kleider anziehe und ein bisschen schwitze.
„ein bisschen velofahren“ nennst du das, wenn man 5mal wöchentlich eine stunde fährt? natürlich meine ich nicht im sparmodus, sondern zügig. arbeitsweg eben. kein spaziergängli. das sind 5 mal mehr als „sport“! wenn du selber schreibst, man braucht mehr bewegung, dann ist das bitzeli skifahren total irrelevant. aber ja, es kann ja trotzdem spass machen, und darum gehts doch schlussendlich
es geht ja auch nicht darum, wie man sportlehrer wird. und auch nicht, ob man eine prüfung für den lehrgang bei toigo benötigt. ich habe nur fast nicht geglaubt, dass auch leute, die einen bewegungswissenschaftlichen studiengang wählen, trotz sport treiben zu viel speck auf den rippen haben (zum teil). weil sie zu viel essen nach einem stündchen sport. weil man eben 3 stunden sport treiben muss um eine pizza zu verwerten, auch wenn man nach einer stunde schon eine verdrücken mag.
und weil darum nicht-skifahren wenig mit übergewicht zu tun hat. (thema ist ja skifahren + im weiteren sinne sport)
und übrigens gibt es den master in bewegungswissenschaften und sport immer noch, gehört zu den gesundheitswissenschaften und technologie. ja ich weiss dass du eine akademische ausbildung hast und ich nicht. aber dieses klugscheissertum ist völlig unnötig
Tina, entschuldigen Sie bitte, dass ich auf dem Thema herumreite, aber die Sportwissenschaftler (es könnten genauso gut Piloten oder Confiseure sein…) essen die Pizza ja nicht, weil sie glauben, dass sie nach einer Stunde Training eine solche „verbrannt“ hätten! Sie essen diese, weil sie so oder so etwas essen müssen. Nun ist es halt die Pizza! Man braucht nicht einmal Sport zu treiben, um eine Pizza “ verbrennen“ zu können. Ein 300g-Teil hat ca. 700-800 kcal, darin sind ca. 30g Eiweiss und 20g Fett enthalten. Das ist ok! Denn der Tagesbedarf eines inaktiven Mannes liegt bei ca. 2’400 kcal!
@tina: Woher kommen blos immer diese Komplexe? Du hast das Thema auf die Bewegungswissenschaftler gebracht. Und ich habe dir erklärt, dass die in der Regel nicht übergewichtig sind. Obwohl sie im Studium keine Minute obligatorischen Sport haben (und vielleicht gerade deswegen an der ETH sind). Und schon gar nicht die, die sich als Sportwissenschaftler verstehen. Und schon gar nicht die, die irgendwann Sportlehrer werden möchten. Das ist einfach mal Fakt. Dass sie Pizza essen etc., glaube ich aber sehr wohl. Es gibt ja auch wenig Grund für sie, es nicht zu tun.
Und wenn du Toigo liest, dann wirst du wenig von niederschwelliger Bewegung lesen. Und ganz viel von höchst intensivem HIT-Training. Belastung bis zum Umfallen. Aber du hast ja recht, Bewegung ist gut. Aber nicht alles. Gerade deshalb wurden ja erst kürzlich die Bewegungsempfehlungen geändert. Weitere Punkte habe ich aufgeführt, ohne dass du darauf eingegangen bist. Und ja, gelegentliches Skifahren ist nicht übermässig anstrengend, und sorgt nicht für eine Gewichtsreduktion. Aber das war hier ja nicht das Thema.
doch bernhard, genau das ist eben der punkt: die einen jungen männer treiben ein stündchen sport, und obwohl sie es theoretisch besser wissen (wegen der richtung ihres studiums), essen sie danach viel zu viel und ungesund. aber ich kanns nun nicht beweisen.
sportpapi, oh ich habe überhaupt keine minderwertigkeitskomplexe. es nervt aber, wenn akademisch ausgebildete personen dinge erklären, die weder relevant noch wahr sind.
worauf bin ich nicht eingegangen?
ich habe toigo nicht gelesen, ich arbeite ganz am rande mit leuten, die auch im umfeld vom toigo arbeiten
doch, skifahren und kalorienverbrauch ist deswegen thema, weil du immer die übergewichtigen erwähnst und die wichtigkeit von schulsport. aber da sind wir uns ja offenbar jetzt einig.
ich finde übrigens skitage persönlich mässig witzig, aber ich finds trotzdem super, dass sich die schulen die mühe solche spassanlässe zu organisieren. eben, weil es in der schweiz einfach naheliegend ist. in die badi gehen sie im sommer ja auch, auch wenn die einen schüler nicht gern schwimmen
Nun gut Tina, dann haben wir in diesem Punkt eine andere Ansicht. Ich erachte die Pizza (v.a. eine Frische vom Italiener) als ganz akzeptable Nahrung für nach einem Training. Wegen der Zusammensetzung von Proteinen und Kohlenhydraten. Aber beim Thema Ernährung scheiden sich die Geister (wie auch beim Thema Erziehung) und daher akzeptiere ich Ihre Haltung gegenüber Pizze. Es ist mir einfach wichtig festzuhalten, dass gar kein Essen (bzw. ohne entsprechend. Nährwert) nach dem Training so ziemlich das Dümmste ist, was man machen kann. Dann doch lieber eine Pizza! Ich hoffe, da sind wir uns einig!
bernhard, ich habe gar nichts gegen pizza. nach dem training wäre ein stück pizza sicher eine gute sache, aber nicht eine ganze und eine cola dazu (oder jedenfalls nicht noch 3 hauptmahlzeiten zusätzlich an dem tag). das ist nicht meine idee, dass erschreckend viele sportstudenten viel zu viele kalorien einwerfen nach ein bisschen training, und darum auch mehr speck auf den rippen haben als gut ist, sondern das habe ich mitbekommen von den forschern: die haben das festgestellt. aber da ich keine publikation dazu finden konnte, kann mans ja auch gar nicht duskutieren.
Tina, ich glaube Ihnen schon, dass es übergewichtige Sportwissenschaftler gibt, wenn dies Ihnen so von Forschern mitgeteilt wurde. Aber haben Sie denn das Gefühl, dass diese nicht genau wüssten, warum sie das zusätzliche Fett auf den Rippen haben? Und dass eine Pizza mit Cola mehr Kalorien hat, als in 30 Minuten Tischfussball (oder so) verbraucht werden? Mir kommt es einfach so vor, als ob Sie das Gefühl hätten, diese Typen seien hohl in der Birne. Das wäre schade! Deshalb sage ich, dass man auch trotz genauem Wissen um eine Sache dennoch ein Fehlverhalten an den Tag legen kann!
@Tina: „Dass erschreckend viele sportstudenten viel zu viele kalorien einwerfen nach ein bisschen training, und darum auch mehr speck auf den rippen haben als gut ist.“ Ja, würde mich wirklich wunder nehmen, woher du das hast. Geh doch einfach mal hin und schau dir die Leute an. Die sind nicht übergewichtig. Ausserdem habe ich dir erklärt, dass es in den Bewegungswissenschaften der ETH vielleicht eher noch als in den all den anderen sportwissenschaftlichen Studiengängen der Schweiz sein KÖNNTE. Weil es keine sportliche Aufnahmeprüfung und keinen obligatorischen Sport gibt.
Und hier noch ein bisschen Toigo, wie von mir schon aufgeführt: http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/23994041
ich gebs auf 😀 ich könnte mich nur wiederholen, und das habe ich schon genug. alle antworten zu euren einwürfen stehen schon mehrfach da
tina, willst gegen Windmühlen ankämpfen? 😉
Diese Diskussionen führe ich immer mal wieder Zuhause und in meinem Umfeld. Es scheint tatsächlich ein grosses Manko zu geben zwischen Theorie und Praxis – vorallem was Ernährung anbelangt. Also das Fach ‚Ernährung & Zubereitung‘ gehört wohl wieder ins Schulprogramm! Und nein, da sind Eltern fast machtlos, wenn Jugendliche an jeder Strassenecke auf Junckfood stossen u Zuhause zu verschiedenen Zeiten gegessen wird wegen langer Arbeitsege, etc. Ein Blogthema für sich…
Hm. tina hat hier ein Thema eingebracht, das hier eigentlich gar nicht hingehört. Sie hat behauptet, viele Sportstudenten seien übergewichtig, und dies mehrfach wiederholt, obwohl die beiden, die das vermutlich – aus eigener Erfahrung, nicht Hörensagen über mehrere Ecken – etwas genauer wissen, dem widersprochen haben. Manchmal kann man einfach nicht mit dem Kopf durch die Wand. Und WS, Ernährung und Zubreitung IST ein Schulthema. Nur sind die Eltern halt oft schlechte Vorbilder. Und wer, wenn nicht die Eltern, wäre für regelmässige gemeinsame Essen zuständig? Etwa die Schule?
Ausserdem: Wenn ich schon Pizza esse, dann sicher auch eine ganze. Vielleicht heute etwas seltener als früher. Aber als Sportstudent neben Dutzenden von Sportstunden jede Woche hat es das ganz gut verlitten.
@Widerspenstige:
„gehört wohl wieder ins Schulprogramm! …“
auf welche Zeit bezieht sich das „wieder“? Ich bedaure es dass so viele selbstverständliche Grundfertigkeiten immer mehr an die Schule abdelegiert werden müssen, einfach aus lauter Hilflosigkeit um bestimmte Kindergruppen wenigstens ein bisschen die Basics beizubringen.
Umgang mit sich selber und dem ganzen Drumherum zu lernen,
das ist genau das wofür wir, unter anderem, Eltern sind!!!
sportpapi, du hast den link sport = nicht übergewichtig gemacht hier in dem thema, ich habe darauf reagiert. klar, dass dir das nicht gefällt ;-). aber ich hätte das nicht einwerfen sollen, habe ich ja auch schon zugegeben, weil ichs nicht mit einer publikation beweisen kann.
@tina: Mir gefällt nur nicht, wenn du hier durch alle Böden Sachen behauptest, die so nicht stimmen. Niemand hat dir widersprochen, dass auch Sportstudenten, oder gar Sportler, sich ungesund ernähren. Aber zeig mir die übergewichtigen Sportler, die übergewichtigen Sportstudenten. Aber klar, es gibt auch Sumoringer und Kugelstösserinnen.
hallo sportpapi, ich weiss ja nicht, wie ichs noch schreiben soll. ich habe schnell gemerkt, dass ich den einwurf nicht hätte bringen sollen, da nicht belegbar. was soll ich noch machen als das hier hinschreiben? wiederholt habe ichs bereits. muss ich mich dafür selber auspeitschen? ;-). du regst dich tierisch auf („durch alle böden behaupten“), dabei warst du es ja eiiigentlich, der „durch alle böden“ falsch behauptet hat, dass ein (!) skitag irgendwas mit übergewichtigen schulkindern zu tun haben sollte
aber ja, du hast inzwischen auch zugegeben, dass ein (!) skitag gar nichts ändert bezüglich übergewichtigen schulkindern, danke 🙂
Als Vater von 3 Kindern muss ich sagen: Skiferien sind die reinsten Qualferien für mich. Es graust mir jedes Jahr bis das ganze Equipment von mir in die Ferienwohnung, zur Skischule, etc. getragen ist. Jeden Morgen der Stress, dass die Kinder zur rechten Zeit in der Skischule sind.
