Liebe Chefs, das wünschen sich Frauen

Cast member Juliette Binoche poses during a photocall for the film "Sils Maria" in competition at the 67th Cannes Film Festival in Cannes

Karriere trotz Kinder? Juliette Binoche, Schauspielerin und Mutter zweier Kinder, weiss, was es dazu braucht. Foto: Reuters

«Women of Impact» – Frauen mit Einfluss. So heisst eine «Dinner-Veranstaltung» des Zurich Film Festival. Und «Woman Power» lautet der Titel des neuen Buches von Unternehmensberaterin Sonja A. Buholzer, das seit wenigen Tagen in den Regalen steht. Sowohl der Anlass als auch das Buch widmen sich beruflichen Top-Leistungen von Frauen und der Frage, wie Frauen am besten Karriere machen.

Die Veranstaltung am Filmfestival feiert jene Frauen, «die es an die Spitze des Filmbusiness geschafft haben». Schauspielerin Juliette Binoche und Bundesrätin Doris Leuthard werden zu den Gästen reden. Und Sonja Buholzer plädiert in ihrem Buch dafür, dass Frauen sich für ihre berufliche Karriere nicht zu verstellen brauchten: Sie sollen zwar wissen, wie die männlichen Spielregeln funktionieren, und sich für sich selbst starkmachen. Doch sie sollen «wieder Frau sein dürfen».

Das klingt schön und gut. Doch ob die Frauen Karriere machen können, hängt längst nicht nur von deren Willen und Strategien ab. Sie müssen schlicht noch immer (!) hauptsächlich mit strukturellen Problemen kämpfen. Ein wichtiger Grund, weshalb sie bei Karriereschritten oft umgangen werden, ist der naturgegebene Umstand, dass viele Frauen irgendwann Mutter werden. Wenn also auch Mütter beruflich «Woman Power» entwickeln wollen und «Women of Impact» werden sollen, dann müssen sie ihre Berufstätigkeit mit ihren Aufgaben als Mutter verbinden können. Aber genau das ist schwierig: Es hat zu wenige und zu schlecht bezahlte Teilzeitstellen für Frauen und Männer, zu wenige und zu teure Plätze für Krippe, Hort und Mittagstisch.

Was also braucht es, damit sich Arbeit und Kinder miteinander vereinbaren lassen? Damit der Anteil Frauen in Führungspositionen von 1 auf 25 Prozent steigt?

Der Unternehmensberater Caspar Fröhlich hat die Frage 33 Frauen gestellt, die als Manager, Beraterinnen, Personalfachfrauen, Verwaltungsrätinnen, Professorinnen, Chefärztinnen usw. arbeiten. Er fragte sie: «Was wären Ihre Top-3-Massnahmen, um den Frauenanteil zu erhöhen, wenn Sie selbst CEO einer Organisation wären?»

Die Antworten darauf kamen umgehend und zahlreich. Hier eine Auswahl:

  • Einführung von flexiblen Arbeitszeiten, Jobsharing, Homeoffice.
  • Familienfreundliche Zeiten: Führungs- und Projekt-Sitzungen nur zwischen 8.30 und 17 Uhr.
  • Möglichkeit der Kinderbetreuung, vom Unternehmen koordiniert und unterstützt.
  • Führungspositionen in Teilzeit ermöglichen (auch Co-Leitungen).
  • Bei Teilzeitpensum: Für freie Tage gilt ein absolutes «Kontakttabu». Es ist eine 100-Prozent-Stellvertretung gewährleistet. Kontaktiert wird man nur in absoluten Notfällen.
  • Mentoringprogramme und obligatorisches Coaching bei der ersten Führungsposition.
  • Förderung von Teilzeitarbeit der Männer sowie einen längeren Vaterschaftsurlaub.

Die meisten Frauen weisen in ihren Antworten darauf hin, dass Frauen nur dann Karriere machen können, wenn sich auch die Bedingungen für Männer ändern. «Der Mann darf sich nicht darum sorgen, mit einem Zweidrittelspensum alle Chancen auf eine Karriere zu verspielen», schreibt die Presseverantwortliche eines grossen Unternehmens.

Und nun bitte Sie, liebe Leserinnen und Leser: Was sind Ihre Top-3-Massnahmen?

205 Kommentare zu «Liebe Chefs, das wünschen sich Frauen»

  • Tocco Nomrora sagt:

    Who cares? Die Grenzen sind offen und wir haben die Qual der Wahl bei den Bewerbern. Wichtig ist, was wir als Arbeitgeber uns wünschen, was Arbeitnehmerinnen sich wünschen ist wurst.

  • Vera sagt:

    Doch Sportpapi sie haben ein Recht auf subventionierte Krippenplätze. Der Sportverein mit den fussballspielenden Papiis darf auch auf subventioniertem Gelände sein Feierabend Match machen. Kinder sind bei Ihnen immer noch weiberkram . erst wollen sie Kinder und dann noch Arbeiten gehen. ja, die Kinder werden immer noch vom Storch vor die Türe gelegt.

  • Martin sagt:

    So, so. Einen auf Chef machen aber nur Teilzeit. Aber sicher doch! Was haben die Frauen eigentlich für Vorstellungen? Ein Chef ist nicht Chef, weil’s cool ist, sondern weil er die Verantwortung hat. Dafür bekommt er mehr Lohn. Wenn eine Frau Chef ist, hat sie mehr Lohn und kann sich selber um eine Kinderbetreuung kümmern. Frauen können doch alles gleichzeitig; Multitasking nennt sich doch das? Familienfreundliche Zeiten und Kontakttabu an freien Tagen, käme sicherlich auch den Männern zu Gute, nicht nur den Frauen. Ab einem gewissen Alter sind Kinder selbstständig.

    • Vera sagt:

      Frauen sind nicht besser im Multitasking. Danke nochmal fürs Klischee aufwärmen. Moderne Chefs wälzen die Verantwortung mit Zielvereinbarungen, Leistungskontrollen und 360 grad Befragungen auf die Angest. weiter unten in der Hackordnung ab. Dafür bekommt er seinen überzogenen Lohn. Das hat mit berufstät Müttern nichts zu tun. In meinem Umfeld sind Mütter in Teilzeitpensen oder überhaupt nicht berufstätig., da zum einen die Krippenplätze zu teuer sind und zum anderen berufstätige Mütter immer noch angefeindet werden von der konservativen Lobby. Mütter Haben ein Recht auf Berufstätigkeit

      • Martin sagt:

        Stimmt, beim Autofahren klappt es nicht so gut. Ist auch schwierig, SMS zu schreiben und zu fahren… Was für eine „konservative Lobby“? Hier beschwören Sie was herauf oder aber Sie haben irgendwelche Wahnvorstellungen. Konservative Lobbies, und in Basel gibt es viele Konservative, haben nichts gegen Frauen, die arbeiten. Das kümmert die gar nicht. Oder soll eine Alleinerziehende Frau nicht arbeiten, damit sie sich und ihre Kinder ernähren kann? Ab einem gewissen Alter können Kinder in die Spielgruppe, danach Kindergarten usw.

      • Vera sagt:

        Wenn Alleinerziehende berufstätig sind, dann sind auch die Konservativen dafür. Klar, dann muss der Kindsvater weniger Unterhalt überweisen. Wir Mütter Haben das Recht berufstätig zu sein, genauso wie die Väter dies für sich in Anspruch nehmen. Für die Männer ist das Geldverdienen, für die Frauen „Karriere machen“., nur weil sie etwas tun, was ihnen guttut.

      • Sportpapi sagt:

        @Vera: „Mütter haben ein Recht auf Berufstätigkeit.“ Wer sollte denn da etwas dagegen haben? Soll doch berufstätig sein, wer will (was andere dazu sagen, oder wie Sie sagen, „anfeinden“???, ist doch eigentlich egal. Oder einfach eine Ausrede?). Es gibt aber für die Familien kein Recht auf subventionierte Krippenplätze (die Kosten nämlich so viel, weil sie eben so viel kosten), und kein Recht auf eine Anstellung, schon gar nicht eine privilegierte mit Spezialkonditionen. Schön, wenn es dennoch solche Angebote zunehmend gibt.

  • vali sagt:

    Warum redet/schreibt eigentlich nie jemand über die liebe Volklsschule und wie schwierig sie es Eltern macht, einer GEREGELTEN Arbeit nachzugehen? Schulausfälle durch Weiterbildungen (ganze freie Tage), angepasste Stundenpläne wegen Projektwochen (Schulschluss plötzlich bereits um 14 Uhr), Schulreisen (bereits um 14.30 wieder zu Hause) etc… Und das aller übelste sind die alljährlich wiederkehrenden NEUEN Stundenpläne! Mit mehreren Kindern ist das eine Jonglage sondergleichen, Mittagstische, Nachmittagsbetreuung und Musikstundenjedes Jahr neu organisieren – einfach nur nervenaufreibend!

    • Widerspenstige sagt:

      Ja genau @vali, das hat mich auch JEDES JAHR viel Zeit und Nerven gekostet, alles dem NEUEN STUNDENPLAN unterordnen zu müssen bis zu meinen spärlichen Hobbies. Ich bin damit zur Schulleitung gegangen, weil unvereinbar mit Beruf und Familie und fragte mal nach, wieso jedes Jahr neue Stundenpläne gemacht werden. Lapidare Antwort: es muss so sein, weil der Schulbetrieb keine Konserve ist. 🙄

      • Vera sagt:

        Das ist meiner Erfahrung nach der normale schulbetrieb, dass die Stundenpläne jährlich wechseln. Leider sind die Gemeinden und Schulen noch im Tiefschlaf, was das Mittagessen angeht. Ab der ersten Klasse können Kinder den Nachmiitag auch ohne Aufsicht der Eltern verbringen. Sie beschäftigen sich besser als manchen Müttern lieb ist. Leider müssen die Kinder heute viel Förderunterricht und Vereinstreffen auf Druck ihrer Eltern mitmachen. Dann ist klar, dass Eltern und Kinder damit überfordert sind. Nicht mal die Kindergärten Bieten durchgehend Mittagstisch und Betreuung über 8,5 h an.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Erstklässler am Nachmittag sich selbst überlassen? Ehrlich jetzt?

        Wenn man zu geizig ist für eine anständige Betreuung der Kinder zu sorgen, dann schafft man sich doch besser eine Puppe an und lässt das Kinderhaben bleiben.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Erstklässler können tatsächlich am Nachmittag sich selbst überlassen werden? Ehrlich jetzt?

        Wenn man zu geizig ist um eine vernünftige Kinderbetreuung zu organisieren, dann schafft man sich besser eine Puppe an und lässt das mit dem Kinderhaben bleiben.

  • Decampoverde sagt:

    Liebe Chefs, ich wünsche mir Arbeitskollegen auf die ich mich 100%ig verlassen kann. Denen Loyalität, Pflichtbewusstsein, Respekt und Zuverlässigkeit kein Fremdwort ist. Eben Kollegen, keine Egoisten! Danke liebe Chefs.

  • Philip sagt:

    In der Schweiz sind einfach die Nannies und Haushaltshilfen zu teuer… War heute Nachmittag im Central Park – viele viele Frauen mit Kinderwagen, aber die Kinderlein sind verdächtig häufig weiss, und die Begleiterinnen: nicht.

    Ob es erstrebenswert ist, einen höheren Anteil erwerbstätiger Frauen durch Ausbeutung anderer Frauen (in der Kinderbetreuung) zu erkaufen, bezweifle ich. Aber immerhin wächst deshalb zur Zeit eine Generation ansonsten ätzend privilegierter Upper Eastside Kids heran, die fliessend Spanisch spricht…

  • Vera sagt:

    Von diesen sportpapis hat es hier zu viele. Damit schafft sich die Schweiz selbst ab. Frauen geht ins Ausland bevor ihr von solchen Typ Männern ein Kind bekommt . Es gibt noch genug Männer auf dieser Welt, die gerne mit berufstätigen Müttern zusammenleben möchten.

    • Sportpapi sagt:

      Ich möchte auch gerne mit einer berufstätigen Mutter zusammenleben. Und meine Frau hat grösste Wahlfreiheit bezüglich ihres Arbeitspensums. Ich weiss auch gar nicht, was Sie mir hier anhängen möchten, ausser dass ich nicht einverstanden bin, wenn Frauen für Ihre Entscheidungen alle anderen verantwortlich machen oder bedauern, dass sie überhaupt entscheiden müssen. Aber wahrscheinlich haben Sie sich ja gar nicht die Mühe gemacht genau zu lesen und darüber nachzudenken. Oder?

    • alam sagt:

      Tatsächlich und wahrhaftig ist mal ein Kommentar in dieser Richtung durchgekommen! Danke Vera.

  • Hansli sagt:

    In meinem Umfeld fehlt der Mann genauso oft wie die Frau, wenn das Kind zum Arzt etc. muss.

