Finger weg!

Mamablog

Was im Verwandtenkreis drinliegt, geht bei Fremden oft nicht problemlos: Erwachsene tätschelt den Kopf eines Kindes. Foto: Quinn Dombrowski (Flickr)

Letzthin war ich im Zoo. Mit meinem Sohn, der halben Schweiz und einem Grossteil von Europa, Japan und den USA. Die wenigen Leerräume zwischen den Menschen waren mit Wespen gefüllt. Darum, das gebe ich zu, war ich nicht (n.i.c.h.t.) ganz entspannt. Aber ich habe mir redlich Mühe gegeben, wenigstes so zu tun.

Als ich mich mit meinem Sohn im Zoo-Shop nach einem Erinnerungsgummitier umsah, wie wir das jedes Mal tun, ist mir ein Storch vom Gestell gestürzt, Schnabel voran. Zack. Dabei flog er einen gefühlten Millimeter am blonden Köpfchen eines etwa zweijährigen Mädchens vorbei. Schrecksekunde. Sofort hab ich mich niedergekauert und mich entschuldigt. Dabei habe ich dem Mädchen, ohne viel dabei zu überlegen, über die Schulter gestreichelt. Da schnellte die Hand der Mutter vor, zog das Kind an ihre Beine und legte den Arm wie eine Festung um das Kind: «It’s okay. But don’t touch!!!», fauchte sie.

Ich war so vor den Kopf gestossen, dass ich stachelig entgegnete, so sei das in der Schweiz nun mal, hier würden wir die Kinder berühren. Punkt. Sie solle sich nicht so anstellen. Gleichzeitig hätte ich losheulen können. Sehe ich aus wie ein alter Pädosack oder wie eine versoffene Asi-Tante mit Krätze oder was? Schliesslich stand ja mein Sohn gleich neben mir, es war also auch ganz offensichtlich, dass ich mir kein fremdes Kind klauen muss. Kurz: Ich war stockbeleidigt. Wir haben den Zoo, die vielen Menschen und die Wespen fluchtartig verlassen.

Den Rest des Tages musste ich über diese Begegnung und meine zugegebenermassen unsouveräne Antwort nachdenken. Mit etwas Distanz konnte ich mir dann doch noch ein paar Gründe ausmalen, warum die gute Frau so reagiert haben könnte. Entweder sie hatte den Hygienefimmel, sie hatte selbst mal etwas Schlimmes erlebt – oder sie stammte einfach aus einem Land, in dem man unbekannte Kinder nicht anfasst, zum Beispiel aus den USA. Und tatsächlich ist es mir auch schon passiert, dass ich irritiert war, als Fremde meine Kinder berührt hatten…

Ich habe deshalb das letzte Wochenende am Theaterspektakel beobachtet, wie das bei uns gehandhabt wird. Tatsächlich hat die Popcornverkäuferin ein Kind am Arm gefasst, um sich zu entschuldigen, dass sie es in der Warteschlange übersehen hatte – und es gab Situationen, in denen Fremde kleinen Kindern nach einem Sturz auf die Beine halfen oder ein verirrtes Kind an der Hand zu seiner Mutter brachten. Alles sehr unaufgeregt und natürlich. Offensichtlich hatten alle vor Ort etwa ähnliche Vorstellungen vom Umgang mit Kindern. Für mich die natürlichste Sache der Welt und nicht zu verwechseln mit Situationen, in denen Wildfremde im Tram oder einem Lift oder sonst wo grundlos grapschen.

Es wäre spannend zu wissen, wie das für die Kleinen ist. Ich selbst erinnere mich noch gut daran, wie ich als kleines Mädchen bei einem Spanienurlaub ständig über den Kopf gestreichelt wurde, weil ich butterweisse Locken hatte. Ich fand das irgendetwas zwischen unangenehm und schmeichelhaft (Letzteres erst, nachdem meine Eltern mir erklärt hatten, warum ich ständig angestrahlt und befummelt wurde).

Wie sehen Sie das? Darf man fremde Kinder anfassen? Und wenn ja: wann und wie?

Dieser Beitrag ist neu unter www.tagesanzeiger.ch/finger-weg-853213428680 zu finden.

163 Kommentare zu «Finger weg!»

  • Peter sagt:

    Am besten geht man Kindern soweit und wo immer möglich aus dem Weg. So erspart man sich eine Unmenge Ärger, sei es direkt mit den unerzogenen Kindern, oder sei es mit den Eltern, die offenbar irgendwann mal auf ihrem Lebensweg den Bezug zum realen Leben verloren haben und dann so komische, unangebrachte Sätze von sich geben, wie „don’t touch!“. Sollen sie ihre Kinder doch ins Museum stellen. Was mich betrifft, ich berühre ganz bestimmt keine Kinder, wenn es sich nur irgendwie vermeiden lässt.

  • Mina sagt:

    Ich kann die Mutter verstehen.
    Sehen wir das mal von ihrer Sicht. Ich bin im Ausland, viele tausend Kilometer von zuhause weg, verstehe nicht die Sprache der Einheimischen und kenne kaum ihre Sitten, Ich bin also schon verunsichert. Jetzt kommt eine fremde und tatscht mein Kind an. Es wundert mich nicht das ihre Unsicherheit auf ihren Mutterinstinkt schlägt und sie versucht ihr Kind zu schützen.

    Überhaupt finde ich es schlimm wie Erwachsene einfach die persönliche distanzzone von Kindern ignorieren. Wir fanden das als kinder auch nicht so toll wenn hinz und kunz uns einfach angefasst hat.

  • Wie soll ich einem Kind, das vor mir auf die Knie fällt, auf die Beine helfen und es trösten, wenn ich es nicht berühren dürfte? Unbedingt gehört dazu, dass man mit den eigenen Kindern darüber spricht, dass der Körper ihm allein gehört und es sagen darf, wenn es etwas nicht mag, selbst wenn es die Tante oder den Onkel beleidigen würde. Unsere Kinder mochten zum Beispiel nie, dass der Grossdädi von ihnen ein Küsschen forderte.

  • Remo sagt:

    Ich bin in den Ferien mal einer alten Frau nach, die im Vorbeigehen unserem Sohn (damals 2.5 Jahre alt) den Kopf getätschelt hat und habe bei ihr dasselbe gemacht – hat die blöd aus der Wäsche geschaut! Sie hat es jedoch mit Humor genommen

  • Sportkrücke sagt:

    Schön das Sie nicht erschossen wurden …

  • Doris sagt:

    Jeder soll die Wünsche der jeweiligen Eltern respektieren, auch wenn ich das eher locker sehe. Wenn jemand meinen 3jährigen Sohn an der Schulter berührt, irritiert mich das nicht; ausserdem möchte ich auch nicht, dass mein Sohn paranoid wird, weil ich mich hysterisch verhalte, nur weil ihm jemand etwas näher kommt.
    Dennoch, Kulturen spielen teils eine grosse Rolle: in gewissen asiatischen Ländern fasst man Kinder nicht am Kopf an, da sie davon ausgehen, dass die Seele des Menschen im Kopf liegt und man diese nicht einfach anfassen darf.
    Verständnis ist angesagt.

  • Mara sagt:

    Ich finde es in Ordnung. Ich hatte es als Kind nie gerne (ich hatte auch aussergewöhnlich hellblonde Haare und knallblaue Augen) wenn man mich ständig betatscht hatte. Mag es auch heute nicht wenn mich fremde Leute einfach anfassen. Es gehört sich einfach nicht. Man kennt sich nicht. Es gibt nicht umsonst den „Sicherheitsabstand von einer Armlänge“; bis zu diesem Punkt fühlen sich die meisten Menschen wohl. Alles was näher ist wird als unangenehm, aufdringlich empfunden – und wenn man dann noch angefasst wird umso mehr. Bei Kindern wahrscheinlich genauso.

    • Misa Matter sagt:

      Ich sehe das auch so…, sollen Erwachsene die unbedingt streicheln wollen sich ein Haustier zulegen, wir Eltern müssen unsere Kinder schützen, auch die lieben es nicht wenn Fremde sie ungefragt anfassen.

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Auch hier plädiere ich für mehr gegenseitigen gesunden Menschenverstand. Ein fremdes Kind zu trösten und ihm allenfalls liebevoll über den Arm zu streicheln finde ich eine sehr schöne und einfühlsame Geste und ist was total anderes als einfach so und ungefragt in einen Kinderwagen zu langen und ein fremdes Baby zu betatschen. So oder so: wer dies als Eltern nicht möchte, soll es bitte sagen, aber anständig und ohne herrischen Unterton. Dies hat nämlich auch was mit Anstand und Respekt zu tun. Die wenigsten Kopfstreichler und Handtätschler hegen nämlich böse Absichten, im Gegenteil.

  • Pierre sagt:

    Ich habe – Zufall – gestern und vorgestern je ein fremdes Kind am Kopf „angefasst“: Es gibt Kleine, die gedankenverloren und ohne nach vorne zu schauen, durch die Gegen gehen. Die stoppe ich, kurz bevor sie in mich prallen, indem ich sie gegen meine Hand gehen lasse. Einfach. Praktisch. Sanft. Es sollen sich nie paranoide Eltern unterstehen, dagegen zu protestieren – sonst bekommen Sie ein paar verbale Ohrfeigen. Das wär’s dann noch: Nicht auf den Nachwuchs aufpassen und dann ein dummes Maul haben…

  • Katharina sagt:

    „Ich war so vor den Kopf gestossen, dass ich stachelig entgegnete, so sei das in der Schweiz nun mal, hier würden wir die Kinder berühren. Punkt. Sie solle sich nicht so anstellen.“

    Da reagierten Sie falsch. Das einfach der Mutter signalisieren hätte genügt.

    Mehr ist dazu nicht zu sagen. Der Verlauf über kulturelle Differenzen ist müssig – vor allem im Kontext eines Zentrums touristischer Besuche.

