Mein Karriere-Kind-Problem

Ein Gastbeitrag von Carmen Schoder*

Mamablog

Geschafft! Nicht nur hier, auch im englischen Brighton feiern Tausende Studentinnen ihren Abschluss. Doch finden sie auch einen angemessenen Job? Foto: Reuters

In diesen Tagen habe ich die letzte Prüfung meines berufsbegleitenden Studiums geschrieben. Und jetzt, wie man so schön sagt, ist nach dem Abschluss vor dem Leben. Kürzlich diskutierten meine neuerdings ehemaligen Kommilitoninnen und ich deshalb beim Mittagessen, was wir mit der neuen Freizeit tun sollen. Bücher lesen, verreisen, einen Tag lang ungeniert faulenzen, spontan sein. Eines aber ist für alle klar: arbeiten. Einen Job finden, der eben nicht nur ein Job ist, sondern ein Teil dessen, was man selbst ist. Karriere machen. Einen Masterstudiengang absolvieren. Doktorieren. Und einige wollen heiraten und Kinder bekommen.

Eine geräuschintensive Diskussion dazu entstand. Ich stellte mich auf den Standpunkt, dass ich nicht gewillt sei, mit einem Kind einen 50-Prozent-Assistenz-Job anzunehmen, der mich nach kurzer Zeit unterfordern würde. Und das nur, weil ich viel Zeit mit meinem Kind verbringen will und es für Personen mit Sekundär- oder Tertiärabschluss zu wenige adäquate Stellen beispielsweise unter 80 Prozent gibt. Ich bin aber auch nicht gewillt, mein Kind vier, fünf Tage die Woche in eine Krippe zu geben oder sonst irgendeine Betreuung zu organisieren. Ich will mein Kind nicht ständig organisieren müssen. Doch: ausreichend Zeit mit der Familie verbringen und eine 60-Prozent-Stelle, die den eigenen Qualifikationen entspricht – das berühmte «Weggli mit Föifer» einer Generation, die bei einem Überfluss an Möglichkeiten Verzicht verlernt hat?

Mitnichten. Es liegt in der Verantwortung der Wirtschaft, das brachliegende Potenzial gut ausgebildeter Mütter oder Frauen, die dies werden möchten, zu nutzen. Von den 25’715 Studierenden der Universität Zürich im Herbstsemester 2013 waren 57 Prozent Frauen, bei den Fachhochschulen sieht es ähnlich aus. Viele dieser Frauen sehen sich früher oder später mit der Frage «Kinder oder Karriere» konfrontiert. Und wem kann vergönnt werden, sich in Anbetracht der beruflichen Hürden postwendend für Kinder zu entscheiden? Was ist also zu tun? Andere Modelle sind gefordert. Erstens: Jobsharing. Selbstverständlich ist das nicht in jedem Job möglich und es erfordert von allen Beteiligten – vom HR über die Geschäftsleitung bis hin zu den beiden Stelleninhabenden – ein klares Bekenntnis zu dieser Arbeitsform. Klar geregelte und transparente Prozesse zwischen den Stelleninhabenden sind zwingend, die teaminterne Kommunikation ist zentral.

Weiter gibt es immer mehr Jobs, die zumindest teilweise orts- und zeitungebunden machbar sind. Gerade die Generation Y (ausgesprochen wie «why»), die hinterfragt und oft stark aus innerem Antrieb motiviert in einem Job arbeitet, braucht weniger Kontrolle von oben, dafür mehr Selbstbestimmung und Flexibilität. Und es stehen uns genügend technische Mittel zur Verfügung, um eben diesem Bedürfnis – ich nenne es «ultraflexible Arbeitszeiten» – nachzukommen. Nur lässt sich genau hierbei ein gewisses Paradoxon feststellen: Zwar verlangen Arbeitgeber von ihren Arbeitnehmenden grösste Flexibilität – umgekehrt ist das aber in den wenigsten Fällen Realität. Hinzu kommt eine zunehmende Versiertheit im Umgang mit technischen Hilfsmitteln und vernetzenden Methoden, was die Realisierbarkeit solcher Modelle erleichtert. Fraglich ist, ob diese Erkenntnis auch in den oberen Etagen der Unternehmen angekommen ist.

Ich fordere an dieser Stelle nicht nur adäquate Teilzeitstellen für gut ausgebildete Mütter, sondern auch eine höhere Akzeptanz für teilzeitarbeitende Männer ganz generell. Wie viele junge Väter würden gerne ihr Pensum reduzieren, um mehr Zeit mit ihren Kindern, gerade wenn sie noch klein sind, zu verbringen? Häufig aber verdienen Männer immer noch fast ein Fünftel mehr als Frauen. Und weil es aus rein pragmatischen, ökonomischen Überlegungen einfach mehr Sinn ergibt, das höhere der beiden Familieneinkommen zu wahren, arbeiten viele Männer weiter 100 Prozent. Und würden sie mit der simplen Begründung, mehr Zeit für ihre Kinder haben zu wollen, sagen wir, 40 Stellenprozente reduzieren wollen, ernten sie meist mehr als nur einen schrägen Blick. Auch ich habe mich letzten Sommer bei einem solchen Blick ertappt, als mir ein junger Vater erzählte, dass seine Frau Vollzeit als Illustratorin arbeite und er Hausmann sei. Ich wollte mich im selben Moment ohrfeigen für meine Reaktion.

Eine Arbeitskollegin, Mutter ihrerseits, schlug Folgendes vor: In den ersten paar Jahren, wenn das Kind die Mutter mehr braucht, in der Karriere zurückstecken. Je älter das Kind werde, brauche es die Mutter respektive die Eltern weniger, und man könne sich schrittweise wieder verstärkt auf die Karriere fokussieren. Und es gebe je länger je mehr Unternehmen, die «Muttersein» als Qualifikation in Projekt-Management betrachten. Richtig so. Und um im Manager-Slang zu bleiben: Ein Bootcamp für Jobsharing und effizientes Zeitmanagement ist Elternsein vermutlich sowieso.

schoder150*Carmen Schoder ist Kommunikationsfachfrau und schreibt auf, was ihren Weg kreuzt. Das ergibt manchmal seltsame Zeilen in ihrem Notizbuch. Sie würde damit trotzdem gerne eines Tages die Welt retten.

 

187 Kommentare zu «Mein Karriere-Kind-Problem»

  • Léa sagt:

    In der Schweiz sollten endlich Tagesschulen eingeführt werden – genau wie beispielsweise in Frankreich oder Schweden auch. Die Kinder werden morgens um 8 in die Schule gebracht, über Mittag verpflegt, nach 15 oder 16 Uhr spielerisch betreut und können bis spätestens 19 Uhr wieder von den Eltern abgeholt werden. In Schweden dürfen die Kinder ab einem gewissen Alter (12 oder so) dann selbst nach Hause gehen, wenn der Unterricht zu Ende ist. Funktioniert wunderbar und die Eltern können beide sorglos arbeiten. Ich verstehe nicht, warum sich einige Schweizer noch immer gegen dieses Modell sträuben!

    • Muttis Liebling sagt:

      Das geht in der Schweiz ja nun gar nicht, weil es eine soziale und kluge Lösung wäre. Hierzulande bevorzugt man individuelle Lösungen aus dem vorvorletzten Jahrhundert oder kostenpflichtige Geschäftsmodelle zur Kindbetreuung.

  • mooth sagt:

    Was ist denn schlecht daran, wenn sich die Karriere oder Kind-Frage stellt? Mir hatte sich mal die Karriere oder Weltenbummler-Frage gestellt. Anderen stellt sich die Karriere oder erfolgloser aber glücklicher Künstlersein-Frage. Das sind halt Entscheidungen, die man im Leben treffen muss, und selten gibt es den ganzen Fünfer und das ganze Weggli.

  • Anton sagt:

    So oft wird behauptet, dass „Kind oder Karriere“ nur eine Frage der Frauen ist?? „Kinder haben“ ist nicht, sie rein physisch zu haben, sondern etwas von ihnen zu haben. Wenn ich 120% arbeite, dann habe ich schlicht nichts von meinen Kindern.

    Auch ich stellte mir also die Frage: Weiterhin Karriere machen oder doch Kinder haben? Ich arbeite nun 70% über 3 Tage, meine Frau arbeitet an 4 Tagen, weil ihre Antwort auf die Frage eben lautet: Vielleicht doch noch etwas mehr Karriere.

    Es ist eigentlich ganz einfach: You can’t have it all! Nicht als emanzipiertes Supermami, aber auch nicht als Mann…

    • Anton sagt:

      btw: Es ist nicht Aufgabe meines Arbeitgebers, mir 70% über 3 Tage zu ermöglichen. Es ist meine Aufgabe, eine solche Stelle zu suchen.
      Du willst Karriere machen? Dann reiss Dir den Arsch dafür auf. Du willst Kinder? Dann reiss Dir eben den Arsch dafür auf! Du willst Dir nicht den Arsch aufreissen? Dann gib Dich halt mit weniger zufrieden!
      Diese Haltung vieler, „ich habe aber Anspruch auf mehr und ihr seid dafür verantwortlich“ geht mir auf den Sack. Seid doch auch mal etwas zufrieden.

  • fabian sagt:

    das ist ja alles schön und gut. aber ein hochqualifizierter 120% arbeitnehmer wird immer mehr leisten können als 70%-arbeitende. wer will es einem vernünftig denkenden arbeitnehmer (der zum beispiel 10 angestellte hat) verargen, dass er lieber den als den 70%-arbeitenden einstellt?

  • Fiorenzo Cornelius Wagner sagt:

    Also besonders spannend mutet es nicht an, die sich abzeichnenden Lebensentwürfe von jungen Akademikerinnen im Jahre 2014: Karriere machen, heiraten, Kinder kriegen. Ein gewisser Gähnreflex lässt sich bei so viel Pragmatismus nur noch schwer unterdrücken. Waren wir da nicht schon mal deutlich weiter bzw. radikaler?

  • OldPapi sagt:

    In vielleicht 60 Jahren werden sie nicht mehr da sein und ihre Karriere mit der investierten Arbeitsenergie wird niemanden mehr interessieren (wahrscheinlich schon früher). Also. Betrachten Sie Ihre primäre Lebensaufgabe darin für Ihre Kinder gute Eltern zu sein und für sie jederzeit da zu sein. Elternsein ist eine Lebensaufgabe bis es dunkel wird. Die Babypause gibt es nicht. Die Selbstverwirklichung können Sie nach der Geburt für 25 Jahre an den Nagel hängen, sie brauchen sich aber nicht selbst aufzugeben. Kinder und nach ein paar Jahren wieder arbeiten, ja. Kinder und Karriere, viel Glück!

  • Vera sagt:

    Wenn sich die Gesamtarbeitszeit verringern würde, dann müsste nicht mehr so viel über Teilzeitmodelle philosophiert werden. es braucht mehr Manager mit Kindern anstatt diese selbstbezogenen Manager, welche in der gegenwärtigen Wirtschaft die Unternehmenskultur bestimmen und die Wirtschaft ins Lächerliche ziehen.

  • Ashiro sagt:

    Interessanterweise arbeiten in Israel ein Grossteil der Frauen, ohne dass die Kinderkrippen günstiger wären oder die Jobs flexibler.

  • Vera sagt:

    Wenn die Generation Y die Sorgen am Campus und die ersten Berufsjahre (ohne Kind und Partner oder Partnerin) hinter sich haben, kommen sie in der Realität des Wettbewerbs und Existenzkampfes an., wie alle Generationen vor ihnen auch. Dann verfallen viele in die althergebrachten Rollenbilderr – Frau Teilzeit- Mann Vollzeiit. Wer als Frau in einem Männerberuf tätig ist, spürt den Wettbewerb vom ersten Tag an. Da stellt sich nicht die Frage mit der Teilzeit, sondern zu welchen Kosten die Kinder während der Arbeitszeit betreut werden können. Teilzeit ist eine Sackgasse.

