Die ohnmächtigen Väter

Ein Papablog von Markus Theunert*

Mamablog

Plötzlich findet sich der Mann in einer passiven Rolle wieder: Ist ein Kind da, werden die Karten in einer Familie neu verteilt. Foto: Clay Hackett (Flickr)

Entspannt hantiert Suna (32) am Grill, während sich Eric (32) ihren beiden übermütigen Mädchen als mobile Kletterwand zur Verfügung stellt. Auf einer Studienreise nach Schweden haben wir die beiden diesen Sommer in ihrer 4-Zimmerwohnung in einem Neubauquartier Stockholms besuchen können. 480 Tage Elternzeit, Krippenplätze für 200 Euro im Monat, garantierte familienexterne Kinderbetreuung bis 12 Jahre: Mit Schweizer Augen betrachtet, ist es mehr als erstaunlich, welch familienfreundliche Rahmenbedingungen Schweden als Teil der staatlichen Infrastruktur gewährleistet – und zwar mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der wir in der Schweiz den Halbstundentakt der SBB als «normal» empfinden. Zurück zu Hause wartet die nüchterne Realität: Vaterschaftsurlaub null. Elterngeld null. Und ein Kindergeld, das nicht mal für zwei Monate Kinderkrippe reicht.

«Die Politik betreibt eine äusserst wirkungsmächtige Politik, indem sie keine Politik macht. Mit dem Verzicht auf einen gesetzlich verankerten Vaterschaftsurlaub begünstigt sie vom ersten Lebenstag eines kleinen Kindes an die väterliche Entfremdung aus dem familiären Bereich.» Das habe ich im Januar 2013 im Manuskript meines Buches «Co-Feminismus» geschrieben.

Drei Monate später bin ich zum ersten Mal Vater geworden. In der Zwischenbilanz nach einem guten Jahr praktischer Überprüfung komme ich zum Schluss: Ich habe keineswegs übertrieben. Im Gegenteil. Der Verzicht auf eine staatlich garantierte und solidarisch finanzierte Väterzeit ist mehr als eine gleichstellungspolitische Unterlassung. Er ist Ausdruck einer doppelzüngigen Geringschätzung der Erziehungs- und Beziehungsarbeit von Vätern. Er ist Aufforderung, Vaterschaft auf die leichte Schulter zu nehmen – oder sich gleich ganz abzumelden. Er ist Anreiz zur chronischen Selbstausbeutung bei Männern, die auch ohne staatliche Unterstützung alles unter einen Hut bringen möchten – oder zur Flucht in die Arbeit (und entsprechend zur Fremdausbeutung und chronischen Überbelastung der Frauen).

Seit über zehn Jahren männer- und väterpolitisch engagiert, freundschaftlich verbunden mit führenden Fachleuten der Männer- und Väterarbeit, belesen mit allerlei Ratgeberliteratur für werdende Eltern und Väter: Blauäugig in das Abenteuer Vaterschaft gestiegen zu sein, muss ich mir nicht vorhalten. Ich war vorbereitet auf Balanceakte und Vereinbarkeitsstress, schlaflose Nächte und rastlose Tage. Nicht vorbereitet war ich aber auf Ausmass und Vielschichtigkeit der Belastungen, in die mich die (späte) Vaterschaft katapultiert hat.

Unterschätzt habe ich erstens, wie ultimativ dem frisch gebackenen Vater genau eine einzige Reaktion zugestanden wird: grenzenlose Freude. Im Angesicht dieses unschuldigen reinen Menschleins auch nur den Hauch eines unguten Gefühls zu erleben, scheint für einen zivilisierten Menschen nicht drin zu liegen. Sollte ich mich also dem Glückseligkeitsimperativ beugen und den strahlenden Neo-Vater mimen? Oder all meine gemischten Gefühle, die Verlustängste, die Trauer des Abschieds von meinem «alten Leben» benennen – und somit riskieren, mich zum gefühlskalten Barbaren abzustempeln?

Unterschätzt habe ich zweitens, dass dieser kleine Mensch keineswegs passives Subjekt meiner Fürsorge sein will, sondern sich vielmehr ohne Unterbruch mimisch, lautmalerisch und mit wildem Fuchteln artikuliert. Damit dreht es die vorgedachte Rollenverteilung um: Bébé agiert. Ich reagiere. Und so finde ich mich in der Rolle wieder, mit der ich – wie wohl so mancher Mann – mehr Probleme habe: in der Rolle des Passiven. Seither ist mir klarer, weshalb Männer im statistischen Schnitt nach der Geburt des ersten Kindes ihr Erwerbspensum erhöhen. Meine These: Es ist gar nicht so sehr der Ernährerdrang, der Arbeiten – so «richtig» Arbeiten, also für Geld Arbeiten – unheimlich attraktiv erscheinen lässt (der entfällt in meinem Fall, weil meine Lebensgefährtin wirtschaftlich eigenständig ist). Es ist die Sehnsucht danach, Momente von Souveränität und Kontrollierbarkeit zu erleben. Arbeiten, das kann ich. Das mit diesem herzerweichenden Mondwesen: Das kann ich nicht.

Unterschätzt habe ich drittens, wie einsam es macht, ein Baby zu betreuen. Brav halte ich meine Monologe, wie es die Ratgeber empfehlen, gewöhne die Kleine an die Laute unserer Sprache. Und fühle mich dabei nicht nur ziemlich doof. Sondern verdammt allein. Erwachsene Fürsorge zielt ja gemeinhin auf ein Gegenüber, das erkennbar was davon mitbekommt und vielleicht sogar in Ansätzen dankbar dafür ist. Es scheint mir aber, unser süsses Baby bemerke sie nicht einmal. Erst der Mangel wird beklagt. Das dann aber ausdauernd und in voller Lautstärke.

Unterschätzt habe ich viertens, wie schwer ich mich tue, mit meiner eigenen Ohnmacht umzugehen. Nach fünf Monaten trug ich erstmals die alleinige Verantwortung während ganzer Tage. Das waren die wohl aufreibendsten Stunden meines Lebens. Das geliebte eigene Kind schreiend in den Armen zu halten und einfach keine Ahnung zu haben, was nach erfolglosem Zücken der gängigen Trümpfe – Schoppen, Schaukeln und so weiter – noch an Handlungsmöglichkeiten bleibt: Eine solch abgrundtiefe Trauer über meine eigene Begrenztheit habe ich noch nie zuvor erlebt. Mir scheint Ohnmacht das Leitmotiv der ersten Phase von Vaterschaft zu sein.

Unterschätzt habe ich fünftens: Man(n) hat als engagierter Neu-Vater nicht nur halb so viel Zeit und doppelt so viel zu tun wie vorher. Man(n) ist auch dauernd krank – und hat die neue Doppelbelastung mit halb so viel Kraft wie zuvor zu bewältigen.

Meine Schlussfolgerung ist deftig und heisst: Jeder, der Vätern in den ersten Monaten nach der Geburt keine staatlich finanzierte Väterzeit gewähren will und trotzdem ihr häusliches Engagement einklagt, ist entweder Zyniker oder Sadist. Frühe Vaterschaft ist – genauso wie die Mutterschaft – nicht nur eine Zeit ganz handfester Beanspruchung, sondern auch eine Phase massiver Eruptionen in den emotionalen Tiefenschichten, in der sich neben aller Freude auch Einsamkeit und Trauer, Ohnmacht und Wut, Verlust- und Selbstauflösungsängste mischen. All das will zuerst bewältigt sein. Und dafür braucht es vor allem anderen: Zeit. (Und was Elternschaft in der Paarbeziehung auslöst, ist hier noch nicht mal angetönt).

Was von der heutigen Männergeneration zum Glück und zu Recht verlangt wird – nämlich engagierte Vaterschaft, das heisst: während der Hälfte der Zeit die ganze Verantwortung für das eigene Kind zu übernehmen – ist ohne Entlastung nicht zu schaffen. Aber klar doch, geschätzte Parlamentarier, die ihr innert 10 Jahren 26 Vorstösse für einen Vaterschaftsurlaub versenkt habt: Was geht den Staat schon mein Befinden an? Mit ein bisschen Organisation (und dank der starken Frau daheim) lässt sich das schaffen, nicht wahr? Einfach Haltung zeigen. Und Eigenverantwortung übernehmen!

Theunert 150*Markus Theunert (41) ist Präsident des Dachverbands Schweizer Männer- und Väterorganisationen und Autor des Buches «Co-Feminismus» (erschienen 2013 im Verlag Hans Huber). Mit seiner Lebensgefährtin teilt er sich die Betreuung der gemeinsamen Tochter (Arbeitspensum je 80 Prozent, drei Tage Krippe pro Woche). 

Am 1. September 2014 erscheint die Männerzeitung zum Schwerpunkt Schweden.

205 Kommentare zu «Die ohnmächtigen Väter»

  • Tina sagt:

    Danke für diesen wichtigen Artikel!

  • klaus sorgo sagt:

    lieber Markus,

    du kennst meine Meinung zur Väterzeit. Ich habe sie mir durch Verzicht auf Geld und Karriere – und dank ständig neuen Abstimmungen zwischen uns Eltern – nehmen können. Das war unsere private Strategie. Die Bedingungen sind nicht für alle gleich. Einigermassen ähnliche Voraussetzungen kann nur der Staat schaffen. Dahinter gibt es kein Zurück.
    Persönlich erfahre ich heute im Greisenalter, dass es gut getan hat und weiter tut, dem Leben die Treue zu halten. Auch wenn es mich manchmal schier an die Wand spielt. Es ist elastisch.
    Herzlich an dich und deine Familie
    Klaus

  • susanne sagt:

    Danke Markus Theunert für die Zeilen. Das waren sehr ehrliche Worte und Tatsachen, jenseits von der Bilderbuchwelt, wie sie uns so gerne vorgeschaukelt wird. Ich war echt froh,dass ich nach dem Mutterschaftsurlaub wieder arbeiten konnte und die Krippe ist einfach Gold wert! Dass ich und mein Mann beide Teilzeit erwerbstätig sein können, ist ein echtes Glück!
    Das hat nichts mit Heulsusen oder Weichpapis zu tun – wer das findet, soll mal den Weicheierjob mal einen Monat machen – und dann diskutieren wir wieder darüber, wie toll dass Kinder zu jeder Tages und Nachtzeit sind…

    • David Brunner sagt:

      Genau, so kann man bzw. Frau ihrem Leben Sinn geben: Kinder auf die Welt stellen, um sich zu beklagen, wie anstrengend deren Betreuung und Erziehung sind. Mit der Zusatzoption, den Vater von Beginn weg als Elternteil auszuschliessen oder nach getaner Unterstützung in den Kleinkindjahren in die Wüste zu schicken, um danach das Schicksal der alleinerziehenden Mutter und Heldin zu behaupten.

  • Karin Keller sagt:

    Ach, ich würde einfach soo gerne wieder mal von einer Mutter oder einem Vater hören oder lesen, dass er/sie Spass und Freude hat, mit den eigenen Kindern zusammenzusein und auch bereit ist, etwas dafür aufzugeben. Manchmal frage ich mich, warum alle eigentlich Kinder wollen…..

  • David Brunner sagt:

    Das Bild eines überforderten, fast angewiderten Vaters, das Markus Theunert hier von sich vermittelt, ist ein gefundenes Fressen für diejenigen, die sich gegen das Selbstverständnis einer gemeinsamen Betreuung durch Vater und Mutter stellen. Man könnte zum Schluss kommen, alle Väter seien überfordert, also bleibe nur die Mutter, die das Kind souverän betreut. Im Jargon seines Buches „Co-Feminismus – Wie Männer Emanzipation sabotieren – und was Frauen davon haben“, müsste es hier heissen: wie Markus Theunert die Emanzipation von Männer als gleichzuberechtigende Väter sabotiert.

  • Monaco sagt:

    Oh je, Sie können einem ja echt leid tun, Herr Theunert! Sie sind offenbar komplett überfodert von 1 (!) Kind – das mag damit zusammenhängen, dass man früher in Ihrem Alter schon Opa und nicht Papa war, viell. wollen Sie es aber auch einfach zu gut machen!
    In Schweden übrigens, zahlt man deutlich mehr Steuern und muss Geld an den Staat zurückzahlen, wenn man auf Staatskosten studiert hat und anschliessend nicht im Land arbeitet und der Gesellschaft diese Investitionen in einen zurückgibt! Möchte gerne das Gejammere hören, wenn das bei uns so wäre…

  • GeorgRitter sagt:

    Die sich heute äussernden Väter (sie nennen sich selbst „Papis“) sind Mamibubis und Jammerlappen: Sie beschweren sich weinerlich, tun nichts gegen ihre angebliche Unbill und rufen, statt wie früher nach dem Mami ,nach „dem Staat“. Sie tun nichts gegen das Kinderbekommen, nichts gegen die angebliche Ödnis des Kindererziehens (am liebsten lassen sie das Erziehen ganz sein), nichts für ihre Eltern-Freiheit, nichts gegen die manchmal miese Laune der Kindsmutter, nichts, wenn Letztere davonläuft und irgend einen Schmarotzer von Anwalt auf das (das!) Papi hetzt. Ausser eben jammern. Das können sie.

