Die Wurzel aller Übel?

Ein Gastbeitrag von Monika Zech*

Kind Grimasse640

Antiautoritär erzogene Kinder werden nicht zu Monstern, sondern zu selbstständigen – und selbstständig denkenden – Menschen. Foto: Emmanuel Szép (Flickr)

Die Mär, die antiautoritäre Erziehung mache aus Kindern kleine Monster, hält sich bis heute. Monster, die Erwachsene malträtieren. In schöner Regelmässigkeit finden schauderhaft witzige Geschichten mit einem derart «verzogenen» Kind in der Hauptrolle den Weg in die Öffentlichkeit. Interessanterweise spielen sie sich, wie das unlängst im Mamablog publizierte Joghurt-Filmchen, stets in der Schlange vor der Supermarktkasse ab. Man stösst beim Googeln immer wieder auf dieselben Schilderungen (etwa hier), in Nuancen dem jeweiligen Publikum angepasst.

Seit Jahrzehnten wird daran gearbeitet, die antiautoritäre Erziehung als die schlimmste aller Erziehungsformen darzustellen. Der Begriff ist heute das Synonym für alle Missstände in Schule und Elternhaus, ja, für den Wertezerfall in der ganzen Gesellschaft. Wieso eigentlich? Was ist falsch daran, einem Kind das Recht einzuräumen, um seiner selbst willen geachtet und geliebt zu werden und sich nach seinen Fähigkeiten und Interessen entwickeln zu dürfen, statt ihm etwas aufzuzwingen, was ihm überhaupt nicht entspricht? Aber: «Wenn eine junge Mutter meint, ihr Kind müsse die Haustüre mit roter Tinte bemalen, damit es sich frei ausdrücken kann, hat sie die Bedeutung von Selbstbestimmung nicht begriffen.»

Dieser Satz stammt aus dem Buch «Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung» von Alexander Sutherland Neill, dem Gründer der Summerhill-Schule und Verfechter einer gewaltfreien Erziehung. Das Buch, 1960 erschienen, galt damals vielen als Evangelium und Neill als so etwas wie der Messias der antiautoritären Erziehung. Was ihm, wie es heisst, überhaupt nicht gefiel. Denn schliesslich wollte er mit der Erziehung zur Freiheit vor allem der blinden Autoritätsgläubigkeit der Masse entgegenwirken, die für ihn die Wurzel aller Übel auf der Welt war: Krieg, Verbrechen, Hass.

Und Neill schrieb schon damals: «Es ist erstaunlich, wie viele Eltern, die von der Idee begeistert sind, sie missverstehen.» Immer wieder betonte er, dass es nicht darum gehe, Kinder zu verwöhnen und ihre Rechte über diejenigen der Erwachsenen zu stellen. «In einem Heim, in dem Disziplin herrscht, haben die Kinder keine Rechte. In einem Heim, in dem sie verwöhnt werden, haben sie alle Rechte. In einem guten Heim haben Kinder und Eltern jedoch gleiche Rechte.» Ständig versuchte er, den Unterschied zwischen Freiheit und Zügellosigkeit zu erklären. Offensichtlich vergeblich, wenn alles, was es dazu bis heute zu berichten gibt, klischierte Kind-macht-Terror-im-Supermarkt-Storys sind.

Demzufolge müssen Steuerbetrüger und Sozialschmarotzer, Vergewaltiger und Schläger, Rassisten und Kriegstreiber – alle, die so falsch herausgekommen sind – Früchtchen der antiautoritären Erziehung sein. Wer das glaubt, sollte dieses Buch endlich einmal lesen und dann darüber nachdenken, welche Erziehungsmethoden wir heute noch hätten, wenn Neill und andere Reformpädagogen nicht gegen das verbreitete Schlagen und Strafen von Kindern angetreten wären.

Statt über die antiautoritäre Erziehung zu schimpfen, sollte man sich vielmehr darüber ärgern, dass ihr Einfluss nicht nachhaltiger und umfassender war: Dass immer noch Menschen wie Schafe (Ver-)Führern hinterher blöken und sich von ihnen für dumm verkaufen lassen. Dass Doppelmoral und Heuchelei immer noch verbreitet sind. Dass Religion immer noch Mittel zur Unterdrückung und Anlass für Kriege ist. Die Liste lässt sich, wie man täglich erfahren kann, beliebig verlängern.

Robert Misik: «Eine Verteidigung der antiautoritären Erziehung»Quelle: DerStandard.at, Youtube

Interview mit Alexander Sutherland Neill (in Englisch)Quelle: Education Options TV, Youtube

Promo-Film der Summerhill-Schule heuteQuelle: Youtube

Monika*Monika Zech war von 2005 bis 2010 Chefredaktorin bei «Wir Eltern». Heute arbeitet sie als freie Journalistin sowie als Redaktorin bei der «Tierwelt». Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Kindern, Grossmutter von drei Enkelkindern und aufgewachsen mit neun Geschwistern.

230 Kommentare zu «Die Wurzel aller Übel?»

  • anna sagt:

    Laissez faire heisst der Erziehungsstil, in welchem alle Grenzen überschritten werden dürfen…bei der anti autoritären Erziehung geht die persönliche Freiheit nur so weit,als dass die der Mitmenschen gewahrt wird…

  • Murat sagt:

    Die einzige Erziehung, die junge Menschen zu kompetenten Demokraten, erzieht. Gerade in der Schweiz wäre das dringend nötig, damit die Schweizer direkte Demokratie nicht zu einer Befindlichkeitsparade in den Abstimmungsinitiativen verkommt und keine wirklichen Lösungen von gesellschaftlichen Problemen hervorbringt. Antiautoritär zu handeln, heisst auch immer selbst Verantwortung zu übernehmen und nicht nur den Parteifunktionären blind hinterherzu dackeln.

  • gabi sagt:

    Ewiges Thema.

    Was mir nach Jahren immer mehr auffällt, ist, wie viel Verständnis dann ausgerechnet Eltern gegenüber entgegen gebracht wird, welchen „halt mal die Hand ausrutscht“.

    Während von ebendenselben Personen gegen jede Form körperlicher Erziehungmethoden – und sei es nur Ohrenziehen! – ständig nur Beispiele gebracht werden, in welchen ausschliesslich genau jene Art von unbeherrschten „Handausrutschern“ beschrieben werden, aber nicht ein einziges Bsp. derjenigen, welche ausschliesslich vorangekündigt, beherrscht (!) und also berechenbar eine Ohrfeige nicht ausschliessen wollen.

  • erika sagt:

    meinen allerherzlichsten dank, frau zech! endlich räumt mal jemand auf mit dem ganzen falsch verstandenen „anti“- unsinn. ich darf mitreden, weil ich das konzept inside kenne. vor über 20 jahren hat mein sohn (als einziges schweizer kind) zwei jahre in summerhill verbracht. ich wurde unendlich angegriffen für meinen entschluss. und was ist aus ihm geworden? ein wunderbarer, bindungsfähiger, charmanter junger mann mit einem diplom als wirtschaftsingenieur in der tasche und einer entsprechend gut entlöhnten stellung. soviel zum thema dumm-freche, asoziale, dem staat-auf-der-tasche-liegende…

    • Sportpapi sagt:

      Er hat ja zum Glück noch ein Dutzend Jahre in einer „richtigen“ Schule verbracht, in der ihm die Flausen wieder ausgetrieben wurden…
      Ernsthaft: Hier würde Sie kaum jemand für den Entschluss angreifen. Sondern sich vielleicht wundern, weshalb Sie dies als nötig empfanden.

  • Oh,nein. Die ganze Generation ist verloren. In 30 J. neu aufbauen

    • Susi sagt:

      morgens um 3 ist mein Weltbild machmal auch etwas dunkel.

      • Katharina sagt:

        Susi.. es gibt Zeitzonen. Meine (‚Belzoni‘) ist 9 Stunden hinterher, also jetzt nach 8 am Morgen, 18 Grad und immer noch kein Regen.

      • Susi sagt:

        Katharina, Westküste? Dort hab ich über zwei Jahre gelebt…. *beneid*

      • Susi sagt:

        jetzt hab ich grad Belzoni gegoogelt (Geographie gehört nicht zu meinen Stärken), liegt das in MS? Ich dachte, das wären weniger als 9 Stunden (habe eine Tante in IN, dorthin sind’s glaub 6 Stunden Unterschied), aber dann lag ich mit Westküste falsch. Dorthin waren’s auf jeden Fall auch 9 Stunden.

      • Katharina sagt:

        Hab das erst jetzt gesehen, Susi. Westküste war richtig Frau Homes ;-). Genauer Los Angeles. Belzoni ist ein etwas schelmischer lokaler Uebername für Belair und Beverly Hills. Ich selber wohne zwar auch in den Hügeln,allerdings näher zu Hollywood, also in der zweiten Klasse sozusagen. Wegen beneiden: Alles hat seine zwei Seiten. Bei uns ist Wassermangel eine immer grössere Not und die Stadt ersäuft umgekehrt buchstäblich im Dauerstau. Ich würde viel für ein vernünftiges OeV geben. Sozial sind die Frakturen beängstigend. Ihr lest ja ab und zu wenn es irgendwo wieder aufflammt.

      • Susi sagt:

        Ja, das mit der Dürre ist ein Problem. Ich hab schon mehrmals heulen müssen, wenn ich in den Nachrichten mein geliebtes Kalifornien in Flammen stehen sah. Natürlich hat alles seine Kehrseiten.
        Dennoch: Los Angeles und Umgebung, wunderbar! Ich lebte in San Diego und liebte es.

  • Philipp sagt:

    Das Summerhill Promo video ist von einer anderen (nicht demokratischen) Summerhill Schule.

  • martina baggi sagt:

    ich hab mit anti-autoritär erzogenen leuten zusammen gearbeitet -nie mehr wieder! man tut den kindern keinen gefallen, wenn man sich zu fest auf ihre bedürfnisse fokussiert. spätestens wenn sie arbeiten müssen wird die landung hart.

    • Markus Schneider sagt:

      In der Schweiz müssen diese Leute ja nichtmal arbeiten. Ein Gang auf’s Sozialamt und eine freche Schnorre reichen – schon stehen die von der Allgemeinheit finanzierten Verteidiger parat, um den Fall bis vor’s Bundesgericht zu ziehen – und am Schluss zahlen wir alle DEN Aufwand auch noch.

  • Jürg sagt:

    Einen besseren Weg findet man im Internet unter Vetrauenspädagogik. In dem Ansatz führen die Eltern ein Kind durch eine Vorbildfunktion, eine natürliche Erziehung wie sie auch im Tierreich beobachtet wird. Teile kommen auch aus dem Monty-Roberts Ansatz mit Pferden umzugehen.

  • Jürg sagt:

    Anti-Autorität ist sicher falsch, denn es ist wichtig, dass sich die Kinder in ihrem Denken und Handeln (so definiert z.B. Wikipedia Autorität) nach jemandem richten können, sie brauchen Vorbilder, jemand der ihnen Sicherheit gibt. Leider wird aber „autoritär“ heute oft als diktatorisch verstanden und mit Anwendung von Gewalt in Zusammenhang gebracht werden. Leider wird dann aber „anti-autoritäre Erziehung“ als Erziehung verstanden in dem ein Kind alles machen kann und ihm keine Grenzen gesetzt werden. Ja die Kinder sind es gar die in einer Familie bestimmen.

  • Gerhard Gschwend sagt:

    Wer seine Kinder wirklich liebt wird sie auch antiautoritär erziehen.

  • C. Schmid sagt:

    Auf den Punkt gebracht: LIEBE heisst das Zauberwort, alles andere ist Marketing und Schönrederei!

    • Philippe Wegelin sagt:

      Liebe oder lieber C.Schmid

      Auf den Punkt gebracht 🙂

      • Philippe Wegelin sagt:

        und – all diese Theorien sind aus dem Kopf entstanden und sind THEORIEN – In einem anderen Kommentar hat jemand angemerkt, dass man sich selber nicht zu ernst nehmen soll – absolut richtig und Gewalt und Autorität sind eh nur Ausdruck der Hilflosigkeit.

      • Sportpapi sagt:

        „Gewalt und Autorität sind eh nur Ausdruck der Hilflosigkeit“. Das stimmt wohl. Allerdings ist diese Ohnmacht Eltern ja meist gut bekannt.

  • Markus Schneider sagt:

    Wie heisst das nochmal, wenn man eine verlorene Schlacht nachträglich nochmals auseinandernimmt und erzählt, man hätte sie gewonnen, wenn nur…? Oder wie war das mit dem Kommunismus, von dem es am Ende hiess, es gebe ihn gar nicht, es gebe leider nur den „real existierenden Sozialismus“? Frau Zech, ich rate Ihnen, fahren Sie mir Ihren überholten Erziehungsmethode ab, lernen Sie um, passen Sie sich der Wirklichkeit an.

    • Manni Mann sagt:

      Markus Schneider – wahrscheinlich erziehen sie ihre Kinder antiautoritärer als ihnen bewusst ist. Die Gesellschaft wurde tiefgehende demokratisiert. All die Ziele von damals sind heute eigentlich Norm. Höchstens konservative Katholiken, Sektierer und Zuwanderer aus patriarchalischen Ländern, praktizieren noch den Ethos von Befehlsgewalt des Patriachen und dem Gehorsam.

