Sind Laienlehrer gut genug?

schoolofrock

Mit Begeisterung bei der Sache: Jack Black gibt in der Komödie «School of Rock» als Aushilfslehrer und Metal-Fan den Ton an. Foto: PD

Was macht einen guten Lehrer aus? Ist es sein riesiges Fachwissen? Seine Freude an der Arbeit, die auf die Schüler überschwappt? Seine Fähigkeit, auch die kompliziertesten Zusammenhänge einfach zu erklären? Oder vielleicht ein bisschen von allem?

Ich habe in meiner Schulzeit einige tolle und auch ein paar grässliche Lehrer erlebt. Den Französischlehrer, der sich unserer Aufmerksamkeit mit seiner locker-witzigen, aber doch nicht zu legeren Art fast immer gewiss war. Den Mathematiklehrer, der zwar total trocken und streng daherkam, dabei aber authentisch wirkte und vor allem eine Begeisterung für sein Fachgebiet spüren liess. Und dann gabs da auf der anderen Seite den jungen Lateinlehrer, zwar sehr engagiert, aber offenbar (noch) wenig fähig, sein Wissen weiterzugeben, weshalb er uns trotz aller Motivation oft rat- und planlos zurückliess. Oder den Geschichtslehrer, der nur auf seine Pensionierung zu warten schien und mich dazu brachte, mir ein paar Jahre nach der Matura ein Buch über die Geschichte des 20. Jahrhunderts zu kaufen, weil ich das Gefühl hatte, im Gymnasium nichts darüber gelernt zu haben.

Aber kommen wir zurück ins Hier und Jetzt und zum Grund, weshalb ich über den idealen Lehrer nachdenke: «20 Minuten» berichtete letzten Monat über sogenannte Laienlehrer. Leute also, die offiziell als Lehrer unterrichten, ohne eine pädagogische Ausbildung zu haben. Es war die Rede von einem Koch, der als Hauswirtschaftslehrer angestellt wurde und «mit seinen Siebtklässlern anstelle einer gesunden Gemüsebrühe eine alkoholhaltige Suppe köchelte». Und von einem weiteren Laien-Hauswirtschaftslehrer, der mit seinen Schülern eine Menükarte gestaltete, die «mit Rechtschreibfehlern übersät» gewesen sei.

Solche Laien landen aus der Not am Mann im Klassenzimmer. Es mangelt an Lehrkräften, besonders in Fächern wie Werken, Musik oder eben Hauswirtschaft. Also stellt man halt einen Schreiner, einen Cellisten oder einen Koch an, um die Lücken zu füllen.

Liest man Beispiele wie das zweite, könnte man ganz schnell ausrufen, dass das doch so nicht gehe. Unsere Kinder sollen schliesslich etwas lernen in der Schule und nicht von Leuten unterrichtet werden, die selber keinen geraden Satz schreiben können. Und doch sehe ich persönlich diese Laienlehrer auch als grosse Chance, weil ich überzeugt bin, dass viele von ihnen mit grosser Begeisterung bei der Sache sind. Schliesslich haben sie sich ihren Beruf irgendwann bewusst ausgesucht, weil er ihnen liegt und ihnen Spass macht. Und genau dieser Spass an der Sache dürfte es ihnen leicht machen, auch die Schüler von ihrem Fachgebiet zu begeistern. Womit sie schon einen grossen Schritt auf dem Weg zum guten Lehrer gemacht hätten.

Um wirklich einer zu werden, benötigen sie allerdings zwingend die Fähigkeit, Wissen vermitteln und mit Schülern richtig umgehen beziehungsweise auf sie eingehen zu können. Hierfür müssten die Laienlehrer meiner Meinung nach eine Ausbildung besuchen. Die dürfte ruhig kurz sein, eine Schnellbleiche in pädagogischem Basiswissen sozusagen. Vorausgesetzt, bei Problemen stünde den Laien ein erfahrener Lehrer zur Seite, der sie beraten und coachen würde.

So müsste es doch möglich sein, aus der Not eine Tugend zu machen und mit den Handwerkern und Köchen hochmotivierte, auf ihrem Fachgebiet hervorragend ausgebildete Leute für diese Randfächer zu finden. Leute, die möglicherweise auch wegen ihrer etwas anderen Herangehensweise das Zeug zum guten Lehrer haben. Oder stelle ich mir das alles viel zu einfach vor? Was denken Sie?

153 Kommentare zu «Sind Laienlehrer gut genug?»

  • Oelf sagt:

    Interessante Meinungen lese ich da und finde viel Wahres darin. Ich selbst bin überzeugt, dass wir den Lehrerberuf umgestalten müssen. Dieser muss attraktiv genug sein um Menschen anzuziehen, welche mit dem Willen ihr Wissen weiterzugeben, der Energie sich im Klassenkontext immer wieder neu zu erfinden, der Motivation sich einer grossen Herausforderung stellen zu wollen und der Freude am Umgang mit Menschen ausgerüstet sind. Ich bin auch der Überzeugung, dass eine pädagogische Ausbildung im angebrachten Rahmen unabdingbar ist. Doch der Kern des Problems ist wohl die Attraktivität dieses Berufs. Ich wünschte mir für unsere Kinder einen bunten Strauss an verschiedensten Lehrpersonen mit obigen Eigenschaften doch allesamt mit ihrem spezifischen Rucksack und deren wertvollen Erfahrungen. Danke den Lehrpersonen, welche sich Tag für Tag mit so viel Energie dem wohl wertvollsten Beruf widmen.

  • Markus Schneider sagt:

    Die wahren Laien sind doch die heutigen Lehrer – die wenigsten von denen sind je aus der Schule rausgekommen und haben was vernünftiges gearbeitet. Aus dem Gymnasium gleich ins Lehrerseminar, oder die ganz tollen erst noch ein paar verpatzte Studienjahre, und dann für die nächsten Jahrzehnte auf die Kinder losgelassen. Was der Schule vor allem fehlte und immer noch fehlt ist der Bezug zum praktischen Leben. Mindestens die Hälfte der Zeit müsste mit praktischen Arbeiten verbracht werden – lernen durch tun, wo die sichtbaren Ergebnisse zählen. Und zwar bei Schülern und Lehrern.

    • Stranger sagt:

      Sorry, diese Ansicht halte ich für unnütz. Erstens mal ist ja kaum zu definieren, was „vernünftige Arbeit“ ist. Definiert sie sich aus dem Produkt der Arbeit? In vielen Jobs gibt’s kein echtes Produkt. Definiert sie sich an „Projekten“? In der Schule gibt es immer wieder solche, gerade auch Schulleiter machen haufenweise Projekte. Definiert sie sich an der Arbeit mit Erwachsenen? Tja, erstens gibt es viele sog. vernünftige Jobs, wo man sich v.a. an Kinder wendet (etwa als 20-Minuten-Journalist) und zweitens haben grad Lehrer viel mit Erwachsenen zu tun, nämlich den Eltern der Kinder…

      • Stranger sagt:

        Zweitens ist Lehrersein heute sehr sehr komplex geworden. Man verzettelt sich quasi per definitionem.

        Das sage ich als einer, der in beiden Rollen Erfahrungen hat. Viel mehr natürlich in der Industrie (Software und Dienstleistungen, 15 Jahre gehackt usw.).

        Das mit der praktischen Arbeit erscheint mir besonders unnütz. Die Leute MÜSSEN die Grundlagen der Mathematik, von Deutsch und Englisch lernen. Und sie MÜSSEN Geschichte haben, damit sie die Gegenwart verstehen. Ein Schüler von weniger als vielleicht 15 Jahren soll keinen Beruf machen müssen sondern fulltime lernen.

  • Pierre Meyer sagt:

    Das Problem mit Laien ist, dass sie oft fähig und begeistert für ihr Fach aber nicht fürs Lehrer-sein sind. Begeisterung und Fachwissen alleine genügen nicht, um eine Klasse mit 24 Pubertierenden zielgerichtet zu führen. Ich habe Musiker, Künstler und Schreiner erlebt, welche nach kurzer Zeit in eher schwierigeren Klassen verheizt wurden. Dies endete für alle Beteiligten jeweils unschön. Schade.

  • Peter Spahr sagt:

    Die ausgebildeten Lehrer meiner Tochter wirken im Fall auch sehr laienhaft. Habe mich am Elternabend richtig geärgert über die amateurhafte Darstellung. In meinem beruflichen Umfeld -dort wo wir das Geld für diese Lehrer verdienen müssen- sind die Leute einiges mehr auf Zack, schätze mal Faktor 3. Der eine Lehrer hat sich sogar erdreistet, im Rapper-Look daherzukommen, inklusive schwerer Kette und Baggy-Pants!? Solchen Leuten erlaubt man die Weichenstellung für unsere Kinder fürs Leben…zum Glück ist meine Tochter gut begabt, sonst würde ich jetzt im Roten drehen.

    • Bernhard sagt:

      Herr Spahr, dann empfehle ich Ihnen, Ihr gut begabtes Kind so schnell wie möglich in eine Privatschule zu schicken! Dort können Sie nämlich mit einer symbolischen Geste (z.B. der Finanziereung einer neuen Turnhalle oder eines Konzertsaals) über die Kleidung der Lehrerschaft bestimmen. Und dann sollte der Förderung Ihrer Tochter nichts mehr im Wege stehen! 😉

      Und was das Outfit des aktuellen Lehrers betrifft: Keine Angst, Ihre Tochter wird dank Ihnen eine dermassen schlechte Meinung von den Lehrern haben, dass diese garantiert nicht ernst oder sogar als Vorbild wahrgenommen werden!