  • David Brunner sagt:

    „Unterschätzt habe ich drittens, wie einsam es macht, ein Baby zu betreuen. Brav halte ich meine Monologe, wie es die Ratgeber empfehlen, gewöhne die Kleine an die Laute unserer Sprache. Und fühle mich dabei nicht nur ziemlich doof. Sondern verdammt allein.“ – ich vermochte gestern den Papablog nicht fertig zu lesen, wurde zufällig auf diese Passage aufmerksam und erhielt eine weitere Bestätigung für’s nicht fertig lesen. Wer solches schreiben muss, zudem als studierter Psychologe und Soziologe – kind of confused, sollte vielleicht besser vorher den Ratgeber für Verhütung studieren.

  • Geraldo sagt:

    Heulsuse.
    Jede Generation hat das durch und sich irgendwie arrangiert; nur keine hat je so laut nach Vater Staat geschrieen.
    Wer zahlt denn dieses Weichbetten? Das hoch gelobte Schweden hat zumindest keinen familienfreundlichen Steuersatz. Mit diesem „freien“ Budget, kann man hier wenigstens selbst entscheiden, wie die Betreung organisiert ist. Es gibt ja noch mehr als die hoch subventionierte, staatlich geregelte und familienexterne Betreuung.

  • Christian sagt:

    Ja, der Staat hält sich heraus aus dem öffentlichen Leben. Dafür haben unsere konservativen Politiker gesorgt. Dafür haben wir einen Steuersatz, der teilweise sogar lächerlich ist. Da brauchen die Superreichen schon fast keine Steuern mehr zahlen, siehe Pauschalbesteuerung. Den Reichen wird genommen, den Mittelklasse-Familien wird nichts gegeben. So funktioniert die Schweiz. Fortschrittlich sieht anders aus, ohne jetzt eine linke Neid-Debatte anzuheizen.

  • Karin Ingold sagt:

    Danke!

  • Tom sagt:

    Auch Quebec (Kanada) ist der Schweiz voraus. Hier gibt es Mutterschafts-, Elternschafts-, und Vaterschaftsurlaub. Ich hatte gute 3 Monate voll bezahlt, als mein Sohn 3-6 Monate jung war. Eine fantastische Zeit, die uns sehr nahe gebracht hat, was sich auch darin zeigt, dass er nun als 2-jähriger mindestens so gut schweizerdeutsch redet wie English. Dazu kommt, dass beide Eltern, dank der 7 Dollar pro Tag Krippenplätze, ein erfüllendes Berufsleben mit freudig engagiertem Elternsein verbinden können, auch ohne Grosseltern in der Nähe. Danke für den Blog – und viel Erfolg!

  • Tobias sagt:

    Ohnmacht entsteht eher dann, wenn Dich Deine Frau ohne besonderen Grund als Ehemann, Mensch & Vater vollständig entsorgt und Dich zum Zahlsklaven macht, sie Dich von den Kindern abtrennt & den Staat mitsamt seinen Unrechtsparagraphen und -verteidigern dazu benutzt. Folge: Mehr-Hundertfacher Vätersuizid in CH jedes Jahr.

    Ich bin (entsorgter) Vater von Dreien, einer, der mehr als 6000 Windeln wickelte & jede Verantwortung wahrnimmt, einer der in acht Jahren jeden einzelnen Rappen für die Familie alleine angeschafft hat & jede freie Minute für die Kinder da war – verlassen, verloren, vergessen.

    • fabian sagt:

      bei uns in der schweiz wird familienförderung denn auch immer als frauenförderung verstanden. ev. wäre eine familienfreundliche politik auch mehrheitsfähiger, würden die ansprüche und interessen der väter etwas mehr berücksichigt. aber im gegenteil, in der schweiz müssen sich die väter und auch die geschiedenen väter gegen diesen ganzen feministischen mainstream zur wehr setzen, welcher ihnen vorschreiben will, wie sie zu sein haben. der chrampf mit dem neuen sorgerecht lässt grüssen. und dann wundern sich alle, dass in der schweiz tendenziell immer weniger kinder gezeugt werden.

    • Alice sagt:

      Das tut mir sehr sehr leid, Tobias. Auch ich hatte einen solchen Vater. Darum liebe Männer, besteht darauf dass Frau Teilzeit im Beruf tätig bleibt. Dann wird sich auch das mit dem Zahlvater verändern. Viele Frauen wollen leider immer noch das Rundum-Sorglos-Verheiratet und Lebenslang Versorgt-Paket.

  • Nina sagt:

    Schön geschrieben, interessanter Einblick. Und ich konnte die 5 Punkte voll unterschreiben, ich habe genau das gleiche erlebt und gefühlt – einfach als Frau und Mutter. Und deshalb dann auch wieder angefangen zu arbeiten, als meine Grosse noch ein Baby war, und obwohl ich das Muttersein wunderschön finde. Ich glaube, die genannten Punkte sind für Elternteile beiden Geschlechts gleich gültig, wie sehr einem dann das eine oder andere mitnimmt, ist danach nur individuelle Typenfrage…

  • mila sagt:

    Verletzlichkeit(en) darzustellen (und sie damit einzugestehen) ist immer ein grosses Plus – das gilt ebenso für den Umstand, dass es Zeit braucht, um sich auf wesentliche Lebensveränderungen umzustellen. Meine Sympathie haben Sie jedenfalls.

  • Susi sagt:

    Nachdem hier hier ja schon sehr viel Wasser den Rhein runtergeflossen ist, gebe ich auch noch meinen (banalen) Kommentar ab:
    Danke, Herr Theunert, für die Art und Weise, wie Sie die väterliche Perspektive der Familienarbeit aufzeigen!

  • Hunziker sagt:

    Vor ca. 40 Jahren war ich Primarlehrer mit voller Stelle, (etwas Anderes war nicht möglich ) machte den Haushalt und schaute zu meinen zwei Kindern ( 6 & 12 jährig)
    Ohne meine Eltern wäre dies nicht möglich gewesen!

  • fara schätzle sagt:

    Sehr geehrter Herr Theunert! Sie sprechen mir aus der Seele! Die einsamsten Wochen meines Lebens waren die während des Mutterschaftsurlaubs. Kommt noch dazu, dass ich in einer Runde mit anderen Mamis mir erlaubte, zu sagen (ja, auch ich bin eine späte Mutter, wie meine Mutter vor mir…), dass ich mein Kind liebte, es aber nicht als den Mittelpunkt meines Universums betrachtete, da ich a) ein Leben vor dem Kind und b) einen Beruf hatte und darein auch wieder einzusteigen gedächte. DA war dann wohl der absolute Tiefpunkt der neumütterlichen Einsamkeit erreicht. LG, FS, Dübendorf

    • Jane Doe sagt:

      Liebe Frau Schätzle,

      Dann waren Sie mit den falschen Mamis zusammen. Ich persönlich finde es nämlich auch ziemlich ungesund, für Mutter und Kind, wenn das Kind der absolute und alleinige Mittelpunkt des Universums der Mutter ist. Und bevor ich Mutter wurde, war es eine meiner grössten Ängste, so zu werden..

  • Philippe sagt:

    Bravo – super geschrieben. Das man in der Schweiz kein Anrecht auf Vaterschaftsurlaub hat ist eigentlich schier unglaublich.

    Trotzdem vergessen Sie einen wichtigen Punkt: In Schweden zahlen Sie 50% Steuern und mehr. Persönlich finde ich diesen Preis zu hoch: Drei Monate Hilfe vom Staat beziehen und 500 Monate im Leben dafür zahlen ist ein schlechter Deal.

    Es würde völlig reichen, einen 3 Monatigen Vaterschaftsurlaub für alle Väter einzuführen, die dies wünschen – allerdings unbezahlt. Wer auch nur ansatzweise vernünftig plant, sollte sich dies in der Schweiz problemlos leisten können.

    • Lara Z sagt:

      Warum dieses Modell nur für Väter? Ich würde es sofort unterschreiben, wenn auch kinderlose Personen davon profitieren könnten. Jeder könnte die zeit so einsetzen, wie er/sie es für richtig hält- sei es als Auszeit oder eben als vaterschaftsurlaub.
      Wäre zumindest mal eine Überlegung wert und könnte die benötigten Stimmen bringen.

  • Peter Rieder sagt:

    Danke für diesen hervorragenden Artikel! Ich fürchte, ich war blauäugig, als ich (auch nicht mehr jung) Vater wurde. Dass Sie, Hr. Theunert, trotzdem nicht ganz antizipieren konnten, was auf sie zukommt, tröstet mich etwas. Die ersten drei Jahre mit unserem superaktiven Sohn (nein, kein ADHS, einfach ein wilder Junge) waren für mich das härteste, was ich bisher erlebt habe. Obwohl ich ihn über alles liebe.

  • mooth sagt:

    Ob für Väter oder Mütter: bitte macht das Kinderhaben nicht noch attraktiver. Wir sind weiss Gott schon genug auf dieser Erde.

    • Nina sagt:

      Ob für Nicht-Väter oder Nicht-Mütter: bitte beklagt Euch nicht in einem Blog von Eltern für Eltern über unsere Befindlichkeiten.

      • Robert Mächler sagt:

        @mooth, finde Ihre Aussage etwas befremdend. Mag sein das es global betrachtet zu viele sind, jedoch funktioniert die Gesellschaften nicht so. Es spielt für uns primär keine Rolle, ob es in Indien „zu viele“ Menschen gibt. Es geht um uns und die Schweiz und da sind wir bei weitem nicht zu viele! Auch wenn das Medial so aufgebauscht wird. Ehrlich gesagt, mit ist es lieber, dass wir „zu viele“ Einheimische haben, anstatt das wir uns die nötigen Menschen holen müssen und uns dann über die Überfremdung beklagen und was sich die Immigranten denken, wenn sie plötzlich Rechte einverlangen.

      • mooth sagt:

        Mir sind sog. Immigranten aber lieber als immer mehr Schweizer Kinder. Ansonsten denke ich schon, dass die Schweiz zu dicht bevölkert ist.

  • Matthias sagt:

    Endlich fällt mir das Lied wieder ein, das mir seit der Lektüre dieses Blogs im Hinterkopf herumschwirrt: „Männer muss man loben“ von Barbara Schöneberger. 🙂

  • Regi sagt:

    Sensationell: super auf den Punkt gebracht! Bitte mehr davon, gerade auch aus der Sicht der Väter.

    Unser System basiert nach wie vor auf „Wer Kinder will, soll sie auch selber haben“. Eltern, Paare, Väter und Mütter werden weder mit Strukturen noch mit Wohlwollen unterstützt.

    Wir haben drei Kinder und sind privilegiert, dass wir im eigenen Geschäft einigermaßen flexibel sind. Wir sind uns sehr bewusst, wie viel mehr Anstrengung, Übermüdung, Alleinfühlen und Schuldgefühle Eltern haben, die sich ihre Arbeitszeit nicht einteilen können.

  • Evi sagt:

    Ich wäre langsam auch politisch reif für das Skandinavienmodell. Gratis flächendeckende KITA’s, ich würde gerne 80% arbeiten, auch wenn die Kinder noch Babies / im Kleinkindalter sind. Hätte ich mir früher nie denken können, aber jetzt weiss ich, dass die Kinder mit so viel ausserfamiliärer Betreuung entgegen meinen Befürchtungen DOCH keinen bleibenden Schaden erhalten haben. Gäbe es eine Initiative, ich würde sofort unterschreiben, und ich hoffe sehr, dass es in den nächsten 5 Jahren dazu kommt!!!

  • rina sagt:

    Wow! Hut ab! Vorbildhaft, wie Sie als Mann denken, agieren und schreiben! Die Schweiz ist Punkto Kinderbetreuung und Frauenförderung (siehe neue Diskussion über Akademikerinnen im Berufsleben mit Kindern) irgendwo in den 50gern zurückgeblieben. Meine Mutter hat in den 80gern in Slowenien bessere Vorzüge geniessen dürfen als junge Mutter (ein Jahr Mutterschafsurlaub) und Vorgesetzte (flexible Arbeitsmodelle). Ich als Akademikerin in der Schweiz sollte mich glücklich schätzen dürfen, nach 6 M wieder 100%zu arbeiten. Würde gerne mehr Steuern hierfür zahlen und weniger für Soziogeplänkel…

  • Felix Stern sagt:

    Das schwedische Modell? Nein Danke! Keine Familien mehr und eine noch höhere Scheidungsrate als bei uns. Ganz zu schweigen von einer Steeurlast, die jeden Ehrgeiz erstickt. Für die Langweiler mag das toll klingen. Dafür gibt es in Schweden aber auch nur noch die Langweiler. Die, die etwa aus sich machen wollen, hauen ab. Das Prinzip Eigenverantwortung ist da völlig verloren gegangen.