  • Manni Mann sagt:

    Ich war immer ein Gegner dieser Erziehungsform, weil eben so oft missverstanden. Als ich dann selbst Kinder hatte, wurde mir plötzlich klar: dass wir unsere Kinder nicht Autoritär erziehen. Autoritär bedeutet: „weil ich es sage“, „weil ich der Vater bin“ sprich: Autorität durch Hierarchie. Nicht Autorität aufgrund von Qualifikation und Verantwortung. Natürlich sagen wir wos lang geht. „Kinder an die Macht“ – das geht gar nicht. Aber Bedürfnisse und Befindlichkeiten werden wahrgenommen. Es herrscht keine Willkür, wir haben uns auch an Regeln zu halten und die Kinder dürfen uns das auch sagen.

    • Susi sagt:

      „Kinder an die Macht“ tönt für mich auch zu sehr nach „Herr der Fliegen“…

      • Manni Mann sagt:

        Eben – geht gar nicht. Und so wurde die Anti-Autoritäre Erziehung sowohl von Gegnern, wie auch Befürwortern missverstanden.
        Die heutige Generation versteht den Begriff wahrscheinlich falsch. Weil wir gar nciht mehr in dieser Autoritätsgesellschaft leben – wie sie damals bestand.
        Wer in der Hierarchie oben stand, konnte schalten und walten wie er wollte. Man erzog die Kinder zum Gehorsam. Weil sie später auch dem König, Fürsten, General, etc. – nichts anderes als gehorchen mussten.
        Heute ist die Gesellschaft weitgehend demokratisiert.

    • Hanspeter Amstutz sagt:

      Echte Autorität kommt von Werten, die man als Vater, Mutter oder Lehrer selber vorlebt und sie auch verteidigt, wenn diese infrage gestellt werden. Respekt gegenüber dem Mitmenschen (eben auch gegenüber Kindern!), Ehrlichkeit im Alltag, soziale Verantwortung und vieles mehr gehören dazu.
      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder diese Art von Autorität akzeptieren, wenn man sich dabei nicht aufbläht und bereit ist, Werte in ruhigen Momenten zu erklären. Autoritär ist hingegen wäre es, auf seine Rolle zu pochen und blinden Gehorsam zu verlangen. Aber Mut braucht es immer in der Erziehung.

  • Pascal Sutter sagt:

    Wir machen das so und es klappt. Jedenfalls hat meine Tochter heute ein gesundes Selbstvertrauen und ist Gleichberechtigt im Familienalltag. Zuviel Psycho-Schischi kann man in alles hineininterpretieren.

  • JA NEIN - ICH DU sagt:

    Ob autoritäre oder antiautoritäre Erziehung, beide scheitern letztendlich an der mangelnden Kommunikationsfähigkeit der Eltern in Krisensituationen. Die Kinder haben das noch nicht gelernt und die Eltern meistens ebenfalls nicht. Wo auch? Letztendlich kopieren diese meistens ja nur ihre eigenen Eltern. Deshalb auch für antiautoritäre Erzieher und Erzieherinnen mein Tipp: Familienkonferenz von Thomas Gordon.

    • marianne sagt:

      Haben wir vor ca. 20 jahren gelesen, und uns in etwa daran gehalten, hat sich sehr bewährt.
      Mien Mann und ich sind noch zusammen und haben 3 selbstständige Erwachsene Kinder.

  • Franz Vontobel sagt:

    test

  • Bernhard sagt:

    ../.. Wenn ich etwas nicht sinnvoll begründen kann, gibt es für mich keinen Grund es durchzustieren. Das berühmte: „weil es so ist“ oder „weil ich das will“ bringt dem Kind nicht viel, wenn es nach dem Wieso fragt. Es gibt für jedes Verbot und jede Weisung einen plausiblen bzw. vernünftigen Grund. Wenn nicht, darf gerne darüber diskutiert werden. Es lassen sich so viele Konfliktsituationen vermeiden, wenn man sich selber nicht zu wichtig nimmt. Das Selbstwertgefühl steigt und die Beziehung verbessert sich, wenn das Kind merkt, dass es ernst genommen wird und ein reales Mitbestimmungsrecht hat!

    • 13 sagt:

      Genau so ist es, Bernhard. Kinder sind nicht dumm, sie haben sehr gute Instinkte und es ist ihnen klar, dass sie von den Eltern abhängig sind, um überleben zu können. Darum ist es für sie auch nur natürlich, dass ein Elternteil die Führung hat. Die Führung, nicht die Macht. Jeder, der mehrere Kinder hat, wird erleben, dass im Spiel oft das ältere den Ton angibt und das Jüngere dem älteren nachläuft und alles nachmachen will. Das zu akzeptieren, haben Kinder auch kein Problem. Wenn aber in ihre Grenzen eingeschritten wird. Dann schlucken sie es und verlieren das Vertrauen oder sie rebellieren.

      • Sportpapi sagt:

        „Darum ist es für sie auch nur natürlich, dass ein Elternteil die Führung hat. Die Führung, nicht die Macht. Jeder, der mehrere Kinder hat, wird erleben, dass im Spiel oft das ältere den Ton angibt und das Jüngere dem älteren nachläuft und alles nachmachen will.“ Ach so einfach ist das. Kinde sind vernünftig und einsichtig und sehen ein, dass es nur zu ihrem Wohl ist, was der Primus inter pares ihnen rät. Und unter den Kindern gibt es eine natürliche Autorität und deshalb selbstverständlich auch nie Streit. Übrigens: Leider ist es so (sehe ich gerade), dass der jüngste allen Mi st nachmacht!

      • 13 sagt:

        Nein, es geht hier nicht um vernünftiges und einsichtiges Handeln, sondern um Instinkt. Aber ja, so einfach kann es sein, wenn man der Natur, soweit wie möglich, seinen Lauf lässt.

  • Bernhard sagt:

    Ich habe die Erfahrung gemacht (als Verfechter der richtig verstandenen antiaut. Erziehung), dass aus dieser Erziehungsform heraus eine natürliche, gesunde Autorität entsteht. Die Kinder akzeptieren Regeln und „Neins“ viel besser, weil sie sich nicht unterdrückt fühlen, sondern mit der Zeit erkennen und lernen, dass es im Endeffekt nur um das eigene Wohl geht und nicht um eine Schikane oder Machtmissbrauch. Gerade Letzteres wird dann wohl in der Pubertät zu grosser Rebellion führen. Gleichberechtigung ist ein wichtiger Punkt. Wo immer möglich, versuche ich diesem Grundrecht nachzukommen. ./..

    • Sportpapi sagt:

      Kinder verstehen und akzeptieren Regeln und Neins in der Regel grundsätzlich nicht. Egal, wie gut es erklärt wird. Dass es bei Regeln und Neins in den meisten Fällen um das Kindswohl geht, in machen Fällen um die Interessen der Eltern oder anderer Personen, aber nie um reine Schikane oder Machtmissbraucht, versteht sich ja von selbst.

  • Flo sagt:

    2.) . Wenn es mich verletzt dan gehe ich davon aus das es einem Gegenüber ebenso ergeht – also lasse ich es bleiben!
    Viele der Alternativerziehenden wissen eigentlich nicht was das wirklich bedeutet und haben das Gefühl das sie ihre Kinder alles machen lassen sollen.
    Kinder lieben es Grenzen aufgezeigt zu bekommen, da können sie ihre „Kräfte“ messen und sind einleuchten Begründungen und Erklärungen (fast) immer aufgeschlossen!
    Gewusst wie – aber argumentiere ist eine Kunst die ,leider, nicht alle beherrschen!

  • Flo sagt:

    1.) Was ist falsch daran, einem Kind das Recht einzuräumen, um seiner selbst willen geachtet und geliebt zu werden und sich nach seinen Fähigkeiten und Interessen entwickeln zu dürfen, – ich debnke daran ist so alles falsch, was man falsch machen kann! Wenn man dann dem Kind nicht auch gleichzeitig das die anderen Mensch dasselbe Recht haben!
    So nach dem Prinzip; was du nicht willst was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu!
    Davon gehe ich selbst noch immer aus – ich überlege mir (beinahe) immer ob ich für mich dasselbe akzeptieren könte und möchte.

  • Jörg Wirz sagt:

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Vermutlich weil ein Aspekt vergessen geht.

    Erziehung hat immer auch mit Werten zu tun die ganze Generationen prägt. Die 60er waren noch geprägt von Zucht und Ordnung. Die 80er vom Gegenteil, Flower Power, freie Liebe, keine Grenzen, Drogen. Diese Zeit verbinden noch viele mit dem Begriff antiautoritär der dort geprägt wurde. Verständlicherweise ist er negativ besetzt.

    Heute geht’s um viel mehr: Es geht sehr wohl um Grenzen setzen, aber in einem Rahmen wo das Kind aktiv gefördert wird und nicht durch Zucht und Ordnung seine Freiheit verliert.

  • Jörg Wirz sagt:

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Vermutlich weil ein Aspekt vergessen geht.

    Erziehung hat immer auch mit Werten zu tun die ganze Generationen prägt. Die 60er waren noch geprägt von Zucht und Ordnung. Die 80er vom Gegenteil, Flower Power, freie Liebe, keine Grenzen, Drogen. Diese Zeit verbinden noch viele mit dem Begriff antiautoritär der dort geprägt wurde. Verständlicherweise ist er negativ besetzt.

    Heute geht’s um viel mehr: Es geht sehr wohl um Grenzen setzen, aber in einem Rahmen wo das Kind aktiv gefördert wird und nicht durch Zucht und Ordnung seine Freiheit verliert.

  • Jörg Wirz sagt:

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Vermutlich weil ein Aspekt vergessen geht.

    Erziehung hat immer auch mit Werten zu tun die ganze Generationen prägt. Die 60er waren noch geprägt von Zucht und Ordnung. Die 80er vom Gegenteil, Flower Power, freie Liebe, keine Grenzen, Drogen. Diese Zeit verbinden noch viele mit dem Begriff antiautoritär der dort geprägt wurde. Verständlicherweise ist er negativ besetzt.

    Heute geht’s um viel mehr: Es geht sehr wohl um Grenzen setzen, aber in einem Rahmen wo das Kind aktiv gefördert wird und nicht durch Zucht und Ordnung seine Freiheit verliert.

    • Muttis Liebling sagt:

      Da verwechseln Sie was, Flower Power und freie Liebe waren 1980 längst vorbei.

      • Jörg Wirz sagt:

        Bin kein Zahlenmensch, sorry
        Aber verwechselt habe ich nichts, alle Zahlen 20 Jahre früher und es stimmt wieder.
        Alle die das erlebt haben oder darüber gelesen haben wissen wovon ich spreche.

        und oh mein Beitrag dreimal??? auch dafür sorry.

  • Heidi K. sagt:

    Erziehung ist Liebe und Vorbild – sonst nichts.

  • Susi sagt:

    Ich verstehe den Satz „Gleiche Rechte für alle“ nicht so ganz. ALs Erwachsene habe ich beispielsweise das Recht auf unbeschränkten Zugang zu Schokolade (solange ich sie zahlen kann). Was bedeutet das nun für ein zweijähriges Kind?
    Wird hier nicht verwechselt, dass alle Familienmitglieder „gleichwertig“ sind, die Erwachsenen aber dennoch das ihnen eigene Recht haben, gewisse Regeln aufzustellen?

    Vielleicht klärt mich ja jemand auf.

    • Franz Vontobel sagt:

      1) Ich glaube nicht, dass diese Fragen relevant sind (bzw. die Antworten darauf sind ja eigentlich klar) – die Ideen der antiautoritären Erziehungskonzepte müssen auch in ihrem historischen Zusammenhang betrachtet werden.

      • Franz Vontobel sagt:

        2) In Deutschland z.B. waren sie auch Antworten auf die äusserst autoritären Erziehungsideen und die schwarze Pädagogik von Kaiserzeit und Nationalsozialismus.

      • Franz Vontobel sagt:

        3) Was davon bleibt ist die Idee,

      • Franz Vontobel sagt:

        5) dass Erziehung nicht Abrichten ist, und selbstbewusste und selbständig denkende Menschen nicht in einem Zwangssystem heranwachsen.

      • Franz Vontobel sagt:

        Ehrlich, liebe Readaktion?!? Das unheimlich böse Wort D-R-E-S-S-U-R lässt einen Beitrag direkt in den Orkus wandern???

    • Susi sagt:

      Ich finde schon, dass diese Fragen relevant sind, sonst würde ja auch weiter oben nicht ausführlich über sie diskutiert. Dass die Zeiten von Dr*ss*r und Abrichten (zumindest offiziell) vorbei sind, ist ja nichts neues, da kann man einfach mal in ein paar beliebige Erziehungsratgeber schauen.
      Was mich stört, ist der wütende Ton der Journalistin, die es aber gleichzeitig nicht auf die Reihe bringt, ihre Wortwahl präzise genug zu gestalten, dass das, was sie sagen will, klar ist, ohne dass man zu mutmassen braucht.