Ich fahren gerne Ski an einem wunderschönen sonnigen Tag. Aber mit Familie ist es ein langer Weg, bis man dann mal auf der Piste ist. Und erst der Heimweg…!
2/2 Wir haben an unserer Schule (Berufsschule) erst vor ca. 7 Jahren die Noten im Sport eingeführt. Vorher stand im Zeugnis jeweils „besucht“. Sie können vielleicht vorstellen, wie mühsam und kräfteraubend es war, wenig motivierte junge Menschen zu Bewegungen zu animieren, auf die sie null Bock hatten, die aber für ihre körperliche Entwicklung und Gesundheit sehr wichtig gewesen wären! Seit der Notengebung hat sich die Lage deutlich verbessert. Das Kennenlernen von verschiedenen Sportarten kann ja unabhängig von der Notengebung gemacht werden. Ich bin mir sicher, dass das so gehandhabt wird!
Generell der Sportunterricht ist eine Misere! Geräteturnen nach Noten – weils halt so im Lehrplan steht! Genau so verleidet man vielen die Lust an Bewegung und Sport! Wer Geräteturnen will soll in den Geräte-Turnverein. Sportunterricht soll Freude an Bewegung vermitteln und ein Schnuppern in verschiedene Sportarten ermögichen und NICHT benotet werden!
Mein jahrelanger Kampf mit fanatischen Sportlehrer(innen) meiner Töchter muss ich zum Glück nicht mehr austragen, aber leider hat sich nicht viel gebessert!
Ich sehe nicht ganz den Grund, warum im Fach Sport keine Noten gesetzt werden sollen. Da kann man auch gleich argumentieren, dass im Fach Deutsch keine Noten gesetzt werden sollen, weil man ja einfach die Freude am Lesen und an der Sprache wecken möchte. Oder Freude an Zahlen in der Mathematik, Freude an der Natur in Biologie…
Eine solche Haltung wertet Fächer wie Sport oder Bildnerisches Gestalten auf Spass-Fächer ab, was sie eigentlich nicht sind und nicht sein dürfen.
Mein jahrelanger Kampf mit fanatischen Sportlehrer(innen)…
Das sie sich gleich mit mehreren Sportlehrer(innen) rumschlagen mussten, legt den Schluss nahe, dass diese Sportlehrer(innen) vermutlich von ihrem jahrelangen Kampf mit dieser einen Querulanten-Mutter erzählen… 😀
1/2 Susanne, ich verstehe Ihren Ärger. Und selbstverständlich soll Sportunterricht Freude machen. Das Problem mit der Benotung ist einfach folgendes: Noten schaffen einen Anreiz, Übungen und Trainings zu absolvieren, deren Inhalt für die Kinder/Jugendlichen sehr wichtig sind. Wenn ich weiss, dass z.B. der 12-Minuten-Lauf eh nicht bewertet wird, kann ich auch einfach gemütlich joggen. Und dafür muss ich sicher nicht noch üben! Oder auf Klimmzüge habe ich keinen Bock. Dann bringen mir auch die entsprechenden Übungen dazu nichts und ich mache sie gar nicht oder nicht richtig.
@Susanne: LEIDER ist es so, dass der Sportunterricht zwar benotet wird, aber diese Noten nicht zählen. Das führt zu eine intransparenten Notengebung und einem Notenschnitt von häufig über 5, weil man ja niemanden demotivieren möchte. Die SPRINT-Studie aus Deutschland zeigt, dass dieses Verfahren gerade von den schlechten Sportlern als unfair gesehen wird, weil sie ja in den Fächern, in denen sie gut sind, auch entsprechend bewertet werden (wollen).
Und Bernhard hat recht: Wenn es keine Benotung gibt, findet nur noch statt, was die Schüler/innen wünschen.
An unserem Gymnasium zählt Sport genau gleich wie Deutsch oder Mathe. Find ich gerecht.
Fände ich auch. In zürich steht es zur Diskussion, wird aber kaum kommen. Zumal es – neben den Vertretern anderer Fächer – auch Sportfachschaften gibt, die das ablehnen. Gäbe ja auch Mehraufwand, wenn plötzlich transparente Noten gesetzt werden müssten…
Dann hätte ich das Gymi wohl nicht bestanden. Ich war als Teenie eher unsportlich. Natürlich wäre Euch dann eine haarscharf analysierende ‚ewig nörgelnde‘ Statistikerin erspart gewesen.
An der High School, wo ich dann landete, gab es Kernfächer die doppelt zählen. Sport zählte nur einfach, wurde aber benotet.
An einem Fach scheitert man nicht, Katharina. Wobei mein Bruder auch immer erzählt, er sei wegen dem Zeichen von der Schule geflogen…
Naja, man kann Turnen ja schon zum zählenden Fach machen – Frage ist, wen das wirklich interessiert. Habe bisher noch nie davon gehört, dass eine Lehrfirma sich für die Turnnoten von Bewerbern interessierte…
@FB: Als ich aber einmal einer KV-Berufsschülerin mit der gleichen Einstellung eine ungenügende (nicht zählende!) Sportnote gab, kam sie unter Tränen zu mir und berichtete, was für Rückmeldungen sie dafür von den Eltern und dem Lehrmeister erhalten hatte.
Und gell, es gibt schon einen Grund, weshalb viele der von mir betreuten Sportlern mich als Referenz bei der Lehrstellensuche angeben. Ist zwar eine andere Ebene. Aber es spielt schon eine Rolle.
@FB: Turnnoten sind Teil eines Gesamtbildes und daher für Lehrbetriebe allein schon deswegen von Interesse.
Das ist nicht „meine Einstellung“, kann mir einfach nicht vorstellen, dass bei der Lehrstellensuche die Turnnote wirklich eine Rolle spielt – lasse mich aber gerne eines Besseren belehren…
Die Kinder zweier Freunde gingen gerade durch diese Lehrstellensache durch – für deren Turnnoten interessierte sich auf jeden Fall niemand…
Ich kann Sie schon ein wenig verstehen, Susanne. Ich fand z.B. die überdimensionierten Muskeln meiner Sportlehrerinnen überhaupt nicht motivierend (im Gegenteil, eher abtörnend) und denke auch, dass man in diesem Beruf so realistisch sein sollte zu akzeptieren, dass es halt auch (sehr) leistungsschwache Schüler(innen) gibt. Diese zu ein wenig Bewegung zu motivieren anstatt sie niederschwellig (bis offenkundig) fertig zu machen sollte dann das Ziel sein, nicht die Leistungsorientierung.
Ich würde z.B. konsequenterweise eine genügende Note geben, wenn ein Kind sich sichtlich anstrengt – unabhängig von der objektiv erzielten Leistung. Und es den Schülern gegenüber auch klar so kommunizieren. So (lebens-)wichtig sind die Turnnoten dann doch nicht, dass man hart benoten müsste. Und wer weiss: vielleicht wäre der eine oder andere mehr motiviert, wenn er wüsste, dass er mit Anstrengung eine faire Chance auf eine Vier hat.
@mila: Also quasi eine „Betragen“- oder „Fleiss“-Note?
Nebenbei, ich fand natürlich auch das Aussehen vieler Lehrer/innen total abtörnend und hätte mir gewünscht, sie würden ihrem Körper wieder mal etwas Gutes tun… 🙂
hmmm. Ich bin eine heimliche Verehrerin von Frauen wie Serena Williams. Mein Beuteschema…
Meins definitiv nicht. Obwohl, Taylor Kitsch…
Mila: Tia. guten Geschmack hast Du wohl. der Mann ist mir sympathisch. Hast Du je einen Schauspieler in real Life getroffen? Der Kontrast ist manchmal frappant.
Nein, da bin nur ich und mein imaginäres Harem (Ewan McGregor, Christian Bale, Josh Hartnett, Sam Worthington, Gerard Way, Ville Vallo… und eben, Taylor)..
…ich könnte auch sagen: manche Dinge sind vielleicht einfach besser in der Phantasie. 😉
Unser Tageszeitung hat als zweiten Teil den Teil „Sport“. Den nehme ich jeden Morgen heraus und schmeisse ihn sofort in den Abfall. Im Skilager war ich der Idiotenhuegelbenuetzer und im Hand- oder Fussball immer der letzte, welcher zur Mannschaft gewählt wurde. Es gibt einfach Kinder, deren Sport IQ sehr tief ist, und die sollte man nicht unnötig traumatisieren.
Gilt das nicht für alle Fächer. Was ich mit den Kindern, die das Bruchrechnen einfach nicht begreifen und in der Mathstunde leiden? Sollte man diese abschaffen und Noten auch gleich? Was ist mit Bewerbungen auf Jobs? Sollte es ein Gesetz geben, dass die 10. Bewerbung zum Erfolg führen muss, um kein Trauma davonzutragen? Entschuldigen Sie, aber Enttäuschungen gehören zum Leben und die Kinder davon fern zu halten, bringt auf die Dauer einfach nichts.
anstatt den Kindern EINEN Tag lang etwas beizubringen, was sie nicht wollen, sollte man ihnen besser beibringen, die Sprüche anderer an sich abperlen zu lassen und zu seiner Meinung zu stehen. Meine Kinder werden nicht skifahren lernen, wenn sie es nicht wollen, auch nicht als Alibiübung.
aber sie probieren es mit den kindern aus? ich bin der meinung, man sollte als kind möglichst vieles ausprobieren, um dann entscheiden zu können, was man will oder nicht will…
Woher sollen denn die Kinder wissen, dass sie es nicht wollen, wenn sie es nicht probiert haben? Von den Eltern?
@Sportpapi: Klar von den Eltern. Das ist das gleiche wie mit dem Frieren: Kindchen, zieh die Jacke an, Mami friert.:-)
Und dann noch der Kostenfaktor: Was Kleidung, Ausrüstung, Verpflegung, Transport für nur einen Tag Skifahren in der Schweiz kostet, dafür kann ich anderswo eine Woche Angelurlaub (oder anderes) in anderen Ländern machen…
man muss für einen tag nicht immer gleich alles und dann noch das teuerste und beste kaufen…
Alternativangeboten müssen her. Die gabs für mich erst im Gymnasium, und es war eine Erleichterung. Dort hiess es nicht mehr Skitag, sondern Wintersportwoche, und man konnte sich für verschiedene Aktivitäten anmelden (Eishockey spielen, mehrtägige Schneeschuhtour, Skifahren, Langlaufen, Schlitteln). Es gab auch kein Rennen mehr, bzw es war nicht mehr obligatorisch und man konnte sich dort freiwillig anmelden. Dasselbe gabs dann auch im Sommer, mit Radtour, Schwimmen, Wandern, Klettern..
