Die grosse Kindergarten-Krise

Mamablog

«So, lass uns jetzt wieder nach Hause gehen»: Nicht selten haben Kinder in den ersten Wochen auch mal genug vom Kindergarten. Foto: Keystone

Der Tag hatte richtig gut begonnen: Alle waren einigermassen zügig abmarschbereit, mein Mann war gerade mit dem Kleinen in die Kita geradelt und ich wartete mit meiner Grossen auf die Nachbarsmädchen. Da legte meine Tochter ihre Tasche und den Chindsgibändel plötzlich in die Ecke und verkroch sich mit den Worten «Ich gehe heute nicht in den Kindergarten!» ins Bett.

Die erste Kindergartenwoche war absolut problemlos verlaufen, sie rannte jeden Morgen begeistert los und schien sich schon am zweiten Tag zu Hause zu fühlen in der neuen Umgebung. Und dann plötzlich dieser Sinneswandel.

Ich war völlig überrumpelt. Wenn Probleme auftauchen würden, so dachte ich, dann an den ersten zwei, drei Tagen. Aber doch nicht erst eine Woche später? Ich fragte sie nach den Gründen, ob etwas vorgefallen sei, von dem ich nichts wusste. Doch das einzige Problem schien zu sein, dass es ihr schlicht zu viel Kindergarten geworden war. «Ich will einfach wieder einmal zu Hause sein», sagte sie, «wieder einmal etwas mit dir machen und nicht immer in den Kindergarten gehen.»

Nach einem längeren Gespräch brachte ich sie schliesslich aus dem Bett und wir gingen gemeinsam los. Alles war gut, bis wir vor der Kindergarten-Tür standen und sie in Tränen ausbrach. Ich tröstete sie, so gut ich konnte, und gab ihr zum Abschied meinen kleinen Schutzengel in die Hand, damit sie mich den Tag hindurch ein Stück weit bei sich haben und sich beschützt fühlen würde. Dann musste ich sie schluchzend zurücklassen und es zerriss mir fast das Herz.

Ich fühlte mich machtlos, der Situation völlig ausgeliefert, als ich ihr den Rücken zukehrte und davonlief. Weil ich keine andere Möglichkeit hatte, als meine Tochter gegen ihren Willen dorthin zu bringen und sie traurig zurückzulassen. Und ich konnte sie nicht einmal damit trösten, dass sie dafür morgen zu Hause bleiben dürfe. Ob sie will oder nicht, sie muss am nächsten Tag wieder hingehen.

Völlig verspätet auf dem Weg zur Arbeit, schüttete ich meinen Freundinnen via Whatsapp mein Herz aus. Und ich war überrascht zu hören, dass solche Kindergarten-Krisen ein paar Wochen nach dem Start gar nicht so selten sind. Eine Mama erzählte mir, ihr Junge sei zuerst zwei Wochen lang strahlend aus dem Haus gegangen. Jetzt, in der dritten Woche, habe er plötzlich enorm Mühe. Eine andere hatte gestern fast genau das Gleiche erlebt wie ich, und bei der dritten gab es zwar keine aktive Chindsgi-Verweigerung, dafür lagen beide Kinder eine Woche nach Schulbeginn krank im Bett.

Es scheint, dass ganz vielen Kindern der neue Alltag erst nach ein, zwei Wochen so richtig bewusst wird und sie erst dann realisieren, dass sie nun jede Woche Montag bis Freitag das heimische Nest verlassen müssen. Vielleicht setzt auch plötzlich die grosse Erschöpfung ein, nachdem die erste Aufregung verflogen ist.

Die Kindergartenlehrerin sagte mir heute Morgen (als Erklärung und wohl auch zum Trost), dass die Kleinen in der Regel etwa sechs Wochen bräuchten, bis sie sich wirklich an den neuen Lebensabschnitt gewöhnt haben. Gut möglich also, dass wir bis zu den Herbstferien noch ein paar Mal mit solchen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen haben werden.

Deshalb bin ich heute besonders gespannt auf Ihre Kommentare: Haben Sie spezielle Tipps auf Lager, um solche emotionalen Durchhänger aufzufangen? Und wie geht es Ihrem Kind zwei, drei Wochen nach Schulbeginn? Hat es heute auch mehr Mühe als am ersten Tag?

155 Kommentare zu «Die grosse Kindergarten-Krise»

  • Widerspenstige sagt:

    Das finde ich noch wichtig und schön von der besorgten Mama K. erwähnt, dass sie ihrem traurigen Kind ihr Talisman in Form eines Schutzengels mitgegeben hat. Das kann niemals schaden und dem Kind gibt es mehr Urvertrauen in sein junges Leben dh ein Stück mehr vom Selbst-vertrauen.

  • andi jung sagt:

    es gibt doch bestimmt auch kinder die lieber im kindergarten bleiben würden als nach hause zu gehen, warum auch immer….

  • Nachdem ich diesen herzzerreißenden Artikel gelesen habe bin ich völlig fertig. Es ist sehr wichtig, solche Themen anzusprechen damit uns immer wieder bewusst wird, wie unsere Kinder – im Gegensatz zu all den Kindern aus Syrien, der Ukraine und Palästina – es im Kindergarten so schwer haben.

  • Stine sagt:

    Unser Bub ist auch öfters „krank“ wie er selbst sagt. Manchmal hilfts, wenn er mit dem Velo gehen darf oder mein Mann ihn ein Stück weit trägt. Ich sage auch immer: wenn’s nicht geht komme ich dich holen, aber probieren musst du. Oft ist es der Moment der Trennung. die Kids weinen nicht mehr, wenn wir ums Eck sind.

  • dres sagt:

    Der Kindergarten beginnt schlicht zu früh. Kein(e) Vierjährige(r) braucht und will täglich den gleichen Plan. Was solls, in ein paar Jahren ist das überlebt und vergessen. Aber mit diesem Obligatorium ist wirklich niemandem gedient: Weder den Kindern noch den Eltern, deren Koordinationsaufwand noch grösser ist dadurch.

    • Christoph Bögli sagt:

      Man könnte es auch anders sehen: Der Kindergarten beginnt in der Schweiz zu spät – und dann dafür zu intensiv. Würden wie anderswo die Kinder schon wesentlich früher Kita/Kindergarten-Erfahrung sammeln, wäre der plötzliche Bruch von jahrelang ausschliesslich im heimischen Nest zu plötzlich die ganze Woche im Kindergarten nicht so extrem. Eine längere, fliessende Entwicklung, gewissermassen eine langsame Entwöhnung, schiene mir da wesentlich sinnvoller.

      • dres sagt:

        Unser Junior ist seit dem fünften Monat zu 40 Prozent in der Kita. Und er freut sich auf den Kindergarten. Und wir motivieren ihn für diesen nächsten Schritt. Trotzdem: Vorteile bringt der obligatorische Kindergarten ab vier niemandem. Bei Fremdbetreuung sollten bis zur Einschulung immer noch die Eltern sagen dürfen, wie diese aussieht.

      • Widerspenstige sagt:

        Bin da ganz bei Ihrem Argument, Christoph. Je früher, desto selbstverständlicher für das Kind (und die Eltern…je nach Einsicht und Berufswahl). ABER: ich bin doch für verlängerte Elternzeit als in CH üblich, damit das Kind sein Urvertrauen festigen kann.

  • extraterrestre sagt:

    2/ der kiga beginn ist tatsächlich eine umstellung für alle, und für meinen sohn ist es z.b. schwierig, dass der kleine bruder zu hause bleiben „darf“ und er nicht. auch ist er von natur aus schüchtern und steckt so einiges ein, wenn er in einer gruppe von kindern ist. der ganze frust entlädt sich dann natürlich, sobald er zu hause ist und die nachmittage mit ihm sind alles andere als leicht momentan. was tun? nachmittags raus, damit er sich „abreagieren“ kann, ihm zeit zu zweit widmen. nicht allzuviel extraprogramm, damit er sich zwischendurch gut erholen kann. abwarten und nerventee trinken

  • extraterrestre sagt:

    1/ ich mache im moment ebenfalls die erfahrung mit meinem sohn (wird im nov. 4 jahre alt). in d-land, wo wir wohnen, gehen die meisten kinder mit 3 ganztägig in den kiga. ich fand/finde das für meinen sohn eindeutig zu viel. jetzt geht er in eine gemischte halbtagesgruppe (kinder von 1-5 jahren) jeweils vormittags, und wenn er dann soweit ist bleibt er auch noch zum mittagessen. im kiga wird v.a. gespielt. dies ist für ihn im moment vollauf genug „programm“. ich bin nicht dafür, kinder zu „verweichlichen“, aber ich sehe auch nicht ein, warum der „ernst des lebens“ mit 3 jahren beginnen soll.

  • Simon Scheiwiller sagt:

    Ich wäre manchmal fast froh, wir hätten DIESE Probleme. Unser grosser ist seit 3 Wochen im Kindergarten und langweilt sich. Wenn der Kiga wenigstens ein Schritt nach vorne wäre, ginge es ja noch, aber es hat dort nichts, was er nicht schon kennen würde und nichts zu lernen, was ihn motiviert. Er ist jetzt quasi in der Warteschlaufe, bis er endlich in die Schule darf, dafür hatte er schon nach einer Woche den Verleider.
    Also keine Bange, wenn man manchmal einen kleinen Schubs geben muss, ist das viel leichter als wenn er ausgebremst wird.

    • Ellen sagt:

      Ich glaube Ihnen diesen Kommentar nicht. Kein Kind langweilt sich, weil es alles schon kennt. Nach 3 Wochen! Irgendetwas läuft hier schief.

      • Simon Scheiwiller sagt:

        Wenn ein Kind lieber schon in die Schule möchte und unterfordert ist, und sich am Morgen weigert in den Kindergarten zu gehen, weil dort nichts sei, worauf er sich freuen kann (höchstens noch auf die Pausen, wenn er draussen mit den anderen Kindern spielen kann), dann ist es ihm schlicht zu langweilig. Im Übrigen ist das bei weitem kein Einzelfall, dass sich Kinder im Kindergarten zu Tode langweilen.