    • Pierre sagt:

      Wie kommen Sie dazu, das sei falsch?! Von einem anständigen Menschen erwartet man, dass er sich in türkischen Moscheen und amerikanischen Imbussbuden dem Lande angemessen benimmt. Das sollen die reisenden Amis gefälligst auch bei uns – sich dem Lande, unserem Lande, angemessen benehmen. Sonst können sie gerne zuhausebleiben. Wir brauchen die paranoiden Amis genausowenig wie andere Fehlgeleitete, deren Liste hier zu lange wäre.

  • Susi sagt:

    Ich habe gestern 3 Stunden lang Kinder geschminkt und musste immer mal wieder an diesen Artikel denken…
    Letztes Mal war ich noch unbekümmerter.

    • Sportpapi sagt:

      Geht ja gar nicht! Ich hoffe, Sie haben Handschuhe getragen und jede Berührung vermieden! 🙂

    • alam sagt:

      Das Kinderschminken hat eigentlich nichts mit dem im Beitrag beschriebenen zu tun. Kinderschminken geschieht mit dem Einverständnis von Eltern und Kind. Man sagt hallo, vielleicht den Namen. Das ist nicht zu vergleichen mit einer wildfremden erwachsenen Person, die im unübersichtlichen Getümmel im überfüllten Zoo ein Kind anfasst.

      • Susi sagt:

        Das Thema des Blogs ist „Darf man fremde Kinder anfassen? Und wenn ja: wann und wie?“

        Das „Problem“ beim Kinderschminken ist, dass die Kinder, wenn sie zum ersten Mal geschminkt werden, nicht wissen, was sie erwartet. Ein Kind zu schminken dauert, je nach Sujet, manchmal um die 15 Minuten und da ist auch relativ viel Körperkontakt dabei. Das kann einem Kind, vor allem einem kleineren, auch mal zu nahe kommen und zu viel sein, auch wenn es im Einverständnis mit der Mutter geschieht. Die Frage ist dann, ob man abbricht und das Kind halbgeschminkt ziehen lässt oder ob man die Sache trotz Anspannung zu Ende führt. Ich hab’s noch nie abgebrochen und auch schon sich windende Kinder zackzack fertig geschminkt, vor allem weil die Mütter dann die Kinder dazu anhalten, die Prozedur über sich ergehen zu lassen, auch wenn sie ständig den Kopf wegdrehen und sich unwohl fühlen. Aber eigentlich ist das nicht richtig, vlg. auch den Beitrag „Küssen verboten?“, die Thematik überschneidet sich in gewissem Sinne.
        Sie meisten Kinder aber sowieso sehr ausdauernd und haben kein Problem mit der Nähe, nur war ich diesmal mehr sensibilisiert.

      • Flo sagt:

        Ich hab’s noch nie abgebrochen und auch schon sich windende Kinder zackzack fertig geschminkt, vor allem weil die Mütter dann die Kinder dazu anhalten, die Prozedur über sich ergehen zu lassen, auch wenn sie ständig den Kopf wegdrehen und sich unwohl fühlen. – sehr, sehr einfühösam – von der Mutter, die ja immer das Beste will, und auch ihnen!

  • Hj sagt:

    In anderen Kulturen wird ja schliesslich gleich geschossen, sollte der „Besitz“ in Gefahr sein (….)
    Sie hätten also grosses Glück.
    Kommen Sie doch das nächste Mal zu uns in den Zolli – wir haben die Amis gut im Griff 😉

  • Christian Schaer sagt:

    Angesichts der Tatsache, dass 90% der sexuellem Übergriffe auf Kinder vom Umfeld begangen werden, finde ich es übertrieben. Als Eltern sollte man hingegen auch sonst wachsam sein, auf alle Signale. Der allgemeinen Entspannung zuliebe sollte man sich jedoch bei alltäglichen Situationen auf’s im Auge bahalten beschränken, sonst kommt es eben zu obengenannten Situationen.

  • Maettu sagt:

    Jeder Mensch reagiert auf anderes. Manche von uns wurden mit Berührungen sozialisiert, manche mit Worten, manche mit Blicken. Und jeder trägt andere Tabus und Ängste mit sich herum. Einer physischen Annäherung gleich eine böse Absicht zu unterstellen, halte ich für eine krankhafte Entwicklung. So eine Maxime trennt die Menschen nur noch mehr von einander. Wir brauchen keine Normen, sondern Toleranz, Grenzen und Umgangsformen, um anzufangen, mit einander klar zu kommen. Und diese für mich zu entwickeln, liegt an mir selbst. Die erwähnte, bewusste Selbstreflexion ist ein guter Schritt dahin.

  • Mightywabbit sagt:

    Wieso sollte eine natürliche Geste, wie ein Kind am Arm, am Kopf oder einer sonstigen „unschuldigen“ Stelle, zu berühren verkehrt sein? Unnatürlich und Probleme verursachend finde ich eher die Reaktion der Mutter.. In Italien (Dauer-streicheln und -berühren meiner damals 18 Monate alten Tochter) würde die besagte Dame einen Kreislaufkollaps erleiden

  • Roco sagt:

    Ich persönlich fand es vermessen und unangenehm, wenn Fremde ohne vorher mit mir Kontakt aufzunehmen mein Baby berührt haben. Das passierte oft. Jetzt wo es gehen und sich ausdrücken kann, habe ich etwas weniger Mühe. Aber ein Baby ist wehrlos und zudem schlicht noch nicht dafür bereit, sich mit Massen von Gesichtern und Keimen herumzuschlagen. Das berühmte „Dorf“ ist ja nur noch für wenige Kinder Realität, da würde man die Leute kennen. Die Betatschmenschen aus dem Migros oder dem Bus sieht man meist nie wieder. Die sind keine Bezugspersonen, sie befriedigen nur ihr eigenes Bedürfnis.

  • André sagt:

    Diese geschilderte Situation ist wohl verständlich wenn auch etwas befremdend für mich. Es gibt Gesellschaften in denen Berührungen untereinander einfach selbstverständlich sind und welche wo einfach das Kleinod Familie (wie klein auch immer) auf höchstem Niveau gelebt wird.

    Bestimmt ist es sehr individuell das ganze. Persönlich sehe ich es als natürlich dass Kontakt (auch physischer) eher positive als negative Wirkung hat.

    Es gibt Studien darüber dass tägliches Umarmen und Schulterklopfen, X-mal exerziert, sehr positive Reaktionen an den Tag bringen/wichtig sind. Sogar gut tun.

    Was solls.

  • Andreas Menning sagt:

    Wenn die das in den USA mit ihrer Paranoia so handhaben wollen, ist das ihr Problem. Aber bei uns in der Schweiz müssen sich die Expats unseren lokalen Gepflogenheiten anpassen.

    • Misa Matter sagt:

      Nein, Andreas Menning, dass sehe ich nicht so… Egal ob wir nun hier in der Schweiz leben oder nicht…, die Eltern haben das sagen. Ob uns dies nun gefällt oder nicht. Auch ich habe bei meinen Kinder als sie klein waren ein Button an den Kinderwagen gehängt, auf dem stand „don’t touch my baby“. Ich wollte auch nicht das Wildfremde mein Kind anfassen.

  • schmidi sagt:

    Ich vermute hinter dem Berührungs- Contra den Wunsch, Kinder vor (sexuellen) Übergriffen zu schützen. Meines Wissens geschehen diese mehrheitlich nicht vom dunklen, starken Mann mit Sugus auf dem Schulweg, sondern durch Nahestehende. Also Personen, denen das Recht eingeräumt wird, ein Kind zu berühren. Und enen das Kind zunächst dieses „Recht“ zuspricht. Meiner Meinung nach ist die Forderung insofern verständlich, aber eventuell gar kontraproduktiv: Dann nämlich, wenn Kinder den Umgang mit Körperlichkeit nicht lernen. Soll nicht heissen, dass dies Fremde übernehmen müssen…

  • Martin Johansson sagt:

    Ob im Umgang mit Kindern oder anderen Mitmenschen gilt auch hier: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg‘ auch keinem anderen zu! Oder möchten Sie von fremden Leuten dauernd irgendwo gestreichelt werden?

  • Koller sagt:

    Der gesunde Menschenverstand ist abhanden gekommen…kein Wunder ist ein Grossteil der Schweizer total verklemmt, und das uebertraegt man nun den Kindern. Und bitte kommt mir nicht mit das ist halt in der Schweiz einfach so, ich bin auch Schweizerin. Dieser Paranoia um Mikroben, Paedos und die Kinder allgemein find ich einfach nicht mehr normal.

  • irgendwer sagt:

    ich finde das unangenehm. und werde unangenehm. man weiss ja nie, ob sich die leute nach dem kacken wirklich die hände gewaschen haben, warum soll es dann ausgerechnet meine kinder treffen? ich erkläre das den leuten daher auch ganz genau so, in möglichst arroganter hochsprache, was massiv verstört. aber vielleicht geraten die leute dann endlich mal ins nachdenken. ausserdem tuts gut 😉

    • loulou55 sagt:

      Aus eigener Erfahrung wird man klug, wenn man sich selber die Hände nicht wäscht nach dem kacken, muss man das natürlich auch von Anderen vermuten… gelle…?
      Ihre arrogante Hochsprache verwenden Sie wahrscheinlich 24/7….
      Wenn man diesen Blog liest, stehen einem wirklich die Haare zu Berge. Unsere westliche Gesellschaft ist definitv am verblöden, diese Diskussion ist der beste Beweis.

  • Martin sagt:

    einmal im Restaurant hat meine Tochter (damals ca. 7 Monate) irgendeine fremde Person angelaechelt. Die Frau war danach so erfreut, dass sie angefangen hat mit meiner Tochter zu flirten. Nicht lange und sie begann mit meiner Tochter Haendchen zu geben. Zum Abschied gab es dann ein Kuesschen auf die Hand. Habe ich alles ok gefunden, ich sass die ganze Zeit daneben. Aber das mit dem Kuss fand ich fast schon grenzwertig.