      • Susi sagt:

        Zechs Artikel als Reaktion auf Fischers Joghurt-Beitrag scheint mir ein abgekartetes Spiel zu sein. Irgendwie etwas zum Gähnen, vor allem auch, weil man durch ihren Text nicht wirklich mehr über „antiautoritäre Erziehung“ erfährt als in den Kommentaren zum Fischer-Joghurt ohnehin schon steht…

      • Franz Vontobel sagt:

        weil man durch ihren Text nicht wirklich mehr über “antiautoritäre Erziehung” erfährt als in den Kommentaren zum Fischer-Joghurt
        …was eben ganz ursächlich damit zu tun hat, dass es, wie schon x-fach erwähnt, die antiautoritäre Erziehung nicht gibt, der Begriff absolut nebulös ist und sich somit jeder, ganz nach persönlichem Gusto, etwas anderes darunter vorstellt.

        Ehrlich? Sie kennen Menschen, die im 21. Jahrhundert leben und, im Wortsinn, absolut gleiche Rechte für Eltern und Kinder propagieren?

      • Franz Vontobel sagt:

        Dabei fällt mir ein, Susi: ist Neill ihnen in der Lehrerausbildung (Pädagogik) nie über den Weg gelaufen..?

      • Susi sagt:

        @Franz: „wie schon x-fach erwähnt, die antiautoritäre Erziehung nicht gibt“ EBEN, das meinte ich. Wie eine Gebetsmühle wird im Artikel und in den Kommentaren gesagt, „antiautoritäre Erziehung gibt es nicht, das wurde alles falsch verstanden, Neill hat sich von diesem Begriff distanziert“ etc. Und viel mehr als das und ein paar schwammige Erklärungen wie die mit den Regeln erfährt man nicht.
        Natürlich kann ich diese Erklärung für mich interpretieren und zurechtlegen. Das macht den Artikel aber nicht besser.

      • Susi sagt:

        Und ja, ich habe tatsächlich schon Leute erlebt, die ihren Kindern gleiche Rechte wie Erwachsenen einräumen.

        (5jähriges Kind bekommt professionelle Maniküre und darf alkoholische Cocktails trinken, so als kleines Beispiel).

      • Susi sagt:

        Und ja, natürlich ist mir Neill in der Ausbildung begegnet. Ich kritisiere auch nicht ihn, sondern die unsägliche Schreibe der Frau Zech…

      • Franz Vontobel sagt:

        Hab‘ ich gesagt, das mache den Artikel besser?

      • Susi sagt:

        Normalerweise schätze ich den Mamablog, weil ich (vor allem durch den vielseitigen Meinungsaustausch in den Kommentaren) doch schon einiges gelernt habe hier.
        Heute schätze ich ihn aber vor allem um des Unterhaltungswertes, zu dem Sie, Franz, immer einiges beitragen. (Danke dafür 🙂 )

      • Susi sagt:

        was denn?

      • Franz Vontobel sagt:

        5jähriges Kind bekommt professionelle Maniküre und darf alkoholische Cocktails trinken, so als kleines Beispiel

        …was von 99% der hier Schreibenden als absurd (na, zumindest das mit den Cocktails) angesehen wird, möcht‘ ich fast wetten.

      • Franz Vontobel sagt:

        „was denn?“ – Bezog sich auf Ihren Post von 13.22.

      • Susi sagt:

        Eben, und darum finde ich es auch absurd, zu schreiben, Kinder sollen die gleichen Rechte haben, wenn dem de facto nicht mal annährend so ist.

      • Susi sagt:

        Ein Kommentar von mir weiter oben wartet übrigens noch auf Freischaltung. *Seufz*

      • Franz Vontobel sagt:

        Für mich war eben immer klar, dass es sich dabei um grundsätzliche Rechte (Recht darauf, ernst genommen zu werden, Recht darauf, die eigene Meinung kund zu tun, Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit etc.) handelt und nicht um das Recht mit 5 Alk zu saufen und zu kiffen…
        Das liegt doch irgendwie auf der Hand, oder?

      • Susi sagt:

        Mit 5 nicht saufen und kiffen liegt auf der Hand. Mit 5 k/ein Recht auf ein Handy zu haben, nicht unbedingt.

      • Sportpapi sagt:

        Das Grundübel ist meiner Meinung, dass einige von Gleichberechtigung sprechen, aber eigentlich, wie oben auch angetönt, eine lange Leine meinen. Quasi: Du darfst machen, was du willst. Aber erst wenn du so vernünftig bist, nur das zu wollen, das sinnvoll ist… Mitdenken im Sinne des Vorgesetzten hiess das im Mil itär wohl…

    • Bernhard sagt:

      Susi, das Beispiel mit der Schokolade ist gut und zeigt ein Hauptproblem: Eltern verbieten ihren Kindern Dinge (Handy, TV, rauchen etc.), welche sie selber genüsslich tun dürfen! Das schürt gefühlte Ungerechtigkeit. Wenn Sie also eine Reihe Schokolade verschlingen, Ihrer Tochter, die verständlicherweise auch gerne möchte, dies aber verbieten, ist Knatsch vorprogrammiert – und unnötig! Denn warum soll sie nicht auch eins (von mir aus auch nur 1/4 Stückchen) erhalten dürfen? Da gehts doch nur ums Prinzip! Besser wäre doch z.B. Schokolade ja, mit der Abmachung, anschl. die Zähne putzen zu gehen!

      • Susi sagt:

        Klar, Bernhard, darum muss ich meine täglichen 3 Ragusas immer heimlich vor dem Fernseher essen, wenn die Kleine schon schläft… 😀

        Spass beiseite, was ich eigentlich meinte, war der unbeschränkte Zugang dazu, den ich selbst ja theoretisch habe. Ich bemühe mich aber um einen aus meiner Sicht vernünftigen Schoggi-Konsum, aus wohlbekannten Gründen. Diese Gründe sind einem Kind aber in der Regel piepegal. Löcher in den Zähnen, Übergewicht, Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, so what? Und genau durch diese Erwachsenen eigene Vernunft habe ich mehr Rechte, mit denen ich auch umgehen kann.

      • Susi sagt:

        Und noch einen kurzen Nachtrag: Selbstverständlich verbiete ich meiner Tochter nicht den Schokoladekonsum in Massen; sie konsumiert mehr als ich. Sie führen oben aber auch die Bereiche Handy, TV, Rauchen an; wie soll man denn diese handhaben, wenn das Kind die gleichen Rechte hat? Meine Tochter ist 5 und will natürlich unbedingt ein Handy. Sollte ich ihr eins kaufen, weil sie auch ein Recht drauf hat? Und was ist mit Zigaretten, jetzt mal so provokativ gefragt?

      • Franz Vontobel sagt:

        Selbstverständlich verbiete ich meiner Tochter nicht den Schokoladekonsum in Massen

        😀

      • Susi sagt:

        Das war wohl ein Freudscher…

      • Franz Vontobel sagt:

        …oder die Doppelbedeutung von „in Massen“ – ein Standardwitz in unserer Familie, v.a. im Zusammenhang mit Leibspeisen und dem Schöpfen derselbigen…

      • Susi sagt:

        Ja, aber gerade ich habe heute Zech dafür kritisiert, dass sie sich nicht klar ausdrückt, und dann schreibe ich selbst Doppeldeutigkeiten, hahaha!

      • Bernhard sagt:

        Susi, Verbote sind dann berechtigt, wenn sie Sinn machen! Problematisch wird es halt, wenn das eigentlich sinnvolle und auch plausible Verbot nur einseitig gilt. Da hilft das Argument: „Ich bin erwachsen, darum darf ich das“ nicht wirklich viel. Ich habe leider auch kein Patentrezept. Eine (nicht gern angewendete) Methode wäre, das Verbot beidseitig zu machen (und folglich ebenfalls aufs Rauchen, Trinken, „Smartphonen“ etc. zu verzichten) oder das Verbot zu lockern, so, dass es für beide Seiten akzeptabel ist. Warum (wozu?) will Ihre Tochter ein Handy? Gibt es Alternative? ./..

      • Susi sagt:

        Aber ich verzichte doch nicht auf ein Glas Wein, weil meine Tochter keins trinken darf. (Zum Glück will sie keinen Wein.) Falls sie doch einen wollte, wäre es wohl noch schwierig, ihr zu erklären, warum Kinder keinen haben dürfen.

        Als Handy-Ersatz hat sie ein Walkie Talkie, sehr praktisch auch für mich, wenn sie ihn auf den etwas entfernten Spielplatz mitnimmt, da kann sie mich bei Bedarf kurz kontaktieren.

      • Susi sagt:

        Insgesamt finde ich dennoch, dass Kinder (und Jugendliche) akzeptieren sollten, dass für sie noch andere Regeln gelten als für Erwachsene. Schliesslich dürfen Kinder auch gewisse Dinge, die Erwachsenen nicht mehr erlaubt sind. Ich darf z.B. nicht mit aufs Kinderkarussell oder in die Müsliburg.

      • Bernhard sagt:

        ../.. Ich finde halt einfach, dass schlecht argumentierte Verbote nur dazu führen, dass die Menschen das Verbot umgehen, sobald sie können! Und dann so richtig! Durfte das Kind nie ein Handy haben, wird es halt mit 15 oder 16 alles nachholen, was es verpasst hat. Das schadet dem Kind deswegen nicht weniger, als wenn es schon früher den MASSVOLLEN Umgang damit gelernt hätte. Warum will ich nicht, dass sie ein Handy hat? Wovor habe ich Angst? Diese Pkte können mit dem Kind sehr gut besprochen werden. Vielleicht findet man auch gemeinsam Alternativen. Ich freue mich auf diesen spannenden Prozess!

      • Susi sagt:

        „Durfte das Kind nie ein Handy haben, wird es halt mit 15 oder 16 alles nachholen, was es verpasst hat. Das schadet dem Kind deswegen nicht weniger, als wenn es schon früher den MASSVOLLEN Umgang damit gelernt hätte.“

        Mit 5?

      • Susi sagt:

        Grundsätzlich bin ich natürlich dafür, dass Verbote oder Regeln erklärt werden. Sehr oft ist der Grund eines Verbotes oder unerfüllten Wunsches halt einfach nicht nachvollziehbar für ein Kind oder Teenager. Ich hätte mit 10 meine Seele verkauft, hätte ich dafür ein Pferd gekriegt. „Zu teuer“ und „zu viel Aufwand“ waren für mich Argumente, die ich in ihrem Ausmass nicht verstand.

      • Bernhard sagt:

        Susi, wenn Sie gute Argumente haben, spricht ja auch nichts gegen ein Verbot! Das werden die Kinder verstehen, sofern die Vertrauensbasis vorhanden ist. Daher müssen Sie weder auf das Glas Wein noch auf die gelegentliche Zigarette verzichten. Es geht doch um die vielen sinnlosen Verbote und Weisungen, die wohl in einer „antiaut. Erziehung“ eher weniger vorkommen als in einer auf Macht, Druck und Angst basierten Erziehung. Das ist eigentlich meine Kernaussage: Bedürfnisse der Kinder ernst nehmen und zu stillen versuchen, auch wenn ja kein eigentlicher Druck dazu bestünde („wer zahlt, befielt!“)

      • Susi sagt:

        Bernhard, ich glaube, dass unsere Meinungen gar nicht weit auseinandergehen. Ich kritisiere eigentlich vor allem solche undifferenzierten Pauschalaussagen wie „gleiche Rechte für die Kinder“, die ziemlich hanebüchen sind, wenn man sie mal detailliert anschaut und zerpflückt, und das wollte ich eigentlich aufzeigen. Dass Kinder nicht Autofahren dürfen und ein 3 Monate Altes noch kein Handy braucht, liegt natürlich auf der Hand und zeigt eben auch die (mich nervende) Einfältigkeit solcher Aussagen.

      • Bernhard sagt:

        Susi, warum will ein 5-jähriges Kind ein Handy? Kaum zum telefonieren oder Chatten. Da sind in meinen Augen andere Beweggründe, die gemeinsam gesucht werden können. Will es einfach dazu gehören? Will es gamen? Will es Musik hören, Videos schauen? Alles kein Problem. Auch für ein 5-jähriges Kind nicht. Solange das Mass stimmt! Sie haben mit dem Walkie-Talkie ja genau das gemacht: Eine Alternative gesucht. Hat’s gefruchtet? Ist das Bedürfnis gestillt? Wenn nein, wars nicht das „miteinander reden können ohne zu sehen“. Aber nochmals: Wenn Sie gute Argumente haben, ist ein Verbot absolut ok!!

      • Susi sagt:

        Bernhard: Grad oben an Ihrem Beitrag wartet meiner noch auf Freischaltung, keine Ahnung, warum, aber summa summarum sage ich einfach, dass unsere Meinungen gar nicht weit auseinander liegen…

      • Sportpapi sagt:

        Immer wenn wir Wein trinken, dürfen unsere Kinder Süssgetränke haben. Ein guter Kompromiss, auch wenn Sie so trotzdem von unserer Lust abhängig bleiben. Ansonsten: Klar erklären wir hundert Mal am Tag, weshalb sie etwas dürfen, sollen, nicht dürfen, müssen. Auf Einsicht stossen wir dabei selten. Kommt vielleicht noch. Ist es nicht eher so, dass viele junge Erwachsenen plötzlich merken, was die Eltern wohl richtig getan haben?