    Etwas anders ist die Karriere. Die besten Absolventen die ich gesehen habe, waren in den letzten Jahren Frauen. Einen guten Job erhalten hat nur eine. Dier meisten haben einfach Angst vor Verantwortung, wollen keine Projektleitung oder meiden alles was mit Stress zu tun hat. Von jemand mit Studium wird aber das erwartet.

    • Hansli sagt:

      In der Forschung werden dafür vor allem ausländische Frauen auf allen Stufen geholt, da die Unis Frauen bei gleicher Eignung anstellen.
      In der Privatwirtschaft im meinem Orchideenfach die wenigen Frauen die etwas mehr wollen. Bei den wenigen freien Stellen führt das zu Frauenanteil von ca. 50%. Würde sich jede gute Absolventin durchsetzen, müsste der Frauenanteil bei Neubestzungen fasst bei 100% liegen.

  • fgee sagt:

    Im Grunde ist es ja einfach: jede Firma hat die Mitarbeitenden, die sie verdient. Denn wer kann, zieht weiter – irgendwohin wo es besser stimmt.

    Und umgekehrt auch: Alle Mitarbeitenden haben die Firma, die sie verdienen. Denn wer sich mit wenig zufriedengibt, hat es nicht versucht – oder kann nicht wechseln, weil der Marktwert zu tief ist.

    In der KMU in der ich seit 12 Jahren arbeite, haben wir seit jeher flexible Arbeitszeiten und einen erheblichen Anteil Mütter in Teilzeitanstellung. Und alle sind top motiviert (nicht nur die Mütter).

  • irene aufderfahrt sagt:

    nach dem überfliegen des Artikels möchte ich nur eines erwähnen, arbeitskonditionen endlich an den heutigen, menschlichen Bedürfnissen angepasst. nicht mehr, nicht weniger.

  • Katharina sagt:

    Eigentlich sagt das Bild auf der allerersten Seite von Herrn froehlich es:

    Talk less, DO more.

    Solange über Forderungen netlang von bürokratischen, und im effekt ungerechten, Quotenregelungen gestritten wird, wird nie etwas geschehen.

    Was mir und vielen anderen Unternehmern fehlt, sind Vorschläge und konkrete Beispiele der Kollaborationsmodelle, die Unternehmens- und Projektteamführung, und Erledigung von Pendenzen auf Sacharbeiterniveu mit reduziertem (Zeilzeit-) Pensum aufzeigen.

    Ich denke nicht, dass dafür keine offenen Ohren bereitstehen.

    • Katharina sagt:

      Es ist aber nicht damit getan, dass eine Firma eine KITA bereitstellt, deren Kosten steuerlich absetzbar sind. Wenn dem so wäre, dann wäre hier in den US diese Forderung schon längst erfüllt, zumindest für mittlere und grössere Unternehmen, wo solche Zusatzkosten sich im Bereich des Betriebes von etwas mehr Parkplätzen (pun intended) bewegt.

    • Katharina sagt:

      Es erfordert den Willen, vom Paradigma des ständig erreichbar sein Müssens, sonst schnappt der (oft in der Rolle des internen Emporkömmlings) Konkurrent den Job weg, weg zu kommen. Es erfordert den Willen, kein Mikromanagement zu betreiben, in der Meinung, die Untergebenen wären ohne konstante Präsenz in einem Vakuum und könnten daher nichts tun ohne die perpetuierte Bemutterung.

    • Katharina sagt:

      Es erfordert den Willen, vom der Vorstellung des ständig erreichbar sein Müssens, sonst schnappt der (oft in der Rolle des internen Emporkömmlings) Konkurrent den Job weg, weg zu kommen. Es erfordert den Willen, kein Mikromanagement zu betreiben, in der Meinung, die Untergebenen wären ohne konstante Präsenz in einem Vakuum und könnten daher nichts tun ohne die perpetuierte Bemutterung.

    • Katharina sagt:

      Im Weiteren ist es so, dass im heutigen Zeitalter der Transparenz und Nachverfolgbarkeit – das heisst auch, dass alle Schritte eines Projektes dokumentiert sind – den Einsatz von Kollaborationswerkzeugen zwingend voraussetzen. Das bedeutet auch, dass präsente Kommunikation (face-to-face) für den erfolg eines Projektes zweitrangig, aber Dinge wie eine Change Impact Matrix oder Knowledge Transfer Matrix mit Annotationen immer wichtiger werden, um die Compliance sicherzustellen.

    • Katharina sagt:

      Als Beispiel soll dies dafür stehen, dass moderne Unternehmens- und Projektführung einer Flexibilisierung von Pensen und Zeit NICHT entgegenstehen, im Gegenteil, diese fördern würden. Diese Methoden werden nicht eingesetzt, weil der Filz etwas entschieden fürchtet: Transparenz und Nachverfolgbarkeit.

    • Carolina sagt:

      Ich habe ein Praxis und beschäftige zwischen 10 und 12 Menschen, zu 80% (bewusst) Frauen im gebährfähigen Alter. ‚Perpetuierte Bemutterung‘ ist mir ein Graus, sie findet mMn auch eher von staatlicher Seite statt. Einige Vorschläge, die das Leben vieler junger Eltern einfacher machen könnten (Betreuung der Kleinkinder am Arbeitsplatz, bei Bedarf Babysitter engagieren, die stundenweise aushelfen, Kollegen, die einspringen und/oder schon das Einrichten einer praxisinternen Kita) sind dermassen absurden, langwierigen und unsinnigen behördlichen Auflagen unterworfen, dass ich schon so manches Mal

      • Carolina sagt:

        /2 ans Aufgeben gedacht habe. Wir schaffen es jedoch immer wieder, durch grosse Flexibilität (keine 9-5 jobs, Teilzeit notfalls auch am Wochenende bzw abends) die Kinderbetreuung zu regeln. Was aber regelmässig ein Problem wird, sind überzogene Forderungen und Ansprüche von Frauen, die zwar ihrerseits grösstmögliche Flexibilität von allen anderen verlangen, diese aber selbst nicht einbringen können. Das sind jeweils extrem schwierige Situationen, die die ganze Praxis belasten – und man sagt mir, dass auch in grossen betriebsinternen Einrichtungen hier immer wieder Probleme auftauchen und

      • Carolina sagt:

        /3 Frauen (es sind wohl tatsächlich nur sehr selten die Väter) sich selber und anderen im Wege stellen, weil eine sehr hohe Anspruchshaltung besteht.
        Auch eine Quote wird nichts daran ändern, dass Frauen, die sich für Kinder und Beruf entscheiden, sich darüber im klaren sein müssen, dass jedes Lebensmodell Konsequenzen hat und die Verantwortung für die Entscheidung letztlich bei ihnen liegt.

      • Katharina sagt:

        Ich habe eine kleine Beraterfirma, im Bereich Business Intelligence und voraussagender Analytik. Dabei zeihen wir auch von Selbständigen (sog. independent Consultants auf eigene Rechnung, in dem Fall bezieht meine Firma 20% des fakturierten Aufwandes). Würde ich öffentlich sagen, dass ich Frauen bevorzuge, würde ich einige lukrative Verträge der Bundesregierung verlieren (affirmative action, siehe oben, deren ich unterstehe, da federal contracts).

        Ich stelle aber mehrheitlich minority frauen an, um eben die quoten im kleinen masstab auszugleichen.

        wie ich das kann?

      • Katharina sagt:

        Wie ich das kann: Ich habe das Tagesgeschäft an den Geschäftsführer (yes, a man) abgegeben. Ich behalte aber als Präsidentin das letzte Wort betreffend Anstellungen und interviewe die drei Kandidaten in der letzten Auswahlrunde selber. Ich entscheide dann unter den dreien, wer den Job kriegt.

        So stelle ich sicher, dass compliance in den Vorrunden sichergestellt ist, ich aber am schluss unter der auswahl nach persönlciher präferenz auswähle.

        Das Büro ist in einem sog. Businesspark (hat day care center, teil der monatlichen fees für die Büros).

      • Katharina sagt:

        Es bestehen in dem Sinn nicht Forderungen, denn Dinge wie Day Care Center sind sowieso schon Teil der Joboffer. Im Tagesgeschehen sind die sporadischen Absenzen (um drüben im Day Care Center nach dem kleinen zu schauen) gleich behandelt wie gewöhnliche Arbeitspausen.

        Die Stellen werden auch als Flextime angeboten, und wir versuchen da, den guten Mix zwischen Projektpräsenz und gewünschter Arbeitszeit zu finden. Oft ist es so, dass keine fixe Zeit vereinbart wird, sondern eine dynamische (grosses Projekt = gegen 100%, abgelöst mit kleinem Projekt, nur 20%, als Beispiel.

  • Widerspenstige sagt:

    Der Titel entspricht mE nicht dem Inhalt des Artikels. Viel zu altbacken und aus dem 20. Jh. Leider daneben mit der ganzen Brisanz des Themas.

    Mein Vorschlag: ‚Taffe Frauen nehmen Einfluss – mit oder ohne Kind‘

    Es gibt immer mehr KMUlerinnen, welche im Dienstleistungssektor, im Therapiebereich, Fitness, Kosmetik, Styling, Mode…..sich selbständig machen als Einzelfirma zusammen mit vielleicht ihrem Partner und/oder ein oder zwei Freunden aus derselben Weiterbildungsstelle. Eine Karriere wird doch erst ab einem Jahresumsatz um ca. 1 Mio. CHF relevant (nicht Reingewinn!).

    • tina sagt:

      der titel war absichtlich provo – hoffe ich. er ist dermassen provo, ich mag dazu gar nichts schreiben. frauen wollen ja auch liebe kinder. und einen lieben mann. und lieb sein. seid lieb.

    • Katharina sagt:

      Einzelfirme sind aber oft Ausgesteuerte, die es nun so versuchen, mit wenig nachhaltigkeit.

    • Sportpapi sagt:

      @WS: Das sind eben die Gebiete, die ich auch im Auge hatte bei meiner Frage, ob denn diese weiblichen Firmengründerinnen von ihren Firmen leben können. Bzw. ob denn dabei ein „anständiger“ Stundenlohn resultiert, wenn die Firma mal läuft. Ich glaube, in vielen Fällen eher nicht.

  • alam sagt:

    Wenn nur ein paar grössere Firmen bereit wären, mehr Vollzeitstellen im Jobsharing anzubieten. Das funktioniert nämlich bestens. Chefs, die es gewagt haben, kann das bestätigen.

  • André Müller sagt:

    Offenbar fehlt es vielen männlichen Diskussionsteilnehmern an Wissen. Bitte schaut euch doch mal diese Seite an: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Nirgendwo-in-der-EU-arbeiten-so-viele-Frauen-wie-in-der-Schweiz/story/11854091

    Doch es fehlt wohl nicht nur Wissen. Der Hintergrund scheint zu sein, dass Frauen einfach nicht zugestanden werden will, dass sie in machtvollen Positionen in der Wirtschaft agieren dürfen. Doch wir brauchen in allen Bereichen die weibliche und männliches Sicht und somit muss Frauen zwingend der Zugang zu Führungspositionen gewärht werden.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Frauen können wählen zwischen Führungsposition und Kindern, ausser wenn der Vater Hausmann ist, dann können sie beides haben. Frauen haben die Wahlfreiheit, dass nennt sich Emanzipation, aber alles haben, dass kann man nicht.

      • fgee sagt:

        Guter Punkt. Und jetzt: Wahre Emanzipation heisst halt auch, dass sich eine Frau für die Kinder entscheiden darf, wenn sie das will. Ohne sich rechtfertigen zu müssen.

    • Widerspenstige sagt:

      Danke, André Müller! Das sehen Sie völlig realistisch, dass es hier nur so wimmelt von unbelehrbaren notorischen Besserwissern mit Scheuklappen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Was hat es mit Besserwisserei zu tun, wenn man darauf hinweist, dass man wählen kann, aber bitte auch die Konsequenzen dafür tragen muss?

    • Sportpapi sagt:

      @André: Heute ist aber eigentlich gar nicht die Rede davon, dass Frauen der Zugang zu Führungspositionen nicht gewährt würde. Sondern dass Frauen diesen Weg unter den geltenden Regeln nicht gehen möchten, und dass man deshalb die Regeln ändern muss. Ich persönlich freue mich über Frauen, die aus eigenem Antrieb ihren Weg gehen.

    • alias sagt:

      Es ist eindeutg so, dass wir viel mehr weibliches Führungspersonal brauchen. Denn die Männer versagen in der Position ja sehr oft, was aber meist kaschiert wird. Zeit, dass auch Frauen versagen. Höchste Zeit.

      • Pixel sagt:

        Definiere „Versagen“! Die Schweiz war kürzlich in einer globalen Umfrage auf dem drittletzten Platz bei der Frage, wo die sogenannte „glasdecke“ am tiefsten hängt. Zuvorderst Skandinavien, Frankreich. Schweiz zuletzt vor China und Vietnam. Noch Fragen?