      • Peter Spahr sagt:

        @Bernhard: Die Finanzierung einer Turnhalle -welche ich mir nicht leisten könnte- ist wohl eher keine symbolische Geste. Unschön, dass Sie mich, quasi als Dissidenten, aus der Veranstaltung rausempfehlen. Dass man sich spätestens im beruflichen Umfeld anständig kleidet (ausser natürlich der Job ist im Rotlichtmilieu angesiedelt), ist eigentlich in unserem Kulturkreis selbstverständlich. Ihre Sorge, dass ich die Tocher negativ gegen die Lehrer „impfe“, ist nett aber unnötig, diese Aspekte kann ich durchaus gut selber einschätzen und passe mein Handeln entsprechend an.

      • Bernhard sagt:

        @Peter Spahr

        Ich finde es schade, dass es Menschen gibt, die aufgrund EINES Eindrucks (hier war es der Elternabend, oder waren Sie auch hie und da während des regulären Unterrichts zugegen?) gleich auf die Gesamtsituation schliessen. Und dass an diesem EINEN Abend die Bekleidung des einen Lehrers wichtiger scheint als die Menschen dahinter, befremdet mich sehr. Das ist aber eine Grundhaltung des Menschen: Dankbar sein für das Dargebotene – oder nach dem Haar in der Suppe und den Fehlern suchen. Diese können Sie sehr gut auch in jeder anderen Berufsgruppe finden, wenn Sie nur gut genug suchen!

  • Jana sagt:

    Lehrer_innen, ob Laien oder nicht, müssen nicht nur fachlich gut sein, sondern auch gute Pädagog_innen sein, überdies müssen sie wertneutral und objektiv auf alle Kinder eingehen. Lehren ist kein einfacher Job, deshalb ja auch die lange und nicht ganz einfache Ausbildung. Wie wichtig gute Lehrer_innen sein können, wissen wir wahrscheinlich alle selbst (und auch wie schlimm sich Schlechte auswirkten). Die einzige Laienlehrerin die ich hatte, war im Religionsunterricht, und die ist geflogen, nachdem sie uns einen vom drohenden Weltuntergang erzählte (in der 3. Klasse), evangelikale Spinnerin.

  • Alfred Frei sagt:

    Ein Lehrer braucht ja immer zwei Fähigkeiten: die fachliche und die pädagogische.
    Ein Fachmann, der sich für den Unterricht interessiert ist sicher genausogut wie ein Physiklehrer, der sich im Grunde einen Sch.. für die Pädagogik interessiert aber als Physiker halt nicht gut genug war für eine akademische Laufbahn.

  • Linda sagt:

    Mich machen die Kommentare über „Laienlehrer“ als Personen ohne Ausbildung fast wütend.
    Selber „Laienlehrerin“ habe ich 3 Jahre Bachelor und 2 Jahre Masterstudium absolviert. Ist das nichts?
    Pädagogisch habe ich keine Ausbildung, da stimme ich zu.
    In der ersten Zeit gings etwas chaotisch zu und her und Fehler habe ich gemacht. Zugegeben.
    Aber Unterrichten kann man schnell lernen. Auch ohne 3 Jahre PH abzusitzen.
    Was man nicht lernen kann ist die Begeisterung für ein Fachgebiet. Die ist meinen Kids viel wert.
    Wenn die Kids nicht nach Hause wollen, hab ich es richtig gemacht, auch ohne Diplom

    • Susi sagt:

      @Linda:
      „Wenn die Kids nicht nach Hause wollen, hab ich es richtig gemacht, auch ohne Diplom“- Schön ist es, wenn die Kids nicht nur gerne da sind, sondern auch noch etwas lernen.

      „Aber Unterrichten kann man schnell lernen. Auch ohne 3 Jahre PH abzusitzen.“ – Ihnen ist schon klar, wie abwertend Sie über eine Ausbildung schreiben, ohne sie überhaupt absolviert zu haben?

      Begeisterung für ein Fachgebiet ist natürlich Voraussetzung für guten Unterricht. Aber es ersetzt sicher nicht eine gute didaktisch-pädagogische Ausbildung.

    • Susi sagt:

      Und P.S.: Ich habe auch 8 Jahre lang ohne Lehrer-Diplom unterrichtet und das Gefühl gehabt, ich mache es ganz gut, weil ich ein natürliches Gespür für Klassenführung habe. Während des Nachdiplomstudiums habe ich dann gemerkt, was „gut“ tatsächlich bedeuten kann – der Unterschied mit oder ohne Ausbildung ist enorm.

      • Martin Frey sagt:

        Ein „Daumen hoch“ führ Ihre guten Worte, Susi! Lässt sich auf fast beliebig andere Berufsgruppen übertragen, meine ich.

      • Susi sagt:

        Danke, Martin!
        (Und stimmt, lässt sich auch auf andere Berufe anwenden. Ich gehe ja auch nicht, mache eine Arztpraxis auf und behaupte, ich sei schliesslich nicht ohne Ausbildung, weil ich doch einen – nein, zwei! – Uniabschlüsse hab…)

    • alam sagt:

      „Wenn die Kids nicht nach Hause wollen, hab ich es richtig gemacht, auch ohne Diplom.“ Aber genau das gehört eben auch zu den Fähigkeiten eines guten Lehrers: Zeit einteilen, fertig werden bis die Stunde um ist, Freizeit resprktieren, das eigene Fach nicht überbewerten…

    • Sportpapi sagt:

      @Linda: Und ich dachte, das Ziel von gutem Unterricht sei es, dass die Kinder etwas lernen dabei. Und auch ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, was die Ausbildung wert sein kann. Auch ich habe ab dem 1. Semester Ausbildung unterrichtet. Wenn ich heute daran zurückdenke, und was ich dann alles, vor allem bei guten Prakikumslehrern, gelernt habe. So einfach ist das nicht.

  • Jörn sagt:

    Meine besten Lehrer waren sogenannte Laienlehrer. Am technischen Gymnasium hatten wir überwiegend solche, nämlich meistens Leute, die aus der WIrtschaft kamen. Einen Maschinenbauer von ABB und auch sonst einige Ingenieure im technischen Bereich, einen ehemaligen Dozenten der Uni als Mathematiklehrer, einen ehemaligen Krebsforscher als Biologielehrer usw. Vorher hatte ich lauter „Profis“, von denen die Hälfte unbrauchbar war. Vielleicht ist es doch so, dass Personen mit Berufserfahrung anstatt Pädogikausbildung, dafür aber auch Flair und Freude an der Sache die besseren Lehrer sind.

  • Annatina sagt:

    Ich gehöre zu den Anhängerinnen einer fundierten Ausbildung von Lehrkräften. A propos fehlender WerklehrerInnen: Als Werklehrerin mit 3 Jähriger Fachhochschulausbildung musste ich auf einen sozialen Beruf wechseln, weil ich an der Volksschule keine Anstellung mehr bekomme: Man will dort nur noch die Lehrkräfte, welche die Fächerguppen- Ausbildung absolviert haben. Das selbe gilt für die Handarbeitslehrerinnen, deren Fachwissen nicht mehr gefragt ist. Deshalb kann ich die Klage über zu wenig WerklehrerInnen nicht nachvollziehen.

  • Claudia sagt:

    Genau so wie ungelernte (im pädagogischen Sinne) Eltern Kinder erziehen (mal besser, mal schlechter), genau so gibt es Lehrer, die trotz fehlender pädagogischer Ausbildung Lehren können.

    • Bernhard sagt:

      Claudia, ich gebe Ihnen Recht, dass es ganz bestimmt Naturtalente gibt, die ohne Ausbildung etwas genauso gut oder gar besser können als solche, die es gelernt haben. Nur: Wie gross wäre denn die Wahrscheinlichk., dass das eigene Kind genau zu diesem Talent käme und nicht zu einem, der nur meint, er könne es besser als alle anderen? Mir ist es lieber, die überwiegende Mehrheit ist ausgebildet und gut – und mit etwas Pech trifft’s dann halt auch mal was anderes. Beim Doktor bin ich auch froh, dass ich Sicher sein kann, dass er eine Ausbildung machen musste. Und trotzdem gibt es manchmal Pfusch!

      • Martin sagt:

        @Bernhard, es geht nicht darum ob Lehrer eine berufsspezifische Ausbildung brauchen, sondern auf welcher Stufe Lehrer ausgebildet werden sollen. Auch Laienlehrer, wie sie hier despektierlich bezeichnet werden, haben eine Lehrerausbildung, einfach nicht auch Stufe Uni. Wir lassen doch Busfahrer/Piloten auch ohne akademische Ausbildung Kinder transportieren. Im Gegenteil, an Busfahrer werden kaum Anforderungen gestellt. Eine Ausbildung muss bedarfsgerecht und der Tätigkeit entsprechen, sonst wird es unnötig teuer, dies wiederum ist schlecht für die Gesellschaft und somit auch für die Kinder.

      • Bernhard sagt:

        Martin, ein Quereinsteiger, der eine pädag.-didakt. Ausbildung absolviert hat, ist doch kein Laienlehrer mehr! Oder verstehe ich da etwas falsch? Ein Laienlehrer ist für mich ein Berufsspezialist, der ohne Zusatzausbildung vor die Klasse steht. Und gegen solche Experimente wehre ich mich! Wenn diese Zusatzausbildung so angeboten wird, dass am Ende alle Anforderungen erfüllt werden, dann hat kaum jemand etwas gegen solche zusätzlichen Lehrkräfte! Ich bin einfach klar gegen „Schnellbleich-Programme“, nur um den Beruf für Quereinsteiger attraktiv zu machen. Denn dies diskreditiert den Lehrerjob!

      • Sportpapi sagt:

        @Martin: Welche Lehrerausbildung haben denn diese Laienlehrer? Aufgeführt wurde ein Pfadikurs, etc.