  • Rainer Diekmann sagt:

    Ich war immer froh, dass sich auf dem Ikea-Herren-WC auch Wickeltische befanden… Mich überzeugt, was in der Hinsicht in Skandinavien und auch in Frankreich an staatlichen Angeboten existiert. Wenn mehr Männer den Job zu Hause mit den Kinder machen oder sich dort mehr beteiligen, werden auch die Rollenbilder (typisch männlich/weiblich) hinterfragt.

    • Dre Rohrbach sagt:

      … und sonst hat sie NIE eine Frau beschwert, wenn ich meine Kinder auf der Damentoilette gewickelt habe. Im Gegenteil, sie fanden dies ausnahmslos super.

      • Rolf sagt:

        … und sonst hat sich NIE ein Mann beschwert, wenn eine Konzertbesucherin auf der Herrentoilette verschwand, weil alle Damentoiletten besetzt waren. Im Gegenteil, sie fanden dies ausnahmslos super.
        Könnten trotzdem mehr Damenklos vorhanden sein.

  • plop sagt:

    Ich weiss, sie wünschen nun mehr Staat und so, und keine Tipps wie Mann es sich besser einrichten kann, dennoch möchte ich hier eine Beobachtung meinerseits mitteilen: Männer, Kinderbetreuende, tut euch zusammen, sucht den Kontakt zu anderen Väter/Müttern etc, mit einem Kafi und einer Plauderstunde kann man der Einsamkeit welche mit Kindern auftreten kann, sehr gut entgegenwirken. Und ich wünsche den Männer wirklich mehr „staatlich verordnete“ Zeit mit den Kindern. Dass die Flucht ins Arbeitsleben nicht mehr nötig ist. Grad schwedische Verhältnisse müssens aber für mich nicht sein…

    • Nina sagt:

      Jein – ich fand es auch immer etwas anstrengend, mich mit anderen Eltern kurzzuschliessen, insbesondere, weil jede Familie ihren eigenen Rhythmus hat (gerade weil die allermeisten Frauen Teilzeit arbeiten, aber natürlich nicht alle gleichzeitig). „Wann treffen wir uns? Ich arbeite am Montag und Dienstag.“ „Ach, ich leider am Mittwoch/Donnerstag.“ „Oh, und Freitag geht nicht, weil ich da meinen Grossen jeweils zu XX begleiten muss.“ So sieht der Alltag unter Eltern heute meistens aus… Früher waren alle einfach zuhause (fragen sie mal meine Mutter zu dem Thema…).

    • Nina sagt:

      Ach und noch was: es hängt vom Wohnort ab, wie gut sich das arrangieren lässt. Das erste Kind habe ich in einem typischen Agglo-Dorf gekriegt. Niemand hat mich auf meinem täglichen Spaziergang angeschaut oder gegrüsst, die Mamis auf dem Spielplatz haben mich ignoriert oder den Smalltalk auf Minimum gehalten. Dann Umzug mit dem zweiten Kind, in ein ländliches Dorf mit einer altmodischen Dorfgemeinschaft, wo alle irgendwo in einem Verein sind. Nach einem halben Jahr kannte ich bereits mehr Leute als vorher in 5 Jahren. Und noch ein paar Monate später bereits das halbe Dorf.

    • Nina sagt:

      Und dass dann die eine Mutter die andere anhaut, ob sie mal auf ihr Kind aufpassen oder es zum spielen vorbeibringen darf, ist selbstverständlich – und gilt übrigens auch bereits für Babies! Kindertausch ist hier gang und gäbe…

  • Richard Pollastro sagt:

    Lieber Markus

    Nach 16 Monaten gibt es nichts schöneres als nach Hause zu kommen, an die ersten 6 Monate mag ich mich allerdings nicht mehr erinneren, das liegt alles unter ihrem wunderbar beschriebenen Nebel der Unterschätzung.

  • Dominique Z. sagt:

    Dass Schweden ein Modell hat, das unserem um Jahrzehnte voraus ist, entspricht einer Tatsache. Der ganze Stress hängt auch mit dem Anspruch zusammen, dass die Familie aus Mutter, Vater und Kindern besteht. In Schweden wird bereits viel selbstverständlicher davon ausgegangen, dass Familienverbände vielfältiger sind und selten die Ursprungsfamilie in dieser Zusammensetzung bleibt. „Minimal marriage“ geht von einem Care Modell aus, das nicht mehr Blutsverwandtschaft in den Vordergrund stellt, was auch zu einer Verschiebung der Bedeutung von der Ehe führt. Wir befinden uns mitten in einem Wandel.

    • Martin Sorg sagt:

      Bevor Sie weiterhin völlig unkritsich Lobhudeleien übers schwedische System verbreiten, sollten Sie vielleicht diesen Bericht lesen

      Wie Kindertagesstätten eine Nation zerstören können:

      http://www.hausunterricht.org/html/kita_schweden.html

      • Bernhard sagt:

        Und nicht zu vergessen: im jährlichen Zufriedenheitsindex – sofern man diesem Bedeutung zuweist – rangiert die Schweiz im europäischen Vergleich immer ganz vorne. Noch VOR den Schweden! So schlecht geht es uns also auch wieder nicht. Und ob wir die Gepflogenheiten und das System von lateinamerikanischen Ländern übernehmen sollen, nur weil sie im weltweiten Vergleich jeweils an der Spitze liegen, kann wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein! Über einen Ausbau der Subventionen kann man diskutieren. Nur muss dieser auch bezahlt werden. Und daran wird es wohl oder übel scheitern!

      • Argo sagt:

        @martin naja, auf der Seite wird auch berichtet, wie die Sozialisation in der bösen Schule angeblich Jugendliche zerstört… Macht für mich keinen vertrauenserweckenden Eindruck!
        Also bevor man völlig unkritisch irgendwelche Internetseiten zitiert….!

      • 13 sagt:

        Interessanter Artikel, mir fehlt aber erstens die Aktualität (krippen vor 30-50 J sind nicht mit den heutigen vergleichbar)und zweitens die Objektivität. Ich begegne aus eigener Erfahrung (eigener sowie derjenigen meiner Kinder) solchem pauschalisierendem Krippenbashing immer etwas kritisch. Zudem möchte der Autor ja gerade einen Vaterschaftsurlaub, um Zeit mit dem Baby zu verbringen, Wäre dies nicht im Sinne des Bloggers? Ich denke nicht, dass Schweden das ideale System hat. Aber es hat so einige Punkte, die interessant wären, um sie näher anzuschauen. Unter der Wahrung der Wahlfreiheit.

    • Martin Sorg sagt:

      @Argo: ich habe einige schwedische Freunde/Bekannte in der CH, die geradezu aus Schweden geflohen sind. Kaum zu glauben, ich weiss, weil ja Skandinavien hierzulande immer wieder als Vorbild hingestellt wird. Aber wenn sie dort das tradiationelle Familienbild leben wollen, werden sie behandelt wie Aussätzige.

  • Dani sagt:

    Ich habe Mühe wenn ich das alles lese – ich war gerne zu Hause Mutter und Hausfrau- aber das einem der Wiedereinstieg so schwer gemacht wird und das es nicht geschätzt wird, die Arbeit, das stört mich. Ob sich Vater oder Mutter kümmern ist doch gleich und wenn Beide sich kümmern, das wird von ihren Kindern geschätzt und wenn soll das noch interessieren. Mühe habe ich mit den vielen die Kinder aufstellen und sich trennen und am liebsten um alles streiten und nichts kümmern, aber sie bleiben dennoch Eltern- ich rede nicht von den Fällen, wo drogen, Alkohol oder so im Spiel sind,

    • alam sagt:

      „Mühe habe ich mit den vielen die Kinder aufstellen und sich trennen und am liebsten um alles streiten und nichts kümmern“ So viele sind das gar nicht. Aber natürlich hörst du nur von denen etwas, die Probleme haben. Die grosse Mehrheit getrennter Eltern funktionieren gut, aber sehen keinen Grund, das an die grosse Glocke zu hängen.

  • Treia sagt:

    Was ich in diesem Beitrag vermisse: Wie finanziert Schweden seinen Sozialstaat? Richtig 25% Mehrwertsteuer! Wer von den hier Kommentierenden ist bereit einen Viertel mehr für fast alle Konsumgüter zu bezahlen?

    • 13 sagt:

      Warum ein Viertel? Wir haben heute auch eine MWST, damit wäre der Aufschlag doch „nur“ 17%, nicht? Eigentlich damit sogar nur 15,75%, da es ja 17% des Preises ohne MWST wäre. Und ja, wenn ich dafür günstigere Betreuung bekäme, wäre ich dazu bereit.

    • alam sagt:

      Ich! Darin sind auch die Krankenkassenprämien eingeschlossen, und die AHV, und die Unfallversicherung, und, und, und… Ich würde insgesamt gesehen günstiger fahren.

  • Lucy Hediger sagt:

    Ich verstehe das Problem nicht so ganz. Ich finde es zwar wirklich sehr gut und ausserordentlich treffend formuliert, was nach der Geburt von einem Kind passiert. Nicht so ganz verstehen tu ich aber das Problem, warum Männer eine staatliche Unterstützung für etwas fordern, was für die berufstätigen Frauen nach dem obligatorischen Mutterschaftsurlaub selbstverständlich ist. Nämlich, eben diese physische und psychische Höchstleistung noch mit einem Beruf unter den Hut zu bringen.

  • Stefan sagt:

    Was die Symptome angeht, kann ich nur zustimmen. Aber nicht in der Konsequenz: der Staat solle das entscheiden. Ich bin selbst im Sozialismus aufgewachsen und habe einige Freunde in Deutschland – jetzt lebe ich mit Frau und 2 Kids hier und ich kann nur sagen: um keinen Preis würde ich tauschen. Hier arbeite ich 50%, meine Frau 60%, die Kinder gehen 1-2 Tage pro Woche in die Krippe. In Deutschland müssten wir beide voll arbeiten. Wir würden die Kinder 5 Tage die Woche dem Staat übergeben.Wir haben hier die selben Möglichkeiten wie in Schweden – aber auch die Chance, die Kids selbst zu erziehen.

    • Hans-Jörg Meister sagt:

      Wo sehen Sie hier dieselben Möglichkeiten wie in Schweden? Dass die in der Schweiz fehlen, legt der Blogpost ja gerade offen.

      Apropos Möglichkeiten, das beginnt schon bei der oftmals eben nicht vorhandenen Möglichkeit, das Pensum zu reduzieren. Ich zum Beispiel bin als Wissenschaftler tätig – wer es noch nicht zur Professur gebracht hat, arbeitet zwar meist Teilzeit, ist aber zugleich prekär bzw. befristet beschäftigt und unterbezahlt, sodass an Familiengründung kaum zu denken ist. Erlangt man dann einen Lehrstuhl, verdient man zwar OK, krüppelt aber selbstverständlich Vollzeit.

      • Stefan sagt:

        Die Möglichkeit, die Kinder in die Krippe zu geben, halte ich hier für nicht schlechter. Zumindest im Vergleich zu Deutschland, Schweden kenne ich kaum. Die Kosten relativieren sich durch das höhere Gehalt. Was die Elternzeit angeht: Hier muss man sich eben mit seinem Arbeitgeber einigen, ob man frei nehmen kann, oder nicht. Klar wäre das unbezahlter Urlaub, aber dafür zahlt man den eben nicht via Steuern in allen anderen Jahren. In vergleichbaren Jobs kann man in D auch nicht leichter fernbleiben, auch wenn das gesetzlich sogar zugesichert ist.

    • Sportpapi sagt:

      Ich weiss noch genau wie es war, als ich mit meinem ältesten, damals 4-5monatiger Säugling, zum ersten Mal einen halben Tag allein unterwegs war. Bald darauf auch ein Wochenende. Das Problem war ja nicht meine Präsenz, sondern der Hunger des Kleinen. Dass dafür mühselig Milch abgepumpt werden musste, und er dann auch noch Lust auf den Schoppen bekommen sollte. Wenn ich in den ersten Wochen helfen konnte, dann war es in der Nacht. Und dann war es mittels Support im Haushalt. Beides ging auch neben dem Job vorbei. Und ja, meine Ferien habe ich auch eingebracht und zu Hause verbracht.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Und genau da sprechen Sie das Hauptproblem an…es gibt Männern, die wollen nicht „helfen“ und „Support bieten“, sondern als gleichberechtigtes Elternteil wahrgenommen werden. Und für solche Männer bietet unser System klar zu wenig und zwei Wochen Ferien bringt da auch nicht gerade viel.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wenn Sie das wollen, sollen Sie ihr Leben entsprechend einrichten. Spätestens nach einem halben Jahr, wenn die Kinder langsam Brei essen, ändern sich ja die Möglichkeiten deutlich. Ausserdem bin ich auch gleichberechtigtes Elternteil, wenn ich andere Aufgaben wahrnehme.