  • Michael sagt:

    Schlimmer als Anfassen…

    Letzte Woche im Flieger, ein Kleinkind heult. Älterer Herr in der vorderen Reihe beklagt sich, sie soll ruhig sein. Nach ein paar Minuten dreht er sich um und versucht das Kind mit einer Zeitschrift zu schlagen. Meine Frau, welche daneben sass, ist ausgeflippt (ist nicht unser Kind) und hat den Mann zurechtgewiesen. Seine Antwort: Das Kind ist nicht erzogen (Grund für Heulen: 3 Monate, Fieber, Mutti nicht da).

    Sachen gibts…

  • ina müller sagt:

    NB: Ich bin Geigenlehrerin und habe gelernt, dass wir im Unterricht unsere SchülerInnen NICHT berühren sollen, und falls doch pädagogisch notwendig, müssen wir vorgängig darüber sprechen, das Kind vorwarnen usw.
    Ich habe das nach dem Studium paarmal so gemacht und alle Kinder haben mich angeguckt als wäre ich leicht irre und sich dann – reichlich verkrampft- berühren lassen (wahrscheinlich weil ich das auch war!!). Heute mache ich das locker und sachdienlich und spüre bei jedem, was gut ist oder nicht. Aber: BIN ICH FROH, DASS ICH KEIN MANN BIN!!, immer wieder!

    • Katharina B. sagt:

      Ich gebe Kurse im Babytragen und für mich ist es selbstverständlich, dass ich die Mutter FRAGE bevor ich ihr Baby anfasse und auch, dass ich sage: „entschuldigung, darf ich schnell Ihren Arm führen?“ o.ä.

      Im Zweifelsfall kann man sich doch fragen: Würde ich einen Erwachsenen in dieser Situation ebenfalls anfassen oder nicht? Wenn nein, ist es respektvoller/höflicher, auch ein Kind nicht anzufassen.

      • tina sagt:

        als kind wäre es mir sehr komisch vorgekommen, wenn der cello lehrer zu vorsichtig und mit vorherigem fragen meine körperhaltung korrigiert hätte. ich mochte es nicht besonders, aber es war wichtig und richtig und überhaupt kein problem

      • tina sagt:

        das trifft auch auf andere lehrer zu: manche dinge lerne ich nicht, wenn man mich nicht „zurechtbiegt“ oder mal führt. zum beispiel werkeuge benutzen beim sport. obwohl ich ein eher körperlich distanzierter mensch bin, kommt mir das völlig unproblematisch vor

      • Katharina B. sagt:

        Ja, vor vierzig Jahren war das noch normal, dass man Kinder nicht als Personen ansah.
        Für mich ist es einfach eine Frage des Respektes, eine andere Person nicht ohne Erklärung / Entschuldigung / „darf ich schnell?“ o.ä. anzufassen.

      • tina sagt:

        genau, respektvoll und mit erklärung. stimmt, da tut ein „entschuldigung, darf ich schnell zeigen…“ ja auch nicht weh

  • Katharina B. sagt:

    Mein Kind mag das nicht und wenn es „nein“ sagt oder (oder früher durch Körpersprache zeigte), dann helfe ich ihm durchzusetzen, dass sein „nein“ respektiert wird. Wenn es für ihns ok ist, à la bonne heure.

  • Grohe Barbara sagt:

    Von wegen in der Schweiz so üblich. Ich wurde von einer Schweizer Mutter ziemlich blöd angemacht, nachdem ich ihrem Kleinkind das in der Badi ins Becken gerutscht war hinausgeholfen hatte. Die Gute hatte sich angeregt mit ihrer Freundin unterhalten und es nicht bemerkt. Aber so what. Grundsätzlich reicht ein Hinunterbeugen (Augenhöhe) und sich nett entschuldigen. Ich möchte auch nicht von Fremden angelangt werden. Selbst wenn ich älteren Herrschaften helfe frage ich erst nach bevor ich „zulange“.

  • ina müller sagt:

    ins Gesicht/auf den Mund geküsst, wegen der Hygiene. Hallo?!
    Alte Leute betatschen im Moment öfters mal meinen schwangeren Bauch, nervt mich zwar, aber sollen sie doch – ist doch schön, wenn alle Freude am Baby haben! Ich hoffe, ich werde keine dieser over-Protection-fauchenden Mütter, das Baby soll ruhig zu andern auf den Arm/geknuddelt werden und so. Mit viel Zärtlichkeit von andern wird er später hoffentlich auch mal ein guter Liebhaber. Mein Mann wuchs in einer Familie mit NULL Körperkontakt auf, total seltsam und verklemmt. Seine erwachsenen Brüder sind alle noch alte Jungfern.

    • Manni Mann sagt:

      ina und tina – danke, danke, dank

      Berührung verboten aus hygienischen Gründen…. Jesses! Was für Phobiker und Hypochonder und Allergiker werden da herangezüchtet ….

  • ina müller sagt:

    In Frankreich, wo ich lange gewohnt habe, werden Kinder bis 10 Jahre automatisch mit „Schätzelchen“ o.ä. angeredet (zB beim Bäcker: Und du Schätzelchen, was hättest du gerne?), so wie die Erwachsenen mit Monsieur und Madame, fand ich immer total süss.
    Und auch sonst, hier in der CH sind wir alle so wahnsinnig zurückhaltend mit Körperkontakt, ich habe überhaupt kein Problem damit und mag es, natürlich solang es nicht „grapschen“, „Wange tätscheln“ oder so ist. Wir sollten das etwas unverkrampfter angehen. Und wegen der Hygiene – meine Güte! Eine Bekannte von mir hat ihr Kind als Baby nie

  • tina sagt:

    ich selbst bin auch schon erschrocken über mich, wie ich einfach ein kleines süsses baby am fuss anfasste, weil diese unglaublich winzigen zehen so ein wunder sind. vielen dank dass ich nicht zusammengestaucht wurde dafür, ich fands ja selber etwas too much von mir, aber es war wirklich nicht übergriffig gemeint. es überkommt einen halt manchmal so. da finde ich den reflex, jungs die nicht mehr im jöööö alter sind, präventiv anzuschnauzen, viel übergriffiger

  • Peter Weierstrass sagt:

    Ungefragt vom Vater oder Mutter die Haare verwuschelt bekommen war auch nicht anständig von ihnen, als wäre man ein Hund, der auf Streicheleinheiten wartet. Und geht bei Fremden erst recht nicht.

    Im Zweifel Kinder immer so behandeln wie man selbst behandelt werden möchte, und macht so gut wie nichts falsch.

  • AnnaLu sagt:

    Ich denke gleich wie die Autorin, eine kurze Berührung mit dem Sinn des Tröstens oder Aufmunterns in einem Zusammenhang ist doch herzlich gemeint und auch ok. Ein Kind weicht selber zurück, wenn es das nicht mag. Und ich bin ja dabei. So what ?

    • Misa Matter sagt:

      AnnaLu, und ihnen ist es auch egal wenn fremde Leute einfach anfassen wenn sie einen traurigen Eindruck machen? Ich glaube nicht!

  • E.Flach sagt:

    Kinder brauchen Berührungen/Körperkontakt, um sich gesund entwickeln zu können.
    Und die Aufgabe der Eltern in dieser Hinsicht ist es, dem Kind beizubringen, sich zu äussern/wehren, wenn es eine Berührung nicht möchte. Kinder sind nicht unser Eigentum, und ab einem gewissen Alter haben sie eine Stimme, sodass die Welt sie hören kann.
    Wenn wir aber dem Kind zeigen, dass Berührung von Fremden, auch wenn sie gut gemeint ist, etwas schlechtes ist, dann wundert es mich nicht, wenn diese Kinder als Erwachsene Ängste gegenüber Nähe zu Fremden entwickeln.

    • Misa Matter sagt:

      E.Flach, die Eltern bestimmen wer ihr Kind anfassen darf und nicht irgendwelche wildfremde Personen…. Ihre Einstellung finde ich daneben.

  • Sylvie sagt:

    Ich bin selber das erste Mal Mami von einer 5 Monate alten Tochter und finde es sehr störend, wenn Fremde ungefragt meine Tochter berühren, aber hauptsächlich aus hygienischen Gründen (vor allem Unterwegs). In der beschriebenen Situation hätte ich aber genau gleich reagiert, sie hat ja das Kind nur flüchtig an der Schulter berührt. Ich denke über den Kopf streicheln ist intimer wie kurz die Schulter berühren, deshalb würde ich das lassen.

    • Daniel sagt:

      Aus hygienischen Gründen? Sind für Sie denn alle anderen Mitmenschen Bazillenträger und wächst Ihr Kind in einer keimfreien Zone auf? Also meine 3 Kinder sollen mit Dreck in Berührung kommen. Ganz zu Schweigen von den Mitmenschen.

    • Manni Mann sagt:

      aus hygienischen Gründen…. Sylvie als erfahrener Vater sage ich ihnen (inklusive Rat vom Kinderarzt) ein Kilo Dreck im Jahr ist das beste für eine gesunde Konstitution.
      Menschenberührungen sind absolut harmlos. Erwachsene sind zudem noch zu 99% sauberer als Babys. Und all die Krankheiten die bekommen die Kleinen von den anderen Kindern.

      Also weshalb diese „mein Kind rührt mir niemand an Haltung“ ? Da geht es nicht um das Kind, sondern allein um sie.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Daniel und Manni Mann:
        schätzungsweise ist der „Dreck“ in der Natur wesentlich unproblematischer
        als die Keimansammlungen auf Händen welche im ÖV, Warenhäusern etc unterwegs sind,
        von diesem „Dreck“ glaub ich nicht unbedingt dass es einem Kleinkind guttut das so ins Gesicht geschmiert zu bekommen, wo es durch seine Handbewegungen sehr schnell in Augen und Mund gelangt…

      • Manni Mann sagt:

        oh…. dann waschen sie sich jedesmal die Hände bevor sie das Kind anfassen. (Ihre Hände haben ja auch was berührt im öv) Ganz steril wie im Spital… na kein Wunder leiden so viele Kinder an Allergien und Unverträglichkeiten.