  • Franz Vontobel sagt:

    Hilfreiches zur Diskussion:

    – es gibt die antiatoritäre Erziehung nicht; der Begriff ist ein Sammeltopf für ein ganzes Sammelsurium von in Deutschland entstandenen Erziehungskonzepten aus den 60ern.
    – Neill nannte sein Konzept „selbstregulative Erziehung“, in ganz bewusster Abgrenzung zum Begriff „antiautoritär“ – dass er hierzulande andauernd damit in Verbindung gebracht wird hat er seinem deutschen Verlag zu verdanken, der sein Buch „Summerhill: A Radical Approach to Child Rearing“ unter dem Titel „Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung“ veräffentlichte.

    • Muttis Liebling sagt:

      Das ist wirklich hilfreich. Meine Frau als Sozialpädagogin brachte das Konzept aus einer Fortbildung nach Hause und ich fand es bescheuert. Aber tatsächlich hatten wir das längst in der Familie. Ab der Pubertät redeten uns die Kinder nicht mehr mit Mama oder Papa, sondern mit Vornamen an. Beide sind lange vor dem 18. LJ mal ausgezogen und kamen, wie ich vorausgesehen habe, nach 6 Wochen wieder. Meiner Frau war das anfangs suspekt, aber da habe ich sie an ihre Begeisterung für Summerhill erinnert. Da liess auch sie es gewähren. Antiautoritär ist das nicht, eher das Prinzip der langen Leine.

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Ja, 13, du sagst es! Mehr Miteinander, in der Familie, aber auch sonst in der Gesellschaft ist enorm wichtig. Als Familie sind wir eine Einheit, die nur miteinander gut und harmonisch funkioniert, wo alle ihre Anliegen und Bedürfnisse anbringen dürfen und wo jedes Familienmitglied Rechte und Pflichten hat und alle gleichwürdig und respektvoll behandelt werden.

  • Manuel Braun sagt:

    Das Umfeld spielt auch eine Rolle. Als noch mehr Menschen als Bauern auf dem Land leben, war es anscheinend so, dass die Erwachsenen kaum Zeit hatten, sich um die Kinder zu kümmern. Wenn sie nicht gerade mithelfen mussten, konnten sie in der Natur herumtoben, wie sie wollten. In diesem Umfeld kam das trotzdem gut.

    Im heutigem Umfeld, wo die Natur für viele Kinder nicht mehr selbstständig erreichbar ist, wo sie mit Werbung vollgeprasselt werden und immer die Verlockung TV da ist, muss man zumindest in diesen Bereichen etwas autoritär sein, damit das Kind dem nicht hilflos ausgeliefert ist.

  • Anne sagt:

    Es wäre sehr hilfreich, wenn Frau Zech „die gleichen Rechte“ welche gemeint sind, aufgezählt hätte. Wenn es nämlich um Respekt, Gleichwürdigkeit, Integrität geht, dann kann man nachvollziehen was gemeint ist. Aber das Missverständnis liegt darin, dass Eltern meinen, Kinder hätten die Reife, über Regeln des Zusammenlebens allein zu entscheiden. Eine anti-autoritäre Erziehung bedeutet viel Auseinandersetzung, Zuhören und Verstehen wollen – ansonsten ist es eine Erziehung der Gleichgültigkeit was einer Kindsmisshandlung gleichkommt.
    das Thema weiterführend: Gordons Familienkonferenz, Jesper Juul

  • 13 sagt:

    Danke für den Beitrag. Sie haben völlig recht. Es handelt sich um ein Missverständnis, dass sich sehr hartnäckig hält, wie man dem grössten Teil der Kommentare entnehmen kann.

    Es ist und wird für mich unverständlich bleiben, warum viele Erwachsenen solche Angst vor den Kindern haben, dass sie sie entweder unterdrücken müssen und sich körperlich oder zumindest aus eine herabwürdigende Weise verbal ihre Machtstellung demonstrieren müssen oder dann eben ins Gegenteil umschlagen und dem Kind die Prinzenstellung überlassen. Eine Familie ist doch kein Kriegsfeld. Etwas mehr miteinander wäre gut.

  • Kurt Normann sagt:

    „Demzufolge müssen Steuerbetrüger und Sozialschmarotzer, Vergewaltiger und Schläger, Rassisten und Kriegstreiber – alle, die so falsch herausgekommen sind – Früchtchen der antiautoritären Erziehung sein.“

    Ähm, müsste es nicht korrekterweise so heissen:

    „Demzufolge müssen SteuerbetrügerInnen und SozialschmarotzerInnen, VergewaltigerInnen und SchlägerInnen, RassistInnen und KriegstreiberInnen – alle, die so falsch herausgekommen sind – Früchtchen der antiautoritären Erziehung sein.“

    Oder sehe ich das falsch?!

  • Rémy sagt:

    Man muss halt schon die Begriffe definieren: es mag schon sein das Ursprünglich die Idee war, das antiautoritäre Erziehung bedeutete, Kinder und Eltern hätten dieselben Rechte. Nur wurde das, wie die Verfasserin so schön schreibt, missverstanden. Und heute hat sich unter dem Begriff „Antiautoritärische Erziehung“ eben die missverstandene Definition durchgesetzt, das Kinder ALLE Rechte hätten. Das ist nun schon seit 2 Generationen so, und ist definitiv der Grund vieler Übel dieser Gesellschaft. Deshalb muss für die Idee „selbe Rechte für Kinder und Eltern“ einen neuen Begriff gefunden werden!

    • Karin Keller sagt:

      Bin aber auch nicht damit einverstanden, dass Kinder und Eltern GLEICHE Rechte haben sollen! Sie haben auch nicht die gleichen Pflichten (Geld verdienen vs zur Schule gehn etc.). Ausserdem nehmen die Rechte und Pflichten mit zunehmendem Alter der Kinder zu, so hoff ich jedenfalls… also alles nicht so einfach….

      • Susi sagt:

        Ja, genau das frage ich mich weiter unten auch.

      • Bernhard sagt:

        @Karin Keller
        Ich verstehe unter Gleichberechtigung v.a. Grundrechte wie Selbstbestimmungsrecht, Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit, Mitwirkungsrecht etc. Natürlich ändern Rechte und Pflichten von Alter zu Alter. Aber warum soll das Kind nicht auch die Möglichkeit haben, den nächsten Ferienort gleichberechtigt mitbestimmen zu dürfen? Warum soll es nicht selber bestimmen dürfen, was es anziehen möchte (sofern keine gesundheitlichen Folgen absehbar sind)? Rechte und Pflichten sollten auch bei Kindern im Einklang sein. Man darf nicht Pflichten einfordern ohne Rechte zu gewähren!!

      • Rémy sagt:

        Bin natürlich auch einverstanden das Kinder nicht die gleichen Rechte haben sollen, aber so hat dieser Neill antiautoritäre Erziehung definiert. Es geht mehr um Begriffserklärung: anitautoritäre Erziehung wird nicht so verstanden wie es Neill definiert hat, und deshalb muss einfach für das was Neill usrprünglich als antiautoritäre Erziehung definiert hat eine neue Bezeichnung gefunden werden.
        Das Fazit ist einfach: auf die Titelfrage lautet die Antwort definitiv Ja, wenn man den Begriff antiautoritäre Erziehung so nimmt wie er von der Mehrheit der Leute verstanden wird.

      • Franz Vontobel sagt:

        Nochmals, Neill hat sich vom Begriff „antiautortär“ distanziert, hat ihn ganz sicher nicht definiert und dass er damit in Verbindung gebracht wird, daran ist sein deutscher Verlag ganz alleine Schuld.

      • mila sagt:

        @13: „Eltern und Kind sollten bezogen auf das Alter! auf ähnlichem Niveau leben können.“

        Fände ich persönlich schwierig umzusetzen, wenn ich (schwer) reich wäre… Marken-Kinderkleidung lohnt sich nicht, da die Kinder sehr schnell daraus herauswachsen. Und doch, immerhin verdienen die Eltern das Geld für Ihre Kleidung selbst (wenn sie es denn nicht geerbt haben…).

        Aber die meisten Eltern, die es sich leisten können, folgen ohnehin (instinktiv) Ihrem Prinzip, allein schon aus Status-Gründen. Was das beim Kind anstellt, ist eine andere Frage.

        PS: LV würde ich mir nie kaufen.

      • gabi sagt:

        Warum soll mein kleiner Sohn eigentlich nicht Auto fahren, wenn er doch will?

        Ja. Warum wohl!?

    • Rémy sagt:

      @Bernhard: Karin hat ihre Frage beantwortet noch bevor Sie sie gestellt haben: wieso das Kind im Prinzip kein mitspracherecht hat über den Ferienort ist genau deshalb, weil es die Ferien nicht bezahlt!
      Nur passiert heute genau das Gegenteil, und die Werbebranche hat es gut erkannt: Kinder bestimmen heute was in den Einkaufskorb kommt, wohin in die Ferien gefahren wird und was für ein Auto gekauft wird. Bzw. die Mütter bestimmen es, und da Mami nur das beste will für die Kids lässt sie sie gleich entscheiden. So ist der Zeitgeist. Der Papa (patriarch) hat ausgedient, bis auf sein Portemonnaie!

      • Franz Vontobel sagt:

        wieso das Kind im Prinzip kein mitspracherecht hat über den Ferienort ist genau deshalb, weil es die Ferien nicht bezahlt!

        Gemäss dieser Theorie – wer zahlt, befiehlt – müssten also reiche Steuerzahler auch mehr Stimmrechtsanteile haben, Sozialfälle müssten vom demokratischen Prozess ausgeschlossen werden…

      • Rémy sagt:

        Herr Vontobel, auf dem Planet Erde ist das Prinzip „wer bezahlt befiehlt“ nicht eine Theorie, sondern reine Tatsache. Der reiche Steuerzahöer ist eher per Du mit dem Kantonsrat, und wieviel Sozialfälle kennen Sie die Abstimmen? Auch wen die Demokratischen Prinzipien auf dem Papier sehr schön aussehen, in echten Leben werden sie durch die Umstände verfälscht.
        Zurück zum Thema: einen ganz wichtigen Grundsatz unseres Zusammenlebens ist „die Freiheit des einen fängt dort an wo die des anderen aufhört“. Dieser Grundsatz wird heute den wenigsten Kinder vermittelt, erklärt und vorgelebt.

      • Bernhard sagt:

        Sehen Sie Rémy, da gehen unsere Meinungen auseinander! Ich kann es noch so gut meinen (schöne Kleider rausgesucht, tolles Vormittags-Programm zusammengestellt, feines Mittagessen gekocht, Freunde für den Nachmittag eingeladen) – am Ende Ende des Tages ist nur Frust und Streit mit dem Kind! Warum? Weil es halt doch nicht das Richtige war. Mit ein bisschen Kommunikation (und Mitbestimmungsrecht) hätte es ein perfekter Tag für alle werden können! „Wer zahlt, befielt“ ist etwa so wie „nichts ohne Gegenleistung“. Nur, weil die Wirtschaft so funktioniert, muss es nicht auch in der Familie so sein!

      • Rémy sagt:

        Es stimmt natürlich schon das auch Eltern Kompromisse machen müssen, schon nur als gutes Beispiel den Kindern gegenüber und um ein angenehmes Miteinanderleben gestalten zu können. Und man kann auch nicht immer eine Gegenleistung verlangen. Heute scheint es mir aber das viele Kinder gar nicht mehr wissen das es sowas wie Gegenleistung gibt. Und das rächt sich dann im ersten Lehrjahr. Auch wenn wir nicht als Familie wie die Wirtschaft funktionieren wollen, werden sich die Kinder früher oder später mit ihr auseinander setzen müssen, und darauf sollte man sie auch vorbereiten.

      • Bernhard sagt:

        Übrigens ist gerade das Mitbestimmungsrecht ideal, um z.B. die Manipulationsversuche der Werbebranche zu thematisieren: Warum willst du genau dieses Joghurt?

        Bei den Ferien darf meine Partnerin auch dann mitentscheiden, wenn ich alles bezahle. Sie darf sogar bei der Wohnungseinrichtung mitbestimmen, obwohl sie nichts bezahlt. Warum also nicht auch das Kind? Aber eben: Das sind grundlegende Ansichten über Familie, Mein und Dein. Da muss man nicht gleicher Meinung sein.

      • Susi sagt:

        Dennoch haben Eltern, gerade dadurch, dass sie das Geld verwalten, mehr Macht. Ein Beispiel dazu: Gestern im „Body Shop“ entdeckte meine Tochter ein neues Produkt, den „Glitter Spray“, mit dem man auf Haut/Haare/Kleider Glitzerstaub sprayen kann. Sie wollte UNBEDINGT einen haben, ich jedoch fand Fr. 29.90 dafür einfach zu viel Geld. Sie war verzweifelt am Heulen und ich spürte ihre Machtlosigkeit, und sie tat mir auch leid. Dass aber 29.90 für einen Spray zu viel ist, versteht sie mit 5 Jahren noch nicht. Statt des Sprays bekam sie eine Lippenpomade, dennoch blieb ein gewisser Frust zurück.
        Fazit: Um ihr die gleichen Rechte wie mir zu gewähren, hätte ich ihr den Spray kaufen müssen, oder? (Was sind schon 29.90 für einen Spray, den sie so sehr haben wollte, wenn man für sich selbst grad ein neues überteuertes Handy gekauft hat, das man eben auch so sehr haben wollte? 🙂 )

      • Susi sagt:

        Und Bernhard, dass ihre Frau die Ferien und die Einrichtung mitplanen darf, hat doch sicher auch damit zu tun, dass sie als Erwachsene eben vernünftiger ist als ein Kind. Stellen Sie sich mal vor, Ihre Kinder würden die Wohnung einrichten, wie käme das wohl raus?