    • alam sagt:

      Und muss sie das jetzt für immer und ewig bleiben? Vielleicht schafft es ja gerade die Generation Y, aus der Sackgasse einen Ausweg zu schaffen, vielleicht erst mal nur mit dem Velo. Die Generation hat es in sich, wenn sie will!

  • Isak sagt:

    Die Arbeitskollegin von Frau Schoder wird in ein paar Jahren den Karrierespruch dann aber vielleicht nicht mehr schaffen…

    Aber noch was anderes: Frau Schoder, „Sie würde damit trotzdem gerne eines Tages die Welt retten.“ ist jetzt nicht ihr ernst, oder? Welcher Mann würde unter seinem Text einen Selbstbeschrieb à la „ich bin ein naives Küken und bevor ihr mich kritiisiert, schütze ich mich und verzichte vorweg auf auf jede Ernsthaftigkeit“ setzen?

    Auch darauf gründen die Probleme von uns Frauen in der Wirtschaft, leider. Wer ernst genommen werden will, muss sich auch so geben.

  • mike müller sagt:

    Jaja die lieben verwöhnten Schweizer Frauen. Ein lustiges Studium absolvieren, dass niemand braucht (ja nicht Jus, IT oder Wirtschaft wo gut bezahlt wird oder es gute Jobs hat) und der Steuerzahler subventioniert und wenn es darum geht nach dem Studium endlich zu arbeiten, wollen sie einen easy Teilzeitjob und jammern wegen dem Lohn. Während 90% der Männer ihr leben lang 100% arbeiten und ihr Studium so wählen, dass sie später auch einen Job finden…..

    • tina sagt:

      🙂 ah so bin ich also? erstaunlich, was ich nicht so alles repräsentieren muss als schweizerin

    • Claudia sagt:

      Wann waren sie das letzte mal an einer Jus Vorlesung an der Uni ZH? Ich letzte Woche. Der Hörsaal ist zum bersten voll, die Studenten sitzen am Boden und bis in den Gang hinein. Was würde nun passieren, wenn alle die „verwöhnten Schweizer Frauen“ auch noch Jus studieren würden?

    • Sportpapi sagt:

      Tja Mike, vielleicht gibt es ja auch noch Leute, die möchten etwas Sinnvolles tun, und nicht nur etwas, das viel Geld einbringt.

      • mathis sagt:

        @Sportpapi : Das ist genau das Problem. Ich verwirkliche mich in einem Beruf der kein Geld einbringt ……… wer muss am Ende arbeiten ? Derjenige der genuegend verdient um die Familie durchbringen zu koennen oder der/die ein schoenes Studium gemacht hat das sie/Ihn „verwirklicht“ aber kein Geld bringt …. denken ….. denken ….denken………….

      • mila sagt:

        Das muss gar kein Problem sein, mit jedem Studium kann frau gutes Geld verdienen – es kommt einfach darauf an wo.

        Nach dem Geschichtsstudium war ich mehrere Jahre als Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, im In- und Ausland. Zugegeben, einkommenstechnisch hat das nicht viel gebracht. Danach bin ich in die Privatwirtschaft gewechselt und verdiene – nach kurzer Zeit und ohne einschlägige Berufserfahrung in der Funktion, die ich ausübe – beinahe so gut wie mein Partner, der 15 Jahre Berufserfahrung hat und mittlerweile im Kader ist. Plus: mein Job ist interessant.

      • Sportpapi sagt:

        @mathis: „Familie durchbringen“ ist aber ein sehr weites Feld. Das geht auch mit einem akademischen Job, der weniger einbringt. Mir ging es um etwas anderes. Es ist ja schon seltsam, weshalb Jus und Wirtschaft offenbar viel einbringen, obwohl beides (vor allem Jus) eigentlich völlig unproduktiv ist. Ich weiss gar nicht, weshalb man so viele Juristen wirklich braucht und habe den dringenden Verdacht, dass diese sich als Gesetzgeber gleich selber Arbeit beschaffen. Weshlab sollten das die „wertvollen“ Studienrichtungen sein? Verglichen z.B. mit Ingenieuren, Ärzten, Archtitekten, usw?

      • Franz Vontobel sagt:

        Jup, Juristen sind wohl das Paradebeispiel für eine sich selbst erhaltende Kaste: Je mehr Juristen, desto mehr Gerichtsfälle, desto mehr Juristen…
        Und Wirtschaft? Wer nichts wird, wird Wirt. Und bei wem nicht mal das klappt, der wird halt Volkswirt…

  • Happymom sagt:

    Liebe Frau Schoder
    Es gibt so viele Lösungen! Z.B.Vielleicht verlieben Sie sich in einen Mann,der sich auch ums Kind kümmern will- dem Job weniger wichtig ist/Sie verdienen mehr. Meine Gynäkologin hatte mir geraten „Pläne zu haben ist schön -es beflügelt. Und dann kann man im Leben ja immer wieder die Pläne anpassen. Vielleicht können Sie reduzieren wenn die Kinder in die Schule gehen, oder in den Babyjahren“ Wir hatten zuerst er 40%, ich 80% (1 Tag Oma). Ungeplanter Jobwechsel.Nun beide happy mit 60% (2 Halbtage Oma, weil für alle praktischer). Sind froh, „Kind nicht organisieren zu müssen“

  • Nina sagt:

    1/1 Hier mal noch ein ganz anderes Argument für kleine Teilzeitpensen: die physische Fitness. Das war bei mir eigentlich glaub der Hauptgrund, warum ein Vollzeit-Job in den letzten Jahren gar keine Option war. Schwangerschaft, Stillen und Schlafmangel haben mein Immunsystem ganz schön beeinträchtigt, das konnte ich nur mit einer Pensenreduktion abfedern. Das gab mir die Flexibilität, meine Arbeitstage meiner (und meiner Kinder) gesundheitlichem Zustand anzupassen…

    • Nina sagt:

      2/2 Langsam (nach 5 Jahren!) stabilisiert sich der Zustand wieder und ich kann über ein Aufstocken nachdenken, sobald meine Kinder beide ins Schulsystem eingeschleust sind und sich dort selber zurechtfinden (was ich hoffe – sonst muss ich dann nochmal über die Bücher).

      • Claudia sagt:

        Wenn nur alle Menschen so auf die physische Fitness Rücksicht nehmen könnten….

      • Nina sagt:

        In der Schweiz wird, wer aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeitsfähig ist, von unseren Sozialversicherungen unterstützt. Oder nicht?

      • Nina sagt:

        Und noch was: ich habe dafür insgesamt kaum einen Arbeitstag wegen der Krankheiten meiner Kinder verpasst, und das waren in manchen Wintern viele, viele Wochen. Warum? Weil ich nachts und am Wochenende und an meinen freien Tagen nachgearbeitet habe. D.h. ich konnte mein Teilzeitpensum trotzdem voll leisten, indem ich einfach die Arbeitszeiten flexibel umgestellt habe, was bei Vollzeit gar nicht erst möglich gewesen wäre. Das finde ich schon ein Pro-Argument. Dass das nicht bei allen Jobs und in allen Position usw. möglich ist, ist schon klar. Aber den hat bisher noch niemand erwähnt.

  • Ich komme mir langsam vor, wie in den Balkan Staaten. Wenn mann nicht weiss was man tun soll, dann geht man eben einmal studieren….! Danach wird mann bestimmt einen prächtigen Lohn kassieren und Karriere macht man von alleine!!

    Gibt es einen plausiblen Grund, weshalb in Helvetien, mehr Frauen als Männer das Studium abschliessen??

  • Peter Waldner sagt:

    Es gibt Frauen (und Männer), denen liegt Haushalt (und Kinder) im Blut. Oft sind das auch Frauen ohne Studium oder berufliche Karriere, deren Kinder „aus dem Haus“ sind. Viele von denen suchen verzweifelt einen Job. Dabei gäbe es für sie doch den idealen – den der Haushälterin. Auch Babysitter für den Abend gäbe es. Ehepaare, die beide ihren Beruf lieben und/oder Karriere machen wollen, müssten nur solche Hausangestellte anstellen. Der Staat muss nur endlich dafür sorgen, dass man die Personalkosten vom eigenen Einkommen absetzen kann. Sonst kann sich kaum jemand noch Hausangestellte leisten.

    • Stevens sagt:

      Es ist schon verrückt, wofür der Staat alles sorgen muss….

      Es ist ja völlig richtig, dass der Staat diejenigen untestützt, welche nicht für ihren Lebensunterhalt sorgen können.
      Aber dass jetzt auch noch gut verdienende untestützt werden sollten, damit sie sich Haushaltshilfen leisten können. Ich schüttel nur den Kopf

  • Kara sagt:

    Ich finde die Reaktionen auf diese Thema hoch interessant: highlight: wir haben es mit 1-5 Kindern, x%-x% geschafft und brauchten keine Hilfe von Staat, Arbeitgeber, Wirtshcaft, sonst wem …. Und das bedeutet: wenn ihr dass nicht schafft oder wollt und dazu noch mehr Unterschtützung verlangt, sind sie a)selber schuld b) sie haben unbegründet hoche Anpruche c) sonst total daneben. Wenn unsere Kinder oder Jungen von heute würden nur dass schaffen was wir geschafft haben und nur dass verlangen was wir verlangt haben, würden sie nichts ändern können. In keinem Bereich. Eine sehr Traurige Zukunft.

    • Peter Widmer sagt:

      @Kara: Hat schon was. Mich persönlich stört die Unausgewogenheit des Artikels, wenn es so formuliert wäre, dass man optimistisch das Beste daraus macht, aber mehr Unterstützung duch Staat und Wirtschaft anstossen möchte, wäre es was anderes. Aber so nach dem Motto „buhu, die bösen Männer und Kaderleute lassen uns nicht mit hochbezahlten 40% Jobs eine Familie ernähren“ ? Übrigens, war gerade auf der IKEA-Seite. Komischerweise sind alle Angebote für besser bezahlte Stellen 80-100%. Wieso denn das, IKEA-Schweiz wird doch von einer Frau geführt?

  • James sagt:

    Die Wirtschaft hat gar keine Verantwortung, das brachliegende Potential gut ausgebildeter Mütter zu nutzen. Vielleicht sind viele Firmen zu konservativ oder zu unflexibel um mehr Teilzeitstellen anzubieten. Vielleicht sehen die Firmen aber auch einfach keinen Nutzen darin. Die Firmen werden automatisch etwas ändern, wenn es für sie von Vorteil ist. Und wenn es für die Firmen per se keinen Vorteil bringt, kann natürlich die Politik die Rahmenbedingungen verändern (Quoten, Steuererleicherungen usw.) Aber wollen wir das wirklich?

    • Stevens sagt:

      Sehe ich grundsätzlich auch so. Es muss der Wirtschaft etwas nützen, dann macht sie es auch. Oder man soll konkrete Forderungen stellen: Ein Anteil von x Prozent der Kaderstellen muss im Jobsharing angeboten werden. Aber nicht solches schwammiges Gerede à la „Es liegt in der Verantwortung der Wirtschaft, sich dort zu engagieren“.
      Man kann es auch anders sagen: Vielleicht ist es für die Wirtschaft wirklich zu einfach, einen top ausgebildeten Ausländer zu rekrutieren, als den etwas beschwerlichen Weg zu gehen, zB eine Mutter in Teilzeit anzustellen. Aber das ist wieder ein anderes Thema…

    • Felix Stern sagt:

      Richtig, James. Wollen wir das wirklich? Wenn man solche Regeln von der Politik hart einführen lässt (z.B. Quoten), dann geht das eben auch immer auf Kosten anderer Mitmenschen.

    • Stephan sagt:

      Wenn die Wirtschaft verfassungskonform wieder darauf angewiesen ist, auf die hier vorhandenen Menschen zurückzugreifen, statt sie zu 10’000 importieren zu können, dann wird sie auf das brachliegende Potential zurückgreifen. Vorher nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @Stephan: Träumen Sie weiter. Selbst die Initianten möchten das ja vollständig im Sinne der Wirtschaft abwickeln, und weiterhin grosse Kontingente von billigen (nbilligeren) Arbeitskräfte bewilligen. Und wenn der Bundesrat umsetzt, wie es wörtlich verlangt wurde, wird noch reklamiert.