Für mich war es dort dann auch weniger peinlich. Meine Eltern konnten es sich nicht leisten, mir neue Ausrüstung zu kaufen. Ich hatte immer gemietete Ski, und teilweise gebrauchte Skianzüge von älteren Geschwistern meiner Mitschüler…. Das einzige, was ich besass, waren eigene Schlittschuhe, weil ich Hockey gespielt habe (damit musste ich dann auch aufhören, als man einen eigenen Stock brauchte…).
Ich fand Wintersport an sich eigentlich ganz lustig, konnte es aber neben der Schule nicht nutzen, weil die Tageskarten so teuer waren.
es ist ja naheliegend, dass in diesem land ski-/snowboardfahren fast zum schulprogramm gehört. wenn man das nicht nur beim schulanlass machten möchte, fährt man aber viel herum deswegen (und auch noch so früh am morgen…), oder macht am besten ferien in der nähe eines skilifts, wenn man nicht sowieso schon da wohnt. teuer wird vorallem das drumherum (anfahrt und essen – nein ich kann mir nicht vorstellen noch kalt zu essen, wenn ich den ganzen tag im schnee bin. oder eben die ferienwohnung). insofern ist reiten billiger, und das kann sich auch nicht jeder leisten.
Bei allem nötigen Respekt, so eine bescheuerte Aussage habe ich noch selten in einem Blog gelesen.
Erzählen sie ihr Anliegen mal ein Kind in den Slums von Freetown, San Salvador, Mumbai etc.
Ich bin mir sicher man wird ihnen und ihrem von den unsäglichen Strapazen gezeichneten Körper das nötige Mitgefühl entgegen bringen….
Wenn wir schon bei bescheurten Aussagen sind….
Gegenüber aktuellem Weltgeschehen (Armut, Hunger, Krieg, Gewalt und co.) ist doch schlicht ALLES, was uns beschäftigt, absolut harmlos und jammern auf hohen Niveau. Da könnte man den MB gleich schliessen und auch sonstige Alltagsmedien.
Nicht einverstanden, 13. Hier geht es doch darum, dass geklagt wird darüber, dass die Schule sich engagiert, dass sie den Schülern eine Sportart zeigen möchte. Und alles nur, weil man selber dieses Skifahren (das sehr viele sehr gerne machen) als etwas unbequem erlebt hat. Der nächste findet es wohl nicht zumutbar, dass die Kinder mit der Schule in den Wald gehen, weil es dort so dreckig ist.
@13, SP: Ich denke Sie haben beide recht. Natürlich ist nahezu alles was im MB diskutiert wird, aus Sicht der Kinder in Freetown schlicht Ausdruck von Wohlstandsdekadenz. Andererseits erfahren die Kinder in Freetown nie was wir hier so diskutieren. Und es ist nunmal unser Privileg, uns auch tagelang über Banalitäten austauschen zu dürfen. So what? Andererseits hat mich der hedonistische Grundtenor der Autorin auch etwas gestört. Und zwar einfach darum, weil sie ihre kalten Zehen über das Kindsinteresse gestellt hat.
@ SP
Es ist genau so, wie M.F. geschrieben hat. Ich glaube aber auch nicht, dass sich Frau Marti darüber aufregt, dass die Schule sich engagiert, sondern sie hat einfach keinen Bock, selber wieder auf den Brettern zu stehen und das muss sie nun mit einem Schulkind. Sollte ich es falsch verstanden habe, entspricht das zumindest meiner Meinung. Ich finde es ja ok, wenn die Schule Skitag/-lager durchführt, habe aber nicht unbedingt Lust, mich auch einspannen zu lassen, denn ich habe meine Schulzeit hinter mir. Wenn es aber sein muss, ist das eben so, glücklich wäre ich darüber nicht.
Aber der Zusammenhang mit den Slums ist nicht ersichtlich, denn sonst dürften wir sowieso nie etwas sagen. Man dürfte nie keine Lust darauf haben, sich ein Abendessen auszudenken und zu kochen, weil andere Kinder verhungern. Dürfte sich nie mit dem Partner streiten, weil anderen ihren an Krebs verloren haben. Dürfte sich nie fragen, was man anziehen soll, weil andere nackt herumlaufen müssen und was ist schon eine schwere Scheidung in der Schweiz, wenn anderswo Frauen, die sich scheiden lassen, gesteinigt werden? etc. etc.
Nr. 1 wartet….
@ MF
„Andererseits hat mich der hedonistische Grundtenor der Autorin auch etwas gestört. Und zwar einfach darum, weil sie ihre kalten Zehen über das Kindsinteresse gestellt hat.“
Das tut sie doch gar nicht. Sie geht ja nun diesen Winter mit ihrer Tochter skifahren. Und bisher hatte die Tochter gar keine Lust es zu lernen.
Selbstverständlich haben Sie recht, 13, bin da ganz bei Ihnen. Die Kinder in irgendwelchen 3.Welt-Slums sind sowieso das Killerargument schlechthin. Was soll man schon darauf antworten.
Erinnert mich etwas an einen Weihnachtsmarkt in ZH wo ich vor Jahren mit meinen Kleinen war, und wo wir über die Lautsprecher von einer off-Stimme irgendeiner NGO mit dem Schicksal von „dem kleinen Ramon der auf der Müllhalde in Lima verzweifelt nach Esswaren sucht“ und dergleichen dauerberieselt wurden. Wir sind dann irgendwann gegangen.
@13: Man kann jeden Winter in der Südsee Ferien machen, klar. Was den Eltern oft mehr gefällt als den Kindern, denn je älter die Kinder werden umso wichtiger wird anderes als reine Entspannung am immergleichen Sandstrand. Aber vielleicht hat ein Kind auch andere Bedürfnisse, andere Interessen die sich mit denen der Mutter nicht decken. Dies findet man aber nur heraus wenn man sich mit dem Kind auseinandersetzt. Wenn dann das Kind irgendwann im Schulalter selber den Anstoss geben muss, weil es die anstehende Blamage realisiert, ist es spät. Die Eltern haben dies schlicht nicht antizipiert.
Wir alle können unsere Kinder sehr prägen, 13. Wenn ich ständig vom furchtbaren Winterwetter schwadroniere und wieviel schöner die Südsee doch ist, dann wird dies von unseren Kindern zwangsläufig übernommen. Ganz einfach weil wir die Eltern sind und sie nichts anderes kennen. Denn wenn ich richtig gelesen habe war das Kind nämlich noch nie richtig im Schnee. „Einerseits, weil wir jeden Winter ans Meer fahren.“
Und haben Sie Lust, etwas zu lernen, wenn Ihre Bezugsperson von anderem schwärmt und sie es selber nie ausprobieren konnten?
Nur das stört mich.
neben den kalten zehen sinds schon auch enorme kosten und viel zeit, die man investiert, damit das kind schon vor dem skitag ein bisschen skifahren lernt. aber lernen möchte es das ja nur, um nicht doof dazustehen am skitag.
ich für meinen teil war ja hin und her gerissen: soll ich mich nun nerven, dass meine jungs nach 5mal snowboardschule keine lust mehr hatten oder froh darüber sein? wenn sie hätten weitermachen wollen, hätten wir wohl aus kostengründen auf sommerferien verzichten müssen
@ MF
Und vielleicht liebt das Kind das Animationsprogramm in der Südsee? Und das schwimmen? Vielleicht wird es mal ein Wettkampfschwimmer oder eine Profi-Segler oder Weltmeister im Windsurfen? Und das nur, weil die Eltern es ermöglicht haben, nicht nur im Sommer in die Dorfbadi zu gehen, sondern mehrmals im Jahr ans Meer. Ja, wir müssen die Interessen unserer Kinder wahrnehmen, aber wir werden es nie schaffen, ihnen ALLES offenzulassen. Man muss Prioritäten setzen und diese sind nun mal durch die Eltern gesetzt.
Völlig einverstanden, 13. Prioritäten setzen heisst in meinen Augen jedoch, das Kind zu spüren und dann ihm gemäss Eigenbedürfnissen, Sinn/Unsinn und ja, natürlich auch gemäss Prioritäten der Eltern eine Wahl zu ermöglichen. Das kann meinetwegen auch Tiefseetaucher oder Klippspringer sein.
Einfach nie mit den Kindern Winterferien zu machen ist für mich aber keine solche Wahl. Genausowenig wie nie ans Meer zu gehen.
Apropos, wir gehen jedes Jahr ans Meer. Meist mehrmals. 🙂
@13 Ich gebe Ihnen im Grund der Sache recht was meine Aussage mit den Slums betrifft. Meine Aussage war absichtlich überspitzt formuliert.
Ich bin ein leidenschaftlicher Wintersportler (sofern ich es mir leisten kann)
Was mich an der ganzen Sache stört ist auch nicht das Frau Marti den Wintersport nicht mag. Allerdings bekunde ich einiges befremden wenn jemand es schafft eine ganzen Blog damit zu füllen welch hartes Schicksal sie als Kind hatte weil sie einmal im Jahr eine knappe Woche Skifahren „musste“. für mich ist das einfach zynisch und ziemlich fern von der Realität.
Im übrigen stamme ich aus einer Durchschittsfamilie die nicht wahnsinnig viel Geld zur verfügung hatte. Wir waren beispielsweise bis auf einmal (mit dem Auto nach Südfrankreich in eine Ferienwohnung) nie am Meer oä. Es ist durchaus möglich günstigere Skiferien zu machen. Wir waren immer im Südtirol welches nach wie vor um einiges preiswerter ist als die Schweiz.
Und auch ich mochte die Skischule nicht sonderlich weil ich ebenfalls kein gebohrener sprortler bin (Ich war immer der letzter am Skirennen) .Dennoch möchte ich keine Woche dieser 18 Jahre missen in denen wir in den Skiferien waren.
Unterhaltsamer lustiger Artikel. Ich ehoere auch zu denen, wo die Disco und ein geheimer Kuss mit einem Mitschueler so das einzige Highlight waren in den 70er Jahren im Ski-Schullager. Der Rest waren ausgeliehene Schul Skischuhe, zu lange Skis und meine Skis oeffneten sich nicht bei einem Sturz. Ich lag auf dem Huegel mein Fuss war vedreht und verknackst. Die Bindung immer noch geschlossen. Oh wie ich diese Ski-Lager hasste. Skifahren verbannte ich dann im Leben. Doch wenigstens bleibt der geheime Kuss mit dem Sunnyboy der Klasse in Erinnerung u.als Teenie war das wow.