      • Bernhard sagt:

        Also Susi, ich hätte meiner Tochter das Produkt gekauft, wenn auch ich hin und wieder zu viel Geld für gewisse Dinge ausgebe (was bei mir der Fall ist…). Und meine Tochter darf ihr Zimmer so einrichten und anmalen, wie sie will!! Das ist für mich eben Gleichberechtigung. Erwachsene sind übrigens nicht selten viel unvernünftiger als Kinder (Helm- und Anschnallpflicht, Schimpfwörter, Toleranz etc.) 😉

      • Susi sagt:

        Bernhard, im Ernst, Feenstaub für 29.90? Und auf die Gefahr hin, dass dann die Wohnung, mein Mann, ich und unsere drei Hasen permanent golden glitzern?
        Hmmm, kriege grad ein bitzeli ein schlechtes Gewissen. Vielleicht kriegt sie ja dann einen vom Christkind…

      • 13 sagt:

        Und wieder mal kann ich Bernhard nur beipflichten. Natürlich entscheiden Sie als Erwachsene, wie dem Geld umgegangen wird. Aber eine Gleichberechtigung ist dort, wo man sich dann gleichermassen einschränkt. Der Tochter den Glitzerspray verweigern und selber auch ein billigeres Produkt nehmen, ist in Ordnung. Verweigern, um selber ein Shampoo für 59.- Franken oder das Handy zu kaufen eher fragwürdig.
        Und auch meine Kinder dürfen die Einrichtung nicht entscheiden. Aber sie dürfen mitbestimmen und es gibt auch im Wohnzimmer etc. einiges, das anders wäre, hätte ich keine Kinder. Gehört ja allen.

      • Susi sagt:

        Berhard: „Erwachsene sind übrigens nicht selten viel unvernünftiger als Kinder (Helm- und Anschnallpflicht, Schimpfwörter, Toleranz etc.)“

        Kinder tragen auch nur einen Helm und schnallen sich an, weil Erwachsene sie dazu anhalten, nicht aus Vernunft; vielleicht sind diese Regeln dann auch noch in Fleisch und Blut übergegangen.

        Was Fluchwörter betrifft: Ich bezahle für jedes Fluchwort 1.- in ein Kässeli, das meine Tochter verwalten darf. Heisst, dass sie sich den ihren Spray in drei Tagen oder so selbst leisten kann…

      • Susi sagt:

        @13: Ich hab mir kein Shampoo für 59.- gekauft, sondern ein kleines Duschgel, das gleich viel wie die Lippenpomade gekostet hat. Das Argument zählt leider nicht wirklich, wenn man 5 ist und die Wohnung mit Glitzer umdekorieren möchte…

        Aber mal eine andere Frage, die sich mir aufgrund Ihrer Shampoo-Logik stellt: Sollte eine Mutter, die sich eine LV-Tasche kauft, dem Nachwuchs ein ähnlich teures Chindsgi-Täschli anschaffen, wenn es gewünscht wir?

      • lenalina sagt:

        Hä, meint ihr das jetzt Ernst mit dem Glitterspray? Wenn Kind etwas ganz, ganz fest haben will, dann bekommt es das einfach!?? Find ich ABSURD! Dann wird es selbstverständlich, dass man einfach alles bekommt, was man so haben will. Klar kaufe auch ich mal was Teures, aber ich kaufe mir ja auch nicht alles, was ich gerade gerne haben möchte. Gerade bei kleinen Kindern ist es ja eh so, dass sie in einem Moment etwas UNBEDINGT haben möchten, dann bekommen sie es, spielen 5 Min damit, dann ist es nicht mehr interessant. Umso mehr, wenn sie eh immer alles bekommen, was ihnen gerade so gefällt..

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Nein, aber das Verhältnis sollte stimmen. Eine LV-Tasche für sich und für das Kind die alte Kindgsi-Tasche der Grossmutter (überspitzt gesagt) anstatt die gewünschte pinke Blachentasche für 50.- fände ich nicht ganz fair. Eltern und Kind sollten bezogen auf das Alter! auf ähnlichem Niveau leben können.

      • Susi sagt:

        @13: Dann sind wir einer Meinung.

        Danke für den Lacher mit der Grossmutter-Chindgsi-Tasche, musste grad laut rausprusten!

      • Bernhard sagt:

        Susi, wo genau im Bodyshop haben Sie diesen Feenstaub gefunden? Ich habe mir gestern für mehrere 100 Franken einen neuen WLAN-Router gekauft, denn ich UNBEDINGT und ganz dringend (achtung Ironie!) haben musste. Meine Tochter stand eine gefühlte Ewigkeit neben mir während des Beratungsgesprächs. Sie war so verständnisvoll und blieb ruhig. Das ist für ein knapp 4-jähriges Mädel in einem Elektronikladen nicht selbstverständlich. Ich glaube, ich habe noch 29.90 übrig! Hoffentlich finde ich den Staub!!! 😀

      • Susi sagt:

        Bernhard, googlen Sie mal Body Shop Glitter Spray; gibt’s in Silber und Gold, der Flakon sieht wirklich sehr hübsch aus. Wir haben ihn in der Filiale im Einkaufszentrum Glatt gesehen, er war aber so prominent ausgestellt, dass ich davon ausgehe, dass jede Filiale ihn führt. (Das darf ich meiner Tochter nicht erzählen… 🙂 ) Ich glaube, sie kriegt dann wirklich mal einen als Geschenk, er ist nämlich schon seeeehr toll für ein kleines Mädchen. Halt wirklich wie Feenstaub.

      • Bernhard sagt:

        Danke Susi. Dann gehe ich nachher mal ins Glattzentrum… 😉

      • 13 sagt:

        @ Bernhard
        Wenn Sie Ihre Partnerin lieben, gönnen Sie sich selber neben dem WLAN-Router eine grosse Flasche Allzweckreiniger;-) Susi wusste offensichtlich wovon sie redet, als sie folgendes schrieb: „wenn man 5 ist und die Wohnung mit Glitzer umdekorieren möchte…“

        @ lenalina
        Sie haben es offenbar nicht ganz verstanden. Es geht darum, dass Kinder und Eltern auch in materiellen Sachen gleichgestellt werden, relativ zum Alter. Ich kaufe mir nicht alles, was ich will und darum meinem Kind auch nicht. Manchmal aber uns beiden aus reiner Freude heraus.

      • Bernhard sagt:

        13, der ist gut mit dem Allzweckreiniger! 😉 Aber vielleicht sieht unsere Wohnung mit Feenglanz viel schöner aus als ohne!? Ich lass mich mal überraschen…

      • Susi sagt:

        Es hat dort einen Test-Flakon, wenn Bernhard sieht, was das Ding anrichtet, dann kauft er vielleicht doch auch eine rosa Lippenpomade stattdessen 🙂

      • Susi sagt:

        Eine der reviews sagt: „When you spray it, a huge cloud of glitter fills the room“ (juchee…!!)

      • Bernhard sagt:

        So Susi, bin nun stolzer (vorübergehender) Besitzer dieses Sparkler Atomizers!! Natürlich habe ich den Tester an mir ausprobiert. Und ich muss sagen: Glitter steht mir!! 😀

        Mal schauen, wie viel Boden und Wand mit einem Fläschchen besprüht werden kann…

        Übrigens habe ich mich für den Silbernen entschieden (natürlich wegen dem rosa Fläschchen) 😉

        Danke nochmals für den Tipp, Susi!!

      • Susi sagt:

        Jederzeit gern, Glitzerbernhard!

        (Ich brauch glaub doch auch einen…)

      • Sportpapi sagt:

        Natürlich haben unsere Kinder den gleichen Lebensstandard wie wir. Sie nehmen in unserem Haus deutlich mehr Platz ein wie wir. Ich gehe davon aus, dass sie auch deutlich mehr Spielzeuge etc. erhalten, als wir uns selber etwas gönnen. Aber dennoch gibt es Grenzen.
        Und nein, ich glaube nicht, dass es unseren Kindern besser gefallen würde, sie hätten bezüglich Ferien etc. mehr Mitsprache. Denn erstens ändert die Meinung schnell. Zweitens haben wir drei Kinder. Und drittens wissen sie nicht genau, was sie dort erwartet, auch wenn wir ihnen die Prospekte/Homepages zeigen.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Oh, ich halte das für die beste Lektion aller Zeiten, wenn ich zu meinen Kindern sage: „Ihr dürft wählen, was wir heute machen, aber ihr müsst Euch einigen. Wenn ich Streit oder Geschrei höre, entscheide ich.“ Das hat schon in der guten alten Pfadizeit funktioniert.

      • Sportpapi sagt:

        In meiner Pfadizeit gab es einen Grund, weshalb wir uns Leiter nannten…
        Meine Kinder können mit der Idee „sich einigen“ noch nicht viel anfangen. ICH habe mich geeinigt, heisst es dann sehr ernst…

      • 13 sagt:

        Ja, Leiter, nicht Herrscher;-) Ich war auch da schon immer ein grosser Fan von demokratischen Gesellschaften und Mitspracherecht von allen. Beispiel: Wir sollten Sport machen. Ich habe Blachen-Volley geplant. Augenverdrehen und genervte Gesichter bei den Kindern. “ Was wollt ihr denn?“ „Fussball!“ „Nein, Handball“ „Nein, normales Volley.“ „Ok, ok, ihr habt 5 Min. um Euch zu einigen!“ Nach 5 Min.: „Völkerball!“ Alle nicken. Gut, Kinder bewegen sich, also ist mein Ziel erreicht, sie durften mitbestimmen, ihr Ziel erreicht und ich kann locker darüber stehen, dass mein Vorschlag floppte 😉

      • 13 sagt:

        Wäre die Einigung nicht gelungen, was natürlich auch immer mal wieder vorkam, hätte es Blachenvolley gegeben, aber die langen Gesichter wären viel weniger gewesen. Die eigene Verantwortung haben sie gespürt.

        Zu ihren Jungs fallen mir da ganz spontan aus der Ferne zwei Dinge ein: 1. Übung: demokratische Prozesse müssen gelernt werden. Bei meinen klappt es auch immer, aber sie werden immer besser. Und 2. Vorbild: Sie sehen ja, wie Papi „sich darüber einigt“, was alle tun müssen. Warum sollten sie es anders machen? Aber eben: nur eine „Ferndiagnose“!

      • Sportpapi sagt:

        @13: Vielleicht hätte ich hinzufügen müssen, dass ich 1.-Stufe geleitet habe. Und unsere Idee war, entweder Programm oder Freizeit anzubieten, und nicht irgendwie angeleitetes Freispiel. Bei Ihrem Beispiel Völkerball (darf man dem wirklich noch so sagen? 🙂 ) musste ich schmunzeln. Das wurde auch in der Berufsschule, an der ich unterrichtete, am liebsten gewählt. Aber eher nicht, um sich zu bewegen, im Gegenteil… (Blachenvolleyball ist toll!)
        Und ja, meine Kinder lernen langsam Demokratie. Aber ohne sie zu überfordern (meist). Sonst käme es ja gar nicht zu diesen Geschichten.

  • lara sagt:

    Schade um die Diskussion! Der letzte Abschnitt ist völlig unnötig.

    Lieber hätte ich einen Blogeintrag über erziehungsfaule Eltern sind nicht gleich antiautoritäre Eltern gelesen. Hier wird immer etwas gleichgesetzt was nicht viel gemeinsam hat. Ich war aber immer der Meinung, dass Kinder am meisten Freiheit durch klare Grenzen erhalten. Die Erwachsenenwelt ist bei uns ganz klar nicht gleich Kinderwelt. Wir sind die Eltern und haben die entsprechenden Aufgaben und Pflichten, so dass unsere Kinder auch Kinder sein können.

    • Mike sagt:

      Absolut einverstanden Iara, vor allem auch Ihre Aussages über klare Grenzen und Erwachsenenwelt ist nicht gleich Kinderwelt. Wie kann man behaupten dass „in einem guten Heim Kinder und Eltern gleiche Rechte haben“, das stimmt ja gar nicht und funktioniert deshalb auch nicht, oder selten.
      Aktuelles Beispiel: Unsere Nachbarn unten (Sie DE, er ENG) erziehen Ihre 3 junge Kinder antiautoritär. Seit Jahren fallen uns – und der weiteren Nachbarschaft – diese Kinder nur negativ auf, laut und unanständig, und in keinster Weise nett oder positiv. Habe also selber bisher nur schlechte Erfarhungen damit.

