Vom Softie zum Prügelhelden

Ein Gastbeitrag von Martina Marti*

Prügeln ist keine Option – oder doch? Ein Junge lässt den Hulk raus. Foto: sponselli/Flickr

Prügeln ist keine Option – oder doch? Ein Junge lässt den Hulk raus. Foto: sponselli/Flickr

Unsere Eingangstüre fliegt mit einem lauten «Rums» gegen die Hauswand. Sichtbar werden meine beiden Kinder in derart triumphierender Haltung, dass ich schwören könnte, beide sind spontan zehn Zentimeter gewachsen. Ihre Gesichter sind knutschrot und präsentieren ein Grinsen im XL-Format. «Maaami, ich habs endlich geschafft!», dröhnt der kleine Mann. Seine Schwester nickt eifrig: «Ja voll, ich habs gesehen!» «Ja, was denn?», frage ich jetzt neugierig. Mein Fünfjähriger holt tief Luft und dröhnt: «Ich… habe… i-h-m… eine… r-e-i-n-g-e-h-a-u-e-n! Tataaa…!» Hocherfreut springe ich spontan von meinem Stuhl auf: «Hey, das hast du super gemacht. Ich bin echt stolz auf dich!»

In dieser Sekunde wird mir bewusst, dass wir nicht alleine sind. Eine Nachbarin sitzt – sichtlich erschüttert und mit offener Kinnlade – an unserem Esstisch. Kein Wunder: Ich habe mich gerade aufgeführt, als ob mein Kind den Mount Everest im Alleingang bestiegen hätte. Dabei hat er einem anderen Kind eine reingehauen. Wie um Himmels willen bin ich hier gelandet?

Prügeln ist bei uns zu Hause niemals eine Option. Gut, jahrelang war es auch kein Thema: In den ersten Jahren hat sich unsere Tochter einzig über ihr Sprachorgan gewehrt: kreischen, schreien oder weinen. In ihrer Kinderkrippe herrschte die klare «Stopp»-Regel, wonach in jeder Streitsituation die Notbremse gezogen und, je nach Alter mit oder ohne Betreuerhilfe, Lösungen und Kompromisse gesucht wurden. Als dann unser Sohn zur Welt kam und wenig später mobil wurde, habe ich dieses Abkommen auch bei uns zu Hause eingeführt.

Rückblickend bin ich wirklich erstaunt, wie wunderbar dies stets funktioniert hat. Heute machen die beiden das mehr oder weniger automatisch und selbständig. Prügeln, kneifen, Haare reissen ist keine Möglichkeit. Dies unterbinde ich rigoros und mit Konsequenzen. «Bei uns wird geredet», lautet meine Ansage. Und wenn irgendwelche körperliche Messungen (ob jetzt unter ihnen oder mit Freunden) stattfinden müssen, werden gemeinsame Zeitfenster und Regeln vereinbart.

Nach einem halben Jahr Kindergarten war es dann so weit. Mein Sohn kam mehrfach total niedergeschlagen nach Hause: «Ich sage stopp und niemand hört zu!» Tatsächlich war das Prügeln oder eben Kräftemessen gerade ein grosses Thema unter den Jungs. Und da dies von der Kindergärtnerin ebenfalls konsequent unterbunden wurde, verschoben sich die Kämpfe einfach auf den Heimweg. Ergo: Mein Sohn kriegte in regelmässigen Abständen eins auf die Nuss. Warum? Weil er sich nicht wehrte. Warum? Weil ihm seine Mutter jahrelang eingetrichtert hat: «Wir prügeln uns nicht, wir suchen Lösungen… lalalala.» Hilfe, habe ich meinen Sohn zu einem Softie erzogen, der sich verprügeln lässt?

Also versammelte sich die Familie wieder einmal am Esstisch. Dieses Mal lautete das Traktandum «Konfliktbewältigung Teil zwei» (das war jetzt ein Scherz!). In Tat und Wahrheit habe ich versucht zu erklären, dass es irgendwann nach Stopp-Ansagen, Lösungsversuchen und Ausweichmanövern einen Moment gibt, an dem es einfach genug ist. An dem man sich wehren muss und Zurückschlagen angebracht ist. Ganz im Sinne der Notwehr.

Mein Sohn brauchte mehrere Tage und eingesteckte Hiebe, bis er die unerwartete neue Möglichkeit auch umsetzen konnte. Das war der Tag, als unsere Haustüre mit einem lauten «Rums» beinahe an der Wand zerbrach. Und ja, ich finde, ich durfte ihn in diesem Moment loben wie Reinhold Messner: für seine Fairness, seinen Durchhaltewillen und wenn nötig den eingesetzten Kampfgeist, um den Berg zu bezwingen.

Und wie handhaben Sie das Thema Prügeln zu Hause?

bild_martina_marti*Martina Marti ist freie Journalistin und Psychosoziale Beraterin in eigener Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern (Jg. 06 und 09) in der Nähe von Zürich.

