Lieber ein guter Vater sein als 100 Millionen verdienen

Mamablog

Opferte seine Karriere für die Tochter: Mohamed El-Erian. Foto: Shannon Stapleton (Reuters)

Dass er eines Tages mit einer privaten Geschichte weltweit Schlagzeilen machen würde, hätte sich Mohamed El-Erian vermutlich nicht träumen lassen. Der 56-Jährige war bis vor Kurzem CEO der Fondsgesellschaft Pimco, dem weltweit grössten Anleihen-Investor. 100 Millionen Dollar soll der Amerikaner jährlich verdient haben. Anfang Jahr schmiss er seinen Job plötzlich hin. Die Finanzwelt reagierte geschockt bis irritiert, Spekulationen über seine Beweggründe machten die Runde. Bis El-Erian sich in einem Artikel selber zu Wort meldete und den wahren Grund für seinen plötzlich Abgang bekanntgab: seine Tochter.

Es sei etwa ein Jahr her, schrieb er, dass er seine Tochter gebeten habe, etwas zu erledigen. Als sie auch nach mehrmaligem Wiederholen seiner Aufforderung nicht reagierte, sagte er ihr, früher sei das anders gewesen. Anstatt zu tun, was der Vater wollte, ging die Tochter in ihr Zimmer und kam bald darauf mit einem Zettel zurück, auf dem 22 wichtige Anlässe aus ihrem Leben aufgelistet waren, die er wegen seiner Arbeit verpasst hatte: ihr erster Schultag, der Elternabend, die Halloween-Parade. «Ich fühlte mich fürchterlich und ging erst einmal in die Defensive», sagt El-Erian, «schliesslich hatte ich für jeden verpassten Anlass einen guten Grund wie ein wichtiges Meeting oder einen dringenden Anruf.» Doch dann wurde ihm klar, dass seine Work-Life-Balance komplett aus den Fugen geraten war. «Die Liste meiner Tochter war ein echter Weckruf.»

El-Erian beschloss, sein eigenes Leben zu ändern, um endlich an dem seiner Tochter teilnehmen zu können. «Das klingt jetzt nach Klischee», sagte er laut «Daily Mail», «aber ich wollte lieber ein guter Vater sein als ein guter Investor.» Er kündigte seinen Job und arbeitet heute nur noch teilzeit. Dafür bereitet er seiner Tochter jetzt mehrmals pro Woche das Frühstück zu und fährt sie danach zur Schule – etwas, das früher undenkbar gewesen wäre, hatte er das Haus Medienberichten zufolge doch jeweils um 4.30Uhr Richtung Büro verlassen.

Der Amerikaner ist natürlich ein Extrembeispiel. Kein normaler Arbeitnehmer kennt ähnlich krasse Arbeitszeiten, geschweige denn ein ähnlich hohes Salär. Dennoch eignet sich der Fall El-Erian, um wieder einmal über die eigene Work-Life-Balance nachzudenken. Und sich als Mutter oder Vater die Frage zu stellen, ob man genug Zeit mit der Familie verbringt, oder sich von der Arbeit zu sehr vereinnahmen lässt.

Bei dem Thema kommt mir jeweils das Buch einer australischen Krankenschwester in den Sinn, die Sterbende gefragt hat, was sie am meisten bereuen. Ausnahmslos alle Männer wünschten sich, sie hätten nicht so viel gearbeitet und dafür mehr Zeit mit ihren Familien verbracht.

Ein Befund, der nachdenklich macht. Und einen genauso wie die obige Geschichte motivieren sollte, sich bewusst genug Freiräume für die Kinder und auch den Partner zu schaffen. Doch was heisst genug? Wieviel Anwesenheit ist nötig, damit das Kind glücklich ist und man als Mutter oder Vater später zufrieden zurückblicken und sich sagen kann, man habe genügend Zeit investiert? Muss man dafür möglichst jedes Geschehnis im Leben des Kindes miterleben? Oder reicht es manchmal nicht auch, sich erst am Abend ganz bewusst Zeit zu nehmen und das Kind von seinem Tag erzählen zu lassen?

Wir standen kürzlich vor der Frage, ob wir alle Hebel in Bewegung setzen und wichtige Geschäftstermine verschieben wollen, um an der Geburtstagsfeier unserer Tochter im Kindergarten dabei zu sein. Wir haben uns entschieden, das nicht zu tun und sie diesen Tag ohne uns (jedoch in Begleitung der Grossmutter) erleben zu lassen. Ein schlechtes Gewissen hatten wir dabei nicht, weil wir ihren Geburtstag bereits ausgiebig gefeiert hatten und in unseren Augen die besagte Party eine Kinderparty sein sollte, von der sie uns am Feierabend in aller Ausführlichkeit berichten durfte.

Geht es hingegen um Anlässe, an denen das Kind zum Beispiel etwas aufführt oder mit der Klasse die Eltern empfängt, hat sich meiner Meinung nach ein Elternteil wenn irgendwie möglich Zeit freizuschaufeln. Denn das Kind kann zuhause noch so lange von seiner Rolle im Theaterstück erzählen, es wird nie dasselbe Stolzgefühl empfinden, wie wenn Mama oder Papa seinen grossen Auftritt live miterlebt hätten.

Wie oft begleiten Sie Ihr Kind an Schulaufführungen, Räbeliechtliumzüge und Besuchstage? Darf man diese Anlässe Ihrer Meinung nach auf keinen Fall verpassen? Und was raten Sie berufstätigen Eltern, die nach Wegen suchen, ihre Work-Life-Balance zu verbessern und der Familie mehr Zeit zu widmen?

133 Kommentare zu «Lieber ein guter Vater sein als 100 Millionen verdienen»

  • Stephan Meier sagt:

    Seit wann haben irgendwelche Promis eine Vorbildfunktion in unserer Gesellschaft? Wie früher JFK oder Marilyn Monroe. Die waren einfach so, und hatte ihre spezifische Funktion. Wie Präsident/Star. Nicht mehr, und nicht weniger. Aber in diesem Sinne warten wir gerne auf Geschichten von George Clooney mit seinen zukünftigen, virtuellen Kindern.

  • Karin Keller sagt:

    Es muss sich jedeR selber die Frage beantworten, was für ein Vater / was für eine Mutter er/sie sein will. Irgendwann sind die Kinder erwachsen und dann erntet man den Lohn des eigenen Engagements, davon bin ich überzeugt! Das Interessante an der Geschichte ist ja vor allem die Radikalität des Entscheids – es gibt Millionen von Vätern, die haben das schon gecheckt, bevor ihre Kinder ihnen eine Liste vorgelegt haben. Und es gibt – meiner Wahrnehmung nach – immer mehr Mütter, die meinen, sie könnten ihre Beziehung zu ihren Kindern in ein paar Stunden „Quality-time“ pro Woche aufbauen.

  • Lia sagt:

    wer bitte geht im Kindergarten an eine Geburtstagsparty? Das wäre bei uns nicht mal erlaubt. Und ja, mein Mann bliebe gern öfters zu Hause, aber ich kann meine Arbeitsprozente nicht erhöhen und ohne seinen Verdienst können wir Sozialhilfe beantragen. Wichtiger ist doch, wie die freie Zeit verbracht wird – ein Vater, der 2 Tage mit dem Kind zu Hause ist, aber nur auf dem Sofa fern sieht, wird wohl mehr verpassen als einer, der seine wenigen freien Stunden dem Kind widmet und sich mit ihm beschäftigt.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Wer an eine Kindergarten-Geburtstagsparty geht? Nun, wenn die Lehrerin Sie fünfmal im Beisein Ihrer Tochter fragt, ob Sie es sich denn nun wirklich nicht einrichten können zu kommen und so ganz nebenbei sagt, dass das Kind es halt womöglich irgendwann merken könnte, dass bei den anderen immer jemand mitkommt. Dann sind Sie irgendwann soweit, dass Sie entweder selber hingehen oder Grossmutter/Grossvater zu organisieren versuchen. Weil das Kind mittlerweile nämlich auch erwartet, dass jemand kommt – es hat die Gespräche ja oft genug mitgehört.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Jeanette Kuster:
        das ist eher auf der üblen Seite anzusiedeln und derartige Formulierungen empfinde ich als Manipulation. Eine einmalige Bitte ist absolut okay, aber im Beisein des Kindes derart offen-verdeckt kommunizieren was man davon hält- wenn schon im Elterngespräch alleine!
        Offenbar besteht da immer noch Lernbedarf seitens Kiga, wie mit unerfüllten Erwartungen welche man an die Eltern/Verwandten hat, umzugehen ist. Und zwar den nicht wirklich gerechtfertigten davon, dass die Kinder erholt, verpflegt, dem Programm entsprechend gekleidet und sozial „erträglich“ kommen sollen ist klar.