      • Franz Vontobel sagt:

        Auch sie scheinen antiautoritäre Erziehung und Nicht-Erziehung nicht auseinanderhalten zu können…

      • Stevens sagt:

        @Mike: Sie haben den Unterschied antiautoritär – erziehungsfaul nicht begriffen.
        Das Problem ist einfach – und genau das ist die Schwäche des heutigen Blogs – dass der Begriff „antiautoritär“ undefinierbar ist; unter „antiautoritär“ versteht jedermann etwas anderes . Es ist nicht fassbar, was damit gemeint ist.
        Sie behaupten, diese Kinder sind „antiautoritär ERZOGEN“. Ich vermute, das stimmt nicht. Wahrscheinlich sind sie ganz einfach zu wenig erzogen, falsch erzogen, vernachlässigt.

    • Flo sagt:

      erziehungsfaule Eltern sind nicht gleich antiautoritäre Eltern – genau! Da liegt die Krux!

  • Daniel sagt:

    Der Text liest sich wie ein feuchter Furz aus einer Sekte. Es gibt überall immer etwas das Gut und das Schlecht ist. Fakt ist, weil die Kinder heute nicht mehr lernen was Schmerz ist, können sie auch mit ihrer eigenen Stärke nicht mehr umgehen. Daher enden heute viele Schlägerein im Spital oder in ahnungsloser Wut, weil diese Kinder nie erlebt haben, was dosierte Gewalt ist. Und hier liegt der Unterschied zwischen den Berichten wo Kindern sinnlos blutig geschlagen werden, oder eben halt mal einige Klapser erhalten die lediglich weh tun für einen Moment um zu zeigen dass etwas nicht geht.

    • Franz Vontobel sagt:

      Daniel! Sie sollen doch nicht an den Computer, wenn ihre Medikamente nicht richtig eingestellt sind! Das wissen sie doch!

      • Flo sagt:

        Daniel, ich kann ihnen us eigener Erfahrung sagen; wenn ein Ezh45rlternteil die Fassung verliert und zuerst „mal einen kleinen Klaps“ verteilt weil es nicht in der Lage ist seinen Standpunkt mit Argumenten zu „verteifdigen“, dann kann das ganz leicht ausser Kontrolle geraten. Wenn mein Vater keine Erklärungen fand, und das geschah ziemlich oft und schnell, kamen seine „schlagenden Argumente“! Und diese sind heute noch, nach sehr vielen Jahren, sehr präsent und seelish spürbar!

      • gabi sagt:

        Ich bin immer wieder fasziniert, wie unbedacht die bewusste Entscheidung Ohrfeigen oder Fudidätsch nicht als Erziehungsmassnahme aus zu schliessen, mit dem genauen Gegenteil gleich gesetzt wird: Unkontrolliertem Austicken.

        Wohl keine Diskussion um dieses Thema, bei der nicht genau dieses „Argument“ kommt… Das nicht die Bohne mit dem zu tun hat mit dem Allerwichtigsten, was gute Erziehung ausmacht: Berechenbarkeit!

        „Die Fassung“ verlieren genau jene, die eben nicht fähig sind, für ihr Kind berechenbar zu bleiben. Eltern, die ihrem eignen Anspruch nicht gerecht werden.

    • Susi sagt:

      Daniel, stellen Sie sich mal vor, eine Person, die doppelt so gross und viermal so schwer ist wie Sie, würde ihnen „einige Klapser“ geben. Ist das ein Gefühl, dass Sie ihrem Kind zumuten möchten? Zudem als wichtigste Bezugsperson?

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Danke, Susi, bin genau Ihrer Meinung! Was muss das für ein Scheissgefühl sein fürs Kind, wenn es ausgerechnet von seiner wichtigsten Person (Mutter und/oder Vater) geschlagen, geklapst oder was auch immer wird :(?!

      • Andrea Mordasin, Bern sagt:

        Danke, Susi! Ich bin genau Ihrer Meinung. Was muss das bloss für ein Scheissgefühl für ein Kind sein, das von seiner wichtigsten Bezugugsperson (Mutter und/oder Vater) geschlagen, geklapst oder was auch immer wird :(?! Jeder Schlag eines Erwachsenen gegenüber eines Kindes ist einer zuviel!

      • gabi sagt:

        Was für ein Schweissgefühl muss es für ein Kind denn sein, wenn Mama oder Papa dann nichts Besseres einfällt, als Blödsinn zu verzapfen wie „jetzt hab ich Dich aber nicht mehr lieb“ oder auch gleich wortlos zu schmollen, ohne sich selber klar definieren zu können, wann derartiges Theater (das anmassenderweise zu „Erziehung“ verklärt wird) dann auch wieder mal vorbei ist?

        Doch: Wenn der Klapps, das Ohrenziehen oder auch die Ohrfeige nicht einfach aus heiterem Himmel kommt, sondern eben die angekündigte Reaktion auf eine klare Regelverletzung ist, so macht sie wesentlich mehr Sinn.

    • Andrea Mordasini, Bern sagt:

      @Daniel: Als Erwachsener ein wehr-, hilf- und schutzloses Kind zu schlagen, ist enorm feige, schäbig und zeugt von charakterlicher Schwäche! Ihnen wurde als Kind doch sicher auch gelernt, sich nicht mit Schwächeren, Jüngeren und/oder Kleineren zu schlagen, schon gar nicht in Überzahl zb zwei gegen einen, oder? Warum sollen genau diese Werte plötzlich im Erwachsenenalter gegenüber Kindern nicht(s) mehr gelten?

      • Kathy sagt:

        Ach kommt schon, es gibt auch noch Unterschiede zwischen verprügelt werden und mal einen Klaps erhalten. Also mir hat der Klaps auf die Hand sicher viel weniger geschadet, als wenn ich die heisse Herdplatte angefasst hätte.. Und auch das eine Mal „Fuditätsch“ werfe ich meiner Mutter nicht vor, ebenso wie die sehr verdiente Ohrfeige im Teenager-Alter.

      • Daniel sagt:

        Ich weiss ja nicht wie euer Schloss aussieht, und welche Farbe euer Pony hat, aber muss schön bei euch sein.

      • tststs sagt:

        „oder eben halt mal einige Klapser erhalten die lediglich weh tun für einen Moment um zu zeigen dass etwas nicht geht.“
        Naja, muss mindest so flauschig sein, wie in Ihrem Kreis, in welchem Sie sich drehen… 😉

      • Franz Vontobel sagt:

        Ach kommen sie, Daniel, die gepolsterten Wände ihres Zimmerchens dürften doch auch recht gemütlich sein…

      • Susi sagt:

        Daniel, bei uns glitzert bald alles und unser Pony hat sogar ein Horn auf der Stirn…

      • Susi sagt:

        @Franz: 😀

      • Daniel sagt:

        hehe :o) Wenigstens läuft hier im Forum etwas. Schaut mal Leute. Ich sag ja nicht dass eure Erziehung fürn Allerwertesten ist, aber mir kommt hier die Gemeinschaft gerade etwas heuchlerisch vor, und es ist die Versammlung der Kinderpazifisten. Weil was man so sieht und hört auf der Strasse oder in den Einkaufsläden, lässt mich über diese vermeintliche „Eloquente Kindererziehung“ schwer ins Zweifeln kommen. Macht euch etwas vor, aber glauben tuts euch keine Kuh. Dafür sehe ich zu viele Eltern die mit ihrem Kind ausrasten, und das ist selten unbegründet. Realität meets Hello Kitty.

    • steve sagt:

      Ich habe eine Frage an Daniel: Würdest Du Deine Frau schlagen, „wenn etwas nicht geht“? – Deine Antwort ist wohl „nein“. Nun überlegt Dir, wieso denn nicht? 1. Weil Sie Dir dann wohl davon laufen würde, 2. Weil Du sie so respektierst, dass man eben keine Frau schlägt. 2. Vielleicht schlägt sie zurück? Nun überlege Dir das mal für (D)ein Kind. Na? Klingelt was? Ich rede aus Erfahrung als „Klapser-erhaltendes-Kind“. Es ist NIE NIE NIE NIE eine Option, Kinder zu schlagen!!!! Denn später gibts in irgend einer Form zurück – zurecht! Überlege gut, wie Du Kinder behandelst!

      • Daniel sagt:

        @Steve ganz weit oben: Also geben viele den Kindern keinen Klapps weil sie dann Angst haben, irgendwann im Altersheim zu landen und an Feiertagen werdet ihr nicht besucht? Ihr fürchtet euch vor der Rache eurer Kinder? Oh weia, ihr seid echt nur zu bemitleiden und habt den Mut verloren, zu euren Gefühlen und Empfindungen zu stehen. Denn irgendwann werden auch eure Kinder verstehen, dass der Klaps zwar schmerzhaft war, aber oftmals immer noch die bessere Option war, als dass sie sich aus Unwissenheit grösseres Leid zugefügt hätten. Ich verstehe meine Eltern heute SEHR GUT!!!

    • 13 sagt:

      @ Daniel
      Nun verwechseln Sie Äpfel und Birnen. Ich bin ein Mensch wie jeder andere. Und dann bin ich Mutter zweier grossartiger Kinder, die mich in regelmässigen Abständen zur Weissglut treiben. Dann schimpfe ich, schreie und leiste auch immer mal etwas, was pädagogisch nicht gerade als Glanzleistung betrachtet werden muss. Aber trotzdem kann ich sagen, meine Kinder noch nie geschlagen, geklapst oder was auch immer zu haben. Warum auch? Immerhin zahlen mir manche Leute viel Geld, damit ich meine grosse Klappe für sie einsetze. Da schaffe ich das auch bei meinen Kindern.

      • 13 sagt:

        /2 Das Bedenkliche und Traurige bei ihren Kommentaren ist nicht, dass Sie Klapsen für in Ordnung halten. Sondern eher, dass Sie offenbar der Meinung sind, dass es anders nicht geht. Warum? Trauen Sie sich doch einfach mal etwas zu. Immerhin sind sie ja rund 30 Jahre älter als Ihre Kinder, da werden Sie rhetorisch wohl auch stärker sein.

      • Daniel sagt:

        Vielleicht bin ich das Extrem in der Gesellschaft, wo die Menschheit als dümmste Kreation auf der Erde ansieht. Weil meiner Meinung nach lernen Menschen wirklich und auf Dauer nur, wenn sie sich den Kopf anschlagen oder die Finger verbrennen. Tut es nicht weh, lernt der Mensch nichts. Bricht er sich nichts, dann sieht er die Gefahren nicht. Nimmt man dem Menschen nicht immer das wo im am Meisten bedeutet, sieht er nicht mehr was ihm wirklich Wichtig ist, weil was er besitzt, das schätzt er nicht mehr. Daher auch mein Denken zum Schmerz: Es ist eine Lehre im Leben.

      • 13 sagt:

        @ Daniel
        Es ist aber ein Unterschied, ob man ein Kind etwas ausprobieren lässt, auch auf die Gefahr hin, dass es sich eben weh macht, soweit bin ich völlig mit Ihnen einverstanden, oder ob man einem Kind vorsätzlich Schmerzen zufügt, damit es lernt, „wer der Boss ist“. Meine Kinder durften bisher ganz sicher Schmerz erleben, von einer verbrannten Hand, bis zu Platzwunden und x Schürfungen und Prellungen. Dass es bisher kein Knochenbruch war, ist reines Glück. Aber deshalb würde ich sie doch nicht schlagen. Natürliche (auch unangenehme) Folgen der Tat ja, Eingreifen und Schmerz zufügen nein.

      • Susi sagt:

        „Nimmt man dem Menschen nicht immer das wo im am Meisten bedeutet, sieht er nicht mehr was ihm wirklich Wichtig ist, weil was er besitzt, das schätzt er nicht mehr.“

        Sie sind ja ein richtiger Philosoph.

      • Franz Vontobel sagt:

        Oh nein, wirklich, Daniel? Die gute alte Misanthropen-Leier? Kommen sie, geben sie sich etwas Mühe! Das können sie besser!

        (Das Extrem in der Gesellschaft… haha… dann ist jeder Teenie mit seinem Weltschmerz „das Extrem in der Gesellschaft“!)

      • Hirz sagt:

        Ich finde es auch nicht richtig, einem Kind einen Klaps zu verabreichen, der ihm Schmerzen zufügt. Aber ich habe schon zuviele, auch gute und liebevolle, Eltern gesehen, denen bei ihren kleinen Terroristen die Hand ausrutschte, so dass ich darüber keinen Stab brechen würde. Von daher finde ich die Antworten, die Daniel hier erhält ziemlich selbstgerecht und ich bin mir ziemlich sicher, dass er damit Recht hat, dass hier kaum alle ihren gross zur Schau gestellten Idealen immer gerecht werden konnten oder können.

      • Sportpapi sagt:

        Schimpfen, schreien, toben, weinen, und die Kinder damit emotional unter Druck setzen. All das geht also. Man ist ja auch nur ein Mensch. Aber ein Klapps, oder eine andere Strafe, um die wilde Horde im Notfall zu bändigen, das geht gar nicht. Schräg, irgendwie. Vielleicht sollten wir mal die Kinder fragen, was sie denn lieber hätten?

      • Susi sagt:

        @SP: Hier propagiert aber niemand schimpfen, schreiben, toben, weinen, während Daniel es nötig (!) findet, dem Kind erzieherischen Schmerz zuzufügen, weil es sonst nichts lerne. Schon recht krass, oder?

