Über Nacht zum Vegetarier

Junge Frauen verzichten am häufigsten auf Fleisch. Drei Jugendliche frönen einer anderen Leckerei. Foto: Reuters
Bitte keine Speckwürfelchen in die Gemüsewähe. Bratwurst? Nein, danke. Auf keinen Fall Konfitüre aufs Brot. Sie enthalte doch Gelatine, erklärt der Zwölfjährige ernst. Gummibärchen übrigens auch. «Die esse ich auch nicht mehr.»
Die Mutter nickt und nimmt die Ansage zum Fleischverzicht interessiert zur Kenntnis. Klar ist sie erstaunt, dass der Sohn über Nacht zum Vegetarier wurde. Bislang hatte es ihn nie gross gekümmert, dass das Kotelett einst ein Tier war. Seit ein paar Monaten ist die Ernährung im Kollegenkreis aber ein grosses Thema. Nebst Fussball, Feten und «Fifa 14» diskutieren die Halbstarken auch über Fruktose, Fleisch und Fette.
Jetzt gilt es offenbar auszuprobieren, ob die Gerichte auch ohne Plätzli oder Geschnetzeltes schmecken. Der Wunsch, Neues zu testen und sich abzugrenzen. Wieso auch nicht. Zum eigentlichen Grund des Entscheids befragt, macht der Sohn bloss vage Andeutungen: Er wolle bewusster essen. Kein Fast Food mehr verschlingen («Döner ist sooo eklig!»), ja – und Massentierhaltung fände er auch nicht gut.
Die Familie nimmts gelassen auf, passt die Gerichte leicht an. Sie isst ohnehin nicht sehr viel Fleisch – bloss zwei- bis dreimal die Woche. Die Mutter weist den Jungen darauf hin, dass er nun mehr Gemüse essen solle sowie Hülsenfrüchte und Linsen. Das sei wichtig. Der Sohn nickt. Das weiss er doch. Wurde im Kollegenkreis längst durchgekaut.
Interessant sind die Reaktionen befreundeter Eltern, die seinen Entscheid mitkriegen: Bei einer Mutter schlägt die Nachricht ein wie eine Bombe: Sie erkundigt sich beunruhigt bei den Eltern, ob das stimme – und was man zu tun gedenke. Auf das beiläufige «Nichts» reagiert sie verwundert.
Der Sohn studiert derweil öfter das Kleingeschriebene auf der Packung und stellt Fragen, die man gar nicht so einfach beantworten kann – wie etwa: «Dieses Süssgetränk enthält keinen Zucker und kaum Kalorien, sondern bloss Süssstoffe. Ist es also gesund?» Hmm. Nicht unbedingt. Die Mutter erzählt ihm von der kürzlich erschienenen Studie, dass zu viele Süssstoffe das Diabetes-Risiko erhöhen und Darmbakterien schädigen können. Süssstoffe in Massen jedoch seien unbedenklich. Was übrigens auch bei Zucker der Fall sei – und auch sonst bei so vielem. Ein andermal will er wissen, ob man durch Fleischverzicht schneller ein Sixpack erhält. Aha. Weht daher der Wind?
In derselben Zeit widmet sich der «Kinder-Spiegel» (09/14) in einem Schwerpunkt dem Thema «Wie viel Fleisch ist okay?». Die Artikel drehen sich um Fragen wie «Können wir auf Fleisch verzichten?», «Warum Gummibärchen nichts für Vegetarier sind» – und zeigen «leckere Pausenbrot-Ideen», vegetarisch natürlich.
Der Zwölfjährige interessiert sich dafür, verschwindet mit dem Magazin für drei Stunden im Zimmer. Ein Blogger dagegen ärgert sich im Netz über diese Vegi-Nummer: «Man muss nicht schon im Kindesalter anfangen, Menschen irgendwelche schrägen Ernährungs- oder gar Diät-Philosophien aufzudrücken», schreibt er.
Die Mutter hingegen sieht die Sache entspannt. Untersuchungen zeigen, dass jugendliche Vegetarier meist gesünder leben als ihre Fleisch essenden Altersgenossen. Sie setzen sich mit dem Thema Ernährung auseinander und leben bewusster.
Der Sohn ist übrigens noch immer Vegetarier. Also, «so halb» – wie er sagt. Bei einer lecker duftenden Stadionwurst während eines Fussballmatchs macht er schon mal eine Ausnahme.
Buchtipp: «Teenager auf Vegikurs – Vegetarische Gerichte für Jugendliche»
106 Kommentare zu «Über Nacht zum Vegetarier»
Ich mutierte als Jugendlicher mal über Nacht zum Zeugen Jehovas und schwärmte meiner katholischen Mutter vom Gott der Liebe vor. Sie nahm es ziemlich easy. Nähme mich Wunder was sie wohl gedacht hat. Nach ein paar Wochen war diese Phase dann auch schon wieder vorüber und die Zeugen Jehovas waren für mich nur noch arme Idioten.
😉
Ich kann durchaus begreifen warum ein Person auf Fleisch verzichten will. Wenn man sieht wie Tiere in CAFOs behandelt werden ist ja schon schockierend. Trotzdem, würde ich kein Person – bes. Kinder – eine vegane Essensweise empfehlen. Ernährungsmässig kann es einfach nicht mit unsere vollwertige Omnivor-Esstradition mithalten. Es taugt sich mehr als politisch-korrektes, fühl-gut Therapie als ein optimales, ausgewogenes Essensweise. Glücklicherweise, müssen wir nicht CAFO-Fleisch konsumieren, sondern von Tiere welche artgerecht behandelt wurde. Fleisch von solche Tiere ist auch viel gesunder.
hmmm…..
Ich hatte mal eine eher angeheizte Diskussion mit einer Veganerin. Sie meinte, Oreos seien vegan. Nach etwas Recherche musste ich sagen, dass das sogar stimmt.
Oreos!
Womit wohl belegt ist, dass im veganen Paradigma Ideologie (oder darf ich nun sagen Religion?) Sachlichkeit übertrumpft.
O praise ze o-reo
ze healthy food unkown!
praise yeah oh pharmphood
for benefits unkown!