  • Peter Widmer sagt:

    Was mir in dem Artikel fehlt? Ein „Vorzeigebeispiel“ einer von Frauen geführten Firma, welche genau diese „jobgesharten ultraflexiblen Teilzeitstellen“ anbietet. Aber da sind sicher böse Männer schuld, dass es das nicht gibt….

    • Kara sagt:

      Die Frauen die eine Firma führen, sind Frauen mit Biss und often ohne Kinder. Die haben am meisten das Gefühl dass wenn sie es geschaft haben, müssen es die anderen auch, sonsst sind die nichts wert. Aber ich kenne drei erfolgreiche klein Unternehmen in Architektur und Umwelt Beriech wo nur wenige Junge Mitarbeiter 100% arbeiten. Sonnst 70-80% ist normal. Alle Firmen sind von Männer (80%) oder in Job sharing geführt. Geht nicht in jedem Beriech, aber es geht wenn man will.

    • Ich komme mir langsam vor, wie in den Balkan Staaten. Wenn mann nicht weiss was man tun soll, dann geht man eben einmal studieren….! Danach wird mann bestimmt einen prächtigen Lohn kassieren und Karriere macht man von alleine!!

      Gibt es einen plausiblen Grund, weshalb in Helvetien, mehr Frauen als Männer das Studium abschliessen??

      • Sportpapi sagt:

        Klar. Weil mehr eine Matura abschliessen. Weil mehr die Aufnahmeprüfung zur Matura schaffen. Weil mehr zur relevanten Zeit die entsprechenden Schulnoten aufweisen. Weil weniger Alternativen im Lehrstellenbereich (Handwerk) vorhanden sind.

      • Kara sagt:

        SP hat recht. Aber gibt es einen Grund wieso Frauen die ein Studium abschlissen weniger verdinen und eher bereit sind auf 60% oder weniger zu reduzieren als Männer? Sind die Männer wie immer Schuld oder ist es die Gesellschaft die Männer dazu zwingt mehr zu Arbeiten und Frauen weniger? So dass die Männer gar nicht getrauen zu fragen ob reduzieren möglich ist oder solche Jobs annehmen wo es dann nicht möglich ist. Umgekert, überlegen die Frauen in voraus ob reduzieren geht und verlangen es auch. I kenne viele Männer die möchten reduzieren aber nie getraut haben die Frage überhaupt zu stellen.

      • Valentin Werner sagt:

        Geehrter Nikolaic. Ja. Ist der gemütlichste Weg die Zeit von Schule bis Familie/Kind zu überbrücken. Ist nicht von mir. War ein Beitrag im „Magazin“ wo sich mehrere Frauen dahingehend äusserten! Und
        Geehrte Kara. Ich werde jetzt grausam Prügel beziehen, aber einer muss es schreiben. Frauen verdienen weniger weil sie in grossen, langjährigen Projekten einfach ein Risikofaktor sind. Junge fallen plötzlich aus weil sie schwanger sind, und Mütter müssen ständig weg weil das Kind Krank oder sonstwas ist. So kann man nicht planen!

  • Hans Weder sagt:

    Zunächst: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Abschluss, Frau Schoder. Dann: Get real. Der Arbeitsmarkt hat weder auf Sie noch auf irgendeinen anderen Absolventen irgendeiner Hochschule gewartet – das Geschlecht spielt da keine Rolle. Wer eine gut bezahlte, attraktive Stelle will, muss beinahe immer (das wird bei Karrieretagen gern verschwiegen) unten anfangen und Seniorität erreichen – auch das ganz unabhängig vom Geschlecht. Mit Glück kann man dann das Pensum reduzieren. Wer sich auf Kosten der Allgemeinheit teuer ausbilden lässt, sollte sich dafür erkenntlich zeigen – nicht bloss immer maulen.

    • Mira Manki sagt:

      Perfekt auf den Punkt gebracht. Zeigen Sie doch zuerst was Sie drauf haben und warum erdreisten Sie sich die oder eine Assistenzstelle als eine Unterforderung anzuschauen? Was möchtet Ihr Hochschulabsolventen eigentlich,
      dass man euch einen roten Teppich ausrollt? Welche Berechtigung sollten Sie haben, schon gut entlöhnt zu werden?
      Studieren ist in vielen Fällen pure, Theorie- Praxis ist ein anderes paar Schuhe und da trennt sich die Spreu von Weizen.
      Man sollte sich immer zuerst von „unten“(meine das gar nicht wertend!) sukzessive nach oben arbeiten und dann kommen dich Chancen schon.!

      • marielle sagt:

        Ich glaube nicht, dass es sich hier um ein Hochschulstudium handelt, ansonsten stünde hier wohl nicht Kommunikationsfachfrau, sondern der universitäre Grad. Ich gebe Ihnen aber recht. Es ist völlig blödsinnig, nach dem Abschluss erst einmal festzustellen, wozu man NICHT bereit ist. Offenbar sind ja noch keine Kinder da, also kann man sich darüber Gedanken machen, wenn es soweit ist. Mich selbst versorgen zu können ist erst einmal meine oberste Priorität. Diese Erwartungshaltung scheint mir teils aber auch ein CH Problem zu sein, in anderen Ländern ist der Konkurrenzdruck viel grösser.

  • Stevens sagt:

    Und mal wieder diese Lehnstuhlhaltung, die mich so stört: Sitzen wir mal gemütlich hin und warten, bis die Wirtschaft ihrer Verpflichtung nachkommt und endlich Jobsharing, Teilzeit-Kaderstellen, und und und anbietet.
    Wer eine Führungsposition innehat, hat Verantwortung und muss teils auch unpopuläre Entscheide fällen. Ich behaupte, Verantwortung zu teilen, ist nicht so einfach. Da müssen sich zwei Personen schon sehr gut absprechen. Da genügt es nicht mehr einfach, eine Person mit dem geeigneten Know-How zu finden. Da muss sehr viel zusammenpassen.

    • Heidi sagt:

      @Stevens: Bin gleicher Meinung. Die Autorin stellt sich alles ein wenig zu einfach vor. Es werden Stellen geschaffen, die die Wirtschaft braucht und nicht Jobs, die naiven Schulabgängern mit Kids gefallen würden.

      Zudem nervt mich die Aussage:.“nicht gewillt sei, mit einem Kind einen 50-Prozent-Assistenz-Job anzunehmen, der mich nach kurzer Zeit unterfordern würde.“ Es gibt viele Frauen, die genau dies machen, um Zeit für Ihre Kinder zu haben und auch einen Hochschulabschluss haben. Zudem ist so ein Assistentinnen-Job anspruchsvoll. Ich finde dies Haltung arrogant und unangebracht.

      • Stevens sagt:

        @Heidi: Diese Aussage hat mich auch gestört. Jeder korrekt ausgeführte Job hat Respekt verdient.
        Sie haben recht, die Autorin stellt sich das alles zu einfach vor. Aber wahrscheinlich arbeitet sie als „Kommunikationsfachfrau“ in einem Bereich, wo solche Forderungen noch relativ einfach umsetzbar sind. Da sind keine Maschinen am Laufen, alles rel. flexibel. Termine haben eine geringere Bedeutung. Ich arbeite in der Baubranche. Wird zB eine SBB-Strecke komplett gesperrt, so hat die am Tag X um jeden Preis offen zu sein. Punkt. Wenn nötig, muss Papa dann Überzeit machen. Sonst gibt’s Chaos.

  • Joerg Hanspeter sagt:

    @Muttis Liebling: Da bin ich jetz gar nicht mit Ihnen einverstanden. Selbstverständlich hat die Wirtschaft auch eine soziale Verantwortung, sogar in ihrem eigenen Interesse. Die Wirtschaft funktioniert nicht in einem luftleeren Raum. Natürlich gibt es Wirtschaftsvertreter, die von der absoluten Marktwirtschaft träumen, nur bin ich mir da nicht so ganz sicher, ob die genügend Phantasie haben, um sich sämtliche Konsequenzen vorzustellen. Patentschutz, Vorrang von gewissen öffentlichen Interessen gegenüber Privatinteressen usw. sind keine Gottgegebenen Tatsachen.

    • Felix Stern sagt:

      @Hanspeter: ML hat recht. Die Wirtschaft trägt keine soziale Verantwortung. Das ist Aufgabe des Staates. Natürlich agieren weder der Staat noch die Wirtschaft im Luftleeren raum. Es hat aber keinen Sinn, die Rollen und die Verantwortlichkeiten zu durchmischen. Die Aufgabe der Wirtschaftsakteure (grosse wie kleine Firmen) besteht darin, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Die Aufgabe des Staates ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit soziale Belange erreicht werden, die Umwelt geschützt und Interessen von Kundden und Arbeitnehmer in einem gewissen Rahmen gewahrt bleiben.

    • Felix Stern sagt:

      Aber einzufordern, die Wirtschaft muss jetzt dieses oder jenes tun, damit unseren Interessen entsprochen wird, ist als Forderung ein Quatsch. Man kann gerne darauf hinweisen, dass wenn die Wirtschaft sich nicht entsprechend anpasst, ein „Potential“ verloren geht. Darauf werden die Firmen reagieren, je nachdem, wie sie dieses „Potential“ einschätzen aber sie tun dies letztlich unter Anwendung wirtschaftlicher Entscheidungskriterien. Genauso, wie das Anbringen von „Fair Trade Labels“ oder „Bio Labels“ ein wirtschaftlicher Entscheid ist. Leute wollen solche Produkte und zahlen dafür also anbieten

  • Felix Stern sagt:

    Jetzt kommt die Generation, die keine Chefs mehr braucht? Viel Spass in der Realität. Dafür scheint es die Generation zu sein, die Ansprüche stellt, bevor sie überhaupt irgend etwas beigetragen hat. Vielleicht hat die Wirtschaft gar nicht so unrecht, wenn sie dieses „Potential“ liegen lässt.

  • Lea sagt:

    Frau Schoder
    In den ersten paar Jahren, wenn das Kind die Mutter mehr braucht, in der Karriere zurückstecken.
    Diese Aussage ist sehr unklar und verlangt nach Präzisierung: Mehr braucht als später? Mehr braucht als den Vater?

  • Velentin Werner sagt:

    „Hinzu kommt eine zunehmende Versiertheit im Umgang mit technischen Hilfsmitteln und vernetzenden Methoden, was die Realisierbarkeit solcher Modelle erleichtert.“ Ok. Sie können erfolgreich ihr Handy bedienen um auf Wiki oder YouTube etwas nachzuschauen, und Pflegen eines oder mehrere dieser Selbstverliebten Social Media Profile. Wow! Wie viele von diesen aufgeblasenen „ich-kann-alles-besser“ – Blendern haben sich schon bei uns beworben! Spätestes nach 3 Monaten haben sie sich beim nächsten Bewerbungsgespräch aufgeblasen. Zum Glück ist der Arbeitsalltag so was von entlarvend!

    • mila sagt:

      Hehe, vielleicht sollte man einfach für eine Zeit in einem Technologiekonzern arbeiten – es gibt sie wirklich, die vernetzenden, outputfördernden ‚Hilfmittel‘. Nur haben diese viele kleinere Unternehmen (noch) nicht im Einsatz. 😉

      • tina sagt:

        mila, die heutigen 45 jährigen haben die entwicklung ja wohl auch noch hautnah mitbekommen, sogar von grund auf mit aufgebaut im gegensatz zu den jungen heutigen nur-usern. benutzer sein ist nun wirklich nicht schwieriger für einen 45 jährigen wie für eine 30jährige oder eine 20 jährige

      • mila sagt:

        Ich rede hier nicht von dem, was wir alltäglich kennen: Smartphones, Suchmaschinen etc. Sondern von innovativen Technologien/Anwendungen, die kollaboratives Arbeiten geräte- und teamübergreifend ermöglichen. Dazu müsste man diese aber erstmal im Betrieb einführen, lernen kann es tatsächlich jeder.