      • P. Spillmann sagt:

        Doch das gibts, desshalb ist die Abschaffung der Grundstufe auch so katastrophal, dort wurde das individuell und mitt grossem Erfolg aufgefangen!

      • Kinder Gärtnerin sagt:

        Mich würde interessieren, ob Ihr Grosser geäussert hat, ihm sei langweilig oder ob das Ihre Interpretation der Situation ist.

        Langeweile heisst nicht, dass ein Kind bereits alles kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade solche Kinder, die alles ‚bubig‘ und einfach finden, damit nur ihre Unsicherheiten, z.B. im sozialen Bereich überspielen.
        Meiner Meinung nach kann ein Kind an ‚Langeweile‘ nur wachsen, indem es sich eigene Aufgaben stellt und sich selbst herausfordert. Wenn ein Kind das nicht lernt, bleibt das Problem auch in der Schule bestehen.

        Reden Sie mit der Kindergärtnerin!

      • Susi sagt:

        Ich habe mich auch etwas gewundert über diesen Kommentar und überlegt, wie denn das sein kann. Die lernen doch dort Lieder (meist mit Gestik und Mimik begleitet), haben relativ komplexe Bastel- und Zeichenprojekte etc., wie kann es denn sein, dass Ihr Sohn da nichts Neues mehr findet?
        Klar, meine Tochter z.B. zeichnet gerne zuhause, aber das hindert sie nicht daran, das auch im Kindergarten zu geniessen.

        In ihrer Klasse hatte es aber auch ein Mädchen, das sehr weit voraus war, es konnte z.B. schon recht gut lesen und schreiben, der Unterschied war enorm. Es wurde dann bereits nach einem Jahr eingeschult. Vielleicht ist sowas ja auch für Ihren Sohn möglich. (Ich persönlich rate allerdings eher von einer früheren Einschulung ab, Statistiken zeigen, dass man dem Kind nicht immer einen Gefallen damit tut.)

      • fgee sagt:

        Fragen Sie doch die Kindergärtnerin, wie sie das Kind sieht. Ich weiss von einem Kind, da sagte die Lehrerin nach der ersten Klasse, das Kind habe schon die Lernziele der zweiten Klasse erreicht. Und dann fiel den Eltern auf, dass das Kind neuerdings an den Nägeln kaut und abends im Bett unerklärlich Bauchweh hat. Der SPD wurde beigezogen, und dann durfte das Kind eine Klasse überspringen. Seither ist Ruhe.

      • P. S. sagt:

        T4 Kindern, damit sie dort weiterkommen und der Kindergarten für das da sein kann, was für sie meiner Meinung nach wichtig ist: Mit anderen Kindern Kontakt aufnehmen und lernen sich in eine Gesellschaft einzufügen. Langeweile steht dem entgegen, und es nützt nichts, ein gescheites Kind zurückzubinden und zu sagen, es soll sich einfach Langweilen. Das ist Grausam. Man sollte begabten Kindern gleich viel Verständnis entgegenbringen wie Kindern, die Unterdurchschnittlich begabt sind. Alles andere bringt Sie und uns nicht weiter.

    • Delia sagt:

      Ein Kindergarten ist ein riesen Spielparadies und bietet unzählige kognitive und koordinative Lernmöglichkeiten. Wie kann es da einem Kind langweilig werden? Die Zeit für selbstbestimmtes Lernen ist im Vergleich zur Schule noch viel grösser und das Kind darf häufiger selbst entscheiden, mit was es sich beschäftigen will. Das ist Luxus pur. Ich hoffe, dass ihr Sohn diese Wahlfreiheit nutzen kann & die wertvolle Zeit im Kindergarten geniesst, ohne sich wie in der Warteschlaufe fühlen zu müssen.

      • Simon Scheiwiller sagt:

        Ja, er sagte selbst, dass es ihm langweilig sei. Lieder sind für ihn nichts neues (wir sind beide Musiker und meine Frau leitet Eltern-Kind-Singen), Bewegung hat er genug (Geräteturnen, Schwimmkurs), Er war 3 Jahre in einem Montessori-Kinderhaus, was es im Kindergarten gibt, hat er schon alles gesehen. Die Kindergärtnerin ist der Meinung, sie müsse alle Kinder gleich behandeln, darum bleiben. z. B. auch die Legos im Schrank, von denen er weiss, dass sie dort sind. Für ihn ist das Frust pur …

      • Widerspenstige sagt:

        Simon, das kommt mir ziemlich bekannt vor. Unserem jüngster Sohn war es auch früh im Kindergarten langweilig und wurde dann vom SPD als hochbegabt erkannt. Er wuchs auch mit musikalischem Umfeld auf 😀

      • Kinder Gärtnerin sagt:

        Lieber Herr Scheiwiller
        Es sind erst drei Wochen im KiGa vergangen. In dieser ersten Zeit geht es ums Kennenlernen und Eingewöhnen, auch für Ihren Sohn. Ob er nun über- oder unterfordert ist, sei dahin gestellt. Ich bin mir sicher, dass die Kindergärtnerin zu gegebener Zeit besser auf Ihren Sohn eingehen kann und allenfalls auch die nötigen Abklärungen in die Wege leitet.
        Ich verstehe, dass Sie sich Sorgen machen, aber haben Sie Vertrauen in die Lehrperson, denn auch sie möchte in der Regel nur das Beste für Ihr Kind.
        Ich wünsche Ihrem Sohn trotz allem den Start in eine wundervolle Schulzeit!

      • Sportpapi sagt:

        Unsere Kinder sind auch alle hochbgegabt! Sie wachsen in sportlichem Umfeld auf, das ist noch wirksamer 🙂

    • Diego Braun sagt:

      @ S. Scheiwiller: Könnte es jedoch auch sein, dass es eher Unlust als Langweile ist? Vielleicht eher überfordert und Verweigerung daraus als „unterfordert“? Und wie weiss denn der Kleine bzw. die Eltern, dass er sich in der Schule nicht langweilen wird? Irgend etwas macht mich in Ihrer Aussage stutzig. Oder haben sie mit ihrem Sohn schon Intelligenz-Tests gemacht, dass sie mit Sicherheit sagen können, er sei unterfordert? Schulerfahrung kann es ja nicht sein, wenn er sie noch nicht hat.

      • sonic sagt:

        Wieso darf es nicht sein, dass Kinder im Kindergarten unterfordert sein könnten? Rein theoretisch glaube ich schon, dass es die Möglichkeit gäbe, allen Kindern im CHindsgi etwas Interesantes anzubieten. Nur: Nicht alle Kindergärtnerinnen sind fähig und gewillt das zu tun.

      • Bernhard sagt:

        Danke Sonic, ich teile Ihre Meinung. Für mich stellen Lernziele Mindeststandards dar, die jeder und jede bis zum Ende der KIGA-Zeit erfüllen sollte, um den Sprung in die 1. Klasse zu schaffen. Darüber hinaus erhoffe ich mir bzw. erwarte ich von einer guten LP, dass sie auch jene Kinder fördert, welche die Lernziele deutlich früher erreicht haben. Es kann und darf doch nicht sein, dass solche Kinder nur noch mit Spielen abgespeist werden, wenn sie doch lernen WOLLEN! Oder ist dies eine Order von der Bildungsdirektion? Da hätte ich gerne ein Feedback einer praktizierenden Kindergärtnerin.

      • Sportpapi sagt:

        @sonic: Wundern Sie sich nicht wenn es heisst, es gebe im Kindergarten überhaupt nichts mehr Neues zu entdecken? Das hat nun nicht in erster Linie etwas mit Unterforderung zu tun. Dass – leider – in einer äusserst heterogenen Klasse nicht nur im Kindergarten, sondern auch in der Schule die guten Schüler nicht immer gleich gefördert werden wie die anderen, ist leider so. Die Kapazitäten einer Lehrperson sind irgendwo begrenzt. Das heisst aber nicht, dass die guten Schüler gar nicht gefordert werden. Ausserdem entschuldigt es schlechtes Benehmen dieser Kinder dann nicht.

      • sonic sagt:

        und, sportpapi, finden Sie es nicht etwas traurig, wenn man schon auf Kindergartenniveau sagen muss, sorry, du bist halt etwas schneller als die anderen aber du musst dich halt daran gewöhnen, dass das niemanden interessiert und du dich lanweilen musst, weil Langeweile macht nämlich kreativ.. (klar ist das etwas überspitzt, aber sie meinen was ich meine?) Kindergartenkinder wollen lernen, die einen malen und basteln gern, die anderen rechnen bereits bis 1000 oder lesen Bücher. Niemnand kann nur tun, was immer Spass macht. Aber manchmal sollten sie es tun dürfen. Gerade im Kindergarten.

      • Sportpapi sagt:

        @sonic: „Niemnand kann nur tun, was immer Spass macht. Aber manchmal sollten sie es tun dürfen. Gerade im Kindergarten.“ Beim ersten Satz bin ich noch bei Ihnen. In der Fortsetzung: Nein, zumindest nicht ausschliesslich. Dafür ist dann die Freizeit da.
        Aber ich glaube doch, dass Kinder im Kindergarten, die eine Aufgabe schnell und gut gelöst haben, eine neue bekommen, oder selbstständig etwas tun dürfen, und nicht einfach am Platz auf die anderen warten müssen.

      • Sportpapi sagt:

        Ausserdem, sonic, habe ich tatsächlich schon bei der Schulpflege deswegen interveniert und bin durchaus auf offene Ohren gestossen. Vielleicht sollten Sie einfach mal das Gespräch suchen?

      • sonic sagt:

        @sportpapi: glauben sie mir, das werde ich sicher tun, wenn sich die Sache nicht verbessert. Ich hoffe aber grad noch, dass es nach der Einführungsphase etwas interessanter wird. Und doch Sportpapi, Kindergarten sollte schon manchmal Spass machen. (Natürlich macht es das nicht immer, aber das habe ich ja bereits gesagt.) Auch Schule sollte manchmal Spass machen. Und gerade bei Kindern die gerne Lernen und Neues Entdecken und kein Problem mit Selbständigkeit oder anderen Kindern haben, sollte das ja eigentlich nicht so ein Problem sein, oder?