70 Kommentare zu «Vom Softie zum Prügelhelden»

  • Bea sagt:

    Die Geschichte von Frau Marti könnte unsere sein, ich habe herzhaft gelacht und warte immer noch darauf, dass unser 6-jähriger mit einem Heldenschrei die Tür aufstösst. Auch er lernte zuhause und in der Kita die Stopp Methode, die sich im Kindergarten bei gewissen Kindern in unbeaufsichtigten Situationen nicht bewährt hat. Nun haben auch wir Phase 2 „Konfliktbewältigung in Spezialfällen“ eingeleitet.

  • Laxus Deyar sagt:

    Wenn ich selbst als Zehnjähriger wieder einmal mit einer Vier in Mathematik nach Hause kam, dann schleuderte ich die Schultasche in die Ecke und verschwand mit meinen Freunden im Wald. Dort gab es eine uralte zugewachsene Steinkuhle, in der wir unsere traditionsreichen Feinde trafen. In wilden territorialen Kämpfen sind wir aufeinander losgegangen, mit Stöcken und selbst geschnitzten Schwertern, und haben aufeinander eingedroschen, dass moderne Kinderärzte kopfschüttelnd „vielleicht doch eine ADS“ gemurmelt hätten.

  • 13 sagt:

    Kindergartenkinder dürfen sich auch mal raufen. Aber ich bin der Meinung, bei der Konfliktbewältigung muss jedes Kind, wie auch jeder Mensch einen Weg finden, der zu ihm passt. Mein Tochter kann auch niemanden schlagen, konnte sie noch nie und dieses „Du musst Dich wehren“ brachte sie noch mehr zur Verzweiflung. Letzthin wurde sie von einem Jungen auf dem Spielplatz geschubst. Sie fiel hin, stand auf und sagte zu ihm: „Ich habe Dir nichts getan, also musst Du mich nicht hauen. Wenn Du was willst, dann mach den Mund auf und sag es einfach.“ Er verzog sich ganz schnell.

    • 13 sagt:

      Tatsache ist, dass wir in unserer „Erwachsenenkultur“ Gewalt nicht gerade als das richtige Mittel betrachten. Darum ist es für Kinder wichtig, dass sie es schon mal ausprobieren dürfen, aber auch Alternativen lernen. Kinder, denen aber Gewalt, egal wie harmlos nicht liegt, bei denen bringt es auch nicht viel, sie zu ermuntern, um es ihnen später wieder abzugewöhnen. Es gibt Mittel und Wege, die zum Kind passen. Und letztlich ist auch nicht jeder ein Alphamännchen. Manchen Kindern macht es auch nichts aus, nicht immer die „Stärksten“ zu sein.

  • Annabeth sagt:

    Nennt man das jetzt psychosoziale Beraterin, seitdem der Begriff „Psychologin“ und „Psychotherapeutin“ gesetzlich geschützte Titel sind, die einen Studienabschluss an einer anerkannten Universität voraussetzen mit einer ebenso anerkannten universitären Weiterbildung in Psychopathologie resp. Psychotherapiemethoden?

  • tina sagt:

    ich habe meine kinder so erzogen, dass sie gewalt aus dem weg gehen, musste aber nach jahren korrigieren. oder resignieren. und zugeben: man muss sich nicht immer auf der nase herumtanzen lassen. aus dem weg gehen verschafft einem keinen respekt. inzwischen sinds meine söhne, die mir sagen, ich müsse mir eben respekt verschaffen, wenn ich jammere dass mir jemand auf der nase herumtanzt. das war nicht der plan….

  • Martina sagt:

    Auch bei uns wird zuerst nach einer Lösung gesucht, anstatt sich zu prügeln oder sich an den Haaren zu ziehen. Ich erziehe meine Kinder so, dass sie keine Prügelei anfangen. Aber: Sollte jemand auf sie einhauen, dann will ich, dass sie zurückgeben. Wir sind lösungsorientiert und kompromissbereit, lassen uns aber nicht verar…albern. Nicht meine Kinder auf dem Pausenplatz, nicht ich bei der Arbeit.

  • Joerg Hanspeter sagt:

    Wahnsinnig, was die Leute alles mit Reden und „Stop sagen“ lösen können. Wieso hat das eigentlich noch niemand den Ukrainern gesagt, dass sie zu den Russen lediglich „Stop“ sagen müssen und die Sache hat sich erledigt. Auch Ueli Maurer könnte doch mit seinen Mannen einfach das richtige „Stop sagen“ üben und wir könnten uns dann den Rest der Armeeausgaben sparen.

  • Albert Baer sagt:

    «Ich sage stopp und niemand hört zu!»

    Das Stopp! wird eben oft falsch (=verkopft) vermittelt. Ich habe das mal in einem Kinderhort miterlebt. Stopp! aufsagen alleine nützt gar nichts. Das Stopp! muss einen Stopp-Energie sein, kein Wort. Man muss mit den Kind also die Energie üben und diese Stopp!-Energie ist die gleiche Energie wie die Kampfenergie. Ergo kann man nur dann energetisch Stopp! sagen wenn man auch kämpfen kann.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Albert Baer:
      und jetzt bringen Sie das mal all denen, welche die Stopregeln (neben einig anderem, worunter auch durchaus Nützliches) flächendeckend in die Schulhäuser bringen, bei… . Und schaufeln dabei auch noch Lektionenzeit, in denen man dieses Kampfenergie-Generieren trainieren kann, frei. Das sind alles schöne Ideen, welche, würden grundlegendere Dinge von Beginn weg besser funktionieren, gar nicht unbedingt alle brauchte.