      • 13 sagt:

        Ok, ich korrigiere: ein in der Kinderbetreuung gleichberechtigter Elternteil. Nach 6 Monaten besteht das Problem, dass es bereits eine sehr enge Bindung zwischen Mutter und Kind gibt und der Vater dort anfängt, wo bereits Nachholbedarf besteht. Die Mütter sind damit bereits einen Schritt voraus, womit der Vater in genau diese Assistentenfunktion gepresst wird.

        Und entschuldigen Sie, aber wir konnten uns keine 14 Wochen Ferien für meinen Mann leisten, auch würden sie nicht bewilligt werden. Das wird vermutlich den meisten so gehen.

  • Matthias sagt:

    Willkommen in der Wirklichkeit :-). Wer Kinder bekommt, kann sich von seinem alten Leben verabschieden. Das gilt für Väter und Mütter. Man muss einfach auch als Vater bereit sein, sein Leben entsprechend umzukrempeln und sich voll auf das Baby einzulassen – so wie das von Müttern ganz selbstverständlich erwartet wird. Wer das als Vater nicht leisten will, soll lieber arbeiten gehen.

  • David Brunner sagt:

    Es geht vielleicht darum, Therapeuten, Behörden, Gerichten, Juristen, Mediatoren und einschliesslich Väterinteressensvertretern Arbeit zuzusichern – auf Kosten von Kindeswohl und Gerechtigkeit und Existenzen. Das gemeinsame Sorgerecht im Regelfall ist sicher ein überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Die gesetzliche Ausformulierung und die Umsetzung jedoch sind ein Witz. Es geht um Macht, um die Vormachtstellung des Obhutsinhabers, und darum, diese zu erhalten. Obhutsinhaber ist und bleibt im Zweifel und sowieso meistens und alleinig die Mutter. Wo sind hier die Gleichsteller ???

    • Annalena sagt:

      Wie wollen Sie Ihr Kind betreuen mit einem Arbeitspensum von 100-140%? Ich nehme an, Ihre Frau blieb zu Hause und machte Hausarbeit. Wie soll sie nun wieder husch husch in den Berufsalltag einsteigen? Wiedereinsteigerinnen sind in der Wirtschaft nicht gefragt. Dieses Modell der Familiengestaltung hat nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer gewaltige Nachteile. Es tut mir sehr leid für Sie.

      • David Brunner sagt:

        Wir leben in der unverbindlichen Multioptionengesellschaft mit Denkverbot: Es darf nicht sein, dass man durch ein Kind behindert wird. Gleichstellung wird in einer Art gefordert, als ob in der klassischen Familienrollenverteilung nur die Frau verzichten würde, auf die berufliche Karriere, wie wenn jede Frau Karriere machen würde.
        Es ist genauso der Mann und Vater, der auf Freiheit verzichtet, eine bindende Verpflichtung eingeht, und riskiert, dass er im Fall von Trennung von der Familie ausgeschlossen, von den Kindern ferngehalten wird und dafür umso mehr finanziellen Unterhalt leisten muss.

      • David Brunner sagt:

        Vielleicht muss man Betreuung unterscheiden in zeitliche Betreuung und elterliche Betreuung. In den ersten Lebensjahren brauchen die Kinder 100% zeitliche Betreuung. In der klassischen Rollenverteilung wird diese augenscheinlich zu 100% von der Mutter geleistet. Diese Darstellung ist nicht zwingend zutreffend. Der Vater ist inkl. Arbeitsweg 50 bis 60 h ausser Haus. Die Woche hat 168 h. Es bleiben 100 h pro Woche, wo beide Elternteile anwesend sind oder sein könnten. In dieser Zeit sind Mann und Frau frei, die Betreuung der Kinder nach ihren Gegebenheiten und Wünschen aufzuteilen.

      • David Brunner sagt:

        Annalena, es muss Ihnen nichts leid tun. Nach mehrjährigem reinen Mutterdasein brauchte meine Frau und Mutter meiner Kinder ein oder zwei Bewerbungen für den Wiedereinstieg. Ich behaupte, es ist nicht der „Wiedereinstieg“ das Problem, auch wenn Jobabsagen vielleicht so formuliert werden, um die wahren Gründe zu verschweigen.
        Nüchtern betrachtet könnte es auch umgekehrt sein, dass eine junge Frau im Job nicht weiterkommt und dann halt mal Mutter wird und so sich ihre Daseinsberechtigung „erbärt“. Später macht sie den „Wiedereinstieg“ geltend für ihr Versagen auf dem Arbeitsmarkt.

  • Nicole Peier sagt:

    Markus Theunert spricht genau meine Ängste (Ohnmacht, Alleinsein, Selbstaufgabe, Wut etc.) als Mensch und auch als Frau an. Ich habe mir oft plastisch vorgestellt, wie ich Kinder quasi im Alleingang mit allen Konsequenzen schaffe. Ich konnte es nicht und habe es nicht gewagt. „Ich habe nicht den „richtigen“ (sprich: Hauptsache emanzipierten!) Mann gefunden“, greift zu kurz und beinhaltet eine einseitige Schuldzuweisung. Wenn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Arbeit, Familie etc.) dem Wert des ELTERNseins zuwiderlaufen, kann es für Mann und Frau (zu) schwierig bis unvorstellbar sein

  • David Brunner sagt:

    alles bekannt… und man tut nichts, nicht in der Schweiz, aus welchen Gründen auch immer. Viele tun so, wie wenn es eine Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wäre. Wie nicht getrennte Eltern sich Unterhalt und Betreung aufteilen, ist und bleibt Privatsache. Die Möglichkeiten sind seit Jahrzehnten vorhanden, auch in der Schweiz, und sind Fakt und werden rege gelebt.

    • Pete Zahut sagt:

      In den Augen unserer Landesrechten ist das alles halb so schlimm. Es ist alles eine Frage der Organisation. Wenn Sie Ihrer Nanny zwischen CHF 5000 und 6000 monatlich Brutto zahlen (Bitte AHV, PK und Ferien nicht ausser Acht lassen), passt sie 12h pro Tag auf die Kinder auf. Wenn Sie sich das nicht leisten können, sollten Sie einfach keine Kinder haben und die Prioritäten gefälligst richtig setzen. Dass die Fortpflanzung ein relativ stark ausgeprägtes menschliches Bedürfnis ist, klammern wir jetzt mal aus.

      • Sportpapi sagt:

        @Zahut: Ich erkläre Ihnen nun nicht die Alternativen. Aber ich sehe Ihren Punkt nicht. Sie möchten gerne statt den Job zu Hause zu machen einen anderen annehmen, der Ihnen besser gefällt. Dürfen Sie. Aber weshalb sollte irgendjemand das finanziell unterstützen, solange das Geld der Familie zum Leben reicht?

  • David Brunner sagt:

    CH Politik, Gerichte und Behörden dienen weiterhin und unbeirrt dem Grundsatz: Wenn Mutter nicht will, muss Vater nichts wollen. Die Instrumentalisierung der Kinder gegen den nicht Obhuts-berechtigen Elternteil ist ein Verbrechen gegenüber dem zu entsorgenden Elternteil und gegenüber dem willkürlich entväterten (zuweilen entmütterten) Kind. Der Loyalitätskonflikt zerreisst das Kind, verletzt die Integrität, richtet irreversibel seelischen Schaden an. In der neueren Forschung wird dieses Eltern- und Behördenverhalten als Form von seelischer Kindsmisshandlung gesehen

  • Stevens sagt:

    Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man nach der Geburt wieder arbeiten gehen muss. Irgendwann muss der Alltag einkehren. Wie lange stellen sie sich den Vaterschaftsurlaub vor, Herr Theunert?
    Reden wir von 2 Wochen? Dann säg ich: Bravo, sofort einführen. Ich denke jedoch, sie meinen ein halbes Jahr oder so. Das ist dann total übertrieben. Denn auch mit einem halbjährigen Kind ist es nicht einfach, wenn der Alltag zurück kommt. Legen sie die Karten offen, Herr Theunert! Wovon reden wir?

  • David Brunner sagt:

    Es war für mich selbstverständlich und normal und sehr schön, als Mann und Vater mich in meine Familie einzubringen, alles „unter einen Hut“ zu bringen, neben meinem 100% bis 140% beruflichen Engagement, und gleichzeitig der Ehefrau und Mutter der Kinder den Freiraum zu ermöglichen, wo sie sich weiterhin unabhängig von Kind und Familie privat und beruflich weiter entwickeln konnte. Nach 10 Jahren dann umso perfider das Trennungsverhalten (…)

    • Annalena sagt:

      Da stimmt was nicht in Ihrer Zeitrechnung. 140% Arbeitspensum? 7Tage Woche? Wo bleibt da Zeit für Frau und Familie?

      • David Brunner sagt:

        140% als Extrembeispiel: 40 h pro Woche 140% = 56 h = 5 Tage à 11.2 h/Tag. Eine Woche hat 168 h, minus 8 h Schlaf pro Tag = 112 h, minus 56 h Arbeit = 56 h, minus 5·4·1/4 h Arbeitsweg = 51 h Zeit, wo man weder arbeitet noch unterwegs ist, sondern zu Hause und in Gegenwart der Kinder verweilt und für sie verfügbar ist. Viele Leute verschwenden unnötig Zeit und Geld mit Pendeln.

      • David Brunner sagt:

        Kinder brauchen zu beiden Elternteilen eine Beziehung mit Verlass und Regelmässigkeit, mit Qualität vor Quantität. Es ist hilfreich und entspannend, wenn sich das Elternpaar mit Wohlwollen, Kooperation und Ergänzung begegnet und sich gegenseitig den Rücken frei hält.

        Moderne Partnerschaften sind stattdessen zu oft subtil von Unabhängigkeitswahn, Neid, Missgunst und Konkurrenz innerhalb der Partnerschaft geprägt, wer denn nun im zwanghaft gleichstellenden Rollenspiel den besseren Mann bzw. die bessere Frau steht.

  • David Brunner sagt:

    „Er ist Ausdruck einer doppelzüngigen Geringschätzung der Erziehungs- und Beziehungsarbeit von Vätern.“ – Danke für dieses Statement.

  • Jhonny sagt:

    Hilfe und erst jetzt habe ich gesehen, dass der gute Mann 80% arbeitet, wenn sie ein Papatag schon derart an den Anschlag bringt, dann brauchen sie wohl wirklich fachliche Hilfe.

  • Chrigu Sieber sagt:

    Viel wichtiger als eine einmalige Elternzeit scheint mir beim Schwedischen Modell die Gleichberechtigung bei der Familienbetreuung, d.h. für Väter ist es ganz normal (auch in leitenden Positionen) Teilzeit zu arbeiten. Somit wird die Arbeitstätigkeit der Mutter sowie die Betreuungssituation generell erleichert – also ein Gewinn für die Familie und die Wirtschaft.
    In der Schweiz werden Väter mit Teilzeitwunsch nach wie vor stigmatisiert und als Memme abgestempelt, viele Unternehmen blockieren komplett. Bei der Mutter hingegen ist Teilzeitarbeit normal – „sie hat ja Kinder“, heisst es dann.

    • Markus Hofer sagt:

      Herr Sieber, Sie haben absolut recht! Eine wirkliche Gleichberechtigung ist gegeben, wenn für Väter ebenso Teilzeitarbeit möglich ist, damit Frauen sich nach Geburt und den ersten Jahren wieder in die Arbeitswelt einglieder können.
      Mein alter Arbeitgeber hat dies leider nicht so gesehen. Da wir unserer kleinen Kinder nach dem Wiedereinstieg meiner Frau in den Beruf nicht 5 Tage die Woche von morgens bis abends fremdbetreuen lassen wollten, musste ich leider sehr ungern kündigen. Jetzt sucht mein alter Arbeitgeber eine neue Fachkraft in Deutschland und ich ein modernes Unternehmen.

    • Hans-Jörg Meister sagt:

      Genau so ist es. Gleichberechtigung: Beide Partner tragen paritätisch die finanzielle und betreuungstechnische Verantwortung für die Familie. Mir ist absolut schleierhaft, weshalb es nach wie vor so schwierig ist, in der Schweiz auch wirklich so zu leben. Um bei der Branche zu bleiben, die ich kenne: Weshalb gibt es eigentlich keine Teilzeitprofessuren? Weshalb werden keine Lehrstühle im Jobsharing besetzt?

      • Sportpapi sagt:

        @Meister: Um in Ihrer Branche zu bleiben: Die fehlenden unbefristeten Vollzeitjobs sind ja wohl das grössere Problem als fehlende Teilzeitprofessorenstellen. Das betrifft nämlich nur wenige. Und die kommen nicht dahin, wenn sie nicht bereits sind, Vollgas zu geben.

      • Hans-Jörg Meister sagt:

        Stimmt schon, wobei die Probleme zusammenhängen – gerade weil es ausser der Professur in der Wissenschaft keine nicht-prekären, unbefristeten Jobs mehr gibt, muss jeder eine Professur anstreben, auch wenn er oder sie vielleicht lieber z. B. zu 80 % als OberassistentIn arbeiten möchte.
        Perverserweise besteht die ganze Branche nur aus Prekariern (= alle Wissenschaftler ohne Professur) oder hochbezahlten Workaholics (= Professoren). Dazwischen gibts nichts. Das macht vieles sehr schwierig, beileibe nicht nur die Familiengründung.