      • Bernhard sagt:

        Sonic, Spass ist lernpsychologisch essentiell! Ich gehe daher soweit, dass ich sage, guter Unterricht sollte auf jeden Fall Spass machen! Es braucht von der LP einen grösseren Aufwand, die Lerninhalte so zu gestalten, dass sie eben Spass machen und nicht trocken/langweilig sind. Aber es ist möglich. Nur muss die LP hinter dieser Philsosophie stehen. Das ist vermutlich das Hauptproblem. Es ist immer wieder verblüffend (und stimmt mich etwas nachdenklich), wenn mir Lernende sagen, dass sie zum ersten Mal seit Jahren wieder Spass am Unterricht haben und gerne/freiwillig in die Schule kommen!

      • Sportpapi sagt:

        @sonic: Ich denke, wir sind da einfach etwas hypothetisch. Natürlich sollte es auch Spass machen. Wenn ein Kind aber schon die ersten Wochen langweilig findet, weiss ich nicht, ob wirklich Unterforderung das Thema ist. Vielleicht macht man schlicht nicht das, was es gerne tut. Was wissen wir schon von aussen? Ansonsten müsste man konkreter diskutieren, und das geht hier ja kaum.

      • sonic sagt:

        Mein Kind hat sich noch nicht aktiv beschwert und geht bis jetzt gerne. Es sind erst so einige Bemerkungen, die mich aufhorchen lassen: Was hast du heute gemacht? -Ich war schon wieder in der ‚Bäbiecke‘ Verkäuferlisspielen. – Und sonst? -Nichts. Die Pause war lustig. Mein Znüni war fein. – Was macht ihr dann mit der Kindergärtnerin? – Nichts. (Mein Kind erzählt sonst sehr gerne und ausführlich, was es so tut, was ihm gefällt, was nicht.).

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Ich bin Sportlehrer. Bei uns ist das Thema Spass ein viel Diskutiertes. Können Sie mir mal in Kürze sagen, wie Unterricht sein soll, damit er allen Spass bereitet?

      • sonic sagt:

        Und ein Beispiel aus dem Kindergarten eines Nachbarkindes (am Elternbesuchstag): Heute gehts um Zahlen. Alle Kinder im 1. Kindergarten zählen bis Zehn, die grösseren bis 20. Nein, du bist noch bei den Kleinen, du darfst nicht weiter als bis 10 zählen (Der betr. Bub rechnet sehr gern ungefähr bis 100). Sehr motivierend. Ich weiss, dass das nicht Standard ist, aber es gibt das halt einfach auch. Und wenn man Pech hat, geht das eigene Kind halt zu einer solchen Kindergärtnerin. 2 Jahre lang.

      • Bernhard sagt:

        SP, in Kürze geht das nicht. Das wäre, wie wenn Sie mit Pep Guardiola kurz über Fussball-Taktik diskutieren wollten… 😉 Auf die Schnelle kann ich folgendes sagen: Sehr viel Humor, ausschliesslich praxisorientiert, wenn möglich handlungsorientiert, Theorie in Spielformen verpacken (man kann Theorie-Büffeln auch als Quiz spielen. Im Stil von wer wird Millionär, faire Prüfungen, gerechte Benotung und sich selbst nicht über die Lernenden stellen. Ich sehe mein Job eher als Trainer denn als Lehrer. Ich will mit meinem Team die Meisterschaft gewinnen (Sprich LAP bestehen). Und v.a.Spass haben!!

      • sonic sagt:

        @Bernard: Ich würde vielleicht nicht ganz so weit gehen: Ich finde, man sollte in der Schule durchaus auch lernen, dass man manchmal etwas tun muss, das einem keinen Spass macht. Aber der Umkehrschluss ist sicher nicht zulässig: Gut ist, was keinen Spass macht. Sicher ist, dass Spass enorm motiviert und die Leistungsbereitschaft fördert. Nur sollte dann vor lauter Spass nicht vergessen gehen, dass man auch noch ein konkretes Lernziel vor Augen hat. Eine gute Lehrperson kann das unter einen Hut bringen. Und je kleiner die Kinder, desto mehr Spass muss sein, finde ich.

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Gut. Das ist ja das, was nun in den kompetenzorientierten Unterricht einfliesst. Im Sport führt dieses „spielerische“ auch dazu, dass – leider – praktisch nur noch gespielt wird (und nur noch das, was die Kinder wollen), während üben und trainieren, gerade in Disziplinen, die etwas mehr brauchen, um erfolgreich zu sein, vernachlässigt wird. Ich finde Ihre Ansätze gut. Aber wir kommen nicht darum herum, auch mal Unbeliebtes anzubieten. Und: Letztlich ist es das Können, der Fortschritt, der Spass macht. Der muss manchmal hart erarbeitet werden.

      • Bernhard sagt:

        Ja Sportpapi, ich gebe Ihnen Recht, dass wir auch Unliebsames anbieten müssen (das OR zu beherrschen gehört z.B. eher nicht zu den Favoriten der 16-20-Jährigen…), aber auch hier kommt es – wie so oft in unserer Welt – auf die Verpackung an! Das StGB durchzunehmen, wenn grad einer übers WE in U-Haft gesessen hat, ist für die Klasse enorm spannend – und für den Betroffenen sowieso… 😉

      • Susi sagt:

        „Spass ist lernpsychologisch essentiell!“
        Kann da nur zustimmen, das ist auch im 12. Schuljahr noch wichtig! (–> Schreibt doch mal eine Kontaktanzeige von Faust und Gretchen! Immer sehr lustig, auch für mich, und bewirkt tolle Charakterisierungen!)

        Die Lerninhalte der Kindergartenjahre bieten sich ja sicher sehr gut an, mit Spass vermittelt zu werden. Das sag ich jetzt mal ganz frech, denn ich bin ja nicht Kindergärtnerin. Aber ich sehe, wie viel Spass die Kinder in der Klasse unserer Tochter haben, es muss also schon machbar sein.

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Es ist doch ganz simpel: Wenn dem Kind das Thema gefällt, wird es mit grösster Wahrscheinlichkeit Spass am Unterricht haben. Wenn nicht, wird es den Unterricht schlecht finden…
        Ich für meinen Teil hatte selten Spass an spielerischen Lernformen. Und auch nicht an malen und basteln. Ich glaube, ich war einfach im Kindergarten unterfordert 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Nicht alle Kinder haben am gleichen Spass. Ausserdem würde ich bezüglich Ihrer Argumentation eher von Sinn sprechen, von Relevanz. Aber eben, was ist mit den Fächern, die für einen 15jährigen vielleicht keine Relevanz haben? Zum zweiten: Als Lehrer bin ich auch, aber nicht nur für die Motivation der Schüler zuständig. Aber ich bin nicht der Clown. Sondern in erster Linie zuständig dafür, dass die Kinder Gelegenheit zum Lernen erhalten. Und ja, auch dafür, dass sie sie nutzen. Soweit das geht.

      • Susi sagt:

        „Ich für meinen Teil hatte selten Spass an spielerischen Lernformen.“

        Ach kommen Sie, sicher hätten auch Sie gerne ein wenig spielerischen Ausdruckstanz zu Bergs Woyzeck-Oper gemacht!
        😀

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Es gibt zum Beispiel im Sport ganz viele Schriften zu Spielformen der Kinderleichtathletik inklusive entsprechender Wettkämpfe. Toll, wirklich. Aber dann kommen die Kinder, zumindest die interessierten, begabten. Und wollen endlich mal richtig Weit- oder Hochspringen, etc.

      • Susi sagt:

        SP: Klar, aber ich sprach davon, die gleichen Inhalte auf verschiedene Arten zu vermitteln. Ich könnte auch sagen: „Macht mal eine Liste mit Textstellen, die Faust/Gretchen und ihre Beziehung charakterisieren.“ Oder eben „schreibt eine Kontaktanzeige im Stil von ‚ich suche dies und biete das'“.
        Das Resultat ist m.E. das selbe, aber der Spass-Faktor auf dem Weg dahin ist unterschiedlich.
        Beim Sport läuft das wahrscheinlich auch etwas anders als im Literaturunterricht.

      • Bernhard sagt:

        Ja, Sportpapi, den Clown zu machen sollte nicht die Aufgabe einer LP sein. Aber ich bin halt eher der Typ Entertainer. Und das macht mir auch nichts aus. Wir lachen während der Stunde unheimlich viel und geniessen die Zeit miteinander. Ich denke, wenn die Stimmung gut ist, verträgt es eben auch mal ein etwas mühsameres oder langweiligeres Thema. Dann wird der Unterricht trotzdem positiv in Erinnerung bleiben! Sogar bei weniger guten Noten. Der Vorteil einer positiven Stimmung mit viel Freude und Spass ist, dass man keine disziplinarischen Probleme hat, weil alle am gleichen Strick ziehen.

      • Susi sagt:

        Stimme zu. Bin halt auch der Entertainer-Typ. (Nicht immer, aber oft!)

      • Sportpapi sagt:

        @Brenhard: „Der Vorteil einer positiven Stimmung mit viel Freude und Spass ist, dass man keine disziplinarischen Probleme hat, weil alle am gleichen Strick ziehen.“ Jaja, das schöne an guter Stimmung ist, dass alle gut gestimmt sind. 🙂
        Was man ja mittlerweile weisst ist, dass die Lehrperson viel wichtiger als die angewandte Methode ist. Vermutlich ist es dann auch entscheidend, dass sie authentisch ist, dass es ihr wohl ist in der Rolle. LLL hat man dem früher gesagt – Lachen, Lernen, Leisten. Ich finde nur, dafür ist der Lehrer nicht allein verantwortlich.