  • Michi sagt:

    Wenn uns einer körperlich zu nahe kommt, dann wehren wir das ab, wenn nötig eben auch körperlich. Diejenigen, die sich nicht wehren, kommen am nächsten Tag wieder dran. In harten Fällen werden dann halt Eltern (was selten was bringt) oder die Schule involviert. Aber die andere Wange auch noch hinhalten. Ne, sicher nicht!

  • Susi sagt:

    Ich geb jetzt auch noch meinen (ev. plakativen) Senf dazu, aber ich finde, man kann nicht erwarten, dass die Welt sich einem anpasst. Konkret: Wenn ein Kind regelmässig eins in die Fresse kriegt, muss man halt vielleicht auch mal zurückschlagen, um in dem realen, leider nicht idealen Umfeld bestehen zu können.

    • Susi sagt:

      Meine Tochter schlägt auch mal zurück, passiert aber extrem selten, schätze, so alle paar Monate, erst, seit sie knapp 3 ist und zwar auch auf mein Raten hin; wir hatten eine ähnliche Situation und ich „erlaubte“ ihr dann halt mal, eins zurück zu geben, weil sie mir langsam leid tat und alles „Diskutieren“ mit dem anderen Kind (ein Junge) nichts brachte. Gelegentliches Zurückschlagen im Notfall half aber, und es stärkte ihre Selbstsicherheit, auch wenn das jetzt etwas schlimm tönt.

      • Michi sagt:

        Liebe Susi, richtig so! Als Erwachsene kann man solchen Situationen meist aus dem Weg gehen. Unsere Kinder können sich aber nicht aussuchen, wer alles so auf dem Schulplatz und -weg unterwegs ist. Wer will sich schon jeden Tag ungestraft „plagen“ lassen?

  • he? sagt:

    Ausserdem würde ich – nach dem ich mein Kind beschützt habe – ernsthaft versuchen zu analysieren, warum mein Kind in der Opferrolle steckt…

  • Sportpapi sagt:

    Ich hoffe, dass ich es bei meinen Jungs so hinbekomme, wie ich es selber erlebt habe. Dass sie sportlich und kräftig genug sind, dass es gar nicht zu überbordenden Raufereien kommt. Dass sie aber auch einmal bei anderen, schwächeren, dazwschengehen können, und ihr Wort gilt.
    Zum anderen: All diese pädagogischen Regeln sind ja toll. Wenn sich alle an die Regeln halten. Wenn nicht, sollte man schon noch etwas mehr in der Hinterhand haben, und nicht einfach nachgeben. Ausserdem führt dieses „man schlägt keine kleineren“ dazu, dass diese immer frecher werden, was auch nicht die Idee ist.

    • mila sagt:

      SP, noch eine leicht ketzerische Frage an Sie: was würden Sie machen, wenn einer Ihrer Buben so gar nicht an Sport und Kräftemessen interessiert wäre? Wenn er lieber Sandkastenburgen vor sich hinträumt(e), oder komplexe Legopläne für ältere Kinder nachbaut(e)? Wie würden Sie so einen Sohn als Elternteil und insbesondere Vater unterstützen?

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Väter extrem Mühe mit solchen Söhnen haben – und es gibt sie. Die Schüchternen, Introvertierten, Hyperintelligenten. Man nennt sie auch: Nerds.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Ich befürchte, so einen habe ich zu Hause 🙂
        Vielleicht auch zwei. An Sport und Kräfte messen sind sie allerdings doch so weit interessiert, wie es altersgerecht ist. Und talentiert sind alle drei. Aber wenn der mittlere wieder stundenlang Puzzles löst, ist das schon eindrücklich. Mehr Mühe haben wir damit, dass er nicht so gerne in den Kindergarten (oder an Geburtstage bei seinen Freunden) geht, weil es ihm dort zu viele Kinder hat.
        Wie auch immer: Es sind unsere Kinder, wir lieben sie und unterstützen sie in dem, was sie gerne tun.

      • mila sagt:

        🙂 Ihr mittlerer muss auch nicht so viele ‚Menschen‘ bewältigen, wie Sie meinen, dass er (es) müsste.

        Vielleicht habe ich vergessen anzugeben: es gibt auch hypersensible Männer. Da ich selbst bisweilen hypersensibel bin, weiss ich, wovon ich spreche. Ich mag mich schlicht nicht immer mit allen (und jedem) abgeben. Und es funktioniert dennoch, ich bin kein sozialer Pariah.

      • mila sagt:

        PS: Talentiert wäre jedes Kind, auf seine eigene Weise. Nur wird das leider oft nicht erkannt, weil die Eltern von Beginn weg ihre Erwartungen überstülpen (und damit meine ich jetzt nicht Sie, sondern Eltern im Allgemeinen).