  • Olivia Moone sagt:

    Die Schwierigkeit ist doch, dass die meisten ausgebildeten Lehrer (auch Fachlehrer) oft gar nicht auf die Realität im Klassenzimmer vorbereitet sind. Sie haben keinerlei Führungserfahrung und auch oft keine Lebenserfahrung, wenn sie mit Mitte/Ende 20 frischgebacken vor einer Schulklasse stehen, ohne jemals wirklich in einem Team oder als Führungsperson gearbeitet zu haben. Ein Lehrer ist auch ein Teamleader, der die Klasse führen und heute sogar noch die Koordination mit Heilpädagogen usw. gewährleisten muss. Diese Fähigkeiten und eine berufliche Stressresistenz fehlen. Oberlehrer nur ab 35!

    • alam sagt:

      Viele frischgebackene Lehrer machen aber die mangelnde Erfahrung mit ihrer Begeisterungsfähigkeit und Nähe zu den Kindern wieder wett. Führungserfahrung muss nicht unbedingt sein. Wie Führung geht, lernen sie in der Ausbildung. Erfahrung sammeln sie in den Praktika. Genau deshalb braucht es ja die umfangreiche Ausbildung, wie sie heute ist.

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Dem kann ich voll zustimmen! Unser Sohn geht seit einigen Wochen total begeistert und voller Freude in die 1. Klasse zu einer jungen, unerfahrenen, dafür aber total motivierten, netten, begeisterungsfähigen Lehrerin „frisch ab Presse“. Von einer solchen Lehrkraft können die Kinder genau so viel und gut lernen wie von einer mit jahrelanger Erfahrung.

  • N. H. sagt:

    Begeisterung und Spass sind schön und gut, dennoch gehört zum Lehrerberuf doch einiges mehr an Fähigkeiten und Wissen dazu, als man so nach neun Jahren eigener Schulerfahrung automatisch weiss…und genau diese Aufgaben bleiben dann in einem Kollegium an den „richtigen“ Lehrkräften hängen, welche die begeisterten Neueinsteiger beim „schüelerle“ unterstützen dürfen. Für mich bleiben Schnellbleichen und LaienlehrerInnen eine Abwertung des Berufs und werden langfristig einen immer grösseren Lehrermangel zur Folge haben: wer ist noch so blöd sich ausbilden zu lassen, wenn es auch ohne Diplom geht?

    • Martin sagt:

      Das würde aber nicht zu Lehrermangel führen, ganz im Gegenteil, es würde nur zu weniger studierten Lehrern führen. Bin überhaupt nicht einverstanden, wenn sie behaupten nicht Akademiker würden den Beruf abwerten. Wie abwertend ist den diese Aussage für nicht Akademiker? Klar brauchen Lehrer eine berufsspezifische Ausbildung, die Frage ist, muss das auf akademischer Stufe sein? Der Lehrermangel entsteht ja nur darum, weil man eine Matur braucht und 80% der Bürger keine solche haben. D.H. es werden viele fähige Menschen von vornherein vom Lehrerberuf ausgeschlossen.

      • Rosa sagt:

        Man kommt heute ohne Matur durch Ablegen einer Vorprüfung an die PH und kann (muss?) den entsprechenden Vorkurs besuchen. Viele gehen diesen Weg. Von Ausschliessen kann also keine Rede sein.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin: Sie finden also, eine Matur, die ein Zeugnis für schulische Fähigkeiten ist, sei für Fachpersonen der Schule, Lehrer, nicht unbedingt nötig? Ehrlich gesagt finde ich es schon schlimm genug, dass Volksschullehrer heute schon in relevanten Fächern offenbar schlechte Noten hatten.

      • Martin sagt:

        Diese Vorprüfung ist angeblich so anspruchsvoll, dass kaum ein Gymnasiast diese Prüfung bestehen würde. Haben sie eine Statistik, die beweist wie viele diese Vorprüfung bestehen? Für die Aufnahme an die PH reicht noch nicht mal die Berufsmatur, zusätzlich muss noch die Passerelle (Dauer: 1-2 Jahre) erfolgreich absolviert werden.

      • Susi sagt:

        @SP: Gab es nicht mal einen Vorstoss, dass man für die Volksschullehrerausbildung mindestens in Mathematik und Deutsch „genügend“ sein muss?

      • Martin sagt:

        @SP Bitte nehmen auch sie zur Kenntnis, dass Menschen ohne Matur weder bildungsfern noch dumm sind, viele schaffen die Matur z.B. nicht weil sie zu wenig gut Französisch können, klar sollte aus denen kein franz. Lehrer werden. Sicher muss ein Gymilehrer eine Hochschulausbildung haben, sonst würde der Wissenstransfer nicht funktionieren bzw. in die falsche Richtung laufen. Aber wieso muss eine Kindergärtnerin in Integralrechnen und Latein belesen sein?

      • Sportpapi sagt:

        @Martin: Ich habe nichts von Bildungsfern gesagt. Allenfalls bildungsferner. Also gut, Latein braucht die Kindergärtnerin nicht. Aber es reicht auch nicht, einfach ein bisschen Freude an Kindern zu haben.

      • Quereinsteigerin sagt:

        Es wird niemand vom Lehrerberuf ausgeschlossen. Ich habe den Vorkurs, die Prüfung und anschliessend das Studium absolviert. Damals war ich über 40 Jahre alt und hatte einen Realschulabschluss (Sek B) und eine Lehre im „Rucksack“. Unterdessen habe ich auch die Ausbildung zur Schulischen Heilpädagogin (Masterstudium) abgeschlossen und meine Berufszufriedenheit ist hoch. Aus meiner heutigen Sicht ist eine solide Ausbildung für Lehrpersonen unerlässlich. Gleichzeitig habe ich aber festgestellt, dass ich von meiner Lebenserfahrung (Beruf, Kinder) gleichermassen profitieren kann.

      • Petter sagt:

        @Sportpapi: Ein Lehrer muss hauptsächlich Vertrauen in die Kinder haben und die Begeisterung zu lernen aufrechterhalten. Ich habe da Beispiele erlebt, da wurden die Kinder richtig verheizt. Und die Lehrer haben sich gerade selbst auch noch verheizt. Was nützt da jedes Diplom, wenn man die Kinder nicht motivieren kann, aber ein sogenannter Fachidiot ist?

      • Sportpapi sagt:

        @Petter: Was nützt es, begeisterungsfähig zu sein, aber nichts vermitteln zu können? Das habe ich nun auch sehr häufig erlebt. Toller Lehrer/Trainer! Und was habt ihr bei ihm gelernt? Naja…

  • Susi sagt:

    Die Allgemeinheit weiss wahrscheinlich mehr über den Lehrerberuf als über eine andere, nicht selbst erlernte Branche, da wir alle mindestens 9 Pflichtschuljahre absolviert haben. Dadurch wird es wohl auch möglich, dass jetzt für den Unterricht teilweise Laien eingesetzt werden können. Immer noch besser als gar keine Lehrer, aber natürlich wertet es die offizielle Ausbildung des Berufes ab, wenn es plötzlich aussieht, als könnten solche „natural born teachers“ einfach so vor eine Klasse stehen und ihr etwas beibringen.

    • Susi sagt:

      Zudem frage ich mich, wie denn da die Besoldung aussieht. Bekäme ein Laie gleich viel wie einer, der sich jahrelang hat ausbilden lassen, fände ich das dann schon etwas befremdlich.

      • Martin Frey sagt:

        Es wäre wohl der sichere Todesstoss für den Lehrer als ernsthaften Berufsstand, Susi.
        Ich bin aber nicht der Ansicht, dass wir für den Lehrerberuf geeignet sind, nur weil wir selber die Schulbank gedrückt haben. Denn sonst wären Sie auch in der Lage, Brücken zu bauen weil Sie schon 100x darüber fuhren…

      • Bernhard sagt:

        Susi, punkto Lohn wäre das System vermutlich so, wie es auch heute (zumindest im Kanton ZH) schon ist: Je nach Abschluss in einer anderen Lohnklasse!
        Ist zwar nicht ganz fair, weil die gleiche Arbeit unterschiedlich entlohnt wird; dafür behält aber die Ausbildung weiterhin ihren Wert. Wenn ich mich nicht täusche, kann man im Kanton ZH maximal 6 Jahre ohne Abschluss (aber während des Studiums) auf Berufsschulstufe unterrichten! In dieser Zeit ist man verständlicherweise in einer tieferen Lohnklasse. Das Spannende: Es ist eine sehr positive Entwicklung erkennbar – von vor bis nach dem Studium!

      • Susi sagt:

        @Martin Frey: Dieser Meinung bin ich auch nicht. Aber es ist sicherlich einer der Gründe, warum es jetzt eben teilweise so praktiziert wird.

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Doch, ich finde schon, dass es für den Lohn relevant sein soll, welche Ausbildung man dafür geleistet hat und wie lange diese gedauert hat. Schliesslich kostet eine solche Ausbildung ein Vermögen, auch dadurch, dass man in dieser Jahre einen enormen Lohnausfall hat. Das wieder reinzuholen dauert lange, und dafür soll man auch einen entsprechenden Lohn bekommen.

      • Susi sagt:

        Ich habe vor dem Abschluss meines Fachstudiums 5 Jahre in der Berufsbildung unterrichtet und dann auf Gymnasialstufe gewechselt, wo ich, bis ich mein HLA-Diplom hatte, auch in einer tieferen Lohnklasse war. Finde ich absolut fair.