      • Sportpapi sagt:

        Etwas anderes, von oben: Was sind eigentlich faire Prüfungen, gerechte Noten? Was wird denn da bewertet? Der Output? Der Lernrprozess, die Fortschritte? Der Einsatz? Und was ist die Bezugsnorm? Die Klasse? Der Schuljahrgang?
        Auch hier wieder: So einfach ist das nicht. (und ich kennen niemanden, der von sich behauptet, unfaire Noten zu machen…)

      • Bernhard sagt:

        SP, faire Prüfungen sind m.M.n. solche, bei denen der zu prüfende Stoff bzw. der Prüfungsinhalt klar und unmissverständlich kommuniziert wurde. Wenn Aufgaben gestellt werden, die auch wirklich lösbar sind (dem Niveau der Klasse angepasst). Wenn auch andere Lösungen zulässig sind als nur diese, welche die LP bei der Zusammenstellung der Aufgaben gerade im Kopf hatte. Bei mir z.B. ist die Bewertung Berufsbezogen.

        Und gerechte Noten sind für mich jene, welche nicht durch Nationalität oder persönlichen Interessen oder schon gar nicht durch zwischenmenschliche Störungen beeinflusst werden.

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Was kann ich mir unter einer berufsbezogenen Bewertung vorstellen? Weshalb orientiert sich die Bewertung an der Klasse, und nicht an vorgegebenen Standards? (Habe ich also Glück, wenn ich als guter Schüler zufällig in eine schlechte Klasse komme?)
        Und „Und gerechte Noten sind für mich jene, welche nicht durch Nationalität oder persönlichen Interessen oder schon gar nicht durch zwischenmenschliche Störungen beeinflusst werden.“ Das verstehe ich nicht. Ich nehme an, alle haben die gleiche Prüfung und den gleichen Bewertungsmassstab?

      • Bernhard sagt:

        Also SP, je nach Beruf haben die Lernenden einen anderen Lehrplan (untersch. Niveau). Daher geht es primär mal um den Beruf. Innerhalb des Berufs setze ich für alle Klassen den selben Standard. Es spielt also keine Rolle, in welcher Klasse der gute bzw. schlechte Schüler sitzt. Es ist aber klar, dass im tiefen Niveau z.B. für eine gute Aufsatz-Note mehr Fehler erlaubt sind als in einem hohen. Sie können u. dürfen vom Attest-Lehrling nicht das selbe verlangen/erwarten wie vom BMS-Schüler!

        Gerechte Noten: Fragen Sie mal Susi, warum sie die Aufsätze anonymisiert! Objektivität ist anspruchsvoll!

      • Susi sagt:

        Ja, Objektivität ist anspruchsvoll und manchmal auch anstrengend.

        Es gibt Vor- und Nachteile von Standardisierungen, ich denke, es ist nicht immer so schwarz/weiss. Die Klasse setzt in sich durch verschiedene Faktoren der Unterrichtssituation auch eigene Standards, man muss dann einen Mittelweg finden.
        An unserer Schule führen wir regelmässig Querschnittsprüfungen durch, da sieht man dann auch, wie stark die eigene Klasse im Jahrgangsbereich ist. Wenn der sonstige Klassenschnitt deutlich über oder unter diesen Resultaten liegt, muss man den Notenmassstab ev. auch nochmals überdenken.

      • Sportpapi sagt:

        Grösstmögliche Objektivität ist das eine, Transparenz das andere. Sicher selber und den Schülern klarmachen, nach welchen (zum Teil sehr individuellen) Kriterien bewertet wird, und das dann auch so durchführen. Insofern finde ich das Bemühen um Fairness ein hehres Ziel. Dennoch gibt es sicher in jeder Klasse dann Verlierer dieses Massstabs, die das eben nicht so toll finden. Noch einmal: Geht es um Output (und wenn ja, welchen), Anstrengung oder Fortschritt? Je nachdem gibt es ganz andere Resultate.

      • Bernhard sagt:

        SP, ich denke, DIE richtige Bewertungsstrategie gibt es wohl nicht. Ich habe lange gegrübelt und verschiedene Dinge ausprobiert. Schlussendlich kann ich aber nicht jemanden belohnen, der im ersten Test aus Faulheit schlecht war und im zweiten dann entsprechend abräumt. Ein anderer hätte es wiederum redlich verdient. Das ist sehr tricky! Ich fand es jeweils auch sehr schwierig, subjektive Kriterien wie Einsatz/Anstrengung zu bewerten. Das kann und will ich nicht mehr. Demzufolge wird bei mir nur noch der Output bewertet und das Verhalten (Disziplin, Betragen etc.) fliesst mit ein. Mehr nicht!

      • Susi sagt:

        Ob ein Fortschritt passiert, sieht man an der Änderung der Note, wieso sollte der explizit bewertet werden? (Und vor allem: Wie? „Du kriegst jetzt einen Extrapunkt für deine Steigerung“? Wäre ja sehr unfair gegenüber den SuS mit dem konstant guten Notenbild.)

        Bewerten tu ich einzig den „Output“; Fleiss, Betragen u.ä. fliessen nicht mit ein.
        Bei mündlichen Noten, z.B. Präsentationen, spielt das (sichtbare) Engagement hingegen eine Rolle bei der Bewertung.

      • Bernhard sagt:

        Ich muss präzisieren, dass die Bereiche Betragen und Disziplin erst in die Zeugnis-Note einfliessen. Ich habe da meine spezielle Variante, die Fehlverhalten und Versäumnisse (Hausaufgaben nicht gemacht, Turnzeug vergessen etc.) recht drastisch sanktionieren. Bei den Prüfungen bewerte ich aber ausschliesslich den Output.

      • Nathalie sagt:

        Hallo Herr Scheiwiller

        Unsere Tochter wurde diesen Sommer nach einem Jahr KiGa mit fünfeinhalb Jahren auf Empfehlung der Kindergärtnerin eingeschult (hochbegabt). Trotzdem ging sie gerne in den Kindergarten – sie hatte viel Spass mit ihren Freundinnen und Freunden. Im Kindergarten geht es auch darum, zusammen in der Gruppe etwas zu erleben, Spass zu haben und Sozialkompetenz zu erlernen. Vielleicht fühlt sich ihr Sohn in der Gruppe nicht wohl oder ist noch nicht fest integriert und hat noch keinen Anschluss gefunden?

      • Sportpapi sagt:

        Danke für die Rückmeldungen. Ich sehe das gleich und handle auch entsprechend. In meinem Fach gibt es aber ständige Diskussionen darüber, was denn nun eine faire Bewertung ist. Weil man genau sieht, dass die Voraussetzungen (gegeben, oder durch viel Training) äusserst unterschiedlich sind. Und plötzlich hat das übergewichtige, tollpatschige Kind eine gute Note, weil es sich doch so anstrengt und im Verhältnis eine tolle Leistung bringt. Und weil eine schlechte Note doch so demotivierend ist. Das geht aber nur, solange die Note – leider – meist nichts zählt. Aber eben, fair kann vieles sein.

  • Elternpower sagt:

    Selbstständiger werden, sich von ihrer Bezugsperson eine Zeitlang trennen, einer fremden erwachsenen Person im KiGa vertrauen, eine Beziehung aufbauen. Ein grosser Schritt, der ihrer Tochter gerade keinen grossen Spass macht. Mit fremden Kindern im Kreis auf kleinen Stühlen sitzen, zuhören, mitmachen sowie mit Kindern spielen, die ihnen vielleicht unsympathisch sind… sie braucht Ihr Vertrauen, Zeit und Übung. Eine mögliche Reaktion wäre: „Oh je, du willst nicht gehen? Kann ich verstehen. Ich mag manchmal auch nicht zur Arbeit. Das ist normal. Komm, lass uns jetzt trotzdem gehen!“

  • Kigä sagt:

    Seit Jahren erlebe ich als Kindergärtnerin herzzerreissende Abschiedsszenen am Morgen und darf hier auch noch ein paar beruhigende Worte schreiben. Die Mamis und Papis können sich dann kaum vom Kind lösen und möchten es in dieser Situation nicht alleine lassen. Aus Erfahrung darf ich aber sagen, dass sich alle Kinder nach sehr kurzer Zeit beruhigen und nicht mehr weinen. Vereinbaren Sie deshalb mit Ihrem Kind ein kurzes Abschiedsritual und führen Sie es genau so durch. Diskussionen helfen dem Kind in diesem Moment nicht weiter. Jedes Kind ist mal müde und überfordert, das ist absolut normal.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Das habe ich mit unserer Lehrerin nach diesen schwierigen Tagen auch so besprochen. An den Tagen, an denen der Kleine mit dabei ist, klappts jedoch nicht ganz mit dem kurzen Abschiedsritual, weil er z.Bsp. seine Schwester nicht gehen lassen will oder selber mit reingehen möchte…. Der KIndergartenstart bedeutet eben für alle eine Umstellung, auch für die kleinen Geschwister.

  • Nicole sagt:

    Heute Morgen musste ich unsere Jüngste aus dem Kindergarten abholen…sie schläft seitdem. Ich glaube, es ist eine Erschöpfung, das Neue, das aus dem Haus müssen. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen!

  • Kindergärtnerin sagt:

    2/2 Regeln, neue Spiele, unbekanntes Bastelmaterial, neue Bauklötze, etc. Das Entdecken des kunterbunten Kindergartenraumes ist trotz schmal gehaltenem Anfangsprogramm automatisch intensiv und fordert auch Einiges an Konzentration. Freuen Sie sich auf die Herbstferien, wir werden sie alle brauchen 🙂
    Und manchmal gibt es diese „ich will da nicht mehr hin!“-Phasen auch erst viel später. Auch das darf so sein.

    • 13 sagt:

      Schön geschrieben. Meine persönliche Erfahrung aus dem ersten Jahr: Erste Woche super, zweite/dritte: Man merkt die Anstrengung, danach: wieder super, nach den Herbstferien: topmotiviert, etwas Überforderung vor Weihnachten (liegt aber auch am vielen Spezialprogramm), dann wieder ideal und erst gegen Schluss vor den Sommerferien hat man den Kindergarten etwas gesehen und will lieber in die Badi. Das zweite Jahr ist bis jetzt genau deckungsgleich.