  • beat lauper sagt:

    Diese Liste ist gender neutral und unterscheidet sich in keiner Hinsicht von der Liste, die Männer ihren Chefs unterbreiten würden.

    • Martin sagt:

      Sehe ich genau so. Nur: Die Männer fragt man nicht, nur die Frauen.

      • Murmeltier sagt:

        Ja genau! Da gebe ich dir als Frau recht:-)
        Schon mein Vater sagte vor dreissig Jahren:
        „Wenn sich sich jemand emanzipieren soll, dann die Männer! Ja, dann mal los. Wäre auch für uns Frauen gut;-)“

  • Urs Amann sagt:

    Scheint mir irgendwie belanglos, was für eine Extrawurst „die Frauen“ angeblich wollen. Es gibt genug qualifizierte Arbeitskräfte die sich auf Stellen so wie sie sind bewerben, vorausgesetzt es gelten nicht irgendwelche Quoten. Aber danke für den Einblick in den komischen Film den sie als „Realität“ bezeichnen würden – wenn ihnen auf der Autobahn ein Auto entgegen kommt, dann ist es wahrscheinlich ein Geisterfahrer, sollten sie es aber plötzlich mit dutzenden, ja hunderten von Geisterfahrern zu tun haben, dann…

  • Sportpapi sagt:

    Eine Frage treibt mich seit längerem um: Weshalb hat eigentlich der massive Ausbau von familienergänzenden Betreuungen, verbunden mit vielen Anpassungen auch der Schulen, zumindest im Raum Zürich, nur zu einer, wenn überhaupt, äusserst bescheidenen zusätzlichen Arbeitstätigkeit von Frauen geführt? Weshalb arbeiten nach wie vor so wenige Vollzeit, wenn sie doch Karriere machen möchten und so Freude an ihrem Job haben? Und: sind die Erwartungen, dass die Kosten durch Mehreinnahmen bei den Steuern kompensiert werden, überhaupt noch haltbar?

    • Martin Frey sagt:

      Eine mehr als berechtigte, natürlich etwas provokante rhethorische Frage Sportspapi. Nicht dass ich gegen familienergänzende Betreuungen, jobsharing-Modelle und dergleichen wäre. Aber es ist in der Tat so, dass es für Angebote schon auch eine Nachfrage braucht. Und es ist auch kein Geheimnis, dass man in diesem Bereich gerne mal auch Angebote aufgrund von ideologischen Dogmen anstatt aufgrund einer tatsächlich ausgewiesenen Nachfrage schafft. Ins gleiche Horn stösst meines Erachtens da der x-te Versuch von BR Sommaruga, eine fixe gesetzliche Frauenquote von 30% für die Chefetagen zu erzwingen.

      • André Müller sagt:

        Nur dank dem massiven Ausbau können die Frauen mit Kinder überhaupt teilzeit arbeiten. Und das tun sie zum grössten Teil. Also ist die Frage obsolet.

      • Sportpapi sagt:

        @André Müller: Und was haben wohl unsere Mütter gemacht? Eben: In ähnlichem Umfang gearbeitet wie die Mütter heute.

      • mila sagt:

        Ich meinte gelesen zu haben, dass heute mehr Mütter (Teilzeit) arbeiten als früher. Dazu gibt es sicher Statistiken.

        Ausserdem gibt es immer noch, trotz Ausbau, tendenziell zu wenig Krippenplätze – s. Beispiel Zürich (kürzlich in den Medien). Und für mich spielt es keine Rolle, ob diese von Vollzeit oder Teilzeit arbeitenden Müttern/Vätern genutzt werden – die Nachfrage ist da und ist nicht überall gedeckt. Insbesondere in den Städten.

      • Martin Frey sagt:

        @Mila. Offenbar sind die meisten Kitas nicht zu 100% ausgelastet, soweit ich gelesen habe. Einzig bei Plätzen für Säuglinge und Kleinkinder bis 18 Monate scheint es in gewissen Regionen noch einen Mangel zu geben.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Ich habe kürzlich entsprechende Statistiken gesucht. Und jetzt nicht so den grossen Anstieg vorgefunden, was die Berufstätigkeit von Frauen anbelangt. Auf jedem Fall in keinem Verhältnis zum Aufbau der Betreuungsstrukturen und der damit verbundenen öffentlichen Kosten. Mir scheint, mit Kita etc. wurde vor allem die gegenseitige Nachbarschaftshilfe abgelöst, und nicht mehr Berufstätigkeit ausgelöst. Aber ich lasse mich gerne belehren, wenn jemand andere Statistiken hat.

      • mila sagt:

        Nachbarschaftshilfe… Sie (Sozial)Romantiker. 😉 Es war doch eher der Grosidienst, der heute oftmals nicht mehr zur Verfügung steht. Meine Eltern und Grosseltern haben in Schichten gearbeitet, um eine durchgängige Betreuung von uns Kindern sicherzustellen – wer wäre heute noch bereit dazu? Eben.

        Auch wenn Krippen Ihr Bedürfnis nicht ansprechen, Sportpapi: bei einem Grossteil der Bevölkerung tun sie es. Daher die Investitionen, die aus meiner Sicht insofern auch gerechtfertigt sind.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Es wird aber speziell mit volkswirtschaftlichem Nutzen argumentiert, mit steigenden Steuereinnahmen, sinkenden Sozialausgaben, welche die öffentlichen Ausgaben für die Betreuung rentabel machen. Dass das offenbar nicht so klappt, merkt man nun auch in der Stadt Zürich. Gleichzeitig wird man die Ansprüche offenbar nicht mehr los, die man selber mit aufgebaut hat.
        Und, naja – bei uns zu Hause war es Nachbarschaftshilfe, die Grosseltern waren da nicht beteiligt. Und ja, Schichtarbeit war auch.

    • tina sagt:

      das war aber nicht nur eine frage.
      antwort: vorher war die betreuung halt nicht gewährleistet, heute schon. bezahlbar. durch die schule.
      gegenfrage: warum muss man „vollzeit“ arbeiten? also frau?

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Ich glaube nicht, dass früher zu wenig betreut wurde. Aber vielleicht heute zu viel? Und nein, wegen mir muss niemand vollzeit arbeiten. Ausser wer Karriere machen möchte…

      • tina sagt:

        sportpapi: heute bleibt kaum ein unterstufenschüler allein zuhause tagsüber (mittags, nach der schule, vor der schule). ich kenne etliche leute in meinem alter, deren eltern voll erwerbstätig waren als sie kinder waren, und die kinder mussten selber schauen, auch in den ferien. doch, klar hat sich da einiges verändert. jene eltern haben allerdings keine karriere gemacht, sondern kamen zum beispiel aus italien, und arbeiteten hier im gastgewerbe und in der baubranche

    • IchundDu sagt:

      Wo sehen Sie wirklich gute Betreuung? Wenn man wirklich Karriere machen will, muss man oft Überstunden machen – was Frauen kaum möglich ist wenn man Kinder hat, da die Hauptverantwortung – unter anderem wegen Rollenbildern aber auch konkret wegen dem in der Schweiz fast nicht bezahlten Vaterschaftsurlaub – bei uns Frauen liegt. Zudem verzichtet diejenige Person auf Vollzeit, welche weniger verdient – auch wiederum ein rationaler Entscheid abhängig von den Zuständen – und dies meist immer noch die Frau.

      • Sportpapi sagt:

        @Ichunddu: Ich habe nicht von wirklich guter Betreuung gesprochen, sondern von einem massiven Ausbau. Das was Sie wünschen, bringen Sie wohl nur mit einer privaten Lösung hin. Aber mit zwei Eltern, die Karriere machen und viel verdienen, liegt wohl auch das drin…

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Also, ich hätte gern eine Führungsposition 40%, Gehalt 6000.- und gratis ausserschulische Kinderbetreuung und Haushaltshilfe vom Chef finanziert. Angebote bitte unter träumerin@wolkenkuckucksheim.ch

    • Mike sagt:

      @ Tamar:
      Einfach, finden Sie einen Millionär (scheint gerade sehr en vogue zu sein) und „arbeiten“ Sie in seiner Firma als Teilzeit-COO oder so was, dann klappt das schon ;o)
      Aber Spass bei Seite – ich stimme Ihnen voll zu. Mann sowie Frau können nicht (immer) alles haben. Die Entscheidung Kinder zu erzeugen trifft jedes Paar bewusst (also die meisten doch), und wenn nicht vorab intensiv über die mögliche negativen Folgen bzw. Szenarien (persönliche, finanzielle) nachgedacht wird, ist man einfach sehr naiv oder dumm (oder beides).
      Also akzeptieren oder sich anders entscheiden.

      • Bernhard sagt:

        Tina, keine Verpflichtungen heisst in meiner ganz konkreten Situation: keine Sitzungen an „Papa-Tagen“, ebenso keine Stellvertretungen, keine Mentorate, keine Praktika und sonst nichts, was tagsüber an der Schule stattfindet. Die Erfahrung zeigt, dass es durchaus möglich ist, auch unter diesen Umständen guten bis sehr guten Unterricht anzubieten! Würde es nicht gehen, hätte der AG die Notbremse längst gezogen. Berufskunde-Lehrer mit eigener Firma sind an ihren Firmen-Tagen auch unabkömmlich! Warum also nicht auch bei der Firma „Familie“? Wo ein Wille ist, ist meistens auch ein Weg.

    • Susi sagt:

      Das will ich auch!

      • Bernhard sagt:

        Aber Susi, das ist doch gerade in unserem Berufsfeld locker möglich! In zwei Tagen unterrichten Sie 18 Lektionen. 6’000.- (je nach Alter und Stufe noch mehr) lassen Sie sich auszahlen, 1’000.- gehen direkt für die Haushaltshilfe weg und weitere 1’000.- für die zwei Tage Krippe… 😉

        Bei mir war dies kein Problem (habe noch drei zusätzliche Lektionen an einem Nachmittag). Es braucht einfach einen sehr toleranten Arbeitgeber, da man die restliche Zeit in der Tat nicht verfügbar ist. Weder für Stv. noch für Sitzungen. Und an den Arbeitstagen ist man auch voll ausgelastet (7-17 oder 8-18 Uhr).

      • tina sagt:

        bernhard, zum unterrichten gehört aber schon das ganze elterngedöns, vorbereitung, schulhaussitzungen, administration (ein bisschen). wie war das? 27 lektionen sind doch eine vollzeitstelle, nicht? ich erwarte dass lehrer das schon ernst nehmen mit dem drumherumkrempel, dafür werden sie auch bezahlt

      • tina sagt:

        aber ja, wiedermal ein interessanter einblick danke. darum nerven eltern also so

      • Bernhard sagt:

        Tina, vor- und nachbereiten kann man daheim. Elternabende kommen nicht so oft vor (bei uns ein einziges mal pro Klassenzug…). Bei den Sitzungen kommt’s auf das Verständnis des Arbeitgebers drauf an. Wenn er es akzeptiert, dass die freien Tage wirklich frei sind, dann passt es! Aber das ist ja genau das, was hier gefordert wird: Familienfreundliche Arbeitsbedingungen! Und das beinhaltet eben genau, dass ich mein Arbeitspensum in 2-3 Tagen absolvieren kann und in der übrigen Zeit keine weiteren Verpflichtungen habe, so dass ich mich voll und ganz um die Familie kümmern kann.

      • tina sagt:

        „keine weiteren verpflichtungen“ geht aber nicht auf, wenn pro lektion eine drittel lektion vorbereitung/administration/eltern-undschulhausarbeit anfällt. familienfreundlich heisst ja nicht, dass du deinen job um einen drittel abkürzen kannst um mehr zeit für deine familie zu haben. dieser drittel arbeit gehört mit dazu (untergrundbehandlung), sie muss auch gemacht werden. wenn du deine 18 lektionen in 2 tage würgst, dann fällt ein dritter, ebenso langer und intensiver tag für „untergrundbehandlung“ zusätzlich an.

      • tina sagt:

        oder anders: 18 lektionen entsprechen einer 66% stelle. wenn eine vollzeitstelle 27 lektionen sind und mit 40 stunden (oder 42?) gerechnet werden (pro woche), dann kannst du eben nicht 66% komplett in 2 tage würgen, sonst hättest du ja in 3 tagen eine vollzeitstelle abgearbeitet. also können kann man wohl schon, aber ob das noch gut rauskommt auf dauer?

      • Susi sagt:

        Bernhard, ich dachte zuerst, das sei ein Witz, aber es ist keiner??