        Wenn ich meine Tochter mal anschreie, was selten genug vorkommt, dann mache ich das ganz sicher nicht mit Kalkül. Ein einziges Mal habe ich ihr (leicht) eins auf die Finger gegeben. Sie war damals 2jährig, ihre verzweifelte Reaktion werde ich nie vergessen, die hat mir fast das Herz gebrochen und ich habe mir geschworen, sowas nie mehr zu tun. Dabei blieb ich bis heute.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Meine Kinder reagieren aber auch verzweifelt, wenn ich sie ins Zimmer schicke, oder frühzeitig ins Bett. Oder wenn sie im Haus bleiben müssen. Oder wenn sie ins Freie müssen.
        Und richtig. Das Ausrasten wird nicht propagiert, aber offenbar akzeptiert. Für mich ist das weit schlimmer (wenn auch verständlich), als ein frühzeitiges Beenden der Eskalation, notfalls auch mit einem wenig schmerzhaften Klapps.
        Ich für meinen Teil bin ganz bei Hirz, der in der Zwischenzeit freigeschaltet worden ist.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Meine Kinder reagieren aber auch verzw eifelt, wenn ich sie ins Zim mer schicke, oder frühzeitig ins B ett. Oder wenn sie im Haus bleiben müssen. Oder wenn sie ins Freie müssen.
        Und richtig. Das Ausra sten wird nicht propa giert, aber offenbar akzeptiert. Für mich ist das weit schlimmer (wenn auch verständlich), als ein frühzeitiges Been den der Eskala tion, notfalls auch mit einem wenig schme rzhaften Kl apps.
        Ich für meinen Teil bin ganz bei Hirz, der in der Zwischenzeit freigesc haltet worden ist.

      • Susi sagt:

        @SP: Wie Hirz habe ich auch schon gesehen, wie anderen Eltern die Hand ausrutscht oder wie sie das Kind an den Haaren reissen. Für mich geht das echt nicht. Ich weiss selbst, wie es ist, wenn Eltern „die Hand ausrutscht“, und das hat bei mir Angst- und Entfremdungsgefühle ausgelöst, die nicht vergleichbar sind mit denen, die man hat, wenn man angeschrien oder ins Zimmer geschickt wird.

      • Susi sagt:

        Meine Tochter reagiert manchmal auch „verzeifelt“, wenn sie etwas nicht bekommt, etwas nicht darf, etwas tun muss. Aber der Gesichtsausdruck, der Blick nach dem „Klaps“ auf die Finger war anders, ich werde das nie vergessen und mir tut es noch heute leid, dass ich mich in dem Moment nicht im Griff hatte.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Ich habe offenbar das gleiche erlebt wie Sie. Allerdings daraus ganz andere Schlüsse gezogen. Die gelegentlichen Klappse hatte ich immer verdient, da war ich durchaus einsichtig. Und: damit war die Sache dann meistens auch vorbei. Da waren anderer Strafe definitiv schlimmer Was ich aber nicht ausstehen konnte und kann ist, wenn jemand völlig die Nerven verliert und nicht mehr Herr seiner Sinne ist.
        Übrigens hat sich meine Mutter mal bei mir entschuldigt als sie sah, wie anders wir heute unsere Kinder erziehen. Aber hat sie es denn schlecht gemacht? Bin ich schlecht herausgekommen?

      • Susi sagt:

        Ich weiss nicht, ob Sie schlecht herausgekommen sind, Sportpapi, dafür kenne ich Sie nicht gut genug 😉

        Aber natürlich erziehen die meisten ihre Kinder heute besser, als unsere Eltern uns erzogen haben, weil wir unser Verhalten besser reflektieren. Ist ja auch mehr im Trend.

        Ich weiss nicht, ob/inwiefern ich anders herausgekommen wäre, hätten meine Eltern nie zugeschlagen. Ich finde schön, dass Ihre Eltern Sie darauf angesprochen haben. Meine Eltern starben leider sehr früh, darum hatte ich nie Gelegenheit für ein solches Gespräch im distanzierteren Erwachsenenalter.

      • Sportpapi sagt:

        „Aber natürlich erziehen die meisten ihre Kinder heute besser, als unsere Eltern uns erzogen haben, weil wir unser Verhalten besser reflektieren.“ Da bin ich keineswegs davon überzeugt. Für mich schwingt da eine rechte Portion Überhe blichkeit mit. Jede Generation ist überzeugt, genau das richtige zu tun. Allerdings ändern sich möglicherweise die Prioritäten. Aber nur, weil wir gewisse Erziehungsmassnahmen verteufeln, wird das Endergebnis nicht besser.
        Noch ein Lesetipp für Sie: Wibke Bruhns: Meines Vaters Land: Geschichte einer deutschen Familie.

      • Susi sagt:

        Ich bin der Überzeugung, dass jede Generation von der vorangehenden lernt und es dann in den meisten Fällen besser macht, gerade darum sind alle immer von der eigenen Handlungsweise überzeugt. Allenfalls erziehen wir gleich wie unsere Eltern, eher aber besser. Unsere Kinder werden es mit grosser Wahrscheinlichkeit besser machen als wir.
        Es ist ja auch so, dass der Durchschnitts-IQ mit jeder Generation steigt; wir entwickeln uns vorwärts, nicht rückwärts.

      • Sportpapi sagt:

        Ich bin da nicht gleicher Meinung. Selbst das mit dem Durchschnitts-IQ kann ich kaum glauben, solange intelligente Menschen eher weniger Kinder bekommen als weniger intelligente. Und weshalb haben die Kinder heute in der Schweiz so viele Probleme, dass jeder zweite therapiert werden muss?

      • Hirz sagt:

        @Susi: Das ist, mit allem Respekt, naiver Fortschrittsglaube. Dieser ist zwar in Hinsicht auf Technologie durchaus berechtigt, aber im Hinblick auf die menschliche Natur und Intelligenz meiner Meinung nach völlig unbegründet. Das mit dem IQ ist ja ohnehin nicht aussagekräftig, denn seit wann wird dieser schon mit den heutigen Verfahren gemessen? Sollen die Leute im 17. Jahrhundert tatsächlich alle halbschwachsinnig gewesen sein? Ich glaube das kaum.
        Die bislang nachvollziehbare Menschheitsgeschichte spricht in keiner Weise für eine irgendwie überwältigende Entwicklung des Menschen.

      • Susi sagt:

        Zur Steigerung des IQs hängt hier nicht mit Vererbung zusammen, sondern mit der Verbesserung anderer Bedingungen, z.B. der Bildung. Wir sind heute viel gebildeter als die Menschen vor drei Generationen und darum auch in der Lage, Zusammenhänge besser zu erfassen.
        Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben: Klar wurden die Kinder vor fünf Generationen nicht zum Psychologen geschickt, solche gab es damals noch gar nicht. Heute sind wir „klug“ genug, Störungen zu erkennen und darauf zu reagieren, d.h. den Kindern die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.
        IQ-Steigerung: Googeln Sie mal Flynn-Effekt.

      • Sportpapi sagt:

        Ok, ich habe gegoogelt. Ob es zunehmende Intelligenz oder zunehmende Bildung ist, weiss ich nicht. Abr offenbar ist um 1990 ein Höhepunkt erreicht worden, wie einige Studien zeigen. Gleiches findet sich auch in meinem Fachgebiet, der Motorik. Dort geht es seither aber eher deutlich zurück. Auch hier das gleiche. Bessere Ernährung, besseres Umfeld, mehr Förderung. Aber dann auch gewisse Zivilisationsdegenerationen. Wie auch immer: Ob wir heute besser erziehen als vor 20-30 Jahren bleibt offen.

      • Susi sagt:

        Ja, Ende der 90er war ein Höhepunkt erreicht, danach gingen die Resultate wieder zurück auf den Stand von 1991. Allerdings steht auch irgendwo, dass Flynn z.B. in Deutschland nach wie vor ein IQ-Anstieg feststelle.

        Meinen Sie, dass Sie sich jemals bei Ihren Kindern für Ihren Erziehungsstil entschuldigen müssen? Wohl eher nicht, oder? Da haben Sie dann auch schon die Antwort nach der Frage, wer besser erzieht.

        @ Hirz: Ich empfinde es nach wie vor als grossen Unterschied, ob jemandem mal die „Hand ausrutscht“ oder ob man Schlagen gezielt als Erziehungsmittel einsetzt.

      • Sportpapi sagt:

        Hm, Susi, meine Mutter hat sich distanziert vom Erziehungsstiel ihrer Eltern, und dann festgestellt, dass der Zeitgeist wieder gedreht hat. Sie hat aber nicht den Eindruck, dass ich oder mein Bruder schlecht herausgekommen wären. Vielleicht trotz der Erziehung? Und nein, ich hoffe nicht, dass sich unsere Kinder mal über ihre Erziehung beschweren, oder ich mich entschuldigen müsste. Dafür braucht es doch einiges. Was ich aber weiss ist, dass auch heute viele in die Schule kommen, die nicht oder schlecht erzogen sind. Und nicht wegen zu viel Disziplin. Ob das früher anders war, weiss ich nicht.

      • Susi sagt:

        Ob ein Erziehungsstil Schaden anrichten kann, ist sicherlich sehr stark von der psychischen Stabilität des Kindes bzw. der Resilienz abhängig. Ich kenne Menschen, die furchtbar schlecht erzogen wurden und die dann wider Erwarten nicht ganz so schlimm rausgekommen sind. 🙂

      • Sportpapi sagt:

        Stiel, soso. Weiter: Ihnen fällt sicher auf, dass Sie jetzt wieder po lemisch von schlagen sprechen, obwohl doch da schon ein deutlicher Unterschied besteht. Ich finde dieses „die Hand ausrutschen“, wie schon gesagt, schlimm, unbeherrscht. Eine Strafe muss angemessen sein, nicht im Affekt.

      • Sportpapi sagt:

        Hm, Susi, da höre ich nun etwas autobiographische hinaus. Klar, und man will es dann auch besser machen. Aber auch da: Wir sollten aufhören, alles immer zu psychologisieren (und zu pathologisieren). Die meisten Kinder kommen ganz gut heraus, obwohl es grosse Unterschiede in der Erziehung gibt. Und nebenbei: Erziehung und Bildung ist dann noch einmal etwas anderes.

      • Bernhard sagt:

        So, habe mich von der Glitzer-Duftwolken-Attacke erholt und möchte auch noch meinen Senf dazu geben. Sportpapi, Sie sprechen einen wichtigen Punkt an: Da kommen Menschen in die Schule, bei denen vermutlich einiges schief gelaufen ist in Sachen Erziehung. Ich treffe auf Menschen (hauptsächlich Männer) zwischen 16 und 40 Jahren. Viele von Ihnen haben bis dato nur Probleme gehabt (mit der Justiz, aber auch mit früheren Lehrpersonen). Und plötzlich läuft alles wie am Schnürchen. Sie sind höflich, zuvorkommend, respektvoll, anständig. Ja sogar lernwillig und motiviert. Warum? Weil ihnen… 1/2

      • Sportpapi sagt:

        Und hier noch ein interessanter Nachtrag. Also nicht Erziehung ist es, sondern Fernsehen und Computer, die wir mit unserer Erziehung eher vornenthalten…
        http://www.spektrum.de/news/werden-wir-immer-klueger/1191359

      • Bernhard sagt:

        Teil 1 wartet auf Freischaltung…
        Sie machen plötzlich keine Probleme mehr, weil ihnen vielleicht zum ersten mal seit langem jemand gegenüber steht, der sie anständig und respektvoll behandelt. Der ihnen zeigt, dass es nur miteinander, aber nicht gegeneinander geht. Der die vielzitierten Grundwerte vorlebt und keine Voruteile hat. Aber gleichwohl begründete, strenge Regeln aufstellt, an die sich alle (auch die Lehrperson selber) zu halten haben. Ich musste in 15 Jahren noch nie laut werden und hatte dennoch stets Respekt und Anerkennung. So falsch kann ein solcher „Erziehungsstil“ nicht sein.

      • Susi sagt:

        @SP: „Weiter: Ihnen fällt sicher auf, dass Sie jetzt wieder po lemisch von schlagen sprechen, obwohl doch da schon ein deutlicher Unterschied besteht.“

        Wenn jemand von Schmerz zufügen und Lernen über den Schmerz schreibt, dann gehe ich ehrlich gesagt nicht von einem Klapserchen auf den Hintern aus…

        Und zu „Hm, Susi, da höre ich nun etwas autobiographische hinaus“ : Da hören Sie definitiv falsch, ich meinte nicht mich selbst, sondern mittlerweile erwachsene Kinder von Bekannten.