Sir William Soylent Earl of Green, 30th of Tishrei, 5775
Als mein Sohn mit 12 Jahren innerhalb weniger Tage vom absoluten Fleischtiger zum Wiederkäuer mutierte hatte ich zuerst Mühe das zu akzeptieren. Nachdem er mir seine,guten, Gründe erklärt hatte,haben wir uns bei unseren Hausarzt über Konsequenzen in der Ernährung informiert.Noch heute isst er kein Fleisch,akzeptiert aber das es Leute gibt die ein gutes Stück Fleisch geniessen können und auch dürfen.Was ihm aber wichtig ist;dass bei uns nur Fleisch von artgerecht gehaltenenen Tieren auf den Tisch kommt-das kontrolliert er genaustens-und ich habe mich damit abgefunden kontrolliert zu werden!
@Flo: würde mich interessieren, was der Hausarzt zum Thema Eisen gesagt hat? Meines Wissens ist nicht der Eiweissmangel das Problem, sondern der Eisenmangel. Gerade in der Pubertät und im speziellen natürlich auch bei den Mädchen/Frauen, die ja durch die Monatsblutungen einen Eisenverlust haben.
Nicht nur Eisen – Veganismus = Mangelernährung in: Calzium (30% mehr Knochenbrüche bei Veganer), langkettige-Fettsäuren (bes. DHA & EPA / Omega-3), Iod, Vitamin B12 (die Cobalamin-Supplemente welche Veganer zu sich nehmen, können eigentlich B12 blockieren), Vitamin A (Supplemente sind beta-Carotin, welche mehr schlecht als recht in VitA verwandelt wird) und Zink. Gesunde gesättigte Fette und Cholesterin sind nicht die „Feinde“ welche man früher meinte – auch sie kommen zu kurz bei Veganer.
In die Studien welche Veganer hervorheben, wird kein Unterschied gemacht zwischen Paleo und Junkfood.
ist doch wunderbar! Entrecotes können sonst teuer werden mit Jungs in der Pubertät!
Was für ein Heuchler… er soll gefälligs Veganer werden. Vergetarier sind Mörder. Glaubt er Milch wächst auf Bäumen oder was?
Veganer sind die noch grösseren Heuchler! Auch Pflanzen sind Lebewesen – werden sie gefälligst Frutarier!
Franz, Du bist ein Heuchler! Erschrecke doch bitte nicht die mutigen Veganer auch noch mit solchen furchterregenden Aussagen. Auch in Früchten tobt der Kampf der Pestizide gegen Würmer, Fruchtfliegeneier (oh Schreck!) und anderen quicklebendigen Mikrolebewesen mehr…
Trinken: Wasser.
Essen: möglichst simpel, möglichst natürlich, möglichst naturbelassen.
Chips, Guetsli, Energydrinks, etc. aus dem Fenster werfen.
Gute Fette wie Buttter, Käse, Avocados, virgines Olivenöl, Kokosöl, Fisch sind extrem wichtig für Gehirn und Hormone.
Gute Eiweisse wie Milchprodukte, Eier, Bohnen, Fleisch ebenfalls.
Trick: wenn du die Wahl zwischen 2 Sachen hast, wähle immer das WILDERE. Aso Lachsfilet anstatt Fischstäbli, Brombeeren anstatt Granny Smiths, Lattich anstatt Eisbergsalat.
Hinweis: ALLe Naturvölker assen tierisches Eiweiss und Fett. Vegetarisch: gut. Vegan: OUT.
Wieso genau ist der fast durchwegs gezüchtete Lachs „wilder“ als ein Fischstäbchen, das normalerweise aus wild gefangenem Alaska-Pollack o.ä. gemacht wird? Merke: Die Welt ist leider nicht schwarz-weiss. Darum finde ich auch solche simplen gut-schlecht Listen nicht sonderlich sinnvoll. Das ist in der Praxis wenig hilfreich, gerade auch, weil jeder Mensch andere Bedürfnisse hat. Der erste Fehler bei all diesen „Weisheiten“, Ratgebern und Diäten ist ja schon dieser Glaube in ein „one size fits all“, also dass jedem die gleiche Ernährung am besten bekommt.
Niemand habe behauptet, dass der Lachs muss gezüchtet sein (z.B. Atlantik Lachs). Es gibt ja auch Wildlachs (Pazifik). Ich denke, dass Sie das wissen, aber es handelt sich wohl um einige Punkt auf unfaire Weise zu ergattern.
„Gut-schlecht Listen“ sind nicht sinnvoll? Sie vergessen wohl die politisch-korrekte gut-schlecht (tierisch/nicht-tierisch) Listen von die Veganer. Zumindest handelt die Liste von Zweistein um Dinge welche tatsächlich grundsätzlich gut/schlecht sind im Sinne von gesunde Ernährung.
@Jack: Natürlich, aber dafür muss man in die Details gehen und nicht pauschalisieren. Ebenso ist es gerade nicht so, dass irgendwas grundsätzlich „gesund“ oder „ungesund“ wäre, biologisch gesehen ist das eh ein völlig nichtssagender Begriff. Ob/wie etwas ungesund ist, ergibt sich durch die konsumierte Menge und die Details. Nahrungsmittelkategorien als gut oder böse zu deklarieren ist und bleibt darum Quatsch. Das gilt für die Liste hier wie natürlich auch alle Gesundheits-Veganer oder andere Diätpäpste. PS: Wildlachs ist oft zu kontaminiert um grössere Mengen davon als gesund zu bezeichnen..
Ob wohl gesunder, „bewusster“ leben auch immer gesünder sein heisst?