      • Sportpapi sagt:

        @Meister: So ist es. Ausser man geht den Weg, den die Unis und vor allem die ETH auch vorsehen würden: In die Privatwirtschaft.

      • Hans-Jörg Meister sagt:

        Dieser Weg steht nur den Vertretern einiger weniger ökonomisch ausschlachtbarer Disziplinen offen.

      • Sportpapi sagt:

        @Meister: Die wenigsten Hochschulabsolventen bleiben an der Hochschule. Und es können nicht immer mehr Forscher an den Hochschulen angestellt werden. Insofern ist das System der befristeten und begrenzten Anstellungen zwar für die Betroffenen schwierig, erfüllt aber seinen Zweck. Aber ich würde mir das auch anders wünschen.

      • Katja Winkler sagt:

        Hallo Herr Meister
        Ich schlage Ihnen vor, von der Uni an die Fachhochschule zu wechseln. Reduziert Ihr Salär, allenfalls auch das Ansehen, da „nur noch“ Professur 2. Klasse, dafür ist aber Teilzeit kein Problem. Mit etwas Organisation auch nicht von Semester zu Semester wechselnd…

  • tststs sagt:

    Zwei Daumen hoch!

  • Karin Keller sagt:

    Bei allem Respekt für engagierte Väter ärgert mich dieses Gejammere jetzt doch ziemlich. Alles, was Sie schreiben, erleben Mütter genauso, auch sie sind manchmal hilflos und alleine mit ihren Babys – und das jahrelang! Leider lässt sich bei Müttern damit kein Mitgefühl heischen, im Gegenteil, man rechnet ihr dann noch auf, wieviel Geld in ihre Ausbildung investiert wurde, nur damit sie jetzt im Haushalt und in der Kindererziehung versauert. Obwohl ich Männer-/Väterorganisationen grundsätzlich begrüsse, seid auch ihr (wie die Frauen vor einigen Jahrzehnten) im Selbstmitleid steckengeblieben.

    • C.R. sagt:

      Jawoll. Das kann ich so vorbehaltlos unterschreiben.

    • David Brunner sagt:

      Ich muss Karin Keller leider insofern beipflichten, als dass ich in Männer-/Väterorganisationen oft eher die Kultivierung von Jammern und sich im Selbstmitleid Suhlen beobachte (…) statt dass Mann und Vater hinsteht und auf seine Integrität und die seiner Kinder und auf die Einhaltung von gesetzlich geltendem Recht und von richterlichen Verfügungen pocht. Es geht um elterliche Instrumentaliserung von Kindern, Informations-, Kontakt- und Besuchsrechtsverweigerung durch den Obhutsinhaber. Das neue Sorgerecht ist ein Witz. Die angeblich mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie ebenso.

    • Sportpapi sagt:

      Richtig. Nur sehe ich nicht, dass dieses Jammern bei bewegten Frauen heute vorbei ist (seit Jahrzehnten). Der Tonfall und der Inhalt der Forderung gleicht sich nach wie vor.

  • tina sagt:

    so schön ich die ehrlichkeit in diesem beitrag finde: wenn es achsofürchterlich schwer ist für einen vater, woher zum geier nehmen denn mütter die energie mit der zusätzlichen ganzen körperlichen umstellung und beanspruchung?

    • Zorrita sagt:

      Einmal mehr kommt in diesem Artikel zum Ausdruck, dass Elternschaft eine grosse Aufgabe ist – im wahrsten Sinne des Wortes. Vieles wird aufgegeben, Neues kommt dazu. Was fehlt, ist die gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung für diese wichtige, grosse Arbeit. Dies ist der Preis für unsere Individualität. Das einstige Netzwerk einer Sippe ist uns abhanden gekommen, neue Wege sind gefragt. Packen wirs an!

    • Emx sagt:

      @tina: Sie haben recht. Ich fand das enorm schwierig, zwei Wochen nach der Geburt mehr oder weniger allein zu Hause zurechtzukommen, auch wenn meine Eltern manchmal vorbeikommen konnten. Deshalb lache ich auch immer bei der Berechnung des Mu.-Urlaubs: 6 Wochen rechnet man glaube ich für die körperliche Erholung der Mutter? Haha, wie denn? Trotzdem freut mich der Artikel, zeigt er doch, dass wir schon so manches gemeistert haben …

      • tina sagt:

        aber dann müsste doch auch in einem nebensatz erwähnt werden, dass dich der schreiber fragt wie das denn die mutter seiner kinder hinbekommen hat. die ganzen 4-5 monate, bevor er mal einen tag übernommen hat. oder ein bisschen anerkennung dafür.

      • Emx sagt:

        Stimmt 😉

  • Daddy sagt:

    Da bin ich ja richtig froh und meinen grosszügigen Arbeitgeber. Meine Firma hat mir nämlich den doppelten Vaterschaftsurlaub zugestanden, nämlich 2 Tage! *Ironie off*

  • Andrea sagt:

    Ein brillianter Beitrag. Als Mutter fühlte ich mich übrigens genau so. In meinem Beruf kann ich mit meiner ganzen Energie vorwärtspreschen, mit den Kindern das Gegenteil: Geduld, langsam, reagieren, etc. Ich fand das enorm schwierig und war gottefroh um meine Erwerbstätigkeit und um die Kita. – Ein Problem des fehlenden Vaterschaftsurlaubes ist es, dass die Frau während des Mutterschaftsurlaubes mehr Hausarbeit übernimmt. Das muss nach dem Mutterschaftsurlaub wieder ausgeglichen werden, und bis diese Weichen wieder gestellt sind, geht viel Energie in Aushandeln von Wer macht was.

    • alam sagt:

      Genau, ich finde es einfach gut, dass auch einmal ein Mann hin steht und allen Früheltern aus dem Herzen spricht, wie er sich als Frühvater fühlt, statt sich davonzuschleichen und in Arbeit zu vergraben.

    • Emx sagt:

      Hehe, wie wahr! Bei uns kam noch ein weiteres Problem dazu: Zu Beginn empfand ich meinen Mann eigtl souveräner im Umgang mit dem Neugeborenen. Das änderte sich, als er nach seinen Ferien (nicht Vaterschaftsurlaub) wieder 100% arbeitete. Plötzlich wurde er unsicher, fragte mich, wie man dies und das macht und ich, die nie so werden wollte, kritisierte ihn auch viel zu oft. Einfach weil ich in den langen Tagen allein mit dem Kind die für mich beste Routine herausgefunden habe und ja auch die Hauptverantwortung trug. Fände es richtig, wenn Mutter und Vater diese anfangserfahrungen teilen könnten

  • martina müller sagt:

    ich kanns nicht mehr lesen. am liebsten hätten gewisse menschen hier in der schweiz, dass der staat ihnen auch noch das klopapier bezahlt, oder was?

    Man kann nicht tiefe Steuern wollen und gleichzeitig einen aufgeblähenen Staat fordern, der in jedem Winkel eines Privatlebens noch subventionierend eingreifen soll. In Schweden müssen Eltern so viele Steuern bezahlen, dass beide arbeiten MÜSSEN.

    Kinder sind Privatsache. Wenn man das Bedürfnis hat nach der Geburt zu Hause zu bleiben als Mann, dann kann man sich ja gerne unbezahlten Urlaub nehmen. Oder bezahlten.

    • naja sagt:

      Gefällt mir!

      • Alina Keller sagt:

        Wenn Sie es nicht mehr lesen können, dann lassen Sie es. Mich hingegen interessiert die Meinung von M. Theunert.

    • alam sagt:

      Die Schweden sind eines der zufriedensten Völker Europas, warum wohl?

      • java luna sagt:

        natürlich muss man auch bei uns die Steuern massiv anheben…. zugunsten von Familien und Ausgesteuerte ü50, alte Menschen, kranke Menschen, invalide Menschen.
        Was bei uns abgeht, ist einfach unmenschlich. Ein Wirtschafts-Schlaraffenland

      • Sportpapi sagt:

        @alam: Die Schweizer auch. Warum wohl?

    • Christoph Bögli sagt:

      1. Die Steuersätze hängen nicht direkt mit Ausgaben für Elternzeit zusammen, es gibt zigtausende andere Faktoren auf der Einnahmen- und Ausgabenseite. Bei ersterem etwa all die grosszügigen Schlupflöcher für Unternehmen und Vermögende, bei letzterem all die weit unsinnigeren Investitionen als in die sinnvolle Kombination von Elternschaft und Beruf.
      2. Die entgangenen Steuereinnahmen und Kosten, die durch beruflich in Sackgassen geratene Eltern, lebenslange Hausfrauen, unbezahlte Urlaube, etc. entstehen dürften jene einer besser geregelten Elternzeit letztlich übersteigen..

      • Sportpapi sagt:

        @Bögli: Wie viele Schweden können es sich denn leisten, dass ein Elternteil – weil es das so willl – bei den Kindern bleibt? Tatsache ist, dass dort deutlich weniger Wahlfreiheit herrscht als in der Schweiz. Und dass gerade viele mir bekannte Frauen in der Schweiz (daruntern übrigens auch zwei Schwedinnen, die deswegen in die Schweiz gezogen sind), daran gar keine Freude hätten.

      • Christoph Bögli sagt:

        @Sportpapi: Wer was macht weil er das wirklich will oder aus ökonomischen/praktischen Zwängen ist wohl in beiden Ländern schwer zu beurteilen, auch ob sonderlich viele Schweden das als ein Müssen empfinden. Wie viele Schweizer(innen) geben denn ihr Berufsleben für die Familie auf weil sie es müssen? Und wie viele Schweizer Familien können es sich denn effektiv „leisten“, dass ein Elternteil daheim bleibt? Geht das für Mittelklasse-Familien abwärts nicht entweder stark auf Kosten des Lebensstandards oder zwingt gerade Mütter in schlecht bezahlte Teilzeitstellen um über die Runden zu kommen?

      • Sportpapi sagt:

        @Bögli: Sie haben recht. Es geht auf Kosten des Lebensstandards. Scheint mir nicht so tragisch. Alles andere ist Spekulation. Was mir klar ist: Viele Menschen in der Schweiz, und sicher viele, die in meinem Umkreis leben (oder hier mitdiskutieren) haben eine luxuriöse Situation, dass sie eben in einem bestimmten Ausmass Wahlmöglichkeiten haben. Ich kenne durchaus auch andere aus eigener Erfahrung. Ob aber die Migroskassierin lieber Kinderbetreuung hat, dass sie arbeiten gehen kann, oder doch lieber eine Direktzahlung, damit sie zu Hause bleiben kann, da habe ich eine klare Antwort.

    • Hans-Jörg Meister sagt:

      Hier noch ein paar Ideen für die Finanzierung einer angemessenen Familienpolitik:

      – Abschaffung der Armee und aller Zwangsdienste (Zivildienst, Zivilschutz)
      – Massive Reduktion der Landwirtschaftssubventionen
      – Massives Sparen im Strassenbau (hat noch positive ökologische Nebeneffekte!)
      – Rückgängigmachung der Unternehmenssteuerreform II
      – Leichte Anhebung der Kapitalertragssteuer
      – Leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf 10%

    • Annalena sagt:

      Was ist so schlimm daran, dass beide arbeiten müssen, wenn von diesen Steuergeldern ermöglicht wird, dass Frauen arbeiten können, weil es genügend ausserhäusliche Kinderbetreuung gibt? Wenn der Start mit Kind dank Elternurlaub erleichtert wird? Ist doch besser, als wenn von meinen Steuern die Privilegien der Pauschalbesteuerten finanziert werden. Oder eine weitere Entlastung der Wirtschaft.

      • Sportpapi sagt:

        „Was ist so schlimm daran, dass beide arbeiten müssen, wenn von diesen Steuergeldern ermöglicht wird, dass Frauen arbeiten können.“ Heute gibt es ein paar Frauen, die arbeiten wollen, aber nicht können. Dann gäbe es viele Frauen, die zumindest grösstenteils bei ihren Kindern bleiben möchten, aber nicht mehr können. Da lobe ich mir doch die Wahlfreiheit, die vor allem die Frauen bei uns geniessen.

      • Annalena sagt:

        Sportpapi, nicht einverstanden. Diese „Wahlfreiheit“ ist ein Relikt des aufstrebenden Bürgertums vor etwa 200 Jahren und mit Rousseau gesellschaftsfähig geworden. Ich habe meinen Beruf immer ausgeübt. Meine Eltern und der Staat haben eine Menge Geld in meine Ausbildung gesteckt, ich habe das Gleiche bei meinen Kindern getan. Welche Verschwendung, wenn jetzt eines meiner Kinder einfach den Bettel hinschmisse und sagte, ich will Papi/Mami sein und nichts anderes. Aber von den Frauen wird immer noch erwartet, dass sie ihren Herrn und Meister von der undankbaren Familienarbeit dispensieren.