  • Kindergärtnerin sagt:

    1/2 Ich habe nun zwei Wochen als Kindergärtnerin mit der neuen Gruppe unterrichtet und musste schmunzeln beim Lesen des Artikels. Ja, so ergeht es wohl vielen Eltern und Kindern. Wir Lehrer sind ja auch müde; auch wir müssen uns zuerst wieder an die neue Gruppe gewöhnen.
    Der Weg, der anfangs alleine bewältigt werden wollte, geht plötzlich nicht mehr; das Verabschieden ist plötzlich schwieriger; die Kinder wollen nicht mehr kommen oder sind gestern+heute einfach wahnsinnig (!) müde. Das darf aber ja auch sein; das Kennenlernen von 18 Gspänli ist ja auch nicht ohne, ausserdem all die neuen

  • Jana sagt:

    Meine Kleine hatte keine Krise. Habe aber mit ihr vor dem Chindsgi und auch vor der Schule darüber geredet, was das jetzt heisst, dass man in den Chindsgi (und später in die Schule) kommt. Dass es nicht immer lustig ist, aber manchmal schon, dass man im Chindsgi auch Sachen macht, die wir zuhause nicht so machen etc. Sie war sehr stolz, endlich in den Kindergarten zu dürfen, und noch mehr, als die Schule dann los ging. Natürlich gabs auch Tage, an denen sie nicht so Lust hatte, aber das hatte dann eher mit speziellen Fächern, Unternehmungen oder Streitereien zu tun.

  • HMH sagt:

    Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass die ersten 2-4 Wochen in einer neuen Betreuungssituation so spannend sind, dass unser Sohn super gerne geht. Bis dann alle Spielzeuge erkundet sind, der Alltag einkehrt und er mal Lust auf zu Hause, mal auf Krippe / Kindsgi hat. Aber auch das muss man im Leben lernen – es ist halt nicht jeden Tag alles neu und super. Geht Ihr alle jeden einzelnen Morgen mit Begeisterung ins Büro oder stellt die Waschmaschine an? Wir schicken die Kinder doch auch abends ins Bett, obwohl sie keine Lust dazu haben.

  • Ora sagt:

    Mein Lösungsvorschlag, insbesondere für kleine Kinder (unter 5): noch jemand anderen in der Hinterhand haben, der zur Not Baby sitten kann, und das Kind schlafen lassen.
    Das Aha-Erlebnis, das Ihre Tochter an diesem Tag hatte, war, dass Kindergarten eben nicht „zum Spass“ ist, sondern Zwang. Und das finde ich schade.
    Ich würde bei kleinen Kindern eher auf Betreuung zu hause setzten, und nur gelegentlich (1x pro Woche) auf Kindergarten oder Krippe…
    Bei grösseren Kindern würde ich die Betreuung zu hause, wenn sie nicht in den Kindergarten wollen, eher langweilig gestalten, das motviert, zu gehn

  • Jeff sagt:

    Mein Kleiner geht jetzt mittlerweile seit drei Wochen in den Kindergarten. Der Start war nicht so gut. Die ersten beiden Wochen hat er fast jeden Tag geweint, als er sich von seiner Mutter verabschieden musste. Diese Woche ging es sehr gut, bis auf heute Morgen, als ich (der Papa) ihn zum ersten Mal begleitet habe. Da sind die Tränen in Strömen geflossen. Es bricht mir das Herz ihn so zu sehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich das bald ändern wird. Er braucht halt seine Zeit.

  • Manuscheli sagt:

    Ich habe bisher zum Glück noch keine Probleme bei meiner Tochter. Ich habe aber für das erste Kindergartenjahr ein Gesuch gestellt, dass Sie nur an 4 halbe Tage (Mo/Di/Do/Fr – Vormittags) in den Kindergarten geht. So ist es im ersten Jahr nicht gleich total Neu.

    • Kindergärtnerin sagt:

      Und das wurde bewilligt?? In welchem Kanton geht Ihr Kind denn in den Kindergarten?
      Es geht ja auch darum, dass die Gruppe zusammen etwas erlebt, gemeinsam an Themen arbeitet (Soziales und Inhaltliches), da nehmen Sie Ihrem Kind allerdings mit Ihrer Extralösung immer etwas weg.
      Ich verstehe das nicht.

      • 13 sagt:

        @ Kindergärtnerin
        Die Modelle sind aber ganz verschieden: Bei uns gehen die meisten aus dem ersten Jahr bis zu den Sportferien reduziert: 3 Vormittage und ein Nachmittag. Theoretisch ist ein Antrag, praktisch wird schon damit gerechnet. Aus der Klasse meiner Tochter gingen gerade mal 3 von 13 Kindern gleich das volle Pensum. Somit hat es an den Tagen spezielles Programm für die Grossen. Aus anderen Gemeinden kenne ich, dass alle im ersten Jahr nur 4 Vormittage und ein Nachmittag gehen, das ganze Jahr hindurch, es wird auch ausdrücklich so von den Kindergärtnerinnen gewünscht . (alles Kt. Bern)

      • Sportpapi sagt:

        Bern, schon speziell: „Die Eltern sind berechtigt, ihr Kind während des ersten Kindergartenjahres den Kindergarten mit
        reduziertem Pensum besuchen zu lassen. Das Pensum kann höchstens um einen Drittel der angebotenen Unterrichtszeit reduziert werden. In der Regel wird eine Reduktion des Pensums im ersten Jahr befristet vorgesehen und mit dem
        Entwicklungsstand des Kindes begründet.“

      • 13 sagt:

        Stimmt genau. B. Pulver (Erziehungsdirektor) hat, um das Stimmvolk vom Harmos zu überzeugen, so einige Erleichterungen in das VSG eingebaut, wie eben das reduzierte Pensum oder die Möglichkeit, ein Kind zurückzubehalten, wenn die Eltern das wünschen. Ich persönlich finde es gut., es gibt eine Flexibilität. Ich weiss auch nicht, ob das manche andere Kantone auch so vorsehen.

        Ich wollte mit meinem Statement einfach sagen, dass ein Gesuch nicht automatische eine „Extrawurst“ für das Kind bedeuten muss. Je nach Modell, ist es eben normal, je nachdem wo Manuscheli wohnt.

      • Sportpapi sagt:

        Ja, da wird die Extrawurst halt zum normalen Menue. In Zürich kann man nur Gesuch um Rückstellung stellen. Teildispens nicht. Ich finde das auch fragwürdig und ein fauler Kompromiss.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Meinen Sie jetzt mit dem letzten Satz die Zürcher Lösung?

        Der Unterschied zwischen „Extrawurst“ und „normalem Menue“ ist für mich eben schon entscheidend: Wenn einfach ein Kind 1-2 Tage fehlt, dann verpasst es einiges, vom Programm her aber auch sozial. Wenn es aber die Hälfte der Klasse betrifft, dann wird das Programm angepasst und es bilden sich höchstens Grüppchen der Kinder, die da sind, nicht von allen Kindern. Ich habe meine Tochter reduziert gehen lassen, damit sie sich an das schwere Aufstehen gewöhnt, aber wäre sie die einzige der Klasse gewesen, hätte ich es wohl nicht getan.

      • Kindergärtnerin sagt:

        Oh Entschuldigung, das wusste ich nicht. Ich kenne eher die Situationen im Kanton ZH, TG und SH.
        Für mich klingt die Regelung deshalb etwas speziell 🙂
        Allerdings: dann ist es wirklich keine Extrawurst, das ist klar; dann kann man den Unterricht auch entsprechend organisieren und so scheinen mir, wie von Ihnen beschrieben, auch die Anträge nachvollziehbar. Ausserdem fühlen sich die Kinder nicht ausgeschlossen.
        Danke für die Info auf jeden Fall 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @13: Haben dann alle Kinder die gleichen Tage, die gleichen 30% frei? Oder ist das dann noch äusserst flexibel, ein ständiges Kommen und Gehen? Und wenn alle an den gleichen Tagen fehlen – gibt es dann Kleinklassenunterricht für die paar wenigen, die immer da sind?

      • 13 sagt:

        @ sp
        Ja, bei uns sind es immer die gleichen Tage und es gibt keine Kleinklassen, weil ja die Kinder aus dem 2. Jahr alle da sind. Bsp.: 22 Kinder im Kindergarten, die Hälfte ist das zweite Jahr, also sind es an diesen Tagen immer noch ca. 13 Kinder, was ja oft nicht schlecht ist. Weitere Anpassungen, dass ein Kind später kommt/früher geht etc., sind sehr selten. Also kein dauerndes hin und her. Es gibt dann ein spezielleres Programm, zugeschnitten auf Grössere. Meine Tochter geniesst die Tage sehr.

  • Weber-Fauquex Denise sagt:

    Meine Kinder sind inzwischen erwachsen. Als unsere Älteste in den Kindergarten kam, verlief es genauso. Anfangs wollte sie alleine gehen und war überglücklich, dass sie endlich Kindergärtnerin war. Plötzlich 1 oder 2 Wochen später, weinte sie und ich musste sie begleiten. Die Kindergarten-Lehrerin berichtete mir jedoch, sobald sie im Kreisli sass, war alles wieder ok.
    Als Älteste verliess sie neben ihren zwei Geschwistern als Einzige das Haus, mit dem Gedanken, dass die anderen Zwei Zuhause bei mir blieben. Heute denke ich, war das der Auslöser für das Weinen, was schnell wieder verflog.

  • Malena Garcia sagt:

    Kinder verständnis- und liebevoll auf diesem Schritt begleiten, aber auch konsequent bleiben und die Option ’nicht gehen‘ (Joker-Tage) nicht als Ausweg mit ihnen diskutieren. Spüren, wieviel Begleitung und Unterstützung das Kind braucht (und sich nicht stressen lassen durch andere Eltern und Kinder bei denen es einfacher geht), und wann Loslassen und ein sanfter Schubs in die Selbstständigkeit angesagt ist. Eine Bekannte hat ihr Kind in den Kinsgi getragen wenn es nicht gehen wollte und immer wieder zuhause behalten, diese Gewohnheit ist sie bis in die 2.Klasse nicht mehr los geworden..