Es ist schon was dran: diese ständige Beschäftigung mit unserer Ernährungen, unseren Allergien, unseren Befindlichkeiten sind, von aussen betrachtet, sicher ein Luxusproblem. Aber es ist nun mal die Welt, in der wir leben. Theoretisch ist es mir völlig egal, wie sich jeder ernährt oder wie er lebt, was ich einfach hasse ist die Missioniererei – denn, seien wir ehrlich, alle paar Jahre werden vermeintliche Gewissheiten wieder über den Haufen geworfen, wir werden mit der Nase darauf gestossen, dass auch die Völlig-Egal-Fraktion alt werden kann etc. Auf gewisse Missstände haben wir allerdings
/2 mMn einen direkten Einfluss: man muss nicht Vegetarier werden, um etwas gegen die Massentierhaltung zu tun, sondern ein Umdenken reicht völlig (in der Schweiz längst im Gange, wie mir neulich der Migros-Metzger erklärt hat). Fleisch nicht mehr als Selbstverständlichkeit anzusehen, sondern mit Genuss seltener zu essen und darauf zu achten, dass es deklariertes Fleisch ist, ist schon ein wichtiger Schritt; sich in Massen zu bewegen, dürfte auf keinen Fall schaden anrichten: es gibt manche Dinge, die sind unmittelbar einleuchtend und nicht Trends unterworfen. Andere, wie z.B. der, auch als
/3 Nichtallergiker kein Gluten mehr zu sich zu nehmen/Protein in Massen/Süssstoffe etc halte ich für ziemlich schwachsinnig. Ebenso wie völlig einseitige Diäten. Und ich habe mehr als einmal von Freunden gehört, deren halbwüchsiger Sohn plötzlich nur noch beim Bodybuilding abhing und dann auch schnell mal bei Muskelaufbaupräparaten, die dort unter der Hand gehandelt werden, anlangte. Da würden bei mir die Alarmglocken schrillen, ebenso wie oben geschildert, wenn die vegetarische Ernährung mit einem Sixpack in Verbindung gebracht wird.
Naja, etwas Körperkult und regelmässiges Krafttraining scheint mir immer noch klüger als gar kein Sport und Übergewicht. Aber klar, irgendwann kippt es und wird zur krankhaften Sucht.
Ein sixpack über reguläres training erreicht – abkürzungen und tricks wirken nicht – verursacht immer Neid bei den konsens-lifestyle-fashistas.
Ich kenne ‚bewusste‘ Esser(innen), deren Essverhalten klar an Essstörung grenzt. Gesund ist das sicher nicht. Wer Essen vor lauter Bewusstheit und intensiv(st)er Auseinandersetzung mit Ernährung nicht mehr geniessen kann, ist mE auf dem falschen Dampfer.
Es gibt Studien zur ‚Orthorexie‘, die darauf hinweisen, dass solches zwanghaftes ‚gesundes‘ Essen zu einer Art Ersatzreligionen werden kann. Die negativen Folgen für die Betroffenen sind dabei sowohl körperlicher wie psychischer Natur.
…wobei Orthorexie eine Pseudodiagnose ist, die nichts weiter besagt, dass es Leute gibt, die aber auch jede Diäthype mitmachen. dabei ist zu beachten, dass die Diäthypes wie auch die dazu gestreuten Zweifel aus denselben (Marketing-) Kreisen stammen.
S. dazu die oben erwähnte BFS Studie, Schlussfolgerungen. Als Diagnose ist der Begriff umstritten (daher er auch in Klammern), aber als Phänomen in der einschlägigen Forschung sehr wohl bekannt. Und sicher nicht ausschliesslich in Verbindung mit extravaganten Diäthypes zu bringen, vielmehr einem teils exzessiv praktizierten Bemühen um gesunde Ernährung. Das einseitige Diäten nicht gesund sind, weiss mittlerweile jede Hausfrau (auch wenn sie sich immer noch Wunder von der Kohlsuppe etc. erhofft).
Die lecker riechende Wurst im Fussballstadion braucht eigentlich nicht aus Tierkadavern hergestellt zu werden und könnte nebst gut riechen auch ein gutes Gefühl, nämlich Gewissen geben, es gibt noch viel zu tun und zu fordern.
Da kann ich Sie beruhigen, die grosse Mehrzahl der Leute hat noch alle Tassen im Schrank und kriegt deshalb vom Verzehr einer Stadionwurst kein schlechtes Gewissen.
Wenn die Wurst nicht aus „Tierkadavern“ besteht, so ist es auch keine Wurst – wenn man kein Fleisch essen will, warum versucht man dann auf Teufel komm raus (und mit Unmengen an grauer Energie bei der Aufbereitung) pflanzliche Produkte in Form, Konsistenz und Geschmack an tierische Nahrungsmittel anzugleichen?
Für mich schmeckt eine Original-Tierkadaver-Wurst aber einfach besser, Hedvika. Zumindest besser als eine aus Gentechsoja.
Mit genügend Senf schmeckt jede „Wurst“ gut…
Ausserdem sind die vielfach gehörten Empfehlungen, nur wenig Fleisch, dafür hochwertiges (vom benachbarten Bio-Hof, und nur Filet!), zu essen, eben auch problematisch. Weil die Tiere eben nicht nur die besten Stücke liefern, sondern auch anderes. Da ist es mir lieber, das wird verwurstet und gegessen, als wenn man es den Katzen verfuttert…
Die ganze Aufregung um das Essen ist eine reine Dekadenzerscheinung. Auswüchse sind eating-disorders, die vor allem bei den Teens am meisten auftreten. Aber sogar meine Schwiegermutterr ist nun plötzlich Gluten- und Lactoseintolerant. Bei den Teens und Kindern finde ich es bedenklich, da sie noch im Wachstum sind und all die Nährstoffe noch mehr brauchen als wir. Man sollte sich vielseitig ernähren und in Massen. Von allem ein wenig essen, dann kriegt man auch, was man braucht und beugt eating-disorders vor.
Besser kann man es kaum auf den Punkt bringen.
Fleischkonsum/Industrie etc zu hinterfragen ist okay- bloss sollte es da nicht stehenbleiben.
Gemüse und Hülsenfruchtproduktion kann ebenfalls sehr umwelt/sozial-unverträglich hergestellt werden.
Plus die ganzen Nebenarenen wie allgemeines Konsumverhalten in Bereichen Kleidung, Freizeit (technische Geräte etc usw).
Bei unserem Lebensstandart ist es eine ziemliche Herausforderung die Emissionen möglichst gering zu halten-
egal auf welchem Gebiet.
2/
Das Beste versuchen, ja.
Aber sich aus lauter Schuldgefühlen das Leben vermiesen, nein-
denn wer von uns kann mit Aufrichtigkeit behaupten, in seinem Haushalt/seiner Lebensführung gäbe es nichts
bei dessen Herstellungsprozess nicht die eine odere andere Form von Ausbeutung/Ressourcenverschwendung/Ungerechtigkeit mitschwingt?
Wir versuchen unser Möglichstes, aber es ist mit Sicherheit zu wenig würden wir wirklich ganz genau hinschauen.
Doch „ab in den Wald“, das geht nun einfach mal nicht.
Eine sehr schöne und realistische Darstellung.