      • Sportpapi sagt:

        @Annalena: Nicht einverstanden. Früher haben die Eltern den Kindern vorgeschrieben, was sie zu lernen, was zu arbeiten haben. Aus dem Arztsohn wurde ein Arzt, aus dem Schreiner ein Schreiner, usw. Schön, dass diese Zeiten vorbei sind. Und es hat auch kein Staat das Recht, uns vorzuschreiben, dass wir die geschenkte teure Ausbildung nun mit einem bestimmten Job refinanzieren müssen, Verschwendung hin oder her. Auserdem bringt die Ausbildung der Eltern den Kindern auch etwas, wenn Mutter oder Vater daheim sind und ihre Kinder erziehen. Und hören Sie auf mit Erwartungen, Sie sind erwachsen!

      • Andi Brupacher sagt:

        @Annalena: Offenbar ist Ihnen der Unterschied zwischen „müssen“ und „wollen“ etwas zu subtil. Na ja, aber das ist ja auch nicht weiter schlimm, da Sie ja wahrscheinlich auch hohe Steuern zahlen „wollen“ statt „müssen“, nicht wahr?

      • Annalena sagt:

        Wunderbar, Sportpapi, wie Sie die Mädchen ausblenden. Aus einer Arzttochter wurde eine gutbürgerliche Hausfrau, aus einem armen Mädchen eine Magd. Die Söhne lernten Berufe, die Mädchen nicht. Bei Jungs ist es klar, die lernen einen Beruf und üben den auch aus. Nicht so die Mädchen. Aus einer Kinderärztin, Frau Doktor eigenen Rechts wird eine Frau Pfarrer, Frau vom Pfarrer. Diesen Unsinn gilt es zu stoppen. Familienarbeit ist Arbeit von 2 erwachsenen Menschen, die beschlossen haben, Kinder zu erziehen. Es bedeutet nicht, dass der Mann mit der Heirat die Dienstleistungen der Frau einkauft.

      • Annalena sagt:

        @ Brupacher. Ja, ich zahle hohe Steuern. Für Bildung, Forschung, Umweltschutz und Gesundheit gerne, für Militär, Unternehmenssteuerreformen und Strassenbau weniger gern.

      • Sportpapi sagt:

        @Annalena: Ich habe das bewusst so gemacht. Und damit gezeigt, dass diese Fremdbestimmung auch für die jungen Männer galt. Zum Glück ist das heute vorbei! Aber auch für die Mädchen war der Weg vorbezeichnet, und keineswegs selbstbestimmt. Und jetzt kommen Sie daher, und möchten den Söhnen und Töchtern wieder vorgaben machen, selbstverständlich nur zu ihrem besten, um ihre Talente und Ausbildung nicht zu „verschwenden“. Die Parallelen zu früher sind offensichtlich! Freiheit sieht anders aus.

      • Sportpapi sagt:

        „Familienarbeit ist Arbeit von 2 erwachsenen Menschen, die beschlossen haben, Kinder zu erziehen. Es bedeutet nicht, dass der Mann mit der Heirat die Dienstleistungen der Frau einkauft.“ Und auch nicht, dass der Mann mit der Heirat die Pflicht übernommen hat, die Familie allein zu ernähren. Heute dürfen die zwei Partner miteinander ausmachen, wie sie die anfallenden Arbeiten verteilen. Und es geht auch niemanden sonst etwas an, wie sie es tun. „Was ist so schlimm daran, dass beide arbeiten müssen.“ Es ist schlicht eine Bevormundung, eben wie früher, nur in die andere Richtung.

      • Annalena sagt:

        Es ist ja nicht so, Sportpapi, dass heutige Paare völlig selbstbestimmt entscheiden. Männern steht die Wahlfreiheit zwischen Arbeit und Familienarbeit kaum zu. Besonders in der Industrie fehlen Angebote für Teilzeitstellen. Und als emanzipierte Frau ist es mir immer zutiefst zuwider gewesen, abhängig zu sein von einem Ernährer. Wir brauchen unbedingt mehr bezahlbare ausserhäusliche Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oder Teilzeitstellen für Männer oder beides. Aber die Wahlmöglichkeit für Frauen, aus dem Beruf auszusteigen, ist letztlich auch katastrophal für Männer. Siehe Scheidungsväter.

      • Annalena sagt:

        Oder geht es Ihnen letztlich nur darum, die ungeliebte Hausarbeit an eine Frau zu delegieren? Den geliebten Beruf auszuüben, Karriere zu machen und die Erben werden vom Anhängsel zu Hause erzogen? Das Haus ist gepflegt, die frischen Kleider jeden Tag zurechtgelegt das Essen gekocht? Und eines Tages ist das undankbare Weibsbild auf und davon und mit ihr die Erben? Na dann, selber schuld.

      • Annalena sagt:

        Oder geht es Ihnen letztlich nur darum, die ungeliebte Hausarbeit an eine Frau zu delegieren? Den geliebten Beruf auszuüben, Karriere zu machen und die Erben werden vom Anhängsel zu Hause erzogen? Das Haus ist gepflegt, die frischen Kleider jeden Tag zurechtgelegt das Essen gekocht? Und eines Tages ist das undankbare Weibsbild auf und davon und mit ihr die Erben? Na dann, selber schuld.

    • Valentino sagt:

      Sie haben definitiv keine Kinder, Frau Müller. Und wenn ich mich täusche, dass geht es Ihnen finanziell so was von gut – dass ein unbezahlter Urlaub (welcher sich lohnt – also nicht 2 oder 3 Wochen) ohne Probleme drin liegt. Schweden ist ja das eine extrem. Und wir in der Schweiz das andere. Es gäbe dazwischen auch noch Möglichkeiten, welche aber von unserer wirtschaftsgetriebenen Gesellschaft und Politik schlicht ignoriert werden.

    • Anna Lyse sagt:

      Man kann nicht tiefe Steuern wollen und gleichzeitig einen aufgeblähenen Staat fordern, der in jedem Winkel eines Privatlebens noch subventionierend eingreifen soll.

      Der Artikel geht in keiner Weise auf die Finanzierung ein.

      In Schweden müssen Eltern so viele Steuern bezahlen, dass beide arbeiten MÜSSEN.

      Das ist per se noch nicht negativ auszulegen.

      Kinder sind Privatsache.

      Nein. Die nachkommende Generation, inkl. Kinder Ihrer Nachbarn, betrifft auch Sie. Weniger Individualismus, mehr Zusammengehörigkeitsgefühl.

      • Sportpapi sagt:

        Externe, staatlich organisierte Kinderbetreuung ist aber eigentlich gerade Ausdruck von Individualismus. Bisher hatte man das im Freunde- und Bekanntenkreis organisiert. Heute möchte man von niemandem mehr abhängig sein, auch nicht gegenseitig.

    • JA, VÖLLIG RICHTIG!! Was mich stört: wenn MÄNNER (auch berechtigte Forderungen) stellen, tun sie das praktisch immer aus einer totalen OPFERPERSPEKTIVE heraus. Wahrscheinlich, weil sie bisher so Vieles nicht sehen und akzeptieren wollten, was FRAUEN sich erkämpften und (zu einem Teil) auch bereits erreicht haben. Warum immer so weinerlich? Einsicht in eigene „Unterlassungssünden“, mangelnder Einsatz zur Problemlagen-Verändeung, paternalistisch-überhebliches Darübersitzen – damit kommt man zu keinen Erfolgen….

    • Pete Zahut sagt:

      Liebe M. Müller,
      Leute wie Sie wollen das Kinderkrigen zur Privatsache erklären, die Selbstverantwortung gross schreiben und damit jegliche Solidarität aufheben. Ihr Rationell will:
      – die AHV abschaffen (junge sind solidarisch mit Senioren).
      – Krankenversicherungen abschaffen (Gesunde sind solidarisch mit Kranken)
      – ALV abschaffen (Arbeitnehmer sind solidarisch mit Arbeitslosen)
      – Private Hausrat, Diebstahl, Haftpflicht etc Versich. abschaffen (Solidarität unter Versicherten)

      Ich hoffe Sie sind reich genug alles privat finanzieren zu können. Sonst würde ich den Mund nicht so voll nehmen…

      • Widerspenstige sagt:

        Bin langsam dafür, dass sich diese ‚Privatsache‘-Fraktion bei ihrer Gemeinde einschreiben lassen und die Konsequenzen daraus selber tragen soll. Dann wäre nur noch abzuwarten, wie lange es dauern würde, bis genau diese Privatsache nicht mehr länger Privatsache sein soll wenn es schwerwiegende Krankheiten gibt, die selber bezahlt werden müssen oder wenn es keinen Polizeischutz mehr gibt, wenn man bedroht wird etc. Ach ja, es gäbe für diese Privatsachefraktion auch keine Spitäler, keine Strassenbenützung, keine Esswaren, keine Wohnungen….das wurde ja alles via Steuern/Staat finanziert.

  • Damian Nussberger sagt:

    Selten so einen blöden Artikel gelesen. Bin selber Vater von zwei Kindern. Einfach normal angehen und nicht überall Probleme sehen wo keine sind. Wenn man Kinder hat sollte man doch wissen, dass das Leben sich verändert. Na und?

    • Annalena sagt:

      Wieviel Zeit investieren Sie in Ihre Kinder? Wie hoch ist Ihr Arbeitspensum, und wie hoch das Ihrer Frau? Ich glaube, Sie sind ein Freizeitvater, sprich, einer der sagt: „Die Familie ist mein grösstes Hobby“. Und keine Ahnung hat, was es heisst, Kinder zu erziehen.

    • Annalena sagt:

      Wieviel Zeit investieren Sie in Ihre Kinder? Wie hoch ist Ihr Arbeitspensum, und wie hoch das Ihrer Frau? Ich glaube, Sie sind ein Freizeitvater, sprich, einer der sagt: „Die Familie ist mein grösstes Hobby“. Und keine Ahnung hat, was es heisst, Kinder zu erziehen.

  • Jhonny sagt:

    Dem ersten Teil stimme ich vollkommen zu. Ein angemessener Vaterschaftsurlaub wäre wunderbar und auch aus gleichstellungspolitischer Sicht durchaus sinnvoll. Nicht zuletzt weil dann die Männer im Job ebenfalls ein Manko bei der Geburt eines Kindes hätten und so ein wesentlicher Nachteil für die Frauen im Erwerbsleben wegfallen würde. Der zweite Teil ist wiedermal das typische Gejammer und selbstmitleidige Getue, welches diese selbsternannten Männeraktivisten so auszeichnet. Ja Vater werden ist nicht immer ganz einfach, aber das gehört halt dazu.

    • Annalena sagt:

      Busch sagt das anders: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Ich plädiere für eine gestaffelte Elternzeit. Erst die Mütter (ein Bébé stillen ist nun mal Frauensache), dann die Väter. So kann der Einstieg in die Arbeit für Mütter erleichtert werden und das erste Jahr ist für das Kind optimal abgedeckt. Aber das ist nur eine Idee, vielleicht für heutige Paare eine hirnrissige. Da müssten Eltern halt ihren eigenen Weg finden.Die Gestaltung der Elternzeit könnte ja offen sein, und jedes Elternpaar könnte sie nach eigenen Bedürfnissen einteilen.

  • Gaudenz Loris sagt:

    Also Herr Theunert, bei aller Hochachtung vor Ihrem Engagement, mit solchen Texten erweisen Sie Ihrer eigenen Sache einen Bärendienst. Dass den Männern Väterzeit zugestanden werden soll ist das Eine: Für deren Selbstverständnis als Erzieher, aber vor allem für die Frauen, die ohne dies in die klassisch traditionelle Mutterrolle zurückgedrängt werden (wo doch der Mutterschaftsurlaub eigentlich ein feministisches Anliegen war…). Das Andere sind Klagelieder, die mit Ihrer eigenen derzeitigen Situation. Sie sehen sich einem Glückseligkeitsimperativ ausgesetzt? Suchen Sie sich andere Freunde, und zwar dringendst. Sie fühlen sich einsam, weil Sie mit einem 5 Monate alten Säugling nicht richtig kommunizieren können? In ein paar wenigen Wochen sieht das schon wieder ganz anders aus. Sie empfinden Trauer über Ihre eigene Begrenztheit? Willkommen in der conditio humana. Lesen Sie Epiktet oder gehen Sie boxen, das hilft.

  • Widerspenstige sagt:

    Sehr guter Artikel mit Biss, Markus Theunert! Das Wichtigste im ersten Absatz muss ich gleich nochmals genüsslich wiederholen: ‚…480 Tage Elternzeit, Krippenplätze für 200 Euro im Monat, garantierte familienexterne Kinderbetreuung bis 12 Jahre: Mit Schweizer Augen betrachtet, ist es mehr als erstaunlich, welch familienfreundliche Rahmenbedingungen Schweden als Teil der staatlichen Infrastruktur gewährleistet..‘

    Es wird Zeit, sich diese Familienpolitik auf Schweizer Fahnen zu schreiben! Gemeinsam werden wir es auch an den Urnen hier erreichen – genau dieses Ziel wie in Schweden! Los geht’s!