      • Bernhard sagt:

        Ja Susi, selbstverständlich soll eine Ausbildung besser entlohnt werden als gar keine. Problematisch wird es aber, wenn es um Kleinigkeiten geht: Ein Sportlehrer an unserer Schule machte das ETH Dipl. I und hörte danach auf (das entspricht wohl dem heutigen Bachelor). Ich machte als Erst-Studium das selbe, zog aber ein weiteres Jahr durch. Heute unterrichte ich fast keinen Sport mehr, mein Kollege dagegen ausschliesslich. Sein Sportunterricht ist klar besser als meiner, weil sich meine Prioritäten verschoben haben. Trotzdem verdiene ich im Sportunterricht auf 100% ca. 1000.-/Mt. mehr als er!

      • Susi sagt:

        @Bernhard: Ziehen wir doch diese Rechnung mal noch weiter: Was bedeutet denn ein Jahr Verdienstausfall bzw. ein Jahr später in den Beruf einsteigen zu können? Sagen wir mal, um mit glatten hypothetischen Zahlen rechnen zu können, 120’000.-. Da beginnt sich dieses Zusatzjahr aufgrund der zusätzlichen 1000.- monatlich grad mal erst nach 10 Jahren überhaupt auszuzahlen gegenüber dem Lohn ihres Kollegen. Ist doch noch krass, oder?

      • Bernhard sagt:

        Ja Susi. Aber krass ist auch, dass ich nach 35 Jahren über 400’000.- mehr verdient habe als mein Kollege. Von dem Plus im PK-Guthaben abgesehen! Das ist nicht minder krass!!

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Das Eidg. Sportlehrer Dipl. 1 berechtigt nicht zum Unterricht am Gymnasium, sondern erst das Dipl. 2, das weitere zwei Jahre dauerte. Diplom 1 gab es auch in Magglingen ohne Matur. Heute wird man Sportlehrer mit einem 5jährigen Studium – an der ETH Bewegungswissenschaften und Sport – und einem weiteren Jahr Lehrdiplom. Das ist natürlich keine Garantie, dass die Lehrer besser sind als irgend ein J+S-Leiter, der vielleicht auch unterrichten könnte. Aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit ist schon vorhanden. Ausserdem: weshalb hören Sie nicht ganz auf, Sport zu unterrichten?

      • Bernhard sagt:

        @SP: Ich habe ja auch das Diplom II gemacht, dachte aber, es wäre nur ein Jahr länger gegangen als das Diplom I meines Kollegen. Vielleicht irre ich mich auch. Oder, er hat ein drittes Jahr gemacht und danach abgebrochen. Könnte auch sein…

        Warum ich überhaupt noch Sport unterrichte? Sicher aus Spass an der Bewegung – aber v.a., um mein Pensum aufzustocken. Ich arbeite ja nur 2 1/2 Tage. Da brauche ich so viele Lektionen wie möglich. Und weil unsere Klassen nur jeweils 1 Sportlektion/Woche haben, kann man so die Randstunden ideal mit Sport füllen (z.B. 7-8, 12-13 und 17-18 Uhr).

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Wenn ich wüsste, dass andere besseren Sport unterrichten, bzw. ich selber nicht mehr so gut bin, weil sich halt „die Prioritäten verschoben haben“, dann würde ich umgehend aufhören. Ist ja nichts als fair. Und gäbe es eine funktionierende Aufsicht, würde das vielleicht auch von aussen so verlangt. Aber das ist halt das Problem dieser „Randfächer“. Die interessieren die Rektoren meist auch nicht besonders.

      • Bernhard sagt:

        SP das ehrt Sie, dass Sie so hohe Ansprüche an sich selbst haben, dass Sie die Segel streichen, wenn Sie merken, dass andere besser sind als Sie. Ich nehme das sportlich: Es darf durchaus auch Menschen geben, die besser sind als ich, ohne dass ich deswegen gleich den Dienst quittiere. Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht, die Prioritäten von Zeit zu Zeit zu verschieben und nicht immer alles so verbissen zu sehen. Schlussendlich geht es in der Schule um Lernziele, und dass diese erreicht werden. Mehr liegt in meiner aktuellen Lebensphase nicht drin. Das ist aber für meinen AG absolut ok!

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Ich streiche doch nicht die Segel, wenn andere besser sind. Aber wenn ich nicht mehr bereit bin, mich genügend einzusetzen (z.B. weiterzubilden), weil ich eben andere Prioritäten habe. Dann bin ich konsequent.

      • Bernhard sagt:

        SP, das ist halt eine Grundsatzdiskussion, die wir nun führen könnten: Wie wichtig/notwendig sind „Extras“, die sich nur marginal auf den Lernerfolg auswirken? Klar könnte ich an eine Weekend-Kampfsport-Weiterbildung. Oder als Intensivweiterbildung ein Canyoning-Leiterdiplom in Interlaken erwerben. Nur: Was bringt mir dieser gefüllte Rucksack, wenn ich jetzt schon weiss, dass das WIssen nicht, oder nur in sehr, sehr seltnene Fällen anwendbar ist? Für mich sind dies verschenkte Ressourcen. Die setze ich lieber ein für wirklich Wesentliches! Netter Nebeneffekt: Ein geringeres Burnout-Risiko!

      • Bernhard sagt:

        2/ Bei wirklich wichtigen Weiterbildung bin ich aber dabei: SLRG- und Nothelfer-Refresher; Weiterbildung für Trendsportarten, für die wir extra teures Equipment angeschafft haben etc. Das ist für mich gut investierte Zeit! Aber nicht für Dinge, die einfach nur „nice to have“ sind! Da habe ich – seit meine Tochter auf der Welt ist – halt einfach andere Prioritäten und vor allem nur noch begrenzte Energieressourcen!! Und ich finde, das darf und soll es auch geben! Deswegen bin ich noch lange kein schlechter Lehrer. Halt einfach ein weniger perfekter! 😉

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Sie machen das ja völlig richtig. Und ich kann ja auch nicht bewerten, ob Sie nun ein guter, sehr guter oder nur mittelmässiger Lehrer sind. Sie selber haben sich schlecht dargestellt.

  • 13 sagt:

    Und doch möchte ich alle fragen, die sich gegen Laienlehrer aussprechen. Was wäre Ihr Alternativvorschlag gegen den Lehrermangel? Bin gespannt.

    • Sportpapi sagt:

      Den Job aufwerten? (Wieder) mehr Anerkennung, mehr Support, mehr Lohn. Ausserdem haben gerade so viele Studierende wie noch nie das Studium an der PH aufgenommen.

      • Susi sagt:

        Stimme SP zu. Durch Laienlehrer wird der Beruf noch mehr abgewertet.

      • Martin Frey sagt:

        Stimme SP ebenfalls zu. Zudem wäre whs. disktutabel, ob man die Ressourcen im Bildungswesen richtig einsetzt. Es gibt ja mittlerweile für jeden Klassenzug eine Armada von Therapeuten und Förderern jeglicher Art. Ob dies in die richtige Richtung geht sei mal dahingestellt.

      • 13 sagt:

        Job aufwerten, gerne.
        Mehr Anerkennung: Wie sollte diese aussehen? Was ist darunter zu verstehen?
        Mehr Support: Auch gut, wobei gerade der Support durch Zusatzkräfte wie eben Therapeuten in der Kritik steht.
        Mehr Lohn: Darüber lässt sich streiten, ich bin nicht der Meinung, dass Lehrer grundsätzlich unterbezahlt sind, v.a nicht in höheren Stufen. Aber selbst wenn, sind wir wieder bei den Kosten, die leider in den letzten Jahren für das Bildungswesen reduziert anstatt erhöht wurden, zumindest bei uns. Gerade auf dem Land fehlen bei uns gerade durch die Aufnahme der PH anstatt Seminar Lehrer.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Im Allgemeinen steigen die Bildungskosten überall immer weiter an. Mit vermutlich geringem Nutzen bei den Schülern. Und viele Therapeuten etc. bräuchten Lehrer nicht zu Unterstützung, wenn es weiterhin Kleinklassen etc. gäbe.

  • Bernhard sagt:

    Wenn davon ausgegangen wird, dass Fachwissen alleine reicht, um eine gute Lehrperson zu sein, dann kann in der Tat jeder und jede mit einer entsprechenden Fachqualifikation (braucht’s den Meister oder reicht ein EFZ?) Lehrer sein. Wenn aber davon ausgegangen wird, dass Pädagogik und v.a. Didaktik auch eine Rolle spielen, wird es als Laie bereits eng. Es ist nicht jedem Menschen in die Wiege gelegt, Sachverhalte stufengerecht runterzubrechen und sinnvoll (korrekte Methodenauswahl) zu vermitteln. Eine 2-jährige Ausbildung inkl. Praktikum sollte aber reichen, um das nötige Rüstzeug zu erlangen!

  • Martin Frey sagt:

    Schon ein etwas seltsames Plädoyer. Oder würden Sie, Fr. Kuster, einen Laienchirurgen an Ihren Bauch lassen? Einen Laienarchitekten Ihr Haus bauen, einen Laienpiloten an den Steuerknüppel Ihres Ferienfliegers lassen? Passion und Leidenschaft in Ehren, aber es gibt Dinge, für die reichen ein Feierabendkürsli einfach nicht. Die Ausbildung unserer Kinder ist mir persönlich schlicht zu wichtig, um Sie Laiendarstellern, Spassvögeln oder Sozialromantikern zu überlassen.

    • Martin sagt:

      Die Aufgabe des Lehrers ist Schulwissen weiter zu vermitteln. Schulisches Wissen hat jeder der einen entsprechenden Schulabschluss hat. Völlig anders sieht es bei Spezial Wissen wie Hausbau, Aviatik oder Eisenbahn aus. Deshalb müsste in diesen Bereichen die Ausbildung entsprechend lange dauern und genau das tun sie nicht. Die Ausbildung zum Pilot, Lokführer oder Fahrdienstleiter dauert 1-2 Jahre, ein Diplom oder EFZ geschweige den ein Bachelor gibt’s dafür nicht. Es nervt, wenn so getan wird, als ob man nur an Uni/FH etwas erlernen kann und alle anderen strohdumm und bildungsfern sind.