Das ist durchaus korrekt. Darum ist es auch wichtig, sich über die individuellen Motive im Klaren zu sein, da in dem Bereich vieles vermischt wird. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob es jemandem um tierschützerische, tierrechtlich, ökologische, soziale, etc. Anliegen – selbst wenn sich da vieles überschneidet, aber teilweise auch widerspricht, weshalb sich da gar nicht alles abdecken lässt.
Ganz Einfach. Wenn eine meiner 3 Töchter plötzlich zum Vegetarier werden würde, würde ich das vordergründig akzeptieren. Beim Kochen würde ich ab jeweils Fleischbrühe oder andere Sachen heimlich unter das Essen mischen, so dass sie zu ihrem benötigten tierischen Eiweiss kommen.
Genauso wie ich es jeweils machen, wenn muslimische Kinder zur Geburtstagsparty meiner Töchter kommen und ich Schweineschmalz unter den Kuchenteig mische.
Hoffentlich nicht ernst gemeint, oder?
Natürlich. Sonst würde ich es ja nicht schreiben.
@Chris:
„Fleischbrühe oder andere Sachen heimlich unter das Essen mischen, so dass sie zu ihrem benötigten tierischen Eiweiss kommen.“
Ob Sie mit Fleischbrühe (und was für „andere Sachen schweben Ihnen da genau vor?) das tierische Eiweiss zuführen wage ich doch sehr zu bezweifeln…
Es geht darum, dass ihr Körper nicht vergisst, was tierische Bestandteile sind die er verdauen muss! Menschen sind Alles- und somit auch Fleischesser!
Was Frau Steiner vermutlich meinte ist, dass sie ihren Kindern Fleischbrühe auch literweise einflössen können – Eiweiss werden sie dadurch nicht wirklich zu sich nehmen. Noch schlimmer, wenn sie die Brühe aus Würfeln oder Pulver anrühren: dann verabreichen sie ihren kleinen „Allesessern“ v.a. Salz, Fett, Würze und Geschmacksverstärker.
@Franz Vontobel:
🙂 ja, so in Etwa genau darum ging es mir…
Basiert eine Beziehung nicht üblicherweise auf Vertrauen? Woher nehmen Sie sich das Recht, sich über ein derart persönliche Entscheidung eines anderen hinwegzusetzen? Bei ihrem Kind ist es noch eine Sache, da tragen Sie die Verantwortung. Wenn Sie davon überzeugt sind, dass sie fleischliche Bestandteile braucht, warum auch immer, dann sprechen Sie doch mit Ihrem Kind darüber. Warum heimlich? Aber bei fremden Kindern? Da frage ich mich schon, für wenn Sie sich halten? Die Ernährungs- (oder eher Religions-) polizei?
Keine Sorge. Ich kann sie beruhigen. Ich bin zwar Atheist und hab für Religionen nicht viel übrig. Aber mein kommentar ist klar sarkastisch gemeint. natürlich würde ich dies nicht machen. Sonst bin ja ich noch schuld, wenn sie in die Hölle kommen….oder vielleicht doch…?
Also besser sie bringen ihre Kinder nicht zu meiner Party’s. Ev. ist auch Katzenfutter drin???
Meine 15jährige Tochter lebt seit 8 Jahren vegetarisch. Sie isst ganz einfach dasselbe wie die restliche Familie, einfach ohne Fleisch. Auf spezielle Ersatz-Ernährung verzichten wir. Meine Tochter ist ausgesprochen muskulös und im Turnen in der Spitzengruppe. Tierisches Eiweiss ist schlicht nicht nötig.
@Chris: Der Mensch ist ein „Allesesser“. Aber Sie essen ja auch keine Insekten. Und bis vor ein paar Jahrzehnten haben die meisten Schweizer nie in ihrem Leben Meeres“früchte“ gegessen. Allesesser bedeutet eben, dass man von allem essen KANN, aber nicht MUSS.
In vielen Gebieten der Erde ist es normal Insekten zu essen. Dies wird de Zukunft der Welternährung für zu viele Menschen sein. Trotzdem ist es unnatürlich kein Fleisch zu essen.
@Chris: Nein, es ist nicht unnatürlich, kein Fleisch zu essen. Es ist natürlich, dass Schweizer keine Insekten und fürher keine Meerestiere gegessen haben. Es ist natürlich, dass Eskimos keine Äpfel essen. Es ist natürlich, dass im Mittelalter kein Mais und keine Kartoffeln gegessen wurden. Es ist natürlich, dass Asiaten keine Milchrpodukte essen. Und es ist auch natürlich, wenn ein Schweizer kein Fleisch ist.
Hmm also bringst Du Deinen Töchtern bei, dass man alles heimlich so tun soll wie man selber will. „ich weiss was gut für Dich ist“? Würd ich übrigens nicht empfehlen und gerade Fleischbrühe hat kein Eiweiss. Aber vegetarische Ernährung kann auch eiweissreich sein. Einfach die richtigen Produktea uswählen und nicht heimlich irgendwas ins Essen mischen. Das ist Persönlichkeitsverletzung erster Güte. Ich würde intensive Gespräche mit den Mädels empfehlen, warum und wieso vegetarisch und wie sie genug Nährstoffe zu sich nehmen wollen. Meine Tochter ist – gegen meinen Willen – seit 6 Jahren Vegi…
Natürlich sind in einer Fleischbrühe Proteine enthalten, vorausgesetzt, dass das Fleisch kalt aufgesetzt wurde. Das Fleisch ist dann nicht mehr wirklich wertvoll, aber die Brühe, die hat es in sich. Und schmeckt herrlich. Auch die Gemüse müssen natürlich ins kalte Wasser, sie können getrost abgesiebt und weggeworfen werden, denn sie haben alle Inhaltsstoffe an die Brühe abgegeben. Kartoffeln und Gemüse zum geniessen sollten der kochenden Brühe beigegeben werden bis zum Garpunkt. E Guete
Ich kann „meinen“ (Quasi-)Teenager (Stiefsohn, 12 Jahre) verstehen, dass er das ausprobieren will und finde auch, dass „wir“ zu viel Fleisch essen.
Wo ich aber Mühe habe, ist bei den Inkosequenzen: Fleisch essen ist „wegen Tiermisshandlung“ ein No Go für ihn. Fisch essen dagegen ist ok, auch selber fischen mit selbst töten von Fischen ist ok. Ebenso Gummibärli essen und Lederjacke tragen.