        Ein solches Pensum habe ich und unterrichte an drei Tagen. Wäre das auf zwei verteilt, würde die Qualität der Lektionen massiv darunter leiden. Zudem sind 9 Lektionen an einem Tag auch für die Lernenden nur in Ausnahmefällen (Freikurse an Randzeiten) zumutbar. Nebst den drei Unterrichtstagen, die ausser dem Unterrichten immer übervoll sind mit Sitzungen und Besprechungen, arbeite ich mindestens zwei halbe Tage daheim, wo ich Organisatorisches erledige. Habe ich Korrekturarbeiten, was nicht selten der Fall ist, dann geht halt das Wochenende drauf.
        Auch an den freien Tagen bin ich manchmal an der Schule, weil Notenkonferenzen, Weiterbildungen, Sitzungen halt auch mal in diese Zeit fallen.
        An unserer Schule sind 23.5 Lektionen ein 100% Pensum, man rechnet das dann Faktor zwei in Stunden, also 47 Wochenstunden für 100%. Die Überstunden gelten als Ferienkompensation, da wir jährlich 4 Wochen Ferien zugesprochen bekommen, nicht 13.

        Finde nicht, dass man der Lehrerberuf als super easy darstellen sollte. Ich habe über 10 Jahre in der Privatwirtschaft (Büro) gearbeitet und es war niemals so streng wie das, was ich jetzt mache. Für mich aber weniger interessant, darum bin ich sehr gerne in meinem Beruf.

      • tina sagt:

        danke susi, mir war übrigens völlig klar, dass du deine schüler, deinen chef und deine kollegen (und auch dich selber) nicht auf diese weise betrügen würdest. davon gehe ich grundsätzlich bei lehrern aus allerdings. muss man dürfen.
        (bürojobs gibt es aber schon auch in unterschiedlichen schweregraden). weiterbildung gehört ja auch zur arbeit eines lehrers, und dass jemand vor der pensionierung da vielleicht weniger investiert und auch weniger zeit zum vorbereiten braucht, finde ich in ordnung. ich erwarte aber, dass die gewonnene zeit anderswo eingesetzt wird, zur entlastung von kollegen

      • Bernhard sagt:

        @Susi und Tina: Gerade was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbelangt, erachte ich den Lehrerberuf als sehr sexy! Natürlich kommt es immer auf den Arbeitgeber drauf an. Ich habe meinem nun diese Übergangslösung gefunden, bis mein Kind in die Schule kommt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar! Ich arbeite sehr viel von daheim aus. Habe maximal 4 Wochen Ferien pro Jahr, weil der Rest für Kompensation drauf geht. Habe einen extrem voll geladenen Stundenplan und es kostet viel Energie. Aber es lohnt sich. Auch für die LL und die Schulleitung. Die Feedbacks sind ausschliesslich positiv!

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Ja, der Beruf ist relativ gut vereinbar mit Familie, weil man eben viel von zuhause aus macht, und das kann auch getan werden, wenn das Kind schon im Bett ist. Aber 9 Lektionen an einem Tag finde ich doch grenzwertig.

        @tina: Bürojobs kann man natürlich nicht alle in einen Topf werfen, und meiner war nicht auf Kaderniveau, darum auch nicht so streng. Der Vorteil dort ist einfach, dass man in der Regel die Arbeit nicht nachhause nimmt (oder nur in Ausnahmefällen oder auf sehr hohem Niveau).

        P.S. Äxgüsi der Fallfehler im letzten Satz, geschah beim Umformulieren, trotzdem peinlich…

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Ich finde das für alle Beteiligten nicht sinnvoll (ausser vielleicht die eigenen Kinder). Ich habe das im Dorf auch schon erlebt, als grosszügige Schulleiter den Sportlehreren solche Monsterpensen ermöglichten. Mit der Folge, dass die Schüler überhaupt keine Freude an den späten Sportstunden hatten (die auch, unter anderem, in Konflikt mit Freizeitsport standen), die Vereine ihre Angebote schieben bzw. absagen mussten (da die Schule die Halle länger benötigt). Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Unterricht unter dieser Belastung nicht leidet.

      • tina sagt:

        bernhard, ja, der beruf ist für eltern wirklich günstig, aber auch wenn man es fair und richtig macht. du hast selber oben betont, du neben der unterrichtszeit keine verpflichtungen hattest damals: so geht das aber wirklich nicht, höchstens in einer krise vielleicht, aber sicher nicht geplant. das ist betrug

      • tina sagt:

        susi: stimmt so nicht, wegen dem bürojob. ich mache viel von zuhause aus, das gar nicht bis wenig anspruchsvoll ist. ich bin sehr froh, ein paar stunden wöchentlich zuhause arbeiten zu können. und es gibt natürlich auch viele bürojobs die sehr anstrengend sind, auch ohne dass es kaderpositionen sind. aber das nur so nebenbei

      • Bernhard sagt:

        @Tina

        Oha, jetzt sind wir schon beim Betrug…Sie müssen wahrlich vom Fach sein, dass Sie abschätzen können, was wie vertretbar ist! Wie gesagt: Sie können nicht Familie und Beruf unter einen Hut bringen, ohne irgendwo Abstriche zu machen! Sonst würden wir diese Diskussion hier nicht führen, da es keine Entgegenkommen des AG bräuchte. Das braucht es aber! Würden Sie darauf verzichten, wenn Ihnen Ihr AG die Möglichkeit gäbe, so zu arbeiten und dabei dennoch mit dem Output zufrieden wäre? Nur, weil Sie sich dieses Szenario nicht vorstellen können, heisst das nicht, dass es dies nicht gibt!

      • tina sagt:

        bernhard, ich habe nie aufgehört erwerbstätig zu sein, seit ich kinder habe. ja, ich habe sehr wohl den anspruch, meinen job gut zu machen. und an lehrer hat die gesellschaft den anspruch zusätzlich. ich habe extra die branche gewechselt um einen anspruchsloseren job zu bekommen, weil ich einen anspruchsvollen neben der familienarbeit nicht auf die reihe bekommen hätte. inzwischen konnte ich mich zum glück wieder steigern, aber die langeweile im job wurde erst ein thema, als die kinder aus dem gröbsten waren

      • tina sagt:

        ja, ich habe den anspruch, dass lehrer ihren beruf mit engagement ausüben. und ich glaube immer noch dass das die allermeisten auch machen, weil es ihnen am herzen liegt. schwarze schafe gibt es überall: in der zeit, als du so gearbeitet hast, warst du ein schwarzes schaf. damit hast du wirklich nur gerade deinen kindern einen gefallen getan und alle andern betrogen. danke für die offenheit. wie hoch ist denn der prozentsatz der lehrer, die so arbeiten, deiner meinung nach?

      • Bernhard sagt:

        Tina, genau vor diesem Punkt stand ich ja auch, als mein Kind auf die Welt kam. Ich sass mit meinem AG zusammen, erzählte von meinen Plänen und fragte an, welche Möglichkeiten er sehe. Da ich in den vergangenen 12 Jahren sehr viel für die Schule tat und in meiner Heimarbeit weiterhin tun würde, hatte ich eine gute Verhandlungsbasis. Ich arbeitete schon vorher nur 3 1/2 Tage an dieser Schule. Der Schritt war also nicht so gross. Ob man dann am Schultag 9 statt 6 Lektionen unterrichtet, hat bei mir keinen qualitativen Einfluss. Die Vor-/Nachbereitung verlagert sich einfach auf das Daheim!

      • tina sagt:

        eben bernhard, du hast aber eben betont, dass du neben dem unterricht „keine weiteren verpflichtungen“ hattest. und das kanns eben nicht sein. die anderen verpflichtungen hat man als lehrer. kann man vielleicht mal wegen gesundheitlicher oder familiärer probleme ein paar monate etwas vernachlässigen, aber doch nicht jahrelang. dann ist einfach eine deiner aussagen nicht wahr. aber da hier ja sowieso jeder schreiben kann was er will, belassen wir es doch dabei

      • Bernhard sagt:

        @Tina

        Anhand Ihrer Aussagen erkenne ich, dass die Gesellschaft gar nicht bereit ist für „Arbeit und Familie“. Denn Sie gehen davon aus, dass eine wirklich gute Arbeit nur dann möglich ist, wenn das getan wird, was von ebendieser Gesellschaft erwartet/verlangt wird. In Wirklichkeit bräuchte es aber ein Umdenken. Ein Ablegen der Zwänge und Fesseln. Die „schwarzen Schafe“ sind diejenigen, welche viel mehr machen, als eigentlich erforderlich/abgemacht wäre und damit einen Standard setzen, der ungesund und unter „normalen“ Umständen nicht erreichbar ist. Ich bin mit mir und meinem AG im Reinen.

  • 13 sagt:

    Ich finde den Artikel sehr irreführend. Warum sollte diese Liste wieder mal nur für Frauen gelten, die dann eben als so fordern dargestellt werden und gar keine Chance bekommen? Ich gehe mal davon aus, dass eine gute Betreuung für Kinder, von denen die wenigsten durch eine unbefleckte Empfängnis entstanden sind, für beide Elternteile wichtig wäre! Und gäbe es mehr flexible Arbeitsmodelle wäre eben eine befriedigende Arbeitstätigkeit beider! Elternteile möglich. Richtig wäre es, das Wort Frauen (die ja nicht alle Mütter sind) mit Eltern zu ersetzen. Dann kann man darüber reden.

    • Sportpapi sagt:

      @13: Es gibt sicher Männer, die davon träumen, teilzeit zu arbeiten. Ich glaube aber nicht, dass viele bei der Jobsuche darauf bestehen würden, so wie das bei Frauen heute fast selbstverständlich ist.

      • 13 sagt:

        Bei der Jobsuche gelten leider oft andere Überlegungen. Im Betrieb sieht es dann anders aus. Dort kommen die Forderungen schon. Und teilweise auch mit Erfolg. Aber wenn die Frage ist: „Was bräuchte es, damit mehr Frauen in verantwortungsvollen Positionen arbeiten?“ Dann ist meine Überzeugung: Höhere Positionen gehen Teilzeit, aber nicht in 20-40% Pensen und viele Frauen sind bereit, ein höheres Pensum zu leisten, wenn der Vater seinen Teil übernimmt. Und viele Männer würde es gerne tun. Also wäre die Forderung der ELTERN: Mehr Teilzeitstellen auf allen Stufen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Nicht dass ich Ihnen zu nahe treten wollte, 13: Aber ich kann die Leier von der perfekten Teilzeit-Teilzeit-Familienkarriere langsam nicht mehr hören. Selbst in Schweden machen Elternpaare, die sich Haus- und Erwerbsarbeit (paritätisch) teilen, gerade mal 5,5% an der Gesamtheit aller Familienhaushalte aus! In ganz Europa- die berühmten skandinavischen Modellländer inbegriffen- findet sich nicht ein einziges Land, in dem der Anteil Teilzeit erwerbstätiger Eltern die Hürde von 6% überschreiten würde! Statistische betrachtet, ist nur eine Haushaltsform noch seltener: Jene mit einem Hausmann..!

      • Petter sagt:

        Danke, Herr Zufferey, ich hab die Mär auch langsam satt…

      • Susi sagt:

        @Marcel Zufferey:
        Woher stammen diese Zahlen?

        Und: Warum können Sie „diese Leier“ nicht mehr hören? Nur, weil etwas nicht häufig gelebt wird, heisst das nicht, dass es schlecht, sondern vielleicht eben einfach schwer durchführbar ist; darum 13s Forderung nach mehr Teilzeitstellen für beide Geschlechter. (Ich schliesse mich ihr an).

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Susi: Studieren Sie einmal die Haushalts- und Familienformen in Europa. Dazu stehen Ihnen verschiedene, statistische Quellen zur Verfügung (OECD, eurostat, destatis, etc.). Das Recherchieren kann ich Ihnen leider nicht abnehmen. Dass etwas nur „schwer durchführbar“ ist, wie Sie schreiben, ist v. a. im Falle Schwedens recht erstaunlich, wird doch dieses Land gerne immer wieder als Modellfall für wirkliche Gleichberechtgung angeführt! Die Menschen verdienen einfach zu wenig Geld. Darum gibt es auch so wenig Teilzeit/Teilzeit-Eltern: Gleichberechtigung muss man sich schliesslich leisten können!

      • Susi sagt:

        @MZ: Dass die Menschen zu wenig Geld verdienen, um sich das Teilzeit-/Teilzeitmodell leisten zu können ist ein schlechtes Argument, denn es wird ja nicht einem Familienpensum von 200% gegenübergestellt.

        Danke für die Quellenangabe, habe grad keine Zeit für eigene Recherchen…

      • 13 sagt:

        @ M.Z.
        Sie sprechen von den statistischen Zahlen, ich von Forderungen. Schweden ist kein Vorbild, betreffend Teilzeitstellen, weil das Modell so ausgestaltet ist, dass beide Vollzeit arbeiten. Wobei wir bei den Ländern klar unterscheiden müssen, was denn Vollzeit bedeutet. In manchen Ländern sind die Büro-Öffnungszeiten bis 15.00 Uhr oder die Arbeitszeit eines Vollzeitsjobs entspricht bei uns einer 80%-Stelle. Aber wenn die Frage gestellt wird: Was bräuchte es für Frauen, damit es mehr in Führungspositionen gibt?, dann sage ich: Holt die Väter mit an Bord.