        Wenn sie gemeinsam an Dokumenten arbeiten können ohne diese mühsam hin und her zu schicken, Meetings virtuell abhalten können, erreichbar sind via Messenger und nicht nur via Mail/Telefon und ihren Desktop bei Bedarf gleich auch sharen können: dann wird z.B. Home Office möglich.

      • Widerspenstige sagt:

        Ja, genau um das geht es im Grundsatz wie von mila wieder so differenziert beschrieben: die Branchen müssen innovativer werden diesbezüglich und Arbeitsabläufe neu den technischen Möglichkeiten anpassen. Das ist eine riesige Chance, in bestimmten Branchen mehr Teilzeitstellen sporadisch für junge Väter wie Mütter bereit zu stellen, um Home-Office betreiben zu können. Gewillt sind diese bestimmt, denn sie verlieren den Anschluss so weniger u sind doch präsent Zuhause beim Kind. Das ist die Zukunft u wer hier flexibel umdenken lernt, ist klar im Vorteil. Ich handhabe das schon länger so.

      • bubenmutter sagt:

        Das Home Office funktioniert aber nur, wenn das Kind/die Kinder zu Hause ganz still und brav sind und ja keinen Trotzanfall kriegen oder auf die Nase fallen oder einen hormonell bedingten Ausbruch haben, wenn Mutter/Vater ein virtuelles Meeting abhalten 😉

      • Sportpapi sagt:

        Sie haben recht, Bubenmutter. Leider.
        Ausserdem kommt dann noch das Problem Datenschutz dazu. Ich arbeite zum Beispiel viel mit städtischen Amtsstellen, die dann gerne teilzeit arbeiten (also konkret z.B. nur einen Tag in der Woche im Büro sind). Leider dürfen die von zu Hause ihre Mails nicht abrufen, geschweige denn ihre Daten. Was heisst, dass sie uns Termine setzen, wofür ich dann unter Umständen übers Wochenende arbeite, damit sie an ihrem einen Bürotag die Daten/Unterlagen weiterverarbeiten/vercshicken können. Sitzungen gibt es natürlich auch nur an diesem einen Tag…

      • tina sagt:

        ja mila. eben. ist keine zauberei. eingeführt wird es ja nicht von den benutzern, und du sprichst doch von den benutzern, denen es die arbeit erleichtert

      • mila sagt:

        Home Office ist nicht gedacht, um parallel 1:1 Kinder zu betreuen. Aber: Eine Arbeitskollegin arbeitet z.B. Mittwochs/Freitags 50%, ihr Kind ist vormittags in der Schule. An diesen beiden Tagen spart sie sich den Weg ins Büro, was für sie eine klare Zeitersparnis mit sich bringt. Wenn gleichzeitig flexible (gleitende) Arbeitszeiten gelten, kann man zudem private bzw. Notfalltermine selbstverantwortlich organisieren (Elterntag in der Schule, Arztbesuch etc.). Wichtige Mails werden dann halt u. U. später am Abend verschickt…

      • mila sagt:

        @SP: Der Fehler liegt oft klar in der unflexiblen Behördenstruktur. Zudem ist das Herarchiegefälle teils noch deutlich stärker ausgeprägt als in modern geführten Unternehmen; ich erlebe das in meinem speziellen Tätigkeitsgebiet immer wieder mit. Für mich käme eine Anstellung in der öffentlichen Verwaltung insofern nicht in Frage. 😉

      • Valentin Werner sagt:

        Geehrte mila. Ich bin 50. Entwerfe/Baue seit 25 Jahren mit Hilfe vernetzter Computer Brücken auf der ganzen Welt. Den Messenger haben wir vor gefühlten 15 Jahren bis zu seinem Ende (2013) benutzt, die Computer meiner Mitarbeiter habe ich schon ende der 90er von zu Hause aus (über ein v90 Modem) gesteuert/gewartet. Glauben Sie im ernst das das was sie da aufzählen neu und von Euch „erfunden“ wurde? Übrigens. Jedes Mal wenn ich eine neue Software installiere sind es die Jüngsten die am lautesten maulen: „Muss ich jetzt schon wieder etwas neues lernen?“ Klar, die Alten haben keine Ahnung!

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Das ist aber nun nicht nur ein Problem der öffentlichen Verwaltung. Banken etc. haben das genauso.

      • tina sagt:

        ich arbeite in der verwaltung und ich kann alles zuhause machen sportpapi

      • mila sagt:

        Lieber Herr Werner, ich selbst habe natürlich gar nichts erfunden – Sie haben Wiki, YouTube und Social Media ins Spiel gebracht, was in meinen Augen nun mal nicht für ‚innovatives Arbeiten‘ steht. Darauf habe ich entsprechend geantwortet.

        Und gut für Sie, wenn Sie all diese Anwendungen längst bei sich eingeführt haben – nirgendwo steht, dass ich finde, ältere Mitarbeiter würden damit nicht oder schlechter umgehen können als Junge. Nur ist diese neue Art des Arbeitens noch längst nicht flächendeckend im KMU-Bereich angekommen. Darauf (und auf die Vorteile) wollte ich hinweisen.

      • mila sagt:

        @SP und tina: es gibt sowohl Banken (ich kenne eine) als auch Behörden, die Home Office/Remote Access ermöglichen – zumindest für bestimmte Mitarbeiter. Sie bilden aber bislang vermutlich eher die Ausnahme.

    • mila sagt:

      PS@Valentin Werner: Wir reden wohl nicht vom gleichen Messenger. Ich sprach von der Funktion, nicht von der Bezeichnung.

  • Müller sagt:

    Das gilt jedoch vor allem für die armen Heterosexuellen.

    Ich habe auch vor kurzem mein Studium beendet und bin eine Frau, aber mit solchen Fragen schlage ich mich trotzdem nicht rum. Und ich weiss jetzt auch warum ich heterosexuelle Frauen meide wo es nur geht.

  • Valentin Werner sagt:

    „Gerade die Generation Y, die hinterfragt und oft stark aus innerem Antrieb motiviert in einem Job arbeitet, braucht weniger Kontrolle von oben, dafür mehr Selbstbestimmung und Flexibilität.“ Für diesen Satz sollte Ihnen, mit verlaub, ein Elterteil mindesten eine Orfeige verpassen! Wieso zum Geier denkt ihr, die Welt dreht sich erst seit ihr aufgehöhrt habt in die Windeln zu machen? Diese ignoranz ist unerträglich!

    • tina sagt:

      der hammer ist ja, dass sie sich als kommunikationsfachfrau bezeichnet. hätte das irgendein nerd so geschrieben hätte ich noch mehr verständnis

      • Gina sagt:

        @ Herr Valentin Werner haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass es auch ein berufsbegleitendes Studium sein könnte, welches Frau Schoder absolviert hat? Heisst sie hat eine Lehre abgeschlossen, sich einen Job gesucht und nebenbei berufsbegleitend studiert!? Diesen Weg kann man auch ganz leicht mit zarten 25 Jahren bestritten haben!
        Nicht jeder mit einem Abschluss ist ein Theoretiker, wie diese HSG, ETH und UNI Absolventen. Ich behaupte mal stark, dass jemand im Alter von 25 Jahren mit mind. 4 Jahren Berufserfahrung und einem Hochschulabschluss sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat

      • Gina sagt:

        sollte eigentlich einen Kommentar weiter unten hin. 🙂

    • Sportpapi sagt:

      Ich glaube ja, dass die Jugend praktisch jeder Generation dieses Gefühl hatte, die Welt hätte auf sie gewartet und drehe nur um sie.

      • tina sagt:

        sportpapi, diese frau ist sehr erwachsen, theoretisch. ich meine rein altersmässig. sie ist berufstätig und hat sich bereits weitergebildet

      • Velentin Werner sagt:

        Natürlich, SP. Bei mir definierte sich aber „Jugend“ mit ca. 18 … Mit 20 habe ich dann gemerkt das keine „Sau“ auf mich gewartet hat und bin dann halt „an d’Säck“. Generation Frau Schoder (der Schreibe nach Studium beendet, erster Job, erste Gedanken an mögliche Kinder ….) ist, ich denke mal, Anfangs/Mitte 30!

    • Franz Vontobel sagt:

      Naja, das ergibt schon Sinn, wenn man weiss, dass die „Generation Y“ auch als „Generation Me“ oder „Peter Pan Generation“ bezeichnet wird…

      (Btw: das mit „why“ und dem Hinterfragen hat sie einfach aus dem deutschen Wikipedia-Artikel zu „Generation Y“ abgeschrieben – so weit scheint’s also nicht her zu sein, mit dem hinterfragen… :D)

    • Kara sagt:

      Herr Werner, wieso regen Sie so auf? Weil es stimmt! Wenn die Generation „Jung“ nicht weiter als Generation „Alt“ sich entwickelt hätte, waren wir immer noch bei Sammeln und Jagen. Die Junge Leute wollen die Welt verändern, und sie können es auch. Die Stundenten Demonstationen haben dass in vielen Ländern bewiesen. Und heutige Jugend in der Schweiz ist nicht anders. Sie müssen nicht für Demokratie kämpfen, können aber für mehr flexibilität, selbstbestimmung, mehr Zeit in der Familie und gegen Orfeigen von Eltern sich einsetzen. Sie können noch etwas bewegen, Sie, dagegen, nicht mehr.

      • Valentin Werner sagt:

        Geehrte Kara. Selten so gelacht! Wir gingen in den 70er und 80er auf die Strasse und haben uns für unsere Ideen verprügeln lassen. Ihr bildet so lächerliche Facebook-Gruppen und denkt das ihr im Ernst damit etwas bewegt. Nicht in 1000 Jahren verändert ihr die Welt. Ihr seid zu faul, zu wenig interessiert (ausser für Euer super Profil) und Loyalität ist Euch ein Fremdwort. Was rege ich mich auf. Tatsache ist, auf Euch hat niemand gewartet. Aber wirklich niemand.

      • Rose sagt:

        Ich möchte noch die Frage hinzufügen: Wer hat denn die wohstandsverwöhnte junge Generation herangezogen….?

      • Valentin Werner sagt:

        Geehrte Rose. Dieser Punkt geht an Sie!

      • Kara sagt:

        Ich gehöre zu eher Alt mit Kindern als Jung und komme aus einem Land wo es momentan ein Krieg herrscht. Hunderte von Demonstaranten, Freiwillige Helfer und tausende Freiwillige Militärangehörige sind schon gestorben. Und wer sind die? 50+ alt IT-angestellte? Oder 20 Jahrige Jungs und Mädchen, die vor dem Krieg von älteren als Generation Konsum usw. bezeichnet worden? Und übringens, lächerliche facebook-gruppen helfen mir sehr Gelder für Hilfsprojekte in Afrika zu sammeln und unsere Praktikanten die ganze Arbeit vor ort leisten sind auch noch nicht 50+. Sie sind zynisch und zynismus ist schlimm

  • Sportpapi sagt:

    Fünfer und Weggli, sie sagt es ja selber. 60 Prozent, weil man die Kinder nicht ständig organisieren möchte. Aber natürlich auch, weil man eben dabei sein will, wenn die Kinder gross werden. Deshalb ist es wohl auch irrelevant, ob und wie viel allenfalls der Partner reduziert, über 60 Prozent wird die Frau kaum freiwillig gehen. (freiwillig: heisst ohne ökonomische Zwänge, was bei Eltern, die hier diskutieren, meist der Fall ist. Obwohl dann wieder ökonomisch argumentiert wird, wenn es darum geht, dass selbstverständlich die Frau reduzieren MUSS).

    • Sportpapi sagt:

      Ich finde solche Lebensmodelle als ideal durchaus nachvollziehbar. Die Idee allerdings, die Wirtschaft warte nur darauf, dass diese „Elite“ für sie in einem frei gewählten, ständig wechselndem Pensum zur Verfügung steht, die Firmen hätten quasi die moralische Pflicht, „adäquate“ Angebote zu schaffen, die finde ich ziemlich schräg. Selbstvertrauen hat sie offenbar, die neue Generation!

      • tina sagt:

        80% ist mit partner gut machbar sportpapi.