      • Martin Frey sagt:

        Ich sag ja nicht dass jede Lehrperson zwingend eine 6-jährige Ausbildung braucht. Und dass alle anderen nichts können. Bin jedoch der Ansicht dass eine gute Lehrperson sich nicht einfach dadurch auszeichnet, einen guten Schulsack zu haben, es braucht da schon etwas mehr. Pädagogik ist auch ein Spezialwissen, meine ich. Und wenn wir aber gute Lehrpersonen haben wollen, müssen wir ihnen wieder mehr Wertschätzung entgegenbringen, gute Entlöhnung und weniger Entwertung.

  • Joerg Hanspeter sagt:

    Natürlich verfügen Lehrer in ihrem Fach über eine Ausbildung, genauso wie Schreiner. Ich kenne Schreiner, die in ihrem Fach trotz erfolgreich abgeschlossener Lehre nichts taugen, dasselbe gibt es auch bei den Lehrern. Unzählige Stunden Pädagogik garantieren nocht nicht, dass die Lehrperson auch fähig ist, Wissen zu vermitteln. Lehrer leben in einer geschützten Werkstatt, mehrheitlich völlig fern vom Leben, da verspreche ich mir einiges von Umsteigern. Die Umsteiger ohne jegliche Ausbildung auf die Kinder loszulassen, dürfte lediglich eine Notlösung sein und muss in jedem Fall begleitet werden.

  • Heidi sagt:

    Man kann nicht mehr in der Migros an der Kasse bezahlen oder im Resti einen Café bestellen, oder ein Zugbillett am Schalter kaufen. Nein, das ganze Leben ist kompliziert geworden. So auch in der Schule. Viele Erwachsene mit Motivation und guter Schulbildung können trotz Lehrermangel nicht unterrichten wegen fehlender pädagogischer Ausbilung und da bleiben viele unfähige aber eben ausgebildete Lehrer zurück, die unsere Kinder kaputt machen. Um dem aus dem Weg zu gehen, schicken wir unsere Kinder auf eine sehr teure Privatschule, da gibt es immer gute Lehrer. Für Geld ist eben alles zu haben.

    • Gabriele Zückert sagt:

      Ich finde solche Kommentare äusserst fragwürdig. Dieöffenltichen Schulen generell schlecht zu reden ist schlechter Stil. In einer wissenschafltichen Studie würde dieses Argument nicht stechen. Pädagogik ist das Kerngeschäft von ausgebildeten Lehrpersonen. Wer von Pädagogik gar keine Ahnung hat, wird auch mit einer guten Fachausbildung im Lehrberuf scheitern.

    • Sportpapi sagt:

      Dass Lehrer an Privatschulen besser sein sollen, dafür gibt es nach meinem Wissen keinen Hinweis. Und dass jemand einfach vor eine Klasse stehen kann, ohne pädagoisch-didaktische Ausbilung, das wäre dann wohl eher die grosse Ausnahme.

    • Claudia sagt:

      Leider Heidi, gibt es auch unfähige Eltern, die ihre Kinder nicht mehr erziehen und doch bei allem dreinreden, bzw. mit Anwalt oder Gewalt (!) drohen. Wieso glauben sie, dass heute ein derartiger Lehrermangel herrscht?

    • Susi sagt:

      Die Aussage, dass es an einer Privatschule bessere Lehrer gibt, ist schlichtweg falsch.

      Zumindest auf meiner Stufe (Gymnasium) ist es so, dass eigentlich niemand so wirklich in Privatschulen arbeiten möchte, denn da wird man erstens schlechter bezahlt und hat es zudem oft mit unmotivierten, verwöhnten SuS zu tun, die doch noch um jeden Preis durch eine Matur geprügelt werden sollen.

  • Pfofi sagt:

    Wir haben auch Ärztemangel! Also holt doch Laienärzte die einfach Lust haben zu operieren! Oder Laienpiloten für den Ferienflug! Und schnell wird die Naivität im Blogg klar und beweist einmal mehr wie ignorant das Fachwissen ausgebildeter Lehrpersonen behandelt wird. Dies obwohl tausende von Lehrpersonen täglich mit viel Gespür Wissen vermitteln, integrieren, bewerten, führen, coachen!

    • 13 sagt:

      Das Problem ist, dass manchmal auch den Lehrern das Fachwissen des unterrichteten Fachs fehlt. So musste ich an der Uni einiges Falschwissen ausbügeln, welches mir ein guter Pädagoge übermittelt hat. Und ich erinnere mich an den ebenfalls sehr sozialkompetenten Englischlehrer, der zwar die erste Anlaufperson bei Schwierigkeiten war, aber vom native Speaker in der Klasse immer mal wieder korrigiert werden musste. Auch in der Medizin, ist manchmal der gute Chirurg besser und manchmal macht es mehr Sinn ein Gespräch mit der Hebamme oder der Krankenschwester zu führen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Je höher die Schulstufe, desto höher das Fachwissen der Lehrperson. Ausserdem machen Sie einen Denkfehler. Sie fragen je nach Thema besser den Chirurg, die Hebamme oder die Krankenschwester, weil diese eben ein unterschiedliches Fachwissen aufweisen.

      • Susi sagt:

        Zum Grundstudium Anglistik gehört ein Sprachakzess auf CPE-Niveau, da frage ich mich dann schon, wie eine Englischlehrperson von einem native speaker ständig korrigiert werden kann, zumal natives von Grammatik meist keine grosse Ahnung haben (ich habe auch immer mal wieder solche in meinen Klassen), da muss wohl irgend etwas falsch gelaufen sein. Sollte sich das Korrigieren auf Vokabular beschränken, kann ich das noch nachvollziehen. Doch nur weil einem ein Wort mal nicht sofort in den Sinn kommt, heisst das sicher nicht, dass die Fachkompetenz mangelhaft ist…

      • Sportpapi sagt:

        Wir hatten auch einen native Speaker (französisch) in der Klasse. Der bald schon ungenügend war im Fach, weil er von Grammatik keine Ahnung hatte – und sich auch nicht interessiert.

      • 13 sagt:

        „Je höher die Schulstufe, desto höher das Fachwissen der Lehrperson.“

        Eben leider nicht. Ich habe mein Studienfach ja erst im Gymnasium „gelernt“. Der Lehrer war didaktisch und pädagogisch gut. Dass das Fachwissen praktisch völlig fehlte, musste ich an der Uni feststellen. Und ich war nicht die einzige. Ich mache keinen Denkfehler: Für manche Beschwerden in der Schwangerschaft kann ich zum Gynäkologen oder der Hebamme. In manchen Situationen wäre ihre ganzheitliche und persönlichere Sicht wichtiger, in manchen das medizinische Wissen des Arztes. Gleich wie mal fachl. Kenntn. und mal Didaktik.

      • 13 sagt:

        @ Susi
        Ich sass in der Klasse, wo meine Schulkamerad öfters „reinquatschte“ und nein, es ging nicht um den Wortschatz. Ein native Speaker muss nicht die Grammatikregeln kennen, um zu hören, dass ein Verb falsch konjugiert wird. Trotzdem schaute der Lehrer jeweils nach und zu 90% hatte der Schüler recht. Aber ja, es gibt auch die, die in ihrer Muttersprache nicht ganz sattelfest sind. Er war es. Ich sass auch schon im (europäischen) Ausland im Deutschunterricht und musste mich sehr zusammenreissen. Kaum ein Satz ohne einen Fehler. Ob es in der Schweiz derart besser ist? Ich weiss nicht…

      • Sportpapi sagt:

        @13: Und ich dachte, Sie hätten Jus studiert. Trotzdem ist es so, dass die Gymilehrer über das grösste Fachwissen verfügen. Klar, sie unterrichten ja meist auch nur ein Fach. Und haben mindestens einen Masterabschluss darin.
        Zum anderen: Wie kommen Sie auf die Idee, dass eine Hebamme „ganzheitlicher und persönlicher“ berät als ein Arzt? Sie hat schlicht eine andere Perspektive, andere Erfahrungen und vermutlich auch etwas mehr Zeit, da ihre Zeit nicht gleich viel kostet…

      • Susi sagt:

        @13: War das ein Gymnasiallehrer? Sehr befremdlich, wenn er dann Verben falsch konjugiert hat.

        Und ich finde es nicht ganz richtig, wenn Sie hier eine einzelne offensichtliche Fachniete als Beispiel für die angebliche Inkompetenz der Lehrer anführen, denn dies ist sicher nicht die Regel.

      • Susi sagt:

        @13: „Ich sass auch schon im (europäischen) Ausland im Deutschunterricht und musste mich sehr zusammenreissen. Kaum ein Satz ohne einen Fehler. Ob es in der Schweiz derart besser ist? Ich weiss nicht…“

        Wenn Sie wüssten, wie aufwändig das Diplom für das Höhere Lehramt ist und wie streng gerade auch die fachliche Kompetenz bewertet wird, würden Sie Ihre Aussagen vielleicht nochmals überdenken.

        Ich vermute, dass die besagte Lehrkraft gar nicht im Besitz eines Uniabschlusses/HLA-Diploms war; bis vor etwa 10 Jahren war es nämlich auch noch möglich, ohne diese auf Gymnasialstufe zu unterrichten.