      • Katharina sagt:

        Ich muss MZ zugestehen, dass seine statistischen Hinweise in etwa stimmig sind, Susi. Er weist immer mal wieder auf diese hin und hat früher auch direkt links zu Quellen gesetzt. Natürlich gibt es immer andere Statistiken, die mit ‚kreativer‘ Taxonomie in kleineren Studien anderes sagen. Aber grosso modo, sowohl über eine längere Zeitachse als auch grösserem Mengengerüst, beides ist wichtig für die Belegung von Trends, stimmt mein Eindruck mit seinem überein: dass nämlich die Förderprogramme, Quotenregelungen etc selbst in dafür positiv bekannten Ländern wenig gebracht haben, aber viel kosten.

      • Widerspenstige sagt:

        Genau richtig erkannt, 13! Es müssen bei solchen Argumenten die Arbeitszeiten miteinander verglichen werden. In Schweden ist normal ab 16.00h Büroschluss und alle wissen, auch die ArbeitgeberInnen, dass jetzt Kinder aus den Kitas abgeholt werden und die Freizeit beginnt. Die Lebenseinstellung muss halt einfach mal hier in Helvetien neu hinterfragt werden. Dann ist Jobsharring, Home-Office, etc in vielen Branchen möglich bis in die Teppichetagen.

        Ich überlasse Ihnen das Feld, denn ich habe heute zuwenig Zeit. 😉

      • 13 sagt:

        @ Katharina
        Ich habe nie gesagt, es sei nicht selten, sondern dass es vermehrt möglich sein sollte. Nein, wir sind leider noch nicht soweit. Aber ich bin sicher, dass die Quote einiges höher wäre, wenn vermehrt Möglichkeiten geschaffen werden. Dafür braucht es aber in erster Linie auch Bereitschaft der Arbeitgeber. Und ich dachte, genau darum ging es hier. Was sollte verändert werden?

      • Katharina sagt:

        13: aufgrund der erfahrungen hier in den USA mit affirmative action bin ich gegen Quotenregelungen. Sie haben meinem Land nichts gebracht (ausser tonnenweise Verfahren wegen Diskriminierung). Was viel gebracht hat sind Massnahmen im schulischen Bereich, diese wirken leider erst in der neuen Generation, teilweise sogar erst in deren Nachfolgegeneration.

        Sie bewegen sich mMn zu sehr auf der Ebene der Vokabularik. Das betrifft auch den Hauptbeitrag selber, der das Ergebnis von Herrn Froehlichers Umfrage nicht gut abbildet. Es ging in seiner Unfrage in um die Machbarkeit von Massnahmen.

      • Susi sagt:

        @Katharina: „Ich muss MZ zugestehen, dass seine statistischen Hinweise in etwa stimmig sind, Susi.“

        Ich meinte auch nicht, dass diese Zahlen nicht stimmen, sondern es interessierte mich einfach, woher sie stammen, da er sehr exakte Werte angibt. (Also keine tendenziös gestellte Frage meinerseits.)

        Die Argumentation finde ich aber nach wie vor nicht schlüssig (vgl. meine Beiträge von oben), unabhängig davon, ob die Zahlenangaben erwiesen sind oder nicht.

      • Katharina sagt:

        Susi, was MZ mMn gut nachweist, ist, dass die Wahrnehmung von Skandinavischen Modellen, wenn genauer hingeschaut wird, nicht stimmt. Es ist richtig, dass das Schwedische Modell zB von vollbeschäftigung beider Eltern ausgeht – dies ganz einfach, weil die steuerliche Belastung der haushalte ohne dies nicht zahlbar ist. Es besteht also ein zwang zu einem Modell. MZ kann die Quellen selber nachreichen, wenn er will. Im verlauf dieser Platform hat er aber mehrmals auf seine recherchen hingewiesen. Ich teile seine interpretation nicht (immer), aber sage dass er nicht unrecht hat.

      • 13 sagt:

        @ Katharina
        Ich erinnere mich nicht, von Quotenregelungen gesprochen zu haben. Aber wenn Möglichkeiten geschaffen werden, dann steigt die Quote von alleine. Von Vorgabe halte ich nichts, bis auf einige Ausnahmefälle.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Für Führungspositionen braucht es Wille und Leistungsbereitschaft. Wer Teilzeitstellen fordert, und ernsthaft über die Anzahl Arbeitsstunden pro Woche diskutierten will, dem fehlt es offensichtlich daran. Da ist ein Wettbewerb, und es gibt Bewerber, die für „tolle“ Jobs Tag und Nacht arbeiten und im Büro schlafen. Und notfalls auf Beziehung und Familie verzichten. Und Sie fordern Teilzeitstellen und 30-Stundenwoche?
        Oder sprechen wir vielleicht doch von den vielen, mehr oder weniger interessanten Durchschnittsjobs? Die dann halt doch nicht immer toller sind als Kinder die Kinder zu Hause?

      • Katharina sagt:

        „wenn Möglichkeiten geschaffen werden, dann steigt die Quote von alleine“ – genau das stimmt eben nicht, siehe affirmative action und die ergebnisse des skandinavischen modells, wie gesagt, bewebgen sie sich zu sehr auf der ebene Vokabularik (e.g. quoten vs quotenregelung). Wenn von der öffentlichen Hand gefordert wird, Mögöichkeiten zu schaffen, dann muss das mit regelungen legitimiert werden. Eine empirische Ergebnissanalyse (e.g. USA mit affirmatice action oder SE) zeigt dann, dass es wenig gebracht hat. Besonders affirmative action mit einer statistischen zeitlinie von über 40 jahren.

      • Katharina sagt:

        die vorbehalte, dieselben modelle und ansätze nun noich einmal zu versuchen, sind also sehr berechtigt, auch wenn die anliegen an sich ja mehr als berechtigt sind.

        es kann also gut sein, dass wenn ein angebot geboten wird, so wie ich das mache (siehe weiter unten meine beiträge), dass das funktioniert, wenn die bewerbungen dann kommen. und die kommen….

        aber wenn der staat mich gezwungen hätte, hätte ich nein gesagt und vielleicht den laden geschlossen. dies weil: with my money only on my terms.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Das ist doch völliger Unsinn. Eine Führungsstelle ist nicht gleich ein CEO oder ähnliches. Ich habe einen Bereich unserer KMU geleitet mit einem Pensum von 80% und ich blieb zu Hause, wenn mein Kind krank war. Gleich wie mein Chef übrigens auch. Ich habe eine Freundin, die ist Abteilungsleiterin einer grösseren Gesellschaft (mittleres Kader) mit 80% und hat bereits die Zusage, nach dem 2. Kind auf 60% reduzieren zu können. Meine Mutter war Projektleiterin in einer Männerdomäne mit 80%-Pensum und war um 16.00 Uhr zu Hause. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

      • 13 sagt:

        Und ich fordere auch keine 30-Stunden-Woche. Aber ich bin genervt, wenn der Vergleich mit anderen Ländern gemacht wird, ohne präzise zu sein. Wer in Frankreich Vollzeit arbeitet, arbeitet gleichviel wie hier jemand mit 80%. Aber dem Zweiten wird Teilzeit vorgeworfen. Und ja, es gibt Länder mit Bürozeit bis 15.00 Uhr, Wenn ich da bis 16.00-17.00 Uhr bleibe, mache ich bereits Überzeit, bei uns würde ich früher gehen. Da liegen Welten dazwischen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        In der EU15 beträgt die durchschnittl. Wochenarbeitszeit 37,6 Stunden. Die Schweden arbeiten 37,1 Stunden, die Schweizer 41,7. Damit arbeiten die Schweden definitionsgemäss ein einziges Prozent (oder 1 Std. / Tag) weniger, als das, was nach BfS unter Vollzeit (90- 100%) verstanden wird. Ich finde nicht, dass diese Differenz so ausschlaggebend ist, wie Sie meinen, 13: Der Vergleich ist also angebracht.

    • Widerspenstige sagt:

      ‚Selbst in Schweden machen Elternpaare, die sich Haus- und Erwerbsarbeit (paritätisch) teilen, gerade mal 5,5% an der Gesamtheit aller Familienhaushalte aus!‘ Das glaube ich jetzt doch weniger.
      Marcel, sind das eingetragene Partnerschaften oder wie setzt sich dieser niedere Wert zusammen?

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Vielleicht sollten sich die Frauen darauf besinnen, dass Emanzipation nicht heisst, dass man alles haben kann, sondern dass man die Wahl hat. Also Frauen: entscheidet Euch, trefft Eure Wahl und trefft sie gut!!!

    • baur sagt:

      Genau! Ich hatte viel mehr Wahlfreiheit als meine Grossmutter und mehr als meine Mutter. Da muss ich mir auch gut überlegen, was ich damit mache.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Ich glaube langsam einfach, dass Frauen mit der Wahlfreiheit überfordert sind. Wenn man auch über das Patriarchat schimpfte, erlaubte es doch vielen Frauen ein bequemes Leben mit käfele im Coop. Heute wollen Frauen zwar überall mitmischen und mitreden, aber die Konsequenzen für ihre Wahl wollen sie nicht tragen.

    • 13 sagt:

      Stimmt. Wenn man alles haben will, muss man lieber dafür sorgen, im nächsten Leben als Mann wiedergeboren zu werden. Dann sind nämlich Familie und Karriere nicht nur möglich, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert.
      PS. Meine Grossmutter unterrichtete Biologie an einem Gymnasium und das obwohl sie schon während der Uni Mutter wurde. Meine Mutter war als Ingenieurin Projektleiterin trotz zwei Kinder. Soviel zu den Chancen der früheren Generationen. Aber eben: sie lebten in einem System mit funktionierender Kinderbetreuung und wo es nicht aussergewöhnlich war, dass Frauen diese Position hatten

      • Sportpapi sagt:

        Meine Mutter hat, während Sie kleine Kinder zu Hause hatte, verschiedenen Ausbildungen absolviert, eine Matura nachgeholt, zwei Studien abgeschlossen und arbeitet noch heute als Ärztin. Sie lebt seit ihrer Geburt im gleichen Dorf, hier in der Schweiz, in unserem System. Die Kinderbetreuung hatte sie nachbarschaftlich und partnerschaftlich organisiert, wie es früher üblich war. Aber sie wollte halt diesen Weg gehen, unbedingt, und hat nicht darauf gewartet, dass andere für sie den roten Teppich ausrollten.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ 13

        Und das wird solange so bleiben, wie nur Frauen Kinder gebären können. Wenn man einen Mann findet, der Hausmann sein möchte ist das toll, wird dann aber auch nicht als sexy empfunden. Ich kann keine Lösungen aus dem Ärmel schütteln, aber realistisch denken kann ich schon.

  • Christoph Bögli sagt:

    Das sind Punkte, die sich nicht nur Frauen, sondern auch Männer wünschen würden. Das Problem ist, dass es ab einer gewissen Verantwortung schwierig wird, das konsequent umzusetzen. Als Managerin oder Professorin sich nach 17 Uhr vollständig auszuklinken ist wenig realistisch. Auch weil Untergebene diesen Luxus kaum je geniessen. Was das eigentliche Problem aufzeigt: Es geht meist um Privilegien für Privilegierte und nicht um die breite Masse. Wenn die Professorin einen geruhsamen Feierabend will soll sie erst einmal dafür sorgen, dass die Doktorandin nicht bis spät abends im Labor stehen muss.

    • 13 sagt:

      Das sehe ich ehrlich gesagt gerade umgekehrt und wird bei uns auch anders gehandhabt. Ich habe eine Kaderstelle, die es eben auch beinhaltet, mal am WE oder abends oder in den Ferien erreichbar zu sein, womit ich auch kein Problem habe. Auch würde ich nicht davor zurückschrecken, eine Arbeitskollegin (gleiche Stufe) anzurufen, wenn sie frei hat. Aber meine Sekretärin würde ich nicht anrufen. Denn ich habe mich für diese Stelle entschieden, erhalte entsprechend Lohn und da gehört das dazu. Sie nicht, was dann zu respektieren ist.

      • Christoph Bögli sagt:

        Dass Sie das so sehen bzw. handhaben ist natürlich begrüssenswert, aber ich denke leider nicht, dass das der Standard ist. Je nach Branche oder Firma wird gerne entsprechender Druck nach unten weitergereicht oder pflegen Vorgesetzte offensiv ihr schlechtes Vorbild, das zumindest implizit die Selbstausbeutung der Angestellten fördert. Der breiten Arbeiterschaft wäre insofern wohl mehr gedient, wenn entsprechende Spielregeln durchgesetzt würden (und sich Kaderpositionen freiwillig zurücknähmen). Die Diskussion um Quoten und Wünsche der Chefetage wirkt darum für mich oft etwas scheinheilig..