    • Widerspenstige sagt:

      Gerade von einer Kindergärtnerin würde ich erwarten, dass sie genau diese Gespräche NICHT vor dem betroffenen Kind führt u das via Telefon erledigt. Das hat etwas Penetrantes ansich, so die berufstätigen Eltern unter Druck zu setzen. Genau deshalb ist wohl eine entsprechend pädagogische Ausbildung nötig.Trösten Sie sich, Frau Kuster, ich habe das noch und nöcher erlebt u mit einem charmanten Lächeln geantwortet, dass mein Pensum ebenso beschränkt ist wie sie als Lehrperson auch nicht gleichzeitig Zuhause u im Kindergarten oder Schule sein kann. Das hat ziemlich gewirkt. Locker nehmen! 😉

    • Sportpapi sagt:

      Wir gehen im Kindergarten an eine Geburtstagsparty. Ich finde das zwar nicht so toll, weil es 20 Halbtage im Jahr blockiert (und zuletzt sind sie wegen einem Geburtstag nicht in die Turnhalle…). Aber ich muss sagen, unser Sohn hat sich auf den Morgen gefreut, und für uns war es ein schöner Einblick in den Kindergarten. Aber es geht auch ohne Eltern oder Grosseltern, notfalls.

  • 13 sagt:

    So langsam komme ich zum Schluss, dass das Beispiel des Millionärs sehr gut geeignet ist. So können sich so manche hinter dem Wettern über Managerlöhne und der pauschalen Behauptung: „In unserer Liga geht das eben nicht.“ verstecken und brauchen nicht auf das wirkliche Thema einzugehen: Wieviel Zeit, Kraft, Ressourcen sollte für die Karriere, wieviel für die Kinder eingesetzt werden? Ist Vollzeit arbeiten gut und was kann man auch daneben noch leisten? Die Diskussion sagt in meinen Augen sehr viel aus….

    • Sportpapi sagt:

      Klar. Dass Karriere und gelebte Elternschaft sich ausschliessen, „Vereinbarung“ ein Märchen ist, es stattdessen heisst ganz oder gar nicht, dafür ist das ein gutes Beispiel. Aber darauf wollten Sie nicht hinaus, oder?

      • 13 sagt:

        Genau das habe ich gemeint: Ein Märchen. Geht nicht, also müssen wir nicht darüber reden. Wer das propagiert, ist ein Träumer und wer es lebt? Nun ja, das wird dann totgeschwiegen. Existiert ja schliesslich nicht. PS: Der Herr El-Erian arbeitet ja weiterhin, nur Teilzeit, aber ich wage es sehr zu bezweifeln, dass er nur irgendeine Assistenzstelle ausübt. Aber Entschuldigung, darüber wollen wir ja nicht reden. Existiert ja nicht, also pssssst!!!! Was halten Sie vom heutigen Wetter? Ein richtig schöner Herbsttag, nicht? 😉

      • Muttis Liebling sagt:

        Herr E arbeitet nicht, er verdient Geld. Das sind keine Synonyme. Auch ein Profi- Sportler arbeitet nicht, usw. Arbeit ist wertschöpfende Tätigkeit und Geld ist Symbol für Wert, selber kein Wert.
        Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in dem von mir schon oft benannten sequentiellen Modell (erst die Kinder 19-25, dann der Beruf, 25-65+) vollständig gegeben. Mit 56, wie Herr E, sind Kinder im engen Sinne des Wortes ferne Erinnerung, weil selbst schon lange Eltern.

      • 13 sagt:

        @ ML
        Da mir die momentane (Erwerbs)Tätigkeit von Herrn El-Erian nicht bekannt ist, kann ich zum ersten Teil nichts sagen. Beim zweiten haben Sie nicht ganz unrecht, wobei mir nicht bekannt wäre, dass die Kinder mit 6 Jahren (oder schon mit 2-3, wenn es mehrere Kinder sind, die Sie da propagieren), erwachsen sind. Nur ist die Umsetzung nicht das, was jeder für sein Leben vorsieht, warum auch immer. Was nicht heisst, dass es nicht möglich ist. Trotzdem darf jeder sein Leben leben.

      • Muttis Liebling sagt:

        ‚Trotzdem darf jeder sein Leben leben.‘
        Diese Aussage muss man in Frage stellen. Nicht, dass ich das falsch finde, sehe aber auch keinen Grund dafür.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Im Grunde genommen sind Menschen, welche solch hohen Gehälter beziehen nichts anderes als Diebe!

    Sie bestehlen die Arbeiter um einen fairen Lohn und wenn sie scheitern, sind sie noch mit „Fallschirmen“ abgesichert.

    Diebe allesamt!

    • Anh Toan sagt:

      Ist auch ein Dieb, wer zig Millionen verdient, weil er gut an einen Ball treten kann?

      • Sportpapi sagt:

        Nö. Der wird nur häufig von einem Dieb finanziert.

      • Franz Vontobel sagt:

        Natürlich ist das auch absurd – aber zig Millionen in Branchen zu verdienen, deren Gewinne auf faktischer Sklavenarbeit (z.B. Rohstoffhandel) oder dem Absaugen des von anderen generierten Mehrwertes (Finanzwesen) beruhen, ist, zumindest in meinen Augen, noch ein ganzes Stück übler…

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Sportpapi:
        „Nö. Der wird nur häufig von einem Dieb finanziert“
        🙂

    • Patrick sagt:

      Laut Wiki: Diebstahl ist eine gegen fremdes Eigentum gerichtete Straftat.
      Beim Abschluss eines Arbeitsvertrages hingegen sind beide Parteien einverstanden mit dem Inhalt. Entsprechend kann es kein Diebstahl sein.
      Das ist, wie wenn man ihrem Post „Argument“ sagen würde.

  • Francesca sagt:

    Im Prinzip tut er das sich selber zuliebe. Kinder gedeihen mit und ohne Eltern, sie können auch von Dritten gut betreut werden, und von den Eltern vernachlässigt. Aber für die Eltern ist der Zug abgefahren, wenn sie abwesend sind. Das erste Wort seines Kindes kann man nur einmal hören, den ersten Schritt nur einmal sehen. Wer sich also selber um sein Kind kümmert, oder zumindest so häufig als möglich bei ihm ist, tut es für sich selber.

    Die Finanzlage dieses Herrn ist doch völlig irrelevant in diesem Zusammenhang.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Finde ich nicht, oder sollen sich alle Väter beim Sozialamt anmelden, damit sie sich 7/24 um ihre Kinder kümmern können? Das Beispiel dieses Mannes ist völlig ungeeignet, aus mehreren Gründen.

      Und es gibt sehr wohl Eltern, die ihren Kindern zuliebe Dinge tun.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Und ich bin sehr wohl dazu in der Lage Zusammenhänge zu verstehen, mehr als die meisten hier, aber ich mache mir halt meine eigenen Gedanken und lasse mich nicht blenden, vom Reichtum solcher Verbrecher, welche Sie als Machertypten anhimmeln!

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Ob ein Mann, der einen solch „unsauberer“ Job tatsächlich als Vorbild dienen soll? Wie viele hat er in den Ruin getrieben mit seine Finanzgeschäften? Wie viele davon in den Suizid?

    Sind nur die Gedanken einer Frau mit schlichtem Gemüt…………….

    • mila sagt:

      Klar, ein CEO muss immer mit ‚unsauberen‘ Machenschaften in Verbindung gebracht werden… Letztlich ist auch er lediglich ein – zugegeben grosses – Rad im Betrieb, das in der Regel von Shareholdnern (Anteilseignern) bestimmt wird. Wobei sich ein Unternehmen natürlich auch einem Stakeholding-Ansatz verpflichten kann, wodurch soziale und gesellschaftliche Verantwortlichkeiten stärker ins Blickfeld rücken. Aber ob dies geschieht, hängt – zumal bei einem Grossunternehmen – nicht von einer Einzelperson ab. Selbst wenn diese zufällig der CEO wäre.

    • Anh Toan sagt:

      Machen die Verwalter Ihrer PK Guthaben auch einen „unsauberen“ Job?

      Die „unsaubere“ Firma, in welcher Herr El-Erian CEO war, hat vermutlich auch Gelder Ihrer Pensionskasse verwaltet.

      Penssionskassen haben wir mit der Zustimmung des guten Volkes mit einfachem Gemüt, dass verständig gesagt hat: Ja, Für jeden der arbeitet muss Geld zur Seite gelegt werden, damit dies Gewinne bringt, damit aus diesen Einlagen und Gewinnen seine Rente bezahlt werden kann. Hätte das Volk die AHV erhöht, statt das BVG eingeführt, würde es ein ganz klein bisschen weniger Pimco’s brauchen auf der Welt.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun, dass Pensionkassengelder unsauber verwaltet werden ist ja bekannt! Das zeigt sich schon an den viel zu hohen Gehältern der CEO’s Was also soll der primitive Angriff auf mich.