        Vergessen Sie es! Das ist alles überhaupt nicht wahr. Das „ungesündeste“ ist die Krippe, Spielgruppe, Kindergarten. Da verteilen die Kleinen frisch fröhlich ihre Viren. Und sie als Eltern haben dann den Salat (allerdings muss jeder Mensch durch diese Phase… mit der Zeit wird das Immunsystem stärker – ausser natürlich man wächst in einer sterilen Umgebung auf.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Manni Mann:
        klar, alles überhaupt nicht wahr,
        zeigen dann ja jeweils wieder die neusten Proben von Türklinken, Halteknöpfen etc usw,
        ein fleissig Volk von sich-mit-Seife-nach-dem-Wc-die-Hände-Waschenden haben wir um uns, doch doch…

        Und kleine Aufklärung: Viren die sich in der Krippe verteilen sind bisschen was anderes als Fäkalbakterien…

      • Manni Mann sagt:

        Brunhild – ja in dem Fall waschen sie sich jedes Mal die Hände bevor sie ihr Kind (oder sonst jemand) anfassen nachdem sie mit dem öv gefahren sind?
        Natürlich hat es überall Bakterien (auf dem Smartphone sogar um ein xfaches mehr als auf der Klobrille!), aber das schadet uns eben nicht. Das war und ist mein Punkt. Schaden tut viel mehr unsere Sterilität. Deshalb sind allergische Erkrankungen in Wohlstandsländern viel höher.
        Krank werden die Kinder v.a. durch andere Kinder, nicht durch die 1-2 Omis pro Jahr, die sie aus lauter Freude mal streicheln. Genauso wenig wie wir durch Händeschütteln

  • Stéphanie sagt:

    Wir „mussten“ neulich in einem Restaurant einen Kellner in seine Schranken weisen. Jedes mal wenn er zu uns an den Tisch kam, täschelte oder strich er unserer Tochter über den Kopf etc. Meinem Mann ist da der Kragen geplatzt! Fremden Kindern auf die Beine helfen ist voll Ok aber grundlos oder nur weil sie süss sind befummeln geht gar nicht!!

    • tina sagt:

      ich finde ja andere leute des fummelns zu bezichtigen viel übergriffiger. man muss ja nicht gerade in hysterie ausbrechen

    • 13 sagt:

      Befummeln? Kragen geplatzt? In seine Schranken weisen?

      Manchmal frage ich mich ernsthaft, was den Kindern in der heutigen Zeit vorgelebt wird? Wäre es denn so schlimm gewesen, einfach freundlich zu sagen: „Entschuldigen Sie, aber wir mögen es nicht so, wenn man unsere Tochter berührt. Könnten Sie das lassen?“ Wäre doch einen Versuch wert gewesen und die Tochter hätte dazu eine wichtige Lektion gelernt: Berührung ist nicht für sich schlecht, aber wenn man es nicht will, muss man nicht und darf das auch sagen. Gute Umgangsformen hingegen sind ein Muss.

      • Schlumpfine sagt:

        Genau! Ist doch super, wenn die Anwesenheit von Kindern Freude auslöst. Es gibt genügend Leute, die sich über jeden Kinderlaut aufregen. Vergraulen wir doch nicht noch die Wenigen, die kinder- und familienfreundlich eingestellt sind.

      • Katharina sagt:

        nein, Stephanie hat recht. Einem Kellenr steht es ganz einfch nicht zu, sich in solch naher Art an Gäste heranzumachen. Es ist aus Sicht des Gastes auch nicht notwendig, den oder die KellnerIn darauf aufmerksam zu machen.

        Ein Wink an den chef de service müsste reichen. und eine andere Person bedient.

    • Susi sagt:

      Vielleicht hat der Kellner einfach mehr Trinkgeld kriegen wollen und die Tipps dazu (Punkt 6.) etwas allzu ernst genommen:
      http://www.alltagsforschung.de/die-psychologie-von-trinkgeld/

      Sehr interessant jedoch, diese Studie zum Thema „Berührungen“.

  • Anh Toan sagt:

    So wie auf dem Bild, von oben herab einem Kind auf den Kopf tätscheln, ist ziemlich daneben, ich kann nicht präziser beschreiben, was mich daran stört, als indem ich beschreibe, wie ich es für richtig halte:

    Jede Berührung durch „Fremde“ muss vom Kind aus kommen. Ausgenommen sind Notsituationen. Nähe sucht man als Erwachsener allenfalls, indem man sich klein macht, auf die Höhe des Kindes begibt, eine freundliche Hand offeriert zum berühren:

    Auch fremde Erwachsene berühren wir nicht, ohne dazu eingeladen zu werden: Wir nehmen keine Hand eines Fremden, wir bieten unsere an.

    • Anh Toan sagt:

      Manche Elern wollen mich vielleicht lynchen für diesen Satz: Kinder sind wie Katzen bei der Begegnung mit Fremden (eigentlich Fremdem): Getrieben von zwei sich widersprechenden Trieben: Angst und Neugier. Kommt etwas Fremdes auf sie zu, gewinnt die Angst, Resultat ist Flucht, Abwehr, zeigt das Fremde kein grosses Interesse an ihnen, gewinnt die Neugier, sie wollen erkunden, was dies ist.

      • tina sagt:

        muss man denn kinder mit tricks anlocken wie katzen, die man kraulen will? das finde ich persönlich sehr schräg. hingegen stört mich eine herzlichkeitsimpuls körperlicher art, wie über den kopf streichen oder am arm oder an der schulter anfassen überhaupt nicht bei kinder, ich finde das eigentlich ok. und über hygiene mache ich mir dabei nun wirklich keinen gedanken. wangenkneifen hingegen ist grässlich 😀 das gibt es glaube ich heute nicht mehr, oder? oder füsschen und händchen bei babys anfassen: ich fand das ok

      • Anh Toan sagt:

        @tina: den Anderen zu respektieren ist kein Trick, jemanden zu berühren, so dass sich dieser nicht wehren kann dagegen, auch auf Grund einer sozialen Norm (Kinder müssen Erwachsene respektieren, dürfen nicht frech sein, sich widersetzen) ist letztlich ein Eingriff in dessen körperliche Integrität und Bedarf einer Rechtfertigung durch überwiegende Interessen, und dafür lasse ich Herzlichkeitsimpulse nicht gelten.

      • Anh Toan sagt:

        @tina: Wo liegt der Unterschied zwischen „grässlichem“ Wangenkneifen und „nicht störendem“ über den Kopf streichen?

        Versteh ich nicht im geringsten, ich glaube, das „betroffene“ Kind auch nicht.

      • tina sagt:

        habe ich mir auch noch überlegt: wangekneifen ist respektlos. schlimmheitsgrad zwischen kitzeln und über den kopf streichen. aber ich fands nur blöd als kind, darum auch der smiley. blöd aber nicht schlimm

      • Anh Toan sagt:

        @tina: In einem zumindest sind wir einig: schlimm ist nichts davon, ich wollte mit „Eingriff in persönliche Integrität“ auch nicht dramatisieren.

        „Kitzeln“ darf ich, wenn das Kind damit anfängt, mich zu kitzeln, ich halte Berührungen für richtig und wichtig, aber bei Fremden muss das Kind die treibende Kraft sein, das Interesse daran zeigen, und nicht die Erwachsenen.

        In Asien ist es ziemlich verwerflich, ein fremdes Kind insbesondere am Kopf inklusive Haare an zu fassen. Berühren von Fremden ist „falsch“, selbst leichtester Kontakt erfordert eine Entschudligung. Respekt vor körperl. Int.

      • Anh Toan sagt:

        Ich war mal in Bankok auf einem Markt in einer unvorstellbar dichten Menschenmasse. Ich wusste, wenn jetzt jemand anfängt zu drängelnd, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es hier Tote gibt. Jeder hat aber versucht, irgendwie sich mit dem Minimum an Platz das ihm bleibt zu arrangieren, sich noch kleiner zu machen, und sobald jemand einen anderen berührt hat, hat er sich entschuldigt dafür, obwohl dies unvermeidbar war. Ich wusste, hier passiert nichts.

        Ich halte es wichtig, die körperliche Integrität zu respektieren.

      • tina sagt:

        ich glaube jeder hier stimmt zu, dass körperliche integrität wahren notwendig ist, bloss wird unterschiedlich bewertet was körperliche integrität beinhaltet. wenn ich jemanden anremple entschuldige ich mich doch auch

    • tina sagt:

      ich selber bin auch körperlich distanziert, da könnte mir herzlichkeit von anderen leicht übergriffig scheinen. dieser typ mensch, der einen im gespräch am arm packt wenn er einen sympatisch findet: sowas käme mir ja nie in den sinn, aber es ist doch irgendwie schön. ich mag solche leute. aber der typ frau, der andere frauen kumpelhaft an den hintern fasst, das geht mir zu weit.

  • alam sagt:

    Ich würde das Ganze nicht überbewerten. Klar erschrickt man, wenn man es doch gut meint und eine stark negative Reaktion dafür bekommt. Andererseits finde ich es richtig, dass wir es uns heute erlauben, unsere Grenzen klar setzen, was gerade bei Frauen und Kindern nicht immer so war.

  • Anna sagt:

    Für mich ganz klar, wie und wo man das fremde Kind berührt: Schulter streicheln in meinen Augen eine natürliche Reaktion, die auch von Fremden geht. Ins Gesicht langen: no go bei jeder fremden Person! Insbesondere bei Babys oder generell Kleinkindern unter 1 Jahr > Hygiene. Grundsätzlich eher körperliche Distanz halten zu fremden Kindern (ausser Unfälle), da sie es meist eher unangenehm empfinden von nicht vertrauten Personen berührt zu werden > sollte man im Gespür haben.

    • tina sagt:

      kinder sind verschieden, längst nicht alle finden es unangenehm in bestimmten situationen von nicht allzuvertrauten personen zum beispiel hochgehoben oder an der hand genommen zu werden. als ich mit 2 kleinkindern unterwegs war, war ich manchmal auch sehr froh, wenn mir jemand fremdes half eins meiner müden kinder aus dem bus zu tragen zum beispiel

      • Misa Matter sagt:

        Na bei ihnen war das abe nicht die gleiche Situation…, sie waren froh wenn ihnen jemand geholfen hat. Aber ungefragtes anfassen… geht gar nicht.