      • 13 sagt:

        Ich weiss nicht, was Standard ist. Das ist einfach meine (bescheidene) Erfahrung und wie es bei uns gehandhabt wird. Ich finde es auch gut und richtig.

  • mina peter sagt:

    Vielen Eltern geht es nicht um eine Top-Karriere. Sondern schlicht um interessante, gut bezahlte Jobs, die sich mit dem Familienleben vereinbaren lassen, ohne dass die Gesundheit oder die Ehe drauf geht. Dazu braucht es – wie die Autorin sagt – vor allem die richtigen Strukturen. nicht nur eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Kinderbetreuung, sondern vor allem die Bereitschaft der Arbeitgebenden, Verständnis aufzubringen, dafür, dass: Kinder häufiger krank sind und die Eltern es auch schnell erwischt, es Besuchstage im Chindsgi gibt, Eingewöhnungswochen in der Krippe, schlaflose Nächte..

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Das ist doch einfach Träumerei: die wenigesten Menschen haben eine Arbeit, die ihnen Spass macht, oder glauben Sie, dass die Migros-Kassiererin es in ihrem Job toll findet, von Kunden angepöbelt zu werden, oder Müllmann? Die meisten Leute arbeiten, um ihre Familien durchzubringen, da ist es müssig, dass von Leuten mit gutbezahlten Jobs immer höhere Ansprüche gestellt werden, dass andere für Betreuungsmöglichkeiten zu sorgen haben,

    • Stevens sagt:

      @mina: Sie haben natürlich recht. Das Verständnis der Arbeitgeber sollte vorhanden sein – wo es möglich ist. Aber es gibt so viele Jobs, wo dies schlichtwegs UNMÖGLICH ist: Der Lokführer (soll der Zug einfach nicht fahren?). Die Chirurgin (lebenswichtige OP halt später?), Hebamme, der Bauarbeiter (wenn Nachtarbeit vorgegeben ist, weil es tagsüber zu Staus kommt) etc etc… Es gibt so viele Jobs, wo es einfach nötig ist, dem Personal die Arbeitszeit vorzugeben. Nicht alle arbeiten im Büro. Gewisse Leute haben dies vergessen.

  • Felix Stern sagt:

    Die Krux beim Karriere machen ist die Präsenz und die Verfügbarkeit. Dabei wiegt Prsäenz schwerer als Verfügbarkeit (man kann heute sehr gut remote an Meetings teil nehmen und daneben ein Auge auf Kinder werfen). Die Frage ist in erster Linie, haben wir eine Firmenkultur, die Präsenz mit Einsatz oder Leistung gleich setzt. Ich denke, das gibt es immer weniger. Die Erwartung, dass man jederzeit bis um 21:00 im Büro nachsitzen kann, ist massiv gesunken. Selbst in Japan lockert sich das auf. Das Prinzip, das Privatleben mit der Karriere zu verbinden, hat sich durchgesetzt.

    • mila sagt:

      Wichtiger Punkt. In meinem Unternehmen zählen keine Präsenzstunden (es gibt auch keine Stundenerfassung), sondern es muss der Workload erledigt werden. Stundenabsitzer haben in diesem Modell ausgedient, entsprechend ist spätestens nach 17.30 h nur noch eine kleine Minderheit im Büro. Dafür wird dann abends noch der Computer aufgefahren, wenn der Nachwuchs versorgt ist (falls man welchen hat).

    • Felix Stern sagt:

      Was sich aber nicht ändern lässt: was verlangt die Aufgabe? „Projektsitzungen nur zwischen 8:30 und 17:00“ ist schnell gesagt. Ausser man sagt, ich reduziere die Projekte um die Anzahl, die notwendig ist, um alle Projektsitzungen zwischen 08:30 und 17:00 veranstalten zu können, bleibt es eine leere Worthülse. Leider kann man das nicht. Projekte verlangen Kommunikation, das verlangt nach Meetings und wer miteintscheiden will, muss da halt auch mitmachen.

      Wenn man so eine Rolle mit Familienleben vereinbaren will, muss man remote teil nehmen. Das ist machbar. „Ich bin dann mal weg!“ geht nicht.

    • mila sagt:

      Bei uns (Multinationaler Konzern) werden Meetings zu etwa 95% von 9 bis 5 aufgesetzt, remote Teilnahme ist so gut wie immer möglich.

      • Katharina sagt:

        Trotz des Problems der Zeitzonen (UTC – 8 für den Hauptsitz, UTC + 1 für ZRH)?

      • mila sagt:

        @Katharina: Ich habe in meiner Rolle sehr selten direkt mit Leuten aus HQ zu tun. Das meiste wird auf regionaler Ebene (Areas) geregelt. Und ja, ich musste auch schon mal einen Call um 23.00 nachts durchführen, aber das ist die absolute Ausnahme.

        Zudem: Allgemeine Meetings mit Update-Funktion werden in der Regel gleich area-spezifisch oder in verschiedenen Zeitzonen angeboten.

  • Stevens sagt:

    Diese Punkte sind ja wahrlich nichts neues. Aber halt in der Praxis nicht so einfach umzusetzen. Führungsposition heisst Verantwortung übernehmen. Und auch unpopuläre Entscheidungen fällen und vertreten.. Wenn sich zwei Personen eine Führungsposition teilen, dann muss das schon sehr gut harmonieren. Führungsstil, Aufgaben etc… alles muss koordiniert werden. Ansonsten wird man gegeneinander ausgespielt.
    Es genügt nicht einfach eine Person zu finden, welche die fachlichen Anforderungen erfüllt und im ergänzenden Pensum arbeiten möchte.

  • Laurence sagt:

    Liebe Frau Braun, Als echtes Jobsharing definierte man zwei (oder mehrere) Mitarbeitende, die sich eine Vollzeitstelle mit gemeinsamen Aufgaben und deren Verantwortung teilen. Das beinhaltet auch eine Vertretungsverpflichtung, wenn die oder eine der anderen Personen ausfällt oder Ferien hat. Sie sind dann für den Teil, den Sie nicht eingeteilt sind, dennoch mehr oder weniger „auf Abruf“. Hier wäre dann das Kontakttabu nicht gegeben. Das Modell taugt also für Ihr Anliegen nichts. Timesharing schon 🙂

  • Joerg Hanspeter sagt:

    Die Wunschliste müsste mindestens doppelt so lang sein! Na ja, auch in der jetzigen Form wird sie die nächsten hundert Jahre verhindern, dass Frauen in der Wirtschaft viel zu sagen haben. Abgesehen davon, die meisten Frauen machen sowieso keine Karriere, die meisten Männer übrigens auch nicht.

  • Mia sagt:

    Ich glaube der Hauptpunkt bei der ganzen „Frauen-Karriere-Debatte“, ist doch der Punkt, ob Frauen das wirklich wollen. Die Prioritäten verschieben sich mit dem Kinder-kriegen glücklicherweise meist zu Gunsten der Kinder, die Arbeit steht nicht mehr im Fokus und dient lediglich noch der Abwechslung und psychischen Herausforderung. Ich bin 25, möchte bald Familie, bin sehr gut ausgebildet, momentan in Führungsposition in einem grossen Konzern. Was ich mir wünschen würde für meine „Karriere“?Eine spannende, herausforderne Teilzeit-Arbeit(20-40%),ohne Führungsfunktion! Keine 0815-Routinearbeit.

    • ira sagt:

      20-40% und dann darf es noch abwechslungsreich und spannend sein? Schön, dass Sie sich das wünschen. Das wünsche ich mir auch. Und ich wünsche mir noch so allerlei. Primär wünsche ich mir aber ein selbstbestimmtes Leben, in dem ich für mich Verantwortung übernehme und unabhängig bin.Da Sie von einem 20-40% Job nicht leben können, wer hat denn dann die Ehre Ihr möglichst abwechslungsreiches Dasein zu finanzieren? Sorry, aber was stellen Sie sich vor? Dass Sie bei einem gewünschten Pensum von 20-40% sich die tollen Jobs auswählen können?

      • Sportpapi sagt:

        @ira: Ihre Kritik ist berechtigt. Aber dreht sich nicht die ganze Diskussion genau darum? Frau möchte einen tollen Job, den aber nicht in Konkurrenz ergattern, dann als Mutter teilzeit arbeiten (denn da ist ja noch die tolle Familie, die man nicht verpassen möchte), und das ganze Umfeld muss dann auch noch begeistert applaudieren…

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Über einen solchen Realitätsverlust kann ich nur staunen……Stirnrunzel und Augen verdreh….

        Kein Wunder, möchten Chefs keine Mütter einstellen: möglichst hohe Ansprüche ohne Gegenleistung.

      • Mia sagt:

        Glücklicherweise sind mein Partner und ich uns diesbezüglich einig. Er kommt gerne beruflich weiter, macht „Karriere“ und finanziert dann selbstverständlich auch den Löwenanteil der Familie – er hätte jedoch ebenfalls die Wahl gehabt den Part als Hausmann zu übernehmen und ich bringe die Brötchen heim. Ich finde es ein wenig überheblich, wenn die Familienarbeit und Kindererziehung als „Gratisarbeit“ abgestempelt wird und finde, dass wenn man diesen Teil der Arbeit übernimmt, auch finanziell vom anderen leben darf.

      • Mia sagt:

        Zum anderen Punkt – ich bin sehr gut qualifiziert. Genau das ist doch die ständige Diskussion, wieso gut ausgebildete Mütter nur noch „minderwertige“ Jobs annehmen und nicht auf ihrem „Niveau“ bleiben – und was man dagegen tun könnte. Ich persönlich habe keine Probleme, einen normalen Sachbearbeiter-Job zu erledigen, damit die Familienkasse aufgebessert wird und die psychische Abwechslung zum Hausfrauendasein gegeben ist. Jedoch haben doch die Arbeitgeber und der Staat ein Interesse daran, dass man wieder einer qualifizierten Arbeit nachgeht. Drum ja die ganze Diskussion!

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Nur ist in einer qualifizierten Arbeitsstelle eine höhere Präsenz von Nöten als nur die hobbymässigen 20-40%

      • Mia sagt:

        Das glaube ich nicht – es gibt sehr wohl anspruchsvolle Arbeit welche auch mit 20-40% bearbeitet werden kann. Strategisch und mit Führungsfunktion ist es sicherlich schwierig, jedoch „Arbeit“ im üblichen Sinne von Bearbeitung kann meistens portioniert werden. Und ja, mein Entscheid in dieser Branche zu arbeiten habe ich bewusst auch gefällt, damit weil Teilzeit möglich ist – ich bin vielleicht dann nicht mehr für den Konzern sondern nur eine kleine KMU tätig.

      • ira sagt:

        Wie Sie Ihre finanzielle Versorgung mit Ihrem Partner regeln ist ganz allein Ihre Privatsache. Ich für mich möchte nicht von jemandem finanziell abhängig sein, unter anderem weil ich im fam. Umfeld miterlebt habe, zu welchen Situationen dies im Falle einer späteren Trennung führt und weil ich dieses Modell ausserdem nicht für zeitgemäss erachte. Aber jeder wie er mag. Ich finde aber Sportpapis Kommentar zur Diskussion recht passend, Emanzipation ist keine Einbahnstrasse. Zum Pensum: 20%, das ist ein Tag die Woche, es wird sich jmd finden, der etwas mehr Einsatz für einen spannenden Job bringt.

      • 13 sagt:

        Ich gebe ira voll und ganz recht. Es ist möglich, auch interessante und abwechslungsreiche Jobs in Teilzeit auszuüben und darum geht es hier (ja, SP), aber bei einem Wunschpensum von 20-40% etwas mehr als Routinearbeit fordern ist schon sehr optimistisch, v.a. wenn es von vornerein heisst, dass die Prioritäten klar woanders liegen. Wer einen interessanten Job, der ihn auch weiterbringt, sollte bereit sein, auch etwas dafür zu leisten. ABER das heisst nicht, dass gute Jobs immer unvereinbar mit der Familie sein müssen. Es gibt auch noch eine Grauzone, über die wir sprechen sollten.

      • Lea sagt:

        @Mia: Wenn wir Teilzeitstellen für gut ausgebildete Mütter und Väter fordern dann ist ja eben das „Hindernis“ meistens gerade die gute Ausbildung. Mit einer Lehre zb ist es einfacher TZ zu arbeiten als als Umweltingenieurin oder BWLerin. Der Grund ist ganz einfach die komplexere Arbeit, oft auch in Verbindung mit Projektverantwortung. Und weil wir uns dessen bewusst sind, fordern wir sicher auch nicht 20% Stellen, sondern eher 60-80%. Fazit: Gute Ausbildung und 20% schließen sich per se aus- außer sie möchten sich massiv unter Ihrem Wert verkaufen. In diesem Sinne viel Glück bei der Jobsuche.