Schön, auch mal von anderen so eine Ski-Trauma-Geschichte zu hören. Ich hab Skifahren als Kind immer gehasst und musste jedes Jahr mit meiner Familie in den Skiurlaub, die ganze Woche in die Skischule. Ich hasste den Geruch, den Klang, das Gewicht der Ski-Utensilien, die Schienbeine taten weh vom Druck der Schuhe, die Zehen schliefen ein.
Ab 12 durfte ich allein in die Ferien, ich war dann immer auf dem Bauernhof und genoss es, stattdessen durch die Schneefelder zu reiten.
Meine Tochter fährt Ski seit sie knapp 3 Jahre alt ist, anscheinend stellt sie sich recht gut an, letzte Saison hat sie im vom Kinderhotel organisierten Slalom-Rennen die Goldmedaille gewonnen. Ich hab sie nur auf Fotos fahren gesehen, meine Schwiegereltern gehen mit ihr in den Ski-Urlaub, weil sie finden, dass Skifahren zur Ausbildung gehört. Wie froh bin ich, dass ich nicht mit muss!
Sehen Sie Susi, das ist doch genau der Unterschied. Sie sind offenbar wie viele andere selber kein Skifan, haben es aber den Kindern trotzdem ermöglicht, selber herauszufinden ob sie das möchten oder nicht. Was ich toll finde.
Ja, das stimmt. Vielleicht würde ich mich sogar nolens volens wieder auf die Skis bemühen, wenn die Schwiegereltern es nicht mehr können. Oder es so machen wie 13, das Kind in die Skischule geben und in der Zwischenzeit spazieren gehen. 🙂
Ja, das ist in meinen Augen das Minimum. Denn es gibt natürlich auch noch die Vorbildfunktion. Aber das kann man halt natürlich nicht erzwingen.
@ Susi
Bei mir sind es zum Glück auch meine Eltern, die diese eine Woche mitgehen (mich reut es eigentlich schon, eine der 4 Wochen Ferien für den Winter zu verschwenden).
@ SP
Worin soll man denn ein Vorbild sein? Skifahren ist immer noch freiwillig. Meine Tochter weiss, dass ich es ausprobiert habe, aber es mir keinen Spass macht, und ich es darum lasse, aber akzeptiere, dass andere (wie sie) es mögen. Ich habe das Gefühl, ich bringe ihr mir der Einstellung mehr bei, als ich es beim Skifahren je könnte.
Einige meiner schönsten Kindheitserlebnisse haben damit zu tun, dass die Väter unserer damaligen Wohnsiedlung mit uns Kindern (lustigerweise waren wir fast ausschliesslich Mädchen) im Sommer Ball gespielt haben. Völkerball, Fussball, Handball, später Volleyball… Es muss nicht immer das Skifahren sein oder das Wandern (der andere Schweizer Nationalsport), aber für ein Kind ist es sicher etwas Schönes (und Vorbildliches), wenn sie mit den Eltern eine Sportart teilen können – gesetzt den Fall, dass es nicht ins Fanatische ausartet. Bei mir blieb jedenfalls das Faible für Ballsportarten hängen.
@Mila: Genau, ich ging beispielsweise mit meinem Vater immer schwimmen und es wurde zu meinem Lieblingssport (meine Mutter mochte das Wasser nicht so sehr, war aber sonst sehr sportlich). Heute gehe ich mit meiner Tochter regelmässig schwimmen und sie liebt es. Skifahren muss es für mich wirklich nicht sein, aber ich will ihr auch nicht im Weg stehen, wenn sie dann mal ins Skilager gehen möchte.
Skifahren hat schon was besonderes – nicht zuletzt wohl wegen dem Temporausch (der mit dem tatsächlichen Tempo, v.a. als Kind, noch nicht mal viel zu tun haben muss) und dem anstrengungslosen Gleiten, die man in der Art sonst wohl nirgends erlebt…
Für meine Kinder sind auf jeden Fall Skiferien der Höhepunkt des Jahres.
Als Kind hatte ich oft Skifahr-Träume, mit Sprüngen über absurd hohe Schanzen, schon fast Flug-Träume…
@13: Man sollte sich einfach bewusst sein, dass man seine Kinde rmit seinem Vorbild prägt. Das ist quasi eine selbst erfüllende Prophezeiung. Wenn die Eltern schon immer klagen, wie kalt es ist im Schnee, und wie ungern sie ihre Kinder dahin begleiten. Dann wird es relativ unrealistisch sein, dass die Kinder sich begeistern lassen. Denn schwierige Phasen im Lernprozess gibt es immer. Deshalb wundere ich mich auch nicht über die Berichte hier, „meine Kinder mögen es auch nicht“…
Ich bin übrigens auch kein begeisterter Wintersportler. Wegen meinen Eltern… Leider.
Und Sie wissen genau, dass Sie mit „anderen“ Eltern ein begeisterter Skifahrer geworden wären? Das finde ich etwas weit hergeholt. Es läge mir fern, vor den Kindern über irgendetwas zu jammern, aber ich denke, dass man damit weiterkommt, wenn man den Kindern beibringt, dass jeder etwas anderes mag und sie ihre Erfahrungen selber machen können. Ich war 15 J. lang Pfadfinderin, obwohl meine Mutter den Wald blöd fand und uns nie dahin mitnahm. Mein Mann und ich sind Wasserratten. Wie auch meine Tochter. Mein Sohn mag Wasser bis zum Knie, alles andere ist zuviel. Die Vorlbildfkt ist nicht so gross
@13: Natürlich spielt die Vorbildfunktion. Insbesondere bei den Sportarten, in denen man früh eine Basis legt. Denn das Können spielt ja auch eine wichtige Rolle. Entscheidend ist auch, ob das Umfeld überhaupt den Zugang zu einer Sportart ermöglicht. Wenn die Familie nie in den Bergen ist, wird die Begeisterung für Wintersport nur schwer zu wecken sein. Pfadi im Dorf, wohin man wegen der Freunde geht, ist etwas ganz anderes (habe ich auch so erlebt). Aktuell sind um Umfeld meiner Kinder in der Biber- und anfangs Wolfsstufe aber wieder die Kinder ehemaliger Pfader…
„Und Sie wissen genau, dass Sie mit “anderen” Eltern ein begeisterter Skifahrer geworden wären?“ Nein. Aber ich weiss, dass ich dann ein sehr guter Skifahrer geworden wäre. Und zumindest in meinen Fall ist das eine gute Grundlage, die Sportart dann auch gerne zu betreiben. Aber ich habe es ja auch so gelernt. Wie ich mich überhaupt wundere, wie lange offenbar die einen am „Idiotenhügel“ stehen bleiben. Ich war nach einer Woche intensiver Snowboardausbildung im Studium zwar einer der schlechteren (unter vielen Freaks), aber jederzeit in der Lage, in Lagern Kinder auszubilden.
@ SP
Und wenn ich Ihnen nun erzähle, dass meine Schwester tatsächlich sehr gerne boarden geht und im gleichen Elternhaus aufgewachsen ist? Wir hatten ja die Möglichkeit zu gehen, es lag zum Glück finanziell drin und wir konnten mit der Schule ins Lager, daneben in die Skischule und später mit Freunden, wenn wir wollten. Sie wollte, ich nicht. Sie lernte es genug gut, um Spass zu haben, ich nicht. Das versuche ich meinen Kindern auch zu ermöglichen, aber ich täusche nicht grosse Freude meinerseits vor und wende viel Energie und Geld darauf auf, nur damit sie evtl. mal Wintersportfreaks werden.
Tja, keine Regel ohne Ausnahme.
Das wäre nicht authentisch und zudem ist es mir ehrlich gesagt egal, ob meine Kinder später gerne Skifahren oder nicht. Es ist gut, können sie es probieren und dürfen, wenn sie wollen, aber damit hat es sich dann auch. Ich meine, alles geht ja eh nicht und man beeinflusst die Kinder automatisch durch die eigenen Vorlieben. Das ist menschlich. Sie werden vermutlich Ihren Kindern auch nicht die grosse Liebe zum Autosport näherbringen, auch wenn sie vielleicht niemals grosse Fans werden, weil sie nicht damit aufgewachsen sind, oder? (ist jetzt eine Annahme, sorry, wenn ich mich täusche)
@13: Einigen wir uns doch darauf, dass ich das eigentlich gar nicht vorwurfsvoll gemeint hatte. Da geht es Ihnen vermutlich wie mir, als ich meinen ältesten ins Kunstturntraining brachte (weil er Talent hatte), aber hoffte, dass er da nicht hin will…
Tja, es geht auch ohne Ski.Wenn man nicht in den Alpen bzw. Voralpen, sondern in Zürich lebt kommt man um die Bretter gut herum. Ich bin Schweizer und kann so überhaupt nichts mit Wintersport anfangen.Ich habe es eine Zeit lang mit dem Snowboard versucht. Aber leider ist es auf den Skipisten in etwas gleich wie auf der Autobahn und darauf habe ich zero Bock.
Aus dieser Sicht begrüsse ich die Klimaerwärmung und freue mich schon auf die schneefreien Winter der kommenden Jahre 🙂
Ich war früher Skilehrer für Intersoc aus Belgien und schleuste bestimmt 500 Kinder durch den Idiotenhügel. Arbeitete ich Elm, Maloja, Finhaut oder St. Luc.
Sicher, irgendwer beschwert sich immer. Aber ich habe nur pausbäckige, glückliche Kinder gesehen. Freundschaften mit Eltern sind entstanden. Bin gefühlte Millionen Male rückwärts das Hügelchen runter gefahren und hielt die Ski-Spitzen der Kinder mit den klammen Händen zusammen. Wir gingen gemeinsam durch Stürme, aber auch durch Sonnentage mit einer Runde Heisse Schoggi vom Gretener spendiert.
Ich kann mich dem vollkommen anschliessen, ausser dass ich die Skilager liebte. Nicht etwas wegen des wackeligen Runterrutschens auf den Brettern, sondern einfach, weil ich mir als Kind kein Lager hätte entgehen lassen, schliesslich waren da noch die Mittagpause, die Abende und der herrlich freie Mittwoch Nachmittag, wenn man Glück hatte gab es noch einen Schlechtwettertag und immerhin meine Tischtennisfähigkeiten wurden mit jedem Skilager besser, nicht so die Fahrkünste. Da mich aber die gleichen Kinder immerhin das ganze Jahr im Sport erlebt hatten, gab es da keine Überraschung oder Spott.
Mit meinen Kindern geniesse ich die Vorteile unserer Zivilisation, die auf Arbeitsteilung setzt. Sie gehen eine Woche pro Jahr und zwischendurch ein WE in die Skischule, ich unternehme einen kurzen Spaziergang und ein langes Aufwärm-Kaffee. Sie lernen genug gut fahren, um nicht ganz hinten zu stehen, ich breche mir kein Bein, und die Wirtschaft hat auch noch etwas davon, eine Win-Win-Situation für alle.