    • Kurt Normann sagt:

      Als ich mal auf die Nachbarskinder aufgepasst habe, kam innert kürzester Zeit eine Frau auf den Spielplatz. Sie stand die ganze Zeit links hinter mir und hat mich beobachtet.

      Ich fand es extrem störend und auch traurig! Als Mann scheint man in der heutigen Zeit immer und überall verdächtig!
      Auch wenn man(n) fremde Kinder anlacht, uhiiii, sofort dieser Blick!

      Ich habe meine Konsequenzen gezogen! Heute kicke ich fremde Kinder mit dem Fuss weg! Sie sollen mir ja nicht zu nahe kommen! 😉

  • Artemis sagt:

    In der Schweiz: Unsere Kids mögen es nicht, von Fremden angefasst zu werden. Fazit: Ich fasse auch keine fremden Kids an (ausser bei Unfällen etc.). Ausland: Ich bin Südländerin und habe 5 Jahre in den USA gelebt. Fazit: Kinder sind unsere Zukunft und darum geben wir auch alles für sie. Ob innerhalb oder ausserhalb der Familie Kinder sind überall gern gesehen und ob jung oder alt in der Regel freuen sich alle an ihnen. Die Autorin ging zu weit, sie hätte das fremde Kind nicht berühren sollen, ist ja nix passiert. Ein Sorry hätte gereicht. Aber hinterher ist man immer klüger.

    • sonja sagt:

      Oje, Ihr Kommentar hat mich recht erschreckt. Wohl doch zu lange in den USA gelebt.

      • stamos Angela sagt:

        ja, empfinde ich auch als befremdend, Frau Fischer hat es sicherlich sehr gut gemeint, wie das meistens die Erwachsenen mit kleinen Kindern tun, und ich denke, dass das Kind selber auch umgehend reagieren würde, wenn es dies nicht gern gehabt hätte, Die Reaktion der Dame aus den USA ist nichht sehr höflich und sicherlich auch nicht für das eigene Kind es so zu sich zu ziehen. Und vor allem hätte man es auch so sagen können, danke, aber mag es nicht so sehr wenn mein Kind berührt wird und fertig.
        Die Welt ist ein eigenartiger Ort geworden, Globalisierung entfremdet uns immer mehr.

  • Sportpapi sagt:

    Offenbar müssen wir die Kinder vor unseren eigenen Problemen schützen. Nach meiner Erfahrung zeigen Kinder sehr direkt, wenn ihnen eine Berührung unangenehm ist. Und dann hört diese auch auf, ohne dass wir Eltern eingreifen müssen. Und natürlich bieten wir Kindern unsere Hilfe an, trösten sie, wenn das erwünscht ist.
    Interessant ist an dieser Geschichte ja nur, dass für einmal eine Frau empört ist wegen etwas, was Männer immer wieder erleben. Auch wenn sie nicht aussehen wie Spanner. Oder es zumindest definitiv nicht sind. Wir schaffen uns da immer mehr Probleme, und keinen Nutzen.

    • Manni Mann sagt:

      Richtig: Kinder zeigen das. Es sei denn, sie sind von ihren eigenen Eltern, bzw. der verkorksten Athmosphäre ihres Elternhaus so eingeschüchtert, dass sie ihre Gefühle nicht zeigen können, bzw. sich ihrer Gefühle nicht einmal selbst bewusst sind.

      • The American sagt:

        „Kinder zeigen das“, wie kommen Sie auf eine solch unsensible Aussage? Ich habe mehrere Kinder und jedes hat eine andere Art, Gefühle zu zeigen, oder auch nicht. Das Elternhaus ist wichtig, aber jeder Mensch reagiert anders auf solche Situationen.

    • The American sagt:

      Es ist naiv anzuhehmen, dass die Instinkte von Kleinkindern solche Situationen einfach klären würden. Wenn ein Kind berührt wird und dies als unangenehm empfindet so heisst das noch lange nicht, dass es dies auch zeigen würde. Wir als Eltern sind dafür verantworltich unseren Kindern beizubringen, dass sie von Fremden nicht alles akzeptieren, nicht zu ihnen in’s Auto steigen, etc. Wenn wir uns nur auf die Instinkte der Kinder verlassen so würden wohl viele einfach dem Schleckstengel hinterherlaufen, auch wenn dahinter eine Grube kommt.

      • Manni Mann sagt:

        denken sie jetzt wirklich, wir würden nicht unsere Kinder begleiten, aufklären, beschützen etc.?
        Das Problem ist doch dieser Absolutismus, den sie propagieren. Der eben kein zwischenmenschliches Abwägen mehr zulässt. Und eine Tabuisierung von Berührungen, die dazu führt, das jegliche Berührung einen negativen Beigeschmack erhält und zu ungesunden Spannungen führt. Psychologisch absolut ungesund, wenn man keine Abstufungen im zwischenmenschlichen Bereich kennt, keine Grautöne. Nur schwarz oder weiss.

      • Sportpapi sagt:

        @American: Kinder steigen ins Auto ein, weil sie davon angezogen werden, weil ihnen die Situation wohl ist, oder? Als Eltern sehen wir die Gefahren, die Kinder noch nicht sehen. Wenn Sie also nun sagen, das Kind hole sich durch fremde Berührungen, die es als angenehm empfindet, Krankheiten, ohne dass es das merkt, dann stimmt ihr Vergleich. Aber ein Kind, dem eine Berührung nicht wohl ist, merkt man das in der Regel sehr direkt an. Zum Beispiel, in dem es sich entzieht, die Hand nicht reicht, usw.

      • The American sagt:

        @Manni Mann: Ich propagiere keinen Absolutismus, der Süden kann machen was er will, in Nordamerika ist das nicht angebracht und offenbar ist es in der Schweiz nicht ganz eindeutig d.h. einige sind dafür, viele aber auch zurückhaltend bzw dagegen. Ausser offenbar für Sie, der mir Absolutismus vorwirft aber selber Dinge sagen wie „Natürlich IST es verkorkst. Punkt.“. Klingt doch auch ziemlich absolut.
        Ich tabuisiere Berührungen nicht per se, doch als Kind mochte ich es nie wenn mich ein Fremder berührte, genausowenig wie ich es heute als Erwachsener schätze. Und damit bin ich wohl kaum allein

      • The American sagt:

        @Sportpapi: Grundsätzlich haben Sie recht, auch wenn wir jetzt etwas vom zentralen Punkt dieses Artikels abweichen welcher darum ging, ob eine Erwachsene Person ein fremdes Kind berühren darf oder nicht. Die Reaktion des Kindes kommt ja erst nachher.

    • 13 sagt:

      Ich bin der Meinung, dass dabei Alter und Charakter auch noch eine Rolle spielt. Kinder zeigen, dass es ihnen unangenehm ist. Nicht einverstanden bin ich aber mit der Aussage, dass sie es immer auf eine Art und Weise zeigen, die für Aussenstehende ersichtlich ist. Die Eltern, die das Kind kennen und denen das Kind vertraut aber, merken es sicher gut. Und ich bin der Meinung, dass wir an dem Punkt, auch uns für sie einsetzen müssen. Aber nicht von Anfang an sie durch unsere Gefühle beeinflussen, da stimme ich mit SP überein.

      • mila sagt:

        Eine Ergänzung scheint mir hier noch wichtig, sonst bin ich völlig mit Ihnen einverstanden @13:

        Aussenstehende habe nicht immer das richtige Gespür für Abwehrverhalten von Kindern, selbst wenn dieses eigentlich sehr deutlich ausfällt. Dies gilt auch im engeren Familienkreis.

      • Manni Mann sagt:

        „Aber nicht von Anfang an sie durch unsere Gefühle beeinflussen,“
        genau darum geht es – American
        natürlich schützen wir unsere Kinder (hab ich bereits gesagt) – natürlich erkennen wir eher etwas, was ein Fremder nicht erkennt und dann würden wir auch gegenüber der lästigen Oma einschreiten (haben wir bereits getan)
        Aber ihr absolutes Berührungsverbot muss ich mit einem absoluten verkorkst und unangemessen, und tabuisierend – ein Gesellschaftstrend den ich sehr negativ bewerte.

      • 13 sagt:

        Völlig mit Ihnen einverstanden mila und M.M.

      • The American sagt:

        @Manni Mann: Haben Sie Kinder? Wie bitte soll man ein Kind grossziehen ohne es durch eigene Gefühle zu beeinflussen? Das lässt sich nun mal niciht verhindern. Ausserdem will ich ja vor allem, dass andere Erwachsene mein Kind nicht ungefragt berühren. Darum geht es in obenstehendem Artikel n und nicht, was die Kinder mit solchen Berührungen dann anfangen sollen bzw. ihm Abwehrreflexe einzuimpfen.
        Kinderberührungen sind zulässig, einfach nicht in jedem Fall wie z.B., und auch ich muss mich wiederholen, bei wildfremden Erwachsenen.

      • Manni Mann sagt:

        american – es geht einfach nciht um das Kindeswohl, sondern um überempfindliche, ängstliche Erwachsene, die keine zwischenmenschliche Spontanität mehr zulassen können. Manche stört es ja schon, wenn man mit Kindern ein Grimassenspiel macht – obwohl das Kinder super toll finden und weit fröhlicher sind in einer Welt, in der die Erwachsenen nicht so kühl, distanziert und kontaktscheu sind. Aber kein Wunder wird es immer mehr so, bei solch phobischen Eltern, die eine harmlose Berührung gleich als befummeln beurteilen und ein Lächeln als gefährliche Intimität.

  • Lia sagt:

    meine Kinder können selber sagen, ob sie angefasst werden wollen – aber mir hat kürzlich auch eine Asiatin erklärt, dass die einzigen, die ihr über den Kopf streichen dürfen, ihre Eltern sind. Dies, als mein Sohn ihre Haare berühren wollte. Ist nun mal so, stelle ich auch überhaupt nicht in Frage. Aber sollte ich ein Kind sehen, das hinfällt und sich weh macht, werde ich es trösten und halt auch berühren, wenn es nicht zeigt, dass es das nicht möchte.