  • Manni Mann sagt:

    unsere Kinder gingen gerne. Nach dem Wechsel in die Schule fand der Grössere manchmal, er hätte zu wenig Zeit zum spielen… ja, ja aber in den Sommerferien war es dann oft „langweilig“. Und auch an den freien Nachmittagen kommt immer wieder mal der Satz „was soll ich denn machen?“.
    Die Kinder haben absolut genug Zeit. Müssen ja nur an zwei Nachmittagen in Chindsgi/Schule.
    Dass sie zwischendurch gerade Mal Lust auf etwas anderes haben, als zum Pflichtprogramm, ist völlig normal/menschlich. Geht uns ja allen so. Doch letztendlich tut es dem Menschen gut, wenn er Pflichten hat.

  • Erica sagt:

    Heute morgen genau das erlebt: das Ende der zweiten Woche Kindergarten und die Kleine ist gut aufgestanden. Gut gefrühstückt, angezogen und eigentlich bereit. Klingelt es an der Tür, das Nachbarsmädchen will sie abholen und unsere Kleine will nicht gehen. Partout nicht. Mein Mann redet mit ihr, das Mädchen geht andere Kinder abholen und mein Mann begleitet die Kleine bis zur Kreuzung. Erntet, als sie zu den anderen Kindern muss, ein Blick, der sein Herz zerriss. Wir sind auf die nächste Woche gespannt…..

  • Ora sagt:

    Vielen Dank, dass Sie den Finger auf das gelegt haben, was meiner Meinung nach die eigentlich Zumutung für Kinder in Fremdbetreuung ist. Dass sie hinmüssen, jeden Tag, ob sie wollen oder nicht.

    Natürlich kann man im Kindergarten toll spielen, natürlich gibt es dort eine tolle Betreuung, aber die Tatsache, dass sie hinMÜssen, auch wenn sie noch sehr klein sind, scheint mir problematisch. Und eventuell auch die Tatsache, dass sie lange bleiben müssen, obwohl sie lieber schon früher nach Hause gehen würden.

    • Michi sagt:

      ja, das geht natürlich gar nicht, dass die Kinder nicht tun und lassen können, was sie wollen. Was für eine Zumutung, in der Tat.

      • Claudia sagt:

        …und es hört nicht auf. Jeden Tag muss ich um 6 aufstehen und den ganzen Tag arbeiten. Am Abend wartet noch der Haushalt und die Weiterbildung. Im Ernst. Irgendwann müssen die Kinder lernen, dass man im Leben auch Dinge tun MUSS, obwohl sie einem nicht passen. In anderen Ländern (asiatischen zBsp) kommen die Kinder bereits mit 1.5 Jahren in eine Art Fördergruppe und mit 3 Jahren geht der Vorkindergarten los (der Drill fängt an). Diese Kinder sind dann übrigens auch auf dem Arbeitsmarkt. Ob man das jetzt gutheisst oder nicht. An Disziplin mangelt es den Asiaten nicht.

      • Leserin sagt:

        +1, Michi!

    • 13 sagt:

      Seit wann ist der Kindergarten Fremdbetreuung?

      Und ja, es gibt Sachen, die muss man halt einfach. Ich frage mich, wohin wir kommen, wenn wir den Kindern beibringen, dass das nicht so ist. Kindergarten? Nur wenn Du willst. Schule? Kannst Du selber entscheiden. Arbeiten? Ganz nach Deinem Wunsch. Bezahlen, bevor man den Laden verlässt? Nur wenn Du Lust darauf hast. So funktioniert die Welt aber nicht. Ich sehe es in meinem Beruf leider täglich, wie heute einige Kinder nie gelernt haben, dass man manche Sache eben muss und Eltern, die noch nie gelernt haben, das den Kindern auch beizubringen.

      • satinla sagt:

        Ich denke, es geht nicht darum, nur das zu tun, worauf man gerade Lust hat. Ich denke, das Problem liegt darin, dass wir die Kindern zu früh in einen sturen Zeitplan zwingen. Ich genoss die Zeit mit den Kleinen zu Hause, mit ihnen zu kochen, Kräuter zu schnuppern (die sie sehr schnell kannten), mit ihnen zu gartnen und mit ihnen die Tiere zu füttern. Da lernen sie auch, dass es Dinge gibt, die man immer tun muss, egal ob man Lust hat, egal wie das Wetter ist. Sie lernten so früh Verantwortung zu übernehmen, zB ein Tier selber zu füttern oder eine feine Salatsauce zu machen.

      • Sportpapi sagt:

        Natürlich ist der Kindergarten Fremdbetreuung. Nicht nur, aber auch.

      • 13 sagt:

        @ satinla
        Und weil Sie es genossen, ist es falsch, das Kind (ich dachte um dieses geht es hier eigentlich) in den Kindergarten zu schicken? Etwas grosse Vereinnahmung, nicht?

        Mal ganz ehrlich, dafür ist doch noch immer mehr als genug Zeit. Der Vormittag im Kindergarten dauert doch gerade mal 3,5 Stunden, der Nachmittig (einmal pro Woche!) nicht mal ganze 2 Stunden. Wenn ein Kindergartenkind noch 11 Stunden schläft, gibt es an den Kindergartentagen noch über 7! Stunden um andere Sachen zu machen. Ich finde es etwas dramatisierend, wenn man sagt, es hätte keine Zeit.

      • Daddy sagt:

        Richtig 13, so funktioniert die Welt wirklich nicht, aber leider bergreifen das immer weniger Eltern! Viele Eltern in unserem Bekanntenkreis sind immer mehr auf diesem „gspührsch-mi“ Trip und befolgen gerne neue Erziehungsideen und vergessen dabei immer mehr das Wesentliche. Nicht alles was unsere Eltern und Grosseltern gemacht haben war falsch. Vieles davon war sogar richtig gut!

      • 13 sagt:

        @ SP
        Nein, der Sinn des Kindergartens ist in erster Linie etwas anderes: Schulvorbereitung, Bildung, Sozialisierung etc. Dass es dazu noch betreut wird, ergibt sich aus der Erfüllung dieser Ziele, aber steht ganz weit hinten an.

      • 13 sagt:

        @ Daddy
        Oh, da sind Sie bei mir nicht ganz richtig. Ich finde es gut, den Kindern Freiheiten zu lassen und hinterfrage uralte Erziehungsmethoden mit Vorliebe. Aber mein Ziel ist es, das Kind nicht nur selbständig zu machen, sondern es auch lebenstauglich zu machen. In diesem sozialen Gefüge, in dem es nun mal lebt. Und ja, da haben wir Rechte und Pflichten.

      • Sportpapi sagt:

        Das nutzt alles Schönreden nichts. Natürlich ist Kindergarten Fremdbetreuung. Auch wenn der eigentliche Zweck, der Grund weshalb die Gemeinschaft das anbietet, etwas anderes ist. Denn wir lassen 5jährige Kinder nicht unbetreut, betreuen sie nicht selber, also werden sie während der Kindergartenzeit fremdbetreut. Darüber freuen sich die einen, andere haben etwas mehr Mühe. Und der Kindergarten dauert heute deutlich länger als früher, länger auch als optimal, wegen der Eltern. Verschiedene Betreuungsvarianten „gewähren“, als wäre es ein Geschenk, tönt etwas zynisch.

      • Widerspenstige sagt:

        Das habe ich fast überlesen und muss von mir noch kommentiert werden: Sp sagt:’Verschiedene Betreuungsvarianten “gewähren”, als wäre es ein Geschenk, tönt etwas zynisch…‘ Das ist Ansichtssache und findet offensichtlich nur im Kopf statt – in Deinem Kopf. Es ist ein Geschenk, wenn man es versteht, als Geschenk von der Gesellschaft an mein Kind so zu betrachten. Wenn man es aber infrage stellt und mit Absicht ein ‚fremd‘ darauf drückt, dann zeigt man mit dieser Einstellung wenig Sinn für flexibles Denken und Tun.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Auch da. Fremdbetreuung nennt man in unserer Gesellschaft nun einmal Fremdbetreuung, auch wenn du lieber einen anderen Begriff wählen würdest. Und ich weiss, dass viele diese Fremdbetreuung, die sie in erster Linie einmal aus Notwendigkeit oder Eigennutz in Anspruch nehmen und nicht etwa den Kindern zu liebe, diese nun zur grossen Chance, zum Geschenk an die Kinder erklären. Als ob die Kinder gestraft wären, wenn sie in erster Linie (aber dennoch nicht ausschliesslich, und schon gar nicht ohne Freundeskreis) von den eigenen Eltern betreut werden.

    • Manni Mann sagt:

      Ora – ja wo kommen wir denn hin, wenn wir das eine Zumutung finden, dass wir irgend etwas „müssen“?
      hmmm…. vielleicht zum Sozialamt? und wenn die Mehrheit so denkt? dann gibts niemanden der das Sozialamt bezahlt.
      Ich muss – jeden Tag, aufräumen, Zähne putzen, mich waschen, arbeiten etc. – sonst ende ich im Chaos, physich, psychisch, ökonomisch.
      Leben bringt Pflichten. Je früher ich das lerne, um so besser. Noch besser, wenn ich es auch begreife, dass es tatsächlich ein unabdingbare Notwenigkeit des Lebens ist.

      • Daddy sagt:

        @Sportpapi: Der Kindergarten selber ich natürlich keine Fremdbetreuung in den 19 Kantonen, in der er obligatorisch ist. Fremdbetreut ist höchstens der Teil vor oder nach dem Kindergarten.

      • Sportpapi sagt:

        @Daddy: Das ist jetzt ziemlich spitzfindig. Wenn also die Fremdbetreuung obligatorisch erklärt wird, und vielleicht noch einen zusätzlichen, vor mir aus auch wichtigeren Fokus hat, dann wird aus dieser Fremdbetreuung plötzlich etwas ganz anderes? Tatsache ist, in dieser Zeit sind die Kinder, die noch Betreuung benötigen, nicht bei den Eltern. Also werden sie fremdbetreut.

    • Widerspenstige sagt:

      Es ist eine ausserhalb-dem-gewohnten-Betreuung und das ist für Kinder wie Erwachsene (manche brauchen eine Rundum-Betreuung ein Leben lang, und damit meine ich jetzt nicht behinderte Menschen!) immer eine Angewöhnungsphase. Ich würde vorschlagen, das negativ besetzte Wort ‚Fremdbetreuung‘ mit einem positiven Wort zu ersetzen. Das fäng im Kopf an, was Mama/Papa als überflüssige Fremdbetreuung ansieht und es auch so kommuniziert dem Kind. Es hat Angst und wehrt sich einfach gegen dieses ‚Fremde‘. Also wäre es klug, wenn man dem Kind schon früh verschiedene Betreuungsvarianten gewährt.