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Mit einem gut verdienenden Partner ist alles zwischen 0 und 100 Prozent gut machbar. Wenn man also eine „adäqute“ Stelle sucht, muss man sich halt auf die Stellen bewerben, die da sind. Und das Pensum entsprechend annehmen. EIne spätere Reduktion ist ja dann immer noch verhandelbar, wenn man sich unentbehrlich gemacht hat.

      • tina sagt:

        ich meinte wörtlich, mit partner ist 80% gut machbar. du hast oben geschrieben „die frau“ wird kaum „über 60% gehen“, und dachte du meinst damit allgemein mütter. wenn ich partner schreibe, meine ich nicht seinen verdienst, sondern spreche kooperation an

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Ich habe zwei Aussagen gemacht. 1) eine Mutter wird selten über 60% arbeiten, wenn sie aus ökonomischen Gründen nicht muss. Sie nimmt also keine 80%-Stelle an, weil sie nicht will. Und 2) Spielt das Geld keine entscheidende Rolle, ist ein Pensum zwischen 0 und 100% grundsätzlich machbar. Frau kann also 80 oder 100% arbeiten, wenn sie will, mehr oder weniger unabhängig von der Kooperation des Partners (bzw. mit gleichberechtigter Arbeitsteilung, was Haushalt und Kinder anbelangt). Dies sind meine Behauptungen, und können gerne diskutiert werden…

      • tina sagt:

        ächz. ja ich habe das verstanden und bereits geantwortet darauf. zu 1) falsch. wenn sie auf kooperation ihres partners zählen kann (nicht nur finanzieller art aber auch) arbeitet sie gern 80% weil das die interessanteren stellen sind. zu 2) ah du meinst reiche leute? über reiche leute diskutiere ich nicht, die können sich eh alles leisten. ansonsten ist kooperation erforderlich (nicht nur finanzieller art)

      • mila sagt:

        @tina: 1) trifft garantiert nicht auf alle Frauen zu, noch nicht mal auf die Mehrzahl (zumindest wäre das meine Einschätzung). Auch ist ‚wollen‘ noch einmal etwas anderes als ‚müssen‘: gerade in weniger gut gestellten Familien arbeitet die Frau 80% und mehr, weil es schlicht notwendig ist. Nicht, weil sie es unbedingt will oder Karriereabsichten hätte.

        Und: wenn der eigene Partner kooperations-unwillig ist, hätte Frau wohl besser keine Kinder mit ihm bekommen…

      • tina sagt:

        mila, ich meinte nicht karriere sondern interessante jobs. trifft bei meinem umfeld zu.
        ja wie man sich so irren kann mit dem partner und der kooperationswilligkeit

    • mila sagt:

      Meine Meinung dazu: unter 80% liegt keine Karriere drin. Mit 60% kann man vielleicht eine gute Anstellung verwalten, aber mehr nicht. Zumindest nicht in der heutigen Arbeitsweltrealität (wobei es sicher Ausnahmen gibt).

      Entsprechend sollte man/frau die eigenen Prioritäten setzen. Das aber bedingt Ehrlichkeit gegenüber sich selber, respektive die Einsicht, dass es u.U. eben nicht die ganz grosse Karriere (oder die durchgängige, persönliche Kinderbetreuung) sein muss. Ohne Jammern, dass es die Wirtschaft ist, die einem Knüppel zwischen die Füsse wirft.

      • Franz Vontobel sagt:

        Ich wundere mich ja jeweils bei dieser Karriere-Diskussion, wieviele Leute „Karriere“ machen… dass es da überhaupt noch Arbeitende in nicht-leitenden Positionen gibt…

    • baur sagt:

      @Sportpapi: „1) eine Mutter wird selten über 60% arbeiten, wenn sie aus ökonomischen Gründen nicht muss. “ das ist eine Behauptung und ich hoffe, dass Sie die auch mal überdenken. Wieso? Wenn ich 100% arbeite, dann ist es wegen meiner Stelle. Nun habe ich das Glück, dass ich auch mal nach Hause rennen kann, wenn nötig. Dafür abends weiterarbeite zu Hause. Aber das hat nichts mit Ökonomie zu tun, sondern damit, dass meine sehr Arbeit interessant ist.
      Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ich die einzige bin, die so empfindet.

      • Sportpapi sagt:

        @baur: Ich überdenke nicht, lasse mich aber gerne belehren. Ich kann Ihren Bericht sehr gut nachvollziehen. Aber nach meinen Erfahrungen denken viele Frauen da anders, sobald sie Mütter werden. Nicht umsonst wird in solchen Debatten ja auch immer umgehend eine Reduktion auf teilzeit eingefordert und beklagt, wenn das nicht geht.

      • Nina sagt:

        Sportpapi, dann bin ich Nr. 2. Ich liebe meine Kinder, aber täglich den ganzen Tag zuhause rumhängen, haushalten, basteln und spielen, finde ich nicht so erfüllend. D.h. ich bin eine von denen, die nicht aus ökonomischen Gründen arbeitet. Allerdings lag bei mir aus gesundheitlichen Gründen nichts über 60% drin, und dank dem Karriere-Niveau, das ich vor den Kindern erreicht hatte, habe ich trotzdem einen Job mit kleinem Teilzeit-Pensum und viel Verantwortung erwischt (wobei es von denen tatsächlich nur wenige gibt). Aber ich leite natürlich keine Grossbank. 😉

  • Chris Fogg sagt:

    Immer wieder die gleiche Leier…Ja es ist biologisch nun mal so vorgesehen, dass Frauen Kinder bekommen. Zum Glück gibt es heute genügend Wege und Mittel, dass dies nicht mehr durch Zufall passiert, sonder kontrolliert und gesteuert werden kann. Somit kann sich eine Frau bewusst für oder gegen Kinder entscheiden, oder schlicht den richtigen Zeitpunkt abwarten.
    Es ist jedoch nicht die Aufgabe der Wirtschaft oder des Staates für diese Kinder dann zu sorgen. Dies ist in der Verantwortung jeder einzelnen Familie. Wir haben mit 3 Kindern nie solche Institutionen beansprucht und es ist gegangen!

  • Christoph Schnyder sagt:

    Ich stimme absolut zu. Ich hatte das grosse Glück, einen Arbeitgeber zu haben, der mir bei einem anständigen Job sämtliche Wünsche nach Pensumreduktionen erfüllt hat. Nur in einem Punkt sollten Sie sich am besten gleich nochmals ohrfeigen, Frau Schoder: warum braucht das Kind in den ersten paar Jahren „die Mutter“ mehr und nicht „die Eltern“? Bei den paar Monaten Stillzeit, die die durchschnittliche Mutter heute noch macht, sollte es doch selbstverständlich sein, dass Mutter und Vater von Anfang an gleich wichtig sind, oder machen wir ernsthaft im Jahr 2014 noch auf Tender Years Doctrine?

    • baur sagt:

      Ja, genau, auch das! Wir haben uns von Anfang an beide in etwa gleich um die Kinder gekümmert. Das sollte doch machbar sein.

  • Francesca sagt:

    Ihr jungen Akademikerinnen macht einen kapitalen Fehler: ihr denkt über Kinder und Familie nach, und lähmt Euch damit. Macht nun mal einfach nur eins: Karriere. Die Kinder kommen, wenn sie kommen, und dann könnt Ihr immer noch schauen, wie man das organisiert. Kinder zu haben liegt in der Natur der Sache, manchmal klappt es, manchmal nicht, darüber muss man gar nicht nachdenken. Wenn der Mann da ist, und beide Kinder wollen, hört man einfach mit dem Verhüten auf. Davor aber gibt es nur eins: Beruflich vorwärts machen. Je besser dies gelingt, desto komfortabler ist dann auch die Situation …

    • Francesca sagt:

      … wenn sich tatsächlich Kinder einstellen. So wie Ihr das heute macht, sitzt Ihr jahrelang auf einer mittleren Stellenstufe, seit unterbezahlt, und wartet auf Eisprung und/oder Mann. Schluss damit, macht vorwärts! Ich habe es auch so gemacht, und bereue es keinen Tag, meine (inzwischen erwachsenen) Kinder werden es ebenso machen. Also: Eure Familienplanung in Ehren, aber das sind ungelegte Eier, macht erst mal beruflich vorwärts, bremst Euch selber nie, auch nicht, wenn Ihr schwanger seid. Das tun die andern dann schon für Euch…

      • Sportpapi sagt:

        „So wie Ihr das heute macht, sitzt Ihr jahrelang auf einer mittleren Stellenstufe, seit unterbezahlt, und wartet auf Eisprung und/oder Mann.“ Richtig, habe ich mehrfach erlebt. Und dann wundert man sich, dass der Mann, der meist auch noch ein paar Jahre älter ist, besser verdient.

      • Mascha sagt:

        Super Kommentar, Francesca, ganz genauso habe ich es augemacht und gebe Vollgas, arbeite Vollzeit und habe das beste aus beiden Welten.
        Es ist nicht Aufgabe der Wirtschaft, interessante Teilzeitstellen zu schaffen und dieser Anspruch, den viele Frauen leider haben, schadet letztlich unserer Sache mehr als sie bringt. In so vielen anderen Ländern geht das 100-100% Modell auch, und diese Gesellschaften funktionnieren mindestens genau so gut wie die CH.
        Die einzige staatliche Aufgabe wären breitere Krippenangebote.

    • mila sagt:

      Genau – das ist auch die Quintessenz von ‚Lean in‘. Die Lektüre kann ich nur empfehlen.

      Was mich allerdings doch ein wenig befremdet: die Einstellung, die Arbeitgeber hätten nur auf gutqualifizierte Frauen gewartet und müssten ihnen nun den roten Teppich des Jobsharings etc. auslegen. No Ma’m. Tolle Jobs sind hart umkämpft, und bevor frau bevorzugte Behandlung fordert, sollte frau die eigene Qualifikation (im Idealfall: Unverzichtbarkeit) unter Beweis stellen. Dann klappt’s auch mit einem vorübergehenden Teilzeitpensum, wenn die Kinder kommen.

      • Sportpapi sagt:

        Karriere erfordert neben Talent und Glück eine sehr hohe Leistungsbereitschaft und Fokussierung auf den Job. Weshalb soll ein Arbeitgeber jemandem eine Chance geben, der dies nicht mitbringt?

    • mila sagt:

      Interessant ist die Beobachtung, dass Frauen mit Biss und echten Karriereabsichten sich in der Regel auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen vermögen, mit und ohne Kinder. Für diejenigen, die einfach gerne einen prestigeträchtigen Job hätten und für die Karriere ein weiteres ’nice to have‘ im Lebensverlauf ist (bzw. die persönliche Kinderbetreuung im Zweifelsfall vorgeht), sieht es leider nicht so rosig aus. Aber das gilt umgekehrt genauso für Männer: Verantwortungsvolle Position erfordern hohen Einsatz und Bereitschaft zum Verzicht. Nicht jede/r ist dazu bereit (und muss es auch nicht sein).

      • Sportpapi sagt:

        Aha, gleichzeitig der gleiche Gedanke. Deshalb habe auch ich nie Karriere gemacht. Aber ich weiss, dass dies immer meine Entscheidung war.

      • mila sagt:

        Eben. Es müssen Entscheidungen getroffen und Prioritäten gesetzt werden. (Totale)Vereinbarkeit gibt es unter den heutigen Rahmenbedingungen nicht, und wird es für Menschen, die die oberste Kaderstufe erreichen wollen, vermutlich auch nie geben. Da kann man/frau sich noch so viel rosa Jobsharingstaub in die Augen streuen.

      • Hans Meister sagt:

        an den Sportpapi: Was haben Sie denn für eine Karriere gemacht, wenn ich fragen darf?