Ich war nur einmal mit der Schule im Skilager,dann hatte ich genug.Nicht weil mir Skifahren keinen Spass machte sondern,weil ich fahren wollte und nicht immer warten wollte auf unseren Skilehrer! Es war 1962 damals war er Lehrer=immer Lehrer,auch wenn er noch nie auf Skiern stand.Auch die lästigen Mittagspausen fast 2 Stunden passten mir nicht.Unserem Sohn hatten wir das nicht angetan,er durfte mit uns mehrere Wochen im Winter Skifahren und hat fast jedes Skirennen (147) gewonnen! Leider war mit der Zeit die Schulpflege nicht mehr Einverstanden,dass er am Samstag Schulfrei brauchte.
was für ein sinnvoller Beitrag Herr Hofer, endlich geben sie einmal all jenen eine Stimme, die 147 Skirennen gewonnen haben und unter den miserablen Skifahr-Schulkollegen leiden
btw wir bewundern sie alle, dass sie 1962 schon als Bub besser als der Lehrer Skifahren konnten.
Was für ein Unsinn. In anderen Ländern wäre man froh über diese Möglichkeiten.
Als ich in die Schweiz auswanderte, haben meine Kinder auch am Skitag oder wie
das heisst, teilgenommen, auch wenn sie noch nie sowas gemacht haben.
Nach dem ersten Mal wollten beide auf jeden Fall wieder dabeisein, und
Skifahren tun wir auch ausserhalb dieser Skiwoche mittlerweile.
Wir (und noch ein paar andere Eltern) haben uns gegen den Skitag gewehrt bis zum geht nicht mehr und am Schluss Erfolg gehabt. Heute führt unsere Dorfschule keinen Skitag mehr durch, sondern einen Schneesport-Tag. Im Angebot stehen Skifahren, Schlitteln, Langlaufen und eine Schneeschuh-Tour. Längst nicht mehr alle Familien können/wollen sich das Skifahren leisten und/oder eine überbordende Infrastruktur mit enormen Wasser (Kunstschnee)- und (Atom)strom Verbrauch unterstützen.
Offenbar handhaben Schulen den Skitag sehr unterschiedlich. Bei uns gab es schon vor mehr als 25 Jahren das besagte Alternativ-Angebot (was ich auch völlig richtig finde). Nur: wenn meine Eltern sich von sich aus absolut gegen das Skifahren gestellt hätten, hätte ich einiges verpasst. Die Wahlfreiheit sollte beim Kind liegen.
Wahlfreiheit in Ehren, aber wer bestimmt den bei Ihnen z.B. den Menueplan, wann Hausaufgaben gemacht werden müssen oder den Wohnort? Zügeln Sie, nur weil es den Kindern nicht passt? Oder kaufen sie ihren Kindern ein Auto, nur weil sie es wollen? Wir betrachten das Skifahren als massive Energieverschwendung und Umweltbelastend und kaufen oder mieten unseren Kindern keine ausrüstung, Punkt. Und wir finden es eine Frechheit, dass die Schule Eltern dazu zwingt oder versucht zu zwingen, viel Geld für etwas auszugeben was wir nicht unterstützen wollen, auch wenn uns es leisten könnten.
Die Wahlfreiheit unserer Kinder hört dort auf, wo wir es finanzieren sollen uns es aber völlig gegen den Strich geht. Es gibt genügend andere Wintersportarten, die einem auch fantastische Erlebnisse ermöglichen. Auch unsere Kinder gehen in Lager, sogar mehrmals jährlich, sei es mit der Pfadi oder mit den Sportvereinen. Inzwischen bietet die Gemeinde anstatt ein Skilager sogar ein Schneesportlager an, mit Ski- und Snowboardfahren, Langlauf und Schneeschuhtouren. Seit dem Angebotswechsel sind die Teilnehmerzahlen wieder massiv gestiegen!
Ich und einige andere durften vor ~15-20 Jahren noch nicht mit dem Snowboard ins Skilager, obwohl wir schon längt keine Anfänger mehr waren.
Einen schlauen Grund dafür gab es nie… Es ist halt kein Lehrer Snowboard gefahren.
Und ich und andere wurden vor 25 Jahren noch von den Skiliften verjagt mit dem Board – wir würden die Spur kaputt machen, hiess es (übesetzt: „Das neumodische Zeugs kennen wir nicht und darum wollen wir’s hier auch nicht!“)
Lustig, bei uns wurde im Gymi Snowborden offiziell angeboten, und das ist doch auch schon ziemlich genau zwanzig Jahre her… Andere Schulen, andere Sitten, würde ich sagen. 😉
In unserer Schule heisst es auch Wintersporttag. Neben Skifahren und Snowboarden steht dann auch Schlitteln, Wandern, Curling auf dem Programm, zum Glück, sonst müsste ich wieder auf die Skis. Curling ist toll.
Dass man einen Schneesport-Tag organisiert, finde ich eigentlich gut. Und spart auch den Lehrern ganz viel Aufwand. Andererseits wäre es für die Kinder doch auch gut, sie würden einmal wenigstens ein bisschen Skifahren lernen.
Was mich aber stört ist dieses „gewehrt“. Das passt dann in die Reihe der Eltern, die sich dagegen wehren, dass die Kinder in den Schwimmunterricht müssen. Oder in den Biologieunterricht. Usw.
Ach SP, auf solche Kommentare lohnt es sich doch gar nicht wirklich einzugehen… Fanatiker jeglicher Couleur wird man nie eines Besseren belehren können. Ich hätt’s eigentlich besser wissen müssen. 😉
Meine Eltern sind auch sogenannte Migranten, aber dennoch war für sie klar, dass wir alle ins Skilager gehen. Und Skifahren lernen (Alternativprogramme mit Langlaufen etc. gab es damals schon). Natürlich gehörten wir nicht zu den Besten, da wir nur einmal im Jahr auf den Brettern standen – aber die Erinnerungen sind dennoch schön, ich möchte sie nicht missen.
Seit meiner Schulzeit fahre ich keine Ski mehr und würde es auch nicht mehr tun: weiss Gott, wie ich mir die Knie mit den neuen taillierten Ski verrenken würde… Aber mein Kind bekäme zumindest wie ich die Möglichkeit, es zu probieren.
Dito. Ich war zwar sicher kein Meister auf den langen Latten. (Das Skilager war für mich lange die einzige Gelegenheit zum Fahren.) Aber das soziale Erlebnis, eine Woche lang den ganzen tag mit der Klasse zusammen zu sein habe iich immer gnossen, obwohl immer eher in der Nerd-Ecke stehend.
Vergessen Sie nicht die Disco-Abende, die waren bei uns immer das (nicht so heimliche) Highlight! 😉
Genau so!
Kommt mir vor wie die Geschichte mit den Kletterstangen. Man hat sie abmontiert, weil es zu viele Kinder nicht nach oben schafften. Man wollte ihnen dieses traumatische Erlebnis ersparen. Ich glaube aber, Ihr wirklicher Beweggrund ist der Welt zu zeigen, dass sie cool, weltoffen, weitgereist und auf keinen Fall ein Buenzli sind.
Stimmt die Geschichte mit den Kletterstangen überhaupt? Beim Schulhaus in unserem Quartier in Winterthur stehen sie jedenfalls immer noch.
Man hat sie auf den Aussenplätzen abmontiert, weil Spielplatzgeräte nicht höher als 3m sein dürfen. In den Halle als Sportgerät gibt es sie nach wie vor. Sie werden nur aus genannten Gründen nicht mehr häufig genutzt. Obwohl Stangenklettern offenbar der wichtigste Indikator für allgemeine bzw. sportliche Fitness wäre.
Stangenklettern der wichtigste Indikator, warum denn?
Bei uns im Primar-Sportunterricht durften die Kinder erst mitturnen, wenn sie es am Anfang der Lektion einmal an den Kletterstangen bis ganz oben schafften. In der Klasse hatte es einen übergewichtigen, unsportlichen Jungen, der durfte nie mitturnen, weil er es nie bis oben schaffte. Während wir ein Ballspiel o.ä. spielten, mühte er sich immer die ganze Stunde an der Kletterstange ab, rutschte nach einem halben Meter immer wie ein Sack wieder nach unten.
Pädagogischer Horror war das…
@Susi: Und wo ist da der Widerspruch zu meiner Aussage?
Ansonsten haben Sie recht, die Vorgehensweise ist nicht gerade toll. Aber die Tendenz, im Schulsport alles wegzulassen, was unsportliche vielleicht nicht können, führt nun auch nicht gerade dazu, dass diese fitter werden. Den Geräteturnen geht ja dann auch nicht (Stützen im Barren? Hängen an Ringen?), Ausdauertraining auch nicht (Fuss, Kniebelastung, Asthma), Leichtathletik sowieso nicht (messen! blosstellen!). Machen wir doch ein bisschen New Games und wundern uns dann, dass die Kinder immer dicker und unbeweglicher werden.
SP, eine solche Vorgehensweise ist einfach nur s*, das darf man auch ruhig beim Namen benennen.
Was sind New Games? Ich meine, ich mochte Leichtathletik auch nie, aber mir ist neu, dass dies im Sportunterricht abgeschafft wird. Ist das wirklich so?
SP: Der zweite Teil meines Kommentars sollte abgelöst vom ersten sein, das war nur die Assoziation, die ich noch immer als erstes mit der Kletterstange verbinden. Aber nochmal die Frage, was macht die Kletterstange so wichtig?
Ich bin im Übrigen nicht für ein Entfernen solcher Geräte. Aber herumrennen und beim Ballspiel mitmachen wäre wahrscheinlich sportlicher, als sich eine Stunde mit der Kletterstange abzumühen. (Stelle ich mir auf jeden Fall so vor, aber Sie sind er Sportlehrer.) Durch sein Defizit wurde der Schüler noch unsportlicher, für ihn waren die Stangen wirklich ein Verderb.
„New Games“ waren so ein 80er Ding – Spiele ohne Gewinner und Verlierer… wobei es auch ein paar durchaus witzige darunter hatte: 50 Pfadfinder halten einen alten Fallschirm wie ein Sprungtuch, der Kleinste liegt in der Mitte und wird hochgespickt; mehrere Meter!
@Susi: Ich muss mal nachschauen, wo ich das herhabe. Es ging darum, dass unter vielen sportmotorischen Tests das Stangenklettern auf Zeit der beste Prädiktor für die Gesamtleistung darstellt. Scheint mir aber auch ziemlich einleuchtend. Zum anderen: Leider ist es so, dass es bei solchen Aufgaben richtig nervig ist, dass die Schwächsten immer gleich aufgeben, es gar nicht erst versuchen. Wäre es anders, würden die meisten nach ein paar Wochen (5-10min ernsthaft üben pro Lektion) es auch schaffen. Es geht ja nicht nur um Kraft, sondern auch um Technik (die früher noch gelernt wurde).