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Naja, solange er nicht in eine Kleinklasse geht (und die sind ja abgeschafft, wären aber auch kein Thema), solange wird er schon mit den 15 Kindern im Kindergarten und später über 20 in der Schule irgendwie auskommen müssen. Zum Talentbegriff: Ja, jede/r hat ein individuelles Stärken-/Schwächenprofil. Dennoch findet sich längst nicht bei jedem Kind ein Talent, das irgendwie aus der Masse herausragt. Muss es ja auch nicht.

      • mila sagt:

        Ich meinte jetzt nicht herausragende, auf Anhieb erkennbare Talente; diese sind in der Tat eher selten (und dennoch von Förderung/Forderung abhängig wie alltägliche Talente…). Aber in jedem Fall sind sie nicht immer (nur) ein Segen.

        Sozialer Umgang kann eben auch heissen, dass man sich in einer (Klassen-)Gemeinschaft arrangiert, ohne mit jedem gut Freund sein zu müssen. Für manche Menschen ist Abgrenzung wichtig – sie sollte nur nicht zur Ausgrenzung führen.

        Ihr Sohn wird das sicher noch lernen. 😉

  • he? sagt:

    Fürs Schlagen loben? He? Nein, das ist der falsche Ansatz. Warum soll man seine eigenen Werte innerhalb der Erziehung wegen eines Prügeknaben so einfach über den Haufen werfen? Ich hätte mich allerdings ebenso pädagogisch ungeschickt angestellt. Ich hätte mein Kind auf seinem Schulweg begleitet und hätte dem Täter mal so richtig den Kopf gewaschen, verbal versteht sich. Mit dem Risiko, abends ein Telefonat der Prügelknabeneltern zu erhalten. In solchen Situationen ist es Zeit sein Kind ohne wenn und aber zu schützen. Meine Erfahrung zeigt – das wirkt.

  • Sportpapi sagt:

    Prügeln und Kräftemessen ist nun nicht gerade das gleiche. Prügeln geht gar nicht.

    • mila sagt:

      Prügeln, Raufen, Kräftemessen – wo setzen Sie die definitorischen Unterscheidungen an, SP?

      Für mich scheint es pädagogisch am wertwollsten, wenn ‚Kräftemessen‘ in geordnete Bahnen gelenkt wird. Im Sportverein oder wie von ka oben schön beschrieben an der Schule selbst. Denn das ‚Kräftemessen‘ per se ist nichts Schlechtes und entsprechend ‚Wegzuerziehendes‘.

      Was also könnten Strategien im Kindergarten sein, wenn Raufen vermieden werden soll – Seilzieh-, Händedrückmeisterschaften o.ä.? Dem wird mE zu wenig Beachtung von weiblichen Pädagoginnen/Lehrpersonen geschenkt.

      • Sportpapi sagt:

        Sie spüren ja durchaus die Unterschiede zwischen Prügeln (was ursprünglich mit einem Prügel zu tun hat, und meiner Meinung nach mindestens schmerzhaftes, heftiges Schlagen umfasst) und Kräftemessen. Ja, ich glaube es sollte generell etwas mehr Wettbewerb zulässig sein.

  • java luna sagt:

    Ab dem Kindergarten ist fertig mit ‚heiler Welt‘. Das Kind und die eigene Erziehung stehen unter Fremdeinfluss, was für die meisten Eltern erst mal ein Schock ist. Da kommen ‚Fluchwörter‘ mit nach Hause, da wird der Znügni auf dem Nachhauseweg – kurz vor dem Mittagessen – noch aufgeteilt, werden Kinder zeitweilig gemobbt und man prügelt sich auch ab und zu. Das Schöne an diesem Alter ist, dass bei den Kids nach einer Stunde alles vergessen ist…. Da tun sich die Mütter entschieden schwerer, und der Mutterzwist dauert meist länger an…

    • Daniel sagt:

      Deshalb sollten sich auch die Väter und Mütter ordentlich aufs Maul geben. Ich denke, wenn man sich mehr und heftiger wehren würde, dann wäre auch bei den Eltern der Prügelkinder die Bereitschaft grösser, solche Konflikte schmerzfrei zu lösen. ;o)

  • Heidi sagt:

    Kinder müssen sich wehren. Gott sei Dank beherrschen das unsere einwandfrei. Sie greifen nie an, dafür sind sie zu bequem, aber wenn einer ihnen schräg kommt, dann wird das geklärt. Notfalls auch mit reinhauen, ja. So haben sie sich Respekt verschafft und werden nicht zum Mobbingopfer.Kinder denen eingetrichtert wird, dass man Konflikte nicht mit Fäusten löst, ziehen immer den Kürzeren. Es ist hart da draussen unter den Kids, wenn kein Erwachsener dabei ist. Ich weiss noch selbst aus meiner Jugend. Ich war immer das Opfer. Gebracht hat’s später nix. Gut, dass meine Jungs tougher sind.

    • tststs sagt:

      Geil, wirklich geil… „So haben sie sich Respekt verschafft und werden nicht zum Mobbingopfer“ Das nennt man nicht Respekt sondern Angst….