      • Sportpapi sagt:

        Keine, Herr Meister. Wie gesagt. Aber einen interessanten Job habe ich…

      • Jan Holler sagt:

        Genau so ist es. Karriere muss hart erarbeitet werden. Die wird einem idR nicht in den Schoss gelegt, weder Männern, noch Frauen. Mir kommt der Blogbeitrag so vor, wie der (absurde) Wunsch vieler jungen Menschen aud die Frage, was sie einmal werden wollen: Reich und erfolgreich. Viele junge Frauen wünschen sich einen reichen und natürlich gut aussehenden und selbstverständlich lieben Mann. Noch absurder.
        Meine Frau hat Karriere gemacht, mit 2 Kindern. Ich aber nicht. Bei uns ist es einfach umgekehrt. So ist die reale Welt.

    • blanc sagt:

      @francesca, ich gebe Ihnen Recht, allerdings ist es nicht immer so einfach. Wir versuchen seit Anfang Jahr schwanger zu werden, das Bedürfnis eine neue Herausforderung im Job anzunehmen habe ich auch seit Anfang Jahr. Ich kann nicht einfach einen neuen Job ausüben und nach einem Monat schwanger werden, das wäre nicht fair gegenüber den neuen Arbeitskollegen und dem Arbeitgeber – mein Ziel ist es nicht nach der Geburt zu Hause zu bleiben sondern wenn möglich Teilzeit zu arbeiten, auch dies ist eher möglich beim jetzigen Arbeitgeber, bei welchem ich mich zeigen konnte und auch befördert wur

    • baur sagt:

      Ja, genau, Francesca. Geht mir ähnlich. Und ich bereue es nicht, eine interessante Arbeit und Kinder zu haben, im Gegenteil. Organisieren wird vielleicht kompliziert, aber das macht man dann, wenn die Kinder kommen.

      • ina müller sagt:

        Ich habe grosse Freude an meiner Arbeit, mila, nicht dass du mich falsch verstehst. Ohne Arbeit kann und will ich nicht leben. Ich habe mir den Alltag einfach komfortabel eingerichtet, mein Alltag ist so stimmig, dass ich keine Ferien brauche, dass ich mir alles leisten kann, was ich will, ohne sparen zu können oder aber am Monatsende abgebrannt zu sein. Ich kann einfach nicht verstehen, warum ich mehr Arbeiten sollte, nur um dann mehr konsumieren zu können? Daneben ist bei uns immer jemand ganztags für die Kinder da, mal Mann, mal Frau.

    • Nina sagt:

      Da muss ich Mila und Francesca recht geben. War auch meine Strategie und ist bis jetzt gut aufgegangen. Aber man muss dann eben auch überdurchschnittlich viel reinstecken – und das ist es halt nicht allen Wert. So gesehen machen sich die Damen-Studentinnen schon die richtigen Gedanken, denn sie müssen für sich rausfinden, wo sie ihre Prioritäten im Leben setzen wollen. Aber wer Karriere & Familie will, der muss alles auf die Karriere setzen und möglichst weit kommen, bevor er Kinder kriegt.

      • ina müller sagt:

        Echt jetzt? Ich habe nur einmal in meinem Leben 100 Prozent (als Angestellte, freiberuflich natürlich nicht mitgerechnet) gearbeitet und könnte mir das nie im Leben vorstellen. Habe jahrelang ohne Kinder ganz bewusst Teilzeit (guter Job mit guter Ausbildung) gearbeitet. Zu einem ganzheitlichen, erfüllten Leben gehören für mich unbedingt mehr als nur zwei freie Tage die WOche, sonst fange ich an, hässlich auszusehen und mich schlecht zu fühlen. Ich kann niemanden verstehen, der sich für bisschen langweilige Ferien und einen tollen Karren zu Tode schuftet.

      • Alice sagt:

        @ina. Genau. Mach ich auch so. Ich habe keine Lust, mich zu Tode zu schuften und meine Steuergelder werden dann für Carlos‘ und andauernd-schwangere Asylantinnen ausgegeben. Sorry. Ohne mich.

      • Nina sagt:

        Eben, genau. Ich kenne auch solche wie Dich Ina, und drum find ich’s schon richtig, wenn man sich das überlegt – aber das hängt nicht unbedingt mit der Frage Kinder oder nicht zusammen, sondern ob man wirklich in eine Karriere investieren will oder nicht. Bzw. wie lange (weil die kann ja dann auch misslingen). Aber wer Lust auf Karriere hat, macht das nicht unbedingt wegen dem Geld… Es kann auch einfach das Wissen sein, wirklich was auf die Beine stellen oder bewegen zu können. Oder die Freude an der Arbeit. Das gibt es tatsächlich auch. 😉

      • mila sagt:

        Yep, Nina. Sehe ich genau so. 😉

  • tina sagt:

    selbstbewusstsein ist ja hübsch, aber ähm warum soll ich mehr „kontrolle von oben“ benötigen als generation Y? hallo? eine chefin mit so einem bewusstsein könnte mir glatt gestohlen bleiben.
    kinder würden ihre eltern mit zunehmendem alter weniger brauchen ist übrigens eine fehlannahme.
    jobsharing war auch schon vor 15jahren möglich in gewissen berufen, und in anderen eben nicht

    • Nina sagt:

      Ja, und dass die Generation Y ihre Chefs nicht braucht, ist eine eben solche Fehlannahme. Es geht ja nicht nur um Kontrolle, sondern auch um Information, Einfluss/Macht & Erfahrung. Davon verfügt der Chef meist über viel mehr.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Schön, wenn Mann als einfacher Angestellter immer wieder mit der Lebenswirklichkeit einer selbsternannten Bildungselite konfrontiert wird! Männer und Väter, die ihr Pensum um „sagen wir 40 Prozent“ reduzieren: Mann, wo leben Sie eigentlich, Frau Schoder!? Das können sich 90 Prozent aller Familien gar nicht leisten! Frauen steuern i. d. Schweiz durchschnittl. 25% an das gemeinsame Haushaltseinkommen bei. In ganz Europa werden Sie kein einziges Land finden, in dem sich mehr als 6% aller Paare mit Kindern Haus- und Erwerbsarbeit (paritätisch) teilen: Raten Sie mal, warum!

    • Markus sagt:

      das heisst aber nicht, dass das so bleiben muss, oder? der text ist doch ein aufruf, die rahmenbedingungen anders zu gestalten. diese rahmendbedingungen sind nicht naturgesetzlich oder gottgegeben. sie stammen schlicht aus einer anderen, vergangenen zeit.

      • Sportpapi sagt:

        Ich glaube, Sie haben Zufferey nicht verstanden. 1) In den meisten Familien Europas stellt sich die Frage nicht, ob jemand Lust hat mehr oder weniger zu arbeiten. Da gibt es ökonomische Zwänge. Rahmenbedingungen ändern würde hier heissen, mehr Wohlstand für alle zu schaffen. Machen Sie mal!
        Und zweitens: Auch wenn die Rahmenbedingungen vorhanden sind, ist das paritätische Modell offenbar nicht verbreitet. Noch weniger, dass die Frau Haupternährerin ist und der Mann in geringerem Pensum (oder gar nicht) arbeitet. Offenbar geht es nicht nur um Rahmenbedingungen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Die Rahmenbedingungen neu gestalten? Ich denke, Schweden kann man exemplarisch für die von Ihnen erw. Neugestaltung nehmen: Das ist ja das Modellland für viele Geschlechteraktivisten. Also, do oben im Norden praktizieren lediglich 5,5% aller Paare das paritätische Familienmodell. Zum Vergleich: In der Schweiz sind’s 4,5%. 80% aller Väter arbeiten da Vollzeit (CH 85%). Dafür bezahlt man 3x mehr Steuern in Schweden. Und die Staatsquote liegt bei 49% (CH 30%). Meine Welt ist die Realität, die Lebenswirklichkeit der meisten Menschen. Sie hingegen glauben an eine soziale Utopie. Was ist besser?

      • Schweden Mann sagt:

        @Marcel Zufferey Diese Rechung stimmt mit Schweden nicht ganz. Wenn wir hier die Steuern bezahlt haben, dann ist alles bezhalt. Auch die Kranklenkasse! Rechnet man richtig ist dei Schweiz gleich teuer oder gar teurer.(CH: KK-Kosten+Steuern+Lohnnebenkosten wie AHVetc.+Zahnkosten = Steuerprozent I SWE: 1X ca. 30% weg alles bez) Ich musste mich hier in Schweden an eine neue Gestalt im Starssenbild gewöhnen. Der Kinderwagen-schiebende-Papa! Da sowohl Frau und Mann Kinderurlaub (bis zu 1 Jahr) bekommen (Papa-Ledig I Mama-Ledig) sind viele Männer mit ihrem Nachwuchs unterwegs und Mami arbeitet.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Schweden M.: Danke! Der Elternurlaub in Schweden beträgt 480 Tage, den beide Elternteile beziehen können. In voller Länge beziehen aber nur gerade >25% aller Väter den vollen Elternurlaub. Während dem Elternurlaub erhält ein Paar bis zu 80 Prozent des vorher erwirtschafteten Lohnes. Was die steuerliche Belastung anbelangt: Ja, da müsste man einmal alle Faktoren zusammen rechnen. Ob Schweden dabei wirklich besser abschneidet, müsste man genau ausrechnen. Vor allem im Bezug auf die Altervorsorge wäre auch ein Blick auf die ausbezahlten Leistungen interessant (Verhältnis Lohnnebenkosten / Rente).

    • mila sagt:

      Wenn man/frau eines Tages selbst Chef/in ist, kann man/frau vielleicht etwas zu einer strukturellen Veränderung beitragen. Dafür sollte man aber erstmal die Strukturen gut kennen, und zwar von innen. Statt vom akademischen Elfenbeinturm aus, meist ohne wenig Kenntnisse darüber, wie es in der Privatwirtschaft tatsächlich aussieht, schöne Zukunftsreden zu schwingen. Was ich meine: Frauen sollten bereit sein, sich erst mal reinzuknien – statt quasi vorweg auf privilegierte Behandlung zu pochen. Dann wird man ihre Forderungen auch ernstnehmen, sie werden alltagsgesättigte Substanz haben.

      • mila sagt:

        Zugegeben: Frisch von der Uni habe ich auch noch anders gedacht. Meine Arbeitserfahrung hat mich jedoch gelehrt, was möglich ist – und was illusorisch, wenn man denn wirklich eine Karriere und nicht einfach nur einen einigermassen guten Job haben will.

        Ich denke inzwischen auch, dass Frauen nicht wirklich Karriere meinen, wenn sie von Karriere sprechen. Oder sie gehen von arbeitsalltagsfremden Prämissen aus, wenn sie sich den Verlauf ihrer Karriere vorstellen. Zeit für etwas Ehrlichkeit gegenüber sich selbst – diese gewinnt man am besten durch intensive Arbeitserfahrung, vor den Kindern.

      • Marcel Zufferey sagt:

        mila: 100 Punkte! Wenn wir bei solchen Diskussionen von der Realität ausgehen könnten und nicht von realitätsfernen Annahmen und Idealen, dann könnte man die ganze Familien- und Geschlechterfrage auf ganze neue, grundsolide Füsse stellen! Ach ja: Auch ich hänge natürlich einer sozialen Utopie (?) nach. Es ist das bedingungslose Grundeinkommen. Aber damit macht man sich ja lächerlich. Es müsste nicht gleich der in der Initiative geforderte Betrag pro Person sein: Der ist eindeutig zu hoch. Aber eben…

      • mila sagt:

        @Marcel Zufferey: Ich habe mich bislang nie einschlägig mit dem bedingungslosen Grundeinkommen befasst. Entsprechend muss ich auf eine halbwegs gescheite Antwort verzichten. 😉

    • Susi sagt:

      @MZ: Warum kriege ich das Gefühl nicht los, dass Sie Ihre 6%-Statistik falsch interpretieren? Bei den restlichen 94% hat es offenbar genug Familien, die das Modell „Mutter daheim, Vater arbeitet Vollzeit“ praktizieren. Wie ist es denn möglich, dass sich genügend Familien von 100 Stellenprozenten ernähren können, nicht aber von 120% (beide Elternteile 60%)?