Was mehr bringt, Stangenklettern oder herumrennen im Spiel? Das kommt sehr darauf an. Möchte man Defizite beseitigen oder einfach Aktivität. Ausserdem ist der Gedanke, mit Spiel Ausdauer zu fördern, zwar schön. Klappt aber nicht. Denn auch hier ist es so, dass die Schwächsten kaum involviert sind, und letztlich nur die Sportler Sport treiben. Es fällt nur weniger auf. Gute Lehrer werden deshlab dafür sorgen, dass kleine Gruppen auf kleinen Feldern spielen, vielleicht sogar in homogenen Grüppen, so dass jede/r gefordert wird. Ist aber nicht so einfach. Und gegen Verweigerung gibt es nichts.
@mila: Leichtathletik oder gar Geräteturnsporttage sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr verschwunden. Allerdings schlägt nun das Pendel langsam wieder auf die andere Seite um. Leisten, auch im Sport, bekommt wieder eine gewisse Bedeutung (und vom Sport gibt es durchaus einige Parallelen zu den anderen Fächern).
Generell ist die Schmalspurausbildung von Primarlehrern im Fach Sport aber der Qualität sicher nicht förderlich.
… das Stangenklettern auf Zeit der beste Prädiktor für die Gesamtleistung darstellt.
Entweder stimmt das nicht, oder ich bin eine regelbestätigende Ausnahme: Im Klettern war ich immer einer der Besten, beim Rest im besten Fall unteres Mittelmass…
Bei uns stehen sie noch auf dem Schulhof. Ob sie gebraucht werden, weiss ich nicht, aber sie sind da. Stangenklettern war für mich aufgrund Höhenangst der Horror. Kräftemässig hätte ich es geschafft, aber wenn ich nur einmal runtersah, gab ich jeweils auf.
Ich erinnere mich noch, wie stolz ich war, als ich es zum ersten Mal geschafft habe. Alle Kinder waren schon oben, nur ich kämpfte mich vergeblich ab, bis eines Tages eben… Ich war extrem langsam, aber die ganze Klasse hat mich beobachtet, und als ich endlich oben war, haben alle geklatscht. Sport war für mich eine Schule fürs Leben – sicher: hart und unangenehm, aber sicher nicht traumatisch.
@ Franz Vontobel:
Ich oute mich hiermit als zweite regelbestätigende Ausnahme. War an der Kletterstange immer unbestrittener Champion der Klasse, im Schnelllauf stets unter den drei Besten, im Weitsprung und Weitwurf hingegen konkurrenzlos die mieseste, nicht mehr zu unterbietende Flasche. Meine sportliche Inkompetenz damals in der Schule war in meinem späteren Leben niemals ein Hindernis (Militär zählt nicht, da irrelevant)!
Schnellauf gut, Weitsprung schlecht? Da fehlte es wohl am Trainer oder an der Motivation. Aber ja, man kann auch ganz toll Karriere machen, ohne sportlich gut zu sein.
Ich hab als Kind nicht Skifahren gelernt und durfte auch nicht. Obwohl ich gerne mitgemacht hätte, aber meine Eltern wollten das nicht. Aber immerhin wurde ich auch von der Schule nicht gezwungen. Es war selbstverständlich freiwillig, und wer nicht mitkonnte oder wollte, der nahm an einem Alternativprogramm teil (Schlitteln, Schlittschuhfahren etc.). Andererseits finde ich, so ein einzelner Skitag überlebt man doch auch als Anfänger. Ich durfte nicht, Sie mochten es nicht. Sie haben sofort aufgehört, als sie mit der Schule fertig waren – und ich hab dann damit angefangen!
Ach, p.s. Wie Sie sich vorstellen können, fahre ich dafür nicht gerade professionell, aber ich komme heil die Pisten runter und stehe dazu. Ich bin ausserdem bekennender Schönwetter-Fahrer (wenn alles weisse Suppe ist, liege ich alle zwei Meter auf der Nase – darauf verzichte ich gerne). Fazit: vielleicht ist der Skitag für Ihre Tochter eine gute Übung, sich ein bisschen Selbstbewusstsein anzutrainieren? Und zu lernen, fiese Kommentare locker wegzustecken und sich stattdessen auf die schönen Seiten der Sache zu konzentrieren?
Liebe Martina
Herzlichen Dank für diesen Kommentar, jedes einzelne Wort spricht mir aus tiefster Seele. Ev. noch als Ergänzung: Im Winter ist der/die dickste und faulste eine „Sportskanone“ und ein Naturmensch, wobei die Gravitation natürlich die Schwerarbeit übernimmt und das Après-Ski bei den meisten eh die Hauptsache ist.
Mitten im Skiferienort aufgewachsen (und immer noch dort zuhause), konnten meine beiden Schwestern und ich skifahren langlaufen etc. kaum konnten wir laufen. Das haben wir ganz nebenher gelernt…
Und heute gibts kaum was Schöneres als am frühen Morgen mit der ersten Bahn auf den Berg und über die frisch präparierte Piste in der Morgensonne zu fahren. Sobald dann der grosse Ansturm kommt, gehts ab in die Schneebar, noch etwas Sonne geniessen und am frühen Nachmittag wieder runter vom Berg… So lässt sich der Winter aushalten!
wenn ich in den bergen wohnen würde, würde ich bestimmt auch gerne skifahren oder snowboarden. da fallen eben die haupt-unannehmlichkeiten weg.
Da hatte ich ja richtig Glück. Ich konnte als Kind auch nicht richtig Skifahren, aber kann mich nicht erinnern deswegen gehänselt worden zu sein. Skilager gabs bei uns nur als freiwillige Anlässe, und die obligatorischen Skitage der Schule boten zum Glück immer Alternativen zum Skifahren! In der Primarschule Schlitteln, später auch Eislaufen oder Wandern (letzteres war auch bei vielen Lehrern sehr beliebt, hehe). Schade dass manche Schulen da etwas engstirnig zu sein scheinen. Besonders wenn man bedenkt wie teuer Skifahren ist.
klar ist das so – es wird niemand zum Skifahren gezwungen. so ein Unsinn.
Gehänselt werden Kinder nicht, weil es etwas können oder nicht. Entweder man hat Freunde oder man hat sie nicht.
Kinder müssen lernen Freundschaften zu knüpfen und zu einender zu halten. Denn irgendwo ist jeder nicht gut.
Wo kämen wir denn da hin, wenn wir alles abschaffen, wo irgendein Kind sich nicht wohlfühlt?
Dann können wir Rechnen, Lesen, Geometrie, Zeichnen, Werken, Turnen, … schlichtweg alles abschaffen.
Wenn hier Leute erzählen, Sie frören jeweils auf der Piste wundert mich das doch stark.
Entweder sie waren nur bei -20 Grad Skifahren (ich denke nicht) oder trugen nur Jeans.
In halbwegs moderner Winterkleidung friert man nicht. Nein, auch wenn Sie ein „gfröhrli“ sind nicht…
Btw: Ich musste als Kind immer mit an Strandurlaub und so, eine Qual und heute käme mir das gar nicht mehr in den Sinn… Ab 30° ist es nicht mehr schönes Wetter, ab 30° ist es Körperverletzung.
Schwimmen können ist etwas überlebenswichtiges. Skifahren zum guten Glück nicht!
Wo ist Schwimmen etwas Überlebens- wichtiges? Auf den Philippinen oder in Hochwassergebieten? Jeder hier, der beim Anblick tief verschneiter Berghänge und Wälder Depressionen bekommt, tut mir wirklich nur leid! Frieren ist so was von gestern, heute absolut kein Thema mehr mit dieser Wäsche! Wer seine Kinder nicht dem Dichtestress auf der Skipiste aussetzen will, darf sie auch nicht Fussballspielen lassen. Stellen Sie sich vor, 22 Kinder auf einem Platz und noch ein Schiedsrichter dazu, aber nur ein Ball, so ein Stress!
Dichtestress auf der Skipiste – danke für den Lacher!
Wegen diesem Dichtestress sind wir heute nur noch auf Tourenskis unterwegs – und unseren Eltern heute noch dankbar, dass wir schon als Kinder skifahren lernen durften.
Es gibt in der Schweiz unzählige Steh- & Fliessgewässer, dazu Schwimmbäder & private Gartenpools. Entsprechend viele Möglichkeiten hinein zu fallen. Schwimmen zu können, ist sicher wichtiger, da es lebensrettend sein kann.
Schliesse mich Charles und Petra an, natürlich ist Schwimmen wichtig. Jedes Jahr ertrinken Kinder.
(Für mich ist es jedoch leicht, fürs Schwimmen eine Lanze zu brechen, vor 20 Jahren schwamm ich Wettkampf, auf den Skis war ich aber immer eine Lusche.)
@Petra: Der Aufwand, der ums Schwimmen betrieben wird, ist völlig übertrieben.
@Sportpapi
Wieso? Beim Planschen ist schnell ein Kind geschubst. Oder aus Neugier zu nah ans Wasser & ausgerutscht. Ich finde, dass Schwimmen zu Recht wichtig ist.
@Petra: Wenn die Eltern sich ein wenig einsetzen, werden die Kinder bis zum Schulalter soweit schwimmern können, dass sie wieder aus dem Wasser kommen. Innerhalb der Fächer im Sportunterricht nimmt das Schwimmen aber häufig einen sehr grossen Teil ein. Mehr als nötig. Und meistens lernen die Kinder doch nicht schwimmen, sondern nur „Wassergewöhnung“. Da wäre es mir ehrlich gesagt lieber, nur die Kinder erhielten eine Einladung für einen Intensivkurs, die es wirklich brauchen.
SP, warst Du je einmal im Pazifik schwimmen? Wenn ja, wirst Du wissen, wie hoch die Wellen sind und wie der Backflow nach dem Brecher untrainierte sehr weit ins Meer raus ziehen kann. Gerade Touristen unterschätzen das hier oft und verschwinden dann im Wasser. Aus der Sicht finde ich soliden Schwimmunterricht wichtig. Umgekehrt ist es aber auch so, dass die meisten Ertrinkungsunfälle in Pools geschehen, selbst in den hier üblichen Hauspools, wo auch an der tiefsten Stelle mit Kopf über Wasser gestanden werden kann.
@Katharina: Und ich empfehle allen Amerikanern ein Lawinenausbildung, damit sie sich auskennen, wenn sie mal in die Berge in die Ferien gehen. Lernen denn eure Kinder wenigstens Schwimmen in der Schule, wenn das Umfeld doch so gefährlich ist?
SP: Also Schimmen wird intensiv gelehrt. Da kommen auch Leute der Coast Guard in die Schulen. Also diejenigen, die dann die search and rescue Missions machen müssen.
Die Wintersportgebiete und Lawinen: Die Sierras sind nahe. Du kannst also am Morgen Skifahren gehen und dann am Nachmittag Schwimmen. Leider ist es auch hier so, dass trotz eindringlicher Kampagnen Adrelaninjunkies in die unmarkierten Gebiete gehen und Lawinen auslösen. Die Pisten sind nach Schwierigkeitsgrad markiert.