Das Problem ist aber eher bei seinem Vater zu suchen, der ihm diese Inkosequenz vorlebt und ihm Schock-Videos aus der Massentierhaltung gezeigt hat.
Will man konsequent sein, müsste man Veganer werden. Kein Rindfleisch essen, aber Milch trinken, obwohl für die Produktion dieser, Kälber als Abfallprodukt gezüchtet und geschlachtet werden, ist genau gleich inkonsequent wie die Gummibärchen und die Lederjacke. Das Gleiche bei Eier und Co. Tatsache ist aber, dass man durch vegetarische Ernährung wie auch durch weniger und vielleicht bewussten Fleischkonsum die Tiermisshandlung reduziert. Je weniger Fleisch essen, desto weniger Tiere sind nötig. Also ein kleiner Beitrag eines Einzelnen. Da wäre ich nicht so streng mit Ihrem Stiefsohn.
Ok, danke!
Völlige Konsequenz ist noch schwieriger bis unmöglich. Letztlich müsste man jegliche Produkte vermeiden, die Ökosysteme im Allgemeinen und das Tierwohl insbesondere schädigen. Auf Leder zu verzichten aber dann Baumwollprodukte, die aus pestizidverseuchten Monokulturen stammen, mit Waschmitteln zu waschen, die Palmöl beinhalten und damit direkt zu der Ausrottung zahlreicher Tierarten wie dem Orang-utan beizutragen, ist auch ziemlich inkonsequent. Darum würde ich die letzte Aussage unterstreichen: Ein kleiner Beitrag von jedem Einzelnen ist besser als gar nichts bzw. ignoranter Konsumismus.
Ich sehe keinen Grund, warum man betreffend Ernährung „konsequent“ sein müsste. Jeder soll doch ohne Konsequenz selber entscheiden, was er essen will und was nicht. Echte Konsequenz gibt es in diesen Sache ohnehin nicht. Darf ich eine Mücke erschlagen, die mich stechen könnte? Darf ich mit dem Velo einen Regenwurm überfahren? Es gibt hier schlicht keinen Grund, eine Pseudo-Konsequenz anzustreben. Wer Fleisch essen will, der soll dies tun, wer kein Fleisch essen will ebenfalls, wer keinen Broccoli will, der soll darauf verzichten und Veganer sollen vegan leben.
Konsequent wäre Selbstversorger zu sein, selber über das Mass an Tierleid bei der Nahrungsmittelproduktion zu entscheiden. Ohne Tierleid geht es nicht, auch nicht als Veganer. Schnecken, Würmer und Insekten gehören ja immer noch zu den Tieren.
Veganismus ist auch nicht so schwer, wie die Leute das manchmal denken. Heutzutage kann ein Veganer normal bei Migros und Coop einkaufen, wenn’s hoch kommt kann er mal einen Kunstledergürtel im Internet bestellen, sonst braucht es keinen besonderen Aufwand. Das ist längst nicht mehr so schwer wie noch vor zwanzig Jahren.
Es kommt immer auf die Motivation an. Zumindest ist es überhaupt nicht inkonsequent, auf Fleisch aus Massentierhaltung zu verzichten, aber Fisch (oder Fleisch) aus (eigenem oder nachhaltigem) Wildfang zu essen. Im Prinzip ist das sogar wesentlich plausibler bzw. pragmatischer als ein pauschaler Tierprodukte-Verzicht. An diesem Teil gibts insofern nichts zu kritisieren, fragwürdig ist eher, Produkte aus Gelatine o.ä. zu konsumieren und gleichzeitig auf Fleischverweigerung zu machen. Aber auch da kann man sich fragen: Ist inkonsequenter Fleischverzicht nicht besser als völlige Gedankenlosigkeit?
Und man könnte sich auch fragen, ob Gelatineprodukte per se bäh sein sollen: immerhin wird das gesamte Tier verarbeitet! Wirkliche Konsequenz ist nicht möglich und mMn auch nicht nötig – es reicht völlig, wenn wir uns den Luxus, alles, aber auch alles zu haben und konsumieren zu können, bewusst machen. Ich halte es für unsere verdammte Schuldigkeit, das, was wir konsumieren, dann auch wirklich zu geniessen und dankbar dafür zu sein. Nur das bringt ein erweitertes Bewusstsein dafür, wo wir Schaden anrichten und in welchem Masse wir damit leben und umgehen können.
So total inkonsequent ist das mit dem Fisch gar nicht. Wer den Fisch in freier Natur selbst fängt und tötet, macht sich weder direkt noch indirekt der Massentierhaltung schuldig. Der Fisch hatte also immerhin ein unbeschwertes Leben, egal nach welchem Massstab man hier vorgehen mag.
Bewusster Essen für den Sixpack? Da könnte die gesunde Ernährung schnell einmal in ungesunden Körperkult umschlagen. Insofern würde ich mir keine Gedanken über den Vegetarismus über Nacht machen, sondern über das, was ihn verursacht hat.
Und: weshalb die Erzählung in Drittperson? Das kommt irgendwie komisch rüber, gerade bei diesem Thema.
Die Gefahren des vollkommen abwesenden Körperkults sind ungleich höher einzuschätzen. Man sieht die Resultate davon als unförmige Fettklopse in Massen auf den Strassen.
@Niederer: Einmal mehr ein ziemlich intoleranter/arroganter Kommentar von Ihnen….passt zu Ihrer restlichen Einstellung zum Leben, zu Menschen und zu Ernährungsformen.
Den erstrebenswerten Zustand würde ich ein gesundes Körperbewusstsein nennen. Körperkult mit den ungesunden Nebenerscheinungen Essstörung (Magersucht) und Fitnesswahn bis zur völligen körperlich Überbelastung ist genauso schädlich wie Übergewicht, sorry.
@mila: Allerdings ist Übergewicht sehr verbreitet. Gesundheitsschädigender (in Summe) Fitnesswahn allerdings eher weniger. Insgesamt würde unserer Gesellschaft mehr Bewegung und mehr Sport sicher gut tun.
Essstörungen sind auf dem Vormarsch, SP. Gerade (aber nicht nur) bei Teenagern. Teils kombiniert mit besagtem Fitnesswahn, insbeaondere bei männlichen Jugendlichen.