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Offenbar ist „Mann = Vollzeit“ gegeben und die Frau arbeitet so viel, wie es unbedingt nötig ist…

      • Susi sagt:

        @SP: Nein, ich meine etwas anderes. MZ bringt wieder die Statistik, die besagt, dass das Familienmodell, in dem beide Eltern Teilzeit arbeiten, nur 6% ausmacht. Das Modell Mann 100%, Frau 0% ist anscheinend weit häufiger. Dann sagt er, der Grund für diese wenigen 6% sei, dass man in unserer Gesellschaft finanziell nicht überleben könne mit diesem Modell. Ergibt nicht wirklich Sinn, oder?

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ihr Gefühl trügt, Susi: Aber die Recherche über die Haushaltsformen- und Einkommen, die Bildungsabschlüsse, die Berufswahl, den Arbeitsmarkt, die volkswirtschaftlichen Entwicklungen, die Erwerbsbeteiligung beider Geschlechter (sowie deren Entwicklung in den letzten 40 Jahren), etc. kann ich Ihnen leider nicht abnehmen. Dafür reichen 500 Zeichen definitiv nicht aus! Ich persönlich habe 220 Buchseiten dafür gebraucht 😉

      • Susi sagt:

        Und jetzt sagen Sie WIEDER, Sie könnten mir die Recherche nicht abnehmen! Ich muss doch aber nicht recherchieren, um zu riechen, dass da etwas dran faul ist! Nochmal: Warum gehen 120% nicht, 100% aber schon, wenn das Einkommen ein Problem ist? Vielleicht können Sie das ja dank Ihrer 220-Seiten-Recherche dennoch reduziert erklären, ev. sogar auf weniger als 500 Zeichen?
        Die 6% glaube ich Ihnen. Die Ursache, die Sie dafür anführen, ist aber eine Behauptung ohne Begründung; die Begründung würde mich interessieren.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Verdienen beide Partner immer gleich viel? Wenn beide immer gleich viel verdienen würden, dann wäre das Teilzeit/Teilzeit-Modell kein Problem. Wenn der Vater aber Vollzeit brutto 7’000.– als IT nachhause bringt und die Mutter im Verkauf Teilzeit (50%) brutto nur 2’000.–, dann sieht die Sache ganz anders aus! Rechnen Sie doch einmal aus, wie viel die Frau mehr arbeiten müsste, wenn er beruflich auf 80% runter gehen würde! Nur so zur Info: Das Vollzeit/Teilzeit-Modell ist das am meisten Verbreitete in unserem holden Land. Warum wohl? Mein Beispiel ist übrigens der statistische Modellfall.

      • Susi sagt:

        Also liegt der Grund darin, dass Männer meist mehr verdienen als Frauen?

      • tina sagt:

        zuffrey: dann haben sie zusammen 9000. reduziert er um 20% haben sie 1400 weniger, sprich immer noch 7600 zusammen. das reicht für eine hübsche wohnung, ferien, weiterbildung und ein paar kinderchen

      • Widerspenstige sagt:

        Genau, Susi! Das bemängle ich auch bei Marcel’s notorisch vorgebrachter Statistik über die paritätische Aufteilung zB in Schweden. Da stimmt etwas nicht und es riecht sehr nach populistischem Argumentieren ohne dort persönlich am Alltagsleben teilgenommen zu haben und mit eigenen Augen gesehen zu haben wie ich z.B. in Dänemark und in Norwegen. Auf jeden Fall legen Väter mehr Hand an beim Familienleben als hier in Helvetien. Unterstützt vom Staat und der Wirtschaft! Ich habe sehr viele junge Paare Kinderwagen schieben sehen.

        Eine Gesellschaft ist eine EINHEIT, kein Modul-Denkprozessor!

      • Marcel Zufferey sagt:

        Mhm, Ihren Optimismus in Ehren, Susi. Netto bleiben 6’460.– übrig. Bei unseren Lebenshaltungskosten (v. a. Grossraum ZH) nicht gerade üppig: KK-Prämien haben sich seit Annahme des KVG verdoppelt (und steigen weiter), die Wohnkosten explodieren (Miete und Kauf), die Reallöhne stagnieren oder sinken sogar, die Beschäftigungsverhältnisse werden immer prekärer… also ich hoffe ehrlich gestanden nicht, dass alle Frauen so denken wie Sie. Dafür wird mir jetzt klar, auf welchem Humus Blogbeiträge wie der Vorliegende gedeihen können. Gut, andererseits: Diogenes war vielleicht wirklich glücklich!

      • Susi sagt:

        MZ: Sie sprechen glaub von Tinas Beitrag, nicht von meinem.

        Aber wenn ich dafür schon hinhalten muss, kann ich auch noch etwas dazu sagen: Mir selbst wären gesamthaft Fr. 6460.- natürlich zu wenig, aber genau darum arbeite ich auch 80%, damit das Familienbudget besser aussieht. Ich kenne aber einige Familien, die mit rund 6000.- gar nicht mal so schlecht über die Runden kommen. (Modell: Mann arbeitet, Frau ist Vollzeit zuhause.)

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ich bringe Zahlen, also knallharte Fakten, während Sie sich mit Ihren Aussagen i.d.R. im vagen Raum bewegen, Widerspenstige. Oder was soll ich z. B. mit einer Aussagen wie

        „Auf jeden Fall legen Väter mehr Hand an beim Familienleben als hier in Helvetien.“

        anfangen? Was genau heisst „viel mehr“? Können Sie das quantifizieren? Haben subjektive, persönliche Eindrücke bereits denselben Wert wie Fakten? Das kommt meiner Ansicht nach dem Begriff Populismus wesentlich näher, als meine Auflistung von Fakten: Halten Sie doch einmal dagegen und fordern Sie mich heraus- aber bitte mit Fakten!

      • Susi sagt:

        @WS: Ich finde vor allem, dass Statistiken nur etwas wert sind, wenn sie eben auch sinnvoll interpretiert werden; blanke Zahlen sind nicht nur wenig aussagekräftig, sondern können eben auch ein falsches Bild der Ursachen vermitteln.
        Wenn Argumente nicht begründet werden und einem auf eine Nachfrage gesagt wird, das sei einfach so, man solle halt selber recherchieren, kann man die Erwähnung der Zahlen eigentlich auch gleich sein lassen.

      • Sportpapi sagt:

        Interessante Diskussion. Zu WS hat Zufferey eigentlich alles gesagt. Man kann empirische Daten nicht einfach auf die Seite schieben, nur weil sie einem nicht passen, und dafür mit persönlichen Eindrücken argumentieren. Wenn schon, dann müsste die Statistik anders interpretiert werden, mit schlüssigen Hypothesen.
        @Zufferey: Ich bin mit Ihnen nicht einverstanden, was den Finanzbedarf eine Familie anbelangt. Ab einem gewissen Niveau besteht dort offensichtlich Spielraum. Würden alle immer Einkommen maximieren, würden meist beide Eltern voll arbeiten. Das ist nicht so.

      • Sportpapi sagt:

        Ich stellen nun einmal mehr meine Hypothesen in den Raum. 1) Viele Männer arbeiten gerne 100%, oder zumindest 80%. 2) Mütter arbeiten meist lieber deutlich unter 100 Prozent, vermutlich 40-60%. 3) besteht ein Mann auf paritätischer Arbeit, wird es vermutlich auf ca 60:60 herauslaufen. Ganz selten arbeitet eine Frau mehr als der Mann und ist damit „Hauptverdienerin“. 4) Wenn Frauen mehr als 60% arbeiten, dann machen sie entweder wirklich Karriere, oder die Familie ist auf das Einkommen angewiesen. 5) Kurzfristige Einkommensmaximierung und langfristige ist nicht das gleiche. Das Argument hinkt.

      • mila sagt:

        Ich sehe das sehr ähnlich wie sie, SP. Allerdings: 60/60 ist nicht einfach umsetzbar, selbst wenn beide es wollen.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Natürlich gibt es bei Familien ab einem höheren Einkommensniveau einen gewissen Spielraum. Zudem haben alle Haushalte andere Kostenstrukturen: Pendler geben z. B. mehr für Mobilität aus, als zentral lebende Familien. Dafür müssen Letztere beim Wohnen wiederum tiefer in die Tasche greifen, als Erstere, etc. Familien, die es schaffen, bei grossen Ausgabenposten (z. B. Wohnen) eine gewisse Flexibilität zu erreichen, sind klar im Vorteil. Wohneigentümer können heute z. B. dermassen günstig leben, dass sie sich- im Gegensatz zu Mietern- einfach andernorten mehr leisten (oder mehr sparen) können.

      • Susi sagt:

        @SP: „Ganz selten arbeitet eine Frau mehr als der Mann und ist damit “Hauptverdienerin”. “

        Und in wahrscheinlich noch selteneren Fällen arbeitet die Frau gleich viel wie der Mann und ist trotzdem „Hauptverdienerin“. 😉

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Da bin ich nicht sicher.

      • Susi sagt:

        @SP: Ist aber z.B. bei uns so… (ja, ich weiss, ein gaaaanz seltener Fall)

      • Sportpapi sagt:

        @Susi: Haben Sie meine Antwort wohl falsch verstanden? Ich bin mir nicht sicher, dass dies noch viel seltener ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Frau in dieser Konstellation üblicherweise einen guten Job hat, und vielfach Lehrerin oder Journalistin ist 🙂

      • Susi sagt:

        Ja, voll falsch verstanden.
        Genau, Lehrerin oder Journalistin oder so 🙂

      • mila sagt:

        Ähem, Journalist(inn)en verdienen keineswegs gut… zumindest die nicht, die ich kenne. 😉

      • Marcel Zufferey sagt:

        80/80 ist das Höchste der Gefühle, sportpapi. Dafür quer durch die meisten Bildungsschichten und Einkommensklassen hinweg gerechnet. Je tiefer das Haushaltseinkommen ist, desto schwieriger wird es für die Willigen, weil paralell dazu nicht nur das Einkommen- sondern auch die Ausgaben steigen (Mobilität [zweites Auto, ein ÖV-Abo mehr], höhere Steuerbelastung, zusätzl. Kita-Kosten, etc). Das vergessen vor allem jene gerne, die von sozialen Utopien wie dem Teilzeit/Teilzeit-Familienkarrierenonplusultramodell schwärmen! Vom immateriellen Mehraufwand wollen wir gar nicht erst sprechen…

      • tina sagt:

        ich habe mich hier übrigens darum nicht mehr geäussert, weil mir die virtuelle spucke wegblieb, bei äusserungen zu einem netto einkommen von 6500…. auf dem niveau kann ich nicht mitdiskutieren, ich hatte noch nie so viel einkommen (auch nicht mit partner), aber finanziere ja auch eine wohnung, ferien, krankenkasse und mehr als ein kind mit dem ganzen drumherum. wir leben nicht ärmlich

      • tina sagt:

        je höher die einkommen, desto höher die ansprüche, desto kleiner das teilzeitpensum der frau, würde ich unterm strich sagen.

      • Susi sagt:

        @tina: Ich glaube, es kommt auch darauf an, wo man wohnt. Für die Stadt Zürich zum Beispiel sind 6500.- schon recht wenig, vor allem auch wegen den extrem hohen Mietzinsen. Und bei uns ist es auch so, dass dadurch, dass wir beide arbeiten, einige zusätzliche Ausgaben anfallen. Mein Mann hat ein Auto, ich das GA, beides zusammen kostet monatlich schnell mal 1000.-, wenn man den Parkplatz noch dazurechnet. Dann Hortpreise etc., man kriegt weniger Subventionen oder gar keine, auch nicht bei der KK etc. Eigentlich ist es doof, wenn man einkommensmässig so irgendwo in der guten Mitte ist…

      • Muttis Liebling sagt:

        @Susi, Mitte ist immer die schlechteste aller Lösungen, beim Einkommen, politisch, wie im Denken und Handeln. Bitterarm hat Vorzüge (Zitat wols; Man kann nur in Schmerz und Armut arbeiten, denn die Kunst ist keine Ware.), aber Milliardär hat auch was. Nur dazwischen ist gähnende Leere. In der Welt der Gedanken ist das aber noch viel schlimmer als beim schnöden Geld.