        Sowieso: kein Mensch kann so viel arbeiten, dass er 100 Millionen im Jahr „verdient“. Auch dessen Tag hat nur 24 Stunden.

    • Patrick sagt:

      Das mit dem schlichten Gemüt hat man auch ohne ihre Hilfe bemerkt.

      Und sie haben natürlich Recht: Allein mit der Arbeitszeit hat er keine 100 Mio. im Jahr verdient. Aber es gilt halt auch da: Qualität > Quantität.

      Der Mann hat auch keine PK verwaltet. So nebenbei.

    • Patrick sagt:

      Wenn sie primitive Angriffe gegen sich nicht leiden können, sollten sie davon Abstand nehmen, selbst solche zu lancieren.

      Wie viele Leute hat er in den Suizid getrieben ist ein sehr primitiver Angriff. Insbesondere, wenn er von jemandem kommt, die von sich selbst sagt, dass sie ein schlichtes Gemüt hat und daher kaum in der Lage sein dürfte die Zusammenhänge auch nur halbwegs zu verstehen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nun, Ihr Gemüt muss sehr schlicht sein, wenn Sie nichts zu sagen haben, ausser sich über mein schlichtes Gemüt zu äussern.

        Natürlich gehen Menschen pleite wegen solchen „Finanzgenies“ und sowas bezeichnen Sie als Qualität? Wie gesagt: sehr, sehr schlicht.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Und ich bin sehr wohl dazu in der Lage Zusammenhänge zu erkennen, mehr als die meisten hier, aber ich mache mir halt meine eigenen Gedanken und lasse mich nicht vom Reichtum solcher Verbrecher blenden, welche Sie als Machertypen bezeichnen.

  • Joerg Hanspeter sagt:

    Glücklicherweise haben das jetzt schon andere geschrieben, das mit den 100 Milionnen und so, da kann ich mir das sparen. War allerdings auch mein erster Gedanke. Mein zweiter war dann, diese Rundumbetreung, dieses wir machen jetzt aus allem eine Fest für die Kinder und die ganze Verwandschaft kommt auch gleich, der erste Schultag, letzter Schultag (vor den Herbstferien, Weihnachstferien, Sportferien usw), Geburtstag, Namenstag, Räbeliechtli, Halloween, Fastnacht; Theater-Aufführung, Musik-Aufführung usw. Was soll der Mist? Das Kind geht in die Schule, nicht die Eltern!

    • Ulrich Gassner sagt:

      Dass gewisse Eltern offenbar mit der hochbedeutenden Entscheidung ringen, ob sie nun ‚alle Hebel in Bewegung setzen‘ und ‚wichtige Geschäftstermine‘ verschieben sollen, um des Goofen Geburtstagsfest im Kindergarten beiwohnen zu können, hat mir auch einen leichten Schauer des Entsetzens über den Rücken gejagt. Als nächstes werden solche Eltern wohl darauf bestehen, dass Kindergärten einen Eventmanager beiziehen, um die Sache professionell durchzuziehen.

      Im Übrigen wundert es mich sehr, dass sich so viele Menschen – auch hier – dafür zu interessieren scheinen, ob, wieviel und warum ….

    • Ulrich Gassner sagt:

      … ein gewisser Herr El-Erian arbeitet oder nicht. Das ist seine private Angelegenheit und geht mir persönlich meilenweit am Allerwertesten vorbei.

    • Stephan sagt:

      „Das Kind geht in die Schule, nicht die Eltern“ ist schon richtig, ich wäre froh es gäbe etwas weniger Termine für die Eltern in Schule/KG. ABER: Den Kindern ist es halt wichtig, dass man dabei ist, wenn (Vater/Kindprojekt) das Waldsofa repariert wird, am Räbälichtlischnitze und -umzug, am Fasnachtsumzug, am Weihnachtsspiel, am Besuchstag, am Zirkusprojekt, an der Schuljahrbeginn- und Schuljahrendfeier. Öffentliche Schule, nicht etwa Rudolf-Steiner-Schule! Wir sind beide Teilzeit beim Kanton und können es uns zum Glück einrichten teilzunehmen. Die strahlenen Augen entschädigen den Auwand.

  • mila sagt:

    Ein wenig frappant finde ich den Sozialneid, der sich in den meisten Kommentaren äussert. Sowie die Haltung, dass es die ‚Oberen‘ für uns zu richten hätten. Tatsache ist jedoch, dass die allermeisten von uns (auch) nur lebenslang ihr eigenes Gärtchen beackern, von gesellschaftlichem Engagement keine Spur. Herr El-Erian war dabei einfach erfolgreicher als ein Jedermann.

    Wer Änderungen will, sollte sich dafür einsetzen. Das fängt beim Urnengang an, hört aber längst nicht dort auf.

    • mila sagt:

      Aber wir beklagen uns lieber über die reichen Profiteure und die unfähigen Politiker, als ob wir es an ihrer Stelle in jedem Fall besser machen würden. Dabei ist uns unser Gärtchen am Ende doch viel zu konfortabel, als dass wir uns je ernsthaft über unseren Gartenzaun hinaus engagieren würden.

      Sie ist halt um ein Vielfaches einfacher, die Faust im Sack. Oder der empörte Kommentar im MB.

    • Sportpapi sagt:

      Sozialneid, mila? Zumindest bei mir (und bei den meisten sehe ich nichts anderes) ist die Hauptkritik eher, dass der Typ einfach nicht als Beispiel für die Mehrheit taugt. Abgesehen davon: Wenn einer mit 200 durch die Stadt rast und dabei Dutzende Rotliechter überfährt. Müssen wir dann wirklich applaudieren, wenn er beim xten plötzlich einmal anhält um ein Kind über die Strasse zu lassen?

    • mila sagt:

      Herr El-Erian hat das getan, was er zu einem bestimmten Zeitpunkt für richtig hielt. Nicht mehr, nicht weniger. Ich freue mich für seine Tochter, die nun mehr von ihrem Vater hat. Wieviel er verdient(e), spielt für mich dabei keine Rolle. Jede/r kann auf der eigenen Skala immer wieder kleine richtige Entscheidungen für sich treffen, für mich ist das schon mal ein Anfang.

      In Ihrer Raser-/Rotlicht-Metapher schimmert im Übrigen Ihr eigenes Ressentiment durch. 😉

      • Sportpapi sagt:

        Welches Ressentiment? Dass ich Väter, die 200% arbeiten und nie daheim sind nicht wirklich toll finde? Ja, da haben Sie recht.

      • mila sagt:

        Das Ressentiment bezieht sich wohl eher darauf, dass solche Väter finanziell reich(lich) – d.h. überproportional – ‚belohnt‘ werden. Aber Sie sagen es immer wieder selber: eine Karriere in diesem Massstab bedingt immensen Einsatz, und jede/r muss selbst abwägen, ob die dafür zu erbringenden persönlichen und familiären Verzichte es wert ist – auch die Frau an der Seite eines solchen Mannes.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Das sind dann zwei Ebenen: 1) Ich bin nicht neidisch auf Menschen, die für ihre Arbeit zu viel verdienen. Ich habe nur eine politische Meinung dazu und glaube, dass dies nicht korrekt ist und dass dies unserer Gesellschaft auch nicht gut tut. Aber solange „wir“ bei allen Abstimmungen solches tolerieren, sind wir halt selber schuld, wenn arm und reich immer weiter auseinanderdriften. 2) Sie haben recht, das entscheidet jede/r selber und allenfalls der/die Partner/in dazu. Ich bin nur nicht sicher, ob ich den Verlust/das Defizit des Kindes vernachlässigbar finden soll.

      • mila sagt:

        Zu 1): Sag ich doch, es fängt (zumindest schon mal) beim abgegeben Stimmzettel an… In den USA gibt es z.B. auch Bestrebungen, den Steuersatz für (Super-)Reiche anzuheben – von (Super-)Reichen. Unsere Millionäre und Milliardäre laufen dagegen kollektiv Amok, sobald sie ihre Pfründe (und Erbschaften) durch zusätzliche Steuern bedroht sehen.

      • mila sagt:

        Zu 2): Ich weiss nicht, ob es mir lieber wäre, wenn nur bindungs- bzw. kinderlose Egomanen Führungspositionen besetz(t)en; noch mehr Soziopathen an der wirtschaftlichen und politischen Spitze braucht es sicher nicht. Ganz klar werden die betroffenen Kinder ein solches Elternteil im Alltag weniger erleben als die eines/r normalen oder teilzeitarbeitenden Angestellten. Aber es gibt auch so etwas wie ‚quality time‘, die einiges wettmachen würde. Wen man(n) sich denn die Zeit dafür nimmt.