      • ka sagt:

        nein nein, jetzt dramatisieren sie tststs. Wenn sie nicht selbst angreifen, sondern sich verteidigen, sähen sie nicht wirklich Angst. Das ist ein grosser Unterschied. Man darf sich im Leben nicht alles gefallen lassen, sondern muss sich auch wehren können. Ob das immer mit zurückschlagen ist, sei dahin gestellt. Da früher noch öfters geprügelt wurde, gabs auch noch klarere Regeln, nicht auf Kleinere, nie mehr als einer gegen einer, nicht mit den Füssen auf schon am Boden liegende, etc. Heute gibt es keine „Kultur“ des Kämpfens mehr, deshalb wird auch feiger und gefährlicher gekämpft.

      • Bernhard sagt:

        „Faire“ kämpfe finde ich in Ordnung. Die Frage bleibt trotzdem: Wenn gewisse Regeln eingehalten werden (nicht auf Kleinere, Jungs nicht gegen Mädchen etc.), gibt es ja erwiesenermassen andere Lösungsstrategien als die körperliche Gewalt. Warum kann diese Strategie nicht auch unter gleich grossen Jungs angewandt werden? Das verstehe ich nicht ganz. Die Provokationen sind ja nicht weniger gravierend, nur, weil es ein Mädchen oder ein kleinerer Junge ist…

      • tststs sagt:

        „Man darf sich im Leben nicht alles gefallen lassen, sondern muss sich auch wehren können.“
        Jaja, klar, aber wenn ich mich derselben Mittel bediene, wie derjenige, gegen den ich mich wehre, bin ich keinen Deut besser (und gebe ihm ja umkehrt ebenfalls die Legitimation zuzuschlagen)…

        Also vllt haben sich die Selbstverteidigungskurse seit meiner Zeit verändert, aber körperliche Abwehr ist immer das allerallerletzte Mittel; solange möglich ist die erste Reaktion: Flucht!

      • tststs sagt:

        „Da früher noch öfters geprügelt wurde, gabs auch noch klarere Regeln, nicht auf Kleinere, nie mehr als einer gegen einer, nicht mit den Füssen auf schon am Boden liegende“ Wird immer wieder gesagt, gewisse Mobbingopfer aus den 60/70/80ern sehen das wohl anders
        „“Faire” kämpfe finde ich in Ordnung.“ Was ist ein fairer Kampf?
        „Wenn gewisse Regeln eingehalten werden…“ Welche Regeln?
        Ich kann mir hier einzig vorstellen, dass dies der Fall ist, wenn zwei sich einig sind, sich gegenseitig aufs Maul zu geben…
        Und DAS habe ich jetzt nun noch wirklich nie erlebt, meist will nur eines der Kinder..

      • Bernhard sagt:

        Da fällt mir doch gleich noch die Absurdität dieser „Kampfregeln“ ein: Der Grosse darf also den Kleinen nicht schlagen, der Kleine den Grossen aber schon, wenn dieser ihn blöd angemacht hat…und das Mädchen darf dem Jungen eins reinhauen, wenn sie sich verletzt fühlt. Wo da der erzieherische Gedanke versteckt ist, erschliesst sich mir nicht. Nur, weil ich stärker/grösser bin, dürfen sich die anderen nicht alles erlauben. Wenn man unbedingt Gewalt will, dann sollten die Rechte für alle gelten. Quasi nach dem Motto „Auge um Auge…“. Respekt durch Gewalt ist aber mmN ohnehin fragwürdig!

      • Franz Vontobel sagt:

        „Flucht“ ist eine grossartige Idee – v.a. dann, wenn man spätestens am nächsten Tag dem Bully auf dem Pausenplatz wieder begegnet…

        Es gibt Arschl*chkinder (die hat’s schon immer gegeben), die nur eine Sprache verstehen – andernfalls hat man das Abo als „Opfer“ (das Wort wird durchaus als Beschimpfung verwendet). Wenn sie ihrem Kind das auferlegen wollen tststs – bitte, tun sie das. Ich halte es da auch eher mit „mach kaputt, was dich kaputt macht“ anstatt die andere Wange hinzuhalten.

      • ka sagt:

        .1) @tststs: vielleicht verstehen wir nicht dasselbe, aber dass Jungs und auch Mädchen miteinander kämpfen, ist doch ganz normal. Sie lernen so ihren Körper und ihre Kräfte kenne, das geschieht normalerweise im gegenseitigen Einvernehmen. (ich habe übrigens als Mädchen mit Jungs bis in die 5. Klasse gekämpft). Bei diesen „Übungen“ holt man sich auch das Selbstvertrauen, wenn es mal ernst wird. Deshalb ist man noch lange kein Prügelkind. Schauen sie sich in der Natur um, die meisten Säugetiere führen im Jugendalter kleinere Kämpfe durch. Wir sind nichts anderes! Man kann es aber auch geordneter

      • ka sagt:

        2) haben, bei uns in der Stadt werden pro Schulhaus Ringkämpfe ausgeführt, jeweils in der Turnstunde. Die besten der Klasse vertreten dann das Schulhaus im Final für die ganze Stadt. Das finde ich einen tollen Anlass, wo sich die Jungs und Mädchen messen können und lernen mit ihren Kräften umzugehen.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Ihre Ratschläge helfen den Kindern nun nicht wirklich weiter. Flucht als erste Reaktion? Und dann was? Heim zu Mama? Und natürlich gibt es ungeschriebene Regeln, was in Raufereien zulässig ist, ka hat sie ja aufgezählt. Bei uns wurde früher nicht geschlagen, sondern in der Regel vor allem gerungen, bis der andere auf dem Rücken liegend kampfunfähig war. „Gisch uf!“ und fertig war. Und natürlich waren meist beide am Kämpfen interessiert. Eingreifen von Eltern, Lehrer etc. ist vor allem dann gefordert, wenn es unfair ist. Oder eben ein Prügeln.

      • tststs sagt:

        @ka/SP: Naja, vllt lese ich so am Text vorbei, aber der Sohn von Frau Marti machte mir nicht den Eindruck, als ob er auf diese Prüglerei scharf gewesen wäre; er hätte das Ganze lieber ohne Fäuste gelöst…
        Ich habe absolut nichts gegen Kräftemessen, aber wenn das ganze auf körperlichen Kontakt ausgelegt ist (also was hier mit raufen, schlagen, prügeln umrissen wird), gehört es IMHO in einen Judo/Karate/Boxverein… Denn sorry, meiner Erfahrung sind die meisten Prüglerein NICHT einvernehmlich!
        …und mal so ganz btw, was ist das für eine Lektion für’s spätere Leben? Manche MUSS man schlagen?

      • Sportpapi sagt:

        Was ist denn Ihre Lektion fürs Leben, wenn man einfach davonläuft?

      • mila sagt:

        Die Lektion fürs Leben ist, dass man – je älter man wird – Konflikte stetig besser verbal bewältigen kann; wenn man denn die Anleitung dazu bekommt. Aber ein Fünfjähriger oder eine Dreijährige wird unter Altersgleichen mit einem ‚Stopp!‘ nichts bewirken. Da müsste man schon ein äusserst gewitztes Kerlchen/Kerlinchen sein, um der körperlichen Konfrontation auszuweichen.

        Problematischer ist es, wenn Jugendliche sich effektiv prügeln. Bei denen kann man wohl sagen, dass sie seit dem Kindergarten nichts dazugelernt haben.

      • Franz Vontobel sagt:

        Das „Stopp!“ funktioniert wesentlich besser, wenn es von einem gezielten Faustschlag in den Solar Plexus begleitet wird! Ausprobieren!

  • tststs sagt:

    Zwei Punkte sind mir nicht ganz klar:
    1) Bestand für den Jungen die Möglichkeit, dem Konflitk aus dem Weg zu gehen, sprich davonzulaufen?
    2) „für seine Fairness, seinen Durchhaltewillen und wenn nötig den eingesetzten Kampfgeist, um den Berg zu bezwingen.“ Also man muss nicht unbedingt schimpfen, aber loben…??? Vorallem, welche Fairness? Welcher Durchhaltewille? Und welche Kampfgeist?

    Aus den bisherigen Kommentaren lese ich, dass ich hier eher alleine dastehe, aber ich finde überhaupt nicht toll, was hier beschrieben wurde… Anstatt stolz auf die geleistet und erfolgreiche Erziehung, wird

    • tststs sagt:

      wegen eines Buben alles umgestossen…
      Es ist nicht der Sohn von Frau Marti, der sein Verhalten ändern HÄTTE SOLLEN, sondern das andere Kind… aber diese Chance ist jetzt passé…

    • mila sagt:

      Davonlaufen bringt in solchen Situationen leider gar nichts, man wird dadurch nur noch mehr als potenzielles Opfer taxiert… Und irgendwann erwischen sie einen doch.

      Ich frage mich eher, ob es nicht bessere verbale Strategien gibt als ein ‚Stopp‘. Und manchmal müssen Erwachsene (Schule/Eltern) mit entsprechenden Konsequenzen eingreifen – war bei mir in der Primarschule so, als der Klassenbully meinte, er müsse andere Kinder mit Ninjasternen bedrohen. Die Frage ist also, was situationsbedingt angebracht ist. Das kann unter Buben einmal auch ein Zurückschlagen/Raufen sein. Solange harmlos.

      • tststs sagt:

        „Das kann unter Buben einmal auch ein Zurückschlagen/Raufen sein“
        Und unter Mädchen? Es ist doch irrwitzig, dass wir es schaffen, den Mädchen beizubringen, Problem anders zu lösen und bei Jungs nicht…

      • mila sagt:

        Die Mehrheit der Mädchen interessiert sich untereinander schlicht nicht für körperliches Kräftemessen – wobei sich das zu ändern scheint, siehe prügelnde Mädchencliquen.

        Mich stört wie gesagt, dass Buben als Softies gelten, wenn sie naturellbedingt Raufereien abgeneigt sind. Nicht, dass die meisten Buben von Natur aus dazu tendieren. Damit umgehen zu lernen ist die (männliche) Herausforderung, nicht das ‚wegerziehen‘. Sportvereine bieten z.B. ‚gesunde‘ Wettstreitmöglichkeiten.