Diejenigen die dann wirklich ‚into the wild‘ gehen, sind dann so weit weg, dass Rescue nicht mehr geht.
@Sportpapi: Wenn sie es nach Lehrplan betrachten, mag es stimmen. Wir hatten dazumal ab der 1. bis zur 6. Klasse 1x/Woche Schwimmen. Geschadet hat es sicher nicht. Schwimmen konnte ich aber schon einigermassen vorher, das stimmt. Ich denke, dass ein Kind weder Skifahren noch Schwimmen in der Schule lernt (lernen sollte), sondern eher verbessert oder anwendet. Wichtiger ist für mich, dass man den Kindern Möglichkeiten aufzeigt, wie sie Freude an Bewegung (drinnen & draussen) haben können. Eines findet vielleicht Schwimmen toll, das andere Ballspiele, noch ein anderes Gymnastik…
Ja, ich hatte auch die ganze Primarschulzeit einmal in der Woche schwimmen. Gelernt habe ich es allerdings nicht, bis ich in die Sportlehrerausbildung eintrat. (zum Glück war an der Aufnahmeprüfung das Stilschwimmen mit Schwimmen auf Zeit und vor allem Wasserspringen kombiniert…).
Kann ich nachvollziehen, obwohl Skifahren fast das einzige war – wo ich, Familie sei Dank!- mithalten konnte. In keinem Fach ist Unfähigkeit so gnadenlos sichtbar wie im Sport und die Mobberei der Mitschüler so hart und gar sanktioniert wie in sportlichen Disziplinen (in keine Mannschaft gewählt, auslachen, etc,). Wenn einer intellektuell nicht so stark ist, fällt das nicht sofort auf, die Turnhalle ist gnadenlos. Hasste das Fach, mache jetzt aber einiges an Sport, einfach gemäss meinen bescheidenen Fähigkeiten als „native Gstabi“. Ein Lager mit Sport hatte auch ich mal – Horror und Terror!
Turnen habe ich auch so erlebt. Das Skilager sonderbarerwese nie.
Hand aufs Herz: irgendetwas Sportliches kann jedes Kind gut. Ich war eine Lusche im Schwimmen und Laufen, wie auch in allen Leichtathletikdisziplinen. Dafür war ich in jedem (Hand-)Ballsport gut, und im Turnen. Mit gewissen Hänseleien sollte man auch umgehen lernen, solange sie nicht Übermass nehmen – wenn Dich die Mitschüler grundsätzlich mögen, spielt es keine Rolle, wenn Du eine sportliche Null bist. Das Problem liegt also meist anderswo.
Was ich wirklich gehasst habe: die Tanzeinlagen, zu denen wir im Mädchenturnen gezwungen wurden, während die Jungs Fussballspielen durften.
Fazit: Eine gute Sportlehrperson schafft es in der Regel, durch eine Vielfalt sportlicher Disziplinen allen Schülern die Möglichkeit zu geben, etwas zu entdecken, was sie gut können. Aber es muss auch auf Schülerseite der Wille da sein, etwas auszuprobieren. Genervt haben mich persönlich diejenigen Mitschüler, die null Bock auf nichts hatten und sich nicht einmal minimal angestrengt haben (nach dem Motto: Turnen – pfui!). Die wollte ich ehrlich gesagt auch nicht in meiner Mannschaft haben. Über den Turnraum ging diese Aversion jedoch nicht hinaus.
@ Mila
Oh, nicht jeder ist in irgendetwas sportlichem gut. Ich war es eigentlich nie. Vielleicht mit Ausnahme von OL, was allerdings nur daran lag, dass ich Karten lesen konnte und damit sehr wenig rennen musste, um zu den besseren zu gehören. Aber an wirkliche Hänseleien kann ich mich eigentlich nicht erinnern, nach ein paar Wochen wussten alle, dass ich das nicht kann und gut war. Keine Erwartungen, keine Enttäuschungen.
Hänseleien nicht. Aber das vermaledeite Mannschaften Wählen war jedesmal eine Tortur.
@HP: Wählen ist schon lange verpönt und wird eigentlich nicht mehr gemacht. Dafür sind wir heute soweit, dass Schulen sich aus Datenschutzgründen nicht mehr getrauen, Ranglisten vom Schulsporttag auszuhängen.
Als tatsächliche „native Gstabi“ (wegen Sauerstoffmangel unter Geburt keinFeinmotorik Genie …), habe ich solche aber leider auch andere SportlehrerInnen erfahren. Gut war ich logischerweise nirgends, ausser Schwimmen und eben Skifahren und MILA: OL wegen Kartenlesen! 🙂 Sage einfach: Sport zeigt Leistung brutal direkt. Ist ok. Sportpapi: Von mir aus darf man die Listen in der Schule ruhig öffentlich aushängen, wenn man die Lateinnoten auch öffentlich aushängt … Gegen Siegerehrung habe ich übrigens gar nichts, aber wieso muss man Brett wochenlang lesen, xy war am Schulsporttag Vorletzte?
@ H.P.
Wirklich? Auch das war für mich ok. Ich wurde eben als letzte gewählt, so what? Und wenn ich dann in eine Gruppe kam, konnte man mich ja doch irgendwo einsetzen und sei es nur, um dem Gegner im Weg zu stehen. In der Mathstunde war ich plötzlich sehr beliebt, um die Rechnung zu erklären und bei Gruppenarbeiten für Vorträge etc. wollten auch mehrere in meiner Gruppe sein. Ich setze bei meinem Selbstbewusstsein doch lieber auf meine Stärken als auf die Schwächen und kein Mensch ist überall gut.
@Franziska: Ich hätte mich auch über die Lateinliste gefreut und mich noch etwas mehr angestrengt 🙂
Aber ja, es reicht natürlich, auch nur die vordersten Plätze anzugeben. Aber selbst das war zu meiner Kantizeit verpönt. Da gabe es zwar Sporttage, aber nicht einmal Ranglisten davon.
13, Franziska: Ich sagte doch, in irgendetwas gut. Auch wenn es OL (u.a. aufgrund des Kartenlesens) ist. 😉
Ansonsten bin ich ganz bei Ihnen, 13: man kann (und muss) nicht überall gut sein. Aber ein wenig anstregen kann man sich doch, oder? Ich gehöre zu den Menschen, die ihr Bestes versuchen, wenn sie denn schon mal etwas obligatorisch machen müssen (dazu gehörte u.a. auch das Straf-Staubwischen in der Bibliothek…). Für mich war daher die absolute Verweigerungshaltung einiger meiner Schulfreunde ziemlich unverständlich. Plus: Die Zeit geht nicht schneller vorbei, wenn man trotzt.
Ich hasste es damals, wenn mein Lateinlehrer meine Übersetzungen vor versammelter Klasse vorlas… Lustigerweise denke ich heute gerne daran zurück.
Das Problem bei anderen Fächern ist, dass man – zu recht oder unrecht – schnell einmal als Streber/Nerd gilt, wenn man überdurchschnittlich gut ist. Beim Turnen ist hingegen man die allseits beliebte Sportskanone. Etwas unfair, das. 😉
@ mila
Nein, klar. Ausprobieren tue ich schon und gerne. Ich war sogar später in einem Sportverein und trotz etwas mangelhafter Leistung hatte ich viel Spass und es tat mir ja auch gut. Ich bin einfach nicht gerade deprimiert, wenn ich etwas, wofür ich nicht talentiert bin, nicht kann. Da besinne ich mich auf meine Stärken.
Die Zeit des „Strebers“ ist sehr kurz. In den ersten Schuljahren werden gute Leistungen noch von den meisten nicht als etwas negatives angeschaut und wenn dann in Sek/Gymi geteilt wird, auch nicht mehr. Die paar Jährchen dazwischen sind nur ein kleiner Teil…
wir waren 5 kinder.die eltern in unserem gasthaus und auf dem bauernhof schon sehr beschäftigt. skifahren lag schlichtweg nicht drin. ich durfte nie in die skilager mit,welche bei uns nicht obligatorisch waren,aber sehr begehrt.ich fand es immer schade,dass ich diesen wintersport nicht machen kann.als erwachsene hab ich dann langlauf entdeckt und liebe nun die winterferien…ohne grosse menschenansammlungen.unsere kinder übrigens auch!
Sie sprechen mir aus tiefster Seele:meine Eltern fuhren aus gesundheitlichen Gründen nicht Ski, ein paar Mal fuhren sie mit uns auf den Feldberg – sie spazierten+wir am Idiotehügeli – dann Skilager – immerhin mit Stemmbogenkönnen: Frieren, Nass/Matsch+ immer der Lehrer,der mich in eine bessere Gruppe einteilte nach d. Motto: das macht,dass Du den anderen nachkommen musst+immer besser wirst – ahja… Nach 2 Skilagern mein Entschluss: ich gehe freiwillig in die Schule während des Skilagers, es war eine altersmässig gemixte Klasse+wirklich immer lustig:Theäterle + Fächer, die es sonst nicht gab.
Kann diese Kritik überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe Skifahren erst in der 4. Klasse im Skilager gelernt, mit einigen anderen Anfängern, deren Eltern nicht Skifahren konnten. Klar war es anstrengend und kalt. Aber immer das tollste Erlebnis überhaupt, wir alle haben es geliebt. Und die anderen müssen ja nicht ins Skilager. Ist ja freiwillig.
PS heute hat man nicht mehr übergrosse Skilatten.
Deshalb völlig unverständlich ihr Gejammer. Sie fuhren nicht gern Ski, wurden aber von ihren Eltern dazu gezwungen? Dann beschweren sie sich bei ihren Eltern.
Mein Verständnis hält sich in Grenzen. Man muss selber Skifahren nicht mögen und kann es trotzdem seinen Kindern ermöglichen. Kindern nicht mal die Möglichkeit zu geben, dass sie sich selber ein Bild vom Skisport machen können, hat mehr mit elterlichem Egoismus zu tun als mit irgendetwas anderem. Man kann ja auch die Sprösslinge in die Skischule geben und sich selber ins Hallenbad der Wellnessanlage verziehen, wenn einem das alles so zuwider ist. Ich finde es jedoch nicht richtig wenn Kinder die elterlichen Phobien ausbaden müssen.
Es gibt noch viele Dinge, die man Kindern einen Tag lang ermöglichen könnte. Auch die Fliegerei ist sicher lustig. Aber kostspielig und Skifahren ist eben nicht billig und auch nicht an einem Tag zu erlernen. Oder Golf, oder…
Ich fahre nicht Ski, habe es nie gelernt und war dennoch letztes Jahr in den Skiferien, um meinen Kindern zu ermöglichen, dies zu lernen. Was ich feststellte: Das kostet ein Heidengeld und ich frag mich, wie sich Durchschnittsverdiener dies leisten wollen.