  • Claudia Peyer sagt:

    Nun, ich gehöre zu den Frauen, die eine eigene Firma besitzt, drei Kinder hat und ein Haushalt ohne Nanny oder sonst eine Fremdbetreuung. Ach ja, mein Mann hat übrigens auch eine eigene Firma,bin glücklich verh. Nun – ich habe dieses Leben so gewählt und arbeite von Herzen gerne. Es gibt unentlich viele verschiedene Jobs, die oben gar nicht genannt wurden, wo man als Frau auch sehr gut Managen kann. Weshalb immer Jobs in Wirtschaft oder bei Banken? Ich merke immer wieder wie Mütter Karrieren bevorzugen, und nebenbei für das passende Bild noch ein Kind haben wollen. Alles kann man nicht haben.

    • tststs sagt:

      „Alles kann man nicht haben.“ Dann reiben Sie es uns aber nicht gegenteilig unter die Nase 😉

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Wow, Sie arbeiten bestimmt 25 Stunden täglich………

        Was für eine Firma ist denn das? Im Internet kann ich alles behaupten.

  • Petter sagt:

    Ich finde alle aufgeführten Punkte gut. Jedoch sollten diese Punkte für „normale“ Angestellte gelten. Für Chefs/ Entscheidungsbefugte gelten andere Regeln. Die Projekte laufen während der Abwesenheit weiter. Der Dossierkenner muss erreichbar sein. Dazu kommen Akquirierung ud Geschäftsanlässe (häufig Abends oder am Wochenende). Da kann man nicht einen Stellvertreter schicken, das ist persönlich.
    Stellvertretung funktioniert nur für eine beschränkte Zeit, der Zeitaufwand für die Koordination ist unverhältnismässig, es passieren zu viele Fehler, die Stellvertretung kennt das Projekt nicht genug.

    • tststs sagt:

      Natürlich gelten diese Punkte für alle!
      Deshalb gleich noch ein heikles Thema dazu: die Frauenquote! Sie sollte einzig und allein dazu dienen, dass gewisse infrastrukturelle und formelle Hürden abgeschafft werden; und selbstverständlich profitieren von zB einem Kinderhort in der Firma nicht nur die Mütter, sondern auch alle Väter in der Firma 😉

      • Sportpapi sagt:

        In meiner Firma profitieren einzig die Mütter vom betriebseigenen Kinderhort. Es geht schliesslich um Frauenförderung…

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Einzig die Mütter? Diese Kinder, die dort betreut werden, haben keine Väter, die ebenfalls arbeiten können, weil die Kinder eben betreut sind?

      • Sportpapi sagt:

        @13: Väter, die im Betrieb arbeiten, können ihre Kinder nicht abgeben, weil es keinen Platz hat. Der Platz ist reserviert dafür, weibliche „Talente“ im Job zu erhalten. Firmen arbeiten da ja nicht selbstlos, sondern verfolgen ein klares Ziel. Und hier ist es Frauenförderung in Eigeninteresse.

      • 13 sagt:

        Diesen Teil habe ich schon verstanden. Aber wenn ich einen Arbeitsplatz habe, der mir eine interne Kinderbetreuung ermöglicht, dann profitiere ich, wie auch mein Mann davon, weil er eben während dieser Zeit auch arbeiten gehen kann. Sprich Mann und Frau.

        Womit ich natürlich nicht sagen will, dass es richtig ist, dass die Firma diese Möglichkeit nur den weiblichen Angestellten zur Verfügung stellt. Noch trauriger, dass es überhaupt als notwendig angeschaut wird, da einen Unterschied zu machen.

    • tststs sagt:

      Und ähm, man kann durchaus auch der Meinung sein, dass ein Chef wirklich dann gut ist, wenn er eigentlich völlig überflüssig ist (sprich, wenn er alles so gut organisiert und delegiert hat, dass er eigentlich beruhigt zurücklehnen kann)…

      • Petter sagt:

        Ich weiss ja nicht in was für einem Betrieb Sie arbeiten, aber diese Ansicht ist betreffend kleine und mittlere Unternehmen hanebüchener Unsinn.

      • tststs sagt:

        Ich bin angestellt; aber ich kenne viele KMUs… und dort ist es durchaus üblich, dass der Chef auch mal zwei Wochen in die Ferien geht, oder – oh schreck- sich ein Bein bricht, 2 Monate ausfällt und der Laden läuft trotzdem weiter!
        Aber eben Petter, es ist jedem selbst überlassen, was für ein Chef er sein will.
        Die Unersetzbarkeit ist aber IMHO eher eine Profilneurose, denn ein tatsächlich unbewältbares Problem in der Arbeitsrealität.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ein Chef, der eigentlich überflüssig ist, ist dann eigentlich nur noch ein Kostenfaktor, der entfernt werden könnte…

      • Rahel S sagt:

        Petter- ich bin auch Angestellte und glauben Sie mir- meine Chefin geht oft frueh nach Hause (Grossmutter- arbeit/ pflicht erledigen) und mein anderer Chef ist mindestens zwei Mal im Jahr 2 Wochen in den Ferien, sonst noch unzaehlige Male auf Geschaeftsreise und er macht einmal in der Woche frueh Feierabend um seine Kinder zu betreuen. Es laeuft alles picobello in ihrer Absenz. Vielleicht funktioniert das nicht in allen Branchen, aber bei uns geht das wunderbar.

      • Petter sagt:

        @Rahel S: Mein Chef geht selbstverständlich auch in die Ferien und ist abwesend. Allerdings geschieht in dieser Zeit nichts, was das Geschäft weiterbringen würde. Sprich Akquirierungen, Neuanstellungen, strategische Ausrichtungen, Richtungsänderungen in Projekten, Geschäftsabschlüsse, Verhandlungen, etc. etc. Solche Sachen geschehen nur, wenn der Chef sein Okay gibt. Aber ein überflüssiger Chef?

  • Sportpapi sagt:

    Antwort 1 der Umfrage: „Das leidige Thema. Ich würde die Frauen fragen, die überhaupt in Frage kommen: Wer WILL? Dies in Kenntnis sämtlicher Anforderungen und auch Bereitschaft, sich denen zu stellen … Dann würde ich genau diese fördern. Einfach ins Blaue hinaus „Strukturen“, „Anreize“ schaffen etc. hat bisher nicht so viel gebracht.“

  • Salome sagt:

    Warum werden Kinderlose unverheiratete Frauen nicht auch berücksichtigt? Die haben kein Kinderproblem.

    • ira sagt:

      Weil kinderlose unverheiratete Frauen, wahrscheinlich kinderlose verheiratete Frauen noch mehr, in unserer ach so offenen Gesellschaft noch immer ein Stirnrunzeln verursachen und als abseits der Norm, des wünschenswerten Zustandes, angesehen werden. Sie haben deshalb auch kein Recht auf Teilzeitarbeit. Dass sich die Arbeitswelt entweder für alle oder für niemanden ändern wird, das kommt bei der Diskussion nie in den Sinn. Im Übrigen finde ich Plattitüden à la „Frau sein dürfen“ überholt und nichtssagend. Was bedeutet denn „Frau sein“? Jede Frau hat ihre ind.Bedürfnisse, genauso wie jeder Mann.

      • ira sagt:

        Ich merke gerade, ich habe Ihren Kommentar falsch richtig verstanden. Es geht Ihnen um die Besetzung der Kaderstellen durch kinderlose Frauen, oder? Die kommen komischerweise in der Debatte nie vor. Die Prämisse ist dass Frauen Kinder bekommen und gleichzeitig arbeiten wollen. Ob das tatsächlich so ist, wird leider selten hinterfragt. Es soll durchaus Frauen geben, die sich für Kinder nicht interessieren und gerne für sich selbst sorgen und arbeiten gehen möchten, auch wenn sie verheiratet sind. Die Überschrift ist daher völlig irreführend, da sie Frauen pauschal mit Müttern gleichsetzt.

      • Sportpapi sagt:

        Die Überschrift ist noch einmal irreführend. Denn die angefragten Frauen, offenbar selber auf der Karriereleiter ein paar Stufen hochgestiegen, wurden nicht gefragt, was sie sich wünchen würden, oder gebraucht hätten. Sondern welche Massnahmen sie ergreifen würden wenn es eine Zielvorgabe Erhöhnung des Frauenanteils im Management geben würde.

    • tststs sagt:

      @Salome: Dochdoch, die werden eben schon berücksichtigt; sie leiden unter den genau gleichen Punkten wie die Mütter, da sie ja – in den Augen vieler Arbeitgeber – POTENTIELLE Mütter sind. (resp. das ist der Grund, weshalb auch kinderlose Frauen Mühe mit Aufstieg haben)

      • Sawadika sagt:

        Das ist genau die Erfahrung, die ich w, 29, verheiratet, keine Kinder mache. Ich gebe alles für meinen Job, mache eine Weiterbildung und habe bereits einiges an Erfahrung sammeln können. Ich bin einer dieser „Karrierefrauen“ und suche seit Monaten eine neue Stelle um beruflich voran zu kommen. Seit ich verheiratet bin, habe ich nur Absagen erhalten. Langsam frage ich mich, ob ich im Motivationsschreiben erwähnen soll, dass ich keine Kinder möchte. Das wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit als unsympathisch bewertet. Jetzt kann ich bis 45 in der 3. Reihe versauern, um dann zu alt zu sein. 🙁

  • Sportpapi sagt:

    In Zeiten sprachlicher Korrektheit: Weshalb heisst es eigentlich nur: „Liebe Chefs“? Und weshalb gründen eigentlich so wenige Frauen eigene Firmen (mit Mitarbeiterinnern und Mitarbeitern?)? Weil das vielleicht in Teilzeit dann doch nicht geht?

    • Muttis Liebling sagt:

      Z.B. weil selber Firmen gründen eine nicht eben attraktive Angelegenheit ist und eher etwas für Hasardeure ist. Viele Tätigkeiten, in denen man wenig Frauen findet sind solche, welche auch ich als Mann aus ganz anderen Gründen nie machen würde (Firmengründer, CEO, Unternehmensberater, Banker, …allg. eine leitende Tätigkeit in der Wirtschaft).

    • tststs sagt:

      ähm Sie beide wissen schon, dass die Firmengründungen durch Frauen rasant zunehmen? Und einer der Hauptrgründe ist, dass sie eben in der freien Wirtschaft keine passende Stelle finden…

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ich weiss das, weil ich das gelesen habe. Meine Frage ist dann aber immer, was diese Firmen verkaufen, welchen Etrag sie abwerfen und vor allem, ob man davon leben kann. Im Idealfall sogar, ob in diesen Firmen mit der Zeit weitere Arbeitsplätze geschaffen werden (so dass es dann Chefinnen gibt…). Würde mich freuen, wenn es so ist.

  • Muttis Liebling sagt:

    Wenn man von Karriere spricht, muss man wissen, das man von 1-2% Beschäftigter spricht. Eine so kleine Gruppe braucht keine allgemein verbindlichen Regeln.
    Für alle die, welche ’nur‘ arbeiten (Geld verdienen, Sinnerfüllung, usw.) braucht man Regeln und die gehören NICHT in eine betriebliche Vereinbarung, sondern in ein staatlich verbindliches Arbeitsgesetzbuch. Weder als Frau noch als Mann möchte ich von einer firmenspezifischen Führungskultur abhängig sein.
    In wirtschaftsdominierten Staaten (marktkonforme Demokratie statt demokratiekonforme Marktwirtschaft) wie CH und D neigt man politisch

    • Muttis Liebling sagt:

      2/ zu lokalen Lösungen, die man leicht aushebeln kann. Vernünftigere Staaten wie F machen besser zentrale Lösungen und dulden so etwas wie gestern beschlossen (Selbstkontrolle von KK) nicht.
      Drittens ist Teilzeit von allen schlechten Lösungen die schlechteste. Teilzeit funktioniert nur für Arbeitsverhältnisse, welche nicht Ergebnis, sondern Zeitäquivalent abliefern. Das sind fast immer minderwertige Beschäftigungen. In ‚richtigen‘ Arbeitsverhältnissen arbeitet man, bis man fertig ist, nicht bis z.B. 17:00 Uhr.
      In meinem Beruf, man wird mit <100% nicht Chefärztin! Wegen mangelnder Routine.

      • Adrian Wehrli sagt:

        F ist im Gully, so als Detail, massgeblich wegen dem verkrusteten, unflexiblen Arbeitsmarkt. Entlassungen könne nur fast per Schrotflinte vorgenommen werden. Chefärztin wird man nie wegen mangelnder Routine, sondern wegen mangelendem Narzismus.

      • Martin Frey sagt:

        Denke auch dass F ein nachgerade schlechtes Beispiel abgibt. Dieser argumentative Missgriff ist nur mit etatistischen Vorlieben zu erklären. Auch wenn ML mit dem Rest grundsätzlich richtig liegt..