Zudem spricht es für mich gerade eben nicht für ein gesundes Körperbewusstsein, wenn man mittels rigiden Ernährungs- und Sportmassnahmen z.T. irrealistische Körpervorstellungen umzusetzen versucht. Auch hier hinterlässt die Selbstoptimierungskultur, ausgetragen in Social Media, einen zwiespältigen Eindruck – wenn nicht psychischen und körperlichen Flurschaden.
@mila: Die Zunahme von Essstörungen entspricht nicht meiner optischen Wahrnehmung. Wissen Sie dazu mehr? Dass aber immer mehr jugendliche intensives Krafttraining betreiben, im Kraftraum oder trendig mit dem eigenen Körpergewicht, Crossfit, Street Workout, etc., das sehe ich. Obwohl ich das auch vielfach übertrieben finde, sehe ich doch nur selten problematische, gesundheitsgefährdende Übertreibungen. Die meisten sind sicher gesünder, als die nach wie vor auch weit verbreiteten Bewegungsmuffel.
Und, mila, was meinen Sie mit irrealistischen Körpervorstellungen? Die jungen Burschen, die ich kenne, die hart trainieren, die kennen die Möglichkeiten und Grenzen von „Korperformung“ recht genau. Ebenso wie die trainierenden Mädchen, die mir nebenbei einen recht gesunden Eindruck hinterlassen.
@Sportpapi: Essstörungen wie Magersucht sind ein vielfaches gefährlicher als Übergewicht. gerade in der Pubertät hinterlässt es oft bleibende Organschäden, wenn die Jungen denn ihre Sucht überleben! Und der Fitnesswahn und der Körperkult wird oft mit Nahrungsergänzungsmittel kombiniert, die gesundheitlichen Nebenwirkungen sind bestimmt noch nicht erforscht. Ein Körper der jung, sportlich und gesund wirkt, muss noch lange nicht gesund sein.
Siehe z.B. BFS, Prävalenz für Essstörungen in der Schweiz. Es gibt auch diverse Studien und Medienberichterstattungen zum Thema Körperkult und Esstörung bei Jugendlichen, mit teils erschreckenden Befunden. Ich verzichte auf Verlinkungen, weil solche Posts bei mir oft im Orkus landen.
in meinem Bekanntenkreis kenne ich mehr Mädchen mit Magersucht, als solche mit Übergewicht, und wie gesagt, da geht es schneller als einem Lieb ist um Leben und Tod!
Übergewicht betrifft gemäss Definition etwa jedes fünfte Kind und bei den Erwachsenen noch viel mehr. Richtig, es ist meistens nicht so schlimm, solange es nicht adipös ist. Aber auch das kommt relativ häufig vor. Klar ist auch, dass die verschiedenen Übergewichtskampagnen möglicherweise dazu führen können, dass zunehmend Untergewicht entsteht.
Wenn Jugendliche heute ihren Körper trainieren, ist das allerdings genau das Gegenteil von Untergewicht. Es wird mit viel Einsatz versucht, Gewicht zuzulegen.
@ka: Welche Art von Nahrungsergänzungsmitteln stellen Sie sich vor? Vieles ist hier sehr genau erforscht, in Zusammenhang mit Doping, und wirklich brandgefährlich. Aber auch das sind eher Auswüchse und nicht Grund genug, ein an sich gesundes Verhalten grundsätzlich abzulehnen. In erster Linie trainieren diese Jugendlichen viel und achten auf ihre Ernährung. Sie verstehen sich vielfach als Sportler. Vielfach kommt dazu eine Ablehnung von Drogen, Alkohol, Tabak etc.
@sportpapi: im Grundsatz geben ich ihnen schon recht, natürlich ist angemessen Sport treiben gesund. Ich bin einfach etwas empfindlich gegenüber dem Körperkult. und im Moment überwiegt bei uns im Bekanntenkreis das Problem mit den Essstörungen, was meiner Meinung nach durch diesen Körperkult mit verschuldet ist. Habe selber eine Spitzensportlerin zu Hause und weiss auch um die negativen Folgen von zu viel Sport.
@ka: Was erleben Sie denn bei Ihrer Spitzensportlerin für negative Folgen von zu viel Sport? Ich kenne viele Spitzensportler. Gesundheitlich bedenktlich sind aber eher Breitensportler, die ohne Begleitung von Trainern und medizinischer Betreuung trainieren. Und die eben auch nicht unter Doping-Vorschriften fallen.
@SP, die Gesellschaft bewegt sich derzeit gar nicht, viele Menschen schon. Das beste am regelmässigen Sport ist, da gehen wir konform, das leistungshinderliche Faktoren, wie Rauchen von Anfang an ausgeschlossen werden.
Mit Berufssport habe ich Probleme, nach meinen Recherchen haben Spitzensportler die gleiche Lebenserwartung wie Raucher, -20 Jahre. Ein Jugendfreund, 2x Olympiasieger, 1x Weltmeister als Schlagmann im Ruderachter ist eine Ruine, Apoplexie, fett. Ursache klar, nicht abtrainiert. Aber wer bezahlt ihm das Abtrainieren? Wer unterstützt ihn nach den Erfolgen? Rudern ist nicht in.
@Ralf Schrader: Da in der Schweiz niemand bereit ist, „Berufs“-Sportler zu unterstützen, können eigentlich nur Sportler in ganz wenigen Show-Sportarten von ihrem Job leben. Andere, auch Medaillengewinner an olympischen Spielen, leben von Beträgen um das Existenzminimum. Ihre Trainier sowieso. Andererseits gibt es Anlaufstellen für die Planung des Karriereendes/Berufseinstieg. Aber sportlich muss man eher selber schauen.
Ich kenne aber einige ehemalige Spitzensportler, viele sind nach wie vor äusserst gesund. Spitzensport an sich ist es aber sicher nicht.
Auch ich habe als Teenager entschieden kein Fleisch mehr zu essen und ernähre mich noch heute – ein Vierteljahrhundert später – vegetarisch. Und ich bin gut gefahren damit 🙂 Mein Sohn hat vor ein paar Jahren ebenfalls aufgehört Fleisch zu essen, natürlich freiwillig und ohne irgendwelchen Druck meinerseits (meine Frau isst Fleisch). JedeR wie er/sie will… Was sicher stimmt ist, ihre Aussage, dass sich Menschen die auf Fleisch verzichten sich oft bewusster mit Ernährung auseinander setzen und deshalb gesünder essen – alleine schon weil der fleischlastige Fastfood wegfällt.