Meines Wissens geben die Schweizer für keine anderen Ferien derart viel Geld aus wie für die Skiferien denn Skifahren ist bei uns immer noch ein Breitensport. Wir sind aber in der CH in der privilegierten Situation dass wir von nahezu allen Wohnorten innert 1h in einem Skigebiet sein können. Man muss nicht zwingend 2 Wochen in einem Fünfsternehotel buchen um Kindern das Skierlebnis zu ermöglichen.Wir sollten einfach die Kinder und ihre Bedürfnisse nicht ganz vergessen. Kinder nicht ins Schwimmen zu schicken nur weil Eltern wasserscheu sind wäre an dieser Stelle wohl auch nicht mehrheitsfähig.
@Patrick: Und genau deshalb gibt es Skitage und Skilager der Schule.
Wo ja bekanntlich die Skiausrüstung gestellt wird und der Lift auch nichts kostet…
Ich fliege z.B.. Motorlos. Das kostet mich in einer Saison weniger als zwei Wochen Skifahren.
@HP: Ja, vielfach wird Material auch zur Verfügung gestellt. Vor allem, wenn es eigentlich obligatorisch ist. Das freiwillige Skilager ist jedenfalls viel billiger als Skifahren mit den Eltern. Aber nicht gratis, natürlich.
@Martin Frey:
innert 1h?
Da fragt sich aber schon auch, wie Sie dahinkommen…,
meine Motivation uns mit Kindern und allem Skidrum-und-dran per ÖV ins Skigebiet zu befördern (und wohl beim heimfahren den rush-hour-enden in die Quere zu kommen) befindet sich irgendwo um den Nullpunkt herum…
@BS: Mit ÖV haben Sie vielleicht ein paar Minuten weiter… Aber ja, auch mit dem ÖV kann man gut und sogar verbilligt skifahren gehen.
Mein Mann und ich fahren auch nicht Ski. Wir können es, mögen es aber nicht. Das Anstehen in der Kälte am Lift und dann das Runterrasen mit x-Anderen haben uns beide nie fasziniert. Unserer Tochter wollten wir es aber, aus den genannten Gründen, beibringen. Wir haben sie (heute 21) vor ca.11 Jahren mal in einen Kinder-Skikurs gesteckt, das wirft sie uns heute noch vor. Es sei absolut schrecklich gewesen. Nein, auch sie fährt nicht Ski, obwohl sie es lernte und könnte.
Gut, kann man heute Projektwoche wählen statt Skilager, so kommt jeder auf seine Rechnung. Sport ist individuell.
Sport ist individuell? Das sieht der Lehrplan aber etwas anders. Sport ist ein Schulfach wie jedes andere auch. Richtig ist, dass Skifahren nicht zwingend dazu gehört. Dass man mit der Schule skifährt, hat allerdings eher etwas mit Chancengleichheit zu tun. Damit, allen wenigstens einen kleinen Einblick in diese Welt zu eröffnen. Gerade denen, die zu Hause nie in den Schnee oder in die Berge geführt werden.
Das Wetter gehört zur Natur und es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Mit der heutigen Hightech Wäsche muss nun wirklich niemand frieren und am Geld scheint es bei Ihnen auch nicht zu scheitern. An der Stadtschule meiner Kinder wird in den Sportferien ein freiwilliges Skilager in der Mittelstufe durchgeführt. Bei 90% Kinder mit Migrations- Hintergrund erfreut sich dieses Lager Jahr für Jahr steigender Beliebtheit und stösst an seine Kapazitäts- Grenzen! Versuchen Sie doch einmal, nicht Ihre Vorlieben und Abneigungen auf Ihre Kinder zu übertragen, es ist deren Leben!
auch kein problem! aber dann haben sie es wenigstens versucht… jedem das seine und ich verstehe auch famlien, welche sich nicht mehr leisten wollen, eine woche oder ein verlängertes wochenende im schnee zu verbringen…. gibt übrigens auch andere lustige sachen im schnee zu machen… . da kommt mir der satz in den sinn: wie man sie zieht, so hat mans. und das stimmt in vielen dingen. schlussendlich muss aber das immer jeder für sich entscheiden. für mich ist die wahl zwischen saisonkarte im winter oder ferien im sommer immer klar…. pro winter! 🙂 en schöne tag.
Frau Marti, in meinem geistigen Auge sehe ich Sie und Ihre Familie gerade vor mir, wie sie im Winter auf die Malediven fliegen. Am Plastik- verseuchten Meer verbringen Sie dann ihre Ferien in einem Land das kürzlich die Scharia eingeführt hat und allen, die sich nicht zum Islam bekennen wollten, die Staatsbürgerschaft entzogen hat. Passt doch gut zu Ihrer sonstigen Einstellung zu Zwang und ist sicher für Ihre Kinder ein guter Anschauungs- Unterricht. Erlauben Sie mir bitte ein Lächeln?
Der Zwang der Dorfschule zum Wintersport ist für Sie natürlich das grössere Drama!
1) Bin ich froh, war das bei meiner Familie nicht so… bei uns hatte skifahren, wie auch danach snowboarden immer einen hohen stellenwert und hat diesen immer noch. wir konnten kaum laufen, als wir schon auf den skiern standen und gingen jedes jahr in die skiferien (zum glück!) vielleicht bin ich deshalb so ein wintermensch geworden. wir waren (mit cousin und cousine) immer 4 kinder, ich als jüngste durfte also den gleichen skianzug (da damals partnerlook noch in war) 4x tragen. das war mir wiederum egal, da ich ja dafür skifahren durfte. irgendwann habe ich dann
snowboard fahren gelernt und bin jahrelang beides gefahren. auch heute noch, wobei ich heute bei Tiefschnee das Brett nehme und bei normalen verhältnissen die skier. So kommt es, durch das unsere familie das immer gefördert haben, dass wir (ich unterdessen 32) auch heute noch jedes jahr mind. 1 woche (bis vor ein paar jahren 2 wochen) mit der ganzen familie in die ferien gehen, zum skifahren! das sind die schönsten ferien des jahres für uns und das ist gut so. ich bin im winter praktisch jedes wochenende im schnee und finde, das gehört dazu, dass man es zumindest mal ausprobiert hat… ich…
finde es schade,wenn eltern aus leicht egoistischen gründen es nicht schaffen, wenigstens mal einen tag mit dem kind das auszuprobieren. vielleicht hätte ihr kind ja spass daran gehabt. aber klar ist auch, dass es – wenn es noch ganz klein ist – nicht danach fragt, wenn es das nicht kennt! schlussendlich kann man sich heutzutage wirklich gut und warm anziehen und ja, ich kenne den finanziellen aspekt, aber man muss ja nicht immer alles kaufen (für einen tag) oder das teuerste nehmen… es gibt immer möglichkeiten. also ich werde es meinen kindern mal beibringen, wenn sie dann kein spass haben
Sina, hol mal Luft dazwischen. Ist etwas anstrengend zu lesen, das Ganze.
Die Klimaerwärmung wird diesem Zauber bald ein Ende machen. Zurecht, gehört doch Wintersport generell zu den grossen Umweltsünden und Klimakillern. Ein leichtsinniger Missstand verendet an sich selbst.
Wenn dann in 100.000 Jahren der Schnee zurückkommt, wird die Menschheit hoffentlich so klug sein, die Natur nicht zum Zwecke des Vergnügens zu bewandern oder zu befahren.
Die natürliche Umwelt des Menschen ist die Stadt. Beton darf man mit den Füssen malträtieren, Gras- und Sandboden nicht, auch nicht durch eine Schneedecke..
Hat demzufolge der winterliche Urlaub auf den Malediven die bessere Umweltbilanz, ML?
Die natürliche Umwelt des Menschen ist die Stadt.
Ähm, wirklich..? Denken sie da an die Höhlenmetropolen von Australopitecus?
@Franz Vontobel: Angesichts einer gewissen Fixation auf das nördliche Mitteleuropa ist eher von Homo neanderthalensis und der durch ihn besiedelten Megacities auszugehen… 😉
Die Schweiz eine Skifahrernation??!!!
War wohl!
Meine Lösung: gehen Sie mit an den Skitag der Dorfschule mit der Alternative: Schneesport. Bauen Sie Schneemänner und Schneefrauen, machen Sie ein Feuer, Schneeballschlacht, herumtollen, etc. Wetten, Sie und Ihre Tochter sind nicht alleine?
Danke. Genauso ging es mir auch. Und als Eltern investiert man dann nochmals jedes Jahr 2000 Stutz für Skiferien, die niemandem Freude machen.
ich würde sagen, ganz generell werden heute in der schule immer mehr dinge und aktivitäten geplant, die sehr ins familienleben und ins budget eingreifen! es wäre gescheiter, die kinder und jugendlichen würden in der schule mal wirklich dinge lernen, die man zu leben braucht. wir lernten z.b. in der schule noch wie der zahlungsverkehr mit der post funktioniert, oder wie man anständige briefe schreibt (nicht nur bewerbungen für lehrstellen). und die ausserordentlichen aktivitäten waren so gewählt, dass auch die kinder aus armen familien daran teilnehmen konnten.
@Diva: Diese Sporttage sind gerade deshalb, damit auch Kinder aus armen Familien einmal Skifahren können. Meist sorgt man dafür, dass diese auch Material etc. erhalten.
Aber klar, Zahlungsverkehr mit der Post ist sicher viel relevanter.
oh, frau marti, wie ich mit ihnen mitfühle! das gleich gilt für alle erzwungenen gruppenaktivitäten, die sich leher so ausdenken. abgesehen davon ist skifahren in unseren breitengraden nicht lebenswichtig!
2) Ich fand die Aktion der Fussballspieler mit Migrationshintergrund toll, wie sie sich vor zwei Jahren auf die Bretter stellten. Nämlich genau da findet auch Integration statt, man entdeckt die schönen Seiten der Schweiz und sehr viele Kinder haben Spass am Skifahren. Meine jedenfalls genossen es, mit ihrem österreichischen(!) Vater lustig die Bogerl zu fahren und heute im Tiefschnee zu wedeln.
Traurig, dass die Skilager zu wenig subventioniert werden, wie gestern zu lesen.
Wir werden viel davon lesen, wie qualvoll alles gewesen sei. Qualvoller ist es, es gar beigebracht bekommen zu haben.
1)Ich finde es schön, dass sich Ihre Tochter zu Wort meldet. Ich gehörte nämlich damals zu denen, die nicht am Idiotenhügel litten, sondern es als Teenager und junge Erwachsene ziemlich sch… fand, nicht dazuzugehören, nicht mit den Kolleginnen und Kollegen mithalten zu können, obwohl die mich in die Ferienhäuser ihrer Eltern einluden. Aus Scham sagte ich damals immer ab. Erst später haben mir gute Kumpels oder Verehrer den CH-Nationalsport beigebracht.
Nein, es gehörte auch damals bei minderbemittelten nicht einfach dazu, bloss war es etwas selbstverständlicher als heute.