  • Annalu sagt:

    Selber Kader, Frau u teilzeit: Mit fast allen Punkten einverstanden, aber es ist illusorisch ganze Tage weder Mails anzuschauen noch im Notfall erreichbar zu sein. Das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man wichtige Funktionen u Personalverantwortung hat. Es ist eben nicht möglich, Familie u Kinder zu haben sowie 9 To 5. Wer nicht bereit ist, abends nach 8 nochmals den Laptop zu starten u auch mal ein Telefon auf dem Spielplatz zu führen soll es lassen. Es ist harte Arbeit und eine bewusste Entscheidung, aber nur so kriegt man auch den Respekt v den meist männlichen Kollegen.

    • kim kim sagt:

      Genau so sehe ich das auch, arbeite 80% mit 2 Kindern. Kann meinen Kunden schlecht sagen: „sorry, ich bin am Donnerstag nie da, am Freitag habe ich auch frei aber am Samstag können Sie mich gerne wieder anrufen. Ah, ihre Handwerker arbeiten am Samstag nicht? Dann sprechen wir uns doch am Montag.“ Wenn ein Mitarbeiter von mir ein Problem hat gehe ich auch mal kurz im Geschäft vorbei, das ist halt so in einer Führungsposition. Ich habe mich dazu entschlossen unser Familienunternehmen zu übernehmen und das ist halt nicht immer einfach. Wille und Organisation sind sehr wichtig.

      • kim kim sagt:

        Part II: Wenn man als Frau oder auch als Mann „Karriere machen“ will ist das immer ein steiniger Weg. Man kann nicht erwarten, dass einem immer geholfen wird. Natürlich wäre etwas mehr Unterstützung wünschenswert aber auch nicht immer machbar. In unserer Branche ist es z.B. üblich Kundenberatungen am Wochenende oder am Abend durchzuführen, würden wir das nicht machen wäre unsere Firma nicht mehr wettbewerbsfähig. Mein Mann und ich teilen uns die Kinderbetreuung, so ist am DO, FR, am Abend und am Wochenende immer mindestens einer von uns bei den Mäusen und unternimmt etwas mit ihnen.

      • Flo sagt:

        KimKIm Part II; Wenn man als Frau oder auch als Mann “Karriere machen” will ist das immer ein steiniger Weg – genau das ist es was mich ärgert. Das scheinen viele rauen ausser Acht zu lassen. Man(n) und Frau können n i c h t dä Föifer und’s Weggli h!

    • mila sagt:

      @Annalu: Was sie beschreiben ist in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, auch für Nicht-Kader selbstverständlich. Trotz familienfreundlicher Rahmenbedingungen (definierte Sitzungszeiten, gleitende Arbeitszeiten, Home Office). Gut finden muss man es trotzdem nicht, wenn man abends, nachdem die Kinder im Bett sind, nochmals den PC hochfahren muss. Und in vielen Fällen bräuchte es das auch nicht, man gewöhnt es sich einfach an. Die schnelle Reaktion ist nicht immer die beste, etwas mehr Zeit zum Nachdenken bevor dir Mail vermeintlich unbedingt rausgehen muss würde sehr viele Leerläufe vermeiden.

    • Annalu sagt:

      Ganz meine Meinung: ich respektiere jede Frau, die das nicht machen will. Aber wenn man Karriere will, dann streicht man die Kaffee Runden mit Freundinnen, hat kaum Zeit für Freizeit, Sport oder genügend Schlaf oder Lädele, sondern setzt einige Jahre ein, in denen es nur Familie und Arbeit gibt.

  • Malena Garcia sagt:

    Ich wünsche mir Beispiele von Firmen, die von Frauen gegründet und geführt werden, welche diese Massnahmen bereits erfolgreich umsetzen und von denen wir lernen können wie es geht.

    • c.h.wolf sagt:

      Frau Garcia, ich habe gerade eine Firma mit 35 Arbeitsplaetzen mitgegruendet. Ich arbeite am Wochenende, ich schlafe pro Woche 3 bis 4 mal in Hotels. Ich denke nicht das irgendjemand die Frauen daran hindert Firmen zu gruenden. Wie ist es mit Ihnen?

  • Domenico sagt:

    Die Vorschläge sind leider bei einem Grossteil der Jobs illusorisch! Kontaktverbot etc. in Bereichen, wo Zeit verkauft wird, funktioniert nicht

    • Stefan sagt:

      Ach Quatsch. Sie werden ziemlich sicher auch nicht um 4 Uhr morgens per Fon geweckt um eine dringende Anfrage zu beantworten (und ja, wg verschiedener Zeitzonen durchaus möglich), das würde auch Mann als Übergriff betrachten. Scheinbare Unersetzbarkeit ist ein logistisches Problem, mehr nicht.

    • alam sagt:

      Was meinen Sie mit „Bereiche wo Zeit verkauft wird“?

      • Domenico sagt:

        Zeit verkaufen heisst per Stunde abrechnen, insbesondere im Beratungsgeschäft….
        und ja, ich habe auch schon um 0400 telefoniert bzw. Mails beantwortet…

      • alam sagt:

        Ich kenne keine einzige Mutter, die in Bereichen, wo Zeit verkauft will, arbeitet bzw. arbeiten will.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Meine ganz persönliche Top-Massnahme: Die ganze Diskussion endlich einmal auf den Kreis derjenigen Frauen einschränken, die Karriere machen wollen- und das sind beileibe nicht alle! Ausser man, bzw. frau geht ernsthaft davon aus, dass auch jede Dentalassistentin davon träumt, entweder a) selber Zahnarzt zu werden oder b) ins operative Management von Straumann zu wechseln.

    • Sportpapi sagt:

      Dann hätte sich die Diskussion aber auch schnell erledigt. Und die meisten der oben aufgeführten Punkte würden wegfallen.

      • Rahel S sagt:

        Ich gebe meine Kinder von 7-16 Uhr in sehr gute Kitas (Ja, das faellt mir nicht immer leicht). Die Grossen sind ein Teil dieser Zeit in der Schule/ im Kindergarten.
        Kitas sind hier ueberall zu finden- wenn auch nicht alle perfekt sind. Ab 3 Jahren ist die Betreuung vom Staat finanziert/ subventioniert. Am Arbeitsplatz ist es normalerweise kein Problem, wenn ein Vater/ eine Mutter nicht arbeiten kann, weil das Kind gerade krank ist. Familie ist kulturell sehr gross geschrieben und wichtig.

      • Rahel S sagt:

        Diese Antwort haette weiter unten sein sollen…

      • Sportpapi sagt:

        @Rahel: Das sind ja dann schon 3 Stunden oder 25% weniger. Bleiben nur noch 9 Stunden täglich, und immer noch ein grosser Teil der Wachstunden der Kinder. Dafür fällt bei allen Familien wie der unsrigen, in denen aktuell keine Fremdbetreuung vorgesehen ist, 9 Stunden pro Tag mehr an, quasi obligatorisch… Und die Mütter dürfen dann nicht in ihren gelernten Berufen weiterarbeiten, sie müssen. Ist das wirklich ein Fortschritt, wirklich FAMILIEN-Politik?

      • Rahel S sagt:

        Da mein Arbeitsweg gerad mal 5 Minuten per Velo in Anspruch nimmt, kann ich tatsaechlich fast 100% arbeiten.
        Beim zweiten Teil deiner Antwort, weiss ich nicht wirklich, was du sagen wolltest- wieso 9 Stunden mehr pro Tag? Ich sage nicht, dass das System hier super ist. Es ist anders. Ich glaube an beiden Orten ist die Wahl nicht sonderlich gross. In der Schweiz bleiben dann halt viele Muetter zu Hause, hier geht es nicht anders finanziell und es muessen dann halt beide arbeiten und man hat weniger von den Kinder. Beides nicht unbedingt ideal.

    • Rahel S sagt:

      Vielleicht sollte man nicht von „Karriere machen“ sprechen, sondern ganz einfach von „arbeiten“. Das meiste trifft auf das „einfach arbeiten wollen/ muessen“ genau so zu! Wenn es fuer Muetter schwer oder gar unmoeglich ist, ganz einfach auf dem gelernten Beruf zu arbeiten (ohne Karriere zu machen- oder vielleicht erst spaeter, wenn die Kinder goresser sind), dann stimmt etwas ganz einfach nicht!

      • Sportpapi sagt:

        @Rahel: Weshalb ist es für Sie nicht möglich, auf dem gelernten Beruf weiterzuarbeiten? Weshalb wäre es einem Mann möglich, auf dem gleichen Beruf weiterzuarbeiten? Was könnte Ihre Chefin (…) tun, damit Sie auf dem gelernten Beruf (vollzeit!) weiterarbeiten könnten?

      • Rahel S sagt:

        Dasselbe sollte auch fuer Vaeter gelten. Man will ja nicht jeden Tag von 6 Uhr bis 18 das Kind abgeben muessen- also Teilzeit. Und es braucht gute Betreuungsmoeglichkeiten- nicht alle haben Grosseltern zur verfuegung. Und es braucht auch Verstaendniss, wenn einmal das Kind krank ist. Ich persoenlich bin nicht so davon betroffen. Ich wohne in einem Land, in dem die meisten Frauen ganz selbstverstaendlich 80-100% arbeiten (muessen). Beispiele aus der Schweiz fehlen mir aber nicht. Keine Kitas im Umfeld, der Vater kann nicht reduzieren und so steckt halt die Mutter zurueck, Kita zu teuer….

      • Sportpapi sagt:

        @Rahel: Sie wohnen also in einer der gelobten Länder, in denen Väter wie Mütter ganz selbstverständlich 80-100 Prozent arbeiten müssen. Gleichzeitig schreiben Sie, man will ja nicht jeden Tag das Kind von früh bis spät abgeben müssen…
        So wie ich das sehe, ist in der Schweiz vor allem der Anspruch der Mütter, eben teilzeit arbeiten zu können, das grösste Hindernis. Wenn sie bereit sind, 100% zu arbeiten, und das im Alltag dann auch zeigen, dann werden sie auch ihre Karrierechancen haben.

    • Martin Frey sagt:

      Aber das ist doch genau die Idee, Hr. Zufferey. Alles muss doch allen offenstehen, am besten gleichzeitig, möglichst ohne eigene Opfer, dafür auch ohne Kompromisse. Aber natürlich bitte alles ganz unverbindlich.

    • Petter sagt:

      Die obgenannten Massnahmen sollten für alle ausser für die Chefs gelten.
      Es nervt mich, dass sich die ganze Diskussion immer nur auf die Kaderpositionen beschränkt. Will man ins Kader, muss man gewisse Opfer bringen. Auch die Frauen. Wie mancher Vater im Kader arbeitet am Wochenende? Das müssen auch die Frauen, wollen sie ins Kader. Schliesslich erhählt man auch mehr Lohn und Entscheidungsbefugnisse.
      Aber viele Frauen wollen eben dz 5 und dz Weggli und begreifen nicht, dass es in den oberen Etagen eben ein bisschen anders läuft. Und haben dann das Gefühl diskriminiert zu werden.

      • Flo sagt:

        Aber viele Frauen wollen eben dz 5 und dz Weggli und begreifen nicht, dass es in den oberen Etagen eben ein bisschen anders läuft
        Ich kann nur immer wieder staunen; da werden forderungen und Ansprüch gestellt – aber immer nur für Frauen!
        Haben nich auch Männer dieselben Herausforderungen und Ansprüche zu erfüllen? Mancher Mann wäre froh in seiner Position nicht unerwünschte Konsequenzen „ertregen zu müssen“. Wie oft sind es die familiären Ansprüche die einen Mann zwingen seine Position weiterhin zu erfüllen auch wenn Familie da ist.
        Und immer drehen sich diese Frageste/Ansprüche um die „Wünsch

      • Flo sagt:

        Und immer drehen sich diese Fragestellungenum die Ansprüche und „Wünsche“ von Karrierefrauen, was aber ist mit den „ganz normalen Frauen/Müttern“ die diesen Spagt tagtäglich unter erschwerten Umständen auch machen müssen. Nich alle haben den finaziellen Huntergrund sich über die gute Kinderbreteuung machen zu müssen, nicht alle haben einen Zweitverdiener der ihnen zur Seite steht.
        Mir stinkt es langsam das gut verdienende Frauen sich über die Mehrzahl der „normalen“ Frauen emporheben und sich immer wieder gekonnt in Medien als arme Opfer darstellen können

      • Marcel Zufferey sagt:

        @Flo: Aus einem ganz persönlichen Familien- und Karrieremodell ein gesamtgesellschaftliches Problem zu machen, ist eine Kunst, die gewisse Kreise ganz hervorragend beherrschen!

    • Johanna sagt:

      Danke! Genau so ist es 🙂

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