      • Sportpapi sagt:

        Und nur weil nicht jeder Lehrer wirklich gut ist, heisst das noch lange nicht, dass man auf Ausbildung generell verzichten könnte.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ja, ich habe eine Gymnasium mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Recht gemacht, damit 4 Jahre lang Rechtsunterricht gehabt, und anschliessend Jus studiert. Wieso? Mein Gymilehrer war aber kein Jurist, sondern Ökonom, ohne auch nur eine Rechtsvorlesung besucht zu haben.
        Ich habe auch nicht gesagt, dass auf die Ausbildung zu verzichten wäre, sondern dass sie in manchen Fällen nicht ausreicht. Klar, sind mir ausgebildete Lehrer lieber, aber nur solange die Fachkompetenz auch stimmt.

        @ Susi
        Nein, das war in der Sek., nicht im Gymnasium. Und der Lehrer hatte das Lehrerseminar abgeschlossen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das ist aber schon ein bisschen ein Spezialfall. Ja, der Lehrer sollte natürlich Lehrer sein im Fach, das er unterrichtet. Und ich weiss, leider, manchmal gibt es schon grenzwertige Lehrbefähigungen.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ich schätze mal, es ist was ähnliches, wie wenn Sie sagen, dass eine Handarbeitslehrerin auch Sport unterrichtet. Ist ja beides mit den Händen.;-) So auch hier…es ist ein Schwerpunktfach, also teilt man es einem Lehrer zu, da BWL, VWL und Buchhaltung anteilsmässig dem Recht überlegen sind, werden Ökonomen vorgezogen und die Meinung unseres Rektors war gerade: „Das ist doch alles ähnlich.“ Gleiches sah man z. Bsp. im PPP, wo ein Lehrer Psychologie wie auch Pädagogik unterrichtete, wenn man Glück hat, hatte man zumindest für Philosophie einen anderen, aber auch das nicht immer.

      • 13 sagt:

        Darum eben meine Meinung, dass je höher die Stufe, die Fachkompetenz mehr an Gewicht gewinnen soll. Ein Gymeler oder auch ein Sekschüler wird jedoch den Mangel an didaktischem Wissen eines Lehrers eher ausgleichen können als ein 2. Klässler. Gerade in der Unterstufe, aber auch Mittelstufe sieht es etwas anders aus: Jeder, der Schreiben und Zählen kann, wird da das Fachwissen mitbringen. Nicht aber die didaktischen und pädagogischen Fachkenntnisse einer ausgebildeten Lehrperson und dies hat klar Vorrang. Da müssen dann auch ausgebildete Fachpersonen ans Werk, mind. mit Zusatzausbildung..

      • Sportpapi sagt:

        @13: Lehrer am Gymnasium haben üblicherweise einen Master im Fach, das sie unterrichten. Das ist weit mehr als die Mehrfächer-Lehrer auf der unteren Stufen in den einzelnen Fächern vorweisen können. Lehrbefähigung Sport gibt es für die Primarschule beispielsweise ab 4 ECTS-Punkten.

      • Susi sagt:

        @13: Seklehrer haben als Generalisten eine extrem kleinere Vertiefung, für den Englisch-Unterricht ein CAE-Diplom. da kann es schon vorkommen, dass sie mal etwas falsch konjugieren, wäre auch schwierig, die vielen Fächer alle perfekt zu beherrschen. Ich meinte, wir reden von Gymi-Lehrern, wir unterrichten ja max. zwei Fächer, da liegen Fehler sehr viel weniger drin…

    • Andrea sagt:

      @ 13 (16.08): Ich bin halt leider auch nur lic.oec,dipl hdl; ergo kein Jurist. Trotzdem habe ich mich im Studium(und all die Jahre danach) mit Recht intensiv befasst, sogar meine Abschlussarbeit im öffentlichen Recht geschrieben – aber Sie sehen es halt leider nicht in meinem Titel. Ich unterrichte seit Jahren Wirtschaft UND RECHT auf der Sekundarstufe II, dazu bin ich ausgebildet. Auch ich habe inhaltlich und fächerspezifisch meine Vorlieben und bin mir bewusst, dass ich nicht alle (BWL, VWL, R, RW) gleich „packend“ unterrichte. „oec“ = „nicht-juristisch gebildet“ ist aber einfach falsch.

      • Sportpapi sagt:

        Ich gehe davon aus, wenn das Fach Wirtschaft und Recht heisst, ein solcher Abschluss an der Uni aber nicht vorhanden ist, dass dann immer Abstriche gemacht werden müssen. Sonst müsste man ja zwei Fächer daraus machen mit unterschiedlichen Lehrern.

  • Trudi sagt:

    Ich finde, dass der LehrerInnen Beruf und auch SozialarbeiterInnen Beruf künstlich von der Fachhochschule heraufgeschraubt worden ist. Für alles braucht es die Matura, dass finde ich total daneben. Wie wenn Wissen alle Qualitäten abdecken könnte. Früher konnte ohne Matura die Berufe Krankenschwester, SozialarbeiterIn etc gelernt werden……waren diese Leute alle über Jahre unfähig? Und dann wundert es, dass es zuwenig Fachpersonen gibt.

  • Trudi sagt:

    Ich finde, dass der LehrerInnen Beruf und auch SozialarbeiterInnen Beruf künstlich von der Fachhochschule heraufgeschraubt worden ist. Für alles braucht es die Matura, dass finde ich total daneben. Wie wenn Wissen alle Qualitäten abdecken könnte. Früher konnte ohne Matura die Berufe Krankenschwester, SozialarbeiterIn etc gelernt werden……waren diese Leute alle über Jahre unfähig? Und dann wundert es, dass es zuwenig Fachpersonen gibt.

    • alam sagt:

      Ja, die früheren Krankenschwestern waren tatsächlich nicht so gut wie die heutigen Pflegefachpersonen (mit Matura), jedoch wahrscheinlich etwa so gut wie die heutigen FaGe (EFZ ohne Matura). Kommt halt immer darauf an, was man vergleicht.

      • Martin Frey sagt:

        Da bin ich dezidiert anderer Meinung, alam. Denke viele heutige Pflegenden könnten sich von den früheren Krankenschwestern noch einiges abschauen, nicht zuletzt was Berufsauffassung u.ä. angeht. Es gibt schlicht keinen Grund, für den Beruf eine Matura zu verlangen. Das Problem ist vielmehr, dass der Pflegeberuf eine Bürokratisierung mit verschiedenen Veränderungen durchgemacht hat, mit Einführung verschiedener Zwischenstufen (Fage, Fabe usw.) Böse Zungen würden behaupten: weil halt nach wie vor jemand auch die einfachen pflegerischen Tätigkeiten ausführen muss.

  • Wir ausgebildeten Lehrpersonen haben nicht endlos Lust und Zeit, die nicht ausgeildeten zu „beraten“.

    • Quereinsteigerin sagt:

      Aber vielleicht haben Sie und andere ausgebildete Lehrpersonen gelegentlich Lust sich von ausgebildeten Quereinsteiger mit einer fundierten Ausbildung (oftmals Hochschulabschluss),, jahrelangen Erfahrungen in der Privatwirtschaft und ausgewiesenen PC-Fähigkeiten und Sprachkenntnissen (!!!) „inspirieren“ zu lassen – ganz im Sinn eines reziproken Lernens ….

      • Sportpapi sagt:

        Wow, und solche Topshots strömen nun in die schlecht bezahlte Primarschule? Ausserdem gibt es dafür ja eine Schnellbleiche, die Quereinsteigerausbildung. Sicher ein guter Kompromiss.

    • Sandra sagt:

      Genau diese Antwort lag mir auch auf der Zunge! Seien wir froh um die motivierten und engagierten Lehrerinnen und Lehrer und entlasten wir sie soweit wie möglich. Mir ist keine aktive Lehrperson bekannt, die noch mehr Supportarbeit leisten kann, als sie eh schon erfüllt.
      Und Frau Kuster, mein Geschichtslehrer war einsame Spitze, trotzdem blieb nichts haften…

  • Werklehrer Antonio sagt:

    Als ehem. Möbelschreiner gab ich 2 Jahre Werken an einer Privatschule für 1-3 Sekundarstufe. Darunter Frühreife hochintelligente sowie Ewiggestrige. Das war zum einen sehr nett und schön, zum anderen aber auch recht anstrengend, da die Motivation der Schüler (auch altersabhängig) sehr unterschiedlich ausfiel. Leider wuden mir nur die effektiven Lehrstunden bezahlt und die ganze Vorbereitung lagerte auf meinen Schultern. Als dann der Kt. Thurgau noch zwingend eine agogische Ausbildung voraussetzte, war dann für mich die Motivation flöten. Also einfach nicht über Mangel an Lehrkräften klagen…

  • alam sagt:

    Nein. Laienlehrer sind nicht gut genug. Es reicht, dass wir Eltern Laien sind. Die Kinder lernen heute viel mehr und besser als wir damals. Das verdanken wir den guten Lehrern und ihrer guten Ausbildung. Klar gibt es auch hier schwarze Schafe, aber ich würde auch keinen Laien als Handwerker in mein Haus lassen, warum also sollte ich Laien an der Bildung meiner Kinder herumbasteln lassen?

    • mila sagt:

      (Richtig) Kochen habe ich zuhause gelernt, nicht an der Schule… Den TipTopf kann man doch höchstens im Altersheim einsetzen, wenn man sich an die Rezeptvorgaben hält. So bieder und fad wie das Ergebnis in der Regel schmeckt.

      Oder anders gesagt: ohne meine Mutter würde ich heute wohl der Convenience Food Fraktion angehören – soviel zum Thema ‚Laienbildung‘.