    • The American sagt:

      Wenn ein Kind hinfällt und sich sogar verletzt ist das ein anderes paar Schuhe. Da kann man wohl fast überall das Kind berühren, ihm sogar auf die Beine helfen, etc., falls die Eltern nicht sofort ausfindig gemacht werden können. Sobald man diese aber herbeirennen sieht gilt „hands-off“. Tönt jetzt etwas streng, ist aber ein ungeschriebenes Gesetz.
      Mich hat übrigens in der Schweiz schon mal eine ältere Dame gefragt, ob sie meinen damals wenige Monate alten Sohn im Tragtuch berühren dürfe. Das hatte ich ihr dann erlaubt. Auch eine Möglichkeit.

      • Christina sagt:

        Ich kann mich hier anschliesen: Ich finde es abgesehen von Nothilfe-Situationen meistens unangebracht, ein Kind zu berühren. Erwachsene Personen berühren sich in vergleichbaren Situationen auch nicht am Kopf oder am Arm, dies ist nur einem engen, vertrauten Kreis vorbehalten. Alternativ habe ich auch schon einem Kind die Hand entgegengehalten und das Kind konnte frei entscheiden, ob es meine Hand halten will oder nicht.

      • loulou55 sagt:

        @the american
        Na dann lasse ich es besser gleich ganz bleiben. Wenn hier eine solche Hysterie verbreitet wird, brauchts mich auch in Notfällen nicht. Am Ende werde ich noch beschuldigt, das Kind verletzt zu haben.
        Weit haben wir es gebracht hier im gelobten Westen.

      • The American sagt:

        @loulou55: Sie haben offensichtlich nicht begriffen, worum es in dieser Diskussion geht. Aber um Ihren Punkt dennoch zu behandeln: In den USA kann man bei erster Hilfe nicht verklagt werden, selbst wenn dabei das Opfer noch mehr Schaden nimmt (z.B. Wirbelsäule bei Wechseln der Lagerung). Bedingung ist allerdings, dass für die erste Hilfe niemals eine Entschädigung angenommen wird und dass die HIlfe so geleistet wird, wie man es selber auch erwarten möchte/könnte/würde. Ich kann mir vorstellen, das es in der Schweiz nicht viel anders ist.

      • Katharina sagt:

        Verklagt werden können Sie schon, American. Die meisten auf Unfälle spezialisierten Trial Lawyers werden mit der Versicherung eine aussergerichtliche Lösung anstreben, was ‚Sinn‘ vieler solcher Law Suits ist.

  • Manni Mann sagt:

    Bin erstaunt welche Berührungsängste hier vorherrschen (vielleicht ist das bei der Spezies „Hobby-Blogger“ besonders ausgeprägt)I.
    Im Süden haben die Menschen weit weniger Berührungsängste und ich finde nciht, dass das der menschlichen Seele schadet. Diese „nicht berühren Haltung“ die ihr hier an den Tag legt, scheint mir ausserordentlich verkorkst.
    Wir sollten nicht verbieten, sondern unsere Kinder so erziehen, dass sie zu ihrer Meinung stehen können. Dann können wir Verwandten, Bekannten, Fremden sagen: He respektiere, was das Kind will.

    • Christoph Bögli sagt:

      Das ist halt ein Teil des allgemeinen Trends in vielen reichen Ländern, dass Kinder überbehütet, abgeschirmt und keinen (eingebildeten) Risiken mehr ausgesetzt werden. Was wohl auch damit zu tun hat, dass Kinder immer mehr zum seltenen und durchgeplanten Statusobjekt werden. Die Entscheidung alleine dem Kind zu überlassen ist allerdings auch heikel, zumindest kleinere Kinder müssen ja auch erst einmal „normalen“ zwischenmenschlichen Umgang lernen und damit auch, was ok ist und wann sie auch gegenüber Erwachsenen Grenzen setzen sollten..

    • The American sagt:

      Und mich erstaunt, wie unempfindlich manche „Hobby-Blogger“ gegenüber anderen Kulturkreisen und Individuen sind. Im Süden mag das ja toll sein, aber in Nordamerika ist es ein „no-no“ und in der Schweiz offenbar auch nicht eindeutig akzeptiert. Ausserdem sollte man Kindern ruhig auch beibringen dürfen, sich nicht von jedem und jeder betatschen zu lassen.
      Man muss nicht für alles Verständnis zeigen aber Berührungen zwischen Menschen ist ein heikles Thema. Einfach auf den Süden zu verweisen und alle anderen als verkorkst zu deklarieren dünkt mich etwas simpel.

      • Sportpapi sagt:

        Wenn man das Gefühl hat, man müsse das Klein- und Kleinstkindern beibringen, statt einfach auf deren Instinkte zu vertrauen, dann hat man definitiv ein Problem. Auch wenn das kulturell geprägt ist. Es reicht, die Kinder nicht zu Berührungen zu zwingen, die sie nicht möchten.

      • Manni Mann sagt:

        Ja, American – die dont touch Statements hier sind ja sehr heftig und z.T. unanständig – und vor allem Absolut gehalten.
        Deshalb: Natürlich IST es verkorkst. Punkt. Und eine Gesellschaft wird von so einer extremen Haltung krank, inklusive uferlosen Klagen und Prozessen, von wegen Belästigung etc. – weil man eben den natürlichen zwischenmenschlichen Umgang nicht mehr gelernt hat.

      • Manni Mann sagt:

        Bögli – natürlich würde ich meine Kinder schützen, wenn ich sehe, dass sie sich nicht zu helfen wissen. Meine Beobachtung ist aber: Sie wissen sich zu helfen. Unsere Kinder legen zudem eine Offenheit an den Tag, dass uns die Ohren flattern.
        Zudem: Wir leben ja gar nicht in einer Welt von Grapschern. Und wenn da 2 mal im Jahr ne alte Omi im Coop mit Freudentränen den Kopf eines Kleinkindes täschelt (jetzt sind sie schon zu gross dafür), dann kann man sich doch einfach freuen. Die Kinder sind deswegen nicht traumatisiert, das werden sie vielmehr sie von hysterischen „dont touch“ Eltern.

  • 13 sagt:

    Als Mutter überlasse ich es meinem Kind, ob es angefasst werden will oder nicht. D.h. dass ich es beobachte, wie es darauf reagiert und wenn es ihm nichts ausmacht, ist es für mich ok. Wenn es zeigt, dass es ihm unangenehm ist, das können nämlich schon Babys, bitte ich die Person es zu lassen. Ohne schreien, unfreundlich zu werden oder zurück zu grabschen. Einfach nett und bestimmt: „Entschuldigen Sie, er/sie mag es nicht angefasst zu werden.“ Heute mit 3 und 6 sagen sie es manchmal selber, wenn sie sich nicht trauen, übernehme ich das.

    • 13 sagt:

      Als Fremde halte ich mich zurück, v.a. in der Schweiz. Ich bin nämlich nicht der Meinung, dass wir hier diesbezüglich besonders „locker“ wäre, allerdings war ich noch nie in den USA oder Asien, dafür umso mehr in Südeuropa, wo die Kinder mehr berührt werden als hier. Aber wenn sich ein Kind weh tut oder wie in der Situation würde ich wohl auch kurz die Hand berühren. Ich finde auch dass da so manche Eltern übertreiben. Letzthin habe ich nur mit Grimassen einen 2j bespasst, der unleidig wurde, während die Mutter ein Baby gestillt hat. Schon kamen böse Blicke, was ich mir erlaube. Schade.

    • Martin Frey sagt:

      Denke es ist eine nicht ungefährliche Haltung, den Entscheid über eine Berührung dem Kind zu überlassen. Denn viele Kinder, die zb. Missbräuchen zum Opfer fallen, sind sich dessen nicht bewusst, mögen sogar Genuss oder Bestätigung daraus ziehen und können aufgrund des Stadiums ihrer Persönlichkeitsentwicklung vieles nicht adäquat einschätzen. Mit anderen Worten, auch wenn ein Kind damit einverstanden ist, kann das Verhalten der Erwachsenen trotzdem einen Uebergriff darstellen.

      • 13 sagt:

        @ M.F.
        Missbrauchsopfer spüren stets, dass etwas nicht stimmt, auch wenn sie es nicht einordnen können.Ich sprach hier aber von kurzen Berühren in der Öffentlichkeit: Hand geben, an der Schulter berühren, über die Haare streichen etc. Da kann mein Kind entscheiden, ob es für das Kind stimmt oder nicht. Übergriffig würde ich eher empfinden, ihm einzubläuen, dass sämtliche Berührungen falsch sind und somit seine Gefühle, sollte er es als angenehm empfinden auch falsch sind. Was gibt mir das Recht dazu? Gerade das Vertrauen auf das eigene Gefühl ist Missbrauchsprävention.

      • Martin Frey sagt:

        @13: Danke für die differenzierte Antwort, mit der ich natürlich 100% einverstanden bin.

  • Susi sagt:

    Als meine Tochter noch ein Baby war, hatte ich sie viel im Tragtuch und sie wurde kontinuierlich an Händen und Füssen von Wildfremden (meist waren es ältere Frauen) begrapscht. Sie hat das nicht gestört, mich schon. Der Gipfel war dann mal ein älterer, schmuddelig aussehender Mann im Bus, der meiner Tochter (ca. 1jährig, im Kinderwagen sitzend) seinen Wurstfinger hinhielt. Meine Tochter fand solche Kontakte allerdings immer toll.

    Eine kurze Berührung bei einer Entschuldigung wie Frau Fischer es beschreibt, sollte allerdings schon drin liegen, auch unter Erwachsenen, z.B. beim Sprechen rasch an die Schulter fassen (o.ä.).

    • mila sagt:

      @Susi: Das Empfinden von Kindern ändert sich über die Jahre. Als Kleinkind war ich im familiären Umfeld sehr viel Körperkontakt ausgesetzt – dies gehört zu meiner Herkunftskultur, und ich störte mich daran. Als Teenager habe ich mich dann ziemlich daran gestört und war immer bedacht, Körperkontakt so weit möglich zu meiden (auch die Küsschenkultur, die unter Mädchen sehr verbreitet war und ist).