      • mila sagt:

        PS: Meine politische Meinung bzgl. Arm-Reich-Schere ist eines. Aber solange die strukturellen Funktionsweisen unseres Systems so sind, wie sie nun mal sind, erwarte ich von keinem einzelnen, eine Mutter Theresa der Unternehmenskultur zu sein/werden. Die wenigsten würden sich anders benehmen, wären sie selbst an Macht(schalt)stellen; dafür wäre ein tiefes gesellschaftliches (und menschliches) Umdenken nötig. Oder meinen Sie, Herr/Frau Hinz/Kunz würden die Boni eines Vasella als moralisch verwerflich zurückweisen, wenn sie das unverschämte Glück hätten, an seiner Stelle zu sein? Mitnichten.

      • mila sagt:

        Deswegen sind mir die Ressentiments von Herr/Frau Hinz/Kunz, die gerne schwadronieren, aber wenig bis nichts für die Gemeinschaft tun, je länger, je mehr zuwider. Während meine Bewunderung für Tatmenschen auf jeder gesellschaftlichen Stufe wächst. Und wenn es sich dabei ’nur‘ um die Mutter handelt, die einen Mittagstisch für benachbarte Familien organisiert. Oder den Vater, der am Schulhandballturnier eine Teambetreuung übernimmt.

        Wer also diesbezüglich mit sich selbst im Reinen ist, kann gerne Steine werfen. Die übrigen würden sich lieber bedeckt halten; ihre Masken fallen allzu leicht.

      • Sportpapi sagt:

        Danke. Dann darf ich ja noch ein bisschen Steine werfen. Ansonsten machen Sie meiner Meinung nach einen Denkfehler. Ja, vielleicht würden viele Menschen ähnlich handeln, wenn sie an jener Stelle wären. Sie sind aber nicht an der Stelle, und das hat vielleicht ja auch den Grund, dass sie eben nicht so handeln (möchten), keine Egomanen sind. Und gerne wieder einmal: Wenn doch die (Super-) Reichen nur schon den gleichen Steuersatz tatsächlich bezahlen würden wie ich auf dem, das sie tatsächlich verdient haben, wäre ich schon glücklich.

      • Franz Vontobel sagt:

        Da stimme ich sehr mit Ihnen überein, SP. Auch ich halte die Folgerung: Superreich = Tatmensch = über jeden Zweifel erhaben, und jede Kritik kann nur aus „Sozialneid“ entstammen für eher zweifelhaft bzw. naiv.

      • mila sagt:

        @Vontobel: Wo sehen sie die Folgerung Superreich = Tatmensch? In meinen Kommentaren jedenfalls nicht. 😉

        @SP: Ich persönlich würde behaupten, eine Mehrheit wäre nur zu gerne bei den ‚Gutbetuchten‘, hätte sie die Möglichkeit dazu. Nur fehlt es im Durchschnittsfall wahlweise an Talent (Fähigkeit), Durchsetzungsvermögen, Opferbereitschaft, Ausdauer, sowie an der nötigen Portion Glück (des Tüchtigen). Oder gleich an allem. Die überlegten Verzichter, die anders könnten und sich nicht dafür entscheiden, bilden eher die Ausnahme.

      • mila sagt:

        Umgekehrt müssen aber gerade diese sich nicht darüber beklagen, wenn die Gesellschaft/Politik/Wirtschaft ihrem Empfinden nach aus dem Ruder läuft – sie haben das Steuer bewusst anderen überlassen.

        Meine Überzeugung (und Hoffnung) ist deshalb auch, dass eine nachhaltige(re) Unternehmenskultur von Menschen geprägt (werden) wird, die Eltern sind. Oder aber in hohem Masse sozial veranlagt. Ansonsten sehe ich wenig Chancen für einen Wechsel des gegenwärtigen Ruderkurses.

      • Franz Vontobel sagt:

        „Nur fehlt es im Durchschnittsfall wahlweise an Talent (Fähigkeit), Durchsetzungsvermögen, Opferbereitschaft, Ausdauer, sowie an der nötigen Portion Glück (des Tüchtigen).“

        Vergessen haben Sie: Skrupel- und Gewissenlosigkeit, Silberner Löffel & Vitamin B, Arroganz & Egoismus…

      • mila sagt:

        Klar, dass musste jetzt reflexartig kommen, Franz Vontobel. 😉

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Gut betucht ist man sicher gerne. Aber irgendwann kann ich mir keine weiteren Kleider in den Kasten hängen, um beim Beispiel zu bleiben. Sprich: Natürlich möchten die meisten gerne gut verdienen und nicht jeden Franken zwei Mal umdrehen müssen. Aber ab einem gewissen Einkommen ist nimmt der Nutzen deutlich ab. Das andere beisst sich: Natürlich fehlte es an Leistungs- und Opferbereitschaft, Ausdauer, Durchsetzungsvermögen, wenn man den Sinn dafür gar nicht sieht. Ich renne doch auch keinen Marathon, wenn ich nicht so gerne laufe. Oder meine Zeit lieber anders investiere.

      • Sportpapi sagt:

        Und: Die meisten Manager sind und waren schon immer Familienväter. Ich weiss nicht, was Sie hier zusätzlich fordern. Zuletzt: Es gibt in gewissen Firmen offenbar dsa Problem, dass an der Spitze die Gehälter/Boni immer weiter abheben. Dagegen können wir wenig tun, solange wir nicht Besitzer sind (von unseren Pensionskassenverwaltern würde ich allerdings Einsatz verlangen!). Dass diese Firmen und die Finanzelite aber ganze Länder gegeneinander ausspielen, um praktisch keine Steuern mehr zu bezahlen und weitere Privilegien, das interessiert mich. Die Politik sollte das Ruder wieder übernehmen!

      • mila sagt:

        Eben, die anderen sollen es richten und sich durchbeissen… Die Politiker, über deren Unfähigkeit man schimpft, die Wirtschaftsführer, über deren Gehälter man poltert. Ihre Lebenszeit kann gut und gerne für die Gemeinschaft oder das Unternehmen drauf gehen, Hauptsache, im eigenen Gärtchen geht die Rechnung halbwegs auf (bei passabler Work-Life-Balance, wohlgemerkt). – Dies meine Zuspitzung Ihrer Argumentation: die Hände sollen sich andere verbrennen, respektive im Zweifelsfall schmutzig machen. Denn ja, die, die es am Ende (ganz) nach oben schaffen, müssen zweifelsohne korrumpiert sein.

      • mila sagt:

        …und um, last but not least, eine schöne, alte Tradition von Auguste wieder aufleben zu lassen – ein Song zum Tag/Thema. Ready to Start, von Arcade Fire.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Das war jetzt aber nicht unbedingt eine Antwort auf das, was ich geschrieben habe. Nein, kein anderer soll sich durchbeissen für mich. Aber ich gönne jedem seine Karriere. Und ich habe grössten Respekt vor Patrons, die als Unternehmensführer ihre Verantwortung für die Mitarbeiter und den Standort nicht vergessen. Und noch mehr vor Politikern, die sich einsetzen für das, woran sie glauben. Gerade wenn sie damit nicht reich werden, wenn es nicht um Eigeninteressen geht (deshalb haben nebenbei linke Politiker bei mir einen höheren Stellenwert, auch wenn ich eher selten mit ihnen einig bin)

      • Sportpapi sagt:

        Müssen die, die es an die Spitze schaffen, korrupt sein? Habe ich das gesagt? In der Politik ist es vielleicht auch Zufall, dass Poitiker eine Meinung haben, die einem Verband, einer Firma, einer Wirtschaftsorganisation viel Geld wert ist. Tatsache ist, dass die Leute gerne belächelt und beschimpft werden, die als Linke und Gewerkschafter nach bestem Wissen und Gewissen versuchen, sich für die einfachen Leute und die Gesellschaft einzusetzen. Da bejubelt man lieber, wenn bürgerliche neue Wege suchen, dank Dumppingsteuern das Geld, das anderen Ländern zusteht, in die Schweiz zu holen.

      • mila sagt:

        Es fehlt der Kommentar, in dem ich geschrieben habe, dass ich nicht (mehr) glaube, dass man mit (lokalen) politischen Regulationsmechanismen einer global verflochtenen Wirtschaftsstruktur beikommen könnte. Die Managerlöhne und Boni sind ein gutes Beispiel dafür. Gerade (alt-)linke Rezepte halte ich für illusorisch, angesichts des Ist-Zustands. Die Wirtschaft selbst wird ihre Auswüchse reformieren müssen, auf gesellschaftlichen Druck von Arbeitnehmern und Konsumenten – der Masse also. Aber davon sind wir noch weit entfernt. Es geht uns – noch – zu gut.