      • mila sagt:

        Umgekehrt sehe ich bei Mädchen die (weibliche) Herausforderung, Konkurrenzkämpfe nicht mittels fiesen Mobbingstrategien (Herabsetzung, Nachrede, Gruppenausschluss) auszutragen. Auch dies sind Formen von Gewalt, bisweilen sogar schlimmere als eine Schulhofrauferei – v.a. in Zeiten von Social Media.

        Geschlechtsunspezifisch ist mE das Phänomen der Hackordnung. Für mich bedeutet das u.a., dass Kinder lernen sollten, nicht nur für sich selber, sondern auch für schwächere einzustehen. Nur tun das erfahrungsgemäss die wenigsten (ausser es hätte sich seit meiner Schulzeit grundsätzliches geändert).

    • mila sagt:

      Eine Verhaltensänderung beim anderen Kind hätte den Eingriff von Seiten Eltern bedingt. Ob das immer die beste Lösung ist, sei dahingestellt.

      Es wäre in jedem Fall interessant zu sehen, wie sich der Konflikt weiterentwickelt, bzw. ob das Auflauern auf dem Nachhauseweg aufhört. Schlimm finde ich eigentlich vor allem, dass die Autorin das Wort Softie in diesem Zusammenhang benutzt hat. Und die Sicht/der Erziehungseinfluss des Vaters nicht thematisiert wird. Als Mann ist dieser der Problemlage ziemlich sicher näher als die Mutter.

    • D.S. sagt:

      Keine Sorge, tststs, Sie sind nicht allein. Obwohl ich kein Christ bin halte ich es selbst mit Jesus: „Wenn man dich auf die rechte Wange schlägt, so halte auch die linke hin…“ oder so ähnlich. Die Idee müsste in der Tat sein, die anderen Kinder von der Gewalt abzubringen und nicht in ihre Verhaltensmuster zu verfallen. Gewalt führt nur zu mehr Gewalt. Es muss eine andere als die vom Artikel präsentierte Lösung geben. Oder wie Meister Yoda einst sagte: „Zorn. Furcht. Aggressivität. Die Dunklen Seiten der Macht sind sie. Besitz ergreifen sie leicht von dir.“

      • Franz Vontobel sagt:

        Genau. Und darum wurde der Todesstern dann ja auch in einem friedlichen Sit-in wegdiskutiert und nicht mit einem grossen Knall in die Luft gejagt…

      • Joerg Hanspeter sagt:

        Also, ich erkläre das hier gerne nochmals. Wenn der Spruch „Gewalt führt nur zu Gegengewalt“ wirklich stimmt, dann muss ich ja auf Gewalt mit Gewalt antworten, sonst stimmt ja der Spruch nicht. Ich dachte schon, die „Gewalt ist keine Lösung Fraktion“ habe sich aufgelöst. Danke D.S., dass Sie wenigstens noch die Stellung halten, sonst wären wir hier plä
        ötzlich alle einer Meinung.

  • Andrea Hadorn sagt:

    Gross gewachsene Kinder sind oft Zielscheibe für Kinder, die gelernt haben, nicht auf Kleine loszugehen. Sie erhalten oft Prügel von einer ganzen Gruppe und / oder werden gemobbt. Unsere gross gewachsene Tochter lernte sich im Kindergarten gegen Gruppen von Knaben zu wehren, indem sie drohte, sie zu küssen. Scheiss gender, oder?

  • Daniel sagt:

    Es ist schwierig den Kindern das Verhalten von Gegenwehr und Schuldsein an einem Konflikt zu vermitteln. Gerade bei den Jungs ist es wichtig vermitteln zu können, dass wenn man der Stärkere ist, dass dies Verantwortung mit sich bringt und nicht dazu dient um die Schwächeren zu drangsalieren. Schwierige Kost für 5 Jährige, vor allem weil viele Elternfeige sind und schon lange verlernt haben zu Kämpfen. Sie reden nur noch und wenn sie zu dumm zum reden sind, wird für jeden Pipifax die Polizei eingeschalten. Einfach nur Schwach was eben die Eltern schon den Kindern vorleben.

  • plop sagt:

    Ja ja, wer von uns hätte das je gedacht, als die Kleinen noch ganz klein waren und völlig harmlos eigentlich, uns die Ohren vollweinten… Und sie dann süss Klötze aufeinanderstapelten… Und jetzt wollen sie Spiderman sein, den nervigen Kindergartenkollegen rächen, kämpfen mit Schwert und Pistole, finden Gefallen an Bildern in der Zeitung mit Kriegsmaterialien drauf… Und was wird da noch alles kommen – Eltern pubertierenden könnten uns weissagen, ich würds (vielleicht) nicht glauben…

  • Brunhild Steiner sagt:

    Wenn es danach fair abläuft, besonders auch auf Seiten der „Bedränger“, finde ich das sehr gut gelöst.