      • Daddy sagt:

        @13 – da habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass nicht alles falsch war, was unsere Eltern und Grosseltern unter Erziehung verstanden. Die Sache mit dem müssen ist z.Bsp. so etwas. Meine Eltern haben mir sehr früh beigebracht, dass es einfach Dinge gibt, die muss man machen, ob man will oder nicht. Sebstverständlich sind viele dieser Erziehungsmethoden heute völlig veraltet und so nicht mehr anwendbar, aber eben nicht alles.

      • Widerspenstige sagt:

        Daddy, das habe ich meinen Kindern früh beigebracht in solchen Situationen, dass es eben Dinge gibt im Leben, die einfach sein müssen. Mir passen auch verschiedenste Dinge nicht, aber Mama muss sie trotzdem machen etc. Eigentlich war das frühe Aufstehen immer das Schlimmste und das rechtzeitige im Kindergarten (was für ein poetisches Wort, wenn man es bildlich sieht) abgeben bzw. den Nachbarskindern mitgehen lassen. Dieser Stress am Morgen war für uns Eltern mitten im Berufsleben stehend das Unvereinbare an Beruf und Kindererziehung. Aber das ist bereits ein Thema für sich zum Diskutieren.

      • 13 sagt:

        @ WS
        Schön geschrieben. Ich ziehe das Wort familienergänzende Betreuung eindeutig vor (ist einfach manchmal zu lang zu schreiben;-)). Und auch sonst ein guter Punkt: Es ist klar, dass das Kind umso mehr Mühe hat, wenn die Mutter es hat. Wenn ich Argumente höre, wie : „Ich geniesse eben mein Kind zu Hause“ und „Mir ist es eben zu früh, um alle Kinder morgens weg zu haben“, dann liegt es nicht am Kind, aber dieses wird klar beeinflusst. Dass es dann nicht gehen will, ist klar. Und selbst wenn die Eltern nichts sagen, so spürt es die Ablehnung. Eltern sollten auch kindergartenreif werden.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich bin überaus kindergartenreif. Und habe überhaupt kein Verständnis für die Schwierigkeiten, die mein Sohn gerade zeigt. So einfach ist es nicht.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        War das Ironie? Ich bin der Meinung, dass die meisten Kinder irgendwann eine Phase haben, wo es etwas härter geht (geht uns betreffend Arbeit ja auch so), dass es Anpassungsschwierigkeiten gibt und auch, dass es für manche Kinder gut wäre, ein Jahr später zu gehen. Aber ich merke auch, dass es eben Fälle gibt, wo schon die Eltern damit ein Problem haben und ich denke, dass es da sehr schwer für das Kind wird, gerne zu gehen. Mein Kleiner ist so ein Stichtagskind und ja, ich werde mir überlegen, ihn mit 4 zu schicken. Aber den Entscheid mache ich von seiner Reife abhängig, nicht von mir.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Keine Ironie. Einfach nur der hinweis, dass der Umkehrschluss nicht gilt. Ausserdem bin ich auch nicht sicher, ob es mit Reife viel zu tun hat. Unser zweijähriger würde wohl schon gerne selbstständig in den Kindergarten, er hat auch keine Probleme alleine in der Spielgruppe. Der fünfjährige ist da ganz anders. Obwohl er dann gerne im Kindergarten ist, und, einmal angekommen, durchaus reif und selbstständig seine Sache macht. Ist halt einfach ein anderer Typ, der eine Angewöhnungszeit braucht (und den es stresst, wegzugehen, wenn der Kleine zu Hause bleiben darf).

      • 13 sagt:

        Der Umkehrschluss funktioniert durchaus: Wenn die Eltern dem Kindergarten positiv gestimmt sind, wird es für das Kind leichter, als wenn sie ihm ablehnen. Aber das ist ein Faktor von vielen. Ich habe auch zwei verschiedene Kinder, wobei meine Grosse eher so ist wie Ihr Kleiner und umgekehrt. Sie wäre auch ein Jahr früher gegangen, was den Ablösungsprozess anbelangt. Die Reife besteht aber aus verschiedenen Aspekten, wobei die Ablösung ein Teil davon ist, die nicht zu unterschätzen ist, aber im Allgemeinen , nicht bezogen auf eine Phase.Hat das Kind immer Probleme oder nur diesen einen Freitag?

      • 13 sagt:

        PS: Wenn ich oben, Ihre Ansicht lese: Kindergarten = Fremdbetreuung = viel länger als optimal = aufgezwungen wegen anderen Eltern….da hinterfrage ich Ihre positive Einstellung zum Kindergarten, die eben ein Kind mitbekommt, schon ein bisschen. Ist aber nur eine Vermutung, wissen tue ich es ja nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das war nun nicht der Umkehrschluss, sondern die gleiche Seite der Medaille. Der Umkehrschluss lautet, dass bei Kindern, die Probleme haben mit dem Kindergarten, die Eltern sie wohl so geprägt haben. Das glaube ich in vielen Fällen nicht. Und nein, ich habe überhaupt keine Probleme mit dem Kindergarten. Auch nicht mit dem Alter, in dem die Kinder eintreten. Aber deswegen muss ich doch nicht ausblenden, was Kindergarten auch bedeutet. Es ist ja, meiner Meinung nach, in dem Alter auch Zeit, sich von zu Hause etwas abzulösen.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Nur weil Sie es so interpretieren, habe ich es noch lange nicht so geschrieben. Ich sprach von „manchen Fällen“ und „eines von vielen Faktoren“. Es ist ja auch nicht so, dass alle Kinder, bei denen die Eltern positiv gestimmt sind, gerne gehen.

        Und wir können bis morgen diskutieren: Fakt bleibt, dass der Zweck des Kindergartens nicht die Betreuung ist. Und „fremd“ sowieso nicht.

      • Widerspenstige sagt:

        13, das ist ein sehr schönes positives Wort für fremdbetreut: familienergänzende Betreuung. Es geht auch hier um Wortwahl und was sich damit alles bewerkstelligen lässt. Es gibt ja genügend Lesestoff in Linguistik darüber. Ich bin froh, dass Sie das ähnlich sehen wie ich und überlasse Ihnen gerne das Diskussionsfeld mit Sp. Musste herzhaft Lachen beim letzten Satz mit dem kindergartenreif 😀

      • Sportpapi sagt:

        „Und wir können bis morgen diskutieren: Fakt bleibt, dass der Zweck des Kindergartens nicht die Betreuung ist. Und “fremd” sowieso nicht.“ Der Zweck nicht. Faktisch werden die Kinder aber betreut. Und da in den wenigsten Fällen die eigenen Eltern Kindergartenlehrer sind, ist es wohl in gegen 100% der Fälle „fremd“ betreut. Über so simple Tatsachen sollte man nun wirklich nicht streiten.

      • 13 sagt:

        Alle ausser die Eltern sind dem Kind „fremd“? Das ist bei mir eindeutig nicht so, aber Sie wissen ja, ich bin eher der „Es braucht ein ganzes Dorf…“-Typ. Mir persönlich tun Kinder leid, die so sehr vereinnahmt werden…da komme ich doch schnell wieder auf meine Behauptung zurück, dass die Haltung der Eltern die Kinder prägt. Sie wird nämlich gerade bestätigt.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das ist ja nun eine rein definitorische Angelegenheit. Ja, für mich sind alle ausser den Eltern „fremd“. Über die Grosseltern könnte man noch diskutieren. Sonst gibt es so etwas wie Fremdbetreuung ja gar nicht, wenn jede/r irgendwie zur Familie gehört. Kann man auch so sehen, ist aber eher nicht die übliche Sichtweise.

      • 13 sagt:

        Natürlich gibt es eine Fremdbetreuung: der einmalige eingesetzte Babysitter ist fremd, das Kinderparadies im Einkaufszentrum ist fremd, die kurzfristige Betreuung während des Fitnesszentrumsbesuchs ist fremd. Es gäbe noch mehr Beispiele. Regelmässige Betreuung (zu denen Sie die Kindergärtnerin offenbar zählen) sind familienergänzend, ein Wort, das schon impliziert, dass eben die betreuenden Personen nicht zur Familie gehören, was aber eben nicht heisst, dass sie fremd sind. Sie sind auch Bezugspersonen. Die Grosseltern würde ich nicht einmal dazu zählen, sie sind Familie.

      • Sportpapi sagt:

        @13: In der Sache möchte ich Ihnen nicht widersprchen. Dennoch können Sie nicht einfach besetzte Begriffe nach Lust und Laune umdefinieren und dann noch sich empört geben, wenn jemand die Begriffe genauso verwendet, wie man sie halt verwendet.

      • 13 sagt:

        @ sp
        Die Sprache wandelt sich. Finden Sie mir ein neueres offizielles Dokument, wo die Kita oder Tagesmütter als Fremdbetreuung bezeichnet werden. Ich wette, Sie finden keins. Und die Veränderungen gehen am schnellsten voran, wenn man die neuen Begriffe immer und immer wieder gebraucht und darauf hinweist.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Schon immer hat man versucht, über beschönigende Sprache auf das Empfinden der Leute einzuwirken. Sie versuchen hier ja auch, uns Ihre Sichtweise als die einzig richtige zu verkaufen. Googeln Sie mal Fremdbetreuung und schauen Sie, was damit üblicherweise gemeint wird.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich kann auch Marsmensch googeln, deshalb ist das kein Beweis dafür, dass sie existieren. Wie gesagt: off. Texte damit finden Sie nicht. Zu einer Reform der Sprache kommt es gerade, wenn das Empfinden der Leute nicht mit dem Wort übereinstimmen. Ich kenne niemanden, der sein Kind in einer Kita hat oder bei einer Tagesmutter und der das Gefühl hat, die Betreuungsperson sei ihm (oder dem Kind) fremd. Dieses Gefühl haben v.a. diejenigen, die sich damit nicht auskennen, im Sinne von eigenen Erfahrungen und die damit ihre Vorurteile zu festigen versuchen. Vorurteile, nicht wirkliche Tatsachen

      • Sportpapi sagt:

        @13: Sie unterstellen da Sachen, die ich nicht behauptet habe. Natürlich ist eine fremde Betreuuerin bald nicht mehr fremd, wenn man sie dann kennengelernt hat. Ein Eltern- oder Familienteil ist es aber auch nicht. Es sind fremde Leute, die mit dem Kind nichts zu tun haben, ausser man bezahlt sie dafür, dass sie die Kinder betreuen. Dass man versucht, neue Begriffe zu lancieren, die eine andere Perspektive darstelllen, ist schlicht PR. Man versucht über die Sprache die Wahrnehmung der Leute zu verändern.