      • mila sagt:

        …und wir mögen unsere billig(st) im Ausland produzierten Gadgets, Jahreszeitenwegwerfkleider und sonstigen Annehmlichkeiten eines durschnittlichen westlichen Lebensstandarts noch zu sehr. Erzählen Sie mal den Sweat Shop Angestellten in Bangladesh etwas von Work-Life-Balance und fairen Löhnen. Von deren Ausbeutung wir westlichen Konsumenten, wohlgemerkt, täglich profitieren. Ihr Lohn dürfte ihnen ähnlich überproportional unfair vorkommen, wie unsereinem ein Managerlohn.

        Kurzum: In verschobener Perspektive machen uns die wirtschaftlichen Verhältnisse alle zu Ausbeutern.

      • mila sagt:

        Aber das blenden wir bequemerweise aus, wenn wir über hiesige Profiteure á la Oswald und Konsorten wettern.

        Mir ist das alles, wie gesagt, zu einfach gedacht. In eng abgesteckter Gartenzaunmentalität, vorbei an der Lebenswirklichkeit eines Grossteils der Weltbevölkerung. Ich fange deshalb lieber bei mir selber an, als reflexartig in den Chor der hiesigen, auf vergleichsweise hohem Niveau Unzufriedenen einzustimmen. Und nach individuellen Sündenböcken zu suchen, wo doch der Fehler augen-sichtlich im System liegt – zu dem wir alle beitragen.

      • Marco sagt:

        @Sportpapi: Ich will Sie ja nicht persönlich angreifen, aber ich finde Leute wie Sie echt lustig.
        Permanent im Internet rumhängen und Kommentare schreiben, aber anderen Leuten, welche viel und hart arbeiten, kein Zeit für solche Sachen haben dann vorschreiben wollen, wie viel sie zu verdienen haben.
        Naja…

      • Sportpapi sagt:

        @Marco: Sie greifen mich aber persönlich an. Und machen sich offenbar nicht einmal die Mühe, dafür meine Stellungnahmen zu lesen, auf die Sie sich beziehen.

      • mila sagt:

        Tatsächlich lese ich aus SPs Kommentaren nirgends heraus, wieviel jemand zu verdienen hat.

    • Marcel Zufferey sagt:

      @mila: Die Lebenswirklichkeit der meisten Menschen ist das Eine, deren journalistische Aufarbeitung das Andere. Und für eine gesellschaftliche Entwicklung einen Aufhänger zu finden, gehört zum Handwerk der schreibenden Zunft. Da greift man gerne auf Promis zurück, weil die ja jeder kennt. Nähme man irgendeinen durchschnittlichen Typ, den absolut niemand kennt, würde man mit einem Artikel oder einem Blogbeitrag auch keine Breitenwirkung erzielen. Ich kritisiere diese journalistische Vorgehensweise. Sollten Sie wirklich auf Sozialneid bestehen, dann zeigt das lediglich Ihre elitäre Gesinnung.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ mila

        Und mir sind Menschen zuwieder, die sich auf Kosten von anderen bereichern, die normalen Arbeiter bestehlen und dann auch noch glauben, dass sie IRGEND ETWAS für die Allgemeinheit leisen! Dieses Gesocks bezahlt ja noch nicht einmal angemessene Steuern für ihr Einkommen!

      • mila sagt:

        @Marcel Zufferey: Müsste sich in ihrer Argumentation (‚Breitenwirkung‘) nicht gerade auch das Lesepublikum teils an der eigenen Nase packen? Das denke ich mir zumindest jeweils, wenn ich die breite Flut an Glamour- und Klatschheftchen in der Auslage meines Stammkiosk betrachte.

        Medien vorzuwerfen, dass sie die jeweilige Geschmacks(aus)richtung ihres Publikums bedienen, ist insofern müssig. Wenn einem ein mediales Gefäss nicht zusagt, kann man sich getrost von ihm verabschieden. Oder im Falle des MB bei einem solchen Beitrag nicht mitkommentieren.

      • mila sagt:

        @Tamar, ich halte wenig von Schubladisierungen. Es gibt anständige Menschen, und es gibt unanständige – auf allen Ebenen der sozialen Skala, in jedem Milieu.

        Das sage ich durchaus als Tochter und Enkeltochter ehemaliger Saisoniers, die in Fabriken, auf dem Bau und in Pflegeheimen im Schichtbetrieb geschuftet haben, um eine Existenz in der Schweiz aufzubauen. Aber meine Eltern haben mich besser erzogen, als vom Jahresgehalt eines Menschen umstandslos auf seinen Charakter zu schliessen.

      • Katharina sagt:

        hmm, wegen an der eigenen Nase nehmen, Mila, wäre es hilfreich, sich über PIMCO zu informieren, und im weiteren, wie CEOs soclher Frimen CEO werden. Das hat sehr wenig mit Leistung zu tun. Es hat sehr viel mit Politik zu tun, genauer, wer wen kauft. Betrifft auch das Bild oben, wo gefragt werden kann, wer wen kaufte.

        Nichts davon hat mit Shareholdern zu tun, die meist sehr indirekt über grosse Fonds und damit ohne Einfluss vertreten sind. Ich dene Du liegts mit Deiner Meinung da daneben.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ mila

        Es hat nichts mit meiner Erziehung zu tun, wenn ich einfach sage, dass jemand, der ein Salär von 100 Millionen bezieht nicht anständig sein kann! Wäre er das, dann würde er einsehen, dass selbst wenn er 7/24 arbeiten würde (was er selbstverständlich nicht tut), keine solche Summe ehrlich „verdient“.

      • Marcel Zufferey sagt:

        @mila: Was mich nervt, ist die mediale und politische Omnipräsenz eines Familen- und Karrieremodelles, dass sich- bis auf 6% in ganz Europa- niemand leisten kann. So wie man früher stolz mit einem teuren Wagen vor den Nachbarn Eindruck schinden konnte, tut man heute dasselbe mit einem Familienmodell, dass sich fast niemand leisten kann. Gewisse Partnerschaftsformen sind zum neuen Statussymbol (oder zum Mercedes) einer gut bis sehr gut gebildeten und verdienenden, vorwiegend urbanen, politisch aktiven Elite geworden! Damit droht die Geschlechterfrage zunehmend zur Klassenfrage zu werden!

      • Marcel Zufferey sagt:

        Oder, um es auf den Punkt zu bringen: 94% aller Familien- wohlgemerkt: in ganz Europa!- haben absolut nichts von dieser ewigen, elitären (Selbst)beweihräucherei! Entweder ist es nicht mehr zeitgemäss, die soziale Wirklichkeit zu kennen- oder diese Art von Opulenz gehört heute zum guten Ton. Wenn in den Medien und der (Familien)politik nur noch eine Minderheit von 6% aller Paare mit Kindern bewirtschaftet wird- also jene Menschen, die eine Wahl haben- und der ganze Rest unter den Tisch fällt, sollte man sich nicht wundern, wenn gewisse Kreise langsam so etwas wie einen Klassenzorn empfinden!

      • Marcel Zufferey sagt:

        Im Übrigen fragt man sich als Normalverdiener langsam, ob diejenigen, die den öffentlichen Diskurs beherrschen- also überwiegend weisse, gut bis sehr gut gebildete- und verdienende Akademikerinnen- einfachen Menschen nicht zutrauen, aus eigenem Antrieb das für sie optimale Familienmodell zu finden. Halten die einen eigentlich für dermassen blöd?

        Ich hätte nichts gegen diese Diskussionen einzuwenden, wenn sie nicht unter dem scheinheiligen Label „Gleichberechtigung für alle“ laufen würden- sondern ganz klar als das deklariert würden, was sie wirklich sind: Reine Interessenspolitik!

      • mila sagt:

        @Marcel Zufferey: Sie wissen ja, dass ich durchaus einige Ihrer Ansichten teile. Aber was machen Sie damit, wo müsste Ihrer Ansicht nach der Hebel angesetzt werden – und vor allem, von wem (ganz konkret)?

        Das alles vermisse ich bei Ihren statistischen Ausführungen. Und, nur nebenbei bemerkt: Für blöd erachte ich sehr wenige Menschen. Ich hatte das Glück, in sehr vielen unterschiedlichen Kreisen zu verkehren, beruflich wie privat. Dummheit beziffert sich für mich an Gleichgültig-und Interessenslosigkeit. Intellektuelle Kapazitäten haben damit – zumindest für mich – sehr wenig zu tun.