Warum sollten sich Menschen, die auf Fleisch verzichten, bewusster mit der Ernährung auseinander setzen? Ich liebe Fleisch, bereite gerne schmackhafte und gesunde Mahlzeiten zu. Warum sollten nur Vegetarier ein Sensorium für saisonale und regionale Produkte entwickeln? Woher diese Überheblichkeit? Mein Bio Bauer, der mich mit Gemüse versorgt, macht ein gutes Geschäft mit meinen frisch zubereiteten Beilagen. Und ich gönne es uns beiden. Und nebenbei, ich verabscheue fast food.
Unsere Ersatzreligion Gesundheit & Ernährung!
‚Untersuchungen zeigen, dass jugendliche Vegetarier meist gesünder leben als ihre Fleisch essenden Altersgenossen.‘
Ich kenne solche Untersuchungen nicht, die kann es auch gar nicht geben. Ob Anthropologen, Biomediziner oder praktische Ärzte, wie wissen nicht, was Gesundheit ist. Den einzigen Ansatz bisher haben Kulturwissenschaftler, in deren Theorien kommen Ernährung, Sport nicht vor.
Man kann problemlos ohne Fleisch leben, nur wozu? Wem es besser schmeckt, soll es machen, aber wenn man sich dafür verbiegen muss, ist es Selbstbetrug.
2/ Man kann im Gedankenexperiment unterstellen, es gäbe ein biopsychosoziales Optimum, welches wir nur noch nicht illustrieren können. Dann würde ich behaupten, passive Lebensweise, Essen was auf den Tisch kommt, kein aktiver Sport, aber die täglichen Wege zu Fuss zurücklegen (mein Schrittzähler zeigt um 13.000 Schritte täglich), keine exorbitanten Risiken wie Rauchen und Alkoholexzesse, nähert sich dem auf 97%.
Die sich mit Ernährungs- und Bewegungsplan schinden erreichen 98%, mehr ist kaum vorstellbar.
Der Typ 150kg, 3 Pack Zigaretten und 1l Wodka am Tag fällt auf 60%. Das ist immer noch
Weshalb kein Sport und nur niederschwellige Alltagsbewegung? Da dreht die Meinung im Moment gerade…
3/ besser als ein gut situierter Bürger um 1850, dem gebe ich 50%.
Vielleicht täusche ich mich um +-5%, mehr auf keinen Fall. Da darf sich jeder überlegen, ob derart geringe Schwankungen noch im Zufallsbereich (Standardargument, mein Opa hat geraucht, gevöllt und gesoffen und ist 100 geworden) auch nur 1 min Zeit des Nachdenkens über Gesundheit und Ernährung rechtfertigen.
Glauben Sie ihren plakativen, fundamentlosen Behauptungen? Sie stellen hier ein völlig willkürliches System auf die Beine, das Ihrem Denk und Weltschema gefällig ist. Werde Sie erwachsen guter Mann udn ziehen Sie bei Mutti aus.
Glauben, Herr Wehrli, gehört nicht zur Wissenschaft, Theorien, auch noch unbestätigt schon. Gedankenexperimente auf jeden Fall.
Aber wenn sie eine Idee haben, was gesunde Lebensweise ist, schreiben Sie es auf. Ein Nobelpreis, nicht für Medizin, da gehört Gesundheit nicht hin, ist Ihnen sicher. Falls Sie damit überzeugen können. Ich, wie schon gesagt, weiss nicht, was gesunde Lebensweise ist.
Ich finde gut wenn Kinder schon frühzeitig eine eigene Einstellung zum Essen haben. Ist sie schädlich muss selbstverständlich daran gearbeitet werden (Magersucht, Fettsucht, Vegan vielleicht auch wegen Mangelerscheinungen).
Als überzeugter Sekundärvergetarier – ich esse gerne Tiere die sich vegetarisch ernähren – habe ich auch Kinder ohne Vorliebe für Fleisch.
Die Kinder müssen auch hier ihre eigenen Erfahrungen machen. Solange die Ernährung ausgewogen ist ist doch alles OK und Ausreisser sind erlaubt.
Sekundärvegetarier? Wäre es nicht viel gerechter, nur Tiere zu essen, die selber auch Tiere essen? Auge um Auge, Zahn um Zahn? Wie du mir, so ich dir? Und was bin ich dann, Primärvegetarier? Oder Sekundärcarnevare?
Vegan essen ist nicht schädlich, geht’s noch? Alle grossen ernährungswissenschaftlichen Organisationen der Welt bestätigen, dass mit Veganismus nichts verkehrt ist, in keinem Alter. Man muss nur klug genug sein, nicht nur Karton und Sonnenlicht zu essen, dann geht das wunderbar. Das dürfte bei Ihnen eher Wunschdenken sein, dass Veganismus irgendwie ungesund sei, dann hätten Sie nämlich einen guten Grund, nicht mitzumachen. Haben Sie aber nicht.
Und sie, Herr Zweigelt, könnten ja auch noch den konsequenten letzten Schritt machen zum Frutarier und aufhören Pflanzen zu verletzen und zerstören, nur um sie zu essen. Dagegen gibt’s nämlich ebenso keinen guten Grund!
Also wenn vegan essen schädlich wäre, dann wäre die Überbevölkerung kein Thema mehr. Es ernähren sich mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung vegan – aus Mangel an anderen Lebensmitteln oder Kultur. Vorallem aus Reis, Sojabhohne (Asien), Hirse, Hülsenfrüchte (Afrika), Mais, Hülsenfrüchte (Südamerika, Indien) mit pflanzlichem Eiweiss, Früchten und vielleicht wenige Male im Jahr etwas Fleisch. Wie verblendet muss man eigentlich noch sein, um noch nicht gemerkt zu haben, was wo und weshalb auf unserem Planeten gegessen wird? Diese Ess-Dekadenz hier im Westen ist einfach nur noch…..peinlich.
Die meisten dieser unfrei vegan essenden Menschen haben auch bei weitem nicht die selbe Lebenserwartung wie wir, WS. Und whs. würden die meisten gerne mehr Fleisch essen wenn sie nur könnten. Daher stellt sich schon die Frage, wo genau die Dekadenz zu lokalisieren wäre.
Ach WS, wir müssen uns also an Kulturen orientieren, in denen Unterernährung herrscht? Das wäre doch eher ein Hinweis, der für Fleischkonsum spricht, oder?