      Heute stelle ich fest, dass mich viele Menschen, die ich vielleicht nur beruflich kenne, gerne mal am Arm berühren (vorwiegend sind es Frauen) – ich nehme es als das, was es ist: eine Sympathiegeste.

    • mila sagt:

      Kurzum: die Phase der ‚Hyperempfindlichkeit‘ hat mir geholfen, meine Grenzen kennenzulernen. Bei den meisten Kindern kommt sie wohl weit vor dem Teenageralter. Als Eltern kann man das Kind so weit unterstützen, indem man es bei Bedarf gegen unerwünschte Berührungen abschirmt – dadurch lernt das Kind, dass es Grenzen setzen darf. Und irgendwann einmal wird es für sich selbst wissen, was ok ist und was nicht, und wie es damit umgeht. Wobei sich das im Verlauf des Lebens – wie bei mir – immer wieder ändern kann. 😉

    • mila sagt:

      Sorry, wollte natürlich sagen: als Kind störte ich mich nicht daran.

    • Leo Schmidli sagt:

      Ganz genau so haben wir das auch erlebt und diskutiert, wie man damit umgeht. Eine Antwort haben wir natürlich nicht, es ist wohl situationsbedingt. Das mit den ungepflegten Leuten haben wir natürlich auch erlebt, nicht schön…
      Aber das „Highlight“: Im Supermarkt in den Ferien kam ein älterer Mann und drückte unserem Baby ganz plötzlich einen Kuss auf die Wange. Im Tragetuch. Meine Frau war so perplex, dass sie gar nicht reagieren konnte (ich war nicht dabei).

  • Monaco sagt:

    „dass ich stachelig entgegnete, so sei das in der Schweiz nun mal, hier würden wir die Kinder berühren. Punkt. Sie solle sich nicht so anstellen.“
    So so…auf einmal ist es wieder wichtig, was wir hier in der Schweiz wollen und für richtig halten? Wie kommt denn das?? Mit der sonst so propagierten Freiheit und Lässigkeit für alle ist es eben ganz schnell vorbei, wenn man selber behindert wird zu tun, was man für richtig hält…
    Und ja: Man hat nichts anzufassen, was einem nicht gehört, auch und vor allem Kinder nicht. Die Mutter hatte ganz recht und sie keinerlei Grund „stockbeleidigt“ zu sein

  • The American sagt:

    Falls die Dame aus den USA kommt ist ihre Reaktion absolut erklärbar. Die Amis sind absolute Kindernarren und würden nichts zwischen sie und das Kind lassen, schon gar keine Streicheleinheiten von Wildfremden. Nun sind wir aber in der Schweiz und anstelle zu fauchen hätte die Dame auch einfach die Faust im Sack machen können. Aber Ihr Reflex war offenbar schneller. Es gibt wohl kein Allgemeinrezept ausser eher zurückhaltend zu sein. Als Kind empfand ich Berührungen von Fremden immer als unangenehm, genauso wie offenbar auch Frau Fischer. Und ich hatte nicht mal butterweisse Locken.

  • Flo sagt:

    Das berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten!
    Genaus so wenig wie ich es als erwachsener Mensch schätze von fremden Menschen berührt zu werden, werden es Kinder mögen. Nur das sich Kinder noch nicht richtig wehren können, so müssen es halt die Eltern tun. Man kann mit fremden, sympathischen Kindern auch in Kontakt kommen ohne sie zu betatschen! Ich ziehe es vor mit einem fremden Kind in Augenkontakt zu kommen und oft ergibt sich daraus eine nettes Gespräch mit der Mutter/dem vater und dann kommt die erste Berührung manchmal vom Kind aus – und das geniesse ich dann sehr.

    • Reto sagt:

      Oh Mann…

      • Daddy sagt:

        Flo, Ihre Aussagen machen mir ein bisschen Angst! Was genau nochmals geniessen Sie dann sehr? Die Berühung eines Kindes? Mhhhh….ich geniesse das Kuscheln mit meiner eigenen Tochter ja, aber doch nicht die Berührung eines wildfremden Kindes!

    • 13 sagt:

      Und so sieht man, wie schnell hier abgestempelt wird. Ich geniesse es auch, wenn mir ein Kind genügend Vertrauen entgegenbringt, dass es auch Körperkontakt zulässt. Päd. Gefühle habe ich dabei nicht, sondern freue mich über die schöne zwischenmenschliche Beziehung.

  • Mike sagt:

    Wenn eine Person in Gefahr ist, soll man, wenn nötig auch beherzt zugreifen. Berühren zum Trösten geht nur, wenn keine näher stehenden Angehörigen für das Kind verfügbar sind und das Kind den Trost auch bei der Person, die zu trösten versucht, sucht. Sonst ist das ganz klar tabu.

  • Manni Mann sagt:

    Alles ganz easy. Wir sollten nicht immer verklemmter und ängstlicher werden im zwischenmenschlichen Umgang. Natürliche Freude und Freundlichkeit sollte nicht gebremst werden.
    In der Schweiz wird es kaum überborden…

  • Srdjan M sagt:

    Es ist wohl eine kulturelle Angelegenheit.
    Nicht nur in anglosächsischen Ländern, auch in Fernost ist es halt nicht üblich, nicht gewünscht oder sogar merkwürdig Unbekannte zu berühren.
    Das Gegenteil kann man dann auf dem Balkan oder sonst überall in Südeuropa erleben.
    Und Aktualitäten können das auch schnell beeinflussen, z.B. wenn gerade Berichte über Pädokriminelle in der Presse im Umlauf sind.

    • Martin Frey sagt:

      Völlig richtig, Srdjan, es ist sicher auch eine kulturelle Angelegenheit. Bin oft in südlichen Ländern und habe mich immer daran gestört, dass Kinder sozusagen Allgemeingut sind und wie ein lebendiger Teddybär behandelt werden. Einwände dagegen stossen da in aller Regel auf Unverständnis. Obwohl es typischerweise niemanden interessiert, ob sich die Kinder dabei auch wohl fühlen…

      • Sportpapi sagt:

        Aber Kinder sind doch Allgemeingut. Sie wissen doch, es braucht ein ganzes Dorf, um Kinder zu erziehen…

      • Daddy sagt:

        Herr Frey, andere Länder, andere Sitten! So ist das nun mal in Südeuropa. Kinder sind dort das grösste Gut und wer Mühe damit hat, dass Kinder dort gehätschelt und getäschelt werden, der meidet solche Länder am besten mit Kindern. Aber Einwände dagegen anzubringen erachte ich als, sagen wir mal unfreundlich.

      • 13 sagt:

        „Obwohl es typischerweise niemanden interessiert, ob sich die Kinder dabei auch wohl fühlen…“

        Denken Sie denn, dass sich die Kinder dabei nicht wohl fühlen, nur weil Sie es anders kennen? Ich bin oft im Balkan unterwegs und habe nicht das Gefühl, den Kindern geht es dort schlecht. Im Gegensatz bin ich jeweils um den ungezwungenen Umgang mit den Kindern froh. Einwände führen zu Unverständnis. Das ist eigentlich immer der Fall, wenn zwei Kulturen aufeinander treffen und wer hier der Meinung ist, die anderen sollen sich anpassen, der sollte das dann auch im Ausland beherzigen;-)

      • Martin Frey sagt:

        Sie haben mich falsch verstanden. Die lokalen Bewohner können mit ihren Kindern grundsätzlich machen, was sie wollen. Aber nicht mit meinen. Und ob Kinder in diesen Ländern tatsächlich das grösste Gut darstellen wage ich mal leise zu bezweifeln. Nur weil man in diesen Ländern selber dieser Ansicht ist und das Klischee bei uns gerne auch noch dementsprechend gemalt wird, bedeutet noch lange nicht, dass dem auch so ist. Dafür habe ich zuoft erlebt, dass (gerade in Süditalien) die Urbedürfnisse dieser Kinder letztendlich (Entschuldigung vorab für den Ausdruck) kein Schwein interessieren.

      • 13 sagt:

        @ Martin Frey
        Ich habe Sie richtig verstanden und meine Antwort genau darauf bezogen: Genauso wie ich erwarte, dass eine Süditalienerin in der Schweiz nicht alle Kinder berührt, lebe ich halt damit, wenn ich hinfahre, dass sie ihre Angewohnheiten auch auf meine übertragen. Das grösste Gut? Die Frage ist, ob es wirklich notwendig ist, dass die Kinder immer auf dem Podest stehen. Ich denke einfach, jeder ist bei der Beobachtung durch die eigene Kultur geprägt. Die absolute Wahrheit ist da schwer zu ermitteln. Welche Urbedürfnisse meinen Sie konkret?

      • Martin Frey sagt:

        @13: „Das grösste Gut“ bezieht sich auf Daddy’s Formulierung. Und nochmals, ich habe grösstes Verständnis für andere Sitten und Gebräuche. Trotzdem ist es unsere Aufgabe, bei unseren Kindern für deren Unversertheit, Integrität und Wohlergehen besorgt zu sein, egal wo wir uns aufhalten. Denn ansonsten müssten Sie auch mit FGM einverstanden sein, wenn Sie sich mal eine gewisse Zeit in Aethiopien, Eritrea oder Oberägypten aufhalten sollten. Nur um Ihre Argumentation etwas ad absurdum zu führen.
        Urbedürfnisse beziehen sich auf Schlaf, gesunde Ernährung, Schutz vor Gefahren, Hydratation etc.

      • 13 sagt:

        „Trotzdem ist es unsere Aufgabe, bei unseren Kindern für deren Unversertheit, Integrität und Wohlergehen besorgt zu sein, egal wo wir uns aufhalten.“

        Völlig einverstanden. Aber die körperliche Unversehrtheit oder Integrität eines Kindes wird nicht dadurch verletzt wird, weil mal ein Fremder im über die Wange streicht, auch wenn er es von zu Hause nicht gewohnt ist. Im Gegensatz zur FGM, die Menschenrechte verletzt ist und damit nicht kulturell gerechtfertigt werden kann. Danke für die Antwort wegen den Urbedürfnissen. Konnte ich jetzt so nicht beobachten, aber trotzdem danke.