      • mila sagt:

        Katharina: Klar, der Umsatz interessiert die ausschlaggebenden Shareholder nicht(s), und sie haben auch keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Geschäftsführung/des Verwaltungsrats… Mir ging es hier gar nicht um PIMCO, oder deren Ex-CEO im Speziellen. Viel interessanter (und kommentierenswerter) fand ich die Kommentare, die zum Blogbeitrag abgegeben wurden.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Wenn die Familien(- und Geschlechter)politik ganz offensichtlich weit an der sozialen Wirklichkeit von über 90% aller Menschen vorbei zielt und nur noch die Interessen einer „selbst ernannten Bildungselite“ (FAZ) bedient- was müsste dann passieren? Ich finde, die Antwort lieg auf der Hand. Eine Teilantwort kann ich Ihnen aber trotzdem geben: All diejeinigen, die diese Mercedes-Familienformen als einzig richtigen Lebensweg propagieren, sollten endlich ehrlicher werden- und dazu stehen, dass sie Interessenspolitik betreiben. Dann könnte man auch Normalbürger für diese Diskussionen gewinnen!

      • Marcel Zufferey sagt:

        Übrigens: Sozialneid hat mich noch nie ausgezeichnet, dafür fehlt mir die materielle Grundlage: Mir geht es blendend. Aber, Hand auf’s Herz: Wenn Ihnen ein arabischer Ölscheich ständig mit seiner Bugatti Veyron-Flotte und seiner Luxusjacht vor der Nase herumwedeln würden, fänden sie es nach einer Weile sicher auch nicht mehr lustig 😉

        Etwas war mir immer ganz besonders wichtig: Niemals einen elitären Habitus entwickeln, obwohl es mir (materiell) gut geht. Und auch nie die Lebenswirklichkeit verkennen, in der sich die meisten Menschen befinden. Und schon gar nicht auf sie herab schauen!

      • mila sagt:

        Wissen Sie, Bugatti Flotten sagen mir persönlich nichts. Aber in einem Punkt gebe ich Ihnen Recht: gesellschaftspolitische Diskurse werden in der Regel von einer gebildeten und teils sicher abgehobenen Elite geprägt. Das Gegenrezept: sich mit eigenen Interessensgruppen aktiv am Diskurs beteiligen. Auf Einsicht können Sie hingegen lange warten – so funktioniert der Mensch nicht. Also Faust raus aus dem Sack: engagieren Sie sich selber, statt es stellvertretend anderen zu überlassen, Ihre Anliegen für Sie zu richten. Nichts anderes sage ich die ganze Zeit. 😉

        Damit einen schönen Tag.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Was gesellschaftspolitische Diskurse anbelangt: Schon Marx musste im 19. Jhrd. erschüttert feststellen, dass sich die Arbeiterklasse von alleine kaum bewegt. Bis auf ganz wenige Ausnahmen zur Mitte des 19. Jahrhunderts, haben sich ausschliesslich gebildete und z. T. auch wohlhabende Individuen an die Spitze der Arbeiterbewegung gesetzt.

        Die Arbeiterklasse selber will vor allem eines, wie der Ökonom Joseph A. Schumpeter (1883- 1950) in „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ einst richtig festgestellt hat: Selber zu kleinen Kapitalisten werden, nichts anderes.

      • mila sagt:

        @Zufferey: Siehe meine ganzen Ausführungen weiter oben. Das deckt sich in etwa mit Ihrem zweiten Absatz, wobei ich es nicht auf die ‚Arbeiterklasse‘ beschränken würde. Und doch (immer) noch Hoffnung habe – gerade, weil ich selbst besagter Arbeiterklasse entstamme. 😉

    • Widerspenstige sagt:

      Mila, es ist fast unmöglich, Blinden das Sehen zu erklären. Sie aber schaffen sogar das mit Ihren starken Argumenten, die ich zum grossen Teil unterschreibe. Vorallem happert es den meisten an Eigeninitiative in ihrem Umfeld, um Missstände beseitigen zu können.

      Marcel, auch beim xten mal wiederholen der Zahl 6% wird der intransparente Faktor dahinter nicht klarer.

    • Widerspenstige sagt:

      Mila, es ist fast unmöglich, Blinden das Sehen zu erklären. Sie aber schaffen sogar das mit Ihren starken Argumenten, die ich zum grossen Teil unterschreibe. 😉
      Vorallem happert es den meisten Polterer an Eigeninitiative in ihrem Umfeld, um Missstände beseitigen zu können.

      Marcel, auch beim xten mal wiederholen der Zahl 6% wird der intransparente Faktor dahinter nicht klarer.

      • mila sagt:

        Danke, WS. Aber eigentlich vertrete ich nur (m)eine Meinung. Ob dabei in einem konstruktiven Austausch von Meinungen etwas herauskommt, liegt nicht in meiner Hand. Insofern habe ich keinen Belehrungsanspruch (mehr). 😉

        Umgekehrt lasse ich mich selbst gerne von besseren Argumenten überzeugen. Unreflektierte (Stammtisch-)Parolen und scheinbar einfach-einleuchtende Bestandesaufnahmen gehören jedoch sicher nicht dazu.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Die 6% sind ein Fakt für ganz Europa, WS. Ich bin nicht das Orakel von Delphi, deshalb kann ich auch nicht sämtliche Antworten liefern. Ebenfalls ein Fakt ist auch der Umstand, dass bis dato nur gerade >25% aller Väter in Schweden ihren Elternurlaub ganz beziehen. Ich glaube, da sollte man einmal den Hebel ansetzen.

  • Ulrich sagt:

    nach dem ganzen millionärsbashing hier will ich auch noch was zu frau kusters frage schreiben.
    Ich bin recht häufig an anlässe meiner beiden jungs gegangen trotz 100% pensum. das hat vor allem 2 gründe: ich wohne 5 min von meiner arbeitsstelle entfernt, und die anlässe waren/sind häufig sachen, die mich selbst auch interessieren, nämlich eishockey und musik. ich wechsle mich natürlich auch mit meiner frau ab.
    für väter (und natürlich auch mütter!) die wissen wollen, wie nahe sie an seinen kids dran sind: welche schuhgrösse haben sie gerade? welche kleidergrösse? welche lieblingsband? etc.

  • Fabii sagt:

    Ich traue seiner Aussage nicht. Ich glaube eher, dass er genug auf der Seite hatte und nun etwas kürzer treten wollte. Das mit dem Kind war nur eine Omage für das Kind, um all seinem unväterlichen Verhalten aus der Vergangenheit mit einem Schlag wegzuwischen. Das Kind sollte seine „Opfergabe“ als Zeichen seiner väterlichen Liebe verstehen. Was für ein Heuchler!!

  • christoph steiger sagt:

    Es ist schon so: Erfolg hat viele gesichter. Ein guter papi zu sein bedeutet auch erfolg. Ich kümmere mich als scheidungspapi 50% um meine kinder (7 und 8, ohne hort) und erlebe mit ihnen mehr, als die meisten väter die nicht geschieden sind. Materiell gibts einbussen, ganz klar, aber die wirklich wichtigen dinge im leben kann man mit geld nicht kaufen. Und das fenster um eine tragfähige beziehung zu seinen kindern aufzubauen ist begrenzt. Und abgesehen davon: Es macht spass und erfüllt das leben.

    • fabian sagt:

      dass man die wichtigen dinge im leben nicht mit geld kaufen kann, hat uns schon die werbung dieser kreditkartenfirma mitgeteilt. kann man halt auch erst sagen, wenn man mal genug geld hat. für alle anderen ist das so abgedroschen wie dieser milliardär als vorbild für uns normalväter.

  • TheSwissMiss sagt:

    Ich fand das Beispiel mit dem Herrn Superreich jetzt auch ein bisschen unpassend aber grundsätzlich geht es ja um die Frage der Work-Life Balance – und das finde ich schon sehr wichtig. Ich persönlich habe keinen Anlass und/oder Aufführung meiner Kinder verpasst. Allerding denke ich schon, dass es ok ist wenn auch mal die Oma oder der Götti mitgeht – das Kind soll sich ja einfach nicht allein gelassen fühlen bei solchen Anlässen. Man sollte sich schon überlegen, was einem denn wirklich wichtig ist im Leben und seine Prioritäten entsprechend setzen.

  • Ferdinand Luginbühl sagt:

    Mit solchen „Problemen“ wurde ich noch nie konfrontiert. Mit 56 Jahren waren unsere Kinder schon längst erwachsen und selbstständig. Und wir konnten automatisch – etwas zurückfahren. Weil, „“Jung gefreit, hat nie gereut“…

    • Valentin Werner sagt:

      Geehrter Luginbühl.
      Mist.. Den habe ich jetzt verpasst. Normalerweise ist das mein Steilpass um ein bisschen die Moma’s in diesem Blog zu piecksen 🙂
      Also ich sehe dass auch so. Meine wird dann 29 sein und schon ziemlich selbstständig. geht aber noch 6 Jahre.

  • Armer Kerl, jetzt muss er sich das Taschengeld kürzen.