      • 13 sagt:

        Nochmals: familienergänzend sagt noch eindeutiger, dass es nicht Familie ist, ohne dass es negativ wertend, provokativ ist. Wenn es Sie wirklich stört, dass dadurch ein anderes Bild vermittelt wird, dann wollen Sie ja gerade diese Wertung, provokation, die ich schade finde. Und ich bin froh, wenn da manche, v.a.offizielle Stellen sich zumindest um Neutralität bemühen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Mich stört das nicht. Es macht Sinn, wenn Behörden das so nennen. Genauso muss aber auch niemand überrascht tun, oder gar behaupten, es stimme nicht, wenn jemand anderer das Thema unter Fremdbetreuung diskutiert.

    • Alice sagt:

      Es wird hier im Blog doch immer zitiert „es braucht ein Dorf um Kinder zu erziehen“. Wenn das Dorf seinen Teil dazu beiträgt = Kindergarten (hier auch genannt Fremdbetreuung) ist es auch wieder nicht recht. Ja was den nun?

  • Sportpapi sagt:

    Habe gerade meinen Junior zurück in den Kindergarten gebracht. Waren ihm zu viele Kinder da, ist er halt wieder gegangen. 🙂
    Generell geht er aber gerne und berichtet auch viel am Abend. Aber manchmal ist es halt ein Problem, dass er weg soll, und der Kleinste darf zu Hause bleiben.
    Ich wundere mich ja nur, wie man sonst hier immer vor allem begeisterte Berichte darüber liest, wie toll es doch für die Kinder sei, in Krippe/Hort die Tage mit Gleichaltrigen zu verbringen. Offenbar geht das doch nicht allen so.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Von der Krippe waren (& sind) meine Kinder immer begeistert, da habe ich jeweils von der Grossen zu hören bekommen, es sei gemein, dass sie nicht jeden Tag hingehen dürfe. Der Unterschied ist vermutlich, dass es dort lockerer und spielerischer zu und her geht als im Kindergarten. Und eben, sie müssen nicht jeden Tag hin – zumindest meine nicht.

      • Sportpapi sagt:

        Meine „mussten“ jede Woche einen Tag in die Waldspielgruppe. Und waren immer begeistert. Aber was sich da jeweils für Dramen abspielten, bis die Kinder endlich in den Wald abzottelten…

  • satinla sagt:

    Arme Kinder, denen man zu wenig Zeit lässt, um noch Kinder zu sein. Immer früher, immer angepasster, das kann es doch einfach nicht sein! Kindergarten ab 6 Jahren, Schule ab 7 waren vermutlich wesentlich kindgerechter!

    • Sportpapi sagt:

      @satinla: Das Jahr macht jetzt den grossen Unterschied? Und später, wenn sie keine Lust auf Schule haben, finden Sie dann auch, die armen Kinder würden besser zu Hause bleiben?

      • satinla sagt:

        Ein Jahr macht einen Riesenunterschied in diesem Alter! In diesem Alter hat Lust und Unlust noch nichts mit „mir stinkts“ zu tun, sondern mit weit tiefer liegendem Unbehagen. Deshalb muss man das ernster nehmen.

    • WorkingMama sagt:

      Bei uns in Grossbritannien faengt es (Schule) schon mit 4/5 Jahren an…!

    • Michi sagt:

      ach was. Im 1. Kiga haben sie ja vier und im 2. drei Nachmittage frei. Da werden wieder Dramen gemacht. Sind halt nicht alle Kinder gleich, aber man ja nicht jedem seinen eigenen Kindsgi nach eigenem Gusto designen

    • alam sagt:

      Ich „durfte“ besser gesagt musste ein solches Kind sein und durfte erst mit 7 in die Schule, und ich fand das gar nicht gut. Meine gleichaltrige Cousine wohnte in einem Dorf, das schon einen Kindergarten hatte und ich habe sie darum beneidet. Ich hingegen musste meine kleineren Geschwister hüten und auf dem Hof helfen. Das Lesen habe ich mir vor der Schule selber beigebracht, 7 Jahre war für mich definitiv zu spät für den Schuleintritt. Das wünsche ich keinem Kind und da gibt es nichts zu verherrlichen.

      • C. Achermann sagt:

        Ich kam vor 34 Jahren auch mit gut 4.5 in den KiGa. Für einige Kinder ist halt die Umstellung gross. Aber es gibt auch das andere: mein vierjähriger Sohn besucht einen privaten Montessori-KiGa und fand es eine Zumutung, dass er nur drei Tage gehen darf. Jetzt geht er halt mehr und ich hab auch mal einen freien halben Tag.

  • Paps sagt:

    Mein Rezept liegt darin, bewusst zeitliche Inseln zu schaffen, um die Schulwoche bis zum Weekend zu kürzen. Inseln der Erholung, Inseln für Ruhe aber auch Inseln für die gemeinsame Zeit, oder einfach nur Zeit für sich und das Spielzeug zu haben.
    Ausserdem versuche ich ein Stück weit Verständnis zu zeigen, indem ich z.B. sage, dass mir das Aufstehen heute auch Mühe bereitet hätte, und ich ausnahmsweise auch einmal gerne länger im Bett geblieben wäre. Aber dann sogleich and die Pflichte erinnern und (ganz wichtig) dann die Insel erwähnen. Es macht es für alle Beteiligten viel einfacher.

  • Mike sagt:

    Das hört unter Umständen erst in der Stifti auf wenn die Teenager einen Sinn im Lernen erkennen.

    Unser ist in der 6. Klasse und lametiert noch jede Woche das er zu wenig Zeit für sich hat und mal einen Tag Schulfrei möchte.
    Sein Terminkalender ist auch nicht sehr voll da er nur in einem Verein aktiv ist.

  • 13 sagt:

    Kennen wir genau so, auch jetzt im zweiten Jahr. Und ich schätze machen kann man nicht viel, ausser vielleicht das Programm in der kindergartenfreien Zeit auf ein Minimum zu beschränken. Ein WE ganz ohne Pläne wirkt manchmal Wunder. Und die Phase geht nach ein paar Tagen vorbei und kommt wieder und geht wieder und kommt wieder…

    • Doris sagt:

      habe ich anders erlebt. eben gerade deshalb weil das kind ja das gefühlt hat, man habe so keine zeit mehr miteinander, finde ich ist es umso wichtiger am wochenende etwas besonderes zu machen. und sei es auch nur bspw. am freitag mittag, oder freitag abend, nach der unterrichtswoche miteinander in den mac…. essen gehen. (bei uns ist essen im mac…. eher selten, darum auch was besonders). oder mit der ganzen familie baden gehen, oder ein kino besuch.
      es geht doch darum dem kind zu vermitteln, ich nehm mir jetzt am wochenende zeit für dich, da du ja die ganze woche im kiga/schule warst.

      • Jeanette Kuster sagt:

        Spannend. Ich schwanke zur Zeit zwischen diesen beiden Varianten. Zuerst habe ich mir gedacht, ich müsse für mehr Ruhe sorgen an den freien Nachmittagen und Wochenenden, habe meine Tochter also extra etwas gebremst, wenn sie gleich wieder zu den Gspänlis rennen wollte nach dem Mittagessen und einen Wochenendtermin abgesagt. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass es vielleicht auch gut wäre, wenn ich wieder einmal etwas mit ihr alleine unternehmen würde, eben etwas Spezielles.

      • 13 sagt:

        @ Doris
        Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns richtig verstanden haben. Ist meine Tochter gerade mit dem Kindergarten gefordert, dann geniesst sie es, einfach mal zu Hause zu sein und ich vermeide Verabredungen und Ganztagesausflüge. Da nehme ich mir aber dann gerne extra Zeit für sie und wir gehen ins Dorf eine Glace essen, backen zusammen, etc. Kein Programm bedeutet dann nicht, dass sie sich alleine beschäftigen muss, wobei sie auch das zwischendurch geniesst. Aber wenn wir dann auch den ganzen Sonntag weg waren und am Montag ist wieder Kindergarten wird es ihr schnell zuviel.

  • Daddy sagt:

    Da kann ich noch nichts dazu sagen. Unsere Tochter ist erst in 3 Jahren soweit. Aber auch ich bin gespannt auf die verschiedenen Erfahrungsberichte.

  • plop sagt:

    Bei uns wirkt manchmal der Vergleich zur Arbeitswelt (wir haben jeweils Freitags Diskussionen) – mittlerweile findet er Sa/So frei nun aber auch ein bisschen kurz..

    Aber das gehört wohl dazu, oder sind wir alle immer und jeden Tag voll freudig in den Kindergarten/die Schule gegangen? Ich denke kaum. Man sollte wohl diese kleinen Krisen nicht überbewerten…

  • Christina sagt:

    Mein frischer 1.-Klässler-Bub hat sich nach der ersten Schulwoche bei mir beschwert, er habe ja nun gar keine Zeit mehr für sich…Also auch der Schritt Kindergarten – Schule ist eine Umstellung. Weniger Nachmittage frei und erst noch Ufzgi!

  • Susi sagt:

    Als ich meine Tochter nach ein paar Tagen im 1.Kindergarten aufweckte, fragte sie: „Was machemer hüt?“ Ich: „Du gasch in Chindergartä!“ Sie, total überrascht:“Scho wieder??“
    Ist halt wirklich eine grosse Umgewöhnung.

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