Lesen hilft, Herr Schmidlin schrieb „Vegan vielleicht auch wegen Mangelerscheinungen“, dh dort sollten die Eltern eingreifen, damit es eben NICHT zu Mangelerscheinungen kommt, wenn das Kind sich plötzlich vegan ernähren möchte.
Die von mir erwähnten Länder haben noch kaum bezahlbare Spitzenmedizin wie wir sie haben, um entsprechende Wohlstandskrankheiten wegen zuviel Junkfood u Fleischkonsum bzw. Mangelernährung, Hygiene, frisches Wasser etc. für lebensverlängernde Massnahmen zu ihren Gunsten zu ‚kurieren‘. Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen wollen u es fällt auf, dass Sie nur hierher kommen, wenn es um Impfkampagnen, Ernährung etc geht, Martin…!
Unsere Lebenserwartungen sind mehrheitlich künstlich durch viele Medis verlängert und deshalb kritisch zu beurteilen. Oder was haben Sie für Gründe anzuführen zB bei den Japanern, vorallem weibliche weit über 100Jährige, welche sich vorwiegend mit salzlosem Reis, rohem Fisch (Sushis), Bio-Sojabohnen (ohne Gentech), Seetang und vielen Wurzelgemüsen ernähren, das sie noch täglich als Freshfood zubereiten (lassen)? Sind das Aliens, die alienartige Verdauungstrakte vorweisen u mit unserem Verdauungssystem nichts zu tun haben??
Aber da stellt sich die Frage: wer will schon so alt werden…
hmm.. ws. sushi bzw der meiste im wildfang geeerntete fisch ist dermassen kontaminiert, dass der geiegerzähler anspringt. besonders der fisch aus dem nordpazifik, urpsprünglich die beste qualität weltweit. no sushi for me tonight.
and the asians should keep their contamination on their side of the pacific, for a change….
Oh, Entschuldigung wenn ich Ihre Kreise gestört habe, WS. Ja, ich bin vielleicht ein wenig selektiver mit meinen Beiträgen, da haben Sie mich durchschaut. Habe nebenbei einen Job zu erledigen, und muss die Zeit für anderes immer etwas zusammenkratzen, wissen Sie.
In Japan gibt es am meisten Magenkrebs aller entwickelten Länder, wussten Sie das? Und Japan ist whs. das Land, welches weltweit den grössten Raubbau in und an den Meeren betreibt. Und zum Gesundheitslevel der Hochseefische hat ja schon Katharina versucht, dies etwas ins richtige Licht zu rücken.
Kath, das ist bekannt inzwischen nach Fukushima. Vorher wohl kein Thema in Japan.
Martin, damit erklären Sie das hohe Alter der weibl. Japaner? Seltsame Argumente. Magenkrebs wird vorallem durch zuviel Stress verursacht u kann doch eher mit der Arbeitsmoral in Japan zu tun haben, nicht wahr? Und die Walfangmethoden sind ebenso hinlänglich bekannt. Erklärt jedoch immer noch nicht den speziell guten Gesundheitszustand dieses Volkes im Durchschnitt zur Weltbevölkerung mit hohem Fleischkonsum und Junkfood. Also ich bin gespannt auf eine plausible Erklärung des hohen Alters sehr vieler Japanerinnen
Mit der Hochseefischerei habe ich den Walfang natürlich nicht mitgemeint, WS. 😉 Und Hochseefische waren und sind in von Fukushima weitweg gelegenen Gebieten und lange zuvor schon tlw. kontaminiert. Aber ich wollte nichts gegen die japanische Küche sagen, sie ist von Ausnahmen abgesehen weitgehend gesund und nebst dem ausgezeichneten Gesundheitswesen sowie genetischen Faktoren mitverantwortlich für die hohe Lebenserwartung. Interessant aber ihre Ausführungen zum Magenkrebs. Dies würde bedeuten dass es sich dabei um eine richtige Managerkrankheit handelt… Ist das so?
Ich dachte eigentlich, die Lebenserwartung in Japan sei mit der Schweiz vergleichbar. Ob es die Lebensqualität auch ist, weiss ich nicht. Dass unsere Überflussernährung nicht die gesündeste ist, liegt auf der Hand. Grundsätzlich profitieren wir aber vom guten Essen, davon, nicht Mangel leiden zu müssen wie viele Länder dieser Erde.
Völlig richtig, sportpapi. Bedeutet ja wohl auch, dass wir trotz unterschiedlicher Ernährung nicht alles falsch machen :-)1
Um bei Veganismus nicht mit zu machen braucht es keinen Grund. Wer nicht will muss nicht. Nur sehen das die Veganer offenbar anders. Früher waren es die von Hare Krishna, die ihre Einstellung allen aufzwingen wollten. Veganer kleiden sich zwar nicht wie die Hare Krishnas in orange Tüchern, versuchen aber, vor allem verbal, mit totalitären Aussagen aufzufallen. Und vegetarisch oder vegan Essen hat gemäss neuesten Studien einen negativen Einfluss auf die Spermaqualität. Bösartige Karnivore würden da von einer längerfristigen, natürlichen Selbstregulation sprechen.
Der Begriff Sekundärvegetarier ist natürlich ein Punkttreffer, sozusagen der Spruch des Tages 🙂
Ob Veganer gesünder essen oder nicht ist das Eine, das Andere sie essen bedeutend mehr Sojaprodukte. Für die Gewinnung von Soja wird der Regenwald gerodet. Ob das die Tiere dort gut finden, es ist ja für einen guten Zweck, dass sie ihr Zuhause verlieren….
Leider falsch, Lala, denn wer als Veganer hin und wieder Soja isst, schadet dem Klima immer noch weit weniger als ein Fleischesser. Das zeigt ein einfacher Vergleich: Aus 1 kg Sojabohnen lassen sich rund 2 kg Tofu herstellen. Setzt man die gleiche Menge Soja als Kraftfutter in der Schweinemast ein, sind die produzierten Mengen mickrig: gerade einmal 300 gr Schweinefleisch sind möglich. Das Schwein verbraucht ja auch selbst Energie. Und natürlich ernährt es sich nicht komplett nur von Soja. Regenwald wird vorallem zur Nutzung von Weideflächen für Rinder gerodet, nebst skrupellosem Holzhandel!