  • Erich Kauter sagt:

    Der Bericht ist auch soziologisch interessant. D.h. die sog. Klassefrauen (Erich Kästner) von heute orientieren sich an Typen wie Mohamed El-Erian. Wenn das nur gut geht. Schon nach der gauss’schen Normalverteilung gibt es davon nicht allzu viele…

  • Sportpapi sagt:

    Naja, mit 56 lassen sich auch andere frühpensionieren, wenn sie es sich leisten können…

    • tina sagt:

      und das töchterchen kann ja schon listen mit 22 punkten schreiben. da hat der vater wirklich ein paar jährchen verpasst. aber lieber noch 3 dabei sein als keins, immerhin

  • Arthur Fornasier sagt:

    „Lieber ein guter Vater sein als 100 Millionen verdienen“; das ist wieder einmal ein super Beispiel aus der sog. Normalität. Andere fragen sich, ob sie mit oder ohne Job bessere Väter sein würden. Weil ohne Job hätte man(n) ja mehr Zeit für die Kinder und die ganze Familie…

  • OldPapi sagt:

    Bin mal gespannt wie lange das dauert bei diesem Herr El- Erian. Denn schon bald wird Papa’s Begleitung peinlich werden für das Töchterchen und die Kohle für den wohl dennoch hohen Lebensstandard wird weniger. Und was macht denn die Mutti? Hat die nun einen Vollzeit Managerjob angenommen um die Nanny’s zu bezahlen? Nur ein Kind und so ein Theater… angeblich. Kinderereignisse werden heute unnötig immer zu einem besonderen „Event“ gepusht. Das Kind gewöhnt sich daran, permanent im Rampenlicht zu stehen. Für das spätere Leben ist das nicht so gut, wie man heute bei der Generation Y sehen kann.

    • Lichtblau sagt:

      Bei den El-Erians sind künftig weder die Kinder noch die Enkel noch deren Kids zu Lohnarbeit gezwungen. Den selbstlosen Ausstieg von Papi Mohamed ernsthaft zur Diskussion zu stellen, ist schon ziemlich … speziell.

      Und Elternteilnahme an Geburtstagsfeiern im Kindergarten? Echt jetzt? Zu Zeiten kollektiver Aufschreie, wenn gutausgebildete Mütter nicht oder nur mickrige Teilzeit arbeiten? Bei den allermeisten wird es eine Geburiparty zu Hause geben und in den Chindsgi wird ein Kuchen mitgebracht. Den Räbeliechtliumzug haben wir jedoch immer mitgemacht – auch wegen eigener nostalgischer Freude.

  • Luise sagt:

    Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Sehr. Und was hat die Geschichte diese Millionärs damit zu tun, ob ganz normale berufstätige Eltern an jede Hundsverlochete in der Schule geht?

  • fabian sagt:

    Was für ein peinlicher Beitrag.
    Der arme Mann verdient ja auch bloss soviel wie 600 Schweizer Mittelständler. Wer ächt für seinen Profit seinen Rücken krumm machen musste? So einer ist ja eine tolle Referenz für die Büezer-Väter. Manchmal scheinen mir nicht nur solche Leute die Bodenhaftung zu verlieren, sondern auch etliche LifestyIe-JournaIisten.

    • Jänu sagt:

      Stimmt genau, habe es auch so empfunden. Aber im Mamablog wird doch fast jede Gelegenheit genutzt, den Vätern einen Spiegel vorzuhalten und sei er noch so blind.

  • Valentin Werner sagt:

    Da kommt mir doch gleich der „arme“ Sohn Ledergerber in den Sinn.. Als sich „König“ Elmar seiner verpassten Pflichten erinnerte 🙂

  • Katharina sagt:

    Vielleicht ist der CEO von Pimco nicht gerade ein gutes Beispiel. Wer sich etwas betreffend Pimco informiert, wird schnell feststellen, dass mit der Firma einiges im Argen ist und eine ganze Reihe an der Spitze der Firma ‚plötzlich‘ zurücktreten.

    Kann sehr gut sein, dass Herr Erian die Entwicklung der Firma genug früh erkannte und rechtzeitig absprang. Jedenfalls erscheint sein so ’schön‘ inszenierter Abgang im Kontext der Firma als nichts mehr als ein guter Publicity Trick.

  • Beat Reuteler sagt:

    Ich halte es mit Fr. Steiner und der Person mit dem Pseudonym Nala: Es hätte viel mehr gebracht wenn er seine Erkenntnis im Job eingebracht hätte. Auch wenn ich zugestehen muss dass es bei einer Börsenkotierten Unternehmung extrem schwierig sein kann solche Veränderungen durchzusetzen ohne den Unternehmenswert gravierend zu beschädigen. Bei einem „Lohn“ von 100 M$ muss ich aber solche schwierigen „Operationen“ erwarten können, sonst hat der Typ echt sein Geld nicht verdient.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Ich bin an alle schulischen Anlässe meiner Tochter gegangen, mitunter mit drei, vier Bier intus: Anders hielt ich diese formellen Anlässe nicht aus! Grauenvoll, diese Ansammlung von mir meist völlig fremden Menschen, deren Interesse einzig und alleine ihrem Nachwuchs galt- und sei’s nur geheuchelt, weil, das muss man ja heute tun, nicht? Die Elterngespräche fand ich hingegen immer sehr wertvoll, da mir am Fortkommen meiner Tochter sehr viel gelegen ist. Ansonsten: Was gehen mich die Eliten an? Warum muss man in einem Artikel immer irgendwelche Promis bemühen? Sind normale Menschen nichts wert?

    • Brunhild Steiner sagt:

      Hallo Marcel, ich nehm mal an, bei den Elterngesprächen haben Sie aufs Bier verzichtet? ;-), oder einfach zur Selbst-Begratulation danach eingeworfen 🙂

    • Sportpapi sagt:

      @Zufferey: Wenn man sich für die Menschen interessiert und sie kennenlernt, merkt man vielleicht, dass diese sich keineswegs einzig und allein für den eigenen Nachwuchs interessieren. Oder war das jetzt einfach von sich selbst auf die anderen geschlossen?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Was mich an diesen Elternabenden amix auch genervt hat: Dem professionellen Lehrpersonal wird auf die Finger geschaut, als ob man’s selber besser könnte. Sehr kritisch, die meisten Eltern. Für irgend etwas hat man doch ausgebildetes Lehrpersonal. Im Übrigen frage ich mich, ob es wirklich all Hähneschiss einen Elternabend braucht. Soviel Transparenz braucht es meiner Ansicht nach gar nicht: Ich vertraue den Lehrerinnen und Lehrern grundsätzlich.

        Dass ich öppe die von mir auf andere schliesse, möchte ich nicht grundsätzlich ausgeschlossen haben 😉

  • tina sagt:

    mir persönlich wars ein anliegen an all den kinderanlässen teilzunehmen, das hat immer auch eine integrative wirkung auf andere. man kommt ins gespräch mit anderen eltern und deren kinder, das festigt das netz im quartier, und je mehr die familien als ganze involviert sind ins quartierleben und schulleben ihrer kinder, desto besser sind alle aufgehoben. viel einsatz erfordert das nicht

    • tina sagt:

      mit teilnehmen meine ich auch etwas beitragen. wurde häufig belächelt deswegen („spar dir doch den stress“), halte das aber für wichtig und richtig, auch als zeichen für die eigenen kinder, welche dinge welche bedeutung haben im leben. werte und so

    • Adrian Wehrli sagt:

      Und vielleicht lerne man noch ein bisschen Orthographie in dem Netzwerk …

  • Nala sagt:

    Mit 100 Mio Jahreneinkommen ist es auch leicht, den Job zu schmeissen und sich mehr ums Kind zu kümmern (ob das Kind darüber so erfreut sein wird, wird sich zeigen). Otto Normalverdiener wird sich das so bestimmt nicht erlauben können.
    Bei uns waren Elternabend, Zeugnisbesprechung und Theatervorführung Pflicht für den Vater – da kannte ich keine Entschuldigung. Die Termine wurden auch genug früh angekündigt. Netterweise hat er sie alle eingehalten. Alles andere durfte er sausen lassen. Also Räbliechtliumzug (und tagsüber schnitzen!), Schulbesuchstage, usw. Denke 1 Elternteil dort reicht meist.

  • tina sagt:

    ogott muss man heute als eltern an den geburianlässen im kindergarten dabei sein? wird nicht mehr einfach nur happy birthday gesungen und der kuchen verputzt, den das geburikind mitbringt? meine kinder fanden das so immer gut und genug.

    • Jänu sagt:

      Die Kindergärternin muss der blanke Horror sein, nachdem was Frau Kuster schon alles berichtet hat. Da muss ein Gruppendruck bestehen, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. – Auch ohne berufliche Verpflichtungen würde ich mich glatt weigern, dort teilzunehmen (meine Kids sind gerade aus dem KG heraus). Ich würde als Begründung anführen, dass ich dem Abnabelungsprozess meiner Kinder nicht im Wege stehen wolle.
      Zum Artikel: Wenn ich im Jahr 100 Millionen verdienen würde, würde ich sowieso nur ein oder zwei Jahre arbeiten und mir dann ein Leben als Privatier gönnen.