    Fühle aber Hilflosigkeit wenn Grössere auf Kleinere losgehen, oder zwar „einigermassen gleiches Kräfteverhältnis“, aber der Bedränger/in in Mehrfachausgabe, wenn teure Brillen mit im Spiel sind, wenn es danach zu zunehmend unfairen Racheaktionen kommt. Die Stop-Regel hat mich schon viele Nerven gekostet, einfach nur lächerlich wenn sich niemand, ausser den Fairplayern, dran hält, oder das betroffene Kind dann Sätze wie „warst halt zu leise, zu wenig bestimmt etc“ zu hören kriegt.

  • Malena Garcia sagt:

    Ein Problem beim Ermuntern der Kinder zum Zuschlagen: Wir Eltern sind praktisch immer parteiisch für unsere Kinder. Habe schon erlebt, wie Eltern ihre Kinder regelrecht gegeneinander aufgehetzt haben, weil alle dachte ihr eigenes Kind komme drunter und müsse aus Notwehr zurückgeben (nicht nur Gewalt, auch Ausschluss etc.)
    Und noch ein Problem: Wenn Zuschlagen manchmal ok ist, wo genau setzt man die Grenze? Kleinere schlagen? Mädchen schlagen?
    Aber grundsätzlich bin ich einverstanden: ein Kind muss auch lernen sich zu wehren.

    • Susi sagt:

      „“Habe schon erlebt, wie Eltern ihre Kinder regelrecht gegeneinander aufgehetzt haben…“

      Habe auch schon erlebt, wie eine Mutter auf dem Spielplatz ihren eher schüchternen Sohn gegen einen gleichaltrigen „Schlägertyp“ gehetzt hat, „so, jetzt schaut er nicht, JETZT!“ und der Schüchterne schlug dem anderen Jungen hinterrücks die Schaufel auf den Kopf und rannte dann sofort zurück zu Mami. Natürlich ist es problematisch, wenn das eigene Kind von einem anderen konstant auf den Deckel kriegt, aber sowas kann ja wohl keine Lösung sein.

    • Samira sagt:

      Hallo,

      die Grenze ist doch klar definiert: Wenn es sich um Verteidigung geht. Falls der Verteidiger stärker ist, sollte dieser Mass walten lassen. Und natürlich darf ein Bub auch ein Mädchen schlagen, wenn das Mädchen mit dem Prügeln anfängt (das gibt es!)

      • Susi sagt:

        Ich finde auch, dass ein Bub auch mal ein Mädchen schlagen kann, es gibt ganz schlimme Mädchen-Bullys, meine beste Sandkasten-Kindergarten-Freundin war so eine. (Ich hielt dann jeweils ihr Mäntelchen, während meine Freundin die Jungs vermöbelte und bewunderte sie heimlich…)

  • Muttis Liebling sagt:

    Da schliesse ich mich zweistein an. Heftiger Streit, ohne Suche nach Kompromisslösung (ganz wichtig), mit eindeutigen Gewinner und Verlierer gehört zur Kultur. Keine Weichspüllösungen. Auch Gewalt gehört zur Kultur und deshalb lernt man zweckmässigerweise, mit Gewalt umzugehen, ohne aber Gewalt generell zu vermeiden.
    Wer nicht sich zu wehren gelernt hat, auch mit den Fäusten, und nicht bereit ist, das anzuwenden, ist und bleibt ein sozialer Analphabet.

    • tststs sagt:

      Naja, es gibt Leute, die behaupten, wir hätten dieses Stadium der Kultur überwunden… offensichtlich…nicht…

    • Martin Frey sagt:

      Das tönt so nach „jedem seine Keule und dann lass sie bluten“, ML. Eine Kultur, wenn Sie schon davon reden wollen, sollte sich aber auch durch eine zivilisatorische Weiterentwicklung auszeichnen, würde ich doch meinen. Und da gehört wohl auch die Entwicklung einer gesunde Streit- und Diskussionskultur dazu.

  • zweistein sagt:

    KONSEQUENTES NICHT-EINGREIFEN
    So würde ich meinen Weg umschreiben. Nicht loben, nicht verbieten, nicht strafen, nicht belohnen. Ausser es ist nötig. Sprich: 99% Laufen lassen, 1% Führen. Die Kinder bloss streiten lassen, gar nicht erst hinschauen. Streiten gehört dazu. Streiten will gelernt sein. Streiten ist Kultur, ein natürlicher Teil des Auf und Ab des Spiels. Eskaliert die Situation allerdings, und es gibt Tränen, etc. greife ich sofort ein, stelle mich zwischen die Kinder und sage ganz schön laut etwas wie „So, fertig Zirkus!“. Und bin schon wieder weg. Klappt eigentlich immer.

  • Albert Baer sagt:

    Schon Gandhi sagte, dass Hilflosigkeit keine Tugend ist. Und wenn man zwischen Hilflosigkeit und Gewalt wählen kann soll man die Gewalt wählen. Gewaltlosigkeit ist also ein Verzicht auf Gewalt nicht das Unvermögen zur Gewalt.
    Kinder sollten also ihre Gewaltfähigkeit entwickeln dürfen (kämpfen lernen), denn erst wenn man Gewalt ausüben kann, kann man auch darauf verzichten.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.