      • tina sagt:

        susi, danke. ich wohne tatsächlich in dieser teuren stadt. ein GA kann ich mir nicht leisten, damit spart man aber nämlich ja geld. genau das ist das dilemma der nicht wohlhabenden. ich zahlte zeitweise 1200 für den hort, das entsprach knappen 30% meines einkommens. kinderzulagen sind für mich gleich hoch wie für jemanden mit mehr einkommen. was ich bei der krankenkasse subventioniert bekomme, entspricht vermutlich der hälfte der differenz meines zu eurem monatseinkommen. egal.

      • tina sagt:

        ich präzisiere: was ich bei der krankenkasse pro jahr (!) subventioniert bekomme, entspricht vermutlich der hälfte der differenz meines zu eurem monats(!)einkommen. bitte fang nun bloss nicht an zu rechtfertigen, warum du mehr einkommen nötig hast als ich, das ist jämmerlich

      • Susi sagt:

        @tina, keine Ahnung, warum du jetzt so bissig bist. ich hab oben deine These, dass es mit wenig Einkommen geht, unterstützt. Ich sagte nur, dass das MIR nicht reichen würde. Ich arbeite viel, weil mein Mann mit seinem Lohn keine Familie durchbringen könnte und damit wir nicht jeden Franken vor dem Ausgeben umdrehen müssen.
        Zun GA: Als Pendlerin bin ich darauf angewiesen, mit Halbtax würde sonst jährlich um die 6000.- ausgeben.
        Ich rechtfertige nicht, sondern hab nur kurz versucht zu erklären.

    • Manuel Christen sagt:

      ich habe bis zur Einschulung meines Sohnes (das war diesen Sommer und ab Mai) 27 Stunden und jetzt 35 Stunden gearbeitet. Es geht, man muss nur wollen. Die Kinder gehen beide trotzdem seit dem ersten Lebensjahr in die Kita und die Frau schliesst nächstes Jahr ihr zweites Studium ab. Man geht weniger ins Restaurant und feiert halt eher mal am See mit Freunden und einer Kiste Bier und ins Variete geht man nur einmal im Jahr, Urlaub ist Campen in Osteuropa.

      Ich arbeite max 2 x pro Woche länger, sonst fange ich an die Kinder zu vermissen. Bedingung ist das man selber weiss was Lebensqualität ist.

    • Nina sagt:

      Ja, und nicht nur das. Mein Mann und ich hatten beide Jobs, mit denen wir locker auf ein kleines Teilzeitpensum hätten reduzieren und davon immer noch leidlich gut leben können. Nur: liess sich das nicht in die Tat umsetzen, auch wenn wir gerne gewollt hätten. Denn diese Jobs kriegt bzw. behält man nicht mit kleinem Teilzeitpensum. Da gilt einfach: ganz oder gar nicht. Ob berechtigterweise oder nicht, darüber lässt sich diskutieren, aber das ist die Realität. I.e. selbst die, die es sich rein theoretisch (also finanziell) leisten könnten, können es sich in Realität eben nicht leisten.

      • marielle sagt:

        Blöde Frage zur schwedischen Statistik, die hier offenbar keinem in den Sinn kommt, weil man zu sehr von hiesigen Verhältnissen ausgeht. Oder ich habe etwas in den Kommentaren übersehen. Wenn nur ein geringer Prozentsatz der Paare beide Teilzeit arbeiten, dann kann man daraus auch den Schluss ziehen, dass einfach in viel mehr Partnerschaften beide Vollzeit arbeiten und eben nicht das Modell „einer arbeitet Vollzeit, der andere gar nicht“ praktizieren. Ich habe dazu leider auf die Schnelle keine Daten gefunden.

  • Muttis Liebling sagt:

    Nein, nichts Soziales oder Politisches liegt in der Verantwortung der Wirtschaft. Aufgabe der Wirtschaft ist es, Waren oder Dienstleistungen so ressourcenschonend, also auch mit sowenig Personal als möglich zu produzieren. Mütter, welche meinen, aus pseudopsychologischen, historisch verstaubten Gründen nicht Vollzeit arbeiten zu können (Väter dito), sind eine ungeeignete Ressource, welche man meidet.
    Für alles politisch und soziale ist der Staat zuständig, dem die Wirtschaft zu dienen hat. Nur dienen, nicht mitgestalten. Wirtschaft ist per se dissozial und darf politisch kein Gewicht bekommen.

    • Muttis Liebling sagt:

      2/ Das dem derzeit, in einer geschichtlich bedeutungslosen Zeit, kann man ignorieren. Das ändert sich wieder.
      Wenn man gegen Vernunft dennoch ohne 5 Tage x 8 h Kinderfremdbetreuung hinkommen will, wählt man einen Arbeitsplatz in der Nicht- Wirtschaft. Aber da sind nach Kommerz riechende Berufe nicht so gefragt. Kleinteilige Aufgaben (Pflege, Steueramt, …) kann man auch mit <100% machen, richtige Projektarbeit erfordert schon Vollzeit.
      Also, strenge Trennung zwischen Staat und Wirtschaft und Überdenken der eigenen Lebensrichtlinien sind gefragt, nicht Hilfslösungen.

    • Sportpapi sagt:

      Richtig. Nichts Soziales oder Politisches liegt in der Verantwortung der Wirtschaft. Und auch die Folgerung ist korrekt. Wirtschaft darf politisch kein (Über-) Gewicht bekommen. Das dazwischen, das mit der Wirtschaft, die dem Staat zu dienen hat, das ist aber Unfug. Eine Firma ist dazu da, etwas zu produzieren, was gewinnbringend verkauft werden kann. Zum Wohle der Besitzer.
      Dass Soziales nicht Aufgabe der Wirtschaft ist, enthebt einen Unternehmer aber natürlich nicht von der Verantwortung für seine Mitarbeiter. Aber das nur nebenbei.

      • Muttis Liebling sagt:

        Da sind wir ja wieder mal vollständig einer Meinung. Klar hat der Unternehmer Verantwortung für seine Mitarbeiter, aber das ist keine soziale, sondern eine Verantwortung fürs Individuum. Sozial wird es erst, wenn es überindividuell ist.Da ist das Unternehmen weder gefragt noch gefordert.

      • Markus sagt:

        die aussage, die wirtschaft sei per se dissozial und dürfe politisch kein gewicht bekommen, ist so realitätsfern, dass der ganze kommentar nichts wert ist, sorry.

      • Sportpapi sagt:

        @Markus: Beiträge ohne Argumente sind nichts wert, sorry. Erklären Sie mal.

    • Widerspenstige sagt:

      Da bin ich gegenteiliger Meinung, ML, was die Verantwortung der Wirtschaft im Sozialen und Politischen anbelangt. Wenn ein Handy in einem Land produziert wird, das die Menschenrechte mit Füssen tritt, dann ist das sehr wohl eine politische wie soziale Verantwortung, diesem Missstand die Stirn zu bieten mit entsprechenden Verträgen. Das kann ausgehandelt werden bei Verkaufsgesprächen, wenn man nicht nur die Gewinnmaximierung im Fokuss hat. Ich bin Geschäftsfrau und weiss deshalb, dass das sehr mühsam ist. Ja, aber ich gebe nicht auf, es immer wieder häppchenweise zu versuchen!

      • Muttis Liebling sagt:

        Da ist kein Widerspruch, WS. Handelsverträge zwischen Ländern sind immer Sache der Politik, nicht der Wirtschaft, obwohl die das natürlich mit Lobbying aushebelt. Aber Lobbying überhaupt zuzulassen, ist eine politische (Fehl-) Entscheidung.
        Wenn der Unternehmer X einen von zarter Kinderhand geknüpften Teppich preiswert erwerben kann, wird er das mit seiner Logik tun. Wie auch IK.. gern die Billigmöbel von auch politischen DDR- Häftlingen, heute in Weissrussland produzieren liess/lässt. Unternehmerisch korrekt, politisch nicht haltbar, nur werden auch Unternehmensbeiräte das nie verhindern.

      • Nina sagt:

        1/2 Jein. Finde auch Lobbying ist eine Fehlentwicklung, denn Politik & Wirtschaft sollten eigentlich getrennt laufen – die Zielsetzungen sind einfach nicht die gleichen. Allerdings braucht es trotzdem gleichzeitig einen Dialog zwischen beiden Welten, weil man sonst die Realität des anderen nicht kennt und keine qualifizierten Entscheidungen treffen kann.

      • Nina sagt:

        2/2 Aber die soziale Verantwortung, die liegt nur insofern beim Staat, als dass dieser uns alle Bürger repräsentiert. D.h. eigentlich liegt sie beim einzelnen Bürger selbst. Und zwar egal, ob der Unternehmer, Politiker, Staatsangestellter oder nichts davon ist. Und jeder sollte somit seine soziale Verantwortung auch dort wahrnehmen, wo er steht und tätig ist. Dass man sie dann staatlich organisiert und delegiert ist eine Möglichkeit, die man nutzen kann, wenn man individuell dazu nicht in der Lage ist. Aber da können eben auch Private in die Bresche springen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Nina, die Frage ist, soll ein Unternehmer, dessen einzige Existenzberechtigung darin besteht, Gewinn zu machen, soziale Aufgaben zu übernehmen, die ihm wesensfremd sind?
        Soll umgekehrt der Staat, dessen einzige Aufgabe es ist, seine Bürger und deren Strukturen zu beschützen, diese Aufgabe an Unternehmen delegieren?
        Beides Nein, die Wirtschaft wirtschaftet und der Staat herrscht. Wenn es gewollt ist, dass man zur gleichen Zeit Kinder gross zieht und seine Professionalität entwickelt, drückt der Staat das per Gesetz durch, nicht der Unternehmer. Dem nützt das nichts, es nutzt nur dem Staat.

      • Nina sagt:

        Nein, der Staat muss dem Unternehmer die Leitplanken vorgeben. Und wenn er das versäumt, so wie in der Finanzbranche in den letzten Dekaden, dann läuft’s halt aus dem Ruder. Aber das entbindet den Unternehmer trotzdem nicht aus seiner individuellen sozialen Verantwortung als Bürger. Er hat nämlich eine Doppelrolle. D.h. dass er sich trotz allem die Konsequenzen seines Handelns überlegen muss und die überlegen, wie weit er Gesetzeslücken tatsächlich ausnutzen darf und kann.

      • Nina sagt:

        Und der Gesetzgeber wiederum sollte versuchen, eine gesunde Distanz zu den Unternehmern zu wahren… Aber deren Bedürfnissen trotzdem angemessen Rechnung tragen. Meiner Meinung nach funktioniert es nämlich weder ohne Privatwirtschaft, noch ohne Staat richtig gut.

    • Peter Meier sagt:

      Muttis Liebling und Sportpapi sind ja mittlerweile hinlänglich bekannt für ihre ignorante Geisteshaltung. Es geht auch gar nicht um die Verantwortung der Wirtschaft, sondern viel mehr um eine Veränderung der Gesellschaft. Also die Frage, wie wir alle über diese Dinge grundsätzlich denken. Allein schon die Tatsache, wie hier in der Schweiz immer über solche Themen diskutiert wird spricht Bände. Oder dass es bis auf Weiteres keinen Vaterschaftsurlaub geben wird. Die SVP wollte es steuerlich begünstigen, wenn die Fraue Zuhause am Herd bleibt. Die Schweiz ist halt leider extrem konservativ!

      • Muttis Liebling sagt:

        Die Gesellschaft ist gerade eben nicht, das was wir gemeinsam denken. Die Gesellschaft ist das, was entsteht, wenn wir den Einzelnen rausdenken. CH ist ein Staat, aber keine Gesellschaft und schon gar nicht eine Nation. Nur ein Staat. Deshalb wird ziellos diskutiert, wie Sie richtig bemerkten. Es gibt keine gemeinsame Idee, die ohne den Einzelnen gedacht ist, es gibt nur die kumulative Einzelmeinung. Mit der findet man aber keine gemeinsamen Lösungen und ändert auch keine Gesellschaft.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.