      • Kindergärtnerin sagt:

        1/2 Es ist einfach so, dass je nach Wohngemeinde oder „Dorfkern“ fast schon verlangt wird, dass die Eltern dabei sein dürfen an all diesen Anlässen.
        Ausserdem gibt es doch nach wie vor sehr viele Mütter, die mit Kindergartenkindern noch nicht wieder zurück ins Berufsleben gestiegen sind und somit auch wirklich Zeit und LUST haben, sich an solchen Anlässen zu engagieren.
        Ausserdem macht es den Kindern tatsächlich enorme Freude, wenn ihre Eltern dabei sein dürfen.
        Ein Punkt ist für mich auch relevant: für die Kigäs ist es häufig auch etwas weniger entspannt, wenn die Eltern dabei sind,

      • Kindergärtnerin sagt:

        2/2 , … dennoch ist es wichtig, dass die Schule die Eltern mit ein bezieht, dass die Eltern sehen, woran und wie wir arbeiten, was ihr Kind beschäftigt, wer seine Gspänli sind, etc. Häufig sehen Eltern an solchen Anlässen ganz Vieles bezüglich der Gruppendynamik, wie sich ihr Kind im Raum, mit der Kigä oder seinen Gspänli verhält.
        Nicht alle Eltern sind so interessiert, dass sie die offenen Türen, die an den Elternabenden erwähnt werden, nutzen. Und deshalb finde ich es schön, wenn die Eltern mindestens durch den Geburtstag einbezogen werden.
        Räbenschnitzen ist für Kindergartenkinder

      • Kindergärtnerin sagt:

        … ausserdem alleine noch viel zu schwierig.
        Wenn wir also an diesem Brauch festhalten wollen, brauchen wir gezwungenermassen die Eltern. Es lässt sich dann sicherlich noch darüber diskutieren, ob an einem freien Abend oder an einem Vormittag geschnitzt werden soll… 😉

      • tina sagt:

        danke kindergärtnerin. ich hatte immer zeit und lust (trotz erwerbstätigkeit), aber doch nicht am geburi meiner kinder, der wird in der familie ja sowieso schon gefeiert (am geburi selber zuhause, später mit grosseltern und so, und kinderfest). ich finde in schule, hort, kindergarten braucht nicht wirklich auch noch gefeiert zu werden. eine kleine aufmerksamkeit ist schön, darauf freuten sich die kinder auch. aber bei 22 kindern in 39 schulwochen….dann lieber samichlaus und solche dinge feiern. räbeliechtli war bei uns auch kein kindergartenthema

      • Kindergärtnerin sagt:

        Danke, Tina, das freut mich zu lesen! Dann bist du offen und auch froh, wenn du nicht überall als Mutter mit dabei sein musst. Wie bereits erwähnt, ich kenne auch anderes. Jahreszeitengeburtstage zBsp haben schon ganze Elternabende in Beschlag genommen, weil es nicht erwünscht war, so wie ich es geplant hatte…
        Ich denke auch, dass die private Feierei (für die Eltern :-)) reicht.
        Meine Kollegin und ich haben uns zBsp gerade überlegt, wie es wäre, wenn wir zBsp den Räbeliechtliumzug ganz streichen würden oder statt dessen Laternen basteln. Wir wagen es nun und machen Laternen 🙂

  • Muttis Liebling sagt:

    Rührend, ein Finanzjongleur mit Gewissen, der branchentypisch eher zu spät aus einem höchst unsauberen Geschäft aussteigt. Das ist fast so imponierend wie die nächste Überschwemmung der Sahara.
    Ob ich meine Kinder bei Höhepunkten in deren Leben begleiten kann, hängt mehr vom Zufall, als von steuerbaren Gegebenheiten ab, ganz sicher nicht von der Berufstätigkeit.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Sehr schade!
    Mr Pimco-CEO hätte diesen Weckruf dazu benutzen sollen seine Firma familienfreundlicher zu gestalten,
    und so unzähligen Vätern (und Müttern, oder arbeiten dort keine?) die Möglichkeit zu bieten,
    ebenfalls vermehrt am Leben ihrer Kinder teilzunehmen!
    Anstatt sich mit einem sicheren Mio-Polster im Rücken rauszuziehen.
    In den unteren Chargen wird wohl auch nicht zu wenig gearbeitet, aber mit weit tieferem Salär, was grossartige Rückzugsaktionen verunmöglicht!

    Als bewunderter CEO hätte er so viel in Bewegung setzen können, bin eher enttäuscht als begeistert.

    • Hermann sagt:

      Und wie hätte er denn das tun sollen? Ein Verbot langer Arbeitszeiten? Wer in den USA nicht im Stundenlohn arbeitet, dem kann man nicht vorschreiben, wie lange er arbeitet. Das Problem ist die Arbeitskultur, wo höhere Angestellte denken, es werde von ihnen erwartet, dass sie nur arbeiten. Man kann das nicht verbieten, aber man kann ein Vorbild setzten, wie El-Erian getan hat. Kommen sie doch einmal in die USA und schauen sie sich um. Ich bewundere El-Erian, und ich habe seine Tat als Vorbild genommen und meine VP Position aufgegeben um mich meinem autistischen Sohn widmen zu können.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Hermann:
        er hätte neue Leitlininien für eine familienfreundliche Arbeitskultur setzen können,
        er hätte die Lohnstruktur neu aufgleisen können,
        und selbstverständlich hätte er Vorschriften bezüglich Arbeitszeit erlassen können-
        oder darf eine Firma in US keine mitarbeiterfreundlichen Vorschriften einführen?
        Er hätte unendlich viel bewirken können, als Mann der die Hebel selber in der Hand hat!
        Wunderbar wenn sein Beispiel andere animiert, wie bspw Sie, aber ich finde dennoch eine riesen Chance verspielt.

      • mila sagt:

        Brunhild: Ein CEO hat nicht denselben Einfluss wie ein Unternehmensgründer/-besitzer. Als Chef einer selbstgegründeten Firma hätte er weit mehr Einfluss auf die Unternehmenskultur als als oberste an der Revenue gemessene Marionette eines amerikanischen Konzerns.

      • mila sagt:

        Ausserdem habe ich überhaupt kein Problem damit, dass Herr El-Erian sich erst mal intensiv um seine vernachlässigte Tochter kümmert. Es muss nicht immer gleich um den grossen gesellschaftlichen Einsatz gehen, die Signalwirkung ist anscheinend da. Das darf durchaus auch mal genügen.

        Vielleicht sollten wir uns besser überlegen, wie wir von unten bzw. im Kleinen bessere Work-Life- Bedingungen um- und durchsetzen – ein jeder nach seinen Möglichkeiten. Anstatt auf Reformen von oben zu warten; das könnte länger dauern, als uns lieb sein kann. Und unsere Lebenszeit ist begrenzt.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @mila:
        nein, das sehe ich anders, je einflussreicher die eigene Position- was ich im Übrigen auch immer als eine Art Geschenk betrachte- desto höher die Verantwortung das Beste daraus zu machen, resp. vorallem grösser die Auswirkungen. Da ich mich nicht bloss um den eigenen Garten kümmere, erlaube ich mir das festzuhalten.
        Doch wie Katharina weiter untern einbringt, scheint das Ganze so oder so nicht ganz durchsichtig zu sein.

      • Sportpapi sagt:

        Klar, mila. Und den Bildungsminister beurteilen wir danach, wie gut er seine Kinder erzogen hat, nicht nach seinen Schulreformen.

      • mila sagt:

        Ein Teil meines Kommentars fehlt bzgl. ‚Einflussmöglichkeiten‘ eines CEO.

        In einer idealen Welt würde jede/r sich gemäss seinen Fähigkeiten für eine bessere Gemeinschaft/Gesellschaft engagieren; ‚Geschenke‘ haben wir alle erhalten, die einen mehr, die anderen weniger. In der reellen Welt tun die meisten nichts, erwarten es aber von den ‚Bessergestellten‘. Darin sehe ich persönlich Stammtisch-Hypokrisie.

        Meine Haltung basiert auf Eigenverantwortlichkeit: was ich selbst nicht leiste, kann ich nicht von anderen verlangen. Hier liegt mE der kollektive Hase im Pfeffer.

      • mila sagt:

        @Sportpapi: Ich beurteile die Leistung eines Bildungsministers nicht daran, ob er seine Kinder (nach meinem Ermessen) gut erzogen hat. Aber für ihn mag es am Lebensende tatsächlich wichtiger sein, ob ihm dies (nach seinem Ermessen) gut gelungen ist, als alle übrigen Leistungen, die er sonst im Leben erbracht hat.

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