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Ich nehme also an, das Feenstaub-Geschenk ist sehr gut angekommen? 😀

      • Bernhard sagt:

        Ja Susi, das Geschenk kam auf jeden Fall sehr gut an! Leider hatte sie von ihrer Mama zeitgleich so einen süssen elektronischen Singvogel erhalten, der in verschiedenen Variationen pfeift, wenn man ihn streichelt. So war die Aufmerksamkeit trotz sichtlicher Freude nicht allzu lange beim Feenstaub… 😉

      • Susi sagt:

        Elektrischer Singvogel, der toller ist als der Feenstaub? Wo gibt’s denn sowas und ist der teuer? (Wenn wir so weitermachen, werden wir demnächst gesperrt…)

      • Bernhard sagt:

        Haha Susi 😀 Die Dinger heissen „Little Live Pets“ und es gibt sie in verschiedenen Tierarten. In diesem Fall „Little Live Pets Vogel“. Sie kosten um die 20 Franken und fühlen sich ziemlich echt an (inkl. Streichel-Sensorik…). Weniger liebevoll sind die „Digibirds“ gemacht. Die gefallen mir nicht sonderlich. Da fühlt man den billigen Plastik und zum Pfeifen bringt man sie durch pusten und nicht durch streicheln…aber testen Sie’s selber. Ich glaube, der Lüthy im Glattzentrum hat die „Little Live Pets“ aktuell im Angebot – wenn Sie eh schon den Feenstaub holen… 😉

      • Bernhard sagt:

        Susi, meine ausführliche Antwort wurde leider bloc kiert, daher nun die Kurzfassung: (mögen Sie Rätsel?)

        Buchhandlung gegenüber Mann von Zeta-Jones zwei Stockwerke unterhalb von Feengl*nz für ca. vier mal fünf Batzen.

        Ich glaube, meine Partnerin hat „es“ dort gefunden, als sie ein Buch suchte. Die genaue Bezeichnung darf ich wohl nicht nennen…

      • Susi sagt:

        ich liebe Rätsel! Buchandlung L*thy?

      • Bernhard sagt:

        Bingo, Susi! 😉

        In der Zwischenzeit wurde mein Post übrigens freigeschaltet…

      • Susi sagt:

        Oh, jetzt hab ich grad gesehen, dass oben des Rätsels Lösung mittlerweile freigegeben wurde. Dabei war ich so stolz, dass ich es lösen konnte und wollte „Elementary, my dear Watson“ oder sowas sagen…

        Auf jeden Fall weiss ich jetzt, wie die Dinger heissen, danke! 😀

      • Bernhard sagt:

        Sherlock, es ist mir eine Ehre! Ich bezeuge hiermit, dass Sie des Rätsels Lösung VOR dessen Freischaltung gefunden haben! Weiter so! 😉

      • Susi sagt:

        Und Sie machen dafür Trudi Müller Bosshard Konkurrenz!
        😀

      • Bernhard sagt:

        Susi, ich weiss jetzt, wo sie es wirklich gekauft hat. Meine Annahme war falsch…

        Elch – Movie – grünes Haus: Sie sind uns!!!

        Und, Sherlock? 😉

      • Susi sagt:

        Sherlock sieht grad etwas alt aus.
        Zu Elch kommt mir die schwedische Möbelkette in den Sinn, und dort in der Pampa draussen ist doch auch das toysrus (sie sind uns)? Hmm, Movie, grünes Haus? Ich frag nachher noch meinen Mann, der löst jedes Trudi-Rätsel vollständig…

      • Susi sagt:

        Mein Mann sagt „kei Ahnig“ und google ist grad auch nicht mein Freund. Hab ich oben recht? Sonst brauch ich nochmal einen Tipp…

      • Bernhard sagt:

        Natürlich haben Sie recht, Susi! 🙂 Sie brauchten nur gerade die ersten beiden Hinweise. Die beiden anderen hätten die Suche eingrenzen sollen, da es ja ein paar IKEAs in der Schweiz gibt. Daher das Kino (Pathé) und das Greenhouse (Migros) im Industriegebiet von Dietlikon… 😉

      • Susi sagt:

        Genau das Industriequartier Dietlikon hatte ich vor Augen!
        Danke für das Rätsel! 😀

      • gabi sagt:

        @Susi

        “ Für mich geht das echt nicht. Ich weiss selbst, wie es ist, wenn Eltern “die Hand ausrutscht”, und das hat bei mir Angst- und Entfremdungsgefühle ausgelöst, die nicht vergleichbar sind mit denen, die man hat, wenn man angeschrien oder ins Zimmer geschickt wird.“

        Und unten haben Sie sogar Verständnis dafür, wenn mal jemandem „die Hand ausrutscht“… Aber wissen selber, dass es gerade dies ist, was „Angst- und Entfremdungsgefühle“ auslöst.

        EBEN!

        Ihre Beispiele sind ja gerade Beispiele von Leuten, die NICHT fähig sind, eine Ohrfeige KONTROLLIERT und nach Vorwarnung ein zu setzen!

  • Brunhild Steiner sagt:

    Ich denk die Menschen haben eher Mühe mit Auswirkungen der „ist-mir-gleichgültig-Erziehung“
    (die schätzungsweise dort aufhört wo sich Kind was wirklich für einen wertvolles „krallt“).

    Zudem: „Dass Religion immer noch Mittel zur Unterdrückung und Anlass für Kriege ist.“ ???
    Nicht wie schon erwähnt die Jagd und Ausbeutung von Ressourcen welche einen gehobeneren Lebensstandart versprechen? Oder fällt bei Ihnen unter „Religion“ auch der „Glaube dass Wohlstandsicherung alle Mittel erlaubt“?

    • Franz Vontobel sagt:

      Ernsthaft, Frau Steiner??? Wenn sie die Welt so betrachten, dann sehen sie nicht, dass „Religion immer noch Mittel zur Unterdrückung und Anlass für Kriege ist.”???

      Na gut, ich geb‘ ihnen mal einen kleinen Hinweis: Schon mal von „IS“ gehört?

    • Sama sagt:

      Der Autor schreibt nicht „die Religion ist schuld“.
      Mag sein, dass in manchen religiös bedingten Kriegen es eher um Ressourcen geht, oft auch um „völkisches Denken“ (was durchaus auch religiös motiviert sein kann, siehe Balkankriege) aber gerade der IS legimitiert seinen Krieg ausschliesslich mit Religion.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Franz Vontobel:
      @Sama:
      ich frage mich tatsächlich auf welchem Konto, so über die letzten hundert Jahre gesehen, mehr Tote und Ausgebeutete zu verzeichnen sind, die IS möcht ich da mal aussen vor lassen. Zu oft wird „Religion“ als Etikett auch zur Durchsetzung von Machtinteressen missbraucht, hatte aber, bswp aufs Christentum bezogen, mit der Basis und Grundanliegen überhaupt nichts mehr zu tun.
      Gerade läuft wieder eine Kampagne zur Sensibilisierung für Kinder-Minenarbeiter, das ist für mich auch „Krieg“, aber im Namen der Wohlstandssicherung. Und bloss ein kleiner Ausschnitt.

  • annette gasser sagt:

    Ein ausgezeichneter Beitrag, der mit weit verbreiteten Irrtümern aufräumt und die antiautoritäre Erziehung würdigt. Glücklicherweise werden Kinder heute mehrheitlich anders erzogen als zu Neills Zeiten, der in der Schule als Hilfslehrer noch Prügelstrafen miterlebte, ehe er 1923 seine Schule „Summerhill“ gründete. Sein Werk hat durchaus Spuren im Bewusstsein breiter Kreise hinterlassen. Bedenklich ist aber, dass der Ruf nach mehr Disziplin und Gehorsam heute wieder sehr populär ist. Eine kürzlich veröffentlichte UNICEF-Studie zeigt zudem, dass die Mehrheit der Kinder weltweit misshandelt wird!

  • Maier Tom sagt:

    ich kenne keine geschlagenen Kinder, ich kenne auch keine dermassen verwöhnten Kinder wie im Film dargestellt.
    Ich denke in der heutigen Zeit hat die grosse Masse einen guten Mittelweg gefunden die Kids mit Vernunft, gezielten Herausforderungen und dem Geborgensein des Elternhauses gross zu ziehen. Die ganze Diskussion scheint mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen zu sein.

    • Sama sagt:

      „ich kenne keine geschlagenen Kinder“: Niemals würde mir dieser Satz über die Lippen gehen, denn ich kann mir dessen nicht sicher sein. Schläge finden hauptsächlich hinter geschlossenen Türen statt, gehören zur Kategorie „Familiengeheimnisse“ (geprügelte Kinder reden nicht darüber, zu gross ist die Angst vor weiterer Strafe) und kommen auch in „hochanständigen“ Familien und bei den liebenswertesten Personen vor, bei denen man das nie vermuten würde.

    • 13 sagt:

      Ich bin auch überrascht. Vor Kurzem habe ich in der Zeitung gelesen, dass 40% der 1-4jährigen in der Schweiz regelmässig körperlich bestraft werden. Und Sie kennen keins?

      Schläge sind nicht immer Prügel der schlimmsten Art, aber Klapse und Co. scheinen auch heute noch zu der normalen Erziehung zu gehören. Wenn Sie Ihrer Frau eine Ohrfeige geben, kann sie die Polizei rufen und sie aus der Wohnung werfen. Geben Sie die Ohrfeige dem 2jährigen Kind, ist es eine (akzeptable) Erziehungsmassnahme. Kein Wunder müssen gleiche Rechte immer noch laut gefordert werden.

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Ja, und es darf und kann einfach nicht sein, dass Erwachsene per se nach wie vor besser geschützt sind als Kinder :(! Was für eine verkehrte Welt! Da muss sich dringendst endlich was ändern, und zwar sofort!

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Ja, und es darf und kann einfach nicht sein, dass Erwachsene per se durchs Gesetz nach wie vor besser geschützt sind als Kinder :(! Was für eine verkehrte Welt! Da muss sich dringendst endlich was ändern, und zwar sofort!

      • Sportpapi sagt:

        Andererseits: Würde sich meine Frau aufführen, wie meine Kinder hin und wieder, würde ich sie auch aus der Wohnung werfen…

    • Flo sagt:

      Die ganze Diskussion scheint mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen zu sein – so so, dann beneide ich sie um ihre friedliches Umfeld – oder um ihre Blauäuigigkeit – oder ihre Naivität!

      • hobbyläuferin sagt:

        Ich habe einige Freunde, die als Primarlehrer arbeiten. Jeder von ihnen sagte mir, sie hätten noch nie eine Klasse gehabt ohne ein Kind das Zuhause auf eine Art misshandelt wird.

  • Muttis Liebling sagt:

    Man mag dem Aufsatz bis zum letzten Absatz gern folgen. Aber dann ‚Dass Religion immer noch Mittel zur Unterdrückung und Anlass für Kriege ist.‘ Da bekomme ich beim Lesen Schimmelpilz auf den Augen. Auch das Menschen sich (ver-) führen lassen, ist keine Individualeigenschaft, sondern Grundlage von Kultur und Gesellschaft.
    Alle Kriege wurden und werden auch in Zukunft geführt, um Ressourcen umzuverteilen. Die Kreuzzüge gab es, weil in Europa zu viele Ritter ihr Unwesen trieben und mit organsierten, päpstlich abgesegneten Diebstahl beschäftigt werden mussten Religion war und ist Mittel zum Zweck

    • Muttis Liebling sagt:

      2/ des Verführens.
      Es gibt keine menschliche Eigenschaft, die Kriege auslösen oder verhindern kann. Wenn, wie im Augenblick wieder, die Ressourcen extrem schief verteilt sind, werden auch die pazifischtisch Durchdrungensten zu den Waffen greifen (verführt). Wir stehen gerade an der Schwelle, dies mal wieder erleben zu dürfen. Da ist es für den Einzelnen nur wichtig zu wissen, wie es funktioniert und das niemand und keiner Kriege verhindern kann, wenn die den geführt werden müssen.

      Erziehung und Psychologie sind politikirrelevant!

      • Mike sagt:

        Mit „Ressourcen umverteilen“ speziell in Zusammenhang mit den damaligen Kreuzzügen meinen Sie also, dass die Kirchen bezw. Religionsmachthaber damals die Ärmsten der Welt Gut und Haben (und sehr viele Leben) weggenommen haben weil die „Ressourcen“ schief verteilt waren? Es hat sicherlich viele Kriege gegeben hauptsächlich wegen Ressourcen-Umverteilung wie Sie es nennen, aber die Kreuzzüge sind wahrscheinlich das schlechtteste Beispiel dafür. Das war reiner Machtsmissbrauch, Angstmacherei (Hölle), Unterdrückung und Ausbeutung im Namen des christlichen Gottes. „Man created God in his own image“

      • Manni Mann sagt:

        gähn – einmal mehr vergessen zwei Leute zu erwähnen, dass den Kreuzzügen die islamischen Eroberungskriege Kriege vorangingen, seit dem 7 Jhd. Man schaute dem solange zu, bis Europa selbst nicht mehr sicher war: Spanien, Portugal, Sardinien erobert – sogar Rom wurde angegriffen.
        Dann kam es zum 1. Kreuzzug. Ressourcen ALLEIN sind keine Begründung. Das ist eine Verkürzung, welche die Realität ebenso verfehlt, wie wenn man diesen Aspekt ausblendet.
        Ideologie ist sehr wohl eine treibende Kraft, Kriege weit über den natürlichen Ressourcenbedarf zu führen.

      • gabi sagt:

        Die Faszination des neuen „schwarzen Ordens“, der oder des ISIS, hat gerade mal gar nix mit „Umverteilung von Ressourcen“ zu tun, sondern mit dem genau Gleichen, das schon für die Faszination des um bescheidene 80 Jahre älteren „schwarzen Ordens“.

        Allenfalls noch mit dem Phänomen, dass sich Gewaltverbrecher, insbesondere Mörder, mit zahlreichen Heiratsanträgen konfrontiert sehen.

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