    • 13 sagt:

      Und wer sollte das tun? Unser Bundesamt für Familie? 😉

      • Annalena sagt:

        Nein, wir Bürger.

      • 13 sagt:

        @ Annalena
        Das meine ich ja, wenn wir Bürger es nicht einmal für wichtig finden, der Familie ein Departement zu geben, wie soll etwas mehr klappen? Und da gebe ich SP recht, es wäre nicht mehrheitsfähig. In der Schweiz gibt es einfach zuviele, die nicht aus ihren Gärtchen hinausschauen und lieber an uralten Strukturen festhalten. Sie sehen es ja hier: „Das war bei uns schon so und es ging irgendwie…“. Da wirklich Interessante, sie nennen es dann Wahlfreiheit;-) Ich lebe gerne da, aber auf den Konservatismus der Schweizer Bevölkerung würde ich gerne verzichten.

      • Sportpapi sagt:

        „Ich lebe gerne da, aber auf den Konservatismus der Schweizer Bevölkerung würde ich gerne verzichten.“ Da stösst die Wahlfreiheit dann halt an Grenzen. 🙂
        Aber bitte: Auch Sie können doch nicht ernsthaft behaupten, dass die Schweden mehr Wahlfreiheit haben als wir Schweizer? Ernsthaft! Sie können einzig sagen, dass diese Wahlfreiheit für Sie keinen Wert hat. Weil nach schwedischem Modell Ihre Wahl besser unterstützt wird… (und was interessieren uns schon die anderen, die ander Bedürfnisse haben).

      • 13 sagt:

        Ich kann mich nicht erinnern, etwas über Schweden gesagt zu haben. Ich wäre auch kein Befürworter dieses Systems für die CH. Aber ich bin der Ansicht, dass unsere Wahlfreiheit in vieler Hinsicht eingeschränkt ist, was es bei der wirtschaftlichen Lage, die in der Schweiz herrscht, nicht notwendig wäre. Und ja, ich bin der Meinung, dass ein längerer Elternurlaub drinliegen würde und einiges verändern könnte. Sofern man eine Veränderung wünscht….

      • Sportpapi sagt:

        @13: Aber gerade die wirtschaftliche Lage ermöglicht uns doch diese Freiheiten. Weshalb soll nun ein Staat eingreifen, und diese wieder beschneiden? Weshalb soll er uns in ein Modell drängen, nur weil er damit mehr Einnahmen generieren kann?

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Welche Freiheiten? Nach 14 Wochen Vollzeit zu arbeiten oder zu kündigen? Für ein anderes Modell Familienmodell, als das vom Staat vorgesehene (Vater Vollzeit, Mutter zu Hause oder nur wenige Prozente) viel Geld zu bezahlen? Kinder selber zu betreuen oder das gesamte Einkommen der KITA zu übergeben? Ok, Sie haben wohl eine andere Auffassung von Wahlfreiheit als ich…Wo will ich die wirtschaftliche Lage beschneiden oder uns in ein Modell drängen?

    • Sportpapi sagt:

      @WS: Einmal mehr: Offenbar ist das in der Schweiz nicht mehrheitsfähig. Ausserdem ändert es offenbar schliesslich nichts daran, dass am Schluss auch in Schweden die Frauen für die Kinder zuständig bleiben. Allerdings halt dann neben einem anstrengenden Brotjob.

    • Widerspenstige sagt:

      Wenn sich Mütter mit Vätern zusammen tun (ein Schelm, wer sich dabei was denkt 🙂 und am gleichen politischen Strick ziehen, dann wird es möglich werden. Aber solange wir uns gegenseitig das Leben schwer machen und uns die Augen auspicken über Missstände in Helvetien, solange werden Dritte sich darüber lächelnd hinweg setzen und Steuergelder anderweitig verprassen. Der Gripen wurde abgelehnt, damit Gelder frei werden für wichtigere Dinge. Welche Partei vertritt familiäre Anliegen am Besten?? Genau diese PolitikerInnen müssen unterstützt und gewählt werden.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Ich habe den Verdacht, dass das schwedische Modell gerade bei den Frauan abgelehnt würde. Aber nur zu, macht eine Initiative.
        Und zweitens: Wenn zwei Elternteile voll arbeiten, muss am Abend noch der Haushalt gemacht werden. Zudem Koordination mit Betreuung, Holen, bringen, usw. In diesem Fall bleibt eben mehr Stress, als wenn ein anderes Modell gewählt wird. Dass die Schweden mehr Geld zur Verfügung haben, ist wohl auch eher nicht so.

    • Widerspenstige sagt:

      SP: Wieso sollten es die Schweden strenger haben, als Schweizer in derselben Situation als Familie? Kannst Du Dich in die Lage in Schweden versetzen, wie vom Gastautor erklärt, oder kannst Du es nicht? Das dürfte doch logisch sein, dass eine Familie mit 480 Tagen ElternZEIT u günstiger Fremdbetreuung bis 12 Jahre ruhiger schläft u mehr Freizeit geniesst? Was nützen fiktiv höhere Löhne, wenn am Monatsende doch immer weniger übrig bleibt für eine Famiie? Die Wahlfreiheit ist grösser dort, wo es für Familien mehr Infrastruktur/Subventionen vom Staat gibt. Wann beginnt endlich das Umdenken??

  • 13 sagt:

    Ich bin eine Mutter, aber ich kann jeden ihrer Worte nachempfinden. Ok, ich bekam die 14 Wochen, wobei es einmal nur 10 wurden. Ob das wirklich soviel ändert sei in Frage gestellt, zumal ich damit eben nicht mit 5 Monaten das erste Mal ganztags verantwortlich war, sondern schon ab dem ersten Tag und der Haushalt und teilweise ältere Kinder wollen auch versorgt werden. Und genau weil ich es nachvollziehen kann, ist es schade, dass wieder mal nur für Väter gesprochen wird. Oder in anderen Beiträgen nur für Mütter. Würde es endlich die Grösse „Eltern“ könnte man politisch viel besser wirken.

  • Joli sagt:

    Ohnmächtig – ist das treffende und entlarvende Wort!
    Es geht um die Macht der Männer über die Kinder und damit über die Frau! Ohne Macht, das wird beklagt. Nicht beklagt wird die Geringschätzung der Mütterleistung, und auch nicht das kindische Verhalten der Männer, die nach Hause kommen und erst einmal von Mami bemuttert sein wollen.
    Es geht um die Macht des Mannes, den Rundum-Service der Frau erzwingen zu können. Immerhin sagen Sie es offen: öhnmächtig…

    • M. Meier sagt:

      …jesses… ich hoffe das entspricht nicht ihren persönlichen Erfahrungen und wenn ja hoffe ich dass sie ihr geringschätzendes patriarchisches und rundumserviceerzwingendes Weichei von Mann zügig auf die Strasse gestellt haben…

  • Luisa sagt:

    Ach, Hr.Theunert! Die Geringschätzung der mütterlichen Erziehungs- und Familienarbeit müsste erst einmal aufgehoben werden, bevor exakt jene, die dazu den grössten Teil beitragen, für ihr Scherflein Hausarbeit STAATLICHE (!!) Anerkennung fordern dürfen. Die staatliche Anerkennung des mütterlichen Einsatzes wird ja heute noch als lächerliche Forderung einiger blöder und fauler Frauen abgetan, die nur drauf aus sind, ein bequemes Leben zu führen.
    Es stünde der Männervereinigung gut an, hier anzusetzen, statt sich für alle möglichen Ego-Trips f.Männer stark zu machen.

    • alam sagt:

      Aber genau das macht er ja jetzt!

    • Sportpapi sagt:

      @Luisa: Was meinen Sie mit statlicher Anerkennung des mütterlichen Einsatzes? Noch nie habe ich von Männern anderes als hochachtsvolle Anerkennung gelesen oder gehört für Mütter, die sich für ihre Kinder einsetzen. Wenn es Geringschätzung gibt, dann nur von Frauen. Oder was meinen Sie konkret?

      • Annalena sagt:

        Wenn Männer Familienarbeit als etwas Erstrebenswertes schätzten, würden sie sie auch leisten. Die männliche Anerkennung der Frauenarbeit in der Familie ist nur Geschwätz. Mann hält Frau bei Laune, damit ER weiterhin sein Ding durchziehen kann. Nichts mehr.

      • Sportpapi sagt:

        Wärs ein für die Männer erstrebenswerter Schoggijob, wäre die hochachtsvolle Anerkennung tatsächlich verfehlt. Wir wissen sehr genau, was unsere Frauen da leisten. Und zwar nicht, weil wir sie zu Hause angekettet haben. Meine Frau zieht ihr Ding durch, ich meines. Und dazwischen gleichen wir uns immer wieder ab. Woher kommt eigentlich Ihr Problem, dass Sie glauben, Frauen seien so Huschelis, die tun und lassen, was die Männer ihnen befehlen?

  • Peter sagt:

    Jetzt werden auch noch die Neo-Väter weinerlich.

    Meine Jungs sind in der Obertufe und ich habe dies nicht anders erlebt… also heul nicht rum und erledige deine Pfichten ohne öffentliches Mitleid.

    Die Gesellschaft wird immer mehr verweichlicht, das rächt sich irgendwann. Denn die Welt belibt nicht so friedlich wie die letzten 50 Jahre.

    • Greatsheep sagt:

      Wahre Worte. Sei ein Mann, halt dein Maul, beiss auf die Zähne, mach dein(e) Ding(e) und reiss dir den Allerwertesten dann schon auf, wenn andere noch darüber sinnieren ob sie überhaupt die Hose runterlassen sollten.

  • Anna Lena sagt:

    Ganz starker Artikel!

  • Peter sagt:

    Kindergeld sollte sowieso keines gezahlt werden, wer sich Kinder nicht leisten kann, sollte keine bekommen! Aber grundsätzlich stimme ich zu, dass es für Väter die gleichen Möglichkeiten geben muss, sich um die Kinder zu kümmern, damit die Frauen endlich voran kommen in der Berufswelt

    • Sommertag sagt:

      Ja, diese „Schlechtverdienenden“ sollte man alle zwangssterlisieren!! So eine Frechheit auch, dass sich diese erdreisten, sich ebenfalls zu vermehren…
      Da sind Sie aber auf einem hohen Ross – hoffentlich werden Sie nie krank und benötigen staatliche Unterstützung…

      • Mario sagt:

        Sorry Sommertag… Seeeehr oft ist es eine absehbare Zeit in der Geld fehlt. Man hat heute auch einfach keine Geduld mehr zu warten oder sich anzustrengen. Ich weiss – es gibt einige Menschen (ganz kleiner Prozentsatz in der Schweiz) denen das Glück auf genung Geld vergönnt bleibt. Jedoch sind sehr viele Verzicht nicht mehr gewöhnt. Das ist ein Luxus- und kein Staatsproblem… Meine Eltern haben nach meiner Geburt 2 Jahre lang nur Pasta und sehr günstiges Gemüse wie Rüäbli gegessen. Einfach weil es für nichts anderes reichte. Na und… Es geht mir trotzdem sehr gut!

  • naja sagt:

    Bei soviel Gejammer muss ich mir die Frage stellen, ob dieses Paar nicht besser auf ein Kind verzichtet hätte. Auch dass man es dann drei Tage in die Krippe „steckt“ ist meiner Meinung nach auch nicht gerade ein Zeichen, dass man bereit ist für die Rolle als Vater/Mutter auf etwas zu verzichten. Aber bei vielen Paaren scheint ein Kind zu haben heute mehr ein Modetrend zu sein denn eine Berufung. Ich (zweifacher Vater mit reduziertem Pensum) habe geschlossen.

    • Anneliese Meyer sagt:

      Wow (!). Geschlossen indeed.
      Was haben Sie denn geschlossen? Ihre Fähigkeit die Dinge auch einmal aus einem anderen Blinkwinkel zu sehen? Ihre Empathie gegenüber anderen Lebensentwürfen?

    • Hans-Jörg Meister sagt:

      Ich hasse diese Leier. Warum sollte man wegen Elternschaft auf irgendwas „verzichten“ müssen? Was ist das eigentlich für ein sadistischer Kasteiungsdiskurs, der das aufgefahren wird? Adäquater Elternschaftsurlaub (mind. 1 Jahr, 6 Monate pro Partner) und adäquate und vor allem bezahlbare Betreuungsangebote gehören in meinen Augen einfach zum service public. Leider sieht das eine Mehrheit in der Schweiz nicht so – da muss man sich dann aber auch nicht wundern, dass viele Menschen einfach auf Nachwuchs verzichten.

      • Sportpapi sagt:

        Andererseits haben die Familien Nachwuchs, die das wirklich möchten. Ist auch nicht so schlecht, oder?