      • Martin Frey sagt:

        @13: „Aber die körperliche Unversehrtheit oder Integrität eines Kindes wird nicht dadurch verletzt wird, weil mal ein Fremder im über die Wange streicht…“ eigentlich strenggenommen schon, auch wenn ich so etwas niemals als Uebergriff taxieren würde. Denn was machen Sie, wenn die genannte Person immer und immer wieder über die Wange streicht?

      • Martin Frey sagt:

        Und beobachten Sie mal eine z.b. sizilianische Grossfamilie. Etwas pauschal gesagt: Kinder dürfen zwar alles, ausser bedürfnisgerecht leben: Schlaf? Interessiert niemand, die Eltern haben ja Halligalli. Essen? Gestopft wie Mastgänse mit Biscotti allzeit, aber immer zu Unzeiten, links und rechts dauerberieselt mit Spielkonsolen, Nonni und dergleichen. Sonnenschutz? Säuglinge liegen stundenlang am Strand bei 40° direkt an Sonne. Autositz? Haben sie vielleicht sogar, Kinder turnen aber auf Vordersitzen am Lenkrad rum oder werden von Mutter in Armen gehalten. Sie liebt die Kinder ja über alles….

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Was bitte ist FGM?

  • Martin Frey sagt:

    Schön zu sehen, dass es auch mal einer Frau so gehen kann. Männer stehen da sowieso eher mehr unter Generalverdacht, Frauen sind da halt wohl eher gewohnt dass sie das dürfen. Nein, es ist an sich nicht richtig und heikel, ein fremdes Kind einfach so zu streicheln, insbesondere wenn die Mutter dabei ist. Denn die Trösterei wird sie zurecht als ihre Aufgabe anschauen. Zudem ist die Art und Weise einer derartigen Berührung entscheidend. Eine kurze mitfühlende Berührungsgeste ist noch eher o.k als streicheln, was die Autorin ja getan hat.

  • Rolf sagt:

    Nur so als Kontrast zu den Berührungsphobikern. Mir (männlich) machte es als Kind nichts aus, wenn ich freundlich berührt wurde (das Gegenteil – unfreundlich – war damals eher üblich). Ich – und andere – wurde(n) von einem Sekundarlehrer sogar dort berührt, wo es nicht hätte sein dürfen. Ich bin deswegen weder schwul noch zum Psychowrack geworden. – Das Theater heute, um dieses Thema, ist einfach nur lächerlich!

    • Martin sagt:

      @ Rolf: ich stimme vollumfänglich zu: Detail: Lehrer einer Spezialschule darf „therapeutischen“ Reitunterricht erteilen – Elternteil des Kindes muss mitkommen, der Lehrer darf seinen Schüler nicht aufs Pferd hieven (unangebrachte Berührung). Derselbe Lehrer erteilt Langlaufunterricht, wird aber unter keinen Umständen einem gefallenen Schüler auf die Beine helfen. Im Prinzip für die Erwachsenenwelt bedeutungslos, aber was denkt sich ein junger Mensch, wenn eine Vertrauensperson erschrocken zurückweicht, statt ihm beizustehen?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Rolf

        Und wenn eine Person Ihre Kinder zwischen den Beinen anfasst, sagen Sie dann zu Ihren Kindern „stellt euch nicht so an, mir hats auch nicht geschadet“?

      • Rolf sagt:

        @ Tamar von Siebenthal

        Muss man den immer Unverhältnismässig auf etwas reagieren?

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Rolf

        Und wenn ein fremder Mann Ihrer Frau einfach zwischen die Beine grabscht? Lässt sich das Ihre Frau gefallen und was sagen Sie dazu? Nichts?

      • tina sagt:

        tamar, siehst du jetzt wirklich keinen unterschied zwischen auf die beine helfen und zwischen die beine fassen? mir scheint das so weltfremd wie die menschen, die nicht zwischen trauer und hunger unterscheiden können.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ tina

        Ich beziehe mich nur auf den Beitrag von Rolf, der beschreibt, dass er und andere vom Lehrer unsittlich angefasst wurde, ohne dass er es ihm geschadet hätte. Da geht es nicht darum, einem Kind (oder Erwachsenem) auf die Beine zu helfen und tröstend über den Kopf zu streicheln, sondern klar um einen Übergriff.

      • Rolf sagt:

        @ tamar

        Es geht um die Verhältnismässigkeit. Erwähnter Lehrer hat uns zwar unsittlich berührt, aber er hat eine bestimmte Toleranz-Grenze nicht überschritten. Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie es wussten, aber kein Drama daraus machten. Es wäre extrem unverhältnismässig gewesen, wegen diesem Patzer seine Ehre und Berufsmöglichkeit zu zerstören. – Heute reicht es ja schon, einem fremden Kind freundlich über den Kopf zu streichen, um als Pädophiler gebrandmarkt zu werden. ‚Schöne neue Zeit‘, könnte man auch hier sarkastisch sagen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Toleranz wäre bei über den Kopf streichen angebracht, aber sicher nicht bei betatschen der Genitalien. Und wenn Eltern zulassen, dass Ihre Kinder von Erwachsenen sexuell berührt werden, dann zeigt das nur die totale Gleichgültigkeit gegenüber ihren Kindern.

        Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.

        Sorry, ist meine Meinung und muss sich nicht mit Ihrer decken.

  • Chris Fogg sagt:

    Die Helikoptereltern sind doch die Schlimmsten Eltern der Welt. Immer und überall werden die Kinder Geführt, Überwacht und Kontrolliert. In die Schule gefahren und wieder abgeholt.
    Ich als Mann halte mich sicherlich automatisch mit Berührungen fremder Kinder zurück, damit dies nicht falsch interpretiert werden könnte. Als Vater von 3 Kindern muss ich aber auch sagen, dass ich so eine Situation wie im Blog mit meinen oder anderen Kinder noch nie erlebt habe, dass sich eine Mutter aufgeregt hätte!

  • Hanuman sagt:

    Von einer wahnsinnigen Welt können nur wahnsinnige Aktionen und Reaktionen kommen. Auf die Frage – welche übrigens wirklich berechtigt ist – können kaum Antworten kommen, die Klarheit schaffen wird.

  • Daniel sagt:

    Ich glaube, dass die Berührung des Kindes eine Situationsangelegenheit ist. Es kommen sicherlich noch mehr Faktoren wie Umsicht, Freundlichkeit und andere Dinge dazu. Wenn ein Elternteil sieht, dass die Berührung des Kindes auf einer Reaktion auf eine Tat beruht (umgestossen, angestossen etc) dann ist die Berührung wie eine Entschuldigung. Wenn aber im Voraus keine Tat erfolgt ist, dann scheint die Berührung ein Vorwandt zu sein und wird nicht gerne gesehen. Aber das ist nur eine Vermutung. Ich als Kind habe jede Berührung gehasst von Fremden, egal ob Kopf, oder an den Armen.

  • D.S. sagt:

    Generell ist es sicherlich nichts Schlimmes. Mir persönlich ging das als Kind aber auf die Nerven und man sollte auch dem Schutzreflex der Eltern Respekt entgegen bringen. Mit anderen Worten, ein kurzer Kontakt ist oaky, wenn keiner was dagegen hat. Eine kleine Nebenbemerkung noch: Das Phänomen mit dem Anfassen fremder Kinder scheint primär Frauen zu betreffen. Männer halten sich diesbezüglich wesentlich mehr zurück. Ausnahmen gibt es natürlich wie immer auf beiden Seiten.

  • Stefan W. sagt:

    Auch jemand, der aussieht, wie ein alter Pädosack muss nicht unbedingt ein alter Pädosack sein. An sich sollten für ihn keine anderen Regeln gelten, als für eine gereizte Mutter, die nicht wie eine Asi-Tante aussieht 🙂
    Zum Berühren fremder Kinder: Ich finde, auf den Kopf tätscheln oder streicheln geht nicht. Am Arm oder an der Hand geht schon. Eigentlich ähnlich, wie man es je nach Situation bei einem Erwachsenen auch tun würde. Ausser, wenn das Kind erkennen lässt, dass es eben nicht will. Dann geht auch ein Händedruck nicht.
    Eltern sollen Kinder schützen, aber nicht von der Welt abschotten.

  • Ich finde, man darf Kinder genau so berühren, wie man einen Erwachsenen in derselben Situation auch berühren würde.
    Kinder können sich zwar noch nicht gut abgrenzen, aber deswegen sind ihnen Berührungen von Fremden trotzdem unangenehm. Zum aufhelfen nach einem Sturz wäre es also ok, aber bei einer Enschuldigung würde ich weder ein Kind noch einen Erwachsenen berühren.

  • Hermann sagt:

    Der Tessiner bekam es mit der Angst zu tun und verduftete mit seinen Kollegen. Hätte ich ihn machen lassen sollen? Meine Deutschschweizerkollegen hatten sich verkrochen aus Angst. Eine 90 jährige Grossmutter, die mit uns war, lobte mich, man sehe, wer hier noch ein Mann sei. Zweifelhaftes Kompliment. Hätten Sie jemanden einfach machen lassen, wenn er Ihre Frau betatscht und sich an den Kindern vergreift? Wir leben seid 30 Jahren in den USA, und dort sind wir uns nicht an solches Zeug gewöhnt. Oder sind die Tessiner anders gelagert? Denken diese, Deutschschweizer und Amerikaner seien Idioten?

    • mb sagt:

      Papa (ich) mit 2-jähriger Tochter (blond mit blauen Augen) beim einkaufen. Fremde Frau kommt angelaufen und streichelt Tochter ohne Vorspiel über den Blondschopf und kommentiert das mit „jöööö, bisch du aber ä härzigi!“. Der Papa streichelt die Frau über den Kopf (ja, das war ein komisches Gefühl, schien mir aber irgendwie dennoch angebracht). Noch bevor der Papa einen Kommentar abgeben kann, wird der Frauenkopf hochrot und wird von seinen Beinen schnell davongetragen. Ich fand die ganze Situation eigentlich ganz interessant…

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