      • Gabriele Zückert sagt:

        Das Kochbuch TipTopf ist ein Lehrmittel! Für Anfänger gedacht. Einfache Grundrezepte für Jugendliche, die in der Schule kochen lernen. Und jetzt: Verbessern kann man alle Rezepte. Dazulernen auch. Dies ist für mich also kein Grund, das Schulkochen nicht von professionell ausgebildeten Leuten leiten zu lassen.

      • Sportpapi sagt:

        Den TipTopf brauche ich heute noch als Basis. Ausserdem, wenn ich an mein Hauswirtschafts-Obil zurückdenke, dann haben offenbar ganz viele zu Hause nicht viel gelernt.
        Gerne kochen beginnt häufig mit gerne Essen. Deshalb lernen es die einen, während die anderen lieber Fertig-Menues wärmen.

      • alam sagt:

        Der TipTopf ist in den meisten Haushalten in meinem Bekanntenkreis nach wie vor DAS Kochbuch. Probieren und würzen ist keine Kunst, dafür braucht es kein Kochbuch, aber die Grundkenntnisse sind im Tiptopf wirklich kurz, gut und einfach erklärt.

  • Schaad Hügli Christine sagt:

    Pädagogik ist eine so anständige akademische Disziplin wie Medizin, Kunstgeschichte oder Theologie. Es käme niemandem in den Sinn, bei Aerzten, Kunsthistorikern oder Theologen Fach- und Methodenkompetenz mit Begeisterung ersetzen zu wollen. Zweifellos mögen Fachleute als Laienlehrer mit Begeisterung am Werk sein, Begeisterung ersetzt keineswegs das Wissen und Können über Strukturierung, Methoden der Wissensvermittlung, des Uebens und des Ueberprüfens. Dachdecker, Journalisten, Coiffeure – jeder Beruf erfordert Fach- und Methodenkompetez. Der Lehrberuf hat den gleichen Respekt verdient.

    • seebueb sagt:

      Eine gewisse Sozialkompetenz ist bei den meisten (bspw als Folge des erwachsen-werdens) vorhanden. Aber kaum jemand erlernt im Rahmen des selben hinreichend medizinische (juristische, mathematische, etc) Kompetenzen, um auf mittlerem bis höherem Niveau ausbilden zu können.

      Und nein, Pädagogik ist eben genau NICHT in dem Sinn (streng) wissenschaftlich, wie dies bspw medizinische (und viele andere) Richtungen sind. Dazu ist der Mensch, ganz egal in welchem Alter, schlicht zu komplex, teilweise auch zu sprunghaft.

      Soll heissen: Bei Alltagsfächern fände ich Laien durchaus sinnvoll eingesetzt.

      • seebueb sagt:

        …pädagogische Laien…

      • Jan sagt:

        Pädagogik ist sehr wohl ein Fachgebiet, in dem präzise Errungenschaften vorhanden sind. Ihre Aussage zeugt von Unkenntnis. Ein Arzt muss ja auch vorallem nett sein, das ist doch am wichtigsten, oder? Medizin kann ja eigentlich jeder, ein bisschen Aspirin und Tee, gell?
        Wenn ein Quereinsteiger letztlich als Lehrer was taugt… umso besser, es gibt zu wenig Lehrer. Ich wäre aber erstaunt, wenn es einem Schreiner einfacher fallen würde mit 25 Schülern zurechtzukommen, 10 Nationalitäten, manche reden kaum Deutsch, andere sind hochbegabt, manche sind scheu, andere rotzfrech.

      • Sportpapi sagt:

        Dumm nur, dass Mediziner von medizinischer Wissenschaft meistens sehr wenig mitbekommen…

      • Martin Frey sagt:

        Bin ansonsten oft mit Ihnen einverstanden, SP, die letzte Bemerkung über Medizin finde ich jedoch völlig daneben und entspringt nur billiger Polemik. Ansonsten sollten Sie vielleicht ein Medizinstudium machen um zu sehen was da alles verlangt wird. Bitte, Sportpapi, Sie können das besser…

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Ich stamme aus einer Familie von Medizinern. Und arbeite viel mit Medizinern zusammen. Wollen Sie z.B. behaupten, eine Mediziner-Diss sei von vergleichbarem wissenschaftlichem Wert wie die einer anderen Studienrichtung? (auch wenn jetzt da die Schrauben etwas angezogen wurden).

      • Martin Frey sagt:

        Nein, SP, ich rede aber auch nicht von der Diss, dort lernt man den Beruf ja nicht. Und natürlich gibt es unter den Medizinern wie bei anderen Berufsgruppen viel Licht und Schatten. Aber trotzdem ist es einer der härteren Studiengänge die man auf sich nehmen kann, und danach beginnt die Lernzeit ja erst. Ich halte daher die oft geäusserten abwertenden Bemerkungen für etwas vermessen. Denn auch ein schlechter Arzt, und die gibt es auch, weiss in der Regel 100x mehr über Medizin als ein interessierter Laie.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Ich weiss sehr genau, dass es sich um einer der schwierigsten, umfassendsten, härtesten Ausbildungen handelt. Aber eben, es ist im Wesentlichen eine Berufsausbildung, nicht eine Forscherausbildung. Und nur darauf habe ich mich bezogen.

      • Martin Frey sagt:

        Ok, Sportpapi! 🙂

    • Martin Frey sagt:

      Völlig richtig, Fr. Schaad. Es scheint mir ein bisschen MB-systemimmanent zu sein, zu denken, man könne ohne profunde Ausbildung überall mitreden, nur weil man selber Kontakt mit gewissen Berufsgattungen gehabt hat. Ueber Medizin, nur weil man schon mal beim Arzt war. Ueber Pädagogik, nur weil man selber schon mal die Schulbank drückte. Ueber die Jurisprudenz, nur weil man die vermischten Meldungen der Zeitung liest. Einzig in der Autowerkstatt gibt man/frau gerne den Schlüssel ab. 😉

  • Robert Kocher sagt:

    Natürlich können Laienlehrer in Nebenfächern sehr gut sein. (Werken, Zeichnen).Aber wenn man in Nebenfächern sog. pädagogisch hochgebildete Hauswirtsschaftslehrerinnen erlebt hat – denkt man auch. So werde ich niemals Kochen und Leben! Und ich behaupte; heute sehr gut zu kochen, aber aus Leidenschaft und nicht etwa „soziologisch“.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Sage ich ja: die HW Lehrerin von meinem Grossen war eine Katasrophe. Stocki aus dem Beutel, Hamburger fixfertig und immer wieder Sandwiches.

      • Robert Kocher sagt:

        Dafür hatte ich eine elegante Französisch-Lehrerin – und eine temperamentvolle Italienisch-Lehrerin. Und einen sportlich-dynamischen Sport-Lehrer. Und einen klugen, weitgebildeten Latein-Lehrer. Man(n) gönnt sich – ja sonst nichts…

    • Gabriele Zückert sagt:

      Ich finde es absolut daneben, wegen eines Erlebnisses mit einer Lehrperson alle Hauswirtschaftslehrpersonen in Sippenhaft zu nehmen! Ich habe in meiner eigenen Schulzeit im Unterricht die wesentlichen Dinge für den Haushalt gelernt. Heute kochen viele Eltern zu Hause gar nicht mehr. Deswegen ist es durchaus sinnvoll, ausgebildete Leute zu haben, die über den Kochtopfrand noch weiter hinaussehen, ernährungswissenschaftlich etwas drauf haben und auch wissen, wie man einen Haushalt organisieren muss. Nicht alle Kinder haben das Glück, es von ihren Eltern lernen zu können.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Gabriele Zückert

        Woran bitte soll ich es denn messen? Diese Lehrperson war schon vorher angestellt und ist immer noch angestellt. Meine Schwester singt über die HW Lehrperson ihrer Jüngsten dasselbe Lied und es handelt sich dabei nicht um dieselbe Person. Dann in unserem Wohnort mehrere faule Kindergärtnerinnen. Sobald sie nach fünf Jahren Anstellung ihre Lebenszeitgarantie haben, sitzen sie auf ihren faulen Hintern und machen mit den Kindern NICHTS. Da hätte ich lieger Laien, welche dafür motiviert sind, den Kindern etwas beizubringen und nicht nur auf ende Monat warten bis der Lohn da ist

      • Susi sagt:

        Ja, Tamar, und genauso gibt es auch die absolut unfähigen Quereinsteiger, welche die Schüler/innen überhaupt nicht im Griff haben.
        Die Kindergärtnerin unserer Tochter macht ihren Job seit 30 Jahren, ich war schon mehrmals bei ihr zu Besuch im Unterricht und war einfach baff ab dieser unglaublichen Kompetenz. Keine Rede von auf „faulem Hintern sitzen“.

        Von Einzelfällen sollte nicht auf die Gesamtheit geschlossen werden, und schon gar nicht auf diese negative Art und Weise.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Susi

        Nein, ich schliesse nicht auf die Gesamtheit. Ich wollte damit nur sagen, dass Studium nicht gleichbedeutend ist mit Motivation und auch nichts darüber aussagt, ob die Lehrperson motiviert ist. Was Kiga angeht, hatten wir beides: beim Grossen zuerst eine Semiabgängerin die absolut toll war. Im 2. Kigajahr dann eben eine solche mit faulem Hintern, wo ich auch keine Eltern kennne, die begeistert von ihr wären. Mein Kleiner hatte beide Jahre absolute Volltreffer, aber auch nur, weil die faule Kindergärtnerin ihn nicht haben wollte und er einen weiter enfernten Kiga besuchen durfte/musste.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Und mein Einwand soll auch keine Abwertung sein, gegenüber der Lehrerausbildung. Ich empfinde es einfach als das kleinere Übel, dass in gewissen Fächern villeicht ungelernte Personen motiviert unterrichten, als gelernte Lehrer die unmotiviert und faul sind.