      • Hans-Jörg Meister sagt:

        Nicht alle, die nach reiflicher Überlegung zum Schluss kommen, dass Familiengründung für sie nicht zu stemmen wäre, „möchten“ grundsätzlich keine Kinder. Das ist die fiese Unterstellung eines offenbar privilegierten Menschen. Ich wäre sehr an Nachwuchs interessiert, aber dazu müsste es zunächst mal genügend nicht-prekäre Beschäftigungsverhältnisse geben (auch mit tertiärer Ausbildung keine Selbstverständlichkeit), ebenso wie die Möglichkeit, wirklich paritätische, gleichberechtigte Lebensentwürfe zu realisieren. Dazu gehören bezahlbare Kinderbetreuung und gleichberechtigter Elternurlaub.

      • Sportpapi sagt:

        @Meister: Ich kenne Ihre Situation bestens aus eigener Erfahrung. Von der Familiengründung hat es nicht abgehalten. Ausserdem bieten gerade die Unis eigene Betreuungsangebote – allerdings vorwiegend für weibliche Studierende/Mitarbeiterinnen.

    • Hans-Jörg Meister sagt:

      Ich hasse diese Leier. Warum sollte man wegen Elternschaft auf irgendwas „verzichten“ müssen? Was ist das eigentlich für ein sadistischer Kasteiungsdiskurs, der das aufgefahren wird? Adäquater Elternschaftsurlaub (mind. 1 Jahr, 6 Monate pro Partner) und adäquate und vor allem bezahlbare Betreuungsangebote gehören in meinen Augen einfach zum service public. Leider sieht das eine Mehrheit in der Schweiz nicht so – da muss man sich dann aber auch nicht wundern, dass viele Menschen einfach auf Nachwuchs verzichten.

  • M. Meier sagt:

    Dass wir in der Schweiz familienpolitisch in der Steinzeit leben ist unbestritten. Trotzdem beschleicht mich das Gefühl, dass sie da etwas vermischen…. das eine ist fehlende Zeit für die Kinder, das andere sich in der verbleibenden Zeit unter Druck zu setzen. Vermutlich würden sie auch mit 480 Tagen Elternzeit ratlos auf eine Reaktion ihres Babys auf ihren Monolog gemäss Ratgeber warten. Schmeissen sie die Ratgeber weg, entspannen sie sich und geniessen sie die Zeit mit ihrem Kleinkind dem es ziemlich egal ist was sie sagen solange sie einfach für es da sind.

    • Jhonny sagt:

      genau! und wenn sie so einsam sind dann packen sie doch das Kleine in den Wagen und gehen mit ein paar guten Kumpels ein paar Bier trinken oder so. Ein bisschen Gesellschaft schadet nämlich auch kleinen Babies nichts.

      • alam sagt:

        Glaubst du im Ernst, dass es für den Vater und seine Kumpels ein Genuss ist, mit einem (wie sie halt so sind) nicht immer stillen Baby in irgend einem Lokal Bier zu saufen?

      • Jhonny sagt:

        @alam
        ja ! Ich sprech aus Erfahrung! Am Anfang schlafen die ja sowieso dauernd und später kann Bierdeckeltürmli bauen und -zusammenfallenlassen für alle ziemlich unterhaltsam sein. OK vielleicht geht das nur mit einem etwas infantilen Kollegenkreis 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @alam: In irgendeinem Lokal nicht. Aber bei einem zu Hause, da geht das wunderbar.

  • alam sagt:

    Vielen Dank Herr Theunert für Ihre Ehrlichkeit und für den Mut, sich der Häme auszusetzen, die nach solchen Beiträgen leider oft folgt. Ich wünsche mir viele Männer wie Sie in der Politik. Bitte versuchen Sie einfach nicht, den Frauen das bisschen das sie errungen haben wieder streitig zu machen.

  • Tom Maier sagt:

    bei uns ists schon ein paar Jahre her, ich erinnere mich aber gut, unser Junge war dank eines verhunzten Notkaiserschnittes ein Schreibaby bis ca 18Mt. Wir liefen beide komplett am Limit und es hätte sehr sehr sehr geholfen wenn ich ein bisschen mehr Zeit bekommen hätte. Gerade am Anfang, bis die Organisation eingefahren ist und man seinen Rythmus gefunden hat. Nicht dass wir es nicht geschafft hätten, aber ich kann nachvollziehen wenn einige daran kollabieren. Die leidtragenden sind schlussendlich die Kids, und die hätten es verdient wenn Papi nach der Geburt mehr Zeit für sie hätte!

  • Nowhere sagt:

    Glück gibt es nicht gratis.
    Glück muss erarbeitet werden, mit Schlafmangel, Sorgen, Geld, Zeit.

    Auch in Schweden, wo am Ende doch wieder fast alles an den Müttern hängenbleibt.

  • teamc sagt:

    Selbstverständlich bräuchte es noch einige politische Änderungen um einen organisatorisch angenehmeren Start in die Vaterschaft zu ermöglichen.
    Dennoch: „Mir scheint Ohnmacht das Leitmotiv der ersten Phase von Vaterschaft zu sein“ – was für ein demoralisierender Schwachsinn ist denn diese Aussage… Obwohl ich keineswegs Verfechter des Glückselikgkeitsimperativ von Neo-Eltern bin, so erscheint mir die ewige Griesgrämerei über Babybetreuung eher als Ausdruck einer verweichlichten Gesellschaft, denn der Realität. Weniger lamentieren, mehr agieren! Paternity rocks!

  • Tanner Michael sagt:

    Danke für Ihren Beitrag. Manchmal tut es ja schon gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist. Bin vor 1 Monat zum 2. mal Vater geworden. Alles schön und alles gut. Laufe aber dennoch manchmal an der Schallgrenze. Bei uns gab’s grade mal 1 Tag Vaterschaftsurlaub, genug um Frau und Kind vom Spital abzuholen.

    • Alice sagt:

      Wieso kann man keinen Urlaub nehmen? Musste ich auch um meine Weiterbildungen zeitliche zu schaffen.

      • Mario sagt:

        Das frage ich mich auch Alice… Weill es einem dann anscheinend nicht wert ist oder man einfach ein A* von Vorgesetzten hat. In 9 Monaten könnte man auch ein wenig Überzeit ansparen und diese dann beziehen.

  • Sportpapi sagt:

    Was geht den Staat mein Befinden an, bzw. ist er dafür verantwortlich? Mit ein bisschen Organisation (und dank starken Eltern) lässt sich das schaffen. Einfach dran bleiben. Und Eigenverantwortung übernehmen!

    • Tom Maier sagt:

      es hat nicht jeder so einfach und starke Eltern zur Seite die helfen. Der Vorstoss ist richt und das Anliegen von Herrn Theunert ist korrekt, auch wenn er für Väter die das schon durchgemaacht haben ein bisschen nach Jamern tönt.

    • Sommertag sagt:

      Organisation?? Man braucht in der Schweiz genügend Geld oder Verwandte/Bekannte/Freunde, die einem bei der Kinderbetreuung unterstützen können. Wenn man beides nicht hat und nicht stark ist (z.B. wegen einer Erkrankung!), dann hat man schlicht und einfach Pech gehabt.

    • Greatsheep sagt:

      Uhhh ja. So nerven und nervten einige meine Frau und mich immer wieder mal. Locker flockige Sprüche, dass alles kein Problem ist wenn man nur will, alles voll easy müsst halt mal Paar-Urlaub nehmen etc. Solche geben dann fast nur unter Folter zu, dass sie in Tat und Wahrheit genügend Verwandtschaft haben die sie personell und materiell verwöhnen. Lieber andere Eltern beschämen mit so döflichen Anspielungen à la; „ihr seid unorganisiert“, „ihr klebt aneinander“, „ihr habts nicht im Griff“, „ihr hockt auf dem Stutz“ etc.
      Nach 14 Jahren hatten wir endlich mal eine Woche nur für uns. 🙂

    • Sportpapi genau sagt:

      Starke Eltern, genau. Es könnte eventuell sein das ein Elternteil schon gestorben, der andere Teil schwer krank ist. Ja, auch wenn man selbst erst 24 ist. Dies gibt es auch in Ihrer Schweiz.

    • Sportpapi sagt:

      Meine Lieben, ihr habt sicher gemerkt, dass ich nur aufgenommen habe, was Theunert uns in den Mund gelegt hat. Un dich erinnere daran, dass er eine Lösung für alle Eltern und im speziellen die Väter fordert, und nicht für die wenigen, die wirklich dringend Hilfe nötig haben. Die bekommen sie nämlich auch heute.
      @Tom: Es ging nicht um die Grosseltern. Wir Eltern sind im Nachhinein auch stolz, dass wir das selber geschafft haben, stark genug waren.
      @Sommertag: Ein Beziehungsnetz zu haben (oder eben nicht) ist nicht einfach Schicksal. Dafür kann man etwas tun.

    • Annalena sagt:

      Ach Sportpapi, als Turnlehrer haben Sie nicht das Problem, für Ihre Kinder während der Ferien (die Sie als „unterrichtsfreie Zeit“ bezeichnen, ich aber nur als unangemessen lange Ferien) ausserhäusliche Betreuung organisieren zu müssen. Dass Sie bei soviel Freizeit noch auf „starke Eltern“ zurückgreifen, erstaunt mich schon etwas. Aber können Sie sich vorstellen, dass es Grosseltern gibt, die hochprozentig arbeiten, weil sie ihr Alter sichern? Nicht alle können sich eine Frühpensionierung leisten zu Gunsten von Grosskinderarbeit.

      • Sportpapi sagt:

        @Annalena: Ich arbeite nicht als Sportlehrer. Ich habe 5 Wochen Ferien im Jahr. Und die Grossmutter, die in der Nähe wäre, arbeitet nach wie vor mit einem sehr grossen Arbeitspensum. Und noch einmal: mit starken Eltern waren nicht die Grosseltern gemeint. Aber natürlich sind auch die sehr willkommen als Unterstützung. Dass diese in der Nähe wohnen, ist aber auch nicht Zufall, sondern ganz bewusst gewählt.

      • Susi sagt:

        Annalena, Ihr Kommentar zeigt, dass Sie wirklich überhaupt keine Ahnung vom Lehrerberuf haben. Lehrpersonen haben pro Jahr ein Anrecht auf 4 Wochen Ferien, nicht auf 12. Darum beträgt ein 100% Pensum beispielsweise in meinem Fall 48 Stunden die Woche, damit die 8 zusätzlichen 8 Wochen als Überstundenkompensation taxiert werden können. Einfach so zur Info.

    • Sportpapi sagt:

      @Greatsheep: Wir hatten noch nie eine Woche ganz für uns. Und uns fehlt auch das Bedürfnis dafür. Vielmehr freuen wir uns, wenn wir in den Ferien endlich etwas mehr Zeit für unsere Kinder haben. Wenn jemand von uns eine Auszeit benötigt (was bei unseren Säuglingen schon vorgekommen ist), dann ist er/sie mal ein Wochenende allein oder mit Freunden weg. Oder hat zumindest einmal auswärts geschlafen. Das konnten wir als Paar organisieren.
      @Sportpapi genau: Ja, das alles gibt es. Und für solche Fälle sollten wir massgeschneiderte, von mir aus teure Hilfestellungen anbieten. Da haben sie mehr davon

  • irgendwer sagt:

    stimme uneingeschränkt zu.

  • Schnee sagt:

    Lieber Herr Theunert, es wird auch die nächsten Jahre und bei den nächsten kindern ein Spagat bleiben, sie werden immer beweglicher und am Schluss können sie sich für die kunstturnvorstellung anmelden…..
    Wenn es jedoch auf der Welt irgend ein grund gibt, den Spagat zu lernen, finde ich, sind es unsere Kinder. Noch einsamer als mit einem baby Monologe zu führen, ist es, alleine älter zu werden.
    Aber sie haben recht: Es braucht noch einige politische Errungenschaften, damit sich die nächste Generation Väter ( unsere Söhne) in ihrer Vaterrolle wohler fühlen!

    • Claudia sagt:

      Man(n) muss ja nicht alleine älter werden. Da gibt es noch so etwas wie Partnerschaft und Freunde. Ein Kind zu kriegen als „Gesellschaftsgarant“ funktioniert leider nicht. Gehen sie mal in ein Altersheim und fragen sie nach, wie oft die lieben Kinderlein die Eltern besuchen kommen…..

      • 13 sagt:

        Fragen Sie mal einen 70j. wie oft er mit dem Bus/Zug fährt, weil wein 30j. diesen fährt. Oder wie oft ihn die 25j Spitex-Mitarbeiterin ihm etwas zu essen bringt und Ordnung macht. Oder wie oft er die 35j. Coopverkäuferin sieht und die ihm die Brötchen verkauft. Mal ganz zu schweigen, dass er u.a. dank seinem 45j. Arzt überhaupt 70j geworden ist. Alle diese Menschen sind nicht seine Kinder, aber sie sind da, weil jemand dazu bereit war, diesen Spagat auf sich zu nehmen. Und der 70j hätte grosse Probleme ohne sie. Gerade weil alle sie brauchen, sollte die Familie auch unterstützt werden.

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