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: In der Lehrerbildung wird aber auch mancher Ungeeigneter ausgefiltert.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sportler

        Früher im Semi mag das noch der Fall gewesen sein, aber wenn die Lehrerausbildung heute fast nur noch ausschliesslich im Studium statt findet, ist die Auslese wohl weniger gegeben. Zudem herrscht in den meisten Kantonen akuter Lehrermangel, da lässt man ungeeignete Personen wohl nicht einfach so durchfallen.

        Wie gesagt, finde ich eine solide Lehrerausbildung (Semi war aber besser als PH) in vielen Fächern wünschenswert, aber manchmal wäre ein Laie das viel kleiner Übel als solche untauglichen Studis.

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: Was ist denn mit den unzähligen Praktikas, die PH-Studenten heute absolvieren?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Die Praktika waren früher auch, als das Semi noch mit Sekabschluss gemacht werden konnten. Ich finde einfach nicht, dass eine Matur automatisch befähigt, Kinder zu unterrichten. Nicht, dass es auch nicht unfähige Lehrer mit Semi geben würde. Wie gesagt: ich finde eine pädagogisch ausgebildete Lehrperson wichtig, nur sind diese nicht in allen Fächern notwendig und da wären Laienlehrer vielleicht eine gute Möglichkeit der Lehrerknappheit zu entkommen. Selbstverständlich müssten dann diese Laien auch entsprechende Fortbildung machen.

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: Das ist jetzt ziemlich widersprüchlich. 1) Der Hinweis auf die Praktika war die Antwort auf die Behauptung, die Lehrer heute würden nur theoretisch ausgebildet. Das stimmt nicht. 2) Auf das Semi war eine Matura. Nur dass die Ausbildung kürzer war, und die Lehrer/innen schon mit 20/21 auf die Schüler losgelassen wurden. Und in welchen Fächern glauben Sie denn, könnte man auf eine pädagogische Fachkraft verzichten?

  • Ruedi Wenger sagt:

    Knapp 50% der ausgebildeten Lehrkräfte geben innerhalb von 5 Jahren den Lehrerberuf auf. Da spielt die fehlende Motivation bestimmt eine grosse Rolle. Ich bevorzuge einen motivierten Laienlehrer dem ausgebrannten „Super“-Pädagogen.

  • Papa aus Überzeugung sagt:

    Ja, Frau Kuster, und wenn sie nicht Lehrer werden wollen, können diese Fachleute ja Juristen oder Ärzte werden. Würden Sie da auch so argumentieren, wie bei den Lehrern?

  • Lis sagt:

    Von all den vielen Lehrpersonen, die meine Kinder erleb(t)en, sind fünf ausgesprochen grossartige Persönlichkeiten. Vier davon durchliefen nicht die klassische Lehrerausbildung. D.h. sie stiegen auf dem zweiten oder gar dritten Weg in diesen Beruf ein. Und zwar mit Überzeugung. Es fällt auf, dass diese Lehrer allen ( Schüler, Kollegium, Eltern) einfach nur gut tun.

    Wenns nach mir ginge, müssten Grundschullehrer eine praktische Lehre abschliessen und sich danach zum Lehrer ausbilden lassen. Ganz bestimmt ist es unnötig, auf diesen Stufen einen gymnasialen Abschluss vorauszusetzen.

  • Frau Kuster, gehen Sie doch selbst einmal ein paar Wochen lang unterrichten, und machen Sie Ihre Erfahrungen. Vielleicht ist an Ihnen ja ein pädagogisches Naturtalent verloren gegangen. Vielleicht stellen Sie aber auch fest, dass Sie als Laienlehrerin vor einer Schulklasse ebenso an Grenzen stossen, wie es Ihnen wohl auch passieren würde, wenn Sie morgen als Schreinerin, Köchin oder Cellistin anfangen würden.

  • Homepapa sagt:

    Ich weiss nicht, wie lange diese Laienlehrer dann bleiben. Auch sie werden sich mit den Eltern herumschlagen und viel Administration betreiben müssen, wie die „richtigen“ Lehrer auch.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Nun, solange ausgebildete Hauswirtschaftslehrerinnen mit ihren Schülern Stocki aus dem Beutel kochen, tuts ein Koch noch längstens. Alkohol verdampft beim kochen und Rechtschreibefehler beim Hauswirtschaftsunterricht liegen drin. Wahrscheinlich vermögen solche Laien den Jugendlichen mehr Lust aufs kochen zu machen als die gelernte HW Lehrperson meines Grossen.

  • Ora sagt:

    Wenn sie unbedingt Lehrer werden wollen, dann sollen sie die Ausbildung machen, gibt es jetzt auch schon verkürzt, intensiviert, etc.
    grundsätzlich ist es gut, Leute im Klassenzimmer zu haben, die auch schon mal was anderes gesehen haben, aber eine Ausbildung brauchen sie.

  • Sportpapi sagt:

    Klar, in den „Randfächern“ kann man es ja machen…

    • 13 sagt:

      Ich glaube nicht, dass es der Wunsch der Schulen ist. Aber wenn es nun mal zu wenige ausgebildete Lehrer gibt und selbst diejenigen mit der Ausbildung nicht unterrichten wollen, sondern lieber etwas anderes arbeiten, dann hat man kaum eine Wahl. Was wäre denn Ihre Lösung?

    • Sportpapi sagt:

      @13: Es gibt nicht zu wenige ausgebildete Lehrer. Diese werden aber vielfach nicht angestellt. In Zürich hat man mittlerweile so viele Lehrpersonen um die Kinder herum – Teamteaching, Job-Sharing, Heilpädagogen, DAZ, Therapeuten, usw – dass man möglichst auf den Einsatz von Fachlehrern verzichten möchte. Sportlehrer sind deshalb z.B. in der Volksschule gar nicht vorgesehen (bzw. die bekommen unmögliche, jährlich wechselnde Restpensen angeboten). Dafür werden nun Lehrpersonen in einer Schnellbleiche für neue Fächer „fit“ gemacht.

      • Sportpapi sagt:

        Und Lösungen: Wenn die ausgebildeten Lehrpersonen keine Lust mehr haben auf ihren Job, dann muss man diesen Job wieder attraktiver machen. Das geschieht ganz sicher nicht dadurch, dass man erklärt, es brauche als Lehrer eigentlich gar keine Ausbildung, das kann quasi jedermann machen.

      • 13 sagt:

        Da ist das Feedback unserer Schulleitung anders. Ausgebildete Lehrer werden gerne angestellt. Wenn es sie gibt, dann bekommen sie die Stelle auch, manche nur aufgrund Mangel an Alternativen und zwar am liebsten so hohe Pensen wie möglich, da dann eine gewisse Flexibilität besteht. Wer ein kleines Pensum arbeitet, der wird sich nach einer zweiten Schule umsehen und kann dann an manchen Tagen einfach nicht. Vielfach werden die grösseren Pensen gerade von der Lehrerschaft nicht gewünscht. Jeder Stundenplan wird oft zum Wunschkonzert der LPs, was schliesslich unsere Kinder zu spüren bekommen.

      • 13 sagt:

        Das entspricht gerade nicht dem Feedback unserer Schulleitung. Im Gegenteil müssen immer wieder ausgebildete Lehrer mit fragwürdigen Referenzen angestellt werden, weil es auf eine Stellenausschreibung 1-2 Interessenten gibt und man keine Wahl hat. Und Pensen und Stundenplan verkommen leider zum Wunschkonzert der LPs, was schliesslich unsere Kinder ausbaden. Die SL hat teils ihre Vorgesetztenfunktion verloren, weil sie sich schlicht nicht leisten kann, LPs zu verlieren. Das kann auch keine Lösung sein.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das gilt für Fachlehrer???

      • 13 sagt:

        Oh, Entschuldigung, hätte nicht doppelt sein sollen.

        @ Sp
        Das ist der grundsätzlich O-Ton. Ob nun ein Unterschied zwischen Fachlehrer und den anderen (wie heissen sie?) unterschieden wird, weiss ich nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das ist aber eben wesentlich. Denn viele Probleme entstehen ja gerade dadurch, dass viele Lehrer (vor allem -innen) kein Vollpensum mehr leisten können und wollen. Während Fachlehrer, z.B. Sportlehrer, froh wären, um ein grösseres, und vor allem gesichertes Pensum.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Das verstehe ich nicht. Sport ist ja ein Fach, dass alle Klassen besuchen müssen. Wenn wir nicht von einer Kleinstschule sprechen (und Sie kennen meine Meinung zu diesen;-)), dann gibt es durch für einen Sportlehrer genug zu tun. Es sind ja immerhin rund 15-20 Klassen mit 3 Stunden pro Woche. Was hat denn eine Schule davon, wenn sie 10 Lehrer mit Kleinstpensen anstellt, anstatt einen, der ein Vollzeitpensum erledigt, sofern er das will?

        Wir haben glaublich 15 Klassen (ohne Kindergarten) und 2 Sportlehrer. Ich kenne ihr genaues Pensum nicht, aber so klein kann dieses nicht sein.

      • Sportpapi sagt:

        @13: In Zürich sind Sportlehrer in der Volksschule nicht vorgesehen. In der Primarschule gibt es dann Stunden, wenn ein Lehrer diese freiwillig abgibt (meist aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen), und kein anderer bereits angestellter Lehrer die Stunden übernehmen möchte. Klar ist auch, dass dieses freiwillige Abgeben, in deinem Fach, in dem die Erfüllung des Lehrplans nie kontrolliert wird, eher selten vorkommt. In der Oberstufe ist bei uns die „Sportlehrerin“ eine Handarbeitslehrerin mit Schnellbleiche in Sport. Ist für die Schulleitung interessanter…

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